N 8 K rrrrrrr 5 2 00 Erſchetunngsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren af len abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtraße. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Mannheimer G Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 annheimer eneral- Anzeiger Einzelpreis 10 L. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile 40 Pfg., 79 mm breite Reklamezeile.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, au beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Manuhe m Abend⸗Ausgabe Freitag, 29. Dezember 1033 144. Jahrgang— Nr. 602 Die Politik Rooſevelts Meldung des Wolff ⸗ Büros — Waſhington, 29. Dez. Präſident Rooſevelt hielt geſtern abend eine Aroße Rede, in der er darüber ſprach, wie der Welt⸗ frieden durch organiſierte Kontrolle der Regierungen durch ihre Völker geſichert werden könnte. Der Präſident fuhr fort, die Zeit ſei gekommen, um zu erklären, daß die endgültige Politik der Vereinigten Staaten von jetzt ab gegen eine bewaffnete Intervention ſei. Der Völkerbund ſei ein ſtützender Pfeiler im Bau des Weltfriedens geworden. Obwohl Amerika nicht die Abſicht habe, Mitglied des Völkerbundes zu wer⸗ den, laſſe es ihm doch ſeine Mitarbeit zuteil werden bei jeder Sache, die nicht in erſter Linie politiſch iſt und bei der offenbar die Ueberzeugungen und die Wohlfahrt der Völker der Welt Ausdruck Der Präſident fuhr fort: 90 Prozent der Bevölkerung der Welt ſind zufrieden mit ihren Landesgrenzen und ſind bereit, ihre bewaffnete Macht weiter zu ver⸗ ringern, wenn jede andere Nation dasſelbe tut. Wenn die anderen 10 Prozent von den 90 Prozenk überredet werden könnten, ihre eigenen Gedanken zu denken und ſich nicht beim Denken laſſen, finden. dann werden wir einen praktiſchen, dauern⸗ den, wirklichen Frieden in der ganzen Welt haben. Jede Nation muß ihre Bereitſchaft erklären, in we⸗ nigen Jahren und in fortſchreitendem Maße jede Offenſivwaffe zu beſeitigen und keine neue-Waffe herzuſtellen. Jede Nation muß die Er⸗ klärung abgeben, daß ſie keinem Teile ihrer bewaff⸗ neten Macht erlauben wird, die eigenen Landes⸗ grenzen zu überſchreiten. Wenn eine ſolche Verein⸗ barung von der großen Mehrheit der Nationen unterzeichnet iſt unter der feſten Bedingung, daß ſie Rur in Kraft tritt, wenn alle Nationen ſie unter⸗ zeichnet haben, dann würde es verhältnismäßig leicht fallen, feſtzuſtellen, welche Nationen bereit ſind, ſich ſelbſt als Angehörige der kleinen Minderheit der Menſchheit zu kennzeichnen, die noch immer an dem Gebrauch des Schwertes für einen Ein⸗ bruch in Nachbarländer und einen Angriff auf Nach⸗ barn glaubt. Ein Berliner Kommentar Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 29. Dez. Zum erſten Male ſeit mehreren Monaten hat ſich der Präſident der Vereinigten Staaten wieder in einer öffentlichen Erklärung mit den auswärtigen Angelegenheiten befaßt. Der wichtigſte Punkt ſeiner Rede iſt für Amerika der deutlich ausgeſprochene Verzicht auf eine bewaffnete Intervenk tion in Lateinamerika. Mit dieſem Verzicht, den er aus den Theorien Wilſons ableitet, zieht Rooſevelt die Konſequenz aus der Situation, die die Vereinigten Staaten auf der panamerikaniſchen Konferenz in Montevideo vorgefunden haben. Ge⸗ genüber dem Völkerbund befindet ſich Rooſevelt als Nachfolger und Anhänger Wilſons in einer ſchwie⸗ rigen Lage. Er kann nicht umhin, von ſeinen Vor⸗ zügen zu ſprechen, muß aber angeſichts der Stimmung in Amerika und der allgemeinen Intereſſen der Ver⸗ einigten Staaten auf jede engere Verbindung mit Genf verzichten. Auch zeigen die von Rooſevelt ge⸗ ſtern vertretenen Gedanken über Sicherheit und Abrüſtung, daß das heutige Amerika von dem unrühmlich bekannten Geiſt von Genf weit entfernt iſt. In Anlehnung an ſeine Abrüſtungsbotſchaftvom 16. Mai d. J. entwickelt Rooſevelt in großen Linien ein internationales Syſtem, deſſen Hauptvorzüge Einfachheit und Klarheit ſind. Rooſevelt ſpricht ſelbſt von den„Argumenten, Ausflüchten und irreführen⸗ den Abänderungsvorſchlägen“, die ſeitens maßgeben⸗ der europätſcher Politiker zu erwarten ſind, ſo, wie ſie in der Vergangenheit gegenüber ähnlichen Initia⸗ tiven, etwa gegenüber dem Kelloggpakt und dem Muſſoliniplan, vorgebrach worden ſind. Es kommt ihm offenbar nur darauf an, die Richtlinien der amerikaniſchen Politik auch in der jetzigen Lage zu be⸗ tonen, ohne damit irgendwie in die ſchwebenden Ver⸗ handlungen der europäiſchen Länder eingreifen zu wollen. An dem ſeit der Genfer Kriſe vom Oktober von Amerika eingenommenen Standpunkt, daß die Abrüſtungsverhandlungen bis auf weiteres eine ſpe⸗ führen zu Meldung des Wolff⸗ Büros — Bremen, 29. Dezember. Im Lahuſen⸗Prozeß wurde am Freitag folgen⸗ des Urteil verkündet: Der Angeklagte G. C. La⸗ huſen wird wegen Vergehens gegen 8 240 Ziffer 8 und§ 244 der Konkursordnung, wobei zugleich ein iſt, und wegen Vergehens gegen 8 312 des HGB in drei Fällen zu einer Geſamtſtrafe von fü uf Jah ⸗ ren Gefängnis und zu einer Geldſtrafe von insgeſamt 50 000 Reichsmark verurteilt. Der Angeklagte Heinz Lahuſen erhält wegen eines Vergehens gegen§ 240 Ziffer und 8 244 der Konkursordnung, wobei zugleich ein Vergehen gegen§ 314 Ziffer 1 des HGB begangen wurde und wegen Vergehens gegen§ 312 des HGB in zwei Fällen eine Gefängnisſtrafe von 8 wei Vergehen gegen§ 314 Ziffer 1 des HGB begangen Ffünf Jahre Gefängnis für Carl Lahuſen Jahren neun Monaten und eine Geldſtrafe von insgeſamt 20000 Reichsmark. An Stelle der Geld⸗ ſtrafe tritt für je 100 Reichsmark ein Tag Gefängnis, bei G. C. Lahuſen jedoch höchſtens ein Jahr. Zum Urteil iſt ergänzend zu melden, daß die An⸗ geklagten die Koſten des Verfahrens tragen, ſoweit ſte verurteilt ſind. Der Angeklagte G. C. Lahuſen wird freige⸗ ſprochen ron der Anklage des Betruges. Die inſo⸗ weit entſtandenen Sonderkoſten trägt die Staatskaſſe. Bei G. C. Lahuſen wird ein Jahr der erlittenen Un⸗ terſuchungshaft angerechnet. Heinz Lahuſen wird die Unterſuchungshaft in voller Höhe auf das Strafmaß angerechnet. Die beiden Angeklagten nahmen das Urteil ruhig auf. Der Vorſitzende nahm darauf das Wort zu einer eingehenden Begründung des Urteils. ere aerger Meldung des Wolff ⸗ Büros — Paris, 29. Dezember. Der Generaldirektor der franzöſiſchen Staats⸗ eiſenbahnen, Dautry, gab im Zuſammenhang mit dem ſchweren Unglück bei Laguy einem Vertreter des„Matin“ eine längere Erklärung ab, die ein eigentümliches Licht auf die Organiſierung des frau⸗ zöſtſchen Eiſenbahnverkehrs wirft. Dautry erklärt, man ſei in Frankreich ſehr konſervativ und habe ſelten den Mut, Veraltetes abzuſchaf⸗ fen, ſelbſt wenn man an deſſen Stelle Neueres und Vorteilhafteres ſetzen könnte. Die franzöſiſche Me⸗ thode beſtehe darin, zu behalten, was man habe, in⸗ dem man es vervollſtändige, ohne aber dazu üher⸗ zugehen, es durch Neues zu erſetzen. Die Oeffenk⸗ lichkeit verſtehe ſicher nicht, daß die Eiſenbahnen weit davon entfernt ſeien, über die Mittel zu verfügen, die den Bedürfniſſen eines modernen Staates ent⸗ ſprächen. In der Signaliſierung, ſo erklärte Dautry weiter, arbeite die Staatsbahn beiſpielsweiſe heute noch mit einem Syſt em, das ſchon zu Beginn der Eiſen bahnen beſtanden habe. Dieſes Syſtem habe man zwar moderniſtert, ohne deshalb aber die Sicherheit zu erreichen, die man von einem modernen Verkehrsunternehmen er⸗ warten müſſe. Wüſte Ausſchreitungen von Heimwehrleuten in Kärnten (Telegraphiſche Meldung) — Wien, 28. Dez. In Frieſach in Kärnten überfielen Heimwehr⸗ leute, die auf zwei Leiterwagen zur Stadt fuhren, den Fahrer eines Autobuſſes und ſchoſſen dann auf zwei auf der Straße gehende ehemalige Angehörige der NS Daß, ohne dieſe jedoch zu treffen. Die An⸗ gegriffenen eilten in die Stadt und verſtändigten dort ihre Kameraden, worauf es auf dem Hauptplatz der Stadt zu einem großen Aufmarſch kam, bei dem der Heimwehrleiter Schenk verprügelt wurde. Einer der Heimwehrmänner ſchoß mit der Piſtole in die Men⸗ ſchenmenge hinein, traf aber glücklicherweiſe nie⸗ manden. Er wurde verhaftet und in die Gendar⸗ meriewache eingeliefert. Thronerbe in Japan Meldung des Wolff⸗ Büros Tokio, 29. Dezember. Die Freudenfeiern anläßlich der Geburt des Thronerben begannen am Freitag früh in ganz Japan. Im königlichen Palaſt fand nach altem Brauch die Namensgebung des Thronerben ſtatt. Punkt 11.15 Uhr(Tokioter Zeit) wurde der Name verkündet. Akihito Tſuyn Ho Niya heißt der junge Erdenbürger; der Name bedeutet überſetzt etwa „Nachfolge der erleuchteten Güte 3 Tokio prangen alle Straßen und Gebäude im Flag⸗ genſchmuck. Sämtliche Banken und Büros ſind ge⸗ ſchloffen. Als die an der Küſte vor Anker liegenden Kriegsſchiffe den königlichen Salut abfeuerten, brachten Tauſende von Japanern, die im Hitiya⸗ zifiſch europäiſche Angeelgenheit ſeien, hat ſich alſo kichts geändert. 1 chts ges Park verſammelt waren, begeiſterte Hochrufe auf Völlig veraltetes Signalweſen Bemerkenswerte Erklärungen über die Zuſtände im franzöſiſchen Eiſenbahnweſen Von den 9 134 Kilometern, die das Verkehrs⸗ netz der Staatsbahn umfaßt, ſeien bis auf den heutigen Tag nur 120 Kilometer mit automatiſchen Lichtſignalen ausgerüſtet. Da⸗ gegen beſtünden bei 1900 Kilometern noch die Handſignalſyſteme aus den Jahren 1880 bis 1900. 700 Kilometer ſeien noch mit dem Syſtem von 1842 ausgerüſtet. Auch die Frage der Stahlwagen ſei noch micht gelöſt. So verfüge die Staatsbahn über 700 Stahlwagen. Da aber zur Durchführung des Verkehrs mit Schnell⸗ gügen 1726 Wagen notwendig ſeien, ſei man ge⸗ zwungen, 1000 Holzwagen zu fahren. Paganon, erklärt im„Excelſior“, daß das Signal⸗ ſyſtem bei den franzöſiſchen Bahnen wichtiger Ver⸗ beſſerungen bedürfe, die ſich insbeſondere auf eine ſtärkere Lichtwirkung beziehen müßten.— Der Lo⸗ komotivführer des Straßburger Schnellzuges hat die wiederholte Erklärung abgegeben, daß er felſenfeſt davon überzeugt ſei, daß die Signale auf freie Fahrt geſtanden hätten. Auf die Frage, ob er bei ſeiner Abfahrt von Paris einen ſogenann⸗ ten Nebelbefehl mit beſonderen Verhaltens⸗ maßregeln erhalten habe, erklärte der Lokomotiv⸗ führer, daß dieſe Art von Fahrtbefehlen früher ein⸗ mal beſtanden hätte, man ſie aber ſeit langem aufgehoben habe. UUTUTUUbUUCCC...(..õõã·⁵ ͥãͥã0ddVdVVVbVVVbVbPbPbPbVwPbVbVbPbVbPbPbPVPVPVPPTGGPGVPVbPbPTGPVPVVTPVPVPPGVbVbbVTGV(TVTVTVTVTͤV„„VTVTVTͤTVTVTVWlͤTwͤlW'.'!'!'.'!'.'!'.'.'.'.'.'!'.'.'.'.'.'......... Betreuung der arbeitsloſen Jugend Meldung des Wolff ⸗ Büros — Berlin, 29. Dez. Der Deutſche Gemeindetag hat ſoeben au ſämt⸗ liche Städte und Landkreiſe das dringende Erſuchen gerichtet, ſich in den kommenden Wochen und Mona⸗ ten der arbeitsloſen Jugendlichen mit beſonderer Tat⸗ kraft anzunehmen. Soweit nicht die jugendlichen Ar⸗ beitsloſen von der Hitler⸗Jugend und der SA. aus⸗ reichend beſchäftigt werden, müſſen die Gemein⸗ den im engſten Einvernehmen mit der Leitung der Hitler⸗Jugend, der SA., der NSDAP. und der NS. Volkswohlfahrt ſich der Jugendlichen an⸗ nehmen. Die Arbeitsämter verfügen über Mittel für berufliche Schulung. Daneben ſoll den Jugend⸗ lichen geiſtige Bildung vermittelt und ſportliche Be⸗ tätigung ermöglicht werden. Von beſonderer Bedeu⸗ tung iſt hierbei die politiſche Schulung und die Er⸗ ziehung zur nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Der Deutſche Gemeindetag hat zur Förderung der Betreuungsarbeit die Gemeinden gebeten, ihre Heime, Turnhallen, Schwimmbäder, Sportplätze, Be⸗ rufsſchulen und ſonſtigen Einrichtungen für dieſen Zweck in Zuſammenarbeit mit dem Winterhilfswerk, den Turn⸗ und Sportvereinen, der freien Jugend⸗ und Wohlfahrtspflege, der Geiſtlichkeit und der Leh⸗ Der franzöſiſche Miniſter für öffentliche Arbeiten, Handelspolitiſche Aeberſicht * Mannheim, 29. Dez. den Stand der wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Beziehungen Deutſch⸗ lands, die das Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium alljährlich herausgibt, iſt ſoeben für das Jahr 1933 erſchienen. In der Einleitung wird die„Ent⸗ wicklung der handelspolitiſchen Beziehungen des Deutſchen Reiches zum Auslande“ im verfloſſenen Jahre eingehend gewürdigt. Dieſe zuſammenfaſſende und grund ſätzliche Würdigung verdient diesmal be⸗ ſonderes Intereſſe. Das Abgehen wichtiger Wäh⸗ rungen vom Goloͤſtandard, der wirtſchaftliche Zuſam⸗ menſchluß des engliſchen Weltreiches, das Auflommen ſtarker Exportinduſtrien im Fernen Oſten und das fortſchreitende Beſtreben der einzelnen Staaten, den Schwerpunkt des wirtſchaftlichen Geſchehens inner⸗ halb der eigenen Grenzen zu ſuchen, haben zum Teil völlig neue Vorausſetzungen für die weltwirtſchaft⸗ liche Situation geſchaffen. Dieſe neuen Tendenzen der Handelspolitik haben ſich deutlich bei dem Verſuch, beſſer vielleicht: an dem Scheitern des Verſuches ge⸗ zeigt, in einer weltwirtſchaftlichen Konferenz eine Generalbereinigung der Verhältniſſe vorzunehmen. Geſcheitert iſt der Verſuch deshalb, weil er im Sinne einer überholten liberalen Wirtſchaftsauffaſſung er⸗ folgte. Die Denkſchrift des Reichswirtſchaftsminſſte⸗ riums ſtellt aber ausdrücklich feſt, daß die Lon do⸗ ner Konfereuß einige poſitive Ergebniſſe gehabt hat. Dieſe waren aber nicht, wie es eigentlich dem Geiſt der Weltwirtſchaftskonferenz entſprochen hätte, „Befreiungen“ von beſtehenden Bindungen, ſondern ſie waren im Gegenteil erſte Anſätze zu einer Welt⸗ planwirtſchaft. In dieſem Zuſammenhang wird auf die Londoner Unterkomitees für Weizen, Zucker und Holz hingewieſen, die eine Produktions⸗ und Ver⸗ teilungsregelung vornehmen ſollen. Die Ueberſicht über Nach dem ergebnisloſen Verlauf der Londoner Bemühungen wurde dann überall die Politik der Handelshemmniſſe fortgeſetzt. Dabei trat nun⸗ mehr der grundſätzliche Wechſel in den handelspoliti⸗ ſchen Methoden deutlich zutage.„Trotz formellen Feſthaltens an dem Prinzip der Meiſtbegünſtigung begannen einige Stagten mit einer Handhabung der Kontingentierung, die die Meiſtbegünſtigungsklauſel vollends entwertete. So ließ ſich die holländiſche Re⸗ gierung ermächtigen, neben den Kontingenten, die für alle Staaten in gelucher Weiſe gelten, gewiſſen Staa⸗ ten beſondere Kontingente zuzubilligen. Frankreich beabſichtigt, allen Staaten nur noch 25 v. H. der bis⸗ herigen Kontingente gleichmäßig zuzuteilen, mit den übrigen Hundertteilen dagegen in beſonderen Ab⸗ machungen mit den einzelnen Staaten gleichwertige Gegenleiſtungen auszuhandeln.“ rerſchaft zur Verfügung zu ſtellen. — Führertagung der NS Delp auf dem Oberſalzberg — Berlin, 28. Dez. Die nächſte Führertagung der NSDAP findet am 5. bis 7. Januar auf dem Ober⸗ ſalzberg(Berchtesgaden) ſtatt. Am Tage vorher ver⸗ ſammeln ſich bereits die Reichsleiter, die Amtsleiter der Oberſten Leitung der PO und die Gebiets⸗ Inſpekteure zu einer Beſprechung im Braunen Haus die kaiſerliche Familie aus. zu München. Urber die handels⸗ und deviſenpoli⸗ tiſche Lage Deutſchlands wird dann im ein⸗ zelnen ausgeführt:„Durch das Geſetz zum Schutze der deutſchen Warenausfuhr vom 22, Dezember 1933 hat ſich die deutſche Regierung eine Grundlage für wirkſame Abwehrmaßnahmen gegen die in dieſer Kontingentierungspolitik liegende Bedrohung der deutſchen Ausfuhr geſchaffen. Danach kann die Ein⸗ fuhr von Erzeugniſſen ſolcher Länder, die deutſche Produkte Einfuhrbeſchränkungen unterwerfen, eben⸗ falls beſchränkt werden. Im übrigen hat auch Deutſchland aus dem Verlauf der Weltwirtſchafts⸗ konferenz die Lehre gezogen, daß im gegenwärtigen Zeitpunkt eine internationale Löſung der Schwie⸗ rigkeiten aller Länder nicht gefunden werden kann, ſondern daß die Weltwirtſchaftskriſe nur beſeitigt zu werden vermag durch eine Geſundung und Stärkung der ein zel nen Nationalwirtſchaften. Ju dieſer Erkenntnis iſt Deutſchlaud daran ge⸗ gangen, ſeine innere Wirtſchaft wieder in Ordnung, zu bringen. zwei großen Geſichtspunkten aus: ungeheueren Arbeitsloſigkeit und Schaffung eines ge⸗ ſunden Bauernſtandes. Die hierbei erzielten Erfolge ſind bekannt. Die Zahl der Arbeitsloſen konnte um rund 27 Millionen heruntergedrückt werden. eine rentable Bauernwirtſchaft iſt durch die landwirt⸗ ſchaftliche Markt⸗ und Preisregelung, die die deutſche landwirtſchaftliche Produktion von den Preisſchwan⸗ kungen des Grund gelegt worden. Die ſo geſtalteten Maßnahmen der Regierung, die eine er hebliche rung der induſtriellen Produktion ein⸗ leiteten, kamen und kommen auch mittelbar der Ent⸗ wicklung des Außenhandels Deutſchlands zugute. So konnte eine Reihe von Ländern, aus denen Deutſch⸗ land ſeine Rohſtoffe bezieht, ihren Rohſtoffexport er⸗ heblich ſteigern, obwohl die rückläufige Tendenz in der Entwicklung des deutſchen Außenhandels, die das ganze Jahr 1932 hindurch angehalten hatte, ſich in den Es geſchah dieſe Arbeit vor allem von Beſeitigung der . Für Weltmarktes unabhängig machte, der Steige ⸗ N — des Ja rtſetzte, n Ausmaß die der utſche Lusfi dalb Jahr 1933 nur noch die Häl fte von ſten Halbjahr 1932 betrug. Auf handelspoli⸗ Gebiet hatte 2 eutſchland ſchon im Jahre 1932 ten, dieſe Umſtellung zur geſtrafften National⸗ aft einzuleiten. Es ſei hingewieſen auf die nen Verhandlungen mit den ſkandinaviſchen Holland, Italien, Südſlawien. ertrag mit Schweden iſt am 15. Fe⸗ raft getreten. Mit ihm ſind die Bin⸗ Schnittholz und Rindvieh gefallen. Der ze, daß time ruf des ſüdſlawiſchen Handelsvertrages am 6. hat die Bindungen für Eier beſeitigt, ebenſo wie au Deutſch land in der Geſtaltung ſeiner Holz⸗ ustd 3 fföölle durch Ablauf des finniſchen Ver⸗ trages Ende des Jahres 1933 frei wird. Deutſchland lehnt es nach wie vor ab, ſeine De⸗ viſenbewirtſchaftung, zu der es aus ſeiner Notlage gezwungen iſt, in den Dienſt der Handels⸗ polit u ſtellen. Weder ſoll ſie als Druckmittel bei den Verhandlungen mit anderen Mächten noch zum ck 1 5 Regelung der Wareneinfuhr eine Rolle Die anhaltende Deviſenknappheit ließ eine Erleichterung für den Warenverkehr nicht zu. Es hat ſich aber trotz aller Schwierigkeiten ermöglichen laſſen, in allen Monaten für die Deviſenzuteilung einen Grundbetrag von 50 v. H. der Auslandszah⸗ lungen in den Jahren 1930/31 weiter zu gewähren. Zum Ausgleich für die beſchränkte Deviſenzuteilung hat man wie im vorigen Jahr auch weiterhin mit Erfol lg verſuch t mit den verſchiedenſten Ländern Zah⸗ lungs⸗ und Verrechnungsabkommen zu ſchließen. Es beſtehen nunmehr Abkommen mit allen europäi iſchen Staaten, einſchließlich der Türkei, bis auf England, Polen, Litauen und Oeſterreich. Auch mit außer⸗ eur iſchen Staaten, insbeſondere den ſüdamerika⸗ niſchen, hofft man bald zu einem Ergebnis zu kom⸗ men. Die Form der Abkommen hat ſich auch wei⸗ terhin geändert und verbeſſert. Nach dem heutigen Stand ſind bei den Zahlungsabkommen zwei Hauptgruppen zu unterſcheiden: Abkommen, die zwiſchen den Regierungen in Form von Protokollen abgeſchloſſen werden(ſtaatliche Abkommen), und ſolche, die zwiſchen der Reichsbank und der Zentral⸗ notenbank eines anderen Landes vereinbart werden (Bankenabkommen). Eine Veröffentlichung des Tex⸗ tes beider Arten von Abkommen hat nicht ſtatt⸗ gefunden. Die ſtaatlichen Abkommen haben den Zweck, die deutſchen Deviſenbeſchränkungen für die Warenein⸗ fuhr 3 weſentlichen aufzuheben und auf dieſe Weiſe zur Belebung des zwiſchenſtaatlichen War f nverkehrs beizutragen. Solche Abkommen beſtehen im weſentlichen mit weſtlichen Ländern, die von einer eingreifenden Deviſenzwangswirtſchaft fret find. Es ſind dies folgende: Belgien und Luxem⸗ burg, Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien. Die Abkommen der zweiten Hauptart(Banken⸗ abkommen) ſind nicht zur Aufhebung der deutſchen Deviſenbeſchränkungen beſtimmt, ſondern dienen in erſter Linie der Erleichterung des Zahlungsverkehrs mit valutaſchwachen Ländern: ſie ermöglichen auch die Auftauung in dieſen Ländern eingefrorener deutſcher Forderungen. Die Gefahr, daß einerſeits von Deutſchland für die Wareneinfuhr aus dieſen Län⸗ dern Deviſen aufgewendet werden, während anderer⸗ ſeits die Bezahlung der dorthin exportierten deut⸗ ſchen Waren in Deviſen auf Schwierigkeiten ſtößt, iſt dadurch beſeitigt. Abkommen dieſer Art beſtehen mit Bulgarien, Dänemark, Eſtland, Griechenland, Süd⸗ ſlawien, Lettland, Rumänien, Tſchechoſlowakei, Türkei. Mit der Tſchechoſlowakei und Däne⸗ mark beſtehen neben den Bankenabkommen auch noch ſtgatliche Abkommen der zuerſt geſchilderten Art. Beſondere Regelungen finden ſich für Ungarn und Rußland. Zahlungen nach dieſen beiden Ländern können ebenfalls nur durch Einzahlung von Reichs⸗ mark auf Konten ihrer Zentralnotenbanken bei der Reichsbank geleiſtet werden. Die Zahlungen ſind hier in unbeſchränkter Höhe zuläſſig. Für Ungarn ſind überdies beſondere Beſtimmungen zur Abzweigung eines Teiles der Einzahlungen für die allmähliche Auftauung der in erheblichem Umfange eingefrorenen alten deutſchen Exportguthaben getroffen worden. 1 Neue Mannheimer 242 Zeitung 7 Abend⸗ Ausgabe 30 29. D 192 0 1938 zember Anvpolitiſche Tageschronik Zwei Bergleute tödlich verunglückt — Duisburg⸗ Hamborn, 29. Dez. Im Unter⸗ tagebetrieb der Zeche Neumühl wurden der Berg⸗ mann Joſ. Martinato und der Hauer Th. Brunnen unter herabſtürzenden Geſteinsmaſſen begraben. Beide konnten nur als Leichen geborgen werden. Schlitten von Perſonenzug überfahren München, 28. Dez. Donnerstag Nachmittag hat ſich bei Tatzing infolge des ſtarken Nebels ein ſchwe⸗ res Verkehrsunglück ereignet. In einer ſchienenrei⸗ chen Ueberfahrt wurde ein mit drei Perſonen beſetz⸗ tes Schlittenfuhrwerk von dem nach Weilheim fahrenden Perſonenzug überfahren. Dabei wurde der Gutsverwalter Eugen Baumgartner und ein acht Jahre alter Gaſtwirtsſohn getö⸗ tet. Der dritte Inſaſſe, das Brüderchen des Jungen, erlitt beiderſeitige Schenkelbrüche und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Auch die beiden Pferde des Schlittenfuhrwerks ſind umgekommen. Das Un⸗ glück iſt auf den ſtarken Nebel zurückzuführen. Raubüberfall auf einen Kaſſenboten — München⸗Gladbach, 29. Dez. Donnerstag mit⸗ tag gegen 12.45 Uhr wurde, wie die Polizei mitteilt, der. einer Tuchfabrik, der von einer Bank Lohngelder abgeholt hatte, am Ein⸗ gang ſeiner 8 überfallen und beraubt. Als der Kaſſenbote das Fabrikgebäude betreten wollte, hielt ein Kraftwagen vor ihm an, der Räuber ſtieg aus und ſtieß dem Boten vor die Bruſt, ſo daß dieſer die Aktentaſche fallen ließ. Der Täter riß dann die Taſche an ſich, beſtieg wieder ſeinen Kraftwagen und fuhr in ſchneller Fahrt davon. Die Taſche enthielt 2300 Reichsmark, davon 2000 Reichsmark in Fünf⸗ Mark⸗Stücken und 300 Reichsmark in Drei⸗Mark⸗ Stücken. Der Räuber konnte bisher noch nicht ermit⸗ telt werden. Man hat zwar das Erkennungszeichen ſeines Wagens ableſen können, inzwiſchen iſt aber ſchon feſtgeſtellt worden, daß dieſes Kennzeichen ge⸗ fälſcht war. Schweres Grubenunglück — Kattowitz, 28. Dez. in Eichenau, wo ſammenbruches des Auf der Kohlengrube erſt vor kurzer Zeit infol ge Zu⸗ Schachtes 11 Bergleute verſchüt⸗ tet worden waren, jedoch nach mehrſtündiger Arbeit lebend geborgen werden konnten, ereignete ſich in der vergangenen Nacht wiederum ein ſchweres Gru⸗ benunglück. In 15 Meter Tiefe waren fünf Arbei⸗ ter bei der Mauerung des zuſammengeſtürzten Schachtes beſchäftigt, als ſich plötzlich Erdmaſſen löſten und die fünf Arbeiter unter ſich be⸗ gruben. Nur einem von ihnen gelang es, ſich im letzten Augenblick zu retten. Mit der Bergung der übrigen vier Arbeiter ſind mehrere Grubenrettungs⸗ kolonnen beſchäftigt. Heute in den Morgenſtunden konnten zwei von den Verſchütteten mit geringen Verletzungen geborgen werden. wenig Ausſicht, bergen. Es beſteht jedoch die beiden anderen noch lebend zu Mutter und Taute erdroſſelt und beraubt — Stettin, 29. Dez. Am Donnerstag abend wurde in Stettin in einem Hauſe in der Burſcher⸗ ſtraße ein grauenvoller Doppelmord aufgedeckt. Die dort wohnende 70 Jahre alte Witwe Auguſte Rothenburg und ihre 60jährige Schweſter milie Battiege wurden in ihren Betten erdroſ⸗ ſelt aufgefunden. Nach den bisherigen kriminolpoli⸗ zeilichen Ermittlungen liegt unzweifelhaft Rau b⸗ mord vor. Die Tat iſt bereits am Heiligen Abend geſchehen. Als Täter kommt wahr chene der 27⸗ jährige Monteur Rothenburg, der Sohn der er⸗ mordeten Frau Rothenburg, in Frage. Der Täter iſt flüchtig. Wiederauftauchen der Papageienkraukheit — Graz, 28. Dez. Die Familie des Oberlandes⸗ gerichtsrates Matzner, der Ehemann, die Gattin, und zwei Kinder, erkrankten vor einigen Tagen an der Papageienkrankheit, die von ihren fünf Papageien auf ſie übertragen worden war. Der Oberlandesgerichtsrat iſt der Krankheit bereits er⸗ legen. 19 Perſonen durch Gas vergiftet — Paris, 28. Dez. Nach einer hier vorliegenden Meldung aus Inſtanbul ereignete ſich bei Ausbeſ⸗ ſerungsarbeiten an einer Gasleitung ein ſchweres Unglück. Eines der Rohre war undicht und das Gas ſtrömte in das Haus. Hierbei erlitten 19 Per⸗ ſonen ſchwere Gasvergiftungen. Eine von ihnen iſt bereits geſtorben. Folgenſchwere Eutzündung von Feuerwerks⸗ körpern — Nom, 29. Dez. Im Kellergeſchoß eines Hauſes in dem am dichteſten bewohnten Viertel von Nea pel entzündete ſich ein Feuerwerkskörper, der auf weitere Feuerwerkskörper und kleine Handbomben übergriff. Es handelt ſich um einen Betrieb, in dem heimlich derartige Sprengkörper, zum Teil auch Handbomben, die zu vorſchriftswidrigen Schüſſen dienen ſollten, hergeſtellt wurden. Durch die Ent⸗ zündung und den nachfolgenden Einſturz der dar⸗ über liegenden Wohnung wurden zwei Menſchen getötet, während fünf verletzt wurden und mehrere andere erhebliche Brandwunden erlitten. Verheerender Taifun über Madras 250 Tote — Paris, 28. Dez.„Havas“ berichtet aus Bombay, daß über Madras ein Taifun niedergegangen iſt, wobei 250 Perſonen ums Leben gekommen und 10 000 Stück Vieh verendet ſind. Der ſonſtige Sach⸗ ſchaden iſt bedeutend. Schüler dürfen Hhzeszettenen angehören — Berlin, 2. Dezember. In den Richtlinien vom 8. Juli 1933, die der Reichsinnenminiſter für den Jugendfüßh⸗ rer des Deutſchen Reiches erlaſſen hat, iſt angeord⸗ net, daß die Selbſtändigkeit der einzelnen Jugend⸗ verbände nicht angetaſtet werden darf. In einem Rundſchreiben an die Länderregierungen erklärt nun, wie das VD3⸗Büro meldet, der Reichsinnenminiſter, daß dies auch für die Jugendgruppen der Sportverbände gilt, die dem Reichsſportführer unterſtehen und auch im Führerrat des Reichsjugend⸗ führers als Sportgruppe vertreten ſind. Der Reichsinnenminiſter hält es mit dieſen Richt⸗ linien nicht für vereinbar, wenn die Unterrichtsver⸗ waltungen einzelner Länder durch ausſchließliche Empfehlung beſtimmter Jugendverbände die Beteikk⸗ gung von Schülern an den dem Reichsſportführer unterſtellten Jugendgruppen der Turn⸗ und Sport⸗ verbände erſchweren oder verbieten. Zur Förderung des deutſchen Sportweſens bittet er ferner, die dem Reichsſportführer unterſtellten Jugendorganiſatio⸗ nen der Sportverbände von Vergünſtigungen, die der Hitlerjugend gewährt werden, nicht auszuſchlie⸗ ßen.. * Reichs ijugendführer Baldur von Schirach ſpricht zur deutſchen Jugend am 1. Januar 1934 zwiſchen 11 und 11.15 Uhr. Die Anſprache geht über alle Sender. * Der frühere chileniſche Außenminiſter Ibanez geſtörben. Santiago de Chile, 28. Dez. Der frühere chileniſche Außenminiſter und liberale Führer Ma⸗ ximilian Ibanez iſt am Donnerstag geſtorben. Gefährliches Abenteuer Admiral Vyroͤs Meldung des Wolff⸗ Büros Dezember. In Neuyork eingelaufenen Meldungen zufolgz iſt die Südpolexpedition des amerikaniſchen Forſchers Admiral Byrd mit knapper Not einer großen Gefahr entgangen. In den Steuerbord⸗ öltanks des Expeditionsſchiffes„Jack Rupert“ London, 28. K war Salz w ſer eingedrungen, das in die Brenner weiterfloß und die Maſchinenfeuer aus⸗ löſchte. Der Dampfoͤruck ſank auf den Ge⸗ frierpunkt herab und das Schiff trieb beinahe hilflos in der ſchweren See, umgeben von rieſigen nur. 200 bis 300 Meter weit Dem fieberhaften Arbeiten der gelang es jedoch, den Backbordtank iſchalten, ſo daß der Dampfdruck wie⸗ Kapitän des Schiffes, Gjertſen, er⸗ klärte nachher, daß die Expedition ſich in größter Gefahr befunden habe und nach wenigen Stunden von den Eisbergen zermalmt worden wäre. Eisbergen, die teilweiſe entfernt waren. Schiffsingenieure rechtzeitig einzi der ſtieg. Der Nur noch 200 Mark für Frankreichreiſende — Berlin, 28. Dezember. Infolge der unläugſt e deutſch⸗ ⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen iſt die Sonderabma ch ung für den 5 Reiſeverkehr nach Frankreich, wonach außer den genehmigten 200 Mk. noch Reiſe⸗ ſchecks im Gegenwert bis zu 500 Mk. freigegeben waren, vorerſt nicht verlängert worden, ſö daß bis auf weiteres Reiſende nach Frankreich nur noch die von der Deviſenwirtſchaftsſtelle zugelaſſenen 200 Mk. für einen Monat als Zahlungsmittel mit⸗ nehmen können. Der Deutſche Anwaltsverein aufgelöſt — Berlin, 28. Dez. Der Deutſche Anwalts⸗ verein, die größte bisher in Deutſchland be⸗ ſtehende Gerichtsorganiſation mit 15000 Mitglie⸗ dern, unter denen bis vor kurzem noch 3000 jüdiſche Anwälte waren, iſt in Hamburg in einer Voll⸗ verſammlung der Mitglieder nach entſprechen⸗ der Satzungsänderung aufgelöſt worden. Die Mitglieder ſind einzeln in den Nationalſoz ialiſti⸗ ſchen Juriſtenbund aufgenommen und in die Reichs⸗ fachgruppe Rechtsanwälte eingegliedert worden. Der. der SS — Berlin, 28. Dez. Der Reichsführer Heinrich Baie hat, 515 der„Angriff“ verdiente„Führer und Männe 1 den ten o geſchaffen. In der Ehrenurkunde, die anläßlich des Weihnachtsfeſtes zum erſten Male an die älteſten und verdienteſten Mitglieder der SS verliehen wurde, heißt es u..; Der Totenkopf iſt die Mahnung, jederzeit bereit zu ſein, das Leben unſeres Ichs einzuſetzen für das Le⸗ ben der Geſamtheit. Die Runen dem Totenkopf ge⸗ genüber ſind Heilszeichen unſerer Vergangenheit, mit denen wir durch die Weltanſchauung des National⸗ ſozialismus erneut verbunden ſind. Die beiden Sieg⸗ Runen verſinnbilden den Namen unſerer Schutz⸗ ſtaffel. Hakenkreuz und Hagal⸗Rune ſollen uns den nicht zu erſchütternden Glauben an den Sieg unſerer Weltanſchauung vor Augen halten. Feldmarſchall Krobatin gestorben e Wien, 28. Dez. In Wien ſtarb im Alter von 83 Jahren Feldmarſchall Alexander Krobatig. Feldmarſchall Krobatin war der Reorganiſator der öſterreichiſchen Artillerie. Im Jahre 1912 war er Kriegsminiſter. Während ſeines Miniſte⸗ riums wurde die Mobilmachung zum Weltkrieg durch⸗ geführt. Im Jahre 1917 übernahm er das Komman⸗ do der 10. Armee in Kärnten und Tirol, das er bis zum Zuſammenbruch beibehielt. Ein mandſchuriſcher General hingerichtet — Mukden, 29. Dez. Die Agentur Kukuzu teilt mit, daß der Kommandeur einer mongoliſch⸗man⸗ dſchuriſchen Kavalleriediviſion, General Wanſchen⸗ tſchen, wegen Hochverrats verhaftet wurde. Der General wurde mit acht Offizieren ſeines Stabes der SS, meldet, für r SS“ nach kurzem Gerichts verfahren hingerichtet. Das alte Pfarrhaus 15 Von Hans Diltmer Da ich nun Abſchied nehme, wandert mein Blick noch einmal zu dem betagten Haus, das in der Sonne Leuchtet. Wieviel Stürme ſind über ſeinen Giebel dahin⸗ gefahren. Regen peitſchte die Fenſter, Schnee laſtete ſchwer auf dem müden Dach. Drinnen aber kniſterte das Holzfeuer, und rotes Licht ſchaute ruhevoll durch die Fenſterkreuze in den Aufruhr des Sturmes. Mitten in toſender Nacht eine Stätte des Friedens, und— im Meer der Zeit eine Zuflucht für Seelen, zu denen das Schickſal geredet hatte, ein dunkles Wort oder ein frohes. Wieviel Menſchen ſind über die ehrwürdige Schwelle getreten, eine Laſt auf dem Herzen oder eine innige Freude. Wie viele ver⸗ nahmen hier einen Klang der Ewigkeit, durch die Jahrhunderte. Manchmal, in den Nächten, wenn man nicht ſchlafen konnte, war es, als ob die kniſternden Balken der Studierſtube, als ob der Nachtwind, der dunkel am Fenſter vorüberrauſchte, die Schickſale von Pfarr⸗ herren erzählten, denen einſt hier Heimat geſchenkt war. Geſchlechter kamen und gingen; bittere Zeiten And ſtillere Tage. Aber die gleichen Schickſale rangen um den Sinn des Lebens, und über ihrer Unraſt ſprach Ewigkeit ein tröſtendes Wort. Kinder ſchlugen ihre Augen vor dem Leben auf. Alle Wehmut des Seins, alle Enttäuſchung, die Sterbliche erfahren müſſen, aller Friede, der ihnen geſchenkt werden kann, kam in dieſem alten Häuslein zur Ruhe. Und der Frühling auf der alten Wieſe, geneigt an den Bergeshang. Da ſchimmerte das ſatte, tiefgrüne Gras von Primeln und kleinen gelben Sonnen, ein Hauch von Silber war vom Morgen über die Gräſer gewoben, und die Bäume ſchimmerten von ſchneeigen Blüten. Ein Duft kam vom Wald her. Und Amſeln jubelten überglücklich um das ſtille Dach. Unten ſtanden Kinder und waren angetan mit der Seligkeit der Morgenſtunden; wie blühten ihre erſten Tage! Ueber ihnen fuhren Schwalben durch den Silberrauſch der Lüfte. Flieder ſtand wie eine violette Flamme im ſteigenden Tag, die Welt war voll Liebe! Und dann der Wagen ſchwankten Sommer mit ſeiner Reife. mit goldener Ernte ins Dorf, Hohe arbeitsfrohe Stirnen bräunten ſich im Wind und die Nächte waren verzaubert von den Lämpchen der Leuchtkäfer, die dem Wald entſchwebten. Ueber dunk⸗ len Dächern wachten feierliche, hohe Sterne, die kühle Nacht konnte nicht ſchlafen von ſoviel Lebensſeligkeit. Aber die Menſchen ruhten froh und tief, die Erde hatte ſie ja geſegnet mit der Fülle, um die ſie ſo lange hofften und bangten. Eines Tages ſitzen die Schwalben auf den Dräh⸗ ten. Im feuchten Gras erheben ſich lila Kelche der Herbſtzeitloſen. Wo blieb das Jahr? Nun wird es Zeit, Nüſſe von den Büſchen zu pflücken. Aber vor uns in der Morgenfrühe war ſchon ein Eichkätzchen da und tat ſich gütlich an den ſüßen Kernen. Dort huſcht es gerade durch die Wipfel; wir ſind zu ſpät gekommen. Aber da ſteht noch der Walnußbaum, den man ſelber pflanzte. Nun ſoll er uns die allererſten Nüſſe ſchenken, die wir mit Entzücken reifen ſahen. Aber wo ſind ſie? Die kleinen Mädel, die im Garten ſpielen, ſtehen und machen verlegene Geſichter. Frei⸗ lich, die ſchwärzlichen Schalen liegen im Graſe, aber die feuchten, braunen Nüſſe? Mit einem Male ſind die Kinder verſchwunden. Man ſchaut in die kleine Flut der gelblich⸗grünen Blätter, die ſo herb duften. So iſt man wieder einmal zu ſpät gekommen. Den⸗ noch iſt man glücklich. Die Kinder jubeln ſchon wie⸗ der von der Wieſe herüber, war nicht alles für ſie, für ihr junges Herz, das köſtliche Heimat hatte, das mit Blumen und Vogellied der alten Erde innig verbunden iſt? N Während der kühle Herſtabend ſinkt, wird es langſam ſtill in den Dorfgaſſen, vor der alten Kirche murmelt der Brunnen, und eine Eule ſchwebt mit ſeidigen Fittichen in die verglühende Lohe der Nacht. Und wenn bald der Winter ſich mit Stürmen anmeldet, dann lebt man von Erinnerungen an den leuchtenden Blumengarten und heißes Licht. Und iſt's nicht auch behaglich, wenn die Flocken hernie⸗ derſchweben? Im ſiebernen Schnee am Wald ſtehen die Rehe und äugen zum alten Haus hinüber; und die Weihnachtsglocken rufen nach langem Dunkel in ſeinen Schlaf, bis endlich der Bogen der Sonne wieder ſteigt. Sie fliegt über Vergehn und Werden. Ein neues Jahr ſchließt ſich an die Kette der un⸗ endlich vielen, die das alte Haus hat wandern ſehen, ſchweigend in der Unraſt des Vergänglichen, voll tiefen Wiſſens um das Geheimnis unſeres Le⸗ bens. Nun muß ich Abſchied nehmen, und das iſt ſchwer. Ich bin gegangen mit einer tiefen Ehrfurcht im Herzen. Es war nur ein altes Haus wie unendlich viele. Ich war ſein Gaſt, und auch nur unter vielen. Aber das alte Haus hat eine Seele. Ihr ſind wir verbunden, über Trennung und Abſchied hin Hanns Johſt beantragt ſeine einſtweilige Beur⸗ laubung. Wie aus Berlin gemeldet wird, iſt der Intendant des Staatlichen Schauſpielhauſes, Hanns Johſt, bis zur endgültigen Regelung der allgemein ſchwebenden Fragen der Staatstheater um ſeine e Beurlaubung eingekommen. Die Mannheimer Fledermaus⸗Beſetzung. Die 8 der„Fledermaus“ zu Silveſter (Muſikal. Leitung: Philipp Wüſt, Regie: Friedrich Brandenburg) weiſt folgende Beſetzung auf: Eiſen⸗ ſtein: Max Reichart, Roſalinde: Hedwig Hillengaß, Frank: Heinrich Hölzlin, Orlofſky: Nora Landerich, Alfred: Albert von Küßwetter, Dr. Falke: Karl Buſchmann, Blind: Karl Mang. Adele: Elſi Bod⸗ 50 Ida: Lucie Rena, Froſch: Hugo Voiſin.— Am Dienstag, 2. Januar, wird ſtatt„Luiſe Millerin“ NA Stuart“ gegeben. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß dies die letzte Wiederholung des. in dieſer Spielzeit iſt. Staatsprüfung für das künſtler'ſche Lehramt in Muſtk. Die nächſte Staatsprüfung für das künſt⸗ leriſche Lehramt in Muſik wird im Herbſt 1934 ab⸗ gehalten. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüfung ſind unter Beifügung der erforderlichen Nachweiſe bis ſpäteſtens 1. März 1934 beim Unterrichts miniſte⸗ rium einzureichen. Da zur Zeit bereits eine große Anzahl geprüfter Anwärter zur Verfüguna ſteht, iſt der Bedarf für die nächſten Jahre ſehr ge⸗ ring. Daher haben nur Bewerber mit ſehr guten Prüfungsergebniſſen Ausſichten auf Verwendung, und zwar zunächſt auch nur als freiwillige Hilfs⸗ arbeiter ohne Vergütung. Die näheren Einzelheiten ſind aus dem Amtsblatt des Unterrichtsminiſteriums zu erſehen. Zwinglis 450. Geburtstag Ulrich Zwingli, der Begründer des reformgtoriſchen Glaubens in der Schweiz, wurde vor 450 Jahren, am 1. Januar 1484 in Wildhaus im Schweizer Kauton St. Gollen, geboren⸗ Als Prediger in Zürich bewog er ſeine Mitbürger zur Annahme der neuen Lehre, die derjenigen Luthers ſehr naheſtand und ſich von ihr nur durch eine radikalere Abwendung von den katholiſchen Dogmen unterſchied⸗ Im Religionskrieg Zürichs gegen die fünf katholfſch gebliebenen Ur⸗Kantone fond Zwingli am 11. Oktober 1591 bet Kappel den Tod. lich yroͤs ber. tfolgz iſchen einer o rd ⸗ tpert“ in die aus⸗ Ge⸗ inahe eſigen weit der dtank wie⸗ , er⸗ ößter inden ide längſt Sver⸗ r den eich, Reiſe⸗ geben D daß noch ſenen mit⸗ t [t s⸗ d be⸗ tglie⸗ diſche oll chen Die Tiſti⸗ eichs⸗ SS, für den In feſtes teſten t..: it zu 8 Le⸗ J ge⸗ „ mit onal⸗ Sieg⸗ chutz⸗ den ſerer on 84 tin. tor 191 niſte⸗ urch⸗ man⸗ r bis 8 „ Freitag, 29. Dezember 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Siaditseife Mannheim, den 29. Dezember. Ergebnis von Büchſenſammlungen Bei den Büchſenſammlungen in den verſchiedenen Lichtſpielhäuſern, im Theater und bei anderen Ver⸗ anſtaltungen ſind in der Woche vom 18. bis zum 24. Dezember folgende Beträge eingegangen: Alhambra 27.14 Mk. Roxy 15.05„ Palaſt 10885 Schauburg 10.47„ Scala e Lichtſpielhaus Müller 5 Capitol 35.87„ Univerſum 36.15„ Volkskino 10.52„ Geſamtergebnis 159.93 Mk Nationaltheater 54.34 Mk. Libelle 192.10„ Tanzſchule Schmidkonz⸗Weinlein 14.78„ Geſamtergebnis 261.22 Mk. Allen opferbereiten Spendern ſei hiermit herz⸗ lichſt gedankt. Kreisgeſchäftsſtelle Mannheim des Winterhilfswerkes. Steuerkalender für den Monat Januar Mitgeteilt von der Städtiſchen Preſſeſtelle. a) Stadtkaſſe: Gebäudeſonderſteuer für Dezbr. Schulgeld der Höheren Han⸗ delsſchule für Januar. Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Dezember einbehaltenen Be⸗ träge. Vorauszahlungen auf die Ge⸗ meinde⸗ und Kreisſteuer, vier⸗ tes Viertel. Gemeindegetränkeſteuer für Dez. Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom.—15. Jan. ein⸗ behaltenen Beträge, ſoweit die abzuliefernde Summe den Be⸗ trag von 200 Mk. überſteigt. 7 Schulgeld der Höheren Lehr⸗ anſtalten für das Dritte Tertial 1938/34. Gebühren für Dezember. Gemeindebierſteuer für Jauuar. b) Finanzamt: 8 Lohnſteuer, Eheſtandshilfe und Arbeitsloſenhilfe, ſoweit letztere nicht an die Krankenkaſſe abzu⸗ führen iſt, für 16. 12.—31. 12. Verſicherungsſteuer, Abſchlags⸗ zahlung der Vierteljahreszahler für Dezember. a) Umſatzſteuer für Dezember oder IV. Kalenderviertelfahr 198g, b) Börſenumſatzſteuer für Dez. oder IV. Kalenderviertelfahr 1938, c) Tilgungsbeträge ſtandsdarlehen. Grund⸗ und Gewerbeſteuer nebſt Landeskirchenſteuer IV. Rechnungsvierteljahr 1933. Lohnſteuer, Eheſtandshilfe und Arbeitsloſenhilfe, ſoweit letztere nicht an die Krankenkaſſe abzu⸗ führen iſt, für 1. 115. 1. Verſicherungsſteuer für Monat Dezember der Monatszahler u. Abſchlußzahlung für IV. Vier⸗ telſahr 1933 der Vierteljahres⸗ zahler. Bürgerſteuer 1934 Die Bekanntmachung über die Erhebung der Bürgerſteuer 1934, die in diefer Nummer ver⸗ öffentlicht wird, bringt gegenüber früher weſentliche Aenderungen nur in Bezug auf die Steuerbefreiung und die Steuerermäßigung zu Gunſten der Steuer⸗ ſchuldner. Beſonders zu erwähnen iſt, daß bei der Ermittlung der Freigrenze das Brutto⸗ einkommen zugrundezulegen iſt und daß den Bar⸗ einkünften auch der Wert etwaiger Sachbezüge [Verpflegung, Wohnung, Kleidung uſw.) zugeſchla⸗ gen wird. Der Wert der Sachbezüge beträgt z. B. für die Hausgehilfin 25 Mark, für den männlichen Hausgehilfen, den Gewerbegehilfen und die Ge⸗ werbegehilfin 40 Mark monatlich. Soweit der Arbeitgeber die Arbeit nehmer⸗ anteile zu den ſozialen Verſicherungen freiwillig trägt, müſſen ſie bei Prüfung der Frage, ob etwa Steuer⸗ freiheit beſteht, dem Barlohn und dem Wert der Sach⸗ bezüge zugeſchlagen werden. Zahlt z. B. der Arbeit⸗ geber für eine Hausgehilfin, die neben der Wohnung und der Verpflegung einen Barlohn von 20 Mark erhält, die Verſicherungsbeiträge allein lalſo ein⸗ schließlich der Arbeitnehmeranteile), dann müſſen, da die Bürgerſteuerfreigrenze für Ledige 50 Mark be⸗ 125 der Hausgehilfin monatlich 1,50 Mark Bürger⸗ Bis zum 3. Jan.: * 9. 5. 5 ** 20 8 5 „ 20.„ „ 31.„ für Ehe⸗ teuer am Lohn einbehalten werden. Trägt der Ar⸗ cee ani EIN SSITO NAG ESE RTC Nac H FOTLTTTITSCHEN DOCUMENT N UN GERT INIT SATT EN VON GISELLHI ER MUMM 15 (Schluß.) Major Gordon redete, redete in ruhigem Tone auf die Angeklagte ein. Von draußen hallten die Schritte des Wachtpoſtens, der unaufhörlich vor der Tür auf und ab patroullierte. Miß Crawford war es, als wenn ein Alpdruck von ihr gewichen wäre. als die elfte Stunde vorüber war. Doch was war das?— Jede volle Minute nach elf ſchlug die Uhr einmal; jedesmal zerriß ein ner⸗ venaufregender peitſchender Ton die unheimliche Stille des Raumes und hallte an den grauen Wän⸗ den wider. So ging es Stunde um Stunde. Major Gordon ſprach immer weiter in gleichgültigem Tone. Miß Crawford wurde unſicher; ihre Nerven verlie⸗ ßen ſie immer mehr und mehr. Die zweite Mitter⸗ nachtsſtunde war gerade vorüber, als Major Gor⸗ don das Zimmer verließ. Miß Crawford blieb allein, wohl eine Stunde lang, während die ſeltſame Uhr ihre nervenaufpeitſchende Arbeit verrichtete. Dann erſcholl ein gellender Schrei aus dem Raume; Miß Crawford ſank in dem Seſſel zuſammen. Als ſie nach einer Minute wiederum aufgeſchreckt wurde, ſtand Major Gordon neben ihr und reichte ihr den Bogen Papier. Wortlos nahm ſie denſelben, ſchrieb haſtig ein paar Worte darauf, dann reichte ſie das Schriftſtück an Mafor Gordon zurück. Dieſer warf nur einen kurzen Blick dgrauf: „Ich bin Sahi Turey⸗Mars!“ Ohne auch nur ein Wort zu ſagen, führte Major Gordon Miß Cromford in Begleitung des Wacht⸗ poſtens in ihre Zelle zurück. Halbbluf Sahi T Crawford ausgegeben hatte, bank, eskordiert von zwei indiſchen Soldaten. Auf ausdrücklichen Wunſch Major Gordons kounten einige Beamte des Intelligenee Service, Tollendahl und Ruſchuloff, der dem Rufe Major Gordons ge⸗ folgt war, von Anfang an der Verhandlung bei⸗ wohnen. Der Vorſitzende eröffnete die Sitzung und ſtellte an Sahi Turey einige Fragen. Gleichgültig, müde gab ſie ihre Antworten. Nur als der Vorſitzende fragte, wer ihr Vater und wer ihre Mutter ſei, er⸗ hob ſie ſich von der Anklagebank und rief laut, ein bitteres, ironiſches Lächeln um den Mund, in den Verhandlungsſaal hinein: „Europäer! Engländer!“ ſie nur vor ſich hinſprach: „Meine Mutter? Ja, Hindufrau!“ Ein peinliches Schweigen legte ſich über den Ver⸗ handlungsraum, als Sahi Turey dieſe Worte gleich einer Anklage den Richtern ins Geſicht ſchleuderte. Mary Tollendahl ſprach, kaum vernehmbar, einige Worte mit Major Gordon, der neben ihr ſaß.„Ja, es iſt einer der üblichen Fälle, Miß Tollendahl,“ ſagte der Major,„wir können ſie tauſendfach in In⸗ dien finden. Sie iſt ein Halbblut, bedauernswerte Menſchen eigentlich, die von uns und ſelbſt von den Indern nicht gern geſehen werden; ich habe ſchon viele dieſer Familien kennengelernt. Die Nachkom⸗ men dieſer verſchiedenen Eltern kann man oftmals nicht von unſerer engliſchen Raſſe unterſcheiden; goldblonde Haare, blaue Augen, weiße Hautfarbe, kurzum: vielfach vollkommen unſeren Frauen glei⸗ chend. Andererſeits wiederum kann man in einer ſolchen Familie manchmal feſtſtellen, daß, wenn ein Kind vollkommen dem europäiſchen gleicht die ande⸗ ren Kinder derſelben Eltern tiefdunkle Hautfarbe haben. Aus ſolch einer Familie kommt Sahi Turey.“ Unsäglicher Haß und Rache Der Vorſitzende nahm wieder das Wort:„Sahi Turey, Sie haben vor dem Unterſuchungsrichter zu⸗ gegeben, daß Sie Colonel Holwell von den Grenz⸗ truppen durch eine Mittelsperſon unſchädlich machen 759 Was veranlaßte Sie zu dieſer furchtbaren Tat?“ urey, die Angloinderin, die ſich als Miß ſaß auf der Anklage⸗ Und leiſe, als wenn meine Mutter war eine „Ich wollte Rache nehmen wegen einer mir zu⸗ gefügten Schande.“ „Wo lernten Sie Colonel Holwell kennen?“ „Während des Weltkrieges an der franzöſiſchen Front!“ Erſtaunt horchte das Gericht auf,„An der fran⸗ zöſiſchen Front? Was machten Sie denn dort?“ „Ich war im Dienſte des engliſchen Intelligence Service und erledigte verſchiedene Aufträge hinter den deutſchen Linien.“ „Wer brachte Sie denn hinein?“ „Ich trat 1915 als 16jährige Tänzerin in einem engliſchen Kabarett hier in Bombay auf. Ein eng⸗ liſcher Nachrichtenoffizier, der hier dienſtlich zu tun hatte, und der ſpäter an der Front fiel, nahm mich mit nach Frankreich und ſtellte mich dem engliſchen Geheimdienſt vor. Ich nahm ein Jahr deutſchen Unterricht und ging dann als Schweizerin hinter die deutſche Front. Colonel Holwell lernte ich in Paris kennen. Ich wurde ſeine Freundin, und er ver⸗ ſprach mir die Ehe, wenn der Krieg aus wäre. Nach dem Kriege wurde er nach Indien verſetzt, und ich ging mit ihm in meine alte Heimat. Hier lernte er eine ruſſiſche Emigrantin kennen und ſtieß mich bru⸗ tal beiſeite. Da kam ein unſäglicher Haß über mich, und ich beſchloß, Vergeltung zu üben. Mein Bruder unterſtützte mich hierin; ich ging nach Afghaniſtan und beſchloß, meine Kenntniſſe, die ich in Europa im engliſchen Geheimdienſt erworben hatte, jetzt gegen die Nation zu verwenden, deren Angehörige uns deshalb verachten und mit den Füßen treten, weil Miſchblut in unſeren Adern fließt, Ich begann mich zu rächen. Ihr habt meinen Bruder Achmed⸗el⸗Order wegen Spionage verurteilt. Er iſt unſchuldig, er verſchaffte mir nur die Leprakulturen von der Inſel Horkiwa. Ich erſann dieſe Strafe für den Colonel, damit er auch fühlt, was es heißt, wenn man von den Men⸗ ſchen geſchmäht und mißachtet wird. Die Tänzerin Genia in Peſchawar wußte nicht, welche gefährliche Flüſſigkeit ſich in dem Fläſchchen befand, mit deſſen Inhalt ſie den Colonel infizierte.“ Der Vorſitzende unterbrach Sahi Turey: geben alſo zu, die Tänzerin zu dieſem Verbrechen angeſtiftet zu haben?“ „Ja, nur ich allein.“ Nach dieſer Feſtſtellung beſchloß das Gericht, die Verhandlung gegen Sahi Turey am nächſten Tage weiterzuführen. Nun, wo ſie ihre Verbrechen einge⸗ ſtanden hatte, ſollte weiterhin in den nächſten Tagen feſtgeſtellt werden, wie weit ſich ihre politiſche Tätig⸗ keit erſtreckte und wer ihre direkten Auftraggeber waren. in dieſe politiſchen Kreiſe S „Ste Unbekanni Als Sahi Turey durch zwei Beamte zurückge⸗ führt werden ſollte, kam ihr plötzlich auf dem Korri⸗ dor eine tiefverſchleierte junge Dame eutgegen, um⸗ armte die ſich wehrende Sahi Turey und rief wei⸗ nend:„Schweſter, Schweſter, wohin führt dein Weg?“ Die„Schweſter“ hatte ihre Arme um den Hals der erſtaunten Angloinderin gelegt und dieſelbe feſt an ſich gedrückt. Die Beamten befreiten Sahi Turey aus dieſer Umarmung und ließen die Unbekannte durch einen Poliziſten aus dem Gerichtsgebäude bringen. Als Sahi Turey wieder in ihrer Zelle eingeſchloſ⸗ ſen war, bemächtigte ſich ihrer ein heftiger Schmerz in der Nackengegend. Nachdem der Wächter ihr das Abendeſſen gebracht hatte, überkam ſie eine ganz eigenartige Müdigkeit, und ſie legte ſich, ſchwer atmend, auf das Lager nieder. Als der Schließer morgens um ſechs Uhr in die Zelle trat, fand er Sahi Turey, mit blaſſen, kränk⸗ haft verzerrten Geſichtszügen auf dem Boden der Zelle liegend, tot vor. Der ſofort herbeigerufene Gerichtsarzt ſtellte nach ſorgfältiger Unterſuchung der Leiche feſt, daß Sahi Turey einem ungemein ſtarken Gift zum Opfer gefallen war. Durch ein winziges Loch unter⸗ halb des Genicks, nur mit der Lupe erkennbar, her⸗ vorgerufen wahrſcheinlich durch einen Nadelſtich, mußte das unbekannte Gift ſeinen Weg in den Kör⸗ per gefunden haben. Wer tötete Mars? Wer hatte Intereſſe daran, Sahi Turey, die wil⸗ lig war, auch ein Geſtändnis über ihre politiſche Tä⸗ tigkeit abzulegen, jetzt vor dem zweiten Verhand⸗ lungstage mundtot zu machen? Der Staatsanwalt erließ Haftbefehl gegen Unbe⸗ kannt; doch war es ein vergebliches Mühen. „Schweſter“ Unbekannt paſſierte am nächſten Tage auf dem Poſtreiterweg die afghaniſche Grenze. Zwei Tage ſpäter wurde Sahi Turey, die Toch⸗ ter eines engliſchen Sergeanten der indiſchen Be⸗ ſatzungsarmee und einer Hindufrau, außerhalb der Stadt Bombay auf einem faſt verfallenen Friedhof, dort, wo ganz in der Nähe um die Türme des Schweigens die immer hungrigen Geier ihre Kreiſe ziehen, in die Erde geſcharrt. Heim wärs Faſt um dieſelbe Stunde lichtete ein engliſcher Paſſagierdampfer ſeine Anker und fuhr ſeinem Hei⸗ mathafen London zu. Drei Menſchen ſtanden an der Reling und ſchauten dem immer mehr verſinkenden Lichtermeere Bombays nach. Reginald Tollendahl fuhr mit ſeiner Schweſter Mary auf einige Monate Urlaub in die Heimat; Sergey Ruſchuloff fuhr nach Europa, einem beſſeren Morgen entgegen. Wußte Mary Tollendahl, daß der Mann, der da neben ihr an der Reling ſtand, indirekt ſchuld an dem tragiſchen Tod ihres Bräutigams hatte? Wußte Ruſchuloff, daß die junge Dame neben ihm die Braut des unter dem Namen Haid Huſſein erſchoſſenem Engländers war? Nein, daß wußten ſie voneinander nicht! Und das war gut ſo Sie neue Atckedeile der ins erzählt in ganz außerordentlich feſſelnder, friſch und lebendig packender Darſtellung den mit⸗ reißenden Helden⸗ und Liebesroman des genialen preußiſchen Fürſtenſproſſes Finz Louis Fertan Curt Corriuth iſt der Verfaſſer der Artikel⸗ reihe. Er ſchildert das ruhelos verwegene, mit dem Reitertod gekrönte Leben dieſes prinz⸗ lichen Feuerkopfes, der als wahrer Held der Schlachten und als Abgott ſchöner Frauen in die deutſche Geſchichte eingegangen iſt, in einer Form, die Leſer und Leſerin zu innerer An⸗ teilnahme zwingen dürfte. Wir beginnen mit dem Abdruck in den Næujalisausgalie beitgeber an Verſicherungsbeiträgen nur ſeinen ge⸗ ſetzlichen Anteil, ſo iſt die Hausgehilfin mit freier Verpflegung und Wohnung erſt dann zürgerſtener⸗ pflichtig, wenn der Barlohn mehr als 25 Mark be⸗ trägt. Wohlfahrts empfänger, denen ein Steuer⸗ beſcheid für 1934 zugeſtellt wird, brauchen gegen die Veranlagung keinen Einſpruch einzulegen und auch nicht bei der Steuerverwaltung perſönlich vorzu⸗ ſprechen, Sie geben den Bürgerſteuerbeſcheid bei der für ſie zuſtändigen Kreisſtelle ab, die dann das Weitere veranlaßt. Beim Feuerwerker „Drei Schwärmer, in Froſch un zwee Schachtle Bengaliſch,“ ſo lautet die Beſtellung eines Knirpſes, der gerade über den Ladentiſch ſehen kann und in krampfhaft geſchloſſener Fauſt das pfennigweiſe zu⸗ ſammengeſparte Kapital hält. Der Beſteller bildet mit den drei andern Buben, die durch die Ladentür „linſen“, eine Einkaufsgenoſſenſchaft, die bald mit großem Krach auffliegen wird diesmal zur Freude aller Beteiligten. An ſo herrliche Dinge, wie die großen Raketen, einen Kanonenſchlag oder gar ein „Rieſenbukett“, kann der Kleine, der angibt, als wenn er einen Maybach kaufen wollte, nicht denken. Die fehlenden Effekte müſſen auf dem Marktplatz oder auf der Straße, in der das Brillant⸗Feuerwerk für drei Groſchen losgeht, durch einen erheblichen Stimmaufwand erſetzt werden. Da haben es die großen Leute fein; die knallen ein paar Märker auf den Tiſch und 7 ſich eine Auswahl zuſammen⸗ ſtellen. Am drolligſten ſind die Buben, die rudelweiſe eine halbe Stunde lang den Laden des Feuerwerkers be⸗ lagern und die Naſen an die Schaufenſter drücken, um dann zu viert oder fünft einen„Knallſchtobber“ oder einen Strang„Kracherlin“ zu erſtehen. Dieſe, vom Fachmann Chinacrackers genannt, haben im Mannheimer Volksmund noch einen hübſchen Na⸗ men, den wir hier nicht gut nennen können. Der Herr Feuerwerker wird ihn dem neugierigen Leſer gerne verraten. In den letzten Verkaufsſtunden vor dem Silveſter⸗Abend nimmt das Geſchäft einen be⸗ ängſtigenden Umfang an. Es ſind nicht genug Hände zum Bedienen da. Die Kunden drängen, die Buben werden ungeduldig und möchten am liebſten ſchon im Laden losknallen. Aber auch ſchon mehrere Tage vorher ſtellen ſich Käufer, d. h. Wiederverkäufer, ein, meiſt kleine Händler aus den Orten der Umgegend, die bei unſerem Mannheimer Feuerwerker ihren Be⸗ darf decken. Es kommen ſogar Kunden aus der Pfalz und von der Bergſtraße, die im Dutzend und im Gros einkaufen, auf daß im kleinſten Ort das neue Jahr kräftig angeſchoſſen werde. Ob ſich wohl Mannheims Jugend wieder, wie in früheren Jah⸗ ren, auf dem Marktplatz verſammelt, um die mühſam geſparten Pfennige zu verpulvern? el. — * Vermißt wird die am 21. Juli 1893 geborene Ehefrau Käthe Travelot geb. Günther von hier. Frau Tr. iſt bereits ſeit dem 12. Dezember abgängig. Ihr Aufenthalt konnte noch nicht ermittelt werden. Man nimmt an, daß ihr ein Unglück zugeſtoßen iſt, oder daß ſie ſich ein Leid angetan hat. * Nach einem betrügeriſchen Reiſelichtbildner fahndet die Mannheimer Amtsanwaltſchaft. In Betracht kommt der angebliche Jakob Alfred Hech⸗ ler van der Weide, der am 15. Juli 1872 in Berbelroth bei Landau geboren iſt und zuletzt auch in Mannheim und Heidelberg ſein Unweſen trieb. 5 0 * * Anmeldungen zum freiwilligen Arbeitsdienst der NS DA erfolgen von jetzt ab nur noch bei den „Meldeämtern für den freiwilligen Arbeitsdienſt“. Wer ſich zum Arbeitsdienſt melden will, kann ſich beim nächſten Arbeitsamt über alles Weitere erkun⸗ digen. Vollgültige Perſonalausweiſe und, ſoweit vorhanden, Geſundheitsnachweiſe, ſowie Zeugniſſe über bisherige Schul⸗ und Berufsausbildung müſſen mitgebracht ewrden. Es ſteht im Intereſſe jedes ein⸗ zelnen, der ſich zum Arbeitsdienſt melden will, daß er dieſen Hinweis befolgt, um unnötige Wege und Koſten dafür zu ſparen. Meldungen werden jeden Wochentag angenommen. Demnach beſteht für alle, die ſich zum 15. eines Monats bei den Meldeämtern melden und als tauglich befunden worden ſind, zum nächſten Monatserſten Einſtellungsmöglichkeit in den Arbeitsdtenſt. 1 15 4. Seite/ Nummer 602 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 29. Dezember 1933 Friedrich Ernſt Am erſten Weihnachtsfeiertag verſchied in Heidel⸗ berg im Alter von 64 Jahren an einer ſchweren Krankheit Krankenkaſſeninſpektor a. D. Friedrich Ern ſt. Auf dem Bergfriedhof wurde der Heimge⸗ gangene am Donnerstag nachmittag unter großer Anteilnahme zur letzten Ruhe gebettet. Friedrich Ernſt, ein geborener Heidelberger, kam als junger Schriftſetzer nach Mannheim. Bald hatte er ſich zum Anzeigenmetteur der in der Mannheimer einsdruckerei herausgegebenen„Badiſch⸗Pfälziſchen Volkszeitung“ heraufgearbeitet. 1900 trat er in die Dienſte der Mannheimer Dampfkeſſelinſpektion als Bit roangeſtellter. Eine ſchwere, für viele hoffnungs⸗ loſe Krankheit, durch die er dieſen Poſten verlor, überſtand ſeine kräftige Natur. 1909 trat Ernſt in die Ortskrankenkaſſe Heidelberg ein, bei der er ſich durch ſeinen Fleiß, ſeine Fähigkeiten und dein Pflichtbewußtſein im Verlaufe von 23 Jahren bis zum Inſpektor emporarbeitete, was für dieſen natio⸗ nalgeſinnten, ſtreng religiöſen Mann nicht ſo leicht war. Vor etwa drei Jahren trat er in den Ruhe⸗ ſtand. Als aktiver Mannheimer 110er tat Ernſt im Welt⸗ krieg als Landſturmmann Ausbildungsdienſte. Sein älteſter, hoffnungsvoller Sohn blieb auf dem Felde der Ehre. Was Friedrich Ernſt in Mannheim beſon⸗ ders bekannt gemacht hat, waren ſeine turneriſchen Erfolge. Von 18951905 war er einer der beſten und erfolgreichſten Mitglieder des Turnvereins Mann⸗ heim von 1846. Auf Kreis⸗, Gau⸗ und Vereinsturn⸗ feſten ſtand Ernſt wenn auch nicht immer an erſter, ſo doch ſtets an vorderſter Stelle der mit dem ſchlich⸗ ten Eichenkranz ausgezeichneten Sieger. Im inneren Turnbetrieb des Vereins wirkte er als langjähriger Nor Ver⸗ Der halbe Winter iſt beſiegt, die andere Hälfte droht noch! Am Neujahrstage beginnt die zweite Angriffswelle! Vorturner an der Ausbildung des jungen Ge⸗ ſchlechts, das wiederum den Verein zu Erfolgen und Ehren führte. So verdankt der Turnverein dem Verſtorbenen mit zum Teil ſein heutiges Anſehen in der Deutſchen Turnerſchaft. Ernſt hinterläßt eine Witwe, gebürtige Mannheimerin, einen Sohn, eine Mutter und drei Geſchwiſter. Der Odenwaldklub, Sektion Heidelberg, betrauert einen treuen Wander⸗ führer, die Evangeliſche Gemeinde ein tätiges Mit⸗ glied. i 1 Weihnachtsfeier der alten Soldaten der grünen Farbe Ortsgruppe Mannheim⸗Heidel⸗ berg des Verbandes ehem. 8.(Rhein.) Jäger und die Landesgruppe Nordbaden des Landesverbandes ehem. Jäger und Schützen hielt in den Räumen des Parkhotels ihre Weihnachtsfeier ab. Zahlreich waren die Ka⸗ meraden der grünen Farbe mit ihren Familien er⸗ ſchltenen. Aus„Weihnachten aus dem Felde“ von Walter Flex ſprach Frl. Richter in ſinniger Weiſe den Weihnachtsvorſpruch. Landes⸗Verbandsführer Gern begrüßte die Gäſte und Kameraden, den Füh⸗ rer des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes, Dr. Hieke, mit ſeinem getreuen Adjutanten Voigt und die außerordentlich große Zahl der Kameraden vom Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 250 mit ihrem Führer Georg Reibel und des Vereins ehem. Jäger, Ludwigs⸗ hafen. In ſeinen weiteren Worten gedachte Kamerad Gern der in den Jägerreihen in Krieg und Frieden treu geübten Kameradſchaft, an den Zuſammenhalt der Kameraden in der ruhm⸗ und ehrenloſen Nach⸗ kriegszeit und der alten Liebe und Treue zur grü⸗ nen Farbe ihrer alten Jägerbataillone und zum großen deutſchen Vaterland. Als an die Kameraden erinnert worden war, die ihre Liebe und Treue mit dem Tode beſiegelt haben, ertönte feierlich die Weiſe vom guten Kameraden. In beredter Weiſe feierte der Redner die Verdienſte des Führers des neuen Deutſchland, worauf begeiſtert das Deutſchlandlied er⸗ klang. Der ſtellvertr. Vereinsführer Willy Mü[ler überreichte im Auftrage des Führers des Verbandes Jäger 8, Dr. Stümges, Köln, dem Kameraden Gern das Ehrenkreuz der 8. Rheiniſchen Jäger als Aner⸗ kennung für die Treue und Verdienſte der ſüddeut⸗ ſchen Kameraden. Die auserleſenen Darbietungen überboten ſich. Frau Käthe Schneider(Sopran) entzückte mit ihrer herrlichen Stimme Frl. Zett⸗ ler Ludwigshafen trug ernſte und heitere Dichtun⸗ gen in Pfälzer Mundart vor; Frl. Erika Krenz er⸗ freute mit meiſterhaft geſpielten Cello⸗Solis, wäh⸗ rend Kammermuſtker Kamerad Guſtav Krenz in altbewährter Weiſe ſeine Kunſtfertigkeit auf dem KXy⸗ lophon entfaltete. Herr Paul erfreute mit Violin⸗ ſolis, während Fr. A. Kreuz und Herr Fritſch vor⸗ züglich am Klavier begleitete. Fr. A, Hinz ſang als Gaſt des Reſ.⸗Regts. 250 in vollendeter Weiſe„Zi⸗ geunerliebe“ von Scherfert. Reicher Beifall belohnte die Darbietungen der Künſtler, insbeſondere Frl. Zettler, Ludwigshafen, die mit ihren Pfälzer Mundartgedichten die Feſtteilnehmer in heitere Stimmung verſetzte. Dr. Hieke hob in markanten Worten die Verdienſte der alten Soldaten hervor, die mit der Einreihung in die SA⸗Reſerve II von der Führung des neuen Deutſchland würdig aner⸗ kannt wurden. Mit einem jubelnd aufgenommenen Sieg Heil! auf unſeren greiſen Feldmarſchall von Hindenburg und unſern Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſchloß die Anſprache. Tanz und frohe Soldatenlieder hielten alle Feſtteilnehmer bis zur Morgenſtunde zuſammen. Zugunſten der Winter⸗ hilfe wurde eine Sammlung vorgenommen. I. U. Kameradſchaftsabend der Sanitätskolonne Sandhofen Ein Kameradſchaftsabend der zugleich 5 als Weihnachtsfeier gedacht war, vereinigte die Mitglieder der Freiwilligen Sanitätsko⸗ Ilonne vom Roten Kreuz Sandhofen mit ihren Angehörigen im„Pflug“. Nach einleitenden Muſikſtücken der Kapelle Joeck hielt der Vorſitzende der Kolonne Dr. Beck eine Anſprache, in der er auf den Sinn des Weihnachtsfeſtes hinwies und dem Die Kameradſchaftsgeiſt einige Worte zollte. Unter der Leitung von Fräulein Birnbaum verband eine Kindergruppe verſchiedene Spiele mit Gedichtvor⸗ 1 f Ein großer Teil des Haus⸗ und Grundbeſitzes iſt durch langjährige Mißwirtſchaft dem Ruin nahege⸗ bracht. Unzählige Häuſer wurden zwangsverſteigert und ohne Nutzen für Gläubiger und Schuldner zu Spottpreiſen verſchleudert. Hierdurch iſt unſagbares Elend über meiſt ſchuldloſe Familien und Volksgenoſſen gebracht worden. Wertvolles Volks⸗ vermögen wurde vernichtet. Um den ſchuldlos in Not geratenen Schuldner vor der Zerſtörung ſeiner Daſeinsgrundlage zu bewahren und um die Ver⸗ ſchleuderung wertvollen Volksvermögens zu verhin⸗ dern, hat die Verordnung des Reichspräſidenten über Maßnahmen der Rechtspflege und Verwaltung vom 14. 6. 32 in ſeinem zweiten Teil die Vorſchrif⸗ ten zur Zwangsvollſtreckung demgemäß geändert. Die Einſicht in die betrüblichen Verhältniſſe vieler Schuldner, die durch die Zwangsver⸗ ſteigerung um ihre Grundſtücke, um ihre mühſam erworbenen Spargroſchen gebracht werden ſollen, hat die Anerkennung der Ge⸗ ſetzgebung gefunden. Der Paragraph 5 der 4. Verordnung des Reichs⸗ präſidenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finan⸗ zen vom 8. Dezember 1931 wurde in einer Weiſe ge⸗ ändert, die den veränderten politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen Rechnung trägt. „Auf Antrag des Schuldners kann die Zwangsverſteigerung eines Grundſtücks auf die Dauer von längſtens 6 Monaten einſtweilen einge⸗ ſtellt werden, wenn die Nichterfüllung der fälligen Verbindlichkeiten auf Umſtänden beruht, die in der wirtſchaftlichen Geſamtentwicklung begründet ſind und die abzuwenden der Schuldner nicht in der Lage war.“ Dieſer Paragraph 5 wurde durch das Geſetz über weitere Maßnahmen auf dem Gebiete der Zwangs⸗ vollſtreckung vom 6. Mai 1933 in ſeinem Wortlaut dahingehend geändert, daß er lautet:„Die Zwangs⸗ verſteigerung eines Grundſtücks iſt auf die Dauer von längſtens 6 Monaten einſtweilen einzuſtellen...“ Die Bedeutung dieſer Aenderung liegt darin, daß aus der Kannvorſchrift eine zwingende Verpflichtung geworden ſt. Die Erfahrung hat aber gelehrt, daß die Handhabung des Paragra⸗ phen 5 noch immer der Faſſung vom 15. Juni 1932, keinesfalls aber dem geänderten Wortlaut vom 29. Mai 1933 entſpricht. Nach wie vor wird nur in Ausnahmefällen von der Begünſtigung des Paragraphen 5, Abſatz 1, Gebrauch gemacht. In vie⸗ len Fällen haben die Gerichte die einſtweilige Ein⸗ ſtellung der Zwangsverſteigerung abgelehnt. Dies entſpricht in keiner Weiſe dem Sinn der Geſetzes⸗ änderung. Die im Abſatz 2 des Paragraphen 5 ge⸗ gebene Erläuterung ſagt völlig eindeutig, daß die Zwangsverſteigerung eingeſtellt werden muß, wenn der Schuldner infolge von Mietausfällen oder eines weſentlichen Rückgangs der ſonſtigen Erträgniſſe des Grundſtücks nicht in der Lage war, die aus den Er⸗ trägniſſen zu deckende wiederkehrende Leiſtung (Zins⸗ und Steuerſchulden) zu erfüllen. Dieſe Vor⸗ ausſetzungen liegen in der überwältigenden Mehr⸗ zahl der Fälle vor. Bei genauer Anwendung dieſer erläuternden Beſtimmung wäre alſo in den meiſten Fällen die einſtweilige Einſtellung der Zwangsvoll⸗ ſtreckung zu erwarten. Die Gerichte haben dagegen dem Abſatz 3 eine viel größere Bedeutung zugemeſſen, als ihm nach ſeiner wahren Unterordnung unter den Abſatz 2 zukommen durfte Der Sinn des Abſatz 3 iſt der, daß nur dann die einſtweilige Einſtellung abzulehnen iſt, 1. wenn ſie dem betreibenden Gläubiger einen unverhältnismäßigen Nachteil bringen würde, 2. wenn anzunehmen iſt, daß die Verſteigerung zu einem ſpäteren Zeitpunkt einen weſentlich geringe⸗ ren Erlös bringen würde. Zu 1. In großer Zahl ſind Banken und bankähn⸗ liche Inſtitute Gläubiger, die in beſonders gewiſſen⸗ hafter Weiſe zur Zwangsverſteigerung gedrängt haben. Der Sinn des Abſatz 3 iſt, wie auch aus ver. ſchiedenen Kommentaren hervorgeht, der, daß die wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Schuldners und des Gläubigers eine gerechte Würdigung finden ſollen. Man wird nicht behaupten können, daß durch die vor⸗ läufige Einſtellung einer Zwangsverſteigerung eine Bank in der Regel in die Gefahr des Zuſammen⸗ bruches kommen wird. Andererſeits wird in der großen Mehrzahl der Fälle die Exiſtenz des Schuld⸗ ners vernichtet und ihm die Möglichkeit der Sante⸗ rung genommen. Die richtige Anwendung des Ab⸗ ſatz 3 hätte daher zur Folge, daß zum größten Teil die beantragten Zwangsverſtefſgerungen einſtweilen eingeſtellt wurden. trägen, zeigte ein nettes Sternchenſpiel und ließ ſchließ⸗ lich den weihnachtlichen Teil des Abends mit einem Krippenſpiel ausklingen. Mit Lautenliedern leitete Frau Hirtler den zweiten Teil der Vortragsfolge ein. Der wohlverdiente Beifall war auch bei ihrem ſpäteren zweiten Auftreten ſo herzlich, daß es ohne Zugaben nicht abging. Dr. Beck jr.(Flöte) und Frl. Heidenreich(Klavier) fanden mit ihrer Darbietung ſtarken Anklang, wie auch der Schmet⸗ terlingstanz von Herta Beck und Lenchen Schu h⸗ macher ſehr gefiel. Einen durchſchlagenden Lach⸗ erfolg erzielten die Kolonnenmitglieder Joſ. Reeb und Albert Gräff mit ihren heiteren Vorträgen. Die Pauſen wurden durch die Kapelle Joeck ausge⸗ füllt. Im Laufe des Abends nahm man noch Ver⸗ anlaſſung, den Kindern, die am Roten⸗Kreuz⸗Tag ſich als fleißige Sammler zur Verfügung geſtellt hatten, als Belohnung eine Tüte mit süßem Inhalt zu überreichen. Entlaſſen wegen ſtaatsſeindlicher Einſtellung Ein intereſſantes Arbeitsgerichtsurteil Ein Angeſtellter eines Mannheimer Werks klagte beim Mannheimer Arbeitsgericht wegen der erfolgten friſtloſen Entlaſſung. Er iſt ſeit 1919 als Konſtrukteur in der Firma tätig und war im November den politiſchen Betriebsver⸗ ſammlungen ferngeblieben. Er beteiligte ſich auch nicht an der Wahl 5 November, was am Tage darauf zu ſeiner Entlaſſung führte. e 8 N zur Volksgemeinſchaft am 12. Wichtig für alle Hausbeſitzer! Zu 2. Hier wird geſagt, daß die Zwangsverſteige⸗ rung nicht eingeſtellt werden ſoll, wenn die Sanuie⸗ rungsfähigkeit des Grundſtücks als ausſichtslos gilt. Bei der Anwendung dieſes Satzes haben die Gerichte in vielen Fällen den Standpunkt vertreten, daß die Unmöglichkeit der Sanierung angenommen werden muß, wenn nicht der Beweis für die Wahrſcheinlich⸗ keit der Geſundung erbracht werden kann. Es würde zweifellos dem Geiſt der neuen Zeit und dem Ge⸗ danken der Volksgemeinſchaft weit mehr entſprechen, wenn auch die Gerichte mit etwas größerem Opti⸗ mismus in die Zukunft blicken würden. Es iſt ohne weiteres klar, daß gerade für den Hausbeſitz weſentliche Steuer⸗ und Zinserleichterungen bevorſtehen, die in der Lage ſind, dem ſtark verſchuldeten Grund⸗ ſtückseigentümer eine Möglichkeit zur Sanierung zu geben. An öieſer Tatſache zu zweifeln, iſt heute nicht mehr zeitgemäß. Daß angeſichts der bevorſtehenden reichsgeſetzlichen Maßnahmen zur Entſchuldung des Hausbeſitzes die Sanierungsfähigkeit der meiſten Grundſtücke angezweifelt wird, bedeutet eine äußerſt betrübliche Tatſache auf dem Gebiet der Rechtſpre⸗ chung. Es wäre gerade heute am Platz, daß man in den weitaus meiſten Fällen die Sanierungs⸗ fähigkeit bejaht und dem Schuldner, wenn ir⸗ gend möglich, Gelegenheit gibt, das Ausmaß der ge⸗ ſetzlichen Erleichterungen abzuwarten. Daß der Abſatz 3 dem Abſatz 2 durchaus unterge⸗ ordnet iſt, beweiſt ſchon die Tatſache, daß der 2. Satz des Abſatz 2,„daß eine Einſtellung nicht erfolgen könne, wenn die Lage des Gläubigers durch das An⸗ wachſen von Rückſtänden öffentlicher Abgaben und wiederkehrenden Leiſtungen weſentlich verſchlechtert wird“, durch das Geſetz vom 26. Mai 1933 in Weg⸗ fall gekommen iſt. Damit iſt ausdrücklich geſagt, daß Zins⸗ und Stenuerrückſtände auf keinen Fall mehr zur Zwangsvollſtreckung in das ſchuldneriſche Grundſtück führen dürfen. Die Erfahrung hat ge⸗ zeigt, daß gerade das Gegenteil der Fall iſt, daß vor allem die Gerichte den Standpunkt vertreten haben, daß beim Vorliegen von Zinsrückſtänden, ſelbſt wenn ſie aus Gründen des 8 5, Abſatz 2, entſtanden ſind, einem Antrag auf Einſtellung der Zwangsverſteige⸗ rung nicht ſtattgegeben werden kann. Dieſe Auffaſſung ſteht im Widerſpruch mit dem Wortlaut und dem Sinn des Geſetzes vom 26. Mai 1933. Außerdem wäre noch die Frage zu überprüfen, in welchen Fällen die Banken außer den üblichen Zin⸗ ſen noch Strafzinſen erhoben haben, auf die man doch in der heutigen Zeit unter allen Umſtänden ver⸗ zichten und ſie, ſo weit ſchon geleiſtet, auf die laufen⸗ den Zinſen anrechnen ſollte. 8 7, Abſatz 3, erhielt folgende Faſſung:„Die erneute Einſtellung der Zwangsverſteigerung iſt mehrmals zuläſſig.“ Auch von dieſer Erleichterung dem Schuldner gegenüber wird, trotzdem ſie an Eindeutigkeit nicht zu über⸗ bieten iſt, viel zu wenig Gebrauch gemacht. Dagegen wird in den meiſten Fällen dem Verlangen des Gläubigers auf Ablehnung der einſtweiligen Ein⸗ ſtellung ſtattgegeben, wenn das Verfahren, bereits zwei⸗ oder dreimal eingeſtellt war. Auch dieſe Hand⸗ habung durch die Gerichte entſpricht nicht dem neuen Geiſt des deutſchen Rechts, der vor allem vom Rich⸗ terſtand Einfühlungsvermögen in die Notlage be⸗ drängter Volksgenoſſen verlangt. Der Mittelſtand, insbeſondere der Hausbeſitz, unterſtützt mit aller Kraft, mit einer letzten Energieanſtrengung das Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm der Reichsregierung. Er wird dazu beitragen, durch die Schaffung von Ar⸗ beitsmöglichkeit die Not des Volkes zu lindern. Er erwartet aber auch ſeinerſeits, daß man bei anderen Teilen des Volkes das nötige Verſtändnis für ſeine Leiſtung aufbringt. Er erwartet von Steuer⸗ und Zinsgläubigern, daß ſie unter keinen Umſtänden im letzten Augenblick, wo der Hauseigentümer berechtigte Hoffnung hat, durch Regierungshilfe ſeinen Beſitz zu ſanieren, durch Zwangsvollſtreckung ihm die letzte Möglichkeit zur Rettung rauben. Er wendet ſich an alle Behörden mit der Bitte, den Hausbeſitz in ſeinem Kampfe um ſein Daſein nicht im Stich zu laſſen. Ein geſunder und ſtarker Grundbeſitz iſt der Kern ſtarken Volksvermögens. Wir fordern alle Zins⸗ und Steuergläubiger auf, dem Hausbeſitz die Möglichkeit zu geben, bis zum Eintreten der rettung⸗ bringenden Erleichterungen Geduld und Nachſicht zu üben. Sie werden ſich das Verdienſt erwerben, einen wichtigen Teil des Volksvermögens vor dem Ruin bewahrt zu haben. Dr. W. S. —. ß) p ñ̃ñ̃ñ ũ ñꝙppppßfßpßfßpßßßũꝗ ß õp....../// Der Vorſitzende des Betriebsrats und der Be⸗ triebszelle ſagte als Zeuge aus, daß die ablehnende politiſche Haltung des Klägers am Tage nach der Wahl im Betrieb Erregung ausgelöſt habe und daß die Firma ihn wegen der zu befürchtenden Störungen entlaſſen mußte. Der Kläger begründete ſein ſeltſames Verhalten mit religiöſen Gründen. Er gehöre einer Sekte an— die heute verboten iſt— die eine poli⸗ tiſche Betätigung nicht zulaſſe. Er ſei nicht ſtaats⸗ feindlich eingeſtellt, denn er ſei 37% Jahre als Frei⸗ williger an der Front geweſen.. Das Arbeitsgericht verurteilte die Firma zur Zahlung des Gehalts während der Zeit von Anfang Dezember bis Ende Juni 1934. Es hält die Vorausſetzungen der Gewerbeordnung zur friſt⸗ loſen Entlaſſung nicht für gegeben. Die Urteilsbegründung erwähnt, daß nach der bisherigen politiſchen Betätigung des Klägers Zwei⸗ fel beſtehen, ob er jederzeit rückhaltslos für den nationalen Staat eintreten wird. Dieſer Tatbeſtand gelte aber nur für den Angeſtellten im öffentlicheen Dienſt, nicht im privaten Betrieb. Das Urteil bemängelt, daß der Arbeitgeber bisher nicht zu erkennen gegeben habe, daß er auf das Ver⸗ halten in politiſchen Dingen entſcheidenden Wert lege; auch ſei der Kläger nicht verwarnt worden. Dies wäre bei Berückſichtigung der I4jährigen Dienſtzeit und der korrekten dienſtlichen Führung angebracht geweſen Der Beklagte habe auch keinen Verſuch gemacht, auf die Betriebsvertretung oder 1 8 Herbert Eruſt Groh, der bekannte Rundfunktenor und Filmſchauſpieler, wirkt bei der heiteren Silveſterfeier im Roſengarten am Sonntagabend mit. Ex wird eine Reihe beliebter Opernarien ſingen. die Belegſchaft beruhigend einzuwirken. Es wäre nicht ausgeſchloſſen geweſen— ſagt das Urteil daß durch eine dienſtliche Verwarnung und durch Verwendung an einem anderen Arbeitsplatz Milderung der Gegenſätze und eine Beruhigung, wenigſtens bis zum Ablauf der Kündigungsfriſt, er⸗ reicht worden wäre. Hinweis Die Mannheimer Kunſthalle iſt am Sonntag, 31. Dezember(Silveſter) ſowie am Montag, 1. Januar (Neujahr) zu den üblichen Sonntagsbeſuchszeiten von 11 bis 16 Uhr durchgehend geöffnet. Der Leſeſaal des kunſtwiſſenſchaflichen Inſtituts iſt am Sonntag(Silveſter) von 11 bis 13 Uhr ge⸗ öffnet, am Montag(Neujahr) geſchloſſen. ———ůů Was hören wir? Sam lag 30. Dezember Sendergruppe Weſt [Stuttgart— Frankfurt— Köln) .05: Morgenkonzert(Schallpl.).—.15: Frühkonzert (Schallpl.).— 10.10: Des Jahres letztes Wochenend(Schall⸗ platten).— 12.00: Mittagskonzert.— 13.35: Wochenendkon⸗ zert auf Schallplatten.— 14.30: Jugendſtunde.— 15.15: Morſen.— 15.30: Zithermuſik.— 16.00: Nachmittags kon⸗ zert.— 18.00: Stimme der Grenze.— 18.20: Wochenſchau. — 18.35: Entſtehung unſerer Höhlen.— 19.00: Stunde der Nation vom Deutſchlandſender: Zwei große Pianiſten: Frederie Lamond— Wolter Gieſeking.— 20.00: Griff ins Heute.— 20.10: Der böſe Geiſt Lumpacivagabundus. 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.45: Schallplatten.—.00: Nachtmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. ö München .45: Schallplatten.—.25: Frühkonzert.—.00: Haus⸗ frauenſtunde.— 11.00: Vom Bauerntum.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 14.35: Bunte Schallplatten.— 15.00: Leſe⸗ ſtunde.— 16.20: Lieder im Volkston.— 16.00: Konzer. — 17.30: Der Kampf um das geiſtige Reich.— 17.50: Muſik für Gitarre und Klavier.— 18.10: Jugendſtunde.— 22.35: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .35: Frühkonzert.— 10.10: Deutſche Volkslieder.— 10.50: Fröhl. Kindergarten.— 11.30: Hausfrauenſtunde.— 12.05: Schallplatten.— 14.00: Muſik aus Opern(Schall. platten).— 15.00: In der Baſtelſtube.— 15.45: Wirtſchaft⸗ liche Wochenſchau.— 16.00: Volkstümliches Konzert.—⸗ 17.00: Sportwochenſchau.— 17.20: Muſik zum Tee.— 18.05: Alſo ſpricht Munke⸗Punke.— 18.20: Menſchen ohne Feiertag.— 20.00: Der Schlagbaum. Hörſpiel.—.00: Muſikaliſche Kurioſitäten.— 22.30: Unerfüllte Träume.— 23.00: Nachtmuſik. Wien 19.00: Unterholtungskonzert.— 20.05: Liebe und Haß bei Berdi.— 22.00: Abendkonzert. zum neuen Jahre gib. man allen Ver wendten, Freunden und Be- Neujabrs-Cfückwunsch-Anzeiger der Neuen Mannbeimer Walung Kreis em Plafze, Sicherf die N NM. Z, der salle Mannheimer Generel- Anzeiger, alen Gluck wunsch- Anzeqen StälkSle Beachtung Felder zu NE. 2.— d Ser Bechlzeiſige Aufgabe erbeſen! Annshtme- Schllüg: 10 Semsfag, 30. Dezember, iftegs 12 eine Die Glückwünsche Kanmen smell und ohne grohe Koslen durh den g bekarmt Als des Plaff miſ dem rohen Leser, 5 . wäre eil— durch eins igung, iſt, er⸗ 10, 31. anuar zeiten fnet. ſtituts hr ge⸗ konzert Schall⸗ nökon⸗ 5 15.15: gs kon⸗ nſchau. de der niſten: iff ins us. 23.00: Haus⸗ Mit⸗ : Leſe⸗ onzert. Muſik 22.95: ſonders geeigneten Berge„Schimugel“. Wenn nun Iſchneeſicherer Höhenlagen, überbrücken weniger Aufſtiegs⸗ „boaniger“(beiniger, d. h. ſteiniger), wie der Mün⸗ Meter) und Wallberg(1722 Meter). Im letzten fahrten ſind ideal. Nicht umſonſt geht Tel. Waldmichelbach 88. Bes.: L. Hintenlang. E der größte See des Sch luehsee Hochſchwarzwaldes, FE Menze Masthau r Freitag, 29. Dezember 1933 Deutſchlands e Oberbayeriſche Schi- Mugel Höchſter Genuß aller Schiläufer iſt die ſauſende Abfahrt über ſteile Hänge, durch verſchneite Wäl⸗ der! Mit welchem Reichtum an Schibergen—„Schi⸗ mugeln“, wie man zünftig in Bayern ſagt— die deutſchen Winterſportgebiete aufwarten, ſoll die heute beginnende und in zwangloſer Folge erſchei⸗ mende Aufſatzreihe„Deutſchlands ſchönſte Schiberge⸗ veranſchaulichen. In der Schiläuferſprache iſt eine Geländeerhe⸗ bung, die man mit Schiern beſteigt, ein Schiberg. Zum Ruhme des„reinen“ Schiberges, zum oge⸗ nannten„Schimugel“, ſteigt ſolch ein Schneedom empor, wenn er rundlich, ſanft und bequem iſt, wenn man an ihm auf und ab nur Schilauf und keine andere bergſteigeriſche Technik benötigt. Ein Mugel iſt ein rundliches Mineralſtück, und muge⸗ lige Steine haben rundliche Flächen oder muſchel⸗ artige Vertiefungen, kleine Wannen. Daher nennen die bayeriſchen Schiläufer die für ihren Sport be⸗ der Schimugel überdies ſo geformt iſt, daß man ſei⸗ nen Gipfel auf mehreren Wegen ereichen und über mehrere ſeiner Flanken auch abfahren kann, darf man von einem Schi⸗Mons idealis ſprechen. Im ſchneereichen Allgäu, bei Blaichach—Fiſchen, liegt ſolch ein JIdealberg: Das 1790 Meter hohe Ried⸗ berger Horn, dem man nachſagt, es ſei der ſchönſte deutſche Schiberg. Sein Gipfel überragt ein welliges Almgebiet, das für ſich ſchon durch reichen Wechſel von offenem und bewaldetem Gelände erfreulich iſt. Durch dieſes Gelände führen aus und nach allen Himmelsrichtungen Aufſtiege und Abfahrten auf die reine ausſichtsreiche Schnee⸗ pyramide des Gipfels. Wo er ſich ans Almgelände ſchmiegt, vermehren ſich die fünf üblichen Strecken durch Veräſtelung auf etwa ein Dutzend bevorzugter Wege, deren längſte Abfahrten von 10 Kilometer bieten. Die Neigungsverhältniſſe dieſes Berges ſind ſo günſtig, daß man den Gipfel in flüſſigem, bogi⸗ gen Anſtieg ohne Spitzkehren am Hang erreichen kann, und endlich iſt dieſer Schi⸗Mons idealis ſo gut wie lawinenfrei. Schneeberge ſind neuerdings vor allem der Ab⸗ fahrten wegen Schiläuferziel. Alo lautet die Frage auch: was bietet ein Bergan Abfahrten? Wir leben im Zeitalter der Bergbahnen. Sie ermöglichen u. a. zu Zeiten ſchlechter Schneever⸗ hältniſſe im Tal den Genuß ſonniger Tage und gute oder Abfahrtsſtrecken und bringen den Schiläufer raſch und bequem zu hohen Einſtiegen für höhere Touren. Durch Bergbahnen ſetzt ſich auch dieſer und jener Berg die Schikrone auf, der nicht, wie das Riedberger Horn, in allen ſeinen Teilen ein Schi⸗Mons idealis ſein kann. Auch über dieſen Schi⸗ bergtyp verfügt das Allgäu im 2226 Meter hohen Nebelhorn. Hoch hinauf trägt uns die Nebelhorn⸗ bahn. 300 Meter höher noch ſteigen die ſchönen Schi⸗ hänge des Gipfels hinan, und weit dehnt ſich dahinter das Schiparadies des Koblat mit dem 2279 Meter hohen Daumen, von dem lange Abfahrten in das Hindelanger Tal führen. Auch die Schiabfahrt vom Nebelhorn nach Oberſtdorf wird ſich in dieſem Winter größter Beliebtheit erfreuen, da ſie im Untergrund verbeſſert worden iſt. Von anderen ſchönen Schibergen des Allgäus nen⸗ neu wir noch: die Hoch⸗Hädrichgruppe(1565 Meter) vom Oberſtaufen, den Kamm Hochgrat⸗ Stuiben(1800 Meter) bei Immenſtadt, Fell⸗ horn(2030 Meter) bei Oberſtdorf, die Modegipfel des Walſer Tales, Iſeler(1811 Meter)— Oberjoch— Hindelang und Edelsberg(1630 Me⸗ ter)— Neſſelwang. Eine Münchener Alpenvereinsſektion, die im Rufe beſonderen Tourenfleißes ſteht, meldet in ihrem jüngſten Jahresbericht, daß die Wintertouren der Mitglieder deren Sommerbergtouren um 27 v. H. überſteigen. Auch die Statiſtik belegt alſo ſchon, wie ſehr die Schiberge in der Gunſt ſteigen. Immer wieder neue werden entdeckt. In Oberbayern be⸗ trachtet man als den im Laufe der Zeit beſuchteſten Schimugel den 1500 Meter hohen Stümpfling der Schlierſeer Berge. In—2% Stunden iſt man von der Bahnſtation Neuhaus oben. Wohl über⸗ ragen ihn an Höhe andere Gipfel. Doch ſind ſie chener ſagt, und au ſchönen Abfahrten ärmer als der an ſich beſcheidene Stümpfling, deſſen Anziehungs⸗ kraft eben das Rundliche, das Sanfte, das Bequeme iſt. In ſeiner Nachbarſchaft wetteifern mit ihm kammverbunden Roßkopf und Stolzenberg (1600 Meter) und, talgetrennt, Rotwand(1884 Jahrzehnt läuft aber dem Stümpfling das Braun⸗ eck(1555 Meter) bei Lenggries, der Oſtpfeiler der Benediktenwand, den Rang ab. Sein Höhenunter⸗ ſchied von 900 Metern zwiſchen Bahnſtation und Gipfel wird in 2 Stunden zurückgelegt. Die Ab⸗ ter und vielbeſuchter, wenn auch nicht ganz eine von ihnen über den„Idealhang“, und wohlbegründet iſt der Bau mehrerer Schihütten an dieſem Berg. Von anderen Schimugeln der Lenggrieſer Berge nennen wir Seekarkreuz(1602 Meter), Schönberg (1621 Meter) und Fockenſtein(1563 Meter), alles echte bergbahnloſe Schiberge, die auch von Tegernſee aus zu erſteigen ſind. Ein bequemer Schiberg erhebt ſich bei Garmiſch⸗ Partenkirchen. Auf der Fahrt dorthin feſſelt bei Murnau den Blick für eine Weile der Heimgar⸗ ten(1700 Meter). Der gehört als Schiberg der Geſchichte an. Denn er fiel im Jahre 1890 als erſter Schigipfel der Alpen unter dem da⸗ Schiläufer auf dem Zugſpitzplatt mals ins Gebirge vordringenden nordiſchen Schi. Die bergbahnerſchloſſenen Hochlagen von Garmiſch⸗ Partenkirchen ſind aller Welt ſchon bekannt. Von ihnen iſt der Wank(1780 Meter) als Schiberg zwar beſcheiden, doch als Sonnen⸗ und Ausſichtsberg mit Schigelände einzigartig. Dagegen iſt das Kreuzeck mit der Hochalm(1700 Meter) ein wirklich herrliches Uebungs⸗ und Slalomparadies. Seiner eigenarti⸗ gen felſigen Bergumrahmung entragt als intereſſan⸗ reiner Schiberg die Alpſpitze(2620 Meter). Ihr glän⸗ zender Dachgrat iſt an Bau und Linie mit keinem anderen Alpengipfel zu verwechſeln. Und wenn vom Kreuzeck hinab zur Talſtation der Schibahn die bedeutendſten Abfahrtsrennen durchgeführt werden und dort wie auf der Abfahrt über den Kochelberg nur noch— es ſei denn ganz früh an einem Neu⸗ ſchneemorgen— Stahlkantenſchier zu gebrauchen töuſte Schi- Berge ſind, ſo iſt zur Anerkennung und Beliebtheit dieſes Gebirgswinkels alles geſagt. Mit der bayeriſchen Zugſpitzbahn endlich kommen wir mühelos an den Fuß, beſſer geſagt an das Knie des höchſten deutſchen Schiberges, des 2875 Meter hohen Schneefernerkopfes und des Wet⸗ terwandeckes(2599 Meter), worin das Zugſpitz⸗ platt ſchigipfelt. Von der Schulter des Schneeferner⸗ kopfes übers Platt. bis zur Knorrhütte hinunter werden Jahr für Jahr Schiabfahrtsrennen durchge⸗ führt, die zu den ſchnellſten ihrer Art gehören. In dieſem Winter fand das erſte Abfahrtsrennen, als erſtes Schirennen der Saiſon 1934, ſchon am 28. November ſtatt. Der obere Steilhang des Schnee⸗ fernerkopfes iſt u. a. die letzte Mutprobe der Platt⸗ Schikurſusteilnehmer, das Wetterwandeck jedoch eine ganz bequeme ſchimugelige Tour. Auch das felſige Karwendel rühmt ſich eines Schiberges, der weſtlichen Karwendelſpitze (2385 Meter) bei Mittenwald. Ihre Abfahrt iſt aus⸗ geräumt worden. Hier wird, weit entfernt von allem Schimugeligen, mehr noch als durch die Alpſpitze dargetan, wie Schnee und Fels ſich zum Schigebiet vereinigen können. Nordlage und Karkühle er⸗ Halten die Schibahn länger als anderswo bei gleicher Höhenlage, immer bis Mai, ja manchmal bis Juni. Hügelige bayeriſche Schiberge ſind dann wieder die 1400 His 1700 Meter hohen Rundbuckel des Sudel⸗ feldes bei Bayriſchzell, die man von oben her ſchön mit der Wendelſtein bahn erreichen kann, ſelbſt der felſige Wendelſtein auf ſeiner Nordoſtflanke, und auch das Fellhorn(1766 Meter) bei Reit im Win⸗ kel— Winkelmoos. Ueber lange Abfahrten freut man ſich an der Hochrieß(1600 Meter) bei Fras⸗ dorf, wo man im ſogenannten„Paradies“ ebenfalls Raum geſchaffen hat. Das engere Schigebiet von Bad Reichenhall, das Lattengebirge, erſchließt die Predigtſtuhlbahn. Klein aber fein! Da ſieht man vom Hochſchlegel (1637 Meter) aus ſüdwärts den mächtigen Bau des Watzmann(2600 Meter). Unnahbar ſieht er aus. Und doch iſt ſein Kar, oben bei den drolligen Felſen der Watzmannkinder, beliebtes Berchtesgadener Schi⸗ dorado. Was der gezackte Berg jetzt als Schiberg her⸗ gibt, wird erſtmals im Februar der Abfahrtslauf der deutſchen Schimeiſterſchaften vom Watzmannhaus zur Wimbachbrücke zeigen. Unter der Leitung der beſten Berchtesgadener Schiläufer hat man, wie ſchon ge⸗ meldet, durch den Nordwald eine Bahn gehauen, 1300 Meter Gefäll auf fünf Kilometer Strecke verteilt. Sehr abwechſlungsreiches Gelände findet der Schi „im Landl“ auch am Jeuner(1870 Meter), vom Eckernſattel(1440 Meter), wohin uns Raupen⸗ autos bringen, aufs Roßfeld hinüber und im Frühling am Hohen Göll(2500 Meter). Womit denn die Reihe vielverſprechender Schiberge des baye⸗ riſchen Alpenzuges nur angedeutet, bei weitem jedoch nicht erſchöpfend genannt oder beſchrieben iſt. Karl J. Lutber. Winter am Bodenſee In den erſten ſternenflimmernden Dezember⸗ nächten fing es an: aus klaren totenſtillen Himmeln ſank der Froſt auf den See herab. Am Morgen krachten am Strande die erſten dünnen Eisplatten unter den ſchweren Schritten der Fiſcher, die ihre Kähne ins Waſſer ſchoben und die Wellen klingelten im Schilf, das am Waſſerrande gläſern funkelnde Eisglocken bekommen hatte. Dann legte ſich der Nordwind, der Himmel ver⸗ ſchleierte ſich, und Schnee begann zu fallen; es ſchneite in den ruhig liegenden See. Unaufhaltſam war der Froſt am Werk, und das Eis wuchs von Stunde zu Stunde von den Ufern in den Gnadenſee und Seerhein hinaus und drängte die Scharen der tauchenden Belchen über die„Weiße“ und„Halde“ in den offenen See, wo das Waſſer tief und die Nah⸗ rung karg iſt. Kläglich ſchrien die Möven und pfiffen die ſchwarzen Waſſerhühner. Der Hunger war da, unaufhaltſam wuchs das Eis. Es erſtarrten die Buchten der Inſel Reichenau von Schop⸗ feln bis nach Niederzell hinab; es erſtarrte der Sumpf im Ried. Der See wurde feſt, ſichtbar krochen die Eisflächen der Seemitte zu, von den Ufern her, die ſtiller und einſamer wurden. Dann kam der Abend, durch deſſen Dämmerhimmel die Schwärme der Waſſervögel oſtwärts zogen, über Konſtanz hinaus zum eisfreien Oberſee. Der Winter hat am Bodenſee ſeinen Einzug gehalten, und die Seehaſen wollen wiſſen, daß es ein ganzer, ein rauher werden wird. Noch raucht der See. Aber das Eis wächſt und bald wird die aufgehende Sonne in einer ungeheuren Spiegelſcheibe glänzen. Wenn die„Seegfrörne“ ein⸗ ſetzt, dann iſt der Gnadenſee von Hegne und Allens⸗ bach bis zur Reichenau hinüber und hinab nach Radolfzell bedeckt von glasklarem grünem Eis. f Intersport in 6 7 8 540 m d. d. M. Höhen- N ſuft für Nerven und Oberabtsteinach e 4 5— Wochenende Gasthaus und Pension„Zur Rose“ Neu eing. Zimmer m. fl. Waſſ., Zentralh., Bad. Gute Kelche. Mäß. Pr. Läng. Aufenth. f. Penſ⸗ 1888 5 950 100% m ub. Meer. Motel und benslon zum sternen ralhzg, flteß. Waſf, Zimmer m Bad Penſ. Pr ene ee 1 Nachtanſchluß Proſpekte durch Beſitzer und N Mg. 0 erb- mittel nschwandlanfeldbeng us Pension„Waldeck“ iöb. Zimmer. Bad, Sprungſchanze, ſchönes Die b Jeitungs Anzeige iſt das beſte und billigſte 1 i im St. Georgen Schwarzwald Beborsugter Winterkurort 870 1000 m. ü. da. Idealer höchst gelegener Wintersportplatz an der Schwarswi-Bahn, Haltepunkt all. Schnell Züge, Prächtig. 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Verwaiſt iſt der Pappeldamm, die feſte Straße zur Inſel. Denn die Reichenau iſt keine Inſel mehr, Feſtland iſt ſie geworden. Eine neue mit Tannenhäumchen markierte Straße verbindet die Ufer des Gnadenſees, und die Holzſchlitten und vierſpännigen Fuhrwerke ziehen über ſie hin vom frühen Morgen bis in den ſpäten Abend hinein. Der See hatſich verwandelt. Ein anderes neues iſt er geworden, ein Ereignis den Alten, eine Luſt den Jungen, und den Eisläufern ein glitzerndes Paradies. Sie kommen dann aus der Schweiz und aus dem Badiſchen, in Autos und überfüllten Son⸗ derzügen; ſie kommen zu Hunderten und Tauſenden, überſchwemmen minutenlang den Strand und haben ſich bald auf der rieſigen Fläche verloren. Da wird der blanke See zum Tanzboden. Muſtkkapellen ſpie⸗ len auf in der Zeller Bucht, Bierſchänken und Würſtelbrater ſchlagen ihre Stände auf dem Eiſe auf. Wenn die Wucht der Kälte noch ſtärker und töd⸗ licher wird, dann zwingt ſie den„Seerhein“ unter das feſte Eis, von Ermatingen bis nach Stein a. Rh. hinab.„Wunnen“ und gewaltige Sprünge reißen auf in den Nächten, die der Donner der berſtenden Fläche füllt. Doch am Morgen hat ſie ſich wieder geſchloſ⸗ ſen und ungefährdet fahren die Konſtanzer zur„Höri“ hinab und beſuchen die Mettnau auf ſtählernen Kufen. Die Reichenauer Haſen und die eidgenöſſiſchen Füchſe F IR fochschre zw.(Feldherggeb.) Jab mf. M. E i au pnnsion Milla Hosp neuzeitl. eingerichtet, sonnige Lage, Zentralheiz. lieg. Wasser 2. T. Eis- und Rodelbahn, Skikurse. Fernsprecher Altglashütten NI. 31. 5. Wintersportpat D Be! der Schauplatz d. Deutſchen u. Heeres ⸗ſowie d. SA ⸗ u. SS⸗ Skimeiſterſchaften v..12..34. Auskunft d. Verkehrsamt. 144. Jahrgang eee eee, Nr. 602 fangen an, ſich Viſite zu machen. Auf einmal gibt es nun keine Grenze mehr, und die Grenzwächter haben ihre liebe Not, nach dem Rechten zu ſehen. Und läßt auch dann der Froſt nicht nach, macht er ganze Arbeit, ſo faßt er den Oberſee, wenn erſt der kleinere Unterſee gefeſſelt iſt. In den Chroniken der Stadt Konſtanz iſt das große Ereignis zum letzten Male anno 1880 verzeichnet. Dort ſteht zu leſen, daß der Oberſee alle 50 Jahre nur einmal gefriert. Und wenn dem ſo iſt, dann kommen vielleicht ſchon bald wieder die Meersburger und Friedrichshafener auf Schlittſchuhen nach Konſtanz herüber, wie es vor etwa über 50 Jahren war. E. Höll-Konstanz. Schneeberichte Schwarzwald: 5 Altglashütten: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 15 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. g 1 Baden⸗Baben: bewölkt,— 1,3 Grad, Schneehöhe 10 bis 16 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi beſchr t. f Baiersbronn: bewölkt,— 7 Grad, Schneehöhe 2 Zenti⸗ meter, Schi ſehr gut. Bernau⸗Menzenſchwand: bewölkt,— 3 Grad, Schnee⸗ höhe 10 Zentimeter, Schi und Rodel ſehr gut. Blauen: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 10 Zentimeter, Neuſchnee 3 Zentimeter, Sportmöglüchbeit beſchränkt. Breitnau⸗Steig⸗Turner: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, Neuſchnee 5 Zentimeter, Schi gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 7 Zentimeter, Schi und Rodel gut. Feldberg(Schwarzwald): trockener Nebel,— 6 Grad, Schneehöhe 25 Zentimeter, Neuſchnee 5 Zentimeter, Pul⸗ verſchnee, Schi ſehr gut. 5 5 Freudenſtadt: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 10 Zentt⸗ meter, Neuſchnee 5 Zentimeter, Schi gut. Herren⸗Dobel: trockener Nebel,— 4 Grad, Schnee⸗ höhe 15—20 Zentimeter, verharſcht, Schi beſchränkt, Rodel gut. Hinterzarten: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 1028 Zentimeter, Neuſchnee 5 Zentimeter, Schi gut, Eislauf ſehr gut. Höhenſchwand: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 18 Zentimeter, Pulverſchnee; Neuſchnee 10 Zentimeter, Schi und Rodel gut. Hornisgrinde⸗Mummelſee: heiter,— 4 Grad, Schnee⸗ höhe 20—25 Zentimeter, Neuſchnee—3 Zentimeter, Schi ſehr gut. Hundseck⸗Sand⸗Unterſtmatt: heiter,— 3 Grad, Schnee⸗ höhe 28 Zentimeter, Neuſchnee 15 Zentimeter, Schi gut. Kniebis: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 25—30 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Neuſchnee 10 Zentimeter, Schi gut. Muggenbrunn⸗Notſchrei: bewölkt,— 3 Grad, Schnee⸗ höhe 20 Zentimeter, Neuſchnee 15 Zentimeter, Schi gut. Neuſtabt(Schwarzwalds: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 10—15 Zentimeter, Neuſchnee, Schi beſchränkt, Eislauf ſehr gut.— Am Sonntag, 31. Dezember, 13.30 Uhr, großes Er⸗ öffnungsſpringen an der Hochfirſtſchanze unter dem Pro⸗ tektorat des M. Bertold von Baden. Ruheſtein: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 2025 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi gut. 5 Saig⸗Lenzkirch: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 12 Zen⸗ timeter, Sportmöglichkeit gut, Eislauf gut. St. Blaſien: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 12 Zenti⸗ meter, Neuſchnee 5 Zentimeter, Schi und Rodel beſchränkt, Eislauf gut. St. Georgen(Schwarzwald): heiter,— 3 Grad, Schnee⸗ höhe 14 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Schauinsland: trockener Nebel,— 4 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, Neuſchnee 5 Zentimeter, Schi ziemlich gut. Schönwald⸗Schonach: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 6 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. itiſee: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, Schi und Rodel ſehr gut. Todtnau⸗Schönau: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, Schi gut. Todtnauberg: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 20 Zenti⸗ meter, Schi gut. Triberg: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 12 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Eislauf ſehr gut. Oden wald: Königſtuhl(Heidelberg): — bewölkt, 0 Grad. 1 Das Berchtesgadener Land als Winterkur⸗ und Winterſportplatz Tauſende und aber Tauſende kennen die landſchaftlichen Reize des Berchtesgadener Landes im Sommer, verhält⸗ ntsmäßig Wenigen aber war es bisher vergönnt und vor⸗ behalten, die märchenhafte Winterpracht dieſes Klein⸗ odes der bayeriſchen Alpenwelt mitzuerleben. Und dabei iſt gerade Berchtesgaden neben ſeiner geographiſchen Lage und wegen ſeiner klimatiſchen Vorzüge zu einem idealen Winterkur⸗ und Winterſportplatz geſchaffen. Der kommende Winter wird den Beweis dafür erbrin⸗ gen, daß Berchtesgaden mit ſeiner Umgebung als Schi⸗ gebiet, das alle Grade von Schwierigkeit aufweiſt, für die Austragung auch der größten und bedeutendſten Winter⸗ ſportwettbewerbe einwandfrei geeignet iſt. Die Austra⸗ gung der Deutſchen Schimeiſterſchaften wird hierzu das beſte Beweisinſtrument ſein. Die Zeit vom.12. Fe⸗ bruar 1934 iſt für dieſe großangelegte Veranſtaltung vor⸗ behalten, bei der Miniſterpräſident Hermann Göring die Schirmherrſchaft übernommen hat. Die geſamte deutſche und z. T. auch die ausländiſche Schiläufergilde wird ſich in dieſen Tagen in Berchtesgaden ein Stelldichein geben und hart auf hart wird es bei der Fülle der Konkurrenten und Konkurrenzen geben, bis ſich die einzelnen Meiſter herausgeſchält haben. Zum erſten Mal nehmen auch in dieſem Jahre die SA⸗ und SS For⸗ mationen an den Deutſchen Schimeiſterſchaften, bei geſon⸗ derter Wertung und in eigener Konkurrenz teil. 5 Den Höhepunkt der Meiſterſchaften bildet der Sprung⸗ lauf. Meter um Meter müſſen dabei erkämpft werden. Verlangt der Sprunglauf auch nicht das anſtrengende Trai⸗ ning und die Kraftprobe wie die übrigen Läufe, ſo wird hierbei der Mut der Kämpfer, verbunden mit der Geſchick⸗ lichkeit und einem Stehvermögen auf eine harte Probe geſtellt. ö Wer alſo Winterſport im wahrſten Sinne des Wortes ſehen und genießen will, der verſäume es nicht, gerade die diesjährigen Deutſchen Schimeiſterſchaften zu beſuchen Das führende aus. Zentralheizung. Fließendes Waſſer, geh. Garagen.— Konditorei-gafé. Grandhotel Erſſlaſſſges beutſchbürgerl. Famlllenhaus in ſchonſter u. Kurhaus ſetzte Prei Geblrgslage Berchlesgadens./ Jeitge maß zurücge e. Ill. Werbeſchrlten dürch die Leſtung Pension ab% 4, Wochenend ab l.50. Penſion Ber Penſ. 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Unter Leitung des Hauptlehrers Wiesler ſangen die oberen Klaſſen der Volksſchule einige ſtimmungsvolle Weih⸗ Kachtschöre. Dr. Reuter, Ladenburgs bewährter Bürgermeiſter, begrüßte mit einer herzlichen An⸗ ſprache die Gäſte. Dann trugen junge Mädchen den dankbewegten Notleidenden die Pakete mit Lebens⸗ mittel, Gutſcheine für Hausbrand und Brot zu, die freudig entgegengenommen wurden. Sehr verdient hat ſich u. a. Frau Rektor Henninger bei dieſer Arbeit gemacht. Die Realſchule hatte vor der Ehrentafel gefallener Schüler einen brennenden Weihnachts⸗ baum mit Ehrenwache aufgeſtellt. Die Schule hielt ſetzt im großen Zeichenſaal eine feierliche Weihnacht mit Ehriſtbaum, Geſängen und Gedichtvorträgen ab. Stadtpfarrer Chriſt ſprach inhaltsreiche Worte. Am Chriſtabend rief das Glockengeläut der Kirchen zu einer allgemeinen Weihnachtsfeier auf den Markt⸗ platz unter dem Baum für alle, wo die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle konzertierte und einige Kinder Gedichte vortrugen. Zum Schluß ſangen alle ein 4 2 Weihnachtslied. Allabendlich brennt jetzt der Baum für alle und grüßt als Bote deutſcher Weihnachten. Im Anſchluß an die Gemeindefeier ging Dr. Reuter, der Bürgermeiſter, mit den Gemeinderäten ins Pfründnerhaus, wo die Stadtkapelle Weihnachts⸗ weiſen ſpielte und eine recht erhebende Feier für die alten Leute ſtattfand, zu denen der Bürgermeiſter weihnachtsinnige Worte ſprach. Die Vereine„Sän⸗ gereinheit“,„Liederkranz“ und Fußballverein hielten während der Feiertage ebenfalls ihre traditionellen Feiern ab, die ſämtlich volle Häuſer brachten. Eine ſilberne Hochzeit, die viel freudige Anteilnahme weckte, feierte der Feuerwehr⸗Haupt⸗ mann Peter Engel mit ſeiner Ehefrau Barbara geb. Bitſch. Der Jubilar ſteht ſeit 1900 in den Reihen der Freiw. Feuerwehr und hat ſich ſchon ſehr verdient gemacht. Der geſamte Verwaltungsrat der Freiw. Feuerwehr, an der Spitze Kommandant Agricola, gratulierte und überreichte dem belieb⸗ ten Paare eine ſilberne Plakette. Auch der Krieger⸗ verein und der Athletik⸗Sportverein überbrachten herzliche Glückwünſche. Der älteſte Sänger, der nie eine Singſtunde verſäumte, Schreinermeiſter Lack⸗ ner, der nahezu 50 Jahre im Ev. Kirchenchor und auch ſo lange im„Liederkranz“ ſingt, fezerte ſeinen 77. Geburtstag. Eine der älteſten Ladenburgerinnen, Frau Eliſabeth Löſch geb. Vogel, feierte ihren 81. Geburtstag im Kreiſe ihrer Familie. Das wäre alles, was die Ladenburger Chronik in dieſer feſtlichen Woche zu berichten hätte. eee dae Reuſchnee zum Jahresſchluß Gute Winterſportbotſchaft * Triberg, 29. Dez. Die über die Weihnachtstage noch nicht durchgedrungene Wetteränderung, durch die der Föhn und die Niederschläge noch einmal einer Welle kühlerer Luft hatten weichen müſſen, hat ſich nunmehr nach den Feiertagen im Sch war z⸗ mal d vollzogen. Am Mittwoch kam es erneut zu einem Wolkenzuzug der dann in der Nacht zum Donnerstag zu Niederſchlägen führte, die in den Hochlagen des Gebirges zu einer ſehr beacht⸗ lichen Decke Neuſchnee wurden. Bei Tempe⸗ raturen in mäßiger Froſtſtärke ſetzten Schneefälle ein, die in den Lagen von 850 bis 900 Meter auf⸗ wärts eine ſichtbare Verſtärkung der Altſchneedecke herbeiführten. Insgeſamt ſind 10 bis 15 Zentimeter Schnee im Hochſchwarzwald gefallen. Die ſchnee⸗ Ein Meiſterwerk Schwarzwälder Holzſchnitzkunſt * Linx bei Kehl, 29. Dezember. In den Weih⸗ nachtstagen wurde in der evangeliſchen Kirche in Linx eine neue Kanzel aufgeſtellt, die der Freiburger Holzbildhauer Karl Joſef Fortwängler ſchnitzte. Das mit reichen Figuren⸗ ſchmuck ausgeſtattete Werk dürfte zu den beſten Ar⸗ beiten zählen, die von des„Schnitzerſepp“ Meiſter⸗ hand geſchaffen wurden. Im Mittelpunkt der Kanzelwand ſteht das Bild des Kindleins in der Krippe, über dem Joſef und Maria im Gebet ihre Hände halten. Von rechts führt eine Hanauer Bäuerin ihr Töchterlein und von links ein Bauer in Feſttracht ſeinen Sohn zur Krippe. Auf der dem Altar zugewendeten Seite nahen ſich von Oſten die Weiſen aus dem Morgen⸗ lande und erinnern als die erſten Heiden, die zu Chriſtus kamen, die Gemeinde an ihre Miſſions⸗ pflicht, eine Weltaufgabe des deutſchen Volkes. Das Geländer des Aufgangs und der Zugangs⸗ galerie beſteht aus geſchnitzten Aehrenbüſcheln und Tabaksblättern, den Haupternten der Hanauer Be⸗ völkerung. Die Kanzel ruht auf drei ſtarken geſchnitzten Säulen und fügt ſich architektoniſch glücklich in den Kirchenraum ein. Zuſammen mit den bisher in der Kirche erſtellten Werken Fortwänglers, dem Ge— fallenendenkmal und dem Altar, ergibt ſich ein ein⸗ drucksvolles harmoniſches Geſamtbild. :: Danſenberg, 29. Dezember. Aus noch ungeklär⸗ ter Urſache brach auf dem Speicher des Schulhauſes Feuer aus, das bereits auf das darunter liegende bewohnte Zimmer übergegriffen hatte, als die ſtarke Rauchentwicklung bemerkt wurde. Neben der Feuer⸗ wehr beteiligte ſich die Cinwohnerſchaft an den Löſch⸗ arbeiten, ſo daß der gefährliche Brand im Verlauf einer halben Stunde erſtickt war. Es wird vermutet, daß das Feuer durch Entzündung von Sägemehl, das auf dem oberen Speicher lag, entſtanden iſt und ſchon die Nacht über geſchmort haben muß. * Waldshut, 28. Dez. Vom Landgericht Walds⸗ hut wurde ein 38 Jahre alter Poſtagent der Poſtagentur Unteralpfen wegen Amtsunter⸗ ſchlagung und Falſchbeurkundung zu einem Jahr rei Monaten Zuchthaus verurteilt. Dieſer hatte zum Nachteil der Geldeinlieferer Zahl⸗ karten oder Poſtanweifungen nicht befördert und die Beträge für ſich gebraucht. Auf dieſe Weiſes brachte er 250 Mark an ſtch. Er täuſchte auch einen Einbruch vor, bei dem er Briefmarken und Invalidenmarken im Werte von etwa 250 Mark verbrannte. * Vom Bodenſee, 29. Dez. Nach einer Bekannt⸗ machung des Stadtrats Lindau iſt mit ſofortiger Wirkung der Kleine Grenzverkehr mit Bregenz eingeſtellt worden. Möglich bleibt lediglich der Kleine Grenzübergang für Arbeiter, Angeſtellte und Schüler und ſolche Perſonen, die im Geſchäftsverkehr in der Bezirkshauptmannſchaft zu tun haben. armen Flächen, die in die Winterlandſchaft wenig paſſen wollten, ſind meiſt wieder zugeſchneit, und die Waldesſchönheit iſt vollkommen wieder hergeſtellt. Die Sportverhältniſſe haben ſich damit erheblich ge⸗ beſſert, zumal die Temperaturen wieder leicht ſinken ſo daß der Neuſchnee einen ſchönen Pulverſchnee verſpricht. In den mittleren und tieferen Lagen war der Niederſchlag nur die Nacht über als Schnee ge⸗ fallen, aber nur ſehr dünn, während tagsüber am Donnerstag hier Regen fiel, der indeſſen bald wie⸗ der aufhörte, mithin die wenig mächtige Schneelage nicht zerſtören konnte. Immerhin iſt die Glättebil⸗ dung für den Verkehr ehr unangenehm. Der Wet⸗ terlage nach kann mit weiterem Neuſchnee für die Hochlagen gerechnet werden, ſo daß Neuſchnee auf Jahresſchluß wirklich erhöhten Sportgenuß in Ausſicht ſtellt. Bienenſeuche in der Pfalz ud. Landau, 29. Dez. An der Oberhaardt, und zwar in den Gemeinden Hambach, Diedesfeld, Edes⸗ heim und Lachen, ebenſo auch in Haardt, trat in die⸗ ſem Jahre ein verheerendes Bienenſter⸗ ben auf. Es wurde in einzelnen Gemeinden der Bienenſtand nahezu vernichtet. Das Bienenſterben wurde hauptſächlich im Frühjahr durch Arſenvergif⸗ tungen verurſacht, die auf Weinbergſpritzungen zu⸗ rückzuführen ſind. Geſchädigt wurden recht empfind⸗ lich auch Imker aus Ludwigshafen. Heute ſteht nun zahlenmäßig feſt, daß die Bienenzüchter nicht weni⸗ ger als 121 Bienenvölker völlig verluſtig gingen und daß 76 Bienenvölker zu 75“ Prozent und wei⸗ tere 34 zu etwa 50 Prozent vernichtet worden ſind. Die Regierung der Pfalz hat ſich nun dem Verneh⸗ men nach bereit erklärt, den im vorderpfälziſchen Weinbaugebiet geſchädigten Imkern einen angemeſ⸗ ſenen Zuſchuß zum Schadensausgleich zur Verfü⸗ gung zu ſtellen. Enbhrecher plündern Juwelierladen * Saarbrücken, 29. Dez. Donnerstag nachmittag wurde das Juweliergeſchäft Chriſtian Weis in der Dudweilerſtraße vollſtändig von Ein⸗ brechern ausgeräumt. Es fielen ihnen Gold⸗ waren im Werte von etwas 80 000 Franken und etwa 800 Franken an Bargeld in die Hände. Nicht ein einziges Stück von Wert wurde zurückgelaſſen. Es hat den Anſchein, als ob erfahrene Berufseinbrecher am Werke waren, die auch Sachkenntnis beſaſſen, denn ſie haben die gewöhnlichen gangbaren Gegen⸗ ſtände, die mit den echten zuſammenlagen, einfach gemieden und die wertvollen mitgenommen. Die Täter ſind durch das Oberlichtfenſter über der Lndentüre in die Geſchäftsräume eingedrungen. Bis fetzt fehlt jede Spur von ihnen. Der Geſchäftsinha⸗ ber iſt nicht verſichert. r Ludwigshafen, 29. Dez. Geſtern nachmittag wurde ein 31jähriger lediger Schutzpolizeibeamter beim Ueberſchreiten der Fahrbahn von einem Per⸗ ſonenkraftwagen erfaßt und zu Boden geworfen. Er erlitt einen Schädelbruch und mußte in das St. Ma⸗ rienkrankenhaus gebracht werden.— Ein 31jähri⸗ ger Techniker wurde in polizeilichen Verwahr ge⸗ bracht, weil er in betrunkenem Zuſtand das Ueber⸗ fallkommando, mutwillig herbeigerufen hatte.— Bei der Taſchendiebin aus Mannheim, die am Sonntag in einem Warenhaus feſtgenommen wurde! fanden ſich drei Ledergeldbeutel, die ſie geſtohlen hatte. Die Eigentümer werden aufgefordert, ſich zu melden. * St. Ingbert, 28. Dez. Wie zu dem bereits ge⸗ meldeten ſchweren Kraftwagenunglück bei Mim⸗ bach noch gemeldet wird, wollte der Führer des Kraftwagens einem Radfahrer ausweichen und riß das Steuer ſcharf rechts herum. Dabei brach das Steuer ab und der Wagen ſauſte gegen einen Baum wo er zertrümmert wurde. Von den drei Schwer⸗ verletzten erlitt Stadtpfarrer Lauer einen Schädel⸗ bruch, Domkapitular Schneickert wurde die Schlag⸗ ader durchſchnitten, während dem Wagenführer, Un⸗ ternehmer Friedrich, der Bruſtkorb ſchwer gedrückt und die Lunge eingeklemmt wurde. Das Befinden der Schwerverletzten gibt zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß. i Turnerſchaft im Jahre 1934 Leibesübung eines der wichtigſten Kulturgüter im nationalſozialiſliſchen Staat Wenn die Deutſche Turnerſchaft im Jahre 1933 am ſtärkſten unter den Verbänden für Lerbesübungen die Aus⸗ wirlungen der nationalen Revolution geſpürt hat und wenn ſich dieſe Auswirkungen ſehr ſtark in Veränderungen in den Führerſtellen gezeigt haben, ſo iſt das darauf zu⸗ rückzuführen, daß die Deutſche Turnerſchaft ihre Aufgabe nicht allein in der Veranſtoltung von Wettkämpfen und in der Vorbereitung dazu ſieht, ſondern die Leibesübung als Dienſt am Vaterlande, als Dienſt am Körper, am Geiſt und an der Seele eines jeden einzelnen Volks⸗ genoſſen mit dem Ziele der Hebung des Durchſchnittes der Nation in ſozialer, ſittlicher und kultureller Beziehung auffaßt. 0 Sind ſo die Erſchütterungen der nationalen Revolution in der Turnerſchaft ſehr ſtark zu ſpüren geweſen, ſo darf man jetzt auch feſtſtellen, daß dieſe Erſchütterungen bis zu einem ſehr hohen Grade ausgeglichen ſind und daß die vor⸗ übergehend in Unordnung geratenen Verbände der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft nunmehr bereit ſtehen zu jedem Einſatz, der von ihnen im Dritten Reich gefordert werden kann. Die Turnerſchaft weiß, daß die Gegenſätze, die in der Auf⸗ fanung der Zwecke von Turnen und Sport beſtehen, von ihr ertragen werden müſſen, weil die Form, in der Turnen und Sport im Dritten Reich betrieben werden, noch in der Entwicklung befindlich iſt, ebenſo wie die Formen aller anderen Organiſgtionen, die in dieſer Zeit gleichgeſchaltet und eingerichtet werden. Der Stärkung dieſes ruhigen Vertrauens, das die Tur⸗ nerſchaft zu den Führern des Reiches hat, dient in einem ganz beſonbers hohen Grade die Bekanntmachung des Reichskanzlers Adolf Hitler, die am 15. Dezember durch ide deutſche Preſſe gegangen iſt und die folgende vier Punkte zum Inhalt hat: 1. Durchführung des Baues des Deutſchen Stad tons im Grunewald bei Berlin, 2. Auswahl der beſten Kämpfer für das Olympia 1938, die Herausſtellung der Pflege der Leibesübun⸗ gen im ganzen deutſchen Volke als eines der wichtigſten Kulturgüter im national⸗ ſozialiſtiſchen Staate, durch deren Durch⸗ führung dem Geiſt des neuen Deutſchlands in der Kraft ſeines Voltes eine dauernde Grundlage ge⸗ ſchaffen werden muß, a 4. die Feſtſtellung, daß der Reiſchsſportführer dem Kanzler und dem zuſtändigen Reichsminiſter des Innern allein verantwortlich iſt und alle Organiſa⸗ tionen, Behörden uſw. erſucht werden, ihm jede mögliche Unterſtützung und Förderung zuteil werden zu laſſen. So ſehr ſich die Deutſche Turnerſchaft der Größe des Arbeitsplans des Stadionausbaus freut, der vielen Tau⸗ ſenden von Voltsgenoſſen Arbeit geben wird und als Ge⸗ ſamtwerk dem deutſchen Anſehen in der Welt zu dienen geeignet iſt, ſo ſehr öͤie Deutſche Turnerſchaft entſchloſſen iſt, alles zu tun, um die beſten Kämpfer für das Olympin 1936 auch aus ihren Reihen zur Verfügung zu ſtellen, ſo S ungeheuer viel größer ſieht ſie die Feſtſtellung des Kanz⸗ lers, daß Leibesübung im ganzen deutſchen Volke eines der wichtigſten Kulturgüter im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staate iſt und daß dur ch Leibesübung, die von den Erferderniſſen der Kultur her geſehen wird, dem Geiſt des neuen Deutſch⸗ kands in der Kraft ſeines Volkes eine dauernde Grundlage geſchaffen werden muß. a Durch dieſe Feſtſtellung des Führers liegen die organiſatoriſchen Richtlinien für die Zu⸗ kunft klar vor unſeren Augen. Wenn Pflege der Leibesübung im ganzen deutſchen Volke eines der wichtigſten Kulturgüter iſt, ſo muß zuerſt einmal dafür geſorgt werden, daß nun auch wirklich das gange deutſche Volk Leibesübungen betreibt. Und wenn das ganze deutſche Volk Leibesübungen be⸗ treiben ſoll, ſo muß dafür geſorgt werden, daß die For⸗ men der Organiſation der Leibesühungen dem ganzen Volke Anreiz und Gelegenheit zur Betätigung in den Leibesübungen bie⸗ ten. Damit iſt geſagt, daß die Breitenordeit, wie ſie bisher ſchon in der Turnerſchaft mit dem größten Erfolge betrie⸗ ben wurde, noch weſentlich unterſtützt und ausgebaut wer⸗ den muß, um all denjenigen Voltsgenoſſen, die heute noch der Leibesübung fernſtehen, und das ſind Millionen, Ge⸗ legenheit zur perſönlichen Betätigung zu bieten. Gerade für die Gewinnung der Maſſen zur Leibesübung, der Maſ⸗ ſen, die nicht durch ihre Neigung oder Veranlagung zu einem beſon deren Zweig der Leibesübung geführt werden, bietet die Turnerſchaft faſt allein in Deutſchland heute bereits die Vorausſetzungen. Und wenn Hitler ſagt, daß durch die Pflege der Lei⸗ besübung im ganzen deutſchen Volke als eines der wich⸗ tigſten Kulturgüter im nationalſozialiſtiſchen Staate dem Geiſte des neuen Deutſchlands in der Kraft ſeines Volkes eine dauernde Grundlage geſchaffen würde, ſo geht daraus ganz klar hervor, daß die Leibesübung im nationalen Geiſte betrieben werden muß und daß die Aufgabe der Verbände, die mit dieſer Arbeit betraut ſind, eine rein politiſche iſt. Für die Deutſche Turnerſchaft heißt das, daß ſie ſich auf dem rich⸗ tigen Wege befindet, wenn ſie in den letzten Mongten des Jahres 1933 ganz bewußt durch ihre Preſe und die Arbeit ihrer Dietwarte(Diet althochdeutſch= Volk] zu einer völkiſchen und nationalſozialiſtiſchen Schulung ihrer Mit⸗ glieder übergegangen iſt. Ueber die organiſatoriſchen Formen, in denen der Führer Leibesübung und damit natürlich auch Turnen im Dritten Reich betrieben haben will, gibt der vierte Punkt ſeiner Bekanntmachung vom 15. Dezember 1933 Auskunft. Der Reichsſportführer iſt für die erfolgreiche Durchführung ſeiner Aufgabe nur dem Führer ſelbſt und dem zuſtändigen Reichsminiſter des Innern verantwortlich. Was das zu bedeuten hat, dürfte Ihne weitere Erläuterungen klar ſein. Ebenſo klar dürfte ſein, welche Folgen das Erſuchen des Führers an alle Orgoni⸗ ſationen, Behörden uſw. haben wird, dem Reichsſportführer jede mögliche Unterſtützung und Förderung zuteil werden zu laſſen. Tiſch-Tennis⸗Verbandsſpiele Erſte Niederlage von Eintracht— Auch Blauweiß, Rheingold geſchlagen Die letzten Verbandsſpiele vor Weihnachten brachten noch einmal intereſſante Begegnungen der Spitzenvereine und, wie nicht anders zu erwarten, auch manche Ueber⸗ raſchungen. Der Hauptkampf der 11. Runde der A⸗Klaſſe war die Begegnung des bisherſgen ungeſchlagenen Tabel⸗ lenführers Eintracht mit Blauweiß. Blauweiß, das heſſer iſt, wie es in der Tabelle den Anſchein erweckt, gelang nach einer unverdienten:5⸗Niederlage im Vorſpiel diesmal der große Wurf, Eintracht zu ſchlagen. Von jeher brachte das Zuſammentreffen dieſer beiden Vereine große Kämpfe, aber noch niemals war es Blauweiß geglückt, Eintracht zu beſiegen, bis jetzt der Bann gebrochen wurde. Bereits in den Einzelſpielen lag Blauweiß 51 in Führung, womit der Sieg ſichergeſtellt war. Auch das Spitzendoppel fiel ſchließlich an Blauweiß, das:3 in Front blieb. Wohl⸗ gelegen kam gegen Rheingold zu einem überraſchend ſicheren:2⸗Sieg und ſtellte damit ſeine Formverbeſſerung erneut unter Beweis, während Bf gar mit 118 die Ueber⸗ legenheit von Agilitas anerkennen mußte. Weitere wichtige Entſcheidungen brachte die 12. Runbe. Blauweiß mußte diesmal gegen Agilitas im Kampf um den 2. Platz eine unglaublich hohe Niederlage einſtecken. Mit 118 blieb Agilitas, das ſich in glänzender Form be⸗ fond, Sieger und hat damit durch einen Sieg über Ein⸗ tracht noch Ausſichten auf den Stadtmeiſtertitel. Blau⸗ weiß kam nur durch Glück zu dem Ehrenpunkt. Eine Ueberraſchung hätte beinahe auch das Spiel Eintracht gegen Wohlgelegen gebracht. Nach Beendigung der Einzel führte Wohlgelegen bereits:2 und nur ſeinen ausgezeichneten Doppelpaaren hat es Eintracht zu verdanken, daß es schließlich noch zu einem knappen 514⸗Siege reichte. Rhein⸗ gold revanchierte ſich bei Metropol durch einen:2⸗Sieg für die Vorſpielniederlage. B⸗Hlaſſe In der 1. Abteilung führt weiterhin Phönix Lud⸗ wigshafen vor Fortuna Mannheim, während die übrigen Vereine weiter zurückgefallen ſind. Das wichtigſte Spiel der Abteilung 2 war der Kampf Rot⸗Weiß gegen den Tabellenzweiten Pfingſtberg. Rot⸗Weiß Mannheim ſiegte ſicher, ſo daß der Mannſchaft der Abteilungsſieg kaum noch zu nehmen iſt. 1. Abteilung: 1. Phönix Ludwigshafen:0; 2. Fortuna Mannheim:1; 3. Blauweiß Ludwigshafen:3; 4. Viern⸗ heim:5; 5. Frankenthal 315; 6. Flora:7; 7. Olympia Ludwigshafen:8 Punkte. 2. Abteilung: 1. Rot⸗Weiß:0; 2. Kurpfalz:2; 3. Pfingſtberg:3; 4. Schwarz⸗Weiß Neckarau:5; 5. Komet Munnheim:4; 6. Schwarz-Weiß Mundenheim 415; 7. Friedrichsfeld:6; 8. Germania Mannheim 218; 9. Ale⸗ manuia Ludwigshafen:9 Punkte. C⸗Klaſſe In der G⸗Klaſſe ſind die Vorrundenſpiele ſaſt ſämt⸗ liche beendet. In der ſpielſtärkeren 1. Abteilung führt Blau⸗Weiß Mannheim II mit:1 P. vor Rheingold Mann⸗ heim II:2., Metropol II:3 P. und Agilitas 57147 Punkten, während in der 2. Abteilung Kurpfalz Munden⸗ heim II mit:1 P. vor Rot⸗Weiß II:1, Viernheim:2 Punkten führt. Dichtauf folgen in dieſer Abteilung Schwarz⸗Weiß Neckarau II und Schwarz⸗Weiß Munden⸗ heim II mit:3., ſo daß hier die Entſcheidung erſt in der Rückrunde fallen wird. Die einzige Niederlage von Rot⸗Weiß rührt allerdings aus einem kampfloſen Spiel⸗ verluſt gegen Kurpfalz her. Schiſpringen in Adelboden Unter guter Beteiligung fand am Donnerstag in dem ſchweizeriſchen Winterſportplotz Adelboden ein Schiſpringen ſtatt. Als Sieger ging der Luzerner Alſtad mit Note 218,6 und Sprüngen von 43 und 51 Meter hervor. Den zweiten Platz beſetzte Marcel Raymond(St. Croix) mit Note 217,7 (47 und 49 Meter] vor A. Giovanali(St. Moritz) mit Note 206,9. Sieger des Jugend⸗Wettbewerbs wurde Zimmer⸗ mann(Adelboden) mit Note 208,5(38 und 47 Meter). Frankfurter Eishockey-Spieler in der Schweiz a Die Eishockey⸗Mannſchaft des S C Forſthausſtraße (Frankfurt⸗M.], die ſich zur Zeit für einige Toge in der Schweiz aufhält, nahm an einem Turnier in Chanteri (Weſtſchweiz) teil. Am erſten Tage unterlagen ſie gegen die Schüler⸗Mannſchaft von Moristown Neuyork knapp mit :5 und mußten am Donnerstag mit 11:1 durch eine Kom⸗ bination Akademiter⸗Grashoppers Zürich eine noch der⸗ bere Niederlage einſtecken. Zum Abſchluß aber glückte den jungen Mainſtädtern aber doch noch ein Sieg, und zwar mät 513 über die Vertreter des Lyzeums Jaccard Der Wiener EV. ſchlug den EH Roſey⸗Gſtaad mühelos :0(:0,:0,:).. Die Ottawa-Shamrocks in München Die kanadiſche Eishockey⸗Mannſchaft Ottawoa⸗Shamrocks, die am kommenden Samstag auf dem Prinzregenten⸗Eis⸗ Stadion gegen den SC Rieſſerſee ſpielt, und die ſich in ſehr guter Form befindet, iſt Donnerstag abend 22.30 Uhr in München, von Berlin kommend, eingetroffen. Von Mün⸗ chen aus geht die Reiſe dann nach Prag weiter. Die Ot⸗ tawa⸗Shamrocks haben auf ihrer Europa⸗Tournee bisher zehn Siege errungen, nämlich vier in England, zwei in Frankreich, zwei in Prag e in Berlin. Oxford⸗Studenten geſchlagen Die Eishockey⸗Maunſchaft der Oxford⸗Studenten machte am Donnerstag»inen Abſtecher nach Berchtesgaden und trat hier gegen den Berchtesgadener E an. Die Einheimiſchen kamen zu einem ſchönen:1(:0,:1,:0) Siege über die ſich nur matt zur Wehr ſetzenden Eng⸗ länder. Internationaler Geſchwindigkeits-Ilug Vom franzöſiſchen Aero⸗Klub wird für die nächſten örei Jahre ein internationaler Geſchwindigkeits⸗Wettbewerb für Landflugzeuge ausgeſchrieben, deren erſter am 21. und 22. Juli ſtattfindet. In jedem Johre gelangen 200 000 Fr. an Preiſen zur Verteilung, dem Sieger fällt außerdem ein Polal im Werte von 15 000 Fr. zu. Die Prüfung iſt offen für ein⸗ oder mehrmotorige Landflugzeuge, deren Ge⸗ ſamtzylinderinhalt höchſtens acht Liter gleichltommt. Das Nenngeld beträgt 1000 Fr., wovon die Hälfte zurückgezahlt wird, wenn der Bewerber teilnimmt. „Automobil-Rennſtälle“ machen Schule Im internationalen Automobil⸗Rennſport, bekanntlich einer der teuerſten Sports, macht das Beiſpiel der ſo⸗ genannten„Rennſtälle“ immer mehr Schule. Bislang kannte man hier nur die reinen Fabrikſtälle, wo die ver⸗ pflichteten Fahrer lediglich die Wagen ihrer Fabrik fuhren. Neuerdings bilden ſich auch unter den Privatſahrern Inter⸗ eſſengemeinſchaften, um ſo die Unkoſten einigermaßen mit dem Gewinn in Einlklong zu bringen, da ſich auf dieſe Wetſe bei gemeinſamen Reiſen Transportkoſten, Matertalbeſchaf⸗ fung uſw. erheblich verbilligen. In England wurde von dem im Vorfahre tödlich verunglückten Sir Birkin und ſpäter von Earl Howe der Anfang gemacht, ſpäter folgte in Italien die„Scuderia Ferrari“, der im letzten Jahre Nuvolari und Borzacchini wertvolle Stützen waren, in der Schweiz unterhält Nelly Braillard, eine begeiſterte An⸗ hängerin des Autoſports, einige Rennwagen, die von guten Fahrern geſteuert werden, und jetzt hat auch der engliſche Rennfahrer Whitney Straight zuſammen mit dem Kon⸗ ſtrulteur Railton unter dem Namen„Whitney Straight Ltd.“ eine ſolche Renngemeinſchaft gegründet. Neben Straight, deſſen Spezialität Bergrennen ſind, werden noch ſeine Landsleute Hamilton, Cyril Paul und Charles Brackenburg für die neue„Raeing Company“ fahren. Der Reichsſportführer im Rundfunk Der Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten wird am Donnerstag, 4. Januar vom Deutſchlandſender über„Rück blick und Ausblick im deutſchen Sport“ ſprechen. Die Rede wird in der Zeit von 22.25 und 22.45 Uhr gehalten und von allen deutſchen Sendern übernommen. 8 Franzoſen im Spichern⸗Ring Nächſte Boxverauſtaltung am 5. Jaunar Dem Berliner Spichernring, der am dritten Weihnachts⸗ feiertag das Boxjahr in der Reichshauptſtadt abſchloß, iſt auch die Einleitung 1934 vorbehalten. Am 5. Januar wird ein deutſch⸗franzöſiſcher Kampfabend durchgeführt. Der franzöſiſche Weltergewichtler Eugene Drouhin kämpft gegen den Hamburger Fred Bölck und ſein Landsmann Gaudrsé boxt gegen den deutſchen Bantamgewichtsmeiſter Werner Riethdorf. 5 Hauptſchriftleiter: H. A. Melß net g 0 Verantwortlich für Politit H A. Meißner ⸗ vandessteil: Kurt Ehmer ⸗ Feuilleton, C. O. Eiſenbart Lokaler Teil: R. Schönfelder ⸗ Sport: W. Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: C. W. Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: N. Druckeren Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung. Mannheim R 1. Fur un verlangte Beiträge leine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Nüctporte 1 Geſe hein et 1 Dire orde den. ſchaf habe glied kats ſchr Zech willi dem grun ind Meii klein wer Verk walt bonn erade Maſ⸗ ig zu eführt chland Lei⸗ wich⸗ Staate ſeines geht g i m mu ß Urbeit die rich⸗ n des Arbeit einer Mit⸗ „ in auch t der ember ir oͤie ührer nern ohne ſein, goni⸗ ührer zuteil der Neuen Mannheimer Zeitung BB C- Sanierung genehmigi Vor der Versfändigung der Elekiro-Indusirie In der heute 1 r dem Vorſitz von Frauz Beli tz abgehaltenen 9. G in der nom. 22 036 840/ Aktien mit 1 842 Stimmen vertreten weren, wurden die Regul n glatt erledigt und der bereits bekannte Sanierun chlag der Verwaltung(Herabſetzung des AK von 24 1 erhältnis 5: 5 800 00 Mark im Verhältnis:1 auf 4 800 000„ und Wieder⸗ erhöhung auf 12 000 000 /) ohne Ausſproche einſtimmig genehmigt. 5 Im Anſchluß daran führte der AR⸗Vorſitzende aus, es fei wohl damit zu rechnen, daß der bei der Brown, Boveri u Cie. AG jetzt vorgenommenen durchgreifenden Sante⸗ 9 95 , rung in abſehborer Zeit diejenige anderer gleich⸗ artiger Unternehmun gen, ſoweit dort die wendigkeit dazu beſtünde, folgen werde. Damit würde es nunmehr an der Zeit ſein, daß die Elektroindu⸗ ſtr ie, ſich über die grundlegenden Fragen ver⸗ ſtän dige, über die man ſchon ſeit Jahren diskutiere. Er hoffe dies nicht nur im Intereſſe der Aktionär e die erhebliche Opfer bringen mußten, ſondern insbeſondere auch im Intereſſe der Angeſtellten⸗ und Arbei terſſchaf t. Denn dann würden nicht nur die Aktionäre wieder mit der Rentabilität ihrer Aktien, ſondern auch die Belegſchaft mit der Erhaltung ihrer Arbeitsplätze rech⸗ nen können, Eine ſolche Regelung diene auch im weiteſten 9 5 den Intereſſen der Elektrizitätsverbrau⸗ Ju den Aufſichtsrat wurden die turnusgemäß ausſcheidenden Mitglieder wieder⸗ und neu gewähl 5 jur., Karl Schippel, Vorſtandsmitglied der Dr Bank, Berlin, und das bisherige Vorſtandsmitglied Geſellſchaft, Dr. ing. e. h. Robert Boveri„Mann⸗ heim. Gleichzeitig wurde bekonnt gegeben, daß Dr,. jur. et rer. pol. H. L. Hammerbacher, Mannheim, und Direktor Ernſt Siegfried, Saarbrücken, zu weiteren 8 Vorſtands m itgliedern beſtellt wur⸗ Not⸗ Stand der Badiſchen Bauk am 23. Goldbeſtand 8 778 280, Wechſel und Schecks 10 917, Noten anderer gen 2 8 21, Wertpapiere 9 970 559, ſonſtige Aktina 30.305 207. 9 oſſ ina: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen 3 300 000, Dividenden⸗Ergänzungsfonds 500 000, Betrag der umlaufenden Noten 21 201 100, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 10 859 349, an eine Kündigungsfriſt ge⸗ bundene Verbindlichkeiten 25 802 378, ſonſtige Paſſiva 4209 014, Verbindlichkeiten aus weiterbegebenen im In⸗ lande zahlbaren Wechſeln 386 989 //. Wesideufsches Sieinkohlen-Syndikaf abgeschlossen Frankfurt a.., 29. Dez.(Eig. Dr.) Die Gewerk⸗ ſchaften Farolus Magnus und Karl Alexander haben nach einigen Abänderungen die in der letzten Mit⸗ gliederverſammlung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndi⸗ käts genehmigten Verträge tihrerſeits nun unter ⸗ ſchrieben. Damit iſt der Beitritt aller vier Aachener Zechen zum rheiniſch⸗weſtſäliſchen Kohlenſyndikat auf frei⸗ k Dez. Aktiva: deckungsſähige Deviſen—, ſonſtige 21 188 110, deutſche Scheidemünzen williger Grundlage erreicht. Das neue Syndikat tritt mit dem 1. April 1934 in Kraft. Holinung auf neue Auffräge bei der Wesideuischen Waggonfabrik AG. Köln, 29. Dez.(Eig. Meldg.) Bei 860 000 gegen 392 000% Abſchreibungen ſchließt die Geſellſchaft wit einem Jahresgewinn von 385 000, ſo daß ſich der aus dem Vorjahr übernommene Verluſt auf 43 000, ermäßigt. Der G wird zunächſt eine Kapital⸗ de rabſetz ung durch Einziehung von 100 000, ei er Aktien ohne Buchgewinn und von 734 000/ unentgelt zur Berfügund geſtellter Aktſen vorgeſchlagen! Der heer⸗ bei erzielte e uc zur Deckung des Re vepluſtes, zur Deckreig des Buchverluſtes aus dem Ver⸗ 15 Werksanlagen in Düſſeldorf⸗Reisho 25 N er Erhöhung der geſetzlichen Rücklage. Die weitere Kapitalherabſetzung durch Einziehung Jon 816000„4 Aktien zum Kurſe von 80 v. H. iſt in der Bilanz noch nicht berückſichtiat,, Der Buchgewinn wird der geſetzlichen Rücklage im laufenden Jahr zugeführt werden.. Das günſtigere Jahresergebnis wird darauf zurückgeführt daß im Berichtsjahr noch weſentliche Teile aus den Reichsbahnbeſtellungen der Jahre 1932 und 1998 durchgeführt wurden und nennenswerte in ländiſche und ausländiſche Aufträge auf Fahrzeudgeinzel⸗ teile hereinkamen. Wenn auch im laufenden Jahr eine grundlegende Aenderung der Verhältniſſe in der Waggon⸗ induſtrie noch nicht feſtſtellbar iſt, ſo zeigt ſich doch nach Meinung der Verwaltung mehr Intereſſe, ſo daß ſicher eine kleine Belebung des Geſamtaeſchäfts erwartet werden könne zumal bei der Reichsbahn eine gewiſſe Verkehrsſteigerung zu verzeichnen ſei. Bisher 450 Neneinſtellungen bei der Gieſche⸗Bergver⸗ waltung. Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms konnte öte Belegſchaſt der Bergverwaltung Beuthen der Berawerksgeſellſchaft Georg von Gieſches Erben in den lebten Monaten rund 450 Arbeiter neu einſtellen. Allein am 18. Dezember konnten durch Inbetriebnahme der mechaniſchen Anfbereitungsanlage auf der Deutſch⸗Blei⸗ ſchaleyarube in zwei vollen Schichten im Aufbereitungs⸗ Banken 1790 580, Sombardforderun⸗ betrieb 82 Mann und werden. * Fr. Feiſtkorn AG., Gera. Infolge verſtärkter Nach⸗ frage in Strickgarnen hat der Geſchäftsgang der Fr. Feiſt⸗ korn AG., a(Großaktionär Thüringer Wollgaruſpin nerei AG., zig) eine weſentliche Belebung erſahren, ſo daß die Belegſchaft um 20 v. H. erhöht werden konnte. Seit Wochen wird mit Ueberſtunden gearbeitet. F. Thoerl's Vereinigte Harburger Oelfabriken AG., Harburg⸗Wilhelmsburg. Die F. Thoerl's Vereinigte Har⸗ burger Oelſabriken AG., Harburg⸗Wilhelmsburg, hat auf Terrain in Berlin⸗Lich⸗ ten berg, eine Anlage zur Gewinnung von deutſchem neutralem Schweineſchmalz er⸗ richtet, das zur Herſtellung von Margarine Verwendung finden ſoll. Die An nommen. O Gewinnabſchlüſſe im Felten u. Guilleaume⸗Konzern. ö ln, 29. Dez. Lig. Dr.) Die Felten u. Guil⸗ 8 leaume Karls werke, Eiſen und Stahl A G in im Grubenbetrieb 60 neu eingeſtellt dem von ihr gepacht 1 [Köln⸗ Mülheim weiſt für das Geſchäftsjahr 1932⸗32 nach Vornahme von 1,55(1,41) Mill./ Abſchreibungen einen Gewinn von 364 513(i. V. 16 824) 4 aus. Nach Verrechnung des Verluſtvortrages von 213 782(229 600) 4 verbleiben noch 150 350% Gewinn.— Die Walzwerke A G. vor m. Böcking u. Co. Köln⸗ Mülheim konnte im Geſchäftsj 33 einen Gewinn von 30 000 ¼ erzielen, ſo daß ſich der Gewinnvortrag auf 88 793/ er⸗ Di delten u. Guilleaume Eſchweiler i Köln⸗ Mülheim verzeichnet einen Der Gewinnvortrag ſteigt dadurch auf . (J Status qup in der Zementinduſtrie. Berlin, 29. Dez.(Eig. Dr.) Von zuſtändiger Seite wird uns in Beſtätigung der Meldung vom 19. Dezember mitgeteilt, daß bei den Zementverbänden Nord und Weſt in den Monaten Januar und Februar 1934 der Status quo zur Ermög⸗ lichung weiterer Verhandlungen aufrecht erhalten wird. Neue Aufträge für die Baſalt⸗ Kleinbetriebe. Frank⸗ a.., 29. Dez.(Eig. Dr.) Von der Deutſchen ich s ba Geſellſchaf ſind der Baſaltindu⸗ in letzter Zeit neue zuſätzliche Aufträge über das r vorgeſehene Bauprogramm hinaus erteilt worden. i wurden beſonders die zuſammengeſchloſſenen Klein⸗ betriebe berückſichtigt Aus dem Arbeitsbeſchaffungspro⸗ Kramm lonnten größere Mittel zur Verfügung geſtellt werden, aus denen gleichfalls den kleinen und mittleren Unternehmungen Beſtellungen auf Baſaltmaterial fü Straßenbau erteilt wurden. Für die Baſalt⸗Kleinbetrie im Weſterwald, die in letzter Zeit zum il kanntlich ſtill lagen, iſt aus die 31 ö fördernden Maßnahmen die Ausſicht gegebe Anzahl von Betrieben guch jetzt noch in Gar Die Ausſichten werden für die Kleininduſtrie beſonde günſtig beurteilt, weil man mit ſtärkerem Beoͤarf an B t für die Reichsantobahnen und an Gleichbetonungsſchotter für die Reichsbahn rechnet. wobei auch weiterhin vor allem auch den kleineren und mittleren Unternehmern Aufträge erteilt werden ſollen. Abwanderung deufschen Fluchfkapifals aus der Schweiz ( Zürich, 20. Dez.(Eig. Dr.) In der letzten Groß⸗ ratsſitzung des Kantons Thurgau wurde auch die Frage der deutſchen Fluchtkapitalien behandelt. Der Vorſtand der Thurgauer Kantonalbank erklärte auf Anfrage, daß, als in Deutſchland Adolf Hitler ans Ruder kam und mit ihm die ſcharſen Deviſenbeſtimmungen in Kraft traten, auch ſofort der Abfluß der deut⸗ ſchen Fluchtkapitalien einſetzte Es gal im letzten Sommer Wochen, in denen täglich Beträge von 10 bis 100 000 Franken abgehoben wurden und zwar meiſtens Gelder von kleinen Kapitalflüchtlingen, von Sparern aus dem deutſchen Grenzgebiet. Käufe des Publikums, Deckungen der Kulisse Sonderbewegung in Südd. Zucker/ Alt- und Neubesiß gui beachiei Schluß und Nachbörse sfill, aber zuversichilich Mannheim freundlicher Ausgehend vom Farbenmarkt war die Tendenz an der heutigen Börſe freundlicher. Farben zogen auf 124,50 an, feſt lagen auch Südd. Zucker mit 190 G. Von Nebenwerten notierten Schwartz⸗Storchen und Schlinck höher. Auch der Bankenmarkt hatte überwiegend kleine Kursbeſſerungen zu verzeichnen. Von Verſicherungswerten gingen Aſſeluranz mit 40/ p. St. um. Am Rentenmarkt zogen Neubeſitz auf 17, Altbeſitz auf 89% an. Goldpfandbriefe waren höher gefragt. 5 Frankfurt freundlich Nachdem ſchon die geſtrige Abendbörſe auf kleine Rück⸗ käuffe eine leichte Erhöhung der Kurſe zu verzeichnen hatte, eröf nete die Börſe zum heutigen Mittags⸗ verkehr in den meiſten Fällen leicht befeſtigt. Ver⸗ kaufsorders lagen nur noch in ganz geringem Umfange vor, während auf dem ermäßigten Kursſtand die Kund⸗ ſchaft einige Käufe vornahm und auch die Kuliſſe ſich zu kleinen Deckungen veranlaßt ſah. Das Geſchäft nahm indeſſen keinen bedeutenden Umfang an. Eine Son⸗ derbewegung hatten heute Südd. Zucker, die etwa 4 v.., und von Auslandsaktien Montecatini die ca. 33 ge⸗ wannen. beſitz lagen gut behauptet, ſpäte Reichsſchuldhbuchforde⸗ rungen zogen um etwa 9 b. H. an Im Verlaufe ſich größtenteils weitere Erhöhungen durch, wobei neben J. G. Farben, die bei lebhafteren Umſätzen V. H. gewannen, Schiffahrtsaltien mit Beſſerungen bis % v. H. mehr hervortraten. Später wurde es gu kh ing ene I G. Farben gaben geringfügig nach, 905 ucker übrigen blieben die Kurſe aut behauptet. Südd. 3 kamen zum Schluß 5 v. H. feſter zur Nobitz, ferner zogen Scheideanſtalt 2 v. H. an. Von Reichsanleihen gingen Neubefitz im Verſaufe zu 17,25(.„ v..] febhaft im. Altbeſit und ſpäte Schuld bücher lagen unvereldert. Stahlverein⸗Bonds bröckelten 78 v. H. ab, während Reichs⸗ bahnvorzugsaktien 7 v. H. auzogen. Berlin zuverſichtlich Unter dem Eindruck der feſteren Neuyorker Meldungen ſetzte ſich zu Beginn des heutigen Börſenverkehrs eile freundlichere Stöüm mung durch, zumal die geſtern zu beobachtenden Abgaben zum Ultimo ſchon abends in Frankfurt ihr Ende gefunden hatten. Auch beim Pri⸗ vatpublikum beſtand etwas mehr Kauf neigun g wobei zu berückſichtigen iſt. daß heute getätigte Käufe erſt im neuen Jahre bezahlt zu werden brauchen. Daß der Geldmarkt vor dem Ültimo immer noch ſteif iſt und die Sätze für Tagesgeld noch eine weitere Steigerung in der unteren Grenze erfuhren, ſpielte keine Rolle mehr. Be⸗ ſondere Nachrichten aus der Wirtſchaft lager zwar nicht vor, doch fand die außenpolitiſche Lage allgemein eine beſſere Beurteilung. Die Gewinne betrugen daher im all⸗ gemeinen nur bis zu 1 v. H. Nach den erſten Kurſen ſetzten ſich bei zunehmen⸗ Umfatztätigkeit ziemlich einheitlich Kurs beſſe⸗ Auch Renten waren bei vermehrtem der Kundſchaft feſter. Ablbeſitz gewannen der rungen durch. Anlageinkereſſe 5 v. H. und ſpäter nochmals 1 v. H. Neubeſitz eröffnete zwar unverändert, zog im Verlaufe aber ebenfalls um 10 Pfennig an. In der zweiten Börſenſtunde ließ das Ge⸗ ſchäft gegen Schluß des Verkehrs wieder nach, ſo daß die höchſten Tageskurſe ſich nicht behaupten konnten. Meiſt waren die Schlußnotievungen aber noch über Anfang und die Stimmung durchaus zuverſichtlich. Zu bemerken iſt noch ein 4proz. Kursrückgang der Jlſe Berg⸗ bau⸗Aktien, die erſt ſpäter zur Notiz kamen. Anleihen blieben bis zum Schluß freundlich. Nachbörſe ſtill. Neubeſitz 17,10, JG. Farben 123786 und Ver. Stahlwerke 3698. * Steuergutſchein⸗Notierungen nom 29. Dez. Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1934 102; 1995 98 95,257 1937 92,25; 1988 89; Verrechnungskurs 95,40. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Compard 3, privat 37/ v. H. Amtlich in Nm. Dis⸗ Parität 79 Deſemder für kont M. Suenos⸗Aires 1Beſo 7.482 Ranado itan. Dollar.198 Japan I en 65.082 Fairo, lögynt. Gd. 20.953 Türke! Iiürt Pf. 18.456 London. 18Sterl. 2 20.429 New York IDollar 2½.198.89 Rio deJaneirolMillr..502 22 Uruguay, 1 Goldpeſo—.43 39 Holland 100 Gulden ö 168.739 16 45 Athen 10 Drachmen 7½.33 0 Arüſſel 100-50 b 3% 88,37 Bukareß,. 100 Lei 6 2511 Ungarn. 100 Peng%½ 73.421 Danzig 100 Gulden 3 81.72 iſingfors 100 F 5% 10.587 taltien... 100 Lire 4 22.094 Jugoflapieniob Dinar 7 8100 Kowno, 100 Litas 5 11780 Kopenhagen 100 Kr. 5 Liſſabon 100 Cskuds 8 453,57 Oslo 00 Kr. 3½ 112,50 Paris 100 Fr. 2½ 16,44 Prag.. 100 Kr. 3½ 12,438 Schweiz... 100 Fr. 2 61.00 Sofia. 100 Lewa 3.033 Spanien 100 Peſeten 8 91.00 Stockholm 0 Rr. 3 112,24 Eſtland.„ 100 Eſtm. 8½ 112,50 Wien 100 Schilling 5 99,07 bezw. 4¾% Mo natsgeld 57% Pfund etwas leichter Im internationalen Deviſen verkehr iſt wieder eine gewiſſe Stetigkeit zu verzeichnen. Der Dol ⸗ lar bewegte ſich ſowohl in Amſterdam als auch in Zürich und Paris mit 1,60% bis ½ bzw. 3,32 und 15,40 faſt auf Vortagsbaſis. Etwas leichter lag das engliſche Pfund mit 8,14, in Amſterdam, 16,91 in Zürich und 83,53 in Paris. Der Dollar kam in London mit 5084 zur Notiz. Täg Gelo: 4¾8½% In den Golddeviſen ſind nennenswerte Bewegungen Etwas feſter lag der Schweizer nicht zu beobachten. Franken. — Amtlich: Gut behaupfefer Geireideverkehr * Berliner Großmarkt für Getreide⸗ und Futtermittel vom 29. Dez.(Eig Dr.) Obwohl das Geſchäft keine Be⸗ lebung erfohren hat, wor die Stimmung im Ge⸗ treideverkehr heute gut behauptet. Das Inlandsangebot wax im Hinblick auf die Erhöhung der Feſtpreiſe im Januar ziemlich gering, andererſeits zeigte ſich der Küſte für ſchnell lieferbare Ware weiterhin t 8 ſt. Allerdings waren Forderungen und Ge⸗ er in Einklang zu bringen. Auch am Platze war der oz weniger ſchleppend. Für Exportſcheine m die Gebote eher niedriger. Am Mehlmarkte deine Belebung eingetreten, auch die Nachfrage für h notiert wurden: Märk. Weizen 190—191 u. Br.; Roggen 158 ſtetig; Gerſte: Brau, ſeinſte weue in 187191(ab märk. Station 178— 182); dto. gute 5(171176); Sranmer, mittl. Art und Güte 169—175 166) behauptet; Märk. Hafer 148—154(139145) ruh.: 21,60—22,60 ruhig; Kleie: Weizen 12,20—12,60 ruhig; Roggen 10,50 10,80 ruhig; Erbſ⸗ Viktoria 4045; kl. Speiſe 32— Futter 19—22; Peluſchken 17—18; Acker⸗ bohnen 16,50—18; Wicken 11,50 12,50. Ausſchließlich Mo⸗ nopol⸗Zuſchlag notierten: Leinkuchen 12,70 Erdnußkachen 10,60; Erdnußkuchenmehl 11: Trockenſchnitzel 10,20— 10,80, Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 8,80; to. ab Stettin 9,20; Kartoffelflocken 14,30; dto. freie Ware 14,80; Speiſe⸗ kartoffeln weiße 1,45—1,55; rote 1,60 1,70; gelbfl. außer Nieren 1,95—2,10; allg. Tendenz ruhig. Handelsrecht⸗ liches Lieſerungsgeſchäft: Weizen(Feſtpreiſe) We 2 geſetzl Erzeugerpreis 179; W 3 182; W 4 184; Roggen R 2 145 R 3 148;(Handelspreis 150); R 4 150(152) Hafer nicht notiert. Exportſcheine: Weizen per Jan. 148,25; Febr. 149,25 Br.; Roggen per Jan. 124,75; Febr. 125,75 Br. * * Rotterdamer Getreidekurſe vom 29. Dez.(Eig. Dr.] Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 2,72: März 3,06; Mai 3,05.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kill) Jan. 58,75; März 57,75; Mai 56,25. * Liverpooler Getreidekurſe vom. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 Ib.) Tendenz ruhig; Dez.— (4,14): März 4,4%(4,4%): Mai 4,578(4,68); Juli 467 (4,7%).— Mitte: Tendenz ruhig; Dez. entfällt 4,1405 März 4,44(4,4%): Mai 4,6(4,68) Juli 4,7(4,7%. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 29. Dez.(Eig. Dr.) Dez. 4,00 B 3,70:; Jan.(( 4,00 B 3,80 G; Febr. 4,10 B 3,90 G; März 4,20 B 4,00 G: Mai 4,40 B 4,20 G: Auguſt 4,60 B 4,40 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Dez. 31,40; Jan. 31,65; Teudenz ruhig: Wetter trübe. * Bremer Baumwolle vom 28. Dez.(Eig. Dr.) Amertk. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) 11,62. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 29. Dez.(Eig. Dr.) März : März 529; ort 35 400 Tendenz ſtetig. 5 * Bruchſaler Schweinemarkt vom 27. Dez. . Zufuhren: 8 Milchſchweine, 29 Läufer. Verkauft wurden 60 bw. 10, höchſter Preis 22 bzw. 38, häufigſter 18 bzw. 34, niedrigſter 17 bzw. 26„ pro Paar. Berliner Mefallbörse vom 29. Dezember Kupf. Blei] Bley Zink[Zint b bez. Brie bez. Brief 9 5—.— 19.50 . 19.50 19. : Zint Geld i kupf, Meld Januar. Februar 1 125 20.— —.— 2150 Oktober Noveint Dez 5 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 20. 100 Kil fer loco — — 2 21 2 E 8 — — 2 — . 1 — 2 2 8 1 E 2A 10 — * 2 0 EI . 8 . . E * 5 . Antimon⸗Regulus 39—41; Silber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 38,50 Eis 41,50. Londoner Meiallbörse vom 29. Dezember Metalle t per To. latin„ per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounkec) Kuufer, Standard 32.50 Zinn, Standaro 227 7] lluminium 3 Monale 22 75 Monate. 227.8 Antimon Settl. Preis 326 Settl. Preis 2277 Juechſilbe n Elektrolyt. 86.50 Danka 282 0 Platin„4 beſt ſeleeſed 36.25 Straits.. 2325 Wolframerz ſtrong ſheets—— Blei, ausländ. 11.25 Nickel El'wirebars 88 50] inf gewöhulich 16.85] Weißblech—.— Die Kapifalverkehrssſeuer im November An Kapitalverkehrsſteuer ſind im November 1983 1,717 Mill. insgefamt aufgekommen. Hiervon entfallen allein 0,722 Mill. J auf Börſenumſatzſteuer und 0,820 Mill. auf Geſellſchaftsſteuer. In den bisher abgelaufenen 8 Mo⸗ naten des Rechnungsjahres 1933⸗34 ſind an Kapital ver⸗ kehrsſteuer tusgeſamt 19,488 Mill., das ſind 2,40 Mill. mehr als in der Vergleichszeit des Vorjahres eingenommen worden. Die Zunahme entfällt im weſentlichen auf die Börſenumſatzſteuer, die 7,758(i. V. 5,618) Mill. erbrachte. Nurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer sfHektenbörse 28, 29. 28. 29 89% Bad. St. A. 27 82,— 92.— .8% B. Kom. Gd 88.— 89.— 7580„ 888.— 88 85.— 84. 83.50 83.50 5 8e Rh. Hycßfdb 90. 0 80% Farbenbds. 28 119,0 118.0 Brem. Beſigb. Oel 84.— 84.— Brown; Boveri Cementw. Heidelb 80. Daimler⸗Benz. 54.75 34.75 Deutſche Linol. Durlacher Hof Eichbaum⸗Werges Enzinger Union 73, 5 e r. M. VA. Klelnlein Hblog. 57.— 57 Bad. Aſſecuranz, 40,— F. H. Knorr. 178.0 178.0 Mannh. Verſich. 20.— Frankfurter görse . 5½% Rhein. Lig. 90.25 Festverzinsſiche Werte 58% Sidon. la. 91.25—.— 2 1 23. 92,5 Sank- Aktien 6% an f 501.1 1018. Ang. O. Kredit. 4% D. Shaßanw. d., Hadiſche Bank at uc 0. 50 Gekon Banteer . 9. 69.— . 14775 087 95 1 19 75 8. erl. Handelsgeſ. 5 5 25. 805 3 Fom. 1. Privat. 8 85 b 5 79. 18,30 Deutſche visconto 50.75—.— 6900 Hetdelen 20 34.— 84.25 Det ſche Bt, 10. 95 1 4 D. Effekten⸗Bank 73.— „ Baden 26.. D. Feb u. Wok. 78.— 8% Grkr. Mh. 23 D. Dresdner Bank 57. 6% Mhm Nohl. 22 en p. 7 55% Südd Feſtwö 89% Fft.Hyp. GPf 9% Grkr. M. abgg.. 8% MRy.⸗M.⸗Don. Ver. Stahlw, Obl. Allianz 5 7 Verf.⸗G. 20.— 18 Transport- Aktien Heſſ Ronſerven Braun 43.— Ludwigsh..⸗Br.. Ludwigs. Walzm. 66 50 Pfälz. Mühlenw. 75.— Pfälz. Preßhefe 104.0 Rh. Elektr..⸗G. 89.— Hildebr.⸗Rheinm.-— Salzw. Heilbronn 186.0 Schwarz Storch. 78.— Seilind. Wolff„ 16.— Südd. Zucker. 189.0 Verein Stſch. Delf. 88 Weſtereg. Alkali. 116.0 Zellſtoff Waldhof 47.— Badiſche Bank. 116.0 Dtſch. pod. ö. 775 Pfölz. Hypoth. B. 77.— Rh. 559010 Bk. 107 0 Tucher Werger Aku 190, C A. E. Bekula 73.— 71.— Chemiſche 22 9990 117.7 86.75 Reichsbank Rhein. Hup.⸗Bk. Südd. Boden.⸗C.—.——, Vereinsbkl.Hambg 87.— Württ. Notenbk.—,— 100.0 indri Allg. Lokal. Kraft 68. 88.50 Hi Hirſch t. Reichs b. Borz, 107 2 egg 5 orbd. Lloyd. Schantungckiſent 34 50 Südd Ei n 49— unghans industrie-Aktien Aſchaff. Aktienbr. Dortm. Ritterbr. 66.50 N St. K. öwen München Mainzer Brauer. Schöfferh. Bindg. Schwartz Storchen rauerei Aſchaff. Buntpap. Bd. Maſch. Durl. Baſt Nürnberg Bemberg Brem.⸗Veſig. Oel 86. Brown Seibelb 5 Cement Heidelbg. Rarſtabt 88, Albert hade Conti Gummi. Daimler Dit. Atlant.⸗T.. Dt. Erdöl D. Gold. u. S. Anſt. 5 e 5 t. Verlag 3 Dresb. Schnellpr. 1.— Dürrwerke 8 Duckerh. K Widm. El. Licht u. Kraft Elektr. Lieferung Enzinger⸗Union Eßlinger Maſch. 1 J 60 Schleich. eberſee⸗Bank 27, 2. J. Chem 8 J. G. Farben 2 7026 e Bend 20 umech. Jetter elt. Guilleaume Geſfüre l Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfingen. Hafenmühle . id E Nen Hanfwerk. Füſſen—— 27.— 9 26.20 lter derer AG. f. Vertehrsw.. 38.20 Hilpert Armatur. 5 5 AG. J. 0 Aae e 3 pochtief.⸗G. 28.51 Holzmann, Phil. nag Exlangen 27. * 4 11. Aktlen und A 28. 29. 28. 20 Farſtadt Rud.... Otavi⸗ Minen„ 11.— 11.25 Klein, Sch.& Beck. 8 9 Bergban—.— 43. Knorr Heilbronn Rhein. Braunkohl. 1958.0 195.5 Konſerven Vraun Rheinſtall., 87. K& Co. Lock. 2 n Berliner Bör Lahmeyer Sa W Festverzinsliche Werte Mainkraftwerke. oe Reichsanl. 27 92.50 92.75 Metallg. Frankf. Diſch. Ablöſgſch. 1 89.10 89.45 4 5 ohne 17.— 17.15 D. Schutzgebiete. 9,80 Mez Söhne Miag, Mühl.... 60% Bab. Kohlen 5% Grkr Mh. k. Moenus St. A. 5% Roggenwert. Montecatini: Rein. Gebh. Sch. 5% Roggenrentb. 6¼% P Clr. Bd.! Rheinelektra B. A. 6½¼% do. Com. 1 „. Rheinmetall. 6% P. Sd. Pfd. 19 %%,„ 21 28 29. 51.65 57 857 1865 150. 69.— 78. 66— 67.— 42.80 42.15 23.25 23.85 27,50 28.— 1720 1720 116.7 116.7 Roeder, Gebr. D. 2 Kütgerswerke Sachtl ben Schnellpr. 75 Schramm Lackf. SchuckertRürnbg. Seilinduſt. Wolff— Siemens u. Halste Sildd. Zucker Thür. Lief. Gotha— Tietz, Leonhard. Tricot. Beſigheim 8%„„ 20 0% Mexikaner. 680—, ½% Oeſt. Schagz. 1%„ Goldrente. 3%„ Kronen 1%„conv. Rente— 1½%„K Silb.⸗R.. 1½0/%„ Pap.⸗R. 8 5 19 118 .——% Dagd.⸗G EM. Ver. dem. 1 5 N 4%. unif, Anl.—.— Ber. deutſch.Oelf. 88.— 88. 10% Zollobi. 1911 Ber Glanzſtoff 57 700-Fr Bos Ver. Zellſt. Berlin 41 50 Ung. Str. 18 Boigt& Häffneꝛ 5½ 50 4 Volth. Seil, u. K. 4% Ang Goldr. W. Wolff 5%„ Kronenx. Zell ſtoff Aſchffbg. 4½% Anat. S JI 4½%„„11 130,7 158.5„ Memel Waldho, 5% Teh. Nat. Rail. Transport-Aktien 59.50 — 1 5 * — 3 8 S 0 5 * U U S SSS. 881 88 88 8818! 2 — . SSS. 8 1215 124¼2. 112 114.5 55 —.—. Ach. l. Verkehrm. 52— 51.— Allg. Lok u Kraft 56.80 ge are 1 2.. 35 Baltimore 88 Eschwell, Bergw. 23.0 204 0 Canada Abſlefer 260 28.— 2 Sig Halben erg 5780 5775 F. Siders 15 * 19 ergw 2 7 hanſa Dſchiff Ufa 7Frelverk. 8 Raſtatter Waga. * lſe Genuß 15.5 107.0 8 0 lſe Bgb. St. A 142.7 89,50 89,78 alt Afhrref Bank · Aktien „ 151.0 Lank f. el. Werte 55 57.75 38.— 59.85 80,35 Kali Aſchersleben— 115.0 Kali Salzdetfurth Kali egeln Bank f. Brauerei. Klöckner 4 Mannesm. Röhr 97.— 268.80 Barmer Bankver. Berl. Handelsgeſ. 425 Com. u. Pilvtbk. * bol Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 751 Ber. Stahlwerke 22 63,50 Deutſche Linol Mansfelder 23.20 28 75 2775 28 25 Oberbedaf 8. 25 9.— A. Darmſt. u..⸗B.——. „„ 0 in P' t 28 Dynamit Truſt Dyckerhoff& Wid Dortm. Actienbr.—.— Dortm. Unionbr. Elektr. e 88.65 88.— Elktr. Licht u. K. 94.65 96.35 Engelhardt. 84/5—.— Enzinger Union 71. 73 Eſchw. Bergwerk 210.0 212.0 fahlb., Liſt& Co. Farbenind. J. G. eldmühle Papier 74. elten& Guill.. Jord Motoren Gebhard Textil Gehe& Co.—= 36,50 Gelſenk. Bergwk. 35.15 55.— Gentchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas 17 5 9 2 15 5 84 vebhardt Gebr. Goldſchmidt. Th. Rathgeber Wag Gritzner Maſch. 19.——„ Gebr. Großmann—.—. Ahein. Grün& Bilfinger—.— Gruſchwiz Textil Guano⸗Werke Packethal 45.50 Halleſche Maſch. Harn„Spinn. ann. Egeſt Darburg g u Phö Harkort St⸗ Pr. Harpener Bergb. 7 bedwigstütte Hilpert Maſch. 74. 7 7 Hir upſer——. 81 chberg Leder———, 25 72.— Hoeſch Eiſen 64.25 65, 62,50 Hohenlohe⸗Werke 15. 153.5 Holzmann, Phil. Ilſe Bergbau Gebr. Junghans Kahla Porzell au Kaliwk. Aſchersl. Karſtadt Sarl Lindſtröm 28. 29. Salzw.. Tellus Bergbau—.— V u. Laurahütte 16.85 36,50—.— Magirus.⸗G. Maximil.⸗Hütte Merkur Wollw. g er 1217 124.20 miag. Mü 74.65 75.— Mimoſa. Dt. Aſtatiſche Bk. 120.0 Deurſche Disconto 50.25 5 Dtſch. Ueberſee Bt. 27.50 Dresdner Bank. 57 Meiningerhypbk. 76.85 Oeſterr. Creditbkt. Reichsbank 189.5 Allianz Allg... 218.2 Allianz Leben 211.0 Industrie- Aktien accumulatoren 184.0 Alu.„„„49. Allg. Elektr.⸗G. Ammendorf Pap. 59.— Anhalt. Rohlenw. Aſchaffb Ulſt. agel K. Masch Balke Maſchinen Bayer. Motorenw Bayr. Spiegelglas Bekula 1 15 5 21 J. P. berg Bergmann Elekt. Berlin⸗Gubener Berl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. Braunk. u. Brikett—.— Braunſchw. A. G. Br. Beſigh. Oelf.— Bremer Nulkan Bremer Wolle Brown, Bov.& C. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer G Chemie Baſel 71167 60.35 lſenk—.— Chem. Albert Co. Hiſp.(Chade) Tonti⸗Gummi 148.7 Conti Linoleum 47.75 Daimler Motoren 3485 Dtſch.⸗Atlant.⸗T. Deſſauer Gas 112.8 Deutſche Erdöl Deutſche Kabel w Mithlheim Bhöni Rheinſtah! Rofttzer Zucker Nütgerswerke Sarotti Hugo Schneider Sinner A⸗G. Stolberger Stettiner Sübd. ucker Tietz. Leonhard Transra bis Kollmar SJourd. Kölſch frölzer⸗We.— Kötiger Kunſtleb. Krauß& Cie., Lok Kronprinz Met Kyffhäufer Hütte Lahmeyer 4 Co 120.3—.— Laurahütte 16 85 17. Linde sEismaſch 73.29 78.— Diſche Steinz Deutſch. Elſenhd Dresd. Schnellpr.—. Dürener Meiall— Dürkoppwerke. Ver. Stahlwerke Ver. Ultrama Rhein.⸗W. Kalk. Stoehr Kammg. kh. ham. mmobil. ingel Schuhfabr. Nannesmann Mansfelder Art. Maſchin.⸗Untern. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch Buckau⸗W. „„„ Ritts wenge 9. Niederlauſ Kohle Nordd. Eiswerke Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Koksw. Orenſt.& Koppel Bergbau 50 Bolyphoenn Braunk. hein. Elektrizit Rllckforth. Ferd. * Sachſenwerk Salzdetfurth Schl. El. u Gas Schöfferhof Brau. 25 Sa Schuckert„ Schultheiß ⸗ Stemensck Halske 7 Thörl's ver. Oele Varziner Papier B. bare . e n. 28. 29. Vogel Telegraph 65.75 65,15 ., Vogtländ. Rasch. 5 Voigt ee Haeffner Wanderer Werke WeſteregelnAlkal Weſtf. Eiſen Wiſſener Metall. 7¹.75 Heute Verein. 28. 29. Frelverkehrs · Kurse Pelerob. J. as—.— 8 Ruſſenbank Deutſche Petrol. 77 28 Burbach Kali 12.15 .%„ 8 15 e e ochfrgeuenz. ellſtoff Waldhof 4725 48.75 Ae 988 9. Deutſch⸗Oſtafrika—.— 38.75 Sloman Saldeter——— Neu-Guinea... 102,0 Südſee Phosphat—— 0 Otavi Minen. 11,28 11.78 ufa⸗ilm *—— ** Fortlaufende Notterungen(Schluss) Accu Lahmeyer& Co 1103 Laurahiltte....65 17.— Ledpoldgrube. 27.50 27.85 Mannesmannrö. 60,— 80.85 Mansfeld.⸗G. 23.95 24.— Maſchinenbau⸗U. 37,50 38.75 „Maximilians. Metallgeſellſchaft 50 75 99,25 „Montecatini“, ö 4 Oberſchl. Koksw.—.— Drenſtein& Kopp Phönix Bergbau 5 Polyphonwerke, Ah Braunk, u. Br. Rhein Elektr. Nh. Stahlwerke. 86.— 8785 Rh.⸗Weſtf. Elektr. 98, Rltgerswerke An 80 Allg. Kiefer. Gef. 28.65 Bayer, Mot.⸗W. P Bemberg. ul. Berger Tteſb 18165 N f N erliner Maſch. 2% be 80 Braunk. u. Beit..70 Bremer Woll⸗gcä. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer Comp. Hiſpano. 1 Cont.Gummi⸗W. Tontinentaledin. Daimler Benz Deutſch. Atlant. Deſſauer Gas 11 Deutſche Erdöl Deutſche Kabelw. Deutſche Linol. Deutſcher Elſenh. 4925 Dortm. Unjon.⸗B 182,0 183,5 Eintracht Braunk. 171.5 Elektrizitäts⸗S. 88.— El. Licht u. Kraft 95, Engelh. Brauerei—.— 83.50 95 G. Farben 121.5 Jeldmühle Pap 7465 Felten& Guill. 52,25 5 Per. Stahlwerke Gelſent. Bergwk..55 Vogel Telegr. Geſfürel 63,35 85,— Weſtere elneltkalt Goldſchmid Th. 40.— Zellſtoff Waldhof 47. 46,68 e 9550 Ba r Brau. 89.— e 5 2 0 e ere zmann 5 45 7 für Ver Gotelbetrlebsgel 42.——. Ane, N 8 11 8 142.0 D. Reichsbahn B. lſe Genußſch 105.8 0 Hapag 2. ebr Junghans 28.25 28.25 Hamburg Süd. D. Kali Chemie 680, 91.— 2 55 Vampfſch Kali Aſchersleben Klöckner Werke 58.75 56,— 106.7 1070 185 ch Schulth.⸗Patzen Siemens Kals Stöhr, Kammg. Stolberger Zi Südd. Zucker Thür. Gas Leonhard Tietz 132%%ù 105.0 10% 160.0 1055 1465 1, 2 a 66.— 63.75 „55 Norddd. Lloyd Otavi Minen 1 1 Seite Nummer 902 8. S2 Siloeotea fees 1933.3 14010 in allen Sälen, Tischbestellungen in Weihensfephan- und pPfalzsfube E ht Zeit ig Nr. 7 unter 45001 erbeten. 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Steuerhöhe, Erhebungsfſormen und Fällig⸗ keitstage entſprechen den Beſtimmungen über die Bürgerſteuer 1933; ſie ſind bei Arbeitnehmern auf den Steuerkarten, bei Steuerpflichtigen, die keinen Arseitslohn erhalten, aus den noch zu⸗ gehenden Steuerbeſcheiden erſichtlich. Bürgerſteuerpflichtig ſind alle Perſonen, die am 10. Oktober 1933 im Stadtbezirk wohnten und das 18. Lebensjahr vollendet hatten; dies gilt auch für die Ausländer. Bei Perſonen, die erſt nach dieſem Zeitpunkt aus dem Ausland zu⸗ gezogen ſind oder noch zuziehen, iſt der Tag des Zuzugs maßgebend. Bürgerſteuerfrei ſind Perſonen, die am Fällig⸗ keitstage Arbeitsloſenunterſtützung oder Kriſen⸗ unterſtützung empfangen, laufend öffentliche Für⸗ ſorge genießen(insbeſondere die Kleinrentner), oder eine Zuſatzrente nach 5 88 des Reichsver⸗ raum geſedeh beziehen. Ferner ſind von der Bürgerſteuer befreit Perſonen, von denen nach den Verhältniſſen am Fälligkeitstage anzunehmen iſt, daß ihre Roheinkünfte 1934 einſchließlich des Werts etwaiger Sachbezüge folgende Beträge nicht überſteigen werden: % unterſtützungsbedürftigen Angehörigen Reichsmark für Ehepaare 69 86 102 119 185 152 168 im Monat für Verwitwete, Geſchiedene, Ledige 50 66 83 99 116 132 140 im Monat oder für Ghepaare 16 20 24 28 32 35 39 i. d. Woche für Berwitwete, Geſchiedene, 8 Ledige 12 15 19 2 27 81 38 i. d. Woche Für die Zahl der zu berückſichtigenden An⸗ gehörigen ſind die Verhältniſſe am 10. Oktober 1933 maßgebend. Die Befreiung gilt nicht für Perſonen, deren Liegenſchafts⸗ und Betriebs⸗ vermögen nach den Einheitswerten 5000 R. überſteigt. Das Einkommen und Vermögen von Ehegatten wird zuſammengerechnet. Steuerermäßigung erfolgt auf Antrag bei Perſonen, von denen anzunehmen iſt, daß ſie im Kalenderjahr 1034 einkommenſteuerfrei werden, oder daß ihr Einkommen 1933 gegenüber 1932 um mehr als 30 v. H. zurückgegangen iſt; der Einkommensrückgang bis zu 30 v. H. bleibt je⸗ doch außer Betracht. Für Perſonen, die Liegen⸗ ſchafts⸗ und Betriebsvermögen nach den Ein⸗ heitswerten von mehr als 10 000.“ beſitzen, ſoll die Steuer nicht unter 36 R. herabgeſetzt werden. Der Antrag auf Ermäßigung der Bürger⸗ ſtener kann auch nach Ablauf der einmonatlichen Rechtsmittelfriſt, die vom Tage der Zuſtellung der Steuerkarte oder des Steuerbeſcheides an läuft, geſtellt werden; die Ermäßigung wird je⸗ doch in dieſem Falle nur für ſolche Teilbeträge gewährt, die nach dem Eingang des Antrags fällig werden. Erhebungsformen. Von den Steuerpflichtigen, die Arbeitslohn erhalten, erfolgt die Anforde⸗ rung der Bürgerſteuer auf der Steuerkarte, von ſonſtigen Steuerpflichtigen durch beſonderen Be⸗ ſcheid. Steuerpflichtige, die neben dem Arbeits⸗ luhn ſonſtiges Einkommen von mehr als 500 R. jährlich haben, erhalten einen zuſätzlichen Steuer⸗ beſcheid. Ablieferung durch Arbeitgeber. Soweit die Bürgerſteuer auf Seite 4 der Steuerkarte 1934 eingetragen iſt, hat der Arbeitgeber die Bürger⸗ ſteuer durch Einbehaltung eines Lohnteils vom Arbeitnehmer zu erheben und an die Stadt⸗ Hauptkaſſe Mannheim, Rathaus N 1, Poſtſcheck⸗ konto Karlsruhe 16 600, unter Angabe der O. 3 des Arbeitgeberkontos und der Zahl der Arbeit⸗ nehmer durchzuführen. Die Nummer des Arbeit⸗ geberkontos wird den einzelnen Arbeitgebern noch mitgeteilt werden. Die im Lohnabzugs verfahren erhobene Bürger⸗ ſteuer für auswärtige Gemeinden(alſo bei allen nicht vom ſtädtiſchen Steueramt Mannheim aus⸗ geſtellten Steuerkarten 1934) iſt nicht an die Stadt⸗Hauptkaſſe Mannheim, ſondern an die Ge⸗ meindekaſſe, die in der Steuerkarte angegeben iſt, abzuführen. Soweit die Bürgerſteuer durch Einbehalten eines Lohnteils zu entrichten iſt, haftet der Arbeitgeber für die von ihm einzubehaltenden Beträge und für deren ordnungsmäßige Ab⸗ führung.: Auskunft über die Veranlagung zur Bürger⸗ ſteuer gibt das ſtädtiſche Steueramt— Abt. Bür⸗ gerſteuer—, N 2. 3. Die Dienſtſtelle iſt zu er⸗ reichen unter Fernſprecher 27344 und über das Rathaus(Sammelnummer 351 51 10. 11 Mannheim, 23. 12. 33. Der Oberbürgermeiſter. Nur im Fach- Geschaft Kalender 1934 ur Büro und Privai Söennecken u. K. E. Umlegekalender Alle Ersatzkalender Tagebücher Haushaltbücher 3 Tebe. Taschenkalender Er Fe FIOll Se. Oebrherun 1955 Ver TDSlfe SO Dezernber 1032 Ftir 55 Artischoken Stück 45 Pfg. Ananas Pfd. 85 Pfg. Orangen 3 Pfd. von 1 Pig an Kern. zuckersũße Orangen 3 Pfd 70 Pfg. Datteln Pfd. von 125 Pfg. an Feigen Pfd. von 25 Sekt As fi Spumante 1/ Fl. Mk. 2. Große Auswahl in Wein und Likör Pedro A. Oliver Mannheim, C 2, 10a. 1i. Tel. 30 183 19. S. 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