! n 3 8 e e inen 55 — Erscheint wöchentl. mal. F h 173 Haus monatl..70 M. u. 80 Pf. Trägerl. 2 d. Po in un Geſchäftsſt. abgeh..70 g.00 M ohne Illuſtr.,.30 M. mit Illuſtr einſchl. Poſtbef.⸗Geb zuzügl. 42 Pf Beſtellg. Abholſt Waldhofſtr 12 Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18. NeFiſcherſtr 1. FeHauptſtr. 585. K Oppauer Str. 8 Sebreibukger Str.! Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgenden Monat erfolgen Mannheimer Neues Tageblatt ler 3 ei lui. An e ie Fa. e i mm breite Tegtmillimeter- zeile 1 t Familten⸗ un einanzeigen ermäßigte Grundprei 2 5 5 iſt dle An 8 1 25 0 40 einerlei Nachlaß gewährt beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge Siebe l Opn Allgemein el gwangsvergleſchen od Konkurſen wird Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben as Gerichtsſtand Mannheim. zeigen⸗Preisliſte Nr 12 Monfag. 5. Jannar 1941 Verlag. Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—8. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 81 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Drahtanſchrift: Nemazelt Mannheim 152. Jahrgang— Nummer 5 gotridor durch Kannda nach Alaska Die Prawda“ über die Gefahren für Süd und Mittel⸗Amerika e dnb. Stockholm, 5. Januar. „Göteborgs Morgenpoſt“ verzeichnet als Neuyor⸗ ker Eigenbericht Meldungen, die von dem Plan eines Korridors für die Vereinigten Staa⸗ ten wiſſen wollen, der ſich d ur ch Kanada nach dom den USA gehörigen Territorium von Alaska erſtrecken ſoll. Im einzelnen heißt es, daß die„Chikago Tribune“ eine Mitteilung veröffentlicht habe, derzufolge zur Zeit ein Gedankenaustauſch zwiſchen den Vereinig⸗ ten Staaten und Kanada über einen quer durch Ka⸗ nada ſich hinziehenden Korridor ſtattfinde, der eine direkte Landverbindung zwiſchen den Vereinigten Staaten und Alaska herbeiführen ſoll. Dieſer Plan gehöre in den Rahmen des Ausbaues der militäri⸗ ſchen Verteidigung Alaskas. Wie weit bereits die Verhandlungen über einen ſolchen Korridor durch Kanada gediehen ſind, ſtehe, ſo bemerkt das ſchwediſche Blatt, mangels näherer Mitteilungen, noch nicht ſeſt. Es ſei jedoch möglich, daß über dieſe Frage ein ähnlicher Vertrag zuſtande⸗ komme, wie ſeinerzeit bei der Ueberlaſſung von 50 amerikaniſchen Zerſtörern an England gegen Ueber⸗ laſſung von Flottenſtützvunkten an die Vereinigten Staaten. Danach ſcheint der begonnene Ausverkauf des einſt ſo mächtigen britiſchen Empires weitere Fortſchritte zu machen. Die AS A⸗Gefahr für Südamerika dnb. Moskau, 5. Januar, Die„Prawda“ veröffentlicht einen Artikel über den gegenwärtigen Stand der Beziehungen der Ver⸗ kinigten Staten zu den übrigen Ländern der weſt⸗ lichen Hemiſphäre. f Darin werden eingehend die Pläne des Uu S A⸗ Impertalis mus gekennzeichnet, der die ſüd⸗ U. mittelamerikaniſchen Staaten„planmäßig auf der ganzen Linie zu erobern gedenkt“, und zwar als Ab⸗ ſatzmärkte für die USA ⸗Induſtrie, als Anlage⸗ obfekte für das US A⸗Kapital. als Rohſtofſquelle für die Us A⸗Induſtrie und ſchließlich als militäriſche Stützpunkte für die USA ⸗Strategie. 5 EP. Montevideo, 5. Januar. Der Abgeordnete des Partido Nacional. Joſs Pedro Bruno. erklärte in einem Interpiew. das von der„Tribuna Popular“ veröffentlicht wird, die Errichtung von US A⸗ Stützpunkten be⸗ deu eis Südamerika auch inſofern eine Gefahr als 99 Vereinigten Staaten beabſichtigten. mit dieſen Stützpunkten zunächſt die großen engliſchen ntereſſen in Südamerikg zu ſchützen, um ſie dann ſpäter ſelbſt zu übernehmen. Brund warnte dapor, die nordamerikaniſchen Ziele in Süd⸗ amerfka nich“ rechtzeitig zu erkennen und damit in Gestalt der Stützpunkte die Gefahr ins eigene Haus zu bringen. Die nordamerikaniſchen Pläne gingen dahin, alle öffentlichen Verſorgungs⸗ und Verkehrs⸗ betriebe, die fetzt den Engländern gehörten. in den Beſitz der Vereinigten Staaten zu über⸗ führen. Mexiko begrüßt Panamas Standpunkt EP. Mexiko⸗Stabt, 5. Januar. Während der Präſident von Uruguay Alfredo Baldomir nach Annahme einer von der US A⸗ hen Ziele der Us Import⸗ und Exporlbank gewährten Anleihe ſeinen Kongreß in die von Waſhington gewüuſchte politiſche Linie einſpannen konnte, verurfacht der unbedeulende Präſident eines unbedeutendes Landes der U SA⸗ Machtpolitik heftige Kopfſchmerzen.“ Mit dieſen ſcharfen Worten kommentiert„Ultimas Noticias“ die Weigerung des Präſidenten von Panama Arnulfo Arias. ſich den US A⸗Wün⸗ ſchen. die auf eine militäriſche Beſetzung ſeines Lan⸗ des dringen, einzugehen.„Der Präſident von Panama verteidigt mit ſeltenem Heldenmut ſein Land gegen eine militäriſche Beſetzung. Er weiß, daß jedes wei⸗ tere Nachgeben Panamas unter dem Us A⸗Druck die geringe Autonomie, die Panama zu Anfang dieſes Jahrhunderts von USA gewährt wurde. endgültig vernichten würde.“ Tag und Nachtangriffe auf London Außerdem erfolgreiche Einze angriffe auf kriegswichlige Anlagen Keine Feinde uflage ins Reichsgebiet (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 6. Jannar. i Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Ein Unterſeebvot, von dem bisher ſchon be⸗ kanntgegeben wurde, daß es 13 300 BRT ver⸗ ſenkt hat, konnte ſeine Erfolge 0 insgeſamt 20600 Bee feindlichen an dels ⸗ rx aumes erhöhen. 2 Im Zuge der bewaffneten Aufklä⸗ rung führte die deutſche Luftwaffe verſchiedene erfolgreiche Ein zelangriffe auf kriegswich⸗ tige Anlagen in Südengland und auf Schiffs⸗ ziele im britiſchen Küſtengebiet durch. Bei Southend trafen zwei Bomben mitt⸗ leren Kalibers ein im Geleitzug fahrendes feindliches Handelsſchiff von z bis 4000 BRT. Das Schiff blieb mit Schlagſeite im ſinkenden Zuſtand liegen. Ferner wurden zwei britiſche Vorpoſtenboote und ein bewaffnetes feindliches Handelsſchiff erfolgreich angegriffen. London wurde im Laufe des Tages tro ungünſtiger Wetterlage mit Bran d⸗ un Spreug bomben verſchiedener Kaliber be⸗ legt. Kampfflugzeuge griffen ferner, teil⸗ weiſe im 1 Fabrik⸗ und Gleisanlagen ſowie einen ſtark belegten Flugplatz in Süd⸗ england wirkungsvoll an. Im Laufe der letzten Nacht griffen ſchwächere Kampffliegereinheiten wiederum die bri⸗ tiſche Hauptſtadt an. Der Feind flog in der Nacht zum 6. Ja⸗ nuar nicht in deutſches Reichsacbiet ein. Einige feindliche Flugzeuge verſuchten im Laufe des geſtrigen Tages in das beſetzte Ge⸗ biet einzudringen, wurden jedoch rechtzeitig er⸗ kannt und durch Flakartillerie abge⸗ wehrt. Zwei feindliche Bombenflugzenge ſtürz⸗ ten unweit der franzöſiſchen Küſte ins Meer. Eigene Verluſte ſind nicht eingetreten. Erbitterter Fortgang der Bardia⸗Schlacht Weilere Stützpunkte erſt nach hartem Widerſtand von den Jialienern aufgegeben (Funkmeldung der NM..) + Ro m, 6. Januar. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptauartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Schlacht an der Front von Bar⸗ Der Kampfgeiſtser Ilaliener u unerſchültert Sie ſtanden bei Vardla gegen eine Lawine von Panzerwagen 5 ö adnb Rom, 5. Januar. In ſeiner an die italteniſche Wehrmacht gerichte⸗ ten Anſprache erklärte der Direktor des„Telegrafo“ Anſal deo, am Sonnlagabend:„Im heutigen Wehr⸗ machtsbericht wurde geſagt, daß die Schlacht von Bar dia noch weitergeht. Halten Bergonzoli und eine Soldaten, während ich zu Euch ſpreche, den Eugländern noch ſtand? Es kann ſein, daß ſte an⸗ geſichts der überwältigenden Lawine der Panzerwagen, der Flotte und der Ar⸗ tillerſe der Engländer nachgeben mußten. Die Tatſache, daß die entſchloſſene, ſtarke und glänzende Verteidigung Bardias durch General Bergonzolt 20 Tage lang dauerte, iſt für uns auch wenn Bardla gefallen iſt, ein Anlaß, ſtolz zu ſein!“ Durch das Standhalten ſei, o führte An⸗ galdo aus, die engliſche Offenſive unterbrochen und den italieniſchen Truppen in Libyen Zeit zur ammlung gegeben worden.. Durch ihren Widerſtaud hätten aber auch Gene⸗ ral Bergonzoli nud ſeine Truppen vor aller Welt bewieſen, daß der Kampfwert und Kampfgeist des italieniſchen Heeres unberührt geblieben iſt. „Darum wehe den Italienern, die mit einem Web rmachtsvericht wie dem heutigen ſich ihren üblichen Vergnuſtgungen hingaben, ohne nicht einmal beute, während man in Bardia ſo bitter kämpfte ünf Minuten lang ernſt nachzufinnenk Das ſind keine Italiener, die dieſes Namens würdig ſind. Die Welt ſteht heute“, ſo ſchloß Anſaldo ſeine Anfprache,„an einem Wendepunkt in⸗ mitten furchtbarer Kämpfe und Umwäl⸗ zungen. Für den einzelnen gibt es nur ein Heil, ſich mit ſeinem ganzen Herzen und mit ſeiner ganzen Kraft und mit ſeinem ganzen Willen für ſein Vater⸗ land und nur für ſein Vaterland einzuſetzen.“ Die deuiſch-Falteniſche Kampf- gemeimkchaft EP. Madrid, 5. Januar. „Die Wa ffenbrüderſchaft zwiſchen Deutſch⸗ and und Italien in dem gemeinſamen Kampf gegen rußbritannien findet dieſer Tage einen klaren ſchalls Balbo, bekanntgegeben. Ausdruck in der Anweſenheit deutſcher Flieger am Mittelmeer⸗Himmel“ ſchreibt Madrids führendes Blatt„ABG“ am Sonntagmorgen in ſeinem poli⸗ liſchen Spitzenkommentar.„So wie während dreier Monate italieniſche Piloten in abſoluter Kampf⸗ gemeinſchaft mit ihren deutſchen Kameraden engliſche Häfen und Produktionszentren angriffen. genau ſo beginnt jetzt eine Periode gemein⸗ ſamen Kampfes im Mittelmeer. der, wie es 1 ausſchließlich gegen England gerichtet ſein wird. General Cagna ſtarb den Heldentos An der Spitze ſeiner Bomberformation gefallen EP. Mailand, 4. Jan. Mit der erfolgten Verleihung der Goldenen Tapferkeitsmedaille wird der Abſturz des Brigadegenerals der Flieger Stefano Cag na, des laugjährigen Flügeladſutanten des Luftmar⸗ Cagna war der Be⸗ ſehlshaber der italieniſchen Luftſtreitkräfte im weit⸗ lichen Mittelmeer. An der Seite ſeiner Bomber griff er am 1. Aug. 1940 ſüdlich der Balearen einen Flot⸗ ten verband an: ſeine Maſchine wurde dabei von der Flak getroffen und ſtürzte ins Meer. Stefano Cagna war erſt 39 Jahre alt und hat eine glänzende Karriere gemacht. Zuerſt Schiffs⸗ kapitän und Marineoffizier, wurde er 1924 Flieger und nahm an allen großen Flugunternebh mungen Balbos in Europa und Amerika teil. Er wurde einer ſeiner erſten Mitarbeiter und beteiligte ſich an der Rettung der Schiffbrüchigen der Nordpolexpedi⸗ tion Nobiles. Cagna hat ſich auch im Abeſſinienſeld⸗ zug ausgezeichnet und wurde 1936 Brigadegenerol und ſtellvertretender Generalſtabschef der Luftwaffe in Libyen. Anfang vorigen Jahres war er der Lei⸗ tung der zivilen Luftfahrt beim italieniſchen Luft⸗ fchrtminiſterium zugeteilt worden und hatte vor dem Kriegseintritt Italiens eine Studienreiſe nach den Vereinigten Staaten gemacht. König Boris von Bulgarien hat aus Anlaß des Weihnachtsfeſtes 320 politiſche und kriminelle Sträf⸗ linge amneſtiert. dia ging geſtern vom Morgen bis zum Abend erbittert weiter. Weitere Stütz⸗ punkte ſind nach hartem Widerſtand unſerer Truppen gefallen, die dem Feinde be⸗ trächtliche Ver luſte beibrachten. Die L eiſe Ne hat weiterhin in umfang⸗ reicher Weiſe die Kampfhandlungen un⸗ terſtützt. 5 Feindliche Flugzeuge haben Stützpunkte wirkungslos bombardiert. Eines unſerer Flug⸗ zeuge iſt nicht zurückgekehrt. An der griechiſchen Front Aktionen lokalen Charakters, bei denen dem Feind beträchtliche Verluſte zugefügt ſowie Waffen und Gefangene eingebracht wurden. 6 11 Oſtafrika haben feindliche Flotten⸗ einheiten die Küſten von Somaliland be⸗ ſchoſſen. Unſere ſofort eingreifenden Flugzeuge haben zwei Kreuzer und ein Hilfsſchiff bom⸗ bardiert. 5 Feindliche urige haben unſere Stütz ⸗ 2 in Eritrea und im Somali⸗ a nd e i Schaden zu verur⸗ ſachen. Ein feindliches Flugzeug wurde ab⸗ geſchoſſen. 1 An der Sudan ⸗ Grenze iſt eine feind⸗ liche Patrouille mit Verluſten zurückgewieſen worden. N Am geſtrigen Abend haben wir den Luft⸗ ſtützpunkt von Malta bombardiert. Eines unſerer ele e kagge; das von zwei Blenheim⸗Maſchinen angegriffen wurde, hat eine abgeſchoſſen und die andere in die Flucht geſchlagen. N N Der Ausban der Trans⸗Anden⸗Bahn nach Huayti⸗ quina im Los⸗Andes⸗Territorſum wurde, wie aus Buenos Aires berichtet wird, unterbrochen. Der Grund iſt der durch den Krieg in Europa verurſachle Mangel an Eifenbahnſchienen. Der Empfang des neuen ſpaniſchen Botſchafters in Chile. Der Staatspräſident von Chile empfing den neuen ſpaniſchen Botſchafter, Marguis Luta de Tona, der ihm ſein Beglaubigungsſchreicen überreichte. Der Präſident der Republik Aguirre Corda erwartete in Begleitung einiger Staatsmini⸗ ſter im Ehrenſaal des Palaſtes den neuen ſpaniſchen Bottſchafter. Jeſuitenpater in China getötet. Der amerika⸗ niſche Jeſuitenpater Carlos Simons wurde von chineſiſchen Banditen in Shuyang in Nordklangſu ge tötet, wie die„Shuanghi Amerſcan Evening Poſt“ meldet. Der Prieſter ſtand im Alter von 40 Jahren und ſtammte aus San Joſe in Kalifornien. Er hatte ſich für die ltzten fünf Jahre allein in en em kleinen chineſiſchen Dorf ſeiner miſſtonariſchen Tätigkeit ae⸗ widmet. 1 Das. Neue zeilaller in England (Von unſerem Korreſpondenten) — Liſſabon, 3. Januar. Kürzlich ſah man in einer engliſchen Zeitung das Bild einer leibhaftigen Herzogin, die mit dem Stahl⸗ helm auf dem Kopf das Mittageſſen in einer öffent⸗ lichen Volksküche einnuhm. Was ſie am Abend tat, ob ſie, wie die meiſten ihrer Tiſchgenoſſinnen, in einem öffentlichen U⸗Bahnſchacht unterkroch oder ob ſie den neueſten Swing⸗Tanz in einem Weſtend⸗ Hotel ausprobierte, wird allerdings nicht geſagt. Aber die britiſche Ariſtokratie liebt es in dieſem Kriege noch mehr als im letzten, ſo zu tun, als ob ſie gleich allen anderen wäre— wenigſtens ſolange wie ein Photograph in der Nähe iſt. Sie hat ihre Gründe. 1 Immer ſtärker tritt in England unter den Ein⸗ wirkungen des Luftkrieges die ſoziale Frage in den Vordergrund. Immer zahlreicher werden die Reden und Zeitungsartikel, die ein„neues England“ oder, wie das überall gebrauchte Schlagwort heißt, ein „neues Zeitalter“ für die Zeit nach dem Kriege verſprechen, wobei jeder ſtill für ſich hinzufügt: ohne daß davon meine Stellung und mein Geldbeutel be⸗ rührt werden. Es iſt bezeichnend, daß die Träger dieſer öffentlichen Erörterung im weſentlichen Mit⸗ glieder der britiſchen Oberſchicht ſind. In dieſer Oberſchichte iſt es, wie ein Blick in die Preſſe zeigt, geradezu Mode geworden, harte Verdam⸗ mungsurteile über das„alte“ England zu fällen, das nunmehr endlich ſein Grab gefunden habe und aus deſſen Aſche das ſtrahlende England von mor⸗ gen auferſtehen werde, das allen Forderungen ſo⸗ zialer Gerechtigkeit Genüge leiſten ſoll.„Man trägt“ ſoziale Geſinnung in Mayfair genau ſo wie man ſchon ſo viele andere modiſche Strömungen eine Zeitlang mitgemacht hat, um ſie dann über den nüchſten politiſchen Modeſenſationen wieder zu ver⸗ geſſen, genau ſo wie man 1919 ſchleunigſt vergaß, daß man den zurückkehrenden Soldaten eine Welt„ge⸗ eignet für Helden“ verſprochen hatte. Die Helden ſtanden bald danach Wochen, Monate und ſchließ⸗ lich Jahre in den Arbeitsvermittlungsbüros Schlange. 1 5 In der Londoner Wochenſchrift„Picture Poſt“, die in letzter Zeit mit großem Raffinement einen ſcheinradikalen Ton anſchlägt. hatte ſich ein Artikel⸗ ſchreiber vor kurzem über das mangelhafte Inter⸗ eſſe beklagt, das viele engliſche Soldaten dem Kriege entgegenbrächten. Darauf antwortete ein Soſdgt mit folgenden ſehr draſtiſchen Ausführungen:„Es atbt allerbhings ſehr viele Leute in der Weßr⸗ macht. die kein Intereſſe am Kriege ha⸗ ben. Es bat aber keinen Zweck, immer die Offf⸗ ztiere für dieſe Haltung der Truppen zu taseln. Die Urſachen liegen viel tiefer. Wir würden dieſem Pro⸗ blem viel näher kommen, wenn wir eine Frage be⸗ antworten könnten: nämlich wie ſoll eine auf das Geld gegründete Geſellſchaft, die nicht in der Lage war. in der Friedenszeit das Problem ihrer zwei Millionen Arbeitsloſen zu löſen, nun bei fungen unzufriedenen Leuten Intereſſe am Krieg hervor⸗ rufen? Was kann ſie ihnen am Ende dile⸗ ſes Krieges denn hieten mit Ausnahme neuer Erwerbsloſigkeit? 5 Das ganze Gerede über das ſogenannte neue Zeitalter iſt gewiß ſehr ſchön: aber hat man tatfäch⸗ lich irgendwelche konkreten Pläne, um die ſchweren Schäden an unſerem Geſellſchaftsbau zu beßeben?“ Dieſer Fall enthüllt die Wirklichkeit der heutigen Lage Englands beſſer als die wortreichen Erörte⸗ rungen der britiſchen Oberſchicht. Man iſt ſich in deren Kreiſen durchaus der großen Gefahren bewußt, die unter der bisher noch glatten, aber ſchon deutlich bewegter werdenden Oberfläche der ſozialen See lauern und ſchätzt dieſe Gefahren insgeheim ebenſy ernſt wie die von außen drohende Gefahr der deut⸗ ſchen Flieger. Allerdings ſtezen beide auch in enaſter Verbindung; jede deutſche Fliegerbombe, die heute auf England niederfällt, reißt auch ein Stück der alten plutokratiſchen Ordnung ein. Die letzten großen Kundgebungen des Führers mit ihrem Kampfruf gegen die Herrſchaft des Goldes haben deswegen in England beſonders alarmierend gewirkt. Auch die hochvornehme„Kirche von England“ be⸗ müht ſich, mit den Maſſen in Verbindung zu kommen und tritt aus ihrer bisherigen Abgeſchloſſenheit in der guten Geſellſchaft etwas hervor. Der Erzbifchof von Nork veröfſentlichte in einer viel geleſenen volkstümlichen Wochenſchrift eine Weihnachtsvrebigt und ließ ſich dazu gleich ganzſeitig im Seelſorger⸗ Ornat am Altar photographieren. Auchder Erzbiſchof iſt plötzlichfür eine „Revolution“. Allerdings ſoll ſie, wie er in ſeiner Predigt ausführt, um Gotteswillen nicht etiva gewaltſamer Natur, ſondern lediglich„moraliſcher“ Art ſein. Der Erzbiſchof ſchlägt ſich an die Bruſt und fragt: iſt England noch ſchriſtlich? Er verneint dieſe Frage, obwohl Churchill und Duff Copper doch immer wieder von Englands Krieg als einem Kampf für das Eßriſtentum reden. England wird nach An⸗ 8 ſicht des Erzbiſchofs erſt wieder chriſtlich ſein, wenn »die Kapitaltſten ſelber um eine Kürzung ihrer Divi⸗ denden bitten, damit beſſere Löhne an die Arbeiter gezahlt werden können, und wenn die Gewerlſchaften wirklich die Verantwortlichkeit für das Wohlergehen ihrer arbeitslos gewordenen Mitglieder übernetzmen und nicht nur Entſchließungen über Dinge faſſen, die von anderen Leuten durchgeführt werben ſollen, ſon⸗ dern ſelber etwas auf eigene Koſten tun“. Die ſoziale Oroͤnung Englands muß, ſo führt der Erzbiſchof weiter aus,„ſowieſo“ neu geſtaltet wer⸗ den. Er gübt auch gleich den Zeitpunkt an. zwel bis drei Jahre nach dem Krleg. Dem engliſchen Arbeiter wird alſo eingeredet, daß ſich die britiſche Oberſchicht unter der Führung der Kirche zu einem beſtimmten Zeitpunkt nach dem Kriege hinſetzt und freundlich herablaſſend zu den Maſſen ſagt: ſo, nun wollen wir einmal eine neue ſoziale Ordnung ſchaffen. Die Weltgeſchichte pflegt anders zu verlaufen, und in den Ruinen der engliſchen Städte dürfte man weniger Zeit und Geduld haben als der hochvornehme Erz⸗ biſchof von York, der es allerdings in ſeiner Pfründe abwarten kann, bis ein engliſcher Gentleman end⸗ lich einmal ſeine Dividende freiwillig kürzt, um die Löhne ſeiner Arbeiter und Angeſtellten zu erhöhen. Der Erzbiſchof von York iſt aber noch weiter ge⸗ gangen. Zuſammen mit ſeinen Amtsbrüdern, dem Erzbiſchof von Canterbury, dem katho⸗ liſchen Kardinal Hinsley und dem Führer der britiſchen Freikirchen hat er ſich auf fünf Punkte ge⸗ einigt, die dem künftigen Frieden zug runde gelegt werden ſollen: im erſten dieſer fünf Punkte wird das Problem der Reichtums verteilung auf⸗ gegriffen, allerdings in ſehr vorſichtiger Form. „Extreme“ Ungleichheiten zwiſchen arm und reich ſöllen nach dem Manifeſt der Biſchöfe verſchwinden, und auch zu dieſer vorſichtigen Formulierung erklärt man ſofort, ſie ſtelle lediglich die perſönliche Anſicht der Kirchenfürſten da. nicht aber die amtliche Auf⸗ fäſſung ihrer Kirchen. Ungleichheiten ſollen alſo un⸗ ter allen Umſtänden beſtehen bleiben, nur einige Auswüchſe will man beſchneiden, wodurch die Stel⸗ lung der britiſchen Plutokratie unter der geſchickten Jührung der Kirchen glücklich auch in das„neue Zeitalter“ ſozialer Gerechtigkeit hinübergerettet wäre. Die übrigen vier Punkte fordern u. a. gleiche Aufſtlegsmöglichkeiten für die Kinder aller Schichten, ſtäpkere Betonung der Stellung der Familie, vor ällem der kinderreichen Familie und verlangen ſchließlich, daß die Hilfsquellen dieſer Erde als Gottesgaben der geſamten Menſchheu und nicht nur einzelnen Völkern zur Verfügung ſtehen ſollten. Ail das wird mit vorſichtigſter Formulierung— man will ſich um Gotteswillen nicht feſtlegen— als neueſte Ent⸗ deckung auf ſozialem und politiſchem Gebiet verkündet, wodurch bewieſen werden ſoll, daß England keines⸗ wegs ein ſo reaktionärer Staat iſt, wie es manchmal ausſteht, ſondern an der Spitze des Fortſchrittes marſchiert. Aber alles das ſind für die Völker der Athſenmächte längſt Selbſtverſtändlichkeiten gewor⸗ den, denn bei ihnen ſind dieſe Forderungen ſchon verwirklicht, und zwar in viel umfaſſenderem Um⸗ fang, als es die Kundgebung der britiſchen Biſchöfe der Welt für eine unbeſtimmte Zukunft zugeſtehen will. Aber dieſe Punkte ſind, wie z. B. die Ver⸗ teilung der Hilfsguellen dieſer Erde, von dem frommen England immer abgelehnt worden. das es gerade um dieſer Frage willen zum jetzigen Krieg kommen ließ, der von den gleichen britiſchen Kirchenfürſten, die jetzt eine neue Friedensordnung proklamieren möchten, aus bdrücklich und feierlich geſegnet wurde. e Dieſe ganze Diskuſſion über das neue Zeitalferß in England macht einen überaus dürftigen und arm⸗ ſeligen Eindruck. Es iſt eine Miſchung von Bluff, Angſt, Heuchelei, älteſten Gemeinplätzen und ab⸗ geſtandenen Phraſen. Was aber gut an dieſen Plä⸗ nen iſt, ſtammt aus dem Geiſtesgut des National⸗ ſozialismus, den man in England für den„Teufel auf Erden“ erklärte und deſſen ſoztale Errungen⸗ ſchaften man gleichzeitig insgeheim zu kopieren und als engliſche Originalerfindungen auszugeben ver⸗ ſucht. 6 Der ſſeſe Sinn des Dreſerpaktes Eine auf Gerechtigkeit und Frieden aufgebaute Weltordnung 5 [Funkmeldung der NM.) 5 + Tokio, 6. Januar. Außenminiſter Matſuoka wandte ſich in einer Ründfunkrede an die im Ausland lebenden „Japaner vor allem in Ueberſee. um noch einmal Japans Ziele in der augenblicklich bedeutſamen poli⸗ tiſchen Zeit zu unterſtreichen. Er hoffe, ſo erklärte Matſuoka, daß das neue Fahr nicht ein Fahr des he⸗ ginnenden völligen Zerfalls der modernen Ziviliſa⸗ kion ſei. ſondern der Beginn einer aufblü⸗ . Zeitperiode im Zeichen der auf wirk⸗ che Gerechtigkeſt und Frieden aufgebauten Neuordnung der Welt. Dies ſei auch der tieſſte Sinn des Dreierpaktes der einer der wichtigſten Verträge darſtelle und richtunggebend ſei für die zukünftege lapaniſche Politik. „Der portugieſiſche Staatspräſident General Car⸗ mona empfing aus Anlaß des Jahreswechſels den deutſchen Geſandten Freiherrn von Hoyningen⸗ Hüne in Sonderaudienz und übermittelte ihm die herzlichſten Glückwünſche für den Führer und das i deukſche Volk. Der Schaden, der durch die engliſchen Bomben⸗ abwürſe in der Nacht zum 22. Dezember in der jugoflawiſchen Stadt Suſchak angerichtet wurde, wird nunmehr von einer amtlichen Kommiſſion mit 2844059 Dinar angegeben. In dieſer Summe ſind jedoch nicht die Zerſtörungen am Wa ſſerleitungs⸗ und Elektrizitätsnetz ſowie die an den Faſſaden der Häuſer angerichteten Schäden eingerechnet. Der Streik der 4000 Kohlenarbeiter in Nueva No⸗ ſita, im mexikaniſchen Staate Cochuila, der bereits 75 Tage währt und den ſtreikenden Apbeſtern noch immer keine Ausſicht auf Annahme ihver Bedingun⸗ gen bietet, droht au einem Generalſtreik der mexika⸗ nöſchen Bergarbeiter zu werden. Syfia, die bulgariſche Hauplſtadt, zählt nach den füngſten amtlichen Angaben 389 000 Ein woh⸗ 8 Der Zuwachs im Jahre 1940 betrug 13 750 eben Die neue finniſche Regierung krat zu ihrer erſten Sitzung zuſammen. Miniſterpräſident Rangel l e eine kurze, proklamatoriſche Erklärung ab. in er er vor allem ſeſtſtellte, daß die neue Regierung olitik die Richtlinien be⸗ rogramm der alten Regie⸗ Viego wird im Laufe des in der Innen⸗ und Au folgen werde, die dem rung zugrunde lagen. Auf den Werften von Jahres 1941 eine Hochſeefiſcherflotte gebaut werden. Es handelt ſich um zwanzig Fiſcher fahrzeuge in einem Geſamtwert non 18 Millionen Peſeten. Die Städte Mugla und Marmaris in füsweſt⸗ anatoliſchen Küſtengebiet melden Erdſtöße und Ueberſchwemmungen. Der angerſchtete Scheden ſcheint ſedoch nach den bisher vorliegenden Meldun⸗ gen nicht groß zu ſein.. * gerichtet. in England mehr als die Artikel der Londoner Zei⸗ aungriffe, die auch der In deutschem Bomber über Cardiff Wie Englands wichtig ſter Kohlenhaſen in Flammen aufgung Von Kriegsberichter Günther Herwig) „„ 4. Januar.(PK.) Aus dem weiten Gebiet des Aufmarſchraumes der deutſchen Luſtwaßfe gegen die britiſche Inſel flog in der Nacht vom 2. zum 3. Januar Staffel um Staffel unſerer ſchweren Bomber zum erſten Male zu einem vernichtenden Angriff gegen Cardiff, Englands wichtigſten Kohlen hafen. Von? Uhr abends bis kurz vor Mitternacht erſchienen die deutſchen Kampfflugzeuge in verſchiedenen Wellen über dem Mündungsgebiet des Severn und entluden ihre ver⸗ derbenbringende Laſt über der Viermilllonenſtadt, die das„ſchwarze Gold“ aus dem Kohlenpott Grobbri⸗ tanniens. Wales, an ſich reißt aufſtapelt und ver⸗ frachtet. Wir flogen gegen 23 Uhr als eine der letzten an⸗ greifenden Maſchinen über die breite Bucht, wo das ſchmutzige Waſſer des Severn ſich mit den Fluten des Briſtol⸗Kanals vereinigt, auf die Stadt zu. Wir erlebten daher Wirkung und Erfolg dieſes Vergel⸗ tungsangriffes am ſtärkſten Eine mit Urgewalt hoch⸗ jagende dunkelrote Feuerſäule, das Zeichen einer gewaltigen Exploſion in der Nähe der Dockanlagen, wies uns ſchon vorher den Weg in den Zielraum as Wetter im Angriffsgebiet iſt prachtvoll, die Wolkendecke nicht ſo dicht wie in der Nacht zum 2. Ja⸗ nuar. Unſere Sorge, daß uns vielleicht in dieſer Nacht eine grauweiße Wolkenwand die Sicht auf das Zielgebiet verderben könnte, war von uns genom⸗ men, als wir die zahlloſen Scheinwerferbetterien um Briſtol, New⸗Hort und Cardiff hoch hinauf in den Nachthimmel ſtoßen ſahen. in dem die Sternbil⸗ der wie koſtbare Diademe ſtrahlten. Cardiff iſt offen. Dieſe Tatſache erfüllte uns vier in der„Kurfürſt“ mit Genugtuung.„Das wird hinhauen wie bei den nächtlichen Großangrif⸗ fen, die wir in den letzten Wochen auf die anderen engliſchen Häfen. und Rüſtungszentren geilogen haben“, hörte ich unſeren Kommandanten mehr zu ſich ſelbſt als zu uns ſagen. Wir drei anderen in der nachtſchwarzen Ju hören dies aber mit. Dann herrſcht wieder das ernſte und geſpannte Schweigen in der engen Kabine, wie wir es bei jedem Angriff gewöhnt ſind. Mit eiſerner Ruhe, die nur lange Kampferfaßh⸗ rung verleiht, ſteuert unſer Flugzeugführer die „Kurfürſt“ durch die Bündel der zu viert und fümt ſich überſchneidenden Lichtbahnen der Scheinwerfer hindurch. Die Flak ſchießt verzweifelt. Aus der Boden⸗ wanne ſehe ich hinunter in einen Hexenkeſſel. 8 5 5 brennt lichterloh. Dort ſind drei rieſige Brandherde. Da muß das Hafengebiet liegen, alſo der Nervenpunkt Cardiffs. In nordöſtlicher Richtung davon flackern kleinere Brände. Ich zähle zwölf Brandherde. Was verteidigen die engliſchen Flakſoldaten eigentlich noch, die mit ihren Batterien rings um die Stadt aufgeſtellt ſind? Die Salven gehen an allen Ecken und Enden hoch. Dort zerberſten mit glühend⸗ rotem Kern in großer Höhe die Granaten der ſchwe⸗ ren Flak, da wieder die der mittleren, auch die leichte Flak ſchießt wie beſeſſen. Unſer noch mit den ſchwe⸗ ren Brocken der Sprengbomben beladener Metall⸗ vogel wird hin und her geworfen. Neben über und unter uns explodiert es. Wieder und wieder ſticht ein roter Schein durch die Fenſter der Wanne in die Kabine hinein. Vergeblich ſchießt die Bodenabwehr, um Cardiff zu decken. Wie Welle auf Welle die deutſchen Bomber vor uns ihr Ziel angeflogen nud mit unheimlicher Ruhe und Sicherheit getroffen haben, fliegen auch wir durch den grellweiſen Scheinwerferring und die roten Bälle der Flakgranaten das befohlene Ziel an.„Ein wenig mehr nach rechts noch ein bifchen“, hör ich den Beobachter ſagen.„So, gut.“ Unſere„Ju“ häumt ſich hoch. Grell ſtoßen die Stichflammen der e hoch. Auch unſere Bomben liegen im iel. Die Exploſtonen zwiſchen den Großbräuben „reißen die loderuden Flammen weiter auf den Weg der Vernichtung. Als ob von Giganten er⸗ baute Deſen Berge um Berge von Kohlen in kotem Flammenmeer verzehren, ſo erſchernt uns jetzt am Ende des Vernichtungſturmes deutſcher Bomben auf Cardiff das Bild dieſes noch vor wenigen Stunden bedeutſamen engliſchen Kohlen⸗ hafens. Das rote Licht des Ranchfeuers leuchtet aus allen Stadtteilen zu uns heranf, während wir aus dem Angriffsgebiet heraus auf Gegen⸗ kurs gehen. Zu den rieſigen Branbfackeln des Krieges über der engliſchen Inſel gehört nun auch Cardiff. Der Todesreigen der engliſchen Induſtrie⸗ ſtäbte geht weiter, unerbittlich, bis England vernichtend geſchlagen iſt. Immer wieder zwingt das ſchaurige Bild unſere Beſatzung, beim Rückflug den Blick zu wenden. Wir werden es immer wieder erleben, ſolange der Haß des Gegners unſere Luftwaſſe zwingen wird, gegen England Vergeltung zu fliegen. Auch ſtärkſte engliſche Abwehr kann unſere Kampfbeſatzungen nicht daran hindern, auch in Zukunſt über die den Flugzeugführern ſchon zur Gewohnheit gewordenen Einflugwege nach allen militäriſch und wehrpolitiſch wichtigen Punkten der feindlichen Inſel vorzuſtoßen und dieſe vernichtend zu treffen. Mögen die Tommies auch noch mehr Flakbatterien und Scheinwerfer um ihre Städte aufſtellen. Mögen ſie noch mehr Bal⸗ lonſperren auflaſſen. Deutſche Kampfflieger werden die ihnen befohlenen Ziele in England immer auf⸗ ſpüren. Keine Abwehr kann ſie am Angrüff hindern. Wer weiß wirklich, was dieſe Männer leiſten., die nachtein, nachtaus gegen England fliegen? Und dus bei Temperaturen von bis zu 50 Grad unter Null. durch Abwehrſperren, wie wir ſie in dieſer Nacht des Angriffs auf Cardiff geehen haben. Immer wieder flammten die Scheinwerferbatterien hoch, taſteten den Himmel nach uns aß. Immer wie⸗ der umzuckten die Blitze detonierender Flakaranaten unſere Maſchinen. Unſere Beſatzungen aber wiſſen, wie ſie all den Gefahren zu begegnen haben. „Der Angriff auf Cardiff“ bemerkt unſer Kom⸗ mandant ſo ganz beiläufig mitten über dem Bach, „hat mich an die erſten Angriffe auf London erinnert So ſtark war heute Nacht die Abwehr.“ Dieſes Wort ſoll keine Bewunderungsausbrüche herausfordern, Es iſt die Feſtſtellung einer Tatſache, nachdem die letzten engliſchen Flakgranaten noch beim Ueberflie⸗ gen der feindlichen Küſtenebene durch unſer mit bon⸗ nernden Motoren ſich gegen einen ſtarken Oſt ßeim⸗ wärts kämpfenden„Ju“ zerborſten waren, nachdem die öſtlichen engliſchen Scheinwerfer für uns zu kleinen Irrlichtern geworden waren Schickt man Munition in Kühlſchiffen? Wie Englands Ernährungsminiſter ſeinem Volk die neue Lebensmittel- ralonterung erklart dnb. Berlin, 5. Jan. Für die neue Rationierung von Le⸗ bens mitteln, insbeſondere von Fle. ſch, die fetzt in England durchgeführt wird, hat der Ernäh⸗ rungsminiſter Woolton eine neue Entſch ild'gung gefunden. Er ſagt, daß England einen Teil der Han⸗ delsſchiffe, die für Fleiſchtransporte beſtimmt waren, letzt zum Transport von Munition für die Soldaten in Libyen einſetzen müſſe. Diefes Lesart iſt neu und intereſſant. Das ge⸗ waltige, meerbeherrſchende England hat alſo nicht mehr genug Schiffe zur Verfügung, um ſowohl Mu⸗ nition wie auch Fleiſch zu transportieren, ſondern muß ſich in der Verteilung der notwendigen Fracht⸗ güter größte Beſchränkungen auferlegen. Darüber hinaus aber iſt an dieſer Erklärung Wooltons noch etwas anderes intereſſant. Bekanntlich wurden für den Transport von Fleiſch Kühlſchiffe verwendet. während ſolche für den Transport von Munition nicht notwendig ſind. Ober ſollte etwa die engliſche Munitton bereits gegen Hitze ſo empfindlich ſein, daß es notwendig iſt, ſie in Kühlſchiffen ins Mittelmeer zu transportieren? In Wahrheit ſtellt die ganze Erklärung Wooltons einen bewußten Täuſchungsverſuch dar, um dem engliſchen Volk zu verheimlichen, wie weit es 19 mit dem Verluſt notwendigſter Handelstonnage gekommen iſt. Immer weniger Fleiſch EP. Madrid, 5. Jauuar. Der Londoner Korreſpondent des„AB“: Tuts Calvo berichtet am Sonntagmorgen ſeiner Zeitung über die Ernährungslage der engliſchen Be⸗ völkerung und ſtellt feſt, daß ſich ab Montag die Rind⸗ und Schweinefleiſchrationen unb ſogar die bisher reichlicher abgegebenen inneren Organe auf die Hälfte der bisherigen Portionen reduzieren wer⸗ den. 5 Briliſcher Gemeinſchaſtsge ſt“ Schamloſe Ausbeutung von Flüchtlingen Drahtbericht unſeres Korre pondenten — Genf, 5. Januar. Die ungeheure Ausbeutung der engliſchen Flücht⸗ linge durch ihre eigenen Landsleute wird durch eine Beſchwerde im„Daily Mirror“ aufs neue in be⸗ ſonders auffallender Art beleuchtet. Ein Flüchtling auß den weſtlichen Midlands ſuchte lange nach einer nächtlichen Unterkunft. Er fand ſchließlich auch eine. Er durfte auf einem einfachen Stuhl in einer Bo⸗ denkammer ſitzen und mußte dafür 18 Mark be zahlen.„Daily Mirror“ drückt dazu nur noch die bezeichnende Hoffnung aus, daß wenigſtens das Frühſtück inbegriffen geweſen ſein möge. Schneller Rück ang der Arbellsloſigkeit in Befblen EP. Brilſſel. 3. Januar. Der erſtaunlich ſchnelle Rückgana der Arbeitsloſigkeit in Belgien iſt auch im Monat Dezember fortgeſetzt worden. Nach den bis⸗ her vorliegenden Zahlen wurden am 14. Dezember nur noch 208 609 Arbeitsloſe gezählt, gegenüber mehr als 280 000 am Ende des Monats November, was einen Rückgang von 57,75 v. H. gegenüber der höchſten Ziffer der Arbeisloſigkeit im vorigen Jahre beträgt. Die größte Zahl der Arbeitsloſen befindet ſich noch in der Provinz Antwerpen. wo 573419 Arbeits⸗ loſe eingeſchrieben ſind. In der Propinz Brabant hingegen konnte der Arbeitsloſenſtand von 53 202 auf 34 519 innerhalb ganz kurzer Zeit gedreckt werden. Die geringſte Arbeitsloſigkeit mit jeweils etwa 2000 gibt es in den Provinzen Namur und Limburg. während man in der hauptſächlich mit lindwirtechaft⸗ licher Bevölkerung beſiedelten Provinz Luxenburg nur noch 284, alſo praktiſch gar keine Arbeitsloſen mehr beſitzt. Unter den Maßnahmen zur Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit iſt zunächſt das große Wieder⸗ aufbauprogramm zu nennen das in allen Tei⸗ len des Landes durchgeführt wird die unter den Kriegsereigniſſen gelitten haben. Weiter ſind von den großen Gemeinden öffentliche Arbeiten zur Ver⸗ beſſerung der Land⸗ und Waſſerwege ausgeſchrieben worden. Die Induſtrien.“ die teibweiſe 70 v. H. ihrer Vorkriegskapazität wieder erreicht haben, können feilen in wachſendem Maße Arbeitskräfte ein⸗ tellen. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 6. Januar. Englands Blicke ſind wie hypnotiſiert auf die Be⸗ ratungen des Washingtoner Kongreſſes Nichts kennzeichnet die verzweifelte Lage tungen, die an die Adreſſe des Washingtoner Kon⸗ . es gerichtet ſind. Zeugniſſe für die nervöſe annung in England liegen auch wieder in den Rundfunkreden der letzten Tage vor. Am Wochen⸗ ende ſprachen der Außenminiſter, der Ernährungs⸗ miniſter und der Kolonialminlkſter im engliſchen Nundſunk, und alle Reden waren auf die gleiche Theſe eingeſtellt, daß die Macht der Weltdemokratie den Sieg bringen müſſe. Miniſter Eden ſprach be⸗ ſonders eindringlich von der Ueberwindung der Sor⸗ n, die houte viele Engländer teilten. Man ſteht, te Stimmung im englischen Volk bedarf immer ſtärkerer Hoffnungsmittel und letzten Endes gehen alle Reden immer eindringlicher als Hilferufe nach U S A. 8 Jriſh Preß“ meldet, daß in England der bis 98 genährte Glaube an ein Nachlaſſen der deut⸗ chen Luftangriffe über e zu ſchinden be⸗ ginne. Das gehe aus dem Samstagbericht der„Ti⸗ mes“ hervor, der auf neue Erſchwerungen vorberei⸗ tet. Bis die ä engliſchen Vorbereitungen zum Gegenſtoß beendet ſeien, vergehen noch viele Monate Zeit, und die Bevölkerung habe die Pflicht, auszuharren und durchzuhalten. Aehnliche offnüngsträume auf die kommende engliſche Offen⸗ nde wie wir alle wiſſen, ſchon lange vor r Flaändernſchlacht. Sie zerrinnen immer mehr unter der Einwir e Vergeltungs⸗ etzte OKW⸗Bericht meldet. 2. e 5 —. e e Von den rund 60 engliſchen Häfen ſind dem„Stockholms Dagbladet“ zufolge am Jahresan⸗ fang nur noch knapp 20 im normalen Be⸗ trieb. Das Stockholmer Blalt bemerkt dazu, an⸗ ſcheinend habe die deutſche Luftwaffe in den geſchlof⸗ ſenen Häfen alle Anlagemöglich leiten für Schiffe vernichtet. Die Zerſtörungen in den Häfen Cardiff, Briſtol und Haſtings nennt„Dagens Nyheter“ „einige Bilder der Verwüſtung“. Schiffstrümmer erfüllten die Hafengebiete bis weit in die See hin⸗ ein. Ihre Wiederherſtellung würde viele Wochen in Anſpruch nehmen. Unerbittlich und ungehemint durch Eis und Schnee gehen die deutſchen Angriffe weiter, und in London liegen noch heute die Berge von Trümmern in den Straßen. „Daily Mail“ ſchreibt mit dem hilfeſuchenden Blick auf USA:„Wir müſſen noch ſchlimmeres ertragen im Hinblick auf den kommenden Steg“. Die „Times“ ſchreibt, man ſehe aus dem Verlauf des Krieges, daß England von ſeinem Bundesgenoſſen Frankreich verlaſſen wurde. Es müſſe jetzt durch andere Hilfe alles gewonnen werden, denn England dürfe nicht der Verlierer ſein. Dieſe Erkenntnis der „Times“ möchten wir dahin ergänzen, daß nichts mehr für England zu gewinnen iſt, weder mit noch ohne neue Freunde und Dilfsauellen. Der engliſche Miniſter des Innern Morriſon hat nochmals am Samstag in Hull geſprochen. Den Stockholmer Blättern entnimmt man, daß die Streiks in Hull größere Ausdehnung angenommen faben. Aus der Rede Marciſons teilt„Stockholms Tidningen“ mit, daß der Minſſter die rückſichtsloſe Anwendung der Staatsmacht gegen Saboteure und Streikführer ankſindiote mit der Be⸗ gründung, England mitſſe zuerſt den Krieg gewinnen, bevor innere ſoziole Fregen gelöſt werden könnten. „Daily Herald“ bringt als einzioe Londoner Zei⸗ tung die neue Rede Morrſſons, die wegen ihrer . von dem„Daily Herald“ ſcharf Sezadelt dem Bürgerkrieg. Schwere Verkehrsſtörungen in Süsdfrankre ch EP. Vichy, 4. Januar. Im Eiſenbahnnetz von yon ruht der Ver kehr ſo gut wie ganz. Bis nach Marſeille und Avignon hin iſt der Verkehr unterbrochen. Bei Na lence und Tarare liegt der Schnee ſo hoch, daß an eine Wiederaufnahme des Eiſenbahnverlehrs vor Tagen nicht zu denken iſt. In der ganzen Pro⸗ vence fällt immer noch die Temperatur. M nus 15 und 16 Grad ſind keine Seltenheit. Selbſt in den Vororten von Marſeille wurden minus 11 Grad regiſtriert. Die Lebensmittelzufuhr geſtaltet ſich durch die Verkehrsſtörungen immer ſchwieriger.— Star⸗ ker Schnee all wird weiter aus Avignon, Nimes, Arles und Aix⸗en⸗Provence gemeldet. Der ſirenge Winter in Spanten 1 EP. Madrid, 5. Januar. Seit Jahren hat Spanien keinen derartigen har⸗ ten und unfreundlichen Winter erlebt wie gegenwärtig. Bei ſtahlblauem Himmel pei ſchen die vom Guadarama kommenden Winde durch die Stra⸗ ßen Madrids und verurſachen Störungen in der Stromperſorgung, im Telephonverkehr und im Ueberlandverkehr. Bäume und Starkſtrommaſten wurden umgelegt. In Jaen wurden zwei Frauen erfroren aufgefunden, die ſich vor dem Unwetter in eine Höhle in der Nähe von Eſpelny geflüchtet hatten. In Vitori erreichte die Schneedecke an vielen Stellen bereits eine Höhe von vier Meter. In Reinoſa hat der Schneeſturm die ganze Nacht über angehalten, und die Schneedecke iſt bereits zwei Me⸗ ter hoch, ſo daß der geſamte Verkehr inner⸗ und außerhalb der Stadt ins Stocken geraten iſt. Lawine verſchüntet Vauerngehöſt Sieben Tobesopfer. EP. Mailaud, 5. Januar. In Nordalbanien wurde in der Nähe von Kukus ein Bauergehöft von einer Lawine ver⸗ ſchüttet. Von den acht Mitgliedern der Familie konnte ſich nur der Vater retten: die übrigen konn⸗ ten nur als Leichen geborgen werden. Erdrulſch verſchüttet eine Kuſtenſtraßt EP. Genna, 4. Januar. Infolge der anhaltenden Regengüſſe exreig⸗ 1 nete ſich auf der neuen Küſtenſtraße zwiſchen N r Savona und Albiſſola ein Erdrutſch. Die Straße wurde auf einer Länge von 400 Meter ver⸗ ſchüttet, ſo daß der Verkehr umgeleitet werden mußte Großfeuer in Madrid ö PE. Mabrid, 5. Jan. Am Sonntagmorgen wurde ein alter Pal aſt untergebracht war, ein in dem das Oberſte Gericht für politiſche Straftaten Raub der Flammen; Der Brand. der gegen 8 Uhr bemerkt wurde, breitete ſich mit ſolcher Schnelligkeit auf das ganz: Gebärnde aus. daß trotz des Großeinſatzes der Meorlder Feuerwehr der Palaſt nicht mehr gerettet werden konnte. Ein Opfer der Flammen wurde u. a. das ſpaniſche Zentralarchiy für politiſche Straftaten aus Au obus von Lastwagen gerammt Sechs Todesopfer EP. Buenos Aires 5 Jan. Ein voll beſetzter Autobuß iſt in Roſario mit einem Lawagen zuſammengeſto en und umgeſtür, Aus den Trümmern wurden ſechs Leichen uu 27 Verletzte geborgen. As-Marmeflugzeug abeeſtürzt dnb. Neuyork, 6. Jaunar In der Nähe von San Diego(Kaliſornien) ſtürzte ein Transportflugzeng der Mariue ab. Uẽnter den Trümmern des abgeſtſürgten Flugzeuges wurden die Leichen der 0 Juſaſſen, vier Ofſtziere und ſieben Maun der Marineluftwaffe, aufgefunden. — —— Hauptſchrifttetter Dt Alsts Win dauer Stellvertreter des Hauptichriftieiters und veran wortlich für Kult!“ politlt. Theater und Unterhaltung Carl Onno Elſenbart anbel: 1 B Willing Müffer— Lokaler Tel!: B dt J. dich— Kunſt Film und Gericht dr 7 W Koch— Spott Win aller— Südweſtdeulſche umſchen und Bilderdlenß; 1 V dr 8 W Soch ſämiliche in Mannheim „Drucker und Verleger Neue Manndeimer Zeitung riß Bode 4 Co Mannheim, N i s Veranlwortſich n Mannheim Anzeigen und Geſchäftlſche Mitteffungen Zafot Nau de, Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig. — e a eee 99 2 2— ſein, ins ſtellt gten E zu rluſt i etwas ſehr Ehrfurcht hatte? Der Reichsmarſchall an der Kanalküſte Hier beſichtigt er die Stellungen einer Abwehrſor motion. Sicherheit zuerſt! Stärdig werden die empfindlichen Ueberwachungs⸗ inſtrumente der deutſchen Kampfmaſchinen geprüſt. Hier wird gerade der„künſtliche Horizont“ zur Uoberholung aus der Maſchine ausgebaut. (P. Sturm, Preſſe⸗Hoffmaun, Zander⸗Multiplex⸗K.) (PK. Lange, Atlantie, Zander⸗Multiplez⸗K.) Der Duce überreicht Gaben an kinderreiche Ehepaare Die Feier, die alljährlich am„Tag der Mutter und des Kindes“ im Palazzo Venezia in Rom ſtatt⸗ findet, wurde auch in dieſem Jahre durchgeführt. 5 Die Aermſten der Armen ſollen den Krieg bezahlen Churchill der die Sammelaktion für das Winterhilfswerk nicht oft und laut genug lächerlich machen konnte, klingelt jetzt ſelbſt eiſrig mit der Sammelbüchſe. Sogar in den Untergrundbahnhöſen, in de en die Obdachloſen Schutz ſuchen, tauchen Angehörige des britiſchen Luftſchutzes auf, Armen auch noch einige Cents herauszuholen. i Ein faſt alltägliches Straßenbild in London Eine in der Nähe des Hafens gelegene Fabrik ür Kriengs materialien wurde von unſeren Bombern ge troffen. digen Aufräumungsarbeiten durchzuführen. Amma, die Verleugnete 0 N— N P. G. 2 EIO l E R 8 Sintern als Anna im Bett lag und zwiſchen Wirk⸗ lichkeit und Schlaf noch ein kurzer Weg blieb, lächelte ſie, zum erſtenmal vielleicht kindhaft und befeligt. „Dummkopf, der große Junge.“ Der wollte wohl gleich vorn über die Marmor⸗ ſtufen gehen, nur weil er wußte, daß Mutter eine geborene Bockemühl geweſen war? Dennoch, wie glücklich konnten ſte Kinder ſein: Der Vater war ein Held geweſen, und die Mutter batte den vornehmen Herrſchaſtsnamen gehabt. Wie ſagt doch die dicke Köchin, wenn ſie vor „A la bonheur“ EA la bonheur.. buchſtabierte Anna, dann schlief ſte ſchon. s 4. Kapitel Annas Hochzeitstag begann nüchtern mit kleinen Alltagspflichten. Seit zwei Wochen hatte ſie ißre Nachfolgerin Hildegard angelernt. Die neue Magd fühlte ſich heute genau ſo unſicher wie am erſten Tage. Die Fülle der Arbeit überwältigte ſie. Am letzten Morgen redete Anna noch eindring⸗ lich auf ſie ein. 5„ Aund vergiß nicht, 9 5 schnell in die Küche zu gehen, der Köchin zum Frühſtlück zu helſen, ann hinauf in die Schlatzimmer! Betten ablegen! Zwiſchendurch die große Treppe draußen ſcheuern! Vergiß nicht das Treppengeländer! Steck dir immer ein Staubtuch ein; gehſt du hinauf oder hinunter, ſtets wiſchſt du das Geländer ab.— Danach ruft die Köchin zum Frühſtück. Eine Viertelſtunde ſpäter reinigſt du die Schlafzimmer Die beiden anderen machen die Betten. Sollte mal eine von ihnen krank ſein— das kommt vor— dann mußt du die Betten ſelbſt ordnen. Händewaſchen, Bettſchürze umbinden. Anſer Herr kontrolliert. Später geht eine von euch mit der Köchin zum Markt.— Im Speiſezimmer alles vorbereite zur Mahlzeit. Da mußt du be⸗ ſonders vorſt 55 1 10 dein der e lebt e 1 Die mit Stahlhelmen ausgerüſtete Feuerwehr verſucht, an den Schadenſtellen die notwen⸗ (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) die Mägde und winkten. Le,„. Blumen aus e Taſelauſſatz werden jede Woche mit dem Wedel ſaubergemacht. Ich hatte das ein⸗ mal vergeſſen, da wurde es ſchlimm!— Na, und nach Tiſch, das weißt du ja, geht alles etwas langſamer!“ Schreckhaft fiel Anna nachher noch ein, ſchon in der Kirche ſaß, daß ſie Hildegard noch hätte agen müſſen, niemals anders als rückwärts aus dem Zimmer zu gehen, wenn die Herrſchaſt anweſend war. Im reichgefältelten, schwarzen Kaſchmirkleid mit rieſengroßer Goldbroſche ſah Anna ſtolz und ſchön aus. Manch wohlgefälliger Blick folgte ihr und dem hochgewachſenen Mann Als das Paar ſich auf der Kettwiger Chauſſee ver⸗ abſchiedete, wurde der Ratsbaumeiſter Bockemühl ſo⸗ gar leutſelig. Er klopfte dem Kartoffelbauer Nauking aus Schermbeck auf die Schulter. „Ihr bekommt eine Fau, die in die Welt paßt. Von all unſeren Mägden war ſie die beſte. Die weiß, was arbeiten heißt.“ „Eben darum, Herr Ratsbaumeiſter, habe ich ſie genommen. In meinem Alter überlegt man lange. Aber es verkam alles in meiner Wirtſchaft. Eine junge Kraft tat not!“ 5 Im Lachen zeigte er ein makellvſes Gebiß. Anna hatte in merkwürdiger Fremdͤheit diefe Worte gehört. Sie buchſtabierte den Nachſatz: „Eine junge Kraft tat not.“ Sollte gut ſo ſein, ſie würde ſchon arbeiten. Sie blickte zurück auf das Wohn haus mit dem ge⸗ pflegten Garten. Auf der breiten Treppe ſtanden die Köchin und Der Hausherr ſelbſt be⸗ gleitete das Brautpaar bis vor das Tor. Die Mittagsſonne legte um alles tiefgoldenen Glanz.. „Schön war es hier“, klommen. Kälte glitt über ihr Herz. Dang ſtieg ſie ſchnell auf den Wagen. dachte die junge Frau be⸗ Es war der Kartoffelwagen, der ihr als Braut⸗ kutſche diente. Der Knecht hatte ihn ſauber geſegt, die Pferde hatten Laub angeſteckt, und über den Wagen waren Bretter mit Decken gelegt. So hielt Anna abends 9 Einzug in ehem, alg ſie wandte ſie ſich ſchon ihrem Bruder zu: krank geworden; böſen Bauch, habe nach der Terbillen um von dieſen Aſſoctiated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) Er fuhr im Dienſte Englands Der holländiſche Tanker„Hermes“ wurde von einem italieniſchen Unterſeeboot angegriffen und toxpediert. Die Verheerungen, die die Exploſton an richtete, waren gewaitig. Nur mit Mühe gelang es, das Schiff in den Hoa en von Liſſabon zu ſchleppen, wo es ins Trockendock gebracht werden mußte. (Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) 5 Southampton nach dem deutschen Grebangrif Dieſe Aufnahme, die einen Straßenzug in Southampton nach dem Großangriff der deutſchen uft⸗ waſſe zeigt, wurde von England nach Amerika geinukt und gelangte von dort aus auf dem Luftwoge nach Europa. Ihr war etwas taumelig von der Fahrt und von den letzten Eindrücken in Eſſen. Zwiſchen ihren wirren Gedanken beläſtigte ſie ein kleines Angſtgefühl. Wie würde es nun werben? a Auf dem Wagen ſtanden ein glänzendes Nuß⸗ baumbettgeſtell und eine wunderbare rotz und weiß In einem Bündel waren die geſtrenſte Matratze. Eine große Truhe mit Wäſche Betten verknotet. protzte neben ihrem alten Reiſekorb Gans dem Wai⸗ ſenhaus. Die Herrſchaft war nobel geweſen, 158 Ehebett, die Truhe voll Hauswäſche und fünfhundert Taler waren ihr Hochzeitsgeſchenk geweſen. Nichts hatte Heinrich Nauking mehr worte! als dieſe fünfhundert Taler. Vor der Tür des Hauſes in Schermbeck ſtand eine Frau. Sie hatte einen weißen Scheitel und am Hinterkopf einen dicken braunen Zopf. Ihr Ge⸗ ſicht war gelb wie eine Maske. Die Augen fegten hart und lauernd über Annas Geſicht. Sie reichte ihr eine feuchtkalte Hand ohne Druck. 5 „Alſo Ihr ſeid die Anna,“ ſagte ſie nur, dann „Die Stine iſt geſchickt; find noch nicht gemolken. ſelbſt ganz ſchwach.“ Der Mann nickte nur, klatſchte dreimal in die Hände, der Knecht ſtapfte heran. „Los, wir müſſen die Sachen hineintragen. Wiſch ſte will ſie nachher beſprechen. Die Kühe Ich kann ez nicht, bin deine Hände ab, das Bett iſt neu!“ Anna war ſchweigend in den Hausflur getreten. Er war groß und tief, mit rieſigen Quaderſteinen gepflaſtert. Eine ſchmale Treppe mit dünnem Ge⸗ länder führte in das einzige Stockwerk. Heinrich Nauking, ſchon auf der een Treppe. wandte ſich zu Anna zurück. „Da hilft es nichts, zieh 906 N aus und melke die Kühe!“ Anna ſtieg die Treppe hinauf. Sie trat in ihr Schlafzimmer. Es war neu. und der Boden 9 geſtrichen. Ein großes, ſehr altes Bett mit ſeuerroten Lei⸗ nenbezügen ſtand an der Wand. i „Warum ſteht das Bett ſo e legte Anne 85 boſe und. f blickte ſie ihren Mann an. gen. Alles andere find Scherl, See ee „Noch von der ſeligen Frau her. Sie hatte letzt Angſtzuſtände; da lag ſte hinten und ich vo „Das wird anders, Heinrich! Faßt mal an! Wi ſchieben es herum, daneben kommt mein neues Be da ſtört einer den andern nicht. Wie heißt 8. Knecht?“—„Fritz!“—„So? Nun hole meine Korb herauf! Ich brauche meine Schürze de 5 Sie hatte ſo beſtimmt geſprochen, daß die 5 ner ſchweigend und ſchnell gehorchten. In der Tür ſtand plötzlich die Schweſter. Nauking ſchob die Schweſter energiſch berau Fritz brachte den Korb. „Aber, aber, nur nichts verändern; das tut gut! Die brave, ſelige Schwägerin hat ſo darin an der Wand gelegen das war ſo vertra „Geh, Karoline, ſetze alles auf den Tiſcht her wollen wir eſſen. Wir ſind hungrig! Anna ſorgt ſchon die Kühe.“ Während Anna ſich die Schürze hervorſu Er war verlegen. „Was hat dieſe Schweſter hier im Hauſe zu tu Warum ſpracht Ihr niemals von ihr??“ „Sie war immer hier, iſt krank und alt. Ko s So! Wenn ſte krank iſt, dann iſt 111 zu ſagen, aber ſonſt, Heinrich, von vornhere nicht ehrlich zu mir, wir ſind ſchnell fertig. Euch das nur gleich ſagen!“ Dann ſteckte Anna die faltenreichen Röcke Brautkleides rundherum hoch, band die blaue nenſchürze um und ging hinunter. Es war alles ſehr g⸗räumig, dürftig 1 nüchtern und platt alltäglich. In der Küche ſtand in rieſiger, braunird Pfanne das Abendbrot auf dem Feuer, Kart ſcheiben in Butter mit Mettwurſt. 5 Karoline ſchien die junge Fran nicht zu beacht Sie legte auf dem Küchentiſch Gabeln bere 5 eine Flaſche mit weißem Kornſchnaps e. Gebt mir Milch, wenn Ihr wollt! 8 ſie ja jetzt. Könnt mir nur noch den Milchke nd ich ſchon!læ⸗k In geräumigen. e ſech vier Pferde. Mannheim, 6. Januar. 5 Mondaufeang 6. 1. 13.21 Sonnenuntergang b. 1. 17.42 Monbuntergang 7. 1..12 Sonnenaufgang 7. 1..23 Verleihung des Lufiſcutzehrenzeichens Auf der Arbeitstagung, die die Ortsgruppe Maunheim des Reichsluftſchutzbundes am Sonntag⸗ vormiktag abhielt, wurde, wie erwähnt, durch Orts⸗ gruppenführer Baumann bekanntgegeben, daß eine Anzahl Luftſchutzehrenzeichen verliehen worden tſt. E wurden ausgezeichnet: Vom Stab der Orts⸗ : LS⸗Führer Profeſſor Karl Rothmund, der Luftſchutzhauplſchule, und LS⸗Oberführer Oſtertag, Bauberaler der Ortsgruppe; die rgruppenführer LS⸗Obertruppmeiſter Carl „OS⸗Flührer Richard Schneider, LS⸗Füh⸗ sugen Simmendinger, Wilhelm Mö ll, herkruppmeiſter Theodor Haushalter, Os⸗ Führer Richard Hillinger und Ls⸗Obertrupp⸗ meiſter Wilhelm Schwinn: die Reviergruppen⸗ Sachbearbeiterin Ella Naumann und die frühere Revpiergruppen⸗ Sachbearbeiterin Pauline Stahl⸗ mann; die früheren Reptergruppenführer zur be⸗ ſonberen Verwendung LS⸗Führer Georg Hein und 2 S⸗Führer Georg Fleckeuſtein: Revlergruppen⸗ Schulungsleiter LS⸗Obertruppmeiſter E. Biun do und SS. Führer Dr. Irſchlinger; vom Erwei⸗ terlen Selbſtſchutz: Betriebsluftſchutzleiter L. Nagel. CCC ͤ ͤ KA Volksgenoſſe! Gebankenloſes und haſtiges Heraustreten aus erleuchteten Räumen in die Dunkelheit iſt gefähr⸗ licher Leichtſinn. Bleibe darum, wenn Du aus einem hellen Raum auf bie Straße treten willſt, erſt einige Sekunden ſtehen und ſchließe die Augen. Du gewöhnſt Dich ſo an die Dunkel⸗ heit. Aeltere und gebrechliche Leute ſollten bei Verdunklung der Straße möglichſt ſernbleiben oder ſich von rüſtigen Perſonen begleiten laſſen. EEC ͤ A Ka unchenzüchter wuerden geſchult Nachdem nun das alte Jahr vorüber iſt, hat der Kreisſachgruppenvorſizer Aham Sax im Aaſtrage der Reichsfachgruppe am vergangenen Sonntag den diesjährigen Schulungslehrgang im„Eichbaum⸗ ſtammhaus“ P 5 durchgeführt. Der Leiter dieſer Ta⸗ gung war der Kreisſachgruppenvorſitzer A. Sax. Ein⸗ leitend begrüßte er den Vertreter der Landesfach⸗ gruppe Zuchefreund Helzer. Karlsruhe. die Kreis⸗ haunerngruppe, den Vertreter des Kreisbauernfühcers ſowie weitere Gäſte und alle anderen Anweſenden. Als erſter Referent ſprach der Vertreter der Landesfachgruppe Helzer⸗Karlsruhe über Ka⸗ ninchenzucht im Kriege. Zunächſt gab er einige Ausführungen über die letzte Werbealtion. Das Ergebnis dieſer war aut und brachte eine aroße Anzahl neuer Vereine ſowie auch dementſprechen d eine große Zahl Mitglieder ſo daß der jetzige Stand ber Landesfachgruppe 791 Vereine mit rund 8850 Mitglievern aufweiſt. Dies nur nebenbei, um aber auf das Thema zurückzukommen, ſo erklärte Zacht⸗ freund Helzer, muß bei der Kleintierzucht im Kr ede vor allem in erſter Linie das Fufter ſichergeſtellt ſein, hier gilt es in der Hauptſache für eigenes Fut⸗ ter zu ſorgen, ſei es aus Küchen oder Gartenabfällen, es ſoll unbedingt vermieden werden, den Markt zu belaſten. Alſo aus dieſen Abfällen erzeugten jm vergangenen Jahre die geſamten Kaninchen ückter unferes Reiches für etwa 150 000 000 Mark Fleiſch, Felle und Wolle. Es iſt uns ſogar gelungen ſo er⸗ wähnte er weiter nicht wie kisher Felle ein uführen, fondern für 80 Millionen Mark zum aröften Teil an die Balkanſtaaten abzuführen. Weitere Verträge über:„Fütterung des Kaninchens“,„Die R ſſen,, „Das Angorakaninchen, ſeine Haltung und Pf ege“, und„Fellverwertung und Verarbeitung“ hielten in der Reihenfolge Zuchtfreund Brauer. Sax. dtuaus ulld Brauer. Gegen Schluß ergriff Zuchtfreund Helzer⸗Karlsruhe nochmals das Wort, um an die Züchter dez Kreiſes Mannheim für die kommende WU Spende du ap⸗ pellleren, zugleich betonte er. daß die Kreisſach zruppe Mannheim bei der letzten Sammluna die Spitze der Vandesfacharuppe Baden einnahm. Zum Schluß dankte Kreisfachgruppenvorſitzer Abam Sar den Gäſten für ihre Ausführungen und Teilnahme an dieſer ſo abwechflungsreichen und barmoniſch verlaufenen Tagung und nicht zuletzt wurde unſeres geliebten Führers gedacht.— wenn. 5 Ihren 78. Geburtstag feierte am Sonntag, den B. Januar, bei guter Geſundteit Frau Luiſe Frauenſchuh Witwe, gab. Deize, Bellenſtraße 6. Wir gratulieren! es 70. Geburtstag. Herr Adam Lug. Peſtalozzi⸗ straße 16, feiert am Dienstag ſeinen 70. Geburtstag. Unſeren Glückwunſchl! es Die Lohnſteuer⸗ und Wehrſteuerbelege für 1940 ind ſpäteſtens bis zum 15. Februar 1011 an das Finanzamt einzufenden.(Nicht ſchon am 15. Januar, wie in unferem Artikel„Wichtig für Arbeitgeber und Arbeitnehmer“ vom Sonntag irrtümlich zu leſen stand.) Wehrdienst in der Waffen ⸗SS Vielen von unſeren Jungen, die vor dem Ein⸗ tritt in das wehrpflichlige Alter ſtehen, iſt es noch nicht bekannt, daß ſie ihrer Wehrpflicht auch bei der Wafſen⸗, genügen können. Folgende Zeilen ſollen daher Aufklärung über das Weſen und die Aufgaben der Waffen⸗ geben. Der junge Freiwillige, der ſich meldet, muß ſich darüber klar ſein, daß er einer Kampftruppe Adolf Hitlers beitreten will, die in den Kämpfen im Oſten und im Weſten unvergänglichen Ruhm an ißhre Standarten und Fahnen geheftet hat. Die Worte des Führers, die er in ſeiner letzten Reichstagsrede von den tapferen Divlſionen und Standarten der Waf⸗ ſen⸗y sprach, haben das aller Welt kund getan. Die Waßſen⸗ begann im Jahre 1933 mit der Auf⸗ ſtellung der Leibſtandarde/„Adolf Hitler“. In den weiteren Jahren wurden dann die Standarten „Deulſchland“,„Germania“,„Der Führer“ und Spezialtruppen aufgeſtellt. Die Ausleſe, die unter den Freiwilligen ge⸗ trofſſen wird, iſt eine äußerſt ſtreuge. u der ärztlichen Unterfuchung, die nach den gleichen Geſichtspunkten wie bei der Muſterung für die Wehrmacht durchgeführt wird, tritt die/ Eignungs⸗ prüfung. Der Bewerber muß ſich deſſen bewußt fein, daß er freiwillig in eine Gemeinſchaft eintreten will, die beſtimmte Vorausſetzungen geiſtiger und körperlicher Art von ihm verlangt. Die Zuerken⸗ nung der // Tauglichkeit iſt an eine Reihe von Be⸗ dingungen getnüpft, die nur den Beſten den Weg zur Waffen⸗/, öffnen. Bei Bewährung ſteht dem fungen Mann, der im Dienſt in der Waffen⸗/ ſei⸗ nen Lebensberuf wählt, aber auch eine eutſprechende Laufbahn offen. Die Führerlaufbahn kaun jeder angenom⸗ mene Bewerber einſchlagen, auch wenn er nicht die Reifeprüfung hat. Maßgebend hierfür iſt Führung und Leistung in der Truppe. Für die Unterführerlaufbahn werden die Beſten der Truppe auf Vorſchlag zum Unterführer befördert. Sonderlaufbahnen für Führer und Un⸗ terführer ſind folgende: Sanitätslaufbahn(Truppenarzt, Sanitätsunter⸗ führer), Verwaltungsſührer und Verwaltungsunter⸗ führer, Waffenmeilſter, kraftfahrtechniſche Laufbahn für Führer und Unterführer, Muſiker und Muſik⸗ zuungſügrer. Die Fürſorge und Verſorgung nach dem Ausſcheiden aus der Waffen⸗/ erfolgt entſprechend der Wehrmachtverſorgung nach den/ Fürſorge⸗ und Verſorgungsgeſetzen. In Frage kommt u. a. die Uebernahme in die Beam enlaufbahn, insbeſondere Polizei(Schutzpolizei, Gendarmerie, geheime Staats⸗ polizei, Kriminalpolizei und Verwaltungspolizei) Zolldienſt uſw. Für den jungen Bauernſohn, der die Liebe zur Scholle im Herzen trägt, iſt von beſonderer Bedeu⸗ tung die Anſtedlung nach dem Ausſcheiden aus der Waffen⸗/ als Wel pbauer im Oſten. Aus den Män⸗ nern, die durch die harte Schule der, gegangen ſind, wird ſich im wiedergerwonnenen Oſtraum ein wertvolles deutſches Bauernlum bilden, um dieſes deutſche Land gegen jede Unterwanderung zu ſchützen. In die Waffen⸗ werden eingeſtellt längerdie⸗ nende Freiwillige mit 4 und 12jähriger Verpflich⸗ tung(Unterführerlaufbahn) und ſonſtige Freiwillige (Kriegs freiwillige). Das Einſtellungsalter beträgt 17—39 Jahre. Nähere Auskunft erteilt die Ergänzungsſtelle Rhein(XII) der Waffen ⸗, Wiesbaden, Hindenburgallee 59, für Lothringen: Ergänzungsamt der Waffen⸗, „Nebenſtelle Rhein, Metz, Prof. Dr. Keuneſtraße 11. Jeder Bewerber kann Wünſche über ſeine Einſtel⸗ lung zu einer beſtümmten Truppengattung äußern, denen nach Möglichkeit Rechnung getragen wird. Jeder junge Deutſche, der ſich als Freiwilliger für die Waffen⸗„ meldet, muß ſich darüber klar ſein, daß er zur Löſuna der der Schutzſtaffel in Frieden und Kriea geſtellten Aufgaben in ihrer Einſatzfähigkeit in Wettanſchauung Charakter und Haltung gleichmißig ausgerichtet ſein muß. Dieſe Ausleſe und Ausrich⸗ tung wird durch die Ordensgeſctze der/ gewähr⸗ leiſtet denen ſich der junge Freiwillige mit ſeinem Eintritt in die Waffen⸗ unterwirft. Der Führer „eit nach Beendigung des Feldzuges im Weſten in ſti⸗ ner großen Reichstagsrede die Leiſtung der Waffen⸗ anerkannt mit den Worten: „Im Rahmen dieſer Armeen bdes Heeres] kämpften auch die tapferen Diviſionen und Stan⸗ darten der Waffen⸗ //. „Die deutſche Panzerwaffe hat ſich mit dieſem Kriege in die Weltgeſchichte eingeführt. Die 1 der Waffen⸗, nehmen an dieſem Ruhm ei Und die höchſte Anerkennung, die Soldaten des Führers zuteil werden kann. war die Verleihung der kührerſtandarte als Feldzeichen für die Leibſtandarte 7 Adolf Hitler“. Die nächſte Aufnahme⸗Unterſyuchung von Freiwil⸗ ligen für die Waffen⸗ und Polizei findet ſtatt am: Sonntag. 12. Jaunar 1941 um 830 Uhr in Mann⸗ heim, Rathausfaal am Marktplatz. Montag. 13. Jannar um 830 Uhr in Heidelberg, Turnhalle am Klingenteich. Monlag, 13. Jannar um 14 Uhr in Mosbach, Na haus. Ungediente deutſche Männer leinſchl. von der Wehrmacht gemuſterte) im Alter von 17 bis 39 Jah⸗ ren können ſich dort zum freiwilligen Eintritt in die Waffen⸗ y(Leibſtandarte„„Adolf Hitler“. Standar⸗ ten der/ Vi⸗Div., ⸗Totenkopfſtandarten und Po izei) melden. Für von der Wehrmacht Ausgehobene iſt Mel⸗ dun zwecklos. Auskunft über Einſtellungs bedingungen erteilt die Umerſuchungskommiſſion ſowie ſämtliche Poli⸗ zei⸗ und Gendarmerie⸗Dienſtſtellen. Das Ergänzungsamt der Weffen⸗-J Ergänzungs⸗ ſtelle Rhein[XII) Wiesbaden, Hindenburgallee 39. neee. In der Vortragsreihe der Kunſthalle: Plofeſſor Wulzinger, Karlsruhe, über „Die Kunſt Aegyplens“ Mit einem formal wie inhaltlich gleich feſſelnden Voktraa über die an ſich ſo ſerne und uns weſens⸗ fremde Welt der ägyptiſchen Kunſt begann am Sountaa vormittag im Muſeuſaal des Roſen⸗ garteus die zweite, einigen Hauptabſchnieten des anitten Kunſtſchaffens gewidmete Reihe der oies⸗ jährigen Kunſthallenveranſtaltungen. Profeſſor Kar! Wulzinger von der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe, der übrigens als ein erſter Sachkenner prientaliſcher Archäologie mit ſeinem um acht Tage auf Sonulag, den 10. Jauuar verlegten Vortrag über „Die Kunſt in Mesopotamien“ noch einmal zu Worte kommen wird. entwickelte ſeine ungemein bildkräf⸗ tigen und anſchaulichen Darlegungen ſehr überzeu⸗ Haden aus dem Geſicht der Nillandſchaft. die den enſchen ſeine Welt nach ihrem Rhythmus und Geſetz prägen hieß. Ein Zeitraum von rund dreitauſend Jahren voll überreicher künſtleriſcher Erſcheinungsformen, wie die mit der 4. Phargonendynaſtie um 2800 vor der Zeitwende beginnende und mit der 12. Dynaſtie in helbeniſtiſch⸗rbmiſcher Zeit abſchließende erſorſchte Ge⸗ ſchichte der kulturellen Blüte Aegyptens ſie darſtellt, läßt ſich freilich im begrenzten Rahmen eines einzi⸗ en Lichtbildervortrages nur ſchwer zuſammenpreſ⸗ en. Wenn alſo auch einige Hauptgebiete, etwa das intereſſante Thema der Pflanzenſäule oder der eben⸗ ſo wie die in prächtigen Aufnahmen gezeigten Grab⸗ figürchen dem Totenzeremoniell entſpringende Ska⸗ rahfuskult,— keine Erwähnung fanden., ſo ging der Redner dafür mit ſicherem Blick für das Weſentliche. auf eine ganze Reihe anderer Grundtatſachen ägyp⸗ tiſcher Kunſtübung ein. Vor allem wurden natürlich ie gewaltigen Bauten der Pyramiden und die ſte umgebenden rieſigen Tempelanlagen in ihrem architektoniſchen Gefüge wie in ihrer ſeeliſchen und rituellen Sinngebung erläutert. Von den Py⸗ ramiden des Cheops und Chephren bei Gizeh über die Tel⸗el⸗Amarna⸗Funde und viele andere be⸗ richmte Zeuaniſſe auch der deutſchen Spatenforſchung. führte Profeſſor Wulzinger ſeine Hörer bis zu den maßgeblich unter Mitwirkung von Profeſſor Höl⸗ ſcher⸗Hannover im Auftrag der Univerſität Chrkago freigelegten Stätten des alten Theben bei Modi⸗ net Habu, deſſen Tempel⸗ und Palaſtanlagen aus der Rameſſidenzeit mit ihren monumentalen Schau: wänden, ihren Widderalleen, ihren Götterbildern und Säulenköſen noch einmal die Grundzüge der äanp⸗ kiſchen Baukunſt und ihrer ſeit prädymnaſtiſcher Zeit Die Urlaubsanordnung des Reichsarbeilsminiſters Moglichſt Freizeitgewäheung Der Reichsarbeitsminiſter nimmt in einem er⸗ läuternden Erlaß zur neuen Urlaubsordnung Stel⸗ lung. Weil der Urlaub für 1930 incolge der Urlaubs⸗ sperre vlelſach erſt im Frühjahr oder Sommer dis nächſten Jahres gegeben werden konnte, konnte der Urlaub für 1940 nicht mehr allgemein bis zum Ab⸗ lauf des Urlaubsjahres erteilt werden. Da die Ge⸗ ſolgsſchaftsmitglieder aber auch im Kriege den no.⸗ wendigen Erholungsurlaub erhalten ſollen, iſt die Möglichkeit geſchaffen worden. daß der rückſländige Urlaub für 1910 noch bis zum 30. Juni 1911 geuom⸗ men werden kaun. Iſt Freizeitgewährung ſelbſt bis zu dieſem Zeit⸗ punkt ausnahmsweise nicht möglich, ſo können die Meichstreuhänder die Abgeltung zulaſſen. Sie ſollen jedoch darauf bedacht ſein, dak minbeſtens die Geſolg⸗ ſchaftsmitglieder, die ſchon 1919 keine Urlaubszeit er⸗ alten haben, die zur Ausſpannung unbedingt erfor⸗ erlſche Freizeit erhalten. Der Miniſter hat bei die⸗ ſer Gelegenheit zwei weitere Fragen geregelt. Die Anwendung der tariflichen Urlaubsbeſtimmungen auf Soldaten mit Arbeitsurkaub führt zu verſchiedenen Ergebniſſen wenn der Arbeitsurlauber in ſeinem alten oder in einem anderen Betrieb beſchä' tigt wird. Dethaſb ſoll den Arbeitsurſanbern nunmehr einheit⸗ lich nach dreimonatiger Beſchäftigung ein Erholungs⸗ urlaub von ſechs Tagen zuſtehen. War der Arbeits⸗ urlauber minbeſtens ſechs Monate in dem Betrieb beſchäftigt. ſo hat er An pruch auf den tariflichen Ur⸗ laub. Der bereits gewährte Urlaub iſt jedoch anzu⸗ rechnen. Wird der Soldat aus dem Wehrdienſt ent⸗ laſſen, ſo wird der ihm als Arbeltsurlauber gewährte Erholungsurlaub zwar nicht auf den Heimkehrur⸗ laub. wohl aber auf einen im gleichen Urlaub fällig werdenden Erholungsurlaub angerechnet. Eine klare Regelung wird ferner für die werk, tätigen Frauen für die Zeit des Fronturlaubs bes Ehemanns getroſſen. Eine Unterſcheidung zwiſchen 1 8 85 und Heimatdienſt erſolat nicht. Worktätige Frauen, deren Ehemänner infolge Einberufung zum Wehrmachtsdienſt mindeſtens drei Monate vom ohnort abweſend waren, ſind auf ihren Ankrag an⸗ lätlich der Anweſenheit des Ghemannes bis zur Dauer von 18 Arbeitstagen im Urlaubsjahr unter Anrechnung des Erholungsurlaubs von der Berufs⸗ arbeit freizuſtellen. Soweit ein Ur aubsanſpruch be⸗ ſteht, iſt bezahlter Urlaub zu gewähren. Sonſt iſt die Frau wenigſtens von der Arbeit freizuſtellen, wobei es ihr überlaſſen bleibt. wegen des Loſnaus⸗ falls eine vorübergehende Erhöhung der Familien⸗ unterſtützung zu beantragen. Die Betriebsfüchrer ſollen den Wünſchen der Frauen hinſichſiſch des Zeitpunktes der Beurlaubung weitgehend Rechnung tragen. feſtliegenden Geſetze ſtrenger Achſialität in ſich ver⸗ einigen. An Hand gahlreicher Beiſptiele des teils nur ge⸗ malten, überwiegend aber in farbigen Reliefs aus⸗ geführten Wandſchmucks der Totenkammern er⸗ leuterte der Redner auch die ſtets gleichzeitig auf Front⸗ und. ausgerichtete, eigenartige Bilderkunſt der Aegypter? Sie haben mit jenen, in endloſen Generationen iypenmäßig überlieferten und immer polichromen Szenenſolgen vom dies⸗ ſeitigen und jenſeitigen Leben des Menſchen wohl die umfaſſendſte Zeit⸗ und Sittenchronik hinterlaſſen, die je ein Volk aus ſich und von ſich zu ſchaffen ver⸗ mochte. Mit einem Ausblick auf die Weitergabe ägyptiſcher Stilformen au andere Völker und ſpätere Kulturkreiſe ſchloß der hochintereſſante Vortrag, an deſſen Enbe nach einer Rekonſtruktion der Baalbeck⸗ tempel am Fuße des Antilibanon das Trafansſorum in Rom, Fiſcher von Erlachs Projekt der Schloß⸗ anlagen zu Schönbrunn und— als unmitlelbare Auswirkung der napoleoniſchen Zeit mit ihrem ägyptiſterenden Klaſſizismus— des jungen Schinkel Zauberflötenentwürſe im Lichtbild erſchienen. Martetse hubert. Rentenprog s Ein etwas umfangreicher Begriff, wird ſich mancher beim Leſen dieſes Wortes ſagen. Mit Reicht, denn Renten gibt es gar vielerlei Arten und jede hat wohl ihre beſondere Eigenart und will ent⸗ ſprechend behandelt ſein, bis ſie zufriedenſtellend in die Hand des Rentners gelangt. Unſere Leſer mögen aber undeſorgt ſein: wir wollen ihnen nicht mit einer langakmigen zahlenbelegten Abhandlung über die verſchiedenartigen Praktiken beim Rentenbezug die 1 Stimmung auf einen ſteghaften Ab⸗ uf des neuen Jahres verkümmern, ſondern eim Gegenteil— ſoweit es ſich bei ihnen um Militär-, Invaliben⸗ und Unfallrentenbezieher Handelt mit einem guten Rat beſtehen, wie ſie ſich den Aerger einigermaßen vom Leibe halten können, der ſie beim Abholen ihrer Rente am letzten Tag des Jahres mehr oder minder gelinde anfällt, wie man dies am 390. und 31. Dezember ſowie auch noch am 2. Januar voriger Woche reichlich beobachten Bonnte. Wie ſchon ſeit einigen Jahren zur Jahreswende, wurden auch diesmal wieder die genannten Renten im Hauptpoſtamt an den Planken ausbezahlt, auch an die in den Vorſtädten wohnenden Bezieher. Daß der Andrang zu den Schaltern ſich dadurch erheblich ſteigert, liegt auf der Hand. Dicht gedrängt ſtehen die Abholenden— meiſt ältere und alte Männer und Frauen— in der Vorhalle des Poſtamts, keine An⸗ nehmlichkeit unter den gegenwärtigen klimatiſchen Verhältniſſen. Aber die Rentner ſelbſt könnten ſich das durch begreiflichen Perſonalmangel bei der Poſt wie auch anderwärts verurſachte ſtundenlange Schlangenſtehen erheblich abkürzen, nicht zuletzt zur Freude der auszahlenden Beamten ſelbſt, wenn ſie zugleich mit ihrem Ausweis das nötige Kleingeld auf das Zahlbrett legen würden, das es dem auszahlenden Beamten ermöglicht, die Rentenſumme auf volle Mark aufzu runden. Bekanntlich geht die Rente vielfach mit Pfennigen aus, die der Beamte aus der Kaſſe zuſammenſuchen muß: eine auf den erſten Anblick wenig zeitraubende Handlung. Bei einigen Tauſend Rentenbezlgen aber ſummiert ſie ſich auf Stunden. Ein Betiſptel nun zur Verdeutlichung: Ein Rentner erhält 55.90 Mark. Mit ſeinem Ausweis legt er ein Zehnpfennig⸗ ſtück aufs Zahlbrett und erhält dann runde 56 Mark. Der Beamte hat nicht nötig, 90 Pfa. aus ſeiner Kaſſe zuſammenzuklauben und der Empfänger braucht nicht erſt die 55 Mik. und dann die 90 Pig. nachzuzehlen. Dieſe gewiß einleuchtende Tatſache müßte alſo ſeden halbwegs volksgemeinſchaftlich ein»eſtellten Renten⸗ empfänger veranlaſſen, unſere wechlgemeinte Ren ⸗ tenpraxis ſich anzneionen, nicht nur am letzten Tag des Jahres, ſondern allmonatlich, zu ſeinem eigenen und zum zeitſparenden Nutzen feiner Rentenkameroden, nicht zuletzt zum Vorteil der überlaſteten Beamten.—4 Kein Brief une WoHW⸗Briefmarke Hilf dem WHW bei jeder Gelegenheit! Wo W⸗ Briefmarken jetzt auch in Belgien Zugunſten des belgiſchen Winterhilfswerkes werden jetzt auch Briefmarken herausgegeben, die gegen einen Aufſchlag verkauft werden. Der Auf ruck der Marken zeigt die Wappen belgiſcher Städte. Die Beſchriftung iſt franzöſiſch und flämiſch. (Preſſe⸗Hoffmann, Zamder⸗Multiplex⸗K.) Erſte Dienſtmarke im Protektorat Böhmen und Mähren Für die Landesbehörden des Protektorats wurden Dienſtmarken eingeführt, die auch im Verkehr mit dem Reichspoſtgebiet Gültigkeit haben. (Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Abſchluß⸗Prüfungen bei der Meichsthealerlammer Die Abſchluß⸗Reifeprüfungen für die Kunſtgat⸗ tungen: Schauſpiel, Oper, Operette, Chor und Tanz für die bühnenreiſen Berufsanwärter, die für Schauſpiel und Opernchor eine Mindeſtausbildung von 2 Jahren, für die Oper und Tanz von 3 Jahren nachweiſen können, ſowie die Eignungsprüfung der⸗ ſelben Kunſtgattungen für Bühnenanfänger(ohne bisherige Ausbildung] finden bei der Landesleitung der Reichstheaterkammer, Gau Baden, in der erſten Hälfte des Monats Februar 19941 in Karlsruhe ſtatt, Die Anmeldungen ſind ſofort, ſpäteſtens bis 20. Januar 1941, an folgende Dienſtſtellen zu richten: Landesleiſtung der Reichstheaterkammer beim Lan⸗ deskulturwalter Gau Baden, Karlsruhe, Ritter⸗ ſtraße 22. Weitere Nachricht ſowie Bekanntgabe des genauen Termins erfolgt nach Eingang der An⸗ meldung. Auch für oltive Soldaten Sterbegeld der Krankenverſicherung Der Reichsarbeitsminiſter hat durch Erlaß den Anſpruch auf Sterbegeld aus der Kraulbenverſiche⸗ rung erweitert. Schon bisher beſteht die Regelung, daß den Einberufenen bzb. ihren Angehörigen trotz Ruhens der Beitragspflicht zur Krankenverſicherung das Sterbegeld gewährt wird. Nach der bisherigen Regelung traf dles aber nicht zu für diejenigen, die zum Reichsarbeitsdlenſt oder zur Wehrmacht zur Ab⸗ leiſtung ihrer aktiven Dienſtpflicht einberufen wur⸗ den. keſe aktiv Dienenden löſen vielmehr mit dem Eintritt in den aktiven Dienſt grundſätzlich ihre Beziehung zur Krankenverſicherung. Dennoch hat der Reichsarbeitsminiſter nunmehr verfügt, daß auch für ſie, alſo für alle diejenigen, die infolge des Eintritts in den aktiven Reichsarbeitsdienſt oder Wehrdienſt aus einem Verſicherungsverhältnis aus⸗ geſchieden ſind, die Träger der Kranken⸗ i das Sterbegeld zu zahlen haben, wenn die betreffenden Volksgenoſſen nach dem 26. Auguſt 1939 verſtorben oder gefallen ſind. Die Verſicherungsträger ſind verpflichtet worden, auch bereits von ihnen abgelehnte oder im Rechtsweg entſchiedene Anträge erneut zu überprüfen. Leinisw fit aA Der Füheees Sorgt auch Du dafür, daß auch dieſes Winterhilfswerk erneut der Welt gegen⸗ Ader eine Demonſtralion unſeres uniss⸗ baren Semeinſchaſts ſinnes und der ge⸗ meinſamen Pflichterfüllung wird. Blick auf Ludwigshafen Jubilarfeier der JG⸗Farbeninduſtrie AG. Die alljährlich am erſten Samstag im Neujahr augeſetzte Iwbilarfeter der JG⸗Farbeninduſtrie Ac Ludwigs haſen ſand im feſtlich ausgeſtattetem großen Saal des Feierabend⸗ baus unter ſtärkſter Teilnahme der Gefolgſchaft, der Vertre⸗ ter von Stcat, Stadt und Partei ſtatt. Eingeleitet wurdt dieſelbe mit der Ouvertüre zu Theodora für Streſchorche⸗ ſter und Klapler von G. F. Händel. Dos NSBO⸗Orcheſtet verlieh dieſem Werk eine muſifaliſch feinſinnige Ausden⸗ tung. Dr. Alfred Waſſermann zeigte ſich wieder als über⸗ legener Dirigent und ſeine Wattin hatte den Klapierpatk mit der ihr gewohnten Ein ühlung übernommen. Tirektor Dr. Wurmſer ergriff dann als Betriebs- führer der über 20 000 zäh enden Belegſchaft das Wort zur Begrüßung und zur Ehrung der 398 Jubilare. Er unter⸗ trich die Bedeutung der Jubilarfeier durch die A we d en⸗ heit von Kreisleiter Kleemann, Stadtkommiſſar und Ober⸗ bürgermeiſter von Metz, der zugleich ſeinen Abſchiedsbeſuch abſtattete und des Vorſitzers der J Jarbeninduſtrie, Wehr⸗ wirtſchaftsführer und Geheimrat Dr. Schmitz. zu deſſem 60. Geburtstag ihm die beſten Glückwünſſche überenkttelt wurden. Eine beſondere Ehrung wurde dem Betriehs⸗ führer durch Ueberreichung eines handcchri'tlichen Schrei bens des Führers zuteil, in welchem er die Grüße mit herz⸗ licher Exwiderung zum Ausdruck brachte. Direktor Wur⸗ ſter griff dann in die Fabrikgeſchichte, erinnerte an die beiſpielloſen Erſolge auf dem Gebiete der Technik and Wil, ſenſchaft. Im Zuge ſeiner Anſproche gedachte er des em 1. Mai letzten Jahres verſtorbenen Geh Kommerzleurat Dr. Carl Boſch, beſſen Name mit der Fabrikgeſchichte engſtens verbunden iſt. 54 Jubilare ſtehen nun 40 Jahre treu in den Dien⸗ ſten der Firma. 284 kamen im Weltkrieg(1010 in die Fir mo, ſie ertüllen 28 Jahre ihre A beikspflich⸗ ten. Sie alle dürſen nun im Krieg ihr Jubiläum kekern. Dem'ſiztellen Feſtakt ſchloß ſich ein kamerabſchaftliches Beiſammenſein an. . 1 a ſetzte aſen jend⸗ rere⸗ urt rche⸗ eiter eu⸗ tber⸗ rpatt iebs⸗ zur ter- gen⸗ dber⸗ einch zehr⸗ ſſem rr . eee ene mm Aus Welt und Leben Maite U Das heilige Feuer der Wiſſenſchaft uns Kunſt Von Haus Kundſen. Unter den mannigfachen und vielen für unſere Tage beziehungsreichen Aeußerungen, die wir im wellen Werk Gvethes finden, iſt der Satz aus ſeinem Brief vom 27. November 1813 an Joh. Fr. John von beſonders tiefer und erregender Bedeurung:„Indes del dem gegenwärtigen wichtigen Kampf ein großer Teil unſerer hoffnungsvollen deulſchen Jugend auf⸗ geopfert wird, ſo haben diejenigen, welchen es die Verhältniſſe erlauben, in ihrer ſtiben Werüſtati zu verharren, eine doppelte Pflicht, das heilige Feuer her Wiſſeuſchaft und Kunſt, und wäre es auch nur als Funken unter der Aſche, ſorgfältig zu becbahren, damit nach vorübergegangener Kriegsnacht bei an⸗ brechenden Friedensiagen es an dem unentbehrlichen prometheiſchen Feuer nicht fehle, deſſen die nächſte Generation bedürfen wird.“ Die ganze und größe Verpflichtung für alle, denen in der Heimat Arbeit und Aufgabe zugefallen ſind, iſt in dieſem Gvelhe⸗ ſchen Wort enthalten und zuſammengeſaßt. Es iſt ja keineswegs ſo, als handle es ſich für die Heimat darum, nur die Plätze ſauber und in Ordnung zu halten, die wir für jene draußen nun hier zu ver⸗ walten haben. Und es kommt ſchließlich im letzten gar nicht darauf ausſchließlich an, ein doppeltes Maß von Arbeit zu leiſten, denn wir würden auch das dreifache Maß übernehmen, wenn und wo es nötig iſt. Es geht nicht lediglich darum, daß»der Betrieb“ weiterläuft, weil das in dieſen Zeiten zwar Viel, aber nicht alles bedeutet, und wir dürften kaum beſonders ſtolz darauf ſein, wenn wir das, was ein⸗ ſach ſelbſtvevſtändlich iſt, durchühren und anſtändig vollenden. Es iſt eine viel höhere Forderung, die an uns geſtellt wird, und ſie iſt deswegen ſo hoch, weil wir dafür zu ſorgen haben, daß die Heimkehrenden mit ihrer Arbeit ſofort fruchtbar beginnen können. Das eine ſteht feſt: die nächſten Jahre nach ſiegreichem Kriegsende werden für uns Deutſche ungeheure Ar⸗ heltsausmaße bringen; und der Geiſt unſerer Zeit wird getragen ſein von der Haltung derer, die mit ber Waffe draußen geſtanden haben. Wir in der Heimat haben die Verpflichtung, den Boden auf⸗ nahmebereit zu halten für die neue Saat. Wir ſtehen heute alle unter den großen Geſetzen bes entſcheidenden Endkampfes, und unter dieſen Geſetzen hat alles zu ſtehen, was wir tun und arbei⸗ ten. Aber gerade darin gipfelt im Goetheſchen Sinne ber Anruf an uns, daß wir ganz in der Stille„das heilige Feuer der Wiſſenſchaft und Kunſt“ am Glim⸗ men halten. Alles Mehr, das wir zu Hauſe leiſten müßſen und wollen, iſt nur dann wirklich ein Mebr, wenn wir„den Funken unter der Aſché“ als Funken des Geiſtes bewahren und erhalten. Wo in aller Welt gibt es etwas ähnliches, daß ein Volk, das wie wir eine weltgeſchichtliche Entſchel⸗ dung durchzukämpfen hat, ein ungeſtörtes und kaum unterbrochenes Kunſtleben durchzuführen vermag. Wo in aller Welt hat man etwas ähnliches wie unſere„Truppenbetreuung“., die in dem großartigen Ausmaß auch dann noch dem glimmenden Funken gewidmet iſt wenn man nicht immer mit„Klaſſikern“ arbeitet, ſondern das geſunde Bedürfnis nach Humor und Heiterkeit von der Kunſt her ſtillt. Wir wollen g 0 — e Wenws 3 Nen⸗ kauf nicht reicht, dann hilft die Klein⸗ anzeige in der „Reuen Mannheimer Zeitung“! 0 0 72 ul, — Frühpirſch mit einem zünftigen Von Angela v. Britzen Es iſt nachts vier Uhr. Ich klopfte hart an die Tür des Fremdenzimmers:„Aufnehen!“— was geht mich ſchon dieſer neue Jagdgaſt meines Vaters au, deſſen Namen ich geſtern abend kaum verſtanden habe. und von dem ich nichts weiter weiß, als daß er heute auf den„Generalſtand“ gebracht werden foll, Am auf einen ſagdbaren Hirſch zu Schuß zu kommen! Meine ſchweren Jagdſtiefel klappern die Treppe herunter. In der Dieke heben die Hunde wachſam De Köpfe und ſenken freundlich die aufmerkſamen Oehrchen herab, als ſie mich erkennen. Schlaft weiter, ihr kleinen Kameraden, Hirſche ſind nichts für eure Raufluſt! „Der Tee iſt ſertia und damoft. Der Gaſt tritt ein. wir früßſtücken ſchweigſam. Er ſchiebt die Butter zort.„Nein bitte nur eine Brotkante und Speckl“ Das klingt nach einem zünftigen Jäger! Oder bat er nur die äußeren Formen angenommen und iſt doch in ſeinem Herzen ein Unchrerbietiger und ein Schießer? Er ſieht nach der Uhr.„In öreiviertel Stunden geht die Sonne auf. Wie lang iſt der Anmarſch!“ „Fünfunddreißig Minuten!“ 7 gehen wir!“ a r iſt karg mit Worten. Nicht einmal nach meinem Vater und den beiden anderen Jagdgäſten fragt er, die vor einer halben Stunde im Pirſchwogen los⸗ gefahren ſind, um an die andere Seite des Gehölzes zu gelangen. Wir treten vors Haus. Breite Linien von Sheu⸗ nendächern drärgen ſich gegen den hellgrünen Him⸗ mel. Gemächlich klingt das Malmen vieler Mäuler zus em Dunkel der Ställe. Sie haben ichon die erſte Fütterung bekommen. 8 s Dorf entlang. Matt leuchtet das Band der Straße aus dem ungewiſſen Dämmer. Am Ende des Dorfes bleibt der Gaſt ſtehen und prüft den Wind. Er iſt günſtig. Vom Wald her Klingt ſchon deutlich das Schreien des Hirſches. Zwei Suden ſind hell und aufgeregt. ſie ſind noch außen auf dem Felde. Aber eine dröhnt wle eine Alte, grollende Glocke aus Kriegszeiten, ſie iſt ſel⸗ zeuer und duwpfer zu hören „Der Starke iſt ſckon mit dem Rudel zu Holze gerggen“, 25 der Gaſt. ben 5 i au gehe ich nun mit einem Fremden durch die nächtlichen Felder meiner Heimat. bin fen feind⸗ lich geſonnen, weil er ſo ſelbſtverſtändlich dieſen ge⸗ eee ja gar nicht daß während des Waffenganges die Muſen ſich ſchweigend zurückziehen; ſie ſind ſo lebendig unter uns. wie wenn wir gar keinen Krieg lätten. Das großartiaſte politiſche Drama der Welt⸗ literatur. Kleiſt's„Prinz von Homburg“ hat jene Situation, die wir aufgabenmäßig uns vor Augen halben müſſen: indem Nalalie dem Kurfürſten be⸗ kennt. daß ſie ſeyr wohl wiſſe und auch einſähe daß das Kriegsgeſetz herrſchen ſolle, fügt ſie hinzu: „Jedoch die lieblichen Gefühle auch“. Wie wir es nennen wollen— es liegt nichts an der Bezeichnung: wichtig iſt. daß wir wiſſen, wo in der H imat unſere Verpflichtung liegt. Wir beugen uns demütig vor denen deren Leiſtung wir es zu danken haben wenn wir in unſerer„ſtillen Werkſtatt“ weiter ſchaffen dürfen. Mit ſtillem Stolz wollen wir ſagen dürfen: wir haben uns in der Heimat bemüht. nicht nur wür⸗ dig zu ſein. ſondern dem Kommenden die Tore zu öffnen. Auch im Geiſtigen wird es für dieſen ent⸗ ſcheidenden Kampf des deutſchen Volkes keine Kriegs⸗ gewinnler geben. Unſere Haltung entſcheidet auch hier, und ſie be⸗ kommt einen tiefen Sinn, wenn wir uns für fene draußen, ehrlich und treu. ernſt und würdig dem „heiligen Feuer“ verpflichtet fühlen und den„lieb⸗ lichen Gefühlen“ dem Geiſte dienen. Wir wollen bei Gott nicht träumen oder ſonſt auf einem Umweg flüchten; ſondern wir wollen, indem wir das„heilige Feuer“ am Glimmen erhalte, auch unſererſeits mit⸗ kämpfen; und wir wollen uns damit nicht etwa wich⸗ tia machen. vielmehr lediglich bekennen, aus un⸗ ſerer„ſtillen Werkſtatt“ heraus; und vielleicht dür⸗ fen wir hoffen, daß jene Männer draußen es nicht ungern hören. daß wir uns Goethes Wort zu eigen gemacht haben, daß wir alle Kraft daran ſetzen wollen. um von uns aus das„heilige Feuer“ wach⸗ zuhalten, damit es als helle Flamme des Geiſtes emporlodere, wenn jene zurückkehren. Ja, vielleicht ſagen ſie uns: nichts anderes haben wir von euch erwartet; denn wir haben an euch geglaubt. e Dle geliebte Stimme Nom, Ende Dezember. Vier Jahre ſind es ber. ſeit Lauro B. ſeine Gat⸗ tin verloren hat, doch noch immer ſchmerzt die Wunde, und er kann ſich über den Verluſt nicht trö⸗ ſten. Freunde, Verwandte haben alles verſucht, ihn aus der trüben Stimmung herauszureißen, Hoch alles iſt umſonſt. Lauro will allein ſein in ſeinem Symerz. Er beſucht nicht einmal mehr Pietro R. ſeinen beſten Freund, deſſen Wohnung an die ſeine ſtößt. Auch Pietros Frau war die beſte Freundin ſeiner verſtor⸗ benen Gattin. Vielleicht iſt es gerade die El inne⸗ runa an die vielen ſchönen, gemeenſam verlebten Stunden, die Lauro von sietro und ſeiner Frau nun fernhält. Lauro iſt biſſig und menſchenfchen gewor⸗ den. und als Pietro ihn eines Tages auf der Straße ſtellt und ihn herzlich einlädt doch wieder ſein Haus zu beſuchen, gibt er ihm eine ſcharfe Antwort. Lauros Groll verſteigt ſich ſo weit, daß er ſchließlich erklärt, es wäre beſſer geweſen, wenn er und Pietro ſich nie kennen gelernt hätten. „Von dieſem Tage an ſind öte Beziehungen voll⸗ ſtändia abgebrochen. Pietro und deſfen Gattin ſind tief betrübt, doch auch Lauro erträgt den Bruch ſchwerer, als er ſelbſt gedacht hätte. Durch die dünne Wand hört er das Summen der Stimmen feiner Nachbarn, ein Lachen. den Lärm der Kinder, deren Beſitz ihm ſtets verſaat war. Dies allein ſcheint ſei⸗ nen Schmerz noch zu ſteigern. Eines Abends nun ertönt plötzlich eine Stimme die feinen Herzſchlag faſt ſtocken läßt, es iſt die ihm nur zu wohl bekannte Stimme der gelſebten Gattin. Er traut ſeinen Ohren nicht. horcht mit Anspannung aller Sinne. Noch tönt die Stimme die Worte kann er zwar nicht verſtehen, doch ſind es immer die gechen. Die Illuſion ſteſgert ſich, es iſt unglaublich. es iſt Tollheit und doch iſt es ſo. Lauro fühlt förmlich ſein rn zerſpringen, er iſt nahe daran, verrückt zu wer⸗ den. In ſeiner Not wendet er ſich an den Polizeikom⸗ miſſar. Er ſoll einſchreiten, um dem böſen Scherz ein Ende zu ſetzen; denn Lauro alaubt im Grunde nicht an Geiſter. Der Kommiſſar lädt Pietro vor. Doch dieſer beſtätigt, daß es ſich um Je Stimme der verſtorbenen Gattin Lauros handle. Pietro iſt In⸗ genieur in einer Schallplattenfabrik. Vor einigen Jahren batte er, gelegentlich eines gemeinſamen Somme raufenthaltes der beiden Familien, hne Wiſſen Lauros die Stimme von deſſen Gat⸗ tin aufſeine Schallplatte aufgenommen. Es ſollte eine Ueberraſchung für Laurb ſein. Doch die Krankheit und der Tod von Lauros Gattin ßat⸗ ten die Schallplatte vergeſſen machen. Jetzt erſt hatte Pietro ſich an die Platte erinnert. Warum dem armen Lauro die cchöne, gleichſam lebendige Erinnerung an die Stimme deren, die er tber alles geliebt, vorenthalten? So hatte er denn, als die Kinder zu Bett gegangen waren, die Schall⸗ platte aufgelegt und tränenden Auges warteten er und ſeine Frau auf die Wirkung, die die Stimme aus dem Jenſeits auf den armen Freund ſenſeits der dünnen Wand ausüben würde. Und die Wirkung war ſegensreich. Lauro hat ſich davon überzeugt, daß nicht böſe Abſicht, ſondern reinſte Freundſchoft es war, die den Klang der geliebten Stimme ihm hervorgezaubert. Er iſt nicht mehr ſo allein wie in der letzten Zeit, denn enger als je hat die Zauber⸗ platte die zerriſſenen Freundſchaftsbande wieder ge⸗ knüpft. Oft und oft lauſcht nun Laurd. allein oder im Kreiſe der Freunde, der Stimme aus dem Jen⸗ ſeits, hält Zwieſprache mit ihr und ſein Schmerz löſt ſich allmählich in ſtille Ergebenheit in das Walten des Schickſals auf. N 5 ſegneten Boden betritt. und nicht darum zu wiſſen ſcheint, welche Gnade es iſt, ſehen zu dürfen, wie der junge Morgen aus dem alten Land geboren wird. Ich kenne den ſchmalen Pirſchſtteig im Wade ſehr genau und übernehme die Führung. Auſenerkſam lauſche ich hinter mich— wird der Gaſt mit der Bütchſe gegn einen Baum ſchlagen. klappt ſein Fern⸗ glas gegen einen Joppenknopf, tritt er unachtſam auf knackende Acſte? Nein. Ich habe es alf 925 mit einem Zünftigen zu tun, und dankbar atme i auf, als ſei hiermit die Ehre des edlen Wildes ge⸗ rettet, auf das ſich ſo oft die Büchſe eines Unwürdi⸗ gen richtet. Rechts im Bruch bläſt und plantſcht es. Wir blei⸗ ben ſtehen und hören das behagliche Schmatzen der Sauen ganz nahe. Abet im Weſten wird es bedroh⸗ lich hell. Wir haben keine Zeit, ritterlich das Mor⸗ gewbad der Schwarzkittel abzuwarten, und pirſchen behulſam, mit angehaltenem Atem, an dem Bruch vopbei. Jeden Augenblick erwarlet das Ohr ein Pol⸗ tern und das empörte Blaſen der alten Bache. A nichts ändert ſich, wir ſind unbemerkt vorbeigekom⸗ men. i Endlich der Generalſtand. Wir ſetzen uns lautlos und nehmen die Gläſer an den Kopf, um zur Feld⸗ kante hin zu ſehen. Aus dem weißlichen Streifen des Nebels, der wie ein unſchlüſſiger großer Reiher am Walbrande flat⸗ tert, tauchen hie und da rieſenhafte, geſpenſtiſche Köpfe auf— das Kahlwild. Es iſt noch vertaut, laut hört man das Knacken der fleiſchigen Rübenblätter. Nur das Leittier tritt ſichernd und ſchon ein wenig unruhig ßſin und her. Weiter draußen auf dem Feld bummelt der Hirſch läſſea hi tter einem Schmaltier her und knört ab und an faul vor ſich her. Er ſcheint noch nicht an Heim⸗ kehr in den Wald zu denken.. Der zweite Hirſch ſchweigt, er iſt wohl mit ſeinem Nudel nach links abgezogen. Aber rechts hinter uns da, wo der vartlährige Sau liegt knackt es ungufhör lich und ſch'röt ſich zwiſchen dem fungen Erlen. aufſchlag hin und her. Und plötzlich zittert uns das Herz im Leibe: ganz dicht bei uns ſchreit der Starke tief und unwillig. Die Hand am Fernglas erſtarrt, wir atmen kaum. Frech und hell antwortet der Achter vom Rühen⸗ feld her. Es iſt, als hielte alles ringsum wegen dice⸗ ſer dreiſten fungen Herausſorderung den Atem an Ein eiliger Frühwind läuft durch das betaute Geäſt, und wie im Sommer fallen die Tronfen zur Erde. Der Nebel hebt ſich. Auf dem Felde ſtehl das Röbel beiſammen und äugt aufmerkſam zum Wald⸗ Radium als Mordwaffe Das Verbrechen eines amerikaniſchen Wiſſenſchaftlers Im September 1985 ſtarb Profeſſor Allan Shoe⸗ maker. Direktor des Radium⸗Inſtituts von Los Angeles. Schon zwei Jahre vorher hatte er die Gewißheit gewonnen. daß er ſich Radium⸗Verbren⸗ nungen zugezogen hatte, die unbedingt zum Tode führen mußten. Sein Todeskampf war lang und ſchmerzhaft. Als er in den Sarg gelegt wurde, trug er am Handgelenk noch ſeine goldene Armbanduhr. Sein alter Freund. Dr. Milles'Connell, der zuſammen mit Dr. Hincky Collins der Schließung des Sarges beiwohnte. wollte, ehe der Deckel auf⸗ genagelt wurde, als Andenken an den verſtorbenen Freund die Armbanduhr an ſich nehmen und tat es auch, obwohl Dr. Collins perſuchte, ihn daran zu hin⸗ dern. Vier Jahre ſpäter ging die alte Taſchenuhr des Dr.'Connell entzwei: er nahm daher die Arm⸗ banduhr bes verſtorbenen Freundes aus ihrem Be⸗ hältnis. Im Herbſt 1989 bemerkte'Connell zum erſten Male an ſich ſelbſt Spuren von Radtum⸗Ver⸗ brennungen und lief ſofort zu Dr. Collins, der inzwiſchen Direktor des Radium⸗Inſtitutes gewor⸗ den war. Dr. Collins war ſehr erregt und konnte ſeinem Kollegen keine ausreichende Erklärung für dieſe Erſcheinung geben. Dieſes Verhalten lietz in Dr.'Connell einen ſchweren Verdacht aufſteigen. Er fuhr nach Boſton, um die Uhr unterſuchen zu laf⸗ ſen. Dabei wurde feſtgeſtellt. daß in ihr eine erheb⸗ liche Menge Radium verborgen war. Nun wurde die Polizei unterrichtet. die ſofort eingehende Unter⸗ ſuchungen anſtellte. Dabei ſtellte ſich heraus, daß Collins ein leidenſchaftlicher Spieler war und fer⸗ ner, daß er einer Frau, mit der er Beziehungen unterhielt. in einer ſchwochen Stunde anvertraut hatte, er habe ſeine leitende Stellung am Radium⸗ Inſtitut durch ein Verbrechen erhalten. Als man ihm ſchließlich in einem eingehenden Verhör auf den Kopf zuſagte daß er der Urheber des langſamen und qualvollen Todes von Dr. Shoemaker geweſen ſei, brach Collins ſchluchzend zuſammen und legte ein Ge⸗ ſtändnis ab. Anfang Dezember fand nun die Gerichtsverhandlung ſtatt, die infolge des Geſtänd⸗ niſſes nur wenige Tage dauerte und mit einem Todesurteil endete. Am 9. Dezember heſtieg der verbrocheriſche Arzt den elektriſchen Stuhl, um auf weniger qualvolle Weiſe ſeinem Vorgänger in den Tod zu folgen. Wenn man mit ſich ſelbſt ſelephontert In Mailand ſaßen eines Abends einige Herren in der Wohnung ihres Freundes zuſammen und feierten den neuen Fernſprecher, der eben angelegt war. Es war ſchon ſpät, als den neuen Telephon⸗ Heſitzer die Luſt anwandelte, ſeinen Apparat auszu⸗ probieren, und er wußte nicht recht, wer angerufen werden ſollte. Da wandte er ſich an einen ſeiner Gäſte, einen Buchhalter, und forderte ihn auf, er möchte in ſeiner Wohnung anrufen.„Bei mir ist niemand in der Wohnung,“ ſagte dieſer,„me ene Frau iſt mit dem Mädchen verreiſt, und ich habe nicht en⸗ mal einen Hund, der bellen könnte.“„Schadet nichts, man hört doch wenigſtens, welchen Ton dein Apparat gibt, und das genügt ja.“ a Auch die andern redeten dem Buchhalter zu ſodaß dieſer ſchließlich an den Fernſprecher ging und keine tummer wählte. Dreimal hörte man deutlich das Tü⸗tit, dann aber wurde der Hörer abgenommen, und eine Stimme ſagte:„Hallo!“ Der Buchhalter ſtand ganz entgeiſtert da. Eine Männerſtimme in ſeiner Wohnung? In dieſer Stunde? Ganz auf⸗ geregt ruft er:„Iſt dort nicht die Wohnung des rand herüber. Seitwärts wartet der Achter mit prahleriſch hochgeworfenem Geweih auf Antwort. 5 kommt ſte. Kurz und knurrenb, ein einziger böſer unheilverkündender Laut aus einem ſchweren Körper! Hinter uns knackt es. Dann plötzlich bricht ein Poltern los, ein Geweih ſchlägt mit hellem Ton gegen Stangenholz, es klatſcht zwiſchen den knirſchen⸗ den Rüben, und wie ein böſes Omen fegt ein un⸗ geheurer, dunkler Kaſten auf das helle Feld hinaus. In bieſem Augenblick bricht von Oſten her die Sonne über die Erde. Es iſt, als wären wir zurückgeſchleudert in jene reine Zeit, da auf junger ungeteilter Erde ſich das 10 formte und bie Kraft die erſten Grenzen ent⸗ ed. Praſſelnd fliegen die dunklen Geweihe ineinander, dieſe weitausgelegten Kronen männlichen Herrſcher⸗ willens, röchelnd geht der Alem durch die offenen Aeſer beider Kämpen, die Kragen berühren faſt den Boden. Zitternd ſtemmen ſich die Hinterläufe in die weiche Erde und tief geneigt drängt dos ſtarke Genick mit dem gefährlichen Kampfwerkzeug auf den Gegner zu. Einen Augenblick ſtehen ſie ſo mit'brie⸗ renden Muskeln, feſtgemeißelt in Kraft und Gegen⸗ kraft, raſenoͤſte Bewegung in die Ruhe gebannt. Die Lichter leuchten hell und böſe von unten her. und über den Köpfen erhebt ſich wie wirres Gäſt bie 1 0 der hellen, ineinander verflochtenen Geweih⸗ Enden. Stumm ſteht das Rubel und äugt mit umge⸗ wandten Häuptern zum Kampfplatz der beiden Nipa⸗ len herüber, abwartend in demütiger Ergebenheit, wer von nun an der Herr ſein wind. Ste haben kein Mitleid und keine Treue, dieſe ſtillen Tiere, ſie un⸗ terſtehen dem Geſetz. daß nur der Stärkſte gut genug iſt, über ſie zu herrſchen. a Der Augenblick verkrampfter Ruh iſt vorbel. Mäcftig ſchiebt der Starke den Geringeren rückwärts ⸗ knallend brechen die ſaftigen Rücen mitten durch vonn ſcharfen Schlag der raſenden Läufe. Aber alles Stemmen nützt nichts, der Achter wird ineinander geſchoben, knickt in den Hinterbzujen zuſammen und bricht ſchließlich feitlich aus Polternd verfolnt der Alte den Fliehenben, ſchlägt ihm mit dem Geweih zwei⸗, dreimal klatſchend auf die Keulen und bleibt dann plötzlich verächtlich ſteben. nährend der Ge⸗ ſtrafte mit rafenden Fluchten im Holz verſchwindet. Da ſteht der Sieger im Rüßenfeld. breit wie eine Scheibe, und das eroberte Rudel zielt demütig. in kurzen Tritten, auf den Gebſeter zu. der ſich nich! einmal nach ſeiner Geſolgſchaft wublickt. Neben mir hebt ſich ein Büchſenlauf leiſe vom Knie zur Wange empor. Die Jaadpaſſton ſchlägt ungern nen und ſehen uns nicht in die Augen. langſam und knabenhaft eine Röte. Buchhalters.?“„Freilich.“„Und wer ſind Ste?“ „Ich? Ich bin der Buchhalter perſönlich.“„Sie? Sie ſind ja verrückt! Ich bin der Buchhalter.!“ Ach wirklich? Das iſt aber ſchön, daß Sie mir das geſagt haben.. Noch ein lautes Lachen, dann wird der Hörer angehängt. Dem Buchhalter iſt nicht zum Lachen zum ite. Er ſtürzt in ein Auto, ohne daß er den Freunden er⸗ klärt hat, warum er ſo eilig davonläuft, und fährt zu ſeinem Hauſe. Die Türe zu ſeiner Wohnung ſteht offen, die Möbel ſind erbrochen und alles, was irgend⸗ wie Wert hatte, iſt verſchwunden. Auf dem Tiſch aber liegt ein Brief„Boſten Dank, mein Herr, daß Sie mich rechtzeitig benachrichtigt haben. Das Tele⸗ phon dſt doch eine ſchöne Erfindung... Ihr ſehr er⸗ gabener— Einbrecher.“ 3 Ein Name war der Unterſchrift nicht hinzugefügt, ſodaß die Polisei, die nun zu Hilfe gerufen wurde, einige Mühe haben wird, den Briefſchreiber zu finden. B. O Spielplanänderung im Nationaltheater. Wegen mehrfacher Erkrankungen im Perional wird heute, Montagabend, ſtatt„Am Tiſch der Ehe“ der Schwank „Die drei Zwillinge“ gegeben. Die Bukareſter Philharmoniker in Wien. Auf Einladung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels trafen die Bu areſter Philharmoniker unter Leitung ihres Dirigenten Ge⸗ orge Georgescu im Reich ein. Sie wurden auf dem Wiener Oſtbahnhof vom Leiter des Re ſcheplopa⸗ gandamtes Gebietsführr Günther Kaufmann be⸗ grüßt. In Wien geben die Bukareſter Philharmo⸗ niker als Gäſte der Geſellſchaft der Muſtilreunde ihr erſtes großes Deutſchland⸗Konzert und werden im Rahmen dieker Aufführung Werke von Richerrd Strauß und namhafter rumäniſcher Komponſten zu Gehör bringen. ODeutſche Buch⸗ und Graphik⸗Ausſtellung in Stockholm. Auf ſchwediſche Einladung findet dem⸗ nächſt im Stockholmer Nationalmuſeum eine Aus⸗ ſtellung des deutſchen Schrifttums der Gegenwart ſtatt, die vor allem ſchöngeiſtige, küönſt⸗ leriſche und wiſſenſchaftliche Gruppen umfaf t. M: der Ausſtellung verbunden iſt eine Schau neueſter deutſcher Graphik. Der ſchweödſſche Unterrichtsmini⸗ ſter Bagge und der beutſche Geſandte Prinz zu Wied haben den Ehrenſchutz der Ausſtellung übernommen. O„Vulgarien von Morgen“ Unter dem Titel „Bulgarien von Morgen“ iſt in Sofia ein neues Wochenblatt erſchienen. das dazu beitrager will. das bulgariſche Volk im Geiſt der neuen Zeit zu erziehen. Unter dieſem Geſichtspunkt ſoll über politiſche, kulturelle und wirtſchaftliche Ereigniſſe be⸗ richtet werden.— In der erſten Nummer ergreift der Oberkommandierende der bulgariſchen Armee im Weltkrieg. General Schekoff, das Wort in einem Artikel über die Notwendigkeit einer gel⸗ ſtigen Erneuerung. Es wäre irrig zu glauben. ſo ſchreibht er, daß das bulgariſche Volk den blitz⸗ artigen Wandlungen, denen die Welt heute unter vor⸗ fen ſei. entgehen könne. Dieſe Umwandlung werde nicht allein die ſtaatlichen Grenzen, ſondern alle Er⸗ ſcheinungen des Lebens der Völker in ihrer ganzen Tiefe erfaſſen. Es gehe nicht an, daß das bulg' riſche Volk dieſer Entwicklung entfremdet werde. Daßer ſei es vornehmſte Pflicht des neuen Blattes das hulgariſche Volk vorzubereiten. ein wündiges Glied dieſer neuen Weltordnung zu werden. Ebeater, M ſik und Kunſt in Kürze Seit dem Jahr 1938 wird ein von der Sie men s⸗ Ring ⸗Stiftung ausgege dener Preis von 1000 Mart für ie beſte Bio rephie eines ver orbenen großen deutſch⸗ſtämmigen Ingenieurs verteilt Der diesjährige Preis fiel an Wilhelm Haſſeaſtein in Höhe von 700 Mark für eine Biographie über Joſef Furttenboch(1891. 1667) und an Georg Zöllner in Höhe von 30 Mark für eine Biographie über Bruno Naumann(1844 100g). Brund Brehm, der oſtmärkiſche Dichter, iſt zum Pr&⸗ [identen der Wiener Kulturve reinigung heſtellt worden. Die An au 1939 gegründete Wiener Ku turvereinigung hat ſich neben gelegentlichen beſonderen Veranſtaltungen kibtſtleriſcher, auch muſt aliſcher Axt vor allem die Pfbege des anſpruchs vollen Vortrags weſens in Wien zur Aufgabe geſetzt. Carl Georg von Maaſſe n, der bekannte, ſeit langen Jahren in München aufäſſige E. Th. A. Hof mann⸗ Fo, ſcher und Herausgeber anderer Werke de deutſchen Literatur, iſt geſtern nach ſchwerem Leiden verſchieden. Die„Skaldiſche Dichtung“, Werk für großes Orcheſter, von C. H. Grover mann, wird von General muſtedirektor Schuricht in Utrecht ſu Wiesbaden und in Rom(Auguſter) zur Aufführung gelangen. Verſtänblicher Wunſch. Ich möchte ein weniger kluges Rebhußn eſſen als das Sie mir letzthin ſerviert haben.“ „Wieſo klug, mein Herr?“ „Es hat jahrelang verſtanden, der Kugel des Jägers auszuweichen.“ ſen und ſchonungslos wie eine Flamme aus dem Herzen bis zum Hals. Angeſpannt und in Erwar⸗ tung des ſcharfen Knalles ſehe ich auf das Blatt des Zwölfers, um beim Einſchlag den breiten Schweiß⸗ fleck wahrnehmen zu können. g In dieſem Auges blick legt der Hirſch das mächtige Geweih langſam hinten über, daß die hellen Enden faſt den Rücken berühren. öffnet weit das Geäſt und ſchreit ſeinen Sieg und ſeine Liebe dem Ru del wie einen langen, tiefen Geſang entgegen. Auf feiner Decke liegt die ſchräge rote Morgenſonne um ihn glitzert das tauſendfältige Silbergewebe der licht⸗ brennenden Tautropfen im dunkelgrünen Rüßen⸗ kraut. und vor ihm ſteht wie eine flatternde Stieges⸗ ſtandarte ſein weißer Atem in der klaren, kalten Frühluft! a Da ſenkt ſich neben mir der Büchſenlauf mit einer ſanſten faſt ergebenen Bewegung. Als ich den Kopf zur Seite wende ſehe ich in ein Geſicht. das auf⸗ jebrochen iſt. Mitten zwiſchen den Augen ſcheint ſich ies karge Männerantlitz plötzlich aufgetan zu haben und es leuchtet daraus das ehrliche. rückhaltloſe Pathos der Ehrfurcht. Ja, jetzt ſehe ich wohl, daß er ein echter Jäger iſt, er, wie jeder Zünftige. ein verſteckter Dichter iſt und in ſich den Beter, ja, den Aubeter des Schöpfers und ſeiner Geſchöpfe verbirgt! Trunken faſt hängt ſein Auge an dem berrlichn Bild, das der Meiſter in dieſer geſcaneten Morgenſtunde ſchlicht und kraktvon aufgebaut hat dort draußen auf dem Felde. Und der kleine Menſch mit ſeinem Mordwerkzeug im Vorſteck W ſoßald ihn der Finger der Schönheit vüßhrt! Noch einmal klingt der Schrei auf, unbekümmert und ahnungslos mitten im Bannkreis der Todes⸗ gefahr, und ſchwingt wie ein tiefe Cellv⸗Saite als zitternde Reſonanz in unſeren Kehln. Dann krollt der Starke zu Holze, wo das andere Rudel beſchei⸗ den auf ihn wartet. Wir klappen behutſam unſere Jogöſtüßle zufſam⸗ Wir gehen wortlos zu dem Kreuzweg, wo wir die drei andern 5 Jäger treffen. „Nun, kein Schuß? Staud denn nicht das ganze Rubel dicht vor dem Generabſtand?“ Der Gaſt nickt beſtätigend:„Jawohl, aber meine Blichſe hatte einen Verſoger.“ Er hält die Stirn geſonkt und nun überlzuft ſie 8 8 Zwei Augen⸗ daare kreffen ſich flüchtig in verſch viegenr Werneen⸗ ſamkeit. Wos iſt s— ſind es noch zwei Frembe, zwei Jäger, zwei Pirſchgänger— oder zwei Freunde! Vadiſche Ski⸗Staffel⸗Meiſlerſchaft Sc Hinterzarten ſiegt wieder vor SC Freiburg und S Schauinsland Als erſte Meiſterſchaft in dieſem Jahr führte der Bereich Baden am Sonntag eine 4⸗mal⸗10⸗Km.⸗ Staffel durch, die vom SC Hinterzarten auf der Strecke nach Titiſee und zurück abgeſteckt worden war. Von den neun gemeldeten Mannſchaften waren acht am Start. Ausgeblieben war die elſäſſiſche Be⸗ reichsſtaffel, von der nur ein Mann gekommen war. Krayenburg zeigte aber außer Konkurrenz. daß die Vogeſen⸗Skiläufer was können, denn er erzielte über 10 Km. die zweitbeſte Zeit mit 36:06 Minuten. Beſter Mann war der badiſche Altmeiſter Richabdd Merith mit 35:57 Minuten. Die Meiſterſchaft holte ſich aber wicder der Titelverteidiger Sc Hinterzarten mit der Mannſchaft Hitz. Kaltenbach. Birkenberger und Schubnell, die ſich als die ausgeglichenſte erwies. In einem harten Kampf auf der Strecke holten ſich die jungen Läufer in:29:56 Sd. einen Vorſprung von zwei Minuten gegen den Sc Freiburg und die Ski⸗ laufvereinigung Schauinsland heraus. Am Nach⸗ mittag fand auf der Adlerſchanze ein Springen ſtatt, in dem ſich wieder der Nachwuchs von beſter Seite zeigte. Mit dem Sieger der Klaſſe 3, Karl Fiſcher [Sc Nentſtadt) ſtellte er den Tagesbeſten mit Note 2199 und Sprüngen von 48 und 505 Meter. Sein Klubkamerad Alfons Beckert ſtand wohl mit 52 Mtr. den weiteſten Sprung. die beſſere Haltung entſchied aber zugunſten von Fiſcher, der damit Sieger in der Gesamtwertung blieb. Der Sieger der Klaſſe 1, Richard Merath(Freiburg) kam als Kombinations⸗ Jätfer auf Weiten non 48 und 46 Meter, die ihm den achtbaren ſechſten Platz eintrugen. Die Ergebniſſe: 1 mat 10 Km. Staffermeiſterſchaft:. SCE Hinler⸗ ten(Hitz, Kaltenbach. Birkenberger, Schubnell) 20:50; 2. S Freiburg(:82:12; 3. S Schauinsland 2287 58 4. SC Büßfertal:88.25; 5. Friedenweiler 23915; 6. SG Sig:41:28: 7. Sc Wieden:47:80 Stunden. Sprunglanf: 1. Karl Fiſcher(Neuſtabt) 219,9: 2. Alfons Beckert(Nenſtocnt) 218,9; 3. Kaltenbach Hint⸗rzarten] 204,1 Punkte.— Klaſſe 1: 1. Richard) Merath(Sc Freiturg) 1051(48. 460.— Klaſſe 2: 1. Alfons Beckert(Peuſtadt) 218(49. 52).— Klaſſe 3: 1. Karl Fiſcher[Sc Neu⸗ stadt) 219 9(48, 50,3): 2. Kalte noch([Hinter⸗arten] 204,1 48. 400; 8. Engen Groß(Sc Schönwald) 197%(Aa, 49); J. Eugen Maier(Sc Menzenſchwand)(45. 46): 5. Herbert Hog(Wen Furtwangen) 142,(44. 475 Meter). Sepp Weiler Sieger in Innsbruck Am Sonntag fond auf der großen Berg⸗Iſel⸗Schanze das dritte Fricdrich⸗Wurmi⸗Gedächtnisſpringen ſtatt, zu dem etwa 6 000 Zuſchauer erſchienen waren. Die Ver⸗ anſtaltung nahm einen glanzvollen Verlauf. Der Moll⸗ nitzer Gregor Höll erzielte im erſten Durchgang 71 Meter, ſein zweiter Sprung mit 75 Meter war der weiteſte des Toges überhaupt. Sepp Weiler(Sc Oberſtdor!) mit 725 und 71 Meter wurde mit der Note 222,1 Sieger, während als Dritter ia ſeiner bekannt ruhigen und a tsgeglichenen Form Jpfef Bradl(Sc Mühlbach) mit 68 und 71,5 Meter einkam. Fugend rührt ſich Hitlerſugend gewann Hochfirſt⸗Abfahrt Für die träditionellen Hochfirſt⸗Skiwettkämpfe des Sc Neuſtabt am Felöberg im Schwarzwald waren am Neu⸗ jahrstag, nicht die richtigen Bedingungen gegeben. So müßte man auf das Soringen verzichten und ſich auf den „Abfahrtslauf vom Hochfirſt zum Fuß des Feldberges be⸗ ſchränken. Die Strecke wies bei 1500 Meter Länge ein Gefälle von 340 Meter auf: Sie war ſehr ſchnell, und wer die Schuß ohrt an verſchiedenen Stellen nicht rechtzeitig abzubremſen verſtand, ſtürzte. 37 Bewerber ſtellten ſich dem Starter, vor allem war die Jugend ſtark vertreten, wogegen in den oberen Klaſſen die Felder ſehr dünn waren. Die Togesbeſtzeit erzielte mit:28 Min der Jungmann Rein- had Geiß(Sz. Felsberg Freiburg Bann 113) als Sieger der Jugendklaſſe A(16 bis 17 Jahre). Er gewann damit auch den Wanderpreis des Sc Neuſtadt. Zweiter in der Gesamtwertung wurde der Sieger der Klaſſe 3, Ottmar Stler[Sc Neuſtadt) in:87,2 und den dritten Platz be⸗ legte wieder ein Jugendlicher, Emil Hercher(Se Hinter⸗ zarten Bann 40) mit:37 6 als Zweiter der Jugendklaſſe A. Bei den Frauen kam nur eine Läuferin, Elſa Rees(Ski⸗ Beg. Schauinsland) ſturzfrei über die Strecke, wobei ſie mit 22178 noch eine gute Zeit herausfuhr. Die Ergebuiſſe: Jugend A: 1. Reinhard Geiß(Sc Feldberg):28 8, 2. Emil Hercher(Sc Hinterzarten):87,6, 8. Herold Ketterer [Wc Furtwangen]:50.0. JIngend B: 1. C. Peter(Sc Freiburg Bann 113):13,0, 2. Eugen Hirt(Sc Neuſtadt/ Bann 40):52,22. Klaſſe 1: 1. Willi Oeſterle(SC Frei⸗ burg):41 8. Klaſſe 3: 1. Ottmar Stier(Sc Neuſtadt) 12872, 2. Emil Saier(Se Freiburg):99,4, 8. L. Spiegel⸗ Halter(Sc Neuſtasßt):528. Frauen Kl. 1: 1. Elſe Rees (SV Schauinsland):17,83 Min. En dia Veicht und Horſt Faber Bayeriſche Kunſtlauf⸗Meiſter. Mit dem Kürlauſen am Samstag wurde im Münchener Prinzregenten⸗Stadion die bayeriſche Bereichsmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen in Anweſenheit des Bereichsſportfüh⸗ ers Reg.⸗Rat Oberhuber abgeſchloſſen. Aus den 42 Bewerbern gingen die beiden deulſchen Meiſter Lydia Veicht und Horſt Faber als Sieger hervor. Bei den Frauen vergrößerte die Titelperteidigerin ihren Vorſprung in der Kür ſicher auf 400,90 Punkte und erhielt mit Platz⸗ Ziffer 5 den Sieg vor Arge Jell mit Platzzifſer 10,377.70 und Suſe Demoll(alle Münchener EB) mit 18/888, 80. Die Nürnbergerin Lydia Wahl trat zur Kür nicht mehr an. Bei den Männern errang Meiſter Horſt Faber(Münchener EV Waſſen⸗) den Titel mit 998,06 Punkten und Platz⸗ ziffer 3 vor ſeinem Vereinskameraden Franz Loichinder (Münchener EV Waßhrmacht) mit 6/884 80. Zugunſten des talentierten Nachwuchſes verzichteten die beiden großdent⸗ ſchen Meiſter auf die Ehrnpreiſe, die den nächſtfolgenden Kameraden zufielen. Die Ergebniſſe: Bayeriſche Kunſtlauſmeiſterſchaft: Männer: 1. Horſt Faber(Münchner EV) 3/8986; 2. Franz Loichinger [Mü chener EV) 6/364,0. Frauen: 1. Lodia Veicht(Mün⸗ chener EW(5/090; 2. Inge Jell(Mech) 10/877.70; 8. Suſe Demoll(MB) 15/88 90.— Paare: Schmidt Ram⸗ bold[ME] 5/⁰1 0,88:— Junioren⸗Paare: 1. Burger/ Schmids(Augsburg) 3/9838. Juniorinnen: 1. Olga Huſter(Roſenheim) 4/126,7.— Innjoren: 1. Hubert Unger(1. c Nürnberg) 4/135 9. Mädel: 1. Frene Braun(Men) 3/1423.— Anfängerinnen: 1. Inge Wolfsbeiner(1. Fc Nürnbereh 3/51,7.— Anfänger: 1. Werner Müller(Mer) 3/4116.— Anfängerinnen über 14 Fahre: 1. Gabt Clauſing(Rießer See) 442.1. „ 1. Geſchwiſter Schlatte rer(Mex) 10,76. Neues vom Tiſchtennissport Bezirksſachwart Kern verläßt. unſeren Bezirk aus beruflichen Gründen. Zum ſtellvertretenden Bezirkskach⸗ wort für Mannheim und Heidelberg wurde Kurt Schweg⸗ ler, Eppelheim bei Heidelberg Bahnhofſtraße 8. ernannt. Alle Arfrogen der Tiſchtennispereine ſind künftig an den ſtellvertretenden Bezirksſachwart zu richten. Kern, Bezirksfachwart. Fußball-Rndſchau Der Cluß führt in Bayern.— Schalke Fortuna:0 Am erſten Januvar⸗Sonntag war die Fußball⸗Aus⸗ beute in den deutſchen Bereichen überaus mager. Im Süden des Reiches herrſchte in Südweſt, Baden, Württemberg und im Elſaß völlige Spielruhe. In Bayern gab es nur in Nürnberg zwei Punkteſpiele und zwar ſchlug der Meiſter 1. FC Nürnberg die Augsburger Schwaben mit:1(:), während die Wach Neumeyer Nürnberg gegen den mit Platz⸗ ſperre beſtraften FC Wacker München überraſchend :8(:3) einging. Der Klub hat ſich mit dieſem Sieg an die Spitze der Tabelle geſetzt(16:), aber dichtauf folgt 1860 München(15:5) vor dem BC Augsburg (14:), Neumeyer Nürnberg(13:9) und Schwaben Augsburg(13:). In einem zur Münchener Meiſter⸗ ſchaft zählenden Treffen ſiegte 1830 mit 121(:1) über die SpVgg Sendling. Im Bereich Heſſen gab es nur die Begegnung zwiſchen BC Sport Kaſſel und Sp Kaſſel, die zur Kaſſeler Meiſterſchaft zählte und vom BC Snort Kaſſel mit:0(:0) gewonnen würde. Um die Meiſterſchaft müſſen nun BC Sport und SC 03 Kaſſel ein Entſcheidungsſpiel austragen. Von den Spielen im übrigen Reich war das Freundſchaftstreffen zwiſchen dem deutſchen Maiſter Schalke 94 und dem Niederrheinmeiſter Düſſeldorf zweifellos das bedeutendſte. Die Knap⸗ pen ſiegten in heimiſcher Umgebung vor 8 000, Zu⸗ ſchauern mit:0(:0) Toren. aber es muß doch geſagt werden, daß die Düſſeldorfer etwas unter ihrem Wert geſchlagen wurden. Czaika und Pikartz mußlen abtreten und wurden dann nur unzureichend erſetzt. Der beſte Teil der Düſſeldorfer war die Abwehr mit Janes, aber der Sturm der Schalker war wieder einmal glänzend in Fahrt und einfach nicht zu hal⸗ ten. Kalwitzki und Burdenſki in der erſten, ſowie 1(2 in der zweiten Halbzeit ſchoſſen die ore. Eine volle Meiſterſchaftsrunde wurde im Bereich Nordmark erledigt. Der Hamburger S konnte natürlich vom Tabellenvorletzten St. Georg/ Sperber Hambura nicht geſtoppt werden. Mit:1(:1) feierte der Spitzenreiter einen neuen Sieg. Auch Meiſter Eimsbüttel kam gegen Concordia mit einem(:3⸗Sieg zu zwei weiteren Punkten. In Niederſachſen ſiegte im Niederſachſenpokalwettbewerb Hannover 96 knapp mit:3 über Arminia Hannover. In Berlin wurden zwei Spiele durchgeführt. Lufthanſa ſchlug Tas⸗ mania:0 und Wacker bezwang Elektra:!. Am Niederrhein trennten ſich Schwarz⸗Weiß Eſſe: und Gelſenguß Gelſenkirchen:1. während Turu Düſſel⸗ Forf geben den Mittelrheinmeiſter Mülheimer SV mit:6(:3) unterlag. Das Aufcebot für Saarbrücken Südweſt und Nordmark haben bereits gewählt Zum Reichsbundpokal⸗Wiederholungsſpiel in Saar⸗ brücken am 12. Januar hoben die Bereiche Süsweſt und Norödmark bereits ihre Wahl getroffen. Die Nors⸗ märker kommen mit einer Elf, in der in der Hauptſache die bewährten Spieler des HS ſtehen, aber ſelbſtverſtänd⸗ lich ſind auch die vorzüglichen Eimsbütteler Rohde und Panſe dabei. Der Süddweſten bietet die gleichen Spieler duf, die ſchon gegen die Oſtmark ſpielten und auch beim erſte Treſſen gegen die Nordmark, das in Hamburg tor⸗ los endete, dabei waren. Dem Straßburger Schiedsrichter Scheuer ſtellen ſich alſo folgende Mannſchaften; Südwest: Eigenbrodt(Kickers Offenbach); Kolb(Ein⸗ tracht Frankfurt), Moog(Eintracht Frankfurt) oder Schmitt (I Saarbrücken); Rößler(VR Frankenthal), Lautz(Rot⸗ weiß Frankfurt), Schädler(Eintracht Frankfurt); Rein- hardt(Bſ Frankenthal, Wirſching(Eintracht Frankfurt), Walter(1. FC Kaiſersſautern), Schmitt(Eintracht Frank⸗ furt), Brückner(SV Wiesbaden). Erſatz: Weiland(J Saarbrücken), Emberger(Vin Frankenthal) und Momber (Boruſſia Neunkirchen). Nordmark: Kowalkowſki(TVo Eimsbüttel); Dörſel, Stahl(beide Hamburger SV); Wendland(Victoria Ham⸗ burg), Rohde(TVd Eimsbüttel), Kahl(Hamburger SV); Melkonio(Hamburger SB), Panſe(TVo Eimsbüttel), Höffmann, Spundſlaſche, Rohwedder lalle Hamburger SV). Leibeserziehung der werktätigen Frauen Es iſt außerordentlich wichtig, daß die werktätigen Frauen ſich durch regelmäßig durchgeführten Ausgleichs⸗ ſport von ihrer Berufsarbeit erholen, die ſie in vielen Fällen körperlich einſeitig beanſprucht. Um den boſonderen Anforderungen, die an den betrieblichen Frauenſport ge⸗ ſtellt werden müſſen, gerecht werden zu können, arbeiten das Frauenamt der Daß und das Sportamt der NSG „Kraft durch Freude“ eng zuſammen. Alle vom Sportamt beſtätigten Sportwartinnen in den Betrieben werden Mit⸗ glieder der Werkfrauengruppe ihres Betriebes und tragen innerhalb der Gruppe den Gedanken der weiblichen Leibes⸗ erziehung voran, ſo daß die Werkfrauengruppe auch in dieſer Beziehung Vorbild für alle anderen weiblichen Ge⸗ ſolgſchaftsmitglieder wird. Die Kd F⸗Gau⸗ Sachbearbeiterin gehört zum Stab der Gau⸗Frauenwalterin. 5 Die achtzehn⸗ bis einundzwanzigjührigen weiblichen Geſolgſchaftsmitglieder gehören ſeit einiger Zeit zum Be⸗ treuungsbereich des Frauenamtes der DA. Dement⸗ ſprechend gehören ſie künftig auch der Betriebsſportgemein⸗ ſchaft an und nehmen nicht mehr, wie bisher, an den„Lei⸗ besübungen der berufstätigen Jugend“ teil. Für die Be⸗ triebslugend wird der Betriebsſport während der Arbeits⸗ zeit durchgeführt. Um die achtzehn⸗ bis einundgwanzig⸗ jährigen Frauen nicht ſchlechter zu ſtellen als bisher, ſoll für dieſen Perſonenkreis der Betriebssport nach wie vor während der Arbeitszeit durchgeführt werden, und außer⸗ dem ſoll nach Möglichteit dieſe Regelung auf die Frauen bis zum 25. Lebensjahr ausgedehnt werden. Für alle Werlfrauengruppen⸗Mitglieder bis zum B. Debensfahr iſt die Beteiligung am Betriebsſport Pflicht. Alle dieſe Re⸗ gelungen beweiſen, daß dem Betriebsſport für die Arbeits⸗ kameradinnen im Kriege erhöhte Aufmerkſamkeit gewidmet öſt. Kölblin-Selle in Hamburg Die Houptnummer des Hamburger Berufs⸗Boxkampf⸗ tags am 2. Februar wird das Schwergewichtstreſfen zwi⸗ ſchen Werner Selle(Duis urg) und Arno Köolin Plauen) bilden, das vom Verband jetzt als Ausſcheieung zur Deut⸗ ſchen Schwergewichtsmeiſtorſchaft aner annt wurde. Auf dem Programm ſteht ferner der Berliner Heinz Sendel, deſſen Gegner noch nicht feſtſteht. Kamp dauer herabgeſctzt Ningländerkampf Deutſchlaud— Italien Für den bevorſtehenden Ringländerkampf am 12. Januar in Stutlgart ſind Deutſchlond und Italien über⸗ eingekommen, die Kampfdauer der einzelnen Begegnungen von bisher 20 auf 15 htinnten herabzuſetzen Damit wer⸗ den die internativnalen Beſtrebungen, über die demnächſt auf einem Kongreß beraten werden ſoll, zum erſten Mae bei einem Ländertreſſen praltiſch erprect. Gleichzeitig wurde die Schiedsrichterfrade gelöſt. Motten ichter iſt der Ungar Michael Matura, während als Pun'trichter der Ita⸗ liener Cenfky und ein Kamffrichter des Bereiches Würt⸗ temberg tälig find. Für den Rückkampf hat Her italieniſche Verband die zweite März⸗Hölfte vorgeſchlagen. HANDELS- Und WIRIScHAEIS-ZEHUNe uniümum Lunau Sinkende Kurse an den Akflenmärkfen Berlin, 6. Januar. Zu Beginn ber neuen Woche bröckelten die Kurſe an den Aktienmärkten bei Feſtſetzung der erſten Notierungen überwiegend leicht ab. Jedoch waren die Einbußen ver⸗ hältnismäßig klein. Andererſcits wurden verſchicdene Werte auf kleine Kauſorders heraufgeſetzt, ſo daß die Kurs⸗ geſtaltung nicht einheitlich war. Am Montanmarkt ſtiegen Hoeſch und Mannesmann um je, Rheinſtahl um 7 und Buderus um 7 v. H. Anbe⸗ rerſeits ermäßigten ſich Vereinigte Stahl um 73 Klöckner um 7 v. H. Am Braunkohlenaktienmarkt befeſtig⸗ ten ſich Bubiag um 1, am Markt der Textilwerte Stöhr um 2 v. H. Von Kaliaktien verloren Salgderurth 4 v. H. Bei den chemiſchen Papieren wunden Gollſchmidt um . v. H. heraufgesetzt, von Heyden büßten 72, Schering 74 und Farben 1 v. H. ein. Elektro⸗ und Verſorgungswerte lagen ausgeſprochen uneinheitlich. Ales höher ſind Lahmeyer mit plus 0,50, E Schleſten und Siemens mit je plus 0,75, ferner Lichteraft mit plus 1,25 v. H. zu nennen. Niedriger lagen Schleſiſche Gas um 1, Siemens⸗Vorzüge um 1,50 und Accumulatoren um 2 v.., Aich bröckelten um 0,25 v. H. ab. Von Maſchinen⸗ baufahriben büßten Deutſche Waffen 1 v. H ein. Zu er⸗ wähnen ſind noch Waldhof mit— 1,50, Su deutſche Zucker mit— 1 und Schultheiß mit— 36 v. H. Reichsban anteile hatten wieder libha'tetegs Geſchäft und erhöhten ſich um 080 v. H. auf 127. Von variablen Renten ſtiegen Reichs⸗ altbeſitz auf 159,50 gegen 189,25. Geld und Dev'senmerk. Berlin, 6. Januar. Am Geldmarkt waren zuverläſſige Sätze noch nicht zu hören. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken erneut mit 58,02. Fortuna * Badiſche Gas⸗ und Elektrizitätsverſorgungs A. G. Lörrach. Der Gasabſatz ſtieg in dem am 30. 8. 1940 ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr um 1,05 v.., die Zahl der Gos⸗ abnehmer erhöhte ſich um 279 auf nahezu 18 000. Obwohl in? Geſchäftsjahr 10 Kriegsmonate fallen, war der Abſatz an Gasgeräten befriedigend. Die neuen Gastarife befinden ſich in Vorbereitung. Sie werden im April 1941 in Kraſt treten. Die Kohlenverſorgung konnte ausreichend ſicher⸗ geſtellt werden, der geſamte Anfall an Nebenprodukten IT Le iin Farbeninduſtrie, Geheimrat Dr. Schmitz. hat die Ver⸗ waltung der 3G. Farbeninduſtrie eine„Hermann ⸗Schmitz⸗ Stiftung? ins Leben gerufen, für die alljährlich 20 00 4 zur Veyfügung geſtellt werden, die zur Unterſtützung und Förderung von Kindern gefallener Gefolgſchaftsmitgeieder der JG. dienen ſoll.— Geheimpt Dr. Schmitz hat aus dem gleichen Anlaß eine Hermann⸗ u. Margarete⸗Schmitz⸗ Stiftung eprichtet, die mit 150 000 4 ausgeſtattet wurde und allmählich erhöht werden fell. Die Stiftung dient der Sortenwehl. Wie Dipl.⸗Landwirt H. Geyer⸗Berlin in der Landware ausführt, konnte die Pflanzguterzeugung bei Haptepſeln trotz erheblicher Verſchärſung der Anerken⸗ nungsbeſtimmungen don 1934 bis 1937 nicht nur verdrei⸗ facht, ſondern auch ſortenmäßig der als notwendig erachte⸗ ten Verwertungslage angepaßt werden. Hierbel wurde be⸗ ſonders der Anteil der ausgeſprochenen Speßöfekartoffelhor⸗ ten unter teilweiſer Außerachtlaſſung der Speiſequalität bewußt zugunſten der ertragreicheren und widerſtands⸗ fähigeren Speiſe⸗ und Wirtſchaftskartoffelſorten von an⸗ nähernd 60 Prozent im Jahre 1934 auf heute nur noch 23 Prozent geſenkt. Die Größe der Anerkennungsflächen (Hochzucht und anerkannter Nachbau) hat ſich von 100 189.5 Hektar in 1099 auf 183 390.7 Hoktax in 1940 erhöht. Davon entfielen auf die Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau 490.8 (i. V. 389.2) Hektar, auf Kurheſſen 144.8(85.5) Hektar, auf Thüringen 982.4(902.4) Hektar, in der Landesbauernſchaſt Rheinland blieb die Anerkennungefläche mit 273.8 Hektar unverändert, ſehr ſtark ſtieg ſie in Baden, von 57.9 auf 231.0 Hektar, unbedeutend war ſte in Saappfalz mit 40.5 (81.8) Hektar... Große Meſſen im Reich 1941 Wie der Werberat der deutſchen Wirtſchaſt mitteilt, ſind bereits bisher folgende Ausſtellungen 1941 genehmigt wor⸗ den und terminmäßig feſtgelegt worden: Leipziger Früh⸗ jahrsmeſſe vom 2. bis 7. März, Frühjahrsmeſſe Wien vom Kunden zum Lebenslauf. Zeugnisabschriften und Lichtbild an das Unterſtützung bedürftiger Geſolgſchaftsmitglieder der 36. 215 18 Farbeninduſtrie und deren Tochtergeſellſchaften, vor allem Kiuſch 1e. beſonderer Hilfe bedürftiger Ehefrauen bei Mutterſchaft 7 und Nik derkunft. * Erhöhte Kartoffelpflanzauterzeugung. Die höheren 5 Kartoffelernten der letzten Jahren ſind nicht zuletzt ein Nie Erfolg des geſteigerten Pflanzgutwechſels und der richtigen 2 wurde bei lebhafter Nachfrage reſtlos abgeſetzt. Der Roh⸗ 6. bis 16. März Breslauer Meſſe vom 21. bis 25. Mat, 5 2 N überſchuß ſtellte ſich auf 0/67(0,69) Mill. 4, ao⸗Erträge Dentſche Oſtmeſſe, Königsbere vom 17. bis 20. Auguſt, N brachten 0,023(0 021) Mill. 4. Andererſeits erforderten Leipziger Herbſtmeſſe vom 81. Auguſt bis 4. September und Es Perſonalunkoſten 0,28(0,285), Abſchreibungen 0,152(0,173), Frühjahrsmeſſe Köln vom 30. März bis 1. April. i ant! Zinſen 0,04(0,038), Steuern 9 133(0,124) Mill. 4 einſchl. a ſtal 4779(980)& Vortrag verbleibt ein Reingewinn von 82 318 g a 4 6. (84 779) wovon die 4 v. H. Dividende(wie im Vor⸗ Lrankfurt a: De Gold d Süber 80 ͥ ů w˙Q᷑ fahre) auf 2,0 4 Kapital wieder 80 000/ beanſprucht. Nach: 4 3. 15.9 995 Abzug der AR⸗ Vergütung bleiben 2 318 4 zum Neu- bEürschE sSraATSANLEIHEN Elebbaum- Werger. 165.5 1870 vortrag. Das Anlagevermögen ſteht bei 0,21 Zugängen— Elektr Licht u Kraft 197,0 198.0 ag 0 5 9 Engi Uni und 0,068 Abgängen mit 4,79(4,65) Mill./ zu Buch. Im 155 5 1 225 10105 1612 e 5 2089 Umlau vermögen von 0,407(0,493) ſind u. a. Waren⸗ und 1 5 51 1..8 15953 Gesfürei e eee, Leiſtungsforderungen mit 0245(0,309), Vorräte mit 0,12 SraTAN LEIHEN Grün u Bilfinger.. 361.0 3600 (0,07), Kaſſe, Bankguthaben mit 0,020(0,025) Mill.& ent⸗ 500 Harpener Bergbau. 164%. 5 erteite e Werth f 4% Heidelberg 28 1010. J. Heidelberger Jement. 189.5 189.7 halten. Andererſeits haben ſich die Wertberichtigungen(% Flannheim 26. 101. Hoesch Berg... 85 auf 1,702(1,609) Mill. vermehrt, die auf Umlauſvermögen(i Plorzheim 28 101 10% Holemann... 268.0 615 auf 0,011(0,022) verringert. Rückſtellungen erſcheinen mit pPaNbBRIEFR i e 7 0 0 043(0,037), Verbi dlichkeiten mit 1,00(1,8), darunter 4 Frank Ip Gut Niaeknr Warte 160.0 161ʃ0 1 Konzernſchulden 0,77(0,80), Wechſelverbindlichkeiten 9,18 R111 15 4 55 55 2 85 (0,178) Mill. J.— HW am 16. 1. in Lörrach. Die Geſell⸗ 4½ Mein Hp Bank udwisshaf Akt.- Br. an! .. 5855 5 7 2 5 Ludwiushaf. W 3 2 g ſchaft gehört zum Konzern Thüringer Gasgeſellſchaft, die 85 92 9 72 1 1 5 1075 08 4 b 500 1872 bar die Verwaltung verantmsrtlich beauſſichtigt. 21—26 R—9. 102.0 102,0 Metallgesellschaft. 178.0 1 „Brauerei Moninger uc carlsiuhe. Der am 24. Ibs TRIE,- ORA GTI Rbein West Pieke 1875 1872 115 Januar 1941 ſtattſindenden Hauptverſommlung der„ Halmler-Benz 27 144,0 104, Rütgers 47. 7007 25 Brauerei Moninger Ach Karlsruhe wird die Ausſchüttung 4 Di ach Bank 39„ Salzdetfurtmn. 222% 2219 Ant elner Dividende von wieder 7 v. H. vorgeſchlagen. 5 Gelsenkirchen 36 135 1075 9 N 80 N. 2 2 2*** 8 75 63.0 0 ChWa 8* 8 3 „Die Reichs kennziſfer ür die Lebensha“tun s oſten im 45 Ver, Süngerre 102 102% Sellindustrie( Wolty 1808 1400. Dezember 1940. Nach der Entwicklung der Reichskeunziſer 316. Farb. RiſtAnl 8... Siemens u Halske 287.0 28700 bel für die Lebenshaltungskoſten haben die Preiſe für die AK IIEN Süddeutsche Zucker 268.0— 4 11 Güter des täglichen Bedarfes im Durchſchnitt des Monats 3 5 Zellstofl Waldhof 184.5 l Dezember 1040 gegenüber dem Vormonat um 90,5 v. H. an⸗ Jada ads Schuhfabrik 15 155 B ANR E N ie gezegen, Die Gefamtlennziffer ſtell; ſich im Dezember auf. Kiezer, e eee, 5 180,8(1913 gleich 100) gegen 130,2 im November. Im ein! 8955 e ee an Bank 1200 104 In zelnen kat ſech dle Keunlſer für Ernährung von Jen of Terbafenß zettel:. 401,0 Peutzene Bar: 0 g 1 186,6(plug 0,5) v. H. erhöht. Hierin kommt neben der aussb. Nornd Nash., 20 4 Deutsche Reichsbank, 1270 197 1 fähkeszeitlich beölngten Heraufſetzung der Preiſe ür Ge⸗ gar bſoioren werke 223.7 221.9 Dresdner Bank„ 145,0 1445 hie mitfe, Steſt und Kartoffeln zum Teil auch noch die ſchon hrowy. Boverie&(3e. 3170 818.7 Rte, Mie. aun. 880 185. eln Mitte November eingetretene jahreszeitliche Erhöhung der Font Gumm 41. 18.7 Rhein, Hyn Bank. 166,0 166,0 gel Preiſe für Eier zum Ausdruck. Die Kenneilfer für Be⸗ Zeuner 1 12 a 5 J 7 Ausdruck. ö. b en a kleidung iſt von 146,2 auf 148 3(plus 1,4 v..) geſtie en. Deutsche Erdl. l, Zwlsehenkurs.. 88 In der Kennziffer für Heizung und Beleuchtung, die von a. 5 124,4 auf 115,0[plus 05 8 blog hal, wirkte 15 noch 15 Waſſerſtands beobachtungen im Monat Jannar. a 90 Abbau der Sommerpreisgöſchläge aus. Die Kennzi fer Abeingegel, 2 4 5 6 Abeingege!; 6 für„Verſchiedenes“ ſtellt ſich auf 147,6, ſie iſt gegenüber dem 18 ö 7 20 2 740 3 Vormonat 147, kaum verindert. Die Kennel ſer für Woh⸗ zmende. 383,238 204 1300 Fend 300.8 4 nung(2) iſt gleich geblieben. Len.70 3 65.27.96.70 Kein.005.304 67 44 5 cf. Farbeninduſtrie— Stiftungen. Aus Anlaß des Stralbüra.503 53.17.0 2 52] Neckarpegel 5 155 60. Geburtstages des Vorſitzers des Vorſtandes der JG. NMaxau.(51 5,59.19.810.59] Mannheim.15.10,.40.2. 8 5 n 5 Mob. Pmer effene Stellen 1 W Seſpieltes f i sch — Sehen Sie. u. 0 de! Sie haben eins zu 5 vermieten, Wir suchen zum sofortigen Eintritt, spätestens jedoch bis erk aber 8 800 xum 1. April 1841. einen G1 2 l gegen Barzahlung In Kleine Anzeige[Rute reinlot I Kaufen poguchf Fla in der Neuen schön wiel neu. das 2* er Ve Man n h. 8 el. alteSpezialgeschäft 9 817 7 1115 23 B. 175„ Abel. M 2, 11 Geſchͤſstsſt 9. Bl. der langlihrige Erfahrungen auf dem Gebiete der Lohn- und 5 ſte tung“ hätten Sie Hutmachermeister 1 Akkordverrechnung! des An- und Abmeldewesens sowie aller N Ihr Zimmer ſicher 5 ermischles dor im e vorkommenden Arbelten nachauweisen 0 tängſt vermietet. Hutmacher, Nehme noch einige DTF Bere nen ü Umanderm und aus- besser wankleldem Aud Wäsche an. Angebote unt. St 92 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. Verwaltungs Sekretariat der 5 M. Inner 51 9 15 u. Küche von Ehe⸗ 8 aar ſofork oder Betei EITE päter geſuch t. Angeb. unt. St 91 an die Geſchäftsſt. Wer beteiligt ſich ſtill an nach⸗ weisbar gutgehendem Geſchäft mit 2 bis 3000.- Mk. Weißes 347 Angebote unter Nr. 345 an die ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Ge⸗ Raum mit Waſſer, Gas u. Elektr. zu ver⸗ mieten. 34 C8 Nr. 18, 1 Treppe inks. tichtig und gat alcht teuet mi NROIlIos von Setkenheler Strabe 4 Der Reim zu „werben“ mit Recht heißt: „erben“! Offene Stellen Wir ſuchen ſofo Reichs wanderer⸗He Hab U. Rüchenmäddche Kinderbet mit Matratze, .70.40 Meter. faſt neu, billig zu verkaufen. Haas, Kleinfeldſtraße 29. rt tüchtiges 3¹³ im, U 5 Nr. 12. Zuverläſſ. Tage s⸗ mädchen od. füng. Dua geſuch t. Stitz f 43 T 1. 14, paterre. Frau Aeltere, unabhäng. 9 eines aushalts geſucht. O7, 13, Hinterhs. ur ſelbſtändigen a5 daten“, STOTZ-KONTAKT G. M. S8 H. N MANNHEIM NWECK ARA Uu.— 18 255 N 11 73 da 2 Fo: 5 f 3 1 be 5 1 rn 5 ne Tüchtig e 1% zu N 5 ö det Ucbinder el!“ ninsarbelterinnen 5 a 51 i 5 5 8 Ve für sofort gesucht! 5 13 MHannneimer Groß druckerei. R 1. 460 8 N ö ſch 111 1 g— ab, 5 5 5 8 G f un Agggoggggaadaggaaaggagggg Anoronungen der 150 u) er Aus amtlichen Bekanntmachungen 35 8 Auzeigentente ce, e 8 a NS⸗Franenſchaft. Orts frauen? f D ſchaftsleiterinnen: 7 1 15 Uhr, a Helen cen enen, beſorebane in 1 0. 11 II! geändert und 0 4,-9.„Was jeder vom Aus 5 mur in der zulzssigen Fassunr] wiſſen muß!“ Dieſe Lehrgemelnn 81 veröffentlicht. ſchaft beginnt am Dienstag, dem 5 Neue Mannheimer Zeitung 7. Jahner 10 Uhr, Saal. eil Auzeigen⸗Abteilung. letzte Uebungsabend r den ist 0 i Lehrtang'„Heize richtig“ findel w. am Mittwoch. 8. Januar, 18 Us 2 Zimmer 20, ſtatt. j