kanfſcher Geſchichte ſteh Erſcheint wöchenkl/ mal Bezugspreiſe: du unf. Geſchäftsſt. abgeh 1 70 M. d rel Haus monatl..70 M. u. 80 Pf. Trägeri., 0 1 ch. d. Poſt.00 M ohne Zlluſtr.,.30 M. mit Illuſtr einschl. Poſtbef.⸗Geb zuzügl. 42 Pf Beſtellg. Abgolſt. Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 3. NeFiſcherſtr 1, Fegauptſtr. 55. Woppauer Str. 8 Fegreiburger Str 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgenden Monat erfolgen Mannheimer Neues Tageblatt gumglnd, 8. zebtüat/ 30 lad. f. zebruat 1941 zeiſe 68 Pfg Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe ültig iſt dle Anzeigen⸗Preisliſte Nr 12 J einerlei Nachlaß gewährt beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim eizelpres* Pfg. Anzetgenpreiſe 22m breite Millimeterzetle 12 Pfg., 79mm breite Textmillimeter⸗ Allgemein liſt⸗ Bei Zwangsvergleichen od Konkurſen wird Keine Sewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an Verlag. Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1. 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konts: der Entſcheidungska Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: RNemazeit Mannheim 122. Mabtuand— Nummer 28 e ee Eigenklicher Zwetk:„Auffangvorrichtung für den Fall des englischen zuſammenbruchs“ Ein Teilerfolg der Oyppoſition Aber Rooſevelt hofft, das Geſetz doch noch durchzubringen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 8. Februar. Der große Kampf um das Englandhilfegeſetz, der Kampf zwiſchen Befürwortern und Gegnern einer Intervention der USA, nähert ſich ſeinem erſten Höheßunkt: der Schlußabſtimmung im Repräſen⸗ kantenhaus. Die republikaniſche Oppoſition hat geſtern einen erſten vorläufigen Erfolg davon⸗ getragen. Ihr Antrag, daß die Vollmachten des Präſtdenten im Rahmen dieſes Geſetzes durch ein⸗ ſache Kongreßmehrheit wieder auf⸗ gehoben werden können, wurde mit 148 gegen 141 Stimmen angenommen. Die Regierung wird ſich natürlich mit dieſer Teilabſtimmung noch nicht zu⸗ frieden geben, ſondern wird verſuchen, den Zuſatz ſpäteſtens in der Schlußabſtimmung wieder zu er⸗ ledigen. In maßgebenden Kreiſen rechnet man trotz der teilweiſe ſenſationellen Ausſagen Lind⸗ berghs und anderer noch immer damit, daß die Regierung das Geſetz in der von ihr ge⸗ wiüuſchten Form mit nur unbedeutenden Aende⸗ rungen durchbringen wird. Die große grundſätzliche geiſtige Auseinander⸗ ſetzung rings um das Geſetz geht in Zeitungen, Zeit⸗ schriften, Broſchüren weiter und wühlt die amerika⸗ liſche Seele aufs tiefſte auf. Jeder denkende Ameri⸗ känek iſt ſich zutiefſt der Tatſache bewußt, daß er an einem entſcheidenden Wende vunkt amert⸗ ö Ab üntd zu werden in dieſer öffentlichen Debatte hie weſentlichen Dinge berührt, um die es bei der jetzigen Entſcheidung geht und über die man in poliriſchen Kreiſen Waſhing⸗ lons für gewöhnlich nicht zu ſprechen wagt. Dann treten die wahren Ziele des amerikaniſchen Ge⸗ ſetzgebungswerkes mit greller Deutlichkeit hervor. Ei lüftete beiſpielsweiſe einer der meiſt geleſenen Leitartikler der amerikaniſchen Preſſe Lippman in der„Waſhington Poſt“ einen Zireel des großen Ge⸗ heimniſſes um die Engliagſaufe. Er erklärt, die Bill 1776, das iſt das Englanbhilfegeſetz, habe zwar als erſtes Ziel die Rettung Englands, aber keineswegs als letztes. Dieſe Bill ſtelle eine Art„Auffangvorrichtung dar, für den Fall des Zuſammenbruches Groß⸗ Britanniens“. Darüber könnten die Mitglieder der Regierung ſelbſtverſtändlich nicht offen ſprechen und es ei„ein schrecklicher Gedanke“ daß man dieſe Möglichkeit auch nur in Erwähnung ziehen müſſe. Aber auf der anderen Seite müſſe man zugeben. daß das Geſetz, das erſt nach längerer Anlaufzeit wirkſam werden könnte, gar keinen Sinn habe, wenn England die hächſten Mongte nicht überſtehen könne oder die bis dahin mögliche amerikaniſche Hilfe nicht ausreiche, kwle viele Sachverſtändige meinten. Gerade für die⸗ ſen Fall aber glaube Rooſevelt die beſonderen Voll⸗ machten des Geſetzes notwendig zu haben. Rooſevelt müſſe, meint Lippman, freie Haud ſitzen, um mit England alle Abmachungen tref⸗ en zu können, für den Fall eines Zuſammen⸗ bruches in Europa. Lippman zählt die dazu er⸗ forderlichen Maßnahmen auch gleich im einzelnen auf: Uebernahme der britiſchen Flotte, der Stütz⸗ punkte des britiſchen Empires uſw. damit wird alſo aus berufenem amerikaniſchen Munde beſtätigt, was neutrale Beobachter ſchon muiberholt erklärt hatten, nämlich daß die Us A ſich guechcken. das Erbe des Empire anzutreten, und daß i maßgebenden Männer Waſhingtons. was ſie auch nach außen ſagen mögen, England praktiſch ab⸗ geſchrieben haben. Erſt in dieſem Rahmen wird die Ekuſſion über eine amerikaniſch⸗engliſche„Union Reahtndlich, von der ſeit einige Zeit ab und zu die jede iſt, und die natürlich nichts anderes ſein 77 5 als ein Aufgehen der Reſte des Empires in aue UA. Die engliſche Inſel aber hat. von Wa hing⸗ an aus geſehen, nur noch den Wert eines vorgeſcho⸗ 955 Glaeis, das ſich einem Angriff opfern muß. Eugkand iſt damit in die gleiche Lage geraten, die es 95 Verlaufe ſeiner früheren Geſchichte Belgien und 5 auf dem europäiſchen Kontinent zugedacht Linoberghs Aus ſane N anb, Neuyork, 7. Febr. Bre dem Außenpolitiſchen Senatsausſchuß gab 5 Lindbergh ein längeres Gutachten zu dem geplanten England ⸗Hilfegeſetz ab. Er erklärte. falls Amerika jemals angegriſſen werden ſolle, würde die Verantwortung bei deuen liegen. die us A⸗Waffen nach Ueberſee ſchickten. 855 daſſei eine erwieſene Tatſache, daß die USA Luft⸗ liel An einem fammerlichen Zuſtand die USd- Armee ſchlecht ausgerüſtet ſei, und daß die dürf Flotte einer neuen Ausrüſtung öͤringend be⸗ 25055 Es wöderſtrebe der Usa Sicherheit, auf Auen Sieg Englands zu bauen weil der Glaube an eth ſolchen Sieg außerordentlich zwei⸗ Hitf aft ſei. Er ſei deshalb Gegner des England⸗ f rlelleſebres, weil es eine Politik gutheiße, die zum atlegsmißlingen führe und zu einer üblen Diktatur eigenen Lande. Er glaube aber nicht, daß die 15S A⸗Hilfe den Engländern die Ueberlegenheit über Deutſchland geben könne. Lindbergh nannte Deutſchland„Europas natür⸗ liche Luftmacht. Er glaube auch nicht, daß die ame⸗ rikaniſche Luftflotte im Verein mit der britiſchen, von der kleinen Fläche der britiſchen Inſeln aus unter den gleichen Bedingungen kämpfen könne wie die deutſche Luftwaffe, welche zahlreiche Stützpunkte auf dem ganzen Feſtland habe. Die Vereinigten Staaten würden überdies genötigt ſein, den Ozean mit Flugzeugen, Menſchen, Brennſtoff und Kriegs⸗ material zu überqueren. während ihre Schiffe dau⸗ ernd feindlichen Bomben und Torpedos ausgeſetzt wären. „Unſere Politik, die wir im Augenblick betrei⸗ ben“, erklärte Lindbergh,„geht von der Voraus⸗ ſetzung aus, daß England den Krieg gewiunt. Ich persönlich bin der Anſicht, daß England nicht in der Lage iſt, den Krieg zu gewinnen. Wenn es ihn nicht gewrunt und wenn unſere Hilfe nicht dazu benützt wird, um einen beſſeren Frieden für England zu erhalten, als er andernfalls möglich wäre, dann ſind wir für die nutzloſe Verlängerung des Krieges verantwortlich und insbeſondere für das Blutvergießen und die Verwüſtungen, die in Europa noch weiter angerichtet werden.“ Weiter erklärte Lindbergh, daß zur Zeit des Po⸗ leneinfalles die einzige Möglichkeit für England und Frankreich geweſen ſei, die Kriegserklärung hinaus⸗ zuſchieben, bis ihre eigene Wehrmacht fertig geweſen wäre. Als England und Frankreich Deutſchland den Krieg erklärten, war nicht die geringſte Ausſicht für dieſe Länder vorhanden, Polen zu helfen. Lindbergh ſei damals bereits der Anſicht geweſen, daß der Krieg für England und Frankreich eine Kataſtrophe ſei. „Das iſt bei Frankreich bereits der Fall, und ich glaube, daß es für England auch ſo werden wird“. Auf eine Frage des Semators Thomas betonte Lindbergh, wenn Frankreich nicht erwartet hätte, daß wir in den Krieg eintreten würden, hätte es nicht auf Hilfe und eventuell Truppen aus den Vexeinig⸗ ten Staaten gerechnet und würde nicht an Deutſch⸗ land zu einer Zeit, die es für eigene Vorbereitun⸗ gen benötigte, den Krieg erklärt haben. Seiner, Lind⸗ berghs Anſicht nach hätten auch amerkikaniſche Diplomaten Frankreich indirekt zum Krieg ermun⸗ tert. Ebenfalls habe die Haltung der US A⸗Preſſe die Hoffnungen auf die US A⸗Hilfe unterſtützt und Eng⸗ land ermuntert, den Krieg fortzuſetzen. Im rollenden Einsatz gegen Malta La Valetta und die anderen Häfen Maltas mit ſchwerſten Vomben belegt [(Funkmeldung der NM.) + Berlin, 8. Februar. Das Oberkommando der Wehyrmacht gibt bekannt: Einzelne Kampfflugzeuge griffen kriegswichtige Ziele auf der britiſchen Inſel er⸗ folgreich mit Bomben au. Hierbei wurde in einer Hafenſtadt an der ſchottiſchen Oſtküſte der Keſſel eines Gaswerkes im Tiefangriff in Brand geworfen. Bomben ſchwerſten Kalibers trafen in Südoſtengland einen Bahnhof und eine Fabrikanlage. Vor Dundee wurde ein kleines Handelsſchiff durch Bombenvolltreffer zerſtört. Im Mittelmeerraum griffen deutſche Kampfflieger in den geſtrigen Abend⸗ und Nachtſtunden im rollenden Einſatz die Flug⸗ plätze Lucca und Lal⸗Far, den Seeflughafen Marſa⸗Scirocco und die Hafenanlagen von La Valetta auf der Inſel Malta au. Bombentreffer zerſtörten Hallen und Unterkünfte und verur⸗ ſachten größere Brände. Der Feind warf mit ſchwachen Kräften SEM BAUAN U NSN SEEESTISunSsEN NAp S. DINI g 0 5 10 15 Sci Rocco (Kartendienſt Erich Zander.) in der letzten Nacht an der Kanalküſte Bomben, ohne neunenswerten Schuden anzurichten. 5 Flakartillerie ſchoß ei feindliches Flugzeug ab. Die Flaliener räumen Benghaſi Erfolgreiche Abwehrkämpfe an der albaniſchen Front (Funkmeldung der NM.) + Ro m, 8. Februar. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: An der griechiſchen Front wurde im Abſchnitt der 11. Armee ein feindlicher Angriff unter ſchweren Verluſten für den Gegner ab⸗ gewieſen, wobei ſich das 13. Infanterieregiment beſonders auszeichnete. Unſere Luftwaffe hat militäriſche Ziele in Preveza bombardiert. Am 5. und 6. Februar tobte in der ſüd⸗ beugaſiſchen Senke eine äußerſt hef⸗ tige Schlacht mit ſchweren eigenen und nicht weniger ſchweren Verluſten des Gegners an Mann und Material. Am Abend des 6. Februar hat der Feind Bengaſi beſetzt, das von unſeren Truppen zur Schonung der italieniſchen und Eingeborenen bevölkerung geräumt worden war. In Oſtafrika, im Abſchnitt von Keren, lebhafte beiderſeitige Artillerietätigkeit. An der Sudangrenze von Galla und Sidamp Patronil⸗ leu zuſammen ſtöße. i haben Abteilungen unſerer Luftwaffe lagernde feindliche Truppen mit Bomben be⸗ legt. Im Kampf mit feindlichen Jagdfliegern würden drei engliſche Flugzeuge brennend ab⸗ geſchoſſen. Der Feind hat Luftangriffe gegen Keren, Hargeiſa und Javello unternommen. Am Nachmittag des 31. Jannar wurde ein bewaffneter Prahm unſerer Kriegs⸗ marine, der zu einem anderen Liegeplatz ge⸗ ſchleppt wurde, von einem feindlichen U⸗Boot angegriffen, das das Feuer gegen ihn eröffnete. Der Prahm erwiderte ſofort lebhaft das Feuer, wobei es ihm gelang, das U⸗Boot zu treffen. Der kleine Schlepper, der während des Kampfes 3 wurde, geriet in Brand und ſank rauf. 48 der 67 Mann ſtarken Beſatzung wurden gerettet. Japans aſiatiſche Miſſion Zu den Friedensverhandlungen zwiſchen Thailand und Franzöſiſch⸗Indoching dub. Tokio, 8. Febr. Anläßlich der Tokioer Friedenskonferenz, die am Freitag im Amtsſttz des Miniſterpräſidenten eröffnet wurde, nehmen die führenden Zeitungen der Haupt⸗ ſtadt in ihren Leitartikeln zur Bedeutung dieſer Konferenz Stellung. Die große Tageszeitung „Hotſchi Schimbun“ erklärt, der augenblicklichen To⸗ kiber Friedenskonferenz. durch die Japans führende Stellung in Aſien von neuem beſtätigt würde, und die Thailand und Franzöſiſch⸗Indochina eine Gelegenheit bieten würde, ihre Beziehungen zu den aſtakiſchen Völkern zu verbeſſern. ſei große Bedeutung beizu⸗ meſſen. Die Zeitung rät Thailand und Franzöſtſch⸗ Indochina in Erfüllung der gemeinſamen Miſſion der aſtatiſchen Völker für die Schaffung eines allge⸗ meinen Wohlſtandes in der oſtaſiatiſchen Sphäre Hand in Hand zu arbeiten. Die Zeitung„Nitſchi Nitſchi Schimbun“ fſthrt in ihrem Leitartikel aus, daß Japan feſt entſchloſſen ſei, jedes Hindernis, das der Schaffung des gllgemei⸗ nen Wohlſtandes in der oſtaſiatiſchen Sphäre im Wege ſteht, zu beſeitigen. Auſtralieus Premierminiſter nach England unter⸗ wegs. Der Londoner Nachrichtendienſt gibt bekannt, daß der auſtraliſche Premierminiſter Menzies in England erwartet wird. i Was will Amerika? * Mannheim, 8. Februar. Als im Jahre 1823 der amerikaniſche Präſident Monroe ſeine berühmte Doktrin verkündete, daß den europäiſchen Staaten keinerlei Einmiſchungs⸗ recht auf dem amerikaniſchen Kontinent zuerkannt werden könne und die Vereinigten Staaten jeden Verſuch einer ſolchen Einmiſchung als unfreundliche Handlung betrachten und behandeln würden, haben die Vereinigten Staaten damit ihren erſten Schritt in die Weltpolitik getan und gleichzeitig im Rahmen dieſer Weltpolitik einen kontinentalen Imperialis⸗ mus mit freiwilliger Iſolierung in interkontinen⸗ talen Dingen als ihr Programm ſtatuiert. An dieſem Programm haben die USA ſaſt ein Jahrhundert lang feſtgehalten. Und ſie ſind nicht ſchlecht dabei gefahren. Sie haben in dieſem Zeichen der eigenen Beſchränkung auf den Kontinent und der gleichzeitigen Abwehr aller außerkontinentalen Einflüſſe nicht nur den eigenen Staat zum reichſten und mächtigſten Staat der Erde entwickelt, ſondern ſie haben auch darüber hinaus mit Hilfe der Monreo⸗ Doktrin den ganzen amerikaniſchen Kontinent ſich wenigſtens wirtſchaftlich abhängig gemacht. In ihren Methoden waren ſie dabei nicht wähleriſch; hatte der erſte Roboſevelt den Südamerika⸗Staaten mit dem„großen Stock“ gedroht, verſucht es der zweite mit der„Politik der Nachbarſchaft“. Zueck und Ziel ſind immer das gleiche: der Kontinent ſoſt ſo tanzen, wie Waſhington pfeift. Der erſte Ausbruch aus dieſer Politik der Monroe⸗ doktzin erfolgte im April 1917, als ſich die Vereinig⸗ ten Staaten, von der Sorge um ihr in dem alltierten Krieg inveſtiertes Geld getrieben und aus ideologk⸗ ſcher Gemeinſchaft mit den demokratiſchen Weſtmäch⸗ ten, zum Eintritt in den Krieg gegen Deutſchland entſchloſſen. Zum erſtenmal ſprengte Amerika da⸗ mals den Raum ſeines Kontinents und den Rah⸗ men ſeines weltpoltiſchen Programms. Die Vereinigen Staaten ſind dieſer Sünde am eigenen Leibe nicht froh geworden. Sie haben ſich ſehr raſch wieder aus den europäiſchen Händeln zu⸗ rückgezogen— und damit freilich dieſes Europa ge⸗ rade den ſturſten, leichtfertigſten und brutalſten Händlern überlaſſen!—; ſie haben den Verſailler Vertrag nicht ratifiziert und ſind dem Völkerbund nicht beigetreten. Sie hatten genug von 200 000 amerikaniſchen Soldaten, die auf den Friedhöfen Frankreichs lagen Aber es blieb nicht bei dieſer neuen Rückkehr zur alten Iſolierung. Es konnte zum guten Teil nicht dabei bleiben. Der europäiſche Kontinent hatte ſich in dem Kriege der vier Jahre ſelbſt zu ſehr geſchä⸗ digt, als daß er ſeiner doppelten traditionel⸗ len Aufgabe, nicht nur politiſches Herrſchafts⸗ ſon⸗ dern auch wirtſchaftliches Verwaltungs⸗ und Ver⸗ ſorgungszentrum der ganzen Erde zu ſein, noch hätte gerecht werden können. Zum mindeſten wirtſchaftlich mußte er den Primat an die aus dem Krieg un⸗ geſch: cht hervorgegangenen USA abtreten. Zum mindeſten wirtſchaftlich mußen die USA von der paſ⸗ ſiv orientierten Kontinentalmacht zur aktiven Welt⸗ macht werden. Das alles aber hätte nicht notwen⸗ digerweiſe zu einem neuen Einbruch der USA in die europäiſche Politik zu führen brauchen, wenn nicht in Amerika der Geiſt lebendig geweſen wäre, der bei allen fungen, noch nicht zur Ruhe und Reife, zum Ausgleich und zur Selbſtbeſinnlichkeit gelang⸗ ten Nationen ſich zu zeigen pflegt: der Geiſt einer von einer ungehemmten Selbſtüberheblichkeit gez nährten ideologiſchen Beſeſſenheit. Ame⸗ rika glaubte in ſeiner eigenen Ideologie das Evan⸗ gelium der Menſchheit zu beſitzen, das Rezept, an dem allein die Welt geneſen müſſe. Für dieſes Evan⸗ gelium der politiſchen Demokratie und des wirt⸗ ſchaftlichen Kapitalismus, ſetzte es ſich mit miſſiona⸗ riſchem Eifer und puritaniſcher Unduldſamkeft ein. Die Ketzer wurden die„faſchiſtiſchen Staaten“. Dieſe faſchiſtiſchen Staaten wollten nichts von Amerika; ſie hatten politiſch gar keine Be⸗ rührungspunkte mit den USA., ihre wirtſchaftlichen Intereſſen ergänzten ſich mit denen Amerkas auf das vortrefflichſte— weit mehr jedenfalls, als die Intereſſen des britiſchen Imperiums— ſie beſaßen weder Kolonien im amerikaniſchen Raum, noch arm wie ſie waren, rieſige Kapitalanlagen in den ame⸗ rikaniſchen Republkien. Sie hatten auch garnicht die Abſicht, nun etwa aus ihrer eigenen Lehre, die ja nur die Summe der von ihnen gemachten hiſto⸗ riſchen und politiſchen Erfahrungen war, einen Ex⸗ portartikel für die USA. zu machen.— Aber das alles ſah Amerika nicht; es ſah nicht die politiſchen und wirtſchaftlichen Realitäten, es ſah nur die ge⸗ genſätzliche Jdeologie eines fremden Glaubens. Und darum ſah es auch den Krieg, der im September 1939 in Europa aus b racch, falſch. Es ſah nicht die Tatſächlichkeit dieſes Krie⸗ ges: nämlich den letzten Verſuch einer alten welt⸗ imperialen Macht Englands, einen groß gewordenen europäiſchen Gegenſpieler niederzuwerfen, es ſah uur die webplogiſche Tarnung dieſes Krieges: den Kampf der engliſchen Demokratie gegen den deut⸗ ſchen Nationalſozialismus. Und darum ging es mit fliegenden Fahnen in das Lager des engliſchen Welt⸗ reiches, des wirklichen großen politiſchen Gegenſpie⸗ lers Amerikas im weltpolitiſchen Raum. Und heute ſchickt es ſich an auch auf die Schanzen für dieſes England zu ſteigen. Das England ⸗Hilfgeſetz, das augenblicklich im Waſhingtoner Parlament beraten wird, iſt nichts an⸗ deres als die neuartige Form einer Kriegserklä⸗ rung. Man ſchickt nicht Soldaten, aber Kanonen; man erklärt Deutſchland nicht den Krieg, aber man erklärt alles, was in ſeinen Kräften ſtecht, zu tun, damit Deutſchland ſeinen Krieg verliere; man bleibt ſelbſt im„Frieden“, macht aber darauf aufmerkſam, daß man niemals einen Frieden der anderen aner⸗ zennen würde, der auf Grund eines deutſchen Ste⸗ ges geſchloſſen würde! Es iſt klar, daß die Entwick⸗ lung bei ſolch verfälſchten diplomatiſchen Formeln nicht ſtehen bleiben kann. Der Krieg liebt klare Gnt⸗ ſcheidungen; er pflegt für die Raneünen und die Sophiſtereien der Diplomaten wenig Verſtändnis zu haben. Wir ſind uns alſo klar über den Weg, den unſere Beziehungen zu den Vereinigten Staaten naturnot⸗ wendig laufen müſſen, wenn Amerika an ſeinen Plänen und Abſichten, wie ſie im Englandhilfegeſetz feſtgelegt ſind, feſthält. In dem Maße, in dem die Vereinigten Staaten die ſelbſtgewählte Grenze ihres Kontinentalimperialismus überſchreiten, in dem gleichen Maße wird auch der kontinentale europäiſche Krieg die ſeinen überſchreiten. Aber er wird dann freilich nicht nur die Grenzen des atlantiſchen Raums überfluten, er wird auch die des paziſiſchen Raums überfluten. Bor Tagen erſt hat Japans Außenminiſter im japaniſchen Parlament wieder er⸗ kärt:„Gs iſt niemand im Land, der darnach fragt, was Japan zu tun hat, wenn Amerika in den Krieg gegen Deutſchland tritt.“ Der Krieg würde dann zum Weltkrieg werden Waſhington hat es in der Hand, das zu vollenden oder das zu vermeiden. Das amerikaniſche Volk muß ſich nur klar darüber ſein, daß ſeine Regierung dann dieſe Kataſtrophe über das Land und die Erde nur aus politiſchem Glaubenshaß und aus keinem anderen Grunde heraufbeſchwört. Denn das politiſche Argument, daß ein ſiegreiches Deutſch⸗ land Amerika bedrohe, das glauben in Amerika ſelbſt die nicht, die es am lauteſten hinausſchreien. Den eigentlichen politiſchen Zweck einer Einſchaltung Amerikas in die europäiſche Auseinanderſetzung aber: das imperiale Erbe Großbritanniens ſich zu ſichern, den kann Amerika auch auf anderem Wege erreichen. Ja, den hat es bereits erreicht. Die Ab⸗ tretung der engliſchen Beſitzungen in Weſtindien, der enge wirtſchaftliche und militäriſche Anſchluß des kangdiſchen Dominions an der Vereinigten Saaten, die Einbeziehung Auſtraliens und Neuſeelands in das amerikanſſche Bündnisſyſtem, all das ſind ja ſchon nicht mehr erſte, ſondern bereits letzte Stadien eines allmählichen, aber unaufhaltſamen Einrückens Amerikas in die engliſche Weltreichspoſition. Es iſt ja auch ganz klar: England, durch zwei Kriege bis zum letzten Blutstropfen geſchwücht, ſeit dem Zu⸗ ſammenbruch Frankreichs ohne jeden Rückhalt in Europa, kann dieſe Poſition gax nicht aufrechterßal⸗ ten. Es iſt ein Selbſtauflöſungsprozeß des Em⸗ pires, der ganz unabhängig von allen äußeren Einflüſſen ſeinen eigenen Geſetzen folgt. Amerika könnte ſich darauf beſchränken, Zuſchauex un d Nutznießer zu ſein. Amerika gelüſtet es aber augenſcheinlich nach einer anderen Rolle: eine Rolle, aus der es nich's zuſätzlich gewinnen kann als den Fluch ber Geſchichte, verantwortlich für eine neue Kataſtrophe zu ſein. Wir können es daran nicht hindern, wir können es nur warnen! Dr. X. W. — Kriegsfilm„Sieſ im Weiten“ im Rahmen der ſtaatsvolftiſchen Schulfilm⸗Neranſtaltungen. Der Krisgsftm des Oberkommandos des Heeres„Sieg im Meſten“ wird auf Anordnung des Reichsminiſters für Erstehune und Unterricht im Rahmen der ſtaats⸗ politiſchen Schulfilmveranſtaltungen gezeigt werden. Deutſch als dritte Sprache in Belgien. Nach einer Anweiſung des belgiſchen Unterrichtsminiſteriums Wird von jetzt ab Deutſch als dritte Sprache neben er e und Flämiſch in allen Schulen einge⸗ rt. Der ſcheidende japaniſche Botſchafter Kuruſn von Nibbentrop empfangen. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop empfing den aus Ber⸗ Un ſcheidenden Katſerlich Japaniſchen Botſchafter Kuruſu. Finnische Aborbnung beſucht die Einrichtungen des Reſchsarbeitsdienſtes. Auf Einladung des Meichgarbeitsführers üſt eine finntſche Abordnung in Deutſchlaud eingetroffen, um den Reichsarbeitsdſenſt kennen zu lernen. Neuer Miniſterpräſtbent in Paragnay Der Miniſterpräſtdent von Paraguay Soſa Valde, der nach der Miniſterkriſe im November auch das Amt dez Innen- und des Arbeitsminiſteriums bekleidet Hatte, iſt zurückgetreten. g erbitterten Kümpfe um Venghaſi Ein doppeller Vorſtoß Wavells— Kleinkrieg im Dſchebel— Engliſche Lügen über Abeſſinien Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 8. Februar. Die heftige Schlacht ſüdlich von Bengaſi, die der italieniſche Wehrmächtsbericht meldet, läßt nach dem römiſchen Urteil darauf ſchließen, daß die Engländer alles daran ſetzen, um die ſich über Bengaſt nach der Syrte zurückziehenden italieniſchen Truppen abzuſchneiden. Wie bereits gemeldet, waren die engliſchen Streit⸗ kräfte nach der Beſetzung Dernas in zwei Richtun⸗ gen aufgeteilt worden. An der Küſte ſind die Eng⸗ länder in ſchwierigen Operationen nach Weſten por⸗ gedrungen und haben über Apollonia und Cyrene, wie man in Rom erklärt, fetzt Barce erreicht, das beſonders als italieniſcher Flugſtützpvunkt wichtig war. Um dieſes Ziel zu erreichen, mußten ſie im Dſchebel einen gusgeſprochenen Scharfſchützenkrieg gegen die italieniſchen Widerſtandsneſter führen, da größere Truppenteile ein leichtes Ziel für die italie⸗ niſchen Maſchinengewehre geweſen wären. Ebenſo konnten die Panzereinheiten nur langſam im Ge⸗ birge vordringen. Dieſer Krieg von Mann zu Mann, bei dem die Engländer vor allem Zyprioten und Inder einſetzten, zeichnet auch weiterhin den Krieg entlang der Küſte des Dſchebels aus. In der Zwiſchenzeit orangen engliſche Streit⸗ kräfte der zweiten Stoßrichtung über El Mekili durch die Wüſte vor und ſtehen ſetztim Süden von Bengaſi. Aufgabe dieſer Einheiten war es, mög⸗ lichſt ſchnell zu operieren, um die ſich aus dem Dſche⸗ bel über Bengaſi zurückziehenden italieniſchen Trup⸗ pen abzufangen und ihnen den Weg nach der Syrte zu versperren. Bengaſi ſelbſt, die Hauptſtadt der Cyrenaika und der zweitgrößte Hafen Libyens, iſt bereits ſeit längerer Zeit von der Zivilbevölkerung geräumt worden. Die hier beginnenden Kämpfe dürften vor⸗ ausſichtlich noch einige Zeit dauern, eine Axt„afri⸗ kaniſche Entſcheidungsſchlacht“ iſt deshalb aber nicht zu erwarten. Von der oſtafrikaniſchen Front wird vor allem Fliegertätigkeit gemeldet, Nach einem Kymmuniqus des italieniſchen Juktfahrtminiſteriums haben italteniſche Flieger an den Fronten in Eritrea und Kenia acht feindliche Maſchinen vernichtet. Ueber die Operationen der Lanoſtreitkräfte liegen keine weiteren Einzelheiten vor. In dieſem Zuſammenhang werden von amtlicher Seite die engliſchen Propagandameldungen energiſch dementiert, daß Graf Volpi, der ehemalige ita⸗ lteniſche Finanzminiſter, in Vichy mit engliſchen Stellen über den Abtransport der italieniſchen Zivilbevölkerung aus Abeſſinien verhandelt haben ſoll. Graf Volpi hat Italien ſeit Monaten nicht ver⸗ laſſen. Außerdem hätte es im Falle der Italien von London ſeit längerer Zeit unterſchoßenen Abſicht, mit England über die Evakuierung Abeſſiniens zu verhandeln, nicht einer Reiſe nach Reiſe nach Vichy bedurft. In Rom jedenfalls iſt niemals eine Evakuierung Abeſſiniens erwogen worden. Cunningham raſſellt mi dem Säbel [FJunkmeldung der NM.) Berlin, 8. Februar. „Reinigt den Himmel von der deutſchen und ita⸗ lteniſchen Peſt!“, ſo heißt es in einem Aufruf, den der Admiral der britiſchen Mittelmeerflotte Cun⸗ ningham an ſeine Mannſchaften richtete. Mit bombaſtiſchen Redensarten und lautem Säbelraſſeln verſucht er ſich und ſeinen Leuten Mut zu machen. Nicht umſonſt hat Abmirgl Cunningham allen unter ſeinem Befehl ſtehenden Schiffen den Befehl gegeben, daß die Stukas wie tolle Hunde abzuſchießen ſeien. Das iſt derſelbe Admiral Cunningham, von dem engliſche Sender kürzlich prahlten, daß er ſeine Auf⸗ gaben im Mittelmeer glänzend löſe. Infolgedeſſen ſtände das Mittelmeer dem britiſchen Handel unge⸗ hindert zur Verfügung. Syrien hinter Pelain EP. Beirut 8. Febr. Der neue franzöſiſche Oberkommiſſar in Syrien, General Denz, richtet durch den Rundfunk einen Appell an die Bevölkerung der franzöſiſchen Levante, dem Staatschef Marſchall Petain zu folgen und ſein Werk zu unterſtützen. General Dentz trat fer⸗ ner den Gerüchten entgegen, die von Uneinigkeit und Unruhen in Syrien ſprachen⸗ Der Güterverkehr in Aegypten geſperrt für Trup⸗ pentrausporte. Der geſamte Güterverkehr in Aegyp⸗ ten iſt eingeſtellt worden, um die Eiſenbahnen den Dienſt der Truppenbewegungen ſtellen zu können. Weitere 400 norwegtſche Arbeiter nach Deutſchlauß. Der zweite Sonderzug mit norwegiſchen Arbefterg, die ſich freiwillig zur Annahme von Arbeit in Deutſchland gemeldet haben, verließ Oslo. Es ſind diesmal 400 Arbeiter. BBFFFFPCbCFCGCGCGGCG0GTGTGTGubTbGTbTFbGTCTGTGTGbPTGbPwbFGbTbTbPbPTCbGbPbGVbPbTVTGTPTPTGbPTGTPTGbFbGVbVbPVGVTVPVPVPVPVPVVPVPVPVPFUF˖P˖U˖cCVVVVVVCCCCCVTVwVwfwcwcwcwcwcTcccwccWccc——TT——TT—— Die Lage Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung — Berlin, 8. Februar. In den ſchwediſchen Zeitungen„Dagbladet“ und „Tidningen“ werden Londoner Telegramme veröffentlicht, deren Inhalt nicht geringes Auſſehen erregt. Beide Stockholmer Blätter laſſen ſich aus London berichten, daß das britiſche Kabinett beſchlof⸗ ſen habe, die Regierung in Waſhington um dring⸗ liche Beſchleunigung der Englands Kriegsführung zu⸗ gedachten Hilfe zu erſuchen. Da der engliſche Zen⸗ ſor die telegraphiſchen Berichte an die Stochholmer Blätter zugelaſſen hat. ſo iſt an ihrer Rich. igkeit nicht zu zweifeln, auch wenn ſie der engliſche Nach⸗ richtendienſt bis zur Stunde 0 mit Rück⸗ ſicht auf die innerpolitiſche Stimmung nicht ausge⸗ geben hat. Der offizielle Schritt des britiſchen Kabinetts bei der Regierung in Waſhington iſt das eklatanteſte Eingeſtändnis der ernſten Lage Englands. . Im amerikaniſchen Kongreß bzw. in deſſen Ausſchüſſen ſind nach einer Meldung des „Stockholm Dagbladet“ noch zwei Dutzend Redner angemeldet und 17 unerledigte Abänderungsanträge zum Hilfegeſetz ſind noch zu beraten. Dem Stock⸗ holmer Blatt zufolge haben die Reden des Generals Wood und des Oberſten Lindbergh eine neue Welle der Reöneranmeldungen u. der Aländerungsanträge gebracht. Sie haben auch zu Maſſeneingaben der Frauenverbände an Frau Rooſevelt geführt. Im„Newyork Sun“ werden erneut die britiſchen Hoffnungen, daß mit der Annahme des Hilfegeſetzes die amerikaniſche Hilfe für England da ſei, gedämpft. „Sun“ ſchreibt nämlich, die Amerikahilfe habe für England nur dann ſtrategiſchen Erfolg, wenn Eng⸗ land auch ohne Amerika noch bis 1942 aushalten könnte. Auch„World⸗Telegramm“ ſchreibt, erſt nach der Annahme des Geſetzes könnten die Vor⸗ arbeiten für Fabriken und Rüſtungsbetriebe be⸗ ginnen, da Amerika ſeine eigene Rüſtung nicht nach England transportieren könne. Inzwiſchen verſtärkt ſich auch die Erkenntnis in England ſelbſt, daß Amerikas Hilfe allein den Krieg nicht entſcheiden werde.„Daily Mail“ erinnert an das berorſtehende Frühjahr und ſchreibt daß Hitler ſein Wort erfüllen wird, gegen England den Krieg charrch die U Boot⸗ Waffe rückſichtslos zu führen. „Wenn einige hundert U⸗Boote gleichzeitig gegen die Inſel losglaſſen werden“, ſo ſchreibt das Blatt, „kann man wirklich die Zufuhren abſchneiden. Nur wenn wir gegen dieſe deutſche Ueberlegenheit eine gleichwertige Waffe haben, können wir durchhalten, bis Amerikas Hilſe kommt, aber niemals im anderen Falle.“ nicht durchhalten, das Sie werden wiſſen wir Nelier Schiffsraub geplant England möchte die däniſchen Schiffe in den AS A⸗Häfen in die Hand bekommen Drahtberichtunſeres Kor reſpondenten — Kopenhagen, 8. Februar. In Kopenhagener Schiffahrtskreiſen iſt man andauernd über das Schickſal der in Amerika liegenden däniſchen Schiffe beunruhigt und verfolgt die engliſch⸗amerikaniſchen Manbö⸗ ver, um dieſe Schiffe für ihre Zwecke zu gewin⸗ nen, mit Aufmerkſamkeit. Die engliſchen Verſuche, durch die Gründung eines däniſchen Nationalrates in London dieſe Schiffe zu erhalten, ſcheint aber keinen großen Erfolg gehabt zu haben. Statt deſſen wird aug Neuyork gemeldet, daß die Schiſſe von der amerikaniſchen Regierung gechartert werden ſollen, um für Frachtfahrten zwi⸗ chen nord⸗ und ſüdamerikaniſchen Häfen eingeſetzt zu werden. Die hierdurch frei gewordenen ameri⸗ kaniſchen Schiffe follten dann für die Fahrten für England eingeſetzt werden, was allerdings nur durch Schiebung unter neutralex Flagge geſchehen kann. Auch dieſe Meldung, die der„Newyork Times“ Miran begegnet man hier mit einem gewiſſen Mißtrauen. Feſt ſteht aber, daß über die däniſchen Das ungelöste, Rätsel der Arbeitsloſigkeit“ In England 700 000 Arbeits oſe trotz Vevins Kriegseinſatz⸗ Programms Draßtberichtunſeres Korreſpon denten — Liſſabon, 8. Februar. Der Londoner„Daily Telegraph“ beſchäftiat ſich ente mit dem Wirrwarr auf dem Geblet des büäfteeinſatzes der engliſchen Arbeitskräfte und reift erneut den Arbeitsminiſter Bev in in einem rltkel„Das Mätſel der Arbeftsloſen“ ziemlich heftig an, Das Blatt erklärt, Bevin habe in ſeiner letzten Rede behauptet, daß„das Reſervoir ber völlig ar⸗ eltsloſen Perſonen nun praktiſch leer ſei“. Darüber he man ſich in England ſehr gefreut, nur wurde jeſe Freude erheblich gedämpft, als gegen Ende Januar die neuen Avbeſtsloſenzahlen herauskamen. Aus dieſen habe man entnehmen müſſen, baß die Zahl der Arbeitsloſen nach wie vor noch Aber 7900900 betrage. Von dieſen 700 000 410 i* 31000 Perſonen wirklich arbeits⸗ un Es ſei deshalb ſchwer, dieſe len mit der Feſt⸗ ſtellung des Minſſters, daß das„Reſervoir er wil Ua Arbeitsloſen nun leer ſei“ in Einklang zu brin⸗ gen, denn wenn man die Zahl der Arbeitsunfähigen Abziehe, blieben immer noch Hunderttauſende von Männern und Frauen übrig, die nach wie vor völ⸗ Ua arbeitslos ſind. Hinzu kämen noch die Jugend⸗ lichen. Dieſe Zahlen könne man beim beſten Willen nicht als ein leeres Reſervoir bezeichnen. Aus dem Artikel des„Daily Telegrapß“ ſpricht die bange Sorge vor der weiteren Entwicklung auf dem Gebiet des Arbeitsmarktes und ein wachſender Skeptizismus gegenſtber den leeren Berſovechungen der engliſchen Regierung. „Soz ale Revoluton? Ausgeſchloſſen!“ Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 6, Februar. Der Toronto⸗Korreſpondent der hochkonſervativen Londoner„Tiems“ findet außerordentlich lobende Worte für das Auftreten des Generalſekretärs des Britiſchen Gewerkſchafts⸗Kongreſſes, Sir Walter Eiteine, der nach ſeinem Beſuch in A jetzt Kanada bereiſt. Citrine hielt vor den kanadiſchen Unternehmern im Canadian⸗Club einen Vortrag über den Anteil der engliſchen Arbeiterſchaft am Kriege. Er erzählte den Unternehmern viel von der „früher unerreichten Harmonje“ zwiſchen der Regie⸗ rung und den Gewerkſchaften in England. Beſonders beruhigend aber wirkte es auf die kanadiſchen Kapi⸗ taltſten, daß Citrine ihnen erklärte, „der Gedanke einer großen ſoziale Ariegs revolution in England ſei durchaus Alafiſch Dieſer merkwürdige Axbeitervertreter begründete Naß Tatſache mit den Worten:„Die grbeitenden Klaſſen in England hätten ſchon in früßerer Zeit durch normale demokratiſche Maßnahmen viele Zlele ihres Programms erreicht.“ Die Rede Sir Walter Citrines enthüllt zweierlet: 1. die Tatſache, daß die Führer der britiſchen Ge⸗ werkſchaften ſich mit dem Standpunkt des britiſchen Kapitals 1 identifiziert haben und mit dem Ka⸗ pital gemein* 1 die Arhbeiterforderungen pen. 2. die Tatſache, daß alle propagandiſtiſchen Ankündigungen einer neuen e in Euglaud nach dem Kriege einfach Bluff ünz. Schiffe ſeit langem Verhandlungen zwiſchen den amerilaniſchen Behörden und den Vertretern der Bisher ſind jedoch däniſchen Reeder im Gange ſitud. keine Ergebniſſe erzielt oder gemeldet worden. Auch eine„Helbentat“! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Oslo, 8. Febr. Die engliſchen Unterſeeboote haben ſich eine neue Heldentat gegen die friedliche norwegiſche Küſten⸗ ſchiffahrt geleiſtet, die in Norwegen großen Unwil⸗ len erregt hat. Wie letzt bekannt wird, wurde näm⸗ lich am 2. Februar der norwegiſche Dampfer „Ryfylke“ durch Artilleriebeſchleßung eines eng⸗ liſchen U⸗Bootes vor der norwegiſchen Weſtküſte ver⸗ ſenkt. Die„Ryfylke“ fuhr ausſchließlich in der zivi⸗ len norwegiſchen Küſtenſchiffahrt und führte ſelbſtverſtändlich die norwegiſche Flagge. Der Dampfer war nicht bewaffnet und hatte auch kein Kriegsmaterial an Bord. Dagegen hatte der Damp⸗ fer eine große Anzahl von Paſſagieren an Bord. die glücklicherweiſe mit der Beſatzung gerettet werden konnten. Da die„Ryfylke“ wie alle anderen kleinen noxwegiſchen Küſtendampfer, die ausſchließliche Auf⸗ gabe hatte, den Paſſagier⸗ und Frachtgutverkehr zwiſchen den ſonſt iſolierten Küſtenorten aufrecht zu erhalten, liegt hier ein Uebergriff gegen die Zivil⸗ bevölkerung des früheren Schützlings vor, der große Empörung hervorgerufen hat. Auch hier Setret Seryſte? König Faruks Tochter ſollte entführt werden EP. Rom, 7. Februar. Ein Verſuch, die 59 7 des Königs FFarnk von 9 Prinzefſin Ferial, zu ent⸗ führen, wird in Melbyngen, die in Italien aus Beirnt eintreffen, dem engliſchen Geheimdienſt ugeſchrieben. Von den eugliſchen Behörden war ieſer Zwiſchenfall, der ſich vor etwg einem Mo⸗ nat zugetragen hat, auffallenderweiſe geheimge⸗ halten worden. Damals wurden von Poliziſten ein Grieche und 5585 Neger beobachtet, die am Gitter des Gartens es Königspalaſtes Abdin auf der Lauer lagen. Nicht weil von ihnen ſtand ein Kraftwagen bereit. Als die kleine Prinzeſſin mit ihrer Wärterin heran⸗ kam, wollte ſich der eine Neger über den Zaun ſchwingen, wurde jedoch von den Poliziſten daran gehindert. Er konnte ſich allerdinas der Polizei ent⸗ ziehen und entfliehen. Seine beiden Komplizen wurden jedoch feſtgenommen. Der Grieche geſtand ſpäter, einen Raub der Königstochter verſucht zu 75 während der Neger lediglich für einige Mund terling ihn begleitet haben will. Die Nachricht von dem Vorfall würde durch einen Griechen verbreitet, der auß Aegypten ausgewieſen worden iſt. Ueber kan— Schickſal der Berßafteten iſt nichts be⸗ abſolut ſicher, das weiß auch„Daily Mail“ daß aber gerade dieſes kriegshetzeriſche Blatt derartig peſſi⸗ miſtiſche Schlußforderungen zieht, iſt ein Treppen⸗ witz in der Kriegsgeſchichte dieſer Zeit. Das Jahr 1941 iſt bereits das Entſcheidungsjahr dieſes Krieges 21 Die engliſchen Werften ſind telegraphiſch zu einer Tagung ihrer Direktoren vom Schiffahrts⸗ miniſterium Croß nach London berufen wopden, Dieſe Berufung erregt in der Londoner Preſſe Auf⸗ ſehen. nachdem der Schrei nach Hilfe ſeit Tagen im⸗ mer lauter erklungen iſt. 53 engliſche Werften ind auf der am Sonntag beginnenden Beſprechung ber⸗ treten. * Je härter die deutſchen Schläge gegen Englaudz Widerſtandskraft auf der Inſel und im Mittelmeer niedergehen, deſto unfaßbarer wird Englands Flucht in einen Rekordtaumel von Reden ſei⸗ ner Staatsmänner, die ſich in faſt ununter⸗ hrochener Kette aneinanderreihen. Lord Alexan⸗ ders Ruf, das Inſelreich gehe den härteſten Zeiten entgegen, iſt nur ſechs Stunden ſpäter die Rede des Arbeitsminiſters Bevin vor den Gewerkſchaften in Nottingham gefolgt. Bepin ſprach in Notting, ham, weil dort die ange zwiſchen Gewerkſchaftsführung und 2 rheitgebern ſich zu un⸗ liebſamen Vorkommniſſen geſteigert haben. Die Rede Beyins war gleichfalls eine Alarmrede, Fr führte aus, daß England ſtiegen müſſe und ſſegen werde, dann aber ſetzte ex hinzu:„Wir werden fur ſtegen, wenn wir noch größere Leiden und auch noch größere wirtſchaftliche Einſchränungen auf uns geh⸗ men.“ Niemand könne wiſſen, was das Frühſahr bringe, aber eines ſtehe ſeſt, daß man furchtbare Zel⸗ ten für England erwarten müſſe. Stärker als gllez andere kommende Leid müſſe Englands Glaube an den Sieg bleiben. Auch Unterſtaatsſekretär Balfour hat am Freitag eine zweite Rede im britiſchen Rundfunk ge⸗ halten. Er ſagte, dem„Stockholms Dagbladet“ zu⸗ folge:„Der Krieg für England beginnt erſt. Un ere Lage iſt ſtrategiſch ungünſtiger als die unſeregs Fein. des, der Dreiviertel des Feſtlandes und alle Kliſten gegen unſere Juſel beherrſcht. Wir können nicht allein mit unſeren Waffen ſie⸗ gen, ſondern wir bedürfen dazu auch Einſchränkun⸗ gen und Verzichtleiſtungen in einem Umfang, die wir nie nötig gehabt haben. Schiffe und Tonnage iſt das, was uns über die kommende ſchwere el hinwegbringen muß.“. Auch Herr Balfour hat gut reden; aber die Aug es könnte anders kommen ſpricht aus ſeiner Auf munterungsrede. Sif ſpielen wie jeder echte Sple⸗ ler ſo lange, bis die(letze Karte ausgeſßiell ist, Eine Kataſtrophe des Geleitſyſten; nennt die Madrider„La Nacion“ die letzten Veri ſentlichungen über die auf dem Weltmeer ſpurlos nerſchwundenen Handelsſchiffe von und nach eng. liſchen Häfen. Die Meldungen braſilianiſcher Blil⸗ tex, daß im Januar 1941 nur noch pier britiſche Han⸗ delsdampfer aus engliſchen Geleitzügen in Rio be Janeiro eingetroffen ſſus, ergänzt das Maoribet Blatt mit den weiteren Feſtſtellungen, daß in ſpani⸗ ſchen Häfen im Januar nur ein engliſcher Geleiting eingelaufen iſt, während im Januar 1940 noch neun Geleitzüge die ſpaniſchen Häfen erreichten. Eine enagliſche Hoffnung nach der anderen jer⸗ bricht. Das Geleitſyſtem hatten die engliſchen Mu ſter als das ſicherſte Mittel für alle neutralen Schi bezeichnet, um unter enaliſchem Schutz undeſährde die engliſchen Beſtimmungshäfen zu erreſchen, Der engliſche Schutz hat nicht lange angedauerk., Auch ihn Hat die Ueberlegenheit der deutſchen Waffen wertlos gemacht. Und alles das iſt erſt der Anfang des letzten Kampfes gegen Britannfen! „Dies iſt nicht Irlands Krieg Die Gründe für die iriſche Neutralität dn. Neuyork, 8. Februar „New York Poſt“ ſtellt in einem Bericht au Dublin die Frage, warum Irland neutral bleibt und findet dafür als einen der Haupt⸗ gründe die jahrhundertealten engliſchen Fehler, die dem iriſchen Volk grimmigen Haß eingeimpft hätten In dem Bericht wird weiter feſtgeſtellt, daß die Mehrheit des irriſchen Volkes die Neutraltiat für die einzig mögliche Politik Irlands halte. Einige zweifelten daran, daß die Neutralität während des banzen Krieges aufrecht zu erhalten ſei, aber all drückten die Hoffnung aus, daß es möglich ſei. Irſche Regierungsſtellen ſagten, Irland habe als unab- hängige Nation das Recht, die Neutralität zu ber fechten und aufrecht zu erhalten. Sie wünſchten bie demokratiſche Freiheit zu erhalten, ſeien anderer ſeits aber davon überzeugt, daß England in Wahr heit nicht dafür kämpfe. Dies ſei nicht Irlands Krieg und ſolange bel tiſche Soldaten in Nordirland ſtünden, ſei 45 land überzeugt, daß England einen impe liſtiſchen Krieg führe. Alle Geſpräche berührten unvermeidbar Cromwell und die britiſchen Sünden der Vergangenheit Garibaldis Hauptquartier in Quarto zum ant nalmonnment erklärt. Die Villa Spinola in Quarih wo Garibaldi im Jahre 1800 am Vorabend des A ges der Tauſend“ ſein Hauptquartier aufgeſchlonn hatte, iſt durch königliches Dekret zum Nakwnal⸗ monument erklärt worden. Neuner Führer im Arbeitsgan Tirol alen Der Reich sarbeitsflhrer hat Generalarbeſſsfüne Paul Hoppenrath mit der Führung des Arbe tegeitz, 83— Tirol⸗Salzburg beauftragt, Generalar 1 funde Erwin Kahlen wax Ende Januar aus undheitsgründen in den Ruheſtand getreten. ganpifchriftleiter aud verankworklich für Volt Dr Alois Wiu bauer Stenpertreker des Hauyftchrilleters und berentwegtite, für i. 1 Far! Dune ien 1 ab. h 20 Sg... 4 e e 85 2„ m un K 5 1 2 5 2 1 Win Mü Ile E 8 eſtdeutice Umſchan und Sidecdſenk! . V Dr. och füämtliche in Mannheim 0 rausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer N 4Æ6 Berantwort 1. Fritz Bode& Ce, n. R 1, 4/6, ant Ae und Befgöffkine Se ngen Jakob Fan de. Zur Zeit Preisliſte Rr. 12 gültig. garie; zuffül garie nicht Leb Die 9 Dra Fein⸗ Co ſchickten wir die Englünder heim Der miß glückte Ein flugsverſuch der Ruß— 14 Avyſchüſſe in einer Stunde— Hauptmann Oeſaus 40. Lufiſieg (Von Kriegsberichter Harry Gehm) Anb: 7. Febr.(PK) Wieder einmal haben die deutſchen Jagoflieger, die ſeit Monaten hier oben an der nordfranzöſiſchen Kanalküſte ſtändig auf der Wacht liegen, gezeigt, daß an ihrer Wachſamkeit alle feindlichen Einflugver⸗ ſuche ſcheitern müſſen. Schon zweimal hatten die Engländer in den letz⸗ ten Wochen verſucht, unſere Küſte zu überfliegen und ſich dabei jedesmal blutige Köpfe geholt. Als ſie fetzt jedoch erſtmalig den Verſuch unternahmen, mit einem von zahlreichen Jägern begleiteten ſtärkeren Kampf⸗ verband einen längeren Einflug nach Nordfrank⸗ reich zu unternehmen. da mag ihnen wohl Hören und Sehen vergangen ſein. In weniger als einer Stunde büßten ſie durch unſere Jäger vierzehn Flugzeuge ein, dupch die Flak weitere drei Maſchinen. Auf deutſcher Seite zeichnete ſich dabei beſonders das Jagd geſchwader Lützow aus, das allein 13 Abſchüſſe für ſich buchen konnte, ohne ſelbſt einen ein⸗ zigen Verluſt zu erleiden. Ritterkreuzträger Haupt⸗ mann Oeſau erzielte dabei ſeinen 40. Luftſieg. Es lag etwas in der Luft: Mittags wurde ein größerer Verband engliſcher Bomber und Jäger gemeldet, der die Küſte in Rich⸗ jung St. Omer überflog. Unſere Gruppe ſtartete daraufhin ſofort mit allen verfügbaren Flugzeugen. Zunächſt wurde der feindliche Verband in Richtung St. Omer verfolgt, wo dieſer jedoch inzwiſchen au eine andere Gruppe unſeres Geſchwaders geſtoßen und in Luftkämpfe verwickelt worden war. Bereits hier mußte der Engländer Federn laſſen, denn ſechs ſeiner Maſchinen wurden hier von unſe⸗ ren Meſſerſchmitt⸗Jägern abgeſchoſſen. Slaſſeltapi⸗ tän Leutnant M. konnte dabei gleich zwei Abſchüſſe für ſich buchen. Zum zweiten Mal geſtellt: Die Engländer drehten daraufhin ab und ver⸗ ſuchten, ſo ſchnell als möglich nach Hauſe zu kommen. Da wurden ſie jedoch von den Maſchinen der Gruppe des Hauptmanns Oeſau zum Kampf geſtellt und nochmals in Luftkämpfe verwickelt. Hauptmann Oeſau erzielte dabei ſeinen 40. Abſchuß, für den ihm der Führer das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verlieh. Dieſer Abſchuß wurde von ſeinem Adſutanten., der an dieſem Tage nicht ſtarten konnte, vom Feldflugplatz der Gruppe aus beobachtet. 5 „Etwa 15 bis 20 Minuten, nach dem unſere Ma⸗ ſchinen geſtartet waren“, berichtete Oberleutnant E. darüber,....„ſah ich über unſerem Platz eine Hur⸗ ricane in Richtung Küſte fliegen. Hinter der Hur⸗ ricane ſaß in guter Angriffspoſition eine Me 109. Deutlich war zu erkennen, wie die deutſche Maſchine auf den Engländer herabſtieß und ihn beſchoß. Plötz⸗ lich ging der Engländer in Sturzflug über und zog eine dicke ſchwarze Rauchfahne hinter ſich her, ein Zeichen, daß er ſchwer getroffen war. Einmal fing ſich die Hurricane noch, aber dann ſauſte ſie kerzen⸗ gerade in die Tiefe und ſchlug brennend in einen Wald ganz in der Nähe unſeres Platzes, auf. Der Seekrieg gegen Griechenland wel geiechiſche A- Boote verſenkt- Jtalieniſche Erfolge im Handelskrieg Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 6. Februar. Die Geringfügigkeit der griechiſchen Flotte hat nie größere italieniſch⸗griechiſche Seegefechte erwarten laſſen. Dieſem Tatbeſtand entſprechend nennt die heute in Rom veröffentlichte Bilanz über die Flot⸗ ſenaktionen während der erſten drei Kriegsmonate ſeit Ende Oktober auch nur zwei Zuſammenſtöße zwi⸗ ſchen italieniſchen und griechiſchen Flotteneinheiten, bei denen am 29. November ein griechiſcher Zerſtörer von dem italieniſchen Unterſeeboot„Delfino“ im ägälſchen Meer und genau, ein Monat ſpäter das griechiſche Unterſeeboot„Proteus“ von einem ita⸗ lieniſchen Zerſtörer verſenkt wurde. Hauptſächlich wurde der Seekrieg gegen ariechiſche Handeksſchiffe geführt, wobei die Schiffe mit einge⸗ rechnet ſind, die im Dienſt Englands ſtanden. Ueber. ſeine Schiffsverluſte hat Athen nach dem Vorbild Londons niemals Kommuniquéss ausgegeben, ſo daß ſie alſo nicht namentlich genannt werden können. Dennoch laſſen ſich die italieniſchen Erfolge folgen⸗ dermaßen zuſammenfaſſen: Der erſt vor kurzem in der Aegäis verſenkte Handelsdampfer von 10000 Tonnen trug vermutlich griechiſche Flagge. Vier griechiſche Dampfer ſtießen im Kanal von Sizilten auf Minen und gingen un⸗ ter. Die„Anaſtaſius“ von 2833 Tonnen und die „Eleni“ von 6000 Tonnen wurden im Atlantik verſenkt. Während der italieniſchen Flottenbeſchie⸗ ßungen der Küſten von Korfu, Trepana und Lukova wurden insgeſamt 4000 Tonnen Motorſegler ver⸗ ſenkt, die zu den kleinen Einheiten der griechiſchen Flotte gehörten. Kurz vor Ausbruch der Feindſeligkeiten war der griechiſche Dampfer„Maria Nonncou“ in einen ita⸗ lieniſchen Kontrollhafen gebracht und bei Beginn des Krieges beſchlagnahmt worden. In den erſten Kriegstagen wurde ferner in den Gewäſſern des Stromboli der griechiſche Dampfer„Ateni“ von 3876 To. gekapert. Schließlich müſſen noch etwa 100 Tonnen von Segel⸗ und Fiſcherbobten erwähnt wer⸗ den, die gleich in den erſten Tagen in die Hände der Italiener fielen. eee Bulgarien muß ſich entſchſießen Mahnende Worte eines bulgariſchen Abgeordneten dnb. Sofia, 7. Febrnar. Der Abgeordnete Deni Koſtoff hob vor der Kammer die Notwendigkeit eines Zuſammen⸗ geheng Bulgariens mit Deutſchland hervor und betonte dabei, daß das kom mende Frühjahr für das bulgariſche Volk ſchickſalsreich ſein werde. Es gebe nur eine Seite, zu der ſich Bulgarien ſchlagen könne das ſei die Seite, die eine neue Wolt⸗ ordnung im Kampf gegen das Juden⸗ und Frei⸗ maurertum ſowie die Plutokratie aufrichten wolle. Es beſtehe kein Zweifel darüber, daß die nicht nur militäriſch, ſondern auch moraliſch am beſten bewaffnete deutſche Armee den Sieg davontragen werde. Folglich müſſe ſich Bul⸗ garien auch moraliſch wappnen, um den Platz aus⸗ zufüllen, der ihm auf dem Balkan gebühre. Bul⸗ garien dürfe nicht hinter den Kultſſen ſtehen und nicht nur auf die Vorſehung vertrauen. Lebensmittellrawalle in Frankreich Die Regierung will ihrer mit Hilfe eines beſonderen . Polizeikorps Herr werden Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Genf, 8. Februar. Die franzöſiſche Polizeibehörden haben den Be⸗ ſchluß gefaßt, den Kampf gegen das Gangſterweſen, das ſich im Anſchluß an den Schwarzhandel mit Lebensmitteln zu entwickeln droht. mit den ſchärf⸗ ſten Mitteln zu führen. Der unmittelbare Anlaß hierzu dürfte in dem Sturmangriff liegen, den ein Dutzend Banditen in der vergangenen Woche gegen Lebens mitteldepots der Stadt Mar⸗ ſeille geführt hat und wo die Polizei ein regel⸗ rechtes Feuergefecht mit ihnen aufnehmen mußte, bevor ſie ihrer Herr werden konnte. Aehnliche Vor⸗ kommniſſe ſollen auch aus mehreren anderen Orten des unbeſetzten Gebietes gemeldet ſein. Es wird infolgedeſſen ein Korps von mehreren tauſend Mann gebildet, nach Art der amerikaniſchen G- Men, das den Kampf gegen die Banditen aufneh⸗ men ſoll. Es wird nur aus Offizieren und Unter⸗ offizieren der Armee gebildet, die ſich über ihr Ver⸗ halten während des Krieges ausweiſen können. Die Inſpekteure dieſes Korps ſollen über alle Präfek⸗ turen Frankreichs verteilt werden, es werden ihnen weitgehende Vollmachten zur Kontrolle des geſam⸗ ten Lebensmittelverkehrs, der Preſſe und des Transportweſens eingeräumt werden. Gau Moſelland der NS DAN Neue Bezeichnung für den bisherigen Gau Koblenz⸗Trier anb., Berlin, 7. Febr. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP aibt bekannt: Der Führer hat verfügt daß der bisherige Gau Koblenz⸗Trier der NSDAP mit ſofortiger Wirkung die Bezeichnung Gau Moſelland der NSDAP führt. Leiter des deutſchen Filmweſens in Italien. Die Leiter des deutſchen Filmweſens, Miniſterialvat Dr. Hippler, Spielleiter Prof. Carl Frvelich und der ſtellvertretende Vorſitzende der Reichsfihmkammer, Dr. Melzer, weilen gegenwärtig zum Beſuch der be⸗ deutendſten italieniſchen Filmunternehmungen in Rom. 5 Der Stabschef der SA in Prag. Der Stabschef der SA Victor Lutze beſucht am 8. und 9. Februar die Stadt Prag um die Vereidigung der SA⸗Stan⸗ darte 52 vorzunehmen. ö 5 Deutſche Flieger im Mittelmeerraum 8 Das Balkenkreuz über einem Flughafen auf Molta. (PK. v. Kayſer, PB, Zander⸗Multiplex⸗K.) Erbitterte Kämpfe in Erduähe: Während Hauptmaun Oeſau ſeinen 40. Luftſieg erzielte und ſein euflieger, Oberleutnant., gleich zwei fei ſpielten ſich die anderen L mpfe z. T. in niedrigſter Höhe direkt über dem Feldflugplatz der Gruppe ab. Unteroffi⸗ zier Sch. erzielte dabei ſeinen zweiten Abſchuß, eine Spitfire, mußte dann aber ſelbſt wenig ſpäter mit über 20 Treffern in der Maſchine landen. Ober⸗ leutnant B. ſandte ſeinen fünften Gegner in die Tiefe, Oberleutnant J. verbucht ebenfalls einen Sieg über eine Spitfire, Feldwebel Sch. und Feldwebel W. desgleichen. Eine— des Platzes gezwun geſchoſſn war und Möglichkeit mehr bes rückzukommen. Die 2 auf den Feldflugplatz gebracht u. von unſeren J eingehend ſtudiert. Dabei konnten die deutſchen Jagdflieger feſtſtellen, daß die Meſſerſchmitt 109 der engliſchen Spitfire nicht nur im Luftkampf, ſondern auch im Material weit überlegen iſt. er erledigte fire wurde zur Nütlandung in der Nähe en Pilote heil über den Kanal chine wurde gleich nachher Fägern geweſen. Verbolene SOS-Rufe! ie könnten Churchills Verſchweigeſyſtem durchkreuzen Drahtbericht unſeres Korrelpondenken Liſſabon, 8. Fehr. Der engliſchen Admiralität ſind ſchon ſeit länge⸗ rer Zeit die hon der amerikaniſchen Funkſtation „Mackay Rasi“ aufgefangenen OS⸗Rufe der 5 5 auf dem Atlantik von deu U⸗Bo n und Fern flugzeugen angegriffenen ein Dorn im Auge f ündigt nunmehr an, daß 5 ier weitere Rufe unter An⸗ un Tonnagegehaſtes unterlaſſen werde, da bed et worden ſei, di ein„un neutrales“ Verhalten. „Mackay Radio“ es infolge Einwirkens der Veröffentlichung derartiger S gabe des Schiſfsnamens d Die engliſche Admir mit Erfe interveni den von britiſche ſenkungsziffern und dio“ waren nämlich zugegebenen Ver⸗ aben von„Mackay Ra⸗ groß geworden, daß das ganze Totſchw„das Churchill in der Admiralität aufgezogen hatte, in Gefahr geraten war. Die britiſche Admiralität hofft ihre Täuſchungs⸗ taktik bei der Veröffentlichung von Schiffsverluſten im Zukunft ohne die Kontrolle durch die amerika⸗ niſche Radioſtation fortfetzen zu können. Der Reichsjugendführer in Norwegen Eine freudige Ueberraſchung war es für die Inſaſſen eines Kriegslazaretts in Norwegen, als ihnen Reichsjugendführer Axmann Grüße aus der Heimat überbrachte, (PK. Witt, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K Von erfolgreicher Feindfahrt heimkehrende U⸗Bootfahrer werden von einem Muſikzug des Heeres mit flotten Weiſen empfangen. (Pak. Tölle, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) e Ein ſchwimmendes Soldatenheim Die Kriegsmarine hat für ihre vielen kleinen Ein⸗ heiten, die auf einſamen Scheinwerferſtänden und in Batterieſtellungen in Norwegen Dienſt tun das norwegiſche 5 000⸗Tonnen⸗Luxusſchiff„Stella Pola⸗ ris“ zum Soldatenheim eingerichtet. (Sammlung Seiler, Zander⸗Multiplex⸗K.) LCroß und i bein. alle Schuhe wollen Tag für Tag in Lodix · Pflege sein. Dann bleiben sie länger am Leben und behalten ihr gutes Aussehen Kinder gefallener Milizſoldaten nehmen während der Feierlichkeiten zum 18. Jah⸗ restag der Faſchiſtiſchen Miliz in Rom vom Gene⸗ ralſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Serena, die ihren Vätern verliehenen Kriegsauszeichnungen entgegen.(Aſſoeinted Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der Duce im Operationsgebiet Der italieniſche Regierungschef Muſſolini hat in Be⸗ gleitung des Generalſtabschefs der italieniſchen Luftk⸗ waffe, General Pricolo(Mitte) eine Inſpektionsreiſe in das Operationsgebiet unternommen. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die Schohcreme mit dem einzeſménnchen Gs den Sico! hh . * Mannheim, 8. Februar. Sonnenuntergang 8. 2. 18.32 Sonnenaufgang 9. 2..48 Neues Geſchichtsbuch für Schule und Familie Bei der Reichswaltung des NS⸗Lehrerbundes in Bayreuth wurden in einer beſonderen Arbeits⸗ gemeinſchaft Richtlinien für die Geſtaltung der neuen Geſchichtsbücher feſtgelegt. Danach müſſen dieſe Blücher einheitlich ſein und eine geſamtdeutſche Ge⸗ ſchichtsſchau vermitteln. Sie haben aber den geſchicht⸗ lichen Notwendigkeiten und Ergebntſſen der einzel⸗ nen Landſchaften und Gaue im Rahmen der geſamt⸗ Heutſchen Haltung Rechnung zu tragen. Gerade der Volksſchüler muß durch die Heimatgeſchichte zur Ge⸗ ſamtgeſchichte ſeines Volkes geführt werden und in der Geſchichte ſeines Gaues verwurzelt ſein. Die Bücher follen erziehende, erzählende Bücher ſein, die über den Verſtand hinaus zum Gefühlsleben des Kindes vordringen und ſeinen Willen packen. Sie ſollen dabei aber durchaus Arbeits⸗ und Lernbücher ſein. Vor allem aber gehört ein Geſchichtsbuch in die Hand eines jeden Kindes als Eigentum und Beſitz und damit in die Hand einer feden Familie als Hausbuch, als Buch vom deutſchen Volke. Die Preiſe für die Fahrradſchlußlichter Die bisher errechneten Preiſe für Fahrradſchluß⸗ lichter(rote Rücklichter) ſind vielfach mit den Be⸗ ſtimmungen über die Preisbildung im Kriege nicht in Einklang zu bringen. Der Preiskommiſſax für die Preisbildung hat daher für Fahrardrücklichter einſchließlich Glühlampe u. Kabel einen Verbraucher⸗ Höchſtpreis von.65 Mik, feſtgeſetzt. Der Preis für die Montage des Rücklichtes darf.30 Mk. beim Herrenfahrrad und.50 Mk., beim Damenfahrrad nicht überſchreiten. Der Erlaß iſt im„Mitteilungs⸗ blatt des Reichskommiſſars für die Preisbildung“ vom 3. Februar 1941 veröffentlicht. Jilmrundſchau Schauburg:„Das himmelblaue Abendkleid“ Dieſes getreu der Drehbuchvorſchrift entzückende Kleid hat in erſter Inſtanz keiner ſeiner Trägerinnen oder fölchen, die es werden wollten, Glück gebracht. Und das war gut ſo— andernfalls hätte man näm⸗ lich dieſen Streifen unmöglich über die Laufzeit bringen können. Zum Schluß wurde es für alle irgendwie Beteiligten in höchſtem Maße glückbrin⸗ gend. Aber bis dorthin iſt ein Gießbach von Ver⸗ wechflungen und Irrtümern vorübergerauſcht, ein Gießbach, dem man allerdings manches Wäſſerlein zuführen mußte, das nicht einem naturgewachſenen Boden entſprang. Den Inhalt erzählen? Berichten von dem himmelblauen Abendkleid, das nach man⸗ cherlei Stationen ſchließlich doch von der Würdſgſten getragen wird, wenn auch zunächſt unbefuat? Nein, 5 nein, die künftigen Beſucher werden höflichſt ge⸗ beten, ſich überraſchen zu laſſen. Ein Juſtſpielchen aus der Papiergewichtsklaſſe. alſd denkbar leicht, aber dabet adrett gebaut und mit nugnehem glitzernden Stein beſetzt, den man für echt hakten könnte.(Neben dem Kleid ſplelt auch noch eine Aaraffe eine die Verwechflung fördernde Rolle!) Erich Engels beſaß als Spielmeiſter die nötige lockere Hand, Willi Engel⸗Berger für ein paar Ropue⸗Schlager die rechten Einfälle. Die letzte und endgültige Trägerin des himmelblauen Abendkleides iſt Elfie Mayerhofer, die mehr Herz aufbringt, als man es von einem angehenden Revueſtar vom Film her gewohnt iſt. Der reizend ſchlackſige Albert Malterſtock darf ſie am glücklichen Ende in den Armen halten. Georg Alexander als welt⸗ fremder Komponiſt und arg verkannter Ghemann iſt ſchon deshalb gut. weil er es mit dem Trotteltum nicht übertreibt, Käthe Haack als ſeine beſſere Hälfte, immer noch pikant anzuſchauen. läßt ſich gleichtalls nicht auf grobe Wiſcher ein. Ellen Bang hat für ein hochnäſiges Flitſcherl die frech unter⸗ legten Töne. Lotte Werckmeiſter und Paul Weſtermeier aber ſind das Berliner Eßbepoar. Schadet nichts, daß ſie ſich gegenſeitig die ehrwür⸗ Higſten Witzveteranen andrehen müſſen. Franz Sehmitt. 385 Zum Opferſonntag am 9. Februar 1941: Aus deinen Spenden ſchaffen wir die Voraus⸗ ſetzung für das„Ewige Deutſchland“, für ein „geſundes Volk“. Deshalb gib reichlich am 6. Opferſonntag. CCC Den 89. Geburtstag feiert heute in voller gei⸗ ſtiger Friſche Herr Johaunes Schmitt, früher In⸗ haber der Agenturfirma Gebrüder Schmitt, im Kreis⸗ altersheim Schriesheim. Wir gratulieren. Ihren 87. Geburtstag feiert am Sonntag Frau Antonle Bauer, C 4. 19. Unſeren Glückwunſch. a 8. Geburtstag. Frau Anna Groß Wwe., Ver⸗ ſchaffeltſtr. 24, feiert am Sonntag, dem 9. Februar, in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 80. Ge⸗ Hurkstag. Wir gratulteren. 7 Jahre alt wird am 9. 2. 1941 Frau Katha⸗ ring Nagel Wwe. Mannheim⸗Feudenheim Wal⸗ ter⸗Flex⸗Straße 8. Unſeren Glückwunſch. u Goldene Hochzeit. Heute Samstag, dem 8. Fe⸗ bruar, fetert das Ehepaar Joſef Gedroſt und Ehe⸗ frau Barbara, geb. Klamm, Mannheim⸗Neckarau, Adlerſtr. 4, das Feſt der goldenen Hochzeit. Wir ratulieren herzlichſt. Am 7. Februar feierten die heleute Heinr. Arbogaſt und Frau Margarete, geb. Seitz, Beilſtr. 10, hre goldene Hochzeit. Unſe⸗ ren Glückwunſch. a Das FFleiſcherhandwerk veranſtaltet am Mon⸗ tag, dem 10. Februar im Roſengarten eine Kund⸗ gebung, in der Reichsinnungsmeiſter Willy Schmidt zu grundſätzlichen Ausführungen das Wort ergreifen wird. un Durch die Wiedereröffunng der Meiſterſchule für das Malerhandwerk an der Werner⸗Siemens⸗ Gewerbeſchule Mannheim iſt jungen Malern und Angehörigen verwandter Berufe beſte Gelegenheit zur Weiterbildung gegeben. Näheres ſiehe Anzeige in der heutigen Ausgabe. Arterlenvertaltung une poder autorutt uit Perzunruge, Ecwindelgelahl, ter vohetut, Sprenjauſen, rkulattonsſtörungen, ächtnisſchwüche werden durch Anitskleroain wirk. am bekämpft. lt u. a. Blutſalze umd Kreislaufhormom Sreift dis Beſchwet 418 ball den gleichzeitig von ber ſchiedenen Richtun 8 25 5 Sener en Rich n Sonnenuntergang 9. 2. 18.34 Sonnenaufgang 10. 2..46 Um es gleich vorwegzunehmen: die neue große Aus⸗ ſtellung unſerer Kunſthalle„Deutſche Textil⸗ kunſt der Gegenwart“ iſt eine der liebenswer⸗ teſten, in ihren Leiſtungen geſchloſſenſten Veranſtal⸗ tungen, die man aus dem großen Sachgebiet der bildenden wie der angewandten Künſte an dieſer Stelle geſehen hat. Frauliche Wärme und Freude an der durchdachten,— mehr noch: an der beſeelten Leiſtung ſcheint von allen den Dingen auszugehen, die als Raumſchmuck, als gediegene häusliche Ge⸗ hrauchsware oder auch als anmutiger Einfall per⸗ ſönlicher Kletdökultur zu dem Beſchauer ſprechen. Da⸗ Edler Wellſlreſt der textilen Küünſle Die neue Ausſtellung in der Mannheimer Stöduſchen Kunſthalle Meiſtergemälde und jede bedeutende plaſtiſche Ar⸗ beit von Künſtlerhand dieſen Ehrentitel beanſpruchen. Ein Werk wie der von Alfred Mahlau entworfene und in der berühmten Lübecker Werkſtatt von Alen Müller⸗ Hellwig ausgeführte Behang„Lübecke aller Steden Schöne“ lin Beſitz der Kunſthalle Mann⸗ heim) iſt als künſtleriſche Leiſtung unübertreffbar. Er erfüllt alle Vorausſetzungen, die man an die Werkgerechtigkeit einer ſolchen, an die Flächenwir⸗ kung der Weberei gebundenen und daher auch ganz beſtimmten, ſchon von der Gotik her beſtimmten Ge⸗ ſetzen einer ornamentalen Stiliſterung unterwor⸗ „Der Lebensbaum“, Wandteppich in Bildwirkerei für den Trauſaal des Standesamtes Mannheim Entwurf: Alfred Mahla u, Ausführung: Werkſtatt Alen Müller⸗Hellwig, Lübeck. bei verlangt dieſe Ausſtellung, deren Aufbau wieder einmal das Werk von Hanna Kromberger⸗ Frentzen iſt, von ihren Beſuchern nichts welter als ein offenes Herz für die ſinnvolle Schönhelt der aus den beſten deutſchen Werkſtätten zuſammengetra⸗ genen textilen Schätze. Sie gibt keine Probleme auf; man braucht weder beſonders„gebildet“ noch ein „Kenner“ zu ſein, um zu verſtehen, daß hier muſter⸗ gültige Beiſpiele eines unendlich vielſeitigen Themas in muſtergültiger Weiſe vor Augen geführt werden. Und wenn man die Säle im Erdgeschoß durchwan⸗ dert,— auch die beiden Räume oben noch genau durchſtudiert und zuletzt ſchließlich als aparte Nach⸗ ſpeiſe die bezaubernden Kleinigkeiten modifchen Feingefühls in den beleuchteten Pultvitrinen des oberen Umgangs durchgekoſtet hat, dann bleibt eigentlich nur noch zu danken übrig: der Kunſthallen⸗ leitung, weil ſtie uns ſo etwas Schönes beſchert hat, und unſerm gemeinſamen Schickſal, das uns mitten im Krieg ſolche Stunden der Einkehr zu voll⸗ endeter Bekundungen deutſchen Weſens geſtattet. Wahrlich, was im Oberlichtſaal an großen Wand⸗ teppichen aufgehängt iſt, darf ſo gut wie jedes 7CCõͥõͥͤ ³˙ðã VVV e Vor dem Einzelrichter: Abſtand muß gehalten werden! Wegen unerlaubten Umgangs mit Kriegsgefan⸗ genen hatten ſich vor Mannheimer Gerichten bisher faſt nur einfache Leute zu verantworten, Arbeiterin⸗ nen, Bauersfrauen, diesmal ſtanden zwei Frauen vor dem Richter, die ſich mit Fug und Recht den ſo⸗ genannten gebildeten Kreiſen zuvechnen dürfen. Die eine davon, zugleich die weniger Belaſtete, iſt aller⸗ dings erſt durch ihre Heirat deutſche Staatsbürgerin geworden. Die zweite, auch die Jüngere, ihres Zei⸗ chens Sekretärin in einer Privatſchule für fremde Sprachen und damit ſchon beruflich an den Umgang mit Ausländern gewöhnt, mag mit der Zeit ein wenig international umhaucht geworden ſein. Was ſie ſich aber geleiſtet hat, iſt ein ſtarkes Stück. Das„mitleidige“ Herz der beiden Frauen wurde durch die Kriegsgefangenen von der Müllabfuhr ent⸗ zündet. Erſt ſchuſterten ſie den Gefangenen eine Schachtel Zigaretten zu, dann ein Paketchen mit Ge⸗ häck. Die nächſten Spenden gingen allein auf das Konto der Sekretärin: 2 Paar Socken, ein Kuchen und eine Schachtel Zigaretten. Dem Kuchen war aber noch ein Zettel beigefügt— in 95 ſcher Sprache— mit der Anfrage nach beſonderen Wünſchen. Der Zettel war 1 unbeſtellbar, weil der deutſche Mann von der üllabfuhr die Weitergabe entſchleden verweigerte. Ein Gefange⸗ ner, auf den nicht eben ſeltenen Namen Jean hörend, ſcheint die Fürſorge ganz beſonders angenehm emp⸗ funden zu haben, er revanchierte ſich durch einen vollkommen feurig gehaltenen Liebesbrief. Kein Wunder, wo ihm das Fräulein Sekretärin ſo gut wie nachlief. Auf dieſe Art kam ja auch das raſche Ende. Am 24. Dezember legte ſie ihm in der Oeffentlichkeit ein Paketchen auf die Mülltonne. Nun wurde das dem Fahrer des Müllautos zu dumm, er verbat ſich das ſehr deutlich. Und die Spenderin? Tat ihrer⸗ ſeits gleichfalls empört und ließ ſich auf ein recht lautes Rededuell mit dem Fahrer ein. Die Leute blieben ſtehen, nahmen Partei in Unkenntnis der wahren Sachlage, bis ein Poliziſt des Weges kam und ſich das Fräulein Sekretärin ſchnappte. Auf der Anklagebank ſaß ſie ganz zerknirſcht, Fraglich, ob ſie daran dachte, die Verteidigungstips Aterſuchun, die ihr ein Bekannter während der terſuchungshaft in die Finger ſpielte. Auch eine ſehr bezeichnende Sache. 5 Der Richter brummte ihr eine Gefängnisſtraf von 6 Monaten auf, an der 6 Wochen Unterſuchungs⸗ haft abgehen. Die andere Frau, die ſa viel weniger Aktivität an den Tag gelegt hatte, kam mit 3 Mo na⸗ ten Gefängnis davon. Was wird Jean zu dieſem Urteil ſagen? f i tt. fenen Bildnerei knüpfen kann. Er iſt wie das edle Material der händgeſponnenen Wolle voller Leben digkeit und Friſche,— voller geheimnisvoll einfacher Tönungen: ein reſtlos befriedigender Ausgleich zwi⸗ ſchen den an ſich ſo verſchtiedenen Welten des ge⸗ malten Bildes und des am Hochzwebſtuhl kunſtvoll gewirkten Fadengefüges, das ja niemals die Auf⸗ gabe haben kann, dem Maler und ſeiner Palette durch bloße Ueberſetzung von einer Kunſtgattung in die andere nachahmeriſch Konkurrenz zu machen. Die ſeit etwa ſechs Jahren beſtehende fruchtbare Avbeits⸗ gemeinſchaft Mahlau⸗Alen Müller ebenſo wie auch die treffliche Webemeiſterin allein zeigen noch an anderen Schöpfungen, welche Fülle der Geſtaltungs⸗ möglichkeiten— auch figürlicher Art— ihnen aus ihrem norddeutſchen Lebenskreis zuſtrömt und wie fte mit ihrem Schaffen auf einem guten, ſicheren Weg voller Zukunftsträchtigkeit ſind. Ob der für den Trauſaal des Mannheimer Standes⸗ amtes gefertigte und in alten Volkskunſtmotiven wurzelnde Wandbehang„Der Lebensbaum“ mit ſeinen ſymboliſchen Kanten der Wappen. Tier⸗ kreis⸗ und Berufszeichen,— ob die beiden Proben Vor dem Sondergericht: Ein beiahrter Volksſchädling Mit ſeinen 65 Jahren iſt der Angeklagte Johann Keller noch nicht ſonderlich ſtraffällig geworden. Eigenartigerweiſe hat er ſich die Strafen, die ſeine Liſte zieren, erſt in der letzten Zeit zugezogen. Trotz⸗ dem genoß er keinen guten Leumund, jedermann aus ſeiner Umgebung wußte, daß er nicht ſauber war. Was ſoll man auch von einem Mann halten, der eine Vorliebe hat für nächtliche Streifzüge. Daß ihn die Verdunkelung eher lockte als abhielt. war gleichfalls bekannt. Und den letzten Reſt des Beweiſegs erbrachte er ſchließlich ſelbſt mit einem reichlich dreiſten Dieb⸗ ſtahl während eines Fliegeralarms. Gleich dreimal hintereinander ſtieg er bei einem Holzhändler und Zimmermann ein, um ſich dort Bretter zu holen. Wohlperſtanden während des einen Fliegeralarms. Bei dem gleichen unfreiwilligen Lieferanten hatte er aber ſchon vorher einige„Züge“ gemacht. In der Verhandlung war er nicht leicht zu nehmen. Zuerſt ſtützte er ſich allzu ſehr auf ſeine Schwerhörigkeit, ſpäter hörte er beſſer, aber dann machte er ſeine Ausſagen in mürriſchem und belei⸗ digtem Ton. Das Gericht ſprach gegen den Volksſchädlinga— Diebſtahl bei Fliegeralarm!— eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr. zwei Monaten aus, von der zwet Monate Unterſuchungshaft abgehen. Die bürger⸗ lichen Ehrenrechte wurden für zwei Jahre aber⸗ kannt. i 225 Ohne Punkte und Bezugſchein Die Angeklagte Anna Kohler war als Putzfrau beim Poſtamt einer bekannten Stadt der Bergſtraße beſchäftigt. Ueber ihre Putzerei war nicht zu klagen, ſie tat. was ſie konnte. Leider benutzte ſie ihre flei⸗ ßigen Hände zu krummen Sachen: in dreizehn Fäl⸗ len beraubte ſie Poſtpakete, aber nur ſolche, in denen ſie Kleider und Wäſche vermutete. Mit der Zeit be⸗ kam ſie einen ganz anſehnlichen Vorrat zuſammen, auf jeden Fall viel mehr, als ſie für den augenblick⸗ lichen Bedarf nötig hatte. Aus dieſem Grunde ver⸗ fing auch ihre Angabe nicht, ſie ſei gezwungen ge⸗ weſen, ſich auf dieſe Art einzudecken, weil ihr roher Mann eine rechtmäßige Beſchaffung dieſer Dinge nicht geſtattete. Für die bisher unbeſtrafte Frau gab es ein Jahr Gefängnis. Die Feſtſtelungsbehörde für ſliegerechäden ait im Anzelgentell iöre Sprechtkunden bekannt, furt a. M. und die Werkſtatt Weſtfalenſt o „Luft“ und„Feuer“ der von Mahlau zu ße⸗ deutungsvoller dekorativer Größe geſteigerten Reihe„Die vier Elemente“(ebenfalls im Be⸗ ſitz der Kunſthalle Mannheim),— ob endlich die bei aller Formenſtrenge doch ſo weſenhaft aus tonigen, naturfarbenen Gründen emporblühenden Pflanzen wie„Der große Bärenklau“ oder die„Malpen“ nach Vorbildern in Alen Müllers eigenen Lübecker Garten am Burgtor: das alles iſt in Jahren ein dringlicher künſtleriſcher Erziehung und Selbſt⸗ beſcheidung geworden,— iſt ein für unſere Gegen wart wiedengewonnenes koſtbares Gut uralter hand⸗ werklicher Ueberlieferung, an dem es nichts ölt deuteln oder zu drehen gibt. So haben die Lübecker auf dem Gebiet des repri⸗ ſentativen Wandſchmucks allen anderen deutſchen Werkſtätten gegenüber ſichtlich einen gewaltigen Vor⸗ ſprung, den man ſelbſt bei einer ſo gut durchgebilde⸗ ten Apbeit wie der Kogge“ aus der Werkſtaft Hablik⸗ Lindemann in Itzehve oder den bei den ausgezeichneten, allerdings rein graphiſch gelöſten Schriftteppichen nach Entwürfen von Joſua Leander Gampp aus der Werkſtatt für Handweberei an der Kunſthochſchule Karlsruhe aufrechterhaf⸗ ten muß. Auch der von unſerer Mannheimer Bilö⸗ webermeiſterin Walla Brücklmeier nach einem Entwurf von Will Sohl geſchaffene große Sonnen⸗ blumenteppich aus dem Arbeitsbereich der jungen Handweberei der Stadt Mannheim lehrt daß hier— obwohl unter Einſatz eines geradezu pir⸗ tuoſen Könnens— noch um den Ausdruck deſſen ge⸗ rungen wird, was auf dem Gebiet der Bildwirberei nach dem Wunſch des Oberbürgermeiſters die Tra⸗ dition kurpfälziſcher Barockſeligkeit aufnehmen und erfolgreich weiterführen könnte. Bei aller Bewun⸗ derung für die erſtaunliche Arbeitsleiſtung, die eben⸗ ſo auch dem ſchon früher nach einem Entwurf vyn Elfriede Burgdorf⸗Enderlin ausgeführten „Fiſchteppich“ und dem in ſeiner Art freilich be⸗ zaubernden kleinen Behang„Dahlien“ nach einem Karton von Will Sohl gilt möchten wir uns doch an einen Satz von Alen Müller erinnern:„Man muß.. dem Material das Wort laſſen. muß ſeinen Eigenheiten, ſeiner Ungleichmäßigkeit in der Farbe und in der Struktur nachgehen, es nicht zwingen zu lauten Wirkungen oder allzu komplizierten For⸗ nren.“ Eine Forderung die etwa in den beiden präch⸗ tigen Knüyfteppichen mit Hakenkreuzornament von der Mannheimer Weberei voll erfüllt wird. Unter den mannigfachen Arbeiten, die der ram künſtleriſchen Geſtaltung dienen, ſind als über ragende Leiſtungen einer ſtarken künſtleriſchen Per⸗ ſönlichkeit die Wandbehänge von Frieda Krebs Freiburg zu nennen. So finden wir an der Stirn⸗ ſeite des Beringſgaleg eine nach Art der alten Fa⸗ ſtentücher ausgeführte große Filetarbeit„Die deutſchen Kolonien“, deren Einprägſamkeit der bildlichen Motive. ebenſo wie die Eigenort ihrer handwerklichen Bewältigung es durchaus be⸗ greiflich erſcheinen läßt, daß die Kunſthalle Maun⸗ heim ſich auch dieſes aparte Stück für ihre Werkkunſt⸗ abteilung geſichert hat. Ebenſo intereſſant ſind die faſt an romaniſche Kirchenſtickereien erinnernden Kordelſtickereien auf Leinen. mit denen Frau Krebs eine faſzinierende Wirkung erzielt. Und noch einmal muß von der Werkſtatt Hablik⸗ Dindemann die Rede ſein, um zwei Arbeiten et der überaus ſchwierigen Jacgquard⸗Weberei hervor heben. Sie zeigen auf hellem Grund wunderbat ſtkliſterte Muſter in Goldmetall,— vor allem der Wandbehang mit dem in ſchönem Rhyhmus wieder kehrenden Hoheitszeichen iſt in feiner würdigen Schlichtheit ſehr überzeugend. Dem einſt ſo„mo⸗ dernen“ Gebiet des Batiks gewinnt Richard Döl⸗ ker Vocha(Rhön) erſtaunliche Wirkungen ab. Sein Wandbehang„Haithabu“ und die ebenfalls nor⸗ diſchem Gedankengut entſtammende Trundholm⸗ Sonnenſcheibe ſowie die Landkarte und die altertüm⸗ liche Erdkarte„Mappa mundi“ feſſeln durch klugen Aufbau und eigenartige farbliche Prägung. Unter den Stickerinnen die wie Anna Gehring ⸗Hameln ungemein liebenswürdige Geſchichten in feinſter Tüll arbeit erzählen oder wie die Krefelderin Eliſabeth Kadow⸗ Jäger mit bunten Seidenfäden wahre Gedichte anmutiger Beſchwingtheit in biederme er⸗ liche Bilderrahmen zu zaubern wiſſen, muß auch ein Mann genannt werden: Carl Crodel⸗Halle/ Saale deſſen Wandbehang für ein Kinderheim in bunlet Aufnäharbeit ebenſo humorvoll und einfällsreich it wie die ganz anders gearteten Kinderzimmer⸗Wand⸗ behänge, mit denen Mathilde Riede⸗Hürt aus Mundenheim ſich einen ganz ſicheren Platz im Be⸗ reich der heutigen deutſchen Textilkunſt erworben hal. Da es unmöglich iſt, von allen 37 Ausſtellern und Ausſtellerinnen in dieſem Rahmen ihrem Wert entſprechend zu berichten, ſeien unter den Beiträgen für den praktiſchen Gebrauch in Haushalt und Fa⸗ milie ſowie bei den entzückenden modiſchen Dingen nur ein paar Koſtproben genannt: es 29 75 die Werkſtätten der Karlsruher Kunſthoch⸗ ſchule und der Städelſchule in Frankfurt neben verſchiedenartigſter Meterware geradezu hetr⸗ liche Beiſpiele der Leinen⸗ und Gebildweberei. Ein⸗ facher, bäuerlicher, aber durchaus werkgerecht ſind auch oͤte Arbeiten aus der Stein achtaler Hand, weberei in Heiligkreuzſteinach. Die Klöppelei iſt durch Elfriede von Hügel ⸗Stuttgart und Len Matthaei⸗ Hannover prächtig vertreten. Zeug⸗ drucke von ſchöner, kräftiger Muſterung bringen die Blaudruckwerkſtätten Rudolf en e Münſter. Vom Lette⸗Verein in Berlin kamen Durchbrucharbeiten auf buntem Stoff ſowie Stepp⸗ und Seidenſtickereien, von der Münchener Mei⸗ ſterſchule für Mode feinſte Batiſtkrägelchen, Anſteckblumen, zierliche Blattgeranke und ähnliche Kleinigkeiten, die ſedes Frauenherz entzücken. Ina von Kardorff⸗ Berlin ſchickte zwei Taufkleider, die jedes in ihrer Art ſchönſte Zeugniſſe für die hohe Kunſt weiblicher Nadelarbeit ſind. Auch aus den Mannheimer Städtiſchen Arbeitsſtuben für Heimarbeit ſah man am Eröffnungstage eine beſonders geſchmackvoll ausgeſtattete Vitrine mit geſtrickten Kleidern und Jacken, Kinderkleider und duftigen Garnituren in Häkelarbeit von zeit⸗ loſer Geltung. So erſchließt dieſe Ausſtellung, die in den Monaten Februar und März hoffentlich noch viele Mannhei⸗ mer durch ihren Reichtum an Formen, Farben u Geſtaltungen beglücken wird, in befonderem Maße den Zuſammenklang von tradittonsbildender Kraft und finnvoller Zweckhaftigkeit, dem das tert Schaffen im neuen Deutſchland wohl nicht zulet einen großen Teil ſeiner ungewöhnlichen Aufwärts, entwicklung verdankt. Margot Schubert, Selihun Schreibbend m Die für ſchn E lertſc Aus Welt und Leben F derer Tanten aceſaasgesaepeaſſadaceceſaſcaſacſeeſſſciceacd happen aan etage ceecaececeeſſepaſpaſeſſeacapſdtarſ e Berliner Brief Die Wiener„Burg“ in Berlin.— Aufgaben für Volksſtückdichter.— Soldaten baſtel n, ſchnitzen und modellieren.— Ein Heizer malt, ein Schlächter zeichnet. Berlin, im Februar. Einer der Höhepunkte dieſes auch an künſt⸗ leriſchen Erlebniſſen reichen Kriegstheaterwinters war das Gaſtſpiel des Wiener Burg⸗ ktheaters im Schillertheater. Ein feſtlicher Abend. Man spielte, wie ſchon berichtet, Grillparzers Libuſſua“ und man ſpielte es ſo, daß Grillpar⸗ zers Verwandtſchaft zu Raimund ſtark und klar heraustrat. Das andere Schöne der Aufführung machte die Berliner ſtolz, indem es ihnen bewies, wie bereitwillig ſie beſte Kräfte ihres eigenen Kunſt⸗ ſchaffens den Wienern zum Aufbau eines eigenen unſtſchaffens überließen. Denn vorher war ſo⸗ wohl Lothar Müthel, der fetzige Burgtheater⸗ direktor, der unſere, als auch der Bühnenbildner Ceſar Klein, der von Berlin nach Wien gegangen iſt. Auch von den Haupkdarſtellern waren Ewald Balſer wie Maria Eis rordem im Norden wirkſam. Be⸗ onders bewunderungswürdig war die Sprechkultur der Wiener Staatsbühne, hier fußt ſie auf ihren allereigenſten Traditionen und davon wollen wir Berliner beſonders lernen. * Auch einen däniſchen Gaſt hatten wir jetzt m Ber⸗ liner Theaterleben: den Autor Paul Sar o w, von dem am Kurfürſtendamm das Stück„Al les oder nichts“ herauskam. Paul Sarow iſt Journaliſt in Kopenhagen, er ſtand dem beutſchen Weſen ſchon immer freundlich gegenüber und pflegte oft das Flugzeug Kopenhagen—Berlin zu benutzen. Sein neues Stück iſt die freundliche Komödie um ein jun⸗ ges Mädchen, das ſich in den Kopf geſetzt hat, ſeinen Freund, der bisher immer nur am Mittwoch für es geit hatte, endlich für immer um ſich zu haben und ihn zum Altar zu führen. Das wickelt ſich nicht im gewohnten Berliner Tempo ab, ſondern mit einer mehr nordiſchen Gemütlichkeit, die manche zarte Ppinte kennt. . Nebenbei kann man fragen: Warum fällt eigent⸗ lich keinem Berliner wieder mal ein richtiges Ber⸗ liner Volksſtück oder eine richtige Berliner Poſſe ein? Die Berliner ſehen ſich gern einmal ſelber auf der Bühne, wenn es ſein kann, auch im Lichte gemütlicher Satire. Zwar machte jetzt das emſige Roſetheater den Verſuch eines Berliner Volksſtücks, indem es„Drei Paar Schuhe“ mit einer friſchen Muſik von Will Meiſel herausbrachte. Der Verſuch glitt etwas ins Revuehafte ab. Erfreulicher⸗ weiſe läßt ſich das Roſetheater nicht entmutigen und hat schon wieder eine neue Arbeit in Auftrag gege⸗ ben, die den Boden des Berliner Volksſtückes betre⸗ ten will. Und im Schillertheater ſteht noch Hans Brennerts„Nante“ aus. Wenn man aber ſonſt die Kaſſenerfolge der Ber⸗ liner Bühnen beobachtet, ſeien es die„Kirſchen aus Rom“ oder„Die ſechſte Frau“, oder„Die ſchöne Galathee“ ſtößt man überall auf Stücke im hiſto⸗ kiſchen Milieu, ſo daß wirklich die Autoren einmal auf den Reichtum der Berliner Landſchaft an Motiven und dankbaren Figuren geſtoßen werden müſſen. Zuweilen iſt das Volk unter ſich einfallsreicher als es die Autoren auf der Bühne ſind. Das bewies wie⸗ der der letzte Opferſonntag, wo das Berliner Hand⸗ werk ſammelnd mit reizvollen Einzeldarbietungen auftrat. Die Berliner Schlächter boten Schweine ohne Marken an— kleine Holzbrettchen zum Wurſt⸗ schneiden in Schweineform. Die Schornſteinfeger zogen mit kleinen Leuchtfiguren, die ihren Beruf dar⸗ ſtellten, los. die in die Knopflöcher zu ſtecken waren so daß man ſich abends per Schornſteinſeger durch die Verdunkelung taſten konnte. Die die Berliner übri⸗ gens ſo zu beherrſchen gelernt haben daß ſich kaum einer mehr am Briefkaſten den Arm blau ſtößt. * In dieſen Tagen iſt. wie erinnerlich der Aufruf des Reichsminiſters Dr. Gvebbels zum Bau von Soldatenheimen erſchienen. Dabei iſt auch geſagt worden, warum ſolche Zentren deutſcher Kul⸗ ur im Auslande geschaffen werden. Männer die auf dleſem Gebiete die Praxis aus erſter Hand kennen, haben dazu unlänaſt einem kleineren Kreiſe geladener Gäſte nähere Ausführungen gemacht. Die Soldatenheime ſollen nicht allein dazu dienen, den Wehrmachtangehörigen. die draußen auf Wacht ſtehen, nur die Zeit durch Vorführungen aller Art zu vertreiben. Neben Muſik, Theater, Puppenſpiel ufw. ſoll vor allen Dingen der praktiſche Sinn angeregt werden. Die Deutſche Arbeitsfront hat deshalb ſchon früher ganze Lehrkörper nach Nor⸗ wegen und in die anderen beſetzten Gebiete entſandt, damit ſie dort Unterricht im Baſteln, Schnitzen. Mo⸗ lieren und ähnlichen Künſten erteilen. Schon heute, wo der planmäßige Bau von Soldatenheimen mit den erforderlichen räumlichen und anderen Vor⸗ ausſetzungen erſt richtig im Werden iſt, läßt ſich tage Feldpostpakete N f. 75 1 e eee Reinmuth 2 11 in e Teppiche zan F. Sausdack. B 1, 2 ff 26467 ſagen, daß der Erfolg gerade der Baſtelei oder ande⸗ rer handwerklicher Betätigung groß iſt. Hoch oben im Norden haben deutſche Soldaten in ihrer Frei⸗ zeit Spielzeug, Bilder, Einrichtungsgegenſtände und dergleichen angefertigt, das teilweiſe in beſonderen Ausſtellungen auch dem norwegiſchen Publikum zu⸗ gänglich gemacht werden konnte. Dabei zeigte es ſich, daß man plötzlich von dem als„barbariſch“ ver⸗ ſchrieenen deutſchen Kriegern ein ganz anderes Bild gewann. Dieſe vermeintlich ſo rauhen Hände konn⸗ ten ja mit einem Male reizende Sachen fabrizieren! Und das Ergebnis: Auch die Norweger beginnen, an Dand ſolcher Beiſpiele mehr Verſtändnis für unſere Soldaten aufzubringen. Die Achtung vor der Ler⸗ ſtung kunſtfertiger, fleißiger Hände drängt politiſches Mißverſtehen und Verhetzung allmählich zurück. * Die Freizeitgeſtaltung in allen nur denkbaren Formen iſt ja das Grundprogramm der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“. Was auf dieſem Gebiete ſchon geleiſtet worden iſt, kann man in einer Groß⸗ ſtadt viel leichter erkennen als anderswo, weil die Möglichkeit von Ausſtellungen eine beſſere Ueberſicht geſtattet. Das Freizeitſchaffen iſt gewiſſer⸗ maßen ein Leiſtungskampf nach Feier⸗ abend. Seine Elemente ſind Freiwilligkeit, Talent und Neigung. vielleicht auch Ehrgeiz. Das konnte man erſt dieſer Tage ſop recht erkennen, als einer der Ber⸗ liner Kreiſe in Friedrichshain zur Beſicht!gung ſei⸗ ner diesbezüglichen Ausſtellung einlud. Man bekam einen Katalog in die Hand gedrückt, ſo ſtark als hau⸗ dele es ſich um eine Reichsſchau. Und wer noch nie gewußt hatte, wie KD die Freizeit geſtaltet, der konnte es hier ein paar Tage lang erleben. Wir ſagen erleben. weil es nicht nur viele Tauſende von Sachen zum Sehen gab, ſondern auch zum Mithören, Mitſpielen uſw. Bühnenvorführungen Filme Chöre Schachſpiele, Blitzturnier, Laientheater, ſportliche Vorführungen und praktiſche Einblicke in die Baſte⸗ lei und in die Kunſt des Schnitzens. Dazu wurden gezeigt Malereien, Plaſtiken, Modellbauten, Photo⸗ arbeiten, Baſteleien und alle Formen von Gebrauchs⸗ kunſt. Außerdem fehlten natürlich auch die Sammler nicht, die in großem Umfange mit Briefmarken, Münzen. Bleiſoldaten und Winterhilfsplaketten zur Stelle waren. * Unter den Arbeiten, die Anſpruch auf künſtleriſche Würdigung erheben wollen, befindet ſich natürlich viel, was über rechtſchaffenen Fleiß nicht hinaus⸗ geht. Dennoch ſind Werke darunter geweſen, die er⸗ ſtaunliches Talent verraten haben. Wenn ein Me⸗ tallarbeiter eine kleine Schmuckfigur gießt, ſo liegt das gewiſſermaßen vor der Tür. Ebenſo, wenn ein Maler ein Oelgemälde ſchafft. Anders iſt es ſchon, wenn ein Heizer ſehr anſtändig malt und ein Metzger hervorragend zeichnet. Dafür gab es gerade in dieſer Ausſtellung genug Beiſpiele. Es iſt Vorsorge getroffen worden, daß dieſe offenbaren Talente nicht verkümmern. Die Deutſche Arbeitsfront wird ſie fördern, gegebenen⸗ falls ihre Umſchulung veranlaſſen.— Vom Freizeit⸗ ſchaffen nach Feierabend bis zur gleichartigen Betä⸗ tigung unſerer Soldaten, in ihrer Freizeit nach dem militäriſchen Dienſt iſt nur ein Schritt. Was durch Ausſtellungen in der Heimat erkannt wird, wird man auch draußen ſehen können, und vielleicht keh⸗ ren auch von den Fronten plötzlich kunſtbegable Männer zurück, die bis dahin garnicht wußten, was ſie eigentlich leiſten können. Dor Berliner Bar. n Tapfere kleine Frau Von Erich K. Schmidt Vom Schickſal hin und her geworfen, bin ich nun bei dieſer kleinen Frau gelandet. Von ihr kann ich wieder einmal lernen, wie man mit ſeinem Leben fertig wird. Pünktlich wie ein verläßlicher Chronometer öff⸗ net ſie um ſieben Uhr morgens, während ich noch im Bett liege,meine Stubentür, um das Zimmer zu heizen. Dann darf ich ruhig weiterſchlafen, denn ſie huſcht auf ihren weichen Hausſchuhen lautlos durch den Korridor. Sie ſchließt alle Türen behutſam, und von den Geräuſchen in der Küche vernehme ich kaum einen Ton. 225 Um neun Uhr ſteht mein Frühſtück fertig auf dem Tiſch ihres Zimmers, damit ſie indeſſen das meine aufräumen kann. Dann folgen kleine Beſorgungen in den Geſchäften der Straße, um zwölf iſt ihr ein⸗ faches Mittagbrot bereitet, und zehn Minuten danach verläßt ſte mit ihrem Köfferchen das Haus. Eilig, mit kurzen, flinlen Schritten, ſehe ich ſte den Hof durchſchreiten— Tag um Tag. Sie muß eine Stunde mit der Straßenbahn fah⸗ ren, bis zu einem Schulhaus deſſen Säuberung ſie mit einigen anderen Frauen übernommen hat. Ob⸗ wohl ihr manchmal das Kreuz vom Treppenwiſchen recht wehe tut, iſt ſte doch glücklich, dieſe Beſchäfti⸗ gung gefunden zu haben. Es bringt ihr etmas, wenn auch avenig, ein, und vor allem: ſie findet keine Zeit, trüben Gedanken nachzuhängen. 1 Dazu hätte ſie wohl allen Grund Frau Schirmer war acht Jahre lang mil einem Kriegsblinden verheiratet, ſchwere und doch zufrie⸗ dene Jahre, denn er war ein guter Menich, der ſich in ſein Schickſal ſogar mit Humor hineinſand. Sie hörten viel Radiomuſik und ſpieleen Domino mit beſonders angefertigten Steinen. Dann ſtarb er, vtel zu früh, und nach etlichen Jahren heiratete ſie non neuem: einen Windhund, der ſie nach kurzer Ehe ſitzen ließ. Sie ſchickte ihn ahnungslos auf eine Pfingſttour aus, von der er mit einer anderen Frau zurückkam, die ihn nicht mehr losließ. 5 So hat Frau Schirmer, nun ſchon Großmutter ge⸗ worden, zwar keinen Kameraden mehr, doch eine feſte Rente. Denn ſcheiden läßt ſte ſich nicht. Und „zahlen muß er!“ ſagt ſie energiſch, obwohl ſie ſonſt ſanftmütig iſt. Abends geht ſie zu ihrer Tochter, um ſich am An⸗ blick der munteren Enkel zu erfreuen, um zehn Uhr iſt ſie zu Hauſe, um mein Zimmer zur Nacht zu be⸗ reiten, dann geht ſie ſtill zu Bett, und morgen be⸗ ginnt der Kreislauf von neuem. Ein ſtilles, beſcheidenes Daſein— keine An⸗ ſprüche, keine Erwartungen mehr an das Leben. Ein kleiner Pflichtenkreis, Arbeit von morgens bis abends, und dennoch Ruhe, Harmonie und Ausgegli⸗ chenheit. Die tiefliegenden Augen ſeben klar und unbeirrbar in dieſes Daſein, das ihr keine Rätſel mehr zu raten gibt. Manchmal, des Sonntags, eſſen wir gemeinſam Mittagbrot in ihrem Zimmer, das von Blumen, Pflanzen, beſonders Zimmerlinden, ganz grün iſt. Dann deckt ſie den Tiſch wie in Zeiten. als ſie noch. verheiratet war. Dann wird ſie fung, lebhaft, und ihr Geſicht iſt vom Kochen wie vom Eifer des Bewir⸗ tens gerötet. Wir ſprechen nur wenig miteinander, nur von den kleinen Dingen des Alltags. Einmal zeigte ich ihr Bilder von meinen Reiſen, die ſie ſorafältia durch die Brille betrachtete.„Was Sie alles geſehen haben“, ſagte ſie nur ſtill, es war kein Verlangen in ihr nach den Schönheiten der Erde, die doch unerreichbar blieben. Aber dann holte ſie ihr altes Grammophon her⸗ vor und ſpielte all die Platten, die ſie ſo oft in an⸗ derer Gemeinſchaft gehört hatte— mit dem erſten Mann und ſpäter mit dem zweiten. Und bei einem dieſer Muſtkſtücke rannen ihr Tränen über die Bak⸗ ken die ſie ärgerlich fortwiſchte. Das war die einzige Anwandlung von Sentimen⸗ kalität, die ich an der kleinen Frau erlebte. Sie ſchämte ſich ihrer nicht, aber ich war doch froh, als ſie mich gleich darauf wieder beherzt und tapfer an⸗ lächelte. eee Stephan Schumann Tſchaffowſky In der vierten muſikaliſchen Feierſtunde Mit einer ſehr gediegenen und zündenden Auf⸗ führung der fünften Sinfonie von Tſchai⸗ Kowſky durch das Saarpfalzorcheſter unter Generalmuſtkdirektor Friderich ſchloß de vierte muſikaliſche Felerſtunde höchſt anregend. Friderich läßt dieſe Sinſonie mit eine gewiſſen Zurückhaltung ſplelen, er zügelt die Tonfluten, damit ſie ſich nicht in das Form⸗ und Maßloſe ergießen, er läßt die In⸗ ſtrumente ſich nicht austoben in barbariſcher, halb⸗ aſtatiſcher Raſerei. Er ſorgte für eine feſtgefügte, ſtraffe, wohlvorbereitete Wiedergabe, die den bedeu⸗ tenden Schönheitswerten der Sinfonie vollauf ge⸗ recht wurde. Ueberall. an allen Inſtrumentengrup⸗ pen ſpürt man die Feile, die Feinarbeit, folglich auch am fein verzahnten Ineinandergreifen und am Zuſammenklang. Begreiflicherweiſe betonte dieſe Wiedergabe die aufrüttelnden Rhythmen des Schluß⸗ ſatzes, die die wundervolle, fragende und bohrende Melancholie des Eingangsſatzes in ein helles kräf⸗ tiges Dur wenden. Jedoch blieb den Allegro⸗ und Andanteſätzen ihr volles Gewicht und das national⸗ ruſſiſche Geſicht. Keine größeren Gegenſätze laſſen ſich denken als die zwiſchen der„Muſik für Orcheſter“ von Rudi Stephan und dem nachgelaſſenen Violin⸗ konzert d⸗Moll von Robert Schumann. Die zart geſponnene Geigenkantilene mit der beſonders klana⸗ vollen Orcheſterbegleitung und den ſanff erregenden Uebergängen bis in weltentrückte Verträumtheit iſt Ausdruck reinſten und feinſten romantiſchen Emp⸗ findens. Schumann verweilt und koſtet aus, Rudi Stephan. aus ganz anderm Holz geſchnitzt, drängt vorwärts. Stephan bringt Gedanken in Hülle und Fülle, ohne ſein Thema zu erſchöpfen. Dagegen hat Schumann unſer Ohr durch ſeinen genialen Her⸗ zenston, ſo daß wir gleichſam mit ihm uns ſehnen, mit ihm ſchwärmen und klagen. Siegfried Bor⸗ rie s traf dieſen großen rieſelnden Legatoton ganz ausgezeichnet und entzückte wieder einmal mit ſei⸗ nem müheloſen blühenden Spiel. Iſt es möglich, daß die ſtraffe„Mufik für Or⸗ cheſter“ des 1915 im Oſten gefallenen Wormſer Rudi Stephan zum erſten Male in Mannheim erklang? Ueber ihren in Gegenwart und Zukunft weiſenden Charakter ſind ſich die Gelehrten und die Ungelehr⸗ ten einig. In der Darſtellung durch Generalmuſik⸗ direktor Friderich und das Saarpfalzorcheſter hatte man einen ſtarken Eindruck von der unweichlichen, mit einer gewiſſen Härte ablaufenden, rhythmiſch überaus feſſelnden Muſik des in jungen Jahren ge⸗ ſallenen Vorläufers der modernen Muſiſhewegung. Starker Beifall nach ſedem Stück. Borries mußte eine Zugabe genehmigen. Dr. F. W. K S eh. eee eee Zur Erſtaufführuun der„Zauberin“. Infolge leichter Erkrankung von Staatskapellmeiſter Elmen⸗ dorff übernimmt Werner Ellinger morgen Sonn⸗ tag die muſikaliſche Leitung der Erſtaufführung der Oper„Die Zauberin“ von Tſchaikowſky. Nau iub us lu Wal! — Ein ſehr merkwürdiger Prozeß beſchäftigte monatelang die Inſtanzen der Gerichte in That (Siam), bis nunmehr vom Oberſten Gerichtshof in Bangkok das endgültige Urteil gefällt wurde. Au⸗ geklagt waren zwei Hunde, die mangels Einſicht in die Strafbarkeit ihrer Handlung für nicht verant⸗ wortlich gehalten und freigeſprochen wurden. Ein hoher Beamter der Regierung hatte in amtlicher Ei⸗ genſchaft ein kleines Provinzſtädtchen beſucht. Auf dem Marktplatz fand zu Ehren des Beſuchers eine Empfangsfeier ſbatt, zu der ſich die Einwohner in großer Zahl eingefunden hatten. Bei dieſer Gele⸗ genheit hielt auch der hohe Beſucher eine Anſprache, mit der anſcheinend zwei Hunde, die ihren Herren in dem Gedränge abhanden gekommen waren, nicht einverſtanden waren; denn ſie liefen auf den freien Platz und erwiderten die Rede des Regierungsbeam⸗ ten mit einem wütenden Gebell. ſo daß dleſer nicht mehr weiterſprechen konnte. Da dann die Hunde auch tätlich gegen ihn vorgehen wollten und ſich in der Menge des Volkes ein Gelächter erhob, ſo war. die Szene für den Beſucher höchſt peinlich. Er fühlte ſich beleidigt und ſtrengte gegen die Beſitzer der reſpektloſen Hunde, die man nur mit größter Mühe hatte einfangen können, einen Prozeß an. Die Hundebeſitzer konnten aber einwandfrei nachweiſen. daß ſie an der Sache ſchuldlos waren worauf es den Hunden um Kopf und Kragen gehen ſollte. Es wurde gegen ſie Anklage wegen Beamtenbeleidigung erhoben. Aber die Beſitzer verteidigten das Leben ihrer Vierbeiner. Nach vielen Vertagungen ging der Prozeß bis zur hüchſten Inſtanz. die nun in einer ſehr weiſen Begründung auf Grund des moraliſch niedrigen Niveaus und der Unvernunft der Hunde im allgemeinen die beiden angeklagten Vierbeiner freiſprach. * — Eine ergötzliche Geſchichte hat ein Reiſender auf der Strecke zwiſchen Sorau und Kohlſurt erlebt. In einem Abteil ſitzt eine Mutter mit ihrem kleinen Kind. Wer ſelbſt Kinder großgezogen hat, der weiß. daß in einem beſtimmten Alter alles Abhalten nichts nützt, wenn ein beſtimmtes Gefäß nicht zur Stelle iſt. Aber die Mutter hatte ſich zu helfen gewußt und das unentbehrliche Geſchirr diskret in eine Zylinderkbut⸗ ſchachtel verſtaut. Sobald nun das Kind im Abteil die verfänglichen beiden Anfangsbuchſtaben vom Al⸗ phabet laut werden ließ, verſchwvand die Mutter mit Kind und der Zylinderhutſchachtel. Nach einer Wefle kehrte ſie ins Abteil zurück und legte die Hutſchachtel ins Gepäcknetz. Kurz darauf ſteigt unterwegs eine Trauergeſellſchaft ein, die zu einer Beerdigung fah⸗ ren will. Eine Frau trägt einen Kranz und ein Mann eine Zylinderhutſchachtel, und nachher ſteigen dieſe Leute wieder aus. Es dauert nicht lange und das Kind wiederholt die bekannten beiden Buch⸗ ſtaben. Die Mutter nimmt wieder die Hutſchachtel, kehrt aber kurz darauf entſetzt zurück. Sie hatte auf dem Oertchen ahnungslos die Hutſchachtel geöffnet und hatte plötzlich einen Zylinderhut in der Hand. Und auf einen Klappzylinder ein Kind zu ſetzen, war ihr doch eine zu ungewohnte Sache. Nun ſuchte ſte ihre Hutſchachtel, aber ſie war weg. Der ausgeſtie⸗ gene Mann hatte die Hutſchachtel verwechſelt. Was unag er für ein Geſicht gemacht hahen, als er vor Be⸗ ginn der Trauerfeier die falſche Hutſchachtel öffnete! . — Im Alter von 52 Jahren haben ſich, aue aus Rom gemeldet wird, zwei Zwillingsſchweſteru, die nichts voneinander wußten, zum erſtenmal in ihrem Leben getpoffen, wenn man von den Stunden ihrer Geburt abſieht. Die Begegnung kam durch Vermitt⸗ lung der Polizei zuſtande. Bei der Polizei von Ver⸗ cellt wurde durch eine Frau eine Perſonal⸗Ausweis⸗ karte beantragt. Eine Stunde ſpäter kam elne an; dere Frau, die gengu ſo ausſah, ſo daß der Beaute glaubte, es handle ſich um die gleiche Frau. Er ver⸗ anlaßte nun, daß die beiden Frauen einmal gleich⸗ zeitig vor ihm erſchienen. Die Aehnlichkeit war ſo groß, daß Ermittlungen eingeleitet wurden. Die Kinder, die ihre Eltern nicht kaunten, waren von der Mutter unmittelbar nach der Geburt zu Bauern⸗ familien in die Pflege gegeben worden. Getrennt voneinander und ohne Kenntnis davon, daß über⸗ haupt eine Zwillingsſchweſter vorhanden war, wuch⸗ ſen die beiden Mädchen auf. Sie hätten ohne den Antrag für einen Perſowalausweis und ohne die Aufmerlſamkeit des Poligeibeamten überhaupt nie⸗ mals voneinander erfahren. ö* — Durch die Unvorſtchtigkeit eines Eskimos iſt bie⸗ ſer Tage das einzige Gefängnis, über das Grönland verfügt, und das ſich in Godhavn befand vollſtändig abgebrannt. In dem Augenblick, in dem das Feuer ausbrach, befand ſich nur ein einziger Häftling in einer der zehn Zellen des Gefängniſſes: er wurde ſogleich in Sicherheit gebracht. In den letzten zehn Jahren haben nur drei Perſonen Gefängnisſtrafen in dieſer Strafanſtalt abgeſeſſen, abgeſehen von einigen, die wegen Trunkenheit im Ort eine Nacht im Arreſt behalten wurden. Aber auch ſolche Fälle waren ſehr ſelten. Die Kriminalität in Grönland iſt tatſächlich ſo gering, daß man jetzt ernſthaft erwägt ob man nicht auf den Wiederaufbau des Gefängniſſes über⸗ haupt verzichten ſoll, beofg Neltztr benen 5 das àllhe währe Kriiqerol Husſenbonbon Tei ge im Orangebeue „Sass Sie will die Waͤſche einreiben und mit Reibbrett und Bürſte vorwaſchen? Nein, das iſt falſch! In keinem Haushalt darf heute noch unnütz Seife, Holz und Kohle verbraucht werden. Für jede Waſchküuche gilt heute das Gebot: wirtſchaftlich waſchen! Wer die Wäſche abends mit Henko⸗ Bleichſoda einweicht, hat ſie am andern Morgen CLigchtis? ohne Arbeit, Seifen⸗„ Holz⸗ und Kohlenverbrauch ſchon halb gewaſchen. Grüͤndliches Einweichen erleichtert dem„Waſchpulver“ die Arbeit ſehr. ſiausfrau, begreife: nimm fienko, ſpar seife! 4 r 2 Der Kampf um die Punkte Die ſübdeutſchen Fußball-Meiſterſchaſtsſpiele am Sonntag Wieder ſteht den Fußbollſreunden im Süden ein ereig⸗ nisreicher Meiſterſchaftsſonntag bevor. In allen Bereichen herrscht Hochbetrieb und alle Spiele haben ihre Bedeutung, ſel es nun im Hinblick auf die Meiſterſchaft oder bezüal lch des Abſtiegs. Im Bereich Südweſt ſtehen ſämtliche ſechzehn Mannſchaften im Kampf. In der mainheſſiſchen Gruppe iſt mit neuen Erfolgen der Spitzen mannſchaften zu rechnen, ebenſo ſollte der 7B Saarbrücken in der Weſtmark⸗Gruppe ſeine Spitzenſtellung behaupten. In Baden ſind zwar wie⸗ derum nur drei Spiele angeſetzt, aber an ihnen ſind alle Mannſchaften beteiligt, die für den Titel in Frage kommen. Müßlburg empfängt zuhauſe den Freiburger FE. Im Elſaß ſind die Begegnungen RSc Straßburg—/ Straß⸗ burg und 8 Kolmar— c Mülhauſen hervorzuheben, während in Württemberg natürlich in erſter Linie das Ah⸗ schneiden der beiden Meiſterſchaftsfavoriten intereſſiert. Ter Bi Stuftgort iſt beim SS Ulm zu Gaſt und die Srptt⸗ garter Kicker treten in Feuerbach an. In Bayern end⸗ lich verſolgt man mit Spannung die Kämpfe von 1860 und des Glubs. Die„Löwen“ müſſen diesmal nach Augsburg zu ben Schwaben, während es der 1. FEN mit dem Lokal⸗ gegner Neumeper zu tun hat. Mühlburg kaum gefährdet In Baden ſind zwar nur drei Meiſterſchaftskämpfe der Bereichskloſſe angeſetzt, aber man ſieht alle Mannſchaften im Kampf, die noch Anſpruch auf den Titel erheben. Wahr⸗ ſchsinlich wird alles ganz programmgemäß ablaufen, das Heißt, der führende Bſch Mühlburg wird auch diesmal dem Freiburger e das Nachſehen geben, der Vfg Neckarau wird ſeinen Vorſpielſieg über den 1. J Morzheim wleder⸗ holen und der SW Waldhof wird durch einen Sieg über den Karlsruher FWeauf alle Fälle in der Spitzengruppe blei⸗ Hen, wenn auch in weiterem Abſtand von Mühlburg. Die Karlsruher Vorſtädter werden zwar mit der ſtarken Frei⸗ burger Abwehr zu rechnen haben, aber mannſchaftlich iſt Müßlburg doch überlegen und ſollte auch das beſſere Ende haben. Neckarau iſt gut in Fahrt, das wurde zuletzt in Der kommende TW 62 Weinheim hat zurückgezogen Im Laufe bieſer Woche wurde bekannt, daß der TW 62 Weinheim auf die Austragung der beiden letzten Spiele verzichtet. Nachdem zunächſt die TG Ketſch ſo kampflos zu zwei Punkten gekommen iſt, werden auch dem Konto des TV 98 Seckenheim zwei Punkte gutgeſchrieben. Weinheim, das vorüber⸗ gehend zu den Spitzenreitern der Tabelle gehörte, iſt damit auf den vorletzten Platz zurückgefallen. Der kommende Spieltag bringt wiederum zwei Spiele, von denen allerdings das eine die Entſchei⸗ dung über die Staffelmeiſterſchaft bringen ſollte. Angeſetzt ſind: Sp Waldhof— Poſt Spo 8 Reichsbahn Speß— T 98 Seckenheim Die Poſtſportgemeinde liegt vier Punkte hinter dem Meiſter und kann denſelben aus eigener Kraft 99 1 mehr einholen. Aber dennoch werden die Pyftler auch in dieſem Treffen alles einſetzen, um doch wenigſtens über den Meiſter einen Triumph er⸗ ringen zu können. In der Vorrunde fiel der Walb⸗ N mit 10:8 ſehr knapp aus und ſtand bis zum lußpfiff auf des Meſſers Schneide. Es wird dies⸗ mal auf dem Waldhof auch nicht anders ſein. Sut⸗ ters Wurfvermögen wird manche Breſche in die n ſchlagen, da wird wiederum ent⸗ ſcheidend ſein, wie ſich die Poſthintermannſchaft hält und vox allem natürlich in welcher Auſſtellung ſich Heihe Mannſchaften zum Kampfe ſtellen. Waldhof gilt aber trotz allem wenn und aber als Favorit. Im Spiel auf dem Reichsbahnſportplatz geht es um die Behauptung des vierten Tabellenplatzes. Zur Zeit haben drei Vereine: Reichsbahn, 98 Secken⸗ Heim und Friedrichsfeld je acht Gutpunkte zu ver⸗ zeichnen. Die Reichsbahn empfängt dabei ihre bei⸗ den Konkurrenten auf eigenem Platz. Gegen Secken⸗ Heim wird die Elf alles aus ſich herausgeben müſ⸗ ſen, wenn der gute Mittelplatz gehalten werden ſoll. Freiburg bewieſen. Waldhof hat lange nicht mehr geſpielt, dürfte aber jetzt wieder mit Erb als Sturmführer antreten Favoritenſtege in Südweſt? Die führenden Mannſchaften der Fußball Bereichsklaſſe Südweſt müßten eigentlich am Sonntag zu neuen Punkt⸗ gewinnen kommen. Das ſchwerſte Spiel hat in der Gruppe Mainheſſen zweifellos Rotweiß Frankfurt, das bei Union Niederrad zu Gaſt iſt und Mühe haben wird, den Vorſpiel⸗ ſieg(:1) zu wiederholen. Die Rotweißen ſind zwar im allgemeinen höher einzuſchätzen, weil ſie die weſentlich ſtär⸗ kere Abwehr und auch die beſſeren Stürmer haben, aber es würde keineswegs überraſchen, kämen die Niederräder zu einem Punktgewinn. Der Spitzenreiter Kickers Offenbach war im Vorſpiel gegen Germania 94 Frankfurt nahe daran. einen Punkt einzubüßen; auf dem„Bieberer Berg“ wer⸗ den die Kickers diesmal aber wohl ganze Arbeit verrichten und für einen zahlenmäßig eindrucksvollen Sieg ſorgen. Eintracht Frankfurt iſt gegen den SB Wiesbaden, den ſie im Vorſpiel:1 beſiegte, abermals in Front zu erwarten und Wormatia Worms iſt im Treffen gegen den F888 Fraukfurt Favorit. In der Weſtmark hat der führende J Saarbrücken das verhältnismäßig leichte Spiel gegen die Sch Burbach vor ſich, das ihm zwei weitere Punkte einbringen wird. Die Spitzenſtellung der Sold⸗Mannſchaft kann u. U. noch wei⸗ ter gefeſtigt werden, denn die nächſten Mitbewerber haben ſchwere Aus wärtsſpiele vor ſich. So muß der Bf Fran⸗ kenthal bei der Spungg Mundenheim antreten, dle erſt nor acht Tagen im Kampf gegen Nenkirchen ihre Kampfkraft bewies und gegen die Zuckerſtädter eine knappe Vorſpiel⸗ niederlage gutmachen will. Der 1. c Kaiſerskautern reiſt zur Boruſſig Neunkirchen, ein Spiel, das eher mit einem Erfolg der Boruſſen als einem Punktgewinn der Lautrin⸗ ger ausklingen dürfte. Und die TSch Ludwigshafen wird den F Pirmaſens auf eine harte Probe ſtellen, denn die TS hat keine beneidenswerte Stellung. Hand ballſonntag Der Ausgang des Spieles darf als offen bezeichnet werden. Schiebdsrichterabend Das kommende Wochenende bringt einen Lehr⸗ abend der Schiedsrichter, deren Reihen ſich wiederum gelichtet haben. Man muß es der Mannheimer Schiedsrichtervereinigung ſchon laſſen, daß ſie ſich redlich Mühe gibt, um den Pfeifenmänner das nötige Rüſtzeug mit auf den Weg zu geben. 5 In der Reichsbahnturnhalle ſind die Hitlerfungen nochmals beiſammen, um endgültig die beſte Mann⸗ ſchaft für die Gebietsmeiſterſchaften aufzuſtellen, Die Frauen und Kreis bezw. 1. Klaſſe pauſieren an dieſem Sonntag nochmals. Ingendhandball In den perſchiedenen Staffeln der A⸗Jugend rei⸗ ſen ebenfalls ſchon die Entſcheidungen heran. In der Schwetzinger Ecke führt wiederum die Tr Keiſch; an der Beraſtraße haben ſich die Laudenbacher Jun⸗ ens die Spitze erkämpft, während in den beiden kannbeimer Staffeln die Lage noch nicht ſo klar iſt. Vis Neckarau und Poſt kommen in der Staffel J noch in Frage; in der Staffel II dagegen iſt mit dem Erfolg der TW 98 Seckenheim zu rechnen. Der Sonn⸗ tag bringt folgende Spiele: Merch— Poſt Sp, Jahn Seckenheim— VfL Neckarau, Poſt Spch— Jahn Neckarau. TV Friedrichsfeld—'ſchaft Kätertal, Vis Schriesheim— T Laudenbach, T 62 Weinheim— T Viernheim, Jahn Weinheim-T Großſachſen⸗Lentershauſen. Italien und die Slowakei ßeſtreiten am 11. Febritar in Preßburg einen Länderkampf im Boxen. Zwei Tage vor⸗ 5 kämpfen die Italiener bekonutlich in Budopeſt gegen ugarn. Schlag auf Schlag wickeln ſich die großen Ereigniſſe im deutſchen Amateurboxſport ab. Schon acht Tage nach den ſchweren Meiſterſchaftskämpfen treten unſere Jünger der Fauſt ſchon wieder zu einem Ländertref en an. dem fünf⸗ ten gegen Finnland, das international in der letzten Zeit ſtark nach vorne gelommen iſt. Schauplatz dieſes 73. Län⸗ derkampfes unſerxer Amateurkoxer(des 14. im Kriege) wird die Nibelungenhallell in Paſſau ſein, die am Samstag⸗ obend ſicherlich voll beſetzt ſein wird. Der Klaſſe der Fin⸗ nen entſprechend, die kürzlich Schweden mit 13:3 Punkten ſchlugen, hat der NSR eine ſtarke Mannſchaft aufg boten. In ihr ſtehen ſechs neue Meiſter, nur im Federgewicht und im Weltergewicht treten mit Ketri(Kaſſel) und Heeſe (Düſſelborf) die Zweiten der Meiſterſchaft an. Es werden folgende Kämpfe abgewickelt. Fliegengewicht: Obermauer(Wien)— Olli Lehtinen Bantamgewicht: Schiller(Berlin)— Veikko Huuskonen Federgewicht: Petri(Raſſel)— Unto Rask f Leichtgewicht: Nürnberg(Berlin)— Arno Laokſonen Weltergewicht: Heeſe(Düſſeldorf— Erkki Jokinen Neuer Länderkampf der Amateurboxer Am Samstag in Paſſau gegen Finnlans Mittelgewicht: Schmidt(Hamburg) Aatos Tunden Halbſchwergewicht! Baumgarten(Hamb.)— Oiva Purho Schwergewicht: H. ten Hoff(Oldenb.) Die deutſchen Hoffnungen auf den vierten Sieg gegen Finnland ruhen in erſter Linie auf unſeren ſtarken Män⸗ nern vom Leichtgewicht aufw 8, wobei alle nicht zu überſehen iſt, daß im Halbſchwergewicht der Ring Purho ſchon einmal Richard Vogt ſchwer zu ſ⸗ en machte, Die Stärke der Finnen liegt in den leichten G klaſſen. Beſonders Olli L nen 0 Welt und hat Obermauer ſchon einmal geſchlagen. Nicht geringer iſt im Bantamgewicht Huuskonen ein zuſchätzen Man darf geſpannt ſein, wie Meiſter Schiller mit ihm er, tig wird. Der Gegner von Petri im Federgewicht, Uno Rask, ſteht zum erſten Male in der finniſchen Mannſchaff Da ihm der Vorzug vor erfahrenen Leuten gegeben wurde wird der Kaſſeler auf der Hut ſein müſſen. In den bis. herigen Län derlämpfen war Deutſchlund dreimal erfolg⸗ reich, 1937 in Stettin 14:2, 1939 und 1910 in Königsberg und Helſinki jeweils 10:6. 1938 mußten wir uns dagegen in Helſinki mit einem Unentſchieden begnügen. gehört zu den Beſte Die Schwimmer in Breslau Zweite Hallen-Meiſterſchaſten verſprechen heiße Kämpfe Auch in dieſem Jahr haben die vor Jahresfriſt erſt ein⸗ eingeführten Hallenmeiſterſchaften der deutſchen Schwemmer u. Schwimmerinnen bei der deutſchen Spitzenllaſſe größten Anklang gefunden. Für die Titelkömpfe am kommenden Wochenende in Breslau wurden 210 Meldungen abgegeben. Von den vorfährigen Meiſtern fehlen nur Werner Plath, Helmut Fiſcher und Joachim Balke, das wird aber dem Leiſtungsniveaun kaum Abbruch tun denn gerade auf den kurzen Kraulſtrecken und im Bruſtſchwimmen it der Nach⸗ wuchs mächtig nach vorn gekommen. Allein für die 1 0⸗ Meter⸗Meiſterſchaft im Kraul wurden 30 Meldungen ab⸗ gegeben. Es ſind hier in den Vorrennen und in der Ent⸗ ſcheidung harte Kämpfe zu erwarten. Hitziger(Berlin)] und Ulli Schröder(Bonn) ſind am ſtärkſten zu beachten. Ebenſo knapp dürfte die Entſcheidung im Bruſtſchwimmen der Männer aus allen, wo mit Ohrdorf, Heina, Temle und Heim ſchnelle Schwimmer am Start ſein werden. Könnin⸗ ger und Laskowſki ſind die Favoriten auf der langen Kraulſtrecke, wie im Rückenſchwimmen vorausſichtlich Schlauch und Schröder. das Ende unter ſich ausmachen ſollten. Bei den Frauen⸗Renunen ſieht man mit größter Span⸗ nung der Entſcheidung des Bruſtſchwimmens entgegen, wo mit Anna Kapell, Inge Schmidt und Helga Grauthoff über⸗ ragende Könnerinnen zuſammentrefſen. Der deutſchen Rekorödhalterin Liſl Weber ſollte das Rückenſchwimmen nicht zu nehmen ſein, auch im Kraulen über 100 Meter hat die Bay reutherin gegen Ulla Groth und der Nürnbergerin Bachmeier gute Ertolgsausſichten. Die Meiſterſchaften werden nach ſolgendem Programm abgewickelt. Samstag: 4 mal 100 Meter Kraul für Männer; 100 Meter Rücken für Frauen; 200 Meter Bruſt fiür Männer; 200 Meter Kraul für Männer; 400 Meter Kraul für Frauen; 3 mal 100 Meter Bruſt für Frauen; 400 Meter Lagenſtaffel der Männer. Sonntag: 3 mal o Meter Kraul für Frauen; 100 Meter Kraul für Männer; 200 Meter Bruſt für Frauen; 100 Meter Rücken für Männer: 100 Meter Kraul für Frauen; 400 Meter Kraul der Männer; 400 Meter Lagen⸗ ſtaffel der Frauen; 4 mal 50 Meter Kraul für Männer. Stüc miſcher Jubel um Ehepaar Beier Das Eisſtadion in Cortina'Ampezzo war am Freitagnachmittag der Schauplatz eines Eisfeſtes, in deſſen Mittelpunkt das Schaulaufen unſeres Welt⸗ meiſterpaares Maxie und Ernſt Beier rückt. Bereits als die Olympiaſieger ihre Kür vorführten, Fele von den übervollen Rängen rieſiger Beifall, er ſich zu einem Sturm ſteigerte, als Maxie und Ernſt Beier ſich in ihren unnachahmlichen pier Tän⸗ zen zeigten. Sie mußten immer wieder Zugaben bringen, um dann ſchließlich völlig ermattet abtreten zu können. Sehr gutes Können bewieſen weiterhin Italiens Meiſtierin Conſtanza Vigorellt und das Paar Annemaria Combi—Giannt de Mori, Deutſche Turnerriege in Straßburg Die Deutſchlandriege der Turner beſuchte nach ihrem Auftreten in Lahr am Donnerstag in der gleichen Be⸗ ſetzung zum erſten Mabe das wieder deutſche Elſaß und gebgte im überfüllten Sängerhaus⸗Saal in Straßburg forxmpollenbetes deutſches Leiſtungsturnen. Be re ichs⸗ ſwonbwart Harl Haas begrüßte bie Gäſte und betonte, daß man im GEblſaß wieder mit Eifer beulſches Turnen pflegen werbe, um bald mit den Kameraden örüben im Reich in Wettkampf treten zu können. Die Vorführungen der elf Turner am Barren, Seitpferd und Reck, on dem innerung ein zweimal geturnt wurde, löſten freudigſten Beifall bei den Zuſchauern aus. Beſonders ſtark gefeiert wurden der mehrfache deutſche Meiſter Karl Stadel, der Oppauer Richard Reuther und der erſt 19fährige Nachwuchs ür ner Helmuth Bantz(Speyer), aber auch die anderen Turner kamen bei der Anerkennung ihrer Leiſtungen nicht zu kurz. Den Abend verſchönte eine längere An⸗ ſprrache des Reichsmännerturnwarts Martin Schnei⸗ die w, Her über die reiche Geſchichte deutſchen Turnens und über ſeine Reiſeeindrücke bei Aus landsſpielen der Natio⸗ nalmannſchaften plauderte. Zum Schluß überreichte Ober⸗ ſtabtkommiſſar Dr. Ernſt ber Deulſchlanbriege zur Er⸗ Bild der Stadt. Reichsmännerturnwart Schneider verſprach, daß die Deuuſchlandriege immer gern ins Elſaß komme, wenn der Ruf an ſie ergehe. Weltmeiſter Chierroni erkrankt Der neue italieniſche Torlauf⸗Weltmeiſter Vit vorio Chierronni iſt in Cortina d Ampezzo an einer Rippenfellentzündung erkrankt und wird ſomit nicht an der internationalen Winterſportwoche in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen teilnehmen können, wo es zu einer neuen Begegnung mit Joſef Jennewein kom men ſollte. Italtens Mannſchaft wird in Stärke von 30 Mann in Garmiſch erwartet.— Rumäniens Mannſchaft befindet ſich bereits auf dem Wege nach Deutſchland und hat Bukareſt am Donnerstagabend verlaſſen. Weltrekord im Eisſchnellou'en Bei ben in Dapos veranſtalteten ſchweizeriſchen Mei ſterſchaften im Eisſchnellaufen ſtellte der Schwede Ale Sey farth über 3000 Meter mit:47, einen neuen Weltrekorb auf. Inhaber der alten Weltbeſtleiſtung war der Norm Ballandgrud mit:49,68. Der Schweizer Beſtebreurtje(Zi, vich! verbeſſerte den Landesrekord über 500 Meter auf 45 Sekunden. Finnlands neuer Schnellauſmeiſter iſt Laſſe Parkinen, der in Helſinki in allen vier Rennen den erſten Platz be⸗ legte. Er benßtigte für 500 Meter 45,5 Sek., ſitr 1800 Mer. :29,8, füx 9000 Meter 5114 und für 5000 Meter:81. Neuer Eislauſweltrekord von Seyffarth Der ſchwediſche Eisläufer Abe Seyffarth ha in Davos einen weiteren Weltrekord gebrochen Nachdem der in beſter Form laufende Skandinauier bereits den Weltrekord über 3000 Meter mit 4474 in ſeinen Beſitz brachte, hat er nun auch die Well⸗ beſtleiſtung über 5000 Meter des Norwegers Ivar Ballangrud mit 8117,2 ſehr wefentlich auf:13,7 ver⸗ beſſert. Zuſammen mit ſeinen Landsleuten Göte Hedlund und Einar Jansſon beſiegte e dle Schweizer Eisſchnelläufer im Länderkampf über⸗ legen und ſtellte dabei noch zwei weitere ſchwediſche Rekorde auf. Ueber 1000 Meter verbeſſerte er die 3 auf:29,9 und über 1500 Meter auf 2715.8. 8 Kaul Wazulek, Franz Bieſer und Roman May werden bei dem für 22. und 23. Februar nach Stock⸗ holm vereinbarten Länderkampf gegen die ausge⸗ zeichneten ſchwediſchen Eisſchnelläufer vor keiner leichten Aufgabe ſtehen. 3 Ute die Neramikerin NRo man von E Gorroe i Dr. Hetel unterhält ſich im Erkerzimmer mit Tlla Lay, während die Schweſtern den letzten Koffer der Braut ſchließen. Carla reiſt ohne Ausſteuer, nimmt nur wenig von ihrer ſeidenen Wäſche und den mo⸗ dernſten Kleidern mit, denn man wird immer das Erforderliche kaufen, in Paris, London, Neuyork, Tokio und Moskau, denn dahin ſoll die Reiſe gehen. „Mehr als ein ganzes Jahr willſt du fortbleiben!“ klagt Ute, die Schweſter umarmend.„Wie lang wird mir bieſes Jahr werden!“ Carla ſtreichelt ſanft die Locken der Schweſter. „Glücklicherweiſe haſt du deine Arbeit, die du liebſt. Deine Manſarde iſt ſo traulich. Nimm alles, was du brauchen kaunſt, mache es dir gemütlich. Geldſorgen wirſt du nicht haben, alſo ſei nicht ſo ſparſam. Sei tapfer, Kind. Vergiß nicht, daß ich glücklich bin— ja, ich bin es! Und daß ich für unſere Zukunft beſorgt bin. Halte dich brav, Mädel. Es bringt nur Elend, ſucht man Abenteuer! Wir Brückes ſind für ſolche nicht geſchaffen... Lebe für ein Jahr wohl, Lieb⸗ ling! Und behalte Tila bei dir!“ 5 Sogar Konſtantin Hetel mußte ſeinen Kneifer ab⸗ nehmen und die Augen wiſchen, als er unten mit ſeiner Frau ing Auto ſteigt. Er mag Ute gern und wird nie verſäumen, für ſie zu denken. Vierzehn Tage ſpäter ſoll die große Verſteigerung in der Wohnung der Brückes ſein. Berner Kapphun hal ſeinen Beiſtand angeboten und Ute ahnt nicht, welches Opfer ihr Berner bringt, in voller Selbſt⸗ verleugnung an ihrer Sette auszuharren. Er trägt ihr nicht nach, daß ſie ihn damals— an jenem Regen⸗ abend— ſo erbarmungslos abgewieſen hat. Mit kei⸗ nem Wort, keinem Blick kommt er auf jene Stunde zurück. Zwei Wochen waren ſie tot für einander ge⸗ weſen. Dann aber hatte Ute den Freund telephoniſch angerufen und angefragt, was ſie wohl für die Rechte an ihrer Plakette verlangen könne. 2 ö Ferrtonſung. Fettteipeeen. Hämorrhoſden vermeſle maß ducch gründliche Reinigung von Darm, Blut u. Säften mit Dr. Schieffer's Stoffwechsel-Salz Man fühl sich freier und wohler! I Glas 1. 0. Doppelpackung 2 Ii Apotheken and Droser fen, 1 komme ohne dich nicht voran!“ ſagte ſie ehr⸗ Er ſtellt ſich für die Abendſtunden zur Verfügung und ſie treffen ſich in einer kleinen Konditorei, wo Berner kurz und fachlich den Fall beſprach. Diesmal war er im Braunhemd gekommen. Er lag den Brief aus St. Jodok und ſand ihn„ſonderbar“. Die ge⸗ kritzelte, kaum leſerliche Schrift erregte ſein Miß⸗ fallen. Ute aber wies auf die Nachſchrift, die lautete: „Ich bitte um Verzeihung. Ich bin ein alter Mann und ſchreibe links, da ich eine kranke Rechte habe.“ Unterzeichnet war das an ſich ſehr höflich gehaltene Schreiben mit dem pompöſen Namen:„Nepomuk Goyta, Fabrik für Tonwaren, St. Jodok.“ „Am meiſten beluſtigte Ute, daß ſie wiederholt als „ſehr geehrter Herr“ angeredet wurde. „Willſt du deine Urheberrechte abtreten?“, fragte Berner. „Warum nicht!“ meinte Ute.„Ich mache leicht wieder eine andere Plakette!“ Da gab Berner ihr an, welchen Vertrag ſte machen müſſe. 8 * Einen Tag herrſcht die heiſere Stimme des Auk⸗ tionators in der verlaſſenen Wohnung. Stück fur Stück geht in fremde Hände über, aber niemand will den großen Tiſch mit den 24 Lederſtühlen haben, nre⸗ mand hat Platz dafür. Bis ein unſcheinbarer Mann ein Angebot macht. Er will den Tiſch mit zwölf Stühlen nehmen für ein Nebenzimmer ſeiner Kneipe. Sechs Stühle erwirbt eine Frau, die Koſtgänger hat, die letzten ſechs erſteigert Berner Kapphun. Der Umzug in Utes Manſarde iſt nicht weit. Ihr neues Heim hat Fahrſtuhl und Zentralheizung in einem hellen Atelierraum. Plötzlich tönt die Korridorklingel— das muß der Briefträger ſein. Ute fährt mit dem Fahrſtuhl nach unten und holt ihren Brief. Er kommt auz Sankt Jodok. Ihr Herz 0 in Spannung. Und mit angehaltenem Atem eſt ſte: „Mein verehrter Herr! Ich danke Ihnen verbind⸗ lichſt für Euer Wohlgeboren Schreiben und teile Ihnen mit, daß ich gerne Ihr Relief erwerben möchte. Die Plakette waßt für einen meiner Oefen. Da Ver⸗ änderungen zu machen wären, ſo würde es mir ſehr angenehm ſein, Ste machen dieſelben ſelbſt, ſehr ge⸗ ehrter Herr. f Wenn es Ihnen beliebt, bitte ich hierher zu kom⸗ men, da ſie ungeniert in meiner Werkſtatt arbeiten können und ſich vielleicht noch weitere Aufträge er⸗ geben.— Auf Ihre Bedingungen gehe ich ohne Ein⸗ Ichränkungen ein und bitte mir anzugeben, wohin ich den vereinbarten Preis einzahlen ſoll. Ich erwarte Ihre Nachricht oder Ihr Kommen und zeichne mit der größten Hochachtung Ihr ſehr ergebener Nepomuk Goyta.“ Ute ſchlägt die Hände ineinander. Ihr Herz fubelt. Sie weiß, ſie wird dem Rufe folgen. g* Andern Vormittags läutet Ute gleich früh bei Tila an. Sie will mit ihr zum Mittageſſen in einem negetariſchen Speiſehaus zuſammentreffen. Vorzeitig ſitzt ſie an dem weißgedeckten Tiſchchen. Enblich er⸗ ſcheint Tila in ihrem blau und ſchwarz karierten Gummimantel. g„Lies, lies“, drängt Ute und reicht ihren Brief hin. Tila aber ſetzt erſt ihre ſchwarzweißgefaßte Brille auf, dann lieſt ſie mit juriſtiſchem Ernſt. Ste lacht kurz auf. Ute ahnt ſchon Widerſpruch. Sie explodiert:„Ik gehe natürlich hin! Famos wird das!“ „Das ſieht dir ähnlich!“ Ttlas Geſicht wird ſpitz und vorwurfsvoll. Kampfbereit hebt ſie den Kopf. „Warum ſoll ich nicht? Hier hält mich nichts, im Gegenteil! Ich mache die Veränderungen dort und ſehe mir die Oefen an, die der gute Nepomuk macht. Vielleicht kann ich etwas lernen!“ „Das kommt auf ein Abenteuer raus!“ warnte Tila. „Für mich wird das eine Studienfahrt, ich bin gerade dazu aufgelegt. Seit wann biſt du denn ſo bedenklich?“ „Du ſtehſt unter meinem Schutzl⸗ N „Danke!“ Es iſt ſehr lieb von dir, daß du mich be⸗ ſchützen willſt, aber hier gilt es meine Arbeit. Dieſes weltferne Sankt Jodok zieht mich an! Ich denke mir eine einſame Kapelle mit einem Mönch— aber nein, es iſt ja eine Tonfabrik da. Ich habe noch keine Ton⸗ fabrik geſehen, nur den kleinen Brennofen in unſerer Schule. Und Oefen waren ſchon immer mein Ideal. So rechte Bauernöfen, mittelalterlich, Solche macht der gute Nepomuk vielleicht. Du, er muß einen vor⸗ ſintflutlichen weißen Bart haben und allez um ihn herum muß märchenhaft ſein... Montag reiſe ich!“ Tila verſpeiſt ſchweigend ihren Reis mit Pilzen. Ihre ſchnurgeragen ſchwarzen Brauen ſind bedrohlich zuſommengeſchoben. Ohne Aufſchauen ſagt ſie end⸗ lich:„Du biſt ein romantiſcher Kindsko ſolchen läge man nicht ſo in die Welt hihaus laufen Wo liegt denn dieſes Hardern?“ „Im Badiſchen, nahe der elſäſſiſchen Grenze!“ er widert Ute eifrig.„Ich habe es mir bereits im Reiſe⸗ büro erfragt. Und nun ſei kein Stockfiſch und freue dich weit wir. Ich anvertraue dir für die Zeit meiner lle 5 „und einen Abweſenheit ben Schlüſſel zu meiner Wohnung und bitte boch, hin und wieder den Torſo anzufeuchten. Gelt, du biſt ſo gütig?“ Als Ute ihre Reiſe antritt, regnet es wieder durch, dringendes kaltes Naß. Auf den Wieſenbreiten des freien Landes liegt noch Reif, die Aecker dampfen, Ute in Ulſter und Baskenmütze, fährt im D⸗Zug bis Frankfurt, übernachtet nahe am Bahnhof und ſetzt anderen Tages gut ausgeſchlafen ihre Reiſe fort. Ihr Zug trägt das Schild„Paris“, was ihre Stimmung ſteigert. Nur ein ſchmaler Koffer iſt ihr Gepäck, in dem ſie wenige Kleidungsſtücke und ihr Handwerkszeug untergebracht hat. Ihre letzten Modelle hat ſie in der Handtaſche verpackt. Wie wird der alte Nepomuk bei ihrem Erſcheinen ſtaunen! So hat er ſich den ge⸗ ehrten Herrn nicht vorgeſtellt. Ute hat es vor Tila eingeübt, wie ſie die Mütze ziehen will und ſagen; „Sie geſtatten, mein Name iſt Brücke!“ Schon neigt ſich der Tag, bis die Stadt erreicht, wo ſie eine Nebenbahn beſteigen muß, den Pariſer Zug verlaſſend. Bald durchfährt ſie dunkle Wälder. Die Mitreiſenden in dem raſſelnden Zug, der keine Pol⸗ ſterklaſſe führt, ſprechen einen ſeltſamen Dialekt und ſchreien bäuerlich. Oft beginnen ſie ihre Reden wit Lauten, die ſich Ute als„Heijo“ merkt. Es dunkelt bereits und einzelne Laternen ſtehen im Nebeldunſt, da langt ſie in Hardern an. Sie fragt einen Mann am Bahnhof nach Sankt Jodok. „Da, ſelle Straße runter, immer lang, dann rechts tber den Platzl“ Solch eine holprige Kleinſtadtſtraße hat Ute noch nicht erlebt. Kleine Läden blinzeln mit erhellten Fenſtern über die Gaſſenbreite, kein Wagen, kein Auto weit und breit, einige häusliche Frauen mit Milcheimern kreuzen Utes Weg, Nonnen flattern vorttber wie große ſchwarze Vögel. f (Fortſetzung folgt) — AST . Segen Erkältung, Halsentzöündung — Arvo Lundel verſiche ſenen e beiträg der Be Angeſt! zungsr ſich un Großn „ Briefhuasfen der N Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. K 5. Da Sie für das Kind Unterſtützung erhalten, erfolgt kein Eintrag auf der Sieuerkarte. . W. Das Teſtoment iſt in Ordnung. Sie können das Teſtament zu Hauſe aufbewahren. J. M. 1805.„Meine 18 Jahre alte Tochter iſt ſeit dem 1 November 1940 außer Stellung und iſt ſomit bei mir im Haush Iſt der Bürgermeiſter berechtigt meinen An: trag auf Eintragung meiner Tochter in die Steuerkarte zinkemmenſteuerermäßigung mit der Begründung wecks g n meine Tochter ſei erſt am 1. November nach Hauſe gekom⸗ men und der Stichtag ſei der 10. Oktober geweſen, abzu⸗ lehnen?“—— Wenn Ihre Tochter ausſchließlich unter⸗ ſützt und verhalten wird muß Ihnen auch die Steuer⸗ ermäßigune gewährt werden. Wenden Ste ſich an das zuſtändſge Finanzamt. A. M.„Welches iſt die höchſte Auszeichnung, die ein Soldat an dei Front bekommen kann? Welches Ereignis küldete den Abſchluß der Schlacht in Flandern und Artois? Was iſt ein Oberſäger?“—— Der Soldai kann das Ritter⸗ kreuz und für beſondere Leiſtungen das Eichenlaub zum Aitterlreuz erhalten. Der Abſchluß war die Einnahme von Dünkirchen. Ein Oberjüger iſt der Unteroffizier bei Jögertruppenteilen. „Sch.„In meinem Rentenbeſcheid von der Reichs⸗ pexſicherung für Angeſtellte wurde mir, an dem aufgelau⸗ ſenen Steigerungsbetrag aus früher entrichteten Invaliden⸗ helträgen, ein Betrag von 144 Mark in Abzug gebracht. J der Begründung zu dieſem Abzug heißt es:„Nach 8 30 Angeſtelltenverſicherungsgeſetz und 8. 1544 f Reichsverſtche⸗ tungsordnung, wird der Steigerungsbetrag aus der Juva⸗ lidenberſicherung, bei Bezug des vollen Grundbetrageg der Angeſtelltenverſicherung nux gewährt, ſoweit er monatlich 12 Mork oder jährlich 144 Mark ücherſteigt“. Bitte um Mit⸗ tellung des Wortlautes des 8 30 des Angeſtellten⸗Verſiche⸗ rungsgeſetzes und 8 1544 f der Reichs verſichexungsordnung, za ich Berufung beim Oberverſſcherungsamt eingelegt Habe—— Den Wortlaut der beiden Geſetze können Sie bel der Geſchöktsſtelle der Angeſtellten⸗Verſicherung einſehen. rl. W. S.„Allmorgendlich hören wir im Radio Saar⸗ brücken die Bekanntgabe der Geburtstagskinder. Da unſere Großmutter demnächſt Geburtstag hat, fragen wir hier an, wohln man ſich wenden muß oder wo man die Anſchrift er⸗ ſahten kann, um unſerer Großmutter dieſe Freude eben⸗ 0 falls zu bereiten? Nun wohnt unſere Großmutter im Rntanken kes gl Welches ſind die Koſten?“—— Wenn Heburtstage im Radio bekanntgegeben werden. handelt es ſich um Neunzigjährige und ältere. Für Sie wäre der Franlfurter Sender zuſtändig, vorausgeſetzt, daß Ihre Großmutter mindeſtens 90 Jahre alt iſt. F. St. 21 228. Die einzige Möglichkeit iſt noch, die Geige von einem anderen Geigenbauer prüfen zu laſſen. Die Heurtellung des Geigenbauers iſt nach unſerer Meinung richtig. A. B. Die Penſion kann gewährt werden. Wenden Sie ſich an Ihre vorgeſetzte Dienſtſtelle. . B. Es beſteht eine Streitfrage: Iſt es richtig, wenn ich ene Schorle beſtelle oder heißt es ein Schorle?“— Richtig iſt ein Schorle. H. W. Ich beziehe einen Monatsgehalt von 230 Mark und 12 Mark Verheiraätetenzulage. Wie hoch belaufen ſich meine Abzüge? Ferner: Falle ich unter die Kriegsſteuer durch die 12 Mark Ehezulage? Steht mir die Ehezulage vom Tage meiner Eheſchließung zu oder kann mein Chef hieſe non einem beliebigen Monat an zahlen? Als Grati⸗ fikation erhielt ich 75 Mark, welche zu meinem Gehalt ver⸗ bechnet wurden. Hiervon gingen.50 Mark für Lohnſteuer ab. Iſt dieſe Anrechnung nicht anders möglich?“—— Die Abzüge betragen: Für Krankenkaſſe.45 l, Arbeits⸗ loſenverſicherung.87, Angeſtelltenverſicherung.—, Lohnſteuer für Steuergruppe III 12.75 4, Kriegsſtener.—. Die Lohnſteuer für Gratifikation beträgt für den Arbeit⸗ nehmer der Steuergruppe III 10 v. H.=.50 4. Wegen der Ehezulage wird Ihnen das Arbeitsamt Auskunft geben. in Masche Wisese.Speck r 2 iſt dieſe vom Tage der Wenn Sie Ehezulage bekommen, Eheſchließung an zu rechnen. a Waſſerleitungsſchäden.„Durch den ſtarken Froſt waren die Waſſerleitungsrohre und das Stphon des Waſchbeckens im Schlafzimmer bei einer Mieterin im 4. Stock eingefro⸗ ren. Als Hausbeſitzer habe ich der Mieterin wiederholt und noch einige Tage zuvor geſagt, ſie müſſe die Waſſe leitung abends, weil die Leitung über den Spei rechtzeitig abſtellen. Ich ließ den Abſtellhahnen a Wunſch ſo anbring daß ſie zu feder Zeit die 2 leitung abſtelben konnte. Sie hat wieder verſäumt Hies zu tun, die Leitung iſt eingefroren und zu gleicher Zeit auch das Siphon im Schlafzimmer. Durch das Heizen in der Küche baute die Leitung auf und weil der Waſſerhahnen nicht zugedreht und der Siphon noch eingefroren war, lief das Waſchbecken über und aſſer ergoß ſich auf den Zimmerboden. Das Waſſer ſickerte durch und beſchädigte die Decke im dritten und zweiten Stockwerk. Wer hat hler den Schaden zu erſetzen? Da die be am 1. März auszieht und nicht freiwillig zahlen ich an, oh ich hier, falls ſte bis zum Au che nicht geregelt hat, als Sicherheit die NY 5 Pfand in der Höhe des Schadens beſchlagnahmen kann? Erwäh nen möchte ich noch, daß ſchon einige Male durch die Schuld der Mieterin Ueberſchwemmungen entſtanden ſind und Schäden von über 1000 Mark bezahlt werden mußten“. Die Mieterin des 4. Stockes t für den Schaden aufzu⸗ kommen. In 8 559 B08 iſt beſtimmt, daß der Vermieter für ſeine Forderungen aus dem Mietverhältnis ein Pfandvecht an den eingebrachten Sachen des Mieters hat. Zu den Forderungen aus dem Mietverhöltuis gehören auch die Enutſche jungs forderungen des Vermieters gegen den Mieter auf Grund der Ueberlaſſung der Mietſache. Nach§ 561 B darf der Vermieter die Entfernung der ſeinem Pfandrecht unterliegenden Sachen, ſoweit er ihr zu widersprechen berechtigt iſt, auch ohne Anrufen des Ge⸗ richts verhindern und, wenn der Mieter auszieht, die Sachen in ſeinen Beſitz nehmen. 25 Garxrtenſtadt.„Ich habe vom Jahre 1984 dis 1938 Orts⸗ kirchenſteuer bezahlt. Aufgrund einer nachträglichen Ver⸗ anlogung des hieſigen Finanzamts, mußte ſch Landes⸗ kirchenſteuer bezahlen. Daraufhin perlangte ich die zu niel bezahlte Kirchenſteuer von der Kirchenſteuerſaſſe zurück. Es handelt ſich um rund 150 Mark. Ich werde immer ver⸗ tröſtet, habe jedoch heute nach einem Jahre immer noch kein Geld zurückerhalten. Was kann ich unternehmen, um zu meinem Geld zu kommen? Wo wende ich mich hin, um ous der Kirche auszutreten? Genügt hierzu eine ſchritt⸗ liche Erklärung? Da ich nicht kirchlich getraut bin, geht bei meiner Beerdigung wohl kein kathol. Pfarrer mil? Ich habe ſchon gehört, daß in ſolchen Fällen ein weltlicher Ver⸗ treter den Trauerzue begleitet. Stimmt das?“—— Wenn die Kirchenſteuerkaſſe die Ihnen zuſtehende Rückvergütun nicht auszahlt, müſſen Sie Klage erheben. Es empfiehlt ſie aber vor Klageerhebung die Kirchenſteuerſaſſe zur Zahlung umter gleichzeitiger Klageandrohung nochmals aufzufordern. Die Erklärung des Austritts aus der Kirche muß vor dem Polizeipröſidium in Perſon erfolgen. Wenn kein Pfarrer an der Beerdigung teilnimmt, können Sie ſich an die frei⸗ religiöſe Gemeinde hier wenden, damit ein Prediger dieſer Gemeinde dies tut. Hierfür haben Sie eine Gebühr zu entrichten. Daß ein weltlicher Vertreter den Trauerzug be⸗ eitet, wenn kein Pfarrer an der Beerdigung teilnimmt, ſt uns nicht bekannt. G. P.„Wir beſitzen eine Dackelhürdin, unſer Nachbar eine Joxterrierhündin. Ich darf mich nun, ſelbſt ohne unſern Dackel, nicht auf der Straße ſehen laſſen, wenn der Fox außer dem Hauſe iſt, und ich bin bereits mehrmals ſo ernſthaft gebiſſen worden daß ich mich in ärztliche Behand⸗ lung begeben mußte. Nachdem mir kürzlich nicht nur eine pecht ſchmerzhafte Wunde beigebracht wurde, ſondern auch der Mantel von dem Tier wieder zerriſſen wurde, machte ich den Beſitzer in durchaus fachlicher Form darauf aufmerk⸗ ſam, daß einem unhaltbar gewordenen Zuſtande jetzt ein Ende bereitet werden müſſe und daß dem Tier bei ſeiner Biſſigkeit unter allen Umſtänden ein Maulkorb anzulegen ſeiz denn ich dürfe wohl mit Recht fordern, gegen die dau⸗ eruden Angriſſe geſchützt zu fein, zumal mir bisher uch jedes mal— und dies im Zeichen der Kleiderkorte— der Mantel, die Strümpfe oder das Kleid beſchädigt worden ſind. Die Antwort auf meine Vorſtellungen war:„Wie würde es wohl Ihnen gefallen, wenn Sie dauernd mit einem Gitter vor der Naſe herumlaufen ſollten!“ Ich hahe darauſhin meine doch beſtimmt nicht unberechtigte Forderung nochmals ſchriftlich geſtellt, eine Antwort aber war nicht gekommen wenn ich es nicht als„Antwort“ anſehen will, daß mich der Hund vor wenigen Tagen ernent gebiſſen hat. Was ſoll ich tun? Greift die Polizei ein, Für den Schaden können an das Polizeipräſidium hier. Sie den Hundebeſitzer haftbar machen. Scheidung zt. Man erzählt, daß nach drei⸗ e vierte Che jetzt unmöglich ſet. Wenn aber— was immerhin möglich iſt— für die vierte Ehe bereits ein Kind unterwegs iſt, was dann? 2. Kann auch„ohne Kind“ etwa Befreiung von ehehindernden Be⸗ ſtimmungen erwartet werden? Und an welche Adr ſſe wäre der Antrag zu ſtellen? 3. Gilt ein Alter von 59 Jahren etwa als Ehehindernis? 4. Iſt der Vorgang einer„na⸗ tionalſozialiſtiſchen Eheſchließune derſelbe wie beim desbeamten? 3. Wird bei der mündlichen Behan der Eheſchließungen au die vorhergegangenen Ehen Bezug genommen?“—— 1. Geſetzliche Beſtimmungen beſtehen hierüber nicht. 2. Ja. Antraa nach§ 9 des Ehegeſetzes iſt an den Präſidenten des Landgerichts vor dem der Eheſchei⸗ dungsſtreit im erſten Rechtszug verhandelt worden iſt, zu richten. 3. Nein. 4. Die Ehe muß vor dem Standesbeamten geſchloſſen werden. 5. Nein. „Im vergangenen Jahre waren in meinem Hauſe drei Kloſetts eingefroren. Einem Spenglermeiſter habe ich den Auftrag gegeben, die Kloſetts aufzutauen. Sämtliche Kloſetts gingen beim Ausführen der Arbeit kaput und mußten durch neue erſetzt werden. Muß ich die nun be⸗ zahlen? Meine Meinung geht dahin, daß. wenn ein Ge⸗ ſchäftsmann bei Ausführung einer übernommenen Arbeit etwas kaput macht aus Unvorſichtigkeit wie in dieſem Falle, er doch auch für den Schaden haftbar iſt. Weiter bat der⸗ ſelbe Meiſter(der in Miete bei mir wohnt) eine Arbeit ge⸗ macht(für rund 140%). Er teilte mir mit(nachträglich), daß bevor ich das Haus hatte, eine Aufforderung an den früheren Hausbeſitzer ergangen wäre, die Arbeit müßte gemacht werden. Der frühere Hausbeſitzer hat an den Meiſter die Arbeit nicht übergeben und verweigert fede Zahlung. Ich ſelbſt hätte die Arbeit anders ausführen laſſen.“—— 1. Der Handwerker haftet, wenn ibn ein Ver⸗ ſchulden bei der Ausführung der Arbeiten trifft. 2. Da der Handwerker nach Ihrer Darſtellung weder von Ahnen noch von dem früheren Hausbeſitzer einen Auſtraa zur Aus⸗ führung der Arbeiten hatte. Sie überdies die Arbeiten anders hätten ausführen laſſen, kann der Handwerker von Ihnen keine Zahlung verlangen. Blick auf eudwigsharen „Iphaunes Brahms“. Die mit großem Beifaſl auf⸗ genommene Vortragsreihe der Volksbildungsſtätte Lud⸗ wigshaſen von Prof. Dr. Noack von der Mannheimer Muſikhochſchule über das Thema„Meiſter der Muſik“ wird am nächſten Samstag zum Abſchluß gebracht. In Wort und Ton wird das Schaffen von Johannes Brahms vor den intereſſierten Zuhörern lebendig werden. „Jüdiſcher Imperialismus“. Einer der beſten Kenner der Probleme des Judentums und der Freimaurerei, Pro⸗ ſeſſor Schwartz⸗Boſtunitſch, wurde von der NSG.„Kraft durch Freude“, Abt. Volksbildurgswerk, zu einem Vor⸗ tragsabend nach Judwigshafen verpflichtet. Er ſpricht im großen Saal des„Bürgerbräu“ über das Thema„Jüdiſcher Imperialismus“. Treue Arbeitskamerabſchaſt. Auf Einladung des Reichs⸗ außenminiſteriums weilt dur Zeit ein bekannter italie⸗ niſcher Jvurnaliſt in Deutſchland, um den italieniſchen Zeitungsleſern Eindrücke vom Schaffen des deutſchen Vol⸗ kes zu vermitteln. Dieſer Journaltſt beſuchte dieſer Tage auch die JG. in Ludwigshafen, wo er vor allen Dingen mit den bei der I G⸗Farben beſchäftigten italieniſchen Ar⸗ beitskameraden zuſammentraf. Dabei kam erneut die herz⸗ liche fameradſchaftliche Verbundenheit zwiſchen den deut⸗ ſchen und Mal teniſchen Schaffenden der Stirn und der Fauſt zum Ausdruck. Außerdem konnte der ita e Jour naliſt die Gewißheit mit nach Har f italieniſchen Arbeiter in Ludw Diphterie⸗ Schutzimpfung. impfung in Ludwigshfen ſind in kreiſen Unklarheiten entſtanden. geimpft. Die Diphterie⸗Schutzimpfung Landkreis Ludwigshafen, im Es iſt aber unbedingt notwendig, entſprechend den beſtehenden Vorſchriften wiſſen muß, um den Impfſtoff zu beſtellen. werden rund 85 000 Kinder im Stadt⸗ und Lamdkr wigshaſen geimpft werden, für die etwa 30 Liter 2 ſtoff gebraucht werden, deſſen Herſtellung etwa ein halbes Jahr beauſprucht. Vorſicht, Diebin! In Ludwigshafen treibt ſeit einigen Tagen eine 21jährige Frauensperſon namens Liſelstte Weber ihr Unweſen. Sie ſucht Hausfrauen in den Woß nungen auf, ſtellt ſich arm, bittet um ein Nachtg 22 und läßt ſich abgetragene Kleider nähen. In und Augenblicken macht ſie dann lange Finger und läßt K dungsſtücke und Wertgegenſtände mitgehen. Die Polizei warnt ausdrücklich vor dieſer Diebin und erſucht alle Perſonen, bei denen die Weber vorgeſprochen und tel ſtähle begangen hat, ſich unverzüglich bei der Kriminal⸗ polizeiſtelle in der Wittelsbachſtraße zu melden. Immer noch nichts dazu gelernt. Wieder einmal f ein Ludwigshafener vor dem Richter, weil er mit einer franzöſiſchen Kriegsgefangenen gar zu dicke Freunsſchaft gepflogen hatte. Er hatte allerlei Tauſchge hen mit dem Gefangenen gemacht und ſich auch weiterhin ſo ver⸗ halten, wie man dies einem Kriegsgefangenen gegenübe nicht tun darf. Das Gericht hatte für ſolche durchaus unangebrachte Freundlichkeiten kein Verſtändnis und ſprach eine Strafe von zwei Wochen Gefängnis aus. Exemplariſche Strafe für einen gemeinen Kritſkaſter⸗ Das in Ludwigshafen tagende Sondergericht Saarbrücken hatte ſich mit einem gemeingefährlichen Kritikaſter zu be ſchäftigen, einem gewiſſen Joſef Brunner, der ein ausge ſprochen aſozialer Menſch iſt und auf deſſen Schuld 0 bereits 13 Vorſtrafen ſtehen. Diesmal legte ihm die klage zur Laſt, verſucht zu haben, das Auſehen des Füh rers durch unverſchämte Aeußerungen heraczumindern. Das Urteil des Sondergerichts lautete gegen Brunner, der in der Verhandlung den Hormloſen zu ſpielen verſuchte, auf eine Gefängnisſtrafe von fünf Jahren und zwei Mo naten. heldewerger Luerſchultt Wer iſt die Tote? In Wieblingen wurde eine weihbiche Leiche geländet. Es handelt ſich um eine ältere Frau mit grauen Haaren, 1,55 Meter groß, ſchwächlicher Körperbau, bekleidet mit ſchwarzem Tuchmantel, blaugrauem Rock, gelb⸗blau geſtreifter Bluſe, graubrauner geſtrickter Unter⸗ jacke, gelblichem Trikotunterrock, ſchwarzen Strümpfen, ſchwarzen Halbſchuhen und langen Gummiſberſchub hen. Die Kriminalpolizei bittet um ſachdienliche Mitteilungen bei der Toten keinerlei Anhaltspunkte über die P nalien gefunden wurden. Suümmstörungen& Natannhe Asthma Slmnmpndasoain FTall Berta Zwick Bl 24 1. e E LB EO- Srompte die Weltmatme= N 8 N N N 4 Jandesumiliqie Nachriafen Verkündete: 90 nn 1941 Afſeſſor Wilhelm Krämer u. Luiſe Galland.— Ing. Hermann Wittmann und Bertha Kainz.— Farmer Hans Binder u. Lotte Ziegler.— Oberreg.⸗Rat a. D. Ehriſtian Specht u. Eliſabeth Simon,— Mechaniker Abolf Hüther und Charlotte Fiegen.— Bauarbeiter Franz Leitwein u. Charlotte Stahnel.— Kaufmann Bernhard Boger und Dorothea Würtz.— Werkſtatt⸗ ſchreiber Karl Aſtor u. Paula Völkert.— Ingenieur Joh, Keller u. Marta Merz.— Angeſtellter Emil Suß . Erneſtine Nuß.— Hauptlehrer Karl Storch und Anne Steilen.— Kfm. Friedrich Mannel u. Hedwig Mannel geb. Klaus.— Kaufm. Wilhelm Maier und Hertr. Griesbaum— Motorenſchloſſer Willi Pfeiffer 1. Luiſe Lenz.— Schloſſer Erwin Schalk u. Eliſabeth Schwind.— Zahnarzt Dr. Otto Greulich u. Sophia Nedel.— Schmied Ludwig Wolf und Luiſe Schinder. Fraſtſahrer Wit Kimel u Emilie Wacker.— Kfm. Angest. Fritz Gürtler u. Regina Fochert.— Heizer Farl Rützel und Hilda Rohhäuſer.— Maurerpolier Auguſt Geiger u. Maria Kruter.— Landwirt der Kolonie Franz Behr u. Eva Hantka.— Maſchinen⸗ techniker Ferdinand Rabe und Thereſe Werner.— Eiſenhoßler Robert Wieder u. Winowſki.— Lehrer omprecht Bein u. Agnes Leutz.— Maſchinenmeiſter Johann Bergmann und Emilie Weiß geb. Braun. Getraute: Janna 1941 Hebo gabevolnag, Wil. Armin Brück u. Ilſe 85 wig Johanna Söhns— Maſchinenſchloſſer Anton 5 und Elfriede Johanna Dantanellv.— Maler 8 to Jakob Münzenmayer u. Gertrud Ziemer.— 5 Angeſt. Artur Richard Bertſch und Antonie Hulbe Walburga Heſter.— Uffz. Karl Simon und 9 e Anng Krätz.— Kraftfahrer Karf Halter und aria Kath. Schmitt geb. Wölfle.— Molkeretarb. rlebr Spirid. Grathwohl u. Aung Suſanna Brück. 3 Maximilian Ehrler u. Anna Maria Möhler. Breltlabrer Auguſt Gebhard u. Emma Aung Herr⸗ Habt— Gefreiter Wilh. Bertram u. Maria Diet⸗ Moser— Maler Joh. Richard Oberdorf u. Maria 17 Katſex.— Arb. Karl Kertel u. Emma Langer. Marte techniker Paul Oskar Rösler und Hedwig Nau Roth.— Metanfräſer Wilhelm Sturm unk Charlotte Emma Neureuter.— Hilfsarbeiter Martin Zilles u. Sophie Wilhelmine Köllner geb. Dalmus. Metzger Ernſt Auguſt Lindner und Berta Sophie Becken haupt.— Schuhmacher Auguſt Siebler und Gertrud Magdalena Kappen.— Verſicherungsangeſt. Emil Herbſt u. Barbara Leitner.— Maſch.⸗Schloffer Hch. Kurt Dexheimer u. Emilie Martin.— Bäcker Auguſt Hechler und Hilda Katharina Himmelmann. Krankenpfleger Stephan Juſkowiak u. Maria Luiſe Müßtg.— Obergefreiter Karl Eduard Ahlers und Anng Kauß.— Schuhmachermeiſter Friedrich Beck u. Stephanie Blumenſchein.— Spengler u. Inſtallateur Friedrich Ludwig Hinkel und Betti Froſch.— Kfm. Angeſt. Erich Kraus u. Edith Marianne Heſter.— Straßenbahnſchaffner Heinrich Wolf Siegel u. Ella Dengler.— Kfm. Angeſt. Artur Julius Friedel u. Urſula Sophie Luiſe Müller.— Reiſender Horſt Edwin Franz Oswald u. Anng Albertine Stahl.— Obergefreiter Albert Frör. Helfert u. Marta Gehrig. Obergefreiter Joh. Friedr. Brechtelsbauer u. Wil⸗ friede Nether.— Bohrer Guſtav Rebholz und Dora Luiſe Erna Keilßolz geb. Miehe.— Schreiner Hans Karl Hof n. Eliſabeth Schneyer.— Telegraphenarb. Ludwig Karl Wilhelm Schenk u. Maria Magdalena Böckenhaupt.— Schirrmeiſter Joſeph Oßfeld und Margareta Karolina Grasberger.— Obergefr Otto Erwin Löſch und Paula Emma Maurer.— Verw., Inſpektor Paul Werner Heinz Baumann und Liſe⸗ lotte Wilhelmine Johanna Emma Mahnkopf. Geborene: Ingenieur Joh. Ludwig Erſing e. S. Jürgen Franz. Privatmann Heinrich Ernſt e. S. Gerhard Heinrich. Bäckermeiſter Kurt Emil Karl Kucher e. T. Renate Luiſe.— Betriebsſchloſſer Karl Auguſt Kohler e. S. Rolf.— Heizer Franz Koch e. S. Erich.— Haus⸗ meiſter Karl Eichelberger e. T. Urſula Barbara— Techniker Guſtay Wilfried Paul e. S. Wolfgang Och. Polizetrepier⸗Oberwachtmeiſter Georg Schwinn e. T. Sioglinde Ute.— Feldwebel Julius Metzger e. T. Heide.— Einkäufer Joh. Juſtus Bambauer e. S. Adolf Klaus.— Graxeur Hch. Kurt Wdowiak e. T. Ruth Walburga.— Reichsbanlangeſt. Karl Magnus Ertle e. S. Günter Hugo.— Prakt. Arzt Dr. Wilh. Schlez e. S. Ulrich Otto Wilhelm Helmut.— Dreher Jann ar 1941 Modische Kleinigkeiten Spitzen Handschuhe. Strömpte (ARI Ban 1 N 2, 9 Kunsistrage Aſſes flir dus ind * merke Dir 2 227 He b N en Elisit een ius. r let bekannt datör! Das grole Sperjalgeschsft 0 Herz, Nerven, Schlag. immer Wieder bewährt hat sieh Aufbaumitiel aus Kräutern mit Lecithin stählt Hera und Nerren und gibt gesunden, tiefen Schlaf. Flasche RM.48. Echt 8c haben DiE Lek sTzNerlisz Sciglings-Husſtallung Hinder Hleiſdung GUr dme PREISNWERT Voi FacHeFSEHR EFT began, 0. 0 Fur 21592 Mähmaschinen repariert Telephon 272 81 Stali, Mechanlken T 8, 33 5 r 5 der von Ou 4 aroline Oberländer 2 5 We Habt Bere r L. st die NM Karl Eugen Volk e. S. Rolf Dieter.— Fabrikarb. Georg Raab e. S. Dieter.— Kaſſierer Aloys Steine⸗ bach e. T. Gertrude Urſula.— Kaminfegermeiſter Otto Thoma e. S. Otto.— Verwaltungs ⸗Aſſiſtent Herm. Gch. Georg Lechner e. S. Klaus Herm. Friedr. Schloſſer Friedr. Wilh. Ernſt e. T. Renate Hertha. Zimmermann Johann Georg Merkel e. S. Manfred Hans.— Kraftfahrer Hermann Buh e. T. Sigmunde Eliſabeth.— Reiſender Albert Kergl e. S. Jürgen. Leutnant Helmut Friedrich Schärff e. T. Urſula.— Kfm. Angeſt. Chriſtof Heckmann e. T. Heidi Ingeborg. Maſchinenſchloſſer Friedrich Schubert e. T. Ingrfd Margarete.— Prokuriſt Auguſt Adolf Max Ludwig Rudolf Heß e. T. Inge Bertha Alice.— Buchhalter Matthias Stürzl e. T. Urſula.— Kfm. Jak. Grüner e. S. Lothar Joſeph.— Wirtſchaftsprüfer Dr. Michael Maria Theodor Beierking e. T. Roſemarte Eliſabeth. Gaſtwirt Richard Karl Morell e. T. Inge Thereſta. Zugſchaffner Joh. Phiſſpoy Naßhan e. S. Jürgen. Maſchinenarb. Karl Schreck e. S. Gerhard.— Stein⸗ ſetzmeſſter Friebr. Karl Safferling e. S. Friedrich Karl Jakob.— Autoſchloſſer Adolf Haus Knoll e. T. Urſula Heidi Ingrid.— Kfm. Angeſt. Hans Heinr. Theodor Rech e. 8 Klaus Hermann Johannes.— Kraftfahrer Heinrich Weber e. S. Wilfried Heinrich. Diyl.⸗Kfm. Emil Day e. S. Uwe Hans.— Polizei⸗ vräſident Friedrich Habenicht e. S. Günter Guſtav. Landſchaftsgärtner Herm. Lückebe e. T. Hanna Roſina Gertrud.— Kfm. Ludwig Zietſch e. T. Renate Lola. Dipl.⸗Volkswirt Zudwig Aloige Rebholz e. S. Rein, hard Johannes.— Spengler Emil Leonhard Martin e. T. Urſula Emma.— Zugſchaffner Auguſt Ernſt Scherer e. T. Chriſtel Sophie.— Kraftfahrer Karl Friedrich Stahl e. T. Helga Eliſabeth.— Gaſtwirt Eruſt Friedrich Riebel e. T. Roswitha Juligna.— Buch⸗ u. Betriebsprüfer Ludwig Jakob Laudenklos e. T. Elke.— Bauarbeiter Hans Otto Baier e. T. Giſela Johanna.— Bankreviſor Emil Anton Keßler e. S. Günter Paul.— Kfm. Heinrich Wachter e. S. Siegfried Kurt.— Dreher Hermann Friedr. Bayer e. S. Dieter.— Verkäufer Kurt Georg Phil. Hoog e. T. Urſula Emma.— Konditormeiſter Albert Göck e. S. Gerhard Walter.— Wachtmeiſter Moritz Fritz Oehme e. T. Chriſta Edith.— Kellner Karl Heinz Gottfried Mayer e. S. Horſt Willi.— Friſeur Wilh. Bolleyer e. S. Dieter.— Hotelbiener Frör. Eduard Faller e. T. Renate Luiſe.— Inſpektorenanwärter Anton Dreher e. T. Gerlinde Chriſta— Bohrer Wilhelm Weidenhammer e. T. Ruth Annelieſe.— Eifendreher Emil Herm. Ambacher e. S. Horſt Franz. Bohrer Karl Wilh. Awenius e. S. Manfred Wilhelm. Muſiker Georg Alfred Kettner e. S. Heinz Georg. Gendarmerie⸗Wachtmeiſter Otto Krauß e. T. Margot Eliſabeth.— Kfm. Angeſt. Alois Ludwig Waiz e. T. Ehriſta.— Verw.⸗Oberſekr. Adolf Karl Adam Kloos e. T. Helga.— Uffz. Wilhelm Dilger e. S. Klaus Dieter Wilhelm.— Reiſender Karl Joſeph Jafob Schmid e. T. Ingrid Erna Roſemarie.— Kaufmann Reinh. Druffel e. T. Hannelore Klara Ferdinande. Kfm. Angeſt. Peter Paul Clevenz e. T. Gabriele Ella. Bankkaufm. Ernſt Wülh. Erich Hain e. T. Ingeborg Ellen.— Kim. Angeſt. Adolf Valentin Walter e. T. Gertrud Charlotte.— Kraftwagenführer Chriſtian bellput e. S. Dieter Horſt.— Dachdecker Foſ. Franz Schollmeier e. S. Franz Harald.— Gmeinderechner Peter Heinrich Grimm e. S. Roland Willi Peter. Kaufm. Angeſt. Heinz Panköker e. S. Heinz Peter. Reichsbahnarbeiter Peter Karl Ritſchel e. T. Delge Ehriſtel— Hilfsarbeiter Albert Ehriſtmann e. Karl⸗ Heinz.— Kraftfahrer Auguſt Rehbein e. T. Margot Frieba.— Metzgermeiſter Klemeng Wetter e. T. Ute Roſemarie, Geſtorbene: Hans Lutz. geb. 18. 1. 41.— Baumeiſter i. R. Joh. Martin Mayer, geb. 25. 9. 58.— Rangteraufſ. i. R. Ratmund Martin, geb. 18 10. 74.— Techn. Betriebs leiter Een u. Scheidt, ges, 18 5. 2 uiſe Marla Mößner, mei Gottlieb Vinnai, geb. 15. 5. 57. Arbeiter Friedrich Voß, geb. 22. 4. 96.— Irene Eliſe Knauf, geb. 23. 12. 1940.— Heinz Richard Wandel, geb. 25. 9. 40.—. Rentenempf. Karl Herberich, geb. 12. 3. 60.— Drogiſt Wilh. Ludwig Bachmann, geb. 26. 2. 10.— Katharina Eliſabeth Franke geb. Müller, Witwe des Zimmer⸗ meiſters Wilhelm Karl Franke. geh. 18. 10. 74.— Magdalena Weber geb. Pfirrmann, Ehefrau des Reichsb.⸗Wagenmeiſters t. R. Wilhelm Weber, geb. 9. 6. 64.— Chriſtine Kehret geb. Funk, Witwe des Rentenempf. Joh. Kehret, geb. 3. 8. 64.— Juliana Wiedner geb. Bernd, Witwe des Glaſers Aug. Wilh. Wolf Wiedner, geb. 12. 3. 66.— Rentenempf. Georg Heinr. Kreß, geb. 9. 12. 65.— Rentenempf. Philipp Bangert, geb. 22. 7. 76.— Eleonora Filtner geb. Schuſter. Ehefrau des Fräſers Guſt. Albr. Filtner, geh. 5. 3. 84.— Eliſabeth Thereſe Krug geb. Deck, geb. 10. 7. 70.— Städt. Arb. i. R. Georg Streib, geb. 20. 10. 73.— Franziska Wann geb. Ay, Witwe des Schauſtellers Ludwig Wann, geb. 28. 1. 61.— Rentenempf Johann Georg Schöller, geb. 2. 4. 70. Archttekt Georg Friedrich Batz, geb. 10. 12. 74.— Eliſabetha Dederer geb. Schmitt, Ehefrau des Ing. Herm. Adolf Dederer, geb. 7. 7. 05.— Rentenempf. Joh. Friedr. Wilh. Auguſt Broſé, geb. 30. 8. 68. Dora Schroeder geb. Häußer, Ehefrau des pr. Arztes Dr. L. Schroeder, geb. 16. 7. 91.— Gerhard Manfred Schmitz, geb. 29. 3. 40.— Schloſſer Joſeph Schmitzer, geb. 28. 8. 90.— Barbara Mann geb. Dinkel, Ehe⸗ frau des ſtädt. Arbeiters Joh. Phil. Karl Mann, geb. B. 6. 84.— Rentenempf. Sebaſtian Karl Neff, geb. 25. 3. 70.— Reichsbahnoberrat Karl Otto Eitel, geb. 19. 10. 86.— Reuntenempf. Karl Georg Hörle, geb. 9. 10. 69.— Dekorateur Alexander Franz Joſeph Feuerſtein, geb. 4. 1. 88.— Chorſänger Max Robert Meyer, geb. 21. 1. 86.— Emma Kolb geb. Kernberger, Ehefrau des Rentenempf. Friedrich Jakob Kolb, geb. 18. 8. 77.— Kaufm. Chriſtian Robert Rteſer, geb. 5. 6. 76.— Werner Heinz, geb. 31. 3. 24.— Anna Mergenthaler geb Frei, Witwe d. Stellwerkmeiſters Jakob Mergenthalex, geb. 20. 7. 64.— Klara Regina Schäfer, geb. 26. 5. 92.— Horſt Joſeph Seib, geb. 30. 9. 86.— Stadbtamtmann i. R. Heinrich Staib, geb. 15. 11. 82.— Maufred Paul Schreiber, geb. 7. 11. 40.— Reichsbahnoberſchaffner. R. Wilhelm Gilbert, geb. 3. 5. 60.— Arbeiter Hermann Martitz, geb. 19. 4. 73.— Spengler Friedrich Wilhelm Ghz, geb. 3. 9. 88.— Landwirt Hch. Haas, geb. 18. 1. 78. Giſela Liſe Hufnagel, geb. 29. 3. 40.— Elſa Braun geb. 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Bis zum 28. Februar ſind die Einkommenſtener⸗ erklärungen abzugeben Die Dresdner Bank gibt jetzt für ihre Geſchäfts⸗ freunde einen Leitfaden über die wichtigen Punkte heraus. die dabei zu beachten ſind. Bei ſtraffſter Zu⸗ ſammenfaſſung wird eine vollſtändige Ueberſicht über f f i 25 Mi ie Ein⸗ 3 3 geſamte Einkommenſteuerrecht geboten. Aus⸗ bei nicht ganz einheitlicher Kursgeſtaltung ſreundlich. Die Nſerve ſtellen ſich nunmehr auf rund 25 Mill. Die Ein⸗ Frankfurt Ae H. h Gold u Siber 903.5 805.5 e 5a 5 Bewertungs rügen erör⸗ Umfätze haben ſich kaum verſtärkt, jedoch lagen von der führung der neuen Aktien erſolgt balömöglichſt und zwar genutsche testwerzinsliche Werte Deutsche Steinzeua 309.0 39.0 5 4 5 a 3 rs 1 1 inte Kaufauf 1 i tert, wobei insbeſondere die durch den Krieg aufge⸗ Bau enlundſcha t in erſter Linie Kaufauſtrüge vor. Mon⸗ in Berlin, Frankfurt und Wien. 7 8 Durlacher io. 5 ückſichtigt finn Nd ge⸗ tone fielen durch feſte Haltung auf. Hier ſtiegen Manncs⸗ pEurschgE srAATSANLEIHEN Eichbaum Werner 168.0 168.0 worfenen Probleme berüt⸗ ſichtig ſind. 2 te ſind mann, Nheinſtahl und Vereinigte Stahlwerke um je 0,25, 0 3 1 b R. 88 101.6 101.6 Enel Pen 5 1 Ausverkaufsgewinne zu behandeln?„Darf mon Buderus um 0,50 und Hoeſch um 0,75 v. H Für Braun⸗ Nur noch Reichsmark geſetzliche Zahlungsmittel 1 55 1 5 15 8. 5 e Rückſtellungen für unterlaſſene Reparaturen vornch⸗ lohlenwerte waren die Meinungen geteilt, während 8 in Luxemburg. F 129.0 158.7 Gestürel. men?“,„Wie hoch dürfen die Abſchreibungen im 1 b. F. höher lagen, wurden Ilſesenuß⸗Sſcheine und. 22 5 STabTANLEIREN Grun u Bügnger... 388. 84.0 Kriege ſein?“„Steuerfragen der Wertpapierbeſitzer“ Rheinebraun im gleichen Ausmaß niedriger beweltet. Kali⸗ Durch Verorönung ſind mit dem 5. Februar 1941 der 9—— Harpener Berabau. 160.0.0 das ind einlae beſonderg intereſſante Kap bel aug aktien, Kabel und Draht, ſowie Autor und Brauerelauteile pelaiſche und luxemburgiſche Franken ſomie die Reiche:( eheim 8 101 10 kleesch Berge 1 A n leſenswerken Gef Auch die Frage der Geweh⸗ veränderten ſich nur unbedeutend. Von chemiſchen Papieren kreditkaſſenſcheine in dem Bereich des Eheſs der Zivil⸗ 85 Bren 3 95 101, Hoesch Bergw... 86.„ f ſens Heft. 2 Frac er Geweh⸗ . 5 1 5 8 5 ſſenſch 5 ö rzheim 25 1615 10% Holzmann PB 2740 254.5 Kindere ßzigungen und die Eintell blieben Farben mit 205 unverändert. Goldſchenidt kamen 1. 4 5 e kttel orzheim 5 domsun bh, 88.20 320 rung von Kinderermäßigungen und di intellung und Schering 1,0 v. H. höher zur Notiz. Von Heyden büß⸗ 5 n eee neee blies 35 3 Klein. Seifen. Becker 200.0 200 der Steuergruppen ſind dargeſtellt. Ein Ueherblick ten 1 v. H. ein. Bel den Gummi- und Linoleumwerken der kußre iner geo e k. Die a 25 2 25 eſez⸗ i Freu kr 6rt 0 f 05 Fabegeg Werke ies 28 über die Gewerbeſtener: Bürgerſteuer und Kirchen ſoſtigten sich Conti⸗ Gummi um 1,50 v.., hingegen gaben lungsmittel iſt 8 Reichs mar 8 die 9 L 1 5 5 8 1515 5 112 l 103.5 108.5 Lanz 4 30 steuer ſowie die abgedruckte Steuertabelle bilden den Deulſche Linoleum um 19 v. H. nach. Ueberwiegend ten Zohlungsmittel können noch bis zum 1. März 191 12 185 er an 0 Tudewisehef An 1 5 Abſchluß niebriger lagen Elettrowerte, ſo Siemens mit minus 9. gegen Reichsmark⸗Zahlungsmittel umgetauſcht werden. Der e pfale Hyp Bak ams„„ 8 8 1 2 82 45 7 J f. 4 9* 5 775 58 25 7 2 1 p Bank Manne 156.5 157.0 88— 5 5 Dahmener 1 Siemens⸗Vorzüge e 1 5 2 05 r. Umrechnungskurs für einen belgiſchen Franken iſt 0,8 2426 f 29 10:5 108.5 Jlelallaesellscbelt 1760 1755«Zur Preisſenkung für Spinnſtoffwaren im Einzel. n ſedoch um 9 v. H. herau geſetzt. Bei den Verſor, und für einen luxemburgiſchen Franken.10 4. Nach der 4 Rh. Hxp.-B. 44 u 45 105 Rhein. Elektr Mann 169.) 170, bande. Der Reichstommiſſar für die Preisbildung ha. 1 11 Ae leltrizitäts 1 1. A 7 8 25 2 175 5 5 285 5 5 1 155: Adel. 8 mmif f 5 dung 1 10 ee 75 Umtauſchfriſt wird der belgiſche Franken ausländiſches INDUSTRIE OBLICATIONEN 1 Elektr 85 5 beſtimmt, daß das Inkrafttreten der erſten Durchführungs⸗ ihnen bannörkten agen freundlich, 108 0 Berliner Ma⸗ Zahlungsmittel und unterliegt den Beſtimmungen der 72 55 50 mer 1 5 1437 102.0 Salzdet forth.. 223.0 222.0 verordnung zur Verordnung iber die Preisbildung für schinen 76 v. H. gewannen. Größere Veränderungen erſuh⸗ ordnung über das in Luxemburg anzuwendende Deviſen⸗ Je kde e, 36 1045 104.5] Seizwerk Reload 1840 iso Spinnſtoſfe und Spinnſtoffwaren im Einzelhandel vom ren nech von Bauwerten Homann mit vl 1,50 v. H. Von recht vom 7. Auguſt 1940. 452 rung v 38 8 5 Sa 1227 0 23. 12. 1940 bis 20. Februar 1941 binausgeſchzen Wird Textilwerten Bremer Wolle mit plus 175 und von Dell Die auf belgiſche und luxemburgiſche Franken lau⸗ 4% Ver Stahlwerke 385 22 Siemens u flalske 2780 276.0„ Handſchuhsheimer Großmarkthalle. Fe dat 40 bis ſtoffaktien Feldmühle mit minus 1 v. H. 11016 1 tenden Schuldverhältniſſe zwiſchen Inländer weren zu 6 16 Farb RM-Anl 28 153.0 153.1 Saddeutsche Zucker 1850 180 80 Roſenkohl 2023; Lauch 1: Wirſin 6,5: Weißkraut 5 dere i Reichsaltb lei it 15 8 ſe zwi 8 werd 8 1 1 90 5 8 e 5 8 5 ee; „ notierte die Reichsaltbeſitzanleihe mit 159 dem obengenannten Kurs umgeſtellt. Der Umſtellung ſteht 0 e 0 15 Zellstofl 9 Rotkraut 7; Sellerie 18—20; Gelbe Rüben 7 Pig. 8 12 e ich g ei Bold⸗ dwertklauſel oder Jaa-Ada Sc hfabrik% 17. Geld und Devisenmarkt nicht entgegen, daß eine Gold⸗ oder Goldw 8 0 AAler ert Klee 578 1. 5 a 1 25 Am Geltmarkt Wiebe i oon die Leiſtung in einer beſtimmten Münzſorte verei bart iſt. act. Gebr. 108.0 11, Bayr. Hyp 1 Bank 1105 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Berlin, 8. Jebrnar. Am Gelemarze erechnebe ſich Als Inländer im Sinne der Verordnung gelten alle 4 f 8 178%] Commerzbank 49.0 49. 1 N 3 der S el Fr it 58,1 5 5 75 1 1:. 0.0 5„ 151.0 151.5 Rheinnege!l 4. 5 8 8 e Perſonen, die innerhalb des Deutſchen Reiches einſchließ⸗ ene e 198.0 1385 a den 129.7 120.2 5 23 Jannheim 5 lich des Protektorats und innerhalb der Bereiche der Chefs Bar Flotorenwerke 217. Dresdner Bank 147.2 1482 i 5 ö Heinrich Lanz AG, Mannhein. der Zivilverwaltung im Elſaß, in Lothringen und in Brown Gun 110 9040 Bla n an 2 4 3 5 3 5 5 3 1 1 11 8 f Contin Gummi 313.7 5 ein Hp- Banx 5 2 Neck el e eee f. b 2 Wb reit! wer Sn be Se de eee eee— lung des Unternehmens, in der 8,73 Mill.& vertreten er er Leitung haben. 2 0 ö 8. Deutsche Erde 72 173. wiachenkura EBOE nnanziert. Versicherungspflicht. 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Dier le, Karlsruhe, über: aus 5* nstag. ur Durchischrelbe duchhaftu Botteadſenſt,„Kriegsſchädenſachverordnun und ſonſtige aktuelle n in der Hermonle. D 2. 6 9 ngen Piineſtbera: Mittwoch 19.00 Uhr Fragen, die den Hausbeſitz Letrelſen⸗ 5 maren Sr an Stef, Gottesdienſt. l 0 80 HRISTTAN— In Andekracht der Wichtigkeft dieſer Verſammlung bitte ich um poll⸗ 1 Vlerter Lamme 1 I 0 Evang luth. Gemeinde zähliges Erſcheinen. Damſt in dieſem Jahre alle Mitglieder die Mög⸗ g el mus 8 9.(Diakoniſſenhaus, 7 lichkeit haben, an der Verſammlung teilzunehmen. haben wir den Muſen⸗ f Haushalta 1 niſſenhaus. laal genommen. Die Verſammlung beginnt pünktlich um 17.30 1 0 16 Uhr Pfr. Fritze. Kollekte.(s Uhr) und wird 8 0 beendigt ſein. Es beſteht folglich für 1 Klavierabend ane FRlebg cls 15 niemand ein Anlaß. der Verſammlung ſernzubleiben. eikzeuge 207.44808 8. Kirche 5 Der Verelusleiter, ſcen 5 oßkirche: 10 Uhr.— Erlßſer⸗ i i rhar 1(kirche(Gartenſtabt): 10 Ubr. 5 Sie eee ee— kein vom groben 1 2 8 geme schärt. eine zpeiege 5. Edler AH ens 0 8 2 7* eiet preise: 3, 2,.80 und— 0 Rbt. Spielplan vom 9. Februar bis 17. Februar 1941 110 : N 588 2 f 5 0 und 5 Die Karten sind erhältlich bei den Kdp.ver- 159 bautsstellen Plankenhof F 6. Waldhotstrage g. NN i 1655 K 1,4 wa e. Jup een ben 85 Zusde usern Heckel und Kretzschmann. 5 8 1 ersten Male:„Die Zauberin“. ihr wollt“, Lustspiel von W. der g Brel ringen Sonne in Ihr Heim! Oper v. Peter Tschalkowskz. Shakespeare, Anfang 18.00. 1 Vordu K Papiere Anf. 17.00. Ende etwa 29.00 Ende etwa 20.30 Uhr. wied f dungs- Rolio 1 5** Gut ·. 5 1 5 1 5 der f gehoben. Ats: 4. Sonntags- · 1. 8 anator N um Or A m el un g in allen Breiten und Sorten une g dene 12 5 1 55 Farne 1 5 8 1 5 NS6 Kraft reude: Jationaltheater-Orchester. An- Königsteiner M. 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