N gen Ig eh. br. Febr., 90 un — Ihr L Tonfllin Erscheint wöchent! mal Bezugspretſe: Fret Haus monatl..70 M. n. 30 Pf. Träger!. in unf Seſchäfksſt abgeg. 170 M. dch. d Poſt.00 M ohne dlluſtr..80 M. mit Zlluſtr elnſchl Poſtbef.⸗Seb zuzügl. 42 Pf Beſtellg Abholſt Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13. Neciſcherſtr! Fegauptſtr 55. N Oppauer Str. 8 Sesreiburger Str. 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgenden Monat erfolgen Mannheimer Neues Tageblatt eumzelpre 1 0 pia Anzeilgenpreiſe: 22 mme breite Millimeterzeile 12 Pfg., 78 mm breite Tegtmillimeter- zeile 68 Pfa Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 12 5 keinerlei Nachlaß gewärt Keige Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge Serichtsſtand Mannheim. el gwangsvetgleichen od Konkurſen wird Monlag. 17. Jebruar 1941 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazelt Mannheim 152. Jahrgang— Mummer 47 Vollmacht für Roosevelt, Truppen auch außerhalb Amerikas zu verwenden! Ein bezeichnender Veſchluß Der Senalsausſchuß lehnt Veſchränkung der Verfügungsgewalt Rooſevelts ab EP. Waſhington, 17. Februar. In der gleichen Sitzung des Außenausſchuſſes des Senats, in der die Lend⸗Leaſe⸗Vorlage mit achtzehn gegen fünfzehn Stimmen angenommen wurde, hatte der Senator Me. Narry, der bei den letzten Wahlen republikaniſcher Kandidat für die Vizepräſidentſchaft war, den Ankrag eingebracht, daß die an andere Län⸗ der gelieferten Schiffe ſpäter wieder zurückgegeben werden müßten. Dieſer Antrag wurde jedoch wie Tafts Antrag, die Ausleihſummen für die einzelnen Länder zu begrenzen. abgelehnt. Außerdem wurde der Autrag, daß der Präſident die Wehrkräfte der Vereinigten Staaten nicht außerhalb der weſtlichen Hemiſphäre einſetzen dürfe, abgelehnt. Zwei weitere Aenderungsvorſchläge wurden ange⸗ nommen. Danach muß der Präſident ſich vom Kon⸗ greß eine Ausgabenermächtigung geben laſſen, wenn er die für das laufende Finanzjahr(bis Juni 1941) bewilligten 1,3 Milliarden überſchreiten will. Ferner muß der Präſident Zahlungsmittel die die Vereinig⸗ ten Staaten für trans eriertes Material erhalten, nach dem 1. Juli 1946 in den Generalfonds des Schatzamtes geben. Hopkins wieder in ASA Drahtberſcht unſeres Korreſpondenten 85— Stockholm, 17. Feoruar. Präſident Rooſevelts perſßulicher Botſchaſter, Mr. Hopkins, iſt jetzt von ſeinem Euglaudbeſuch nach Amerika zurückgekehrt. Bei ſeiner Ankunft in Neuyork wurde er natürlich non neugierigen amerikaniſchen Journaliſten empfan⸗ gen und das übliche Frage⸗ und Antwortſpiel ſetzte ein. Das Ergebnis ſcheint vecht mager zu ſein, da Hopkins ziemlich nichtsſagende Antworten gab. Selbſtverſtändlich fehlt es nicht an den üblichen Hoffnungen auf einen endlichen Endſieg, aber Hop⸗ kins gab zu, daß hierfür„ſehr viel Hilfe not⸗ wendig ſei“. Rooſevelt empfing Nomura EP. Waſhington, 17. Febr. Präſident Rooſevelt empfing den neuen ja⸗ paniſchen Botſchafter in den Vereinigten Ss aten, Admiral Nomura zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens. Nomura, der in Beglei⸗ lung des Staatsſekretärs Hull im Weißen Haus ein⸗ traf, betonte in ſeiner Anſprache, daß es jetzt not⸗ wendiger denn je ſei, ein beſſeres Verſtehen der heiderſeitigen Poſitionen zum Wohle und im In⸗ tereſſe der beiden Nationen herbeizuführen. Präſi⸗ dent Rooſevelt begrüßte die Verſicherung des Byt⸗ ſchafters, daß er im Intereſſe der traditionellen Freundſchaſt zwiſchen den beiden Ländern entſchlof⸗ ſen ſei, ſein Möglichſtes zu tun. AS-Stützvunkt auf Samoa? EP. Washington, 17. Februar. Der Marineausſchuß des Repräſentantenhauſes vernahm den Vertreter des Flottenchefs Admiral Harry, der die angeforderten hohen Ausgaben für die den Vereinigten Staaten gehörenden Samoa⸗ Inſeln damit begründet daß dort„ganz von vorn angefangen werden müſſe“. Samoa würde der ſüd weſtlichſte Punkt der paziſiſchen Patrouil⸗ lienlinie der US A⸗ Flotte, die ihren Ausgang in Dutch Harbour in Alaska nimmt. Anſchließend an die Vernehmung beſchloß der Ausſchuß, morgen den Flottenchef der Flotte, Ad⸗ miral Stark, ſelbſt zu vernehmen. Ihm ſoll die Frage vorgelegt werden, weshalb die Flotte auf den entfernten Samoa⸗Inſeln einen neuen Stützpunkt einrichten wolle. Sperrung des Panama-Kanals für Japan- Waren? ([(Funkmeldung der N M.) + Rom, 17. Februer. „England möchte den Panama⸗Kanal kontrol⸗ lieren“, veröffentlicht„Meſſaggero“ eine Meldung aus Panama, wonach man von gut unterrichteter Seite erfährt, daß Verhandlungen zur Errichtung einer Kontrolle des Verkehrs durch den Panama⸗ Kanal im Gange ſeien. Zweck dieſer Kontrolle ſei die Beſchlagnahme der aus dem Stillen Ozean kommenden Waren. Die Kontrolle würde vor allem den japaniſchen Handel treffen, da die japaniſchen Schiffe die Kanalroute benutzen, um nach der Atlantitküſte Südamerikas und nach Eu ropa zu gelangen. Es ſei ganz klar, daß dieſe Pläne mit der engliſch⸗amerikaniſchen Alarmkampagne in Zu⸗ ſammenhang ſtänden, einer Kampagne, die darauf abziele, die Mächte des Pazifik in den Krieg zu ver⸗ wickeln. g Die Meldung hebt in dieſem Zuſammenhang die von Japan an den Tag gelegte ruhige Haltung her⸗ vor, wo das engliſch⸗amerikaniſche Manöver ohne weiteres durchſchaut worden ſei. Erſter US A⸗Militärattachs für Südafrika. Zum erſten Militärattachs der Vereinigten Staaten für die Südafrikaniſche Union wurde Oberſtleutnant Breckinridge Day ernannt. l Rumänuiſche Intereſſen werden in London von Schweden wahrgenommen. Die ſchwediſche Regie⸗ rung wird entſprechend einem Erſuchen der rumä⸗ niſchen Regierung die Vertretung der rumäniſchen Intereſſen in Großbritannien übernehmen. f Kleiderkarte in Bulgarien. In Bulgarien wird ab 17. Februar die Kleiderkarte eingeführt. Deulſche Flieger-Erfolge in Afrika Auch engl che Rüſtungsziele wurden bombardiert„18 Feind flugzeuge abgeſchoſſen (Funkmeldung der N M.) + Berlin, 17. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Ein unterſeeboot verſenkte 11000 BR feindlichen Handelsſchiffsraum. Ein weiteres Unterſeeboot, das bisher, wie ſchon bekannt⸗ gegeben, 20 000 BR verſenkt hat, konnte ſeinen Erfolg auf 24000 BR verſenkten feindlichen Handelsſchiffsraum erhöhen. Aufklärungsflieger beſchädigten nördlich Great Narmouth durch Bombeuwurf ein grö⸗ ßeres Handelsſchiff und verſenkten weſtlich Ir⸗ lands einen kleineren Dampfer. Erfolgreiche Angriffe von Kampf⸗ flug zeugen richteten ſich geſtern gegen Flugplätze, Truppenlager, Hafenanlagen und ein Rüſtungswerk in Südoſtengland. Durch Bombentreffer und Beſchuß mit Bordwaffen wurden abgeſtellte Flugzeuge auf einem Flie⸗ gerhorſt zerſtört. Bomben ſchweren Kalibers trafen Keſſelhaus und Hallen eines Montage⸗ werkes. Nordoſtwärts Petterhead ſank ein feindliches Fracht⸗ und Fahrgaſtſchiff von 6000 BRT nach Bombenvolltreffer innerhalb weniger Sekun⸗ den. Damit hat eine Kampffliegergruppe im Einſatz gegen Großbritannien und Norwegen insgeſamt 150000 BR feindlichen Schiffs⸗ raums vernichtet. „Michliger Beitrag zur Friedensſicherung“ Die Belgrader Preſſe über die Bedeutung der Berchtesgadener Beſorechungen (Funkmeldung der NM.) — Belgrad. 17. Februar. * 2 Führe Beſprechungen auf dem Berghof zwiſchen dem Führer und Reichsaußenminiſter und den fugoſlawi⸗ en Staatsmännern ſtehen weiterhin im Mittel⸗ 8 9 des politiſchen Intereſſes aller Kreiſe Jugo⸗ 52 lens. Die Blätter veröffentlichen an erſter Stelle en günſtigen Widerhall, den dieſe Begegnung in allen Hauptſtädten Südeuropas ſowie in dem benachbarten talien gefunden hat. e veröffentlicht aus den Federn ihres Di⸗ 1 des bekannten Publiziſten Dr. Danilo übe grit ich einen„Beſprechungen auf dem Berghof Aberſchriebenen Leitartikel, in dem es u. a, heißt, ſurgoſbawien ſei ſeiner hiſtoriſchen Miſſion als Bal⸗ uſtaat bewußt und bemühe ſich, den Frieden in dem 1 18 mit dem es geopolitiſch verbunden ſei, zu gen m, Es ſei ganz natürlich daß ſeine Beſtrebun⸗ Ri 1 denen eines großen Nachbarſtaates überein⸗ 15 m en, deſſen Abſicht es ſeit Beginn dieſes Krie⸗ krieabepeſen ſei, den Südoſten Europas von allen legeriſchen Erſchittterungen zu verſchonen. Die Berührungen zwiſchen Berlin und Belgrad ſeien im Verlauf dieſer Kriegsmonate von dem gerteinſamen Wunſche beſeelt geweſen, dem Balkan jede Unorduung zu erſparen. Die Un⸗ terhaltung auf dem Berghof ſei ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Friedens geweſen. 02 unmittelbaren und perſönlichen Gedankenaus⸗ uſch mit dem Führer des deutſchen Staates und deutſchen Volkes ſowie mit, ſeinem erſten Mitarbeiter hätten die jugoflawiſchen Staatsmänner in einer Atmoſphäre vollen Verkrauens alle jene Fragen er⸗ örtern können, die beide Staaten gemeinſam inter⸗ eſſierten und die von beſonderer Bedeutung für Jugoſlawien und ſeine Zukunft ſeien. Das jugo⸗ ſlawüſche Volk erwarte mit vollem Vertrauen, daß die Ergebniſſe der Beſprechung in Fuſchl und auf dem Berghof für Jugoſlawien und die allgemeinen Grundztele ſeiner Außenpolitik von Nutzen ſein würden. Dieſe Politik ſei die natürliche Folge der ſtändigen herzlichen Beziehungen zwiſchen Berlin und Belgrad, dieſichimmerenger geſtalten. Kulturelle Traditionen, wirtſchaftliche Bindungen und gegenſeitige Ergänzung auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet ſowie die politiſche Zuſammenarbeit ſeien die Grundlage der Beziehungen Jugoflawiens zu einem Volk von 80 Millionen, das heute mehr denn ſe das Schickſal Europas beſtimme. Dieſe Zuſammenarbeit ſei keine Frage einer vorübergehenden Konjunktur. „Politika“ erklärt in einem Leitartikel u..: Die dreiſtündige Unterredung Hitlers und Ribbentrops mit den jugoſlawiſchen Staatsmännern ſei im Geiſte der traditionellen, freundſchaftlichen Beziehungen, die zwiſchen beiden Nationen beſtänden, aeführt worden. Die freundſchaftliche Atmoſphäre zeige am beſten die Wichtigkeit und Bedeutung der Ausſprache für Jugo⸗ ſlawien. Der Laibacher„Jutro“ betont, daß die neue Fſth⸗ lungnahme zu einer noch ſtärkeren Feſtiaung der be⸗ ſtehenden Beziehungen beitragen werde. Ferukampfartillerie des eres beſchoß auch am 16. Februar krieas wichtige Ziele in Südoſtengland. 5 In der Cyrenaika zerſtörte die deutſche Luftwaffe zahlreiche feindliche Laſtkraftwagen und Panzerwagen und ſchoß Kraftſtofflager und Zelte in Brand. Bei einem Taagdvorſtoß gegen die Inſel Malta verlor der Feind drei Flugzeuge vom Muſter Hurricane im Luft⸗ kampf. In der letzten Nacht griffen deutſche Kampffliegerkräfte Truppenanſammlungen im Raume um Benghaſi erfolgreich an. Bei dem Verſuch, in die beſetzten Gebiete ein⸗ zufliegen, wurden zwei feindliche Flugzeuge ſchon au der Kanalküſte im Luftkampf abge⸗ ſchoſſen. 1 8 Angriffe auf das Reichsgebiet fanden in der letzten Nacht nicht ſtatt. Ein Vorpoſtenboot ſchoß an der flan⸗ driſchen Küſte ein feindliches Flugzeug ab. Flakartillerie brachte im Laufe des 15. Februar noch zwei weitere britiſche Flugzeuge im Kü⸗ ſtengebiet zum Abſturz, ſo daß die Verluſte des eindes am 15. und 16. Februar insgeſamt 18 Flugzenge betragen.. Fünf eigene Flugzeuge werden vermißt. 24.11— ſagen ſelbſt die Briten! (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 17. Februar. In einer Veröffentlichung des britiſchen Luft⸗ fahrtminiſteriums über die Flugzeugverluſte in der mit dem 15. Februar endenden Woche werden die deutſchen Verluſte mit 11 und die engli⸗ ſchen mit 24 angegeben. Abgeſehen davon, daß die Unwahrhaftigkeit der britiſchen Amtsſtellen wie auch der beteiligten Piloten bei ihren Angaben über Abſchüſſe deutſcher Flugzeuge längſt einwandfrei nachgewieſen iſt, läßt die Mitteilung eines für die engliſche Luftwaffe ſo niederſchmetternden Zahlen⸗ verhältniſſes jedenfalls einen Schluß zu auf den wirklichen Umfang der Einbußen bei den verſchiede⸗ nen verzweifelten Aktionen der RA. Bulgariſch⸗ungariſches Kulturabkommen. Der un⸗ gariſche Kultusminiſter Dr. Homan begibt ſich am 17. Februar zur Unterzeichnung eines bulgariſch⸗ungari⸗ ſchen Kulturabkommens nach Sofia. Neuer bulgariſcher Landwirtſchaftsminiſter er⸗ nannt. König Boris hat den Vorſitzenden des Ver⸗ bandes der Gärtner und Winzer, Dimiter Kuſcheff, zum Landwirtſchaftsminiſter an Stelle des zurückge⸗ tretenen Miniſters Begrianoff ernannt. Der Vizekönig von Abeſſinien beſichtigt Truppeu. Der Vizekönig von Abeſſinien hat die Truppen im Dſchuba⸗Abſchnitt beſichtigt und iſt dann im Flugzeug nach Addis Abeba zurückgekehrt. Eutlaſtung auf dem ſchweizeriſchen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Schweizer Arbeitsloſen iſt auf 21066 zurückgegangen und liegt damit um 17 700 oder 46 v. H. unter dem entſprechenden Stand des Vorjahres. Verſchiebung der däuiſchen Gemeindewahlen. Der däniſche Innenminiſter hat im Großen Ausſchuß des Reichstages eine Geſetzesvorlage zur Verſchiebung der diesjährigen Gemeindewahlen um ein Jahr ein⸗ gebracht. Begründet wird dieſer Vorſchlag mit der Verſchärfung der Kriegslage, die nach däniſcher An⸗ ſicht in dieſem Frühjahr eintreten dürfte. Scharfe Maßnahmen gegen Hamſterer in der Tür⸗ kei. Das türkiſche Handels miniſterium hat ſcharfe Maßnahmen gegen Hamſterer angeordnet. Araber und Arabien Von General der Artillerie Paul Haſſe Die Araber waren im Mittelalter ein hochkultf⸗ viertes Volk. Wenn der Koran auch bildliche Dar⸗ ſtellungen des menſchlichen Antlitzes und Körpers verbot und die Bildnismalerei ſich deshalb nicht ent⸗ wickeln konnte, fanden die künſtleriſchen Anlagen der Araber doch ein weithin berühmtes Tätigkeitsfeld in der Ornamentik und der Teppichweberei, noch vielmehr aber in der Baukunſt. Spanien, das die Araber im Anfang des 8. Jahrhunderts eroberten und durch mehr als ſieben Jahrhunderte beſaßen, ver⸗ dankt ſeine weltberühmten Bauten in Toledo, Cor⸗ doba, den Alkazar in Sevilla, die Alhambra bei Granada den arabiſchen Eroberern. Auch in den Wiſſenſchaften waren damals arabiſche Mediziner, Aſtronomen, Chemiker und Mathematiker führend in der Welt. Ihnen verdankt die ganze heutige Kulturwelt die arabiſchen Ziffern, die die umſtänd⸗ lich zu ſchreibenden und zu leſenden römiſchen Zahlen verdrängten. Die arabiſche Dichtkunſt ſchenkte neben vielem anderen der Welt eine noch heute in hellem Glanz ſtrahlende Perle, die Märchen von Tauſend⸗ undeiner Nacht. Mohammed war ein Araber aus Mekka. Der Koran iſt arabiſch geſchrieben, Mekka die heilige Stadt der Mohammedaner der ganzen Welt. Der kriegeriſchen Raſſe, die Spanien erobern konnte, entſtammten in dieſer Glanzzeit der Araber viele hervorragende Diplomaten und Soldaten, die in führenden Stellen faſt aller Länder des Mittel⸗ meerraumes zu finden waren. Die Bezeichnung ihres Volkstums als Araber wurde damals ver⸗ drängt durch zwei andere für die gleiche Raſſe, die Namen Sarazenen und Mauren. Den kontinental denkenden Deutſchen lagen die Verhältniſſe und Er⸗ eigniſſe des Mitelmeerraumes ſo fern, daß ſie die Schwarzen Zentralafrikas oft mit den arabiſchen Stämmen der Nordküſte durcheinanderwarfen. Viel dazu beigetragen haben mag ein deutſches Kinder⸗ buch, das jedes deutſche Kind auswendig kennt,„Der Struwwelpeter“. Da wird von einem kohlpechraben⸗ ſchwarzen Mohr erzählt. Ein Mohr iſt gar nicht ſchwarz,„Mohr“ iſt die franzöſiſche Ausſprache von „Maure“. Auch Shakeſpeares Mohr von Venedig war kein Neger, ſondern ein Maure, ein Araber; aber es hat lange gedauert, bis unſere Bühnen zu dieſer Erkenntnis kamen und Othello nicht mehr als teger darſtellten. Wie ſo viele große Völker in der Geſchichte, ſpal⸗ teten ſich auch die Araber in Einzelſtämme auf, die au der Küſte Nordafrikas von Seeräuberei und Handel. in. der Sahara und auf der arabiſchen Halbinſel als Pferde und Kamele züchtende Nomaden lebten, ſich in dauernden Kämpfen untereinander aufrieben und für die Welt in Vergeſſenheit verſanken. Die Tür⸗ ken wurden das führende Volk des Iflam, die auch die Araber in Afrika und auf der arabiſchen Halb⸗ inſel ſich unterwarfen. Erſt in neueſter Zeit ſind die Araber wieder an das Licht der Weltöffentlichkeit ge⸗ treten, aber, zunächſt wenigſtens, nicht durch eigenes Verdienſt, ſondern durch den Siegeslauf, den das Oel als eines der begehrteſten Eroͤvorkommen plötz⸗ lich antrat. Dieſes Oel aber fand ſich in gewaltigen Mengen und erſtklaſſiger Qualität zunächſt Kirkuk und Moſſul in Meſopotamien und in dem Sultanat Koweit an der Nordweſtecke des Perſiſchen Golf. Plötzlich war Arabien wieder zu einem der Mittel⸗ punkte des Weltintereſſes geworden. Ein Wettlauf um die Beſitzergreifung oder um die Einflußnahme auf dieſes Gebiet entſtand. England bemächtigte ſich der Bahreininſeln im Perſiſchen Golf. Deutſchland bemühte ſich durch den Bau der Bagdadbahn, Einfluß zu gewinnen. Die Türkei, der, wenigſtens dem Namen nach, die ganze arabiſche Halbinſel gehörte, ſuchte ihren Beſitz aufrechtzuerhalten oder doch mög⸗ lichſt viel Vorteil aus ihm zu ziehen. Die Halbinſel Arabien umfaßt, Syrien und Palä⸗ ſtina eingerechnet, einen Flächenraum von über zwei Drittel von Europa und hat nach Schätzungen mehr als 10 Millionen Einwohner. Der größte Teil des Landes iſt Wüſte, aber es gibt auch überaus frucht⸗ bare Gebiete an den Küſten, in Meſopotamien und zwiſchen Riad und Hail. Außerdem aber gibt es Oel in überreicher Menge in Moſſul, in Koweit und in Haſa am Perſiſchen Golf. Und dieſes Oel hat Arabien, wie ſchon erwähnt, zu einem für alle Groß⸗ mächte ſo intereſſanten Lande gemacht. Für England iſt Arabien noch aus zwei weiteren Gründen von größter Bedeutung, einmal, weil der Land⸗ und Luftweg vom Mittelmeer nach Indien ſtets über die Halbinſel führen muß, und dann, weil bei etwaigem Verſagen des Suezkanals die Waren aus dem Roten Meer auf den Landweg von Akaba an der Nordſpitze des gleichnamigen Meerbuſens nach den Häfen Paläſtinas und Syriens angewieſen ſind. Daher hat England ſich auch ernſtlich immer nur neben Aden und Hadramaut im Süden um den Be⸗ ſitz dieſer nördlichſten Teile Arabiens gekümmert, das zentrale Arabien mehr oder weniger ſich ſebbſt lüberlaſſen und ſich nur, wie überall in der Welt, be⸗ müht, Zwietracht zwiſchen den einzelnen Stammes⸗ fürſten zu ſäen. In dieſem zentralen Arabien aber ſind in den letzten Jahrzehnten bemerkenswerte Wandlungen vor ſich gegangen. Noch vor 20 Jahren waren neun Zehntel ſeiner Bewohner Nomaden, zer⸗ fallen in eine Unzahl von kriegeriſchen, raubluſtigen Staämmen, beherrſcht von kleinen Stammesfürſten, in einem ewigen eiferſüchtigen K ampf um die Brun⸗ nen, Weiden und Viehherden ſich gegenſeitig guf⸗ reibend. Und trotzdem viele der jungen Fürſten⸗ föhne europäiſche Bildung hatten, war es noch keinem gelungen, dieſe wilden Gelüſte einzudämmen oder auch nur zm mildern. Bis ein Mann kam, der Fürſt des Nedſchd, Ibn Saud. Das Fürſtengeſchlecht der Nedſchd, zugleich Füh⸗ rer der orthodoxen Sekte der Wahabiten, war am Ende des vorigen Jahrhunderts von dem Emir (Fürſt) von Hail, Führer der Schammar aus ſeiner Heimat vertrieben worden und hatte, völlig verarmt, piele Jahre hindurch in der Wüſte gelebt, bis es zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach dem Tode des Emirs von Hail Ibn Saud, einem ungewöhnlich be⸗ gabten und tapferen Sohn dieſes Geſchlechts, gelang, in der Hauptſtadt ſeines Heimatlandes, Riad, wieder Anhänger zu gewinnen, Riad durch einen kühnen Handſtreich zu erobern und ſich allmählich wieder zum Herrn des Nedſchd zu machen. Wenige Jahre später, 1906, erobert er einen Teil des Gebiets der Schammar mit der Hauptſtadt Hail und trägt ſich mit gewaltigen Zukunftsplänen. Dieſem zum Herrſcher geborenen Jüngling ſchwebt als Lebensziel vor, alle Araber in einem großen Reich zu vereinigen. Aber er erkennt, daß das unmöglich iſt, ſolange die Araber als nomadiſierende Beduinen durch das weite Land ziehen. Es gelingt ſeiner Tatkraft, unter Ueberwindung ungeheurer Hinderniſſe der Natur und Widerſtände der wilden Nomaden, im Laufe der nächſten Jahre große Gebiete ſeines Landes zu bewäſſern und zu beſiedeln, aus den Nomaden ſeßhafte Bauern zu machen, ihre Lebensbedingungen durch ganz moderne ſoziale Maßnahmen zu ſichern unb zu befeſtigen. Er verſteht es, den angeborenen kriegeriſchen Inſtinkten ſeiner Beduinen von Zeit zu Zeit ein Ventil zu öff⸗ nen, indem er die Nachbarſtämme angreift und ſie ſich unterwirft. 1913 erobert er Haſa am Perſiſchen Golf. Hier fanden ſich ſpäter reiche Oelluellen, deren Er⸗ träge ſeinen ſozialen und machtpolitiſchen Beſtrebun⸗ gen einen wirkſamen Auftrieb gaben. Als während des Weltkrieges die arabiſchen Für⸗ ſten teils auf ſeitrn der mit Deutſchland verbünde⸗ ten Türken, ihren nominellen Herren, teils auf Seite der Entente kämpften, verſtand Ibn Saud es klug, neutral zu bleiben, ohne es deshalb mit einer der beiden Parteien, die ihn beide umvarben, zu ver⸗ derben. Aber als nach dem Weltkrieg die Türket ausgeſchaltet und England kampfmüde war, da nutzte Ibn Saud dieſe glücklichen Umſtände umſichtig und entſchloſſen aus. 1921 erobert er den Reſt des Schammargebtietes, 1922 die Oaſe Diof und mit ihr den ganzen Winkel zwiſchen Transjordanien und dem Irak, 1924 Mekka, Medina und das Hedſchas, das wertvolle Küſtengebiet am Roten Meer. Und indem er den bis dahin durch Wucherpreiſe und überſteigerte Steuern ausgeplün⸗ derten Mekkapilgern wohlwollend und gerecht ent⸗ gegenkommt, gibt er den Pilgerzügen in die heiligen Stibte einen mächtigen Auftrieb, der ſeine Staals⸗ kaſſen füllt. Dieſe Mittel wieder benutzt er zum An⸗ kauf moderner Bohrmaſchinen und Pumpen, Laſt⸗ autos, Panzerwagen, motoriſterter Geſchütze und Maſchinengewehre, ja er ſchafft ſich ſogar die Anfänge einer Luftwaffe. Jetzt endlich wird England aufmerkſam und fängt an, Ibn Saud und ſein rieſiges wahabitiſches Reich ernſt zu nehmen. Aber der geſchickte Diplomat weiß England zu beruhigen und verzichtet vorläufig auf jede Einflußnahme in die britiſchen Mandate und Intereſſengebiete. England hat auch nichts dagegen, als Ibn Saud im Jahre 1930 die Landſchaft Aſir ſüd⸗ lich von Mekka erobert und ſich 1934 den Jemen, dieſe fruchtbare Küſtenlandſchaft zwiſchen Aſir und Aden, durch Freundſchaftsvertrag verbündet. Heute iſt Ibn Saud der unumſchränkte Herrſcher Über den größten Teil Arabiens, mit Ausnahme Sy⸗ riens und der engliſchen Mandate und Intereſſen⸗ gebiete. Der Fernoſt⸗Alarm wird wieder abgeble Aber die Drohungen gegen Japan gehe Drahtbericht unſeres K orreſpondenten — Liſſabon, 17. Febr. In angelſächſiſchen Kreiſen gab man ſich über das Wochenende große Mithe, die von Reuter und ver⸗ ſchtedenen anderen enaliſchen Sendern in der vergan⸗ genen Woche inſzenierte fernöſtliche Alarmkampagne, dſe Millionen von Menſchen in größte Unruhe und Aufregung verſetzt hatte, wieder ab zu b laſen, ohne dabei aber auf provokatoriſche Drohungen ge⸗ gen Japan zu verzichten. In Bangkok, der Haupt⸗ ſtadt Thailands, hat man ſich energiſch gegen die Pa⸗ nikmache der Angelſachſen gewandt, die in einigen Gebieten Thailands größte Verwirrung bervorgeru⸗ ſen hat, da die Bevölkerung teilweiſe annahm, die britiſchen Truppen, die an der thailändiſchen Grenze konzentriert worden waren, könuten binnen weni⸗ gen Stunden oder Tagen in Thailand einmarſchie⸗ ren. Die thailändiſche Regierung erklärt, daß die angelſächſiſchen Berichte über Verhandlungen Thailaubs mit Japan betr. Benutzung der thai⸗ ländiſchen Marineſtützpunkte durch die japaniſche Flotte völlig aus der Luft gegriffen ſeien. Japan habe im Laufe ſeiner Beſprechun⸗ gen mit Thailand niemals auch uur eine Anden⸗ tung in dieſem Sinne gemacht. Damit ſind alſo alle die Senſationsnachrichten aus amerikaniſchen und engliſchen Quellen in das Reich der Fabel verwieſen. Angeſichts dieſer Tatſache mußte geſtern die auſtraliſche Reglerung, die in erſter Linie für die Panikmache verantwortlich iſt, einen Rückzug antreten. Der auſtraliſche Ma⸗ rineminiſter Hughes wandte ſich geſtern im Rund⸗ fünk an die Bevölkerung und ſaate u..:„Die Er⸗ klärung des amtierenden Miniſtervräſidenten über die Lage im Fernen Oſten wandte ſich ſehr ernſthaft an die auſtraliſche Bevölkerung und hat ſie vtelleicht ein wenig nervös gemacht. Das wird aber vorüber⸗ gehen. Wenn auch die Lage ernſt iſt, ſehe ich nichts, was uns alarmieren oder ernſthaft beunruhigen könnte.“ sen n weiter— Eine Erklärung Thailands und eine Beruhigungsrede in Canberra Zu Washington faud am Samstag eine Aussprache zwiſchen Staatsſekretär Hull, dem britiſchen Botſchafter Lord Halifax und dem auſtraliſchen Geſandten Caſey ſtatt. Vom Staatsdepartement wird erklärt, es handle ſich dabei lediglich um die Wiederaufnahme früherer Be⸗ ſprechungen, die durch den Tod Lord Lothians unter⸗ brochen worden ſeien. Das„Newyork Journal American“, das zur Hearſtpreſſe gehört, bringt aber einen ſehr ſenſationellen Bericht und erklärt, die ge⸗ heime Tagung habe der Erörterung von Maß⸗ nahmen gedient, die den Schutz der Pazifikintereſſen der Vereinigten Staaten, Englands, Auſtraliens und Niederländiſch Indiens beträfen. Vor allem ſei England außerordentlich beſorgt und erregt über die Lage im Fernen Oſten. 5 Aus Neuyork wird weiter gemeldet, daß die letzten Beratungen zwiſchen Lord Halifax und dem amrikanſſchen Außenminiſter Sumner Welles nach einer eigenen Erklärung Halifax“ den Zweck gehabt hat,„zu verhindern daß die Lage in völ⸗ lige Verwirrung ausart“. Hiermit ſei wahrſcheinlich die Lage im Fernen Oſten gemeint. England hat aber offenbar an dieſen Unruhen das Hauptintereſſe, denn die meiſten dieſer Nachrichten ſtammen aus engliſcher Quelle, und jetzt teilt Eng⸗ land auch amtlich mit, daß es ſich eine Verminung der Gewäſſer um Malakka ohne vorherige Warnung vorbehält und deshalb ſchon jetzt die inter⸗ natibnale Schiffahrt vor dem Befahren dieſer Ge⸗ wäſſer ohne engliſches Geleit warnt. 5 Die japaniſche Preſſe hält ſich nach wie vor muſterhaft zurück. Ste kann allerdings nicht an den freundſchaftlichen Phraſen vorbeigehen, mit denen man in Washington den neuernannten ſapani⸗ ſchen Botſchafter Nomura begrüßt hatte. So ſchreibt 3. B.„Jomifuri Schimbun“ diefe erſte Unterredung in Waſhington habe zwar in einer, wie man diplomg⸗ tiſch ausdrückt, freundſchaftlichen Atmoſphäre ſtattge⸗ funden, aber bedeute dies wirklich, daß ſich dadurch etwas an der großen Pazifikkriſe geändert habe? Der tote Punkt in den Beziehungen zwiſchen Japan und SA ſei noch nicht überwunden. Er könne nur überwunden werden, wenn die USA endgültig ihre feindſelige Politik gegenüber Japan aufgeben. ö Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung! — Berlin, 17. Februar. Noch am Anfang der Woche ſteht die Welt unter den beiden ſtarken Eindrücken, die die Atlantikkata⸗ ſtrophe des engliſchen Geleitzuges und die Aus⸗ ſprache des Führers und der jugoſlawi⸗ ſchen Miniſter hervorgerufen haben. Nicht nur die Preſſe der Südoſtländer behandelt in eingehen⸗ den Artikeln das Verhältnis Jugoflawien—Deutſch⸗ land, auch die italieniſche und ſchweizeriſche Preſſe wiöomen der Zuſammenkunft auf dem Oberſalzberg ſehr ausführliche Betrachtungen. Der Züricher„Ta⸗ gesanzeiger“ schreibt:„Man braucht nicht mehr zu Heflige Kämpfe in Oſtafrika Engliſche Angriſſe unter ſchweren Verlusten zurückgeſchlagen (Funkmeldung der N M;.) + Ro m, 17. Februar. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: An der griechiſchen Frout dauerten am geſtrigen Tage die Kämpfe beſonders im Ab⸗ ſchnitt der 11. Armee au. Verbände unſerer Luftwaffe haben feindliche Stützpunkte, Verbindungsſtraßen und Vertei⸗ digungsſtellungen gründlich bombardiert und im Tiefflug Truppenzuſammenziehungen und Nachſchubkolonnen mit MG⸗Feuer u. Splitter⸗ bomben belegt. 5 f Ein feindliches Flugzeug wurde abgeſchoſſen. In der Nacht zum 16. Februar haben unſere Bomber den Flugplatz von Mikaba(Malta) mit ſichtlichem Erfolg bombardiert. Flugzeuge des deutſchen Fliegerkorps ſchoſſen über der Inſel drei Hurricane ab. Am 12. und 14. Februar erneuerte in Giarabub der Feind unter Einſatz ſtarker motoriſterter Verbände mit beſonderer Heftig⸗ keit ſeine Angriffe, die am Widerſtand unſerer tapferer Trupſyn zuſammenbrachen. Abteilungen des Deutſchen Fliegerkorps haben feindliche Flugſtützpunkte Verbindungs⸗ wege und motoriſterte engliſche Abteilungen aufs eich bombardiert. Ein deutſcher Bom⸗ ber iſt nicht zurückgekehrt. Im Aegäiſchen Meer wurde ein feind⸗ licher Flugſtützpunkt auf Kreta mit Splitter⸗ und Sprengbomben belegt. In Oſtafrika belderſeitige 0 Artillerie⸗ tätigkeit im Abſchnitt von Keren. Im Kenia ⸗Abſchnitt wurde eine ſtarke feindliche motoriſierte Kolonne. die verſuchte, ſich unſeren Stellungen zu nähern, im ſofortigen Gegenangriff zum Rückzug gezwungen, wobei ſie ſtarke Verluſte an Mann und Mkaterial hatte. Unſere Luftwaffe unterſtützte meiterhin in vollem Einſatz die Landkampfhandlungen. Bei dem vom Feinde in der Nacht zum 16. Februar ausgeführten Luftangriff auf Brin⸗ diſi wurde neben den im geſtrigen Wehr⸗ machtsbericht genaunten zwei Flugzengen noch ein weiteres abgeſchoſſen. 144 Toie in Genua a Ep. Mailand, 17. Febr. Die Zahl der Todesopfer des Bombardements dex engliſchen Flotte in Genna iſt nach dem jetzt ver⸗ öffenklichten Namens verzeichnis auf 144 geſtiegen. Muſſolini hat als erſte Hilfe einen Betrag von einer Million Lire überwieſen Bei der Beſchießung von Genug durch die eng⸗ liſche Flotte iſt außer dem Dom, wo eine Granate nicht explodierte, die Magdalena ⸗Kirche ſchwerer ge⸗ troffen worden. Der Einſturz des anliegenden Hau⸗ ſes hat viele Trümmer auf die Faſſade der Kirche ſtürzen laſſen, wo das Hauptfenſter eingedrückt und die großartige Orgel zerſtört wurde. Alle Fenſter⸗ ſcheiben gingen in Trümmer. Bänke, Beichtſtühle und Lampen wurden zerſtört und einer Statue der Kopf abgeſchlagen. Der Gottesdienſt kann vorläufig nur in der Sakriſtei abgehalten werden. 5 Der Platz und die Straße Colombo, die durch die Beſchießung der engliſchen Flotte am meiſten gelit⸗ ten haben und wo die größte Zahl an Opfern zu be⸗ klagen find, erhalten in Zukunft den Namen„9. Februar“, um das Datum der ſchändlichen Be⸗ ſchießung zu verewigen. Die Aufräumungsarbeiten find beendet. In Kürze wird eine Liſte der Opfer des Ueberfalls veröffentlicht. Norvöſe Geſchwätzigkeit in London Allee, (Gun kmeldung der NM.) + Stockholm, 17. Febr. Der Lordſtegelbewahrer und„Arbeiterführer“ A. D. Atte e, der bereits in Swanſea den verelendeten ſlbdwaliſiſchen Bergleuten ein„Jahrhundert des Frie⸗ dens und des Glücks“ vorgegaukelt hat, betonte in einer Sonntagsrede in Tonypandy erneut, daß Pläne für eine„neue Welt“ aufgeſtellt werden müſſen. daß es keine Rückkehr zu der Welt vor dem Krieg geben könne. Dabei überſteht der ehemalige Oppoſttions führer und Lakal Churchtlls allerdings völlig, daß die Achſenmächte ihre Pläne zur Neuordnung Euro⸗ pas nicht erſt aufzuſtellen brauchen und überdies willens und in der Lage ſind, dieſe Reuordnung nach ihren Grundſätzen zum Wohle der von der engliſchen Bevormundung befreiten Völker auch durchzuführen. Auch die kühne Behauptung Attlees, daß die indu⸗ ſtrielle Erzeugungskraft Englands nach, dem Kriege größer denn je ſein werde, veizt angeſichts der zahl⸗ ofen durch den deutſchen Bombenhagel jetzt ſchon völlig zertrümmerten Produktionsſtätten entſchieden zum Widerſpruch. Da iſt der Arbeitsmintſter Bevin, bekanntlich ebenſaus ein zur plutokratiſchen Futterkrippe zuge⸗ laſſener„Arbeitervertreter“ über die Zukunft der bri⸗ ilſchen Plutokratie ſchon beſſer im Bilde. In einer Rede zugunſten einer kanadiſchen Kriegsſparkam⸗ pagne erklärte er nämlich in naiver Offenherzigkett: „Für dasjenige, das jetzt in England gespart wird. nnen wor,(d. h. die Plutokrafeneliauel) ſpäter in Kanugda einkaufen“. Wahrlich ein gentkales„Spar⸗ ſyſtem“!! Im übrigen meinte Bevin, daß England keine Arbeitsdienſtpflicht brauche, denn es käme nur auf die richtige Organiſierung der Arbeit an. Daß Bevin auf dieſem Gebiet Meiſter iſt, wird ihm jeder enaliſche Arbeitsloſe beſtätigen können. „Den Chor der plutokratiſchen Wochenſchwätzer be⸗ schließt der engliſche Schriftſteller Prieſtley, der, wie er behauptet, angeſtrengt über die Urſachen der gegenwärtigen Weltkriſe nachgedacht hat. Er iſt da⸗ bel zu dem Ergebnis gelangt, daß die Welt noch nie derart von Halbverrückten und Schwindlern regiert worden ſei— was ihm hoffentlich keine Beleidi⸗ gungsklage von Churchill einträgt. Die einzige Ret⸗ tung erblickt Prieſtley in„ſelbſtloſen und klugen Männern“. denen die Geſchicke der Menſchheit anver⸗ traut werden ſollen. Wie er ſich das im einzelnen vorstellt, geht deutlich aus ſeiner Forderung hervor, es müſſe Englands erſte Aufgabe ſein, die„Dik⸗ tatoren“ zu vernichten und an ihre Stelle„völlig belaugloſe Perſönlichkeiten“ zu ſetzen. Die jungen Völker Euxopas und Aſtens werden da⸗ für ſorgen, daß dieſe Wunſchträume nicht in Erfül⸗ lung gehen. England, wie es wirklich ist (Funkmeldung der NM.) 8 a Berlin, 17. Februar. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht in einer Drahtmeldung ſeines Stockholmer Berichterſtatters Auszüge aus dem neuen Buch des bekannten eng⸗ liſchen Schriftſtellers H. G. Wells„Die neue Weltordnung“. Wells ſchreibt im einzelnen:„Der Krieg gegen Hitler wird vom britiſchen Weltreich ganz in dem alten Geiſt geführt. Das internationale Unterneh- mertum iſt die Krankheit der Welt und dieſes Syſtem muß verſchwinden. Es iſt am ausgeprägte ſten in England.“ An einer anderen Stelle des Buches beißt es: „Wie wir auch immer über den Wert des national⸗ ſozialiſtiſchen oder faſchiſtiſchen Regimes urteilen wollen, ſo müſſen wir doch zugeben, daß dieſe beiden Regime verſuchen, ein Gemeinſchaftsleben im ſozig⸗ len Geiſt aufzubauen. Sie ſtreben beide danach, zu verbeſſern und aufbauend zu wirken. und in dieſer Hinſicht ſind ſie der britiſchen Herrſcher⸗ kaſte weit voraus.“ Uueber dte britiſchen Plutokraten ſagt Wells:„Die britiſche Macht, die von einzelnen Familien getragen wird, iſt auf Grund des Wohllebens dieſer Familien, das durch Jahrhunderte alte Privilegien geſichert war, entartet. Von Zeit zu Zeit befreite dieſe Herr⸗ ſcherkaſte ihr Gewiſſen dadurch, daß ſie den Arbeits⸗ loſen ein Almoſen in Form von Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung gewährte. Das gegenwärtige engliſche Re⸗ gime hat keinerlei wirkliche Anſtrengungen gemacht, dieſen„ Menſchen, den Arbeitsloſen. Arbeit zu verchaffen. i 8 Die Regiernug des britiſchen Imperiums hat ſi als die reaktionärſte aller J e Vebin und Priestley philosophieren über das„England nach dem Kriege“- H. G. Wells als Rufer in der WMüſle 85 bewieſen. Das Imperium kaun keinen rünfjahresplau auf die Beine bringen; es be⸗ müht ſich nur, die eigene unausbleibliche Auf⸗ löſung aufzuſchieben und weiter in altgewohnter Weiſe zu leben und dieſes Imperium wird wohl auch ſo weiterleben, bis es nichts mehr zu ver⸗ geben haben wird. Und nun haben dieſe reichen Menſchen— und das iſt der Grund weshalb ich dieſeg Buch ſchreibe— durch eine lange Serie un⸗ glaublicher Fehler, das Imperium in einen Krieg gegen Hitler geführt. um ihn, wie ſie ſagen, zu liquidieren. Sie hoffen offenbar, anf irgend⸗ eine noch unbekannte Weiſe Deutſchlaud zu kähmen, um dann in Ruhe und Gemütlichkeit wieder zu ihren Golſplätzen und Fiſchereigewäſ⸗ ſern zurückzukehren und um nach einer guten Mahlzeit am Kamin träumend zu ſitzen.“ Kein Deutſcher und kein Italtener hat das geſagt, ſondern einer der bekannteſten engliſchen Schrift⸗ ſteller ein Mann der das Kuliſſenſpiel der engliſchen Politik aus eigener Erfahrung kennt. Anruhiges Waziriſtan Neuer Angriff des Fakirs von Ipi auf engliſche Truppen EP. Rom, 15. Februar. i Die engliſchen Truppen an der Nordweſtgrenze Indiens, ſo 1„Meſſaggero“ aus Belrut, ſelen auf der Straße Bannu—Razmak neuerdings von Aufſtändiſchen angegriffen worden, die der Fakir von Ipi geführt habe. Die engliſchen Truppen hätten . werere Verluſte erlitten als bei dem Angriff am Montag. Wenige Stunden ſpäter ſeien andere blutige Zuſammenſtöße zwiſchen den eng⸗ liſchen Truppen und den Aufſtändiſchen in dem an der obengenannten Straße gelegenen Gebiet von Hangu erfolgt. vor kürzeſter Zeit ſei dieſes Gebiet von den Engländern für ſo ſicher ehalten worden, daß ſie dort das Wochenende zu en pflegten. i des Fakirs von Ipi werde 5 engliſchen Behörden als äußerſt ernſt beur⸗ eilt. wiſſen als die Tatſache der Zuſammenkunft und das Bild der europäiſchen Neugeſtaltung rundet ſich von ſelbſt ab.“ Die italieniſche Preſſe unterſtreicht beſon⸗ ders eindrucksvoll. daß jede Zuſammnkunft. jede Be⸗ ſprechung einer der beiden Staatslenker der Achſen⸗ mächte auch die Intereſſen des anderen Achſeupark⸗ ners umſchließe. Das gelte ſowohl für Hitlers Aus ſprache mit den jugoſlawiſchen Staatsmännern wis von Muſſolinis Zuſammenkunft mit dem ſpaniſchen Staatschef. * Englands Arbeiterführer und Kollege Churchills, Herr Attlee, hat auf einer Tagung der briti⸗ ſchen Gewerkſchaften in Glasgow geſprochen, um die ſich immer deutlicher fühlbar machende Oppoſition in der Arbeiterpartei gegen die Kriegsvpolitik zum Schweigen zu bringen. Attlee ſoll eineinhalb Stun⸗ den geſprochen haben, aber ſeine Rede findet ſich nur in ſehr dürftigen Auszügen in einigen Londoner Blättern. Selbſt„Dally Herald“ verſchwendet nicht mehr als 45 Zeilen auf die Wlederaabe eines Aus⸗ zuges. Danach ſagte Attlee:„Wir ſind noch nicht da⸗ bei, den Krieg zu gewinnen. Wir ſind erſt im Be⸗ griff, uns ſelbſt vor dem Untergang zu bewahren. Weil die Lage ſo ungeheuer ernſt iſt, deshalb darf es kein Ausbiegen aus der Abwehrfront geben. Jetzt Oppoſttion zu treiben hat auch der Arbeiter kein Recht. Er hat mit dem ganzen Volke und mit der Regierung zuſammenzuarbeiten. damit eines Tages die Deutſchen beſiegt ſind.“ 5 Attlees Rede war ein Appell gegen die Lohnbewe⸗ gungen der Gewerkſchaften und ſie klang gan; anders an dieſer Stätte als im Unterhaus oder im Rundfunk. Wie aber England nun ſiegen will, das Rezept hat Herr Attlee vor den Gewerkſchaften nicht verraten. * 2 In England treffen die Herrſchenden die letzten Vorbereitungen, um im Augenblick der Gefahr den großen Sprung in die eigene Sicherheit zu tun. S berichtet der„Daily Herald“ mit ſichtlichem Mißbe hagen, daß der Flughafen Ullappol im nördlichſten Schottland in drei Meilen Um⸗ kreis mit Stacheldraht abgeſperrt wurde, obwohl gs zur Zeit keine Flugverbind eng von Illapor aus gibt. Bekanntlich iſt in den letzten Monaten der Fluz⸗ hafen Ullapvol als Reſervelufthafen für genie Sonderflugzeuge genannt worden. In kriſcheſt Zel⸗ tungen fanden ſich auch beſtimmte Behauptungen, daß ſeit. Auguſt vorigen Jahres dauernd acht Ueber ſeeflugzeuge zur beſonderen Verfügung der Regte⸗ rung und des Hofes dort ſtationiert ſind. „Die jetztigen Auslaſſungen des„Daily Herald er⸗ gänzen die geheimnisvollen Mitteilungen über Ulla⸗ pool und über die Vorbereitungen der Londoner Machthaber, falls das Leben auf der Inſel ihnen felbſt nicht mehr lebenswert erſcheinen ſollte. * Inzwiſchen wird die britiſche Oeffentlichkeit auf neue Gebietsverluſte an die Unſon als Gegenleiſtung für das Hilfsgeſetz vorbereitet. Die Londoner„Times“ veröffentlicht eine Unterredung mit dem Erſten Uu SA⸗Botſchaftsrat in London. au dieſer Unterredung habe man ſich auch über eine Pachtübertragung der britiſchen Phönix⸗Inſeln, der Lagunen⸗Inſeln und der Gilbert⸗Inſeln im Großen Ozean an die Vereinigten Staaten unterhalten. Dieſe Inseln. ſo ſchreibt die„Times“ ſeien für Ame⸗ rikas Stellung im Fernen Oſten viel wichtiger denn für England, zumal ſie Hawai vor einer Umklam⸗ merung ſicherten. die pon den ſapanſſchen Karolinen⸗ Inſeln ausgehen könnte.. a 8 Bisher waren feder Abtretung engliſcher Hoheits⸗ rechte an die Unton ähnliche publiziſtiſche Auslaſſun⸗ gen in der„Times“ vorausgegangen. Sie bexeiten auch diesmal die engliſche Oeffentlichkeit auf den weiteren Ausverkauf des Empire vor. * Lord Paget g hat in ſeiner zweiten Rund funkanſprache über ie amerikaniſchen Sender gus⸗ geführt, daß die Gemeinſchaft der Völker engliſcher Zunge an die Spitze aller Nationen das A 0 in der Weltpolitik bilden müſſe, 5 Kraſſer kann ſich der engliſche Herrſchaftsanſpruch auf die Beherrſchung der ganzen Welt nicht aus⸗ drücken. Lord Halifax überheblichen Rundfunkworte halten freilich die totale Entſcheidung der Waffen gegen England nicht einen Tag auf. erregen eres Dreißig Schulkinder ertrunken EP. Brüſſel, 17. Februar. In der Nähe von Godſcheide bei Haſſelt keuter ein Floß, das in der Hauptſache mit Schulkindern beben war, die nach Schulſchluß auf das andere Ufet des Kanals gebracht werden ſollten. Von insgeſamt 44 Kindern ertranken 30. Die Urſache des furchtbaren Unglücks war eine plötzliche Strömung, durch die das Floß teilweiſe mit Walef bedeckt wurde. Die Kinder flohen auf die andere Seite des Floßes, worauf dieſes infolge der ungleichmäßigen Belaſtung umkippte. Durch das Unglück ſind verſchiedene fa; milien mehrerer Kinder beraubt worden. eine Fami⸗ lie verlor vier Kinder. Drei Kinder verbrannt dnb. Hamburg, 17. 22 Ju der Nacht zum Sountaa ſind hei einen Sa asd im Stadtteil Schnelſen drei Kinder im 8 von drei, fünf und ſieben Jahren ums Leben gekommen. In einer im oberen Stock gelegenen Wohnung. wo die drei Kinder ſchlafend allein gelaſſen worden waren, entſtand aus unbekannter Urſache Feuer, dor erſt bemerkt wurde, als die Flammen aus 1555 Dach des Hauſes emporſchlugen. Nachbarn verſuch⸗ ten vergeblich in das obere Stockwerk zu gelangen Die Feuerſchutzpolizei fand dann die Kinder in thren Betten verbrannt auf. i Empfänger zu verlangen. „ Mannheim, 17. Februar. Spunenuntergang 17. 2. 18.50 Mondaufgang 18. 2..41 Sonnenaufgang 18. 2..38 Monduntergang 18. 2. 11.16 Muß der Raufſmann Die jeden angehende Frage, ob der Einzelhändler begründete Anſprüche ſeiner Stammkunden auf lebenswichtige freie Waren vor den Anſprüchen der Laufkunden befriedigen darf, wurde vom Reichs⸗ gericht am 6. Januar 1941 unter dem Geſichtspunkt der nach der Kriegswirtſchafts⸗Verordnung verbote⸗ nen Gefährdung der Bedarfsdeckung durch Zurück⸗ halten lebenswichtiger Erzeugniſſe geklärt. Das Reichsgericht erkenn! ein uneingeſchräuktes Recht der Stammkunden in dan Siune, daß der Ge⸗ ſchüftsmann nur an ſie abzugeben braucht, nicht an! Andernfalls könnten Volksgenoſſen, die an einem Ort erſt zugesogen ſein können, trotz dringendn Be⸗ darfs keine lebenswichtigen Erzeugniſſe kaufen. Bei Volksgenoſſen, die aus anderen Gründen in keinem einſchlägigen Geſchäft Stammkunden ſind, liegt der Fall gleich. Der Einzelhändler darf daher auch einem Laufkunden die Abgabe nicht etwa deshalb verwei⸗ gern, weil er die wenigen Sachen, die er hat, nur au Stammkunden abgebe! Zur Prüfung der Bedarfsfrage iſt der Geſchäfts⸗ mann nicht verpflichtet. Gibt er die Ware nicht ab, ſo kann er aber mangels ausreichender Ablehnungs⸗ gründe der Prüfung der Bedarfsfrage nicht aus⸗ weichen, weil er ſich ſonſt dem Vor wurf; des Zurück⸗ haltens ausſetzt. Wie der Geſchäftsmann die Be⸗ darfsfrage prüft. iſt ihm überlaſſen! Verweigerung des Bedarfsnachweiſes ſeitens des Kunden führt bei unzureichend vorhandener Ware zum Verluſt des An⸗ ſyruchs auf Lieferung. Angeſichts unſerer geordneten Wirtſchaftsführung iſt von keinem Geſchäftsmann zu verlangen nur in geringem Umfange vorrätige le⸗ benswichtige Ware ohne weiteres an jeden abzu⸗ geben, der kaufen will. Die Ablehnung des Verkaufs iſt kein Zurückhal⸗ ten, wenn ſie auf Geſetz Verordnung oder Anuwei⸗ fung eiwer zuſtändigen Stelle beruht oder aus an⸗ deren Gründen der jedem Volksgenoſſen gewähr⸗ leiteten geregelten Wirtſchaftsführung entſpricht. Als Muſter für weitere Beſtellungen benötigte Gegen⸗ ſtände brauchen nicht abgegeben zu werden. Hamſter⸗ und Angſtkäufe ſcheiden ebenſo aus. wie lediglich zu dem Zweck vorgetäuſchte Käufe, den Geſchäftsmann nach der erwarteten Ablehnung des Verkaufs der Zurückhaltung von Waren bezichtfgen zu können. Die Grenzen ſind durch dieſes praktiſch wohl wichtigſte kriegswirtſchaftliche Urteil des Reichsgerichts für die Zukunft klar abgeſteckt. Jeder tut gut, ſich genau danach zu richten. Auf Fortunas Dienſtweg“ „Sprichwörter ſind keine verläßlichen Spielregeln. Eine Frau ließ beim Tischdecken ein paar Teller fallen. Scherben bringen Glück, dachte ſtie und kaufte am Nachmittag auf dem Weg zum Geſchirrhändler beim Glücksmann ein Los. Sie gewann hundert Mark, ein einträglicher Handel. Solche kleine Be⸗ gebenheiten ereignen ſich in verſchiedener Art faſt läglich, nur kommen ſie freilich nicht in die Zeitung. Es ſpricht ſich auch ſo herum. Und womöglich käme eine Hausfvau auf den Gedanken, mit dem Kaffeeſervice lach dem Haupttreffer zu zielen. Lieber nicht! Das Glück kommt gerade dann, wenn man am wenigſten daran denkt. Es ſteht plötzlich vor einem, in grauer Uniform und mit einem voten Loskaſten. Da muß man ſofort zugreifen, denn in jeder Serie der Kriegs⸗ winterhilfe⸗Lotterie wird eine ganze Million Mark an Gewinnen, aufgeteilt in Treffer zu einer bis tau⸗ ſend Mark, die Prämien, die im Frühjahr fällig wer⸗ den, eingerechnet, ausgeſpielt. Es kann niemand ſagen, daß ihm die Gelegenheit fehlt, dem Glück eine Chance zu geben. Vierzehn bis fünfzehn Stunden ſind die Glücksmänner täglich unterwegs, um ihre klingenden Botſchaften auszutragen. Sie ſtehen un⸗ verdroſſen bei Winterkälte an den Zehnerlſpiel⸗ plätzen, waten bei Tauwetter durch die matſchigen Straßen und laufen durch die rauchigen Lokale von Tisch zu Tiſch. Ja, dann ſollen ſie noch ſagen, wo ein hoher Treffer drin iſt! Als ob ſie es wüßten!— Da lobt man ſich die Luftwaffe, die bei den Glücksmän⸗ nern hoch im Anſehen ſteht. Ste zielt mit kühnem Griff und trifft. Vier Mann kauften neulich einen ganzen Kaſten Loſe und teilten ſich hundert Mark 1 1 So geht es auch! 3 andeter nahm einen eſtpoſten von zwanzig Loſen mit einem Hauptgewinn 8 von fünfhundert Mark. Eigentlich hatte er ſie nur gekauft, damit der Glücks mann bei dem schlechten Wetter heimgehen könnte. Gutes Tun trägt Zinſen, heißt es. Womit wir wieder bei den Sprichwörtern angelangt wären. Es empfiehlt ſich gelegenklich daran zu denken und danach zu han⸗ deln. Der Erlös der Kriegswinterhilfe⸗Lotterie dient dem guten Zweck, den jeder kennt. Der„Dienſtweg der Glücksmänner und Glücksfrauen, die den Un⸗ bilden der Witterung trotzen, führt zu dem hohen Ziel der Volksgemeinſchaft. Und Fortuna iſt nicht nur dem Kühnen hold, ſondern auch dem, der ſeinen Mitmenſchen ein Opfer bringen will Bürgermeiſter Der. Wa li und Polizeipräſident, SA⸗Brigadeführer Habenicht beim Sammeln am„Tag der Polizei“ Foto: Schmidt. Das Hauptbuch jeder Hausfrau Das Deutſche Frauenwerk gibt ein Haushaltsbuch für die Hausfrau heraus Wyo iſt nun ſchon wieder mein Geld geblieben?— Das iſt eine Frage, die im täglichen Leben tauſend⸗ mal von Männern und Frauen geſtellt wird und auf die eine erſchöpfende und richtige Antwort zu geben, in den meiſten Fällen recht ſchwierig oder ganz un⸗ möglich iſt. Dabei iſt für jeden Kaufmann und für jeden Wirtſchaftsbetrieb eine ordnungs mäßige Buch⸗ führung die Vorausſetzung für ein ordnungsmäßiges Funktionieren dieſes Betriebes. Nur auf Grund ſei⸗ ner Bücher vermag der Kaufmann feſtzuſtellen. ob die Rentabilität ſeines Betriebes oder Geſchäftes ge⸗ währleiſtet iſt. Anders liegen die Verhältniſſe in der Haus wirt⸗ ſchaft. Dabei iſt die Ausgabengeſtaltung der Millio⸗ nen von Haushaltungen von größter Bedeutung für die Hauswirtſchaft. Nach allgemeinen Berechnungen gehen etwa zwei Drittel des deutſchen Volkseinkom⸗ mens durch die Hand der Hausfrau. Das ſind Mil⸗ liardenſummen, von deren Größe man ſich kaum die rechte Vorſtellung machen kann. Im allgemeinen wird über das Einkommen jedes Volksgenoſſen genau Buch geführt. Nur in der Küche hört das auf. Das liegt ſelbſtperſtändlich in erſter Linie daran, daß der Haus⸗ frau die Zeit fehlt. um genau Buch zu führen über Einnahmen und Ausgaben. Nur wenige Hausfrauen führen in zweckmäßiger Weiſe Buch. Die meiſten be⸗ gnügen ſich mit flüchtigen Eintragungen auf Zetteln, die irgendwo herumflattern. Es hat ſchon in vielen Fällen unangenehme Auseinanderſetzungen wegen dieſer Dinge gegeben. Der Mann glaubte einen Anſpruch darauf zu haben. zu erfahren, wo das von ihm verdiente Wirtſchaftsgeld geblieben iſt. Die Frau dagegen vertritt dann faſt immer den Stand⸗ punkt, daß im Haushalt ſowieſo nur das Notwen⸗ dige ausgegeben werde. daß es ihr an Zeit und Muße fehle, jeden Pfennig einzutragen und daß die„große Kaſſe“ ſowieſo vom Manne geführt werde. Alf) Be⸗ gründungen dafür, daß ein Haushaltsbuch tatſächlich nicht geführt wird, ſind genug da. Nur helfen auch ſie nicht über die Tatſache hinweg, daß in vielen Ehen ein ewiger Widerſtreit darüber beſteht, wo denn nun eigentlich das Geld geblieben ſei. Dieſem Zuſtand will das Deutſche Frauenwerk abhelfen. Es iſt bei ſeinen Ueberlegungen an den Kern der Sache herangegangen. Es fehlte nämlich bisher ein zweckmäßiges Haushaltsbuch für unſere Hausfrauen. In richtiger Erkenntnis dieſes Tatbe⸗ ſtandes hat das Deutſche Frauenwerk nunmehr ein neues Haushaltsbuch bearbeitet und herausgegeben. Es wurde geſchaffen auf Grund langjähriger Erfah⸗ rungen nicht nur einzelner, ſondern ganzer Genera⸗ ttonen von Hausfrauen. Seine Führung geſtattet einen höchſt einfachen und praktiſchen außerdem aber gründlichen und lückenloſen Ueberblick über den Ver⸗ bleib des Wirtſchaftsgeldes. Das neue Haushaltsbuch des Deutſchen Frauen⸗ werkes iſt in neun Sachſpalten eingeteilt. Dieſe um⸗ faſſen alles, was im allgemeinen in den Bereich der Hauswirtſchft gehört. Eine allgemein verſtändliche Anleitung ermöglicht jeder Hausfrau das Verſtänd⸗ nis für die Führung dieſes Haus haltsbuches. Es iſt ſelbſtverſtändlich erſte Vorausſetzung. regelmäßig und dauernd die Eintragungen vorzunehmen und nicht Tage oder gar Wochen verſtreichen zu laſſen, bis man ſich einmal daran ſetzt. Die Hausfrau muß mit Luſt und Liebe an die Führung ihres Haushalts⸗ buches herangehen. Und eine weitere Vorausſetzung iſt natürlich, daß die betreffende Hausfrau wirklich die Abſicht hat, ſich und dem Manne Rechenſchaft ab⸗ zulegen. Bei der großen Bedeutung jedes Haushalts für die geſamte Volkswirtſchaft iſt die ordnungsmäßige Führung eines Haushaltsbuches durchaus keine überflüſſige Bürokratie, ſondern für die Wirtſchafts⸗ geſtaltuna jedes Haushaltes und damit auch für die Allgemeinheit von Wichtigkeit. G. Wam. Jugenddienpflicht Sie wird Vorausſetzung für das Fortkommen Nach der ſoeben erfolgten Erfaſſung für die Ju⸗ genddienſtpflicht iſt jetzt oͤie Frage gut entſcheiden, ob im Einzelfall der Junge oder das Mädel zur Erfül⸗ lung der Dienſtpflicht herangezogen werden ſoll. In dem amtlichen Organ des Jugendführers des Deut⸗ ſchen Reiches„Das junge Deutſchland“ nimmt hierzu Gdgar Randel von der Behördenabteilung der Reichs⸗ jugendſührung das Wort. Selbſtverſtändlich iſt, ſo ſagt er u. a, daß die Heranziehung zum Dienſt der Normal⸗ fall iſt. Später wird kein Jugendlicher in der Volksgemeinſchaft mehr Platz haben, der labgeſehen von den Fällen unverſchuldeter Nichtteilnahme we⸗ gen geſundheitlicher Gründe uſw.) nicht durch die Enziehung in der Hg gegangen iſt. Schon fetzt iſt die Zugehörigkeit zur HJ in vielen Fällen Vorausſetzung für das e d Fortkommen des Jugendlichen. Wenn die Ableiſtung der Jugenddienſtpflicht nicht heute ſchon Vorausſetzung für die Arbeitsdienſt⸗ und Wehr⸗ pflicht uſw. iſt, ſo hat dies ſeinen Grund vor allem darin, daß die Durchführung der e aus techniſchen Gründen erſt im vergangenem Jahr erſtmalig in Angriff genommen werden konnte und die Zuſammengehörigkeit zur HJ bis dahin geſetzlich nicht geregelt war. Trotzdem wird natürlich die Ab⸗ leiſtung der Jugenddienſtpflicht ſchon in nächſter Zeit ſpäteſtens nach Aufruf der 5 grundlegenden Vorausſetzungen im ſpäteren Leben des Jugend⸗ lichen fein. Gerade wegen dieſer großen Bedeutung, die die Ableiſtung der Jugenddienſtpflicht für jeden deutſchen Jugendlichen haben wird muß ſchon jetzt forgfältig geprüft werden, ob tatſüchlich im Einzel⸗ Vorſchriftswidrige Poſtſendungen tach der Poſtordnung können Sendungen, die den Beſtimmungen nicht entſprechen, dem Einlieferer zur Beſeitigung der Mängel zurückgegeben werden. Im übrigen entnehmen wir der„Deutſchen Poſt⸗ zeitung“ über die Behandlung vorſchriftswidriger Sendungen folgende Ausführungen: Bei der Be⸗ urteilung, ob eine Sendung poſtordnungsmäßig iſt, iſt nicht kleinlich zu verfahren. Es bleibt dem pflicht⸗ mäßigen Ermeſſen der Beamten überlaſſen, über die Zulaſſung der Sendung zur Beförderung zu entſchei⸗ den. Vor allem muß vermieden werden. die Vor⸗ ſchriften dem Buchſtaben nach auszulegen und anzu⸗ wenden und ſo die Poſtbenutzer zu verägern. Geringfügige Mängel der Aufſchrift, der Verpackung oder des Verſchluſſes können ohne wei⸗ teres beſeitigt werden. Hierbei iſt es nicht an⸗ gebracht, Entſchädigungen von dem Abfſender oder Abſendern jedoch, die ge⸗ wohnheitsmäßig oder mißbräuchlich die Hilſe der Poſt in Anſpruch nehmen, müſſen die Sendungen zur Be⸗ ſeitigung der Mängel zurückgegeben werden. Grund⸗ ſatz iſt, daß Gegenſtände, deren Beförderung eine Gefahr für die Poſtſendungen bildet, von der Beför⸗ derung auszuschließen ſind. Auch dürfen Sendungen mit hervorſtehenden Nägeln, Holzſplittern ufw. auf leinen Fall angenommen werden. Wird eine Sen⸗ dung als ſolche mit verbotenem Inhalt erſt nach der Hünlieſexung 7% urſickengoßen Bei verbo widzig eingelitſerten Bendungen hat bie Veichspoſtdirektion die gerichtliche Beſtraung der uldigen zu veraulaſſen. Sendungen ohne Auf⸗ ſcglift werden dem Absender zurückgegeben. wenn er aus der äußeren Beſchaffenheit der Sendung zu er⸗ mitteln iſt. Sendungen mit unzuläſſiaen Auſſchriften wie an nicht namentlich bezeichneten Perſonen und Telegrammkurzanſchriften ſind nicht zur Beförde⸗ rung zugelaſſen. Poſtwertzeichen ſollen ſo aufgeklebt ſein, daß ſie keine Schriftzeichen und Stegelabdrücke berdecken. Bei Poſtanweiſungen, Zahlkarten und Paketkarten ſollen ſie nicht auf die Abſchnitte über⸗ greifen. Die Marken dürfen nicht aufeinander ge⸗ klebt und nicht über Ränder eines Briefumſchlages umgelegt ſein.. Wenn bei Paketen mit Aufſchriftfarbe ausnahms⸗ weiſe der Abſender auf ſeinen Wunſch nicht auf der Umhülle angegeben iſt, ſo hat der Annahmebeamte den Einlieferer zu fragen, ob ein Doppel der Aufſchrift in der Sendung vorhanden iſt. Sen⸗ dungen, deren Anſchriften nicht hinreichend befeſtigt ſind, ſind nicht anzunehmen, auch nicht auf Gefahr des Abſenders. Wenn auch die Rückgabe vorſchrifts⸗ widriger Sendungen die Regel bildet. ſo läßt die deutſche Reichspoſtordnung gewiſſe Arten nicht poſt⸗ ordnungsmäßig eingelieferter Sendungen zur Be⸗ förderung zu. Solche Sendungen unterliegen aber dem höheren Gebührenſatz einer anderen Verſen⸗ dungsart, ſo Poſtkarten der Briefgebühr, Druckſachen der Gebühr für Briefe, Geſchäftspapiere oder Miſch⸗ ſendungen, Geſchäftspapiere und Warenproben und Miſchſendungen der Briefgebühr. Sendungen mit gefälſchten oder ungültigen Marken ſind als nicht⸗ freigemecht zu beßandeſn. Auf das Fehlen der Ab⸗ entherallg gabe 3 3 In 14 5 1 beamte den Einlietever hinzuweiſen. Der Abſender hat alle Nachteile zu vertreten, die aus voc ſchrifts⸗ wibriger Verpackung, Verſchließung und Aufſchrift hervorgehen. Jeder Schaden iſt von ihm zu erfetzen. fall ein Ausnahmefall es rechtfertigt, einen Jugend⸗ lichen nicht zum Dienſt heranzuziehen. Die Fernhaltung vom Dienſt kann geſchehen durch Bereitſtellung. Zurückſtellung, Befreiung und Ausſchluß. Bei der„Bereitſtel⸗ lung“ wird der Jugendliche nicht zum Dienſt her⸗ angezogen. wird jedoch der Form nach in die Reihe der Dienſtpflichtiaen aufgenommen und ſteht der OJ jederzeit zur Dienſtleiſtung zur Verfügung. Für die Zehnjährigen wurde bisher keine Bereitſtellung zu⸗ gelaſſen, während für den Jahrgang 1923— und Aehnliches wird für die älteren Jahrgänge voraus⸗ ſichtlich während des Krieges gelten— die Möglich⸗ keit gegeben war, eine Bereitſtellung auszuſprechen, vor allem wegen des durch Einberufungen bedingten Führermangels der HJ. 2 Eine„Zu rückſtetkung“ kommt zeitweilig in Betracht, wenn der Jugendliche 3. B. beruflich im Betriebe oder in der Landwirtſchaft der Eltern un⸗ entbehrlich iſt. Die Zurückſtellung kann immer nur ausnahmsweiſe erfolgen. Bei 0 G5 es zwei Arten: Zunächſt kann, aus ähnlichen ründen wie bei der Zurückſtellung, eine Befreiung bereits zugewieſener oder hereitgeſtellter Jugndlicher vom Dienſt in der HJ erfolgen. Ferner hat die 8. die Möglichkeit, die„Befreiung“ zu benutzen, um ſich von unerwünschten Elementen freizuhalten. Ebenſo gibt es bei„Ausſchluß“ zwei Arten: Den zeitlich nicht begrenzten und den zeitlich(für die Dauer der behördlichen Verwahrung) begrenzten. In beiden Fällen verliert der Ausgeſchloſſene nicht nur ſeinen Platz in der Gemeinſchaft der Jugend, ſondern auch die Anwartſchaft. im ſpäteren Leben ein vollwertiger Volksgenoſſe zu werden, wenn er ſich nicht rehabilitiert. Wegen der weittragenden Folgen wurde angeordnet, daß dem Ausſchluß ein ſorgfältiges Ueberprüfungsverfahren voranzugehen hat. Doch kommt dies nur für die älteren Jugend⸗ lichen in Betracht. Bei den Zehnjährigen wird in jedem Fall unterſtellt, daß eine HJ Unwürdigkeit noch nicht in Frage kommen kann, da vielmehr im⸗ mer noch ein Erziehungsverſuch möglich iſt. „Sieg im Meſten“ in 51 deutſchen Städten Der Heereskriegsfilm„Steg ian Weſten“, der im Berliner Uraufführungstheater in der dritten Woche vor ausverkauftem Hauſe läuft, wurde am 14. Februar in 51 deutſchen Großſtädten, darunter in den Städten mit Sitz eines Stellvertretenden General⸗ kommandos, erſtaufgeführt. 5. Im ganzen Reich fanden die Vorführungen in feterlichem militäriſchem Rahmen in Anweſenheit der führenden Perſönlichkeiten von Partei und Staat ſowie zahlreicher anderer Ehrengäſte ſtatt. In den Standorten nahmen die zur Zeit anweſenden Ritter⸗ kreuzträger und Träger des Ordens Pour le Mérite ſowie Verwundete aus den Lazaretten und Abord⸗ nungen der drei Wehrmachtsteile an den Vorſüh⸗ rungen, die überall durch Wehrmachtsmuſikkorps muſtkaliſch umrahmt waren, teil. 0 Aus allen Orten wird übereinſtimmend von dem tiefen Eindruck des Films berichtet. Da⸗ bei wird die zuſammenhängende eee des J„ han i 0 87 55 den etim gezeigte Wafſenwirtung, die im Zuſam⸗ menhang mit den Leiſtungen der deutſchen Wehr⸗ macht das deutſche Volk noch einmal die gewaltige Größe des Sieges im Weſten nacherleben ließ, der„Befreiung“ Auf Wöederſehen in 40 Jahren Die große Konjunktion“ der beiden Pla⸗ neten Jupiter und Saturn nähert ſich ihrem Ende, Seit dem letzten Zuſammentreffen der beiden Plane⸗ ten am 11. Oktober des vergangenen Jahres dem ein weiteres Zuſammentreffen im Auguſt 1940 por⸗ ausgegangen war entfernte ſich Jupiter, der hellere im weſtlicher Richtung von Saturn, bis er am 31. De⸗ zember zum Stillſtand kam und ſich ſeither wieder Saturn nähert. Am 20. Februar um 21 Uhr ſteht er wieder genau ſüdlich des Saturn in einem Abſtand von etwa 3 Vollmondbreiten. Von nun ab entfernt er ſich immer mehr öſtlich von ihm und trifft ihn erſt in etwa 20 Jahren wieder. Zuſammenkünfte dieſer beiden großen Planeten am Himmel gehören zu den ſelteuſten Ereigniſſen. Sie ereignen ſich etwa alle 20 Jahre. Dreifache Zuſammenkünfte aber, wie die jetzt zu Ende gehende finden noch viel ſeltener ſtatt. Seit dem„Stern der Weiſen“, der eine ſolche dreifache Konjunktion im Jahre 7 v. d. Ztw. war, fanden 98 Zuſammenkünfte der beiden Planeten ſtatt, von denen aber nur 12 dreiſache Begegnungen waren. Die letzte dieſer großen Konfunktionen fand im Jahre 1682/83, die vorletzte 1425 ſtatt. Die nächſte der dreifachen Begegnungen wird in der erſten Hälfte des Jahres 1981, die ihr folgende aber erſt im Jahre 2238/30 eintreffen. Die Möglich⸗ keit, daß eine Generation zwei ſolcher Dreifach⸗ begegnungen beobachten kann, iſt außerordentlich ſelten. Seit Beginn unſerer Zeitrechnung iſt dies nur dreimal der Fall geweſen, nämlich bei den gro⸗ zen Konjunktionen 411/412 und 452, alſo etwa zur Zeit des Hunneneinbruchs nach Gallien, dann bei den großen Konjunktionen 967/968 und 1007/1008, daß war zur Zeit Otto des Großen und ſeines Sohnes und Enkels und ſchließlich bei den Konfunktionen 1255/56 und 1306 alſo zur Zeit des Kaiſers Rudolf v. Habsburg. Die Kinder dieſes Jahrhunderts haben alſp ſeit 600 Jahren zum erſten Male die Mögllchkeit, g wei dieſer ſeltenen Dreifachbegegnungen zu ſehen. Gegenwärtig gehen beide Planeten ſchon vor der Sonne auf und ſind bei Ende der hellen Dämmerung bereits hoch im Süden zu finden. Sie gehen ſchon von Mitternacht unter, ſo daß ſie nur am Abendhim⸗ mel geſehen werden können. Die Gelegenheit, ein ſo ſeltenes Ereignis beobachten zu können, ſollte ſich niemand entgehen laſſen. Es iſt nicht alles Schweinefleiſch Die 40jährige Frau Martha Sch. ſtand hinter der Gardine und lugte angeſtrengt zum Balkon der ge⸗ genüber wohnenden Frau T. hinüber. Da lagen ſchon wieder wie ſo oft in letzter Zeit, größere Fleiſch⸗ und Wurſtmengen. Das kann nicht mit rechten Dingen zu⸗ gehen, ſagte Frau Sch. zu ſich ſelbſt, hier muß es ſich um eine üble Hamſterei handeln, und ſo etwas darf nicht geduldet werden. Auf Grund ihrer Entdeckung verfaßte ſie eine Anzeige gegen Frau T. und war nicht ſchlecht erſtaunt, als ſie ſich daraufhin wegen falſcher Anſchuldigung vor dem Berliner Amtsgericht verantworten mußte. „Gewiß,“ meinte Frau T. als Zeugin lächelnd vor Gericht,„die Angeklagte hat ganz richtig geſehen. Auf meinem Balkon pflege ich häufig größere Mengen Wurſt und Fleiſch aufzubewahren. Es handelt ſich dabei aber durchaus um markenfreies Pferdefleöſch, das mein Mann leidenſchaftlich gern ißt. Selbſt im tiefſten Frieden mußte ich ihm allwöchentlich Pferde⸗ fleiſch zubereiten.“ Damit löſte ſich die Angelegen⸗ heit in Wohlgefallen auf, denn weder lag eine ſtraf⸗ würdige Hamſterei, noch eine falſche Anſchuldigung auf der anderen Seite vor. Die Angeklagte wurde daher freigeſprochen. Blitz auf Eudwigsbuſen Vier Wochen Jugendarreſt. In eiwer Nacht im Januar waren aus einem Verkaufshäuschen am Ludwigshafener Hauptbahnhof Rauchwaren und Süßigkeiten geſtohlen worden. Am darauffolgenden Morgen wurde im Warte⸗ ſgal des Mannheimer Hauptbahnhofes ein 17 Jahre alter Burſche verhaftet, in dem der Einbrecher in das Verkaufs⸗ Häuschen ermittelt wurde. Es wurde ferner ſeſtgeſtellt, daß der Junge ſich als Dienſtverpflichteter von ſeiner Ar⸗ beitsſtelle entfernt und den Arbeitsplatz ohne Grund ver⸗ baſſen hatte. Das Gericht verurteilte ihn wegen dſeſer beüden Vergehen zu vier Wochen Jugendarpeſt. Betrügerin feſtgenommen. Vor einiger Zeit hatte in Ludwigshafen eine Schwindlerin verſucht, minderwerlige Waſchmittel als Perſil abzwſetzen. Sbe gab ſich dabei als Vertreterin einer bkannten Firma aus und täuſchte vor, daß ſie das Waſchmittel nur an bie Stammkumden der von ihr vertretenen Firma abgeben wende. In Würklichbeit waren aber alle dieſe Angaben ein ausgemachter Schwin⸗ del. Jetzt üſt es der Ludwigshafener Kriminalpolitzei ge⸗ lungen, die Betrügerin zu ermitteln. Geſſſch ä dä gte wenden dringend erſucht, ſich bet der Kriminalpoligeiſtelle in der Wöttelsbachſtraße 3 zu melden. 5 Das rote Fahrrabſchlußlicht. Daß Judwigshafener Po⸗ lizeipräſtdium weiſt mit beſonderem Nachdruck darauf hin. daß ſämtliche bei Nacht und Nebel benutzte Fahrräder mit einem roten Schlußlicht verſehen ſein müſſen. Da feſtge⸗ ſtellt wurde, daß dieſe Schlußlichter beim Einze lhamdel vorrätig ſind, wepden alle Ludwigshafener Radfahrer auf gefordert, ihre Fahrräder umgehend mit Schlußlichtern 1 auszurüſten: Pimpfe muſizieren. Mit einer hervorragend gelungenen und vielverſprechenden Gemeinſchaftsleiſtung wartete der Jungſtamm 11/317 im JG⸗Feierabendhaus auf. In dem bis auf den letzten Platz beſetzten Saal ſtarteten die Pimpfe in festlichem Rahmen einen Oiederabend, der unter dem Motto ſtand„Soldatenlieder aus alter und neuer Zeit“ und der neben bekannten Märſchen mehr als ein Dutzend wohlbekannter und beltebter Soldatenlieder brachte. Da⸗ bei zeigten ſich Fanfaren⸗ und Spielmannszug in prächti⸗ ger Verfaſſung und auch die Pimpfe ſangen, daß die vie⸗ ben Zuhörer ehrlich begeiſtert waven. Der wirkſame Auruf „Hallo. Liebling, den Hausſchlüſſel— a Zeichnung R. Fäcke Scherl Mi. Je ärger die Not England auf den Nägeln brennt, deflo lonfuſer werden ſeine wiriſchaſtlichen Maßnahmen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 17. Februar. Die Londoner Propagandaſtellen ſind in dieſer Zeit beſonders eifrig. Meldungen über allerlei Pläne und Maßnahmen zur Bekämpfung der täglich größer werdenden wirtſchaftlichen und ſozialen Schwierig⸗ keiten zu verbreiten. Ihre Durchführung wird, wie gewöhnlich, als gerade revolutionierend bezeichnet. Mit weniger geht es jetzt nicht. Allerdings ſollen dieſe Pläne erſt irgendwann in der Zukunft verwirk⸗ licht werden. a g So wird zum Beiſpiel gemeldet, daß man die Einführung von Gin heitspreiſen in allen Cafes und Gaſtwirtſchaften, ſowohl in der einfachſten Eaſtend⸗Kneipe, wie in den Luxusreſtau⸗ rants des Weſtends, plant, wenigſtens beſchäftigt man ſich mit dieſem Plan in dem engliſchen Lebens⸗ mittelminiſterium. Die Grundvorausſetzung für ihre Durchführung iſt aber wiederum, daß ein Vor⸗ ſchlag zu einer weitgehenderen Lebensmittelratio⸗ nierung und Preisüberwachung verwirklicht wird. Nach wie vor brauchen nämlich Perſonen, die ihre Mahlzeiten in den Reſtaurants einzunehmen in der Lage ſind, keine Lebensmittelabſchnitte abzugeben, was als eine ſoziale Ungerechtigkeit bezeichnet wor⸗ den iſt. Wenn dieſer Mißſtand behoben iſt, können die Einheitspreiſe eingeführt werden. Das bedeutet nun aber nicht, daß dieſelben Preiſe in den Weſtend⸗ Reſtaurantg wie in den Eaſtend⸗Kneipen gezahlt werden ſollen, denn die Luxus reſtaurants ſollen ſelbſtverſtändlich berechtigt ſein, Komfortzuſchläge zu erheben, ſchon damit ſie nicht von dem einfachen Volk beläſtigt werden. Das ſchönſte an der Zweckmeldung kommt aber zum Schluß. Darin wird nämlich mit⸗ geteilt, daß dieſer„revolutionierende“ Plan erſt nach einer dreimonatigen Durchberatung durchgeführt werden kann und dann auch nur verſuchsweiſe in kleineren Bezirken. Wenn dieſe Verſuche gut aus⸗ fallen, dann wird man allmählich daran gehen, die Maßnahmen allgemeiner zu machen. In dieſem Juſammenhang wird auch gemeldet, daß die Gewerkſchaften ſchon vor einiger Zeit Zu⸗ ſchlagsrationen von Fleiſch und Käſe für die Arbei⸗ ter der ſchweren Induſtrien, vor allem der Rüſtungs⸗ induſtrie, verlangt haben. Jetzt wird groß und breit gemeldet, daß„gute Ausſichten für die Berückſich⸗ ligung dieſes Verlangens tatſächlich beſtehen“. Aller⸗ dings ſteht dies im Zuſammenhang mit der Erwei⸗ terung des jetzigen Rationierungsſyſtems. Wie weiter gemeldet wird, haben beſonders die engliſchen Theater ſchwer unter dem Bomben⸗ krieg zu leiden und die einzige Möglichkeit, ſie halb⸗ wegs am Leben zu erhalten, iſt die Anordnung von Sonntagnachmittags⸗Vorſtellungen. Nach einem 264 Jahre alten Geſetz dürfen aber bekanntlich in Eng⸗ land keine Tagesvorſtellungen an Sonntagen ge⸗ geben werden. Die Theaterdirektoren haben deshalb hei dem Innenminiſter den Antrag geſtellt, daß die⸗ ſes veraltete Geſetz aufgehoben wird. Der Herr Innenminiſter möchte es natürlich ſehr gern und auch eine Anzahl Unterhausmitglieder ſind für die Aufhebung gewonnen. In den religiöſen oder viel⸗ mehr bigotten Kreiſen Englands dagegen erhebt man heftigen Widerſpruch gegen dieſe Abſicht. i Angeſichts der geſteigerten Anforderungen an den engliſchen Binnenverkehr haben die Behörden ſich ganz plötzlich daran erinnert, daß England 600 Mei⸗ len Kanäle hat, die angeblich zehnmal ſo viel Verkehr übernehmen können wie bisher. Natürlich fen man auch hier ſein Wenn und Aber das in die⸗ em Falle darin beſteht, daß man keine Befatzung und wohl auch nicht genügend Kähne hat. Die Be⸗ hörden überlegen aber, wie ſie dieſe Mängel beheben können und werden wohl in Zukunft auch hier mit Deri Briteubomber in einer Minute abgeſchoſſen Der General ſpricht einer Flakbatterie, die drei feindliche Bombenflugzeuge in einer Minute abge⸗ ſchoſſen und ſich auch im Erdckampf ſehr hervorgetan hatte, ſeine beſondere Anerkennung aus und über⸗ reicht dem Batteriechef eine Ehrenurkunde (PK. Dreeſen, Atlantie, Zander-Multiplex⸗K.) Zwiſchen den Trümmern Londons Blick auf die unverſehrte St.⸗Pauls⸗ Kathedrale, geſehen durch von Bombenwürfen verurſachte Trümmer. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multtplex⸗.) einem revolutionierenden Vorſchlag— Propaganda machen. In der engliſchen Bevölkerung wächſt, wie aus einem in hieſigen Gewerkſchaftskreiſen viel beſproche⸗ nen Bericht aus Mancheſter hervorgeht, infolge des unaufhaltſamen Anſteigens der Preſſe, der ſinkenden Kaufkraft des Geldes— die Furcht vor einer großen Inflation immer mehr. Man beobach⸗ tet in dieſem Zuſammenhange vor allem den in Gang befindlichen Sparfeldzua Kingsley Woods mit größtem Mißtrauen. Kingsley Wood fordert, daß jeder Lohn⸗ und Gehaltsemp fänger der Regierung wöchentlich einen beſtimmten Betrag für Kriegszwecke zur Verfügung ſtelle. Dieſes Geld würde, wenn die Inflation ſich weiter entwickle, nur in entwertetem Papier zurückgezahlt werden, das heißt, praktiſch verloren ſein. Die Re⸗ gierung wiſſe das auch ganz genau. ſie ſpiele ſich aber trotzdem als Treuhänderin der nationalen Erſpar⸗ niſſe auf, das heißt, ſie betrüge das Volk. Die Re⸗ gierung und die ihr naheſtehenden Finanzkreiſe wüßten ganz genau, daß die Inflation nicht mehr aufzuhalten ſei, ſuchten der Bevölkerung aber immer noch Sand in die Augen zu ſtreuen um in den Be⸗ ſitz von Geldmitteln für ihre Kriegspolitik zu kom⸗ anen. Der Sparfeldzug des Kabinetts ſei das größte Betrugsmanöver am engliſchen Volke, das je in Szene geſetzt worden ſei. Am Ende würde ein verarmtes Volk, das all ſeine Erſparniſſe verloren habe, einer Oberſchicht gegen überſtehen, deren politiſche und wirtſchaftliche Stel⸗ lung ſtärker denn je ſei, da ſich ihr Grund⸗ und Im⸗ mobilienbeſttz ja völlig intakt erhalten habe. Angriffe gegen Croß Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 17. Febr. Der Arbeits miniſter Bevin verſucht jetzt, den Schiffsbau auf den enaliſchen Werften möglichſt zu beſchleunigen. Die angekündigte Staatsüberwachung der Werftinduſtrie ſoll demnächſt verwirklicht wer⸗ den. und gleichzeitig ſollen ein Generaldirektor für die geſamten Werften und eine Anzahl Bezirksdirek⸗ toren ernannt werden, deren Aufgabe es ſein ſoll, alle Leiſtungs möglichkeiten der Werften zuſammen⸗ zufaſſen und auszunutzen, ſo daß federmann und jede Maſchine voll beſchäftſat werden. Der Arbeitsmini⸗ ſter Bevin hat ſeine diesbezüglichen Pläne den Ge⸗ werkſchaften der Werftarbeiter vorgelegt und hat auch mit den Arbeitgebern Beratungen abgehalten. Ueber die Ergebniſſe wird allerdings nichts gemel⸗ det, und inzwiſchen ſetzen die deutſchen Streitkräfte 5 Handelskrieg mit den bekannten Ergebniſſen ort. Der Schiffsraummangel wird alſo ſtändia drük⸗ keuder empunden, fahrtsminiſter Croß in der engliſchen Oeffenutlich⸗ keit ſchärfſteus angegriffen wird. Man erklärt, er ſei nicht der Mann lebenswichtige Aufgabe, er ſei zwar ein vorwärts⸗ ſtrebender junger Politiker, aber das Schiffahrts⸗ miniſterium brauche jetzt als Leiter einen Mann, der ein befähigter und unerſchrockener Adminiſtrator und mit allen Einzelheiten der Schiffahrt vertraut ſei. Der Schiffsraum werde nicht genug ausgenutzt. Es herrſche Verwirrung bei den Verladungen in den Häfen und bei Disponkerung der Tonnage. Es be⸗ ſtehe keine Zuſammenärbeit zwiſchen den verſchiede⸗ nen Aemtern, die Tonnage werde zur Küſtenfahrt eingeſetzt, und die Verſpätungen in den Häfen ſeien kataſtrophal. für dieſe bar. Man ſah ihre Geſchütze an Deck. Organiſierle Diebesbanden in London (Funkmeldung der NM.) +E Neuyork, 17. Februar. Wie„New York Herald Tribune“ aus London meldet, hat die engliſche Polizei eine verſtärkte Zahl von Dekektiven einſetzen müſſen, die gegen die in letzter Zeit überhandnehmenden Lebens mittelrxäuber in London vorgehen ſollen, Lebensmittel und Tabak⸗ waren ſind in Mengen, deren Wert in die Tauſende gehen, während der letzten Wochen geſtohlen worden und man ſei überzeugt, daß die Diebe aufs beſte or⸗ ganiſiert ſind. Fleiſch, Butter, Zucker, Tee, Zigaret⸗ ten und Konſerven ſeien es vor allem. die die Auf⸗ merkſamkeit der Diebe auf ſich zögen. Die größte Zahl der Ueberfälle würden auf Laſtwagen aus⸗ geführt. Vier bis fünf Laſtwagen würden täglich in London ausgeraubt. Die meiſten Diebſtähle würden im Stadtteil Whitechapel ausgeübt, da die Mehrzahl der Märkte für dieſe Waren ſich dort befänden. 49 Exkönig Alfons ſckwer erkrankt Das nennt man revolufonſerende Maßnahmen“ EP. Rom, 17. Februar. Exkönia Alfons XIII. von Spanten hat am ver⸗ gangenen Donnerstag einen Herzkrampf(Angina pectoris) erlitten. An ſeinem Krankenlager befin⸗ den ſich der Prinz von Aſturien und der Herzog von Segovia nebſt anderen Mitgliedern der kön'glichen Familie. Der Zuſtand des Kranken haft ſich in den letzten Tagen zuſehends verſchlimmert, ſo daß man ernſte Befürchtungen um ſein Leben hegt Da Exkönig Alfons ſeit Jahren in Rom lebt. nimmt der italieniſche Königshof und der römiſche Adel lebhaften Anteil an ſeinem Leiden. Aegypten beſinnt ſich Alle italieniſchen Schulen wieder geöffnet EP. Rom, 17. Februar Die ägyptiſche Regierung hat alle italieniſchen Schulen, die nach Abbruch der diplomatiſchen Be⸗ ziehungen mit Italien geſchloſſen worden waren, wieder geöffnet. Die Schließung erſolgte damals auf engliſchen Druck hin. Es ſtellte ſich aber heraus, daß dadurch nicht zuletzt die ägyptiſche Jugend in ihrer Fortbildung behindert wurde. ie der Gelell zug an aun vernichtet wurde Nur ein Schefß wurde mit Abſicht übrig gelaſſen! Von Kriegsberichter Nonneubruch anb Bei der Kriegsmarine, 15. Febr.(P..) Am 12. Februar haben deutſche Kriegsſchiffe einen engliſchen Geleitzug in atlautiſchen Ge⸗ wäſſern völlig veruichtet. 14 bewaffnete feind⸗ liche Haudelsſchiffe mit zuſammen 82 000 BR 2 haben wir verſenkt. Wir fuhren zweimal an dem Geleitzug entlang. Was unſere Granaten beim erſten Paſſieren noch nicht vernichtet hatten, das verſenkten wir nach der Kehrtwendung. Die zweite Vorbeifahrt vollendete das Vernichtungs⸗ werk reſtios bis auf einen einzigen Dampfer, den wir abſichtlich übrigließen. 5 Die engliſchen„Handelsſchiſfe“ wollten uns offen⸗ bar den Beweis führen, daß ſie bewaffnet waren. Sie beſchoſſen uns mit ihrer Artillerie. Der gelbe Qualm ihrer einſchlagenden Geſchoſſe ſtieg oft in ziemlicher Nähe unſerer Kriegsſchiffe aus dem Waſſer. Keinen Treffer erzielten die engliſchen Kanoniere. Die von Churchill ſeinerzeit befohlene allgemeine Bewaffnung der Handelsſchiffe hat die Gefahren für dieſe nur er⸗ höht. Denn ſie werden wie Kriegsſchiffe behandelt. Der große Schlag, den wir gegen die engliſche Schiffahrt führen konnten, ſpielte ſich folgender⸗ maßen ab: Schon am Dienstag dem 11. Februar trafen wir auf einen engliſchen bewaffneten Handelsdampfer. Er hatte zu dem Geleitzug gehört, den laufend U⸗ Boot⸗Angriffe und Fernbomber weſtlich der portu⸗ gieſiſchen Küſte zerſprengt hatten. Dieſen Dampfer verſenkten wir durch einige gutſitzende Salven. Die Stelle ſeines Unterganges war eine einzige von Die ſchottiſche Beſatzung Apfelſinen bedeckte Fläche. des 1200 BR großen Dampfers nahmen wir an Bord. Dann ſetzten wir die Reiſe fort. N Im erſten Tageslicht des Mittwochs wurden drei winzig kleine ſchwarze Schatten ausgemacht. Daun wurden es fünf, dann ſechs, acht und immer mehr. Schon waren die Dampfer mit bloßem Auge erkenn⸗ 0 g Wir feuerten die erſte Salve mittleren Kalibers. Eine Leuchtkugel ging auf dem getroffenen Dampfer hoch und wir ſtellten ſofort das Feuer ein. Von nun ging alles ſchnell. Von den übrigen„Handelsdampfern“ wurde noch auf uns gefeuert. Jetzt nahmen ſich unſere Schiffe die einzelnen feindlichen Dampfer aufs Korn. Wir hören die Exploſionen, aber der Pulverdampf General Frauco bei Muſſoliui Der Duce und der Caudillo in Bordighera. Links der ſpaniſche Außenminiſter (Funkbild.) Serrano Suner. (Aſſociated Preß,. Zander⸗Multiplex⸗ K) Deutſche Filmleute in Italiens Filmſtadt Deutſche Filmfachleute mit Profeſſor Carl Froelich und Miniſterialrat Dr. ſterlum für Vollsaufrlärung und Propaganda ſtat teten während ihrer Ita niſchen Filmſtadt Einecitta einen Beſuch Hippler vom Reichsmini⸗ lienreiſe auch der italie⸗ ab.— Unter Führung von Orazi Vezio, dem Leiter des italieniſchen Filmſchaffens, beſichtigen die deutſchen Gäſte ein Atelier während der Aufnahme.— (Aſſociated Preß, Zander Multiplex⸗.] unſerer Artillerie verdeckt die Sicht. Hinter ung lie⸗ gen brennende Schiffe, teils ſchon halb unter Wafer. Irgendwo ſtreckt noch ein gewaltiger Laderaum ſeine Arme gen Himmel. Ein Dampfer brach mitten aus⸗ einander. Bug und Heck ragten aus dem Waſſer und ſackten dann ab, ſich aufeinander zu bewegend. Kaum zehn Minuten ſind ſeit dem Beginn des Gefechtes vergangen. Drei Schiffe ſind ſchon ver⸗ ſenkt, zwet weitere im Sinken. Unſer Schiff erbebt, als nun auch die erſten Schüſſe ſtärkeren Kallbers fallen. Es donnert und kracht. Pulverſchwaden lie⸗ gen über dem Waſſer. Ein großer Dampfer dreht ſich im Feuer um ſeine Achſe, dann kentert er und treibt noch eine Weile kieloben. Dann überſchäumt weiße Giſcht alles. Dort, wo ein anderer Dampfer eben geſunken iſt, liegt noch lange eine Rauchfahne. Inzwiſchen ſind wir am Ende des Geleitzuges an⸗ gelangt. Wir wenden und fahren noch einmal am Geleitzug vorbei. Die feindlichen Schiffe, die beim erſten Angriff noch über Waſſer blieben, ſind jetzt für den ſicheren Untergang gezeichnet. Immer noch fordern einige von ihnen durch matzloſes Schießen die völlige Vernichtung heraus. Auch in der Nähe unſeres Schiffes ſchlagen noch ein paar feindliche Ge⸗ ſchoſſe ein. Ab und zu tritt eine kleine Feuerpauſe ein. Ein Dampfer iſt verſenkt und der nächſte kommt an die Reihe. So wurden insgeſamt 14 Schiffe mit 82 000 BRT verſenkt. Nur ein Schiff iſt noch übrig. Da gibt der Befehlshaber unſeren Schiffen den Be⸗ fehl: Feuer einſtellen! Dieſes letzte feindliche Schiff ſoll ſich am Rettungswerk beteiligen. Es ßoll die ſchüffbrüchig gewordenen Beſatzungen aufne e men. Es wird durch unſeren Befehlshaber zu dieſer Rettungs⸗ tat aufgefordert. Reichsführer„ Himmler und Reichskommiſſar Terboven wieder in Oslo. Reichsführer/ Himmler und Reichskommiſſar Terboven kehrten nach Oslo zurück, nachdem ſie gemeinſam eine vierzehntägig 91. durch gemacht atten. 5 Nordnorwegen Sy ſieht eine engliſche Leuchtbombe aus [Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗.) Die Frontflug⸗Spauge wird als ſichtbares Zeichen der Anerkennung für Bewährung beim Fronteinſatz in der Luft, zugleich Als Anſporn zur höchſten Pflichterfüllung vor dem Feind fliegendem Perſonal verliehen. Der Anzahl der Frontfluge entſprechend erfolgt ihre Verleihung ab 20 Frontflügen in Bronze, ab 60 Frontflügen . in Silber und ab 110 in Gold. (Preſſe⸗Hoffmann,.) nkt Har. n ver⸗ Aging befin⸗ g von lichen n den man hegt. immt Adel ö daß ihrer dt Aus Welt und Leben U Der Hügel im Wald Von Karl Nils Nicolaus Die Sonne ſchien auf den Hang, der nach Süden gerichtet war. Jwiſchen den Gräſern war viel ge⸗ heimes Leben. Libellen ſtanden ſchwirrend über der niedrigen Kuppe des Abhangs. bunte Käfer zogen ihre Straße von Halm au Halm. Manchmal wippten die Gräſer, weil eine Feldmaus ſich durch die Dschungel der Halme hindurchzwängte. Und an Stel⸗ len, wo das Gras dünner war, ſonnten ſich zwei Fidechſen. 9 Knabe. der in die Betrachtung des Lebens, zus der Mittag an dieſem Abhang entfaltete, ver⸗ funken war, lag ganz ſtill im Gebüſch. Er konnte die leiden Eidechſen genau beobachten. Aber auch ſonſt in der Runde entging ihm nichts. Und immer wie⸗ her ſtaunte er über das Leben, das an einem ſo ein⸗ amen Hügel am Waldrand iſt. Es gab Jungen ſei⸗ nes Alters, die ahnten nichts davon. Weil ſie nicht gelernt hatten, zu beobachten. Weiß ſie nicht die Kon⸗ zentratton hatten, ſich eine lange Zeit ganz ſtill auf die Lauer zu legen. Die beiden Eidechſen waren ſehr unruhig. Schon wenn der leiſe Wind über die Gräſer ſtrich, verkro⸗ chen ſie ſich. Dann aber kamen ſie wieder hervor. Und es ſchien, daß ſie auch wenn ſie ſich ſonnten, hennoch immer wachſam waren gegen die Gefahren, die diefer friedliche Hügel für ſie barg. Der Knabe war verſunken in die Betrachtung des Daſeins dieſer winzigen Kreatur. Er kannte die Spuren, die die Tiere des Waldes hinterließen; er wußte die Namen aller Schmetterlinge, er konnte jeden Vogel an ſei⸗ nem Flugbild erkennen, und abends, wenn die Käuze ſchrien, batte er keine Angſt. Schritt für Schritt ar⸗ beitete er ſich heran an die Geheimntſſe der Natur, ſolcherart auf dem Wege aus dem Bezirk der Un⸗ wiſſenheit der den erwachenden Geiſt bedrückt. Für Alfred, dieſen aufgeweckten Jungen, waren die Tiere das Leben ſchlechthin. Der großze Wald war die Welt. Und Menſchen waren in ſeiner Vor⸗ ſtellung eigentlich nur da, um den Wald in Ordnung zu halten. Ganz ſtill lag Alfred im Gebüſch. Er lauſchte auf das Schreien eines Mäuſebuſſards, der irgendwo über einer Lichtung ſtand. Dann hörte der Junge von irgendwoher Schritte. Er konnte einen Teil des nahen Weges überſehen. Der junge Ingenieur von dem kleinen Elektrizitätswerk am Fluß ſchlenderte langſam näher. Wie zufällig blieb er ſtehen. Er blickte nach rechts und nach links, als wollte er ſich vergewiſſern, daß er nicht beobachtet wü de. Dann trat er auf einen alten Baum zu, der etwas abſeits tand. Er zog einen Zettel aus der Taſche und ſchob ihn in ein Loch, das in dem Stamm war. Die Gebärden des Mannes waren ſeltſam ſcheu. Mit einem Sprung war er wieder auf dem Weg. Mit eiligen Schritten aing er davon. Alfred lag immer noch ſtill da. Die Welt des Hügels verſank für ihn. Er drehte ſich etwas ſchrä⸗ ger herum, ſo daß er jetzt mit dem Geſicht nach dem Haum zu lag, in dem der Zettel verſchwunden war. Nach einer Wefle kroch der Knabe an den Rand des Wegs. Er überprüfte ihn. Dann ſtand er auf und lief zu dem Baum. Er zerrte den Zettel aus der Oeffnung. Nun ſah er, daß es kein Zettel war ſondern ein Brief. Der kleine weiße Umſchlag kniſterte ſeltſam. Alfred hielt ihn unſchlüſſig in der Hand. Was konnte dieſer kleine Brief bedeuten in dem großen Wald? Ein Geräuſch ließ ihn zuſammenſchrecken. Er ſchob den Brief wieder in den Baum. Dann kroch er ins Gebüſch zurück. a Wieder lag Alfred regungslos auf der Lauer. gwei Rehe zogen nahe vorbei. Er wandte den Kopf nur hin nach ihnen. Heute intereſſierten ſie ihn nicht. Heute galt fein Intereſſe dem Brief. Alfred war unſchlüſſig: Er wartete. Längere Zeit verging. Dann war ein Geräuſch da. Ein Fahrrad lief den feſten Waldweg entlang. Plötzlich knarrte die Bremſe. Alfred ſah, daß eine funge Dame abſprang. Sie beugte ſich über den Reifen des Vorderrades, als gelte es, einen Schaden zu beſehen. Der Knabe be⸗ merkte genau, daß die Augen des Mädchens den Wald abſuchten, ob auch nicht jemand in der Nähe ſei. sel Kopfschmerz, Migräne, Neuralgie bende, Dolormin-Cachets »rkenden Packungen zu 5 und 12 Stüek in den Apotheken. 10 1 Ute die Neramikerin Roman von EI Correi Lächerlich! Wie nervös iſt ſie plötzlich. Natür⸗ lic iſt es ein Luftzug, der durch die zwei Schlote ſeufzt. Einige Tage ſpäter aber hört ſie Schritte auf den Flieſen des Flures. Es ſind nicht die Schritte des Einarmigen. der huſcht meiſt in Filzpantoffeln. Er kommt auch nicht zu dieſer Stunde. Es ſind fremde Schritte, mit feſten Schuhen. Diesmal iſt es keine Täuſchung. Ute weiß ſich weit und breit allein. Das weitläufige Schloß iſt leer in allen Gemächern und Sälen. Der fremde Schritt tappt durch den großen Ritterſaal nebenan. Wird man in die Herzoginnen⸗ demnate kommen? Ute ſchaut ſich um und ſieht den Stefan eintreten. Er nickt ihr zu, denn er trägt keinen Hut, auch keinen Rock trägt er über dem fahl⸗ blauen Bluſenhemd. Immer trägt er die weiten Kniehoſen. Von der Schwelle aus ruft er, und ihr fällt der gutmütige Ton ſeiner ſchönklingenden Stimme auf: „Na, wird hier bienenfleißig was abgeguckt?“ „Unbefugten iſt der Eintritt verboten!“ erwidert ſie lachend. Er hat alle die vergangenen Tage man⸗ ches Wort an ſie gerichtet, gerade nicht ſehr freund⸗ lich, aber neckend„frozzelnd“ nennt er es, aber im⸗ mer oberflächlich. Man merkt, er hört kaum die Er⸗ widerung und legt es auf keine ab. Er bringt keine perſönliche Anteilnahme auf. Jetzt tritt er näher:„Ja, haben Sie denn Kon⸗ zeſſion zu dieſem Diebſtahl?“ „Keine Sorge!“ ruft Ute und zeichnet weiter.„Ich habe vom Archivamt ausdrückliche Erlaubnis— mit Stempelbogen— und zudem von Herrn Goyta den Auftrag, hier zu kopieren!“ Und wieder lacht ſie. Sie lacht aus Verlegenheit. Hinter dem Mädchen ſtehend, betrachtet Steſan nicht etwa ihre Arbeit, ſondern ihren Nacken, dieſen weißen, leicht gewölbten Nacken, die blühende Wange, die ſich pfirſichweich rundet, den friſchen, klei⸗ ſſſaſſaſdeſſſadccädaunaananannannaanm ede dnnnntwnddnndununungunn Abaaumadödcnddodadmomddadndendddmmandadmaddadd Dann legte das Mädchen das Rad quer über den Weg. Raſch trat ſie auf den Baum zu, der abſeits ſtand. Sie zerrte den Brief hervor und ſprang zu⸗ rück auf den Weg. Sie riß den Umſchlaa auf. Alfred konnte genau das Geſicht der Leſenden ſehen zwiſchen den Zweigen durch, die ihn ſchützten. Er wußte jetzt, daß es Anna war, die junge Tochter des Lehrers. Aber heute hatte ſie ein anderes Ge⸗ ſicht als ſonſt. Ganz wach war es, und ein ſeltſamer Glanz ſtand in ihren Augen. Dann zog ein Lächeln über ihre Züge. Und dieſes Lächeln verwirrte den Beobachtenden. Denn es war ein ſeltſamer, unruhi⸗ ger, fremder Hunger darin, dem er, der Knabe. hier zum erſtenmal begegnete. Anna riß das Rad hoch. Sie ſprang darauf und fuhr davon. Alfred dehnte ſich, bevor er auſſtand 855 dem Gebüſch. Er ſah nach dem Hang nicht mehr hin. Zum erſtenmal hatte er, der ſonſt nur das ge⸗ heime Geſicht des Waldes kannte, das geheime Antlitz von Menſchen geſehen. Er wußte, der Ingenieur und die Anna ſind ein heimliches Liebespaar. Was hatten ihn ſolcherlei Dinge bisher intereſſiert? Aber das Leuchten auf Annas Geſicht war ſo ſeltſam geweſen. Und zum erſtenmal begriff Alfred, daß auch Menſchen ihr ge⸗ heimes Leben haben wie jeder Hügel im Wald. Als Alfred heimlief ins Dorf, dachte er: es wird nie aufhören mit den Geheimniſſen. Und dieſer Ge⸗ danke beunruhigte ihn ſehr. Und er lief ſchneller, als komme er dadurch eher an den Urſprung einer Fährte, die endlos iſt. Akuftik des Kampfes Zum Film des Oberkommandos des Heeres„Sieg im Weſten“ wird uns geſchrieben: Chemin des Dames.— Pioniere arbeiten im Walde an einem Knüppeldamm. Plötzlich erklingt ein heulendes Sauſen, ein ſchlürfendes, ſchluckendes, gurgelndes Geräuſch— alle Mann ſpritzen rechts und links des Dammes auseinander, werfen ſich nieder— und ſchon dröhnt der Einſchlag des„Kof⸗ fers“ irgendwo in der Nähe. Die Männer im Stahlhelm erheben ſich wieder, wenden ſich ihrer Ar⸗ bei zu, bis nach wenigen Minuten erneut das Gur⸗ geln ſie in Deckung zwingt. Eine Stadt in Nordfrankreich. Deutſche Soldaten gehen in den Straßen vor. Plötzlich ein pfeifendes Huiiit. das zum Höhe⸗ punkt anſchwillt, im Ton förmlich die Kurve der Granatenbahn nachzeichnend, bis der Knall des Ein⸗ ſchlages die Melodie beendet. Dazwiſchen das jagende Hämmern der deutſchen Mis und das lang⸗ ſame, faſt beſinnliche Tak... Tak. Tak.. der franzöſiſchen. Alles dies, oft gehört und nie vergeſſen, erklingt von neuem, während man auf die Leinwand blickt, wo der„Sieg im Weſten“ vor den Augen des Zu⸗ ſchauers ſeinen dramatiſchen Ablauf nimmt. Die junge Frau, die bei dem ſchwellenden Pfeifen oder dem gurgelnden Fauchen unbewußt den Arm des Mannes neben ſich packt, atmet vielleicht im nächſten Augenblick erleichtert auf, denn nicht„er“ iſt es ja, der ſich dort in Deckung werfen muß. Aber er war es oft, und es ſind die gleichen Geräuſche, es iſt der gleiche unheimliche, warnende Ton, mit dem oͤraußen Tod und Verletzung heranzuheulen pflegten, den hier die Heimat naturgetreu nacherlebt. Und dieſe Begegnung mit dem Ton erſchließt ihr das Verſtänd⸗ nis dafür, warum gerade die akuſtiſche Seite des Ar⸗ tilleriebeſchuſſes von der Truppe oft am unange⸗ nehmſten empfunden wurde, u. warum nicht die Feuer⸗ taufe, ſondern erſt die Gewöhnung der Gefechte jene feine Unterſcheidungskraft züchtet die den erſahrenen Frontkämpfer ſchon nach dem Geräuſch ganz genau wiſſen läßt,„wo ſie herunterkommt“! H. A. von De wit. Die Goethemedaille für Profeſſor Haus Gün⸗ ther, Der Führer hat dem ordentlichen Profeſſor Anlaß der Vollendung ſeines Würdigung ſeiner beſonderen Verdienſte auf dem Gebiet der Raſſenforſchung die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Theater, Muſik und Kunſt in Kürze Heinrich Sutermeiſter hat eine Ballettſuite aus„Romeo und Julio“ zuſammengeſtellt, die in Winterthur zur Aufführung gelangt. Ermannd Wolf ⸗Ferrari arbeitet zur Zeit an einer komiſchen Oper„Der Kuckuck von Theben“, der die Amphytrion⸗Sage in einer neuen, freien Wandlung als Vorlage dient. IAR Ktn Kursverlusſe aui allen Markigebieſen Berlin, 17. Februar. Zu Beginn der neuen Woche war der Grundton im Aktienverkehr nicht uwerheblich ſchwächer. Auf allen Markt⸗ gebieten kam es zu baeachblichen Kursverluſten, obwohl nennenswertes Angebot nicht vorlag. Es fehlte jedoch faſt jegliche Aufnahmeneigung, ſodaß bereits eine Mändeſt⸗ order einen Druck auf die Kurſe ausüben konnten. Am Montanmarkt verloren Vereinigte Stahl 174, Rheinſtahl 176, Mannesmann 2,25 und Höſch 2,75 v. H. Von Braunkohlenwerten ermäßigten ſich Deunſche Erdöl um 1 und Ilſe Genußſcheine um 276 v. H. Kaliaktien La⸗ gen bei der Eröffnung recht widerſtands fähig. Salzdet⸗ furth wurden um 0,75 v. H. niedriger bewertet. Chemiſche Papiere bröckelten bei kleinen Umſätzen ſtärzer ab. Ruet⸗ gers verloren 1, Scherring 1,50 und v. Heyden 250 v. H. Farben ſetzten 1,50 v. H. niedriger ein und gaben alsbald erneut um 0,50 v. H. nach. Bei den Elektro und Verſorgungswerten ſind Schleſiſche Gas und Licht und Kraft mit je minus 1, Ach mit minus 1,25, GW Schleſien mit minus 1,50, Siemens mit minus 1,75 Geffürel mit minus 2,5 und Siemens⸗Vorzüge mit minus 2/75 v. H. zu erwöhnen. Von Autoaktien verloren Bie 2,25. Von Textilwerten Bemberg 1,50 v. H. Am Markt der Maſchinenbaufabriken gaben Demag 1, Rheinmetall Borſig 1,25 und Bahnbedarf 2 v. H. her. Größere Abſchläge erlitten noch Deutſcher Eiſenhandel mit minus 2, Berger und Sücddeutſche Zucker mit je minus 1,75, Feldmühle mit minus 1, Waldhof mit minus 1,25 und Schultheiß mit minus 26 v. H. Im voriüblen Rentenverkehr notierte die Reichsaltbeſitzanleihe 189 gegen 15878. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 17. Februar. Am Geldmarkt errechnete ſich der Schweizer Franken wiederum mit 58,10. Eine Milliarde RM. Spareinlagen bei den badischen öffen lichen Sparkassen Der Monat Dezember 1940 bildet einen Mark⸗ ſtein in der Entwicklungsgeſchichte der Badiſchen öffentlichen Sparkaſſen. Im Laufe dieſes Monats haben die Spareinlagen bei den badiſchen Sparkaſſen die Milliardengrenze überſchritten und erreichten auf 31. Dezember 1940 den Betrag von 1 Milliarde, 7,7 Millionen Mark. Dieſes außerordentliche Sparer⸗ gebnis ſpricht nicht nur für den Sparwillen und die Sparkraft der Bevölkerung Badens, ſondern auch für das feſte Vertrauen, das die Bevölkerung den öffent⸗ lichen mündelſicheren Sparkaſſen entgegenbringt. Auf 31. Dezember 1940 wurden 1314583 Sparkaſ⸗ ſenbücher bei den b adiſchen Sparkaſſen geführt. Wenn man berückſichtigt, daß das Sparergebnis von einer Milliarde Mark durch das Millionenheer der Sparer zuſtande gekommen iſt, ſo erkennt man dite Ungeheuere Kleinarbeit, die die Sparkaſſen im In⸗ tereſſe der Sparkapitalbildung leiſten. In kleinen und kleinſten Beträgen ſammeln ſie die Sparpfennige des ſchaffenden und ſparenden Volkes, um ſie zu einem gewaltigen Kapitalſtrom vereinigt, der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft dienſtbar zu machen. Durch zin der wlege des kebens bei mutter und ind ſehen wir die eigentliche A nufgabe einer völhiſmen wonlſahrts hyfiege. Fülgenlelbt die verſchiedenſten Formen des Kleinſparweſens wie Schulſparen, HJ⸗Sparen, Gefolaſchaftsſparen Spar⸗ einlagenabholverfahren, Heimſparbüchſen, Sparuhren, bieten die öffentlichen Sparkaſſen jedem Volksgenoſ⸗ ſen die Möglichkeit, ſein Spargeld beaguem anzule⸗ gen. Die Früchte dieſer Arbeit zeigen ſich in einer Re⸗ kordentwicklung der Spareinlagen, die im Jahre 1940 alle früheren Ergebniſſe bei weitem übertrifft. So haben ſich die Spareinlagen im abgelaufenen Jahr von 799, Millionen auf 1007,7 Millionen er⸗ höht. Die Zunahme innerhalb des letzten Jahres beträgt daher 208,5 Millionen Mark. Sie macht etwa das drei⸗ bis vierfache des Sparergebniſſes früherer Jahre aus. Durch die ſtolzen Erfolgszahlen des Jahres 1940 haben die badiſchen öffentlichen Sparkaſſen bewie⸗ ſen, daß ſie auch in der Kriegswirtſchaft den ihnen geſtellten Aufgaben als bedeutungsvolle Sammel⸗ becken der Erſparniſſe aus allen Kreiſen der Be⸗ völkerung gewachſen ſind. Mitteilungen des Reichstreuhänders der Arbeit für Baden Die Folge 4 vom 18. 2. der Amtlichen Mitteilungen des Reichstreuhänders der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland enthält Bekanntmachungen betr. Ein⸗ berufung des Vertrauensrates, die Tariforbnung für das graphiſche Gewerbe, Tarifordnung zur Herſtellung von Kleinkinder⸗Mänteln, Tarifordnung Fur Regelung der Kinderzuſchlöge für Gefolgſchaſtsmitglieder im öffentlichen Dienſt, außerdem Geſetze, Verordnungen und Erlaſſe u. a. betr. Zugendſtrafrecht, Schlechtwetterregelung, Fortgewäh⸗ rung von Dienſtpflichtunterſtützung an Rückgeführte bei Wiederbeſiedlung der freigemachten Gebiete im Weſten u. a. m. Vom Weinban In der Pfalz wurde vereinzelt mit dem Rebſchnitt be⸗ gonnen und es konnte ſeſtgeſtellt werden, daß im allgemei⸗ nen leine Froſtſchöden an den Reben entſtanden ſind. Bo⸗ denfeuchtigkeit reichlich vorhanden. Aushacken. Rodung und Düngung werden allenthalben fortgeführt. Im Wein⸗ geſchäft kann die Nachfrage kaum befriedigt werden, da die Lager ſehr klein ſind. Die neuen Weine haben ſich ent⸗ ſprechend entwickelt; der zweite Abſtich iſt beendet. Auch in Rheinheſſen iſt der zweite Abſtich des loader bereits durchgeführt. Infolge des etwas knappen Ernte⸗ ergebniſſes in Heſſen kann ſſch ein größeres Geſchäft nicht entwickeln. Vor allem ſind Konſumweine gefragt. Auch in den rheiniſchen Weinbergen iſt der Rebſchnitt im Gange. „ Landwirtſchaftliche Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft Lambrecht und Umgebung Gmbceß. In Lambrecht entſtand eine Neugründung„Landwirtſchaftliche Bezugs⸗ und Ab⸗ ſatzgenoſſenſchaft Lambrecht und Umgebung Gmb“ die den gemeinſchaftlichen Einkauf von Verbrauchsſtoffen und Gegenſtänden des landwirtſchaftlichen Betriebes ſowie den gemeinſchaftlichen Verkauf landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe vornimmt. „ Knoll AG, Ludwigshafen⸗Rhein. Die Direktoren der Knoll AG, Chemiſche Fabriken, Ludwigshafen, Dr. H. Hammelmann⸗ Ludwigshafen, Walter Sauerbeck⸗Mannheim und Dr. Phil. Zutavern⸗Ludwigshafen wurden zu ordent⸗ lichen Vorſtandsmitgliedern beſtellt. * Ausnahmetarif für Eiſenerz. Für Manganerz,, Eiſen⸗ erz uſw. können— gemäß einer Verfügung der Reichsbahn — die Sätze des Ausnahmetarifs 7 B 25 auch im Verſand von Mannheim⸗Rheinau nach beſtimmten Bahnhöfen au⸗ gewendet werden. Preis- und Zahlungsbedingungen für Uhrenbeſtaud⸗ teile in der Schweiz. Das Schweizeriſche Volks wirtſchafts⸗ departement hat die Abänderung einiger Preis⸗ und Zaß⸗ lungsbedingungen in der Uhreninduſtrie angeordnet. Die neuen Preiſe gelten vom 15. 2. 1941 bis 31. 12. 1942. Es handelt ſich dabei um Uhrenbeſtandteile. * Abſchluß des Schweizeriſchen Bankvereins. Der Schweizeriſche Bankverein erzielte einſchließlich eines Sab⸗ dovortrages aus dem Vorjahre in Höhe von 24 Mill. Sfr. einen Gewinn von 9,1 Mill. gegen 96 Mill. Sfr. im Vor⸗ jahr. Es ſoll eine vierprozenlige Dividende gegenüber einer wiereinhalbprozentigen im Vorjahre zur Verteilung kommen. 2,7 Mill. Sfr. werden auf neue Rechnung vor⸗ getragen. Frankfurf A. H. Ot Golden Sube 5 9040 deutsche ſestuerzinsliche Werte Peutsche Steinzeug. 309.0 308.0 15. 17[Durlacher Hoff DEurrschE SraATSAN LEIHEN Elehbaum- Werner, 1880 „ Elektr Licht eu Kraft 206, 4% Schatz D R. 88. 101,7 101.7 Enzinger Union 4% Baden 1927 12,2 102.5 I. G. Farben 203,0 2007 Altbes. Dt. Reich. 1588 158.6 Geskfürel„ SrADTANLEINRERN Grün u Bilfinger.. 360.0 358.0 5 H elne Harpener Bergbau.. 169,0 168.0 4½ Heidelberg 20 n ea Heidelberger Zement 1950. 4% Mannheim 26.. 102.0 102,0 Hoesch Berg w. 188.0 155,2 4% Pforzheim 26. 10% 10, Holzmann Ph. 248.2 227 EEANDBRIEEE Fiel 80 2 850 55 ee ee n. anzl., Becker 200. N n n f Got 4% 1080 lecker Were 12 del Hy 1 Lang- aA. 2580„ We 103.0 103 1 Lud wiashaf Akt.- Er! 18.0 158,0 465 Piel d Cod wisshaf Walzm. 24—28 99 1 1080 Mannesmann 156,5 156.2 05 n Ron-B. 4d u. 4 los. Abein lerer Nane. 180 INDUSTRIE ORLAGATIONEN Rhein.- Westt. Elektr. 160,0. Rütgers 2020 5 Daimler-Benz 27 164.3 104,5 4% Dt. Ind Bank 39 102.8 1028 5. Gelsenkirehen v 36 13.8 104,2 Salzdetfurth 5 3 Salzwerk Heilbronn 178 0% 102.5 Schwartz-Storchen 181. 42 3 5 1 55 1025. 2229 2700 a n 53.83 emens u klalske 270 271. e Farb un. An 1 Süddeutsche Zucker 2670 285, AKTIEN Ada-Ada Schuhfabrik 180,0 180.0 Adler werke Klever. 1540 Adt. Gebr. 1150 115, S öh e Aschaffenb Zellstoff Aussb- Nürnb. Masch 198.5. Bayr Motorenwerke 2175 215,5 Brown. Boverie&(Je. 168.0 N Contin. Gummn 309.0 Daimler-Benz 5 Deutsche Erdöl! Zellstofl Waldhof. 1385, ANL EA Bayr. Hyp. u..-Bank 141.0 Commerzbank. 49.5 Deutsche Bank. 15 Deutsche Reichsbank Dresdner Bank„ 147 Pfälz Hyp.- Bank 2 Rhein, Hyp- Bank 178,7 17/7“ ) Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Abelnpegel. 1814 15 16 Kerne 14. 0 10 10% 17 ea 4 3 2 f l 0 85 en 88 8 190 e Straßbur 283.9.02.2 Neckarpegel Mazan.894,83 5,084 Mannheim 4,55.80 4,90.6 nen Mund, der ſich beim Sprechen zum Mäulchen formt. Stefan nimmt ſich Zeit, dieſes alles zu be⸗ trachten. Dann geht er mit kurzem„Salut“. Er ſpricht den Gruß ſchweizeriſch aus. Mit der Betonung auf der erſten Silbe. Ute meint, dieſes „Sahlü“, das ſie ſchon mehrfach hörte, klingt ſehr ſpaßig. Aber ſie hat Herzklopfen. Wie der junge Mann ſo ſchweigend hinter ihr ſtand, hat ſie kaum ſeine Nähe ertragen können. Sein körperliches Fluidum bedrängte ſie magnetiſch.. Des Abends nach dem Eſſen ſieht ſie ſich un⸗ vermutet wieder mit Stefan allein. Der Meiſter hat mit der Gemeindeſchweſter, die des öfteren kommt, um ſeinen Verband zu erneuern, das Zimmer ver⸗ laſfen. Man ſaß noch bei Tiſch. Ute möchte jetzt am liebſten ebenfalls aus dem Zimmer laufen. Der ſinkende Tag erhellt noch mit grauroſigem Licht den weiten Raum. Geräuſche von außen drin⸗ gen in gebrochenen Lauten durch die geöffneten Fen⸗ ſter. Vom Domplatz herauf hört man das Geſchrei ſpielender Kinder und die Schritte laufender Füße. Alles klingt nah und doch eigentlich abgedämpft durch die weiche ſüße Abendluft. Die erſten Schwalben durchſchwirren die Weite über dem Platz. Die Turm⸗ ſchläge von St. Jodok zählen jede Viertelſtunde⸗ Ute aber ſteht am Fenſter. Sie weiß ſich be⸗ obachtet von zwei Augen, die unabläſſig aus der Tiefe des Zimmers auf ſie gerichtet ſind— Augen, die ihr immer gewärtig ſind, im Wachen und Schla⸗ fen. Sie weiß jetzt, daß ſie nicht ſchwarz ſind wie die des Vaters. Stefan hat die Augen ſeiner Mutter, die Iris von einem dunkelwarmen Blau, das ſchwarz wirkt unter dem dunklen Wimperſchatten. Der Blick iſt ſelten klar, meiſtens wie verſchleiert, wie traumverhangen, nicht der Blick eines tätigen Menſchen. Ute hat ſich noch nie für einen Mann derartig intereſſtiert. Näher als Berner Kapphun iſt ihr noch keiner gekommen und den hat ſie ja ſtets heftig von ſich abgewehrt. Hier aber,— gegenüber dieſem Stefan mit dem ſchläfrigen Blick, fühlt ſie fortwäh⸗ rend Verlangen nach ſeiner Nähe, obwohl dieſelbe ſie faſt ſchmerzhaft ſtört. geſtehen, aber ſein Weſen reizt und peinigt ſie auf eine vordem nie empfundene Weiſe. Und wie er letzt anhebt zu ſprechen, erſchrickt ſie. Wie vorſichtig iſt ſein Ton. Es klingt ſchön, wenn er mit ſeiner tiefen Celloſtimme spricht. Sie will es ſich nicht ein⸗ Er fragt, wie lange ſie eigentlich ſchon in dem Haus„Zum gepanzerten Löwen“ weilt? Ob ſie Berlinerin von Geburt ſei? Wo ſte ſtubiert habe? Er bewundere und beneide ſie, daß ſte ſich zur an⸗ gewandten Kunſt entſchloſſen habe, ohne ſich den brot⸗ loſen Idealen zu opfern. Dieſe Einſtellung auf das Praktiſche ſei ſehr zeitgemäß. Ute antwortet nicht ſo lebhaft wie ſonſt wohl und weiß im übrigen gar nicht, was ſie ſagt. Nun spricht er auch von ſich, da ſie unbewußt Fragen ſtellt. Er hat in Paris und Wien ſtudiert, hat verſchiedene Richtungen verfolgt, iſt jetzt beim Impreſſionismus gelandet. Ihn feſſeln Beleuch⸗ tungsprobleme. Ob ſie wiſſe, was das ſei?“ Ute lacht. Er halte ſie wohl für dumm? Nein, widerſpricht er. Sie ſei offenbar ſehr klug — klüger als nötig! „Wie meinen Sie das?“ „Sie würden ſich zum Beiſpiel nie ſchrankenlos verlieben“, antwortet er. „Iſt das ein Fehler?“ „Meines Erachtens, fa!“ „Inwiefern?“ „Das Weib iſt für die Hingabe beſtimmt:!“ „Das ſind überwundene Anſchauungen!“ „Da haben wir es jal Aber ſo weit gehen Sie doch mit, daß die weibliche Hingabe naturgewollt iſt! Sie braucht ja nicht in verheerendes Schickſal aus⸗ zuarten; Sympathie und Zärtlichkeit beglücken zur Genüge!“ 5 „Sie meinen vorübergehende Zuneigung!“ lachte Ute; ſie kann vor Herzklopfen kaum ſprechen. „Erraten! Aber dergleichen darf man wohl nicht zu Ihnen ſagen! Sie ſehen ſo prüde aus! Stehen Sie eigentlich ganz allein in der Welt, Fräulein von Brücke?“ „Muß man ein anſtändiges Mädchen immer prüde ſchimpfen?“ Ute ſagt es lachend und iſt froh, daß ihr Geſicht im Dunkeln iſt.„Ich habe übrigens eine Schweſter, eine ſchöne Schweſter.“ Stefan bemerkt mit Genuß, wie dos Halblicht von außen die weiche Wange des Mädchens in ihrer Kon⸗ tur auflöſt und den Halsanſatz gleich gemeißeltem Stein erſcheinen läßt. Er entſinnt ſich ihres zart⸗ gerundeten, etwas gewölbten Nackens. Ihr Wuchs iſt rundlich, eigentlich nicht ſein Typ. Aber ihr eignet ein weiblicher Reiz, dem zu widerſtehen nicht leicht iſt. Dieſes Mädel iſt offenbar noch ganz un⸗ ſchuldige Reinheit. Aber ihre Hände, ſchlank, kräftig und gepflegt, haben dieſe Hände Perſönlichkeits⸗ prägung und Kultur. 5 Während Stefan ſo denkt, wiederholt er läſtig: „So? Eine ſchöne Schweſter haben Sie? Noch ſchöner, als— aber nein, das ſpreche ich nicht aus! Ich will nicht banal vor Ihnen erſcheinen!“ „Was wollten Sie denn ſagen?“ ruft ſie, obwohl ſie weiß, was er verſchweigen möchte. „Ich nehme es zurück!“ Er kommt langſam durch das dunkle Zimmer auf Ute zu.„Schön iſt für Sie nicht das richtige Adjektiv!— Ich möchte Sie malen! In Art des Paolo Veroneſe... Möglichſt ſparſam bekleidet! Vielleicht nur mit Perlohrringen!“ „Alſo im Badekleid, das wäre modern!“ „Wie proſaiſch! Treiben Sie Sport?“ „Ja, Schwimmen.“ Ute weicht etwas zur Seite, weg aus der Richtung, die er herbeiſchlendernd ein⸗ hält. „Da wollen wir einmal zuſammen nach dem Titi⸗ ſee fahren und unſere Kräfte meſſen!“ „Sind Sie Wettſchwimmer?“ „Nein, meine Leidenſchaft iſt nur das heimatliche Skil Aber eins möchte ich Sie fragen: Was bedeutet Ihr ſeltſamer Name Ute— Ute— wohl altdeutſch .. mit dieſem Namen paſſen Sie in den gepanzerten Löwen!“ „Der Name iſt mittelhochdeutſch!“ berichtet Ute, „die Mütter in den deutſchen Heldenſagen hießen fo!“ „Alſo ſind Sie eine Heldenmutter! Ich wünſche Glück dazu!“ Ute antwortet nicht. Stefan ſteht in einer Ent⸗ fernung von zwei Metern vor ihr und ſie kann ſeine Miene nicht erkennen. Sie fühlt ſich unfrei und faſt ein wenig beängſtigt. Sie, die dieſe Gefühle einem Manne gegenüber noch nie erlebte. Wie erlbßſt iſt ſte, als jetzt das Babel mit der brennenden Lampe eintritt. Ute verläßt mit der Alten das Zimmer und fragt an der Treppe:„Herr Stefan hat wohl viel Glück bei den Frauen?“ 5 Das Babel verſteht nicht. Da muß Ute deutlicher werden, und nun lacht das Babel:„Heijo!“ „Viele Liebſchaften— wie?“ „Heiſv— Heiſo—“ und grob folgt der Nachſatz: „Die Wieber laufen dem Büble alleſamt nach, all die ſchlechte Wieber binnand!“ [Fortſetzung folgt) Jußball⸗Nundſchau Wichtige orentſcheidungen in Süddeuſchland ſich gegen die ſtarke Abwehr der Lothringer, in der der Verteidiger Zehren überragte, nicht durchzuſetzen. Sübdeutſchlands Bereichsklaſſen⸗Fußballmannſchaf⸗ ten ſtanden am Sonntag faſt vollzählig im Meiſter⸗ ſchafttskampf und eine ganze Reihe von Begegnungen hatte den Charakter von Vorentſcheidungen. Im Bereich Südweſt ſind nach wie vor Kickers Offenbach und der F Saarbrücken die ausſichts⸗ reichſten Meiſterſchaftsanwärter. Die Kickers haben in der Gruppe Mainheſſen am Sonntag weiteren Vorſprung gewonnen und ſind nun von Rotweiß Frankfurt aus eigener Kraftt nicht mehr einzuholen. Den 23:1 Punkten der Kickers hat Rotweiß nur 1814 entgegenzufetzen, an dritter Stelle folgt die Frank⸗ fuxter Eintrachtt mit 15:7 Punkten. Der Spitzen⸗ reiter ſchlug diesmal Union Niederrad:1(:), wäh⸗ rend Rotweiß in Worms nur ein 22 erreichte und die Eintracht im Lokaltreffen gegen den FS auch nur unentſchieden(:1) ſpielte. Der Wiesbaden ſchlug Germania 94 Frankfurt:0.— In der Weſt⸗ mark⸗Gruppe kehrte der— Saarbrücken(18:8.) mit einem:0⸗Sieg aus Ludwigshafen heim, aber da auch Pirmaſens(14:8) und Kaiſerslautern(148) ſtegten, ſteht eine klare Entſcheidung noch aus. Pir⸗ maſeng ſchlug die Neunkirchner Boruſſen:0 und Kaiſerslautern fertigte den Tabellenletzten Burbach :0 ab. Der Vn Frankenthal ging im Ludwigs⸗ hafener Doppelſpiel gegen Mundenheim mit:4 ein und hat nun keine Meiſterſchaftsausſichten mehr. In Baden brachte der Vfgt Mannheim das Kunſt⸗ ſtück fertig, dem ViB Mühlburg, dem er im Vorſpiel :7 unterlegen war, mit:3(:1) Toren zu ſchlagen und damit wertvolle Schrittmacherdienſte für Neckar⸗ au und Waldhof zu leiſten, die ihre Auswärtsſpiele ſiegreich geſtalten konnten. Waldhof gewann in Frei⸗ burg:0(:0) und Neckarau bezwang den Karlsruher Phönix ſogar 510(:). Sandhofen mußte wegen ſeiner Platzſperre beim Karlsruher FV antreten, ſtegte aber mit:0 und holte ſich zwei wertvolle Punkte. Im Elſaß ſchaffte in der Abteilung 1 der RSC Straßburg beim FC Hagenau nur ein:2(:), ſo daß fetzt der Sc Schiltigheim, der Mars Biſchheim 40(:0) ſchlug, bis auf einen Punkt nahegerückt iſt. Das Rückipfel zwiſchen RS und Schiltigheim wird nun die Entſcheidung bringen. Im Oberelſaß gab es Favoritenſiege. Der Fc Mülhauſen(19:2) ſchlug den Fc St. Ludwig:2 und die SVgg Kolmar war mit:2 über den ASV Mülhauſen erfolgreich und Hat nun 14:6 Punkte. ö In Württemberg gab es erneut einen Füh⸗ rungswechſel, denn die Stuttgarter Kickers, immer noch ohne Conen, ſchafften gegen den SSV Ulm nur ein:2(:), während der VB Stuttaart in Eßlin⸗ gen einen 10:1(:)⸗Sieg landete, wobei Koch allein fünf Tore ſchoß. Der VB hat nun mit 26:4 Punk⸗ ten wieder die Spitze vor den Kickers(25:). Von den übrigen Ergebniſſen iſt der:1 Sieg Feuerbachs in Böckingen erwähnenswert. In Bayern iſt dem TSV 1860 München. der nun vier Punkte Vorſprung vor dem 1. FC Nürnberg hat. die Meiſterſchaft kaum mehr zu nehmen. Die „Aßwen“ ſchlugen die SpyVa Fürth nach einer tor⸗ loten erſten Hilfte mit 310 während der Club“ trotz überlegen geführtem Suiel gegen den BC Augsbu va nur ein 111 erreichte. 1860 bat 24:4 Punkte gegen 22:8 des 1. FEN und 21:9 des BCA. Im Bereich Heſſen ſtehen nun beide Endkampfteil⸗ nehmer feſt. Boruſſig Fulda ſicherte ſich durch einen :0⸗Sieg über 1830 Hanau den Sieo in der Süd⸗ gruppe. In ger Nordaruppe ſtand BC Sport Kaſſel bereits als Meiſter feſt. Metzer Fuß ballſieg Städteſpiel Metz— Mainz:1(:1) Die Fußballmannſchaften von Metz und Mainz lieferten ſich am Sonntag in Metz vor 3000 Zu⸗ ſchauern einen Städtekampf, den die Gaſtgeber zah⸗ lenmäßig klar mit:1 Toren ſiegreich geſtalten konn⸗ ten. Die Mainzer Elf, gebildet aus Spielern von Mainz 05. Weiſenau, Kaſtel und Opel Rüſſelsheim, war im Feld nicht ſchlecht, aber ihr Sturm vermochte SV S Sturm hatten die Gaſtgeber ein klares Sehr gefährlich waren vor allem der Rechtsaußen Rohrbacher, der Halbrechte Veinante und Mittelſtürmer Lauer. Bei den Gäſten taten ſich Torhüter Trarbach(Rüſſelsheim! und Mittelläufer Schneider(Rb. 05) beſonders hervor, aber auch Kleinbell und Schwarz(beide Kaſſel) gefielen recht gut. Zu erwähnen wäre ſchließlich noch, daß die Platzverhältniſſe alles andere denn ideal waren, aber darunter litten beide Mannſchaften ja in gleichem Maße. f Rohrbacher eröffnete den Torreigen und Platzeck und Veinante ſchoſſen noch zwei weitere Treffer, ehe Mainz durch ſeinen Linksaußen Weindel(Weiſenau) zum einzigen Gegenerfolg kam. Die zweite Halb⸗ zeit ſtand klar im Zeichen der Lothringer, die durch Rohrbacher(2) und Lauer noch dreimal erfolgreich waren und damit das Ergebnis auf 611 ſchraubten. Auch im Uebergewicht. Tſchammerpokalſpiele in Südweſt Iſenburg— Hertha W⸗Bl. Ffm. 12:3; Heddernheim— SA⸗ 19 Ffm.— Hartersheim:2; Sportif Bürgel Höchſt— Pokorny Fran furt 12:1, Rieder⸗ :1; Gfè Darmſtadt— Meſſel:0, rröden tampflos für Heyl Worms - Nieder⸗ 116; Bürſtadt— Biblis:4; Rau hein kampflos für.; Dotzheim— Biebrich 02 0 6 gegen Dietzenbach:2; Mühlheim Dude für.; Arheilgen guerbach:0; Spittel— Sr 5 :27 Schaf tſen Völklingen lingen Lud⸗ weiler:1; Aſchbach— Hüttersdorf:2; Thalexweiler 0; Namborn Merchweiler:4; Ecken⸗ Ne Neunkirchen:0, Na. heim— Gehörl. SB Ffm.:1; eim 3 SC Fechenheim— Gries! Ad 5 Sindlingen Poſt Frankfurt.4 Oberrad 0 98⸗TW O ſenbaßh 83 Hu Fraulfurt— Vi Ofſe 0 :4; Bona Aclerwerke Ffm 613, Walldorf r⸗ Schw.⸗W. O 3; Oberroden ffenbach:0; Eber Günther Ffm. 5 8 Darmſtadt 98 'ſtadt 7: felden 31:7; ſtadt Reichsb. 2757 Pfiffligheim— Hettenheidelheim lampflog. Pf.; Lam⸗ pertheim— Lorſch kampflos f. Lampertheim, Gonſen heim gegen Bingen flos f Eltville— Rb. W̃ den :2; Rambach Wiesbaden.57 zuſen— Bie⸗ ber:3; Urberach— Lämmerſpiel kamuflos für.; Wix⸗ hauſen— Sprendlingen kamp los für.; Waldfiſch ach— Poſt Landau kampelos f..; MTV Pirmoſens— Sch Pir⸗ maſens:2; Poſt Kaiſerslautern— TS Koiſerslautern :4; Wieſenthalerhof— VfR Kaiſerslautern:11; Hagen⸗ dingen— Saar 05 Saarbrücken:1: S St Ing bert 224; renſohr— Dudweiler:2; N g— Dillin gen 218; Ensdorf 9011 sborn— St Wendel 56— Grube Maybach:3; 08 Mut⸗ terſtadt— Rbeingönheim 113; Oggersheim— Oppau:6; Bad Dürkheim— Kammgarn Kaiſerslautern 210. Arbeitsplan der Leichtathleten Wie in allen Sportarten ſo wird auch bei den Leicht⸗ alhleten weiter gearbeitet und geplant, als ob wir mitten im Frieden lebten. So iſt auch in dieſem Jahr wieder der Arbeitsplan 1941 erſchienen der in großen Zügen die Arbeit für die kommende Wettkampfperivde feſtlegt. Eingeleitet wird dieſer Arbeitsplan jeweils mit einem Vorwort des Reichsfachamtsbeiters Dr. Karl Ritter von Halt. Von Halt ſtellt in ſeinem Geleitwort feſt, daß das Jahr 1940 das Jahr der Bewährung und der Zuverſicht geweſen iſt. Für das kommende Jahr wird der gleiche Erfolg erwartet, wie 1940. Nach dem Dank an die Mit⸗ arbeiter in den Bereichen, Bezirken und den Vereinen wind der neue Arbeitsplan geſtreift. Einen weſentlich breiberen Raum nimmt dabei der Mehrkampf ein, der auch im kommenden Jahr noch mehr gepflegt werden wird. Vor allem ſoll es möglich ſein, die Leichtathletik noch mehr in die Vercine hinein zu tragen, bilden ſie doch das Kern⸗ ſtück der Leibeserziehung. Die Starts unſerer Abtiven werden mit einem Staffel⸗ tag im Walde eingeleitet. Die Strecken können dabei be⸗ liebig gewählt werden, ſollen aber ebenſo für Sprinter, wie Mittelſtreckler alſo auch Langſtreckler gemünzt ſein. Es ſoll wohl mit dieſen Staffeln weniger ein Wettkampf verbunden ſein, wenn dieſelben auch wettkampfmäßig aus⸗ geſchrieben und ausgetragen werden. Der tiefere Sinn iſt der, die Leichtathleten noch mehr als bisher an das Training im Walde zu erinnern. Dieſem Staffeltag folgt gleichfalls noch im März der Bezirkswaldlauf. In Mann⸗ heim kommt der Staſſelzag in Rheinau und der Bezirks⸗ waldlauf in Schwetzingen zum Austrag. Ausrichter ſind jeweils die einheimiſchen Turnvereine. Als reine Werbeveranſtaltung ſollen auch in dieſem Frühjahr die großen und vielfach auch ſehr beliebten Großſtaffelläufe zum Austrag gelangen. Wir Mannheimer denken dabei in erſter Linie an„Rund um den Friedrichsplatz“, auf den wir im vergangenen Jahr nur ungern verzichteten. Während für die beiden Waldlöäufe mit dem 9. und 23. März feſte Termine ge⸗ nannt ſind, denen am 6. April die Bereichswaldlaufmeiſter⸗ ſchaft folgt, ſo müſſen die Großſtaffelwaldläufe bis zum 25. Mai unter Dach und Fach gebracht ſein. Hier geht es eben darum, daß die Aküſven, wenn ſie einmal im entſchei⸗ denden Training ſind, nicht mehr, durch die Straßenkäufe in ihrem Aufbau geſtört werden. 5 Der 11. Mai bringt die feierliche Eröff mu ng der Bahn ſalſon mit den Kämpfen für die Anfänger. Erſtlinge und Unbekannte. Im ganzen weiten Vaterland ſollen an dieſem Sonntag die Sportplätze mit leichtathle⸗ tiſchen Leben erfüllt werden. Für die Wochentage ſind Kampfabende vorgeſehen, wie wir ſie im vergangenen Jahre ſchon durchführten. Bei dieſen Wettkämpfen ſollen wieder in erſter Linie Mehrkämpfe zum Austrag kommen. Die Meiſterſchaftstage ſind gleichfalls festgelegt. Am 14. und 15. Juni ſteigen die Bezirks meiſterſchaften. Mannheim trägt dieſelben zuſammen mit Heidelberg am 15. Juni aus. Die Bereichsmeiſterſchaften, hier iſt Karls⸗ ruhe der Ausrichter, ſteigen am 28. und 209. Juni, alſo 14 Tage ſpäter. Die deutſchen Meiſterſchaften finden wiede⸗ rum in Berlin ſlatt. Termin 19. und 20. Juli. Im Olym⸗ piaſtadion kommen wieder die Einzel⸗ und Staffelmeiſter⸗ ſchaften zuſammen zum Austrag. Nicht zum Austrag kommen die Reichswettkämpfe der Junioren. Die Fünf⸗ umd Zehnkampfmeiſterſchaften finden ſchon am 5. und 6. Juli ſtatt, während die Geher ihre Titel erſt am 24. Auguſt veergeben. Die Frauen tragen dabei jeweils ihre Meiſter⸗ ſchaften zuſammen mit den Männern aus. Neben den Meiſterſchaften bilden die Kämpfe um die Deutſche Kriegs ⸗Vereinsmeiſterſchaft den Kernpunkt des Programms. Ausgeſchrieben wurden wie⸗ derum drei Klaſſen. Klaſſe 1 mit den Uebungen 200 Me⸗ ter, 400 Meter, 800 Meter, 1500 Meter, 5000 Meter und 110 Meter Hürden ſowie 4 mal 100 Meter, dazu Hoch⸗, Weit⸗ und Stabhochſprung ſowie Kugel⸗, Diskus⸗ und Speerwurf. In der Klaſſe 1a ſind ausgeſchrieben: 200 Meter, 400 Meter, 1500 Meter, 5000 Meter und 4 mal 100 Meteer Hoch⸗ und Weitſprung ſowie Kugel⸗ und Diskus⸗ wurf. Die Klaſſe 2 bringt 200 Meter, 1500 Meter und 4 mal 100 Meter, Kugelſtoß⸗ und Weitſprung. Die Frauen kämpfen in fünf Klaſſen. In der Haupt⸗ klaſſe werden pro Uebung vier Teilnehmerinnen gewertet, in den übrigen jeweils zwei. Die Frauen ermitteln ihren Meiſter nach der neuen 1000⸗Punktewertung der Frauen. Geteilt werden die Punkte nicht mehr. Die Kämpfe um die DVM müſſen bei den Männern wie den Frauen in der Zeit vom 18. Mai bis 19. Mai ausgetragen werden. Der Arbeitsplan bringt dann noch weiter die Leiſtungs⸗ Krenze für die Beſtennadel und den Stand der deutſchen Höchſtleiſtungsliſte vom 1. Januar 1941, doch darüber ein ander Mal. Sc Rießer See in der Eishocken⸗ Schlu runde Nach den großen Entſcheidungen der Skiſportler gab es am Sonntag im Eisſtadion noch das erſte Vorſchlußrundenſpiel zur deutſchen Eishockeymeiſter⸗ ſchaft. Der SC Rießer See ſicherte ſich mit einem knappen 10(:0,:0,:)⸗Steg über den Berliner Schlittſchuh⸗Club als erſter die Teſlnahme am End⸗ ſpiel, in dem er auf den Sieger der Begegnung Wiener Ech— Rotweiß Berlin trifft. Die Bayern hatten die ſchnellere Mannſchaft und gewannen verdient durch einen Treffer von Eggers fünf Minuten vor Schluß. Das Spiel wurde von beiden Meännſchaften ſehr hart durchgeführt, oftmals logen vier und fünf Spieler auf dem Eiſe, und der Schiedsrichter mußte wiederholt, beſonders im zwei⸗ ten Drittel. Spieler herausſtellen. Nach einem ziem⸗ lich verteilten erſten Drittel gewann Rießer See im zweiten Spielabschnitt klar die Oberhand. aber die Tore blieben aus. Erſt kurz vor Schluß fiel aus einem Gedränge heraus der für Rießer See ſieg⸗ bringende Treffer. Im Kunſtlaufprogramm ſaßh man hübſche Lei⸗ Perfekte Stenotynistin für sofort gesucht. schriſten an Bewerbungen mit Lebenslauf und Zeugnisab- NMaschimxMAaUu.-G. BNL CKE FnauKEMTNHaT wess Tan Weſt: 17..: Markenabrechnung Wilhelmſtr. 2.— Feudenheim⸗Oſt: 18.., 15.00 Uhr, Beſprechug der Zellenfrauenſchaftsleiteriunnen in der NSV. Bei Verhinderung Ver⸗ tretung ſchicken.— Jugendgruppe. = 9 Kraftfahrer Austrägerſin auch aushilfsweiſe⸗ 8651 Liederbücher und Handarbeiten ſind 1 6 iche; N mit Führerſchein Klaſſe 2 geſuch t, mitzubringen. 18 A 272 22222 4251 0 8 für Zeitſchriften in gafertal, Kartoſfelgroßhandig. Jakob Hilbert 5„ e e ee ee e ee e e en Neuoſtheim, Lindenhof geſu ch t. Neckarau 8000 erste 1 Daß— Berufserziehungswerk. 0 „ Schifferſtraße 0, Tel. 481 71. 2 14. Zeilfelden 1%% 5„„„„ 1071 1118 und e)VTTFFCCCCCCCTTTTTT Saen e ee 4 70 5— 120 eſchäftsſtelle dieſes Blattes. ginnen in rze: Fachrechnen 1, 15. Zöller 0 1621 1930 ſes Stellengesuche 2 f Fachrechnen 2. Algebra 1, Elektro- 5„„ 5 Neuzeitliches ſchweißen, Fachzeichnen 1. Anmel. 2 12 1 dungen ſind zu richten an die Schuplade Sd 901 91 0 Iohung Schlatzimmer Dienſtſteue, Aheinſtraße 5.— 25 tompl., bell Birk Wir machen nochmals darauf 1 a N 3 f mittl. Jahre, ſucht bi bell Birke, merlſam, daß ab Montag. 17..,„* für meine Hutwerkſtätte ſof ort] Aushilfe f. ſofort, 1 Herren- ſämtliche Lehrgemeinſchaften wie⸗ 21. Betz„„„„3881— 342 und e ſu cht. eotl. ſeſte Stellg. WI. der um 17 Stunden rückverlegt 5 3 12 Me r. 10 machermeiter. ancien ge dee Zimmer pesden, Lehrgänge die either an e e emen. grlebrigs m. 6 1 „ 10. 5 17.30 Uhr begonnen haben, be⸗ 23 Johann Schreiber. Friedrichsfel. 22 5 kompl., dkl. Eiche, ginnen um 19 lihr und ſolche, ie 8 0 1 8 5 5 Tagesmädchen Pe: ona! alte; peise- ſeither um 19 Uhr begonnen haben, 24. Johann Schreiber, Secken heim 581 680 5 jeder Art finden f mer beglnnen um 29.30 Uhr. 25 Sosdecke, Secenhem 8 8 5 25—— oder Pufzktrau Sie durch eine n hel eiche Mannheimer Volkschor. Montag, 15 8 Schrelber. Kronprinzenſtraße 371— 412 Anzeige in geschnitzt hal J 17. Febr., 19.90 Uhr, Geſamtprobe Ff! ür Praxis zu reinigen geſucht. dieſer Zeitung! Aüftrag zu ver⸗ in der„Liedertafel“ K 2. 1. 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Stieor] Lunſaf b. She. ite gechattet ane Senner 18—21 Ubr 5 5 die Geſchäftsſtelle. 51⸗Reithalle Schlachthof. Schlachthof: Montag, 17.., 20 Uhr,. findet im Frauenſchaftsheim, Vieh⸗ hofſtraße 2, ein Heimabend ſtatt. Die nächſte Fiſchvertetlung erfolgt nach der Kunden⸗ liſte, und zwar am Dienstag, dem 18. Februar 1941. ab 9 Uhr, gegen Vorlage. der weißen Ausweislarte zum Einkauf von Seefiſchen digen Verlauſsſtelle. die Kunden der Verkaufsſtelle 1. Appel 2. Graßberger„„ 1 e„„ 1501 1704 und 5 1— 100 Anoronungen der 5A eint„ 1741— 2067 „ eile),„3181 3706 Aus amtlichen Bekanntmachungen 9JnJ00òͤ 8 1 8989 und entnommen 5 6. Frickinger, früher Mal„„„2681 3062 und N 9 5 5 NS⸗Frauenſchaft. Feudenheim⸗ R 9*„ 3751— 4305 Müller „ Nordſee außerbem die bei Kunden mit den Nummern D 5 unn! 1 7 in der jeweils zuſtän⸗ Zum Einkauf werden zugelaſſen Nr. der Ausweiskarte „„% g. 1861— 2147 und 30 „„„„„ 0 8* 6„* 92*„ 132 Seppich eingetragenen 355421— 8719 tungen von den deutſchen Meistern Lydia Veicht mi Horſt Faber ſowie den Geſchwiſter Pauſin, Stöhr, Hackl und Inge Jell. Straßburger Basketball-Turnier Das Straßburger Basketball⸗Turnier an 9 Württembergs führende Mannſchaften beteiligt waren, nahm auf dem Platz am„Waſſerturm⸗ Au recht ſpannenden Verlauf. Den Sieg errang 15 FC Ilkirchgrafenſtaden Straßburg, der die Stul⸗ garter SS im Vorſpiel mit 27:15 und die Straß⸗ burger Ss im Endſpiel mit 29:23 Punkten ſch' ug Die Straßburger SS hatte im erſten Spiel Würt tembergs Meiſterfünf TV Prag Stuttgart mit 28590 geſchlagen. Im Kampf um den dritten Platz behaug⸗ tete ſich SS Stuttgart mit 20:16 Punkten über 50 TV Prag Stuttgart. 5 Am Sonntag beſtritten eine Stadtmannſchaft von Straßburg und die Stuttgarter SS einen Handballkampf, den die Schwaben mit 11:75 6679 Toren gewannen. Lohmann und Scheller Ueberlegene Sieger der Stuttgarter Radrennen „Die urſprünglich als inoffizieller deutſch⸗italie⸗ niſcher Länderkampf geplanten Stuttgarter Rad⸗ rennen mußten in letzter Stunde einige Aenderungen der Beſetzung erfahren. Die Italiener Olmo, Neryf und Serivanti konnten nicht kommen. Das tat aber der Veranſtaltung kaum Abbruch, denn dafür wurde der Schweinfurter Straßenfahrer Scheller gewonnen der dann die 7000 Zuſchauer in der Stadthalle durch prächtige Leiſtungen zu großem Beifall hinriß. Scheller gewann von einem Mehrkampf das 20. Runden⸗Punktefahren und das Rennen über 5 Km. hinter Motoren. Er gewann damit auch im Geſamt mit 8 Punkten vor dem Stuttgarter Weimer, der den Fliegerlauf an ſich gebracht hatte, und dem Italiener Nells. In den Dauerrennen ſpielte Walter Loh⸗ mann die überlegene Rolle. Er holte ſich alle drei Läufe und damit den Preis über 60 Km. vor Boyet (Italien) und Umbenhauer(Nürnberg). In eine Fliegertreffen wurde der Stuttgarter Schertle bot dem Berliner G. Purann mit 57:3 P. geschlagen, Ergebniſſe: Mehrkampf: Geſamt: 1. Scheller(Schweinfurt) 8 Punze; 2. Weimer(Stuttgart) 6; 3. Nello(Italien) 4 Punkt. Fliegerlauf: 1. Wiämer, 2. Scheller, 3. Nello. 20 Runden Punktefahren: 1. Scheller 10, 2. Nello 7, 3. Weimer 718 5 Kilometer hinter Motoren: 1. Scheller:4 2. Weimet 60, 3. Nello 190 Meter. Dauerrennen: Geſamt: 1. Walter Lohmnan(Bochum 60 Hilometer 9 Punkte, 2. Alfredo Bovet(Italien) 5, 8 umbenhauer(Nürnberg) 4 Punkte.— 1. Lauf 20 Kil eee 1. Lohmann 19:54, 2. Umbenhauer 120, 3. Bovet Deter 320. 2. Lauf: 1. Lohmann 22:22, 2. Bovet 60 Meter, 3. Um⸗ benhauer 80 Meter. 3. Lauf: 1. Lohmann 21:58, 2. VBotel 180, 3. Umbenhauer 240 Meter. Fliegerkampf: 1. G. u rann(Berlin) 5 Punkte, 2. Schertle(Stuttgart) 9 f. — Jugendreunen: 1000 Meter Malfahren Endlauf: 1. Fau⸗ ſer(Zufſenhaufen) Bann 119, 2. Nagel(Karlsruhe) Bann 109, 3. Holzäpfel(Zuffenhauſen) 121, 4. Hermann(Bad Cannſtatt) 119. 5 Auf der Kölner Eisbahn kam es am Sonntag zu einen Elsſport⸗Städtekampf zwiſchen Köln und München, den die Kölner überraſchend hoch mit 178 Punkten gewannen. Im Kunſtlaufen ſah man u. a. die Berliner Strauch/ Noac Im Eishockey trennten ſich Kölner Eck und Münchner ed :8. Die jugoſlawiſchen Teunisſpieler Puncec und Pallaze ſpielten auf ihrer Spanienreiſe in Barcelona. Punckt ſchlug Carles:7, 614,:2,:6,:4, zuſammen mit Pallaba verlor er aber im Doppel gegen Carles/ Blaue mit 120 :1.:6,:7. Fußball⸗Schiedsrichter Peters(Berlin), der eine ganze Reihe von Länderkämpfen leitete, iſt in Berlin im Alter von 40 Jahren geſtorben. 8 1 Nieberrheins Turnriege gewann in Sberhaufe del Vergleichskampf gegen Mittelrhein knapp mit 526/7152 Punkten. Beſter Einzelturner war Kiefer(M) mit 0h Punkten vor Hahn[M) und Sich(). Haupklchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr Alois Wen bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kultus politik, Theater und Anterhaltung: Carl Onno Sen bart Handel: i V Will Müller— Lokaler Teil: 1 V Dr J B. Koch— Kunſt. Fülm und Gericht: Dr. F W Koch— Spotz Willn Müller— Südweſtdeulſche Umſchau und Bilderdienſt; i V dr 8 We Koch ſämtliche in Mannheim Zerausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer ge Dr. Fritz Bode K co. Mannheim R 1 4/6— Veranfworiſch fi Anzeigen und Geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude. Mannheim Zur geit Preisliſte Nr 12 aultig. 5 Meine herzensgute, unvergeßliche Frau mein bester Kamerad. unsere liebe Schwester und Schwägerin. N Else Leissler geb. Börder ist unerwartet. nach kurzer, schwerer Krankheit, am 15. Fe. bruar 1941. für immer von uns gegangen. Mannheim(Kaiserring 20), Mainz, Frankfurt. Trier- In tiefem Schmerz: Willy Leissler u. Angehörige Die Einäscherung findet am Dienstag. dem 18. Februar 1941. um 14.00 Uhr. im hiesigen Krematorium statt. 4131— 5000 2891— 3300, 5720— 1 und Vermigt nicht mancher sei- nen Füllhalter unrepariert in der liest? Bringen Sie werden Sie wieder für wenig Geld Ihre Fraude daran haben Fahlbusch Im Rathau⸗ Hüte reiniet schön wie neu das alteSpezlalgeschöft Abel M 2,1 Hutmachermeister Anruf 27725 Abel Un, Jahre Hutmacher ————— Fd Milien-Anzeigen ſgagmaaaggandagmgcgapden. der daheim uns bald finden in der NEUEN NHANNH EN 2 EIHTUN& OBE Verbreitung