Uunſt⸗ den izten echte nſicht Hlof⸗ Oper u an Later feſſor Ul⸗ tung, 30 r⸗ n. Erſchein! wöchenti mal Sezugspretſe: Fret Haus monatl..70 M n. 80 Pl. Trägeri. e in unf Geſch 4 abgeh. 1 70 M. dch d Poſt.00 M ohne Zlluſtr..30 M mit Jlluſtr 75 iaſchl Poſtbef⸗Geb zuzügl 42 Pf Beſtellg Abholſt Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinge Str. 44. Meerſeldſtr. 18. NeFlſcherſtr 1. FehHauptſtr 58.& Oppauer Str. 8 Sesreiburger Str! Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgenden Monat erfolgen Anzetgenpreiſe: 22 mm breite Milltmeterzetle 12 Pig. mm breite Tertmillimeter⸗ 4 zeile 68 Pfg. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 12 Bei Zwangs vergleichen od Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben on beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. Verlag. Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—8. 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Nun wiederholt ſich das gleiche Schauſpiel im Südoſten Europas, dem Raume des eu ropäiſchen Kontinents, in den ſich das Kräfteſpiel dieſes Krieges in der letzten Zeit verlagerte. Dänemark und Nor⸗ wegen, Holland und Belgien folgten jetzt Rumänien und Bulgarien. Seit geſtern ſteht die deut⸗ ſche Armee auf bulgariſchem Boden, im Einverſtändnis mit der bulgariſchen Regierung ge⸗ kommen, vom Jubel des bulgariſchen Volkes begrüßt. Wiederum iſt Deutſchland den Engländern zuvor⸗ gekommen: iſt aus einer beabſichtigten Poſttion Eng⸗ länds gegen Deutſchland eine ſtarke Poſition Deutſch⸗ lands gegen England geworden. Daß England ſolche Pläne eines Eingreifens in Bulgarien gehabt hat, war ſeit dem Beitritt Rumä⸗ niens zum Dreimächtepakt und ſeit dem Einmarſch deutſcher Truppen in Rumänien klar geworden. Die engliſchen Drohungen und die engliſchen Anſchläge gegen Bulgarien haben ſeit dieſem Tage nicht auf⸗ gehört. Churchill hat in ſeiner letzten Rede damit angefangen; der engliſche Geſandte in Sofia hat das Stichwort ſeines Miniſterpräſidenten aufgegriffen und offen gedroht, daß England bulgariſches Gebiet bombardieren würde, wenn Bulgarien ſich nicht den engliſchen Wünſchen gefügig zeigen ſollte; dem Staatsſelretär für Indien Amery ging die Entwick⸗ lung viel zu langſam und er forderte im Unterhaus mit dürren Worten,„daß nun etwas geſchehe“; der Intelligenee Service verſtand dieſes Wort in einem Sinne und inſzeuierte auf bulgariſchem Gebiet eine Reihe von Anſchlägen, darunter einen Sabotage⸗ verſuch an der Waſſerverſorgung Sofias. Mit einem Wort: die Zeit war da unten wieder einmal für eine⸗ Aktion reif geworden. Es fragte ſich nur, wer ſie durchführen ſollte. Und hier bewährte ſich wieder die alte Taktik des deutſchen Handelns, eine Taktik, die in engſtem Zuſammenhang mit den Grundſätzen der Volks⸗ und Staatsführung im Groß⸗ deutſchen Reiche ſteht. Eine autorttäre Führung kann auch autoritär handeln, und autoritär handeln heißt im Kriege hart, blitzſchnell und unenpartet han⸗ deln. Während die anderen noch lärmten, ob man es überhaupt machen ſolle und wie man es am beſten mache, machte es Deutſchland. Es hatte freilich auch in mehrfacher Beziehung es diel leichter als ſeine Gegenſpieler. Es brauchte ſeine Aktion gegenüber Bulgarien nicht mit Gewalt durchzuſetzen, wie England die ſeine hätte durchſetzen müſſen: es wurde von Bulgarien als ſeinem neuen Verbündeten gerufen. Es brauchte auch ſeine Aktion nicht von einer Ausgangsbaſis aus ſtarten, die 1000 Seemeilen entfernt lag: es konnte ſich beſchränken, eine Pontonbrücken von einem Donauufer nach dem anderen zu ſchlagen. Es war in der beſſeren Poſi⸗ lion und war in dem beſſeren Recht gegenüber Eng⸗ land: daß es beides zu nützen verſtand, iſt gewiß lein Vorwurf, ſondern nur Kompliment für die Sicherheit und den Initiativgeiſt feiner diploma⸗ liſchen und militäriſchen Kriegsführung. An ſich war es ja auch dem Uneingeweihten klar, daß Bulgarien in dieſem Kriege nicht außer ⸗ halb des Schickſals der Achſenmächte bleiben konnte. Es iſt neben Deutſchland und Ungarn der dritte europäiſche Staat, der ſeinerzeit das Opfer der Verſailler Politik geworden war, der Deutſchlands Kampf gegen Verſailles auch als ſeinen Kampf empfinden mußte, der nur von einem Siege Deutſchlands die Erfüllung ſeiner nationalen Hoff⸗ nüngen ſich verſprechen konnte, von einer Niederlage Deutſchlands aber das Ende dieſer natfonalen Hoff⸗ nüngen erwarten mußte. Mit Deutſchland in einer unlösbaren Intereſſengemeinſchaft, mit Jlalien durch eugſte familienpolitiſche Bande verknüpft, ſeiner gan⸗ den wirtſchaftlichen Struktur nach der gegebene Part⸗ ner der Achſenmächle, war Bulgarien von Tradition, atur und Schickfal dazu beſtimmt, wie im letzten ſo auch in dieſem Kriege der Verbündete Deutſchlands zu werden. Einmal ü berseugt davon, daß in dieſem totalen Kriege, der total iſt nicht nur in der kämpfe⸗ ien Beanſpruchung der geſamten Volkskraft der klegkchrenden Nationen, ſondern auch total iſt in gat Beanſoruchung der geiſtigen Entſcheidung aller ationen ödieſer Erde, Bulgariens Neutralität nicht eiu ue un ün⸗ l uuſnuen e Leu unn Fuoylouud gfuiluu in der bisher üblichen Form aufrechterhalten werden konnte, zog die bulgariſche Regierung entſchloſſen die Konſequenz: es ſchloß ſich im Dreierpakt der diplo⸗ matiſchen Bündnisfront Deutſchlands an und wurde 12 Stunden ſpäter auch zum militäriſchen Verbün⸗ deten des Großdeutſchen Reiches. Die deutſche Kampffront hat damit wieder eine bedeutende Erweiterung erfahren: ſie reicht jetzt vom Nordkap bis zu den Wüſtenbaſen Afrikas, von der Biskaya bis vor die Tore Adrianopels: eine un⸗ geheuere Leiſtung, eine ungeheuere Beanſpruchung, eine ungeheuere Verpflichtung, aber vor allem auch eine ungeheuere Möglichkeit. Denn alle dieſe Fronten ſind Anſatzpunkte jenes entſcheidenden Schlages gegen England von dem der Führer geſagt hat, daß er geführt werden wird, überall, wo ſich die Möglichkeit dazu gibt und überall, wo wir die Eng⸗ länder treffen können. Und an Möglichkeiten wirdes da un⸗ ten ja ſicher nicht fehlen. Die Folgen der Beſetzung Bulgariens durch deutſche Truppen werden ſich bald zeigen. England hat gedroht, daß es im Falle einer Beſetzung Bulgariens durch deutſche Truppen, wenn dieſe Beſetzung im Einverſtändnis mit der bulgariſchen Regierung er⸗ folgen ſollte, Bulgarien als kriegführende Nation betrachten und es den Bombenangriffen der RA ausliefern würde. Es hat weiter Deutſchland vor einer Aktion in Bulgarien mit der Drohung zu ſchrecken verſucht, es würde auf eine ſolche Aktion ſofort mit der Bombardierung der rumäniſchen Oelfelder reagieren. hung Englands ſteckt. England iſt heute in einer Situation, in der es mehr auf die Stärke des Bluffs (Fortſetzung auf Seite 2 Man wird ſehen, was hinter dieſer Dro⸗ Auswirkung des Einmarſches in Bulgarien Der Balkan⸗Raum 8 0 cee 0 deh 4. PEO IEE TGB e 0 Augsburg 25 5 1 Mhpegeg. OST MARK Sror- UN G A N. 5 8 8 N anal Szegecin lng „ benegg 8 N N 2 dern 5 s luke 8 N brilon SLg N= flog* lers Sadſenvd Reihe Jovis c RES MEER 2 bold Ghlete 3 A. eren zuxahger⸗ JG SLA WIEN beriitsebet. 50 ennie dun. nE Rus sLANI Nee un Uolofev 5— 2* 5 Cech Lagsen bug — — *— a NEE R BULGARIEN Buropel can . ebnen TUREEI (Kartendienſt, Erich Zander,.) Verzweifelte Ablenkungsbemühungen Englands Wirkungsloſe Biuff⸗ und leere Drehverſuche— England zieht aus Bulgarien ab Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 3. März. Die neue Lage auf dem Balkan iſt andauernd Gegenſtand ſpaltenlanger Berichte in den ſkandinavi⸗ ſchen Zeitungen, in denen die politiſche und die ſtra⸗ tegiſche Bedeutung des Beitrittes Bulgariens zum Dreimächtepakt für die Entwicklung des gegenwär⸗ tigen Großmächlekrieges gewürdigt wird. Die mei⸗ ſten und längſten dieſer Berichte ſtammen allerdings aus Berlin, Rom und den Balkanländern, während die diesbezüglichen Meldungen aus London ebenſo kurz wie kleinlaut ſind. Zwar bemühen ſich die Lon⸗ doner Sonntagsblätter krampfhaft die erlittene Schlappe vor dem Volk zu vertuſchen, indem ſie großſprecheriſch verkünden, daß Deutſchland und die Achſenmächte keineswegs die Initiative an ſich geriſ⸗ ſen haben. ſondern daß offenſichtlich die Ueberraſchung ſei⸗ tens Englands noch kommen würde. Inzwiſchen verſucht man die Aufmerkſamkeit vom Balkan abzulenken, indem man angebliche Er⸗ folge in Otalieniſch⸗Oſtafrika in den Vordergrund ſchiebt. Sobald dieſer Feldzug ſieg⸗ reich durchgeführt ſei, würden große Truppen⸗ maſſen für anderweitige Verwendung freigemacht werden. Man vergißt nur zu ſagen, wy ſte eingeſetzt wer⸗ den ſollen! Darüber hinaus meldet„Stockholms Tidningen“, daß der britiſche Geſandte in Sofia jetzt die Folgerung aus den Ereigniſſen gezogen habe und ſeinen Inſtruktionen gemäß bei König Boris um eine Abſchiedsaudienz nachgeſucht habe, wo⸗ bei er noch einmal die engliſchen Geſichtspunkte dar⸗ legen ſoll. Man nimmt an, daß Eden wahrſcheinlich noch nach Athen beordert wird, um Griechenlands Widerſtandswillen zu ſtärken und von Athen aus in Fühlung mit Belgrad zu kommen. Geplatzte Illuſſonen Drahtberichtunſeres Korreſpon denten — Liſſabon, 3. März. Die Niederlage der enaliſchen Diplomatie im europäiſchen Oſten tritt nach dem Einmarſch der deut⸗ ſchen Truppen in Bulgarien in der ganzen weſtlichen Welt um ſo ſtärker hervor, als bis beinahe zur letz⸗ ten Minute das engliſche Informationsminiſtexium den Eindruck zu erwecken verſuchte, Haß es Ena⸗ land gelingen werde, die Entwicklung aufzuhalten. Noch Sonntag waren amerikani⸗ ſche Korreſpondenten wie z. B. die Vertreter von „Newyork Times“ und„Newyork Herald Tribune“, in der engliſchen Hauptſtadt unterrichtet worden, es lägen„noch keinerlei Anzeichen dafür vor, daß ein definitiver Bruch zwiſchen Bulgarzen und England notwendig ſei. Bisher habe man nur Worte gehört, aber Tatſachen ſeien entſcheidend“. Man wiegte ſich in London immer noch in Illu⸗ ſioönen über die Erfolgsausſichten des aus Bluff und Drohungen gemiſchten Spieles in Sofia und Ankara. Unter dem Eindruck dieſer offiziellen Unterrichtung gab der Korreſpondent der„Newyork Herald Tri⸗ bune“ ſogar der Vermutung Ausdruck, die Wirkung der verſchiedenen Erklärungen des britiſchen Geſand⸗ ten in Sofia könne die antideutſchen Gefühle Bul⸗ Der Einmarſch in Bulgarien Erfolge deulſcher Flieger und A⸗Boote- Abgewieſener britiſcher Euftanoriff in der Nordſee (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 3. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Wie bereits durch Sondermeldung bekaunt⸗ gegeben, marſchieren als Sicherung gegenüber den bekannt gewordenen britiſchen Maßnahmen in Südoſteuropa, nach Zuſtimmung der König⸗ lich⸗Bulgariſchen Regierung, ſeit dem 2. März Verbände der deutſchen Wehrmacht in Bul⸗ garien ein. Die einziehenden Truppen wer⸗ den vom bulgariſchen Volk lebhaft begrüßt. Ein Unterſeeboot meldet die Ver⸗ ſeukung eines feindlichen Tankers von 9000 BRT. 5 Die Luftwaffe klärte trotz ungünſtiger Wetterlage über Großbritannien bis zu den Shetlandinſeln und über See auf. Sie ver⸗ ſenkte am 2. März vor dem St. Georgs⸗Kanal ein Handelsſchiff von 2000 BRT und beſchädigte ein größeres Handelsſchiff ſchwer. In den Baracken eines Truppenlagers wurden Voll⸗ treffer erzielt. Fernkampfflugzeuge verſenkten weſtlich der Hebriden ein Handelsſchiff von 10 000 BRT und trafen ein weiteres großes Schiff ſchwer. Einzelne Kampfflugzeuge beleaten in der letzten Nacht kriegswichtige Ziele in London und die Anlagen von zwei britiſchen Kanal⸗ häfen wirkſam mit Bomben. In Nordafrika richteten ſich erfolgreiche Angriffe deutſcher Kampfflugzeuge gegen die Hafenanlagen von Tobruk ſowie gegen Trup⸗ penanſammlungen, Kraftwagenkolonnen und Feldlager bei Agedabia. Bei einem Luftkampf über Malta verlor der Feind ein Jagdflugzeug Feindliche Luftangriffe gegen deutſche Handelsſchiffe in der Nordſee brachen im Abwehrfener der Sicherungsſtreftkräfte zu⸗ ſammen. Ein Flugzeng wurde hierbei von der Kriegsmarine abgeſchoſſen. gariens in ſolchem Maße aufputſchen, daß die bül⸗ gariſche Regierung in größte Schwierigkeiten geraten könnte und ihre Abſicht, ſich der Achſe anzuſchließen, aufgeben müßte. Heute morgen nun müſſen die gleichen Blätter die jubelnde Begrüßung der deutſchen Truppen in Bulgarien berichten. Selbſt der noch in Sofia verbliebene Reutervertreter berichtet ſeiner Agentur ſüßſauer:„Die ſonntäglichen Volks⸗ mengen, die ſich heute durch die Straßen von Sofia bewegten ſcheinen den deutſchen Soldaten ſehr freund⸗ ſchaftlich gegenüberzutreten.“ Ueber dieſe Tatſache helfen auch die eilig gewundenen Lorbeerkränze nicht hinweg, die man Eden jetzt nach ſeiner Abreiſe aus Ankara in der amerikatniſchen und engliſchen Preſſe überreichen läßt, wobei allerdings der bekannte zur Zeit in der Türkei weilende Korreſpondent der „Newyork Times“, Gedye, ausdrücklich bemerkt, die Engländer hätten niemals erwartet, daß die Türkei gegen Bulgarien kämpfen würde. Sie haben es natürlich ganz ſelbſtverſtändlich erwartet und die engliſche Preſſe hat dieſer Ueberzeugung mehr als einmal Ausdruck gegeben! In der Preſſe der neutralen Staaten wie Spa⸗ nien. Portugal und der ſüdamerikaniſchen Staaten. wird der Beitritt Bulgariens zur Achſe und der Ein⸗ marſch der deutſchen Truppen faſt übereinſtimmend als eine neue ſchwere Niederlaae Eng⸗ lands bezeichnet. Belgrad und die bulgariſche Enticheidung (Funkmeldung der NM.) Belgrad, 1. März. Der Beitritt Bulgariens zu dem Dreimächtepakt beſtimmt das Geſicht der Belgrader Sonntagsblätter. In großen Schlagzeilen weiſen die Blätter auf die⸗ ſes Ereignis hin. Die erſten Seften von„Politika“ und„Vreme“ ſind damit angefüllt. Der Direktor der halbamtlichen„Vreme“ Dr. Gregoritſch bemerkt. Großbritannien habe in dem diplomatiſchen Kampf um Bulgarien, der ſehr ſcharf geführt worden ſei, das Spiel verloren. We„ Fol⸗ gen dieſes Ereignis auf dem Balkan zeitigen werde, könne man noch nicht überſehen. In ſedem Falle ſei 17 550 großer Wichtigkeit für den Balkan, was in Wien am Samstag geſchehen ſet⸗ Für Jugoslawien ſei es wichtig, ſeine nationale Disziplin und volle Kaltblütigkeit zu bewahren, deun das Land werde beſtimmt noch weiterhin einem heftigen Nervenkrieg ausgeſetzt ſein. Das Blatt verweiſt dabei auf angelſächſiſche Lügen anläßlich der Ungarnreiſe des jugoflawiſchen Außen⸗ miniſters und bemerkt, Friede und Freiheit habe Jugoflawien bisher, Dank ſeiner weſſen Politik, be⸗ wahren können. Es werde den politiſchen Kurs fort⸗ ſetzen, der es dem Lande ermöglicht, eine Inſel des Friedens zu bleiben. Jugoflawien werde ſeinen Frieden und ſeine Freiheit auch künftig bewahren können, indem es mit ſeinen Freunden und Nach⸗ barn zuſammenarbeitet. (Fortfetzung von Seite 1) Als auf die Stärke der Tat vertrauen muß. Im übrigen darf auch die RA ß ſicher ſein, daß es an Empfangs vorbereitungen für die engliſchen Bomber nicht gefehlt hat. Entſcheidender aber iſt, daß eine ſolche militäriſche Aktion Englands nur von den griechiſchen Flughäfen aus erfolgen könnte und ſelbſtver⸗ tändlich zu ſofortigen entſcheidenden Aktionen Deutſchlands gegen Griechenland führen müßte. Briechenland hat aber bereits zweimal das dringliche engliſche Angebot, ihm Teile der Wavel⸗Armee zur Berfügung zu ſtellen, dankend abgelehnt, weil es weiß, daß es andernfalls ſofort in den bewaffneten Ronflikt mit Deutſchland geraten wäre. Es beſteht wohl Grund zu der Annahme, daß die neue Situa⸗ tion auf dem Balkan, wie ſte ſeit geſtern zu ver⸗ zeichnen iſt, Athen zu noch größerer Vorſicht mahnt. Ja, vielleicht iſt die Hoffnung nicht zu verwegen, Griechenland könnte den deutſchen Einmarſch in das bulgariſche Nachbarland zum Anlaß einer grundſätz⸗ lichen Ueberprüfung ſeines unſinnigen und doch nur im Dienſte Englands geführten Krieges gegen Italien nehmen. Die deutſche Flankenſtellung gegen Saloniki, die Möglichkeiten, die die theſſaliſche Ebene, ganz anders als die Berge Albaniens, für die Entfaltung motoriſierter Kräfte läßt, die Gefahr der Einkeſſelung der griechiſchen Streitkräfte in Nord⸗ griechenland und Albanien, alles das ſind Erwä⸗ gungen, die in Athen wohl heute nur noch mit einem Seufzer an das Bündnis mit England denken laſſen und es den Griechen durchaus geraten erſcheinen laſſen könnten, die Möglichkeiten einer raſchen fried⸗ lichen Einigung mit Italien zu überprüfen. Was für Griechenland gilt, gilt in gleichem Maße, wenn auch unter veränderten Verhältniſſen, für den anderen Verbündeten Englands: die Türkei. London hatte bekanntlich hartnäckig verſucht, die Türken dazu zu bewegen, einen deutſchen Einmarſch in Bulgarien als oasus belli zu betrachten. Die Türkei hat ſich wohlweislich gehütet, das zu tun. Sie hat es vorgezogen, Gewehr bei Fuß zu bleiben. Sie wird von dieſer Taktik heute ſicherlich weniger denn je abgehen. Denn die bulgariſche Poſition iſt nicht nur eine wundervolle Flankenſtellung gegen⸗ über Griechenland, ſondern auch eine gleich aus⸗ gezeichnete Ausfallſtellung gegen die Türkei und deren letzte europälſchen Beſitzungen, zumal dieſe Beſitzun⸗ gen eventuell verteidigt werden müßten mit dem Rücken gegen den ſehr verletzlichen Kanal der Dar⸗ danellen. Es ſind hier alle Chancen für ein neues Dünkirchen gegeben und ſolche Ausſichten locken wohl die Türkei nicht. Die deutſche Aktion in Bulgarien iſt alſo eine Aktion nicht zur Ausweitung des Krieges, ſondern zur Verſtärkung des Friedens: ausgeweitet wird nur die Front gegen England, verſtärkt wird aber die Front des Friedens auch über die Mächte hinaus, die England gewiſſenlos entweder bereits in ſeinen Krieg ge⸗ zwungen hat oder zu ziehen verſucht. Mit aller Kraft gegen England! heißt die Pa⸗ role, die auch über dieſer deutſchen Aktion ſteht. Aber mit aller Kraft gegen England nur, um Europa vor dieſem England ſo gründlich als möglich zu ſichern und um den Frieden, den Europa und die ganze Welt braucht: den Frieden frei von engliſchem Druck und engliſcher Willkür, dieſem England möglichſt raſch zu entringen! 3 Dr. N. ——„—̃ 3 Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner — Berlin, 3. März. Der Beitritt Bulgar lens zum Drei⸗ mächte pakt wird in der ganzen Welt auch heute noch als Auftakt zu wichtigen Ereigniſſen bewertet. In der Balkanpreſſe ſteht an der Spitze aller Er⸗ örterungen die Bemerkung des Reichsaußenmini⸗ ſters, daß Bulgarien nicht der letzte Staat bleibe, der dem Dreierpakt beitrete. Die Belgrader und Agra⸗ mer Preſſe bringen dieſe Worte Ribbentrops in gro⸗ ßen Heberſchriften und Schlagzeilen. In der Bel⸗ grader„Politika“ ſteht u..:„Auf die Dauer kann kein Land Europas ſich abſeits der neuen Mächte⸗ koalition halten.“ Der Einmarſch deutſcher Truppen in Bulgarien wurde in 1 Sonntagabend durch Sondermel⸗ dungen und Extraausgaben bekanntgegeben. * Schriftleitung) In Stoßſeufzern der Londoner Preſſe ent⸗ ringt ſich die bittere Erkenntnis, daß die britiſche Politik wieder einmal von den retaniſſen in Bulgarien überraſcht worden iſt. Die „Times“ ſchreibt, England habe Bulgarien noch ge⸗ warnt zu einem Zeitpunkt, da die Unterzeichnung des Dreierpaktes ſchon längſt feſtſtand.„Daily Mirror“ spricht plötzlich von einer untergeordneten Bedeutung des Südoſtens für die Kriegsführung. Der Krieg würde zweifellos in England ſelbſt zur Entſchetdung kommen.„Daily Mirvo“ vergißt dabei, daß die von den Engländern in den Krieg geriſſenen Griechen bald nicht nur iſoliert, ſondern auch verlaſſen ſte werden, denn England hat alles Verfügbare an Material und Truppen nach Nordafrika geſchafft. 5 Aus den Londoner Preſſeauslaſſungen ſpricht Ent⸗ täuſchung und Ueberraſchung, aber auch ſchon die Drohung an die Adreſſe Jugoſlawiens. * Von der Wirkung des Beitritts Bul⸗ gariens zum Dreierpakt in Griechen⸗ land kann der Athener Korreſpondent der Madrider „La Nacion“ am Sonntag melden, daß dieſe Wirkung viel ſbärker ſei als alle kriegeriſchen Ereigniſſe der letzten Wochen. Die Athener Blätter bringen die Machricht ohne Koanmentar, aber ſie bildet den Haupt⸗ inhalt aller Geſpräche und Erörterungen. Daß der Korreſpondent aus der griechiſchen Hauptſtadt nicht mehr mitteilen kann und darf, iſt einleuchtend, aber richtig wird ſchon ſein, was das Madrider Blatt ſelbſt dazu ſchreibt, daß nämlich Griechenlands Blick jetzt angſtvoll nach Jugoſlawien N 0 und noch angſtvoller auf Dinge, die man näher⸗ ommen ſehe und die Griechenlands Fehlrechnung ſchlagend und ſchnell beweiſen würden. Der Ein⸗ marſch deutſcher Truppen war zu dieſer Zeit in Athen noch nicht gemeldet worden. — Wieder haben die engliſchen Miniſter im Rund⸗ funk geſprochen. Insgeſamt brachte die letzte Woche ünfzehn Miniſterreden im engliſchen Rundfunk. Damit iſt ein Rekord ſeit Kriegs⸗ beginn erreicht worden ſo ſtellt„Stockholms Dag⸗ bladet ſeſt. Die Rede des Innenminiſters Morri⸗ ſon am Wochenende enthielt erneut die Zuſicherung, jede etwa notwendige neue Einſchränkung werde nur von kurzer Dauer ſein und dürfe die Einigkeit des engliichen Volkes nicht beeinträchtigen. Die Rede des Ernährungsminiſters Lord Woolton war ein neuer Appell zur Sparſamkeit und Einſchränkung. Woolton ſagte u. a. laut„Stockholms Tidningen?: „Wenn wir nicht die kommenden Wochen und Monate 8 überſtehen vermögen, dann überſtehen wir auch en Krieg nicht.“ Das iſt ganz unſere Meinung! garknückiger Endkampf um das Englandhilfegeſetz Der Senat macht es Mooſevelt nicht leicht— Soll Rooſevell Kriegsherr der Welt werden?“ Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 3. März. Meldungen der ſchwediſchen Preſſe beſtätigen, daß die endgülkige Annahme des Rooſeveltſchen Hilfe⸗ geſetzes nicht ſo ſchnell erfolgen wird, wie angekün⸗ digt war und wie der Engländer gehofft hatten. Die Debatte im amerikaniſchen Senat nimmt imaner hitzigere Formen an. Das hat zur Folge gehabt, daß die Anhänger des Geſetzes ihre bisherige Taktik, ſich nicht oder nur kurz zu der Geſetzesvorlage zu äußern, aufgeben mußten und jetzt ausgiebig in die Debatte eingreifen, um ihre Stellungnahme klarzulegen. Dies kann natürlich nur zu einer Verlängerung der Generaldebatte führen, die dadurch erſt Ende der Woche abgeſchloſſen werden dürfte. In der Zwiſchenzeit bombardieren die Wählermaſſen ihre Senatoren mit Telegrammen und Briefen, wovon die meiſten eine Ablehnung des Rooſevelt⸗Geſetzes ver⸗ langen. Gleichzeitig finden ſtändig Frledens⸗ kundgebungen in den Straßen von Waſhington ſtatt, wobei ſich beſonders die Frauen, die einen Kreuzzug gegen Ropſevelts Kriegspolitik proklamiert haben, taträftig beteiligen. Außerordentliche Schutz⸗ maßnahmen für das Kongreßhaus und das Weiße Haus ſowie die einzelnen Mitglieder des Senats und des Repräfentantenhauſes ſind getroffen worden. Die Verſtärkung des Kampfes um die England⸗ hilfe⸗Vorlage kam auch in dem perſönlichen Eingreifen des Präſidenten Rooſevelt durch ſeine Rundfunkanſprache zum Ausdruck. in der er für eine baldige Verabſchiedung der Vorlage ein⸗ trat. Der Beitrag der Gegenſeite erfolgte durch die gleichfalls über mehrere US A⸗Rundfunkſender ver⸗ breitete Anſprache des republikantſchen Senators von New Kampfhire, Charles W. Tobey, die in der Er⸗ klärung gipfelte. daß das England⸗Hilfe⸗Geſetz den US A⸗Präſi⸗ denten zum„Kriegsherru der Welt“ machen würde. Toben bezeichnete die Vorlage als„Vor⸗ halle zum Krieg“ und unterſtrich, daß die USA von hente den gleichen Wea einſchlügen wie 1917, der zum Kriegseintritt des Landes führte. Hierbei mache ſich die US A⸗Regieruna eines Täu⸗ ſchungsverſuches an ihrem ganzen Volke ſchuldig, in⸗ dem ſie den Eindruck erwecke, daß ſie ulcht beabſich⸗ tige, US A⸗Truppen außerhalb der weſtlichen He⸗ miſphäre einzuſetzen, obwohl die Mehrzahl des Vol⸗ kes davon überzeugt ſei, daß Rooſevelt nur auf eine aünſtige Gelegenheit warte nicht nur Material, ſon⸗ dern auch Truppen nach England zu ſchicken. Dies zeige deutlich, daß hier mit dem Volk der Vereinigten Staaten ein gefährliches Spiel getrieben werde. Of⸗ ſenbar halte ſich die US A⸗Reglerung an Winſton Churchill, von dem das Wort ſtammt:„Nichts wird die US A⸗Teilnahme in ſtärkerem Maße ſichern, als wenn US A⸗Blut auf den Schlachtfeldern vergoſſen wird“ Gleichzeitig erinnerte Tobey an einen anderen Churchill⸗Ausſpruch, daß die USA durch ihre Teil⸗ nahme im Weltkrieg zu deſſen Verlängerung beige⸗ tragen haben. Schließlich wandte ſich Tobey gegen die Beſtim⸗ mung der Vorlage, wonach US A⸗Häfen zur Repara⸗ tur von britiſchen Kriegsſchiffen geöffnet werden ſollen. ö Im weiteren Verlaufe der Ausſprache ſchlug Senator Lodge(Maſſachuſetts) vor, angeſichts der verlängerten Ausſprache über das Geſetz ſolle der Kongreß England, Griechenland und Kanada bis zu zwei Milliarden Kredit zum Ankauf von Kriegs- material bewilligen Dies würde es dem Sengt möglich machen, die Kriegslieferung⸗Ausſprache in Ruhe fortzuſetzen. N Senator Maloney wandte ſich im weiteren Verlauf der Ausſprache gegen die Behauptung, das Englandhilfe⸗Geſetz werde die Vereinigten Staaten in den Krieg führen. Die Vereinigten Staaten befänden ſich bereits in einer Art von Krieg, der gegen das Recht der USA, nach eigenem Wunſch zu leben, erklärt worden ſe Die Diktatoren hätten in Reden, die indirekt gegen die Vereinigten Staaten gerichtet ſeien, einen ſolchen Krieg erklärt. Der demokratiſche Senator Byrd drängte auf die Beendigung des Redefeldzuges im Senat. Der Senator Tylands(Maryland) ſagte, er würde gegen die Vorlage ſtimmen, falls die Regie⸗ rungsgruppe nicht überzeugend nachweiſe, daß durch das Geſetz es unmöglich gemacht werde, Teile des Heeres und der Flotte anderen Mächten auszulie⸗ fern. Beide Gruppen ſind übe reingekommen, ab Montag Sitzungen von täglich 11 bis 18 Uhr zu halten. Streikausdehnung in A8 (Funkmeldung der NM.) + Chicago, 3. März. Der Streik in dem Me Cormick⸗Werk der Inter⸗ national Harveſter Company hat auf drei weitere Harveſter Fabriken übergegriffen und zwar auf die Traktorenwerke in Chicago und die Fabriken in Ridgemond(Indiana) und Rockfalls(Illinois). Alle drei Fabriken ſind geſchloſſen. Der Streik im Me Cormick⸗Werk umfaßt nach einer Mitteilung der EiO⸗Gewerkſchaft ſämtliche 6000 Arbeiter. Insge⸗ ſamt ſind bei der Harveſter Company 13 000 Mann im Streik. Amerika erſtickt im Gold EP. Waſhington, 3. März. Gold im Werte von etwa 14 Milliarden Dollar lagert zur Zeit in Fort Knox in Kentucky, nachdem unter ſtreugſter Bewachung in den letzten Tagen Goldbarren im Werte von 8,5 Milliarden Dollar von Neuyork dorthin gebracht worden ſind. Jusgeſamt verfügt das US A⸗Schatzamt über Barrengold im Werte von 22,2 Milliarden Dollar. Allein das in Fort Knox lagernde Gold überſteigt das geſamte in den USA umlaufende Papiergeld um 50 v. H. Das jetzt in Fort Knox aufbewahrte Gold hat ein Ge⸗ fſamtgewicht von 14000 Tonnen. Erſolge der italienſchen Seeſtreitkräfte ZStwei britiſche A- Boote im Me ttelmeer, drei Dampfer mii 20 000 BR im Atlantik verſenkt (Funkmeldung der NM.) + Ro m, 3. März. Der italieniſche Wehrmachtsbdericht vom Montag hat folgenden Worilaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: An der griechiſchen Front haben un⸗ ſere Flugzeuge feindliche Stützpunkte, Verteidi⸗ gungsanlagen und Truppenanſammlungen bombardiert. 5 Jagdflugzeuge des deutſchen Fliegerkorps haben in Luftkämpfen über Malta ein Hurri⸗ cane⸗Flugzeng abgeſchoſſen. In Nordafrika haben deutſche Flug⸗ zeuge erfolgreich die Hafenanlagen von Tobruk ſowie Truppenauſammlungen, Kraftwagen⸗ kolonnen und Zeltlager bei Agedabia ange⸗ griffen. Feindliche Panzerkraftwagen, die ſich Giara⸗ bub zu nähern verſuchten, wurden durch die enwirkung unſerer Truppen in die Flucht geſt lagen. nſere kleine, vom Feind ſeit ungefähr einem Monat belagerte Beſatzung von Kuf ra iſt vom Feind auf Grund erneuter Angriffe überlege⸗ ner Streitkräfte überwältigt worden. Teilen unſerer Truppen gelang es, die Einkreiſung zu durchbrechen und in unſere Linien zurückzu⸗ kehren. 0 Während der 5 die zur Er⸗ oberung von Caſtel Roſſo führten, entwickelte ſich heftige Fenertätigkeit zwiſchen unſeren Tor⸗ pedobooten und feindlichen Flotteneinheiten. Ein Schnellboot und ein Zerſtörer führten einen erfolgreichen Torpedoangriff auf zwei feindliche Einheiten durch. Eine weitere feind⸗ liche Flotteneinheit wurde von unſeren Flug⸗ zeugen während des feindlichen Landungs⸗ manbvers auf der Inſel mit einer Bombe mitt⸗ leren Kalibers getroffen. Alle unſere Einheiten kehrten unbeſchädigt an ihre Stützpunkte zurück. Einige Mann von den Beſatzungen wurden ver⸗ wundet. In Oſtafrika Spähtrupp⸗ und Artillerie⸗ tätigkeit. Im Mittelmeer haben unſere Torpedo⸗ boote mit Sicherheit zwei feindliche Unterſee⸗ boote verſenkt. Vn Atlantiſchen Ozeau hat eines unſerer U⸗Boote unter dem Befehl von Alberto Giovaninni drei feindliche Dampfer mit zuſammen 20 000 BRT verſenkt. Hier liegt Englands Achillesferſe: Erfatz des verloren gegangenen Schiffsraums unmöglich! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 3. März. Die Stockung in der Produktionsſteigerung der engliſchen Flug zeuginduſtrie hält trotz Lord Beaverbrocks fieberhaften Bemühungen, die eng⸗ liſchen Flugzeugverluſte durch Neubauten auszuglei⸗ chen, weiter an, ſo daß an eine Ausfüllung der durch die täglichen Kriegsverluſte der RA geriſſenen Lücken nicht gedacht werden kann, ganz zu ſchweigen von der im Herbſt vorigen Jahres angekündigten Verſtärkung des Iſtbeſtandes der Royal Air Force. Aus hier eingegangenen neueſten Londoner Be⸗ richten iſt es aber um den engliſchen Schiffsneu⸗ bau noch ernſter beſtellt. Die Ausführung des Pro⸗ grammes der Schiſfs⸗Maſſenpruduktion ſockt weil die Werften zum Teil zerſtört und die ſtändigen Luftalarme umfangreichen Arbeitsausfall gezeitigt haben. Arbeitsminiſter Bevins Appell an die eng⸗ liſchen Dockarbeiter, in ihrem Arbeitswillen nicht zu erlahmen, iſt der Ausdruck der Tatſache, daß die eng⸗ liſchen Werften auch nicht annähernd in der 5 ſind, die durch die empfindlichen täglichen Verluſte geſchaffene Schiffsraumnot Englands zu beheben. Da aus den Vereinigten Staaten ins Gewicht fallender 4 nicht abgegeben werden kaun, ſpitzt ſich der engliſche Schiffsraummangel zu einer für die Inſel lebensgefährlichen Kriſe zu, die bei Anhalten der ſtarken Aus älle an Ge⸗ leitzugsſchiffen ſicg von Tag zu Tag mehr zum Entſcheidungsproblem des ganzen Krieges zu entwickeln droht. Die ſchweren Anklagen gegen den Schiffahrtsmini⸗ ſter Croß und die Schweigetaktik Churchills über die tatſächlichen Verluſte der britiſchen Handelsſchiffahrt zeigen, daß die Achillesferſe Englands in ſeinem Schiffs raum liegt. Die engliſche Oeffentlichkeit iſt ſich aber zur Zeit noch nicht völlig klar, wie exnſt in Wirklichkeit das durch die großen und anhaltenden fa geſtaltete Bild der engliſchen Kriegs⸗ ge iſt. Engliſche Rat onierune sſorgen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 3. März. Man greift die Regierung heftig an, weil ſie das Rationlerungsſyſtem nicht rechtzeitig eingeführt hat und weil noch heute keine Rationtkerung für viele Waren angeordnet iſt, die jetzt kaum noch auf dem offenen Markt aufzutreiben ſind, wie z. B. Eier und Käſe. Um Erſatz für den Eiermangel zu beſchaffen. propagiert man fetzt das Einſammeln und die Ver⸗ wendung von Möweneiern die angeblich ein neuer Leckerbiſſen auf dem engliſchen Frühſtückstiſch ſein ſollen. Allerdings werden dieſe Leckerbiſſen erſt nach Oſtern eintreffen können, aber das engliſche Volk lebt ja ſchon lange in großem Ausmaß von Hoffnungen und Zukunftsverſprechungen. Bezeich⸗ nend iſt, daß die engliſchen Propagandaſtellen die Nachricht von den Möweneiern gleichzeitig mit der Ankündigung verbreiten, daß die Futterrationen für Hühner im April weiter herabgeſetzt werden mütſſen. Der King perſönlich am Bahnhof 5 dnb. Berlin, 2. März. König Georg VI. von England hat ſich persönlich zum Bahnhof bemüht, um den neuen US A⸗Botſchaf⸗ ter in London Winant zu begrüßen. Reuter beeilt ſich, dieſe Tatſache der Mitwelt mitzuteilen und dar⸗ auf hinzuweiſen, daß es das erſtemal war, daß ein König von Euglaud ſich auf den Bahnhof begab, um einen Bot chafter der Vereinigten Staaten in Empfang zu neh⸗ men. Englands Blockadekrieg Pyrtugieſiſche Eutrüſtung über engliſche Schikanen (Funkmeldung der NM zZ.) I Liſſabon, 3. März. Die portugieſiſche Preſſe proteſtiert in ihren Leit⸗ artikeln gegen engliſche Kontrollſchikanen. die den portugieſtſchen Ueberſee⸗, Poſt⸗ und Warenverkehr aufs ſchwerſte ſchädigen. 5 „Dario de Lisboa“ ſchreibt zu dieſem Thema: Das ganze Syſtem unſerer Einfuhren und Ausfuhren iſt in ſeinen Grundfeſten erſchüttert. Ungeheure Werte ſtapeln ſich einem leicht zu berechnenden Riſiko aus⸗ geſetzt, in den kolonjalen Ladehäfen, oder bleiben an den Probuktionsſtätten viele Meilen von der Küſte 1 1 Schiffahrt zwiſchen Portugal einen überſeeiſche opin. iſ N i un n Provinzen iſt ſo aut wie 4„A Voz“ entrüſtet ſich hauptſächlich über die Ver⸗ zen rang des portugieſiſchen Poſtverkehrs zwiſchen em Mutterlande und den Kolonien, die manchmal geradezu groteske Formen annehmen. Drei⸗ bis viermonatige Zurückhaltung von Privat⸗ und Ge⸗ bogte riefen ſinnloſe Zenſurſtriche in Kinderbriefen, das ſeien faktiſche und juriſtiſche Gewaltakte, denen 172 9955 kleines Land wie Portugal nicht widerſetzen Der Hauptſchriftleiter der Eiſſaboner illuſtrierten Zeitſchrift„A Esdera“ ſtellt in dieſem Zuſammen⸗ hang feſt: So ſchneidet England praktiſch die Ver⸗ bindungen zwiſchen dem Mutterlande. den Inſelge⸗ bieten und den Kolonien eines Landes ab. das neu⸗ tral iſt, und fütat i ni ie N Sade hm nicht wieder gutzumachende In el Caſtel Roſſo Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 3. März. Der italieniſche Heeresbericht Nummer 267 meldete, daß die kleine Inſel Caſtel Roſſo, die am 25. Februar von den Engländern beſetzt wor⸗ den war, am 28. Februar vou italieniſchen Trup⸗ pen wieder genommen worden iſt, die mit Unter⸗ ſeebvoten auf dem kleinen Eiland gelandet waren. Tabei ſind den Italienern Gefangene, Kriegsgerät und eine eugliſche Fahne in die Hände gefallen. Caſtel Roſſo iſt die kleinſte der 14 Inſeln die den Aegäiſchen Inſelbeſitz Italiens(Dodekanes; bilden. Caſtel Roſſo liegt von der Hauptgruppe der Inſeln am weiteſten entfernt, nur 27 Kilometer vor der türkiſchen Küſte. Es iſt nicht einmal ſo groß wie Capri, hat ungefähr 1000 Einwohner und iſt von den Italienern nicht befeſtigt worden. Die Italſener haben in der kleinen Bucht von Caſtel Roſſo auch keinen Waſſerflughafen angelegt und die Inſel nur von einer kleinen Truppe beſetzt. Warum haben die Engländer dieſes militäriſch unwichtige Eiland überhaupt angegriffen? Warum taten ſie es ausgerechnet am Vorabend des Beſuches, den Eden und General Dill in der türkiſchen Haupt⸗ ſtadt abſtatteten? Zur Beantwortung dieſer 105 liegenden Fragen verweiſt man in Rom darauf, daß Caſtel Roſſo bereits in den türkiſchen Hoheitsgewäß⸗ ſern liegt und daß ſich daraus des öfteren Verwal⸗ tungsſtreitigkeiten zwiſchen den italieniſchen und den türkiſchen Behörden ergeben haben. Man hält es in Rom nicht für ausgeſchloſſen, daß Eden bei ſeinem Beſuch in Ankara mit der Beſetzung Caſtel Roſſos den Türken zeigen wollte, wie wichtig die engliſche Freundſchaft für ſte ſei. Eine zweite Hypotheſe äußert der„Reſto del Car⸗ lind“. Das in Bologna erſcheinende Blatt meint, Eden habe den Türken Caſtel Roſſo ſozuſagen als Gaſtgeſchenk überreichen wollen. Daß Italien nie daran gedacht hat, die Türken vom Dodekanes her anzugreifen, braucht kaum betont zu werden. Aber die römiſche Vermutung, daß die Engländer mit ihrem Angriff auf die militäriſch wie geſagt bedeutungsloſe kleine Inſel politiſche Abſich⸗ ten verfolgten, iſt nicht von der Hand zu weiſen Wie dem auch ſei, die ſchnelle Zurückeroberung des Eilan⸗ des durch die Italiener hat alle engliſchen Spekula⸗ tionen zunichte gemacht. * Das kann ſich ſehen laſſen! Die italieniſche Unterſtützung in ſpaniſchen Bürgerkrieg EP. Rom, 1. März. Die römiſchen Morgenblätter veröffentlichen eine amtliche Zuſammenſtellung der von Italien nationalen Spanien im Bürgerkrieg gewährten Hilfe. Danach hat Italien insgeſamt 655 Milliarden Lire für die Unterſtützung General Francos veraus⸗ gabt und 1940 Geſchütze, 10 135 Maſchinengewehre, 240 747 Handfeuerwaffen, Hunderte Millionen Ge⸗ ſchütz⸗ und Gewehrmunition, 7668 Kraftwagen, Flugzeuge und 91 Seefahrzeuge. die zum Teil nien auch ganz überlaſſen worden ſind, geliefert oder zur Verfügung ageſtellt. a Dieſe Ziffern werden in der geſamten italteniſchen Preſſe lebhaft kommentiert. Die Zeitungen heben hervor, daß das Eingreifen Italiens in Spanien nötia war, um zu verhindern, daß die Roten ſtegten und Spanien damit ganz unter den Ein⸗ fluß Englands un Frankreichs geriet Wenn Franco geſchlagen worden wäre wäre nien, wie das„Giornale d Italig“ ſchreibt, nur noch 198 Anhängſel des anglo⸗fvanzöſiſchen Syſtems ge⸗ weſen“. Die heute veröffentlichten Ziffern erklären aber auch, wie man in Rom hervorhebt, warum die ita⸗ lieniſche Rüſtung, als im September 1939 der Krleß ausbrach. noch nicht wieder vollendet war, ſo da Italien nicht ſogleich an der Seite Deutſchlands in den Kampf eintreten konnte. Die heute veröffenk⸗ lichen Ziffern ſind 15 ein Beweis für die Stellen der Rede des Duce, in denen Muſſolini gesagt daß Italien nicht erſt ſeit dem 10. Junſ 1940 Kries führe, ſondern ſchon ſeit 1935. Deutſcher Dank Belohnung für die Lebens rettung von deutſchen Soldaten EP. Paris, 3. März. Wie der„Paris Soir“ berichtet, hat der Faun, die Freilaſſung dreier franz Kriegsgefangener als Belohnung für die Rettung von zwei deutſchen Soldaten durch 1 8 Fiſcher aus der Gegend von La Roche⸗ſur⸗Von willigt. Der franzöſiſche Fiſcher Louis Gendron hatte du beiden deutſchen Soldaten, deren Boot auf dem Meer gekentert war, unter eigener Lebensgefahr 4. rettet und als Belohnung die Befreiung feiner bel⸗ den in Kriegsgefangenſchaft befindlichen Vettern u eines Freundes erbeten, die auch gewährt wurde, Hauptfchriftlelter und verantwortlich für Poli; Dr Alois Win bauer Stellvertretet des Hauplſchriftlelters und derantwortlich für Kube politik, Theater und Unterhaltung Car! Onno eie er andel: 1, B. willß Müller e Lokaler Tell 1 8 Dr och— Kunſt. Film und Gericht Dr 3 W Ko ch ent! Wiln Müller:— Südweſtdeutſche Umſchau und Bi B dr 5 W Koch ſaämiliche in Manndeim Druder und Verleger: Reue Mannheimer 1. t. Feltz Bode& Co. Mannhelm. R 1 4/8— Verantwort Anzeigen und Geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Zoude, Man Zur geit Preisliſte Rr. 12 gültig. tl rausgeber, Kapitulation vor der Wahrheit England unterſchlägt die monatliche Handels und Schiffahrtsüberſicht dub. Berlin, 2. März. Das amtliche engliſche Nachrichtenbüro Reuter gibt bekannt, daß, „um der U⸗Boot⸗Gefahr zu begegnen, der Be⸗ ſchluß gefaßt wurde, die monatliche Schiffahrts⸗ und Handelsüberſicht nicht mehr zu veröffent⸗ lichen“. Schlagartig erhellt dieſe mit dummen und faden⸗ ſcheinigen Begründungen verbrämte amtliche briti⸗ ſche Auslaſſung die Situation Englands. Die Ein⸗ ſtellung der Veröffentlichung dieſes Kalendariums ihres Handelsverkehrs, das die Engländer im Laufe der ganzen eineinhalb Kriegsjahre. wenn auch mit groben Fälſchungen, bekanntgaben, iſt ein ganz klares Eingeſtändnis des Zuſammenbruchs ihres Lügenſyſtems vor den deutſchen Erfolgen, bevor noch der vom Führer angekündigte verſtärkte Ein⸗ ſutz der U⸗Boote zum Tragen gekommen iſt. Sie ſind ein ſchlagender Beweis dafür, daß die Verluſte der britiſchen Handelsſchiffahrt bereits ein derartiges Ausmaß angenommen haben, daß die britiſchen Machthaber alles mögliche verſuchen, um ſie zu tar⸗ nen, zu verſchleiern, dem engliſchen Volk jede Kon⸗ trollmöglichkeit zu nehmen und eine Nachprüfung der Zahlen unmöglich zu machen. England kapitu⸗ liert damit reſtlos vor der Wahrheit. Anhallbare Zuſtände in Englands Häfen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm. 1. März. Die Desorganfſation der engliſchen Schiffahrt die bekanntlich in der letzten Zeit Gegenſtand ſchärfſter Kritik in der engliſchen Oeffentlichkeit geweſen iſt, wurde jetzt auch aus berufenem Munde beſtäkkigk, wie „Stockholms Tidningen“ heute aus London meldet. Bei der Eröffnung des großen Schiffahrtskongreſſes hielt nämlich der Vorſitzende des Chambs of Ship⸗ ping, Lord Rotherwick, eine Rede, in der er unterſt rich, wie wertvolle Zeit durch die verworrenen Zuſtände in den engliſchen Häfen und die dadurch verurſachte langſame Löſchung der Ladungen ver⸗ loren gehe. Die engliſchen Frachter gehen nunmehr mit vollen, ja mit übervollen Ladungen, was für die engliſche Schiffahrt etwas gänzlich Neues iſt. Den⸗ noch wird ſehr viel von der geſteigerten Fracht⸗ kapazität vergeudet und zwar durch Verſpätungen, durch Wartezeit auf Geleitzüge oder durch Repa⸗ raturen, die nur ſehr langſam ausgeführt werden können. Um alle dieſe Mängel zu beheben, wußte der Lord allerdings keinen anderen Rat zu geben. als die Handelsſchiffe ſtärker zu bewaffnen. Der Schiffslord wollte nicht an der Hetze gegen den Schiffahrtsminiſter Croß teilnehmen, den er als den beſtmöglichen Schiffahrtsminiſter bezeichnete. Aber er verlangte. daß er größere Machtbefugniſſe erhalten ſollte. Betreffs der chaotiſchen Zuſtände in den engliſchen Häfen, beeilt ſich die Regierung mitzuteilen, daß dieſe Mängel fetzt gebeſſert werden ſollen. Man werde künftig die mechaniſierten Kräfte beſſer ausnutzen und vor allem ſollen Uebereinkommen mit den Ha⸗ fenarbeitern getroffen werden, nach denen dieſen ein feſter Wochenlohn garantiert werden ſoll und ſie nicht wie bisher als Gelegenheitsarbeiter betrachtet wer⸗ den. Mehrere Mitalieder des Unterhauſes ſind aber mit dieſer Zuſicherung nicht zufrieden, ſondern for⸗ dern, daß die ganze Frage Gegenſtand einer Unter⸗ hausdebatte werden ſoll, die natürlich geheim abge⸗ Halten wird. Die Volksabſtimmung in Rumänien In Bukareſt kaum ein Neinzettel in den Arnen EP. Bukareſt, 3. März. Die Volksabſtimmung wickelte ſich im ganzen Lande in vollſtändiger Ruhe und Ordnung ab. Die Abſtimmung begann um 8 Uhr morgens und ſchon in den erſten Stunden ſah man viele rumäniſche Männer— die Frauen ſind diesmal nicht abſtim⸗ mungsberechtigt— zu den Wahllokalen gehen. In den Nachmittagsſtunden wurde der Andrang noch ſtär⸗ ker, und in den letzten Stunden vor Wahlſchluß ſtan⸗ den die Stimmberechtigten in langen Schlangen in und vor den Wahllokalen. Der Wahlakt vollzog ſi⸗ in größter Freiheit. Ueberall lagen vorgedruckte weiße Ja⸗ und rote Nein⸗Zettel in. Meuge bereit und jeder Staatsbürger hatte die Möglichkeit, ſich ohne Zwang den ihm zuſagenden Zettel zu neh⸗ men und in die Urne zu legen. In den Nachmittagsſtunden hatten in Bukareſt zwi⸗ ſchen 60 und 70 v. H. der Stimmberechtigten ihre Stimmzettel abgegeben undd in manchen Wahllokalen fand ſich unter 1000 bis 1500 Zetteln kein ein⸗ ziger roter Nein⸗Zettel. Dieſer Eindruck wurde gerade auch in den Lokalen der Arbeiterwohn⸗ gegenden beobachtet. Aus den Geſprächen der Wähler ging überall hervor, daß es für ſie eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit ſei, dem General Antonescu ihre Stimme zu geben, da er der einzige Mann ſei, der dem Lande eine beſſere Zukunft geben könne. Das endgültige Ergebnis iſt am Sonntag noch nicht zu erwarten, da in vielen Landgemeinden erſt an einem der nächſten drei Tage abgeſtimmt wird. Ftalieniſche Entrüſtung über die Schweiz Tätliche Angriffe und Beleidigungen gegen italieniſche Staatsbürger in der Schweiz Drahtbe richt unſeres Korreſpondenten — Rom, 3. März. Bei der italieniſchen Geſandtſchaft in Bern und bei den italieniſchen Konſulaten in den verſchiedenen Schweizer Städten laufen unausgeſetzt Klagen von italteniſchen in der Schweiz lebenden Staatsbürgern ein, die ſich über tätliche Angriffe und Be⸗ leidigungen beſchweren, denen ſie in öffentlichen Verkehrsmitteln, Gaſtſtätten, ja ſogar an ihren Ar⸗ beitsplätzen von Schweizern ausgeſetzt ſind. Die in der Schweiz erſcheinende italieniſche Zeitung „Sqguille Italica“ hat ſich bereits mehrmals zum Sprachrohr ſolcher Beſchwerden machen müſſen, und schließlich haben auch Schweizer Zeitungen wie das „Berner Tagblatt“ und die„Neue Zürcher Zeitung“ ſich mit der Angelegenheit beſchäftigen müſſen. Das Berner Tagblatt“ hat die Beleidigung von italieni⸗ ſchen Staatsbürgern als„unverantwortliche Mani⸗ feſtationen von Kaffeehauspolitikern“ bezeichnet, und auch die„Neue Zürcher Zeitung“ hat ſie verurteilt. Der italieniſchen Entrüſtung genügt aber dieſe Art, die Dinge abzutun, nicht. Die„Tribuna“ gibt heute 55 italieniſchen Empörung Ausdruck und erinnert aran, daß der Duce in ſeiner letzten Rede geſagt hat, Portugal und die Schweiz ſeien heute die ein⸗ zigen Länder auf dem Kontinent, die nicht dem politiſchen Syſtem der Achſe angehörten. Das römiſche Blatt fragt weiter:„Die Schweiz grenzt an Italien und Deutſchland, mit denen ſie durch zahlreiche Bande geiſtiger und materieller Art verbunden iſt. Iſt es möglich, daß die Schweiz ſich darüber keine Rechenſchaft ablegt und daß ſie keine Konſeguenzen daraus zieht? Kann die Schweiz pro⸗ engliſch und antienropäiſch empfinden? Läge das in ihrem Intereſſe? ö Aus griechiſcher Gefangenſchaft heimgekehrt Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom 3. März. Starke Entrüſtung haben in Italien die Erzäh⸗ lungen der 140 italteniſchen Staatsangehörigen aus⸗ gelöst, die dank der Bemühungen der ungariſchen Geſandtſchaft in Athen jetzt endlich aus den griechi⸗ ſchen Gefängniſſen entlaſſen worden ſind und ſich zur Zeit auf der Heimreiſe in ihr Vaterland befinden. Die italkeniſchen Staatsbürger verſchiedenen Alters und Geſchlechts wurden in Gefängniſſen und Konzen⸗ trationslagern zuſammengepfercht und bei völlig un⸗ zureichender Ernährung ſtändig beſpitzelt. Beſonders übel ſpielte man dem Korreſpondenten des„Popolo di Roma“ Lovato mit, der trotz aller Bemühungen des italieniſchen Geſandten nicht bei Ausbruch der Feindſeligkeiten mit dem Diplomateuzug Athen hat verlaſſen können. Lovato hatte in ſeiner Berichterſtat⸗ tung aus Aegypten und aus Athen auf die engliſchen Intrigen im Nahen Oſten und auf dem Balkan hin⸗ gewieſen und immer wieder die enge politiſche und militäriſche Zuſammenarbeit zwiſchen Großbritan⸗ nien und Griechenland unterſtrichen. Er hatte ſich daher den beſonderen Haß des grie⸗ chiſchen Polißeigewaltigen Magnadakis zugezogen, der ihn im Widerſpruch zu allen internationalen Normen nach der Abreiſe des italieniſchen Geſandten mit Gewalt aus der italienſſchen Geſandtſchaft her⸗ ausholen und in einem engen Kerkerloch unter Po⸗ lizeigewahrſam halten ließ. Magnadakis hatte die Abſicht, Lovato auf Grund gefälſchter Berichte, die der italieniſche Journaliſt nie geſchrieben hatte, wegen Spionage einen Prozeß zu machen. Das Verfahren wurde infolge des energiſchen Einſpruchs Ungarns das während des Krieges die Intereſſen Italiens in Griechenland vertritt. und infolge des Einſpruchs der mit Lovato befreundeten amexikanꝛ⸗ ſchen Preſſevertreter bei Metaxas von dem inzwi⸗ ſchen verſtorbenen griechiſchen Miniſterpräſidenten niedergeſchlagen. Zuſammen mit den 139 anderen italteniſchen Staatsangehörigen iſt jetzt Lovato end⸗ lich die Freiheit wiedergegeben worden. Vorläufige Beiſetzung Alfous XIII. in Rom. Die ſterblichen Ueberreſte Königs Alfons XIII. werden im Anſchluß an das am Montag in der Kirche Santa Maria Degli Angeli ſtattfindende Totenamt vor⸗ läufig in Rom in der Monſerat⸗Kirche beigeſetzt. Lektorat für die deutſche Sprache in Roſenberg er⸗ richtet. Nach Preßburg, Neutrag, Preſow und Sil⸗ lein wurde nunmehr auch in Roſenberg von der Deutſchen Akademie in München ein Lektorat für die deutſche Sprache errichtet. Der neue US A⸗Geſaudte Kanadas. Der neue kanadiſche Geſandte der USA McCarthy wird ſich in der nächſten Woche nach Waſhington begeben. Der 71 Jahre alte Me Carthy iſt ein perſönlicher Freund Rooſevelts. Die Welt des Goldes geht zu Ende Die Länder, die noch an ihm festhalten, ſtehen vor einer ſchweren Kriſe Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Geuf, 1. März. Die Andeutungen, die der Führer über die künf⸗ lige Geſtaltung der Geld⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſe gemacht hat. haben in der internationalen Oeffent⸗ lichkeit große Beachtung gefunden. Wenn dex Gold⸗ gandard endgültig aufgegeben iſt und die Zukunft das Syſtem geſchloſſener Nationalwirtſchaften er⸗ Ifnet, ſo wird ſie nach der Anſicht der neutralen feachverſtändigen die angelſächſiſchen Länder ihrer esten Machtſtellungen berauben.. 5 Ganz beſondere Aufmerkſamkeit wendet man in ger Schweiz der Tatſache zu, daß England im Begriff lebe, Amerika in ſeine Kataſtrophe hineinzuziehen. Die Kriegslieferungen, die es auf Grund der neuen amerikaniſchen Geſetzgebung beziehen werde, würden von ihm nicht mehr bezahlt werden. Es werde auf eugliſcher Seite eine außerordentlich hohe Schuld⸗ verpflichtung gegenüber Amerika entſtehen, die ſo⸗ dar in dem theoretiſchen Fall, daß England als Sie⸗ ger aus dem Krieg hervorgehen würde, nicht bezahlt ſcnden könnte. Wenn England jedoch, wie es wahr⸗ ſheinlicher iſt, bei der kommenden Auseinanderſet⸗ zung unterliegen werde, ſo könne Amertka lediglich 185 Abtretung von Marineſtützpunkten und etwaiger dlonialer Beſitzungen in Ueberſee als Gegenleiſtung degen dieſe Materiallieferungen betrachten. 19 einem Leitartikel der„Baſeler National⸗ Khung“ wird hervorgehoben, daß die Vereinigten Staaten mit ihrer Ueberproduktion an landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſen, für die keinerlei Export⸗ möglichkeit mehr gegeben ſei, einer großen inneren Kriſe entgegengehen. Wenn der Krieg zum Abſchluß gelangt ſein werde, ſo werde auch die Situation der amerikaniſchen Induſtrie noch außerordentlich be⸗ denklich werden. Es handle ſich bei der gegenwär⸗ tigen Scheinkonjunktur, die durch die amerikaniſche Induſtrie gehe, lediglich um eine„Mengenkonjunk⸗ tur“ jedoch um keine„BVerdienſtkonjunktur“. Sie biete keinerlei Ausſichten, hinterher durch eine echte, reale, auf die Herſtellung wertvoller Güter gerichtete abgelöſt werden zu können. Auch in anderen wirtſchaftlichen Kreiſen der Schweiz wird darauf hingewieſen, daß Deutſchland bei der künftigen Regelung der europäiſchen Import⸗ verhältniſſe in erſter Linie die europätſchen Nachbar⸗ länder berückſichtigen werde, in zweiter Linie wahr⸗ ſcheinlich die Sowfetunion, in dritter Linie die latein⸗ amerikaniſchen Länder, während für die Abnahme von amerikaniſchen Exportgütern vorausſichtlich kaum noch eine Möglichkeit offen bleibe. Auch die ſüdamerikaniſchen Länder würden ihrerſeits nur noch in ſehr beſchränktem Maße amerikaniſche Exporte aufnehmen können. Aus dieſem Grunde iſt eine regelrechte Ka⸗ pitalflucht im Gange. Die Schweizer Bankiers, Induſtriellen und Privatſparer ſind ſeit Wachen eifrig dabei, ihre Kapitalien, die ſich zum größten Teil vor dem europäiſchen Krieg in die Vereinigten Staaten geflüchtet hatten, wieder von dort abzu⸗ ziehen, ſelbſt um den Preis beträchtlicher Verluſte, Unter den Augen des Generals zeigen bier unſere Soldaten, daß die ſorgſältige Ausbildung auch in der Ruhezeit weitergeht. (PK. Schweizer, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗.] Luft⸗ und Seeſtreitkräfte begegnen ſich Ein zitalieniſches Flugzeug, daß ſich auf einem Kontrollflug befindet, begegnet einem U Byot. Sie vernichteten 240 000 Tonnen Dieſe Beſatzung eines Kampfflugzeuges, Ritterkreuzträger Oberleutnant Baumbach und ſeine tapferen Kameraden, vernichteten bis zum 27. Februar 1941 insgeſamt 240 000 Tonnen feindlichen Schiffsraumes. (P. Seßler, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die Leipziger Meſſe Die Zahl der ausländiſchen Beſucher auf der Reichs⸗ meſſe Leipzig verdoppelt dnb. Leipzig, 3. März. Auf dem traditionellen Preſſeabend zur Reichs⸗ meſſe Leipzig, an dem eine überaus große Zahl von Vertretern der in⸗ und ausländiſchen Preſſe teil⸗ nahm, gab der Präſident des Reichsmeſſeamtes Lud⸗ wig Fichte einen Ueberblick über das hohe Ausmaß, in dem ſich die Reichsmeſſe in den Dienſt der deut⸗ ſchen Ausfuhr ſowie der Ausfuhr⸗Förderung der an ihr beteiligten Nationen geſtellt hat. Gegenüber der Frühjahrsmeſſe des vorigen Jahres ſei eine wei⸗ tere Zunahme zu verzeichnen. Die Leipziger Frühjahrsmeſſe 1941 Das obere Bild zeigt geſchmacknvolle nenartige Koſ⸗ fergeräte, und das untere neue Tiſch⸗Radtogeräte mit eingebautem Lautſprecher. (Scherl, Zauder⸗ Multiplex (Scherl, Zander⸗Multipler⸗K.) Im Feldpoſtpäckchen⸗Lazarett (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗R.) — m e è—!!——x—ͤ n. ̃é Während ſich an der erſten Kriegsmeſſe 6115 Ausſteller beteiligten, ſei dieſe Zahl jetzt auf 6868 geſtiegen, obwohl es ſich um eine reine Muſter⸗ meſſe ohne techniſche Meſſe handelt. Eutſprechend der Zunahme der Ausſteller habe dis belegte Fläche ſeit 1933 um rund 35 v. H. zugenom⸗ men. Zahlreiche Meſſehäuſer ſeien ausgebaut und beſſer ausgenutzt worden. Insbeſondere die Textil⸗ und Bekleidungsmeſſe ſei ſeit 1933 flächenmäßig aft um das Zweieinhalbfache geſtiegen. Auch das aus⸗ lämdiſche Angebot habe weiter zugenommen. 17 Länder. darunter 15 eurppäiſche Nationen, ſeien offiziell vertreten. Durch ausländiſche Sammelausſtellungen und Ein⸗ zelfirmen ſeien eine weitere Anzahl ausländiſcher Nationen vertreten, ſo daß die Reichsmeſſe Leivzig diesmal 22 Länder zu Gaſt habe. Die Zahl der ausländiſchen Ausſteller ſei von der Frühfahrs⸗ meſſe 1940 mit 374 auf diesmal 657 gieſtegen. Die Zahl der ausländiſchen Einkäufer die zur vorigen Frühjahrsmeſſe 447, zur Herbſtmeſſe 4641 betrug, ſei auf über 9000 geſtiegen. Auch der Beſuch aus dem Proektorat Böhmen und Mähren und dem General⸗ gouvernement habe ſich verdoppelt. Die Zahl der Ein⸗ käufer aus allen deutſchen Gauen hat bereits fetzt wiederum die Zahl von 100 000 bei weitem über⸗ ſchritten. Lariſſa dem Erdboden gleich EP. Belgrad, 3. März. Wie„Vreme“ ang Saloniki meldet, iſt durch das Erdbeben vom Samstag die Stadt Lariſſa, die Haupt⸗ ſtadt der Provinz Theſſalien, dem Erdboden gleich⸗ gemacht worden. Die Zahl der ums Leben gekom⸗ menen Einwohner wird auf mehrere hundert ge⸗ ſchätzt. Der angerichtete Sachſchaden iſt noch nicht annähernd zu überſehen. Faſt die geſamte Ein⸗ wohnerſchaft von Lariſſa, etwa zehntauſend Menſchen, ſind obdachlos. Aus Athen ſind Hilfszüge mit Lebensmitteln und Medikamenten nach Lariſſa geſchickt worden. Die griechiſche Nationalbank hat einen unbeſchränkten 1 für die Erdbebengeſchädigten zur Verfügung geſtellt. Das Erdbeben ereignete ſich am Samstagmorgen um.55 Uhr. Dem Hauptſtoß waren vier ſchwöchere Erbdſtöße vorangegangen. Das Zeutrum des Bebens liegt nordweſtlich von Lariſſa und weſtlich des Olum⸗ bonssebirges. Ein ſtarker Stoß wurde auch am Samstagnachmittag gegen fünf Uhr verſpürt. Die Stadiseife * Maunheim, 3. März. Sonnenuntergang 3. 3. 19.12 Sonnenaufgang 4. 8..05 „Kunigund macht warm von unt Des Winters ſtrenge Herrſchaft dürfte ſo gut wie vorüber ſein, mag es auch nachts zuweilen noch fühlbar auffriſchen. Die Erde nimmt um dieſe Zeit wieder die belebende Wärme der Sonne in ſich auf und geht mehr und mehr dem Lenz entgegen. Eine alte Bauernregel hat ſich faſt immer bewahrheitet: „Kunigund(3. März) macht warm von unt“. Iſt der März zur Hälfte herum, dann erſcheint am 17. März Gertraud, die„erſte Gärtnerin“ wie ſie im Volksmund heißt. Auf dem Felde beginnen die Bauersleute und ihre Helfer ihre ſchwere Ax⸗ beit, überall in den Gärten reat ſichs mehr und mehr und erwacht neues Leben, der Boden wird umge⸗ graben, die Saaten werden zurechtgemacht. Eine kurze Spanne Zeit noch und die erſten Frühlings⸗ blumen ſtecken in den Gärten und auf den Wieſen ſowie an den Waldrändern ihre Köpfchen aus der Erde hervor, die Wandervögel kommen ſchon zum Tefl zurück, wie der Star, der da und dort jetzt ſchon ſeine Stimme hören läßt, der Kiebitz, die Sing⸗ droſſel und ſchließlich auch die Störche. Noch mehr Gemeinſchaftsarbeit! Die Hauptforderung des Sängerkreisünrers Hügel auf der Jahrestagung der Stadt- und Vor ortsgruppen des Sängerkreiſes Mannheim In den Germaniaſälen tagten am Sonntagnach⸗ mittag die Gruppen I und II des Sängerkreiſes Mannheim(Stadt mit Vororten) unter Vorſitz des Sängerkreisführers Karl Hügel. Ehe in die mehr als zweiſtündige Sitzung, an der die Vereinsführer mit ihren Führerringmitgliedern und den Chor⸗ leitern teilnahmen, eingetreten wurde, erklang der Deutſche Sängerſpruch. Der Sängerkreisführer wies in ſeinen einleitenden Ausführungen darauf hin, daß die Vereinstätigkeit mit gewiſſen Schwierigkeiten verbunden iſt. Aus naheliegenden Gründen wird mancher ältere Sänger von der abendlichen Probe abgehalten. Dazu komme, daß jeder durch ſeine be⸗ ruflichen und ſonſtigen Pflichten ſtark belaſtet ſei. Trotzdem könne im allgemeinen über den Probebeſuch nicht geklagt werden, ſo daß man hoffen dürfe, daß nach Friedensſchluß die Vereinstätigekit in erhöhtem Umfange einſetzen werde. Auszeichnung für 25⸗, 40⸗ und 50jährige Sängertätigkeit Der Sängerkreisſührer nahm nunmehr die Eh⸗ rung einer Anzahl Sängerkameraden vor, die ſeit 25, 40 und 50 Jahren dem deutſchen Liede treu geblieben ſind. Mit der Bitte, ſo wie bisher zur deutſchen Sängerſache zu halten, überreichte der Sängerkreis⸗ führer folgenden Jubilaren für 55jährige Aktivität die ſiblberne Nadel: Emil Leiſer(Sängerbund Mannheim), Franz Dohmen(Männerchor Gar⸗ tenſtadt), Fritz Haag(Liederhalle Mannheim), Otto Wehrmachtskonzert im Nibelungenſaa Am geſtrigen Sonntagnachmittag veranſtaltete ein Muſiktorps der Wehrmacht im Nibelungenſaal ein Konzert, das ſich eines guten Beſuches erfreuen konnte. Eine ganz anſehnliche Zuhörerſchaft war er⸗ ſchtenen, um den Klängen der Militärmuſik zu lau⸗ ſchen. Ein Offizier begrüßte die Erſchienenen mit herzlichen Worten und zeichnete in kurzen Zügen den Einſatz der Truppe in dieſem Kriege. In Polen und in Frankreich war ſie dabei, hat ſtets ihre Pflicht getan, die ihr geſtellten Aufgaben erfüllt.. Dann ergriff der Muſikmeiſter den Stab und wir hörten den Huldigungsmarſch von Grieg. Mit der ausgezeichneten Wiedergabe der Ouvertüre zur Oper „Ill Guarany“ und der Melodienfolge aus dem Jallett„Coppelia“ von Delibes überraschte und das Muſtkkorps auf das angenehmſte, denn dieſe beiden nicht leichten Stücke, insbeſondere für Blasmuſik, wurden in delikater Weiſe dargeboten. Das Inter⸗ mezzo„Einzug der Frühlingsblumen und Stelldich⸗ ein bei Lehar“ vervollſtändigten den erſten Teil des Programms. 5 Der zweite Teil wurde mit dem Ritter⸗von⸗Speck⸗ Marſch, einer Kompoſition des Muſikmeiſters, dem gefallenen General Ritter von Speck gewidmet, er⸗ öffnet. Dann folgten zwei Fanfarenmärſche, immer gerne gehört und eifrig beklatſcht vom Publikum, und weiterhin begegnete man guten, alten Bekannten. Alte Militärmärſche erklangen, ſchmiſſig und zackig geſpielt, und auch ſie verfehlten ihre Wirkung auf die Zuhörer nicht. Herzlicher Beifall waren Dank und Anerkennung für das Gebotene. Mit dem Marſch „Zum Städtel hinaus“ war das Konzert beendet, deſſen Reinerlös dem Winterhilfswerk zufließt. Aru. IJlugpianwechſel bei der Deutſchen Lufthanſa Alb Samstag, dem 1. März trat, wie die Deutſche Lufthanſa mitteilt, in Europa ein neuer Flugplan in Kraft. Neben der Lufthanſa beteiligen ſich zehn gausländiſche Luftverkehrsgeſellſchaften der Nachbar⸗ länder an dieſem Verkehr, der fünfzehn europäiſche Staaten miteinander verbindet. Die Flugzeiten des neuen Flugplans konnten ſo gelegt werden, daß alle Baltanländer an einem Reiſe⸗ tag von Berlin aus über Prag und Wien erreicht werden können. Zwei der drei nordiſchen Strecken, die Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland mit Deutſchland verbinden, vermitteln gleichzeitig an einem Tage den Verkehr von Schweden und Däne⸗ mark über Berlin, Breslau und Wien auch nach Ungarn. Von Rom aus geſtatten es die Anſchlüſſe noch am gleichen Tage über Venedig, Miinchen und Berlin nach Kopenhagen, Malmö und Stockholm zu fliegen. Vom 1. April ab verkehren die Flugzeuge von Berlin über Danzig, Königsberg nach Moskau ebemalls wieder durchgehend an einem Tage. Dieſe Linie wird auch weiterhin ſonntags wie werktags beflogen. Vom gleichen Zeitpunkt ab wird auf der Strecke Berlin—Liſſabon über Stuttgart nicht mehr in Barcelona, ſondern in Madrid übernachtet Für den europäiſchen Norden wird die von der Lufthanſa jetzt in Betrieb genommene unmittelbare Flugver⸗ bindung Oslo Stockholm eine zu begrüßende Neue⸗ rung bedeuten, auf der die Flugzeuge dreimal in der Woche verkehren. 5 Die ſich aus dem Flugplanwechſel ergebenden Aenderungen der Abflug⸗ und Landezeiten erfahren die Juda in den Luftreiſebüros, Flugleitungen der Lufthanſa und Reiſebüros. Auf allen Strecken find bewährte und bekannte Flugzeugmuſter, darunter die viermotorigen Großflugzeuge Ju 90, eingeſetzt, die gleichzeitig auf dem Luftpoſtverkehr und dem Luft⸗ güterverſand zur Verfügung ſtehen. Tſchau(Sängerrunde Mannheim), Anton Hö⸗ gerle und Valentin Wagner(Teutonia Feuden⸗ heim). Die goldene Nadel für 40fährige Sängerſchaft erhielten: Leonhard Bürkel(Mannheimer Sing⸗ verein), Adolf Fütterer(Liederpalme Mann⸗ heim), Heinrich Detroy, Fritz Keck und Paul Kellenbenz(Frohſinn Mannheim), Chriſtian Hartmann und Heinrich Herrwerth(Sänger⸗ bund Käfertal), Jakob Michel(MGV Sandhofen), Franz Schnappenberger(Liederkranz Wald⸗ hof), Philipp Hildebrand(Germania Ilvesheim) und Gottfried Wolf(Sängerluſt Waldhof). Mit dem Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes für 50⸗ jährige Sängerſchaft wurden ausgezeichnet: Heinrich Laſchinger(Liederpalme Mannheim), Fritz Steiner(Mannheimer Sängerkreis), Friedrich Hauck(Gartenſtadt Waldhof), Joſef Lergen und Heinrich Schröckhaas(Liederhalle Mannheim) und Wilhelm Ahl(Viktoria Waldhof). Außerdem erhielten im Jahre 1940 den Ehrenbrief anläßlich ihres 50 jährigen Beſtehens Sängerbund Seckenheim, Aurelia Sandhofen und Männerchor Schwaben. Der Badiſche Sängerſpruch beſchloß den Ehrungsakt. Der Tätigkeitsbericht In ſeinem Tätigkeitsbericht über das Jahr 1940 ſtellte der Sängerkreisführer ſeſt daß das Jahr noch ruhiger als das vorhergegangene war. Angeſichts der Tatſache, daß mehrere Vereine ihre Probetä⸗ tigkeit vollſtändig ſtillgelegt haben, be⸗ tonte der Redner, daß der Gemeinſchaftsgedanke mehr platzgreifen müſſe. Erfreuliche vweiſe ſei dieſer Gemeinſchaftsgedanke in den Vororten bereits durch⸗ gedrungen, ſo in Waldhof wo drei Vereine, in Neckarau und Rheinau(Pfingſtberg), wo je zwei Vereine zuſammenarbeiten. Auch in Mannheim⸗ Stadt hätten ſich der Benzſche Männerchor und der Männerchor Schwaben zuſammengetan. Wie feſtge⸗ ſtellt werden konnte, hat ſich dieſe gemeinſame Tä⸗ tigkeit bewährt. Der Kreis Maunheim umfaßt 117 Vereine Davon entfallen auf die Stadtgruppe 39, auf die Vorortgruppe 34, auf Schwetzingen 21 und auf Wein⸗ heim 29 Vereine. Durch die Einberufungen iſt ein nicht unbeträchtlicher Rückgang der beitragspflichti⸗ gen Mitglieder eingetreten. Anfang 1940 gehörten dem Sängerkreis 5374 Sänger. 110 Sängerinnen und 9595 unterſtützende Mitglieder an. Die Zahlen für Anfang 1941 liegen noch nicht vor. Der Stadtgruppe gehörten Anfang 1941 ausſchließlich der nicht bei⸗ tragspflichtigen Soldaten 1908 Sänger(gegen 1996 i. .), 43(55) Sängerinnen und 2761(2892) unterſtüt⸗ zende Mitglieder, der Vorortgruppe 1256(1258) Sän⸗ ger und 2936(3116) unterſtützende Mitglieder an. Ueber die geſangliche Tätigkeit iſt zu berichten, daß der Bundesführer das Jahr 1941 als„Jahr des Volksliedes“ gekennzeichnet hat. Da⸗ mit iſt nicht geſagt, daß in den Singſtunden und bei Veranſtaltungen ausſchließlich Volkslieder geſungen werden ſollen. Eine Anzahl Vereine hat bewieſen, daß auch mit einer geringeren Anzahl Sänger er⸗ ſprießliches geleiſtet werden kann. Da das Las a⸗ rettſingen nachgelaſſen hat, bat der Sängerkreis⸗ führer dringend, dieſer für die verwundeten und kranken Soldaten ſehr notwendigen Unterhaltung mehr Beachtung zu ſchenken. Bezüglich der Abhal⸗ tung von WH W Konzerten lägen die Ver⸗ hältniſſe in den Vororten günſtiger als in der Innen⸗ ſtadt. In einigen Vororten haben ſich die Vereine zuſammengetan und derartige Konzerte mit Erfolg durchgeführt. An der Metallſpende waren 92 Vereine beteiligt. g Für 50 Sängerjahre wurden zehn Ehrenbriefe, für 40 Sängerjahre 41 goldene und für 25 Sänger⸗ jahre 26 ſilberne Nadeln überreicht. Zehn Sänger⸗ kameraden ſind für das Vaterland geſtorben. Ihnen und den übrigen beimgegangenen Sängerkameraden, den Toten des Weltkrieges, der Bewegung und des jetzigen Krieges widmete die Verſammlung eine Ge⸗ denkminute. Der Sängerkreisführer ſchloß ſeine mahnenden und anfeuernden Ausführungen mit Dankesworten an die Mitglieder des Kreisführer⸗ ringes, die Vereinsführer und Chorleiter für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit. Vereinsführer Haſ⸗ ſelt ſprach der Sängerkreisführuna den Dank der Verſammluna aus. 5 Sängerkreisrechner Specht erſtattete den Kaſſen⸗ bericht, aus dem hervorging, daß oberſtes Gebot sr die Kreisführung und jeden Verein äußerſte Spar ſamkeit iſt. Kreischormeiſter Gellert richtele 15 die Vereinsführer den Appell, in der Wer bun für ſtarken Probenbeſuch nicht nachzulaſſen Sängerkreisführer Hügel regte den Zuſammen⸗ ſchluß der Vereine der Abſchnitte Nord und Si zum Lazaretſingen an. Ein Dankſchreiben des Kreisleiters Stellv. Sängerkreisführer Georg Schäfer gaß ein Schreiben des Kreisleiters bekannf, dur das den Männerchören Mannheim⸗Stadt für ihre glänzende Leiſtung anläßlich der Chorfeier 910 Februar herzlich gedankt wird.„Ich habe mich“ e wird in dem Schreiben weiter ausgeführt,„gefreut, daß Mannheim als eine der erſten Städte es feriig gebracht hat, mit einem Maſſenchox an die Oeffenſ⸗ lichkeit zu treten. Der Erfolg der Chorfeier war ein Beweis dafür, wie notwendig gerade die Zufam⸗ menarbeit der Männerchöre bei derarligen Veranſtaltungen iſt. Ich würde es begrüßen, wenn die nunmehr begonnene Zuſammenarbeit auch i die Zukunft hinein Früchte tragen würde.“ Stell Sängerkreisführer Schäfer richtete ferner an den Kreischorleiter die Bitte, dafür zu ſorgen daß gie Stadtvereine in Bälde in Stärke von 4— 500 Mann in den Gärten der beiden Reſervelazarette ſingen. Die Reiſe nach Straßburg zur Wiederk der Chorfeier im Münſter ſei an Transportſe rigkeiten geſcheitert. Er habe aber aus Straß bur die Zuſicherung erhalten, daß Mannheim die ere Stadt ſein werde, die zu gegebener Zeit in Straß⸗ burg die erſte Chorfeier veranſtalte. Sängerkamerad Steiner dankte für die vielen Glückwünſche anläßlich ſeines 70. Geburtstages, um alsdann ſich an die fungen Kameraden getreu dem Motto„In Freud und Leid zum Lied bereit!“ zu wenden. Die Verſteigerung von drei WH W⸗ Abzeichen mit dem Führerbild erbrachte den Betrag von 9) Mark. Und dann ſchloß der Sängerkreisführer die Tagung mit dem„Sieg Heil!“ auf den Führer, dem die Nationallieder folgten. Sch. Sſid eee Merkfrauen wurden geſchult Im feſtlich geſchmückten Schulungsheim des Deut⸗ ſchen Familienkaufhauſes(De aKa) in Maynheim fand am Samstag und Sonntag eine von der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront veranſtaltete Schulung ſtatt. die zu einer wertvollen Ausrichtung für die teilnehmen⸗ den Führerinnen der Werkfrauengruppe des Kreiſes Mannheim wurde. Nach einleitenden Worten der Gaubeauftragten für die Werkfrauengruppe Pan. Schlüter⸗Karls⸗ ruhe, ſprach am Samstagvormittag der Kreisſchu⸗ lungsleiter der Partei Pg. Hu pp⸗Mannheim über das Weſen der Partei, worauf der Kreisſchulungs⸗ walter der Duc pg. Bieber den Auftrag der DA und beſonders deren Frauenarbeit in einem längeren und richtungweiſenden Referat behandelte. Am Nachmittag ſprach dann als letzte Reoͤnerin Pgn. Sand über die Sozialarbeit der Frau. Höhepunkt der Schulung war eine Feierſtunde am Sonntag⸗ vormittag, in der der Betriebführer der Murgtäler Firma Kaſimir Kaſt. die das Gaudiplom der DA beſitzt, beſonders gehaltvolle Ausführungen über die betriebliche Initiative machte. Eine größere Anzahl von Betriebsführern und obmännern von Betrieben mit Wertfrauengruppen waren der Einladung ge⸗ folgt, eine Tatſache, die der Schulung eine beſondere Bedeutung verlieh. 5 Ebenfalls beifällig aufgenommen wurden auch die Ausfüchrungen der Pan. Wabel⸗ Singen. der Führe⸗ rin der Werkfrauengruppe der Fa. Maggi, die aus ihren reichen Erfahrungen über Aufbau und Sinn ihrer Werkfrauengruppe erzählte. Am Nachmittag erſchlen dann zur großen Freude der Werkfrauen der Gaubeauftragte für das Deutſche Volksbildungs⸗ merk Pg. Looſe, der eingangs ſeines Vortrages über das DBW e grundſätzliche Ausführungen machte und dann anhand von Lichtbildern über die Bauten der Bewegung, über das Problem des ſchönen Dor⸗ fes und die Wohnungsgeſtaltung berichtete. Arbeitsgemeinſchaften in denen beſondere Fragen behandelt wurden, umrahmten die beiden Schu⸗ lunastage. Mit einem kameradſchaftlichen Zuſammenſein, das weſentlich zur Vertiefung des Gehörten beitrug, wurde die Schulung in den Spätnachmittagsſtunden des geſtrigen Sonntag beſchloſſen. O Die Sicherheit der Luftſchutzräume Die Luftſchutzbereitſchaft der Bevölkerung muß immer vorhanden ſein! Der Luftſchutzraum hat ſich als die Grundlage des geſamten Selbſtſchutzes er⸗ wieſen. Nach allen Erfahrungen bietet er den größt⸗ möglichen Schutz und iſt damit das wichtigſte Element des Luftſchutzes der Bevölkerung überhaupt. Alle Bemühungen gehen deshalb dahin, die Sicherheit des Luftſchutzraumes zu erhalten und zu verſtärken. Es iſt notwendia, daß überall ein ausreichender, ſtarker Splitterſchutz an den Oeffnungen vorhanden iſt. Ebenſo ſollen die zum Teil noch nicht gemachten Brandmauerdurchbrüche durchgeführt werden. Durch Erleichterung der nachbarlichen Hilfe und Auswei⸗ chens in die Nachbarhäuſer iſt der tatſächliche Schutz bedeutend erhöht. Auch längere und häufigere Flie⸗ geralarme dürfen die Arbeitskräfte und die Geſund⸗ heit der Volksgenoſſen nicht ſchädigen. Deshalb dſt die wohnliche Ausſtattung der Luftſchutzräume wich⸗ tig. Möalichſt viele Volksgenoſſen ſollten ein Bett Schutz der Jugend vor Kriegsverwahrloſung Die Maßnahmen der Keiminalpolizei— Vorbeugung als neue Aufgabe Zu der Darſtellung der neuen und Aufgaben der Sticherheitspolizei, die der Sicherheitspolizei und des SD, // Gruppenführer Heydrich, aus Anlaß des„Tages der deutſchen Polizei“ veröffentlichte, werden nunmehr in der „Kriminaliſtik“ nähere Angaben über ein beſonders wichtiges Einzelgebiet gemacht, nämlich den Einſatz der Kriminalpolizei zum Schutz der Jugend. Der Referent, Oberregierungsrat Werner vom Reichs⸗ kriminalpolizeiamt bezeichnet es als das Ziel der krüminal polizeilichen Arbeit, das Verbrechen, ſoweit dies überhaupt menſchenmöglich iſt, weiteſtgehend auszurotten. Dabei kommt der Vorbeugung als neuer Aufgabe der Kriminalpolizei große Bedeutung zu. Zu dieſem Zweck wurden die beſtehenden krimi⸗ nalpolizeilichen Beratungsſtellen ausgebaut, ebenſo die Gebiete der Beobachtung der Kriminalitätsbewe⸗ gung durch Statiſtiken, Erfahrungsberichte und Ein⸗ Jeleinſatz. Nach Beendigung des Krieges wird dieſe Arbeit der Kriminalpolizei noch ganz erheblich ver⸗ ſtärkt werden. Vor allem wurde jedoch ſeit der Machtübernahme die unmittelbare Vorbeugung ſtändia ſteigend durch⸗ geführt. Loſe Ueberwachung, planmäßige Ueber⸗ wachung und Vorbeugungshaft ſind die weſentlichſten Merkmale dieſer Arbeit. Zweifellos iſt der ſeit 1933 zu beobachtende andauernde Rückgang der Kri⸗ minalität in Deutſchland nicht zum geringſten Teil auf dieſe Maßnahmen zurückzuführen. Auch die Kriminalität der Jugend iſt zurückgegangen. Die Kriminalpolizei iſt aber der Auffaſſung, ſte müſſe ſich noch viel weitergehend verringern, vor allem qualitativ. Durch die Bekämpfung der Ju⸗ gendverwahrloſung und Jugend⸗ Kriminalität alſo erweiterten Chef der die Ausmerzung aller der Jugend gefährlichen Ele⸗ mente, wird die geſunde Jugend insgeſamt geſchützt. Hiebei kommen gerade der neuaufgebauten weib⸗ lichen Kriminalpolizei große Aufgaben für die Be⸗ arbeitung der Kinder⸗ und Jugend⸗Kriminalität zu, ob es um die Erfaſſung kriminell und ſexuell gefähr⸗ deter Kinder im Rahmen der vorbeugenden Arbeit geht, oder um die Einleitung der erzieheriſchen und fürſorgeriſchen Betreuung und den verſtärkten Ein⸗ ſatz bei weiblichen Jugendlichen und Minderjährigen. „Die beſonders geſchaffene„Reichszentrale zur Be⸗ kämpfung der Jugend⸗Kriminalität“ beim Reichs⸗ kriminalpoligeiamt führt die laufende Prüfung der Lebensverhältniſſe erblich kriminell belaſteter Kinder und Jugendlicher durch und veranlaßt die entſpre⸗ chende Behandlung der einzelnen Fälle. Der Weltkrieg hatte geradezu kataſtrophale Aus⸗ wirkungen bei der Jugendverwahrloſung, ſo daß 1917 über ein Viertel aller Beſtraften im jugendlichen Alter ſtand.(In den letzten Jahren waren es bei uns nur 5 bis 6 vom Hundert.) Es entſtand die Po⸗ lizeiverordnung zum Schutz der Jugend vom 9. März 1940. Sie hat ſich bereits bisher als ein Inſtrument, der Wiederholung einer derartigen Verwahrloſung vorzubeugen, voll bewährt. Weiter wurde ein behelfsmäßiges polizeiliches Jugendſchutzlager für männliche Minderjährige ge⸗ ſchaffen. Es ſtellt während des Krieges für die ſchlimmſten derjenigen Fälle eine Unterbringungs⸗ möglichkeit dar, in denen junge Menſchen der Er⸗ ziehung oder Bewahrung bedürfen aber nach den geſetzlichen Beſtimmungen für Erziehungsmaßnaß⸗ men zu alt oder als unerziehbar feſtgeſtellt ſind Im Jugendſchuslager werden auch an dieſen Jugend⸗ lichen noch die letzten Erziehungsverſuche gemacht. oder eine andere Liegemöglichkeit zum Schlafen im Luftſchutzraum haben. Der bisherige Luftſchutzraum wird dazu nicht immer ausreichen. Es müßten da⸗ her gegebenenfalls weitere geeignete Kellerräume hinzugezogen werden. Dabei ſoll möglichſt auch an beſondere Räume für Mütter mit Kleinkindern ge⸗ dacht werden. Auch in den Frühfahrsmonaten iſt die Sicherung einer richtigen Temperatur im Luftſchutzraum von Bedeutung. Untertemperaturen, aber auch Ueber⸗ temperaturen ſollen vermieden werden. an hat feſtgeſtellt, daß die ideale Temperatur für den Luft⸗ ſchutzraum bei 15 Grad liegt. In den Wintermonaten haben ſich vereinzelt Volksgenoſſen vom Aufſuchen des Luftſchutzraumes abhalten laſſen, von denen mancher dann beim Luftangriff in ſeiner Wohnung den Tod fand. Es handelt ſich hier um eine Frage, die nicht nur für die Wintermonate Bedeutung hat. In den Kellerräumen iſt es bekanntlich gerade dann noch beſonders kalt, wenn es draußen ſchon warm iſt. Wichtiges Gebot iſt alſo: Im Luftſchutzraum aus⸗ reichend warm angezogen ſein und bei den Liege⸗ oder Sitzmöglichkeiten einen eutſprechenden Abſtand von der kalten Wand wahren! Um die Kälteausſtrö⸗ mung des Bodens und des Mauerwerkes zu mil⸗ dern, empfiehlt ſich möglichſt die Iſolierung des Bo⸗ dens durch alte Teppiche oder Matten, ébenſo die Iſolierung der Wand mit alten Decken, Papier oder Brettern. Auch der nötige Mundvorrat und warme Geträuke in Thermosflaſchen dürfen nicht vergeſſen werden! Alkohol iſt ganz unzweckmäßig, weil er nur eine vorübergehende Erwärmung bringt und die Abkühlung dann umſo empfindlicher iſt. Außerdem wird nur die Einſatzfähigkeit der Luftſchutzgemein⸗ ſchaft beeinträchtigt. Trotz aller dieſer Vorkehrungen wird man oier⸗ fach ohne eine Beheizung des Luftſchutzraumes nicht auskommen. Die Beheizung kann einmal durch transportable Kachel⸗ oder eiſerne Oefen erfolgen. Für die ausreichende Herſtellung ſolcher Oefen iſt durch eine umfaſſende Organiſation ebenſo geſorgt wie für den Einbau. Die zweckmäßigſte Beheizung für die Uebergangszeit bleibt jedoch die mit elektri⸗ ſchen Heigkörpern, wobei zunächſt auf die in der Luft⸗ ſchutzgemeinſchaft vorhandenen Heizgeräte zurückge⸗ griffen werden ſoll. Auch hier iſt für eine ausrei⸗ chende Produktion geſorgt. Der Heizſtrompreis für Luftſchutzräume beträgt einheitlich 6 Pfg., die Koſten können auf alle Hausbewohner umgelegt werden. In Häuſern mit Zentralheizung kann man ſich häu⸗ fia damit helfen, daß man, aber nur durch den Fach⸗ mann, von den durch den Schutzraum gehenden Roh⸗ ren Teile der Iſolierung entfernt. Der Reichsluft⸗ ſchutzbund hat genügend Luftſchutzbauarbeiter einge⸗ ſetzt. die in allen Zweifelfragen zur Verfügung ſtehen. Es iſt zweckmäßig, die Schutzräume auf einen Hachſtand an Sicherheit und Bequemlichkeit zu brin⸗ gen, damit der Luftſchutzraum der Bepölkerung eine in jeder Beziehung einwandfreie Zufluchtſtätte bie⸗ tet und die Widerſtandskraft des deutſchen Volkes in keiner Weiſe beeinträchtigt werden kann. Mu dem Farb fim im Salzkammergu An Farbe hängt und nach Farbe drängt doch alles! Dieſe Worte paſſen ſo recht zur Farbenphotographie und wurden am Sonntagvormittag im Wartburg. hoſpiz anläßlich des Farblichtbildervortrags von f. Weismantel im Rahmen der beliebten Lichtbil⸗ dervorträge der Fotographiſchen Geſell⸗ ſchaft Mannheim wieder einmal eingehend er⸗ örtert. Weismantel nahm uns mit auf eine ſeiner „beutereichen“ Urlaubsfahrten in das mit Natur⸗ ſchönheiten überreich geſegnete Salzkammergut. Die⸗ ſes Gebiet, nicht nur bekannt durch ſein entzückend gelegenes Bad Iſchl und ſeine Heilquellen, den vie⸗ len Seen mit ihren tief⸗ bis hellgrünem Waſſer dar⸗ unter der Wolfgang⸗, Altſtätter⸗, Mondſee uſw. den teilweiſe ſteilen Schroffen als äußerem Rahmen, die oft wieder von wildromantiſchen Schluchten durch⸗ furcht ſind, marſchierte vor unſerem gefeſſelten Auge auf und verſetzte uns in helle Begeiſterung. Mit geradezu meiſterhaftem Kennerblick hat hier Weis⸗ mantel mit Normal⸗ und Teleobjektiv die von der Natur geſchenkte Farbenſymphonie zum großen Teil auf den Farbfilm gebannt, wie es nur einem Mann „vom Bau“ beſchieden ſein kann. Dabei hat ſich Weismantel im Erfaſſen von Stimmungsbildern wie z. B. den Sonnenuntergängen am Wolfgangſee bei den verſchiedenſten Lichteffekten bzw. Bewölkungs⸗ arten als beſonders glücklicher Spezialiſt entpuygt und wahre, uns in der Ebene fremde Naturwunder feſtgehalten. Die bei jeder Witterung gemachten Aufnahmen, — darunter hervorragende Weitwinkelaufnahmez — atmen eine in jeder Hinſicht von tiefer Liebe ar Materie getragene Verbundenheit, was beſonders in den vielen lebendigen und klaren Gegenlichtauf⸗ nahmen zum Ausdruck kommt. So hat Weismantel nicht nur die Naturſchönheiten, ſondern auch das ſommerliche Leben und Treiben auf und am Waſſer in den maleriſchen Flecken Strobel, St. Wolfgang, den Schafberg, Altſtatt, Bad Iſchl, Salzburg und ſchließlich auch die Landeshauptſtadt Wien glänzend erfaßt, wofür er herzlichen Dank erntete, Herr Schmitt als Führer der Geſellſchaft, würdigte ſeine Arbeit gebührend und richtete an die zahlreich au⸗ weſenden Mitglieder die Aufforderung, jederzeit für die Ziele des Reichsbundes Deutſcher Amateur⸗ Photographen werbend einzutreten, wie es auch der Wunſch des Reichsminiſteriums für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda iſt. Vorſicht mit eingemachten Vohnen! Die Nachricht, daß in Steinau bei Fulda drei Per⸗ ſonen nach dem Genuß von Bohnenſalat, der aus eingemachten Bohnen zubereitet war, ſtarben, mahnt wiederum zu größter Vorſicht bei Verwendung kon⸗ ſervierter Bohnen. Der Steinauer Fall gleicht her ſchweren Bohnenvergiftung, die ſich vor einigen Jahren in Groß⸗Gerau ereignete. Damals ſtarbes ſogar ſieben Perſonen nach dem Genuß von Boßnen⸗ ſalat. Bei dieſen Vergiftungen handelt es ſich in der Regel um den ſehr gefährlichen Bacillus bolu⸗ linus, dem Erreger der Wurſtvergiftung, der m⸗ gemein heimtückiſch iſt, da ſich die verſeuchten Spe ſen weder im Geſchmack, noch im Ausſehen weſentlich verändern. Zumal bei Bohnen iſt es ſehr ſchwer, zu erkennen, ob ſie noch völlig einwandfrei ſind, da ste durch das Einmachen ohnehin meiſt die natürlich Farbe verlieren. Der Bazillus botulinus wirkt auc nicht unmittelbar nach dem Genuß der verdorbenen Speiſe vergiftend, ſondern oft erſt nach längerer Ben Man hat Vergiftungen feſtgeſtellt, die erſt nach Stunden eintreten. Geſchädigt wird vor allem daß Gehirn und das Rückenmark durch das Gift des Er regers, das ſog. Botulismuſtoxin. Es treten 170 ſtörungen und Lähmungen auf, Heiſerkeit, Uebelke und Erbrechen und der Tod tritt meiſt nach großen Schmerzen durch Lähmung der Atmung ein. dur bei raſcher Hilfe können die vergifteten Perſonen durch Gegenmittel gerettet werden. Beſonders da Botulismusſerum hat ſich als wirkſamer Helfer en. wieſen. Nun iſt es aber keineswegs nötig, auf 155 Genuß eingemachter Bohnen zu verzichten, denn 10 iſt immerhin ſelten, daß der Bacillus botulinus 1 tritt. Man kann ſich gegen ihn mit völliger 1 heit ſchützen, wenn man die Bohnen vor dem 9 und der Verwendung noch einmal gründlich kan Bei 80 Grad wird der Bacillus mit Sicherhei ah etötet. Deshalb ſollte man ſich die kleine 10 5 machen, und konſervierte Bohnen ſtets vor dem Verbrauch noch ein me tüchtig zu kochen. Dann kann nichts paſſieken, * 40 Jahre im Beruf ſtand am 1. März Frär; lein Berta Förſter von der Firma Ciclina Kübler; C 1, 1. ** Pyſtkarten und Druckſachenkarten mit 175 ſchriftklappe, bei denen dieſe Klappe durch Drau 10 Zungen, Laſchen oder durch i feſtgehalten werden ſoll oder überhaupt nicht gelegt iſt, entſprechen nicht den voſtolenſtlichen ne E⸗ förderung nicht zugelaſſen werden. Er 115 die Anſchriftklappen der ganzen Fläche nach eter wenigſtens mit einem mindeſtens einen Zen breiten Streifen am oberen Längsrand aufgel ſein. 5 5 Nin Auf am er Begeg! waren. Den bellen durch Tabell ſchaft von V gen. auf eit 19 555 eholt. u lich et! matiſch auern ſtel da Neckar währei mit 15 ſolgen. heim 86 B vorteil aus ric hohen Im zwiſche bert a übern an J. 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Unter⸗ desen aber hatte Neckarau bis auf einen Punkt auf⸗ geholt. Nun ſtanden ſich beide Mannſchaften in der Nannheimer Vorſtadt gegenüber. Man war eigent⸗ etwas enttäuſcht von Mühlburg, das allzu ſche⸗ matisch f ielte und ſo von den qut auſgelegten Neckar⸗ auern glatt mit:1(:0) hereingelegt wurde. Dabei iel das Gegentor erſt drei Minuten vor Schluß. feckarau hat nun 21:5 Punkte und Mühlburg 206, während Freiburg, das den K mit 71 üherfuhr, mit 15:11 und der S Waldhof mit 13.9 Punkten algen. 1. Fc Pforzheim hatte gegen VfR Mann⸗ heim mit 350(120) das beſſere Ende für ſich. am El aß blieb in der Gruppe I alles beim allen“, RSC. Straßburg holte ſich in Biſchweiler mit 42 beide Punkte und der Se Schiltigheim be⸗ zwang den SC Schlettſtadt mit 322 Toren recht knapp. RSC mit 2113 und Schiltigheim mit 20.4 Punkten bleiben die einzigen Meiſterſchaftsanwär⸗ er, zumal die Ss Straßburg in Hagenau mit 213 beide Punkte abtreten mußte. In der anderen Ab⸗ ellung fand der Tabellenführer FC Mülhauſen 93 in 1 0 1 einen ſtarken Gegner vor und war ſchlleßlich 1˙1 a kettet zu haben. Die SpVga Kolmar rückte dadurch ewas näher heran, denn im Lokalkampf vermochte ſe den Fc Kolmar ſicher mit:1 zu beſiegen. Der Gruppenſieg dürfte Mülhauſen 93 trotzdem kaum noch zu nehmen ſein. Im Bereich Südweſt ſtehen jetzt die beiden Ab⸗ lellungsmeiſter feſt. Zu Kickers Offenbach geſellte f* der 5B Saarbrücken. In der Gruppe Main⸗ ſeſen eendeten die Offenbacher Kickers ihre Spiele ungeſchlagen. Die letzte Begegnung auf dem Frank⸗ 15 Rotweiß⸗Platz gegen den ſchärfſten Verfolger eichsbhahn⸗Rotweiß wurde ebenfalls gewonnen, allerbings verhalf lediglich ein Eigentor von Her⸗ ſhenhan den Kickers zu dieſem Erfolg. Im übrigen merkte man deutlich, oͤaß das Spiel für die Meiſter⸗ ſchaft bedeutungslos war. FS Frankfurt konnte mit einem 5ꝛ0⸗Sieg über SV Wiesbaden das Punkte⸗ konto leicht aufbeſſern. FV Saarbrücken hatte in der Gruppe Weſtmark in Boruſſia Neunkirchen einen Schrittmacher, denn die Boruſſen ſchlugen den 1. FC Faiſerslautern knapp mit:2(:1) Toren. Die autringer hatten allein noch die Chance, den JV Saarbrücken zu erreichen u. durch das Torverhältnis zu überflügeln. Mit dieſer Niederlage aber haben ſe der Sold⸗Mannſchaft zur Meiſterſchaft verholfen. 786 61 Ludwigshafen ſchaffte gegen den Fa 05 Pirmaſens ſozuſagen in letzter Minute den:1⸗Sieg. 80 Burbach konnte erwartungsgemäß trotz der Plotz⸗ vorteile auch gegen die SpVgg Mundenheim nichts ausrichten, vielmehr mußte ſie den Gäſten einen hohen:1⸗Erfolg überlaſſen. Im Bereich Württemberg dauert der„Wettlauf“ zwiſchen dem VB und Kickers Stuttgart unverän⸗ bert an. Der Stuttgarter SC gab ſich zwar größte Mühe, den Kickers ein Bein zu ſtellen, aber mit:0 war der Meiſter ſchließlich doch ſiegreich. VfB fer⸗ igte TS 46 Ulm glatt mit 310 ab. Den dritten Ratz behaupteten die Sportfreunde Stuttgart, die ben Namensvetter aus Eßlingen 910 ſchlugen. In Bayern muß die Meiſterſchaft ſchwer erkauft werden, das mußte München 1860 feſtſtellen. Im Lokalkampf gegen die Bayern langte es diesmal ulcht zum Siege. Ein einziges Tor entſchied über leide Punkte, die Bayern waren glücklicher Immer⸗ Hin hatte 1860 noch das Glück, daß der 1. FC Nürn⸗ herg ebenfalls einen Punkt einbüßte, denn am Ron⸗ hof langte es bei der SpVg. Fürth nur zu einem:1. 4800 füßrt jetzt mit 28:6 Punkten vor dem 1. FCN mit 259 Punkten. BC Augsburg folgt auf dem dͤrit⸗ len Platz mit 239 Punkten. roh, mit:1 wenisſtens einen Punkt ge⸗ Im Reich In den Bereichen des übrigen Reichsgebietes ſtanden ebenfalls wichtige Treffen zur Entſcheidung. Die Zahl der Bereichsmeiſter hat ſich um zwei auf fünf erhöht: Schalke 04 und DSC, ſo daß nunmehr folgende Meiſter feſtſtehen: Oſtpreußen: VB Königsberg Sachſen: Dresdner SC Mitte: 1. SV Jena Weſtfalen: Schalke 04 Mittelrhein: VfL 99 Köln. Der Dresdener Sc ſchaffte die Meiſterſchaft in Sachſen erneut, und zwar mit einem:0⸗Sieg über den Sc Planitz. Mit 105:17 bei 34 Punkten aus 18 Spielen ſteuern die Sachſen ungeſchlagen einem neuen Torrekord zu. In Weſtfalen beſiegte der deutſche Meiſter Schalke 04 den DS Hagen ganz überlegen mit:2 und hatte damit den Titel ebenfalls erneut ſicher. Aus 18 Spielen holten die„Knappen“ 35 Punkte und brachten es auf ein Torverhältnis von 87:12. Am Niederrhein iſt die Entſcheldung noch nicht gefallen, da Tus Helene Alteneſſen in Duis⸗ burg von 48/99 mit:1 beſiegt wurde, während Rot⸗ weiß Eſſen gegen Vfnk Ohligs:0 gewann. Immer⸗ hin hat Helene am nächſten Sonntag im letzten Spiel gegen Ohligs auf eigenem Platze Gelegenheit, die Meiſterſchaft dennoch zu erobern. In Niederſachſen iſt Vfe Osnabrück Gruppenſieger, in der anderen Abteilung hat Hannover 96 noch mit Eintracht Braunſchweig zu rechnen. In Berlin/ Brandenburg ſtanden diesmal Spiele um den Tſchammerpokal auf der„Karte“, die durchweg programmgemäß verliefen. In Schleſtien waren die beiden Anwärter Vorwärts Raſenſport Gleiwitz(:1 über Vorwärts Breslau) und Germania Königshütte(:0 über Tus Schwien⸗ tochlowitz! weiter erfolgreich. In der Nordmark ſetzte man diesmal mit den Spielen aus, während in der Oſtmark Rapid Wien über Admira mit:0 und Auſtria über Wiener Sportklub mit 60 ſiegreich waren, die Entſcheidung iſt damit weiterhin vertagt. Zwei Auswahlkämpfe ſtanden noch auf dem Pro⸗ gramm. In Hamburg traf die Nordmark⸗Auswahl auf eine Elf des Bereiches Berlin Brandenburg. Etwas überraſchend gewannen die Gäſte klar mit :0(:). In Köln hatte die Mittelrhein⸗Elf Lu⸗ xemburg zu Gaſt und war mit 818(:1) erfolgreich. Winterſpork- Allerlei Dr. Frick ſpricht zur deutſchen Polizei Deutſche und norwegiſche„„ hat ſich 1 bew Zum Abſchluß der Polizeiſkiwettkämpfe 1941 tra⸗ ten alle Teilnehmer am Sonntagnachmittag auf dem fahnengeſchmückten Marktplatz in Kitzbühel zur Sie⸗ gerehrung an. Nachdem General Daluege mit kurzen Dankesworten an die Wettkämpfer die Preis⸗ verteilung vorgenommen hatte, ergriff Reichsminiſter Dr. Frick das Wort zu einer Anſprache, in der er ſich beſonders an die Gäſte aus Norwegen wandte. Im gemeinſamen mehrwöchentlichen Trainingslager hätten die Männer der deutſchen Polizei und ½ mit ihren Sportkameraden der norwegiſchen Hird⸗Be⸗ wegung und der norwegiſchen Polizei perſönlich Füh⸗ lung genommen, und daraus ſei auf Grund der ſportlichen Zuſammenarbeit eine Kameradſchaft ent⸗ ſtanden, getragen von der Stimme des gleichen ger⸗ maniſchen Blutes, die gerade in dieſen Tagen des ritterlichen Wettkampfes ihre ſchönſte Bewährung ge⸗ funden hätte. Durch Körverſchulung und ſportliche Ausbildung diene der deutſche Polizeimann am beſten ſeinem Volk und Führer und trage bei zur 7 Beendigung des Schickſalskampfes unſeres Volkes. Mit dem Gruß an den Führer und der Flaggen⸗ einholung wurde die kurze, eindrucksvolle Feier be⸗ ſchloſſen. Annelleſe Proxauf mit der beten Note Mit einer 2000 Meter langen Abfahrt, auf der 800 Meter Höhenunterſchied zu überwinden waren, wurde das Rennen der rei Bergbahnen in Seſtriere(Italien) am Sonntag beendet. Die kleine deutſche Mannſchaſt hatte inſofern Pech, als der nach zwei Rennen klar in Front liegende Weltmei⸗ ſter Joſef Jennewein bei dieſem von Siſe nach Seſtriere führenden Rennen am letzten der vier Pflichttore ſtürzte und aufgab. Da ür feierte aber An zelieſe Proxauf ihren dritten Sieg und triumphierte in der Geſamtwertund über⸗ legen mit der beſtmöglichen Note 300 vor Hilde Deleſchel. Die Ergebniſſe: Männer: 1. Armand(Italien] 1189; 2. Colo(Ita⸗ In der Kombination der Männer ſiegte der Italiener Colo. lien] 139,6; 3. Simiand(Italien).— Frauen: 1. Prorauf (Deutſchland) 1156,8; 2. H. Doleſchell(Deutſchland):02,8; 8. Naſt(Italien) 225,2.— Kombination Männer: J. Colo 299,68; 2. Armand 287 388; 3. Simiand 280,5.— Frauen: 1. Proxauf(Deutſchland) 300; 2. H. Doleſchell 277,64; 3. Naſi(Italien) 226,99. Guſtl Berauer ſieat auch in Lahti Weltmeiſter Berauer feierte am erſten Märzſonntag ſeinen dritten großen internationalen Erfolg dieſes Jah⸗ res. Er gewann in Lahti, alſo gewiſſermaßen in der Höhle des Löwen, gegen beſte und ſchwerſte finniſche und ſchwediſche Konkurrenz die nordiſche Kombination ſicher und überlegen. Als ſein härteſter Widerſacher ſtellte ſich, wie erwartet, der wieder geneſene Schwede John Weſt⸗ berg heraus, den aber immerhin noch faſt 9 Punkte von dem Deutſchen trennten. Den dritten und vierten Platz belegten die hervorragenden Finnen K Kaplas und A. Valkama. Das Spezialſpringen endete mit einem großen Erfolg für die Veranſtalter, nicht weniger als drei Fin⸗ nen lagen in Front. L. Laakſo ſiegte vor L. Valonem und dem Weltmeiſter Paavp Vierti. Erſt auf dem vierten Platz folgte der erſte Deutſche in Joſef Weiler. Die Ergebniſſe: Kombination: 1. Guſt Berauer(Deutſchland) 431,1; 2. J. Weſtberg(Schweden) 422,9; g. K. Kaplas(Finnland) 416,3; 4. A. Valkana(Finnland) 410,2:... 14. Simon 393,5... 29. J. Gſtrein 350,2.— Spezialſpringen: 1. L. Laakſo, 2. L. Valonen; 3. P. Vierto(alle Finnland); 4. Joſef Weiler(Deutſchland). Demetz gab auf Nach einem Nachtſpringen bei Scheinwerferlicht, bei dem beſonders die Deutſchen Joſef Bradl und Joſef Weiler mit ihren 60⸗Meter⸗Sprüngen die Be⸗ wunderung der nach Tauſenden zählenden Zuſchauer erregten, wurden die Wettkämpfe der Salpauſelkae⸗ Spiele in Lathi mit dem 50⸗Kilometer⸗Dauerlauf fortgeſetzt. Als von ſeinen Landsleuten vielbejubel⸗ ter Sieger traf der Finne M. Laehdo in der beſten Zeit von:59:29 am Ziel ein. Zweiter wurde der Schwede S. Stenvall in:02:14 vor Sule Nurmela (Finnland) in:06:19 und S. Edin(Schweden) in :10:51. Die Strecke ſührte in zwei Schleifen über 19 und 31 Kilometer. Der einzige Deutſche im Rennen war Vinzenz Demetz, der jedoch den ſchweren Kampf nicht beendete. Rießer See⸗Mannheim— Verlin⸗ Eſſen 12:2 Bei ausgezeichneter Stimmung und bis auf den letzten Platz beſetzten Rängen hatte die Gſſener Kunſteisbahn am Samstag wieder einen großen Tag. In dem reichhaltigen Kunſtlaufprogramm ragten die Deutſche Meiſterin Lydia Veicht und das Berliner Tanzpaari Strauch⸗RNoak hervor. Lydia Veicht, die ihre Meiſterkür von Garmiſch zeigte, wurde ſtür⸗ miſch gefeiert und kam nicht an Zugaben vorbei. Auch Strauch⸗Noack liefen ihre Meiſterkür in beſtechender Form und fanden mit ihrem„Luſtigen Foxtrott“ rei⸗ chen Beifall. Außerdem ſtellten ſich noch die Wiener Tanzpaare Stöhr⸗Hackl und Branowitzer⸗Plaſchke im Eistanz vor; auch ſie konnten ſich nicht über man⸗ gelnden Beifall beklagen. Ein 5 zwiſchen Rießer See⸗Mann⸗ heim und Berlin⸗Eſſen endete nach ſpannendem Kampf mit einem hohen 12:2⸗Sieg der Süddeutſchen. Beſonders ragte Egginger als Torwart und der 2. Sturm der Rießer Seer hervor. Die Olympiſche Regattaſtrecke in Berſin⸗Grünau wird auch 1941 der Schauplatz der Deutſchen Rudermeiſterſchaften ſein, die für den 9. und 10 Auguſt onberaumt wurden. Welterhin werden hier auch die deutſchen Jugendmeiſter⸗ ſchaften der Ruderer im Rahmen der Waſſerkampfſpiele ber HJ vom 15. bis 21. September entſchicden Halbſchwergewichts⸗Boxmeiſter Kreitz ſetzt am 20. oder 27. April in Hamburg ſeinen Titel gegen den Lokalmata⸗ doren Richard Vogt freiwillig au's Spiel. Für den Kampf iſt ſogar die Hanſeatenhalle in Ausſicht genommen. Wirtschafts-Meldungen on den Akflenmärkien Elwas lesferer Gaundion Berlin, 3. März. Die Aktienmärkte ließen am Montag bei der Eröff⸗ nung eine einheitliche Linie vermiſſen. Größere Wert⸗ ſchwankungen traten jedoch nur vereinzelt ein, auch wurde die Lage wiederum durch zahlreiche Strichnotizen gekenn⸗ zeichnet. Im großen und ganzen überwog ein etwas feſterer Grundton. Für Montane waren die Meinungen geteilt. Buderus und Mannesmann ſtiegen je um 90,75 und Rheinſtahl um 1,50. Andererſeits verloren Vereinigte Stahlwerke 6, Harpener 0,50 und Höſch 0,75 v. H. Braun⸗ kohlenwerte lagen freundlicher und bis zu 0,50 v. H. be⸗ feſtigt. Kaliaktien lagen ſtill und faſt unverändert. In der chemiſchen Gruppe ſetzten Farben mit 200 um 8 v. H. nichrigex ein, ſtellten ſich alsbald aber auf Samstags⸗ baſis. Von Heyden verloren 1 v. H. In Elektro⸗ und Verſorguneswerten überwogen Kursgewinne. Zu erwäh⸗ nen ſind HE mit plus 0,50, Lichte raft, Lahmeyer, Sie⸗ mens⸗Vorzüge mit je plus 1 v. H. Andererſeits gaßen RW %, AEG und Deſſauer Gos je 0,50 und Siemens 1 v. H. her. Bei den Autowerten ſtiegen BihnW und Daimler um je 0,25 v. H. Von Maſchi zenbaufabreken zogen Deutfche Waffen um 1 v. H. an, während Berliner Maſchinen 1 v. H. verloren. Größere Gewinne erzielten noch Bank für Brauinduſtrie mit plus 1, Gebr. Junghans mit plus 1,5, Engelbardt mit plus 196, Metallgeſellſchaft, Holzmann und Bemberg mit je plus 2,50 v. H. Reich bank ſtiegen auf 192,25. Niedriger lagen noch Dortmunder Union mit minus 0,50 und Sehultheiß mit minus 0,25. 5 Von variablen Renten notierten Reichsaltbeſitz 15878 gegen 158.75. geld und Devisenmerkt Berlin, 3. März. Am Geldmarkt errechnete ſich von Valuten der Schweiger Franlen wiederum mit 58,07. Reibungsloſer Zahlungsverkehr durch einwand⸗ freie Zahlungsmittel Solange beſchmutzte oder ſtark abgenutzte Geld⸗ ſcheine, insbeſondere die kleinen Rentenbankſcheine zu fünf, zwei und eine Mark, im täglichen Verkehr bon Hand zu Hand weitergehen, bilden ſie für das Publikum und die Geſchäftswelt eine Quelle immer neuen Aergers. Dem iſt aber leicht abzuhelfen, wenn jeder Volks⸗ genoſſe oͤie Deutſche Reichsbank, die Kreditinſtitute und die öffentlichen Kaſſen in ihrem Bemüden unter⸗ bützt, unanſehnlich oder unbrauchbar gewordene Geld⸗ ſcheine aus dem Verkehr zu ziehen und durch neue und gebrauchsfähige Geldſcheine zu erſetzen. Darum ergeht die Bitte an alle: gebt— ſchon aus hygleniſchen und äſthetiſchen Gründen— ſtark abgenützte oder beſchädigte Geloͤſcheine nicht wieder in den Verkehr, ſondern verwendet ſie zu Zahlungen an Geldinſtitute und öffentlichen Kaſſen. F 1 8. rankfuri a, H. 91 d 8 23 0 5 deutsche iestuerzinsliehe Werte Beute Sieben. 3070 80970 19 8 Durlacher Hof 125 DEUTSCHE SraATSAN LEIHEN Eichbaum: Werner. 1880 188.0 „ Elektr Lichteu Kraft 20, 206,0 4% Schatz D R. 88 101.7 101½ Eneinger Union 4% Baden 1927. 102,0 10%. 6 Farbe 199.1 200.7 Altbes Dt, Reich, 148.5 158.6 Gesfarel. 187,0 187.0 STAD TAN LEIHEN 58 1 1 775. 85 0 3510 1 arpener Bergbau„ 2 4% Heidelbern 28,, kleidelberner Zement 198.0 108.0 4% Mannheim 26. 102.0 102,0 Hoesch Beruww. 5. 4% Pforzheim 28. 1015 10,5 Holzmann PB h. 240,0 252,0 EEANDBRIEER e 5 386. 84,80 5 eln. Schanzl., Becker* 4% Frank Hp Gpt. Klöckner. Werke 158,3„ RI„. 02.5 108,5 Lanz 4A 6„„ e e 100 5 Lac wisshef Aut. Br.., t. n e e e„ Cudwiashaf Walm 1715 1515 2 55 5 ank Nea ſersenn g g 185 155,5 5 8 58175 etallgesellschaft 17% 2. 4% Rh. 115.-B. 44 u 45. 108, Rhein Elektr Mannb 168% bsi BLA TlodEN Rhein. Westl Elektr 1 158.3 5 Daimler enz B ide Ice, Büts ers h 4% Dt ſud Bank 88 102.8 1028 Salzdetlurth„ 216.0 2175 ee 36 1047. Salzwerk Heilbronn 325,0 825.0 1e 8 5 36 1 10245 10 7 Schwartz-Storchen 182% 182.9 I 108. 1084 Seilindust rie(Wolff) 144,0 145 6 10. Farb Mi- Ani 28 löl 15 1,0 Steen a Heiere d 280 ar n 5 Saddeutsche Zucker 261,0 280.0 AKTLILEN 4 Zellstaff Waldhof 182, 183.0 Ada- Ada Sch hfabrik 180,0 181 Adlerwerke Kleyer. 158.2 08.7 35 Adt. Gebr. 112% 112% Bayr. Hyp. u.-Bank 140,0 189,8 A. E Hi. Commerzbank 10, 151% Aschallend Zellstofl.. 148.0 Deutsche Bank„ 1505 120 Augsb. Nürnb, Masch., 195,[Deutsche Reichsbank 1322 192, Bayr Motorenwerke 214.5 215,5 Dresdner Bank 147.0 14/7 Brown. Boverie&(de. 16% 16%[Pfalz Hyp.-Bank. 144,0 148.0 Contip. Gummi. 344, 303,0] Rhein. Hip- Bank. 175,5 175,0 Daimler-Benz 1418, Deutsche Erdl... 174,% Zwisehenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März ABkelnnegel. 27„/ Weender e845 Mannheim.68.654 9.74 Rheihfeldes J 222.23 2 2202 66 2 45 Raub 29.3 12 3 883 91 Breissch 19 180.80.26.24 Köln.648,77 4,80 5,18 Kehl 2662.7 285255.18 Srabpörn 140 20 250295.10 Neskarpege! axau.40.31.32.74 5. l Mannheim.708,72.30.00 5 21 Ute die Neramikerin Roman von EI Correi Da aber ſchreit der Alte:„Nein, nicht den Chi⸗ kurgen! Es geht auch ſo! Mit Bädern. Dieſes Sta⸗ bum hatten wir doch ſchon mehr als einmal!“ „Aber diesmal kann ich nicht die Verantwortung lbernehmen!“ wendet Dr. Knaſt ein.„Wir müſſen an Ihr Herz denken, das mir gar nicht gefällt. Jedenfalls werde ich Ihnen ſofort Schweſter Agnes chicken, daß ſie Umſchläge macht. Bitte, begeben Ste ſch unverzüglich ins Bett. Schweſter Agnes bleibt natürlich über Nacht da!“ Im Davongehen macht er lie ein Zeichen. Und an der Treppe ſagt er:„Es ſeht nicht gut um den alten Herrn! Ich werde an en Sohn depeſchieren müſſen!“ Das iſt für Ute wie ein Wirbelſturm, der ihr bei⸗ nahe das Gleichgewicht nimm. Obwohl ſie im Unter⸗ bewußtſein fort und fort an den Geliebten denkt und auf ſeine Heimkehr wartet, wirft ſie die Mög⸗ lichkeit ſeines Kommens ſchier zu Boden. 9 in der Nacht klären ſich ihre Empfindungen. 155 ſie erkennt, daß über ihrer Liebe ein Nebel 90„Daß die Vernachläſſigung, die ſie erfahren, lug itterung und Mißtrauen in ihr erzeugt hat, ſo rer der kindiſch trotzige Gedanke kommt:„Am 1 05 möchte ich gar nichts mehr von ihm wiſſen!“ um aber, daß ſie der Sternennacht, die ſich vor 55 offenen Feuſter myſtiſch weitet, ihren törichten tunen eingeſtanden hat, weiß ſie: Sie wird ihre 0 me nach ihm ausbreiten... Sie wird ſchmachten ach ſeinem Kuß. Sie wird ihm alles vergeben. 5285 Mme. Florence wird ſie ihm verzeihen! ihre le, ſiebt ſich voll Schrecken allein und ſchwach 0 gegenüber und verbringt die ganze Nacht i0 5 und Selbſtmarter. Und als es tagt und 1 ähne von allen Seiten krähen, die Vögel neſt⸗ 0 zwitſchern, da ſitzt Ute erſchauernd in ihrem 8 892 ſtarrt mit überwachen Augen hinüber nach 18 irnbaum, deſſen Zweige die Werkſtatt über⸗ N 1 Emeralgrün der Blätter erhebt ſich aus 1 rühlicht. St. Jodok verkündet ſchallend die uſte Morgenſtunde. Ein ſcharfer Pfiff einer fernen Lokomotive zer⸗ ſchneidet gellend die Juft.— Und ſogleich ſetzt auch eine kleinere Glocke von St. Jodok bimmelnd ein. Die ruft zur Meſſe. Bald wird das Babel durchs Haus huſchen und die Haustüre aufſchließen, um biſſel beten gehen', wie der Meiſter ſagt. Und unten leidet der Kranke. Ute empfindet körperliches und ſeeliſches Fröſteln. Die kühle Frühe zeigt die Welt mit all ihrem Ge⸗ ſchehen ſo fremd, ſo ſchickſalsabhängig. Wie kam ſie nur hierher? Weſſen Hand führte ſie: Aus ihrer Studienfahrt iſt eine Schickſalsfahrt geworden? Zum erſten Male betritt ſie dann des Meiſters Schlafzimmer. Der Kranke wünſcht ſie zu ſehen. Er liegt in einem altertümlichen Himmelbett und hat einen Berg Kiſſen um ſich. Sein Angeſicht erſcheint fiebrig. Schweſter Agnes iſt noch da. Schmal und hurtig huſcht ſte umher, mit bleichem Nachtwachergeſicht un⸗ ter der ſteifen Haube. Ute eilt hinunter in die Werkſtatt, wo die Arbeit ihren Gang geht. Auf allen Gemütern liegt ein ſchwerer Druck. Jeder fühlt es, man ſteht vor einer Kataſtrophe. Lange und ſchmerzvolle Stunden folgen. Dr. Knaſt erſcheint und verſchwindet wieder, nach⸗ dem er dem Kranken eine Spritze verabreicht hat. Nun ſchläft der Meiſter— und Ute hat niemand, den ſie um Rat fragen kann. Muß ſte denn hier aus⸗ halten, bis das Schickſal erfüllt iſt? Und welches Schickſal? Gegen Mittag aber ſauſt ein großes Auto durch die lange Bahnhofſtraße und wird auf Verabredung vor dem„gepanzerten Löwen“ von Dr. Knaſt em⸗ pfangen. Herr Geheimrat Proſeſſor Guntermann ſteigt aus, der berühmteſte und unerſchrockenſte Chi⸗ rurg der nahen Univerſitätsſtadt. Es iſt noch ein junger Mann, deſſen Auge jedoch einen Ausdruck hat, als führe es kleine ſcharſe Meſſer. Und die Energie iſt mit einer Güte verſchwiſtert, die den großen Men⸗ ſchen verrät. Dieſem Manne muß der alte Nepomuk ſich fügen, er weiß es, nun der Profeſſor an ſeinem Lager ſteht. Es bedarf nur einer kurzen Unterſuchung, bis Pro⸗ feſſor Guntermann erklärt:„Jetzt machen wir eine Autofahrt zuſammen, Herr Goyta. Frack brauchen Sie keinen, wir ſind entre nous!“ Ergeben läßt der Greis ſich die Treppe hinunter⸗ geleiten. Ein Pfleger iſt von der Stadt gekommen. „Vielleicht das letztemal gehe ich über die Treppe!“ denkt Goyta. Dem Babel gilt ein Nicken, das faſt Kopfſchütteln iſt. Zu Ute, die auf dem Trittbett kniet, ſagt er:„Komm morgen oder übermorgen zu mir, Kind!“ Der Schatten des St.⸗Jodok⸗Turmes liegt ſcharf und ſchwarz über dem beſonnten Kies, der unter den dicken Pneus des großen ſchwarzen Wagens knirſcht. Und nun, da der Wagen davon iſt, verſinkt das Haus in tiefes Schweigen. Still, kalt, öde werden die Räume. Der alte Dreher ſitzt bei dem Babel in der Küche und beide alte Menſchen vermeinen den Tod zu ſpüren. Sie kennen die Lebensgeſetze, die Vergänglichkeit ſind. Ihre hörbaren Gebete lau⸗ ten ſchon wie Totenklagen. Und Ute wagt kaum von dem Hoffen zu reden, an das ſich ihre Jugend klam⸗ mert. Und wo iſt der Sohn? Er wird manchmal flüſternd erwähnt. Immer⸗ fort dröhnen die Glocken von St. Jodok. Bald geht das Babel in den Dom,„biſſel beten“, 5 Ute verbringt eine ſchlafloſe Nacht. Muß ſie denn hier aushalten? Manchmal iſt ihr, als ſtehe alles fremd gegen ſie, die Menſchen und die Dinge. In der Werkſtatt treffen ſie fragende Blicke. Am Nachmittag aber erſcheint Dr. Knaſt. Sein rotes Geſicht unter dem dichten ſtrohblonden Haar lacht gutmütig. Er ſei gekommen, nach ihr zu ſehen, ſagt er und hält Utes Hand etwas zu lange und zu feſt in der ſeinen. Der alte Herrr laſſe herzlich grüßen, habe man ihm heute ſchon telephoniert. Er habe eine verhältnismäßig gute Nacht verbracht. Von einer radikalen Operation wolle er nichts wiſſen und auch Profeſſor Guntermann zögere, denn bei dem hohen Alter des Patienten ſei eine Amputation nicht ungefährlich, da ſchon erhebliche Verkalkung ein⸗ getreten ſetl. Es handele ſich um eine Stoffwechſel⸗ erkrankung. Profeſſor Guntermann werde den alten Herrn einige Wochen behandeln. Ute möchte nach Stefan fragen, ſie vermag es nicht. Immerhin aber empfindet ſie die Teilnahme des Arztes als Troſt— wie erſchrickt ſie aber, als ſie bald darauf in der Küche bei dem Babel die Wirtin des Daneing antrifft. Da ſteht ſie, ſchmal und ſchwarz, die roſtrote Mähne breit um das perlweiße Geſichtchen, die gol⸗ denen Augen ſtarren Ute an. Ute denkt:„Sie hat uns damals belauſcht. Sie weiß von unſerer Liebe!“ „Er hat meine Warnung verſtanden!' denkt Flo⸗ die ſteile Treppe des Hauſes hinauf. rence. Deshalb iſt er fort! Was macht das Mädchen nun noch hier? Wartet ſie auf ſeine Rückkehr?“ Während ſo die Gedanken ſtürmen, ſagte Flo⸗ rence mit ihrer zarten Stimme:„Verzeihen Sie, ich bin gekommen, mich nach dem Befinden des alten Herrn zu erkundigen... Ich bin ihm ſehr zu Dank verpflichtet!“ Als Mme. Florence die Küche verläßt, bemerkt Ute ein böſes Grinſen auf Babels faltigem Geſicht, Gewohnt, ſich gegen die Alte in Lapidarſtil zu äußern, ſagt Ute:„Sehr teilnahmsvoll, dieſe Dame!“ „Heijo, ſoll lieber dabliebe, wo's hingehört!“ „Sie ſprach von Dank“— verſuchte Ute Weiteres zu hören. Aber die Alte antwortet nur mit ihrem ablehnenden Lieblingsſpruch:„Werd an Wert han!“ Ute aber gedenkt der Geſchichte, die der Meiſter am Fronleichnamstag erzählte. Wahrlich, die kleine Frau hat noch immer etwas von einem verſchleppten, heimatloſen Kinde. Man muß Mitleid mit ihr haben. Und wiederum muß man ſie fürchten. Sie hat etwas Wildes, ungeachtet ihrer leiſen Art. Sie hat etwas von einer Pantherkatze. Im Laufe des Tages kommen noch viele Per⸗ ſonen, die nach dem Befinden des alten Herrn Goyta fragen. Es hat ſich im Orte herumgeſprochen, daß der alte Herr in die Klinik verbracht wurde. Jeder⸗ mann fragt nach dem Sohne. Andern Tags fährt wieder das kleine Auto vor und Dr. Knaſt ſpringt Ute ſitzt über Geſchäftsſchreiberei am Schreibtiſch des Meiſters und erhebt ſich unwillkürlich, als der Arzt eintritt.„Es ſteht ſchlecht?“, ruft ſte ihm angſtvoll entgegen. Der Arzt bewegt wägend die Hände:„Abwarten — abwarten— mein liebes Fräulein. ⸗ Nein, ſchlechte Nachrichten habe ich keine. Der alte Herr möchte Sie aber ſelber ſehen. Der erſte Zug geht um ſieben Uhr hier ab. Schade, daß ich nicht abkömmlich bin, ſonſt hätte ich Sie gerne mit meinem Wagen hingefahren!“ „Oh, ich danke Ihnen ſehr!“ Ute wird etwaz ver⸗ legen unter dem warmen Blick der blauen Augen, die immer die ihren ſuchen. Ihre Zurückhaltung hilft ihr aber nichts. Dr. Knaſt ſpricht weiter:„Wenn ich Ihnen ſonſt wie dien⸗ lich ſein kann, Fräulein, ſo verfügen Sie bitte über mich. Sie ſtehen hier allein, vielleicht brauchen Sie einen Beiſtand?“ „Danke“, wiederholte Ute,„wenn ich einen Bei⸗ ſtand nötig haben ſollte, werde ich mich gerne Ihrer erinnern!“ Fortſetzung ſolgt. — f Aus Welt und Leben 5 5 U fade Main andſchaft Von Haus Brandenbura Aus den ſilbernen Hochburgen des Alpenwinters bin ich der Landſchaft des Mains ans Herz geſtürzt. Auch ſie hat diesmal durch Wochen und Monate die ganze Strenge des Schnees und Froſtes tragen müſ⸗ ſen, ſo wenig angemeſſen das gerade ihr erſcheinen will— nun befreit ſie ſich und befreit auch uns. Wir hatten vergeſſen, was Erde, was Luft und was Farbe iſt. Den Boden droſſelte die weiße Decke, der Him⸗ mel hing als Laſt hernieder oder klärte ſich höchſtens zum ſtarren Gewölbe. Nun iſt die Erde endlich nackt, ſte iſt wieder Leib, und wir öffnen mit ihr unſere Poren. Sie vermählt ſich wieder der Atmoſphäre, das Unten und das Oben brauen ineinander— und wer will über ſchlechtes Wetter klagen, wenn der Bo⸗ den in ſeiner Blöße dampft und brodelt. wenn Licht und Schatten wieder ſtieben, wenn Wolken und Re⸗ gen wieder ihre Schleier weben und alles endlich neu zu ſeiner fruchtbaren und zuſammengehörigen, zu⸗ ſammenklingenden Tonigkeit verſchwimmt? Wo kaum der Schnee gewichen iſt da weiden ſchon Schafe. Wo kaum das Eis zerſchmilzt, da tummeln ſich Gänſe. Und ergreifend wirkt auf dem ſo lange Vor 10 Jahren ſtarb Otto Reutter Am 3. März 1931, heute vor 10 Jahren, ſtarb der Meiſter des Humors und Coupletdichter Otto Reutter. In 50 Jahren iſt alles vorbei“— ſo dichtete und ſang er oft, und ging früher dahin, als es die große Gemeinde der Freunde ſeiner ein⸗ zigartigen Vortragskunſt erwartet hatten. (Atlantic⸗Archiy, Zander⸗Multiplex⸗K.) Lncacdddaaddddadaoo AAuddadmmwemmmemmceeed verlaſſen geweſenen Gebreite der Felder und Aecker die erſte, die noch einſame und vereinzelte menſch⸗ liche Geſtalt, die wieder das Werkzeug erhebt, der ge⸗ öffneten Scholle zu helfen. Und inmitten dieſer lang⸗ ſam erwachenden Kreaturen zieht das breite Band des Mains dahin wie aus braungrauer Seide. Dieſer Strom iſt mild und ſtark zugleich. In unendlich har⸗ moniſchem Verhältnis entſpricht ſeiner geahnten Tiefe die ruhige und gelinde Höhe ſeiner Ufer, in die ſich die alten Neſter ſchmiegen und die mit Wein⸗ äume ſtehen wie ertrinkend im Waſſer, Kü zretter überbrücken ſonſt trockene Stel fahrten und Hauseingänge hinein. A erdrängende Fülle will das Land nur gründlich tränken; ſie tritt wieder zurück in den Lauf des Fluſſes, der auf die Dauer nur ſeinen ſanften Borden gehorcht. Dampfer und Schlepper kommen vorüber, Gewölk ergießt ſich über ſie, Bag⸗ ger ſtarren kaum noch heraus. und hinter perl⸗ grauem Vorhang gleitet ein ſchwarzes Kohlenſchiff. Plötzlich praſſelt Hagel mit wilden Speeren nie⸗ der, Blitze durchzucken ihn, Gold in Silber. und der Donner des erſten Frühlingsgewitters kracht. Doch ex ſprengt ein flammendes Tor in den Abend, die Pfähle der Rebſtöcke entzünden ſich wie tauſend Ker⸗ zen, und nun zerfließt und zerſchimmert das Band einmal bergen. mit Wald und mit kindlichen Reihen und Ru, des Stromes zu einem Perlmutterſpiegel blauen deln noch kahler Obſtbäume waagrecht dahinſtreichen. Himmels, gelber Lichtſtreifen und roſafarbener Die Wieſen ſind zum Teil überſchwemmt, Weiden: Wolken. eee Na uu b v vluuν u Ein Prozeß, bei dem es zum Schluß zwei oder gar keinen Schuldigen gab, bildete den Gegenſtand einer Verhandlung vor einem Bezirksgericht in der Nähe von Budapeſt. Angeklagt war der Molkerei⸗ beſitzer eines in der Nähe gelegenen Dorfes, die But⸗ ter ſchlecht gewogen und anſtatt eines Kilos den Käu⸗ fern nur 900 Gramm Butter gegeben zu haben. Kläger war der Bäcker des Dorfes. ein Freund und Zechkumpan des Angeklagten, der täglich ein Kilo⸗ gramm Butter von ihm gekauft hatte.„Herr Rich⸗ ter“, ſagte der Kläger„es iſt ein trauriges Zeichen, daß man jetzt auch ſchon bei uns im Dorf anfäugt zu betrügen. Bisher taten das nur die Juden, aber ſonſt doch bei uns niemand. Die Butter jedoch, die ich täglich von dem Angeklagten kaufte wog wirklich nur 900 Gramm. Das können die Zeugen beſtäti⸗ gen.“ Nachdem die Zeugen dieſen Tatbeſtand bekräf⸗ ligt hatten, kam der Angeklagte zu Wort.„Ich wollte wirklich nicht betrügen“, ſagte er treuherzig, aber mein Einkilo⸗Gewicht iſt in Verluſt geraten. Viel⸗ leicht haben die Kinder es verſchleppt, jedenfalls konnte ich es nicht mehr finden. Da ich kein zweites hatte, benützte ich einen Laib Brot von einem Kilo⸗ gramm, den ich täglich beim Kläger kaufte, als Kilo⸗ Gewicht. Wenn er nur 900 Gramm wog, ſo iſt das wirklich nicht meine Schuld.“ Der Kläger machte ein betroffenes Geſicht, pfiff leiſe durch die Zähne und zog die Klage zurück.„Wenn das ſo iſt,“ ſagte er raſch,„dann iſt wohl niemand ſchuld.“ Und da ſolche Fälle in Ungarn nur auf Antrag des Geſchädigten verfolgt werden, verründete auch der Richter die Einſtellung des Verfahrens. — Raſant wie der Flug einer Granate iſt heute das Tempo der techniſchen Entwicklung. Wenige Jahrzehnte genügen, um den Traum eines Dichters zur techniſchen Wirklichkeit werden zu laſſen. Die Ingenieure B. und H. von Römer ſchildern in einem Aufſatz im Märzheft von Velhagen& Klaſſings Mo⸗ natsheften, was die Technik uns übermorgen Neues bringen wird. In Ausſicht ſteht da einmal das„Unter⸗ waſſer⸗Schraubenſchiff“, das als Erpreßtorpedo die Meere queren ſoll. Der Entwurf für dieſes aanz neuartige Fahrzeug ſieht vor, daß ſich um eine feſt⸗ ſtehende zylindriſche Kammer, die Menſchen⸗ und Güterräume enthält, ein Mantel dreht, der außen ſpiralförmig gewundene Stahlbänder trägt; mit die⸗ ſem ſoll ſich das Schnellſchiff der nächſten Zukunft unter Waſſer ſeinem Ziel zuſchrauben.— Köpfe, die in die Zukunft ſchauen, planen bereits Ozean⸗Rie⸗ ſeuflugzeuge für 120 Paſſagiere mit achttauſend Kilo⸗ meter Reichweite, und weiterhin das„Stratoſphären⸗ Flugzeug“ das in ewig ſtillen Höhen über zehntau⸗ ſend Meter von Kontinent zu Kontinent ſtrebt. Der „Stromlinien⸗Expreß“ unter der Erde, der„Park⸗ turm zur Löſung des Garagenproblems. das„Kraft⸗ fahrzeug ohne Benzin, und andere Probleme des techniſchen Uebermorgen laſſen Goethe als arg be⸗ ſcheiden erſcheinen, als er ſich eine Erfindung wünſchte, welche das Schnuppen des Talglichtes end⸗ lich überflüſſia mache. — Einem glücklichen Schueeballwurf verdankt ein Mann in Greiz, daß er nach 24 Jahren von einem Infauteriegeſchoß befreit wurde, das er ſeit dem Weltkrieg mit ſich herumtrug. Das Geſchoß war im Lauf der Jahre von der linken Schulter in die Hüft⸗ gegend gewandert; als der Mann zufällig jeßt einen Schneeball gegen die Hüfte geworfen bekam. drang das Geſchoß nach außen, ſo daß es ſich der Mann ſelbſt aus dem Körper entfernen konnte. Die Goethe⸗Medaille für Profeſſor Andri. Der Führer hat dem Maler Profeſſor Ferdinand Andri in Wien aus Aulaß der Vollendung ſeines 70. Le⸗ bensjahres in Aner'ennung ſeiner Verdienſte auf dem Gebiete der Malerei und Bildhauerei die Goethe⸗ Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat Profeſſor Andri zur Vollendung des 70. Lebensjah⸗ res ſeine herzlichſten Glückwünſche übermittelt. Bezugſcheine für FJahrradbereifungen Für die Abgabe von Bezugſcheinen für den Erwerb von Erſatzbereifungen für Fahrräder ſind ab 1. März 1941 die nachſtehenden Beſtimmungen maßgebend: Erſatz⸗Beteifungen werden abgegeben: An Schichtarbeiter, deren Weg zwiſchen Wohn⸗ und Arbeitsſtätte mindeſtens 3 Am. beträgt: 2. an Körperbehinderte, weun ihr Weg zur Arbeits⸗ ſtätte mindeſtens 4 Km. beträgt und kein öfſent⸗ 9 liches Verkehrsmittel, auch in ſozialer Hinſicht, bee untzt werden kann; g. für Geſchäftsräder. Es können berückſichtigt werden. Für die Aushändigung eines Bezugſcheines hat der Autragſteller eine Beſcheinigung des Arbeitgebers über die Tätigkeit(3. B. als Schichtarbeiter uſw.], die Ent⸗ über ſoziale Verhältniſſe ſowie daß das Rad täglich benützt Der Arbeitgeber haftet für die An⸗ fernung zwiſchen Arbeitsſtätte und Wohnung, wird, vorzulegen. gaben in der Beſcheinigung. In allen Fällen iſt die alte Vereifung in den Ge⸗ ſchäftsränmen der Reifenſtelle Mannheim, L 2 Nr. ga, abzugeben. Für die Abgabe von Erſtbereifungen, d. h. für den Erwerb von neuen mit Gummibereiſung verſehenen werden die vorſtehenden Beſtimmungen Fahrrädern, für Erſatzbereifung ſinngemäß angewendet. Die Abgabe von Erſatzbereifungen wird wie folgt geregelt: Die Bezugſcheine werden in den Geſchäfts⸗ räumen der Treibſtoff⸗ und Reifenſtelle Maunheim, L 2, ga, abgegeben, an Wochentagen in der Zeit von 912 und 14.30 16.30 Uhr an Antragſteller, bei 51 5 werden die geforderten Beſcheinigungen vorgelegt können, mit den Anfangs buchſtaben: den 10. März 1941 Dienstag, den 11. März 1941 Mittwoch, den 12. März 1941 Donnerstag, den 13. März 1941 Freitag, den 14. März 1941 Montag, den 17. März 1941 Dienstag, den 18. März 1941 Mittwoch, den 19. März 1941 Donnerstag, den 20. März 1941 Freitag, den 21. März 1941 Montag, den 24. März 1941 Dienstag, den 25. März 1941 Mittwoch, den 26. März 1941 Donnerstag, den 27. März 1941 Freitag, den 28. März 1941 Montag, An Samstagen bleibt die Reifenſtelle geſchloſſen. nur die dringendſten Anforderungen Verkäufe Neuwertiges Schlafzimmer komplett, hell Birke poliert. hal im Auftrag zu verkaufen Karl Panel. Schreinermeiſter, Riebfeldſtraße 14. 5 20 225 Großer 8 5 J welzd⸗ Schranb AA 0 St226 zu verkaufen. Näheres: Mitile Anzelgen⸗ e ne ag L. 12, 9 part: 82 1 aüsgeſchlagen, un 85 alter Aus ziehtiſch Gut möbl. JI. ſchreibe n. preiswert zu verk. Weltzel, Jungbuſch⸗ ſofort zu verm. ſtraße 17, 2. Stock S122 . 7 te reſſe ml. Gut möbl. Einzel⸗ und Doppelzimmer (Kochgelegenh.) ſo⸗ fort zu vermieten. Kaiſerring 46, III. Zu verkaufen: 1 kleiner St2273 etettogerd „Juno“ 1. Lohnſteuer. 4. 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SD nne — tretung ſchicken.— Sandhofen: 3.., 15 Uhr, Beſprechung der Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauen⸗ ſchaftsleiterinnen im„Adler“. Platz des 30. Jannar: Achtung, Zellen Frauenſchafts⸗Leiterin⸗ nen! Montag, 3. März, 16—17 Uhr, Markenausgabe bei Frl. Brecht, Traitteurſtraße 38. 1 Offene Stellen dpehalualennlte, e ſoſort geſuch t. für praktiſchen 10 geſucht. Weinhaus Rheinmübl Angebote mit Gehaltsanſprüchen Mannheim, K 4. 7 unter St 2272 an die Geſchäfts⸗— und meinſchaften beginnen in Kürze: ſtelle dieſes Blattes. Elektroſchweißen, Drehen 1, Ma- ——— a Haus ehilfin Maschinen ſchinenſchloſſer, Feſtigkeitslehre. 1 od. alleinſt Fran Die Kameraden der Lehrgemein⸗ 0 Tochelundongite ſofort 5 schreiben ſchaft Algebra 2 bis 209% werden 95 b Fernſpr. 264 48. Gründliche nochmals darauf hingewieſen, an Ausbildung! daß der Beginn dieſer Maß⸗ gesucht Handſchriftl. Angebote an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. FHleinanzeigen Unterricht Fndumen Stenographie unter St 2277 ſparen Zeit ab FFA 1 90 8 Geld E 8, 18. Berufserziehungswerk. Kauf⸗ männiſche Lehrgemeiunſchaften. Die Lehrgemeinſchaft Doppelte Buchführung 3 beginnt in 8 bis c 14 Tagen. Anmeldungen hierzu 659] können noch entgegengenommen werden. Techniſche Lehrgemein⸗ ſchaften. Nachſtehende Lehrge⸗ nahme auf Montag, 3.., 19 Uhr, Zimmer 42, Aufgang A, feſt ge⸗ ſetzt iſt. an Ig. Tioge Fernſpr. 504 46. Sie vermeiden da; durch im eig Zn ⸗ Irrtümer Oeffentliche Erinnerung. 2 Ich erinnere hierdurch an die mehr. Rückſtände werden ohne wei⸗ Zahlung folgender Steuern: 8 Kriegszuſchlag zur ſtehenden Sänmniszuſchläge, Ge⸗ Lohnſteuer und Wehrſteuer, ein⸗ bühren und Koſten im Nachnahme⸗ behalten im Februar 1941, fällig und ganz neu, aunzu' Jenkralheiz. fließ. 1110 5 7 2 Waſſer, Bad, Tel. am 5. März 1941 äfertaſer Str. zu verm. St2278 2. Umſatzſtener für Februar 1941, fällig am 10. März 1941; „Einlommenſteuer Kriegszuſchlag ſteuer für das 1. Kalenderviertel⸗ Noſtſcheckkonto Karlsrube Nr 78845 fahr 1941, fällig am 10. März 41, Girokonto 52/111 Reichsbank Mannheim Körperſchaftſteuer Kalenderviertelfahr 3 Bert am 10. März 1941; ſtadk Weſt ſofort m 5. Tilgungsraten für Eheſtandsdar⸗ Mobl. immer lehen. fällig am 15. März 1941; Kriegszuſchiag Lohnſteuer und Wehrſteuer für Aushube. Serfiſchen Die nächſte Fiſchverteilung erſolgt nach der Kunden⸗ und zwar am Dienstag, dem 4. März 1941, ab 9 Uhr, gegen Vorlage der weißen Ausweiskarte zum Einkauf von Seefiſchen in der jeweils zuſtändigen Verkaufsſtelle. Kunden der Verkaufsſtelle Appel! Graßberger Heintz Keilbach Krämer Frickinger aner Müller Nordſee Reuling. Sepplich Vogelmann Wittig Zeilfelder Zöller 3. Adler Eber Erdmann 9. Roth Droll We Hoffmann. Friedrichsfeld Johann Schreiber. Friedrichsfeld Johann Schreiber, Seckenheim Johann Schreiber, Sandhofen „ Soedecke, Seckenheim 5 27 Johann Schreiber, Mittelſtraße Johann Schreiber, Kronprinzenſtraße 28. Johann Schreiber, Neckarauer Straße 33. Verbrauchergenoſſenſchaft, Mittelſtraße N Sandee. 35. Koch. 8. Wellenreuther Walk Die Haushaltungen, deren Nummern aufgerufen ſind. am Dienstag aber die Fiſche nicht abholen, haben am Mittwoch keinen Anſpruch mehr auf Belieferung. 1. bis 15. März 1941, ſoweit ße der einbehaltene Geſamtbetrag i RM. 200.— überſteigt, fallig am 20. März 1941; 1 Kriegszuſchlag zum Klein⸗ handelspreis für Bier, Tabak⸗ waren und Schaumwein für den Monat Februar 1941, fällig am 20. März 1941. „Ich erinnere ferner an die Zah⸗ lung der im Laufe des Monats März 1941 auf Grund der zu⸗ 1 0 schön wie neu. das alteSpezialgeschaft 5 geſtellten Steuerbeſcheide fällig Abel, M 2, 10 geweſenen und noch fällig wer⸗ Hutmacher meister denden Abſchlußzahlungeſt auf e die Umſatzſteuer, Einkommen⸗ . ſteuer nebſt Landeslirchenſteuer. Hutmacher Nanu n 2 f 4. Wehrſteuer, Kriegszuſchlag zur Einklommenſteuer, Körperſchaft⸗ gen ſteuer und Vermögenſteuer. 5 Eine Einzelmahnung der oben aufgeführten Steuern erfolgt nicht teres unter Berechnung der Vollſtreckungsverfahren ein⸗ gezogen. 77 Maunheim, den 3. März 1941. Ninanzamt Mannheim ⸗Stadt, wartet meine liebe Frau. unsere berzensgute Mutter, Schwie- dermutter. Großmutter und Tante. Frau im Alter von nicht ganz 77 Jahren. Rheingolò-Handharmoniker konzertierten Die Handharmonika Vereinigung heingolz⸗ Mannheim gab im Kaſinoſaal ein Konzert, Wr deſſen Beginn Vereinsführer Lahm betonte, oeh das„Rheingold“ der Forderung des Führers, 0 Volksmuſik zu pflegen, bisher unbeßhindert Folge leiſten konnte, da der Zugang neuer Mitglieder 1 Zahl der zum Heeresdienſt Einberufenen gleichkon. me. Das Jugendorcheſter leitete die unter Stab rung des Handharmonikalehrers Max Nägel ſtehende Vortragsfolge ein. Der ſeit einem halben Jahr übenden Anfängergruppe war dabei Gelegen, heit gegeben, ihr mufikaliſches Streben und Können ebenfalls zu beweiſen. Wie die Jugend, konnten aut die in ſehr unterſchiedlichem Alter ſtehenden Anfän⸗ ger ſich hören laſſen. Fleißigſte Schulung verrieteg die Vorträge des Hauptorcheſters in Erfaſſung 15 muſikaliſchen Gehalts ſowohl wie hinſichtlich der har moniſchen Uebereinſtimmung der führenden und be⸗ gleitenden Inſtrumente. Virtuoſes Spiel eignet den mit ſchwierigen Trillern durchſetzten Duetten Nägeli und des noch jungen Beck ſowie Beck un Anita Mundſchenk. Die vom„Liede rhalle⸗ Quartett mit Muſikdirektor Karl Rinns yyr⸗ nehmer pianiſtiſcher Unterſtützung am Flügel geſun⸗ genen Lieder— eine geſchickte Abwechflung in der muſikaliſchen Erſcheinungen Flucht— fanden wie 11 Harmonikanummern, den begeiſterten Beifall bes vollbeſetzten Saales. 1 Ri Großer Erfolg der Dresdner Staatsoper i Belgrad. Die Dresdner Staatsoper führte im Bel grader Nationaltheater Beethovens„Fidele auf. Der Erfolg der erſten Aufführung wurde noc übertroffen. Prinzregent Paul und Prinzeſſt Olga wohnten der Vorſtellung bei und empfingen nach dem zweiten Akt den Intendanten Miniſterin direktor Dr. Gottſchald und der Dirigenten Prof Karl Boehm. Miniſterpräſident Z wetkowꝛftſch und zahlreiche Regierungsmitglieder ſowie gn⸗ geſehene jugoſlawiſche Perſönlichkeiten wohnten der Vorſtellung bei. Das Publikum ging mit dem ge fühl nach Hauſe, wieder einmal die meiſterhafte Auf⸗ führung eines deutſchen Werkes erlebt zu haben. „Sieg im Weſten“ in Helſinki. Das monu⸗ mentale Filmwerk„Sieg im Weſten“ wurde in Helſinki für Finnland erſtaufgeführt. Der deulſcche Geſandte von Blücher hatte gegen 500 Gaſte ge⸗ laden. Unter ihnen ſah man die Mitglieder der Re⸗ gierung mit dem Staatsminiſter Rangell an der Spitze den Außenminiſter, den Oberbefehlshaber des finniſchen Heeres Feldmarſchall Mannerheim, den Generalſtabschef General Heinrichs, die ge neralität und zahlreiche Persönlichkeiten aller finn, ſchen Geſellſchaftskreiſe. Die Aufführung hinkerliez ſowohl in der Einleitung wie auch im Hauptteil den ſtärkſten Eindruck. Zum Schluß wurde dem Fim anhaltender Beifall gezollt. Samstagfrüh 4 Uhr verschied ganz rasch und uner- Elisabeth Sigmann geb. Ehrlich Mannheim, den 3. März 1941. + 5, 10. In tiefem Schmerz: Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Dienstag. 4. März. nachmittags 4 Uhr. 455 nebſt Landes- Poſtſchecklunto Kare ruhe Nr 1460 Wehrſteuer und Sirokonto 52/112 Reichsbank Mannheim. zur Einlommen⸗ Finanzamt Mannbeim⸗Meckarſtadt für das erſte Finanzamt Schwetzingen. 1941, ſällig Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr 1438 Girokonto 52/113 Reichsbank Mannheim, Finanzamt Weinheim. Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr 1331 zur Girokonto 521%111 Reichsbanknebenſtelle Weinheim. Zum Ankauf werden zugelaſſen die Mitten aus seiner Arbeit und seinem erfolgreichen Leben. wurde ganz plötzlich und unerwartet mein lieber Mann. guter Vater, Schwiegervater, Schwiegersohn. Bruder und Schwager, Direktor Gustav Adolf Faust aus unserer Mitte gerissen. Mannheim(Collinistr. 59). Berlin. Jedlicze(General- gouvernement). Remscheid. den 1. Marz 1941. In tile ler Trauer: Aline Faust geb Noll Dorothea Schäfer geb. Faust f Dr. phil. Or. Ing. Oskar Schäfer Die Einäscherung findet am Mittwoch. dem 5. Marz 1941. um 15.00 Uhr. aul dem Hauptfriedhofe Mannheim statt. Nr. der Ausweiskarte 841—1110 771—1020 591— 880 1481—1980 14912000 1281—1640 17712330 971—1380 840110860 1781—2440 12511650 1571—2240 1151—1560 591— 790 531— 940 „„ 666„45 —ꝓꝓ—ꝓõ6õꝛ 22 5 5 54%%%r 6 „„„„„„%%%„„„„„ 595952%% 999597. 96 96•69⁵ũ172;õ „„„„„„„ „„„„ 181— 250 151— 220 161— 240 191— 260 „„„„%%% j„„„„„„„ „55„%%%%%„„„„„„%„%„„„„„%„„„„„ „„„„%% ͤ NV OO„„„„%%%%„%„%„„„%„%%%„„„„„6 491— 670 1151—1650 Nach kurzem. schwerem. geduldia ertragenem Leiden entschlief heute früh, nach Gottes heillsem Willen. unser geliebter, guter Vater. Herr Emil Wald Haupilehrer i. R. im kast vollendeten 78. Lebensjahr. gestärkt mit den Heils. mitteln unserer hl. Kirche Gut Unter bol z(Bernried. Oby.). Köln. Hambur. den 28, Februar 1941 In tiefem Leid: Selma Plügzler geb. Walch ung Rez.-Rat a. D. Dr. Adolf Flügler Dr. jur. Ludwia Waleh und Marianne Walch deb oſler bean Hedwig Plettner geb Walch un Otto Plettner sowie 11 Enkel und 2 Urenkel. Die Beisetzung findet am 5, März. um.00 Uhr. in Mannheim statt.— Das Seelenamt ist daselbst am gleichen Taue in der Herz-Jesu-Kirche. um.00 Uhr. JJ 232 8 Stidt. Ernährungsamt SFr ĩ7˙⅛.w¹A rtr...]. 8 FMiien- Anzeigen künden n der Neuen e Veibfeſtuſ a PPP Obe — P.