ee Pc. 1 1 erscheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 M. u. 30 Pf. Träger! in unf Geſchäftsſt abgeh.70 M. dch. d Poſt.00 M ohne lluſtr..30 M. mit Illuſtr 5 Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 feldſtr 13, Neßiſcherſtr! Fegauptſtr 55 Woppauer Str. 8 Sesrelburger Str! Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgenden Monat erfolgen einſchl. Poſtbef Geb zuzügl 42 Pf. Beſtellg Abholſt Schwetzinger Str. 44 Mee Toclag 31. Mutz 1941 eumepres 10 Pia e 22 mmm breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Teptmillimeter⸗ zeile gültig iſt d keinerlei Nachlaß dewährt beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge 50 Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreſſe Allgemein e Anzeigen⸗Prelsliſte Nr. 12 Bei gwangsvergleichen od Konkurſen wird Keine chewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an Gerichtsſtand Mannheim. Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle K 1. I 8. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 — Drahtanſchrift: Nema zeit Mannheim 152. Jahtgung— nummer 59 Schwerer engliſch⸗Franzöſiſcher Zwiſchenfall Engliſche Kaperſchiſfe von franzöſiſchen Einheiten beſchoſſen Darlan macht ernſt. Er wehrt ſich mit Granaten und Bomben gegen die englſche Piraterie Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 31. März. Meldungen von einem engliſch⸗franzöſiſchen Zwiſchenſall vor Drau, wobei ein engliſcher Uebergriff gegen einen franzöſiſchen Geleitzug von franzöſiſchen Küſtenbatterien. den begleiten⸗ den franzöſiſchen Zerſtörern und einigen Bom⸗ beufliegern abgewehrt wurde, werden in Lon⸗ don beſprochen. Mau iſt dort, einer Meldung von„Stockholms Tidningen“ zufolge, der Au⸗ ſicht, daß durch dieſen Zwiſchenfall das ſeit eini⸗ ger Zeit geſpaunte Verhältnis zwiſchen Frank⸗ „ England in eine Kriſe ausarten wir d. Beſonders die Tatſache daß franzöſiſche Flieger die engliſchen Kriegsſchiffe auf ihrem Rückweg nach Gibraltar augriffen, wird in London äußerſt un⸗ angenehm empfunden. Sie zeigt nämlich, daß die franzöſiſche Regierung unter Admiral Der aus Führung nicht mehr willens iſt, engliſche Uebergriffe zu dulden, ſondern die Bewegungsfleiheit ihrer Han⸗ delsflotte durchſetzen mill. England mu jetzt ein⸗ deutig Stellung zu dieſer Frage nehmen. wobei Blockadegrundſätze machtpolitiſchen Rückſichten gegen⸗ überſtehen. 5 Die engliſche Marine möchte einen Kon likt mit rankreich vermeiden,„da ſicher ich ein für England chweres Fragenproblem entſtehen würde“. Eugland will jetzt erneut mit Amerika verhiudeln, ehe es einen definitiven Standpunkt einnimmt und wird dieſe Gelegenheit beuntzen, um en erfahren, wie weit Rooſevelt gewillt iſt, eine wirkliche Kriegsgefahr auf ſich zu nehmen. Die Darſtellung von Vichy: (Funkmeldung der NM.) + Paris, 31. März. Aus Vichy wird gemeldet: Engliſche Seeſtreit⸗ kräfte haben, wie von amtlicher franzöſiſcher Seite mitgeteilt wird, am Sonntag um neun Uhr in fran⸗ zöſiſchen Hoheitsgewäſſern unweit der Küſte zwiſchen Nemours und Oran einen franzöſiſchen Geleitzug von vier Frachtſchiffen, der in Begleitung eines Torpedobvotszerſtörers von Caſablanca nach Oran in Marſch war, angegriffen. Der Geleitzug konnte ſich im Augenblick des Angriffs in den Schutz des Haſens von Nemours begebu. Die Batterien der Küſtenabwehr und der Luftwaffe haben auf bas Feuer der angreifenden engliſchen Kriegsſchiffe ge⸗ antwortet und dieſe zurückgeſchlagen. Die engliſchen Kriegsſchiffe umfaßten einen Kreuzer und fünf Tor⸗ pedoboote. Franzöſiſcherſeits ſind bisher keine Ver⸗ luſte ſeſtgeſtellt worden. Symboliſche Eskortierung (Funkmeldung der NM.) Geuf, 31. März. Aus Vichy wird gemeldet: Von zuſtändiger Seite wird zu dem erneuten eng⸗ liſchen Ueberfall auf franzöſiſche Schiffe erklärt, daß der angegriffene franzöſiſche Geleitzug unter ſym⸗ boliſcher Eskortierung, nämlich unter dem Schutz eines Torpedobootszerſtörers fuhr, wie dies ſchon ſeit vielen Monaten der Fall ſei, und wie dies übrigens bei allen nichtkriegführenden Ländern üb⸗ lich ſei. Andererſeits weiſt man in Vichy darauf hin, daß ſich der engliſche Angriff nicht nur in franzö⸗ ſiſchen Hoheitsgewäſſern, ſondern, was erſchwerend wirkt, in unmittelbarer Nähe der Küſte ereig⸗ nete. Der Geleitzug hahe ſich auf dem Wege nach Al⸗ gier befunden, das heißt von einem Punkt des franzöſiſchen Imperiums nach einem anderen. Eng⸗ land könne, ſo unterſtreicht man in zuſtändigen franzöſiſchen Kreiſen. dieſe Maßnahme in keiner Weiſe rechtfertigen, zumal es ſich bei dieſem Transport um die Verſorgung des franzöſiſchen Imperiums gehandelt habe. Die franzöſiſchen Schiffe hätten Reis, Zucker und Gerſte für die Ein⸗ geborenen Algeriens an Bord gehabt. Bei dem franzöſiſchen Kriegsſchiff, das den vor der nordafrikaniſchen Küſte angegriffenen Geleitzug eskordierte, handelt es ſich um den 1500 Tonnen gro⸗ zen Torpedobootzerſtörer„Simoun“. In franzöſi⸗ ſchen Marinekreiſen erklärt man, daß ſich der„Si⸗ moun“ trotz der gewaltigen Uebermacht des Feindes geſchickt verhalten habe, ſo daß es den vier Fracht⸗ ſchiffen unter ſeinem Schutz gelang, die Bucht von Nemours unverſehrt aufzuſuchen. Deutſche Maſſenflucht aus Jugoſlawien „Alle Deutſchen werden wir hängen“ (Funkmeldung der N M.) + Bukareſt, 31. März. In Temeſchburg ſind am Samstagnachmittag die erſten volksdeutſchen Flüchtlinge von Jungo⸗ ſlawien hier eingetroffen, die ſich nach furcht⸗ baren Erlebniſſen auf rumäniſchen Boden ge⸗ rettet haben. Die Zahl der Flüchtlinge betrug bereits am Samstag über hundert. Die Ausſchreitungen aufgehetzter Elemente, die am Donnerstag in Belgrad begannen, haben ſich,— wie die auf rumäniſchem Boden eingetroffenen volksdeutſchen Flüchtlinge berichten— jetzt auf ganz Serbien und Slowenien aus⸗ gedehnt. Es herrſcht zunehmender Terror gegen alles Deutſche. Wer deutſch ſpricht, wird von den Serben niedergeſchlagen. Deutſche Geſchäfte werden demoliert und geplündert, deutſche Bauernhöfe au⸗ gezündet. Beſonders die Volksdentſchen im Bauat und in ber Batſchka ſind maßloſen Verfol⸗ gungen ſeitens verhetzter ſerbiſcher Elemente aus⸗ eſetzt, die von den örtlichen Behörden nur unter⸗ ſtützt werden. Im Eiſenbahnzug von Neuſatz nach Groß⸗Betſch⸗ kerek wurde ein Volksdeutſcher von ſerbiſchen Sol⸗ daten aus dem fahrenden Jug geworfen. In Groß⸗ Kikinda wurde das Geſchäft des Volksdeutſchen Nick, der Fahrräder, Nähmaſchinen, Schreibmaſchinen uſw. führt, von den Serben geplündert und demoliert. In Groß⸗Betſchkerek wurde die„Deutſche Gaſſe“ im Zentrum der Stadt von den Serben verwüſtet, Kauf⸗ läden und Wohnungen geplündert, die Deutſchen mißhandelt. Engliſche Kritik an der A S A- Hilfe Zu leichtfertig geplant, zu ſchlecht organiſiert, zu wenig leiſtungs fähig Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 31. März. Der Neuyorker Korreſpoudeunt des„Mau⸗ cheſter Guardian“ beſchäſtigt ſich in einem aus⸗ führlichen Artikel mit der Turchführung des Englandhilſegeſetzes. Der Artikel iſt recht peſſimiſtiſch gehalten. Der Korreſpon⸗ dent vermerkt zwar, jeder Tag bringe Nachricht über neue Fportſchritte, aber die Frage, wann die Englandhilfe für Großbritannien effektiv werden wird und wie groß ihr Umfang ſein wird, ſei immer noch nicht beantwortet. ˖ Wörtlich heißt es dann weiter:„Viele der Fabri en, die Rüſtungsmaterial herſtellen ſollen und die bereits Aufträge erhalten haben, ſind noch mitten im Ausſtattungsſtadium. Sie können kaum vor 1942 5255 Serienproduktion beginnen. Die Angaben über br Bau von Flugzeugen gehen außerordentlich durcheinander. Angeblich haben die Vereinigten Staaten im Januar rund 1000 Flugzeuge hergeſtellt, 15 8 ſind keine Ziffern verfügbar, welcher Art neſe Flugzeuge ſind und welche Typen hergeſtellt wurden. Der Bau von Handelsſchiffen ſchreitet zwar furt, aber der Schiffahrtsausſchuß hat erſt jetzt wieder kerlautbart, daß er im Augenblick keinerlei Nandelsſchiffe an England abgeben önne und daß er ganz im Gegenteil wenigſtens Au weitere Schiffe für die Durchführung des eigenen 8 ürüſtungsprogramms brauche.“ b Der Korreſpondent des„Mancheſter Guardian“ ommt dann auf weitere Schwierigkeiten zu ſprechen und ſchreibt:„Die Konkrakte wurden von der Re derung nicht beſonders klug placiert, ſie wurden von nitgebaſtändigen Stellen allzu raſch und ohne ge⸗ kee Unterſuchung der Leiſtungsfähigkeit des be⸗ welſenden Werkes ausgegeben. So iſt es beiſpiels⸗ 1 ie gekommen, daß von den 511 Firmen, die Re⸗ Proungsaufträge bekommen haben, 114 Firmen 95 Flozent der Geſamtaufträge zugeſchanzt bekamen ſchn meiſten dieſer Firmen ſind jetzt völlig über⸗ ſägremmi mit Aufträgen und können ſie nicht durch übren während andere Fabriken bisher vergeblich 1 0 haben, ſich in den Dienſt der Aufrüſtung zu gend Ferner ſind die induſtriellen„Engpäſſe“ nicht üngend herückſichtigt worden. Der ſchwierigſte die⸗ er Engpäſſe iſt das Aluminium. Hier hat der amerikaniſche Verteidigungsausſchuß vollkommen verſagt. Er war nicht in der Lage. die jetzt ein⸗ getretene Knappheit rechtzeitig vorauszuſehen und das iſt der bisher größte Skandal des ganzen ame⸗ rikaniſchen Aufrüſtungsprogramms. Seit dem Be ginn der Aufrüſtung hat man an zuſtändiger Stelle der Oeffentlichkeit und den Vertretern Englands im⸗ mer wieder verſichert, es ſei reichlich Aluminium ſo⸗ wohl für den Eigenbedarf der amerikaniſchen Wehr⸗ macht, wie für die Englandhilfe und den Zivilbedarf vorhanden. Zahlreiche Sachverſtändige haben dieſen Standpunkt von Anfang an ſcharf kritiſiert; die zu⸗ ſtändigen Stellen hielten aber an ihrer Aufſaſſung feſt und erſt in den letzten vierzehn Tagen haben ſie ihr völliges Verſagen einſehen und öffentlich zugeben müſſen. Das Stützvunktabkommen unterzeichnet EP. Stockholm, 29. März. Im Sitzungsſaal des britiſchen Kabinetts fand die Unterzeichnung des engliſch⸗nordamerikaniſchen Abkommens über die Abtretung der den Vereinigten Staaten von Nordamerika zur Verfügung ageſtellten Stützpunkte ſtatt. — Der Terror ſleigert ſich ins Maßloſe Weitere Einzelmeldungen laufen aus dem gan⸗ zen Lande ein. Immer mehr Straßenkundgebungen werden or⸗ ganiſiert, bei denen meiſt engliſche, oft auch pol⸗ niſche() Fahnen mitgeführt und Lieder geſungen werden, in denen alle Deutſche mit Aufhängen be⸗ droht werden.„Alle Deutſchen werden wir aufhän⸗ gen“, ſo lauten die Rufe.„Es wird dazu viel zu wenig Bäume geben.“ Reichsdeutſche und Italiener verlaſſen Velgras (Funkmeldung der NM.) + Belgrad, 31. März. Augeſichts der andauernden beutſchfeindlichen De⸗ monſtratiouen und der ſich ſteigruden Anugrifſe auf deutſche Perſonen und deutſchen Beſitz hat die ge⸗ ſamte reichsdeutſche Kolonie in einer Stärke von 1100 Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen aus Sicherheitsgründen am Sonntagabend 21 Uhr auf dem Dampfer„Uranus“ Belgrad verlaſſen. Ebeuſo wie die deutſche Kolonie hat auch die ita⸗ lieniſche Kolonie Belgrad verlaſſen. Neue Truppeneinziehungen (Funkmeldung der N M.) + Belgrad, 31. März. Verſchiedene neue jugoflawiſche Jahrgänge ſind im Laufe der Nacht zu den Wafſen einberufen worden. 4 Wie verlautet, erhalten Kroaten ſowie Angehörige der ungariſchen Volksgruppe Einberufungsbefehle nur für Arbettsbataillone. Kein Erdöl für Jugoſlawien (Funkmeldung der N M.) +Bukareſt, 31. März. Rumänien hat die Erdöllieferungen nach Ingo⸗ ſlawien ab Sonntag geſperrt. Einigungsbewegung unter den Kroaten (Funkmeldung der NM.) . Agram, 31. März. Unter dem Eindruck der jüngſten Ereigniſſe und der Haltung Dr. Matſcheks traten führende Männer der ſogenannten„Krpatiſchen Nationaliſten“ mit Dr. Matſchek in Fühlung. Es beſteht Ausſicht, daß die vom kroatiſchen Volk ſtets ſchmerzlich empfundene Spaltung innerhalb der kroatiſchen Freiheitsbewegung beſeitigt wird. Bekanntlich ſtanden die kroatiſchen Nationaliſten (Frankianer) bisher in Oppoſition zu der Kroatiſchen Bauernpartei, die den Ausgleich mit Belgrad ab geſchloſſen hatte. „Sieg im Weſten“ in Mailand mit Begeiſterung aufgenommen. Der Film der deutſchen Wehrmacht „Sieg im Weſten“ wurde in Mailand vor den Spitzen der Behörden und der deutſchen Kolonie erſt⸗ mals aufgeführt Er fand begeiſterten Beifall. Anſere Flieger weiter erfolgreich Bombentreffer auf engliſche Handelsſchiffe Neuer Angriff auf Malta (Funkmeldung der N M.) + Berlin, 31. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Luftwaffe ſetzte trotz ungünſtiger Wetterlage ihre Kampfhandlungen gegen Groß⸗ britannien fort. Ein größeres Haudelsſchiff blieb nördlich der Themſemündung nach Bom⸗ benvolltreffer mit ſtarker Schlagſeite liegen, ein weiteres großes Schiff wurde im Atlautik wer 4 Flugzeuge der bewaffneten Aufklärung be⸗ kämpften militäriſche Funkaulagen in Nord⸗ ſchottland und auf den Shetland⸗Inſeln mit ſichtbarem Erfolg. Während der Nacht wurden britiſche Häfen vermint. Im Mittelmeerraum griffen Ver⸗ bände der deutſchen Luftwaffe im Laufe des Tages zwei Flugplätze auf der Inſel Malta mit guter Wirkung an. Erfolgreiche Bombenangriffe richteten ſich gegen britiſche Truppen in Nordafrika. Der Feind flog weder bei Tage noch bei Nacht in das Reichsgebiet ein. Rom im Frühjahr 1941 (Von unſerem römiſchen Berichterſtatter) — Rom, 30. Mürz. Wenn heute einer der vielen ausländiſchen Rei⸗ ſenden, die in früheren Jahren zur Frühfahrsſaiſon nach Rom kamen, die italieniſche Hauptſtadt beſuchte, ſo würde er ſie ſtark verändert finden. Gewiß, der Himmel iſt blau, die Sonne wärmt, in den Parks und öffentlichen Gärten blühen Bäume und Blumen. Die Natur kümmert ſich nicht um Krieg oder Frie⸗ den, aber das Leben hat ſich geändert. Rom war immer eine kosmopolitiſche Stadt. Deutſche, Engländer, Franzoſen, Amerikaner kamen in der Ewigen Stadt zuſammen. Unter den antiken Ruinen, auf der eleganten Via Vittorio Veneto, in der Villa Borgheſe, in den Muſeen ſtanden ſte in Gruppen, und mitunter hörte man mehr Deutſch und Engliſch ſprechen als Italieniſch. Dieſe Gäſte ſind ausgeblieben. Andere ſind an ihre Stelle getreten: deutſche Offiziere und Soldaten. Sie ſitzen nun in den großen Omniübuſſen, in denen früher Fremden⸗ führer den Cook⸗Reiſenden die Schönheiten der Stadt erklärten. Man ſieht ſie mit ihren italieniſchen Kameraden zuſammen, man begegnet ihnen auf Deutſche anfänglich beim Anblick der deutſchen Uni⸗ formen freudig zuſammenfuhr, ſo hat er ſich fetzt an das deutſche Feldgrau gewöhnt, das nur wenig von der Farbe der italieniſchen Uniformen abweicht. Ebenſo die Römer, die in den erſten Wochen auf der Straße ſtehen blieben, wenn ihnen ein deutſcher Soldat begegnete. Frelich, die deutſchen Wehr machtsfahrzeuge werden immer noch beſtaunt, und immer wieder ſammeln ſich kleine Gruppen um die grauen Wagen und begutachten ſie mehr oder weniger fachmänniſch. Ohne Uebertreibung kann man ſagen, daß die deutſchen Soldaten in Italien beliebt ſind. Ihre korrekte Haltung hat ihnen viele Freunde erworben. Sono bravi ragszzi— es ſind tüchtige Kerle, ſagte mir neulich ein italieniſcher Reſerveoffigier. Beſonders fällt den Italienern das ausgezeichnete Verhältnis zwi⸗ ſchen den deutſchen Offizteren und Mannſchaften auf, das gleichweit entfernt iſt von ödem Drill wie von Laxheir. Und die deutſchen Soldaten fühlen ſich in Italien wohl. Sie empfinden, wie ſich in Geſprächen feſtſtellen läßt, dankbar die Atmoſphäre von Synt⸗ pathie und Freundſchaft, die ſie umgibt. Sie ge⸗ nießen die Sonne, das Licht und haben ein offenes Auge für die Reize und Schönheiten der Stadt.„Sy habe ich es mir doch nicht vorgeſtellt“, ſagte mir kürzlich ein Feldgrauer auf dem Pinciv. Dabei iſt vieles verhüllt und verpackt. Anttke Triumphbögen ſind ſplitterſchutzſicher hinter Sand⸗ ſäcken verborgen. Die Muſeen ſind geſchloſſen. Fres⸗ ken und Moſaiken in den Kirchen ſind durch Silber⸗ papierbelag gegen eventuelle Brände geſichert. Nur die vatikaniſchen Muſeen und Sammlungen bleiben geöffnet, denn die Vatikanſtadt jenſeits des Tiber iſt neutrales Gebiet, und ſo leben die Kunſtfreunde im Schatten von St. Peter, einer Oaſe, die von den An⸗ forderungen des Krieges unberührt geblieben iſt. Uebrigens hat die Neutralität der Vatikanſtadt noch in anderer Beziehung merkwürdige Konſequen zen gehabt. Es entwickelte ſich nämlich in den erſten Kriegsmonaten ein ſchwunghafter Kleinhandel mit den Waren, die die Vatikanſtadt infolge der Neutra⸗ lität noch erhielt. Jedermann„tat einen Geſſtlichen auf“, durch den er engliſche Zigaretten oder Kaffee erhielt. Ja ſogar ſehr weltlicher Whisky konnte aus den heiligen Bezirken bezogen werden. Das erklärt ſich dadurch, daß die Vatikanſtadt, ſeit Italien in den Krieg eingetreten iſt, die franzöſiſche Botſchaft und den engliſchen Geſandten beim Heiligen Stuhl und ihr Perſonal beherbergt. Dem Warenverkauf traten die vatikaniſchen Behörden allerdings nach einiger Zeit energiſch entgegen, da er als nicht vereinbar mit der Würde des Papſttums empfunden wurde, Der Winter, Italiens erſter Kriegswinter, war ſtreng. So genießen die Menſchen jetzt die Sonnen⸗ wärme und die Zurückverlegung der Verdunkelung, die zur Zeit auf 20.30 Uhr angeſetzt iſt. Die Gaſt⸗ wirte fragen ſich, ob ſie die Erlaubnis erhalten wer⸗ den, Tiſche und Stühle bis zu Beginn der Ver⸗ dunklung, die mit den länger werdenden Tagen noch weiter binausgeſchoben wird, im Freien zu laſſen, eine Frage, in der im warmen Süden be⸗ kanntlich alle intereſſiert ſind. Gaſtwirte!l Das bringt uns auf die Frage der Nahrungsmittelzuteilung. Seit einiger Zeit iſt in den Reſtaurants die Kartenabgabe für Teigwaren eingeführt, alſo für die beliebten Spaghetti. Alle anderen Gerichte werden in den Gaſtſtätten noch ohne Karten verabreicht. Im übrigen ſind für Fette und für Fleiſch im laufenden Winter keine weiteren Einſchränkungen erfolgt. Eine Ver⸗ fügung, die ſich erſt in den heißen Monaten bemepk⸗ bar machen wird, beſtimmt, daß das Speiſeeis nur aus Fruchtſaft herzuſtellen iſt. Wenn man bedenkt mie reich die italieniſche Küche an Gemüſen und annheimer Zeitung Mannheimer Neues Tageblatt Früchten iſt und die Abgabe von Käſe und Milch keinen Beſchränkungen unlerworfen iſt, ſo wird man zugeben, daß die Beſchränkungen gering ſind. Italien iſt nicht auszuhungern! Textilien und Lederwaren ſind, obwohl viel davon geſprochen worden iſt, bis⸗ her nicht rationiert worden. Sicher iſt, daß auch in Italien das Leben durch den Krieg ernſter und ſchwerer geworden iſt, aber im Grund genommen fehlt es an nichts Lebenswichtigem, und die Einſchränkungen, die ſich der einzelne auf⸗ erlegen muß, ſind erträglich. An die Verdunkelung hat ſich die Bepölkerung gewöhnt; ſie wird mit äußerſter Strenge durchgeführt. Die Einſchränkungen im Verkehrsweſen ſind unerheblich. Läſtig wird allerdings gerade den Römern im Sommer die Ein⸗ ſtellung von einigen Vorortverbindungen werden, durch die es nicht mehr ſo leicht iſt, aus der Hitze der Stadt an das Meer oder in die Caſtelli am Stadt⸗ rand zu fliehen. Das ſind jedoch unweſentliche Dinge, die von den breiten Maſſen auch ſo empfunden Werden und daher nicht den Kriegswillen des italie⸗ niſchen beeinträchtigen können. Dr. Heinz Holldack. Die Lage Berliner Volkes (Drahtbericht unſerer Schriftleitung.) — Berlin, 31. März. em Abſchlutz der Berliner deutſch⸗japaniſchen Besprechungen folgen die Skaatsgeſpräche in Rom, die am Dienstag ihren Anſag nehmen. Auch in Rom wird Matſuoka vier Tage ſich aufhalten. Der Widerhall der Europabeſprechungen des japa⸗ niſchen Außenminiſters mit den beiden Achſenmäch⸗ ten wird in keiner Weiſe durch Ereigniſſe anderer Art beeinträchtigt, ſo aroß auch allgemein die Span⸗ nung auf die Weiterentwicklung dieſer anderen Vor⸗ gänge iſt. Das Schweigen, das die Achſenmächte auch in dieſen Tagen über die poſitipen Ergebniſſe des Matſuokabeſuches bewahren, iſt mehr als nur kluge Taktik. Es iſt die wohlüberdachte Grundlage und Vorausſetzung des Erfolges, der uns auch dieſes Mal geſichert iſt— und zwar in allen Fragen, die zur Zeit die Weltöffentlichkeit beherrſchen. „Matſudokas Aeußerung ſüber ſeine Gewißheit des kommenden Sieges“ ſo ſchreibt die Kopenyagen er „Natlonaltidende“, baut ſich auf daß auf, was N ſuoka mit eigenen Augen geſehen het. Er bat ge⸗ ſehen, daß Berlin nicht zertrümmert iſt. Er hat den deutſchen Auſbau und den Durchhaltewillen auf ſeiner Reiſe vom Oſten nach Berlin und von Berlin nach dem Süden auf ſich wirken laſſen, und er hat noch mehr geſehen, was ihm die Berechtigung zu ſeiner Siegesüberzeugung gegeben bit.“ Wie jeder Schlag des Gegners zur rechten Zeit von Adolf Hitler pariert wurde, ſo wird es auch dies⸗ mal geſcheghen. Nie war Deutſchland ſieges⸗ und glaubensſtärker als in dieſen Tagen, da der Feind nochmals ſein Gegenſpiel verſucht, „Stockholms Dagbladet“ ſchreibt über die Ber⸗ liner Tagung, die Dreiermächte ſeien jetzt eine ein⸗ zige geſchloſſene Weltmacht, die dem Gegner ent⸗ gegentrete.„Stockholms Tidningen“ ſchreibt, der Euxopabeſuch Matſuokas enthülle überzeugend die Machtentfaltung der drei Mächte, die die Welt neu formten. D ** Die„Times“ bringt die Meldung. daß innerhalb acht Tagen die Geleitzüge, die Mitte März nordamerikoniſche Häfen verlaſſen haben, nicht in England angekommen ſind. Es könne ſich mutmaß⸗ lich auch um Verzögerungen aus noch unbekannten Gründen handeln. Immerhin verrät die Sprache der „Times“ ſtarke Bedrückung. In einem weiteren Ar⸗ tikel erſunert die„Times“ Amerika daran, daß ohne Kriegsſchifſbegleitung ſeine Englandhilſe nicht recht⸗ zeitig und nicht genügend in engliſchen Häfen ein⸗ treffen werde. „Daily Skeich“ ſchreibt zu der neuen Welle der Verſenkungen im Atlantik:„Die Schlacht im At⸗ lantik ſteht zur Zeit nicht zu unſeren Gunſten. Die Schiffsverluſte haben einen gefährlichen Charakter angenommen. Wirkſame amerikaniſche Hilfe muß ſofort in die Atlantikſchlacht eingreiſen und nicht erſt in Frei oder ſechs Monaten.“ Jede engliſche Zeitung ſpricht heute aus. daß Eng⸗ land nicht mehr den deutſchen Verſenkungserſolgen Einhalt fun kann, ſondern ganz auf die amerikaniſche Hilfe angewieſen iſt. 1. Wie ſchwediſche Blätter aus Neuyork melden, hat das Einſetzen einer Preisverteuerung auf den Großſtadtmärkten der Union in Neuyork, Ch'kago, Detroit, Boſton und zahlreichen anderen Stätten des induſtriellen Nordamerika zu neuen Maſſenum⸗ zügen. Demonſt rationen und Beſchlüſſen geführt. In Boſton ſprach Senator Wheeler vor über 20000 De⸗ monſtranten, ein Kriegseintritt der Union werde an⸗ geſichts der Zahlungsunfähigkeit Englands zur Fi⸗ nauz⸗ und Wirtſchaftskataſtrophe der Vereinigten Staaten führen, die weit die Finanzkataſtrophe in dem Jahre 1929—30 übertreffen würde. * Die letzten deutſchen Luftangriffe a uf England nennt„Stockholms Dagbladei“ die Fortſetzung einer ſyſtematiſchen Zertrümmerung des engliſchen Widerſtandes. Die Schreckenstage von September und Oktober vorigen Jahres ſeien für die Bevölkerung Englands wiedergekehrt. Weil nie⸗ mand wiſſe, wo die nächſten deufſchen Vernichtungs⸗ 8 8 niedergehen, ſei kein Platz Englands mehr ſicher. Rom rüſtet ſich zum Empfang Matſuokas Er ſoll an Herzlichkeit der Aufnahme Matſuokas in Verlin nicht nachſtehen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Nom, 31. März. In Rom werden umfaſſende Vorbereitungen für den feſtlichen Empfang getroffen, den die italieniſche Hauptſtadt heute abend dem japaniſchen Außenmini⸗ ſter Matſuoka bereiten wird. Matſuoka wird mit einer ſo umfaſſenden Beteiligung der Bevölkerung begrüßt werden. wie das für einen Außenminiſter ſelten geſchieht. Italien will damit zum Ausdruck bringen, daß es in ihm mehr ſieht als das Mitglied einer befreundeten Regierung, nämlich den Ab⸗ geſandten einer befreundeten Großmachk und den Vorkämpfer einer Politik, die zu dem engen Bünd⸗ nis zwiſchen Deutſchland, Italien und Japan ge⸗ führt hat. Außenminiſter Matſuoka wird auf dem Oſtia⸗ Bahnhof ankommen, der anläßlich des Führer⸗ beſuches gebaut wurde und nur für den Empfang be⸗ ſonders ausgezeichneter Gäſte verwendet wird. Außenminiſter Graf Ciano, der Generalſekretär der Faſchiſtiſchen Partet, die Unterſtaatsſekretäre im Miniſterpräſidium, im Kriegsminiſterium, im Luft⸗ fahrtminiſterium und Marineminiſterium, der Stabs⸗ chef der faſchſtiſchen Miliz, der Präfekt und Gou⸗ verneur von Rom werden ihm den Willkommens⸗ gruß entbieten. Nach Abſchreiten der Ehrenkompanie wird die Autokolonne, in deren erſten Wagen Matſuvka und Graf Ciano Platz nehmen. zwiſchon dichten Volksmaſſen denſelben Weg zurücklegen, den ſeinerzeit der Führer genommen hat, über ben Vigle Adolf Hitler. Viale Aventini, Via dei Trionfti, Via dell Fmperdo, Palazzo Venezia. Von hier biegt die Wagenkolonne in den Korſo Umberto ein und fährt zur Villa Madama, auf den Rom überragenden Monte Nario. Die Villa Madama entſpricht als Aufenthaltsort hoher ausländiſcher Staatsgäſte dem Schloß Belle⸗ vue in Berlin. Am Dienstagvormittag wird Matſuoka ſich in die Beſuchsliſte des Königlichen Schloſſes eintragen und anſchließend Kränze am Grab des unbekannten Sol⸗ daten, an den Königsgräbern im Pantheon und am Altar der gefallenen Faſchiſten niederlegen. Um 11 Uhr wird er ſodann vom König und Kaiſer im Qutrinal in Audienz empfangen werden. Daran wird ſich ein Früßſtück im Quirinal anſchließen. Bereits am Nachmittag werden die erſten Unterredungen zwiſchen Mat⸗ ſuoka und Graf Ciano im Palazzo Chigi und zwiſchen dem Duce und Matſuoka im Palazzo Vene⸗ zia ſtattfinden. Am Abend wird Graf Ciano dem japaniſchen Gaſt zu Ehren ein Galadiner geben. Am Mittwoch wird Matſuoka die antiken Monumente Roms beſichtigen. Unter den Artikeln, mit denen die Preſſe den japaniſchen Gaſt begrüßt, verdient beſonders ein Aufſatz des dem Grafen Ciando naheſtehenden Direk⸗ tors des„Telegrafo“ beſonders hervorgehoben zu werden, in dem ausgeführt wird, daß Matſuoka be⸗ reits in jungen Jahren erkannt hat, daß Japan den englandfreundlichen Kurs ſeiner Außenpolitik auf⸗ geben müſſe, wenn es wirklich den ihm gebührenden Rang im Fernen Oſten einnehmen wolle. Matſupka hat ſich unter den Eindrücken, die ihm feine Bekannt⸗ ſchaft mit dem kläglichen Daſein der fapaniſchen Emigranten in Nordamerika vom angelſächſtiſchen Weſen vermittelt haben, frühzeitig von der auf den Marquis Ito zurückgehenden proengliſchen Tradi⸗ tionen der japaniſchen Außenpolitik freigemacht, und vom Anfang ſeiner diplomatiſchen Amtstätigkeit als japaniſcher Vizekonſul in Schanghai im Jahre 1900 bis heute iſt er konſequent auf dem Weg weiter⸗ gegangen, der ſein Land mit Deutſchland und Italien verbunden hat. Matſuoka am Brenner eingetroffen Funkmeldung der NM.) Am Breuner, 31. März. Der Sonderzug mit dem japaniſchen Außenmini⸗ ſter Matſuoka iſt heute vormittag.40 Uhr am Bren⸗ ner eingetroffen. An der mit den fapaniſ a lieniſchen und deutſchen Fahnen geſcm ten Gren ſtation batte ſich eine Sondermiſſion aus Rom ein gefunden, um den japaniſchen Außenminiſter zu grüßen. Nachdem Matſuoka ſich von der Abordnu des Reiches verabſchiedet hatte, nahm der Zug 55 .14 Uhr ſeine Fahrt wieder auf. „Offene Ausſprache von Herz zu Herz (Funkmeldung der N M3) + Tokio, 31. März Vor ſeiner Abreiſe aus Berlin am Sonntagnach⸗ mittag erklärte der japaniſche Außenminiſter Maß, ſu n k a japaniſchen Preſſekorreſpondenten: Währen meines Aufenthaltes in Berlin habe ich mit den ſel⸗ tenden deutſchen Perſönlichkeiten offene Ausſprache von Herz zu Herz gehabt.“ Nach einer Preſſemeldung aus Berlin hat 85 Matſuoka abgelehnt, die Natur ſeiner Behpre⸗ chungen mit dem Führer, dem Außenminiſter von Ribbentrop und anderen deutſchen führenden Män⸗ nern bekanntzugeben. Matſuoka ſagte:„Zwiſchen mir und den leitenden deutſchen Männern hat ein Gedankenaustauſch über verſchiedene Fragen in den letzten zwei Tagen ſtattgefunden. Ich habe auch Ge⸗ legenheit gehabt, mit dem deutſchen Volk in Füh⸗ lung zu treten. In den kurzen drei Tagen meines Aufenthaltes habe ich ſo viel Erfahrungen geſam⸗ melt, wie wenn ich zehn Jahre lang in Deutſchland ſtudiert hätte.“ f Kanada hält däuiſche Schiffe au. Wie die Blätter aus Ottawa melden, teilte der kanadiſche Marine⸗ miniſter mit, daß kanadiſche Flotteneinheiten in der letzten Woche zwei däniſche Schiffe von zuſammen 18 000 BRT bei den Antillen angehalten und ße⸗ ſchlagnahmt hätten. Schwere Kämpfe öſtlich von Keren Italieniſches⸗engliſches Gefecht im mittleren Mittelmeer (Funkmeldung der NM.) Ro m, 31. März. Der italieuiſche Wehrmachtsdericht vom Montag hat folgenden Worilant: f Das Hauptanartier der Wehrmacht gibt be⸗ kaunt: An der griechiſchen Frout im Abſchuitt der 9. Armee wurden feindliche Aktionen ört⸗ lichen Charakters glatt abgewieſen. England braucht auch S A⸗Lebensmittel Aber woher will es den Schiffsraum für bieſe Sendungen nehmen? Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon,. März. Eugland hat, wie in einer Sitzung des Haus⸗ haltsausſchuſſes des Senats, die geſtern hinter verſchloſſenen Türen ſtattfaud, mitgeteilt wurde, erneut dringend um Lebensmittellieferungen aus USA gebeten, die natürlich zuſätzlichen Schiffs⸗ raum in Auſpruch nehmen müſſen. Nach einer Erklärung des amerikaniſchen Land⸗ wirtſchaftsminiſteriums bittet England por allem um Fleiſch, kondenſierte Milch, Milchprodukte, Fett und Eier. Im übrigen werde England auch Vir⸗ ginigtabak abnehmen, was die Lage der dortigen Farmer etwas erleichtern könne. Dagegen mußte der Miniſter die amerikaniſchen Weizen- und Mais⸗ Schlechte Ausſichten farmer tief enttäuſchen. England ſei infolge der kritiſchen Lage der kanadifchen Weizenfarmer ge⸗ zwungen, ſeinen Bedarf dort zu decken. Argentiniſche Kreiſe vermerken, daß England ſich jetzt um amerikaniſche Fleiſchlieferungen bemühe, die es unter dem Englandhilfegeſetz nicht zu bezahlen brauche, während es ſeine alten Lieferanten in Ar⸗ gentinien, zu deren Bezahlung es Deviſen benötigt, ohne weiteres im Stich laſſe. Der Vertre⸗ ter des amerikaniſchen Landwirtſchaftsminiſteriums erklärte jedenfalls abſchließend, alle dieſe geplanten oder erwogenen Lieferungen ſeien ſelbſtverſtändlich eine Frage des Schiffsraumes, der ſchon für das eigentliche Kriegsmaterial ſo überaus knapp gewor⸗ den iſt und jede Woche infolge der Ereigniſſe auf dem Atlantik immer mehr zurückgeht. Amerikas im Pazifik Serſtrategiſche Betrachtungen für den Fall eines Konfliktes EP. Rom. 31. März. In einem über zwei Spalten gehenden Artikel des„Meſſaggerv“ unterſucht der römiſche Bericht⸗ erſtatter der Tokioter Zeitung„Nicht Nichi“, Shi⸗ chiro Ond, die ſtrategiſche Lage im Paziſtſchen Ozean. Durch die Erklärungen Rooſevelts über die Hilfe⸗ leiſtung der USA für Tſchangkaiſchek und die Aus⸗ führungen des Senators Wheeler, daß die 13 Auſtra⸗ lien und Neuſeeland beſuchenden nordamerikaniſchen Kriegsſchüffe zur Verſtärkung des britiſchen Stütz⸗ punktes Singapur beſtimmt ſeien, ſei Japan im ge⸗ genwärtigen Augenblick zur äußerſten Wach⸗ famkeit verpflichtet. Onod unterſucht dann die Möglichkeiten des nord⸗ amerikaniſchen Kriegsſchiffsbaues ſowie die Bedeu⸗ tung der nordamerikaniſchen Flottenſtützvunkte im Pazifik und zeigt die ſchwachen Stellen der Ameri⸗ kaner auf. Die Nordamerikaner könnten wohl nach ihrer Eiſenerzeugung und ihren Geldern den Bau von 400 Einheiten planen, jedoch fehlten ihnen die notwendigen Induſtrie⸗Anlagen und gewiſſe Rohſtoffe. Die befohlene Erweiterung der Schlacht⸗ ſchiffwerften würde nicht vor 1942 beendet ſein. Außerdem fehle es den USA au ausgebildetem Per⸗ ſonal. Im Jahre 1940 hätte die US A⸗Maxrine einen Effektipbeſtand von 176000 Mann gehabt. Wenn aber alle geplanten Neubauten vollendet ſein würden, Der Skandal der eneuſchen Zemmentinduflrie „Bombenſichere Anterſtände geliefert, die im Regen zergingen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 31. März. Die an öffentlichen Plätzen und Straßen Lon⸗ dons freiliegenden Schetzräume müſſen„Dagens NRuyßeter“ zufolge nach einer Mitteilung des Sſcher⸗ heitsminiſters abgeriſſen und umgecaut werden, weil ſie mit Hilfe von untauglichem Erſatz⸗ gement gebaut worden ſind. Die Schutzräume haben nämlich dem engliſchen Regen nicht ſtandhzalten kön⸗ nen und bieten jetzt nicht einmal mehr Schetz gegen Bömbenſplitter. Die aufſehenerregenden Berichte von dem Ab⸗ bruch der im vergangenen Jahr gebauten ober⸗ ipdiſchen Luftſchutzräume in England hat die Oefſent⸗ lichkeſt wieder einmal auf den ungeheuren Skandal in der engliſchen Zement⸗ induſtrie auſmerkſam gemacht. Die Zemend⸗ induſtrie, die in England völlig vertruſtet iſt und ſich in den Händen einiger weniger Großkgpitoliſten be⸗ . hat in den letzten Jahren ihre Monopol⸗ tellung rückſichtslos zum eigenen Prpfit ausgebeu⸗ tet. Um die Preiſe möglichſt hoch zu halten, hatte ſie die Produktion auf ein Minimum gedroſſelt und ei⸗ nige Truſtfal riken ſtillgelegt. Da einige der Zementgewaltigen maßgebende Stellungen im Regterungslager bekleideten und zu den Hauptgeldgebern der Konſervativen gehörten, griff die engſiſche Regierung erſt lange nach Kriegs⸗ aushruch und nachdem im Unterhaus und in der Preſſe ſcharfe Kritik g äußert worden war zögernd ein, tat aber alles. was in ihrer Macht ſtand um den Skandal nicht in vollem Umfange an das Licht der Oeffentlichkeit kommen zu laſſen. Die Folge war, daß für den Bau der Luftſchutzräume nicht genügend Zement zur Verfügung ſtand und daß man ſich mit Erſatzſtoffen begnügen mußte. Aber auch dieſe Erſatzſtoſſe, deren Minderwer⸗ tigkeit nunmehr klargeftell wurde, wurden von der gleichen Zementinduſtrie geliefert, die den richtigen Zement infolge ihrer privatkapitali⸗ ſtiſchen Machenſchaften nicht liefern konnte. Dieſe Profltmacher verdienen alſo noch an dieſem Bankrott der britiſchen Vertuſchungs politik. Den engliſchen Blättern iſt es nicht erlaubt, Statiſtiken darüber zu veröffentlichen, wie vtele Menſchen ſchätzungsweiſe dieſer plutokratiſchen Profitpolitik zum Opfer gefallen ſind. Die Londoner Bevölkerung weigerte ſich, wie er⸗ innerlich, inſtinktiy von vornherein, dieſe angeblich völlig bombenſicheren Luftſchutzräume zu benutzen, ſondern ſtrömte, als der intenſive Luftkrieg begann, ſofort in die unterirdiſchen U⸗Bahnſchächte. In Re⸗ gierungskreiſen erwog man zunächſt, wie erinnerlich, die Benutzung der Untergrundbahnſchächte zu ver⸗ bieten. Da man aber wußte, daß die öffentlichen oberirdiſchen Luftſchutzräume völlig unzulänglich waren, wagte man ſchließlich ja doch nicht die entſpre⸗ chenden Beſchlüſſe zu faſſen. Brot- und Bierpreiserhöhung in der Schweiß In einer Preſſebeſprechung in Bern wurde mitgeteilt, daß eine Erhöhung des Brotpreiſes um vier Rappen je Kilogramm ſich erneut als notwendig erwieſen bat. Gleichzeitig tritt am 14. April eine Erhöhung der . von ſechs auf zwölf Rappen ke Liter in Kraft. g 8 brauchten ſie 460000 ausgebildete Seeleute und Flieger. Ono weiſt dann darauf hin, daß nach dex Voll⸗ endung der in Gang befindlichen Erweiterungsbauten des Pan amakanals Japan damit rechnen müſſe, daß ſowohl die Atlantik⸗, als auch die Pazifik⸗Flotte der USA im Pazifif auftreten könnten. Nicht nur die Haltung des nordamerikaniſchen Präſidenten, ſondern auch die des neuen Obepbefehlshabers der Flotte, Kimmel, ſei japanfeindlich. Das zeige ſich nicht nur in Worten, ſondern auch in der Anlage der nordamerbkaniſchen Luftſtützpunkte. Da abgeſehen von den Stützpunkten an der Weſtküſte der USA die anderen Baſen nur von Waſſerflugzeugen benutzt werden könnten, ſo ſei darin einer der ſchwachen Punkte der nordamerikaniſchen Marine zu erblicken. Trotzdem könnten dieſe Stützpunkte aber als Vor⸗ poſtenſtellung für einen nordamerikaniſchen Marſch nach Aſien dienen. Die Kette der Stützpunkte von Hawai bis Singapur ſei eine Einbruchslinie in die friehliche japaniſche wirtſchaftliche Ausdehnung nach Süden. e ſeien Guam und Manila ſchwache Stellen, da te von Gebieten umgeben ſeien, die von Japan kon⸗ trolliert würden. Es ſei daher wahrſcheinlich, daß die gegenwärtige Kreuzfahrt der nordamerikaniſchen Flotte als Probe angeſprochen werden könnte. Trotz⸗ dem würde aber auch, wenn die nordamerikaniſche Flotte nach Singapur gelangen könnte, ein Angriff von dort aus gegen Japan ſchwer ſein. Ohne Zahlen über die Flotte angeben zu können, meint der Ar⸗ tikelſchreibex, daß die japaniſche Regierung den nord⸗ amerikaniſchen Vorbereitungen nicht mit verſchränk⸗ ten Armen zugeſehen hätte. Die Nordamerikaner müßten, bevor ſie zu dem Ort eines entſcheidenden Seetreffens gelangen könn⸗ ten. eine Fahrt non 5900 Meilen zurück⸗ legen. Weſtlich des 180. Meridiaus würden xin⸗ deſtens einige der nordamerikaniſchen Schiffe ſchon Opfer der japaniſchen ſchnellen Einheiten geworden ſein. Im Augenblick des Treffens aber würden ſich die Nordamerikaner weit von ihren Stützpunkten entfernt befinden, was ſehr zu ihrem Nachteil aus⸗ gehen könnte. Den Beitrag der Engländer für die angelſächſtſche Zuſammenarbeit ſchreibt Onv nicht ſehr hoch an. Italien halte die Hälfte der britiſchen Flotte im Mittelmeer feſt, und England müßte durch Abzug von Einheiten ſeine Stellungen in Afrika und im Mittleren Oſten gefährden. Hongkong und Colombo hätten heute an Bedeutung verloren, und die bri⸗ tiſch⸗nordamerikaniſche Zuſammenarbeit könnte ſich nur auf Singapur ſtützen. Aber bei all ſeinen ſtarken Anlagen leide Singa⸗ pur an mangelnden Nachſchub möglichkeiten. Wenn die malaiiſche Halbinſel von einem Heer agbgeſchnit⸗ ten und die Straße von Malakka blockiert würde, wäre die Verteidigung Singapurs äußerſt ſchwierig. Am Schluß ſeines Artikels ſtellt Ono nach Unter⸗ ſtreichung der grundſätzlich friedlichen Abſichten Ja⸗ vans feſt: Wenn die USA⸗Flotte ihre Stützpunkte verlaſ⸗ ſen und ſich über den 180. Meridian hinaus aach Singapur begeben ſollte, würde der Status quo im Pazifik dermaßen geſtört, daß auch Japan ſich nicht mehr verpflichtet halten würde, den Status aun in Oſtaſien zu achten. Fleugzeuge des deutſchen Fliegerkorps haben die Flugplätze von Malta angegriſſen In Nordafrika haben italieniſche und dentſche Flugzeuge motoriſierte Einheiten und feindliche Artillerie mit Bomben belegt. Feindliche Flugzeuge haben Tripolis au⸗ riffen, ohne nennenswerten Schaden anzu⸗ ten. In Oſtafrika ſtehen unſere Truppen in heldenmütigen Kampf öſtlich von Ke⸗ ren und fügen dem Feind ſchweren Verluſte u. Auch unſere Verluſte ſind beträchtlich Oberſt Borgheſi iſt als Held gefallen, als ex ſeine tapferen Soldaten vom 10. Regi⸗ ment Savoja⸗Grenadiere zum Angriff führte. Im Luftkampf haben haben unſere Jäger eine Hurricane abgeſchoſſen. Der Feind hat einen Luftangriff anf As mara durchgeführt, der etwa zehn Tole und Verwundete, ſowie Schäden an Wohuhär⸗ ſern zur Folge hatte. Im harten Kampf, der in der Nacht zum. März im mittleren Mittelmeer ſtatt⸗ gefunden hat, haben wir drei Kreuzer und 14 Zerſtörer verloren. Ein großer il der Beſatzung iſt gerettet worden. Den 7— wurden noch nicht genau feſtgeſtellte, aber cher ſchwere Verluſte zugefügt. Ein ſchwerer engliſcher Kreuzer hat eine volle Breit⸗ ſeite unſerer ſtärkſten Kaliber erhalten und iſt eſunken. Weitere zwei Einheiten wurden 4* getroffen. i Eines unſerer U⸗Boote, unter dem Kom⸗ mando von Korvettenkapitän Manlio Pe- tron i, hat im Atlantik ein feindliches Siff mittlerer Tonnage verſenkt. Sie mochten es gerne Wilde engliſche„Vergeltungsdrohungen“ (Junkmeldung der NM.) + Stockholm, 31. März. Das„ſehr ehrenwerte“ Parlamentsmitglied Bur⸗ nes drohte dem britiſchen Nachrichtendienſt zufolge, in einer Rede in Briſtol, England werde für die 3 Deutſchlands Vergeltungsmaßnah⸗ men ͤurchführen, und kein Teil Deutſchlaudz werde vor dieſer Revanche 1 ſein. Nach Kriegsſchluß aber werde man Deutſchland noch ſchlimmer behandeln als 1918.(1) Das ſcharfe schwert der deutſchen Wehrmacht wird dafür ſorgen, daß dieſe Roevancheideen Illuſionen bleiben. Abnahme der Arbeitsloſigkeit in Frankreich. Ju der Zeit pom 19. Oktober 1940 bis 15. März 104 K die Arbeitsloſenziffer im geſamten Frankreich un 450 000 geſunken. Von 640 879 fiel dis Arbeitsloſen⸗ ziffer in der freien Zone und im Departement Seine auf 3951 449. Im beſetzten Gebiet ohne das Depar tement Seine erfolgte in der genannten Zeit ein Rückgang von 418 380 auf 258 768. Ein Geueralſekretariat für Judenfragen in Frankreich. Durch Beſchluß des franzöſiſchen Mini⸗ ſterrats erfolgt in Frankreich die Bildung eines Ge⸗ neralſekretariats für Judenfragen. Zum General kommiſſar wurde der frühere Generalſekretär der Frontkämpferlegion Vallat ernannt. Reichs marſchall Hermann Göring im Gespräch wit Außenminiſter Matſupka. In der Mitte Geſandter Dr. Schmidt. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Dr ah Die im Pa scheine gen lichen worden 1 eit i ſeru kr wieder würde: ſtern 6 die ue nee 3 SAA A Die ASA provozieren Japan weiter Das„Beſuchsgeſchwader' wird nicht aus Auſtralien zurückgerufen Prahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 29. März. Die USA ſetzen ihre Politik der Provokationen im Pazifik weiterhin fort und verſprechen ſich an⸗ ſcheinend davon eine. Beeinfluſſung der Verhandlun⸗ gen Matſuokas in Berlin. Nachdem ſchon von amt⸗ lichen und halbamtlichen Stellen mehrmals betont worden war, daß die USA⸗Flottenteile— es handelt ich um vier Kreuzer und neun Zerſtörer— die zur Zeit in auſtraliſchen und neuſeeländiſchen Gewäs ſern kreuzen, nach Abſchluß ihrer Beſuchsfahrt ſofort wieder nach ihrer Baſis Peal Harbour zurückkehren würden, erklärte der Generalſtabschef Stark ge⸗ ſtern auf eine offenbar beſtellte Anfrage. die US A⸗Kriegsſchiffe würden auf unbeſtimmte Zeit in den dortigen Gewäſſern bleiben. Gleich⸗ zeitig teilte der General mit. daß in Zukunft keinerlei Juformationen über Schiffsbewegun⸗ gen ausgegeben werden könnten. Infolgedeſſen ſei er auch nicht in der Lage, mit⸗ zuteilen, wann die amerikaniſchen Schiffe, die am reitag Syoͤney mit unbekanntem Ziel verlaſſen aben, in ihren Heimathafen zurückkehrten. Eine vom kepublikaniſchen Senator Nye, der einer der ſchärfſten Gegner der Enalandhilfe iſt, eingebrachte Ent⸗ ſchließung, die Entſendung von Us A⸗Streitkräften nach Ueberſee von einem Volksentſcheid ab⸗ hängig zu machen, wurde von den maßgebenden Führern der Regierungspartei im Repräſentanten⸗ haus und im Senat rundweg abgelehnt. Willkie agitiert für China-Hilfe EP. Neuyork, 28. März. Der ehemalige republikaniſche Präſidentſchafts⸗ kandidat Wendell Willkie trat auſ einem Bankett für ſtärkſte Unterſtützung der Tſchungking⸗Regierung ein. Die Vereinigten Stataen müßten, ſo erklärte Willkte, allein ſchon aus grundſätzlichen politiſchen Erwä⸗ gungen, den Chineſen nach beſten Kräften beiſtehen. Der Panamakanal wird ausgebaut EP. Waſhington, 28. März. Der Ausſchuß des Repräſenſantenhauſes befür⸗ wortete die Bereitſtellung von 300 Millionen Dollar für den Ausbau von Flüſſen. Häfen und Dämmen, vor allem aber des Panamakanals. Hierfür ſollen 52 Millionen Dollar ſofort ausgeworfen werden. Die geplanten neuen Schleuſen les handelt ſich um eine dritte Schleuſenreihe] ſollen beſchleunigt fertiggeſtellt werden, um der USA⸗Flotte eine ſchnellere Durch⸗ fahrt— mit Einſchluß der großen Schlachtſchiffe— zu ermöglichen. Urſprünglich ſollte die neue Schleu⸗ ſenreihe bis zum Sommer 1948 fertig ſein. England an Wege zur Staatswirtſchaft Verſtaatlichung der Eiſenbahnen und Rationaliſierung der Kohleninduſtrie Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 28. März. Die Pläne, die engliſchen Eiſen bahnen zu verſtaatlichen oder wenigſtens unter ſtaat⸗ liche Kontrolle zu ſtellen, ſcheinen den Eiſenbahn⸗ geſellſchaften überraschend gekommen zu ſein, denn ſie behaupten wenigſtens, keine Kenntnis von derartigen Plänen zu haben. Dennoch ſtammen die Meldungen aus ſo gutunterrichteten Quellen, daß ſie nicht be⸗ zweifelt werden können. Zunächſt ſoll eine zentrale Oberleitung der Eiſenbahnen eingerichtet und ein oberſter Eiſenbahnchef ernannt werden. Eine Treu⸗ handgeſellſchaft ſoll die Finanzintereſſen der vier großen Eiſenbahngeſellſchaften übernehmen und die Eiſenbahnen mit allem rollendem Material uſw. an den Staat„vermieten“. Die Verwirklichung dieſer Pläne iſt umſo wahrſcheinlicher, als ſie durch die 1 recht chabtiſchen Verkehrsverhältniſſe ein⸗ ach erzwungen werden dürfte. Eine durchgreifende Rationaliſierung des ganzen Verkehrsweſens iſt un⸗ umgänglich notwendig, wenn die an das Verkehrs⸗ weſen geſtellten Forderungen auch nur einigermaßen erfüllt werden ſollen. Die engliſche Regierung hat aber auch Pläne für eine Rationaliſierung der Kohlenindu⸗ trie, die im vorigen Winter völlia verſagt hat. Die Kohlengewinnung muß mindeſtens um 500 000 Ton⸗ nen pro Woche geſteigert werden, ſo daß bei Beginn des Winters mindeſtens 25 Millionen Tonnen Koh⸗ len für den Bedarf der Induſtrie, der Gas⸗, Elektri⸗ zitäts⸗ und Waſſerwerke, ſowie für den Haushalts⸗ verbrauch vorrätig ſind. Um dieſes Ziel zu errei⸗ chen, ſollen die Grubenbeſitzer gezwungen werden, den Grubenarbeitern einen Mindeſtlohn pro Woche zu garantieren, was für die Arbeiter der Docks und Schiffswerften bereits geſchehen iſt. Obwohl vor kurzem in den Kohlenbezirken große Arbeitsloſigkeit herrſchte, ſoll ſich heute infolge der Einziehungen zum Heeresdienſt ein beträchtlicher Mangel an Arbeitern fühlbar machen und man er⸗ wägt deshalb, Grubenarbeiter aus der Armee zu ent⸗ laſſen. Schließlich will man das alte Syſtem ver⸗ laſſen, die Kohlenförderung in gewiſſen Bezirken zu konzentrieren und ſtatt deſſen eine Verteilung der Kohlengewinnung über. das ganze Land durchſetzen Dieſe Maßnahme hängt natürlich mit der Unzuläng⸗ lichkeit des Transportweſens zuſammen. Der hier erwähnte Mangenl an Grubenarbeitern ſoll auch dadurch entſtanden ſein, daß in der Zeit der Arbeitsloſigkeit Zehntauſende von Grubenarbeitern anderweitig Beſchäftigung geſucht haben. Allein in der Rüſtungsinduſtrie ſollen 60000 Grubenarbeiter Beſchäftigung gefunden haben die von den Gruben jetzt zurückgefordert werden. Dieſes Hin und Her auf dem engliſchen Arbeitsmarkt verurſacht ſelbſtverſtänd⸗ lich Unruhe und Schwierigkeiten ſowohl für die Ar⸗ beitgeber, wie auch für die Arbeiter. Zwei tapfere Kompanieführer Ritterkreuze für vorbildlichen perſönlichen Einſatz dnb. Berlin, 30. März. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht verlieh auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generalfeldmarſchall von Brauchitſch, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Oberleutnant Han bauer, Kompanieführer eines Schützenregiments. Oberleutnant Goebel, 2 Kompanieführer in einem Jufanterieregiment. Am 13. Mai 1940 hat der damalige Leutnant Hanbauer als erſter mit ſeiner Kompanie mit 5 Schlauchbvoten im ſtärkſten feindlichen Feuer die Maas bei Sedan überſchritten, nachdem die Schlauch⸗ boote einer anderen Kompanie des Regiments vor Erreichen des Fluſſes zerchoſſen worden waren. Trotz ſtärkſtem feindlichen Feuer, beſonders aus einem Bunker, erreichten die erſten drei Schlauchboote ohne Verluſt das feindliche Ufer. Es gelang Oberleutnant Hanbauer mit ſeinen Leuten, mehrere der führenden jeindlichen Bunker durch Handgranaten. die in die Schieß⸗Scharten geworfen wurden. zum Schweigen zu bringen. In fortſchreitendem Angriff gelang es, mehrere MG⸗Neſter auszuheben und die Beſatzung gefangen zu nehmen. Mit dem Reſt ſeines Zuges nahm er darauf die Höhe 246, das Angriffsziel ſeines Bataillons, auf dem mehrere feindliche MG⸗Neſter warem wobei gegen 200 Mann Gefangene gemacht wurden. Oberleutnant Hanbauer wurde am Kopf leicht verwundet, hielt jedoch die Höhe, bis Verſtär⸗ kung herangeführt werden konnte. Durch den per⸗ könlichen Mut und die umſichtige Führung des Ober⸗ leutnants Hanbauer wurde die Vorausſetzung für das Gelingen des Maasüberganges im Abſchnitt des Regiments geſchaffen. 5 Oberleutnant Goebel hat ſich bereits im Feldzug gegen Polen das Etz II erworben, an dem er als Hauptfeldwebel eines Infanterieregiments teilnahm. Schon als Führer des Regimentsſtoß⸗ trupps am Weſtwall zeichnete er ſich im Winter 1939 aus und wurde zum Leutnant befördert. Beim Durchbruch eines Regiments durch die Maginvptlinie zeichnete ſich Oberleutnant Goebel durch einen küh⸗ nen, rückſichtsloſen Angriffsgeiſt und ſeine vorzüg⸗ lichen Geländekenntniſſe beſonders aus. Er führte den vorderſten Stoßtrupp des Bataillons und be⸗ wies dabei überragenden Mut und höchſte Tapfer⸗ keit beim Uebergang über den Moderbach. Nachdem ſechs Leute ſeines Stoßtrupps gefallen waren, ſtürmte er mit den überbleibenden vier Mann ſechs feindliche feldmäßige Unterſtände. wies einen ſtarken feindlichen Gegenſtoß ab, bildete einen Brük⸗ kenkopf und hielt trotz ſeiner Verwundung durch drei Schuß dieſen bis zum Einbruch der Dunkelheit. Das heldenhafte Aushalten des verwundeten Leutnant Goebel bildete die Grundlage für den nächtlichen Angriff des Bataillons, das den Durchbruch in der folgenden Nacht vollendete. Oberleutnant Heinrich Han bauer wurde am 14. Jan. 1017 zu Wiener⸗Neuſtadt als Sohn des Beamten Heinrich Hanbauer geboren. Nach Ablegung der Reifeprüfung trat er beim Jnfanterie⸗Regiment in Wiener⸗Neuſtadt als Ein⸗ jährig⸗Freiwilliger ein und wurde nach Vereidigung auf den Führer am 1. April 1938 zum Fähnrich befördert. Am 1. Sept. 1988 wurde er zum Leutnant und am 19. Juli 1940 zum Oberleutnant in einem Infanterie⸗Regiment be⸗ fördert. Oberleutnant Herbert Goebel wurde am 23. Auguſft 1918 zu Hombruch, Kreis Dortmund, als Sohn des Ober⸗ meiſters Heinrich Goebel geboren. Nach dem Beſuch der Volksſchule, der Realſchule umd Ablegung des Reiſezeug⸗ niſſes trat er am 1. Nov. 1030 als Schütze in ein Infan⸗ terie⸗Regiment ein, wurde am 1. Jan. 1987 Feldwebel und am 1. Okt. 1988 Hauptfeldweblel. Am 16. März 1940 wurde er zum Leutnant und am 14. Sept. 1940 zum Oberleut⸗ nant befördert. Am 21. Juli 1940 erhielt Oberleutnant Goebel das Infanterieſturmabgeichen, ſomie nach ſeinen Verwundungen das Verwundetenabzeichen in Silber. Exploſion bis zur Küſte ſichtbar Eine Scheinwerferſtellung verfolgt den Großangriff der Luftwaffe Kriegsberichter: Hermann Marten bK) Richtiges Kampffliegerwetter. Der Poſten am einwerfer„Bruno“ deutet gegen den Kanal, über dem ein Sonnenuntergang von ſeltener Klarheit ſteht.„Bruno“ hat unmittelbar im Dünenſand des Strandes Quartier bezogen. Ungefähr 40 Km. von ihm entfernt, jenſetts der leeren Waſſerfläche, zieht ſich die engliſche Küſte hin. Wir ahnen zu dieſer Stunde noch nicht, wie ſich das Bild in kurzer Zeit ändern wird. Wir ſchließen wohl aus dem brauſen⸗ den Anmarſch deutſcher Flugzeuge auf ihre Zahl und wiſſen, daß heute Nacht das Verderben für den Feind in noch ſtärkerem Maße mit ihnen zieht als bisher. Dann iſt es dunkel geworden, und die Küſte hadet ſich in einem ſchwachen phosphoreſterenden Licht. Da wird es„drüben“ lebendig. Scheinwerfer irrlichtern aufgeregk hin und her, noch nervöſer als ſonſt kleine rote Feuerblitze, krepierende Flakgranaten funkeln häufiger als üblich auf. Dem Poſten iſt dieſe feind⸗ liche Küſte, die ſich verzweifelt und vergeblich gegen den Einflug der angreifenden deutſchen Kampf⸗ maſchinen zu verteidigen verſucht, läugſt vertraut. Er kennt ſie aus vielen Nächten. Heute aber fühlt er aus der Stärke der Abwehr, daß ſich drüben etwas zuſammenzieht. Dann zuckt es plötzlich hellrot am Nordhimmel auf, färbt in Sekunden das dunkle Waſſer— das iſt keine Flak. Der Mann am Horchgerät ſah es ſo aut. wie die Bedienung des Scheinwerfers. Es wetter⸗ leuchtel. Ueber dem Waſſer liegt ein ferner flackern er Schein, durch die Luft rollt ein anderer Klang 225 die Brandung und das Orgeln der Motore.. Wir bier wiſſen in dieſem Augenblick: deutſche Bom⸗ ben ſchwerſten Kalibers haben dort eingeſchlagen. Ein Gewitter von Stahl und Feuer entlädt ſich, vom Kontinent ausgeſpeſt über der Inſel.„London“ ſagt einer unter uns. Die Richtung ſtimmt. Es muß die engliſche Hauptſtadt ſein. Und wieder flammt es drüben neben den ohmichtigen Scheinwerferſtrahlen auf, anders und gewaltiger. Der Horizont wird ge⸗ tupft mit roten Flecken, die langſam abſchwelen. Ueber uns tragen Kampfflugzeuge immer noch ſchwere Bomben über das Waſſer. Ihr Weg führt zum wabernden, lodernden Ziel. Ueber 150 Km. leuchtet das Verderben herüber und kündet längs der Küſte von der ungebrochenen Kraft der deutſchen Luftwaffe. Der Vorhang„Ab⸗ nutzung“, den Furcht und Selbſttäuſchung vor die Augen der Engländer legen ſollen, erhielt wieder einen jähen Riß. Unter den Bombeneinſchlägen er⸗ wacht die unerbittliche, unheilvolle Wirklichkeit. Dar⸗ an denken wir. Und wie zur Bekräftigung ſchießt jetzt dort drüben, hier unklar erkennbar. eine rote Stichflamme hoch. Wie groß muß ſie in Wirklich⸗ keit ſein! Sie wächſt empor, umwolkt von einem roten pilzartigen Gebilde. Ein Kraftſtoffbehälter, ein großer Gaſometer? Wir können es nur erahnen. Stundenlang noch dauert das Motorgebrumme über der Stellung. Jetzt ſind es Flugzeuge, die vom Ein⸗ ſatz zurückkehren.„Flugzeuggeräuſch aus Richtung 1 — Flugzeuggeräuſch von 10 nach 3 Erkennungs⸗ ſignal!“— die Meldungen des Horchpoſtens folgen dicht aufeinander. Der umfaſſende Beobachterring der Küſte weiß, daß deutſche Maſchinen auf dem Heim⸗ flug ſind. Sie haben in dieſer Nacht eine neue Breſche in die engliſche Mauer gebrochen. 8 N Erſte Originalaufnahme nach den Luftangriffen in Südengland Die Wirkung deutſcher Bomben bei den Luftangriffen auf Eiſenbahnſtrecken in Südengland. (Aſſociated Preß. Zander⸗Multiplex⸗K.) Der eingeſtürzte Nordflügel des Buckingham⸗ Palaſtes Bei einem der deutſchen Luftangriffe auf die britiſche Hauptſtadt wurde auch der Noröflügel des Buckingham⸗Palaſtes getroffen und ſtürzte ein.(Funkbild.) Das Eiſerne Kreuz für Flugkapitän Hanna Reitſch Haun Reitſch hat ſich unter fortgeſetztem Einſatz ihres Lebens beſondere Verdienſte um die Ent⸗ wicklung von uftwaffengerät erworben. Nach Jo⸗ hanna Krüger im Jahre 1819 erhielt mit Hanna Reitſch zum erſtenmal wieder eine Frau das Giſerne Kreuz. (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) zeneral Mario Roatta wurde nach dem Rücktritt von Marſchall G vat iani zum Chef des Generalſtabes des italteniſchen Hee⸗ res ernannt. (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Panzer halten Raſt in Afrika (PK. Borchert Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Friſches Waſſer auch in der Wüſte Von weither wird das Waſfer angefahren und ſpar⸗ ſam muß damit umgegangen werden. (P. v. Kayſer, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) ..———— Auszeichnung für Gräfin Edda Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 29 März. Der Chef des Großen Generalſtabes General Ca⸗ vallero hat in einer Feierlichkeit in Tirana Gräfin Edda Ciauo⸗Muſſolini für ihre„bewun⸗ dernswerte Haltung und ihren Opfergeiſt“, die ſie anläßlich der Verſenkung des Lazarettſchiffes„Po“ durch die Royal Air Force an den Taa gelegt hatte die Broncemedaille verlieben. Gräfin Eiano⸗Muſſolini, die auf dem Schiff als Kranken⸗ ſchweſter Dienſt machte, war erſt in ein Rettungs⸗ boot geſtiegen, nachdem ſie alle ihre Kameradinnen in Sicherheit wußte. Den drei bei der Verſenkung der„Po“ ums Leben gekommenen Krankenſchwe⸗ ſtern wurde die Silberne Medaille verliehen. Kranzniederlegung am Grabe Balbos. Der neue Gouverneur von Libyen und Höchſtkommandkerende der italieniſchen Armee in Nordafrika, General Italo Garibaldi, hat am Grabe des gefallenen Mar⸗ challs Italo Balbo einen Kranz niebergelegt. Abendeſſen zu Ehren von König Boris. König Boris nahm an einem Abendeſſen teil, das General⸗ ſeldmarſchall Liſt zu ſeinen Ehren gab. Bei dem Eſſen waren auch Prinz Cyrill und Mitglieder des königlichen Gefolges anweſend. * Mauuheim, 31. März. Myoudaufgang 31. 3..53 Monduntergang 1. 4. 23.37 Sonnenuntergang 31. 3. 19.55 Sonnenaufgang 1. 4..04 Schwache Augen, ſcharfe Zungen (Junghanns⸗Preſſebilderdienſt. Lehrer⸗Geſangverein und Sängerhalle Ehrung verdienter Sänger Im überfüllten Caſino hatten der Lehrer⸗Geſang⸗ verein Mannheim⸗Ludwigshafen und die Sänger⸗ halle einen Kameradſchaftsabend, verbunden mit Ghrung perdienter Sänger. Kreisſchulrat Heck und Sängerkreisführer Hügel waren die verantwort⸗ lich Zeichnenden, die wieder einmal unter Beweis ſtellten, daß Sängerfeſte der Gemeinſchaft kulturelle Werte vermitteln und den Sinn für das Leben erhellen. Die Veranſtaltung fand im erſten Teil durch das Konzert einen würdigen Rahmen. Der Gemein⸗ ſchaftschor mit den beſtgeſchulten Stimmen und dem harmoniſchen Zuſammenklang ließ die Lieder zu einem beſonderen geſanglichen Erlebnis für die Hö⸗ rer werden. Der Chor ſang Chöre von Eberhard Lud. Wittmer und Hermann Hutter, von Armin Knab und Hanns Mießner, von Auguſt Klughardt und Carl Maria v. Weber. Dazwiſchen waren zwei Violinſoli eingeſtreut. Heinrich Althardt ſpielte den l. und 2. Satz aus dem Violinkonzert g⸗Moll non Max Bruch. Chormeiſter Fritz Beck hatte ſeine Sänger ſtraff am Zügel und dirigierte frei und ſicher. Kreisſchulrat Heck hielt eine Begrüßungs⸗ anſprache. Gerade in unſerer Zeit haben auch Kunſt und Kultur ihren Beitrag geleiſtet. Auch die Sän⸗ ger tragen mit dem Lied auf den Lippen zur Ver⸗ tiefung der Front draußen wie daheim bei. Und im Entſcheidungsjahr wird im Glauben an Führer und Reich das Kulturwerk den Geiſt beider Fronten ſtärken helfen.. N Sängerkreisführer Hügel nahm die Ehrung Sänger des LGV vor. Für 40jährige aktive Mit⸗ gliedſchaft erhielten die goldene Ehrennadel die Sänger F. L. Meier, Karl Matt, Joſef Bei⸗ chert. Kamerad Schüpfe ließ ein Unterhaltungspro⸗ gramm ahwickeln, das volles Lob perdient. Dey kleine Beck ſpielte auf einer Handharmonika ſchmiſ⸗ ſige Weiſen. Die Schlagermelodien von Hans Kandlex waren mitreißend, und das Duett des Paares fand gleichfalls toſenden Beifall. Große Heiterkeitserfolge erzielte der Vortragskünſtler Schwarz mit ſeinen Experimenten. In dieſem Reigen ſei das Quartett der Sän⸗ gerhalle und der Soliſt Kam. Koblenz vom % iV nicht vergeſſen. Die Darbietungen bereicher⸗ die in jeder Hinſicht ausgewählte Vortrags⸗ e. Und die Kapelle Meier ſpielte gewürzte, öotte Muſik. Chorleiter Reichert hatte mit ſei⸗ nem ſtimmlich gutbeſetzten Frauenchor auch gutes Liedgut zu Gehör gebracht. Allen, den Sän gern, Künſtlern und nicht zuletzt Fritz Beck, der dirigierte und am Flügel begleitete, wurde herzlicher Dank geſagt. K. G. e Ihren 80. Geburtstag feiert am 1. April Frau Margarete Geiß Ww., Rheinhäuſerplatz 1. Wir gratulieren. en Dienſtjubiläen. Herr Friedrich Kübler, Maunheim. 1 6, 20, Prokuriſt der Firma F. Grohe GmbH., Kohlengroßhandlunz, Mannheim, ſeiert am 1. April 1941 ſein 40jähriges Dienſt jubiläum. Frl. Lina Weſch kann am gleichen Tage auf eine dreißigjährige Tätigkeit als Verkäuferin bei der Fipmg Jakob Krumb, Papier⸗ Schreibwaren⸗ und Bürobedarfshandlung, zurückblicken und Frau Ka⸗ tharina Rüth hat an dieſem Tage während fünf⸗ Undzwanzia Jahren der Firma als Bürsvangeſtellte zur Verfügung geſtanden.— Herr Direktor Hermann Fehn begeht am 1. April ſein Bjähriges Dienſt jubiläum bei der Dresdner Bank.— Das 28fährige Dienſtjubiläum bei der Mannheimer Verſicherungs⸗ geſellſchaft begeht am 1. April der Handlungsbevall⸗ mächtigte Guſtav Fuchs.— Ihr 28jähriges Dienſt⸗ jußtläum bei der Stadt Mannheim, Städt. Fürſorge⸗ amt, feiert am 1. April 1941 Frl. Frieda Fucke Maunheim, Schwetzinger Straße 21. u Die nächſte Schuhmuſterſchan findet in Mann⸗ heim vom 15. bis 16. Mai ſtatt. Vedeutjame Aenderungen ze Kranken⸗ und Rentenperſicherung Aus Anlaß des Krieges— Das Geſetz vom 135. Januar 1941 Das„Geſetz über weitere Maßnahmen in der Reichsverſicherung aus Anlaß des Krieges vom 15. Januar 1941“ bringt ſowohl in der Kranken⸗ wie auch in der Rentenverſicherung wichtige Aenderun⸗ gen, die durch die Verhältniſſe des Krieges bedingt ſind. Infolge des Krieges ſind viele Verſicherte an dex Ausübung der ihnen verſicherungs rechtlich oblie⸗ genden Pflichten ohne ihr Verſchulden gehemmt, ſei es, daß es ſich um die Erfüllung materieller Vor⸗ ſchriften oder um die Einhaltung beſtimmter Friſten handelt. Das Geſetz trägt dem Rechnung. Auch die arbeitseinſatzpolitiſchen Erforderniſſe des Krieges finden in dem neuen Geſetz Berückſichtigung. In der Krankenverſicherung liegt die arbeitseinſatzpolitiſche Bedeutung der Reform in ſeiner Verſchärfung der Beſtimmungen über die Nachunterſuchung durch den Vertrauensarzt. In der Rentenverſicherung iſt den Erforderniſſen, die ſich bei der Wiederaufnahme einer Beſchäftigung durch Empfänger von Verſor⸗ gungsbezügen ergaben, Rechnung getragen worden. Schließlich ſind auch einige beachtliche Verbeſſerun⸗ gen zugunſten der Verſicherten, die zum Teil bereits länger geplant waren, nunmehr durchgeführt wor⸗ den. Krankenverſicherung Durch die Notverordnung vom 8. Dezember 1931 waren die Leiſtungen aus der Krankenverſicherung auf die Regelleiſtungen beſchränkt worden. Dieſe Be⸗ ſtimmung wurde aufgehoben. Ueber die Einführung von Mehrleiſtumgen, kann der Reichsarbeits⸗ miniſter nähere, insbeſondere auch einſchränkende Beſtimmungen treffen. Die Einführung von Mehr⸗ leiſtungen durch eine Kaſſe wird im Kriege nicht zu einer Erhöhung der Beiträge führen dürfen. Für die Einführung von Mehrleiſtungen iſt nicht allein die Zuſtimmung des Oberverſichepungsamtes erfor derlich, jede Beitragserhöhung bedarf auch der Ge⸗ nehmigung der Preisbildungsſtelle. Die Herabsetzung der Ar zneikoſtengebühr von 50 Pfg. auf 25 Pfg., die bereits im Jahre 1934 erfolgte und durch Verordnung jeweils verlängert wurde, iſt nun durch das neue Geſetz endgültig feſt⸗ gelegt worden. Um unberechtigten Krankmeldungen vorzubeugen, wurde die Krankheitskontrolle verſchärft. Es wurde daher Heſtümmt, daß das Krankengeld ganz oder teil⸗ weiſe verſagt wird, wenn der Verſicherte einer Vor⸗ ladung zum Vertrauensarzt ohne ausxreichen⸗ den Grund nicht Folge leiſtet. Mit der Aufforde⸗ rung zur ärztlichen Unterſuchung iſt der Verſicherte auf die Folgen des Nichterſcheinens hinzuweisen. Hinſichtlich der Weiterverſicheyr ung von nichtverſicherungspflichtigen Perſonen ſind einige be deutſame Aenderungen erfolgt. Die ſeit Kriegs⸗ beginn wieder in großer Zahl in der Wirtſchaft tätigen Empfänger von Ruhegeldern oder ſonſtigen Verſorgungsbezügen legen im allgemeinen keinen Wert auf die Arbeitsloſenverſicherung, dagegen wür den ſie ſich gerne gegen Krankheit freiwillig ver⸗ ſichern Dieſe Möglichkeit war nach dem bisherigen Rechtszuſtand beſchnitten, da die Krankenverſicherung mit der Arbeitsloſenverſicherung verkoppelt iſt. Die Vermeidung der Arbeitsloſenverſicherung bedeutete gleichzeitig den Verzicht auf die Kranken verſicherung, da die Befreiung von der Arbeitsloſenverſicherung auf Grund des§ 173 RO nur in Zuſammenhang mit der Befreiung von der Krankenverſicherungs⸗ pflicht erfolgte. Dieſer Zuſtand iſt jetzt geändert, in⸗ dem die Weiterverſicherung bei den Krankenkaſſen bis zum 30. Juni 1941 zugelaſſen iſt. Nach dem bisherigen Recht mußte beim Wechſel des Wohnortes die Weiterverſicherung bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe bzw. Landkrankenkaſſe des neuen Wohnortes erfolgen. Dies galt auch dann, wenn der Verſtcherte bisher einer Betriebs⸗ krankenkaſſe angehörte und wenn auch am neuen Wohnort eine Betriebskrankenkaſſe desſelben Unter⸗ nehmens beſtand, welcher der Verſicherte ſelbſtver⸗ ſtändlich gerne weiter angehören wollte. Nach dem neuen Geſetz iſt es dem Verſicherten geſtattet, auch am neuen Wohnort bei der nächſtgelegenen Betriebs⸗ krankenkaſſe desſelben Unternehmens Mitglied zu ſein. Rentenverſicherung (Invaliden⸗, Angeſtellten⸗ und Knaypſchaftliche Penſionsverſicherung.) Das Geſetz beſtimmt, daß in der Zeit vom 26. Auguſt 1939 bis zum Ablauf des auf das Kriegsende folgenden Kalenderjahres Antwartſchaften in der Rentenverſicherung nicht erlöſchen. Freiwillig Verſicherte können zur Aufrechterhaltung der An⸗ wartſchaft die erforderlichen Beiträge noch bis zum Ende des jeweiligen Kalenderjahres zahlen. Beſondere Bedeutung kommt den Beſtimmungen zu, welche den Verhältniſſen der Empfänger von Verſorgungsbezügen Rechnung tragen, die ſich im Kriege wieder für den Ar⸗ beitseinſatz zur Verfügungaſtellten. Das Reichsverſicherungsamt hatte bereits zu Beginn des Krieges die Verſicherungsträger angehalten dieſem Perſonenkreis nicht aus Anlaß ihrer neuen Er⸗ werbstätigkeit die Rente zu entziehen. Nunmehr trifft auch das Geſetz eine entſprechende Beſtim⸗ mung. nach welcher die wegen Invalidität oder Be⸗ rufsunfähigkeit gewährte Rente nicht deshalb ent⸗ zogen werden oder ruhen darf, weil der Berechtigte während des Krieges erneut eine Tätigkeit ausübt. Da die Beſtimmungen über die Rentenverſicherung bereits mit Wirkung vom 286. Auguſt 1939 in Kraft treten, können alſo von dieſem Perſonenkreis An⸗ träge auf Wiedergewährung der entzogenen Rente mit rückwirkender Kraft geſtellt werden. Voraus⸗ ſetzung iſt allerdings, daß die Tätigkeit, wegen wel⸗ cher die Rente entzogen wurde, während des Krie⸗ ges aufgenommen wurde. Für den Arbeitseinſatz rentenberech⸗ tigter Angeſtellter waren bisher die Beſtim⸗ mungen des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes noch hinderlich. Nach den Beſtimmungen dieſes Geſetzes gilt als berufsunfähig, wer das 60. Lebensjahr voll⸗ endet hat und mindeſtens 1 Jahr ununterbrochen ohne Arbeit iſt. Das Ruhegeld wird dann für die weitere Dauer der Arbeitsloſigkeit gewährt, es fällt jedoch mit dem Ablauf des Monats weg, in dem der Berechtigte eine verſtcherungspflichtige Tätigkeit wie⸗ der ausübt. Nach Beendigung dieſer Tätigkeit wird das Ruhegeld erſt wieder nach Ablauf eines weiteren Jahres der Arbeitsloſigkeit gewährt. Dieſe Beſtim⸗ mung iſt nunmehr geändert, die Rente wird auf An⸗ trag bereits mit Beginn des nach Beendigung der Be⸗ ſchäftigung folgenden Kalendermonats wieder ge⸗ währt. Damit iſt ein weſentliches Hemmnis, eine Chorfeierſtunde im Roſengarten Der RS⸗gehrerbund ſang für das Kriegs ⸗ WS Anläßlich der Kulturtagung des Natio⸗ nalſpzialtſtiſchen Lehrerbundes(Kreis Mannheim) fand zugunſten des Kriegs⸗Winterhilfs⸗ werks eine Chorfeier im Muſenſaal ſtatt. Ein abwechflungsreiches Programm brachte Vor⸗ träge, ein Inſtrumentalquartett, Prof. Willi Peter⸗ Mannheim als Sprecher, der Chor des Lehrerge⸗ ſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen ſowie der Chor der Sängerhalle⸗Mannheim unter Lei⸗ tung von Fritz Beck boten ihr Beſtes. Profeſſor Peters ſprach eindrucksvoll die von Siegeshoffen durchglühte„Schlacht“ von Schiller, „Fahneneid“ von Lerſch und„Anrufung“ von Anak⸗ ker. Ferner hörten wir Will Veſpers bekannte„Mah⸗ nung“ mit ihrem und unſer aller kernigem Be⸗ kenntnis„Deutſchland muß beſtehen“. Der Chor ſang von Ludwig Wittmer das in düſter gehaltener Stimmung vom Opfergana deut⸗ jcher Helden kündende„Langemarck“ und das in ſein⸗ ſter Stimmungsmalerei dargebotene ergreifende „Tod in Aehren“. Es folgten mit großer wirkungs⸗ vollex Ausdruckskraft vorgetragen C. Spanichs„Herz der Welt“ und Armin Knabs„An das Vaterland“ Als beſonders mitreißend erwieſen ſich die beiden Schlußchöre„Kamerad komm!“ von Klughardt und das volkstümliche„Lützows wilde Jagd“. Die eingeſtreuten Darbietungen des Inſtrumen⸗ tal⸗Quartetts(„Kaiſerguartett“ von Haydn und zwei Sätze aus einem Klavierquartett von Schumann) ergänzten die Programmfolge der in ihrer ſchlichten und ſtnnvollen Zuſammenſtellung dem heroiſchen Charakter unſerer Zeit entſprechenden Feier ein⸗ dringlichſt. Es wirkten mit: Heinrich Althardt, Gg. Zoller, Franz Neumayer und Walter Kötſcher und lam Klavier) C. Spanich. Ein ſehr dankbares Publikum ſparte nicht mit Betfall und erklatſchte ſich eine Wiederholung des Chores„Kamerad komm“. Marla Diller. zufätzliche Arbeitskräfte aus dem Kreis der Rentner In keinem Falle wird die Rente gekürzt Die Dringlichkeit der Erledigung der Kriegsauf⸗ gaben macht es notwendig. daß über den bisherigen Umfang auch ſolche Perſonen ihre Arbeitskraft ein⸗ ſetzen, die zu anderen Zeiten einer Erwerbstätigkeit üblicherweiſe nicht oder nicht mehr nachgehen. Dies gilt auch für beſchränkt einſatzfähige Per⸗ ſonen. Zur weiteren Förderung des Einſatzes die⸗ ſer Perſonenkreiſe hat der Reichsarbeitsminiſter in einem Erlaſſe an die Arbeitsämter eine Reihe von Geſichtspunkten zuſammengefaßt. Da der Einſatz der beſchränkt einſatzfähigen Per⸗ ſonen, im weſentlichen beſonders bei Rentenemp⸗ fängern, nur freiwillig ſein kann, müſſen vor allem die Hemmniſſe, die bei Betrieben oder Ver⸗ waltungen dem Einſatz noch entgegenſtehen, ſoweit wie möglich beſeitigt werden. Der Gewinnung von 150 Punkte für den Säugling Neue Jorm ber Reichskleiderkarte für Kinder bis zum vollendeten erſten Lebensjahr Der Sonderbeauftragte für die Spinnſtoffwirt⸗ ſchaft hat durch eine 10. Durchführungs verordnung zur Verordnung über die Verbrauchsregelung für Spinnſtoffwaren vom 26. März 1941 der Reichs⸗ kleiderkarte für Kinder bis zum vollendeten 1. Le⸗ bensjahr eine neue Form gegeben. Die„zweite Säuglingskarte“ iſt den übrigen Reichskleiderkarten angepaßt worden und enthält 150 Bezugabſchnitte [Punkte), 3 Bezugsrechte auf je.25% Nähmittel (Sonderabſchnitte—11), 2 Bezugsrechte auf je ein waſſerbichte Unterlage in den Größen von 40 bzw. 80 Zentimeter(Sonderabſchnitte 12 und 13) und 4 wei tere Sonde rabſchnitte 14 bis 17, die für den Bezug non Waren vorgeſehen ſind. die gegebenenfalls be⸗ ſönders bekanntgegeben werden. Die Bewertung der einzelnen Waren iſt höher als in der alten Karte, die ja nur 90 Bezugsabſchnitte (Punkte) enthält. Trotz der höheren Warenbewer⸗ tung kann die werdende Mutter im Rahmen der 150 Bezugsabſchnitte der zweiten Säuglingskarte mehr Waren einkaufen als kisher. Außerdem iſt die Bezugſcheinregelung für Bett⸗ wäſche und Bettwaren für Säuglinge verbeſſert wor⸗ den Insbeſondere kann für die Schlafdecke für Säug⸗ linge, die bisher auf Punkte der Säuglingskarte ge⸗ kauft werden mußte, nunmehr auch ein Bezugſchein erteilt werden. Die zweite Säuglingskarte wird vom 1. April ab an werdende Mütter ausgegeben, ſobald dieſe den fünften Monat der Schwangerſchaft erreicht haben. Sie muß bei den Kartenſtellen von der werdenden Mutter beantragt werden. Das Vorliegen der Schwangerſchaft iſt durch eine Beſcheinigung eines Arztes, einer Hebamme oder der Schwangerenfürforge bei den öffentlichen Geſundheitsämtern nachzuweiſen Die bis zum 31. März 1941 ausgegebenen alten Säuglings karten bleiben wie vor geſehen gültig ihre Bezugsmöglichkeiten bleiben unperändert. Ein Umtauſch in zweite Säuglings karken findet nicht ſtat.. Um dadurch erſtehende Härten für die Inhaber aller Säuglingskarten zu mildern, können vom 1. April ab auch die Inhaber alter Säuglingskarten die verbeſſerte Bezugſchein regelung in Anſpruch nehmen. Sie brauchen alſr insbeſondere die Schlafdecke nicht mehr gegen Punkt der- Säuglingskarte zu kaufen, ſondern können im Bedarfsfalle einen Bezugſchein beantragen. Außer dem können ſie auf die Sonderabſchnitte VI und VI je 3 Mullwindeln bzw. 750 Meter Windelmull er⸗ werben, während dieſe Vergünſtigung für Inhaber der zweiten Säuglingskarte nicht gilt. Arbeitsplätzen für beſchräukt Etuſatzfähige muß die beſondere Sorge der Arbeitsämter gelten. Durch Verhandlungen mit den Betrieben und Verwaltun⸗ gen ſoll die Schaffung geeigneter Arbeitsplätze oder Teilarbeitsplätze erreicht werden. Der Umſtand, daß die Mehrzahl der Betriebe öffentliche Aufträge hat ſoll dabei genutzt werden. Der Miniſter verweilt auf die für öffentliche Betriebe und Verwaltungen ergangene Regelung, wonach die Einſtellung von älteren Angeſtellten durch das Lebensalter der Ange ſtellten praktiſch nicht begrenzt iſt, ſofern ausreichende körperliche und geiſtige Rüſtigkeit vorliegt, auch die Vierjahresplanordnung über die Beſchäftigung älterer Angeſtellter iſt zu beachten, zumal vereinzelte Betriebe auch fetzt noch mit der Einſtellung älterer Kräfte zurückhalten. Da die tarifliche Staffelung der Angeſtelltengehälter meiſt ſchon in verhältnis⸗ mäßig fungen Jahren aufhört, wird durch den An⸗ ſpruch auf höhere Tarifgehälter die Einſtellung im allgemeinen nicht erſchwert. Sollte jedoch die Lei⸗ ſtung geringer ſein, ſo kann der Reichstreuhänder ein den Leiſtungen entſprechendes Gehalt außerhalb der Tarifordnung zulaſſen. Eine weſentliche Unterſtützung der Beſtrebungen zur Wiederbeſchäftigung von Perſonen, die wegen Invalfdität Rente beziehen, bieten die neuen geſetz⸗ lichen Beſtimmungen, wonach eine ſolche Rente nicht deshalb entzogen werden oder ruhen darf, weil der Berechtigte während des Krieges erneut eine Tätig⸗ keit ausübt. Da Ruhegehaltempfänger vereinzel; noch Beſorgniſſe hegen, ſtellt der Miniſter nachdrück lich feſt, daß Ruhegeldempfänger aus der Invaliden und Angeſtelltenverſicherung, die ihre Bezüge au Grund ihres Verſicherungsanſpruches nach Er⸗ zeichung des 65. Lebensjahres erhalten, in keinem Falle eine Schmälerung dieſer Bezüge zu erwarte; daben. Angeſtellte, die ſchon nach Erreichung des 60 Lebensjahres und einjähriger Arbeitsloſigkeit Ruhe geld bezogen, das wegen Aufnahme einer Beſchäft! zung weggefallen iſt, erhalten nach den neuen geſetz ichen Beſtimmungen mit Aufhören der Beſchäft zung ſofort wieder das Ruhegeld. Ruheſtandsbeam inter 70 Jahren waren bereits zur Meldung bei de uſtändigen Verwaltungsbehörde aufgefordert wor den. Der Erlaß ſtellt klar, daß auch Ruheſtands beamten, die in der freien Wirtſchaft eingeſetzt wur den, ihre Rußegehälter neben dem Einkommen aus der Beſchäftigung weitergeführt wird. nicht auf lange Sicht ſichere Beſchäftigung aufzuneh⸗ men, beſeitigt. Beſondere Beſtimmungen ſind für bisher ſelbſtän⸗ digen Handwerker, die im Kriege als Gefolgſchaftsmit⸗ glieder in anderen Betrieben tätig ſind, getroffen Für dienſtverpflichtete Handwerker wurde Heſtimmt daß für ſie die Beſtimmungen des Geſetzes über die Altersverſorgung für das Deutſche Handwerk wei⸗ terhin gelten. Darnach bleiben Handwerker, auch wenn ſie eine invalidenverſicherungspflichtige Tätig⸗ keit ausüben, angeſtelltenverſicherungspflichtig. Dieſe Regelung, die bisher auf dienſtverpflichtete Hand, werker beſchränkt war, iſt jetzt auch auf ſolche Hand⸗ werker ausgedehnt worden die aus freiem Willen in einem Betrieb als Gefolgſchaf iglied tätig ſin Der Unternehmer muß ihnen die Hälfte des vor der Dienſtverpflichtung regelmäßig entrichteten Beitrags zurr Angeſtelltenwerſicherung erſtatten. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter iſt ermächtigt, dieſe Vorſchrift auch auf Tätigkeiten auszudehnen, die erſt nach dem Kriegsende übernommen werden. Friſten Schließlich ſind durch das neue Geſetz noch bedent, ſame Beſtömmungen über den Ablauf von Friſten obwohl gugurnſten der Verſicherungsnehmer als auch der Verſtcherungsträger getroffen. Verjährungs⸗ und Ausſchlußfriſten für die Anmeldung von An⸗ ſprüchen laufen früheſtens mit dem auf das Kriegs⸗ ende folgenden Kalenderjahres ab. Dieſe Vorſchrift gilt nicht nur für die Einberufenen, ſondern allge⸗ mein für alle Verſicherten. Kleiner Einſatz, großer Nutzen Der ſtändigen Kunſtausſtellung der Werkgemein⸗ ſchaft bildender Künſtler in O 2, 9, wurde für kurze Zeit eine neue Schau angegliedert, die die Gewinne an die Mitglieder zur Oſterverloſung zeigt. Es lohnt ſich. eine Beſichtigung vorzunehmen, denn, was dieſe Mannheimer Künſtler an Arbeiten bieten, überſteigt, ſchon materiell geſprochen, den Einſatz um ein Vielſaches. Den Sinn der Sache haben ſie ſich ſchön ausge⸗ dacht. Durch einen Jahresmitgliedsbeitrag([der einen Losanteil darſtellt) von ſechs Mark— das ſind 50 Pfennige im Monat— iſt jedem Volksgenoſſen, auch den Minderbemittelten, die Möglichkeit gege⸗ ben, in der diesjährigen Verloſung eines von drei Oelgemälden, fünf Aquarellen, oder eine Plaſtik zu gewinnen. Die hierbei nicht Bedachten erhalten nach Los aus der Reihe der Lithographien vier ver⸗ ſchiedener Künſtler je eine Originallithographie, denn jedes Mitalied zieht einen Ge⸗ win n. Auch Vereine, Körperſchaften können Mitglied werden und ſich dadurch Geſchenbe ſichern. wie Be⸗ triebe. Beamte oder Geſchäftsleiter ſich durch den Erwerb beliebig vieler Losanteile für Belegſchaft oder Kollegen Jubiläumsgaben erwerben können. Damit werden zweierlei Dinge erfüllt: zuvorderſt dem Volksgenoſſen gute Kunſt von ſeinen einheimi⸗ ſchen Künſtlern ins Heim gebracht und im nächsten die Künſtler ſelbſt dem Publikum bekünnter ge⸗ macht. Folgende Künſtler ſtehen mit einer oder mehre⸗ ren Arbeiten zur Verloſung: Barchfeld, Brüch, Dochow, Eimer, Fleiſchmann, Hodapp, Ludwig Straub. 1 Exemplariſche Strae für Arbeltsverweigerung Der Einzelrichter ſchickte den Walter Schram! aus Mannheim⸗Neckarau wegen Arbeitsverweige⸗ rung auf ein Jahr ins Gefängnis. Der geſunde, kräftige Mann, der ſchon wegen Diebſtahls vorbe⸗ ſtraft iſt, war mit keiner noch ſo eindringlichen Er⸗ mahnung dazu zu bringen, an dem ihm zugewleſe⸗ nen Arbeitsplatz auszuhalten. Das Verſtändnis für die Kriegsbedürfniſſe der Volksgemeinſckſft muß ihm nun mit der harten Strafe beigebracht werden. un kinderreiche Väter werden zurückgeſtellt. Daß Oberkommando der Wehrmacht hat angeordnet, daß Wehrpflichtige, die nach behörtlicher Beſtätigung Vä⸗ ter von acht und mehr lebenden ehelichen bezib an Kindesſtatt angenommenen Kinder ſind und dieſen geſetzlichen Unkerhalt gewähren, während des Krie⸗ ges nur auf eigenen Wunſch zum Wehrdienſt einzu⸗ berufen ſind. Anderenfalls ſind ſie bis auf weiteres zu rückzuſtellen. — Kürzlich erſchien in einem Bukareſter Kranken; haus der 52fährige Zimmermann Jon Balasz un bat die Aerzte ihm elnen Nagel, den er ſich in ſelhſ⸗ mörderiſcher Abſicht in den Kopf eingeſchlagen halle, operativ zu entfernen. Die Aerzte glaubten zuerſ, es mit einem Irrſinnigen zu tun zu haben. Als ſie aber den Mann näher unterſuchten, entdeckten ſie zu ihrer nicht geringen Verblüffung, daß tatſächlich im Kopf des ſonderbaren Patienten ein Nagel, 1 zwar oberhalb des linken Auges ſteckte. Der Nage wurde entfernt. Allerdings iſt Balasz auf dem lin zen Auge erblindet. Ueber die Urſache ſeiner Tal befragt, erklärte der Patient, daß er in der letzlen Zeit fürchterliche Kopfſchmerzen verspürt habe, ſo daß er ſchon dem Wahnſinn nahe geweien ſei und des halb aus dem Leben ſcheiden wollte. Merkwürdiger⸗ weiſe klagt der Mann fetzt über keine Schmerzen mehr, aber ſeine ungewöhnliche Methode, Kopfſchmer⸗ zen zu vertreiben, erſcheint uns dennoch wenig nach⸗ ihmenswert. * Ala Rabieii due, Mloudls cle, le, ö be i Lienen 2 24 8 4 17 7 7 3 5 5 FE e— 2 5 8 9 10 U raus K Aus Welt und Leben Fenn fteegſaaſſeneſſſeſaerfreadeſdſeapecp c e ceaceſcaſcddſeaſdſcſſdſeſaccſccradſcecſeac Wilhelm Peterſen:„Der goldene Topf Erfolgreiche Uraufführung der er ſten Oper Peterſens in Darmſtadt Das heſſiſche Landestheater in Darmſtadt unter⸗ zuhm die Uraufführung der erſten Oper des in Mannheim wirkenden Komponiſten Wilhelm Pe⸗ lerſen:„Der goldene Topf.. Der Eindruck, den dieſe Aufführung— auch nachhaltig hinter⸗ ließ, iſt der eines ungewöhnliche n Werkes. Mit dieſem Eindruck des Ungewöhnlichen iſt die Berech⸗ ligung der Aufführung geſichert, wird die Freude ge⸗ geben, jenſeits des Phantaſieloſen und des Belagg⸗ ſoſen, das in ausgetretenen Gleiſen oft ſehr geräuſch⸗ poll daherkommt, dem Schöpferiſchen zu begegnen. Das Schöpferiſche wird immer anziehen, auch wenn es in jugendlichem Werden iſt oder noch inmitten von Auseinanderſetzungen ſteht, weil es ein Teil iſt des drängenden Geiſtes, der menſchliches Denken und Fühlen in immerwährender Bewegung hält, die aus tiefgreifendem Erlebnis neue Kraftquellen ſchafft. Das Schöpferiſche wird letzten Endes immer den Weg zum Volke finden, ſollten auch ſeine gei⸗ tigen Anſprüche noch ſo hoch ſein, weil es das ent⸗ ſcheidende Hemmnis, die Wirrnis des Problema⸗ liſchen, bannt. Es ſetzt zu unmittelbarer Wirkung an, die doch jeden Menſchen anſpricht und mitreißt, dem die ganze künſtlexiſche Bedeutung des Werkes pielleicht ſogar verſchloſſen bleibt. Auch das iſt weſentliche Leiſtung des ſchöpferiſchen Werkes, daß eg nicht nur„Kunſt als ſolche iſt die vom Fachmann hochbewertet wird: daß es vielmehr mit dem höchſten künſtleriſchen Vermögen ſoviel Klarheit und ſchlichte Eindringlichkeit verbindet, daß es unmittelbar und unbewußt ergreift. 5 Das Erſtlingswerk Peterſens hat dieſe ſchöpfe⸗ nische Fähigkeit. Da es ſich um eine Oper handelt, i es eigentlich ſelbſtverſtändlich, daß ſeine Wirkung aus der Muſik kommt. Und doch erwächſt gerade aus dieſer unbedingten Vorherrſchaft der Muſik in zieſer Oper ihre Bedeutung. Die Muſtik iſt bier eine ſelbſtändige Konzeption, bildet ein einheitliches Gan⸗ ges, das, rein aus der muſikaliſchen Idee geboren, die Bindung zu dem Text nicht verliert, dieſen aber nur mehr in ſeiner geiſtigen Struktur der Muſik er⸗ hält, von einer muſikaliſchen Einzelbemalung des Textes aber programmatiſch abſieht. Die muſikaliſche Geſtaltung dieſer Oper 7 eine Abkehr von einer Melodramatik, die im Mißbrauch durch unſchöpfe⸗ liche Menſchen zur allmählichen Entartung in billigen Effekten gelangte und die Muſik in eine Stellung dienender Selbſtaufopferung gegenüber dem Text brachte, wie ſie ihrer beherrſchenden Macht keines⸗ wegs entſpricht. Peterſen, aus ſeinen Kammermuſikwerken als tüchtiger Könner auf dem Gebiet der Inſtrumentte⸗ zung bekannt aus ſeinen Lied⸗ und Chorkompoſt⸗ tionen mit den Einſas möglichkeiten der menſchlichen Stimme ſicher vertraut, auch dem Bolkslied zuge⸗ neigt, hat in dieſem Werk ſein muſikaliſches Geſamt⸗ vermögen erſtmals zu einer Oper eingeſetzt. Er er⸗ keicht zurchaus eigenperſönliche Qualität. Wohl hält ſich ſeine rein melodiöſe Linienführung und Klang⸗ gestaltung in betont lyriſchen Bahnen; das drama⸗ liſche Element tritt zurück. Aber er belebt das Or⸗ cheſter mit einer beglückenden Fülle feiner perſön⸗ licher Einfälle, auch rhnthmiſcher Vielſeitigkeit. Der erfahrene Kammermufiker weiß mit den Holzblä⸗ ſern und nicht minder mitsden Geigen und Bratſchen ſo ſpritzig und wirkſam umzugehen, daß ein farbiges Klangbild von oft bezauberndem Reitz entſteht. Die Inſtrumente zieht er mannigfach zu prächtig ſchil⸗ lernden Einzelwirkungen heran. Peterſens Muſik iſt durchaus geſund, von vornehmer Haltung, der alles Geſchraubte und Gekünſtelte abgeht. Die Verbindung von Text und Muſik, die das einheitliche Geſamtkunſtwerk ſchafft findet er in der Herausarbeitung zweier Klangwelten aus welchem Beginnen ſich wohl auch zuvörderſt ſeine Zuneigung zu dem Stoff dieſer Oper ableitet. Eine Welt des Geistes, des Lichtes, ſteht der Welt irdiſcher Ver⸗ haftung, eroͤgebundener Sinnlichkeit gegenüber. Für die Klänge der Sichtwelt gewinnt er neue muſikaliſche Verte, die eine geiſtige Durchdringung und Er⸗ hebung offenbaren und das geheimnisvolle Tun über⸗ irdiſcher Kräfte verſinnbildlichen. Die irdiſche Welt, mit piel Humor und liebenswürd ger Nachſicht be⸗ handelt, wird in herkömmlichen Weiſen und Klang⸗ harmonien gekennzeichnet. Der Text, den Peterſen unter Mitwirkung von Walter Schüfer(Frankfurt) ſelbſt geſchrieben hat, lehnt ſich eng an das gleichnamige Märchen von E. Th. A. Hoffmann an. Es handelt von dem ewig gültigen Zwieſpalt der Seele, die den Menſchen hin⸗ Die Tat un gestern ROMAN vod RUDOLF AN DER 6 Der gehetzte Mann ſieht auf den Schreibtiſch nie⸗ der, er ſchaut müde und zerſchlagen aus; ſein Geſicht ſt grau und zeigt dunkle Flecken unter den Augen. „Es iſt wegen des Geldes“, fährt er endlich fort, und man merkt deutlich, wie ſchwer ihn jedes einzelne Bort ankommt.„Ich kann nicht zahlen.“ „Auch nicht die zehntauſend Franken, die Herr Schoppenſtein als Mindeſtſumme nannte?“ „Auch die nicht, Herr Doktor. Sagen Sie mir boch ſelbſt, wo ich hingehen ſoll! Keine Bank leiht mir auch nur einen Franken. Der Betrieb iſt über⸗ ſculdet. Die Generatoren ſind verpfändet, ich konnte nicht anders, ſo wahr mir Gott helfe. Ich kann die bgaben an den Staat nicht mehr zahlen, man wird mir das Waſſer ſperren— und nun ſoll ich das Geld an Schoppeuſtein zurückgeben! Das iſt doch unmög⸗ lic! Hören Sie, Doktor, das iſt doch unmöglich!“ Es fehlte nicht viel, und der Hagere käme ins Wei⸗ nen.„Ich habe ja getan, was ich konnte. Ich war ei meinem Bruder, aber der hat ſelbſt zu kämpfen. Ich war bei Kreditgebern, aber ich bekomme ja nichts mehr— und wenn Schoppenſtein nun nicht nachgibt, bann bin ich verloren!“ g Der Sekretär wagt es nicht, ſeinen Gaſt anzu⸗ ehen.„Ich weiß das alles“, antwortet er bedrückt. Ich habe in dieſem Sinne auch mit dem Chef lange h eindringlich geſprochen, glauben Sie es mir. Aber 55 „Was iſt das— aber?“ „Herr Schoppenſtein ſagt, daß er nicht mehr länger warten könne“, fährt Petermann raſch weiter. Gott ſei Dank, nun iſt es geſagt, es war ſchwer genng. Vor acht Wochen wäre der ganze Betrag bereits zum erſtenmal fällig geweſen. Er hat gewartet, wenn ie wenigſtens einen Teil Ihrer Schuld in Höhe don vorerſt zehntauſend Franken beigebracht hätten. Eber vergeſſen Sie nicht, Herr Schrattenhofer, daß und herreißt zwiſchen triebhafter Sinnlichkeut und Erdverhaftung, dem Höheren fern wie die Welt des Spießers, und edlem Streben nach geiſtiger Höher⸗ bildung, nach Vollendung in rein ethiſcher Haltung. Der Archiparius Lindhorſt hütet die Quelle einer Lichtwelt, die der goldene Topf ſymboliſch dapyſtellt. Seine Tochter Serpentina lebt in Bereitſchaft für ideales, geiſtiges Streben. Die Welt des bürger⸗ lichen Seins verkörpern der Konrektor Paulmann und der Regiſtrator Heerbrand. Veronika, die Tochter Paulmanns, iſt das bürgerliche Mädchen, das ſich bei aller Ehrlichkeit der Geſinnung dem höheren Geiſtesflug verſchließt. Die Raue rin, eine Hexe, ſorgt mit dämoniſchen Mitteln für die Erniedrigung dieſer belangloſen bürgerlichen Welt durch Abkehr von jedem üdeellen Gedanken. Zwiſchen dieſen Welten ſteht der Student Anſel⸗ mus, der die Prüfung und Läuterung beſtehen muß, eine Prüfung, wie ſie wohl jedem Menſchen einmal in irgendeiner Form begegnet. Anſelmus liebt Ser⸗ pentina, die ihm eine weſenhafte Liebe, vom geiſtigen Band gefeſtigt, verſpricht. Sein ſinnlicher Drang, geweckt durch die Zauberkräfte der Rauerin, treibt ihn zu Veronika, zu den Herkömmlichkeiten des gewöhn⸗ lichen Lebens. Veronika drängt ihn, doch baldmög⸗ lichſt Hofrat zu werden und ſie zu heiraten. Anſel⸗ mus ertränkt ſeine geiſtige Sehnſucht beim Punſch⸗ gelage im Hauſe Veronikas. Von Lindhorſt zu ideg⸗ lem Tun feierlich verpflichtet, trifft ihn Strafe. Er wird in Kriſtall, das Symbol des Abſterbens und des Todes, verwandelt. Die Hexe ſucht ihn endgültigem Untergang zu überltefern. Aber Anſelmus in ſeinem — man könnte heute ſagen: tiefgekühlten Zuſtand, beſinnt ſich ſeineren höheren Berufung und wider⸗ ſtoht allen Verlockungen. Seine Prüfung zur Läu⸗ terung und Entſühnung endet infolge ſeiner Stand⸗ haftigkeit mit ſeiner 0 aus dam Zwiſchen⸗ ſein. Der goldene Topf, von der Hexe geraubt, wird durch gute Geiſter wiedergewonnen. Anſelmus wird mit Serpentina verbunden(Veronika wird den in⸗ zwiſchen zum Hofrat aufgeſtiegenen Heerbrand hei⸗ raten). Gleichnishaft, in ſymboliſcher Verdichtung, gewinnt hier das Ringen des Menſchen um höhere Werte Geſtalt, die er erſt,„umgeſchaffen durch Leid“, als endgültigen Beſitz erwirbt. Das Werk erreicht ſeinen Höhepunkt ian zweiten Akt, der mit einer ganz ungewöhnlichen muſtka⸗ liſchen Eindringlichkeit geſtaltet iſt. Die Gegenſätze der zwei Welten werden hier in künſtleriſcher Klar⸗ heit ſtunfällig. Der letzte Akt fällt daneben ein wenig ab. Es bleibt die Frage, ob nicht doch durch eine Zuſammenfaſſung oder unmittelbare Angliederung ohne Pauſe] die Spannung nicht nachhaltiger be⸗ wahrt werden bönnte, zumal das Wenk durch— üher⸗ dies muſtkaliſch ſehr ergiebige— Zwiſchenmuſik in ſtetem Fluß gehalten wird. Selbſtverſtändlich ſtellt die von Magie und Geiſterwelt erfüllte Oper große Anforderungen an die ſzeniſche Ausſtattung. Es iſt kein Werk, das ſich etwa nur in der Sphäre einer hiſtoriſchen Romantik bewegt. Was romantiſch an ihm iſt, iſt jene voman⸗ tiſche Sehnſucht, die in jedem deutſchen Menſchen lebt, die ſogar einen Teil ſeines Weſens ausmacht. Die muſikaliſche Geſtaltung des Werkes folgt durchaus modernen Geſichtspunkten. So verträgt es natürlich auch eine moderne Ausſtattung, die ſich zu⸗ mal bei den magiſchen Erſcheinungen und Vorgängen bewähren muß. Die Darmſtädter Aufführung hat alles darangeſetzt, mit den vorhandenen Mitteln das Werk auch ſzeniſch wirkſam und verſtändlich zu ma⸗ chen, was in einzelnen Effekten gut gelang. Den⸗ noch wäre es von entſcheidender Tragweite für die Geſamterſcheinung, das Werk einmal durch ganz neu⸗ artige, eigenwillige Geſtaltung, die alle Möglich⸗ keiten moderner Bühnentechnik ausnützen kann, wirken zu laſſen. Das Stück müßte vor allem und das kann mit vollem Recht geſchehen— jzeniſch aus der Nähe der Zauberflöte und des Parſifal ge⸗ nommen werden. In dieſer Hinſicht ſind die An⸗ weiſungen des Textbuches für die Koſtüme nicht ſon⸗ derlich günſtig. Die Aufführung leitete Fritz Mechlen burg mit ſicherer Hand und mit Hilfe eines einſatzfühigen Orcheſters. Heinrich Blaſell ſang würdig den Part des Archiparius Lindhorſt, des Hüters des Licht⸗ quells; er wußte ſein Spiel durch eine vornehme Feierlichkeit glaubhaft anzulegen. In gleicher Hal⸗ tung ihm gegenüber Hildegard Kleiber als Ser⸗ pentina, die ſtimmlich ebenfalls die Sphäre der Licht⸗ welt anklingen ließ. Als ihr weiblicher Gegenſpie⸗ ler entledigte ſich Emmy Kü ſt, mit der Rolle der Vexontka betraut, threr Aufgabe mit aller Einfüh⸗ lung. Heinz Janſſen als Anſelmus ſetzte ſein künſtleriſches Vermögen für die tragende Rolle ein, litt aber hörbar unter einer Indispoſitton. Mit ge⸗ winnendem Humor ſtatteten Anton Imkamp (Paulmann) und Heinrich Kuhn(Heerbrandj ihr bürgerliches, biedermeterliches Wohlleben aus. Das Punſchgelage gehörte auch in der geſchickten, nicht übertrieben ausgeweiteten, ſgeniſchen Anlage zu den beſten Regieleiſtungen der Aufführung.(Für die Spielleitung zeichnete Max Haas.) Die ſchwierige Geſtaltung der Hexe meiſterte Harxiet Selin auch ntit ſchauſpieleriſcher Erfahrung. Für die Büßhnen⸗ bilder verantwortlich war Elli Büttner; die Chöre ſtudierte Siegfried Wick ein. Der Erfolg der Ur⸗ aufführung. die ein beſonderes Verdienſt des Landes⸗ theaters unter ſeinem rührigen Leiter bleibt. war bedeutend. Dr. W. Oeser. n Swei böſe Buben— wellherannt 75 Jahre„Max und Moritz“ Vor fünfundſiebzig Jahren, im März 1866, er⸗ ſchienen die erſten Bilderbücher mit den Streichen von„Max und Moritz“. Im Jahre 1859 hat Wilhelm Buſch bekanntlich ſeine erſten Zeichnungen für die „Fliegenden Blätter“ geſchaffen. Er ließ darin von Anfang an den„böſen Buben“ Max auftreten, dem ſich ſpäter noch der Moritz hinzugeſellte. Zunächſt erregte der Künſtler mit den beiden luſtigen Tupen lediglich einen Entrüſtungsſtu rm bei Eltern und Lehrerſchaft. Man warf ihm vor, ex wolle deren Autorität untergraben und die Jugend zu dummen Streichen verführen. Erſt ſpä⸗ ter hat man erkannt, daß Wilhelm Buſch mit dieſen humorvollen Zeichnungen in Wirklichkeit einen päda⸗ gogiſchen Zweck verfolgte, indem er in unterhalt⸗ ſamer Weiſe darlegte, welche Folgen Nichtsnutzigkeit und Unverſtand haben können. Der geniale Künſtler hat ſeinerzeit„Max und Moritz“ zuerſt dem Verlag Richter angeboten, bei dem er ſein exſtes komplettes Bilderbuch erſcheinen ließ. Dieſer ſchickte ihm jedoch das Manuſkript als— un⸗ geeignet zurück. Buſch wandte ſich dargufhin an den Verlag Braun und Schneider in München, den Herausgeber der„Fliegenden Blätter“, der ſich für die Annahme entſchſed. Zu Beginn des Jahres 1866 konnte der Meiſterhumoriſt an ſeinem Wohnort Wiedenſahl die Korrekturen vornehmen und im März erſchienen die erſten tauſend Bilderbücher mit „Max und Moritz“ in der Oeffentlichkeit. Nach an⸗ fänglicher Abneigung erwieſen ſie ſich als einer der größten literariſchen Erfolge aller Zeiten. Die beiden köſtlichen Typen des echten niederſächſiſchen Humorg erweckten Lachſtſtrme, wo ſie auftauchten. Heute ſind die Bilderbücher mit den beiden luſti⸗ auch wir unſere Verpflichtungen haben, daß wir das Geld brauchen. Es iſt nun einmal ſo.“ Der andere hat den Kopf auf die Bruſt ſinken laſſen. Er ſieht genau ſo aus, als ob er im nächſten Augenblick tot zuſammenſtürzen wollte. „Wenn es nicht ſo furchtbar wäre, müßte ich jetzt lachen“, ſagte er leiſe. Zwei Tränen laufen ihm über das zerfurchte Geſicht.„Sie erzählen mir, Dok⸗ tor, daß Sie das Geld brauchen. Genau ſo gut könnten Sie ſagen, Sie müßten dem lieben Gott hel⸗ fen, weil der allein nicht mehr fertig würde. Das ſind billige Phrasen, die mir in der Seele weh tun — das iſt ſchon Spott, Doktor, jawohl. Aber gegen einen Mann, der vor dem Nichts ſteht, ſollte man nicht ſpotten, das iſt das Schlimmſte, was ihm ge⸗ ſchehen kann.“ Die Stimme ſchwankt. „Ich habe vier Kinder, Petermann, vier Kinder, an denen ich hänge, und meine liebe Frau erwartet in den nächſten Tagen das fünfte. Das iſt ſchlimm. Wenn man uns nun von Haus und Hof vertreibt, dann werbe ich ſie wohl am beſten alle umbringen und mich dazu— das iſt mein Eruſt, Doktor, das dürfen ſie mir glauben. Ich weiß nicht, was ich ge⸗ tan habe, daß ich ſo geſtraft werde, ich weiß es wirk⸗ lich nicht!“ „Aber, Herr Schrattenhofer.“ „Ich will keinen Troſt. Ich möchte nur, daß ich einmal mit Schoppenſtein ſelbſt ſprechen könnte, nur einmal. Aber er iſt ja nicht da. Er iſt immer fort. Ihm iſt es ja gleich, ob der einſtige Freund vor die Hunde geht. Geld, Geld, Geld, das iſt ſein Prinzip, Geld und noch einmal Geld. Er verdient nie genug. Vierzigtauſend hat er mir geliehen, aber beileibe nicht umſonſt; den Zins zog er gleich im voraus von der Summe ab. Jetzt nimmt er mir das Werk, kann es mir nehmen, baut es aus und hat auf die billigſte Weiſe von der Welt einen großen Schritt getan und ich verrecke dabei!“ Der bleiche Mann beißt ſich in die Hand, daß ſie zu bluten beginnt.„Einmal nur möchte ich mit ihm ſelbſt reden können. Er müßte mich verſtehen. Ich kenne ihn doch ſchon lange— wenn er mich ſo ſieht—— Der langanhaltende hohe Ton eines Autohborns dringt durch die halboffenen Fenſter herein. Schrat⸗ tenhofer iſt aufgeſprungen; den Wagen kennt feder im weiten Umkreis, er gehört keinem anderen als gen Figuren in über fünfzig Auflagen und mehr als 550000 Exemplaren über die gande Welt verbreitet. Außer der deutſchen gibt es unter anderem auch eine japaniſche, ſpaniſche, ſchwe⸗ diſche, amerikaniſche und engliſche Ausgabe. Man kann ruhig behaupten, daß ſich Millionen von Men⸗ ſchen in allen Erdteilen an den beiden„böſen Buben“ und ihren loſen Streichen„erbaut“ haben und immer wieder ergötzen. Wilhelm Buſch hat in ſeinem „Balduin Bählamm“,„Hans Huckebein, der Un⸗ glücksrabe“,„Herr und Frau Knopp“ und dem ſelbſt⸗ kritiſchen„Maler Klexel“, ganz zu ſchweigen von der „Frommen Helene“ und dem„Heiligen Antonius von Padug“, Werke von geradezu mitreißender Ko⸗ mik geſchaffen. An Volkskümlichkeit und Welterfolg aber können ſich dieſe gleichfalls weitverbreiteten luſtigen Bilderbücher mit den beiden böſen Buben „Max und Moritz“ nicht meſſen. — Ein feuchtfröhliches Rennen mit einem Müll⸗ auto in den Straßen von Warſchau nahm einen un⸗ angenehmen Ausgang. Da es ſehr kalt war, hatte ſich die aus Polen beſtehende„Beſatzung“ eines War⸗ ſchauer ſtädtiſchen Müllantos am frühen Morgen zu einem Frühſtück in eine Kneipe begeben. Um ſich zur erwärmen, ſprachen die Arbeiter dem Wodka über die Maßen zu. Beſonders der Fahrer war ſtark an⸗ getrunken, als er ſein Behikel beſtieg. Mit ſiebzig Kilometer Geſchwindigkeit ſauſte das Müllauto durch die Hauptſtraße. Eine breite Spur von Abfällen und eine Staubwolke bezeichneten ſeinen Weg. Schließlich fuhr das Auto in eine eiſerne Barriere hinein, wobei zwei Arbeiter ſchwer und die anderen Inſaſſen des Müllautos leicht verletzt wurden. Einem Arbeiter mußte ſpäter der Arm amputiert werden. Der leichtfinnige polniſche Kraftfahrer wurde vom Warſchauer Kreisgericht zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. dem reichen Schoppenſtein. Der Beſucher ſtüßt das Fenſter auf, ja, da biegt gerade der große, ſchwarze Wagen in den Hof ein, fährt langſam vor bis zur Haustür, hält— Schäble ſpringt heraus und öffnet den Schlag. Mit wenigen raſchen Schritten begibt ſich der Induſtrielle in das Haus, das er ſich mitten in den Bergen errichtet hat. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Mann wie Schop⸗ penſtein zuerſt in ſein Büro geht und erſt dann ſich umzieht, auch weun er eine lange Fahrt hinter ſich hat. So iſt es auch jetzt. Petermann und ſein Gaſt hören, wie der ſchnelle, immer etwas ungeſtüme Schritt des Gewaltigen die flieſenbelegte Halle her⸗ unterkommt. Nun wird die Türe aufgeriſſen; Schop⸗ penſtein iſt da. Er hat eine Zigarre zwiſchen die Zäbne geklemmt und ſteht gut aus, hat rote Wangen und vergnügte Augen, wälzt ſich wie ein laufender Berg in das Zimmer und ſtößt dabei ununterbro⸗ chene blame Rauchwolken vor ſich hin. „Tag, Doktor“, trompetet er.„Ich war raſcher wieder da, als ich dachte. Sie können doch auch eben erſt von Bern zurück ſein, was?— Gute Nachrich⸗ tenp— Ich konnte auch ein weniges erfahren, Gott ſei Dank. Na, Sie müſſen mir berichten, ausführ⸗ lich berichten.“ Jetzt erſt ſieht er, daß ſein Sekretär nicht allein iſt. „Ah!— Das iſt eine Ueberraſchung!“ Er läßt ſich ſchwer in den mächtigen Stuhl am Schxreibtiſch nie⸗ derfallen.„Sieh mal an— unſer lieber, guter Schrattenhofer. Das nenn' ich Pünktlichkett. Sie haben mir doch Geld gebracht?“ Der Hagere iſt im Geſicht ſo rot geworden wie eine Tomate. Man würde ſich nicht wundern, wenn er in der Erregung der Stunde zerſpringen würde. Er verſucht zu ſprechen, bekommt aber zunächſt kein Wort heraus. Schoppenſtein gibt einen kleinen Wink nach rückwärts, wo er Petermann ſtehen weiß; der verſteht und verſchwindet lautlos. Der Schuld⸗ ner und der Gläubiger ſind allein im Zimmer. „Na, dann ſchon los!“ keucht der Reiche.„Ich habe meine Zeit nicht geſtohlen, Schrattenhofer, glauben Sie mir das. Ich habe immer Eile. Eine ganze Menge Geſchäfte warten darauf, daß ich ſte erledige. Wir wollen ſchnell machen, nicht? Alſo geben Sie ſchon her. Ich brauche die zehntauſend. Es iſt gut, daß Sie mich nicht mehr länger warten ließen.“ Schrattenhofer ſteht hinter einem Stuhl und Neue Bücher Heurz Beutalh: Die Kaiſerin Theophand. Deutſche Ver⸗ lagsanſtalt Stuttgart⸗Berlin 1940. Leinen 9 Mark. Nicht viel mehr als ein ſchmales Gerüſt äußerer Tat⸗ ſachen haben die Geſchichtsſchreiber des Mittelalters von dem Leben der Kaiſerin Theophano, der Gemahlin Kaiſer Ottos II. überliefert. Es ſcheint kaum auszureichen, um darauf eine umfaſſende biographiſche Darſtellung zu grün⸗ den. Wo aber der wiſſenſchaftliche Forſcher ſich beſchrän⸗ ken muß, weil ihm die Quellen nicht erlauben, die allzu flüchtigen Umriſſe, von denen ſchon Ranke ſprach, als er Theophano würdigte, zum geſchloſſenen und geſtcherten Bilde zu runden, da eröffnen ſich dem Künſtler, dem Dich⸗ ter Möglichkeiten und Aufgaben zu ſchöpferiſcher Geſtal⸗ tung. Als Künſtler, nicht als Gelehrter hat ſo auch Ben⸗ rath Theophanos Leben geſchildert, ein Leben, das kaum 35 Jahre umſpannt, das im fernen Byzanz begann und endete auf dem Throne des deutſchen Kaiſertums, das aus den geiſtig⸗ſeeliſchen Kräften des 10. Jahrhunderts ge⸗ nährt wurde und ſich in ihnen erfüllte, das aus ſeiner Zeit heraus allein möglich und verſtändlich wurde und dennoch zu zeitloſer Bedeutung und Größe emporwuchs. In Szenen von dramatiſcher Spannung, in bewegenden Bildern voll Leben und Kraft läßt Benrath die Geſtalt Theophauos erſtehen; die erregende Wucht des Geſchehens teilt ſich dem Leſer mit, ergriffen verfolgt er Werden und Reifen der Perſönlichkeit der byzantiniſchen Prinzeſſin, die als deutſche Kaiſerin und als Regentin für ihren un⸗ mündigen Sohn Otto III. Macht und Geltung des Reiches ſicher bewahrte und inmitten drohender Gefahren kraft⸗ voll zu ſteigern wußte, ſodaß ein zeitgenöſſiſcher Chroniſt von ihr ſagen konnte, ſie habe wie mit einer Kette das ge⸗ ſamte Reich vereinigt. Nach den Lebensbildern der Kai⸗ ſerinnen Konſtanza und Galla Placidia bringt Benrath mit dieſem Werke ſeine Trilogie katſerlicher Frauen des Miitelalters zu einem krönenden Abſchluß. Auch wer ſei⸗ nen Deutungen nicht überall zu folgen vermag, wird mit Freude und Anteil dieſes Buch begrüßen, zumal es auch ſprachlich hinter ſeinen Vorgängern nicht zurückbleibt, ſie vielmehr in bildhafter Anſchaulichkeit noch übertrifft. Mit befonderer Spannung aber wird gerade der Hiſtortker die angekündigte Veröffentlichung der wiſſenſchaftlichen Un⸗ terſuchungen erwarten, die der dichteriſchen Geſtaltung vp rausgegangen ſind. Ludwig Böhm. Unſer Hund. Das große illuſtrierte Hundebuch für alle. Von Profeſſor Dr. Otto Fehringer. Mit 200 Abbildungen im Text und auf 48 Tafeln. Verlag Dietrich Reimer, Berlin. Preis 8 Mark. Wer in der hundeſportlichen Arbeit ſteht, der weiß, daß Profeſſor Fehringers Name in Zuſammenhang mit einem Handbuch ſoviel wie ein umfaſſendes kynologiſches Programm bedeutet. Denn der bekannte Heidelberger Zoologe brachte für dieſe ausgezeichnete Arbeit neben ſei⸗ nem wiſſenſchaftlichen Rüſtzeug auch eine langjährige Er⸗ fahrung als Hundezüchter von Rang mit, was ihn einer⸗ ſeits vor dem oft peinlichen Ueberſchwang vermenſchlichen⸗ der literariſcher Lobgeſüänge auf Freund und Hund be⸗ wahrt, ihn andererſeits aber erſt richtig befähigt hat, den einzelnen Hundehalter oder künftigen Hundebeſitzer mit wirklich brauchbaren Ratſchlägen über Auswahl der Raſſe, Hundepflege und ſonſtigen praktiſchen Hinweiſe zur Hand zu geben. In ſeiner Anordnung des unendlich rei⸗ chen Stoffes hat Profeſſor Fehringer durchaus eigne Wege eingeſchlagen und der ſonſt in früheren Handbüchern des Hundeweſens üblichen, von jedem Ausſtellungskatalog her bekannten Aufteilung unſerer heute in Deutſchland be⸗ kannten rund 100 verſchiedenen Spielorten der Gattung „oanis“ eine entwicklungs⸗ und ſtammesgeſchichtlich wohl⸗ begründete große Genealogie der Raſſenkreiſe vom Pfahlbauſpitz über Schlittenhund, Bronzehund, La⸗ gerhund, Aſchenhund bis zum Langkopfhund und ihren Abküömmlingen gegenübergeſtellt. Dabei handelt es ſich nun aber keineswegs um eine akademiſch⸗gelehrte Ausein⸗ anderſetzung mit dem Thema, ſondern der hiſtoriſche ebenſo wie die beiden den heutigen Beziehungen zwiſchen Menſch und Hund gewidmeten Teile des Buches ſind mit bemerkenswerter Flüſſigkeit und Anſchaulichkeit geſchrie⸗ ben, während gleichzeitig neben einer ganzen Reihe erkäu⸗ ternder Zeichnungen im Text vor allem die vielen wun⸗ derſchönen Aufnahmen des bekannten Münchner Tier⸗ photographen A. Dauer weſentlich zur Belebung dieſes wirklich„für alle“ brauchbaren Hundebuches beitragen. Schopenhauers Wort„Wenn es keine Hunde gäbe, wollte ich nicht leben“ ſteht als Motto an ſeinem Anfang. Die Wunder der ewig ſchöpferiſchen Natur aber ſprechen aus allen ſeinen Seiten, die unſerm beſten Kameraden der Tierwelt ein neues, ſchönes Denkmal ſetzen. Margot Schubert. Haugdtichtitleitet und derantwortlich für Polttik: Ir Alois Wiabauer Stellvertreter des Hauptſchriftlettere und verantwortlich für Kultur bolt, Theater und Unterhaltuna Carl Dun Cllen bart— 1 1. B. Richard Schönfelder.— Lokaler Tell:. B. r. F. W. Koch.— Kunſt, Füm und Gericht: Dr. F. W. Ko ch.— Spork: 1. B. Richard Schönfelder.— Südweſtbeutſche Umſchau und 8 1. V. Dr. F. W. Koch, ſämtliche in Mannheim. rausgeber rucket und erlegen Neue Mannhbeimei 19 95 T. end Bode& Co. Mannheim. R 1. 4/6— Verantwortlich für Anzeigen und Geſchäftliche Mitteflungen Jakob Faude. Mannheim. gur geit Breisliſte Nr 12 gültig. krampft die Hände ſo um die hölzerne Lehne, daß ſte weiß werden wie Kalk.„Sie müſſen nicht böſe ſein“, ſagt er endlich, ſeine Stimme iſt wie die eines klei⸗ nen Kindes.„Ich habe das Geld nicht.“ „Nicht?“ Der andere kneift die Augen zufammen und ſieht ſein Gegenüber an, wie etwa eine Schlange den kleinen Froſch anſteht, den ſie gleich darauf zu freſſen vorhat.„Sie haben das Geld nicht?— Ja, Himmelherrgott, warum ſind Sie dann überhaupt hergekommen?“ „Weil ich Sie bitten wollte, daß Sie noch einma Aufſchub gewähren— noch ein paar Wochen— es muß ſich doch eine Möglichkeit finden laſſen, den Be⸗ trag herzubringen.“ Schoppenſtein hat ein Lineal in die Hand genom⸗ men, das er nun in kurzen wippenden Stößen auf die Tiſchplatte niederklatſchen läßt.„Ich denke nicht daran“, ſagt er nun, und ſein Gaſt zuckt zuſammen, wie non der Peitſche getroffen.„Hören Sie, Schrat⸗ tenhofer, ich denke nicht daran. Ich habe ganz ein⸗ ſach keine Luſt mehr, mich von Ihnen zum Narren halten zu laſſen. Vor einem Jahr habe ich Ihnen vierzigtauſend Franken gehielen zu einem ehrlichen Zinsfuß, vor ein paar Monaten ſchon war das Geld fällig, und immer wieder habe ich in meiner Gut⸗ mütigkeit auf eine Rückzahlung verzichtet. Ich bin ſo weit gegangen, daß ich zufrieden ſein wollte, wenn ich wenigſtens zehntauſend zurückbekäme. Heute, das wiſſen Sie genau, war letzter und allerletzter Ter⸗ min. Und jetzt kommen Sie und wollen mich wieder vertröſten! Himmelherrgottnochmal!— Aber ich ſage nun einmal nein und noch einmal nein. Es dſt Schluß. Entweder, Sie bringen mir bis heute abend die zehntauſend, oder ich übergebe die Sache dem Ge⸗ richt zur Zwangseintreibung, aber dann nicht ſtur die zehn⸗, ſondern die vierzigtauſend. Ich bin kein Verleihgeſchäft; wenn ich Ihnen damals beiſprang, ſo nur, weil wir uns ſeit vielen Jahren kennen, und weil ich Ihnen aus dem Dreck helfen wollte. Aber auch ich habe Verpflichtungen, Schrattenhofer, wich⸗ tige Verpflichtungen ſogar, und ich brauche alle Außenſtände. Gerade in den letzten Tagen arbeite ich an den Anfängen zu einem nenen Projekt— mit einem Wort: Ich muß mein Geld haben. Sagen Sie es klipp und klar: Bekomme ich es heute noch oder nicht?“ „Nein!“ [Fortſetzung folgt.) —.... Deutſche Fußball-Meiſterſchaft Alles klar für den erſten Spieltaa am 6 April Am 6. April beginnen die Gruppenſpiele zur Deutſchen Fußballmeiſterſchaft. Das Fachamt hat den in großen Zügen ſchon früher bekanntgegebenen Spielplan nicht mehr geändert. Der Bereich Berlin⸗ Brandenburg wird nun wohl oder übel das letzte entſcheidende Spiel zwiſchen Hertha⸗BScé und Ten⸗ nig Boruſſia Berlin um die Bereichsmeiſterſchaft an einem Wochentag veranſtalten müſſen da der neue Meiſter bereits am 6. April um die„Deutſche“ zu kämpfen hat. An der in den letzten Jahren bewähr⸗ ten Gepflogenheit, einen Teil der Spiele auf ver⸗ einsfremden Plätzen austragen zu laſſen. wird auch in dieſem Jahr feſtgehalten. So haben im einzigen Spiel der Gruppe 3 am 6. April der Südweſtmeiſter Kickers Offenbach und der Niederrheinmeiſter Tus Helene Eſſen im Frankfurter Sportfeld anzutreten. Die Kämpfe des erſten Spieltages(6. April) wurden wie folgt angeſetzt: Gruppe 1a: Vorw. Raſ. Gleiwitz— ESV Stettin im Hindenburgſtadion zu Gleiwitz.: Gruppe 1b: NST Prag oder SV Pilſen Berliner Meiſter in Prag oder Teplitz. Gruppe 2a: Hamburger SV— VfB Königsberg (SV⸗Platzj. Gruppe 2b: Ves Osnabrück oder SV Hannover — Boruſſia Fulda in Osnabrück oder Hannover. Gruppe 3: Kickers Offenbach— Tus Helene Eſſen in Frankfurt a. M.(Schiedsrichter Pennig⸗Mann⸗ heim.) Fußball im Reich Danzig ⸗Weſtpreußen⸗Wartheland: LS Poſen— Preu⸗ ßen Danzig(Endſpiel) 22. 5 Berlin⸗Brandenburg: Städteſpiel Berlin— Sofia.0. Schleſien: Beuthen 09— Preußen Hindenburg 370; Vorwärts Breslau— Tuß Schwintochlowitz:3; Breslau 06— Hertha Breslau 211. Sachſen(Meiſterſchaft): Sportfr. 01 Dresden— Fortuna Leipzig:2; Tura 99 Leipzig— Dresdner SC:5; Wacker Leipaig— Polizei Chemnitz:3; Chemnitzer BE— V. Leipzig:4; SC Planitz— Riſaer SV 410. Mitte(Meiſterſchaft): 1. JV Jena— Halle 98 811; Crick. Vikt. Magdeburg— Wacker Halle(Geſ. Sp.) 513. Nordmark(Meiſterſchaft): Fortung Glückſtadt— Altona 98:2; Victoria Hamburg— Barmbecker SG:2; Wil⸗ helmburg 09— Eimsbütteler SG:2; St. Georg/ Sp. Hamburg— Boruſſia Harburg:2; Polizei Lübeck Harburger SV 02. Niederſachſen(Meiſterſchaft): Hannover 96— Vſè Os⸗ nabrück(2. Endſp.):1) Werder Bremen— Arminia Hannover, Niederſachſen⸗Pokal:1; Eintracht Braunſchweig Brandenburg SG 114. Pommern: OSV Stettin— Vie Stettin:0 MTV Pommerensdorf— Stettiner SC 218. Weſtfalen(Meiſterſchaft): Vfs 48 Bochum— Schalke 604 :5; DScé Hagen— SpVgg Röhlinghauſen:2; Boruſſia Dortmund— Arminia Bielefeld:0; Union Gelſenkirchen — Arminia Marten:0. Mittelrhein(Meiſterſchaft): Tura Bonn— Düren 99 :0 Vis 39 Köln— Fort. Düſſeldorf(Geſ. Sp.):2; Sülz 07— Helene Eſſen(Geſ. Sp.):3; Troisdorf 05— BfR Köln 225. Oſtmark(Meiſterſchaft): Rapid Wien— Auſtria Wien 120; Vienna Wien— Grazer SC:1; Florisdorfer AC — Fe Wien:3; Wacker Wien— FC Wien 21. Sudetenland(Meiſterſchafts⸗Endſpiel): In Schreckenſtein: NST Prag— SW Pilſen:2. Heſſen(Freundſchaftsſpiele) Boruſſia Fulda— Rotweiß Frankfurt:2; Sc 03 Kaſſel— Göttingen 05 32. mere eee Turner ⸗Großveranſtaltung in Mannheim »Am Karfreitag iſt, wie mitgeteilt, der Roſengarten der Schauplatz turneriſcher Wettlämpfe welche die Spitzen⸗ turner der Bereiche Baden— Württemberg— Südweſt und Weſtfalen in der Vorrunde im Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft im Bereichs⸗Mannſchaftslampf zuſammen⸗ führt. Auf Einladung und unter Vorſitz des Führers des TW 1846. K. Groß, trat am Dienstag ein aus 14 Mann beſtehender Arbeitsausſchuß. dem auch Bezirksführer L. Stalf und Bereichsobmann R. Groth⸗Karlsruhe bei⸗ wohnten, zuſammen, um die notwendigen Vorbereitungen in die Hand eu nehmen. Hundert Kleinigkeiten ſind zu be⸗ rückſöchtigen und müſſen wohl geordnet ſein, wenn das Ganze klappen ſoll.. Die in dieſem Ausſchuß aufgeſpeicherten Erfahrungen im der Anordnung und Durchführung großer Turner⸗Ver⸗ amſtaltungen(Bereichstur n feſte) u. alljährliche Roſengarten⸗ ſchauturnen uſw.) die Begeiſterung die alle beſeelt und die Eiwfatfreudigkeit, die alle belundeten, geben die Gewähr, daß alles wohl vorbereitet und ſo durchgeführt wird, daß ſich Mannheim auch für die Vergebung turneriſcher Groß⸗ veranſtaltungen beim Reichsfachamt in Berlin in empfeh⸗ lende Erinnerung bringen konn. Sportlich geſehen wird Hieſer Wettkampf von allen bisher im Roſengarten durch⸗ geführten Wettkümpfen den Höhepunkt bilden. Die Durchführung iſt ſo getroſfen, daß vormittags die Hälfte der Kämpfe erledigt wird, und bei niedrigen Ein⸗ trittspreiſen vornehmlich der Jugend deutſches Turnen in ſeiner Höchſtentfaltung zu zeigen. Die Entſcheidungen, die in überſichtlicher Weiſe ſede einzelne Uebung in das Blick⸗ feld aller Zuſchauer rücken, finden nachmittags von 2,“ bis 4% Uhr ſtatt. Bl. Dreimal Finnen in Front Anternationale Ringerturniere in München Weit erfolgreicher als in Augsburg waren die finniſchen Ringer in München, wo allerdings auch ihre beſten Kräfte der Länderſtaffel auf die Matte gingen. Durch die Olympiaſieger Pihlajamäki und Koskela ſowie den ſtarken Halbſchwergewichtler Mel⸗ lavue kam Suomi zu drei Turnierſiegen, während der vierte an den Bamberger Müller fiel. Im Federgewicht belegte Kuſtaa Pihlajamäki den erſten Platz vor Böck(Neuaubing). Koskela war im Leichtgewicht allen Mitbewerbern klar über⸗ legen und gewann mit zwei entſcheidenden Stegen Über Hirſch(München) und Weidner(Stuttgart) das Turnier vor Weidner und dem Münchener Hering. Ueberraſchend ſchwach war im Halbſchwergewicht der Deutſche Meiſter Peter(Neuaubina), der zweimal⸗ entſcheidend verlor. Der Finne Mellavudo kam über Feilhuber(München) und Peter zu zwei leich⸗ ten Fallſiegen und war damit Sieger im Geſamt vor Feilhuber, der Peter noch nach Punkten beſiegt hatte. Im Schwergewicht aab es die einzige Niederlage der finniſchen Gäſte, Perakorpi wurde hinter Müller (Bamberg) Manger(Neuaubing) und Huber(Mün⸗ chen) nur Vierter. Für die Ueberraſchung hatte hier der Olympiaſieger im Gewichtheben Sepp Manger geſorgt, indem er im erſten Kampf den Finnen Pera⸗ korpi in knapp 12 Minuten auf die Schultern legte. 133 Die Ergebniſſe. Federgewicht: Pihlajamäki(.) beſtegt Leitmann (München) nach:0; Böck(Neuaubing) beſtegt Leit⸗ mann durch Aufgabe; Pihlafamäki beſiegt Leitmann :0; Endſtand: 1. Pihlajamäki, 2. Böck, 3. Leitmann. Leichtgewicht: Koskela(.) beſiegt Hirſch(Mün⸗ chen) nach:45 Min.; Weidner(Stuttgart) beſiegt He⸗ ring(Neuaubing):1; Koskela beſiegt Weidner nach 11:15 Minuten durch Aufreißer; Endſtand: 1. Kos⸗ kela. 2. Weidner, 3. Hering, Hirſch. Halbſchwergewicht: Mellavue(.) beſiegt Feil⸗ huber(Neuaubing] nach:10 durch Hammerlock; Feilhuber beſiegt Peter[Neuaubing] 310; Mellavue beſtegt Peter(Neuaubing) durch Doppelnelſon nach 6105 Min.; Endſtand: 1. Mellavuo, 2. Feilhuber, 3. Peter. a Schwergewicht: Sepp Manger(Neuaubing) beſtegt Perakorvi(.) nach 11:50; Müller(Bamberg) beſiegt Huber(München]:1; Huber(München) beſiegt Pe⸗ rakorpi(.) in:30 durch Ueberwurf: Müller beſtegt Manger:0 Min.; Endſtanud: 1. Müller, 2. Manger, 3. Huber, 4. Perakorpi. Ehepaar Baier gewinnt Großen Preis Der erſte Große Preis der Reichshauptſtadt in dieſem Jahr wurde am Freitag wiederum von Maxie und Ernſt Baier gewonnen. Das Ehepaar fand mit ſeinem Können im vollbeſetzten Berliner Sportpalaſt wieder den größten Beifall. Beſonders bemerkenswert iſt, daß das internationigle Kampfoericht den Olympiaſiegern und Welt⸗ meiſtern zweimal die Höchſtnote 6 gab. Lag die Bewertung der Baiers bei 5,9, ſo gelangten Ilſe und Erik Pau⸗ in wieder auf 5,5, womit ſie den zweiten Platz ſicher hatten. Gerda Strauch und Günther Noack holten ſich den dritten Platz knapp vor den Schweden Britta Rahlen/ Bo Mothander. Mit ſtarſem Beifall wurde auch das jugo⸗ Uawiſche Paar Palme Biber bedacht, das in dieſem guten Feld noch den ſechſten Platz belegte. i Die Ergebniſſe: 1. Maxie und Ernſt Baſer(Deutſchland) 7,5/11,7; 2. Ilſe und Erik Pauſin(Deutſchland) 15/11,3;: 3. Gerda Strauch Günther Noack(.) 275/109: 4. Britta Rahlen/ Bo Mothander(Schweden) 99,5/10,6; 5. Baran Falk(.) 1,5/10,6, 6. Palme Biber(Jugoſfawien) 44/9,6; 7. Schmidt/ Rambold(.) 49/94; 8. Minculescu/ Eiſenbeißer(Ru⸗ mänien] 54/9,0. Ehepaar Bafer lief in Königsberg Die Königsberger Eisſportzeit in der Oſtpreu e wurde mit einer zweitägigen Veranſtalkung abgef Das Weltmeiſterpaar Maxie und Ernſt Baier feierte auch hier die gewohnten Triumphe und erfreute Tauſende von Zuſchauern mit ſeinen Darbietungen. Im Eishockey ge⸗ wann der Vfͤ Königsberg die Bereichsmeiſterſchaft knapp mit 413 in letzter Minute gegen den Titelverteidiger Naſtenburger SV. Gebirgsjäger in Front Bei den Skimeiſterſchaften der Diviſion Narvik wurden hervorragende Mannſchaſtsleiſtungen geboten. Di⸗ viſtonsmeiſter im Spähtrupplauf und Gewinner des Hel⸗ dengedenlpreiſes der Diviſion Klagenfurt wurde die Ge⸗ birgsfägeruannſchaft unſer Führung von Oblt. Scheneck, die bereits auf der Internationalen Winter⸗ ſportwoche in Villach ſchöne Erſolge erzielen lonnte. Im Abfahrtslauf erzielte der Obergefreite Siegel die beſte Zeit. Ski⸗Weltmeiſter im Walſertal An den alpinen Skimeiſterſchaften von Württem⸗ berg. die an den Oſtertagen vom 11. bis 13. April bei Riezlern im Kleinen Walſertal entſchieden werden, nehmen einige der beſten deutſchen Abfahrtsläuſer und Läuferinnen teil, darunter auch die Ski⸗Welt⸗ meiſter Albert Pfeifer(Arlberg) und Chriſtel Cranz (Freibural. Den Titel der Männer verteidigt der Sonthofener Kreiſer, der im vergangenen Jahr den Abfahrtsſieger Pfeifer in der Kombination überflü⸗ geln konnte. Auch bei den Frauen iſt mit Hildeſuſe Gärtner(Freiburg) die Vorjahresmeiſterin wieder am Start. buntes gen eueren N . Spaniens erſte Segelfliegerſchule In Huesca(Aragonien wurde Spaniens erſte Segelfliegerſchule offiziell eingeweiht. Die Schule, die nach den neueſten Erfahrungen angelegt iſt und mehrere deutſche Segelflugzeugtyven für den Uebungsbetrieb zur Verfügung hat, wurde bereits vor einiger Zeit in Betrieb genommen und bis zur feierlichen Einweihung ſind ſchon über 400 Starts erfolgt, wobei ſich der längſte Flug über drei Stun⸗ den erſtreckte. Schwedens Gewichtheber ſtark verbeſſert Die ſchwediſchen Gewichtheber haben bei ihren Meiſterſchaften in Stockholm recht gute Lelſtungen gezeigt. Internationales Format hat vor allem der Bantamgewichtsmeiſter Lennard Englund, der mit 75 Kg. im Drücken, 82,5 Ka. im Reißen und 105 Kilogramm im Stoßen auf 262,5 Kg im Olympiſchen Dreikampf kam und damit vier neue ſchwediſche und gleichzeitig auch ſkandinaviſche Beſtleiſtungen auf⸗ ſtellte. Weitere Rekorde ſind die 97,5 Kg. im Reißen des Leichtgewichtlers Högbera und die 370 Kg. im Dreikampf des Schwergewichtlerg Löfdahl. Berufsboxen im Ausland Zwei ehemalige Europameiſter kämpften dieſer Tage mit wechſelndem Erfolg in USA. Der Italie⸗ ner Saverio Turiello, der den euxopäiſchen Welter⸗ ewichtstitel innehatte, trat in Pittsburg gegen den Veltmeiſter Zivic an, den er zweimal von den Bei⸗ nen ſchlug, öͤann aber doch unter dem Einſpruch der Zuſchauer nach Ablauf der Runden zum Verlierer erklärt wurde. Sein Landsmann Aldo Spoldi ſchlug im Neuyorker Madiſon Square Garden den Ameri⸗ kaner Johnny Seeling im Leichtgewichtskampf in der zweiten Runde entſcheidend.— In ſeiner Heimat Oſt⸗ ende feierte Belgiens Schwergewichtsmeiſter Karl Sys einen Blitzſieg über den Franzoſen Pottier, der beim zweiten Niederſchlag in der erſten Runde aus⸗ gezählt wurde. Deutſchlands Kegler ſtehen in den nächſten Wochen vor neuen internationalen Kraftproben. Am 20. April findet in Budapeſt ein Kampf Deutſchland— Ungarn auf Aſphalt ſtatt, und vom 2. bis 6. Mai lommt es in Hel⸗ fin ki zu einem Dreiländertreffen zwiſchen Deutſchland, Finnland und Schweden auf der Internationalen Bahn. Portugal und Spanien haben zum 11. April nach Liſſa⸗ bon einen Hockeg länder kampf vereinbart. Zwei Tage ſpäter ſtehen ſich die gleichen Mannſchaften noch ein⸗ mal in Porto gegenüber. Bei den Ounasvaara⸗Skiwettkämpfen in Rovaniemi (Nord⸗ Finnland) gewann der Finne Eino Ol kinuo ra, der Sieger von Garmiſch⸗Partenlirchen, den 17⸗Km.⸗Lang⸗ lauf in:06:12 Stunden mit 1 Minuten Vorſprung vor dem 50⸗Km.⸗Weltmeiſter Kurikkala. Laukfanen wurde vor dem Schweden Bräunſtröm Dritter. Der Finne Top⸗ vila gewann den Sprunglauf mit Note 223,3 und Sprün⸗ gen von 71,5 und 70,5 Meter. Den weiteſten Surung ver⸗ zeichnete Pietikalnen mit 74 Meter. Mit dem Sprunglauf zur Kombi ation wurden die finniſchen Ounasvagra⸗ Spiele beendet. Timo Mukama erwies ſich mit Weiten von 52,5 und 61 Metern als beſter Sprinder und ſiegte in der Kombination mit Note 432,5 vor Huhtala(430,8) und Sih⸗ nonen(429.). Zwei Eishockeymeiſter in Schweden. Im Gegenſatz zu allen anderen europäiſchen Ländern hat Schweden in jedem Jahr zwei Eishockeymetſter. Der eine Titelhalter wird im Rahmen der Punktſpiele ermittelt. Er führt die Bezeich⸗ nung„Ligameiſter“ und heißt in dieſem Jahr Hammarby⸗ Stockholm. Der andere Meiſter wird nach dem Pokalſyſtem ermittelt und allgemein als der Landesmeiſter angeſehen. Södertälie gewann dieſen Titel im Endſpiel gegen Göta⸗ Stockholm mit 32 nach Sniel verlängerung. Jammaron ſcklug die Comvagnonis. Bei den Kämpfen um den Deaioz⸗Polal in Aoſta traf noch einmal Italiens Langlauf⸗Elite zuſammen. Diesmal zeigte ſich Alberto Jammaron über die 18 Km. in:11:59 überlegen und ſiegte lar vor Ariſtide Compagnoni. Unter den nächſten ſechs Läufern befanden ſich auch Mario und Severino Compagnont. Fesfere Aklienmärkie Ueberwiegend Kursſteigerungen bis nahezu 4 v. H. Berlin, u. März. Zu Beginn der neuen Woche ſetzten die Aktienmärkte in feſterer Haltung ein. Soweit Rü gänge von Belang zu beobachten waren, zeichneten hierfür Zufallsorders ver⸗ antwortlich. Im übrigen bewirkten kleine Kaufcuftrige der Bankenkundſchaft und des Berufshandels überwiegend Kursſteigerungen. Im Vordergrunde ſtanden hierbei Elek⸗ trowerte und Spezialpapiere. Am Monlaumarkt eröfneten Ver. Stahl 0,50 und Bu derus 2 v. H. höher. Andererſeits büßten Mannesmann und Rheinſtahl je 0,50, Höſch 1 und Harpener 1,75 p. H. ein. Von Braunkohleuwerten wurden Ilſe⸗Genußſcheine um 0,75 und Bubiag um 1 v. H. heraufgeſetz Dt. Erdöl gaben demgegenüber 1,50 v. H. her. Am Kaliaktienmarkt ſtiegen Salzdetfurth um 1,50 v.., am Markt der Gummi⸗ nti⸗Gummi um 3 v. H. In der und Linoleumwerte C. N n chemiſchen Gruppe blieben Farben anfangs mit 187,5 unn. und verloren ſpäter 0,25 v. H. Rütgers und v. Heyden lagen hingegen je um 0,50 v. H. feſter. Von Elektro⸗ und Verſorgungswerten ſind Ach mit plus 3g„ Lichtkraft und Schleſ. Gas mit je plus 0,50, E. W. Schleſien mit plus 1 ſowie Siemens, die einen An⸗ fangsgewinn von 0,50 v. H. unverzüglich auf 1,50 v. H. ausweiten konnten, zu erwähnen. Die größte Steigerung erfuhren Bae 92 ölus 3,75 v. H. ig wa 1 Belula, 1 von 2 v. H. erlitten. Kabel⸗ und Drahl⸗, Auto⸗ und Bauwerte konnten ſich gut behaupten Bei den Ma chinen⸗ baufabriken gaben Demag, bei den Textilwerten Dierig je 1 v. H. nach. Hervorzuheben ſind, noch De. Eiſenhandel und Dortmunder Union mit je Zellſtoff mit minus 1,75 und die ar delten Allgem. Loral und Kraft mit plus 1 Bergbau kamen im Verlauf um 2 v. Von variablen Renten notierten anbeihe 159,3 gegen 159,25. Geld und Devisenmark Berlin, 31. Mörz. Bei den Valuten blieb der Schweizer Franken mit 58,05 unverändert. e mit Ab⸗ 1 * 3 * Maſchinenfabrik Lorenz AG. Ettlingen(Baden). Der Rohertrag des Unternehmens beträgt in 19⁴⁰(alles in Mill. /) 2,68(2,38). Zinsüberſchuß und ſonſtige Kapital⸗ erträge betrugen 0,013(0,042); ao⸗ Erträge 0,037(0,036). Demgegenüber betragen die Perſonalausgaben 1,48(1,28), Anlageabſchreibungen 0,43(0,42), Beſitzſteuern 0,60 0,60). Der Reingewinn beträgt/ 122 351(133 989) einſchließlich Vortrag von„ 72 789(79 852).— In der Bilanz ſtehen Anlage mit 0,40(0,45) zu Buch, daneben betragen Vorräte 0,31(0,44), Wertpapiere 1,34 41,16), Warenſorderungen 0,88 (0,89), Wechſel 0,08(0,05), Bankguthaben 0,11(0,06). Au⸗ dererſeits betragen die Rücklagen 0,50(0,50), Rücklagen für die Unterſtützungskaſſe 0,10(0,10), Werkerhaltungs⸗ rücklage 0,30(0,30). Delkredere 0,25(0,25) und Wertbe⸗ richtigungen zum Anlagevermögen unv. 0,20 Mill.. Rückſtellungen betrugen nur noch 0,58(0,59), Anzahlungen 0,09(0,07), Warenſchulden unv. 0,216, ſonſtige Verbindlich- keiten 0,47(0,23). * Bade: ia Glasverſicherungsverein a. G. Karlsruhe. Die Geſellſchaft, welche auf ein 20 jähriges Beſtehen zuruck⸗ blicken kann, hielt unter Vorſitz des Aufſichtsrarsvorſi enden Ernſt, Karlsruhe, in Baden⸗Baden ihre diesjährige Haupt⸗ verſammlung ab. Direktor Rauenbühler gab einen Rück⸗ blick über die Gründungs⸗ und Entwicklungszeit und erſtat⸗ tete einoehend Bericht über das Geſchäftsjahr 1910. Wie in den Vorjahren, ſo ſtand auch das abgelaufene Geſchäftsjahr hinſickklich der Zahl der Verſicherungen. der verſitherten Glasfläche und des Prämienauftommens im Zeichen einer ſteten Aufwärtsentwicklung. Der Schadensverlauf iſt als normal zu bezeichnen. Nach Abſchreibungen und Rückſtel⸗ lungen verblieb ein Reingewinn von 650,9). Die Mit⸗ gliederverſammlung hat den Bericht, die Bilanz und Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung einſtimmig genehmigt und be⸗ ſchloſſen, von dem Ueberſchuß 4000„ dem Rücklagekonto zu⸗ zuführen und den Reſt von 295,90% als Gewinnvortrag zu verwenden. Die ſatzungsgemäß ausgeſchiedenen Vor⸗ ſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglieder Adolf Veiter Auguſt Ernſt, Heidelberg, wurden einſtimmig wiedergewählt. Es gehören nunmehr an dem Vorſtand: E. Finkenzeller, Karls⸗ ruhe(Vorſitzender), Adolf Vetter, Karlsruhe, und Karl Borber, Mannheim; dem Auſfſichtsrat: Aug. Ernſt, Karls⸗ ruhe(Vorſitzender), Max Bauer, Otto Freundlieb Adolf Wilſer Karlsruhe, Hans Gröinger, Eberbach, Georg Mei⸗ ners, Heidelberg, Richard Salé, P orzheim, Rud. Dietrich, Raſtatt, Friedrich Bühler, Schiltach. * Textilwerk Schiltigheim Gmb Kehl am Rhein. Laut Hondelsregiſterauszug des Amtsgerichts Kehl iſt mit einem Stammkapital von 100 000/ die Textilwer? Schiltigheim Gmb Kehl am Rhein zur Erzeugung und zum Vertrieb von Spinnſtofferzeugniſſen jeder Art, insbeſondere Ober⸗ und Unterkleidung gegründet worden. Geſchäftsführer ſu Fabrikant Adolf Mann und Fabrikant Dr., Erich Hun mel(beide Stuttgart). 9 Abdatzregelung für ſtickſtoffhaltige Düngemittel. Dur Bekanntmachung der Reichsſtelle Chemie wird beſtime daß diefenigen Mengen an ſtickſtoffhaltigen Düngemittenn die noch im laufenden Dümgejahr, d. h. bis zum 31. Nai bezogen werden dürfen, bis zum 21 4. vorbeſtellt leit müſſen. Mengen, die bis zu dieſem Zeitpunkt nicht beſtel worden ſind, dürfen nicht mehr geliefert werden. 5 * Beiträge zur Rentenverſicherung bei Aus landsauſen, halt. Durch Rei. 28/41 DSt. werden Beſtimmungen füt die Ueberweiſung von Leiſtungen der Rentenverſicherung in das Ausland getroffen. Ueberweiſungen ſind im alge⸗ meinen nur noch in dem Verhältnis möglich, als Per träge zur Beamtenverſicherung aus dem Ausland eingehkr, Hopfeubericht (Bericht für die Zeit vom 22. mit 28. März Wenn auch die für Hopfen angeſetzte Eindeckungsaltio der deutſchen Brauwirtſchaft als abgeſchloſſen und por allem auch als ganz erfolgreich angeſehen werden kann e zeigte ſich doch da und dort bei einzelnen Brauereien immtr noch lebhaftes Intereſſe beſonders für gute und beſtvenhan, dene Hopfen der verjährigen Ernte. So hielt auch in der heute ſchließenden Berichtswoche die Nachfrage nach guler Sorten für Inlandsbedarf an. Bei freundlicher Stimmun konnten wieder gonz befriedigende Umſätze errreicht werden Dabei erzielten Hallertauer 200225 /, Tettua iger 20 Sralter 225255„ und Gebirgsbopfen und Württemberg je 180190„ je 50 Kilb. Das Auslandsgeſchäft erwies s im Verhältnis zwar weniger umfangreich, doch erreichte die Umſätze hier immer noch einige hundert Ballen. Außer, dem ſtehen wieder größere Abſchlüſſe bevor. Die Preise ſſnd auch hier unverändert. Stimmung bei Wochenſchluß ruhig aber freundlch. Am Saazer Mark iſt das Geſchäft bei unveränderten Preiſen noch ruhig. Dagegen entwickelte ſich im Prolel⸗ toratsteil des Saazer Gebietes eine regere Geſchäftstäti⸗ keit. Es wurden größere Umſätze meiſt für Auslandstez⸗ nung gemeldet, wobei ſich die Preiſe zwiſchen 1400 und 10 Kronen bewegen. Es erfolgt nunmehr die Abnahme ber noch unverkauften Hopfen durch die Bößhmiſch⸗Nahriſhk Hopfenverkehrsgeſellſchaft. die bereits die Aufkäufer für zi einzelnen Gemeinden beſtimmt hat. Der Markt in Belgien iſt ruhig, die Preiſe ſind ei Am Lande wurden in den letzten Wochen 12001250 Frs. e 50 Kilo geboten. Die Eigner zeigen aber nur wenig Mei gung zum Verkauf. 25 11 Frankfurt a. I. Dt Gold u Süber 3080 8080 deutsche testverzinsliche Werte Deutsche Steinzeug. 29500 2) 29 31 Ei e 8 155 75 zUrschE s SAN N Eichbaum: Werger. 0 leg DEUTSCHE STAAT SANLEIHE Elektr Licht u Kran 2000 20 4% Schatz D R. 88 101,7 101.7 Enzinger Union 4% Baden 1927 102.0 102.]. G. Farben 1880% Altbes Dt Reicg. 159.1 159.7 5 n 9900 1780 HEN rünu Bilfinger.. 3340 8850 . Harpener Bergbau. 165% 1650 4% Heidelbere 2„„ Heidelberger Zement 199% 4% Mannheim 26. 102.0 102.0 Hoesch Berg Ww. 4% Pforzheim Holzmann.. 10 2815 pFANDBRIEFE Kalker Brauerei. 845 8 727 Klein. Schanzl., Becker 22 0 2700 6 Frank Hyd Gpf ener Wen, 0 R 1 Klöckner- Werke. 189 1 „ 103.5 108.5 Lanz A6. 2 d 35 195. Bank 108.5 10345 Ludwieshaf Akt- Br.. 4 Piel: Hyo Bann 8 e 1 6655 24—286 f 29 25 annesmann 1580 5 8 Metallgesellschaft. 170% f 4% Rh. Hp-B. 44 u 45 Rhein. Eleber Naunh. 1650 INDUSTRIE OBLidATIO NEN Rhein. Westf Elekir ließe. 5 105 Y cb. Rütgers 1960 800 N.3 18˙6 Sslzdeffurin 27 4½ Dit ind- Bank 39 108.8 103.6 25 0 9 o Gelsenkirchen 86 104.0 14. S N 5 Kruppe 36 13.2 102 117 2 1 4 g 5 Seilindustrie(Wolff) 144. 4 er Stsbiwerke 14,0 103, Siemens u Halske 278,0 2750 8 10. Farb BM. Ani 25 144„ Süddeutsche Zucker. KTIEN Zellstoff Waldhof 17465 lng Ada- Ada Schuhfabrik 171.0 17% BANKEN Adlexwerke Klever. 1520 155 Hl Act. Gebr 114.5„Bayr. HW ü-Bank 188 80 A. E G e e 10525 lee Asrhaffend Zellstoff-.. eutsche Bank„ ds Augsb Nürub. Masch 187,0 185.5 Deutsche Reichsbank 1262, Bavr Motorenwerke 214,0 215.0 Dresdner Banz 14%„ Brown. Boverie&(Je. 156,0 160.0 Pfalz Hyp.-Bank 14 Contin Gummi.. 291,0 Bhein Hp Bank.. 1720 425 Daimler-Benz: 1720 173.7 Deutsche Erdol... 167,5 166.0% Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März 0 31[ Bbeinpegel 30. Rhbelnnegel. 27 2829 30 31 ebe 2820 f Nannbelim 1 40504 Bneinteldel..25.342,47.50 2 41 Kaud. 36138104 9 5% Breisach.98.96 2,15.27 2,17 Köln.00 445 4 6750 keh!.60.64.9 108.058,01 Jen Stralburs.52 2,62.78.97 2 93 Neckar pegel 5 Maxeu.39.46.64.86.92 Mennbeim.60 4,45.87, Vol dem Umzug meine geben Sie, bitte, Ihre neue grüngrundig, mit Adresse in unserer Ge- reinſeid. Anterkl. 42), ſchw. Panne⸗ schäftsstelle ab. liel(lang. 43), NEUE MAMMHE MER ZEUTUNE ſchwz. Wollſpitzen⸗ kleid(lang, 48), Sommerfacke, ſport⸗ ene ellen Ein braues Mädchen.. 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Danksa gu ng Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und reichen Kranz und Blumenspenden beim Hinscheiden meines unte eeg lichen Mannes, unseres lieben Vaters, Schwieservaterß und Gro vaters, Herr Daul Senghaus Lokomotivführer J. R. sagen Wir allen hertlichen Dank. Ganz besonders danken ir der hochw. Geistlichkeit, den ehrw. Schwestern von St. Peler. dem St. Paulusverein sowie der Fachschaft der Reichsbahnbeam- ten für ihre letzte Ehrung. Mannheim(Burestraſse 20), den 31. Marz 141. In tiefem Schmerz: Im Namen aller Hinterbliebenen; Nosa Senghaus Stszen Schlafzimmer zimmer Schlafzimmer a 1 25 er .„ Eing., in gut. m. Küchenben. in Hute reiniet 1 Cr. hoch, ſofort 9 5 1 5 13 0 Zimme schön wie neu. das] zu verm. Sts484 zu verm. Sts460 A zu om. an nur Luiſenring 5. Grabenſtraße 3, ruh. Hauſe Nähe 80. ng. unt. St 3488 Herrn z 8. 0 parker „ parken 1 Tr.(Luiſenring) an die Geſchäftsſt. S480 Chaiſelg., fofort zu vermiet. auch vorüberg zu ſofort zu vermiet. zu vermieten.„ 7⁵⁵ gabe vm. 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