8 HMübhbumuuununmauununannn 17 165 Erſcheint wöchentl. mal. Bezugspreiſe: in unſ Geſchäftsſt abgeh..70 M. dch. d. Schwetzinger Str. 44. ret Haus monatl..70 M. u. 80 Pf. Tra oſt 200 M. ohne glluſtr.,.80 M nit dlluſtr 4 einſchl. Poſtbef.⸗ eb. uzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.: Waldhofſtr. 12, Kr i 1 . Meerſeldſtr 18 Negiſcherſtr. 1. Fegauplftr. 65 i paner Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. J. d. folgenden Monat erfolgen. zeile 68 Pfg. gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12. keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Anzeigenpkeiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Textmilllmeter⸗ Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein el gwangs vergleichen od. Konkurſen wird Gerichtsſtand Mannheim. Nenslag. 3. Jun 1941 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1. 48. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Groß Erfolge im Kandelskrieg Tag⸗Einflüge der RAß in Schleswig ⸗Holſtein Nächtlicher Angriff auf Berlin (Funkmeldung der NM.) + Berl in, 3. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Kriegsmarine und Luftwaffe führten auch im Monat Mai den Handelskrieg gegen Groß⸗ britannien mit gutem Erfolg. Der Feind ver⸗ lor in dieſem Monat insgeſamt 746000 BRT Handelsſchiffsrau m. Hiervon wurden 479 000 BR durch die Unterſeebootswaffe, 215 000 BR durch die Luftwaffe, der Reſt durch Ueberwaſſerſtreitkräfte der Kriegsmarine ver⸗ ſenkt. Die Verluſte des Feindes durch Minen⸗ Unternehmungen ſind hierbei nicht berückſichtigt. Die Luftwaffe verſenkte am geſtrigen Tage und in der letzten Nacht bei Angriffen auf ſtark geſicherte Geleitzüge vor der britiſchen Oſt⸗ küſte fünf Handelsſchiffe mit zuſammen 21 100 BRT und beſchädigte fünf weitere Frachter ſchwer. Fernkampfflugzeuge erzielten im Atlan⸗ tik weſtlich der Farör⸗Inſeln Bombentreffer auf einem großen Handelsſchiff. Bei Tage wurden außerdem die Hafenanlagen 5 85 Tyne⸗ und Humber⸗Mündung bombar⸗ iert. In Nordafrika geringe Artillerietätig⸗ keit vor Tobruk. Der Feind warf bei Tage mit einzelnen Flugzeugen im Schutze tiefliegender Wolken Bomben in Schleswig⸗Holſtein, die nur un⸗ erheblichen Schaden anrichteten. Jäger ſchoſſen dabei zwei britiſche Kampfflugzeuge ab. In der letzten Nacht warf der Feind an verſchiedenen Orten Weſt⸗ und Norddeutſchlands Brand⸗ und Sprengbomben. Einzelne Flugzeuge drangen bis Berlin vor. Die Angriffe forderten ge⸗ ringe Verluſte au Toten und Verletzten und verurſachten Gebäudeſchäden in Wohnvierteln. Militäriſcher oder wehrwirtſchaftlicher Schaden entſtand nicht. Nachtjäger und Flakartillerie ſchoſſen drei der angreifenden britiſchen Flug⸗ zeuge ab. Während der Kämpfe auf Kreta zeichnete ſich eine Gebirgsjägerkompanie unter Führung von Oberleutnant Walter beſonders aus. Die Kompanie ſtieß tief in den Rücken des Feindes vor, nahm eine zur Sprengung vorbereitete Brücke und ſicherte ſie für die anſchließenden Verfolgungskämpfe. Voſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Im Mal wieder 746000 BR verſenkt Der italieniſche Wehrmachtsbericht (Funkmeldung der NM.) + Roo m, 3. Juni. Der italieniſche Wehrmachtsdericht Dienstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: vom Die Operationen auf der Inſel Kreta ſind beendet. Auf der Juſel wurden unſere Ge⸗ fangenen befreit. Unſere Abteilungen ſetzen die „ des ihnen zugeteilten Abſchnittes ort. In der Nacht zum 3. Juni hat eine unſerer Fliegerformationen Flugplätze der Inſel Malta bombardiert. 92 Nordafrika au der Tobruk⸗Front be⸗ trächtliche Artkillerietätigkeit. Fliegerforma⸗ tionen haben im Hafen liegende Schiffe ſowie die Hafenanlagen und Lagerhäuſer dieſes Stütz⸗ punktes wiederholt bombardiert. Ein Traus⸗ porter wurd verſenkt. Unſere Jäger haben zwei feindliche lugzeuge abgeſchoſſen. Ein eigenes Flugzeug iſt nicht zurückgekehrt. In Oſtafrika keine Neuigkeit von Be⸗ deutung. Das ſchlechte Wetter behindert die eigenen und gegneriſchen Bewegungen. Die ſtrategiſche Bedeutung des Falles von Kreta Vergebliche engliſche Bagatelliſierungsverſuche— Englands ganze Nahoſt⸗Poſinon gefährdet Drahtbericht unſeres Korre⸗ ſpondenten — Rom, 3. Juni. Das Schickſal Kretas iſt beſiegelt, wie man in Rom nach den Pfingſttagen feſt⸗ ſtellt. Die Engländer haben damit eine neue ſchwere Niederlage erlitten, denn durch den Fall von Kreta wird die Ver⸗ bindung zwiſchen Gibraltar und den ägyptiſchen Häfen noch ſchwieriger. Die engliſchen Schiffe, die in Zukunft noch dieſe Linie befahren wollen, müſſen nicht nur die Meerenge von Sizilien paſſieren, ſondern auch die ſchmale Stelle zwiſchen Kreta und der Cyrenaika. Damit ver⸗ liert die britiſche Poſition bei Tohruk vollkommen ihre ſtrategiſche Bedeutung. Außerdem wird das bekannte Stütz⸗ punktdreieck Alexandria— Zypern Haifa zu einer ſehr gefährdeten Stellung und Alexandria wird in Zukunft den Luft⸗ angriffen der Achſenmächten noch mehr „ales KRETIA S Athen 3925 m 2 briech. festland 125 um 0* , e e 55 5 8 58 95 . 68 r 4 8 e 7 3 . l 7 N rr... 5 ebene 707005 ee 1 1 9. Nee e eee 8 Slopnonisi Saudopulon 3 N. K 5* E lap sſderos eee eee . e ik ene Alexandria 500 m ausgeſetzt. Außerdem wird das geſamte Aegäiſche Meer nunmehr vollkommen von den Achſenmächten beherrſcht. Daß die Engländer ſelbſt die ſtrategiſche Bedeu⸗ tung von Kreta ſtets anerkannt haben, geht aus der vor einigen Wochen von Churchill ausgegebenen An⸗ kündigung hervor, in der er ſagte:„Wir w erden, ohne an Rückzug zu denken, unſere Stellungen auf Kreta bis zum Tode verteidigen.“ An dieſe Worte erinnert heute die italieniſche Preſſe und froniſiert die Verſuche der britiſchen Propaganda, jetzt den Fall von Kreta zu bagatelliſieren. So hat Reuter aus Kairo er⸗ klärt, England habe ſich von Kreta zurückgezogen, als die britiſchen Verluſte den Wert des Einſatzes zu überſteigen oͤrohten. Dieſe lächerliche Begrün⸗ dung des neuen engliſchen Rückzuges bezeichnet Vir⸗ ginio Gayda als„Milchmädenrechnung“. Drei Tatſachen führt anan in Rom als entſchei⸗ dend für den ſchnellen Zuſammenbruch der britiſchen Verteidigung auf Kreta an: 1. Den Umſtand, daß die engliſche Flotte das öſtliche Mittelmeer ebenso wenig beherrſcht wie das weſtliche, 2. den überaus wipkſamen Einſatz der deutſchen Luftlandetruppen auf der Inſel, 3. die Landung italieniſcher Truppen, durch die die Engländer ſchließlich zwiſchen zwei Feuer genommen wurden.: Den Rückzug der Briten von der Inſel bezeichnet man in Rom als nicht weniger„ruhmvoll“ als die Einſchiffungen von Dünkirchen und Andalsnes. Virginio Gayda beſtreitet im„Giornale'Italia“ die Richtigkeit der amtlichen engliſchen Mitteilung, daß 15 000 Mann ſich von Kreta hätten retten kön⸗ nen, da die Engländer gar nicht ſoviel Schiffe zur Verfügung gehabt hätten. Schwerer Schock in Kairo Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 3. Juni. Wie aus Beirut gemeldet wird, haben die Nach⸗ richten von der engliſchen Niederlage auf Kreta und die Ankunft zahlreicher ſchwerbeſchädigter engliſchen Kriegsſchiffe im Hafen von Alexandrien auf die ägyp⸗ tiſche Bevölkerung einen tiefen Eindruck gemacht. Die britiſchen Militärbehörden in Aegypten ſind nach Be⸗ richten aus Kairo dermaßen beunruhigt, daß ſie eine Reihe von überſtürzten Maßnahmen getroffen haben. Die von Kreta geflohene griechiſche Regie⸗ rung hat, wie gleichzeitig aus Kairo gemeldet wird, im Anſchluß an die füngſten Ereigniſſe, vor allem an den Fall von Kreta ihre Demiſſion e 2 Erkönig Georg hat die Bildung einer neuen Regierung angekündigt und zugleich eine Proklama⸗ tion erlaſſen, in der er erklärt, daß er den Kampf an der Spitze der griechiſchen Truppen im Nahen Orient fortſetzen werde. Die Türken konnten es nicht glauben EP. Iſtanbul, 3. Juni. Die türkiſche Preſſe beſchäftigt ſich in den letzten Tagen mit der Entwicklung der Lage auf Kreta. „Tasviri Efkjan“ ſchreibt, man habe nicht glauben wollen, daß den Deutſchen die Beſetzung Kretas ge⸗ lingen könne, da England doch das Meer beherrſche. Die Beſetzung Kretas durch deutſche Truppen bedeute einen tödlichen Stoß für die Engländer im Mittelmeer. Sogar Valtſchin muß im„Yeni Sabah“ zugeben, daß die Engländer auf Kreta geſchlagen ſind. Er ſchreibt, daß er nur mühſam ein Lächeln unterdrückt habe, als die erſten Meldungen von den deutſchen Luftlandetruppen von Kreta kamen. Aber man habe nicht gewußt, daß es möglich ſei, Fallſchirmtruppen in ſolcher Anzahl zu landen. Die Deutſchen hätten eine neue Phaſe in der Geſchichte des Krieges eingeleitet. Seit Beginn der Feindſelig⸗ keiten im Jahre 1939 habe Deutſchland immer die Initiative gehabt. Die italieniſchen Operationen auf Kreta Sie wurden trotz ſtärkſten feindlichen Widerſtandes planmäßig durchgeführt Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 3. Juni. Die Schlacht um Kreta hat gezeigt, daß die Luftwaffe in vielen Fällen Flottenſtreitkräften überlegen ſein kann, indem ſie alle Regeln der Seekriegsführung umwälzt. Dieſe neue Kampf⸗ methode, ſtellt ein amtlicher Kommentar zum ita⸗ lieniſchen Wehrmachtsbericht feſt, wird auf die weitere Entwicklung des Krieges größten Einfluß haben. Die Eroberung Kretas hat jedenfalls gezeigt, daß die engliſche Ueberlegenheit zur See durch die Luftüberlegen⸗ heit der Achſenmächte überwunden iſt. Im einzelnen gibt der amtliche italieniſche Kom⸗ mentar eine zuſammenfaſſende Darſtellung der italieniſchen Operationen auf Kreta. Am 28. Mai um 18 Uhr ſeien die erſten italieniſchen Truppen in der Bucht von Sitia an der Oſtküſte Kre⸗ tas gelandet und bereits zwei Stunden ſpäter um 20 Uhr war das geſamte Perſonal mit ſeinem Ma⸗ terial an Land gebracht. Noch in der gleichen Nacht kamen die italieniſchen Truppen in Berührung mit dem Feinde. Die Zämpfe ſpielten ſich in einem ge⸗ birgigen Gelände ab, in dem es keine Straßen gab. Den Italienern waren zwei Aufgaben geſtellt: 1. Vorſtoß in weſtlicher Richtung an der Nordküſte, um die Buchten zu beſetzen, die dem Feind für den Nachſchub oder zum Rückzug dienen konnten ſowze die Verbindung mit den deutſchen Truppen, die bei Kandig opereriten, herzuſtellen. 2. Vormarſch ent⸗ lang der Südküſte, um den Engländern auch hier eine Möglichkeit der Verteidigung oder des Rück⸗ zuges zu nehmen. Am Nachmittag des 29. Mai erreichte eine erſte Kolonne, die in ſüdöſtlicher Richtung operierte, um den äußerſten Oſtzipfel Kretas zu fäubern, Exo Mouliani, nachdem heftiger griechiſcher Widerſtand überwunden war. Hierbei wurden mehrere hundert Gefangene gemacht und zahlreiche Waffen ſowie Mtnition des Gegners erbeutet. Eine zweite Kolonne ſtieß in Richtung Heraklion(Kandia) vor und traf am Nachmittag des 31. Mai im Weſten der Bucht von Mellion mit den deutſchen Truppen zu⸗ ſammen. In der Zwiſchenzeit waren neue Truppen zelan⸗ det worden, die motoriſierte Batterien und alles andere, für ein Expeditionskorps unerläßliche Ma⸗ terial mit ſich führten. Sämtliche Operationen ent⸗ wickelten ſich unter dem Schutz der Luftwaffe und leichter Marineeinheiten, die die Küſtenzone bewach⸗ ten. Der Hafen Herapetra wurde im Laufe des 31. Mai von einer dritten Kolonne erreicht. Damit war der Ring um den Feind geſchloſſen. Zut Zeit vollen⸗ den die italieniſchen Truppen die reſtliche Beſetzung des Oſtteils von Kreta, d. h. beſonders die Berg⸗ gruppe des Dikraia, die dieſen Sektor der Inſel eher vyſcht.. 152. Jahrgang— nummer 149 Krieg und Sieg auf Kreta * Maunheim, 3. Juni. Als die Engländer aus Griechenland hinaus⸗ geworfen wurden, tröſtete Churchill ſeine konſter⸗ nierten Landsleute damit, daß England ja durch den griechiſchen Feldzug Kreta und damit neben Gibraltar, Malta und Zypern einen zuſätzlichen wichtigen Stützpunkt im Mittelmeer bekommen habe und dieſen neuen Beſitz werde England„bis zu m Tode verteidigen“. Churchill hat gewußt, warum er dieſes Gelöbnis vor ſeiner Nation und vor der ganzen Welt ſo laut und ſo deutlich abgelegt hat! Nach lAtägigem Kampfe ſind nunmehr die Eng⸗ länder auch aus Kreta hinausgeworfen worden— ohne daß Churchill und ſein Oberkommandierender Freyberg, von dem man heute noch nicht weiß, ob ihn ſein Fluchtverſuch in den Tod oder nach Aegypten geführt hat, den bitteren Kampf um Kreta bis zum beſchworenen Tode durchgeführt hätten. Und Chur⸗ chill hat auch diesmal ſehr genau gewußt, warum er ſein Gelöbnis gebrochen hat! Als Churchill damals auf hohem Roß in die po⸗ litiſche Arena des Unterhauſes eintritt, Beifall heiſchend wie ein Matador, der ſich anſchickt den grimmen losgebrochenen Stier zu erlegen, da hatte ſein ſtolzes Gelöbnis, bis zum Tode um Kreta zu fechten, zum Inhalt und Hintergrund die Erkennt⸗ nis von der ungeheuren ſtrategiſchen Bedeutung, die dieſer Inſel für die Sicherung und Behauptung des Mittelmeeres und des Nahen Oſtens zukommt. Als er jetzt zerſchlagen und zerzauſt aus Kreta abzog, da ſtand hinter dieſem Rückzug die andere reſig⸗ nierte Erkenntnis, daß die wichtigſte ſtvategiſche Poſition nicht behauptet werden kann, wenn der Gegner in der Lage iſt militäriſche Machtmittel ein⸗ zurſetzen, denen man keine gleichwertigen eigenen entgegenſetzen kann. Der Militär Churchill hat dem Strategen Churchill beſcheinigen müſſen, daß er nicht in der Lage iſt die ſtrategiſchen Notwendigkei⸗ ten militäriſch zu erfüllen. Ueber die ſtrategiſche Bedeutung Kre⸗ tas brauchen nicht viele Worte verloren zu werden. Kreta liegt faſt in der Mitte des Weges von Sizi⸗ lien nach Zypern. Es iſt die Zentralfeſtung des öſt⸗ lichen Mittelmeeres, das es im Zuſammenwirken mit den griechiſchen Inſeln der Aegäis und den ita⸗ lieniſchen Inſeln des Dodekanes reſtlos beherrſcht. Es iſt gleichermaßen ein Sprungbrett nach Klein⸗ aſien, zu dem von Kreta aus eine lange Inſelbrücke führt, wie nach Nordafrika. Von Kreta aus können Luft⸗ und Marineſtreitkräfte nicht nur die Paſſage durch das öſtliche Mittelmeer beherrſchen, Kreta rückt vor allem auch die wichtigſte Suezſtellung der Engländer in den unmittelbaren Bereich der deut⸗ ſchen und italieniſchen Luftwaffe, die jetzt dieſe wich⸗ tigſte engliſche Mittelmeerpoſition von Weſten, von der Cyrenaika aus, und von Norden, von Kveta aus, umfaſſend bedrohen können. Ueber dieſe rein ſtrategiſche Bedeukung hinaus mußte aber die Behauptung dieſer Inſel noch aus anderen Gründen für Churchill ſo wertvoll und ſo notwendig ſein. In Kreta, um Kreta und über Kreta ſtieß zum erſtenmal die ſtärkſte See⸗ macht der Welt mit der ſtärkſten Luft⸗ macht der Welt zuſammen. Englands gam⸗ zes Preſtige im Nahen Oſten und darüber hinaus in der ganzen Welt hing aber an der Theſe von der Ueberlegenheit und Unerſchütterlichkeit der eng⸗ liſchen Seemacht. Millionen von Menſchen in den Ländern des Nahen Oſtens ſahen dieſem Schauspiel mit zitternder Erregung und Erwartung zu. Sie fühlten, wie an ſeinem Ausgang auch ein gut Teil ihres Schickſals hing. England wußte das; vor al⸗ lem wußte das ein Manm, der ſich auf die Pfyche ſeines Volkes und der Völker des Imperiums ſo gut verſteht wie Churchill. Er wußte: in Kreta ging es um mehr als um die Sicherung eines wichtigen ſtrategiſchen Stützpunktes, in Kreta ging es um das Anſehen und die Stellung Englands in der ganzen Welt des Nahen Oſtens. Begreiflich, daß er ent⸗ 9 war, dieſe Inſel„bis zum Tode zu vertei⸗ igen“. Umſo bedeutſamer und bezeichnender, daß er nach 14 Tagen den Kampf um dieſe Inſel aufgab, lieber ein neues Dünkirchen und die Schmach einer neuen Niederlage riskierte, als wirklich alles daran 3 ſetzen, um dieſe Inſel für England und ſein Preſtige zu retten. Die Erklärung iſt ſehr einfach: es gab in dieſem Kampfe nichts mehr daranzuſetzen! Nichts anderes jedenfalls mehr als das nutzloſe Sterben von 30 000 auſtraliſchen und neuſeeländiſchen Soldaten. Und das riskierte, ſo kurz nach Griechenland, nicht einmal das robuſte Gemüt eines Churchill. England hatte, was es vernünftigerweiſe in dieſen Kampf einſetzen konnte, eingeſetzt. Es hatte die Herausforderung der deutſchen Luftwaffe an ſeine Flotte angenommen. Es hatte gehofft und geglaubt, auch berechtigten Grund zu dieſer Hoffnung zu haben, daß ſeine Flotte dieſen dampf ſiegreich beſtehen worde. Das ganze Alexandrien⸗Geſchwader iſt in dieſe mör⸗ deriſche Schlacht geworfen worden— und iſt in dieſer Schlacht entſcheidend geſchlagen worden. 2 e e Dem deutſchen Anſturm konnte auch Englands Flotte nicht widerſtehen: ſie mußte die Ge⸗ wäſſernördlichum Kretaräumen. Damit aber war zum einen Teil das Schickſal der Inſel be⸗ ſiegelt: denn nur auf der Nordſeite Kretas lagen die Häfen, durch die England den bedrohten Verteidigern die erforderlichen Verſtärkungen hätte zuführen können. Anderſeits erhielten die Achſenmächte mit der Ausſchaltung der engliſchen Flotte die Möglich⸗ keit, ihrerſeits den auf Kreta ſchwer ringenden Luft landetruppen Verſtärkungen auch zur See zuzu⸗ führen. Vorher hatte ſich bereits ein anderer Teil des Schickſals der engliſchen Verteidiger erfüllt: die deutſchen Stuka⸗ und Bomberangriffe hatten die wenigen Flugplätze auf der Inſel für die Jag d⸗ geſchwader der RA unbrauchbar ge⸗ macht. England mußte ſeine Jagoflugwaffe aus Kreta zuückziehen und damit den Luftraum über Kreta den deutſchen Stukas überlaſſen. Wahrſchein lich und begreiflicherweiſe hat nichts demoraliſierender auf die Kampfkraft und den Widerſtandsgeiſt der Ver⸗ teidiger Kretas gewirkt als dieſe Preisgabe durch die eigene Luftwaffe. Gerade dieſe beiden Ereigniſſe: die Niederzwin⸗ gung der engliſchen Flotte durch die deutſche Luft⸗ waffe und die Vertreibung der RAF. durch die deutſche Luftwaffe aus dem eigenen Luftraum, die den Kampf der an Zahl weit überlegenen engliſchen Erdtruppen hoffnungslos machten und die engliſche Niederlage beſiegelten, gerade dieſe beiden Ereigniſſe wieſen dem Kampf um Kreta auch ſeine beſon⸗ dere wegweiſende kriegsgeſchichtliche Rolle zu. Es iſt mehr als verſtändlich, daß man ſich in Eng⸗ land voll erregter Angſt fragt, wieweit etwa Kreta Beiſpiel und Probe ſein ſollte und wieweit es als ſolche gelten kann. Zum erſtenmal iſt zwiſchen Deutſchland und England um den Beſitz einer Inſel gekämpft worden. Beide Parteien waren gerade der Grundſätzlichkeit dieſes Kampfes wegen entſchloſſen, ihn bis zum Ende auszufechten. England hoffte als Beherrſcherin der Meere— und gerade in dieſem Gebiet um Kreta glaubte es wirklich unbe⸗ ſchränkte Herrſcherin zu ſein!— alle Chancen des guten Ausgangs für ſich zu haben. Und England iſt trotzdem geſchlagen worden! Begrefflich, daß es ſich jetzt voll Sorge fragt, ob das gleiche Ende ſich wieder⸗ holen werde, wenn der Kampf um Kreta in einem größeren Rahmen, vielleicht um die engliſche Inſel ſelbſt, ſich wiederholen werde?! Das Wort des Füh⸗ rers:„HBeruhigt Euch! Wir kommen!“ taucht plötzlich aus der Erinnerung, in die ez Monate der Ruhe zurückgeſchoben haben, wieder auf. Und die ſtolze Feſtſtellung des Reichsmarſchalls in ſeinem Ta⸗ gesbefehl an die Luftwaffe anläßlich des Sieges von Kreta?„Keine Inſel iſt uneinnehmbar!“ gewinnt für engliſche Ohren plötzlich den Ton einer unmittelbaren Dröhung. Wie geſagt: Wir verſtehen das. Wir verſtehen aber nicht, daß ſich England mit ſo lächerlichen Mätz⸗ chen über ſeine Niederlage und ſeine Aengſte hinweg⸗ zutröſten und hinwegzutäuſchen verſucht, wie es micht nur gewiſſe engliſche Zeitungen, ſondern auch engliſche Regierungsſtellen tun. Wenn da z. B. behauptet wird, die Deutſchen hätten minderjährige Fallſchirmjäger eingeſetzt, die dann weinend zu den Engländern übergelaufen ſeien und darum gebeten hätten erſchoſſen zu werden, und in deren Taſchen ſchließlich die Engländer Rauſchgiftpillen gefunden hätten, mit denen dieſe Bübchen vor dem Angriff mutig gemacht wurden, dann iſt das ſo herzzerrei⸗ ßend blöd gelogen, daß man ſich mit der einzigen Gegenfrage begnügen kann, warum dann die Eng⸗ länder vor dieſen weinenden Minderjährigen aus⸗ geriſſen ſind? Wenn aber die engliſche Regierung, die nor Tiſch erklärt hat, Kreta müſſe wegen ſeiner ſtrategiſchen Bedeutung bis zum letzten Blutstropfen verteidigt werden, jetzt plötzlich verſtchert, eigentlich habe Kreta gar keinen ſtrategiſchen Wert und ſeine Preisgabe ändere nichts an der Kriegsſituation, dann muß man ſchon ſagen: der Schock der Niederlage muß ihnen ſchon arg ins Gehirn gefahren ſein, wenn ſie keine andere Ausrede finden! Aber ſchließlich iſt das ja nicht unſere Sachel Wir haben den Sieg und der genügt uns. Und wir ernten vor allem die Früchte dieſes Sieges und die ſind köſtlich genug, daß es uns gleichgültig ſein kann, ob ſie England jetzt plötzlich für ſich ſelbſt als zu ſauer entdeckt! Dr. A. W. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) g— Brlin, 3. Juni. Der engliſche Nachrichtendienſt hat am Montag nur einen ſchwachen Widerhall der letzten Exeigniſſe auf Kreta gebracht. Daß die Inſel vom Englän⸗ der frei umd damit unter abſoluter Herrſchaft der Achfenmächte iſt, hat man bis Mitternacht in Lon⸗ don nicht einmal angedeutet. Noch Montagmittag meldete Reuter einen Fortgang der ſchweren Kämpfe. Er gab lediglich noch mehr als am Vor⸗ tage die Ueberlegenheit der deutſchen Luftwaffe zu. Wir ſind neugierig, was London heute und morgen melden wird. Daß man nach neuen Verlegenheits⸗ ausreden ſucht, beweiſt der Zuſammentritt des eng⸗ liſchen Kabinetts Montagmiktag. Um 5 Uhr abends war die Kabinettſitzung noch nicht abgeſchloſſen und ein Reuterbericht darüber lag moch nicht vor. Ein ſpaniſches Blatt, die„La Nacion“, ſchätzt die engliſchen Flottenverluſte vor Kreta auf faſt zwei Drittel ihres Einſatzes. Das Blatt ſchreibt, in einem„Times“ ⸗Bericht vom 22. Mar wurden 62 engliſche Einheiten vor Kreta genannt, die den ſicheren Sieg über die deutſchen Landungs⸗ kruppen davontragen würden. Die im deutſchen Wehrmachtsbericht genannten britiſchen Verluſte wer⸗ den ergänzt durch die Meldungen aus Gibraltar und Alexandrien über dort eingebrachte beſchädigte eng⸗ liſche Schiffe. Es wurden über 40 beſchädigte briti⸗ ſche Schiffe in den Docks genannt. Damit wären zwei Drittel der britiſchen Einſätze außer Gefecht geſetzt. * Der Reichsmarſchall hat in ſeinem Tages⸗ befehl das Fazit der Kämpfe um Kreta gezogen. Es it keine uneinnehmbare Inſel mehr.“ eſehen von Gibraltar verlor der Brite den letz⸗ ten Haltepunkt auf europätſchem Boden. Schon ſind unſere Flieger von der neuen Baſis Kreta aus zu barten Angriſſen auf die engliſche Flotte im öſtlichen ittelmeer übergegangen. Die deutſchen Angriffe aus der Luft werden nunmehr vor allem gegen die 0 A Flotte im Raum zwiſchen Kreta und Aegyp⸗ ten fortgeſetzt werden. 5 Mit Kretas Fall ſind die Fronten im u öſtlichen Mittelmeer und im Nahen Orient neu gezogen wor⸗ den. Am Tage vor Pfingſten meinte noch der„Man⸗ cheſter Guardian“:„Kreta muß gehalten werden, 8 was es wolle, denn es geht um Englands N Nun iſt Kreta gefallen 8 Auſehen als Seemacht“. zortugal und Rooſevelts Azoren⸗Pläne Porlugieſiſche Warnung an den Pankee⸗Imperlalismus— Portugal zur Wahrung ſeiner Souveränilätsrechte entſchloſſen EP. Liſſabon, 3. Juni. Unter der Ueberſchrift„Gefährliche Theorien“ ſetzt ſich das„Diariy de Lisbona“ mit der Rede des Präſidenten Rooſevelt auseinander, der gegenüber, ſoweit die darin enthaltenen Anſpielungen auf die Azoren in Frage kämen, Vorbehalte am Platze ſeien. Wie ſoll man den Ton einiger Aeußerungen des höchſten Vertreters der nordamerikaniſchen Außen⸗ politik mit der der portugieſiſchen Regierung ge⸗ gebenen Garantte hinſichtlich der Achtung der portu⸗ gieſiſchen Souveränitätsrechte in Einklang bringen, die Staatsſekretär Hull doch nach der Veröffent⸗ lichung der offiziellen Note der portugieſiſchen Re⸗ gierung pom 9. Mai den Vertretern der Preſſe be⸗ ſtätigt habe? Rooſevelt verkündet der Welt eine neue Theorie, eine ſonderbare Konzeption von der „Sicherheit der weſtlichen Hemiſphäre, durch die ſich die Monroe⸗Doktrin im Nebel verflüchtige. Dieſe„weſtliche Hemiſphäre“, von der niemand wiſſe, wo ſie anfange und wo ſie aufhöre, beſitze nach der redneriſchen Konſtruktion Rooſevelts„Vor⸗ poſten“, die ſich in Dakar, auf den Kapverdiſchen Inſeln und auf den Azoren befinden ſollen. Damit dehnt ſich in den nordamexrikaniſchen Ausſprüchen die„weſtliche Hemiſphäre“ bis nach Europa aus. Morgen würden der ganze europäiſche Kontinent und die anderen Kontinente in dieſer etwas ſum⸗ mariſch anmutenden Form in den geographiſchen Raum dieſer„Geſpenſter⸗Hemiſphäre“ einverleibt werden.. Dieſer Theorie, deren Gefahren man nicht erſt zu unterſteichen brauche, füge Rooſevelt eine zweite an, nämlich die, daß nur die Vereinigten Staaten darüber zu entſcheiden hätten, wann und wo ſie bedroht ſeien. B Wirklichkeit umſetzen würde, wo bleibe dann die Souveränität der anderen Staaten, die durch dieſe Formel von allen Garantien und allen Rechten aus⸗ geſchloſſen würden? Kürzlich habe die portugieſiſche Regierung er⸗ klärt und dieſe Erklärung durch Tatſachen be⸗ kräftigt, die niemand unbekannt geblieben ſeien, daß ſie entſchloſſen ſei, die Integrität ihres inſu⸗ laren und atlantiſchen Gebietes zu behaupten und zu verteidigen. Schließlich wird auch betont, daß der nordameri⸗ kaniſche Staatschef je nach ſeinem Belieben Gebiete in ſeinen Intereſſenkreis einſchließen wolle oder nicht. Gegen dieſe Auffaſſung müſſe ſchärfſter Proteſt erhoben werden. Zum Schluß ſtellt das Blatt noch die Frage, in⸗ wieweit der Präſident im Namen der anderen ameri⸗ kaniſchen Staaten geſprochen habe, und ob die Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika ſich etwa das Recht anmaßten, über die Sicherheit dieſer Staaten und im beſonderen Braſiliens zu wachen. Es gebe Dinge, die nicht im unklaren bleiben dürften. Das der portugieſiſchen Regierung naheſtehende „Diarivo da Manha“ ſchreibt unter der Ueberſchrift „Die portugieſiſche Souveränität“ alle Portugieſen betrachteten die atlautiſchen In⸗ ſeln als außerhalb der mit dem Kriege zuſam⸗ menhängenden Streitigkeiten, Ränke und Speku⸗ Wenn man dieſe Auffaſſung in die lationen liegend und wüßten, daß die portugie⸗ ſiſche Regierung niemals unterlaſſen werde, ihre Souveränitätsanſprüche auf dieſe Inſeln in der ihr am geeignetſten und paſſendſten erſcheinenden Form aufrechtzuerhalten. Dringende Votſchaft Churchills an Rooſevelt Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 3. Juni. Heute findet eine von der amerikaniſchen und eugliſchen Preſſe als äußerſt wichtig bezeich⸗ nete Unterredung zwiſchen dem Präſidenten Noyſevelt und dem eiligſt nach USA zurück⸗ gekehrten amerikaniſchen Botſchafter in London, Winaut, ſtatt. Wie der britiſche Rundfunk heute morgen mitteilt, überbringt Winaut dem Prä⸗ ſidenten eine äußerſt dringende Bot⸗ ſchaft Churchills. 5 Der britiſche Rundfunk bemerkt:„John Winant, der eben aus Großbritannien kommt, kennt die bri⸗ tiſchen Bedürfniſſe, Fähigkeiten und Entſchlüſſe ge⸗ nau.“ Weiter wird in London erklärt, man erwarte von dieſer Unterredung bedeutende Be⸗ ſchlüſſe, weiß allerdings noch nicht, ob dieſe ſofort bekanntgegeben werden. England ſucht alſo den amerikaniſchen Präſidenten in ſeiner großen Not er⸗ neut zu größerer Eile anzuſpornen. Die engliſche Propaganda war über Pfingſten unter dem Eindruck der Ereigniſſe in Kreta in den USA. lebhafter denn je. In der„Waſhington Times Herald“ wird von einem engliſchen Propagandiſten ganz offen erklärt, niemand könne von England erwarten, daß es weiter hungere und ausſichtslos kämpfe, wie in Kreta, und ſo ſchwere Verluſte an Menſchen, Material und Pre⸗ ſtige auf ſich nehme. Ropſevelt ſei perſönlich verantwortlich dafür, daß England ſich ſoweit vorgewagt habe. Dieſe Erklärung des völlig unter engliſchem Ein⸗ fluß ſtehenden Blattes iſt überaus kennzeichnend für die Situation. Beſonderen Eindruck hat in England und in den USA der große deutſche Nachtangriff auf Mancheſter gemacht, der als das ſchlimmſte be⸗ zeichnet wird, was dieſe Stadt ſeit vielen Monaten erlebte. Dieſer Angriff kam umſo überraſchender, als die engliſche Propaganda in der letzten Zeit immer wieder behauptet hatte, Deutſchland habe alle ſeine Flugzeuge nach dem Mittelmeer geſandt und ſei zur Zeit nicht in der Lage, Offenſivvorſtöße über der britiſchen Inſel auszuführen. Kein Staat mit ihr zu machen! Ein wehmütiger Bericht über die„Kampfſtärke“ der AS A⸗Armee Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 3. Juni. Einen ſehr wenig befriedigenden Eindruck hat ein Vertreter der„Newyork Poſt“ auf einer Fahrt durch die Uebungsplätze der amerikaniſchen Wehrmacht er⸗ halten. Er hat verſchiedene Truppenübungsplätze be⸗ ſucht und faßt ſein Urteil in folgenden lapidaren Satz zuſammen: „Im Augenblick gibt es kaum eine Kompanie in der amerikaniſchen Wehrmacht, die fertig ans⸗ gebildet wäre und ſofort in einen modernen Krieg eingreifen könnte. Erſt in etwa zehn Monaten könnten die amerikaniſchen Soldaten den Kampf mit deutſchen Truppen wenigſtens in der Verteidigung und auf heimatlichem Gebiet aufnehmen.“ 5 Mit der Selbſtgefälligkeit, ohne die es beim Angel⸗ ſachſen nicht geht, behauptet er dann die amerikani⸗ ſchen Truppen würden in zehn Monaten weit beſſer ausgebildet, weit intelligenter und weit ſchlagkräfti⸗ ger ſein als die deutſchen Soldaten. Er merkt gar nicht, wie lächerlich er ſich mit derartigen Behauptun⸗ gen macht. Vorläufig iſt man allerdings, wie er 1 zugeben muß, von dieſem Ziel noch weit ent⸗ fernt. Vor allemfehltes an der Aus rüſtung. Der Korreſpondent erzählt, eine Truppe habe ihre Scharfſchießübungen vier Monate aufſchieben müſſen, weil ſie keine Munition gehabt habe. Auf einem Truppenübungsplatz habe ſich nur eine einzige neue England führt die Kleiderkarte ein London macht die verſpötteſte deutſche Rationierungspolitik nach Drahtberichtunſeres Korreſpondenten Stockholm, 3. Juni. Pfingſten brachte dem engliſchen Volk außer den Nachrichten über die Verſchlechterung der Lage auf Kreta noch eine unfreundliche Ueber⸗ raſchung von ſeiten des Handelsminiſteriums, nämlich die Einführung der Kleider⸗ rationuierung. Es iſt beinahe alles, was zur menſchlichen Kleidung gehört, einbezogen worden, mit nur wenigen Aus⸗ nahmen wie Schnürſenkel, Hoſenträger, Holzſchuhe, Hüte uſw. Bis die neuen Kleiderkarten ausgegeben werden, ſollen die Margarinekupong verwendet wer⸗ den. Es ſtehen jedem im Jahr 66 Kupons zu. Auf der Männerkleiderkarte fallen 13 Kupons auf ein Jackett, 5 auf eine Weſte und 8 auf eine Hoſe, 16 auf einen Mantel, 7 auf ein Paar Schuhe, 2 auf Hand⸗ ſchuhe uſw. Für ein Sommerkleid für Frauen wer⸗ den 7 Kupons benötigt, für einen Rock 8, für ein Paar Strümpfe 2, für ein Unterkleid 3 uſw. Da eine Reihe von Gegenſtänden in Deutſch⸗ land frei ſind und da ferner Kleidungsſtücke, wie Schuhe uſw., die in Deutſchland auf beſondere Be⸗ zugsſcheine ausgegeben werden, in die engliſche Klei⸗ derkarte einbezogen ſind, ſo ergibt ein Vergleich der engliſchen Rationierung, daß dieſe weſentlich höhe⸗ re Beſchränkungen bringt als in Deutſchland. Man hat in London zu lange mit der Einführung der Kleiderrationierung wohl mit Rückſicht auf die ohnehin ſchon übermäßig ſtarke Belaſtung der eng⸗ liſchen Stimmung gezögert. Man hat ſeine ganze Fürſorge in ſchlechten Witzen über die rechtzeitige und planmäßige Rationierung in Deutſchland er⸗ ſchöpft, ſo daß die nunmehr erfolgte Rationierung naturgemäß um ſo radikaler erfolgen muß. Da die Rationierung bereits am Dienstag in Kraft tritt, iſt eine Hamſterung von Kleidungsſtücken unmöglich. Kleiderkarte ſogar im Woll-Land Auſtralien (Funkmeldung der NM.) . Newyork, 3. Juni. Der auſtraliſche Vorratsminiſter Me Bride er⸗ klärte nach einer Meldung von Aſſociated Preß aus Melbourne, daß die Einführung von Kleiderkarten nach britiſchem Muſter demnächſt auch für Auſtra⸗ lien zu erwarten iſt. 3 Bekanntlich iſt Auſtralien mit einem durchſchnitt⸗ lichen Beſtand von 100 Millionen Schafen Erzeu⸗ gungs⸗ und Ausfuhrland für Wolle. Die Labour⸗Partei berät Die Kritik gegen die Miwerantwortlichkeit für die Regierungspolitik rührt ſich Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 3. Juni. Am Montag begann der 40. Jahreskongreß der britiſchen Labour Party in Gegenwart von Bevpin, Morriſon, Dalton, Greenwood, Allen, Willkens und Attlee. Den Vorſitz führte J. Walker, der in ſei⸗ ner Eröffnungsrede den Eintritt der Labour Party in die Regierung vor einem Jahr zu rechtfertigen ſuchte. Ein energiſcher Vorſtoß der Abgeordnetin Eliſabeth Packenham, der ſich gegen den ſogenannten Wahlfrieden richtete, trug ihr einen zeitweili⸗ gen Ausſchluß aus der Sitzung zu. Wenn die Exe⸗ kutive in dieſem Fall auch einen formalen Erfolg errang, ſo war doch die Reſonnanz, die Eliſabeth Packenham— insbeſondere auch nach ihrem Wieder⸗ erſcheinen— erwecken konnte, groß genug, um ge⸗ wiſſe Ermüdungserſcheinungen zu offenbaren, unter welchen die Labour Party durch die Beſchränkun⸗ gen des Wahlfriedens zu leiden hat. f In die gleiche Richtung wieſen auch die dringen⸗ den Mahnungen an die Exekutive, ſich innerhalb der Regierung für eine ſchärfere und wirkſamere Kon⸗ trolle ſowohl der Lebensmittelverteilung wie auch der geſamten Produktion einzuſetzen. Die Exekutive beeilte ſich mit der Verſicherung, daß entſprechende Beſchlüſſe eingeleitet und auch in Zukunft unter⸗ nommen würden.. i Bemerkenswert iſt, daß auf der Konferenz auch die allgemeine Kritik an dem Infor ma⸗ tionsmintſterium zum Ausdruck kam. Be⸗ reits der Bericht der Exekutive enthielt einen hefti⸗ gen Angriff, der im Laufe der Debatte noch eine weitere Verſchärfung erfuhr. Ein Sprecher ging ſo⸗ gar ſo weit, das Informationsminiſterium eine„un⸗ ehrenhafte Torry⸗Maſchine“ zu nennen. wenn die Kritik weniger aggreſſive Wendungen ge⸗ brauchte, ſo hielt man doch mit der Forderung nicht zurück, daß die Partei einen größeren Einfluß auf das Miniſterium wie auch auf den britiſchen Rund⸗ 27 75 nehmen müſſe. Arolf Laski von der Exekutive aßte die Kritik in einer deutlichen Drohung zuſam⸗ men, daß die Partei ſich von dieſen Dingen ganz diſtanzieren ſolle, wenn keine Beſſerung in dieſer Richtung erfolgen würde. Die Verhandlungen wer⸗ den heute fortgeſetzt. umd der Fall Kretas iſt für Englands Weltpolitik eine Kataſtrophe. 5 In der nächſten Woche wird das engliſche Unterhaus erneut zuſammentreten. Vorausſicht⸗ lich werden diesmal noch weniger Abgeordnete an⸗ wefend ſein als in der vorigen Woche, wo kaum 200 von den 640 Volksvertretern ſich die Märchen Ehurchills und Edens angehört haben. Mögen die engliſchen Machthaber noch ſoviel ablenken und durch den Ausblick auf Amerikas Hilſe und durch Um⸗ drehung der harten Tatſachen des Menſchenmögliche an Vertuſchung unternehmen, die Kataſtrophe von Kreta lieg ſo klar zutage, daß der Kreis derer in England immer größer wird, bei denen keine Tar⸗ nung mehr verfängt. * Der Liſſaboner„Diarfo“ meldet wieder daß in letzten Maiwoche von den portugieſiſchen Sta⸗ tionen 31 S OS⸗ Rufe aufgenommen wurden. Das Blatt fügt dem ohne weitere Erläuterung hinzu: „Die Schlacht im Atlantik geht weiter. Sie wird durch kein Ereignis an anderen Fronten aufgehalten.“ 8 Ueber die Lage in Aegypten meldet die Madrider„La Nacion“:„Unvorſtellbar ſind die Aus⸗ wirkungen der britiſchen Niederlage auf Kreta in ganz Aegypten. Ein neues Verſammlungsverbot am Tage vor Pfingſten verhinderte den Ausbruch der Volkserregung, die in allen Kreiſen gleich groß iſt. Aegypten iſt in einer Fieberſtimmung, wie ſie noch nie während dieſes Krieges wahrgenommen wurde.“ „Der Kampf geht weiter,“ ſchreibt das „Giornale'Italia“.„Wo wir mit den Deutſchen jetzt die Niederlage der Engländer weitertreiben werden, das wird Britannien recht bald erfahren. Es gibt keine Pauſe in den Entſcheidungskämpfen Aber auch 10,5⸗Zentimeter⸗Kanone befunden. Ebeuſo groß ſei der Mangel an Tanks und Flugzeugen. Der Korreſpondent beklagt ſich zum Schluß über den Einfluß der Streik bewegung in den ame⸗ rikaniſchen Rüſtungswerken und ihre Auswirkungen auf die Verſorgung der Truppen mit Kriegsmate⸗ rial. „Nahezu die Hälfte zurückgestellt“ I Philadelohia, 31. Mal Im Zuſammenhang mit der Aufſehen erregenden Feſtſtellung, daß 45 Millionen Menſchen in den Ver⸗ einigten Staaten unterernährt ſind, erklärte der Sekretär der American Aſſociation of Social Wor⸗ kers in einem Bericht, daß nahezu die Hälfte der nordamerikaniſchen Militärpflichtigen aus Geſund⸗ heitsgründen zurückgeſtellt werden müſſe. Brand in AS-Voeing-Flugzeugfabrik EP. Neuyork, 3. Juni. Ein Großbrand vernichtete das Verwaltungs- gebäude und einen Teil der Montagehalle der Boeing⸗Flugzeugfabrik in Vancduver, wie von dort gemeldet wird. Nach mehrſtündiger Bekämpfung konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Die Boeing⸗Fabrik in Vancouver iſt ein Neubau aus dem Jahre 1940. „fliegenden Feſtungen“ gebaut. Großfeuer in den Materiallagern für England EP. Neuyork, 3. Juni. Am Samstagnachmittag brach in den Viehhöfen und in den Dockanlagen von Jerſey⸗City(New Jer⸗ ſey) ein Großfeuer aus. Infolge des herrſchenden Sturmes breitete ſich das Feuer raſch auf die ge⸗ ſamten Dockanlagen und die Gebäude der Viehhöfe aus. Viele Lagerhäuſer, in denen für England be⸗ ſtümmte Lebensmittel, wie Getreide, Mehl und Kaffee lagerten, brannten aus. Auch der Güterbahnhof, die Fähranlageſtation und eine Großmühle wurden ein Raub der Flammen. Der durch den Brand verur⸗ ſachte Schaden wird auf 25 Millionen Dollar geſchätzt. Neben den Feuerwehren und Feuerlöſch⸗ bobten der geſamten Umgebung half auch die Küſten⸗ wache bei der Brandbekämpfung. In der Nacht war der Feuerſchein auf über 100 Kilometer hin ſichtbar. „Ich habe nie ſchönere Truppen geſehen“ Plumpe Schmeicheleien Churchills für knaadiſche Soldaten E Stockholm, 2. Juni. Churchill hält es für nötig, ſich heute in einer Rundfunkbotſchaft an die kanadiſchen Soldaten in Großbritannien zu wenden.„Ich habe noch nie ſchö⸗ nere Truppen geſehen“, ſo ſchmeichelt er.„Bis jetzt war es den Kanadiern noch nicht beſtimmt, ſich mit dem Feinde im Kampf zu meſſen. Man hat ſie aber für Aufgaben von vitaler Wichtigkeit vorgeſehen, um ſte an der Verteidigung Englands teilnehmen zu laſſen.“ Der Unwille, der ſich über Churchills Blutvergie⸗ ßen unter den Auſtraliern und Neuſeeländern er⸗ hoben hat, mag den alten Fuchs veranlaßt haben, wieder auf Dummenfang auszugehen und den kang⸗ diſchen Truppen dieſe plumpen Schmeicheleien als Köder vorzuwerfen, Jul io i ui: Zum 3. Juni 1941 Kampf um Dünkirchen vor dem Abſchluß. Fort Louis genommen. Ueberraſchende Angriffe der Luftwaffe auf die Baſis der franzöſiſchen Luftwaffe um Paris. Aus⸗ ſchaltung der ſeindlichen Luftwaffe und ſtärkſte Wir⸗ kung auf feindliche Flugplätze und Induſtriewerke. In Luftkämpfen 104 feindliche Flugzeuge abge⸗ ſchoſſen, in Hallen oder am Boden 300 bis 400 Flug⸗ zeuge zerſtört. Flakartillerie erzielt 21 Abſchitſſe. * 9 125 Bauernanweſen durch Feuer zerſtört EP. Bukareſt, 3. Juni. In dem Dorfe Garbow, etwa 80 Kilometer öſtlich der rumäniſchen Hauptſtadt Bukareſt, einer der reichſten Gemeinden der ſüdrumäniſchen Komitate, eutſtand durch die Unachtſamkeit einer Frau ein Großfeuer, durch das 125 bäuerliche Auweſen vollkommen niederbrannten. Auch das Rathaus wurde ein Raub der Flammen, wäh⸗ rend die Schule und die Kirche dauk dem Ein⸗ greiſen der Bukareſter Feuerwehr gerettet wer⸗ den konnten. 5 Man befürchtet, daß auch einige Säuglinge und kleine Kinder ums Leben gekommen ſind. Die Löſcharbeiten waren durch den ſtarken Wind und durch den Mangel an Waſſer ſehr erſchwert worden. 5 Das Feuer war dadurch entſtanden, daß eine Frau aus Unachtſamkeit glühende Kohlenreſte in den Garten geworfen hatte. Die Funker ſetzten einige Strohgarben in Brand, und die Flam, wen griffen bald darauf auf das Anweſen über. In ihr werden vor allem die e e rn A eon a A den * Mannheim, 3. Juni. Sonnenuntergang 3. 6. 21.2 1 Mondaufgang 3. 6. Sonnenaufgang 4. 6. 5. 8 8 13.46 2 Monduntergang 4. 6. .02 — 23 Soo ſehe Sie aus! Ein Verkehrsbildchen Die vorübergehende Sperre der Breiten Straße vom Marktplaß bis zur Friedrichsbrücke für den Fahrverkehr brachte eine ſtärkexe Inanſpruchnahme der Seitenſtraße, hauptſächlich zuwwiſchen den R⸗, Se, = und(Je 2⸗Quadraten mit ſich. Es iſt verſtändlich, daß die Bewohner dieſer Häuſerblocks angeſichts des ungewohnt flutenden Auf und Ab von Verkehrs⸗ mitteln und Fußgängern ſich anfänglich etwas be⸗ engt und bedrängt fühlten; doch fanden ſie ſich raſch damit ab, ſo daß bis zur Aufhebung der Sperre der Polizeibericht glücklicherweiſe keinen Verkehrs⸗ unfall in der genannten Straße zu melden hatte. Möglich, daß die Fahrzeugführer ſich beſonderer Vorſicht befleißigten im Hinblick auf die vielen den beiderſeitigen Rand des Fahrdammes benützenden Fußgänger. Die Gehwege in der Seitenſtraße ge⸗ ſtatten nämlich nicht, in Reihen zu ſechs nebenein⸗ ander gu marſchieren, wie man dies in der Breiten Straße leider oft genug mit Aerger wahrnehmen kann. Immerhin wäre kurz vor Toresſchluß das heißt: vor Aufhebung der Sperrung in der Breiten Straße, die am Samstagmittag erfolgte, beinahe noch ein Unglück zwiſchen S 1 und 8 2 geſchehen. Drei bis vier motoriſierte Fahrzeuge kreuzten, ſich an den oberen Ecken der genannten Quadrate, ſo daß es für die Fußgänger einen Augenblick des Wartens gab. Aber nicht für alle. Eine junge Mutter, ihr Töchter⸗ lein an der Hand und mit der andern eine Eistüte zum Mund führend und daran mit Behagen lutſchend, hatte offenbar keine Zeit, aber auch keine Eile, denn gelaſſen verließ ſie den Gehweg, um noch gegenüber zu gelangen, ohne ſich umzuſehen. Und ſchon kam auch ein K raftfahrrad von der Breiten Straße her um die Ecke geſauſt. Raſch bremſend fuhr er eine Hand⸗ breit an den beiden Sorgloſen vorbei, ärgerlich ru⸗ fend;„Paſſen Sie doch beſſer auf und warten Sie, hig die Straße frei iſt!“„Soo. ſehe Sie aus!“ lautete die verblüffende Antwort der unbeſorgten Mutti. 5 Man konnte in Zweifel geraten, was einen an dieſer weganerfenden Redensart ſtärker beeindruckte: die Unverfrorenheit, mit der ſie erfolgte, oder die Unbekümmertheit um beſtehende Verkehrsvorſchrif⸗ ten, die Mutter und ein Kind um Haaresbreite einem ſchweren Unfall entgehen ließen. Kehraus in der Libelle“ Jubel, Trubel, Heiterkeit und Fröhlichkeit! Die⸗ ſes Motto ſtammt von Kurt Pratſch⸗Kauf⸗ mann der einer Frontbühne den Namen gibt und mit dieſer Bühne über Pfingſten in der„Libelle“ gastierte. Darob wirklicher Jubel, Trubel, Heiter⸗ keit und Fröhlichkeit. Kein Wunder: die Kräfte ſind beſthewährt, auch in Mannheim, ſo daß wir uns ganz kurz faſſen können:„Roſe u. Red“ die aus er Steperei eine Filigranarbeit machen,„Tru x u. Macky“, die Zaubernummer mit der unnachahm⸗ lichen Note,„Pon ny u. Ponpon“, das Tanz⸗ paar mit der grotesken Linie,„‚homſon“, den famoſen Laſſo⸗ und Knotenwerfer, die„i Cwans“, vielſeitige Akrobaten, Tonia Gül, die als Tän⸗ zerim mit beachtenswertem Können fernöſtlich kommt, das„Wiener Wohlmuth⸗ Terzett“, Straßenſänger, aber von Großformat, und ſchließ⸗ lich Kurt Pratſch⸗Kaufmann ſelbſt, ein uner⸗ müdlicher Stimmungsmacher, im Hauptamt aber Parodiſt bekannter Sänger, Sängerinnen und Film⸗ ars. Seine Parodien ſind nett, wenn ſie auch den Ton nicht ſo frappierend treffen wie beiſpielsweiſe Werner Kroll. Außer Konkurrenz ſozuſagen ſang Frl. Spengler, Kind unſerer engeren Heimat, mit angenehmem Sopran„Frühlingsſtimmen“ und ein Wiener Lied. Machte ſich nicht ſchlecht in der immerhin illuſtren Umgebung. Auf Wiederhören im Herbſt. Frans Schmitt. * Wieder ein Fünfhunderter gezogen. Der braune Glücksmann meldet die Ziehung eines 500er am Pfingſtſonntag. Ein Arbeiter eines größeren Werkes im Induſtriehafen iſt der glückliche Gewinner. Die Glücksgöttin hat ſich hier wirklich jemanden aus⸗ geſucht, dem das Geld zu gönnen iſt. Ein verheira⸗ teter Mann, Vater von ſechs Kindern, iſt in der Lage, den ſchönen Betrag für ſich buchen zu dürfen. Bei der großen Familie ſind dauernd Neuanſchaf⸗ fungen nötig, die jetzt gut erledigt werden können. Keine Jeugniſſe für landverſchickte Kinder Verſetzung am Ende des Schuljahres automatiſch Während nach den bisherigen miniſteriellen Be⸗ tümmungen eine Beurlaubung von Kindern vom Schulbeſuch bei Einzelverſchickung möglich war, ſchränkt jetzt ein Erlaß dieſe Möglichkeit ein. Der Reichserziehungsminiſter hat verfügt, daß bei Ein⸗ zelverſchickungen von iKndern für länger als einen Monat nur dann eine Beurlaubung vom Schul⸗ beſuch ſtattfinden ſoll, wenn die Eltern nachweiſen, daß an dem Aufenthaltsort ein Schulbeſurch möglich iſt. Falls das nicht der Fall iſt, ſoll den Eltern empfohlen werden, ihre Kinder an der Sammelver⸗ ſchickung teilnehmen zu laſſen. Ferner beſtimmt der Erlaß daß den eintzelnen oder geſammelt verſchickten Schülern und Schüle⸗ rinnen von den Schulen des Aufenthalts⸗ ortes keine Zeugniſſe zu erteilen ſind. Sie ſollen vor der Rückkehr in den Heimatort von den Schulleitern eine Beſcheinigung erhalten, aus der nicht nur die Dauer des Schulbefuches im. Aufent⸗ c haltsort und die Anzahl der verſäumten Tage oder Stunden hervorgeht, ſondern die auch Angaben über Fleiß, Verhalten und Mitarbeit in der Schule enthalten ſoll. Die Leiſtung in den einzelnen Fä⸗ chern ſelbſt ſollen jedoch nicht beurteilt werden. Aus unterrichtlichen und allgemein erzieheriſchen Grün⸗ den, ſo betont der Exlaß, ſollen auch die Schüler, die über das ſchulpflichtige Alter hinaus ſind, ſolche Beſcheinigungen erhalten. Sie müſſen der Schule des Heimatortes bei der Wiederanmeldung ausge⸗ händigt werden. Die Verſetzung der Schüler und Schülerinnen, die im Laufe des Schuljahres mehr als 3 Monate verſchickt waren, in die nächſthöhere Klaſſe ſoll am Ende des Schuljahres ohne Zeugniserteilung erfſol⸗ gen. Für ſie hat ſich der Miniſter beſondere Maßnahmen zum Ausgleich der im letzten Schulfahr eingetretenen Lücken in der Schulbildung vorbehalten. Sternhimmel im Juni Dem Sommeranfang entgegen Am 21. Juni iſt die Sonne am höchſten Punkt ihrer Bahn angekommen: Es iſt Sommer⸗ anfang! Dann aber heißt es ſſtr das Tages⸗ geſtirn:„Umkehren!“ Wieder wendet ſich die Sonne allmählich nach Süden, der Tagbogen wird kleiner, die Tage beginnen kürzer zu wer⸗ den, es geht im Jahreslauf von neuem bergab. Mit dem beginnenden Sommer ſteht die Sonne auf der Höhe ihrer Einflüſſe auf das Erd⸗ geſchehen. Die Sonne iſt ja ein mächtiger glühen⸗ der Gasball mit einem Durchmeſſer von 1393 361 Kilometer. Der Erddurchmeſſer wird dadurch 109⸗ mal übertroffen. Die Sonnenoberfläche beſitzt einen Flächeninhalt von rund ſechs Billionen Quadratkilometer; der hiervon eingeſchloſſene Hohlraum iſt 1,3 Millionen mal größer als der Rauminhalt der Erde, und die Sonnenmaſſe ſchließlich überſteigt die der Erde um das 330 000⸗ ſache. Auf der Sonnenoberfläche herrſchen Tem⸗ peraturen von 6000 Grad, und im Innern dieſer Weltkugel mögen nach neueren Ermittlungen gar 20 Millionen Grad an der Tagesordnung ſein. Ein ungeheurer Energieſtrom ergießt ſich unaufhörlich von dieſem gewaltigſten Kraftzen⸗ trum aus in den kalten Raum des Alls. Was das bedeutet, hat der große Phyſiker Hermann von Helmholtz ſchon 1854 klar in einem bezeich⸗ nenden Ausſpruch dargetan, wenn er ſagte: „Wir leben und arbeiten durch die Sonnenenergie.“ Obwohl die Erde nur den zweimilliardſten Teil der Sonnenſtrahlung empfängt, ſo müßte doch ſelbſt die geringſte Aenderung dieſes Zuſtroms eine grundlegende Umgeſtaltung des Erdendaſeins nach ſich ziehen, ſo daß Phyſiker und Aſtronomen oft veruſucht haben, Klarheit darüber zu erlangen, was eintreten könnte, wenn eine der⸗ artige Möglichkeit einmal zur Wirklichkeit werden würde. Vor allem aber ging es um eine Entſchei⸗ dung darüber, wodurch die Sonne den Verluſt der unermeßlichen Energiemengen, die pro Quadrat⸗ meter der Sonnenoberfläche in jeder Stunde einer Verbrennungswärme von 7500 Kilogramm Kohle entſprechen, wieder aufwiegen möge. Früher hat man an Verbrennungsvorgänge oder an Zuſammen⸗ ziehungen innerhalb der Sonnenmaterie gedacht, wodurch neue Energiequellen frei werden könnten. Allein keine dieſer Theorien ließ ſich in jeder Hin⸗ ſicht befriedigend mit unſeren ſonſtigen phyſikalt⸗ ſchen Erwägungen und Kenntniſſen bringen, ſo daß ſie aufgegeben werden mußten. Die moderne Phyſik hat uns andere Wege gewieſen. Es gilt heute als wahrſcheinlich, daß angeſichts der gewaltigen hohen Temperaturen, die im Innern der Sonne und aller Sterne herrſchen, dort Umwand⸗ lungen der Grundſtoffe vor ſich gehen, wobei g. B. aus der Entſtehung von Helium aus Waſſerſtoff un⸗ geheure Energiemengen frei werden, die ausreichen, um den Wärmeverluſt der Sonne für länger als 100 Milliarden Jahre zu decken. In anderer Hinſicht beſteht die Möglichkeit, daß alle Sterne, und damit auch die Sonne, ſich im Laufe ihrer Entwicklung voll⸗ ſtändig in Strahlung auflöſen und dabei ihre Materie allmählich verzehren. Ein ſolcher Prozeß würde der Sonne ſogar eine Lebensdauer von 15 Bil⸗ lionen Jahren garantieren, ſo daß wir gewiß keiner⸗ lei Anlaß haben, uns ſchon heute über das mögliche Nachlaſſen der Sonnenwäre berechtigter Sorge hin⸗ zugeben. Von den Planeten kann im Juni nur Merkur im erſten Monatsdrittel am Abendhimmel gefunden werden. Er hält ſich am 6. Juni im unteren Teil des Sternbilds der Zwillinge auf. Mit Hilfe eines Feldoͤſtechers wird man ihn dort entdecken können. Venus iſt zur abendlichen Bühne der Geſtirne zu⸗ rlckgekehrt, geht aber bereits in der Dämmerung in Einklang unter. ein. Er ſtrebt vom Waſſermann zu den Fiſchef und vermindert ſeine Entfernung auf 120 Millionen Kilo⸗ meter. Von der Mitte des Monats an werden auch Nur Mars ſtellt ſich bald nach Mittexnicht Jupiter und Saturn vor Oſthimmel wieder betreten. Die Fixſterne treten infolge der Mitternachts⸗ dämmerung erſt ſehr ſpät hervor. Ihre Stellung iſt für 23 Uhr auf beiſtehender Sternkarte feſtgehal⸗ ten. Am öſtlichen Himmel bildet das von den hellen Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler gefügte, große„Sommerdreieck“ die auffälligſte Erſcheinung. Hoch im Süden ſtrahlt Ark⸗ tur im Bootes, Spika in der Jungfrau iſt auf die weſtliche Seite des Himmels hinübergetreten, das Sternbild des Löwen mit Regulus neigt ſich zum Weſtuntergang, ebenſo die Zwillinge im tieferen Nordweſten. Der Große Bär verläßt gerade ſeine Scheitelſtellung. Nur der äußerſte Schwanzſtern, Benetnaſch, hält ſich noch im Zenit auf. Der Mond zeigt im Juni folgende Lichtgeſtalten: Erſtes Viertel am., Vollmond am., letztes Vier⸗ tel am i. und Neumond am 24. Juni. D. Wattenberg. Sonnenaufgang den Jugendarreſt als Polizeiſtrafe Das Reichs jugendgerichtsgeſetz war bereits dahin geändert worden, daß in einer polizeilichen Straſver⸗ fügung gegen einen Jugendlichen auch Jugendarreſt feſtgeſetzt wenden darf. er Reichsinnenminiſter hat nun beſttmmt, daß die Friſt für die Einlegung der Beſchwerde in ſolchen Fällen an die nächſthöhere Polizeibehörde drei Tage beträgt. Die nächſthöhere Polizeibehörde entſcheidet endgültig. * In der Wiege des kedens bei mutter und find ſehen wir die eigentiſche Rufgabe siner völkiſchen Wohlfahrts- pflege. gülgenfeldt. Macnus und die Magd HOMAN VON PAUL BERGLAR-SCHñHRUER 6 Boret entſann ſich darauf, daß ſie ſeit jener Nacht im Schuppen an bieſen Schmerzen litt. 1 „Du mußt dich ausziehen und niederlegen!“ fox⸗ derte Mutter Valborg. Auch das tat Beret und lag nun unter den ruhig abwägenden Augen der alten Frau, die den Leſb abtaſtete und ihr Ohr lauſchend darauf legte. Darauf ſah Valborg noch ernſter drein als ſonſt, und weil ſie nicht gewohnt war, etwas zu verheimlichen oder zu verſchweigen, ſo ſagte ſie, daß ſie die Herzſchläge des Kindleins nur ganz ſchwach vernehme. Es liege vielleicht nicht gut, aber es lebe und rege ſich ein wenig. Dann ging ſie zum Herd⸗ feuer, kochte einen herben Kräutertee und richtete aus anderen Heilkräutern heiße Umſchläge. Valborgs Fürſorge linderte die Schmerzen Berets ſo ſtark, daß ſie nach ein paar Tagen wieder aufſtand und der Alten wie zuvor bei allem zur Hand ging. Dennoch blieb eine dumpfe Bedrücktheit in ihrer Seele zurück, die ſie laſtend überſchattete. Manch⸗ mal ging ſie umher und tat dies und das ohne daß ihr Tun ganz in ihr Bewußtſein drang. Mechaniſch waren ihre Bewegungen. Sie ergaben ſich gewohn⸗ heitsmäßig, waren aber ohne Impuls. Es war ſo, als ſei Beret die Gefangene eines geheimnisvollen dunklen Traumbereiches, der ſich vom Wirklichen aus ins Leere, in ein Nichts ergoß. Aber auch in dieſem ſaſt unbewußten Zuſtande blieb eine Wirklichkeit in ihr lebendig: Die leiſen Zuckungen des Kindleins. Beret breitete dann 1 25 e als müſſe ſie ſo das ſich regende Leben heſchützen. So ſehr war ſie Mutter. daß ſich feder ihrer lang⸗ ſamen Gedanken nur auf dies neue Leben richtete. Ausgelöſcht waren Geiranger und ſeine ſilbergrünen Sommernächte, vergeſſen die ſchmerzlich⸗ſüſſen Ver⸗ wirrungen der Liebesſtunden, verſunken das Bild jenes Gewiſſenloſen, der ſogar ihren Zorn und ihren Haß mit übers Meer genommen zu haben ſchien. 1 Das alles war weit weg entrückt und ſo ferne als ſei es nie geweſen. Nur das Kindlein blieb Wirk⸗ lichkeit. Und dann kam einmal eine Nacht, in der dies Leben zum Lichte drängen wollte. Der Winter hatte ſeine härteſten Eispanzer ſchon gelockert. Aus den Bergen gluckerten rieſelnd tauſend Wäſſerlein in die Talſenken und wuſchen an den Bächen die Schneekruſten fort. Ein weicherer Wind griff mit Wolkenballen, aus denen Regen troff, über die Zinnen und Grate und weckte in den geſchützten Mulden ſchon ein erſtes, zaghaftes Grünen. Und nun war es ſo, als wolle das Kindlein juſt in dieſes ſcheue Frühlingswerden hinaus. Mutter Valborg, die alles dazu vorbereitet hatte, half Beret mit einer Behutſamkeit, die man ihrem barſchen Weſen kaum zugetraut hätte. Sie legte heiße Umſchläge auf, ſie lauſchte auch nochmals nach dem kleinen Herzensſchlag. Aber der flatterte nun mit einigen Unterbrechungen ſo erſchreckend matt, daß Valborg wußte, die Geburt müßte ſofort ein⸗ geleitet werden, wenn nicht Berets Leben mitgefähr⸗ det werden ſollte. 5 Beret ſelbſt lag da mit geſchloſſenen Augen, die Hände ſchmerzvoll zu Fäuſten verkrallt, nur einmal wie in einem unterdrückten Schrei aufſtöhnend, als das Kindlein aus dem Schutze ihres Leibes befreit wurde. Aber ſie verlor ihr Bewußtſein nicht. Sie wandte ſogar nach einer Weile den Kopf:„Valborg?“ „Du mußt ruhig liegen!“ „Das Kind ſchreit nicht...“ 9 „Nein, Beret!.. Aber du mußt ſtill ſein!“ Da wandte Beret ihren Kopf wieder in die alte Lage zurück.— Ihre Augen ſtarrten zur niedrigen Balkendecke empor. Sie wußte nun, daß ihr Kind⸗ lein tot war. N Valborg ſtrich einmal über das Bett und dann mit einer ſcheuen Handbewegung über Berets Haar. Da löſten ſich zwei Tränen aus Berets Augen. „Ich will es einmal ſehen.! f 5 Valborg reichte ihr das Tote in einem weißen Leinentuch. 5 7 Beret aber ſah es nicht an, ſondern drückte es nur an ihre Bruſt und hielt es da:„Es ſoll bei mix blei⸗ ben!“ Leiſe ſagte ſie das aber ſo beſtimmt, daß Val⸗ borg ſeufzend nickte.„Dieſé eine Nacht wenigſtens will ich es behalten!“ flüſterte Beret nochmals Dann bettete ſie das Lebloſe wie ein Lebendes neben ſich loß die Augen. 1 7 0 weiß etwas davon auf dem Hardan⸗ gerffeld? Keiner! Die Leute hier in öteſer eis⸗ Blick auf eudwigsbafen Hochbetrieb im Hindenburgpark. Die Ludwigshafener und mit ihnen jene, die ſich zu den Ludwigshafenern zäh⸗ len, haben ſich über die beiden Pfingſtfeiertage wieder ein⸗ mal ſehr diſzipliniert gezeigt. Sie haben die Mahnung der Reichsbahn, ſie zu entlaſten und ſchüön und brav zu Hauſe zu bleiben, vorbildlich befolgt und wer nicht mit dem„Tret⸗K“, nicht mit den elektriſchen Bahnen oder gar zu Fuß hinauswanderte in den üppigen Frühlingsflor, der blieb zu Hauſe und fuhr dabei garnicht ſchlecht. Er hat da und dort die über die Feſttage gebotenen Freuden genießen können, von denen die ſchönſten zweifelsohne im Hinden⸗ burgpark vermittelt wurden. Hier war denn auch der Zu⸗ ſtrom über die beiden Feiertage ungewöhnlich ſtark, ja man darf von einem Rekoröbeſuch ſprechen. Neue Grundansbildungskurſe. Die Kreisdienſtſtelle des Deutſchen Roten Kreuzes beginnt heute um 19 Uhr im Rot⸗Kreuz⸗Haus in der Bismarckſtraße einen neuen Gpund⸗ ausbildungskurs. Frauen und Mädchen, den den Appell des Deutſchen Roten Kreuzes gehört haben und ihm folgen wollen, können ſich noch jetzt zur Teilnahme melden. 0 Erfreuliches Zahlenmaterial. Der Bericht der Landwirt⸗ ſchaftlichen Hauptgenoſſenſchaft e mb Ludwigshafen über das Geſchäftsjahr 1940 gibt darüber Aufſchluß, daß die Ge⸗ noſſenſchaft ihre Aufgabe im Dienſte der Volksernährung auch in dieſem Jahre voll erfüllen konnte. Der Geſamt⸗ warenabſatz im Berichtsjahr wird mit 4404 889 Doppel⸗ zentner zum Werte von 45 895 012,15 Mk. angegeben. Von dieſem Geſamtabfatz entfallen auf die Lieferung landwirt⸗ ſchaftlicher Bedarfsſtoffe 43 Prozent und die Erfaffung landwirtſchaftlicher Erzugniſſe 57 Prozent. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſchließt mit einem Reingewinn von 127 372,00 Mk. ab. 33 240 Mk. werden hiervon nach Ab⸗ ſchreibung von Rücklagen und einigen Sonderzuweiſungen zur a benegen Verzinſung der Geſchäftsanteile ver⸗ wandt. Ein Freiſpruch. Der 1906 geborene Straßenbahnſchaffuer Rudolf Ehret aus Mannheim hatte ſich vor der 2. Straf⸗ kammer des Landgerichtes Frankenthal wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Ehret führte einen vollbeſetzten Straßenbahnwagen mit Anhänger durch die Ludwigſtraße in Ludwigshafen. Ein älterer Mann wurde dabei von dem Motorwagen angefahren und ſo ſtark verletzt, daß er an den Folgen verſtarb. Die Beweisaufnahme ergab die abſolute Schuld des Getöteten. Er war ſchwerhörig, hatte die Warnſignale der Straßenbahn überhört und ſich auch anſonſten recht undiſzipliniert im Straßenverkehr benom⸗ men. Er war längere Zeit auf den Schienen ſtehengeblieben und hatte ſeinen Blick auf ein Haus gerichtet, an dem ein Gerüſt angebracht war. Das Gericht kam deshalb zu der Erkenntnis, daß der Getötete in leichtfertiger Art ſeinen Tod felbſt verſchuldet hatte und ſprach gemäß dem Anrage des Staatsanwalts den Angeklagten frei. Es gab noch zum Ausdruck, daß es ſich davon überzeugen mußte, daß der Angeklagte alles getan hatte, um den Unfall zu vermeiden. Ein Ueberfallränber geſucht. Am vergangenen Sonntag wurde eine Frau auf. der deutſchen Weinſtraße zwiſchen Aſſelheim und Großbockenheim von einem jugendlichen Bur⸗ ſchen ſtber fallen und ihrer Gelödbörſe mit Inhalt be⸗ rauh t. Der Täter iſt etwa 18 Jahre alt, 1,35 Meter groß, ſchlank, hat blaſſes, faſt weißes Geſicht, weiße Zähne, ſchwarzglänzendes Haar, das links geſcheitelt und zurxſtck⸗ gekämmt iſt, trug dunkelbraune Hoſe und dunkelblaue Joppe und hat Bißwunde am linken Zeiczefinger. Sach⸗ dienliche Mitteilungen über den Täter, Jie auf Wunſch vertraulich behandelt werden, nimmt jede Polizeidienſtſtelle entgegen. Heidelberger Auerſchnitt Ausſtellung„Hilfswerk für deutſche bildende Kunſt“ eröffnet. Im Kurpfälziſchen Muſeum wurde in Anwe⸗ ſenheit zahlreicher Göſte(unter ihnen Gauamtsleiter der Pe Baden, Dinkel, Oberbürgermeiſter Dr. MNeinhaus, Landrat Naumann) mit einer ſchlichten Feier die Aus⸗ ſtellung des„Hilfswerkes ſi deutſche bildende Kunſt in der Ne Volkszwohlfahrt“ eröffnet. In ſeiner Begrüßung hob Kreisleiter Seiler Bedeutung und Aufgabe der Aus⸗ ſtellung im Dienſte des Werkes des ſozialen und kulturel⸗ len Aufbaues heraus. Mit der Kennzeichnung der NSW. zur Verantwortung gegenüber der Geſamtheit des delt⸗ ſchen Volkes zu führen, der Verpflichtung des Volksge⸗ noſſen ihr gegenüber, unterſtrich der Redner zugleich die Bedeutung des Einſatzes der NS für die Arbeit des deutſchen Künſtlers. Namens des Hülfswerbes ſprach er die beſten Wünſche für einen guten Erfolg der Schau aus. — In Vertretung des am Erſcheinen dienſtlich verhinder⸗ ten Leixers des Hülfswerkes, Prof. Schweitzer ⸗Mlölnir, gab Prof. Koch⸗ Zeuthen(Berlin) einen Ueberblick über Aufbau und Wirken des Hilffsswerkes. Es führte bisher in Großbeutſchland 60 Ausſtellungen durch, wobei etwa 4200 Kunſtwerke verkauft wurden und ſo den deut⸗ ſchen Künſtlern weit über eine Million Mark an Ver⸗ käufen einbrachte. In ſeinen Darlegungen ſtellte ber Vortragende eine in den Werken immer deutlicher ſpür⸗ bare Feſtigung der kü nſtleröſchen Geſamthaltung feſt, das Bejahen des Geſunden, Schönen, des weſenseigenen Deubſchen. In dieſer großen Zeit der deutſchen Vobk⸗ werdung iſt auch die deutſche Kunſt ein politiſcher Far⸗ tor geworden und der deulſche Künſtler abſo ein kulturel⸗ ler Soldat. Mit der Eröffnung der Ausſtellung urch den Kreisleiter klang die durch Beethovenſche Klänge umrahmte Feier im Gruß an den Führer und mit den Nationalliedern aus. Eine erſte Beſichtigung der Werte ſchloß ſich an. Unter ihnen befinden ſich ſolche aus Mannheim von P. Blume, G. Fath, Tilla Gramm, A. Hanslik und Helene Röhrig. umſtarrten Einöde, die, wenn ſie Beret nur von ferne auftauchen ſehen, in ihre Erdgammen zurück⸗ treten, um ihr nicht Aug in Aug zu begegnen, ſie wiſſen nur das, was der Mann aus Eide oder ein wandernder Lappe ihnen berichtete. Und weil an den Händen dieſer Einſamen, die nun unbekümmert um Eis und Hagel und Sturm und Schnee das Ffeld durchſtreift, um auf Wild zu pirſchen, nach einer Quelle zu ſuchen, bei der es ſich zu roden verlohnt, oder nach verborgenen Schätzen in Erde und Geſtein zu forſchen, alſo: weil an ihren Händen das Blut eines Mannes klebt, weil dieſe Hände den Feuer⸗ brand in Göſſals Haus ſchleuderten, deshalb bekreu⸗ zen ſich die Leute vor ihr, als ſei ſie der Leibhaftige! Aber weiß auch nur ein einziger hier im Field etwas von Berets Herzeleid in dieſer föhndurchbvau⸗ ſten Nacht?... Oder iſt gar jemand dabei geweſen, als nun Beret ſich andern Tags erhebt, um ihr Kind⸗ lein der frühlingsnahen Erde zu geben?. Nein! Es war aber ſo, daß Valborg ſagte:„Du darfſt nicht aufſtehen!“ 5 Berets Augen waren leer vor lauter Leid und ihre Lippen waren ſtumm. „Laß mich die letzte Arbeit tun!“ ſagte die Alte eindringlicher. Sie hätte auch gegen eine Felswand reden können. Beret ſah und hörte ſie nicht, und als wäre ſie in eine Welteneinſamkeit unermeßlichen Leids entrückt und nur ſte und das Tote wären dar⸗ in, ſo erhob ſie ſich ſchwankend und bekleidete ſich not⸗ dürftig. Sie nahm das winzige Menſchenbündel auf, trat vor die Tür, griff nach einem Spaten und einer Hacke, ſchulterte die und ſchritt wankend davon. Valborg, die ihr folgte, ſtand dann neben ihr. Sie waren zu einem Hang gegangen, auf den von Oſten her ein ſchmalex erſter Lichſtreifen fiel. Auch ſchwang ein erſter Frühlingshauch in der Luft. Aber die Erde war noch winterlich hart an dieſer Stelle. Beret, die das Kindlein niedergelegt hatte, als dürfe es nun niemand mehr berühren, hackte und ſchaufelte ein kleines Grab, kniete davor nieder und legte das Tote hinein. Aus Zweigen und dürren Gräſern band ſie ein Kreuzlein und ſteckte es auf die ſchmale Erdwölbung, das einzige, was ſichtbar blieb von ihrer Liebe, ihrem Glück und ihrer Not Den ganzen Tag ſaß ſie bei dieſem kleinen Grabe, und auch in den nächſten Tagen war es noch ſo, als kbeme ſie ſich nicht danon trennen 5 a bleiben. Dafür ſei ſie zu jung, und das Leben, das ihr borg es für ratſam hielt, mit ihr über Zukünftiges zu reden: Sie, Beret, könne ja nicht immer hier⸗ bleiben. Dafür ſei zu jung, und das Leben, das ihr jetzt ſoviel Leid beſchert habe, werde ſicher auch ein⸗ mal wieder mit einem Glück zu ihr kommen. Oder ob ſie hier ihr Leben vertrauern wolle?... Das ſei nicht das Rechte!.. Gerade ſie brauche Arbeit, um allmählich über das Schwere hinwegzukommen und ſich ihr Daſein zu zimmern! Die Arbeit hier in dem kleinen Häuſel aber genüge da nicht; die erfülle ſie, Valborg, ja nicht einmal ganz!„Verſtehſt Ju mich, wie ich's meine, Beret?“ ſchloß ſte. Ja, Beret verſtand. Sie hörte zu, ſaß ſtockgerade, aber ſie nickte zuſtimmend. Sie kat das ohne jede Bitterkeit, weil ſie Valborg wirklich recht geben mußte. Nur blieb die große Frage, wo ſie eine der⸗ artige Arbeit und Erfüllung finden würde. Aber auch da wußte Valborg Rat: Sie habe durch Be⸗ kannte erfahren, daß in Eide, unten am Hardanger⸗ flord, einem Manne namens Göſſal die Frau geſtor⸗ ben ſei. Nun ſtehe der Mann verlaſſen da, ſeine bei⸗ den Kinder entbehrten die Mutter. Und nun ſüuche dieſer Mann, der Bauer und Fiſcher ſei, jemand, der ihm das Hausweſen und die Kleinen betreue. Da habe ſie gleich an Beret gedacht.„5 Wiederum nickte Beret. Nun ihr auch das Letzle genommen worden war und ihres Bleibens hier in Förde auf de Dauer nicht ſein konnte, war es ja ſo gleichgültig, wo ſie, die Heimatloſe, eine neue Hei⸗ mat fände.. BValbora lobte ihren Entſchluß. immer wieder aufrichten!“ (Fortſetzung folgt) Man muß ſich Reinigt gelbem end desinfnienf Zohnensotꝛ agen dest git mH(SSt 10 Mürzburger Kickers und Berliner HC Zwei würdige Meiſterſchaften des deutſchen Hockeyſports Die Kette der Ueberraſchungen, die ſich in dieſem Jahr durch die deutſche Hockeymeiſterſchaft der Männer und Frauen gliederte, riß erſt bei den Endſpielen im Münchener Dantesſtadion ab. Für das letzte Glied ſorgten die Wür z⸗ burger Kickers im Frauen⸗Endſpiel, indem ſie den Wiener A C, der zuletzt den Titelverteidiger Rotweiß Berlin ausgebootet hatte, mit:0(:0) bezwangen. Die Halblinke Dolling⸗Vogl ſchoß den entſcheidenden Treffer. Bei den Männern ſetzte ſich dann mit dem Berliner HE dder erklärte Favorit gegen die TS G Paſing Mün⸗ chen durch, aber das knappe:0(:0) Ergebnis des bayeri⸗ ſchen Meiſters muß, wie ſein zweiter Platz, als großer Er⸗ folg gewertet werden. Bei den Berliner, die mit Gerdes und Schmalix antraten, ſchoß Keller das ausſchlaggebende Tor. Beide Sieger waren ihren Gegnern klar überlegen umd gewannen ſo verdient die Meiſterſchaft. Das Meiſterſtück der Kickers Bei den Frauen überragten die Würzburger Kickers vor allem durch ihre Schnelligkeit, während die Wienerinnen einen robuſteren Eindruck machten. War der bayeriſche Meiſter ſchon in der erſten Halbzeit klar überlegen, ſo wurde dieſer Vorteil im weiteren Verlauf bis zum Schluß geradezu erdrückend. Die Wienerinnen kamen nur mit ver⸗ einzelten Durchbrüchen aus der Verteidigung heraus. Nur ihre großartige Abwehr verhinderte eine höhere Nieder⸗ lage. Im Anſchluß an die dritte Strafecke(von insgeſamt 521) konnte die Halblinke Dolling⸗Vogl den entſcheidenden Treffer einſenden. Wenige Minuten ſpäter knallte die gleiche Spielerin an den Pfoſten. Die Abwehr der Wienerinnen übertraf die der Meiſterelf, daſür enttäuſchte aber die Sturmführerin Hilde Deleſchell. Bei den Kickers⸗Mädel, die durchſchnittlich viel jünger ſind, war beſonders der rechte Flügel Jung gefährlich, im Innenſturm gefielen Fiſcher und Dolling⸗Vogl. Berliner SC techniſch beſſer Im anſchließenden Spiel der Männer entpuppten ſich die Paſinger in den erſten Minuten als ſehr gefährlich durch ſchnelle Vorſtöße des linken Flügels. Allmählich ſetzte ſich aber doch die reifeve Technik der Berliner durch. Schmalix als Mittelſtürmer, Keller als Halbſtürmer und Gerdes in der Läuferreihe waren die treibenden Kräfte. Bei den Paſingern überragten im Sturm Barth und Pfeiffer, gut war auch die geſamte Deckung.— Bis zur Pauſe hielten ſich die Münchener ſehr wacker, mit 411 Ecken hatten ſie ſogar die größeren Torgelegenheiten. Nach dem Wechſel wurde der Kampf einſeitig, denn die Gaſtgeber hatten ihre Kraftreſerven allzufrüh verbraucht. Eichhammer und Geißler in der Verteidigung und Tor⸗ hüter Bergmeier hielten lange dem Anſturm der Berliner ſtand. Erſt als Baudendiſtel die dritte Strafecke ſchön hereingab und Keller verwandeln konnte, wurde dieſes Bollwerk überwunden. Bis zum Schluß hatte Berlin alle Vorteile für ſich, verfiel aber zu ſehr auf Innenkombina⸗ tion, die die Münchener leicht zerſtören konnte. Fußball-Rundſchau Der NS⸗Reichsbund fütr Leibesübungen hatte mit ſei⸗ nen„Pfingſttagen der deutſchen Leibesübungen“ wieder Hurchſchlagenden Erfolg und König Fußball hatte nicht einen geringen Anteil daran. In den fücddeutſchen Bereichen herrſchte trotz aller Schwierigkeiten ein Rieſenbetrieb. Im Bereich Südweſt gab es eine ganze Reihe ſehr intereſſanter Freundſchaftsſpiele. FV. Saarbrücken und JV. Metz, die ſich am kommenden Sonntag ſchon wieder im Tſchammer⸗ pokal begegnen, trennten ſich in Saarbrücken zu Gunſten der Gaſtgeber 221. Die Wormſer Stadtelf und Boruſſia Neunkirchen ſpielten:4 und eine Offenbacher Auswahl ſchlug auf dem Bieberer Berg die Stadtelf Hanaus mit 818. Recht torreich, aber auch einſeitig verlief der Kampf zwiſchen Kampfſport Wiesbaden und Schwaben Augsburg, den die Gäſte mit 10:1 gewannen, wobei Mittelſtürmer Lechner allein neun Tore ſchoß. In der Frankfurter Stadt⸗ runde ſchlug der SV. 07 Heddernheim nach dem FSV. auch die Eintracht, und zwar mit:2. In der Aufſtiegs⸗ runde können nun die Entſcheidungsſpiele beginnen, denn im TS. 61 Kaiſerslautern, Tura Ludwigshafen, SV. 98 Darmſtadt und FSV. Heuſenſtamm ſtehen alle vier Grup⸗ penſieger ſeſt. In Heſſen mußte ſich Altmeiſter Hanau 93 den Augsburger Schwaben mit:2(:4) beugen, während der VfB. Großauheim gegen den zweitklaſſigen Frankfurter Klub Griesheim 92 mit:3 unterlag.“ In Fulda zog Mei⸗ ſter Boruſſia gegen eine Wehrmachtself mit 01 den Kür⸗ zeren und in Kaſſel endete das traditionelle Auswahlſpiel „rechts“ der Fulda gegen„links“ der Fulda unentſchieden 272. In Baden und Württemberg nehmen augenblicklich de Spiele um den Schwarzwaldpreis den breiteſten Raum ein. Diesmal waren die Württemberger Mann⸗ schaften glücklicher, denn für Baden konnte der BfB Miihlburg, der den Veh Stuttgart:1 ſchlug, einen Sieg davontragen und hier fiel das entſcheidende Tor auch erſt wenige Minuten vor Schluß. Der Vfk Mannheim ſchaſfte gegen den Stuttgarter S nur ein:2, obwohl er zweimal die Führung hatte. Bei der Stuktgarter Dop⸗ pelperanſtaltung ſchlugen die Sportfreunde den SV Wald⸗ hof, der in den erſten 30 Minuten gefallen konnte, mit 42(21), während Feuerbach gegen Pforzheim zu einem 572(:)⸗Sieg kam. Pforzheim hatte in der zweiten Hälfte nur noch 10 Mann im Feld, und unterlag im Endkampf. Bei den Aufſtiegskümpfen in Baden führt der F T⸗SC Freiburg die Südgruppe an, während Plankſtadt und der Big Pforzheim, in der Nordgruppe auf gleicher Höhe ſbehen. Der Fc Rheinfelden iſt von den Aufſtiegsſpielen zurückgetreten. Bei den württembergiſchen Aufſtiegskämpfen iſt die Lage noch nicht zu überſehen. Im Elſaß endete das Straß⸗ burger Turnier mit einem Erfolg der Frankfurter Rot⸗ weißen, die gegen/ Straßburg 3e gewannen und gegen Rec Straßburg 90 ſpielten. Badens Meiſter Neckarau wurde von der ½ 411 geſchlagen und ſpielte gegen den RS:3. In den Aufſtiegskämpfen gab es mit dem:0⸗ Sieg von SW Benſeld über Stern Mühlhauſen eine große Ueberraſchung. In Bayern gab es zwei Wiener Siege im Alpenpreis⸗ Weltbewerb. Der Wiener SC. ſiegte in München gegen den Fc. Bayern mit:1, und die Auſtria Wien ſchlug in Augs⸗ burg den BCA. mit:3. Der 1. FC. Nürnberg war in Wien gegen Wacker mit:2 erfolgreich, aber Jahn Regens⸗ burg wurde von der Vienna mit:7 geſchlagen. Vor allem die ſchwere Niederlage Regensburgs überraſcht, denn bis⸗ her hatte ſich Jahn von allen bayeriſchen Mannſchaften in dieſem Wettbewerb am beſten geſchlagen. Am zweiten Feſt⸗ tag ſtand man ſich in Wien mit vertauſchten Rollen in Freundſchaftskämpfen gegenüber. Wacker gewann gegen Jahn knapp mit:3, während Vienna den Club:1(63:0 ſchlug und damit auch Turnierſieger wurde. Eine ganze Reihe bayeriſcher Mannſchaften gab erſolg⸗ reiche Gaſtſpiele in anderen NSgRs⸗Bereichen. Schwaben Augsburg ſiegte in Hanau:0 und in Wiesbaden 1011. Wacker München ſchlug den SC. Planitz:2 und den Chem nitzer BC. 670, und Neumeyer Nürnberg ſiegte im Sudeten⸗ land gegen die NS TG. Troppau mit:2 und ſpielte gegen Wikowitz:4. Die Nürnberg⸗Fürther Luftwaſſenelf gaſtierte in Paris und unterlag vor 15 000 Zuſchauern gegen die deutſche Wehrmachtself Paris mit:1. Karl Blaho entthront Nur eine Europameiſterſchaft in München Ganz anders, als man ſich das gedacht hatte, verlieſ der große Berufsboxabend am Samstag im Münchener Zirkus Krone. Schon der Beſuch der Großvevanſtaltung ließ zu wünſchen übrig, und ſportlich hielt ſie auch nicht, was ſie verſprach. Zunächſt entfiel der Europameiſter⸗ ſchaftskampf im Bantamgewicht, da der Deutſche Meiſter Remſcheid(Solingen) Uebergewicht brachte und mit dem Titelhalter Cattaneo(Italien) nur einen Freundſchaftskampf austrug, der unentſchieden gegeben wurde. Zum ſchlechten Abſchluß verlor dann der Wie⸗ ner Karl Blaho in einem reichlich unſchönen Kampf die Europameäſterſchaft im Leichtgewicht an ſeinen Her⸗ ausforderer Bruno Biſter zo(Italien). Blaho ließ ſich, obwohl Größe, Reichweite und Ringerfahrung für ihn ſprachen, von dem wild keilenden Italiener Taktik und Kampfnerv zerſtören und konnte ſeine eigene Waffe, die gute Linke, gegen den geſchickt ausweichenden Gaſt niemals wirkungsvoll einſetzen. Die Rechte Blahos war in den 15 Runden überhaupt nur etwa fünfmal zu ſehen. Beide Boxer brachten 60,5 Kilo. Schon in der erſten Runde mußte der Wiener einige ſaftige Brocken nehmen. Auch weiter beſchränkte er ſich gegen den ſtändig treiben⸗ den Italiener auf die Deckung. Biſterzo ſchlug allerdings ungenau und bevorzugte im Nahkampf den Clinch. In der 9. Runde wurde Blaho von einer wuchtigen Lin⸗ ken Biſterzos ſchwer erſchüttert und mußte auch kurz zu Boden. Erſt in der 15. Runde wurde der Wiener aktiver. Er beherrſchte ſeinen Gegner hier klar und ging auf eine Entſcheidung aus. Biſterzo ſuchte ſein Heil im Klammern und Halten, womit es ihm auch gelang, ſeinen weiten Punktvorſprung über die Diſtanz zu retten. Sein Sieg, der ihm die Eu ropameiſterſchaſt eintrug, fiel bei der ſchwa⸗ chen Leiſtung Blahos deutlich aus; er hatte elf Runden klar für ſich, drei endeten ausgeglichen und nur die letztere geſtaltete der Ex⸗Europameiſter Blaho für ſich. In der Einleitung gab es im Schwergewicht zwiſchen Kurt Haymann(München) und Atkob Schön rath (Krefeld) ein Unentſchieden. Der alte 5 aus Weſt⸗ deutſchlamd griff den techniſch überlegenen Münchener un⸗ entwegt an und ließ ihn ſo nie dazukommen, ſeine beſſeren Waffen einzuſetzen. Beachtlich iſt das Unentſchieden von Remſcheid im Freundſchaftskampf gegen Bantam⸗ Europameiſter Cattaneo, womit der Gaſt ſogar noch Glück hatte. Remſcheid machte von der dritten Runde ab den Kampf und ſetzte mit überlegener Reichweite oͤem Mei⸗ ſter ſehr zu. Im Federgewichtskampf war Karl Be ck (Düſſeldorf) dem Berliner Riethdorf ſtark überlegen und ſiegte hoch nach Punkten. Im N ationaltheater: 8 f llt Waun Fesſe Haliung nach den Feieriagen Berlin, 3. Juni. Nach der zweitägigen Verkehrsunterbrechung durch die Pfingſtfeiertage ſetzten die Aktienmärkte in feſter Haltung ein. Das Kaufintereſſe der Bankenkundſchaft hat ſich er⸗ halten, und da auch der Berufshandel kaum Neigung zu Verkäufen aufwies, beſtand weiterhin Materialknappheit. Hiedurch wurden verſchiedentlich größere Kursſteigerun⸗ gen ausgelöſt. So ſeien Lichtkraft erwähnt, die mit plus⸗plus⸗Zeichen erſchienen und um gv. H. höher zur 5 von 1881 bis 1918 tätig war. 1941 vorzulegenden Geſchäfts mieneinnahme um 22,2 v. H. und be 4,40 Mill. ſchlag lautet auf wieder 6 „ ſi. V. 3,63) Mill.. v. H. Nach dem der HV am 30. Ddat Die Geſamtver ſumme erreichte eine Höhe von 884,12 Mill. 4 199,290 Mill. im Vorjahre, davon für eigene (97,81), die Geſamtprämieneinnahme ſtellbe ſich au tig geweſene Tiere von bericht für 1940 ſtieg die Prã⸗ ziffert ſich nunmehr auf Der Dividendenvor⸗ ſicherungs⸗ gegenüber Rechnung 121,92 f 4,44 Mill. (3,63); abzüglich der Prämienrückvergütung für nicht träch⸗ 63 132/ verbleibt eine Prämien⸗ einnahme von 4,38. Entſchädigung wurden für 2,93(8,36) Mill. 4 geleiſtet, davon für eigene Rechnung 1,39(1,14). Notiz 9 5 g K Br 8 Reingewi f ſi 48 209(56 277J. Auf neue Notiz gelangten. Auch am Montanmarkt war der Grund⸗ Der Reingewinn ſtellt ſich auf 48 209(86 277 255. 3 5 1275 9 0 erden 10 031(8722) 4. Auf der ton feſt. Rheinſtahl und Vereinigte Stahlwerke blieben Rechnung vorgetragen werde 3 1 10 n 2 1 75 Aktivſeite der Bilanz ſtehen Forderungen an Aktionäre für Buderus ſtiegen jedoch um 1,75 v. 0 Bei den Braun⸗ noch nicht eingezahltes Act(ales in 0 de o. 8 D*. D 2 8 kohlenwerten wurden Rheinebraun um 4 v. H. herauf⸗ geſetzt. Ilſe⸗Genußſcheine büßten dagegen 1,25 v. H. ein. Am Kaliaktienmarkt ſtanden Salzdeifurth, am Markt der Autowerte Daimler mit je plus 1 v. H. im Vorder⸗ grunde. Bei den chemiſchen Papieren gewannen Farben 0,75 und Schering 1 v. H. Von Gummi⸗ und Linoleum⸗ werten befeſtigten ſich Conti⸗Hummi um 2,25 v. H. und erreichten damit einen Stand von 367. Am Markt der Elektro⸗ und Verſorgungswerte find neben den bereits erwähnten Licht und Kraft noch AE und Bekula mit je plus 0,50, Deutſche Atlanten mit plus 1, RWe mit plus 1,25, Siemens⸗Vorzüge mit plus 1,50 und Accumulatoren mit plus 3 v. H. hervorzuheben. Siemens büßten jedoch 0/50 v. H. ein. Maſchinenbaufabriken lagen nicht ganz einheitlich. Rheinmetall Borſig zogen um 1,25 und Demag um 2,25 am, während Schubert 250 v. her⸗ gaben. Von Metänkwerten zogen Deutſche Etſen handel um 1 v. H. an, demgegenüber ſchwächten ſich Metallgeſellſchaft um 3 v. H. ab. Größere Veränderungen erfuhren noch Bauwerte, ſo Berger mit plus 1 und Holzmann mit plus 275 ferner Aſchaffenburger Zellſtoff mit plus 198, Dortmunder Union mit plus 0,50, Allg. Lokal und Kraft mit plus 2 und Südd. Zucker mit plus 2,50 v. H, Schwächer lagen noch Bemberg mit minus 1, Weſtöd. Kaufhof mit minus 1,25 und Gebr. Junghans mit minus 1,50 v. H. Die Reichsaltbeſitz⸗ anleihe die vorübergehend wegen Ziehung geſtrüchen wurde, notierte 161,75. Berlin, 3. Juni. Am Geldmarkt errechnete ſich von Va⸗ luten der Schweizer Franken wiederum mit 58,05. „Das Anmöglichſte von Allen“ Uraufführung einer neuen Lope de Vega⸗ Komödie Aus der nun ſchon ſtattlichen Reihe der glücklichen Lope de Vega⸗Verdeutſchungen Hans Schlegels hat ſich das Nationaltheater bereits verſchiedentlich dauerhafte Komödienerfolge geholt. Die ſchier unbe⸗ greiflicher, dramatiſcher Fruchtbarkeit entquellende unproblematiſche Vergnügtheit, die verblüffenden und wirbligen, gelegentlich an ſchillernder Doppel⸗ deutigkeit und Hintergründigkeit nichts zu wünſchen übrig laſſenden, faſt immer nur um das alte und ewig neue Kapitel der Liebe und des Verliebtſeins kreiſenden Theatereinfälle, ſind auch das Kennzeichen dieſer neuen Begegnung mit Lope de Vega, deſſen im Vorjahr aufgeführte Komödie„Was kommt denn da ins Haus“ man ſich mit beſonderem Behagen er⸗ innert. Die quirlige Luſt am Spieleriſchen, die Bunt⸗ heit einander ſich überſchneidender Verwirrungen und Ueberraſchungen ſchienen uns damals freilich keimkräftiger in der Idee und ſtärker in der Wir⸗ kung als in dieſem neuen Luſtſpiel, das im übrigen wieder jene anmutige Gewichtsloſigkeit des Stegreif⸗ ſpiels mit heiterem Geiſt, funkelnder Ironie und lächelnder Nachdenklichkeit verbindet. 40 Diesmal geht es um eine Art Wette im Bezirk des kleinen Gottes. Das Unmöglichſte von allen iſt: „ein Weib zu hüten, das in Liebe fiel“. Die Königin von Neapel ſelbſt iſt es, die dieſe Behauptung unter ihre ſtreitenden Höflinge wirft. Roberto, ein Edel⸗ mann von beſchränktem Geiſt aber ſtarkem Ehrge⸗ fühl und nicht geringem Ahnenſtolz, und Liſardo, ein junger ſcharmanter Hofmann, geraten über den Aus⸗ ſpruch der Königin in Meinungsverſchiedenheiten. Roberto, der ſelbſt eine bildſchöne Schweſter zu hüten hat, fühlt ſich ſeiner Sache als Tugendſchützer mehr als ſicher, während Liſardo der Anſicht der Königin zuſtimmt und ſich erbietet, den Nachweis ihrer Rich⸗ tigkeit zu erbringen. Unnötig zu ſagen, daß Rober⸗ tos ſchöne Schweſter Diana das Objekt dieſer Wette iſt. Unter Aſſiſtenz eines mit allen Waſſern durch⸗ triebener Schläue gewaſchenen Dieners Ramon und des pfiffig⸗kuppleriſchen Zöſchen der Umworbenen werden alle Liſten erfinderiſcher Liebe erfolgreich ins Treffen geſchickt und der eiferſüchtelnd wachende Ro⸗ berto auf heiterſte Weiſe hinters Licht geführt und übertölpelt. Doch was anfangs Scherz und Wette war, wird ſehr raſch zur ernſten Liebesflamme jun⸗ ger Herzen und ſo läßt Lope de Vega auch hier wie⸗ der Moraliſches über Frivoles triumphieren. Liſardo und Diana finden ſich, auch Diener und Zofe wer⸗ den für ihre Mithilfe mit dem Glück der Liebe be⸗ träuft und Roberto, der ſich zwar als geſchlagen be⸗ kennen muß, iſt ebenfalls mit dem glückhaften Aus⸗ gang durchaus zufrieden. Das bühnentechniſch wie alle Stücke Lope de Ve⸗ gas leicht und gefällig gefügte Spiel entrollte ſich uns unter der lebendigen Regieführung Helmuth Ebbs in elf ſtimmungsgeſättigten Bildern, für die Fried⸗ rich Kalbfuß eine ausgezeichnete, ſzenentechniſche Form gefunden hatte. Die vielen Verwandlungen vollzogen ſich bei offener Szene und verblüfften durch das vortreffliche Funktionieren der Bühnenmaſchi⸗ nerie. Für die Darſteller finden ſich wieder ver⸗ lockende Aufgaben. Alle Nuancen vielfältigen Hu⸗ mors blinken wiederum auf, und dieſer Humor reicht von der zarten und warmherzigen Schelmerei bis zur derben Burleske. Wohl hätte im e eines noch geſtraffteren Geſamteindrucks der Aufführung das dichte Rankenwerk des epiſodiſchen Nebenbei um einige der üppigſten Schüſſe beſchnitten und eine ge⸗ wiſſe, die ſtiliſtiſche Ausgewogenheit des Ganzen ſtörende Ueberbetonung jener burlesken Züge um einige Grade eingedämmt werden können, aber von dieſen kleinen Schönheitsfehlern abgeſehen, erlebten wir einen ſehr reizvollen und gewinnbringenden Abend, der allen Beteiligten Ehre machte. Im En⸗ ſemble wollte ſich niemand vom andern an Spiel⸗ laune übertreffen laſſen, und ſo entwickelte ſich ein ſehr ergötzlicher, künſtleriſcher Wetteifer, der den Zu⸗ ſchauern viel Spaß machte. Im Vordergrund ſtan⸗ den Robert Kleinerts eindringliche, charakter⸗ komiſche Geſtaltung der aus Enghirnigkeit und Eitelkeit erheiternd gemiſchten Figur des Roberto, Annemarie Collins ſprachlich ſehr hübſche, von liebenswürdigſtem Humor umwehte Darſtellung der Diana, Pſchigodes vom Feuer ſtürmiſch werben⸗ der Verliebtheit flammender Liſardo und Offen⸗ Kachs dern kom! cher Diener Ramon, der alle Liſten einer geriſſenen Domeſtfkenſeele herauskitzelte und den ſtärkſten Lacherfolg hatte, wenn er gelegentlich ein wenig ſtilwidrig in die Tiefebene des groben Ulks 8 Grunobeſitz 0,30(0,31), Hypotheken 0/8(0,09), Wertpapiere 0,86(0,2), ſchaften 0,04 ſtundete Prämien 0,19(0,18), Forderungen an ar ſicherungsunternehmungen 0,13(0,11), Auf der Paſſivpſeite: lagen 0,075(unv.), ſionsverpflichtungen (0,047). Ac unv. 0,50, geſetz andere unv. 0,03, Reſerven Barbeſtand Schuldſcheinforderungen gegen öffentl. Körper⸗ (unv.), Guthaben bei Banken 0,126(0,189) ge⸗ dere Ver⸗ 0,054 liche Rück⸗ für Pen⸗ 0,12(0,10), Verbindlichkeiten gegenſtber anderen bel e e 0,14(0,16), ſonſtige Ver⸗ bindlichbeiten 0/87 0 056). * Kühldienſt Gmb Berlin. von vorläufig 0,50 Mill. Gmb gegründet worden. ſellſchafter des neuen Unternehmens ſind die ſechs Reichs⸗ Nahrungsmittelverſorgung Deutſch⸗ ſtellen, die ſich mit lands befaſſen. der Weitere Geſellſchafter ſimd iſt Mit einem Star mmkapital in Berlin die Kühldienſt Gründer und gleichzeitig Ge⸗ die oͤrei großen Geſellſchaften, die ſich mit der Tiefgefrierkonſervierung He⸗ faſſen und zwei Leichtmeballverarbeitende Firmen. der Bau und der Betrieb von Küßlein⸗ der Geſellſchaft iſt richtungen. Obſt, G emüſe, Fle andch der Kühldien Zum alleinigen Sitz in Berlin beſtellt worden. iſch, ſt Hau ptſächlich wird bas und Gefriertransporte leichtverderbliche Unternehm en Kühl r Lebensmittel, wie Geflügel, Eier, Fiſche uſw. durch Einſatz von Kühlbehältern uw. übernehmen. Weiter gehört zu ihrer Aufgabe die Or⸗ ganiſation der Vorkühlung am Ort der Erzeugung und auf Eiſenbahnen, Laſtwagen während der Beförderung der Güter. Geſchäftsführer der Geſellſchaft, Hat, iſt Dr. Willi Sil le r⸗Berlin⸗Halenſee die ihren Frankfurt a. H.„ e Swe » Badiſche Pferdeverſicherungsauſtalt A Karlsruhe.— demtsche testwerzinsliche Werte Peutsche Steinzeug Wieder 6 v. H. Dividende. Das 1879 gegründete Unter⸗ 31.1 3 Durlacher Hof nehmen gehört der Gruppe der Allianzgeſellſchaften an. pEurschE STAATSANLEEEN Eichbaum-Werger.. Sein Geſchäftsgebiet it das ganze Deutſche Reich, für Tier-. Schatz D. R. 38 180 5 5 Licht u. Kraft trans portverſicherung auch das Ausland. Im Berichtsjahr 65. 1927 102.5 102.5 0 ae** erfolgte eine Ausdehnung auf den Reichsgau Wartheland Altbes. Dt. Reich::: 161,2 Gesfürei N ſowie auf Elſaß und Lothringen, wo die Geſelbſchaft ſchon STAD TANL EINEN Grün u. Bilfinger 4% Heidelberg 26. 108.0 Bal e e 5 „ Mannheim 26... 103,0 108.2 Hoesch Berg. 4% Pforzheim.[Holzmann PB... ä Naelr Schenk. Becker 6 Frank. Hyp. Gpf.„ Klöekner- Werke.. 178.0 R 1114. 08,5 103,5 Lanz A.... 2340 289,2 4% Mein, Hyp. Bank Ludwigshaf. Akt. Br... E und 8.. 103.5 103,5 Lud wigshaf. Walm.. 8 2 Bank Mannesmann. 161.5 168.0 7. INDUSTRIE. OBLAGATIONEN Hhein.- Westi. Elektr. 164.5 168,5 hinabſtieg. Dennoch zeigte ſeine Leiſtung auch wohl⸗ e Paier: Ben 27 047 105.0 Saladetiurg 1 durchdachte Züge einer feineren Komik. Ellen 5 1 5 i 98 1054050 Salzwerk Heilbronn 375.0 375.10 Mahlkes Reſolutheit liegt die Rolle der mit ſchlag⸗ 4 Krupp. 6 102.7 102.2 Schrerter stechen 1488 146.0 fertigem Witz agierenden Zofe ausgezeichnet. Rudolf 1 Ver. Stahlwerke 1040 103.8 1 5 8 5188 9 Hammacher ſpielte einen ſäuſelnden Kümmer⸗ 16. Farb. N- Anl. 25 156,6 Süddeutsche Zueker. 3140 815,0 0 5 5 mit unwiderſtehlicher Komik,„ AIXEIIXN Zellstoff Waldhof 210 215, Klaus W. Krauſe einen nicht weniger amüſanten,(da- Ada Schuhfabrik 148.9 139.0 in mythologiſchen Gleichniſſen ſich ergehenden grau⸗ te gebr. lever. 119% r haarigen Herrſchaftsdiener. In der nicht ſehr dank⸗. E.. 3 1710 5 7 5 g 1 N 148.5 1447 baren Rolle der Königin ſahen wir einen nicht ganz Ischallenb. Zellstoll.% 559 Deutsche Benn; ohne Hemmungen agierenden Gaſt, Tilde Ono ra, agen sean ech. 2100 250.0] Deutsche Reie:sbank 14% 1445 und in der kleinen Epiſode des Königs von Aragon Brown, Boverle& Ge. 178,7 178,5 5 r 148.7 144.0 machte Friedrich Hörg Lin beſte Fiaur. In wei. eue en ie, e e l er: 1150 150 tere Nebenrollen Benno Sterzen bach, Jofef Deutsche Erdöl. 174.0 1740 le) Zwisehenkurg. Renkert und Heinz Evelt, der als weibiſch⸗ver⸗ ängſtigter Wächter mit Stahlhut und Pike eine komiſche Studie von ſtärkſter Wirkung lieferte. Die ohrgefällige verbrämende Muſtk, tarreliedchen und andere ſtimmungsfördernde Stücke. ſtammt aus der Feder von Adalbert Seveic. Der Erfolg der als Uraufführung gegebenen Ko⸗ mödie war ſtark und unbeſtritten. verſchiedene Gi⸗ Aheinhege! 30. 31. 1. 2 Bbeingegel 1, 113 Eheinfelden.962,68.15 2,95.90 i. 320 180 1905 15 Breisach.89 2 808,02 2,85 8,71 Kein 3,10.46 3,55 3,38 Kehl..55 3,45.4/ 3,51.40 5 e Stralburn..42.35 8,38 3,413,300 Neckerpegel Gr S e ib Haxau 5,29 5,22] 5, 10 5, 2315,05 Mannheim 4,70.40 4,25 4,80 FFUFUUUUCCCCVCVVUVVUVUUUUUVUVCVUVUVUVDVDUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUUUUUVUVUVVVDVD Amtl. Bekanntmachungen[Offene Stellen Tüchtiger Mann zum Kassſeren u. Abliefern geſucht. Vertrauenspoſten. Oeffentliche Erinnerung. Ich erinnere hierdurch an die Zahlung folgender Steuern: 1. Lohnſteuer einſchl. Kriegszuſchlag Kaution erwülnſcht. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni St5676 65 I Lale- nadtant Deabcher a zur Lohnſteuer u. Wehrſteuer, ein⸗ behalten im Monat Mai 1941, fällig am 5. Juni 1941: Umſatzſteuer für Mai 1941, fällig am 10. Juni 1941; * Einige Arbeiterinnen werden eingestellt 11780 lendervierteljahr 1941. fällig am 10. Juni 1941: für ſofort geſucht. Café Zeughaus, D 4, 15. 3. Einkommenſteuer und der aus] Holzstraſſe 11, part. der Einkommenſteuerſchuld be⸗ rechneten Steuern und Zuſchläge[ Nettes St5680 für das 2. e ryierfräulein 1941, fällig am 10. Juni 1941; Se 4. Körperſchaftsſteuer für das 2. Ka⸗ Mannheim, Heinrich- Lenz Straße 3 Ab Hittwoch, den 4. d. Its. Ist mein Lokal noiubus unn! 4 Adam Frey und Frau 7 Stenopypistin lung der im Laufe des Monats an die Geſchäfts⸗ aus der Einkommenſteuerſchuld ſtelle dieſes Bl. Neuwertiges Herten⸗Rad mit Bereifung zu kaufen geſucht. Angebote an Grießer, 8 6. 19. Sts68 Eine Einzelmahnung der oben aufgeführten Steuern erfolgt nicht mehr. Rückſtände werden ohne wei⸗ teres unter Bérechnung der ent⸗ ſtehenden Säumuiszuſchläge, Ge⸗ bühren und Koſten im Nachnahme⸗ oder Vollſtreckungsverfahren ein⸗ 7 Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 1460 mit Matratze aus Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 78845 Serre 243 57 lesen Girokonto 52/111 Reichsbank Mannheim 5. Tilgungsraten für Eheſtandsdar⸗ 8 5 leben, fällig am 10. Juni 1044 AAA l 6. Nein e 1 7 5 191175858 2 0 7 elspreis für Bier, Tabakwar Eng See für den Monat Fräulein Hundeleine Mai 41, fällig am 20. Juni 1941; ſucht Stellung als am Montagmittag 7. Ich erinnere ferner an die Zah⸗ Nähe ob. Luiſenp. verloren. Abzuge⸗ ben gegen Beloh⸗ auf Grund der zugeſtellten oder Steuerbeſcheide fällig geweſenen f e und noch fällig werdenden Ab⸗ Telephonistin 5 ſchlußzahlungen auf die Umſatz⸗ Vermischtes ſteuer, Einkommenſteuer und der Ang u. St dees Muſikfreund u. Vio⸗ linſpieler wünſcht b Steuern und Zu⸗ 5 Anſchluß an Kla⸗ läge, Körperſchaftsſteuer und vierſpieler. Zuſchr. Vermögensſteuer. Ln u. 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