3 7 . Erſcheink wöchentl. mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 N. u. 80 Pf. Trägert., d. 0 2,00 M. ohne Illuſtr.,.30 M. mit Dfuſtz in unſ Geſchäftsſt abgeh..70 M. dch. einſchl. Poſtbef⸗Seb zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, NeßFiſcherſtr. 1. SeFFreiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25 : Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 1 55. WOppauer Str. 8. .. d. folgenden Monat erfolgen. eue Mannheimer Mannheimer Neues Tageblatt zeile 66 Pfg. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12 keinerlei Nachlaß gewährt. beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Anzelgenpreiſe: 22 mm breite Milltmeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Textmillimeter⸗ 9 Allgemein Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird Keine cewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an Moufag. 9. Juni 1941 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1, 48. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: NRemazeit Mannheim Die Kämpfe in 152. Jahtgang— Kummer 135 4 rien Vorſtoß auf Damaskus Abgewieſener Landungsverſuch der englischen Flotte Tapferer franzöſiſcher Widerſtand Neuer RA Angriff auf die Oellager von Veirut Drahtbericht unſeres Korreſpondenten ö— Bern, 9. Juni. Das franzöſiſche Kriegsminiſterium veröffentlicht folgendes Kommuniqué: Nach den erſten eingetroffenen Meldungen haben ſtarke motoriſierte und Panzerabteilungen, unterſtützt von Artillerie, die ſyriſche Grenze überſchritten und verſucht, in Richtung Damaskus vorzuſtoßen. Unſere Truppen aller Waffengattungen, denen der unqualifizierbare Angriff nicht überraſchend kam, kommen ihrer Pflicht in tapferer Weiſe nach. Die Kämpfe dauern an. Britiſche Seeſtreitkräfte, beſtehend aus einem Pan⸗ zerkrenzer, zwei Kreuzern und fünf Torpedobooten, die ſüdlich von Beirut kreuzten, haben am Sountag⸗ morgen an der Küſte des Libanon Truppen in ge⸗ ringer Stärke, die mit Maſchinenpiſtolen ausgerüſtet waren, an Land geſetzt. Dieſe Truppen wurden un⸗ verzüglich gefangengenommen. Eine erſte Bombardierung von Beirut erfolgte am Sonntag um 15.15 Uhr und richtete kei⸗ nen Schaden au. Bei einer zweiten Bombardierung um 18.30 Uhr wurden zwei kleine Tanks getroffen und ein Brand verurſacht, der jedoch keinen großen Umfang annahm. Die Flugplätze von Mezzeé, Nai⸗ rob und Rajak wurden bombardiert, doch iſt der Sachſchaden nicht bedeutend. Mit Amerika abgekartet! Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabou, 9. Juni. Der Ueberfall der britiſchen und de⸗Gaulle⸗Trup⸗ pen auf Syrien nud die von Hull angekündigte Kon⸗ trolle der franzöſiſchen Beſitzungen guf amerika⸗ niſchem Antillengebiet ſtehen heute morgen im Mit⸗ telpunkt der Aufmerkſamkeit der amerikaniſchen öf⸗ fentlichen Meinung. Beide Ereigniſſe werden von der Preſſe miteinander in Verbindung gebracht, ſo daß der Eindruck entſteht, daß es ſich um einen wohlüberlegten konzen⸗ trierten Angriff des Angelſachſentums gegen den ehemaligen Verbündeten handelt. Die amerikaniſchen Blätter und Rundfunkſender ſind allerdings heute morgen nicht in der Lage, irgend welche ins einzelne gehenden neuen Berichte über den Fortgang der Operationen der Streikkräfte General Wavells zu veröffentlichen. Im Hauptquartier zu Ketiro gibt man keinerlei Informationen, ſondern verſchanzt ſich hinter die Erklärung, man wiſſe ſelbſt nichts genaues. Die einzigen zur Stunde vorliegen⸗ den britiſchen Meldungen ſprechen von ſchweren Kämpfen etwa 20 Meilen nördlich der transjor⸗ daniſch⸗ſyriſchen Grenze, etwa 50 Meilen ent⸗ fe rut von Damaskus. Umſo ausführlicher berichten die amerikani⸗ ſchen Blätter und Rundfunkſender über den neuen ſchweren Luftangriff auf Alexandrien, der ſechs Stunden dauerte und noch bedeutend ſchwerer war als der erſte Au⸗ griff vor drei Tagen. In einem Bericht aus Kairo heißt es: „Der Hauptangriff der deutſchen Flugzeuge rich⸗ tete ſich gegen das Hafengebiet. Einer großen Zahl von Flugzeugen gelang es, das hölliſche Feuer zu durchbrechen, das von den britiſchen Kriegsſchiffen gegen ſie gerichtet und durch die Landflakbatterien verſtärkt wurde. Die einzelnen Flugzeuge der Deut⸗ ſchen ſtießen ohne Rückſicht auf dieſes Feuer oftmals bis zu einer faſt ſelbſtmörderiſchen Tiefe herab und warfen Spreng⸗ und Brandbomben in großer Zahl, die in verſchiedenen Teilen der Stadt größte Zer⸗ ſtü rungen an richteten. Es entſtanden Rieſenbrände.“ Ln jeheuere Entrüſtung in Frankreich (Funkmeldung der NM.) . Genf, 9. Juni. Aus Vichy wir berichtet: Der britiſche Angriff auf Syrien wird von der franzöſiſchen Preſſe der unbeſetzten Zone in großer Aufmachung gemeldet und in rieſigen Ueberſchriften als Ungerechtigkeit und als ein neues Attentat Englands auf Frankreich bezeichnet. Sämtliche Zeitungen geben den offüziöſen Kommentar, der am Sonntag als erſte Reaktion der hieſigen franzöſiſchen Kreiſe ausgege⸗ ben wurde, wieder, in dem die Vorwände der Briten für ihren Gewaltakt aufgedeckt und zurückgewieſen werden. Ferner heben die Zeitungen die Botſchaft hervor, die Staatschef Petain an die Franzoſen der Lewantearmee gerichtet hat und in der insbeſondere betont wird, daß ſie für eine gerechte Sache kämpfe. Schließlich avärd in den Ueberſchriften feſtgeſtellt, daß Frankreich Syrien und den Libanon bis zur äußer⸗ ſten Grenze ſeiner Kräfte verteidigen werde. Obwohl die Pariſer Zeitungen ſonſt am Montag früh nicht erſcheinen, ſind heute die Blätter im Um⸗ ſang von einem Textblatt herausgekommen, um die Bevölkerung von dem engliſchen Angriff auf Syrien und von den dortigen Verteidigungskämpfen in Kenntnis zu ſetzen. Die Blätter geißeln in ihren Ueberſchriften die feindſelige Haltung Englands und der de Gaulle⸗Verräter. „Cri du Peuple“ erklärt, das perfide Albion, der jahrhundertelange Feind Frankreichs, ſetzt die Reihe ſener Verbrechen gegen unſer Vaterland fort. Man dringt in ein Land, über dem die franzzöſiſche Flagge weht, man tötet franzöſiſche Soldaten, und das alles nur, um die engliſche öffentliche Meinung zu beſchwichtigen, die infolge einer ununterbroche⸗ nen Reihe von engliſchen Mißerfolgen beſtürzt iſt. Das franzöſtſche Blut ſcheint das einzige Gegenmit⸗ tel zu ſein, um die Stimmung der Briten wieder aufzuputſchen. Es gibt für dieſe Operation der Eng⸗ länder keinen Vergleich, ſelbſt nicht in der kläglich⸗ ſten Zeit der Geſchichte. Jetzt weiß man wohl über Englands Auffaſſung von Recht und Zipiliſa⸗ tion Beſcheid. England habe ſich in die Acht der Völker begeben und verdient nur noch, von der Landkarte ausgelöſcht zu werden.“ Neuer Großangriff auf Alexandrien Vombardierung des engliſchen Flottenſtützuunktes Neue-Voot- und Luftwaffenerfolge (Funkmeldung der NM zZ.) * Berlin, 9. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Unterſeeboote verſenkten feindliche Handelsſchiffe mit zuſammen 31 500 BR. Verbände der deutſchen Luftwaffe führ⸗ ten in der Nacht zum 8. Juni einen wei⸗ teren, beſonders erfolgreichen Angriff auf den britiſchen Flottenſtützvunkt Ale x⸗ andria durch. Mehrere ſchwere Bomben⸗ treffer wurden Abwehr in In kriegswichtigen Anlagen entſtanden Mebre a n Anlagen entſtanden In den britiſchen Gewäſſern verſenkten Kampfflugzeuge während der letzten Nacht zwei Handelsſchiffe mit zuſammen 7000 BR und bombardierten Hafenanlagen an der Süd⸗ und Südoſtküſte Euglands. Bei Tage be⸗ legte ein Kampfflugzeug ein Rohſtofflager in Südengland erfolgreich mit mehreren Bomben. In Nor dafrika wurden wieder britiſche Batterieſtellungen vor Tobruk mit Artillerie⸗ feuer bekämpft und durch deutſche und italie⸗ niſche Kampffliegerverbände Beſeſtigungs⸗An⸗ lagen und Flakſtellungen bei Tobruk mit ſehr guter Wirkung angegriffen. Der Feind griff in der letzten Nacht mit ſchwachen Kräften Weſtdeutſchland an. Unter der Zivilbevölkerung gab es einige Tote und mehrere Verletzte. Militäriſcher oder wehr⸗ wirtſchaftlicher Schaden entſtand nicht. Brände in mehreren Wohnhäuſern konnten ſchnell ge⸗ löſcht weden. In der Zeit vom 4. bis 8. Juni ver⸗ lor der Feind 10 Flugzeuge. Davon wurden 8 in Luftkämpfen, 2 durch Vorpoſtenboote abge⸗ ſchoſſen. Während der gleichen Zeit gingen 9 eigene Flugzeuge verloren. Kapitänleutnant Heinrich Liebe und Ober⸗ leutnant Endraß haben als vierter und fünf⸗ ter Unterſeebootkommandant eine Verſen⸗ kungsziffer von je 200 000 BR überſchritten. In den Kämpfen um Kreta zeichneten ſich die unter Führung von Major Koch, Hauptmann Altmann und Oberleutnant Genz ſtehenden Fallſchirmverbände durch Kühnheit und Hel⸗ denmut beſonders aus. Die unter Führung von Generalmajor Meidl, Oberſt Heiderich, Oberſt Bräuer, Oberſt Ramke und Oberſt Sturm ſtehenden Fallſchirmverbände 5 in harten Kämpfen die entſcheidenden Vorausſetzungen für die Eroberung von Kreta. Zwei britiſche Vorpoſtenſchiffe verſenkt (Funkmeldung der NM.) Stockholm, 9. Juni. Die britiſche Admiralität gibt die Verſenkung der Vorpoſtenſchiffe„Thiſtle“ und„Evesham“ bekannt. Ambau der Regierung Churchills bewährtes Rezept um die Kritik zum Schweigen zu bringen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 9. Juni. Das engliſche Publikum hält gegenwärtig die Spannung in Atem, mit der man der kommenden Unterhausſitzung entgegenſieht. Wie vor wenigen Wochen wird wieder der Plan einer Erweite⸗ rung der Regierung durch Aufnahme von Vertretern der Dominien in Erwä⸗ gung gezogen, und viele glauben, wie der Korreſpon⸗ dent von„Dagens Nyheter“ mitteilt, daß eine ſolche Aenderung vielleicht das wichtigſte Ergebnis der Debatte ſein werde. Wie ſchon bei Abſchluß des griechiſchen Feldzuges machen ſich auch jetzt nach dem Fall Kretas vor allem in Auſtralien Stimmen und Stimmungen bemerkbar, denen ſichtlich nicht wohl bei dem Gedanken iſt, daß über Leben und Tod der auſtraliſchen Truppen faſt ausſchließlich von Lon⸗ don verfügt wird. Einſtweilen liegen jedoch noch keine Anzeichen dafür vor, daß Churchill ſeine ab⸗ lehnende Haltung gegenüber dem Plan einer Regie⸗ rungserweiterung durch Dominienvertreter— in Frage kämen wohl nach wie vor Mackenzie King und Menzies— geändert hat, obwohl im Unterhaus zweifellos ſtarke Sympathien dafür vorhanden ſind. Nach ſchwediſchen Berichten aus London dürfte, wenn eine Regierungsänderung erfolgen ſollte, wie⸗ derum in erſter Linie die Ausbvotung Duff Covppers zur Diskuſſion ſtehen. Es iſt in der Tat bemerkenswert, daß dieſe unter vielen Geſichts⸗ punkten etwas ſeltſame Figur ſich ſolange hält, ob⸗ wohl ihre Ablehnung in allen Kreiſen der Londoner Oeffentlichkeit, vor allem der engliſchen Preſſe, ſeit Griechenland und Kreta an Einmütigkeit und Schärfe kaum mehr übertroffen werden kann. Wie man hört, kurſieren in London auch Gerüchte, daß Duff Cooper ſich ſelbſt mit Rücktrittsabſichten trägt, die er allerdings verſtändlicherweiſe nicht mit ſeiner eigenen Unfähigkeit begründen ſoll, ſondern mit dem „Unverſtändnis“ der ſtaatlichen Organe für die Pro⸗ paganda und Nachrichten verbreitung. Eine Beſtäti⸗ gung dieſer Gerüchte liegt zur Stunde noch nicht vor. Feſt ſcheint lediglich zu ſtehen, daß die Stellung Duff Coopers wieder einmal einer ſchweren Kriſe auß⸗ geſetzt iſt. Der„Daily Herald“ gibt Duff Cooper in ſeiner Kritik recht, ſtellt ſich aber dann doch auf den Stand⸗ punkt. daß ein Rücktritt des jetzigen Informations⸗ miniſters die beſte Löſung der Frage ſei. Sehr irv⸗ niſch kennzeichnet er die Unzulänglichkeit der britt⸗ ſchen Agitation. Es gebe viel zu viel Leute an hohen Stellen, die auch nicht einen Schimmer von den Not⸗ wendigkeiten einer wirkſamen Agitation hätten. Duff Cooper ſei vielleicht ein„hochkultivierter Herr“, aber er habe nicht den„Draufgängergeiſt“ der fur eine moderne Agitation„nm Panzer wa⸗ genſtil“ notwendig ſei. Daher komme es, daß die britiſche Agitation in der ganzen Welt verſagt hade. Soldat oder Rüſtungsarbeiter? Drahtberichtunſeres Korreſpon denten — Stockholm, 9. Juni. Das Tohuwabohu in der kriegsmäßigen Einſetzung der engliſchen Arbeitskräfte hatte zu einer ständig wachſenden Kritik geführt. Man hatte vor allem eine ſtärkere Zentraliſation in der Arbeitskraftlenkung ge⸗ fordert. Mit dieſer Aufgabe iſt nun auf Druck der engliſchen öffentlichen Meinung hin Godfroy Ince betraut worden, der ſeit einem Jahr als Un⸗ terſtaatsſekretär im Arbeitsminiſterium ſitzt und der nun die Bezeichnung eines Director general of mantower erhalten hat. Die Kritik hatte ſich vor allem dagegen gerichtet, oͤaß die Ein berufungen zum Heeresdienſt vollkommen ſyſtemlos vorgenommen wur⸗ den, ſo daß eine überaus große Anzahl abſolut un⸗ entbehrlicher Arbeitskräfte kriegs⸗ und lebenswich⸗ tigen Betrieben entzogen wurde. Man hatte in England nicht aus dem Weltkrieg zu lernen ver⸗ mocht, wo beträchtliche Kontingente von Arbeits⸗ kräften aus den Schützengräben wieder nach Hauſe geſchickt werden mußten, da ihr Fehlen eine erheb⸗ liche Verminderung der Produktion in den wichtig⸗ ſten Zweigen zur Folge hatte. Man hatte diesmal freilich eine Wiederholung dieſer Erfahrung dadurch zu vermeiden verſucht, daß man gewiſſe Alkersgrup⸗ pen innerhalb kriegs⸗ und lebenswichtiger Berufe zurückhielt. Der Plan mußte natürlich nur von ge⸗ ringem Nutzen ſein, wenn die Befreiung vom Mili⸗ tärdienſt nach dem Alter ſtatt nach den individuellen Fähfakeiten Platz greift,. Als nach dem Zuſammenbruch Frankreichs die Anforderungen an die britiſche Produktion geſteigert wurden, verbeſſerte man dieſen Fehler nicht, ſondern nerſtärkte ihn noch mehr, indem man einfach die Altersgrenze erweiterte und erſt weſentlich ſpäter wurde eine Ueberprüfung nach individuellen Ge⸗ ſichtspunkten angeordnet. Aber erſt nachdem bereits große Maſſen unentbehrlicher Arbeitskräfte im Mi⸗ litärdienſt umherliefen. Der dritte Aeber fall * Mannheim, 9. Juni. In England ſollte dieſe Woche das Unter⸗ haus tagen. Die allgemeine Stimmung im Volke nach der kretiſchen Niederlage ließ Churchill nicht viel Gutes davon erwarten. Zwar hat er ſelbſt von der Kritik, die ſich gegenwärtig in England austobt, nichts zu fürchten, noch weniger iſt erlaubt anzuneh⸗ men, daß dieſe Kritik Ausdruck eines allgemeinen Friedenswillens oder Friedensbedürfniſſes ſei, im Gegenteil: mitten in der Diskuſſion über die Kreta⸗ Niederlage hat der Exekutivausſchuß der Arbeiter⸗ partei eine Entſchließung gefaßt, in der der Gedanke eines Kompromißfriedens mit dem nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchland mit 2400 000 gegen 30 000 Stim⸗ men abgelehnt wird: ein Abſtimmungsergebnis, das dwar wenig über die wirkliche Stimmung der Volks⸗ maſſen, aber genügend über den Kriegswillen der heute noch das politiſche Geſicht Englands beſtimmen⸗ 00s 1 0 0. 8. S. N. . G. Nec AES N ö 15 8 1 Doe* 5 77— e 80 8 9 aura sn 0 I Akt. 2 8 e TOO AKE STI A „ e r N . Gn. ARAEEN den politiſchen Gruppen und Organiſationen aus⸗ ſagt. Trotzdem hatte Churchill allen Grund, der be⸗ vorſtehenden Unterhausdebatte mit höchſt gemiſchten Gefühlen entgegenzuſehen: bei aller ausgezeichneten Regie könnten leicht Pannen eintreten, die bei der herrſchenden Unzufriedenheit der Maſſen un⸗ angenehm werden könnten. Churchill ſuchte daher nach der Möglichkeit einer Ablenkung für dieſe Stimmung. Wie ein verſter⸗ ter Zirkusdirektor, deſſen eine Nummer eben durch⸗ gefallen war, ſuchte er raſch eine neue in den Vor⸗ dergrund zu ſchieben. Die Auswahl war freilich nicht groß. Im Kampfe gegen den eigentlichen Feind Englands, Deutſchland, konnte ſie nicht gefun⸗ den werden, denn in dieſer Auseinanderſetzung war England ſeit langem nicht mehr Subjekt, ſondern Ob⸗ jekt geworden: es kann nicht wählen, wo es ſelbſt die Schläge austeilen will, es kann nur warten, wo und wie der Gegner ſie ihm verſetzen wird! Deutſchland kam alſo nicht in Betracht. Aber wie wäre es mit Frankreichl? Schon zuvei⸗ mal hatte England ſeinen früheren Bundesgenoſſen mitten im Frieden eines Waffenſtillſtandes, der Frankreich nicht nur durch die abſolute deutſche Ueberlegenheit, ſondern auch durch das kataſtrophalbe Verſagen ſeines engliſchen Bundesgenoſſen aufge⸗ zwungen worden war, überfallen: bei Oran und bei Dakar. Warum nicht ein drittes Mal? N Der Plan iſt ſeit langem in engliſchen Gehirnen hin und her gewälzt worden. Es hängt im weſent⸗ lichen mit der augenblicklichen innenpolitiſchen Si⸗ tuation Englands zuſammen, mit dem begreiflichen Ablenkungsbedürfnis, das die engliſche Regierung nach der kretiſchen Niederlage empfindet, wenn er jetzt in die Tat umgeſetzt wird. Seit geſtern früh zwei Uhr ſind die engliſchen Streitkräfte mit den Truppen de Gaulles, der ſich hier, wie ſchon bei Da⸗ kar, wieder einmal zum Handlanger Englands ge⸗ gen ſein eigenes Vaterland hergibt, unter dem Kommando der Generäle Wilſon, dem engliſchen Renommier⸗Nahoſtſtrategen, und Catroux, dem ein⸗ ſtigen franzöſiſchen Gouverneur Syriens, in das ſy⸗ riſche Mandatsgebiet eingerückt. Und zwar von Südoſten her, von Transjordanien, mit der leicht erkennbaren Stroßrichtung gegen Damaskus und Beirut. Gleichzeitig iſt nicht nur das engliſche Ale⸗ randrien⸗Geſchwader, ſoweit es nach den Schlägen bei Kreta überhaupt noch akttonsfähig iſt, ſondern anſcheinend auch das engliſche Gibraltar⸗Geſchwader ausgefahren um Syriens Küſte zu blockieren und den engliſchen Angriff gegen mögliche Ueberraſchun⸗ gen von ſeiten der Achſenmächte zu ſchützen. Die Gründe, die England für ſeinen neuen Raubzug gegen ſeinen alten Verbündeten ins Feld führt, ſind zu fadenſcheinig, als baß ſie noch beſondere Widerlegung verdienten. Die feierlichen Erklä⸗ rungen, mit denen Petain, Darlan und Dentz die engliſchen Behauptungen von der angeblichen„In⸗ filtration“ Syriens durch deutſche„Touriſten“ zu⸗ rückwieſen, ſind Widerlegung genug. Aber es han⸗ delt ſich auch gar nicht um die Gründe, es handelt ſichum den Zweck. Und der Zweck iſt klar: Eng⸗ land will die Schwäche ſeines ehemaligen Bündnis⸗ partners, auf der einen Seite verurſacht durch die kataſtrophale Niederlage, in die England Frankreich gehetzt hat, auf der anderen Seite vergröbert durch die Diſſidentenbewegung de Gaulles, die Frankreichs politiſche und morckliſche Einheit zerriß, zu einem neuen Raubzug ausnützen, will ſich auf Koſten Frankreichs in Syrien Erſatz für ſeine verlorene Kreta⸗Poſttion ſchaffen und will endlich das erreichen, mit Hilfe franzöſiſcher Soldaten vom Schlage de Gaulles erreichen, was ihm im letzten Weltkrieg, im Verſailler Frieden und in den Machtkämpfen, die dieſem Frieden auf kleinaſiatiſchem Gebiete folgten, verſagt geblieben iſt: ganz Kleinaſien zu einer eng⸗ liſchen Kolonialdomäne zu machen. Es muß dabei feſtgeſtellt werden, daß die Englän⸗ der dieſen Ueberfall nicht gewagt hätten, wenn ſie ſich nicht der Zuſtimmung Amerikas ſicher ge wußt hätten. Amerika hat durch die ungualifizier⸗ bare Erklärung ſeines Außenminiſters Hull, daß die Vereinigten Staaten einen Anſchluß oder auch nur eine weitere Annäherung Frankreichs an die Achſe als einen„feindſeligen Akt“ betrachten würden, den Engländern deutlich genug zu verſtehen gegeben, daß ſeine politiſche Moral von der Freiheit und dem Recht kleiner Völker weit genug iſt, um auch den eng⸗ liſchen Ueberfall auf das kleine Syrien zu decken. Mit dem amerikaniſchen Freibrief in der Hand mar⸗ ſchieren heute die Truppen Wilſons gegen Beirut und Damaskus. Amerika hat dieſen Freibrief umſo bereitwilliger ausgeſtellt, als es ſelbſt die Gelegenheit zu einem Raubzug in ſeiner eigenen Hemiſphäre aus⸗ nützte. Zwar iſt es nicht ſoweit gegangen wie Eng⸗ land, aber man weiß, was es zu bedeuten hat, wenn es Martinique, die franzböſiſche Antillen⸗Inſel, auf deren Beſitz die US A⸗Marine ſchon ſeit langem ſo ſcharf iſt, und das weniger bedeutſame, aber immer⸗ hin auch ganz wertvolle Quadeloupe,„unter ſeine Kontrolle“ geſtellt hat. Die beiden Vorkämpfer der Demokratie, der internationalen Moral, und wie alle die ſchönen Schlagworte heißen mögen, haben hier unter ſich eine ganz nette Solidaraktion räuberiſcher Erpreſſung ausgehandelt! Wie ſie England bekommen wird, ſteht freilich noch dahin. Petain hat jedenfalls in einem Aufruf an die Levante Armee die Soldaten dieſer Armee zu äußerſtem Widerſtand aufgefordert. General Dentz, der Führer dieſer Armee hat genwiß auch das Seine dazu getan, den engliſchen Einmarſch micht au einem Spaziergang zu machen. Die Meldungen über die erſten Kampfhandlungen beſagen auch, daß heftig gekämpft wird. Wieweit Dentz die Situation militäriſch und moraliſch— die Engländer und die „freien Franzoſen“ haben ja gleichzeitig eine heftige propagandiſtiſche Offenſive entfaltet behaupten kann, wird ſich erſt beweiſen miiſſen. Aber wie die Geſchichte auch zunächſt ausgehen mag: über den ſinnloſen Charakter des ganzen Un⸗ ternehmens als eines ebenſo verzweifelten wie hoffnungsloſen Aus ruchverſuches aus der würgen⸗ den Schlinge der militäriſchen Umklammerung durch die Achſenmächte kann nichts hinwegtäuſchen. Dieſe Umklammerung wird dadurch ganz ſicher nicht durch⸗ brochen werden; im Gegenteil: vielleicht wird ſchon eine ſehr nahe Zukunft erweiſen, daß England mit dieſem Verſuch nur ſelbſt einen neuen Ring in der Kette geſchmiedet hat, in der es ſchließlich in die größte Niederlage ſeiner Geſchichte geführt werden wird. Und faſt ſcheint es, als ob in dem pflichtge⸗ mäßen Jubel, mit dem die engliſche Preſſe das Wilſonſche Unternehmen begleitet, ſchon ſo etwa wie eine böſe Vorahnung kommender Dinge mit⸗ ſchwingt. Zu begreifen wäre es: die Erfahrungen mit Ser⸗ bien liegen ja ſchließlich nicht ſoweit zurück, daß ſte bereits vollkommen vergeſſen ſein ſollten! Dr. K. W. Die Lage „(Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleifung) ö— Berlin, 9. Juni. Englands Einfall in Syrien iſt die Fortſetzung der Anſchläge Großbritanniens auf den ſpanzöfiſchen Bundesgenoſſen von einſt. In der würdevollen Antwort Marſchall Pétains liegt die Ankündigung, daß Frankreich jetzt Gewalt gegen Ge⸗ walt ſetzt, daß Frankreich für die Unverſehrtheit der ihm anvertrauten Gebiete kämpfen wird. Ueber dieſe Botſchaft des franzöſiſchen Staatschefs brauchen die Erörterungen nicht hinauszugehen. Nach Marſchall Petains Ankündigung wird dieſer neue Raubbzug Englands nicht gelingen. Die ſchwediſchen Zeitungen ſchreiben übereinſtim⸗ mend, Churchill habe nach dem ſchweren Schlag von Kreta diefe Ablenkung für die beunruhigte britiſche Oeffentlichkeit dringend nötig gehabt und auch für das Parlament, in dem die Oppoſition ſich ſtark be⸗ merkbar mache.„Dagens Nyheter“ ſtellt die Frage: „Was geſchieht aber, wenn dieſer neue militäriſche Schachzug mißlingt?“ Reuter fügt dem Bericht über den Einmarſch in Syrien hinzu, Frankreich ſei im Geiſte freunbſchaft⸗ licher Verbundenheit von der Notwendigkeit der Maßnahme des britiſchen Armeeſtabes. worden, Höher geht die Verhöhnung Frankreichs durch Churchill nicht mehr. Marſchall Petain hat die angekündigte Reiſe nach Südfrankreich aufgegeben und bleibt in Vichy, wo das franzöſiſche Geſamtkabinett ſeit Sonntag früh tagt. * Inu London haben gleichzeitig mit den Sitzungen des Kabinetts auch die drei Parteien des Unter⸗ hauſes eingehende Beratungen gepflogen. London lelbſt ſteht in Erwartung der Unterhaus Atzung. Heute ſind die Parteiführer bei Churchill. Aan Sonntag früh, nachdem er drei Kabinetts⸗ ſitzungen hinter ſich hatte, war Churchill beim König. Alle Anzeichen, ſo ſchreibt„Stockholms Daabladet“, flaſſen darauf ſchließen, daß Churchills kommende Rede genau ſo kriegeriſch ſein wird wie ſeine bis⸗ herigen. 1 In London findet das Interview lebhafte Beach⸗ tung, daß loyd George dem Redakteur des „News Coroniele“ gegeben hat und in dem Lloyd George vor der Fortſetzung der Churchillſchen Politik warnte, weil ſie nicht zum Siege Englands führe. Vielleicht teilen dieſe Befürchtungen heute weite Kreiſe des engliſchen Volkes und Lloyd George hatte wohl recht, als er ſagte, das Fernbleiben von 200 Abge⸗ ordneten aus den letzten Unterhausahſtimmungen verrate eine Unruhe, die noch vor vier Wochen nicht denkbar geweſen wäre. i Dem Liſſaboner„Diariv“ zufolge gab der über Portugal nach USA. zurſckreiſende Präſident der Arxbeitgeberunion der Staaten Kanſas und Colorado, John Harriſon, dem Vertreter des Blattes Er⸗ klärungen über die Lage in England ab. dſe durch ihre Offenheit ſenſationell wirken. Harriſon fſagte er glaube, daß die SA. mindeſtens die Zeit bis lg brauchten um England ſo zu helfen, daß es den Krieg durchhalten und gewinnen könne. Die ame. rikaniſche Kriegsproduktion laufe fetzt erſt an und es fehlten nicht nur alle Spezialmaſchinen fitr die Smuts- Oberbefehlshaber in Afrika! And Wapell?— Will man mit der Ernennung Smuts' die Aufregung in den Dominien beſchwichtigen? Drahtbericht unſeres Kor reſpondenten — Liſſabon. 9. Juni. Es ſteht zwar noch nicht eindeutig feſt, welche Art und wie weiten Umfang die künftige Stel⸗ lung des ſfüdafrikaniſchen Premierminiſters Smuls alz Oberbefehlshaber der britiſchen Truppen in Afrika haben ſoll und wie ſeine Kom⸗ petengen von denen General Wavells geſchieden werden ſollen. Man nimmt aber in unterrichte⸗ ten Kreiſen aun, daß ſeine Ernennung wohl die Folge der großen Entrüſtungswelle iſt. die zur Zeit durch die Dominions geht. Im auſtraäliſchen Kriegsrat wurden, wie ſchon be⸗ richtet, Garantien dagegen gefordert, daß die Domi⸗ nientruppen noch einmal ohne vorherige Fühlung⸗ nahme mit den Regierungen der Dominien unaus⸗ gerüſtet oder ſchlecht ausgerüſtet ins Gefecht geſchickt würden. Im britiſchen Hauptquartier in Kairo hatte man gegen dieſe Forderung ſtärkſten Wi⸗ derſpruch vom militäriſchen Standpunkt aus er⸗ hoben. Infolgedeſſen ſcheint man nunmehr in der Perſon des alten Smuts eine aus den Dominien ſelbſt hervorgegagene Perſönlichkeit gefunden zu haben, die mit ihrer Autorität die Art und Weiſe des künftigen Einſatzes von Dominientruppen Ge⸗ neral Wapells den Dominienregierungen gegenüber decken und verantworten kann. Wie das praktiſch ge⸗ ſchehen ſoll, iſt allerdings zunächſt völlig unklar da Smuts bei der geſpannten Lage in Südafrika dort als völlig unabkömmlich gilt und wie erinnerlich, nicht einmal nach London zu Beſprechungen mit Churchill fliegen konnte. Seine geplante Ernennung zeigt, wie peinlich und kritiſch die Lage in Kairo ge⸗ worden iſt und wie nötig es war, die erregte Stim⸗ mung der Dominien zu beruhigen. Der auſtraliſche Premierminiſter Menzies hat geſtern ſchon wieder eine Rede ge⸗ halten, die diesmal ſehr aufſchlußreich iſt, denn er verrät in ihr, wie ungeheuer verbittert die Stim⸗ mung in weiten Kreiſen der auſtraliſchen Bepölke⸗ rung iſt. Menzies mußte ſich in langen Aus führungen gegen die„autibritiſche Kritik, die von Abgeord⸗ neten des Parlaments geübt wurde“, wenden. Nach Menzieg wird in der auſtraliſchen Oeffent⸗ lichkeit den Engländern erbittert vorgeworfen, daß London nur wenig Kriegsmaterial nach dem mittleren Oſten geſchickt habe, in der Furcht das Mutterland zu ſehr zu entblößen. Das ſei die Urſache der ſchweren Verluſte und die Niederlage der Dominiontruppen geweſen. Der auſtraliſche Premierminiſter verſuchte die bri⸗ tiſche Regierung gegen dieſe Kritik in Schutz zu nehmen, kam aber dabei über allgemeine Phraſen nicht hinaus. Er erklärte, es ſei nicht wahr, daß überhaupt keine britiſchen Truppen ſich im mittleren Oſten befänden und daß die Auſtralier allein kämpfen müßten. Das hatte auch niemals jemand behauptet. Wenn aber Menzies weiterhin erklärte, im mitt⸗ leren Oſten beſtänden die Luftwaffe und die mecha⸗ niſterten Streitkräfte aus britiſchen Truppen, ſo wird ihm in Auſtralien entgegengehalten, daß gerade dieſe Truppenteile verſagt hätten, weil ſie ziffernmäßig völlig unzulänglich waren. Sehr aufſchlußreich für die Situation iſt es auch, daß Menzies offen zugab, Churchill habe ihm in den letzten Tagen erklärt, daß der Entſendung weiterer Streitkräfte aus dem Mutterlande in den Mittleren Oſten das Transportproblem ent⸗ gegenſtehe. Menzies forderte in ſeiner Rede von England. es mütſſe jedes Flugzeug, das irgendwie entbehrt werden könne, zum Schutz der Dominion⸗ truppen nach dem Mittleren Oſten geſchickt werden, ſoweit dies die Transportmöglichkeiten nur irgend⸗ wie zuließen. Nicht nur Blut, auch Geld! Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Nom, 9. Juni. Wie über Schanghai aus Canberra gemeldet wird, hat der auſtraliſche Miniſterpräſident Mace Fad⸗ Der italieniſche Wehrmachtsbericht Lebhafte Artillerietätigkeit in Nord⸗ und Oſtafrika (Funkmeldung der NMzZ.) + Ro m, 9. Juni. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kaunt: 5 In Nordafrika erzielte unſere Artillerie Treffer auf zwei Dampfer, die in Tobruk ein⸗ uhren. Die Luftwaffe erzielte Treffer auf 5 6 5 hallen und Stellungen von Tobruk. Feindliche Kraftfahrzeuge wurden durch Treffer unſerer Flugzeuge zerſtört. Der Feind unternahm Einflüge Beughaſt, Derna und Tripolis. 5 In D ſtafrika dauern die erbitterten Kämpfe im Gebiete von Galla Sidamo an. Im Gebiet von Gondar lebhafte Tätigkeit der feind⸗ lichen Artillerie, die von der unſeren wirkſam bekämpft wird. „Anglaublich zyniſch“ Der frühere griechiſche Juſtizminiſter beſtätigt den Heckenſchützenkrieg auf Kreta Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 9. Juni. Der frühere griechiſche Juſtizminiſter, der mit den anderen Mitgliedern der ehemaligen griechiſchen Regierung nach Kairo geflohen ist, hat, wie aus Iſtanbul gemeldet wird, im Tone der Zufriedenheit erklärt, alle Einwohner Kretas männ⸗ lichen Geſchlechts bis zum 70. Lebens⸗ jahr hätten am Kampf gegen die deutſchen Fall⸗ ſchirmjäger und an den gegen ſie begangenen Grau⸗ ſamkeiten teilgenommen. Die türkiſche Zeitung „Taswviri Efkiar“ ſpricht ihr Erſtaunen über dieſe un⸗ laubliche Aeußerung aus, die ſie als„ungewöhn⸗ 8— yniſch“ bezeichnet. er ehemalige griechiſche Miniſter hat auch die lügneriſche Behauptung aufgeſtellt, die deutſchen auf Portugal und Amerikas Azoren-Gelüſte Scharſe Abrechnung der porlugieſiſchen Preſſe mit den dunklen amerikaniſchen Abſichlen EP. Liſſabon, 9. Juni. Die Sprache der portugieſiſchen Preſſe gegen⸗ über den nordamerikanichen Angriffsabſichten auf die Azoren und die Kapverdiſchen Inſeln wird zuſehends ſchürfer. Das Liſſaboner Blatt„A Voz“ ſchreibt, die Ver⸗ einigten Staaten, die ſich als„Demokratie“ zu be⸗ geichnen pflegen, führen fort zu bekunden, daß ſie für das Recht und die Freiheit kämpften, während ſte gleichzeitig für die Rechte anderer Staaten eine Achtung bekundeten, die durch das Ausbleiben jeder Antwort auf die Proteſte der portugieſiſchen Oeffent⸗ lichkeit gegen die Reden Rooſevelts gekennzeichnet werden. Die Mißachtung, mit der das Oberhaupt der nordamerikaniſchen„Demokratie“ ſich über die Sou⸗ veränität der kleinen Völker hinwegſetze, ſei typiſch amerikaniſch und liege ganz in der Linie des Ver⸗ fahrens, das die Vereinigten Stgaten gegenüber Kuba, Panama und den Philippinen angewendet hätten. Rooſevelts Rede müſſe erläutert werden, — etwa die Abſichten nicht ſo weit gingen wie die orte. An anderer Stelle weiſt dasſelbe Blatt da rauf hin, daß die Propaganda der Vereinigten Staaten ſchon in den sber Jahren des vorigen Jahrhunderts auf eine Annektion der portugieſiſchen Inſeln im Atlan⸗ tiſchen Ozean hingearbeitet habe. Heute beziehe die Demokratie Amerikas die Azoren und die Kap⸗ verdiſchen Inſeln, die ſie als nützliche See⸗ und Flugzeugſtützpunkte betrachte, ganz einfach in 55 Lebensraum ein, und die nordamerikaniſchen Poli⸗ tiker erhöben ohne jeden Schatten eines Rechts und der geringſten Achtung vor der Souveränttät Por⸗ tugals Anſprüche auf dieſe Inſeln. Die Preſſe ge⸗ horche ohne jede Scham dieſer Parole und unterſtütze die Annektionsſorderungen der Politik. ſchamloſen Forderungen ſchlügen ſich ſogar in ſonder⸗ baren Anſpielungen in Präsidenten reden nieder! Por⸗ tugal, das politiſch auf dem Boden des Rechtes, der Gerechtigkeit und der Rechtſchaffeheit ſtehe, bleibe ſeiner Neutralitätspolitik treu. Gegenüber ſkan⸗ dalöſen Drohungen, die formell ausgeſprochen oder auch nur kaum angedeutet würden, verſtärke es ſeine Truppen auf den Inſeln. Die Konſolidierung Kroatiens Die Grenzziehung gegenüber den ſerbiſchen Gebieten durchgeführt Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 9. Juni. Nach den Beſprechungen mit dem Führer und Reichsaußenminiſter von Ribbentrop iſt der kroatische Regierungschef Papelitſch nach Zag reh zurückgekehrt, up ihm die Behhrden und die Beyölkerung einen feſtlichen Empfang bereiteten und die Dankbarkeit des kroatiſchen Volkes für die Grenzziehung im Oſten des Landes ausgeſprochen haben. Bereits am Samstagabend hat Pavelftſch ein Dekret ausgegeben, das die Oſtgrenze feſtlegt. Die Grenze zieht ſich von der Mündung der Save in die Donau bis zur Mündung der Drina in die Save hin und ver⸗ folgt ſodann den Lauf der Dring bis zur Mündung des Hrasnicga, wobei die Drina⸗Inſeln zu Kroatien geſchlagen worden ſind. Vom Zuſammenfluß der Drina und des Hrasnica folgt die Grenze der alten Grenze, die von 1908 bis 1918 das öſterreichiſche Bosnien von Serbien getrennt hat. Dieſe Grenze iſt am Sonntag von kroagtiſchen Truppen und Uſtaſchi beſetzt worden, mit Ausnahme des Gebietes der Stadt Zemum, die im Einvernehmen mit dem Deut⸗ ſchen Reich bis zum Ende des Krieges von deutſchen Truppen beſetzt bleibt. Die kroatiſche Zeitung„Hryalski Narod“ ſpricht die freudige Zuſtimmung des kroatiſchen Volkes zu der neuen Grenzziehung mit den Worten aus:„Die jetzt gezogenen Grenzen haben immer die weſtliche von der öſtlichen Welt, das römiſche Weltreich vom byzantiniſchen Oſtreich geſchieden. Die beiden Führer der Achſe haben einen neuen Beweis ihres Gerech⸗ ligkeitsſinnes gegeben, als ſie die Vorſchläge von Papelitſch für die Grenzziehung gegen Serbien an⸗ genommen haben.“ i i Die ſogenannte jugoſlawiſche Regie⸗ rung hat, wie aus London gemeldet wird, dem eng⸗ liſchen Außenminiſter eine Note überreicht, in der ſie gegen die Eingliederung floweniſchen Gebietes an Deutſchland und Italien proteſtiert. Dieſe Note wird in Rom als„arotesk“ bezeichnet, da es weder einen jugoflawiſchen Stagt noch eine jugoſlawiſche Reaie rung mehr gibt. Außerdem ſind die Slowenen, wie die„Voce'stalia“ erklärt, glücklich, endlich der ſerbiſchen Unterdrückung entronnen zu ſein. Daß die Weltgeſchichte über ſolche lächerlichen Proteſte hin⸗ weggeht, zeigt im übrigen eine Meldung aus Tokio, der zufolge die japaniſche Regierung die Folgen aus dem Zerfall des einſtigen jugoſlawiſchen Zwangs⸗ ſtaats gezogen und das kroatiſche Königreich aner⸗ kannt hat. . FCFUCCCbCCcCcCcCCcCGGCcCbCwbCGGbCbCbCbCwbCbCbPwbPbPbPbGVbPbPbPbPbPbGPbGPVbGVbPbVbPbVPbVPVPVPVFVPVVVVVVVVPPPFPPPUPVVVVVVVVVVVVVV—::::.:.:.:.... Maſſenproduzierungen, ſondern auch der notwendige Stab von Facharbeitern. Deutſchland ſei nach ſeiner Meinung nicht mehr zu ſchlagen. *. Das Nildelta wird evakuiert, ſo mel⸗ det die ſpaniſche„La Nageion“ aus Kairv. Gine Be⸗ völkerung von über einer Million Meuſchen muß die Wohunſtälten verlaſſen. Die engliſche Militärbehörde hat die ägyptiſche Regierung aufgefordert, genügend Transportmittel zur Verfügung zu ſtellen. In die Evakuierung iſt das geſamte Küſtengeblet non Port Said über Alexandrien bis Abukir einbezogen, 86 England hofft, dadurch den Krieg zu gewinnen, daß er auf Englands Stellungen in Aegypten übergreift?“ fragt das Madrider Blatt. Dieſe Frage möchten auch wir wiederholen. Aber die hritiſchen Evaknierungs⸗ maßnahmen bringen neues Leid über Millionen von Menſchen.„Die Lage in Aegypten bleibt ernſt und ſorgenvoll,“ ſchreibt die Londoner„Times“ in ihrem Wochenbericht. 80 Die Zuſammenkunft des Führers mit dem König von Bulgarien, die der Aus⸗ ſprache mit dem kroatiſchen Staatschef und auch der Breuner⸗Zuſammenkunft Führer Duce folgte ſtand 2 imm Zeichen der endgültigen Neuregelung Mittel⸗ europas. Alles politiſche Geſchehen dieſer Tage ſteht mehr oder weniger in der großen Erwartung auf die kommenden Dinge, die nicht mehr fern ſein können. Ja, dieſe deu erklärt, um zu den wachſenden Kriegskoſten beizutragen, müſſe Auſtralien neue Steuern ein⸗ führen und die beſtehenden Steuern erhöhen. Der Miniſterpräſident hat ferner mitgeteilt, daß der auſtraliſche Kriegskoſtenbeitrag für den Monat Juli vorausſichtlich 25 Millionen Pfund betragen werde. Anerkennung Kroatiens durch Japan. Außen- miniſter Matſuoka benachrichtigte am Samstag die kroatiſche Regierung, daß Japan Kroatien aner⸗ kenne. 13 Millionen Einwohner in Rumänien. Die Ge⸗ ſamtzahl der Einwohner Rumäniens beläuft ſich nach den Ergebniſſen der Volkszählung vom 6. April auf rund 13 Millionen. Die rumäniſche Hauptſtadt zählt faſt eine Million Einwohner. 5 Flugzeuge hätten die Moſcheen auf Kreta bom⸗ bardiert. Dazu bemerkt das genannte türkiſche Blatt, die Behauptung ſei ſchon deshalb falſch, weil ſeit ge⸗ raumer Zeit auf Kreta keine Moſchee anehr beſtehe. Die anglo⸗griechiſche Propaganda hat die mili⸗ täriſchen Vorgänge auf Kreta bekanntlich mit einem dichten Lügengewebe umgeben, nachdem Churchill mit ſeiner unwahren Behauptung das Signal dazu gegeben hatte, daß die auf der Inſel eingeſetzten deutſchen Fallſchirmjäger auſtraliſche Uniformen trugen. Auch dieſe Ausſage, die den Anlaß zu den bekannten Roheitsakten gegen ver⸗ wundete deutſche Fallſchirmjäger gebildet hat, iſt jetzt als Lüge entlarvt worden. Der Korreſpondent der„Daily Mail“ in Aegypten hat nämlich bei den von Kreta geflohenen Soldaten eine Umfrage ver⸗ anſtaltet. Sämtliche gefragten Soldaten haben übereinſtimmend erklärt, die deutſchen Fallſchtrm⸗ jäger hätten reguläre Uniformen getragen. Die Lage im Frak Die Wüſtenſtämme weiter englandfeindlich EP. Beirnt, 9. Juni. Nach den aus dem Irak eingetroffenen Meldun⸗ gen herrſcht zwar in den Städten, wo die Englän⸗ der eingezogen ſind, jetzt eine erzwungene äußerliche Ruhe; dieg könne jedoch nicht von den Wüſten⸗ gegenden geſagt werden. Dort ſei das engliſche Mili⸗ tär nicht in der Lage, mit den englandfeindlichen Stämmen fertig zu werden. Trotz der von der Bag⸗ dader Regierung angeordneten Maßnahmen mache ſich überall eine ſtarke Beunruhigung He⸗ merkbar. Geſpannte Lage in Aegypten Unmöglichkeit einer Regierungsbildung Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 8. Juni. Nach hier aus Kairo vorliegenden Meldungen wird die Lage in Aegypten immer verworrener, da es Siri Paſcha nicht gelingt, eine neue Regierung zu bilden. Die Saadiſten haben zwar ihren Widerſtand gegen die bisherige ägyptiſche Außenpolitik auf⸗ gegeben, die ihnen zu englandfreuudlich war, die nationale Partei der Wafdiſten aber hat ſich nicht zur Mitarbeit entſchließen können, da die Engländer die Ausſchreibung und die Durchführung ordnungs⸗ mäßiger Wahlen verwejgern, von denen die Waf⸗ diſten einen Sieg ihrer Partei und damit eine wei⸗ tere Löſung Aegyptens von England erwarten. Die Lage wird außerdem noch dadurch kompliziert, daß die Engländer weiterhin die Abrüſt ung und Reduztierung der ägyptiſchen Armee verlangen und dadurch den Widerſtand aller nationaliſtiſch geſinnten Kreiſe Aegyptens gegen die augenblicklichen Zuſtände nur noch verſtärken. Terror gegen die Aegypten- Italiener Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 9. Juni. Die Lage der Italiener in Aegpten hat ſich in der letzten Zeit außerordentlich ſchwer geſtaltet, nachdem die engliſchen Behörden 7000 italieniſche Staatsangehbrige in die Konzentra⸗ kionslager bringen ließen. Dabei handelt es ſich ausſchließlich um die Familienväter der italie⸗ niſchen Kolonie, die insgeſamt 20000 Perſonen um⸗ faßt. Bisher waren die itaileniſche Aerzte und Apo⸗ theker frei geblieben. Nach Meldungen der italieni⸗ ſchen Preſſe iſt es jetzt aber auch allen italieniſchen Apothekern und einem Teil der Aerzte verboten worden, ihren Beruf weiter auszuüben. Die in Aegypten erſcheinende Zeitung„Giornale de Oriente“, die zunächſt verboten worden war, er⸗ ſcheint wieder, allerdings wird ſie von Antifaſchiſten geſchrieben, die ihre Anweiſungen von den Englän⸗ dern erhalten. 8 ul ob iu Jouſu: Zum 9. Juni 0 Die Südfront zwiſchen ODiſe⸗Aisne⸗tanal und der Maas kritt an. Letzter eutſcheidender Vorſtoß in den Rücken der Maginotlinie. Sieg der Gruppe Narvik. Flucht der Engländer, Kapitulation der Norweger. Angriff auf feindliche Stellungen und Marſch⸗ kolounen am Unterlauf der Seine und in der Cham⸗ pagne. Hafen⸗ und Kaianlagen von Cherbourg und Le Havre mit Bomben belegt. Transporter ver⸗ nichtet. Der Feind verliert 91 Flugzeuge. e ieee eee 3000 Tote durch Wirbelſturm in Indien (Funkmeldung der NM.) Kabul, 9. Junf. Im Gebiet von Bariſal, an einem der Hauptmün⸗ dungsarme des Ganges, wüttete ein heftiger Wirbel⸗ ſturm. Eine größere Zahl Dörfer wurde völlig ver⸗ wüſtet. Nach den erſten vorliegenden Nachrichten ſollen 3000 Menſchen ertrunken ſein. 5 Wieder Großfeuer in S A- Hafen dnh Neuyurk, 9. Juni. Im Hafen von Jackſonville in Florida entſtand ein Brand, der die Pieraulagen der Elyde⸗Mallry⸗ Dampferlinie zerſtörte und erheblichen Sachſchaden vexurſachte. Zwei Speicher, in denen hauptſfächlich Kühlmaſchinen lagerten, ſind vollſtändia ausgebrannt. Das Feuer vernichtete weiter mehrere beladene Schuten und griff auch auf einen am Kai liegenden Fahrgaſtdampfer über. Bei den Löſcharbeiten wur⸗ den neun Feuerwehrleute ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Die Braudurſache iſt noch nicht ermittelt. Ein Feuer, das nach einer Aſſociated⸗Preß⸗Mel⸗ dung in Wheeling in Weſtvirginig ausbrach, ze ſtörte die geſamte Anlage der Wheelins Maſchin⸗ Pruduets Compaun. Die Fabrik war mit Nit ſtungsaufträgen beſchäftigt. 0 * r rel rr * nur um etwas Pech und Werg!“ ſie nur einmal erlebten. * Mannheim, 9. Juni. Sonnenuntergang g. 6. Mondaufgang 9. 6. 21 Sonnenaufgang 10. 6. 5 19 Monduntergang 10. 6. Der Arbeitskalender des Kleingärmers Für den Monat Juni 1 Der Landesbund der Kleingärtner in Baden hat nachfolgenden Arbeitskalender für Klein⸗Gartenarbeiten im Juni gufgeſtellt: Gemüſegarten Im Vordergrund ſteht das Jäten, Behacken und Verſorgen der Kulturpflanzen mit lüſſigem Dung. Bei anhaltender trockener Witterung iſt die Auflockerung des Bodens von ganz beſonderem Einfluß auf die Entwicklung der Gemüſegewächſe. Auf die Frühgemüſe folgen nun die meiſten Kohlgemüse, Frühkartoffeln, Hülſen⸗ früchte, vom Fruchtgemüſe Gurken, Kürbis und eine Anzahl Gewürz⸗ und K üchenkräuter. Eine ſorgfältige Bodenbearbeitung und Düngung muß der Neuſaat oder pflanzung vorausgehen. Die Pflegearbeiten werden fleißig fortgeſetzt. Erbſen, Bohnen, Kartoffeln ſind anzuhäufeln. Loſe Ranken der Bohnen ſind anzuheften. Tomaten ſind aufzubinden. Die Seitentriebe ſind abzuſchneiden. Nur einen, höchſtens zwei Haupttriebe ſtehen laſſen. Bei Gurken, Kürbiſſen und Melonen die Haupt⸗ triebe entſpitzen. Die Blüten des Blumenkohls ſchützen wir durch Einknicken der Blätter. Den Schwarzwurzeln nehmen wir die Blütenſtiele. Ausgepflaugt werden Winterkohl, Roſen⸗ kohl, Endivien, Kohlrüben und Kohlrabi. Anfang Juli letzter Pflanztermin für Weißkohl. Ausſagat an Opt und Stelle: Herbſt⸗ und Winterrettiche, En⸗ dien, Bohnen, Rote Rüben, auch frühe raſch wach⸗ ſende Kohlarten, zweite Ausſaat Erbſen, Früh⸗ kohlrabi, Roſenkohl, Mangold, Salat. In den Haus⸗ und Kleingärten können die meiſten Gemüſe⸗ ſchädlinge unmittelbar und mit mechaniſchen Mitteln bekämpft werden, wenn dies ſofort nach ihrem Aufreten oder ſchon vorbeugend geſchieht. Durch Anbau von Miſchkulturen erreichen wir eine vorbeugende Schädlingsbekämpfung. Häu⸗ fige Bodenbearbeitungen ſind immer noch die beſten Mittel, um die Schädlinge niederzuhalten. Obſtgarten Wenn auch in manchen Gebieten die Maifröſte die Stein⸗ und Beerenobſternte ſtark beeinträchtigen, ſo dürfen wir doch nichts unterlaſſen in Pflege, Düngung uſw., ſondern wir müſſen ſchon wieder an das kom⸗ mende Fahr denken. Bei allen Obſtarten, wo ſich der Fruchtbehang ſchon überſehen läßt, denke man an ein eventuelles Ausdünnen. Mangelhafte Ernäh⸗ rung, Trockenheit im Vorſommer und fehlende Waſ⸗ ſerverſorgung ſind die Haupturſachen für über⸗ mäßigen Fruchtabhfall. Tiefenbewäſſerung und 1 Wurzeldüngung ſind die beſten Hilfs⸗ mittel in dieſer Zeit. Eine weitere Arbeit iſt der Sommerſchnitt. Bei den Reben kommt noch das Ausgeizen dazu. Bei Brombeeren und Himbeeren nimm ſchon während des Sommers die ſchwächſten Triebe kurz über dem Boden ab. Es genügt, wenn jede Pflanze 3 bis 5 kräftige neue Triebe erhält. Auch an die Schädlinge denke. Madenfallen ſind anzu⸗ legen. Der Dauerſchädling, die Blutlaus, iſt be⸗ ſonders zu bekämpfen. Zu weiteren Auskünften iſt der Landesbund Baden der Kleingärtner⸗Geſchäfts⸗ ſtelle Karlsruhe, Gottesauerſtr. 10, ee 5 NSG. u Ihren 91. Geburtstag begeht heute Frau Jo⸗ ſeſa Brühmüller Witwe, zur Zeit in Roſenberg. Wir gratulieren! un 80 Jahre alt wird morgen Herr Martin Mo⸗ ſer, Gichelsheimerſtr. 17, ſeit 40 Jahren Bezieher unſeres Blattes. Herzliche Glückwünſche! e Auszeichnungen. Der Führer hat dem Müller Jakob Weber bei der Firma Hildebrand⸗Mühlen⸗ werke Mannheim das Treudienſtehreuzei⸗ chen für 50jährige kreue Dieuſte verliehen.— Der badiſche Finanz und Wirtſchaftsminiſter hat dem Abteilungsleiter Paul Sauer bei der Deutſchen Großeinkaufsgeſellſchaft m. b.., Mühle Mannheim, das Ehrendiplom für 25jährige treue Dienſte erteilt. a Ein Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Laſtkraft⸗ wagen ereignete ſich am Samstagvormittag auf der Straße J 50 K 5. Beide Fahrzeuge wurden be⸗ ſchädigt. Die landwirtſchaftliche Nutzfläche im Kreis Mannheim Mas der Städter von unſerem„Kulturland“ wiſſen ſollte „Denn wäre nicht der Bauer, ſo hätteſt du kein Brot“. Dieſes Dichterwort kommt einem ſo recht zum Bewußtſein, wenn man an den weiten Acker⸗ flächen vorübergeht. Man iſt dann überraſcht von der enormen Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Bauern in der Kriegszeit. Ueberall wird gearbeitet. Trotz des Ausfalls an Perſonal iſt die landwirtſchaftliche Nutzfläche ſogar vergrößert worden. Weiterhin wer⸗ den Flächen, die früher nicht genügend ausgenutzt wurden, heute bis zur äußerſten Ertragsfähigkeit genutzt. Nur auf dieſe Art war es möglich, den Blockadering, den England um Deutſchland legen wollte, zu ſprengen und die Blockade wirkungslos zu machen. 26 600 Hektar Kulturland im Kreis Mannheim wurden auf Grund der letzten Bodenbenutzungs erhebung vor Ausbruch des jetzigen Krieges ermit⸗ telt. Was das für eine gewaltige Fläche iſt, erkennt man erſt, wenn man ſich überlegt, wie groß eine Fläche von einem Hektar iſt. Das ſind nämlich 10 000 Geviertmeter, oder eine Strecke von 10 Meter Breite und einem Kilometer Länge, oder 100 Meter im Viereck. Ein Kleingarten von etwa 300 Geviert⸗ meter kann die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe ſür eine fünfköpfige Familie hervorbringen. Ein Hektar Land könnte, theorxetiſch geſehen, alſo für rund dreißig Familien Nahrungsmittel ſchaffen. Hieran müſſen wir immer denken, wenn wir uns von der Arbeits⸗ leiſtung des Landvolkes einen Begriff machen wollen. Jetzt können wir daher auch die nachſtehenden ſtati⸗ ſtiſchen Ergebniſſe beſſer beurteilen. Brot und Kartoffeln, die wichtigſten Nahrungs⸗ mittel, nehmen auch die größten Landflächen in An ſpruch, wobei das Ackerland den meiſten Platz her⸗ geben muß. 20 300 Hektar Ackerland im Kreis Mannheim einſchließlich Feldgemüſebau und Erwerbsgartenbau wurden nutzbringend bewirtſchaftet. Neben dem Ackerland ſpielten die rund 1450 Hektar Gar⸗ tenland eine wichtige Rolle. Dieſe Flächen ſind zum größten Teil für den Eigenbedarf des Beſitzers beſtimmt bzw. zur Erzeugung von Gartengewächſen, wie Kohl, Erbſen, Bohnen, Gewürze uſw. genutzt. Der Erwerbsgartenbau iſt hier nicht mit einbezogen, da er zum Ackerland gerechnet wurde.. Sehen wir von dem weiteren Kulturland der Baumſchulen und Korbweideanlagen ab. ſo ſind noch zu erwähnen die 260 Hektar Obſtanlagen die ſolche Flächen umfaſſen, die ausſchließlich dem Obſt⸗ bau dienen, ſowie die 205 Hektar Rebland. Die Wieſen und Weiden im Kreis Mannheim tragen in erheblichem Maße mit zur Sicherſtellung unſerer Fettwirtſchaft bei. Rund 3150 Hektar Wieſen ohne und 1050 Hektar mit Bewäſſerungsanlagen, ſogenaunte Rieſelwieſen, liefern dem Viehhalter Fut⸗ ter und dienen der Fleiſchverſorgung, zuſammen mit den reichlich angebauten Hackfrüchten(Kartoffeln und Rüben als Futtermittel). Die rund 105 Hektar Dauerweiden tragen dagegen in erheblichem Um⸗ fange zur Fetterzeugung(Milch, Butter, Käſe) bei. In den letzten Jahren und erſt recht in Kriegs⸗ zeiten iſt immer mehr daran gearbeitet worden, noch mehr Julturland als bisher zu ſchafſen, denn jeder Quadratmeter Boden, der landwirtſchaftlich genutzt wird, dient der Ernährnug unſeres Volkes. E. C- eee ee. Wie behandelt man Friſchmilch im Sommer? Wie das Anſetzen und Anbrennen bei der ent⸗ rahmten Friſchmilch zu verhindern iſt, hat inzwiſchen jede Hausfrau herausbekommen. Nun heißt es wäh⸗ rend der bevorſtehenden heißen Sommermonate die Milch gegen den Verderb zu ſchützen. Vor allem: die entrahmte Friſchmilch wird ebenſo wie die Vollmilch behandelt. Sie enthält ja mit Aus⸗ nahme des Milchfettes die gleichen hochwertigen Be⸗ ſtandteile. Sie iſt peinlich aufzubewahren und ſokühlals möglich zuſtellen. Das ſind die wichtügſten Regeln zur ſachgemäßen Behandlung der entrahmten Friſchmilch. Die Aufbewahrung ge⸗ ſchieht in Emaille⸗ oder Porzellantöpfen, in Stein⸗ gutkrügen oder auch Glasflaſchen. Sie müſſen ganz ſorgfältig gereinigt ſein und werden manchmal mit klarem heißen Waſſer nachgeſpült. Mit einem ganz reinen Tuch wind das Gefäß ausgetrocknet, oder was noch beſſer iſt, man läßt es nach dem Ausſpülen mit heißem Waſſer an der Luft trocknen. Bei der ent⸗ rahmten Friſchmilch ſoll ein Aufkochen oder gar län⸗ geres Kochen vermieden werden. Sie wurde ja be⸗ reits in der Molkerei paſteuriſtert und damit keim⸗ frei gemacht. Nach der Erhitzung wird die Milch unter öfterem Umrühren ſofort abgekühlt. Am beſten läßt ſich dies unter fließendem Waſſer bewexrkſtelli⸗ gen. Durch das ſofortige Abkühlen wird die Halt⸗ barkeit verlängert. Den Topf oder die Flaſche deckt ein Gaze⸗ oder Tüllſtoff zu. Wie hält man nun die abgekochte Milch möglichſt kühl? Am einfachſten iſt natürlich die Auſbewah⸗ rung im Kühlſchrank, über den aber nicht jeder Haushalt verfügt. Eine gute gekühlte Speiſekam⸗ nter tut denſelben Zweck. Der Topf wird dann direkt auf den kalten Stein⸗ oder Plattenboden geſtellt. Bet kleineren Milchmengen empfiehlt ſich eine Thermosflaſche. Es iſt dabei jedoch unbedingt notwendig, daß die eingeholte Milch noch kalt gleich umgegoſſen wird. Dabei iſt noch zu bemerken, daß man die Milch möglichſt früh einkaufen ſoll, wenn es noch nicht warm draußen geworden iſt. Ein län⸗ geres Herumſtehen in der warmen Küche iſt ſelbſr⸗ verſtändlich zu vermeiden. Iſt weder ein Küßhl⸗ ſchrank noch eine Speiſekammer vorhanden, ſo kann man ſich auch noch mit anderen Mitteln helfen. Man nimmt eine größere Schüſſel, füllt ſie mit kaltem Waſſer und ſtellt den Milchtopf hinein. Das Waſſer muß öfters erneuert werden, oder aber man kann einem fließenden Waſſerſtrahl die Arbeit überlaſſen. Eine andere Möglichkeit iſt, über die Milchflaſche eine Taſſe zu ſtillpen und ſie unter das fließende Waf⸗ ſer zu ſtellen. Waſſer ſpaxend iſt folgende Hand⸗ lung: In eine flache Schüſſel gibt man zwei bis drei Finger breit Waſſer und ſtellt das Milchgefäß hinein. Man überdeckt das Gefäß mit einem ſaug⸗ fähigen Leinen, das man angefeuchtet hat. In die⸗ ſem Tuch ſteigt nun ſtändig das vorhandene Waſſer hoch und entwickelt bei der Verdunſtung die nötige Kälte. 5 Die Nachtigall ſchlägt Die Nachtigall iſt wohl die letzte aus der Gruppe der Zugvögel, die im Frühjahr aus dem Süden zu⸗ vückkehrt. Nur kurze Zeit erfreut ſie uns durch ihren herrlichen Geſang. Noch bevor die Wachs⸗ tumsentwicklung in der Natur in der Reife ihre Krönung findet, macht ſie ſich wieder auf den Weg, um vom Spätſommer bis tief in den kommenden Frühling ihr Leben weitab von unſerer Heimat zu verbringen. Sie erfüllt in unſeren Breiten gleich⸗ ſam nur das Naturgeſetz der Lebensgebung, der Vermehrung ihrer Art. Kaum iſt ſie eingetroſſen, dann bereitet ſich das Nachtigallenpaar auf die Brur⸗ zeit vor. Und gerade dieſe Zeit iſt es, in der ſte ihr einzigartiges Lied erklingen läßt. Und nun iſt diefer beliebte Singvogel bei uns eingetroffen. In den Abendſtunden hat mancher Gelegenheit, ihr wunderbares Lied zu erlauſchen, das den Frühlingsabenden einen beſonderen ſtim⸗ mungsvollen Reiz gibt. Wenn die übrigen Vögel ſich zur Nachtruhe in das Geäſt der Baumkronen zurückgezogen haben, dann erklingt— Abend für Abend— aus dem Blätterwerk des Waldrandes oder eines einzelnen Strauches das Lied der Nach⸗ tigall. Bis tief in die Nacht hinein ſchmettert fie die herrlichen Weiſen, unermüdlich und unbeküm⸗ mert um die Stille der Nacht. Sie ſcheint kein Schlafbedürfnis zu empfinden. Auch Sonnenbaden iſt eine Kunſt Wenn die heiße Jahreszeit wiederkehrt und die Sonne erbarmungslos herunterbrennt, legt ſich mancher gern in ſeinen Mußeſtunden ins Sonnen⸗ bad. Vielſeitig iſt die Verwendung von Sonnen⸗ bädern, da ſie blutreinfgend wirken, die Lebenstätig⸗ keit und den Stofſwechſel anregen ſowie die Haut⸗ krankheiten, auch Fettſucht und Flechten beſettigen helfen und beſonders Wunden heilen. Doch kann übermäßige Sonnenbeſtrahlung unter Umſtänden ſchwerſte geſundheitliche Schäden mit ſich bringen Ebenſo untunlich iſt es übrigens, bei zu kühler Temperatur Luftbäder zu nehmen. Wer erſtmalig ein Sonnenbad nimmt, darf es dabei nicht gleich übertreiben, ein Fehler, in den man nur zu leicht verfällt. Am erſten Tage be⸗ gnüge man ſich mit fünf Minuten und ſteigere dann langſam von Tag zu Tag. Der Kopf muß ſtets be⸗ ſchattet ſein, da ſönſt die Gefahr eines Sonnen⸗ ſtſches oder eines Hitzſchlages beſteht. Sonnenbäder ſollten bei ſtarker Beſtrahlung nicht iber zwanzig Minuten ausgedehnt wer⸗ den. Ein lauwarmer Abguß oder ein Aufenthalt im Schatten dürfte der geeignete Abſchluß ſein. Für nerven⸗ und herzkranke Perſonen kommen aus⸗ ſchließlich Luftbäder in Frage, bei denen man ſich im Gegenſatz zu Sonnenbädern fortwährend bewe⸗ gen ſoll. Wer mit den Neryen zu tun hat, ſoll ſich daher niemals in die Sonne legen; für ihn iſt Be⸗ wegung in friſcher Luft und in poröſer Kleidung, auch bei Regen und Wind, das Richtige! Wer will Reichsarbeitsdienſt⸗ führerin werden? Viele Eltern wiſſen noch nicht, daß.„Reichsarbeits⸗ dienſtführerin“ nicht nur ein verantwortungsvoller und ſehr ſchöner Beruf iſt, ſondern daß in ihm die Zu⸗ kunft des Mädels durch das neue Verſorgungsgeſetz geſichert iſt. Die Eltern müßten einmal die Füh⸗ rerinnen fragen! Jede wird ihnen ſtrahlend von ihrer lebendigen Aufgabe berichten, die ihr ermög⸗ licht, Menſchen und Gegenden kennenzulernen, die überhaupt ſo beglückend gerade in dieſer Zeit iſt, in der jeder mit ganzem Herzen gern aktiv an einer großen Aufgabe mitwirken möchte. Haben die 17 oder 18jährigen Maiden nach einem halben Jahr ſchon die erſte verantwortliche Aufgabe als Kameradſchaftsälteſte erhalten, daun ſind ſie in dieſe ſchon durch eigene Erfahrung hinein⸗ gewachſen. Die Lagerſchule, zu der ſie nach wieder⸗ um einem halben Jahren berufen werden, kann ſie ſchon als Jungführerin entlaſſen. Es hat ſich in dieſer Zeit entſchieden, auf welchem Gebiet die Führerinanwärterin ihre Fähigkeiten anwenden kann. Sie arbeitet ſich dann entweder in die Wirt⸗ ſchaftsführung oder in die Verwaltung des Lagers ein und kann, wenn ſie 19 Jahre alt geworden iſt, ſchon als Maidenunterführerin(dem erſten Dienſt⸗ grad der RA D⸗Führerin) allein verantwortlich in ihvem Gebiet eingeſetzt werden. 1 Als Jugendführerin geht ſie eine Verpflichtung für drei Jahre ein, von der ſie entbunden werden kann, wenn ſie innerhalb dieſer Zeit heiraten will. Sonſt aber hat die Führerin nun weiterhin die Mög⸗ lichkeit, ſich in neue Aufgabengebiete wie Lager fithrerin, Lehrkraft oder Sachbearbei⸗ terin in Gebieten der Hauswirtſchaft, des Staats⸗ politiſchen Unterrichts, der Leibeserziehung, Werk⸗ arbeit, Organiſation, Sreſſe und Propaganda hinein⸗ zuarbeiten was ihr durch die Teilnahme an Lehrgän⸗ gen in den Bezirksſchulen ermöglicht werden kann. Aerztinnen und Juriſtinnen braucht der Arbeitsdfeuſt natürlich auch! Ste werden, da ſie ja ein abgeſchloſſe⸗ nes Studium haben, als Probedbienſtführerin in einen höheren Dienſtgrad eingeſtellt. Sonderaus⸗ bildung, d. h. Verkürzung der Ausbildung zur Führerin, erfährt die Führeranwärterin zwi ſchen 21 und 35 Jahren. Auskunft über die Führerinnenlaufhahn im RAD. erteilt, ſowohl für elſäſſiſche wie badiſche Bewerberin⸗ nen, die Führerin des Bezirks XVIII(Oberrhein), Straßburg, Roſeneck 15. NSG. Pflichtjahr und Tätigkeit im Elſernhaus Nach den beſtehenden Vorſchriften wird auch eine nicht arbeitsbuchpflichtige Tätigkeit im Elternhaus oder bei Verwandten auf das Pflichtjahr angerechnet, wenn es ſich um Familien mit mehr als vier Kin⸗ dern unter 14 Jahren handelt. In den Durchfüß⸗ rungsanweiſungen hierzu hat der Reichsarbeitsmi⸗ niſter angeordnet, daß Arbeitfuchende, die die Zu⸗ ſtimmung zur Ableiſtung des Pflichtjahres in einer ſolchen Tätigkeit beantragen, glaubhaft nachweiſen müſſen, daß es ſich um Familien mit 4 oder mehr Kindern unter 14 Jahren handelt. Außerdem iſt die Vorausſetzung für die Zuſtimmung, daß die Beſchäf⸗ tigung nach Art und Bedeutung dem Zweck der Pflichtfahranordnung entſpricht, und der Antritt der betreffenden Stelle arbeitseinſatzmäßig erwünſcht iſt. In der überwiegenden Mehrzahl ſind in kinder⸗ reichen Haushaltungen dieſe Vorausſetzungen gege⸗ ben. Der Reichsarbeitsminiſter weiſt jedoch darauf hin, daß in allen Fällen die Zuſtimmung nicht ohne nähere Prüfung erteilt werden darf. Die arbeits⸗ einſatzmäßige Notwendigkeit wird zum Beiſpiel dann zu verneinen ſein, wenn der Hausfrau durch eine Hausgehilfin ausreichende Hilfe zuteil wird. Gine Zuſtimmung zur Ableiſtung des Pflichtiahres in einer Familie, die wegen ihrer gemeinſchaſtsgeführ⸗ deten Eigenſchaften der Betreuung durch die Für⸗ ſorgebehörden unterliegt, kommt ebenfalls nicht in Frage, da hier der Hausfrau die Eignung zur Er⸗ ziehung und hauswirtſchaftlichen Ertüchtigung der Tochter oder Verwandten fehlen. SA übernimmt Schutz der Wälder Es ergeht an alle Volksgenoſſen die Aufforderung, unſere Wälder vor Schäden zu bewahren und nicht durch Leichtſinn, vor allem durch Rauchen und Feuer⸗ anmachen, ihren Beſtand zu gefährden. Die SA der Gruppe Oberrhein ſtellt ſich in Baden und im Elſaß aktin in den Dienſt des Waldſchutzes. Die SA⸗Mäy⸗ ner werden im Rahmen ihres Dienſtes laufend über Brandverhütung und Brandbekämpfungsmaßnahmen unterrichtet. Mit den Forſtämtern wurde der Einſatz der SA bei der Bekämpfung von Waldbränden be⸗ ſprochen. Dieſer Einſatz hat ſich bereits bei örtlichen Waldbränden beſtens bewährt. Hauyptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Or, Alois Win bauer Herausgeber, Drucker und Verleger: Reue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim R 1. 4/8 Zur Zeit Preisliſte Rr. 12 gültig Magnus und die Fand j d ROMAN VoN HAUT SERGLAR-SCHROER 11 „Das wollen wir dann machen!“ ſagten die bei⸗ ben. Sie ſahen Beret erneut fragend an.„Ja„ umd du ſelbſt?. Göſſal verwies uns an dich! „Auch mir ſollt ihr das machen, was ich brauche ſagte Beret zu ihrer Beruhigung, Aber ſie betonte dabei:„Meine Sachen bekommt ihr von mir bezahlt .... Sagt das bei Gelegenheit dem Bauern! 5 „Das tun wir gerne! Uns iſt das ja gleich, vpn wem wir unſeren Lohn bekommen. Beret. Beret nickte. Sie konnte nicht anders, als ſo verfügen, wie ſie es nun beſtimmt hatte. Mochten die Leute davon denken, was ſie wollten. Und ſie ent wieder ihrer Arbeit nach, war beruhigter, und freute ſich an der Freude der Kinder, denen das und 1 55 das 1 40 Herummeſſen an ihren kleinen Leibern Zuſchneiden und Richten wie ein Spiel vorkam. In dieſen Tagen, da Beret mit Signet und dem Jungen allein hauſte, deun die Schneiderin und der chuſter aingen regelmäßig nach Hauſe, begegnete ir auch nach längerer Zeit der Fährmann wieder. Diesmal ſchien er entſchloſſen zu ſein, ſich ihr in den Weg zu ſtellen und mit ihr zu ſprechen. Dennoch trat Lund als ſie erhobenen Kopfes an vorbeiging, demütig zur Seite des ſchmalen 8 und er wagte kein Wort, ſondern hatte wiederum ſein trauriges Betteln im Auge. Und wie damals, ſo folgte er ihr auch heute— ſtumm, dienend, werbend, wie verzaubert von ihrem Anblick. Das war zu Ende der Woche, die Göſſal für ſeine Han⸗ delswege auserſehen hatte. Lund folate Beret bis zur Tür. Und da ſtand er ſo dicht neben ihr, dan ſie ihn wohl ſehen mußte.. Und Beret ſagte:„Du läufſt mir zum zweiten Male nach! Wenn du nichts anderes willſt als was alle Männer wollen, dann ſcher dich!“ Sie ſagte das über ihn hinweg oder gewiſſermaßen durch n hindurch. So, als ſei er eigentlich gar nicht da. Das ſchmerzte ihn, und da er ſich danach ſehnte, wenigſtens 1280 ihr a age 8 1 8 ſei e usrede: ein, 0 zu ſein, ſo fand er eine 885 0 2 h ſelbſt über ſeine irgendwie glaubhaft klingende Lüge wunderte, ſo war er jetzt gezwungen, in ihr zu be⸗ harren:„Mein Fährkahn leckt ein wenig, und ich habe nichts in meiner Hütte! Wenn du mir nicht aushelfen kannſt, werde ich wohl nach Odde hinüberrudern müſſen!“ Beret ſah ihn einmal kalt und mißtrauiſch an, abwägend, ob ſie ihm Glauben ſchenken ſolle. Lund aber fand die Kraft, ſeine Augen nicht vor ihr wie ſonſt zu ſenken, oder ſie träumeriſch auzuſchwärmen. Er blickte ziemlich gleichgültig drein, als entſpräche ſeine Bitte auch wirklich ſeiner Begründung. „Ich will zuſehen, daß ich's finde!“ ſagte Beret, und da ſie wußte, daß Göſſal als Beſitzer eines Kahnes derlei zu Hauſe hatte, ſo ſetzte ſie hinzu: „Komm!“ Es klang ſo hart, wie wenn ſie einem Knechte etwas befohlen hätte. Lund folgte ihr ins Haus. Und nun ſuchte Beret eine kleine Weile vergeb⸗ lich, da ſie in dem Hauswinkel, in dem der Bauer ſeine Fiſchereiſachen aufbewahrte, nicht ſo genau Be⸗ ſcheid wußte. Und ſie ſagte das auch Lund und bat ihn, ſelbſt einmal nachzuſehen. Alſp kramte der Fährmann da herum und fand endlich eine kleine Kiſte, in der Lötzinn und ein Lötkolben, aber auch pech und Werg beiſammen lagen.„Hier iſt das Geſuchte!“ rief er, und da er auf dem Boden kniete, ſah er zu Beret empor. Die nickte ihm zu.„Nimm, was du brauchſt! Ich helſe dir gerne; aber du mußt es Göſſal dann wiedergeben!“ Lund, der darin eine Gelegenheit witterte, ihr wieder zu begegnen, ſagte:„Ja, ich will es gleich morgen zurückbringen!“ Er ſagte das ſo dringlich, daß Beret ein wenig lächeln mußte„Nun, ſo wird es Göſſal wohl nicht en.. „Ich möchte es dennoch morgen bringen!“ „Alſo— wie du willſt“, meinte Beret. Beide hatten es überhört, daß ſich die Haustür aufgetan hatte und daß Göſſal, früher als er er⸗ wartet wurde, eingetreten war. Göſſal aber, der die Küche leer fand, durchſchritt den Hausgang und den Stall und trat unter den überdachten Hausrat⸗ winkel, aus dem er Berets und Lunds Stimmen vernommen hatte. Dieſe Wahrnehmung überfiel ihn ſo glötzlich, daß er erbebte, Er glaubte aus den letzten Worten der beiden eine heimliche Verab⸗ redung herauszuhören. Alſo mußte doch zwiſchen Beret und Lund ein Einvernehmen beſtehen, das ſie heuchleriſch vor ihm verborgen hatten. Und nun glaubte er alles entdeckt zu haben, was ihm ſeine Niederlage eingetragen hatte: Beret alſy traf ſich mit dem Nebenbuhler in ſeiner Abweſenheit. Und Lund wahrte nicht einmal die Heiligkeit ſeines Hau⸗ ſeg und des ihm gewährten Gaſtrechtes! Sie liebten einander und warteten nur auf ſein Fernſein! Das„morgen“ und das„wie du willſt“ erſchie⸗ nen ihm als fündige Verſprechungen, um die er ſelbſt ſeines Lebens und Sterbens Seligkeit hinge⸗ geben hätte!. Nun ſtand Göſſal da, Er gewahrte noch einen Schimmer von Berets Lächeln, und er ſah Lund vor Beret am Boden knien und ſie begehrlich an⸗ ſchauen! Dieſer Fährburſche alſo ſollte Sieger über ihn ſein?! 8 Ein raſender Zorn überkam ihn. Und da die bei⸗ den infolge ſeines jähen Erſcheinens ſich einer klei⸗ nen Verwirrung wohl nicht erwehren konnten, ſo deutete er das erſt recht als Beſtätigung ſeines brennenden Verdachtes. Die Beſtätigung aber er⸗ ſchütterte ihn bis an die Grenzen eines Wahnſinns! Er wußte nicht, ob er ſchrie oder verhalten ſprach, Aber ſein Ruf war dann doch ein einziger Schrei: „Beret!“ Beret war wohl ein wenig verwirrt. Aber da ſie ſich keiner Schuld bewußt war, ſo blieb ſie ſehr gefaßt.„Göſſal? Warum ſchreiſt du ſo?“ Dieſe Ruhe machte ihn heſtürzt und ſeine flam⸗ menden Augen ſenkten ſich vor der kühlen Ueber⸗ legenheit ihres Blickes. Aber dann ſah er den immer noch knienden Lund da, und aller Zorn, aller Haß eines vermeintlich Unterlegenen überfiel ihn er⸗ neut.„Mach, daß du rauskommſt, du Hund!“ ſchrie ſeine Stimme über den Fährmann hin. Und als erhitze ihn der Klang der eigenen Drohung noch mehr, ſo drang er auf den Knienden nun ein:„Ich ſchlage dich tyt, wie du ſo daliegſt und bettelſt!“ Da aber Lund in ſeiner Verwirrung, die ihn noch tiefer als Beret ergriffen hatte, auf ſeinen Knien liegenblieb und immerzu nur Beret an⸗ ſchaute, ſo ſpraug Göſſal nun zu dem Holzklotz, in den die kurze Axt mit einem letzten Hieb hinein⸗ getrieben war, und er riß die Waffe aus dem Holz. Beret fiel ihm in den Arm:„Was willſt du denn immerzu von Lund!“ Göſſal warf Beret mit einem Stoß zur Seite Das aber war der Augenblick, der den Knienden VVV hoch riß. ſtitrzte er ſich auf ſeinen Angreiſer. Er entwand ihm die Axt. Und nun war er, der Stille, Törichte, wer⸗ bend Verliebte ſo ſtark, daß er den Raſenden um⸗ faßte und wie einen Federball in den Winkel des Schuppens wuchtete. 5 a 5 „Du Untier, du!“ ſchrie er. Aber er ließ ſofo rt wieder von dem Daliegenden ab, als bringe ihn deſſen Kampfuntauglichkeit ſogleich wieder zur Be⸗ ſinnung. Und er lächelte etwas verlegen Beret an: „Ich könnte wirklich zornig werden!“ „Geh jetzt, Lund!“ ſagte Beret hart. Da ging der Fährmann und ging wie in einem wüſten Traum Beret müßte ſich um Göſſal, der aus einer Kopf⸗ wunde blutete. Die war aber nicht ſo ſchltemm, daß er darüber ſein Bewußtſein verloren hätte. Er lag da und keuchte. Er verſuchte, um ſeine Niederlage wenigſtens in etwas vor ihr zu verbergen, ſich aus eigenen Kräften wieder aufzurichten. Das gelaug ihm auch. Da er indes benommen taumelte, ſtittzte ihn Beret. Keiner ihrer Gedanken folgte Lund, ſondern ſie dachte jetzt wirklich nur an den Ver⸗ wundeten und vor allem an die Kinder, die den Järm gehört haben und dadurch herbeigelockt wer, den könnten. Und die Kleinen ſollten nur ja nicht erſchrecken, wenn ſie den Vater blutend sähen. Alſy ſtützte ſie ihn, hieß ihn, ſich auf einen ⸗Holzklotz nie derſetzen, lief nach vorne ins Haus und holte von den Leinenſtreifen, die ſie da von einer Flickarbeit liegen hatte. Dann verband ſie ihn. 7 Später erſt, als die Erregung in ihr abzuklingen begann, ertappte ſie ſich darauf, daß ihr ſchweres Denken um den Fährmann kreiſte. Was für ein ſonderbarer Menſch war er doch! Stumm wie ein Felsblock am Wege war er, auch ſo ungeſſige anzu⸗ ſehen in ſeiner Bäxenkraft, aber in ſeinen ſtillen Augen lag alles, was ſeine Lippen ſich zum Wort zu formen ſcheuten. Faſt hätte er ihr gar zu demü⸗ tig und gefügig erſcheinen künnen. Nun aber, wy es darauf angekommen war, Mann gegen Mann zu ſtehen, erkannte Beret, daß ſeine gute Geduld kein Uebermaß au Kränkung duldete, daß er vielmehr be⸗ reit war, ſelbſt ſein Leben einzuſetzen! Und wenn ſie daran dachte, wie er werbend vor ihr kniete, wie verwirrt er war, und wie er daun den Gegner niederſtreckte, wurde ihr das Zerz ein wenſg warm. Was für ein feiger Wicht war dagegen Göſſal! f 5(Fortſetzung folgt) Und da Lund Beret beoͤroht glaubte, ſoy Fußball-Rundſchau Schalke und Rapid Wien im Jußball-Enoſwpiel Das Hauptereignis am Sonntag meiſterſchaft. des deutſchen Fußballſports war die Vorſchlußrunde zur deutſchen Fußball⸗ Im Düſſeldorfer Rheinſtadion ſahen 40 000 Beſucher den Titelverteidiger FC Schalke 04 zum achten Male in das Endſpiel einziehen. Die„Knappen“ kamen gegen den Mittelrheinmeiſter glänzend in Fahrt und ſieg⸗ ten überlegen mit:1(:1) Toren, obwohl die Kölner das erſte Tor geſchoſſen hatten. Läuferreihe und Angriff ſpielten bei den Weſtfalen gänzend zuſammen, ſo daß dem Mittelſtürmer Eppenhoff Gelegenheit gegeben wurde, vier⸗ mal ins Schwarze zu treffen. In Beuthen hatte es Rapid Wien vor 30 000 Zuſchauern gegen den DS entſchieden ſchwerer, denn ſein:1(:), der ihm zum erſten Male die Teilnahme am großdeutſchen Endſpiel gab, mußte ſchwer erkämpft werden, wenn er auch kaum ernſtlich in Frage ſtand, da die Dresdner nicht in beſter Form waren. Beide Wiener Tore ſchoß„Bimbo“ Binder. Der Dec wurde damit ſeit elf Monaten zum erſten Male beſiegt. Tſchammerpokalſpiele im Süden Die dritte Hauptrunde zum Tſchammerpokal brachte einige unerwartete Ergebniſſe, wie das nicht anders zu erwarten war. Im Bereich Südweſt ſchaltete Boruſſia Neunkirchen den 1. FC Kaiſerslautern mit:3 aus und der FV Metz erkämpfte gegen den FV Saarbrücken einen 322⸗Sieg in der verlängerten Spielzeit. Wormatia Worms mußte Rotweiß Frankfurt nach einer:5⸗Niederlage den Vortritt überlaſſen. Sportfreunde Frankfurt verlor ge⸗ gen Eintracht:3. Der VfR Frankenthal beugte ſich dem größeren Hampfgeiſt der Spögg Sandhofen mit:1. Der Sieg von Reichsbahn 05 Mainz mit 6˙3 über Normannia Pfiffligheim hatte keine Bedeutung mehr. Bei den Pokalkämpfen in Baden ſchlug der SV Wald⸗ hof ſchon am Samstag Tura Ludwigshafen 71. Noch ſchußfreudiger war der Vs Mannheim, der Union Bök⸗ kingen mit 11:1 das Nachſehen gab. VfR Knielingen, der ſchon den VfB Mühlburg ausgeſchaltet hatte, beſiegte Phönix Karlsruhe 21. Mit dem gleichen Ergebnis blieb die jugendliche Mannſchaft des Karlsruher FV über den FV Lahr ſiegreich. Fc St. Georgen hätte dem Stuttgar ter SC, der nur knapp:3 gewann, beinahe eine Ueber⸗ raſchung bereitet. Sc Freiburg büßte in den Aufſtiegs⸗ ſpielen gegen Raſtatt 04 mit:1 einen Punkt ein. Vf Tu Feudenheim ſchlug den Vi Pforzheim hoch mit:0, wäh⸗ rend Tech Plankſtadt gegen FVgg Weingarten nur 11 ſpielen konnte. Im Elſaß wartete der FC Schweighau⸗ ſen mit einem:0⸗Pokalſieg über den Freiburger FC auf. In Württemberg konnte der BfB Stuttgart ſeinen Po⸗ kalkampf gegen den F Kornweſtheim mit:0 gewinnen. Die Spugg Cannſtatt verlor gegen FV Zuffenhauſen:2 und Tech 46 Ulm ſchaltete Vfhr Aalen mit:2 aus. Im Aufſtiegsſpiel war ff Heilbronn mit:2 Toren über den Se Schwenningen erfolgreich. Auch in Bayern waren die Pokalkämpfe hart umſtritten. Den Augsburger Lokal kampf, der überaus torreich verlief, entſchleden zum Schluß die Schwaben knapp mit:4 Tref⸗ fern gegen den BC für ſich. Die SpVgg Kaufbeuren unter⸗ lag gegen Bayern München erwartungsgemäß mit 914 recht klar. Die SpVgg Fürth behielt in einem ſpannenden und harten Kampf gegen Neumeyer Nürnberg mit:1 das beſſere Ende für ſich. Der 1. FV Nürnberg gewann in Weiden:2. Bft Schweinfurt und die Würzburger Kickers trennten ſich trotz Verlängerung unentſchieden:1. Fe Straubing machte es Jahn Regensburg auch nicht leicht. Mit:2 behielten die Gäſte knapp die Oberhand. Bayerns Meiſter 1860 München hatte den Sudetenmeiſter NS 6 Prag zu Gaſt und ſiegte hoch mit 510 Toren. In Heſſen gab es in den Tſchammerpokalkämpfen ledig⸗ lich in Wetzlar eine Ueberraſchung, wobei 05 mit:1 den Spielverein Kaſſel bezwang. B Sport und Kurheſſen Kaſſel ſowie Germania Niederrodenbach ſind die übrigen heſſiſchen Vertreter in der nächſten Runde, wobei BC Sport mit einem:1⸗Sieg über 1860 Hanau aufwartete. In einem Freundſchaftstreffen ſchlug Dunlop Hanau den Südweſtmei⸗ ſter Kickers Offenbach mit:2. Hund im Reich Auch in den übrigen Bereichen blieben über raſchende Er⸗ gebniſſe nicht aus, durchweg hatten die Bereichsmannſchaften ſchwer zu kämpfen, um ſich durchzuſetzen. In Berlin konnte Union Oberſchöneweide gegen die Lufthanſa erſt in der Ver⸗ längerung:3 ſiegen. Blauweiß ſchlug den SLV. Guben :2 recht knapp, mit dem gleichen Ergebnis ſchaltete der Spandauer SV. Wacker 04 aus. In Sachſen holten die Chemnitzer Poliziſten einen hohen 14:2⸗Erfolg in Ober⸗ rohna heraus und BC. Hertha ſiegte gegen Tech. Mitt⸗ weida:0. Deſſau 05 und Eintracht Braunſchweig konnten keinen Sieger ermitteln, denn nach der Spielverlängerung hieß es immer noch:3. Im Reichsſtatthalter⸗Pokaltreffen in Hamburg verlor Altona 93 gegen den HSV. mit 113. LSV. Schleswig mußte Werder Bremen einen:0⸗Sieg jüberlaſſen. Wilhelmshaven 05 ſpielte gegen Eimsbüttel nicht ſchlecht und verlor nur knapp:2. Arminia Han⸗ nover und Hannover 96 ſtanden ſich im Bereichs pokaltreffen gegenüber, das mit einem überraſchenden:3⸗Erfolg endete. Zwei Eſſener Siege gab es in Weſtfalen. Rotweiß gewann bei Preußen Münſter:2 und Schwarzweiß bei Union Gelſenkirchen:2. Zwei weitere Niederrheinmannſchaften kamen hier mit Duisburg 48/9 bei Bochum 48 mit 310, und Weſtende Hamborn bei Röhlinghauſen mit:1 zu ſchö⸗ nen Erfolgen. Hamborn 07 ſchaltete in dem VfB. Bielefeld mit:1 einen weiteren weſtfäliſchen Vertreter aus. In der Oſtmark beſiegte der FC. Wien die Vienna mit 110. Am Italiens Fußballpokal Der erſte Endkampf um den italieniſchen Fußballpokal endete in Rom zwiſchen As Roma und dem Fe Venedig 378(321) unentſchieden. Nach 20 Minuten hatten die Römer innerhalb von nur fünf Minuten durch ihren Mittel⸗ ſtürmer Amadei bereits drei Tore vorgelegt. Zur erſten Nationalliga ſteigen zur neuen Spielzeit FC Modena und Liguria Genua auf. Mailand hat den für den 15. Juni nach München an⸗ geſetzten Fußballſtädtekampf abſagen müſſen. mee eee ee * Deutſchlands Radfahrer in Front Die am Fünfländerkampf auf der Straße beteiligten Fahrer traten nach dem Kampf auf der Straße noch einmal auf der Bahn gegeneinander an. Obwohl die Italiener das Punktefſahren vor Deutſchland gewannen, vermochten ſie in der Geſamtwertung die deutſche Mannſchaft doch nicht vom erſten Platz zu verdrängen, denn aus dem Verfol⸗ gungsrennen, das die Entſcheidung bringen mußte, ging die deutſche 5 als knapper Sieger vor Italien hervor. In einem 30⸗Km.⸗Mannſchaftsfahren, das nicht für den Län⸗ derkampf gewertet wurde, blieb das deutſch⸗italieniſche Paar Preiskeit— Beſſi vor den Schweizern Hardegger— Hei⸗ mann erfolgreich. Saager und Hörmann ſtarteten hier nicht mehr, da beide am Abend die Reiſe nach Schweden an⸗ treten mußten. Das Geſamtergebuis: des Fünfländerkampfes lautet: 1. Deutſchland 14 Punkte; 2. Italien 12 Punkte; 3. Schweiz 9 Punkte; 4. Ungarn 6. Punkte; 5. Slowakei 4 Punkte. Lohmann ſiegt in Saarbrücken Nach langer PapPuſe gab es auf der Saarbrücker Radrennbahn am Schanzenberg wieder einmal Steherrennen, die ganz im Zeichen des Bochumer Walter Lohmann ſtanden. Lohmann wurde zwar f Mull süd l Aanumſſſsſſüſſm Uneinheifliche Halſung an den Aklien märkten Lebhafte Umſatztätigkeit 5 Berlin, 9. Juni. Zu Beginn der neuen Woche lagen die Aktienmärkte ausgeſprochen uneinheitlich. Das Geſchäft hat zumeiſt an Umfang abgenommen. Nur auf einzelnen Marktgebieten, wie z. B. in Montanwerten, war die Umſatztätigkeit ver⸗ hältnismäßig lebhaft. Von Montanwerten ſtiegen Rhein⸗ ſtahl um 0,25, Vereinigte Stahlwerbe um 0,50, Buderus, Klöckner und Stolbevger Zink je um 0,50 v. H. Anderer⸗ ſeits büßten Mannesmann 1,75 v. H. ein. Bei den Braunkohlenwerten befeſtigten ſich Ilſe⸗Genußſcheine um 1 und Bubiag um 2 v. H. Kaliwerte blieben, ſoweit no⸗ tient, unverändert. In der chemiſchen Gruppe ermäßig⸗ ten ſich Rütgers um 4½5 und Gobldſchmüdt um 1,50 v. H. Farben kamen um g und v. Heyden um 1,25 höher an. Am Markt der Gummi⸗ und Linoleumwerte verloren Conti⸗Gummi 2 und Deutſche Linoleum 2,50 v. H. Har⸗ burger Gummi ſtellten ſich um 1,50 v. H. höher. Am Markt der Elektro- und Verſorgungsaktien befeſtig⸗ ten ſich Ach und Deſſauer Gas je um 0,50, Gefürel und Lachmeyer je um 1, Siemens um 1,25 und Waſſer Gelſen⸗ kirchen um 2 v. H. Niedriger lagen Accumulatoren um 0,75, Siemens⸗Vorzüge u. Schleſ. Gas je um l v. H. Durch ſeſte Haltung fielen Brauereſanteile auf, von denen Schult⸗ heiß 1, Engelhardt und Dortmunder Union je 2 w. H. ge⸗ wan nen. Zu erwähnen ſind noch Felten und Eiſenbahn⸗ verkehr mit ſe plus 1, Deutſcher Eiſenhandel mit plus 1,50 und andererſeits Demag und Rheinmetall Borſig mit je mus 0,75, Holzmann und Ach für Verkehr mit je minus 150 und Allg. Lokal und Kraft mit minus 2,50 v. H. Von variablen Renten notierte die Reichsaltbeſitzanleihe 16136 gegen 161,50. Berlin, 9. Juni. Am Geldmarkt blieb von Valuten der Schwelzer Franken mit 58,0 unverändert. fal Ländliche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe eczubch Ludwigs⸗ hafen⸗Rhein. Dem ländlichen Genoſſenſchaftsweſen der Weſtmark ſind durch die Betreuung des lothringiſchen Ge⸗ bietes, das dem Gau Weſtmark angegliedert wurde, neue Aufgaben erwachſen. Aus dieſer Veranlaſſung hat die ländliche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe Ludwigshafen in Metz eine Filiale errichtet, die neben der Filiale Saarbrücken bereits die Verbindungen mit den lothrngiſchen Genoſſen⸗ ſchaften aufgenommen hat. Die Geſchäftsentwicklung der Kaſſen, die mehr oder weniger von der ſtarken Ver lüſſi⸗ gung des Geld⸗ und Kapitalmarktes beeinflußt war, läßt ſich aus den nachſtehenden Zahlen erſehen: Der Umſatz ſtieg im Jahre 1940 von 809 Mill./ auf 1,172 Mill. J. Die Bi⸗ lanzſumme erhöhte ſich von 53,953 Mill„ in 1989 auf 82,401 Millionen/ in 1940. Der Poſten Schuldner erfuhr eine Abnahme von 17,028 in 1989 auf 10,247 in 1949, während ſuch die Einlagen von 44,643 auf 70,804 Mill.„ erhöhten. Die Sozial⸗ und Sonderleiſiungen wurden wie alljährlich auch in 1940 beibehalten und außerdem für alle zur Wehr⸗ macht einberufenen Arbeitskameraden noch Soldatenver⸗ ſicherungen abgeſchloſſen. Das Geſchäfts jahr ſchließt mit WInIscHaFTS-ZEHUR im einleitenden 20⸗Km.⸗Lauf von dem Kölner Schorn um drei Meter geſchlagen, brachte dann aber die bei⸗ den anderen Läufe über 30 und 50 Km. ganz über⸗ legen an ſich und wurde ſomit auch Geſamtſieger. Bei den Amateuren gab es einen Dreiſtädtekampf, den Ludwigshafen(Klohr⸗Haſſert) mit 22 Punkten vor Mannheim(20) und Saarbrücken 0) gewann. Die Ergebniſſe: 5 Steherrennen 100 Km.(3 Läufe]: 1. Lohmann 99,997 Km., 2. Schorn 98,510 Km., 3. Zims 96,944 Km. 4. Noll 94,940 Km. Amateure: Mannſchaftsverfolgungsfahren: 1. Lud⸗ wigshafen(Klohr⸗Haſſert) 22 Punkte, 2. Mannheim 20 Punkte, 3. Saarbrücken 9 Punkte. Vorgabefahren: 1. Klehr(Ludwigshafen), 2. Sve⸗ eina(Mannheim), 3. Haſſert(Ludwigshafen). „Rund um Dortmund“ Majerus gewann das erſte Meiſterſchaftsreunen Die Reihe der deutſchen Berufs⸗ Straßenrennen wurde am Sonntag mit der 208 Kilometer langen Fahrt„Rund um Dortmund“ fortgeſetzt. Auch in f f Alk einem Reingewinn von 124 81. Hiervon werden 15 v. H. dem Reſervefonds und aus dem Reſtbetrag weitere 15 v. H. der Betriebsrücklage zugeführt. Aus dem Reſt⸗ gewinn in Höhe von 90 177/ wird eine Dividende von! v. H. gezahlt. * Preisbildung für Zwirnroßhaarſtoffe uſw. Im Reichs⸗ anzeiger wird eine Anordnung zur Preisbildung für Zwirngarnſtoffe, Haareinlageſtoffe und Nähmittel aus die⸗ ſen Stoffen veröffentlicht. Durch die Anordnung ſoll den Mitgliedern der Fachuntergruppe in gleicher Weiſe, wie es 0 dieſem Rennen, das als erſter Meiſterſchaftslauf zählt, gaben die Luxemburger wieder den Ton an und ſtellten in Majerus den Sieger. Nach der erſten Runde hatte ſich eine aus Hoffmann, Weimar, We⸗ ſenberg, Schenk und den drei Luxemburgern Mafe⸗ rus, Neuens und Didier beſtehende Spitzengruppe gebildet, die in der Verpflegungskontrolle mit 17 Minuten Vorſprung das Feld anführte. Hoffmann und Weſenberg verloren auf dem zweiten Teil den Anſchluß. Die Eutſcheidung fiel an einer geſchloſſe⸗ nen Bahnſchvanke 30 Kilometer vor dem Ziel, Ma⸗ jerus enteilte hier geſchickt ſeinen Gegnern und hatte ſehr bald 500 Meter gewonnen, die er in einer prächtigen Alleinfahrt zähe verteidigte. Den End⸗ ſpurt der kleinen Verfolgungsgruppe gewann der Stuttgarter Weimer und ſicherte ſich ſo den zweiten Platz vor ſeinen Mannſchaftskameraden Neuens und Schenk. Das Ergebnis: 5 1. Majerus⸗ Luxemburg(Wanderer⸗Rad):48:00, 2. Weimer⸗Stuttgart 5 47:10, 3. Neuens⸗Luxemburg(beide Viktoria), 4. Schenk⸗Schweinfurt(Diamant), 5. Didter⸗ Luxemburg, dichtauf, 6. Bautz⸗Dortmund:52:00, 7. Sie⸗ belhoff⸗Dortmund, 8. Jakobſen⸗Dänemark, 9. Hackebeil⸗ Chemnitz, 10. Oberbeck⸗Hagen, 11. Weckerling⸗Magdeburg, 12. Weber, 13. M. Clemens, 14. Igel, 15. P. Clemens, 16. Kraus(alle Luxemburg), dichtauf. Verlin-Cottbus-Berlin Später als ſonſt und nur als Amateur⸗Wettbe⸗ werb wurde in dieſem Jahre die traditionelle Rad⸗ fernfahrt Berlin—Cottbus— Berlin über 227,3 Kilo⸗ meter ausgefahren. Bereits nach 80 Kilometer hat⸗ ten die A⸗Fahrer ihre bis zu 12 Minuten betragen⸗ den Vorgaben aufgeholt und Anſchluß an die C⸗ Gruppe gefunden. Noch 60 Mann trafen geſchloſſen an der Wende ein; auf der Rückfahrt fielen über die Hälfte dem ſcharfen Tempo zum Opfer, aber dennoch erreichten 17 Fahrer gemeinſam das Ziel im Wann⸗ ſee⸗Stadion. Im Endſpurt gewann der Berliner Hintz nach einer Fahrzeit von:25:10 gegen Uffz. Wiemer, den bekannten Eisſchnelläufer Egerwand, Anger, Roſenberg und den Mitte⸗Bereichsmeiſter W. Richter. Das über 125 Kälometer führende Ren⸗ nen der Altersblaſſe holte ſics E. Kalupa in:43:00. Ruderregatta in Magdeburg Aus Anlaß des 40 jährigen Beſtehens veranſtaltete der Magdeburger Ruderverein eine Regatta auf der Elbe, bei der es ſpannende Rennen gab. Den härteſten Kampf gab es im Senior⸗Achter, den der Berliner RC in 343,6 vor der RA Viktoria⸗Hanſa Bernburg in:45,7 gewann. Im Senior⸗Einer gewann Rudolf Rige(Titania Char⸗ lottenburg) den erſten Lauf, Alfred Heinicke(Karlshorſter TV 20) den zweiten Lauf. Einen weiteren Erfolg errang der Berliner RC im Kriegs⸗Vierer in:35,5 vor BSG Junkers Schönebeck, Hanſa Bernburg und BSc Siemens Berlin. Im Kriegs Zweier belegten im erſten Lauf Karlshorſter RB/ Berliner RV 76 vor R Viktoria Bern⸗ burg und im zweiten Lauf RC Bernburg die erſten Plätze. 55. Schleſiſche Ruderregatta Auf der Regattabahn des Hermann⸗Göring⸗Sportfeldes zu Breslau wurde die 55. ſchleſiſche Ruderregatta vor einer großen Zuſchauermenge zum Austrag gebracht. Da⸗ bei kam der RC Titania Charlottenburg zu zwei Siegen. Göhle gewann den Einer der erſten Abteilung in 6101 vor Matthes(Breslauer RV) während in der zweiten Abteilung Pelz(RV Wratiflavia Breslau) in:06 vor dem Graudenzer Dohmke ſiegreich war. Im Doppelzweier lonnte dann Göhle zuſammen mit Bährer in:41 den zweiten Erfolg davontragen, und zwar vor Wratiſlavia Breslau. 0 Angarn ſiegte:2 in VBudapeſt Der zum Donaupokal zählende Tennisländerkampf zwi⸗ ſchen Deutſchland und Ungarn gelangte am Sonntag vor 3000 Zuſchauern zum Abſchluß. Die Gegner teilten ſich die beiden Punkte, ſo daß Ungarn mit 312 ſiegte. Zunächſt brachte Engelbert Koch das Kunſtſtück fertig, den Henkel⸗ Bezwinger Otto Sgigeti in drei Sätzen:8,:0, 611 ver⸗ blüffend leicht zu ſchlagen, wodurch das Treffen auf:2 ein⸗ geſtellt war. Dann traten unter allgemeiner Spannung die beiden Landesmeiſter Henner Henkel und Joſef As⸗ both zum entſcheidenden Spiel an. Henkel war beſſer als an den Vortagen und leiſtete dem Ungarn heftigen Wider⸗ ſtand. Sein ſicheres Grundlinien, und riskantes Netzſpiel riefen oft den Beifall der Zuſchauer hervor. Nach vier hart umkämpften Sätzen ſiegte Asboth:7, 316,:5,:5 und ſtellte damit den:2⸗Sieg ſeines Landes her. Prüfungskonzerte der Hochſchule für Muſik Muſikhochſchule finden vom 10. bis 17. Juni die Schlußprüfungskon⸗ zerte des Studienjahres 1940—41 ſtatt. Es ſind fünf Konzertabende vorgeſehen, die von Schülern der verſchiedenen Inſtrumental⸗ und Vokalklaſſen beſtritten werden. Da eine große Anzahl der fort⸗ geſchrittenen Studierenden zur Wehrmacht eingezo⸗ gen iſt, mußten die Vortragsfolgen gegenüber den Vorjahren vereinfacht werden. Die Schulleitung wird dafür in dieſem Jahre auch die mittleren Aus⸗ bildungsklaſſen mit herausſtellen. b Ein Blick auf die Programme zeigt, daß Klavier⸗, Violin⸗ und Geſangvorträge im Vordergrund ſtehen, doch findet man auch einzelne Werke für Cello, Flöte, Klarinette und Oboe. An der Geſamtveranſtaltung ſind Schüler der Klaſſen Laugs, v. Baltz, Schulze, Rehberg, Schery, König⸗Bomatſch, Müller, Krauſe, Hofmann, Landeck, Fühler und Witzenbacher beteti⸗ ligt. Die Konzerte finden am 10., 11., 13., 16. und 17. Juni ſtatt. Der letzte Abend bringt ausſchließ⸗ lich Darbietungen der Klavierklaſſe Laugs. Das Ohr ſchneller als das Auge Intereſſante Verſuche um die Schreckſekunde Welches menſchliche Sinnesorgan reagiert im all⸗ gemeinen ſchneller auf ein plötzlich gegebenes Signal — das Auge oder das Ohr? Man war bisher der Meinung, daß das Auge dem Ohr überlegen iſt. Für den Kraftfahrer trifft das jedoch überraſchenderweiſe nicht zu, wie ein groß angelegtes Experiment, das die Univerſität von Indiana(USA.) gleichzeitig an 700 Automobiliſten vorgenommen hat, be⸗ weiſt. Es zeigte ſich nämlich, daß das Ertönen einer Autohupe oder einer Polizeipfeife den Fuß raſcher auf das Bremspedal treten läßt, als beiſpielsweiſe das Aufflammen eines roten Lichtes. Das Ohr des Ae Kraftfahrers iſt„raſcher“ als das Auge. Man hatte in dem großen Experimentierſaal der Hochſchule die Automobiliſten in geſchloſſene Käſten geſetzt, die mit Gas⸗ und Bremshebel ſowie einem Steuerrad ausgerüſtet waren. Mit Hilfe von Meß⸗ apparaten konnte man genau feſtſtellen, wie viele Sekundenbruchteile vergingen, ehe der Wagenlenker die Bremſe betätigte— von dem Augenblick an ge⸗ rechnet, da ein akuſtiſches oder optiſches Warnungs⸗ ſingnal erteilt wurde. Man ſtellte feſt, daß der Vor⸗ ſprung des Ohres gegenüber dem Auge im Durch⸗ ſchnitt eine Fünfzigſtelſekunde betrug. Das heißt, wenn man die 700 Ergebniſſe zuſammengefaßt be⸗ trachtet, wurde ein Kraftwagen, den eine Hupe oder Pfeife warnte, um eine Fünfzigſtelſekunde eher zum Stehen gebracht, als wenn man ihn durch ein rotes Lichtſignal zum Halten aufforderte. Die ſchnellſte Bremszeit bei einem Pfeifenſignal betrug drei Zehn⸗ telſekunden, während die ſchnelle Bremszeit bei rotem Licht twas mehr als zwei Fünftelſekunden in Anſpruch nahm. Unter„Bremszeit“ iſt dabei jene Zeitſpanne zu verſtehen, die zwiſchen dem Erſcheinen des Warnungsſignals und zwiſchen dem Betätigten des Bremshebels verſtrich, alſo das, was man bei Zuſammenſtößen und Unfällen als„Schreckſekunde“ bezeichnet. Natürlich waren die Ergebniſſe bei den einzelnen Kraftfahrern, die den verſchiedenſten Berufen ange⸗ hörten, nicht dieſelben. Zum Beiſpiel reagierten die Männer ſowohl mit dem Auge als mit dem Ohr im Durchſchnitt mindeſtens um eine Zehntelſekunde ſchneller als die Frauen. Ganz erſtaunlich war der Unterſchied zwiſchen den einzelnen Altersſtufen. Kraftfahrer zwiſchen 20 und 25 Jahren brauchten nur die halbe Zeit, um auf ein plötzliches Signal hin die Bremſen zu betätigen, als ihre Kollegen, die das 50. Lebensjahr überſchritten hatten. Ein Beweis, wie ſehr die Reaktionsgeſchwindigkeit mit zunehmendem Alter ſich verringert. Bemerkenswert iſt ferner, daß geiſtige Arbeiter hinſichtlich der Schnelligkeit ihres Einſtellungsvermögens auf einen drohenden Unfall im allgemeinen Handarbeitern überlegen waren. Man will auf Grund dieſer Verſuche in Zukunft die Aushändigung eines Führerſcheines in den Groß⸗ ſtädten der Vereinigten Staaten davon abhängig machen, daß die Reaktion ſowohl des Auges als auch des Ohres über eine gewiſſe Mindeſtgrenze hinaus⸗ geht, um Kraftfahrer, deren Sinne zu langſam auf das Erſcheinen eines plötzlichen Hinderniſſes rea⸗ gieren, aus dem Verkehr auszuſchalten. In der Mannheimer Aenderung der Vor⸗ und Verzugszinſen. Der Reichs⸗ kommiſſar für die Preisbildung hal der Reichsgruppe für Induſtrie auf deren Anfrage, wie Vor⸗ und Verzugszinſen, deren Höhe in Abhängigkeit zum Reichsbankdiskontſatz ſteht, nach dem Preisrecht zu behandeln ſind, geantwortet, daß derartige Zinſen ſich in vielen Fällen mit dem Reichs⸗ Bankdiskontſatz ändern müſſen. Er erteilte deshalb gemäß § 3 der Preisſtoppverordnung eine Ausnahmegenehmigun des Inhalts, daß Vor⸗ und Verzugszinſen in gleichem Maße wie der Reichsbankdiskonkſatz geändert werden dürſen, ſo⸗ weit dies an dem Stichtag vereinbart beav. in den Ge⸗ ſchäftsbedingungen beſtimmt war. Dieſe Ausnahmegeneh⸗ migung hat rückwirkende Kraft. „ Elſäſſiſche, lothringiſche und luxemburgiſche Güter — im inländiſchen Geſchäftsverkehr. Nach einer Verordnung des Reichskommiſſars für die Preisbildung dürfen künf⸗ tig elſäſſiſche, lothringiſche und luxemburgiſche Güter und Leiſtungen im inländiſchen Geſchäftsverkehr nur höchſtens zu den vergleichbaren Preiſen und Entgelten für ver⸗ gleichbare deutſche Güter und Leiſtungen veräußert wer⸗ den. Ausnahmen von den Beſtimmungen dieſer Verord⸗ nung kann der Reichskommiſſar für die Preisbildung oder eine von ihm beauftragte Stelle zulaſſen oder an⸗ ordnen. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Rhabarber 6 und 9, Kopfſalat—12, Spargel, 60, 50, 40, 30, Rettiche je Bund 1218, Kohlrabi 14, Schlangengurken 42, Spinat 8 Rpfg. berefts für andere Zwecke der Spinnſtoffwirtſchaft geſchehen iſt, eine klare und einfache Preisermittlung ermöglicht werden, die andererſeits auch leicht nachprüfbar iſt. Die Anordnung tritt am 1. Juli in Kraft. 2 7. 9. Frankfurt a. H. N 15 Ot Gold u. Silber 345.0 3438.0 eutsche testverzinsliche Werte Deutsche Steinzeug 302.0 302.5 7 9 Durlacher Hof 150.0 150,0 3 HE ur Eichbaum Werger 25 DEUTSCHE STAATSANLEIUHEN Elektr Licht u Kratt 243.0 5 % Schatz D R. 88 102.1„ Eneinger Union—* (% Baden 1927 102.5 102,5 I. G. Farben 204.0 202.7 Altbes Dt. Reich 161.1 161.1 Sesfarel. 196,0 197.0 AAN ee 4% Heidelberu 26 1025 J Heidelberger Zement*— ½% Mannheim 26„103.0 Hoesch Bergw. 172.0 5 1% Pforzheim 25 101.7 101,7 Holzmann Ph 267,5 8 9 CKalker Brauerei 60, 88 „„ Plein. Schanzl. Becker:: % Frank Hvp Gpf I Klöckner- Werke 17555 R 11... 1306.5 108,5 Lanz K 250,0 % Mein Hypo Bank Ludwisshaf Akt. Er EZ unds 108.5 103.5 Ludwinshaf Walzm 8 4% Pfalz Hyp Bank Mannesmann 168,3 168,1 242 f 2 9„„ Metallgesellschaft 205.0 207,0 4% Rh. Hvp.-B. 44 u 45 108,5. Rhein. Elektr Mannn INDUSTRIE OBLIGATIONEN Rhein. Westf Elektr 163.5. N 8 Rütgers 218.0 217,0 Daimler-Benz 27 104.7 104.5 Salzdetfurth 243,5 244.0 6% Dt. Ind Bank 39 104.3.. Salzwerk Heilbronn— 5. Gelsenkirchep e 86 104.5 104.5 Schwartz-Storchen 186.0 186,0 4% Frupp v 86 1080. Seilindustrie(Wolf 147.5 148.0 % Ver. Stahlwerke 13.7 108.7 Siemens u Halske 305,/. 16. Farb. RM-Anl 28 155.6 Süddeutsche Zucken 318,0 318,0 AKTIEN Zellstoff Waldhof 227.0 226.4 Ada-Ada Schuhfabrik 1810 181.0 8 Klever 195 10 EALNLEEN Adt. 5 119.6 119, Ba Hy W Bank 137.0* 8 i en 4 1470 schaffenb Zellstoff 153,8 1 N 14800 1482 augsb. Nürnb. Masch 512,5„„ Deutsche Reichsbank 1615 131.2 Baur. Motorenwerke 252.0 252.0 Presdner Bank 1440 144.0 Brown. Boverie&(de, 175,7„ Pfalz. Hyn.- Bann 25 zontin. Summm.%% bein. Hypo Bank 1795 179,5 Jalmler- Benz. 197,8 3 Deutsche Erdöl 175. 5 Zrolsehenkurs Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Ae ö. 5 455 5 7 0 annheim 5 neinteldel,.903,90.38.27.280 Kaub.153,20-60 3,40 Zreisach 2752,98 3,23 8,10.13 Köln.12 3,208,418 53 kKekhi!. 33.343.447.78 3,80.2 1 Strahbuta 322.92.68 3,70.6 Ce rpe sel Maxau.95 4907 5,20 5,52 5,42 Mannheim 4,00 4,0.55 4589 Offene Stellen tee Se /enDftè NHönner Wachdienst ein ſteilweise mit Fahrrad für Revierdiensbh). Vorzustellen: Lewachung l. Kontrolldiensk Hermann Ouerengässer E 7, 14— Feinruf 266 88 für Zeitſchriften f. Angeb. u. St 5920 Nobenverdienst! Zuverläſſige Austrägerſ(innen) o fort geſucht. an d. Geſchſt. d. Bl. Stös18) kann in guten Salon eintreten. Waldhofſtraße 37. Flickfrau einmal wöchentlich geſucht. Schulz, Rheinau⸗“ ſtraße Nr. 15 Leſt die RM! Eßbeſteck Kaufgesuche Kaufe (Silber) von Pri⸗ vat an Privat. Adreſſe in d. Ge⸗ ſchäftsſt. 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