90 Trägerl., in unf. Geſchäftsſt. abgeh, 1,70., dch. d. Poſt 2,00 M. einſchl Geb. zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.: Waldhofſtr. 12, en u 2 S zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne8iſcherſtr. 1, FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8 Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 P; P 5 f Mannheimer Neues Tageblatt Anzetgenpreiſe: 22mm breite Millimeterzetle 12 Pfg., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 66 Pfg. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gülltig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12 Bei Zwangsvergleſchen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine cewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. reilag. 20. Juni 1941 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1 0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 152. Jaht dung— Mummer 16 Mißvergnügtes Nätjelraten „Steht der Vertrag im Rahmen der Vorbereitungen zu anders gerichteten Maßnahmen?“ Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 20. Juni. Der deutſch⸗türkiſche Pakt gehört auch heute zu den Hauptthemen der engliſchen Preſſe. Es war von vornherein anzunehmen, daß in London die Klauſel, wonach ſchon beſtehende Bindungen von dem Ver⸗ trag nicht berührt werden, beſondere Aufmerkſamkeit findet, und man glaubt ſie im engliſchen Sinne be⸗ werten zu können, während ebenſo ſelbſtverſtändlich die Vereinbarung, daß in Rundfunk und Preſſe keine dem Geiſt des Paktes widerſprechende Tendenz mehr 3 haben ſoll, ein gewiſſes Unbehagen hervorgeru⸗ den hat. Da im übrigen weder die Tatfache noch der Inhalt des Vertrages London viel Freude machen kann, ſo widmen ſich die Zeitungen nach einem bewährten Re⸗ zept mit um ſo größerer Intenſität dem was nicht im Pakt ſteht, da dieſes Prinzip der Phantaſie und dabei auch optimiſtiſchen Erwägungen einen allerdings unbeſchränkten Spielraum gewährt. Ein Verſuch zur Bagatelliſierung des Paktes bildet die allgemeine Hervorhebung der Tatſache, daß England ſeit längerer Zeit ohnehin nicht mehr auf die Türkei als einen aktiven Bundes⸗ genoſſen zählte. In der Tat hatte England beſonders ſeit der pein⸗ lichen Niederlage in Griechenland und auf Kreta, die über den geringen Wert der Briten als Bun⸗ desgenoſſen auch den Türken den letzten Aufſchluß gaben, wenig Hoffnug in dieſer Richtung mehr haben können. Der erſte Riß in der türkiſch⸗britiſchen Allianz, ſo heben die Zeitungen hervor, ſei durch den Zuſammenbruch Frankreichs hervorgerufen worden, der die großen franzöſiſchen Waffenlieferungen plötz⸗ lich abbrechen ließ, mit denen allein die Türkei zum ſtarken militäriſchen Faktor in der britiſchen Kriegs⸗ rechnung hätte werden können. Trotz aller Bagatelliſierungs⸗ und optimiſtiſchen Deutungsverſche fehlt es auch nicht an Stimmen, welche den Ernſt der durch den Pakt geſchaffenen Situation erkennen laſſen. So ſchreibt z. B. die „Daily Mail“: „Man muß zugeben, daß der Pakt ein Triumph von Hitlers Entſchloſſenheit und der Geduld des gewitzten von Papen iſt. Die Deutſchen haben erhalten, was ſie wünſchten: Die Uunterſchrift der Türkei.“ „News Chronicle“ wirft eine Reihe von Pro⸗ blemen auf, ohne ſich für die eine oder andere Deu⸗ tung entſcheiden zu wollen. Das Blatt meint, daß die Abſicht des Paktes ſich zwar durchaus auf den Raumkomplex, in dem die Türkei ſich befinde, be⸗ ziehen könne, es könne aber auch der Fall ſein, daß jene Abſicht nichts mit dem öſtlichen Raumkomplex zu tun hätte, ſondern, daß der Vertrag uur im Rahmen der Vorbereitungen zu anders gerichteten Maßnah⸗ men zu verſtehen ſei.„Truppen und Maſchinen“, ſo heißt es in dieſem Zuſammenhang,„können heutzutage ſo ſchnell umplaciert werden, daß eine Offenſive hinter der Frontlinie aufgebaut werden kann“. 0 Dieſer Gedanke gibt der Zeitung das Stichwort zu den eindringlichſten Ermahnungen, die Maſſenpro⸗ duktion in den Fabriken und die entſprechenden Vor⸗ bereitungen auf Flughäfen und auf allen Fronten in England auf das höchſte zu beſchleunigen. Kampfaruppe verſenkt 636 000 BRZ And dieſe Erfolge der Luftwaffe gegen die engliſche Handelsſchiffahrt ſetzen ſich fort (Funkmeldung der NMzZ.) + Berlin, 20. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Kampfflugzeuge verſenkten im See⸗ gebiet um England einen Frachter von 2000 BRT. und beſchädigten drei große Handels⸗ ſchiffe ſchwer. Im Atlantik vernichtete ein Fernkampfflugzeug etwa 1100 Km. weſtlich Ca⸗ diz ein Frachtſchiff von 3500 BRT. Nachtangriffe von Kampfflugzeugen richteten ſich gegen die Hafenanlagen von Great Par⸗ mouth ſowie gegen einen Flugplatz in Süd⸗ england. In Nordafrika geringe Aufklärungstätigkeit. Der Feind warf in der letzten Nacht mit ſchwachen Kräften an einigen Orten Weſt⸗ deutſchlands eine geringe Zahl von Spreng⸗ u. Brandbomben, die lediglich einige Wohnhäuſer beſchädigten. Nachtjäger und Flakartillerie ſchoſſen drei der angreifenden Kampfflugzeuge * beiderſeitige Eine Gruppe eines Kampfgeſchwaders unter Führung von Major Peterſen und ſpäter von Hauptmann Fliegel vernichtete ſeit Mitte April 1940 durch raſtloſe kühne Angriffe gegen die britiſche Verſorgungs⸗ ſchiffahrt um England bis weit in den At⸗ lantik hinaus insgeſamt 109 Handelsſchiffe mit rund 636 000 BRT und beſchädigte wei⸗ tere 63 Schiffe durch Bombentreffer. In den Kämpfue an der Sollum⸗Front zeich⸗ neten ſich der Führer eines Panzerregiments, Major Bolbringer, der Kommandeur einer Flak⸗Abteilung, Hauptmann Fromm, der Füh⸗ rer eines Schützenbataillons, Hauptmann Bach, der Kompaniechef in einem Panzerregiment, Oberleutnant Gierda ſowie die Soldaten einer Flakabteilung, Oberfähnrich Gennsler, Unter⸗ offizier Brink und Unteroffizier Kiel durch be⸗ ſondere Tapferkeit aus. Der italieniſche Wehrmachtsbericht (Funkmeldung der NM.) +E Rom, 20. Juni. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordafrika gehen die Säuberungsaktio⸗ nen an der Front von Sollum weiter. An der To⸗ bruk⸗Front hat unſere Artillerie feindliche, in Be⸗ wegung begriffene Abteilungen wirkſam unter Feuer genommen und ſie zerſprengt. Die Luftwaffe hat die Befeſtigunsaunlagen von Tobruk bombardiert und darüber hinaus mehrfach britiſche Kraftwagen im Süden und Oſten von Sollum getroffen. Drei Hurricane wurden abgeſchoſſen. In Oſtafrika hat der Feind am 17. Juni einen Angriff mit ſtarken Kräften im Gebiet von Wolchefit (Gondar) verſucht. Er wurde zurückgewieſen und ließ auf dem Kampffeld über 400 Tote und Verwun⸗ dete zurück. Am gleichen Tage verſuchte er, unſere Stellung von Debra Tabor zu überrumpeln, wurde aber ſofort im Gegenangriff zerſpreugt. Feindliche, im gleichen Gebiet zugezogene Verſtärkungen wurden am 18. Juni von unſerer Luftwaffe bombardiert und zerſtreut. Norwegiſcher Preſſechef in Berlin. In Berlin traf auf Einladung der Preſſeabteilung der Reichs⸗ regierung der norwegiſche Preſſechef, Direktor Beg⸗ gerud, zu einem Studienaufenthalt in Deutſchland ein. Conderbotſchaft Ismet Inönus an den Führer Ein herzlicher Telegrammwechſel unterſtreicht die hiſtoriſche Bedeutung des Vertrages dnb Berlin, 19. Juni. Der Führer empfing heute nachmittag in der Neuen Reichskanzlei in Gegenwart des Reichsaußen⸗ miniſters von Ribbentrop den türkiſchen Botſchafter in Berlin Gerede, der dem Führer ein Handſchreiben des türkiſchen Staatspräſidenten Ismet Inönüs überbrachte. „Aufrichtige und wahre Freundſchaft“ dnb. Berlin, 19. Juni. Aus Anlaß der Unterzeichnung des deutſch⸗türki⸗ ſchen Freundſchaftsvertrages richtete der türkiſche Staatspräſident Ismet Inönü an den Führer ein Telegramm das folgenden Wortlaut hat: „Aus Anlaß der Unterzeichnung des Vertra⸗ ges, der eine aufrichtige und wahrhafte Freundſchaft zwiſchen der Türkei und Deutſchland beſtegelt empfinde ich es als ein be⸗ ſonderes Glück, Enerer Exzellenz den Ausdruck meiner tiefen Genugtuung übermitteln zu dür⸗ n.: Unſere beiden Länder und Völker treten mit dem heutigen Tage in die Aerg gegenſeitigen Vertrauens ein, in dem feſten Willen, ſtets darin au verbleiben. 5 Ich übermittle Ihnen, Herr Reichskanzler, aus dieſem glücklichen Anlaß die Verſicherung meiner vollen Freundſchaft.“ Auf dieſes Telegramm antwortete wie folat: „Aus Anlaß der Unterzeichnung des deutſch⸗ türkiſchen Vertrages, der die aufrichtige Freund⸗ ſchaft zwiſchen unſeren Ländern beſtätigt, teile ich Euerer Exzellenz in Erwiderung Ihres freundſchaftlichen Telegramms mit, daß auch ich das Gefühl größter Befriediguna über dieſen Vertragsabſchluß empfinde. Auch ich bin deſſen gewiß, daß unſere beiden Länder fortan in eine Aera dauerhaften wechſelſeitigen Ver⸗ trauens eintreten. Indem ich Ihnen für die Ver⸗ ſicherung Ihrer freundſchaftlichen Gefühle beſten⸗ danke, erwidere ich dieſe gleichzeitig auf de wärmſte.“ Erklärung von Papens zum Vertrag dnb. Ankara, 19. Juni. Anläßlich der Unterzeichnung des deutſch⸗tütrki⸗ ſchen Freundſchafts⸗ und Konſultativpaktes hat der der Führer deutſche Botſchafter von Papen der türkiſchen Preſſe durch Vermittlung der türkiſchen Nachrichtenagentur eine Erklärung zugehen laſſen, in der er ſagt: Der neue Vertrag beſtätigt aufs neue die alten Beziehungen zwiſen Deutſchland und der Türkei, die gekennzeichnet waren vom Vertrauen und der Freundſchaft, durch die unſere Länder ſeit Jahrhun⸗ derten geeinigt waren, und die nie ernſtlich geſtört wurden. es ſei denn vorübergehend durch Mißver⸗ ſtändniſſe über die Ziele der deutſchen Politik. die Europa eine neue Oroͤnung zu geben wünſcht. Wir müſſen die Bedeutung des neuen Vertrages im Rah⸗ men der deutſchen hiſtoriſchen Ereigniſſe unſerer Epoche betrachten, dann wird der Vertrag zum Be⸗ weis dafür, daß das Reich und die ihm verbündeten Mächte in ihrem Kampf um die neue Ordnung von Europa ihre Pläne auf der Baſis der Gerechtigkeit gründen und eutſchloſſen ſind, der Türkei und dem tür⸗ kiſchen Volk, die die Erhaltung der türkiſchen Selbſtäudigkeit zum Prinzip der türkiſchen Außenpolitik gemacht haben, den Platz und den Einfluß zu ſichern, der ihm als Erbe ſeiner laun⸗ gen und glorreichen hiſtoriſchen Vergangenheit und als Mittler zwiſchen Europa und dem Nahen Oſten zukommt. Einſtimmige WVilligung im Ankara⸗Parlament adnb, Ankara 19. Juni. Die Parlamentsgruppe der türkiſchen Volkspar⸗ tei trat zu einer Sonderſitzung zuſammen, in deren Verlauf der türkiſche Außenminiſtet die Abgeord⸗ neten über den Verlauf der deutſch⸗türkiſchen Ver⸗ handlungen zum Abſchluß des neuen Paktes unter⸗ richtete. Im Anſchluß an die Ausführungen des Außenminiſters wurden von den Abgeordneten zahl⸗ reiche Fragen an den Außenminiſter und den Mi⸗ niſterpräſidenten gerichtet. Darauf brachten die Ab⸗ geordneten ihre Glückwünſche zum Vertragswerk zum Ausdruck und billigten einſtimmig die Haltung und die Arbeit der Regierung in dieſer Sache. Am ſelben Nachmittag traten auch die unabhängi⸗ gen Abgeordneten zu einer Sonderſitzung zuſam⸗ men und billigten den neuen deutſch⸗türkiſchen Pakt. Die Gewerkſchaften und Churchill Die Oppoſition wächſt! Eine bezeichnende Gewerkſchaftsabſtimmung Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 18. Juni. Ein Zeichen der wachſenden Unzufriedenheit wei⸗ ter Kreiſe des britiſchen Volkes mit der Zuſammen⸗ ſetzung des jetzigen Kabinetts und der Politik Chur⸗ chills iſt der Verlauf der Jahrestagung der Ver⸗ einigten engliſchen Metallarbeitergewerkſchaft. Die Gewerkſchaftsleitung ſtellte wie regierungsfromme zur Ab im vergangenen Jahr eine Entſchließung ſtimmung, in der die Fortſetzung des zu Kriegs beginn zwiſchen den Parteien geſchloſſenen Burg friedens gebilligt wird. Von oppoſttioneller Seite wurde eine Entſchließung eingebracht, in der gan im Gegenteil die ſofortige Aufhebung dieſes Burg friedens verlanät wurde. Der Vorſitzende der Ta⸗ gung, der Gewerkſchaftsſekretär Tanner, fuhr das ſchwerſte Geſchütz gegen dieſen Oppoſitionsauntrag auf und hielt eine große Lobrede auf Churchill. „Ich kann mir nicht vorſtellen“, erklärte er,„daß es noch einen zweiten Mann gibt, der die Mehr⸗ heit der Bevölkerung ſo für ſich gewinnen könnte, wie es Churchill tat“. Dieſes Loblied auf einen Mann, der Zeit ſeines Le⸗ bens die Gewerkſchaften und die Arbeiterſchaft als ganzes auf das heftigſte bekämpfte, hatte aber nicht ganz den gewünſchten Erfolg. Es gelang der Ge⸗ verkſchaftsführung nur mit knappſter Mehrheit hren regierungsſfrommen Standpunkt durchzuſetzen. 28 Stimmen ſprachen ſich für die Fortſetzung, 23 dagegen für die Aufhebung des Burgfriedens aus. Die gegen Churchill gerichtete Bewegung unter den Metallarbeitern iſt alſo im Wachſen. as Ergebnis der Abſtimmung iſt um ſo bemerkens⸗ verter, als die Gewerkſchaftsleitung auf Anordnung Bevins und der in der Regierung ſitzenden Gewerk⸗ ſchaftsführer alle Maßnahmen getroffen hatte, um die Delegierten zum Jahreskongreß zehnfach zu 1 55 und nur möglichſt„zuverläſſige“ Leute zuzu⸗ Affen. Nooſopelt und ſeine Amerikaner — Liſſabon, 18. Juni. Die Rooſevelts haben ſich von jeher auf Propa⸗ ganda und„publicity“, wie man in USA ſagt, ver⸗ ſtanden. Dieſes Spiel ſpielte ſchon Onkel„Teddy“, als er vor 40 Jahren Präſident war, ganz ausge⸗ zeichnet. Sein Neffe, Franklin Delano hat es jetzt, unterſtützt von ſeiner Gattin Eleonor zu eiter glitzernden raffinierten Kunſt entwickelt. Die Rooſe⸗ velts gingen ſtets für ihre perſönlichen Zwecke auf Menſchenfang aus. Als Franklin zum erſten Male als Präſidentſchaftskandidat auſtrat, borgte er ſich von einem ſeiner intellektuellen Freunde das Wort vom„forgotten man“ aus, vom vergeſſenen kleinen Mann, deſſen Rechte er ſchützen, deſſen Sorgen er erleichtern wollte. Der kleine Mann wurde dann nach wenig geglückten oder ganz fehl⸗ geſchlagenen ſozialen Experimenten ſehr raſch wie⸗ der vergeſſen, aber das Wort blieb und übt heute noch eine gewiſſe magiſche Zauberkraft auf die leicht⸗ gläubigen amerikaniſchen Maſſen aus. Genau ſo prägte man im Weißen Haus heute wieder, um den anglophilen Kurs der Familie Rooſevelt zu ſtützen, allerlei ſchillernde verführeriſche Schlagworte, die über den wahren Charakter dieſes Krieges hinweg⸗ täuſchen ſollen. Wenn man z. B. in der Gefährdung der kapitaliſtiſch⸗plutokratiſchen Lebens⸗ und Wirt⸗ ſchaftsordnung Englands eine Gefahr für die gleich⸗ artige Ordnung in USA erblickte, dann ſagte man nicht etwa„Vorwärts zum Kampf für die Millio⸗ nen der Rockefeller, Morgan, Warburg und Du⸗ pont“, ſondern man ſprach von der Sicherung des Lebensſtandards der amerikaniſchen Arbeiter und Farmer, die durch den Sieg der Achſenmächte am meiſten beoͤroht ſeien. Die Rooſevelts kennen die Pfſyche ihrer amerikaniſchen Maſſen genau und ſpielen mit dem Geſchick von Virtuoſen auf der Kla⸗ viatur ihrer Gefühle. Der Amerikaner bildet ſich viel auf ſeine ſogenannte„open mindednes“, auf ſeinen offenen freien Geiſt ein. Er intereſſiert ſich brennend für alles, was in der Welt vorgeht, iſt ſtets bereit, etwas Neues kennenzulernen, aber er bleibt, von wenig Ausnahmen abgeſehen, an der Oberfläche der Dinge hängen. Er will auch gar nicht allzutief in die Probleme eindringen. Er iſt innerlich nicht geneigt, zum Neuen wirklich ern ſt⸗ haft Stellung zu nehmen. Er will gewiſſe Fragen und Fragenkomplexe nicht wirklich durchdringen ſcheut ſich aber nicht, trotzdem mit fertigen und in⸗ folgedeſſen oft völlig verzerrten und ſchiefen Wert⸗ urteilen, die in den meiſten Fällen nur das Spie⸗ gebbild geſchickter Propagandaartikel ſind, hervorzu⸗ treten. Ein genauer Amerikakenner ſprach deshalb ganz richtig einmal von der„glatten Oberflächlich⸗ keit“ und einem„gewiſſen Mangel an letzter Offen⸗ heit und am Zuendedenken der Dinge“ beim moder⸗ nen Amerikaner.. All das tritt in normalen Zeiten nicht ſo draſtiſch hervor. Haben ſich aber einmal in einer großen Kriſe wie im letzten Krieg oder jetzt in dieſem die Machthaber in Waſhington und Wallſtreet auf einen beſtimmten Kurs geeinigt, ſehen ſie gar ihre Stel⸗ lung bedroht, und ſuchen ſie das ganze Volk in eine Kreuzfahrerſtimmung für irgendwelche angeblich be⸗ drohten„Heiligtümer“ hineinzuhetzen, dann iſt es ſehr raſch vorbei mit der vielgerühmten„open min⸗ dednes“. Dann ſteigt der alte ſtarre engherzige Puritanergeiſt aus verborgenen ſeeliſchen Schlupf⸗ winkeln, in denen er lange ſchlief, wieder empor. Wehe dem, der dann nicht die in Waſhington und Wallſtreet gerade gewünſchte„rechtgläubige“ Ueber⸗ zeugung hat. Er wird erbarmungslos leidenſchaftlich und fanatiſch gejagt, wie einſt die alten Puritaner⸗ geiſtlichen die Vorväter der heutigen Politiker, die Sektierer, die Andersgläubigen oder die Hexen ge⸗ jagt haben. Dann iſt es aus mit der Toleranz, mit der liberalen Geſinnung, mit der Meinungs⸗ und Preſſefreiheit, don der man ſonſt ſoviel redet. Dann regieren die alten politiſchen Hexenprediger und Teufelsaustreiber wieder die Stunde und finden und das macht Amerika zu einem unberechenbaren Vulkan— in der überſtarken gefühlsmäßigen Er⸗ regbarkeit der amerikaniſchen Maſſen einen frucht⸗ baren Boden. Auch hiervon hat der letzte Krieg be⸗ reits einen Vorgeſchmack gegeben. Der Neryenzu⸗ ſtand der Maſſen hat ſich ſeitdem in keiner Weiſe verbeſſert. Er iſt vielleicht ſogar noch la biler geworden. Der Bildungsgrad dieſer amerikaniſchen Maſſen iſt bedeutend geringer als der in Mitteleuropa. Außenpolitiſch und geographiſch ſind Millionen ziem⸗ lich ahnungslos und infolgedeſſen ſtets bereit, auch das Unmöglichſte und Groteskeſte zu glauben. In Deutſchland wundert man ſich manchmal, mit welch naiven und primitiven Mitteln der Propaganda von Wafhington aus beiſpielsweiſe gegen den deutſchen Nationalſozialismus gearbeitet wird. Aber der Amerikaner, vor allem der amerikaniſche Maſſen⸗ menſch der großen Städte des Oſtens, iſt von jeher ein überaus willfähriges Opfer einer geſchickt auf⸗ gezogenen ſenſationell aufgeputſchten Agitation ge⸗ weſen. Er iſt entweder das Standardprodukt einer gewiſſen äußerlich glatten, aber nicht allzu tiefgehen⸗ den Schulbildung oder er bemüht ſich, falls er ein opgenommenen Einſpritzungen des Jetzt bekommt der redeluſtige Rooſevelt Einwanderer aus nichtangelſächſiſchen Ländern iſt, ängſtlich, ſich möglichſt raſch zu aſſimflieren und wird damit äußerlich zum 150prozentigen amerikaniſchen Nattionaliſten. Wer ſich aber nicht aſſimiliert— und das kun, wie ein Blick auf eine Stadt wie Neuyort zeigt, ſehr viele— ſchleppt aus der alten europa iſchen Heimat ſeinen alten Haß, ſeine alten Reſſen⸗ timents, ſeine alten Freund⸗ und Feindſchaftsgefühle mit in dieſes Amerika hinein. Welch teufliſches Getränk kann eine vom Weißen Hauſe ſkrupellos gelenkte Agitation aus ſolchen Beſtandteilen brauen! Es iſt ſicherlich völlig falſch, wenn man in Europa den Du rchſchnittsamerikaner als reinen Materta⸗ Iiſten, als bloße Geloverdienſtmaſchine hinſtellt. Aber ſein Idealismus iſt unwiſſenſchaftlich und bildungs⸗ mäßig ungenügend fundiert und ſo gerät er leicht in die Hände der Parteimaſchinen, die ihn politiſch zu ſtützen, wie es die verſchiedenen„Boſſe“ jeweils für notwendig halten. Die Vorſtellungen von Millio⸗ nen Amerikanern von der Außenpolitik aber ent⸗ ſprechen oft dem Märchenweltbild eines acht⸗ bis sehnzährigen Kindes. Es wimmelt in ihnen von guten demokratiſchen Elfen und böſen Diktatoren, von armen, im finſteren Wald verirrten braven de⸗ mokratiſchen Kindern und wilden faſchiſtiſchen Men⸗ ſchenfreſſern. Und über alledem ſchwebt die gute große Fee Amerika, die eines Tages die Guten be⸗ lohnt und die Böſen beſtraft. In dieſer Märchen⸗ welt iſt alles möglich, ſelbſt wie man geſehen hat, eine Landung von Marsmenſchen in Neuv Jerſey. Infolgedeſſen ſind dieſe Maſſen einer Stadt wie Neuyork von unklaren Gefühlsſtrömungen hin⸗ und hergeriſſen. Ste geben, ohne die notwendigen außen⸗ politiſchen Kenntniſſe und Vorſtellungen zu haben, ſich hoffnungslos heute der und morgen jener ge⸗ fühls mäßigen Regung hin, in die ſie durch Preſſe und Rundfunk hineingehetzt werden, ohne daß, und hier liegt der entſcheidende Punkt, die Regierung auch nur die geringſten Bremſen anlegt, im Gegen⸗ teil; je ſteigert das Tempo der gefühlsmäßigen Ex⸗ zeſſe durch wohldoſierte, in regelmäßigen Abſtänden berauſchenden Giftes(ſiehe die ſogenannten Plauderſtunden Ropſe⸗ velts am Kamin) bis ins Ungemeſſene. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 20. Juni. Sobald wird das Scheitern der Britenpläne nicht aus den Diskuſſionen der Weltöffentlichkeit ver⸗ ſchavinden, ſobald wird die Welt nicht über die Fülle der diplomatiſchen und militäriſchen Niederlagen, die bieſe Tage brachten, zu den anderen Fragen der Gegenwart und Zukunft zurückkehren. Die Londoner Preſſe verbrämt zwar noch die Niederlage der Türken politik Eng⸗ lands und klammert ſich an den nicht aufgehobenen Wortlaut des alten britiſchen Paktes mit der Türkei. Aber ſchon der geſtrige Artikel der„Times“ ſchließt tit den Worten„In der engliſchen Politik im Nahen Oſten iſt der deutſch⸗türkiſche Vertrag ein Fremdkörper, der nicht hineingehört.“ Dieſe Er⸗ kenntuſs wird in den näüchſten Tagen weiter wach⸗ ſen und die wirkliche und grundlegende Verämde⸗ rung der Sachlage, die ſich vollzogen hat, wird auch dem engliſchen Volk aufgehen. Die Kontrolle, die jetzt in den US A über die Preſſemeldungen nach Stockholm und Liſſabon aus⸗ gelibt wird, läßt die Stimmen von jenſeits des Ozeaug über die Aufnahme des deutſch⸗türkiſchen Vertrages nur zögernd nach Europa kommen. Es liegen erſt wenig Auslaſſungen der führenden Zei⸗ tungen vor.„World Telegram“ ſchreibt von einer Blitzaktion der Achſenpolitik, die auch den Gegner zur Achtung zwinge.„Newyork Times“ meint, man ſolle nicht in den Fehler Englands verfallen, alles au verkleinern, was Hitler unternehme und was ihm gelänge,. Der Pakt von Ankara bedeute unbe⸗ dingt den diplomatiſch⸗politiſchen Anſchluß eines erſten Aſienſtaates an die Achſenpolitik. Der Liſſaboner„Diario“ meldet aus Waſhington: In der geſtrigen Preſſekonferenz fehlte wieder Rooſevelt und dafür ſprachen Stimſon und auch Knox ich in dem Sinne aus, daß für Amerilg die Haupt⸗ ſache bleibe, daß die Türkei außerhalb des Krieges ſtehe. Amerika, ſo führte Stimſon aus. könne 10 jetzigen Stand der Dinge an keiner Stelle der Welt mehr bdesintereſſiert bleiben. * So lange es geht, verſchleiert London alles. Es verſchleiert den ſchlechten Fortgang der Syrienaktion, indem es in ſeiner Preſſe und in ſei⸗ nem Nachrichtendienſt einfach alle Meldungen aus Syrden tolſchweigt; es verſchlstert 36 Stunden lang die Auswirkungen des deutſch⸗tkürkiſchen Vertrages, indem es ihn zunächſt als wenig bedeutſam behan⸗ delt, um dann in die Klage der„Times“ auszu⸗ brechen, der Vertrag ſei ein Fremdkörper; es ver⸗ ſchleiert die ſchweren Wirkungen des dritten großen deulſchen Luftangrifſes auf Alexandria und es ver⸗ ſchletert mit einer Sturheit ohnegleichen die Sollum⸗ tederlage. Selbſt dem„News Chroniele“ wird dieſe ſinnloſe Fortſetzung, jede Niederlage in einen ruhmreichen Rückzug umzuwandeln, zuviel. Das Blatt ſchreibt:„Dieſe Ableugnungspolitik gegenüber Dingen, die wir in acht bis zehn Tagen doch erfah⸗ zen werden, iſt eine Sinnlosigkeit, Mit dieſer Po⸗ litif verlieren wir noch nicht den Krieg, aber den Reſt des Vertrauens im Volke.“ Der„Mancheſter Guardian“ bringt geſtern die Meldung, daß England heute mehr Ar⸗ bheitsloſe habe als im Juni des Vorjah⸗ res. Das Blatt, das durchaus für die Fortſetzung 19 Krieges eintritt, geſteht offen zu, daß zuviel eng⸗ bſche Produktionsſtätten heute vernichtet ſeſen. So wie in Mancheſter mehr als 20000 Arbeiter zur Zeit auf ihren Arbeitseinſatz in anderen Produktions⸗ ſtätten warten, ſo ſei es auch in anderen engliſchen Induſtriebezirken. Der Artikel des Blattes ſchließt kit einem abermaligen Hilferuf an die USA, Waf⸗ en und wieder Waffen zu ſenden, wenn England Krieg überſtehen ſoll. Die Madrider„La Nazion“ meldet über den drit⸗ ten deutſchen Luftangriff auf Ale xan⸗ dia, daß diesmal das ganze Gebiet zwiſchen Ro⸗ ſette. Mamahur und Alexandria von deutſchen Bom⸗ bern angegriffen wurde. In Alexandria wurden der Außenhafen, der Innenhafen und das Arſenal⸗Baſſin ſchwer getroffen. Im Mahemudi⸗ Kanal ſanken mehrere Schiffe, deren Namen noch nicht feſtſtehen. Die Batterien des Forts Ramieh ſollen zum Schwei⸗ gen gebracht worden ſein. 0 g Zur Rooſeveltſchen Garantie des Ju denſtaates Paläſtina ſchreibt„News Chro⸗ Kiele“, Herr Rooſevelt habe die beſten Abſichten, aber Line Garantie hierfür könne lediglich England ge⸗ ben, das die Mandatsmacht über Paläſting ausübe. ſchon aus ngländ ſeinen Naſenſtüber. Wieder Schiffs rtehr Rumänien Griechenland 8 er 115* 1 1 Fimpul“, daß im Laufe der oche der Schiffsverkehr mit den griecht⸗ 85 1 meldet, kommenden 5 8 ſchen Häfen wieder aufgenommen werde. f 0 Schließung der A A⸗Konſulate in Deutſchland Die gleiche Maßnahme wird auch in den beſetzlen Gebieten durchgeführt— Auch das amertkaniſche Reiſebüro geſchloſſen dub. Berlin, 19. Juni. Dem amerikaniſchen Geſchäftsträger in Ber⸗ lin wurde heute im Auswärtigen Amt eine Note hergeben, in welcher die Reichsregierung dar⸗ auf hinweiſt, daß das Verhalten der amerikani⸗ ſchen Konſularbehörden und des amerikaniſchen Reiſehüros„American Expreß Com⸗ pan“ ſeit längerer Zeit zu ſchweren Beanſtan⸗ dungen Anlaß gibt, und daß die Reichsregierung daher gezwungen iſt, die amerikaniſche Regie⸗ rung zu erſuchen, alle amerikaniſchen Beamten und amerikaniſchen Angeſtellten der Konſular⸗ behörden der Vereinigten Staaten im Deutſchen Reich ſowie in Norwegen Holland, Bel⸗ gien, Luxem burg, den beſetzten Tei⸗ len Frankreichs, in Serbien und in den von deutſchen Truppen beſetzten Teilen Griechen⸗ lands bis ſpäteſteng 15. Juli d. J. aus dieſen Gebieten zurückzuzlehen und die Konſularbehör⸗ den zu ſchließen. Gleichzeitig wird in der Note die Schließung der„American Expreß Company“ in den oben genannten Gebieten und die Eutſer⸗ nung der amerikaniſchen Angeſtellten dieſer Ge⸗ ſellſchaft bis ſpäteſtens 15. Juli d. J. gefordert, da ſich die„American Expreß Compauy“ und ihre Angeſtellten in einer Weiſe verhalten haben, die den Intereſſen des Deutſchen Reiches zuwi⸗ derläuft. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro dazu von zu⸗ ſtändiger Seite erfährt, liegt für die in der Note feſt⸗ geſtellten Vergehen der amerikaniſchen Vertretungen ein erdrückendes Material vor. Aus der Fülle des dem Auswärtigen Amt vor⸗ liegenden umfangreichen Materials über die ſtaats⸗ abträglichen Machenſchaften und den unerlaubten Nachrichtendienſt der amerikaniſchen Konſulate wer⸗ den nachſtehend einige Fälle mitgeteilt: 1. Der Konſul in Frankfurt a.., Sid⸗ ney B. Redecker, hat im Herbſt 1939 Unterlagen für deutſchfeindliche Propagandavorträge geliefert, ferner hat er Informationen über militäriſch ge⸗ heimzuhaltende wehrwirtſchaftliche Fragen weiter⸗ geleitet. 2. Der Generalkonſul Orſen R. Niel⸗ ſen und der Konſul Roy E. Bower in München haben ſich im Laufe des Januar 1940 da⸗ durch deutſchfeindlich betätigt, daß ſie gegenüber deut⸗ ſchen Perſönlichkeiten abfällige Bemerkun⸗ gen über Deutſchland und die deutſche Regierung machten. 3. Der Generalkonſul in Köln, Al⸗ fred W. Kliefoth hat im Herbſt 1939 und im Frühjahr 1940 Spionage gegen Deutſchland getrie⸗ ben unter Benutzung eines mit dem belgiſchen Generalkonſul in Köln vereinbarten Schlüſſels von Stichworten für Meldungen, die ſich auf den deut⸗ ſchen Einmarſch in Belgien, Holland und Luxem⸗ burg beziehen ſollten. 4. Der Vizekonſul Ralph C. Getſin⸗ ger beim amerikaniſchen Generalkonſulat in Ham⸗ barg hat im Frühjahr 1941 Spionage gegen das Deutſche Reich betrieben, indem er Skizzen des Baßhnnetzes und der Hauptzufahrtsſtraßen der ein⸗ zelnen Fernbahnen in Hamburg angefertigt ſowie über militäriſche Anlagen in der Umgebung von Hamburg einen Bericht verfaßt und dieſes Material weiterzuleiten verſucht hat. 5. Der frühere Angeſtellte des ameri⸗ kaniſchen Generalkonſulats in Oslo Jwan Jacobſen hat Anfang Dezember 1940 auf der Reiſe von Oslo nach Moskau, wie an der norwegiſch⸗ſchwediſchen Grenze feſtgeſtellt wurde, zählreiche Schriftſtücke bei ſich geführt, in denen deut ſche Beſatzungsmaßnahmen in Norwegen dargeſtellt waren und die offenbar mitgenommen wurden, um im Ausland deutſchfeindliche Propaganda zu treiben. Ferner befand ſich unter ſeinen Schriftſtücken ein Bericht über Transporte von deutſchen Truppenein⸗ heiten nach Nordnörwegen und ſonſtige deutſche militäriſche Maßnahmen. Jacobſen hat zugegeben, dieſe Schriften von dem früheren Anageſtellten des amerikaniſchen Generalkonſulats in Oslo, Dr. Frank Nelſon, erhalten zu haben, der die Schriften ſelbſt verfaßt hat. 8 6. Der Konſul Cecil Croß und der Kon⸗ ſul Leigh W. Hunt haben im Laufe des Herb⸗ ſtes 1940 teils einzeln, teils gemeinſam den britiſchen Staatsangehörigen und Angeſtellten des früheren britiſchen Konſulats in Paris Sutton in ihrem Amtsgebäude monatelang beherbergt, bis Sutton außerhalb des Gebäudes verhaftet wurde. Sutton hat während des Aufenthaltes im amerikaniſchen Amtsgebäude Spionage gegen Deutſchland getrieben und iſt inzwiſchen zu längerer FFreiheitsſtrafe ver⸗ ürteilt worden. Ferner haben Croß und Hunt ver⸗ anlaßt, daß einem aus der Kriegsgefangenſchaft ent⸗ wichenen engliſchen Offizier in Paris Unterſtützung gewährt wurde. Die Angeſtellte Mrs. Eliſabeth Deegen hat dieſen Offizier in die Unterſtützungskar⸗ tei eingetragen und den von ihm ausgefüllten Frage⸗ bogen entgegengenommen. Flalien macht es ebenſo dnb. Rom, 19. Jurni. Amtlich wird mitgeteilt: „Das Außenminiſterium hat am Donnerstag der Botſchaft der Vereinigten Staaten von Amerika eine Note zugeſtellt, in der unter Hinweis darauf, daß die Haltung und die Tätigkeit der amerikaniſchen Konſulats⸗Aemter in Italien zu großen Beagnſtan⸗ dungen Anlaß geben, mitgeteilt wird, daß die ita⸗ lieniſche Regierung von der Regieruna der Vereinig⸗ ten Staaten die Zurückziehung der amerikaniſchen Konſulatsbeamten und Angeſtellten ſowie die Schlie⸗ ßung der Konſulate in Italien ſowie der italieni⸗ ſchen Oberhoheit unterſtellten und von den italieni⸗ ſchen Truppen beſetzten Gebieten bis zum 15. Juli verlangt. Die italieniſche Regierung hat ſich vorbehalten, auch die Büros der„American Expreß Company“ in Italien zu ſchließen. 5 Wilſons lächerliches Syrien⸗Altimatum Vichy amüſtert ſich darüber- Darlan redet den De⸗Gaulle⸗Anhängern ins Gewiſſen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten N— Stockholm, 20. Juni. In Vichy iſt man, wie der dortige Korreſpondent von„Stockholms Tidningen“ meldet, der Anſicht, daß die Briten die Situatlon in Syrien nach wie vor völlig falſch beurteilen. Dies ſei auch die einzige Erklärung für das Ultimatum, in dem General Wilſon die gewaltſame Einnahme Damaskus bei Fortſetzung des Widerſtandes androht. Vichy nehme dies von der heiteren Seite, da es das erſtemal in der Kriegsgeſchichte ſei, daß zurückgehende Truppen ein Ultimatum an den Verfolger ſtellten. In militäriſchen Kreiſen Vichys werde die fran⸗ z fſiſche Luftherrſchaft über Syrien her⸗ vörgehoben. Man ſei verwundert über den ſchwa⸗ chen Einſatz der RAß, den man ſich mit einem er⸗ heblichen Mangel an Flugzeugen erkläre. Aufruf Darlans an die ſyriſchen De⸗Gaulliſten Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Bern, 19. Juni. Im Auftrage von Marſchall Pétain hat Admiral Darlan am Mittwochabend einen Appell an die ab⸗ trünnigen Franzoſen in Syrien gerichtet, in dem er u. a. ausführte:„Ich wende mich an die verirrten Franzoſen in Syrien, die in den Reihen der Gaul⸗ liſten gegen ihre Brüder kämpfen. Ihr ſeid faſt alle junge Leute von Glauben und Mut. Es aibt unter euch junge Offiziere, die ich perſönlich gekannt habe und für die ich mehr Bedauern als Bitterkeit emp⸗ finde. Nach dem Abſchluß des Waffenſtillſtandes habt ihr euch die Frage geſtellt, was eure Pflicht ſei. Schlecht unterrichtet habt ihr geglaubt daß der Krieg weitergeführt werden müſſe. Männer, die nicht eure Uneigennützigkeit und Rechtlichkeit beſitzen, haben euch in dieſen Irrtum hineingeführt. Sie haben euch geſagt, daß der Kampf an der Seite Englands weiter⸗ geführt werden müſſe und daß ſie euch mit Waffen verſehen würden um gegen die Deutſchen und Ita⸗ liener weiterzukämpfen. Ich ſtelle euch nun die Frage: habt ihr je gegen andere Gegner als gegen eure franzöſiſchen Brüder zu kämpfen gehabt? Habt ihr in Dakar und jetzt in Syrien ſe einen Deutſchen oder Italiener vor euch gehabt? Im Anwerbungsvertrag hat man euch ver⸗ ſprochen, daß man euch nie Franzoſen gegenüber⸗ ſtellen werde. Nun hat man euch nur Fran⸗ z Oſen gegenübergeſtellt! Ich möchte, daß ihr alle wohl überlegt, was ich euch im Namen meines Staatschefs, der ſich durch Beleidigungen nicht von ſeiner Pflicht abbringen läßt, fetzt zu ſa⸗ gen beauftragt bin: Es iſt noch nicht zu ſpät, enren Irrtum einzu⸗ ſehen! Im Auftrage des Marſchalls, der zum Verzeihen bereit iſt, richte ich an euch die Auf⸗ forderung, euch auf der anderen Seite der Front euren Brüdern und euren einſtigen Fahnen an⸗ zuſchließen. Eure höchſten Führer ſind aller⸗ dings unentſchuldbar und werden ihre Züchti⸗ gung finden.“ Mie ſteht es mit der Schlacht auß dem Aklantiks Churchill weicht einer offenen Beantwortung dieſer Frage aus— Stärkſter Peſſimismus in engliſchen Schiffahrtskreiſen dnb Amſterdam, 19. Juni. Churchill erklärte, wie der Londoner Nachrichten⸗ dienſt meldet, am Donnerstag im Unterhauſe,„daß einer Ausſprache über die britiſche Handelsſchiffahrt demnächſt nur in einer Geheimſttzung ſtattgegeben werden könne. Erklärungen in öffentlicher Sitzung würden dem Feinde unnötig Informationen geben. „Die Schlacht im Atlantik aber ſei“, ſo ſagte Chur⸗ chill,„eine Privatſache des engsliſchen Volkes.“ Einige Abgeordnete hätten nun erklärt, ſo fügte Churchill hinzu, daß„eine Debatte“, die nicht in der Oeffentlichkeit ſtattfende, das Gefühl der Unſtcherheit innerhalb wie außerhalb des Hauſes verſtärken würde. Da der ernſte Charakter der Atlantikſchlacht in keiner Weiſe beſeitigt worden ſei, wolle er darum, fuhr Churchill fort, durch die Einberufung einer „Geheimſitzung“ den Abgeordneten Gelegenheit geben, ſich vor dem Parlament„öffentlich“ auzu⸗ ſprechen. Angeſichts der Häufung der britiſchen Schiffsver⸗ luſte zieht alſo Churchill die Flucht in die Geheim⸗ ſitzung por, ſtatt die Schläge, wie ſonſt in abgewäg⸗ ten Doſen der Oeffentlichkeit bekanntzugeben. Da vorſteht man Churchills Schweigen! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 20. Juni. Gerade als aus London die Nachricht eintraf, die hritiſche Regierung lehne es ab, in öffentlicher Sitzung Auskunft über den Staud der Schlacht auf dem Atlantik und die Lage der engliſchen Handels⸗ ſchiffahrt zu geben, und das Unterhaus müſſe zu die⸗ ſem Zweck eine Geheimſttzung abhalten, kamen in Liſſabon die Reſte eines auf dem Atlanutiſchen Ozean von deutſchen Streitkräften angegriffenen britiſchen Geleitzuges an, der im Süd⸗ atlantik zerſprengt wurde. Die Beſatzungsmitglie⸗ der hatten von den britiſchen Marinebehörden ſtreng⸗ ſtes Verbot erhalten, irgendwelche Angaben über die Zahl der verſenkten Schiffe zu machen. Die Ankunft dieſer verſprengten Frachter machte aber überall den größten Eindruck und klärte die Welt deutlich darüber auf, warum Churchill ſich ſo heftig gegen die gerade von den Vertretern der Schiffahrtskreiſe und der Dock⸗ und Werftarbeiter geforderten öffent⸗ lichen Debatte über die Lage der Handelsſchiffahrt wehrt. Die engliſche Regierung weiß zwar genau, daß beiſpielsweiſe der Labour⸗Abgeordnete Shinwell abſolut recht hat, wenn er auf die ſchwere Beunruhi⸗ gung der öffentlichen Meinung über die in Umlauf befindlichen Kriſengerüchte hinweiſt, ſie weiß aber ebenſo genau, daß dieſe Unruhe noch erheblich größer werden muß, wenn die Regierung in öffentlicher Sitzung gezwungen iſt, genauen Aufſchluß über die Lage zu geben. Beſonders peinlich iſt die Stellung des Arheits⸗ miniſters Bevin geworden, der ſtets den Mund ſeht voll nahm und mit ſeinem Arbeitsplan in den Docks und Werften wahre Wunder wirken wollte. Beyin erklärte vor einigen Wochen, er werde 50 v. H. mehr Nutzletſtung aus der britiſchen Schiffahrt herausholen. Tatſache iſt, daß zur Zeit nicht mehr, ſonrdern weniger als vorher herausgeholt wird und Drei Flieger holen ſich das Ritterkreuz Für hervorragende Bewährung im Balkanfelözug und im Kampf gegen England nb Berlin, 19 Juni. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehls⸗ habers der Luftwaffe, Reichs marſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen: Hauptmann Hoffmaun, Kommandeur in einem Kampfgeſchwader, Oberleutnant Forgatſch, Flugzeugführer in einer Kampfgruppe und Oberleutnaut Homuth, Staffelkapitän in einem Jagdgeſchwader. Hauptmann Kuno Hoffmann wurde am 224. Mai 1907 in Poſen geboren. Er hat ſich in zahlrei⸗ chen Feindflügen auf allen Kriegsſchauplätzen, vor allem aber gegen England, auf das höchſte bewährt. Als Kommandeur einer Kampfgruppe im Südoſt⸗ raum hat er erneut Beweiſe heldiſchen Einſatzes als Einzelkämſer und als Führers ſeines Verbandes gegeben und kampfentſcheidende Erfolge erzielt. Im Feldzug gegen Serbien gelang es ihm, durch ſeinen Angriff das Hauptguartier des fugoſlawiſche; Oberkommandos außer Gefecht zu ſetzen und ſomi an erſter Stelle dazu beizutragen, daß der Gegner vor der Entwicklung ſeiner Kampfkraft zuſammen brach. Beſonders entſcheidenden Anteil hatte er mi! ſeiner Kampfgruppe durch die erfolgreiche Störuſe des Abtransportes des fliehenden engliſchen Gegſtere infolge Verſenkuug und Beſchädiguna zahlreich“ Schiffe im Seegebiet um Griechenland und in der Suübabucht. Unter ſeiner Führung hat er mit einer Gruppe insgeſamt 257000 BR Schiffsraum verſenkt und 276 000 BRT Schiffsraum ſchwer beſchädigt, darunter einen Panzerkreuzer, einen Kreuzer und einen Zer⸗ ſtörer. Durch die Angriffe ſeiner Gruppe iſt u. a. der Hafen von Piräus infolge Schiffsverſenkungen geſperrt worden. Der Umſtand, daß er in allen Kampfhandlungen ſeine Gruppe taktiſch klug vor den Feind brachte und ſelbſt zahlreiche erfolgreiche An⸗ griffe unternahm, ſichert ihm den hohen Anteil an den bedeutenden Erfolgen, die die Gruppe zu er⸗ ringen vermochte. Oberleutnant Heinz Forgatſch wurde am 8. 3. 1915 in Bunzlau(Schleſien) geboren. In fünfzig Augriffsflügen gegen England hat er ſich als tapferer Offtzier und als bervorragender Flugzeug⸗ flihrer einer Kampfgruppe ausgezeichnet. Sein durch höchſte Einſätzbereitſchaft getragener Wille zum Sieg, die wohldurchdachte Durchführung ſeiner An⸗ griffe, ſein ſoldatiſches Pflichtgefühl, verbunden mit perſönlicher Beſcheidenheit, haben zu der Verleihung der hohen Auszeichnung geführt. Als beſondere Waäffentaf ſind zwei erfolgreiche Angriffe auf eines der wichtigſten britiſchen Flugzeugmotoren⸗Werke And die Vernichtung eines Truppentrausporters von 400 Bi hervorzuheben. Oberleutnant Homuth wurde am 20. 9 914 in Kiel geboren. Er hat ſich auf allen Kriegs chauplätzen als hervorragender Jagdflieger und auch. Us vorbilollcher Staffelkapitän ausgezeichnet be⸗ währt und in vielen Angriffs⸗ und Begleſtſchutz⸗ flügen höchſte Einſatzbereitſchaft und großes Geſchick gezeigt. In harten Luftkämpfen hat er ans feindliche Flugzeuge abgeſchoffen und in Tfefangrif⸗ fen drei feindliche Flugzeuge am Boden zerſtört. daß die Lage in den Docks ſich verſchlechtert hat Sor⸗ genvoll bemerkt die Londoner„Financial Times“, in einer einzigen Woche des März ſeien rund 1,1 Million Tonnen engliſchen Schiffsraumeg zu Reparaturzwecken in die Werften eingeliefert worden. Man habe bisher nicht gehört, wie viele dieſer Schiffe inzwiſchen wieder in Dienſt geſtellt worden ſind. May höre auch allerlei beunruhigende Dinge über den Fortgang der Schiffsneubauten. Sei tat⸗ ſüchlich alles geſchehen, um dieſe Schiffsneubauten zu ee 8 Dieſe Frage des gutunterrichteten Wirtſchafts⸗ blattes zeige, wie peſſimiſtiſch man in maßgebenden engliſchen Schiffahrtskreiſen die Situation anſieht. „Siegesfackel für Churchill Genf, 19. Juni. Ein Bombenflugzeug ſoll eine brennende Fackel aus Kanada als Geſchenk für den engliſchen Pre⸗ mierminiſter überbringen. Sie wird herausfordernd „Siegesfackel“ genannt, weil ſie zur Werbung für die ſogenannte„Siegesanleihe“ entzündet wor⸗ den iſt.„Daily Eppreß“ verkündet, die Fackel„ſoll ſolange brennend gehalten werden, bis der Sieg Englands errungen iſt.“ Vielleicht wird dies der engliſche Verſorgungsmi⸗ niſter als Vergeudung des knapp werdenden Brenn⸗ ſtoffes betrachten. 8 Drei Gewinne zu je 100000 Mark (Funkmeldung der NM 3) 5 5 Berlin, 20. Juni. Am Freitag fielen in der Vormittagsziehung der 3. Klaſſe der deutſchen Reichslotterie drei Gewinne von je 100000 Mark auf die Nummer 278 106. Die Loſe dieſer Glücksnummer wurden in allen drei Ab⸗ teilungen in Achtelteilung ausgegeben. Flugzeugunglück in Rumänien f anb Bukareſt, 18. Juni. Ein Flugzeug der rumäniſchen Luftfahrtgeſellſchaft Laren erlitt am Mittwoch, wie in Bukareſt amtlich bekanntgegeben wird, beim Start zu dem fahrplau⸗ mäßigen Flug nach Sofia über dem Flughafen Baun⸗ kaſſa einen Unfall. Das Flugzeug ſtürzte aus einer Höhe von etwa 150 Metern ab und gertet am Boden in Brand. Sämtliche Juſaſſen, darunter auch einige Reichsdentſche, fanden den Tod Erdbeben an der Südküſte Grönlands Drahtbericht unſexres Korreſpondenten 3— Moskau, 20. Juni. Wie die Blätter berichten, wurde von der Erd⸗ heben warte Swerdlowſk[Uralj am 10. Funt um 16.18 uhr Ortszeit ein heftiges Erdbeben regi⸗ triert. Rach Angaben der Erdbebenwarte be⸗ findet ſich der Herd dieſes Bebens an den ſüd⸗ lichen Küſten Grönlands. Auch die Moskauer Erdbebenwarte regiſtrierte am 3. Juni um 14.16 Uhr 49 Sekunden Moskauer Zeit ein Erdbeben, deſſen Herd 4640 Kilometer entfernt in einer Tiefe von ungefähr 100 Kilometer gleichfalls an den ſüdlichen Küſten Grönlands berechnet wurde. Die Verſchiebung der Erdbebenfläche in Moskau im Zuſammenhang mit dieſem Erdbeben beträgt 44 Mi⸗ krönen. Man nimmt an, daß es ſich gleichfalls um ein Erdbeben von großer Heftigkeit handelt. — D Serena SS 6 c 1 nne euere n oer u eee eee M M nl * * e e 2 A N d Ge * A A — 7 * Maunheim, 20. Juni. .31 18.15 Achtung, Selbſtſchutzkräfte des RE Verſäumt nicht die öffentliche Vorfüh⸗ rung von Beutegut⸗Brandbomben, die am morgigen Samstagnachmittaa 4 Uhr in allen Stadtteilen und Vororten einſetzt. Euer Luftſchutz⸗ wart wird euch inzwiſchen mitgeteilt haben, wohin ihr euch zu begeben habt, um zu ſehen und zu hören, wie man dieſe Bomben unſchädlich macht. Ihr wer⸗ det dann, ſoweit ihr es noch nicht wißt, davon über⸗ zeugt ſein, daß ihr nur mutig und entſchloſſen han⸗ deln müßt, daß der Brand im Keime erſtickt werden kann, wenn ihr ſchnell zur Stelle ſeid und die erfor⸗ derlichen Bekämpfungsmaßnahmen trefft. Fordert auch alle übrigen Mitglieder der Haus⸗ gemeinſchaft auf, der Vorführung beizuwohnen. denn ſie ſollen euch ja bei der Brandbekämpfung hel⸗ fen. Da jeder Reviergruppe des Reichsluftſchutzbun⸗ des eine Anzahl Bomben zur Verfügung geſtellt werden konnten, iſt es möglich, die Vorführung auf mehrere Stunden auszudehnen. Damit iſt jedem einzelnen die Möglichkeit gegeben, ſich auf den Weg zum Vorführungsort zu machen, wie es die Zeit er⸗ laubt. Für alle Mannheimer und Mannheimerinnen muß für morgen nachmittag und zum Teil auch für Sonntag die Parole lauten: Auf zur Vorführung der Bekämpfung von Brandbomben! f Großveranſtaltung des Heeres Es ſei nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gpoßveranſtaltung des Heeres auf den Hindenburgparkwieſen in Lu d⸗ wigshafen, der auch die Mannheimer Bevölke⸗ runug mit großer Spannung entgegenſieht, aus tech⸗ niſchen Gründen auf morgen Sams tagnach⸗ mittag zuſammengezogen werden mußte. Die Vorführungen, die um 15 Uhr mit einer Flag⸗ genparade beginnen, wickeln ſich ungefähr mach fol⸗ gendem Programm ab: 15.10 bis 15.30 Uhr: Qua⸗ Frklle, geritten won 16 Unteroffitzieven, 15.30 bis 16 Uhr: Quadrille von 16 Krad⸗Fahrern, 16 bis 16.30 Uhr: Gefechtsvorführungen ſchwerer Batterien, 16.30 bis 17 Uhr: Panzerjäger, 17 bis 17.30 Uhr: Großkonzert, durchgeſührt von vier Muſikkorps und 300 Soldaten, 17.30 bis 19 Uhr: Große Gefechts⸗ übung unter Einſatz won Stoßtrupps, Flammenwer⸗ fern, Artillerie und Fliegern. Anſchließend Groß⸗ konzert und Großer Japfenſtreich, geſpielt von vier Muſikkorps. Für ſämtliche Beſucher, insbeſondere auch für ſpäterkommende, ſtehen auf den nördlich vom Hin⸗ denburgpark gelegenen Hindenburgparkwieſen aus⸗ reichend Steh⸗ und Sitzplätze, die ſich in erſter Linie längs der Hindenburgſtraße und der Verbinduungs⸗ ſtraße zwiſchen Hindenburg⸗ und Kopernicusſtraße an der Seite des Riedſamparkes hinziehen, bei gu⸗ ter Sichtmöglichkeit zur Verfügung. Die Sternſtraße wird während der Vorführungen polizeilich abge⸗ ſperrt, da dort ſchwere Artillerie eingeſetzt wird, die durch Abſchuß die Niederkämpfung eines behelfs⸗ mäßig errichteten Dorfes markiert. Zu erreichen ſind die Hindenburgwieſen mit der bekannten Stra⸗ ßenbahn verbindung zum Hindenburgpark, aber auch durch Weiterfahrt mit der Linie 19 bis zur Halte⸗ ſtelle Riedſtraße. f Sonnenuntergang 20. 6. 21.36 Mondaufgang 21. 6. Sonnenaufgang 21. 6..18 Monduntergang 21. 6. * Die Mannheimer Gaſtwirte hielten im Caſino⸗ ſaal ihre Kreishauptverſammlung bei gu⸗ tem Beſuche ab. Die Tagung ſtand unter der Lei⸗ tung von Kreisgruppenleiter Reith. Ortsſtellenlei⸗ ter Frei erſtattete den Jahresbericht, der auf eine äußerſt rege Tätigkeit der Ortsſtelle ſchließen ließ. Geſchäftsführer Dr. Gerber behandelte zuſammen⸗ faſſend die wichtigſten Probleme des Gaſtſtättenge⸗ werbes in Kriegszeiten und wies auf die unbedingte Markenpflicht und das Stammeſſen hin. Die Arbeit der Gaſtwirte ſet von höchſter ſtaatlicher Stelle aus⸗ drücklich anerkannt worden. Kreisgruppenleiter Reith betonte in ſeinem Referat über Gaſtſtätten⸗ kultur, daß gerade die kleine Gaſtſtätte ein Höch ſt⸗ maß an Gaſt lichkeit aufweiſen müſſe. um dem ſchaffenden Volksgenoſſen einige Stunden der Ent⸗ ſpannung zu geben. Magnus und die agd ROMAN VoN PAUL SERGLAR-SοHOER 21 Beret ſtand zweifelnd. Sollte ſie ihren Weg zu⸗ rück antreten, oder ſollte ſie den Mann erwarten? Wenn ich gehe, ſieht es wie eine Flucht aus, und der Mann meint, daß ich Angſt habe, dachte ſie. Sie blieb in der Pfadkerbe ſtehen. Sie ſah den Pfad hinab, ſoweit er ſichtbar blieb. Dann gewahrte ſie den An⸗ kömmling. Er ſtieg aus dem in den Felſen hängen⸗ den Dunſt wie aus einer Vermummung, nahm all⸗ mählich Geſtalt an, ſtand nach einer Weile vor ihr und ſah ſie erſtaunt an. Sein Atem ging hart von der Anſtrengung des Anſtiegs. Beret ſah in ein Ge⸗ ſicht mit auffallend blauen Augen und einem rauh⸗ reiſvereiſten rötlichen Bart. f 5 Der Mann ſeinerſeits legte die Schneehölzer auf die linke Schulter, ſtützte ſich auf ſeinen Stock, nahm die Fellmütze herunter und ſchnipfte mit wiſchenden Fingern den Schweiß von der Stirne. Er tat das, ohne einen Blick von Beret zu laſſen. Sein Er⸗ ſtaunen ſchien noch größer zu ſein, als vorher:„Faſt hätte ich dich für einen Mann gehalten!“ ſagte er. „Aber nun ſehe ich, daß du eine Frau biſt.“ X 2** „Nein, ſo was! Eine fremde Frau holt mich ab!“ „Auf der Jagd kam ich bis hierher!“ 5 „Ich 10 dich gar 25 und ich kenne doch ſonſt ſer oben fedes Geſicht.. 5„Ich bin erſt ſeit einigen Monaten hier!“ erklärte Beret. Der Fremde ſah ſie immer noch an, und dann gingen ſeine Augen zu dem Gewehr und noch fra⸗ gender zu Berets Schneeſchuhen.„Nanu, die Flinte ſollte ich doch ſchon geſehen haben!“ „Dann mag das wohl ſo ſein!“ Auch die Hölzer kommen mir ſehr bekannt 1* E „So?— Ja— dann. Beret geriet in eine kleine Verwirrung. Sie wußte nun mit einem Male, daß dieſer Mann der Beſitzer der Gamme war, in der ſie nun hauſte, und ſie ſah ihn forſchend an. Er⸗ zürnt ſchien er nicht zu ſein, ſondern nur verwun⸗ dert. Ratlos vielleicht auch, was er nun tun ſollte. ee, N Der Heimat gilt's! Zur 39. Hautwerſammlung des Odenwaldklubs zu Weinheim am 21.22. Juni Der Odenwaldklub der größte Gebirgs⸗ und Wanderverband des Rhein⸗Main⸗Gebietes, ſetzt auch im Kriege ſeine gemeinnützige Tätigkeit mit allen Kräften fort. Dieſe bewegt ſich in zweierlei Rich⸗ tung: Einmal werden die Mitglieder in deu einzel⸗ nen Zweigvereinen und alle Freunde deutſchen Hei⸗ matwanderns, die ſich anſchließen wollen, zu den Schönheiten unſerer engeren Heimat und damit zu den ewigen Kraftquellen der Natur geführt, und dann wird das Gebirge für alle Volksgenoſſen wan⸗ dermäßig erſchloſſen durch die Unterhaltung der farbigen Wegbezeichnungen, der Türme, Schutzhüt⸗ ten, Raſtplätze uſw. In dieſen beiden Tätigkeiten erblicken die deutſchen Gebirgs⸗ und Wandervereine auch ihre nun erſt recht zu erfüllende Aufgabe in dem Entſcheidungskampf um die Zukunft unſeres Volkes. Sie wollen dadurch beitragen zu der Ge⸗ ſunderhaltung der inneren Front, zu ihrer Stärkung und Kräftigung. Die Heimatfront muß in ihrer Stärke und Feſtigkeit der unvergleich⸗ lichen Front unſerer Wehrmacht entſprechen und ſich ihrer würdig erweiſen. Dann wird an dieſer Ein⸗ heit unſeres 80⸗Millionen⸗Volkes aller Haß und Wahnwitz unſerer Feinde zerſchellen. Der Odenwaldklub beſteht z. Z. aus 120 Zweig⸗ vereinen und umfaßt in dem Gebiet zwiſchen Rhein, Main und Neckar ſowie ſüdlich davon bis Bruchſal und oſtwärts bis Wertheim und Wimpfen außer 20 körperſchaftlichen Mitgliedern rund 10 000 Mitglieder, die ſich, wie ſeit Gründung des Ver⸗ bandes(1882), aus Angehörigen der Länder Heſſen, Baden, Bayern, Preußen und Württembera zuſam⸗ menſetzen. Die Wandertätigkeit zeigt ein erfreuliches Bild. 100 Zweigvereine von 120 führten 1940 einen feſten Wanderplan durch mit zuſammen 1284 Wan⸗ derungen bei einer Durchſchnittsbeteiliguna von 34 Perſonen je Wanderung. Weit über 43000 Men⸗ ſchen wurden durch dieſe planmäßigen Wanderungen in die Heimat geführt, ein Ergebnis, das auch vom Standpunkt der Volksgeſundheit Beachtung verdient. 9 Bezirksſternwanderungen ſchlugen die Brücken von Zweigverein zu Zweigverein. Bei der 58. Haupt⸗ verſammlung zu Bensheim waren 1300 wanderfrohe Menſchen vereint. Der wander mäßigen Erſchließung des Gebirges dienen über 4000 Km. farbiger Weg⸗ bezeichnung, 11 Ausſichtstürme, 3 Klubhäuſer, 53 Schutzhütten, 14 Raſtplätze, 33 Quellenanlagen und über 1400 Bänke. Alle dieſe Anlagen wurden auch im Jahre 1940 in Stand gehalten. Neu in der An⸗ lage begriffen iſt das durch den Odenwald führende Stück des Reichswanderweges Noröſee—Bodenſee. Die Vereinszeitſchrift„Unter der Dorflinde“ er⸗ ſcheint im 27. Jahrgang. Das„Mannheimer Friſch⸗ auf“ ſtellte mit dem 1. 1. ſein Erſcheinen ein. Be⸗ ſondere Beachtung findet neuerdings der Heimat⸗ und Naturſchutz durch Unterſtüsung der Natur⸗ ſchutzbehörden. Schon dieſe kurzen Angaben aus der Arbeit des Odenwaldklubs zeigen, daß dieſer auch im vergan⸗ genen Jahre ſich bemühte, nützliche Arbeit für die Allgemeinheit zu leiſten. Er wind in dieſem Be⸗ ſtreben auch in der Zukunft nicht erlahmen. Die Jahreshauptverſammluna zu Wein⸗ heim am 21. und 22. Juni ſelbſt wird trotz der durch den Krieg gebotenen Einſchränkungen wieder⸗ ein ſtarkes Bekenntnis zum deutſchen Wandergedan⸗ ken darſtellen. Der 21. Juni iſt geſchäftlichen Be⸗ ratungen vorbehalten. Ein Begrüßungs⸗ und Hei⸗ matabend beſchließt den Tag. Am eigentlichen Feſt⸗ ſonntag werden die Zweigvereine der näheren un! weiteren Umgebung des Tagungsortes in Stern⸗ wanderungen nach Weinheim kommen. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſteht außer Füh⸗ rungen und Kurzwanderungen die öffentliche Hauptverſammlung am Vormittag und ein Kameradſchaftstreffen am Nachmittag. Nach den vorliegenden Anmeldungen iſt mit einer ſtarken Beteiligung zu rechnen. Es kann fetzt ſchon feſtge⸗ ſtellt werden, daß die Kriegshauptverſammlung zu Weinheim ſich würdig an die vorangehenden Jahres⸗ hauptverſammlungen anreihen wird. Der. Götz. Aus Mannheimer Gerichtsſälen Vor dem Einzelrichter: Die ſchönen Sachen aus dem Protektorat Eine ſo zartbeſaitete Angeklagte ſtand noch ſelten vor dem Richter. Mit weinerlicher Stimme machte ſie ihre Angaben. Wenn der Richter Fragen ſtellte, die ihr peinlich dünkten, drehte ſie ſich gar verſchämt um. Von einer Frau hatte ſie einige Vorſchüſſe auf⸗ genommen für Stickarbeiten, die ſie alsbald zu lie⸗ fern verſprach. Alsbald. Inzwiſchen iſt ein ganzes Jäßhrlein in das Land gegangen und die Arbeit iſt noch nicht fertig. Noch lange nicht. Teils war ſie krank, ſie weiß es nur nicht mehr ſo genau, zum andern hat ſie inzwiſchen in der Fabrik gearbeitet. Den Beginn dieſer Arbeit vermag ſie auch nicht mehr haarſcharf anzugeben. Der Wahrheit die Ehre: Sie legte geſtern tatſächlich angefangene Stickereien auf den Richtertiſch— und verſprach erneut, ſie zu voll⸗ enden. Der gleichen Frau verſprach ſie Wolle, Kakao, Schokolade und andere ſeltene Dinge aus dem Pro⸗ tektorat. Verſprach ſie ganz beſtimmt. Teilweiſe ſollte die Ware ſchon auf dem Zollamt liegen und der Einlöſung harren. Zur Einlöſung war natür⸗ lich Geld notwendig. Und das gab die Frau her. Der Reſt dieſes Geſchäftes war ein Strafantrag; denn die Frau ſah die verſprochene Ware nie, ihr Geld nur teilweiſe wieder.. Wenn man ſo will: Straftaten geringfügiger Art, begangen von einer Frau, die nicht recht wußte, was ſie verſprach. Könnte man annehmen. Aber, aber, aber: die empfindſam tuende Frau mit der aufgeſetz⸗ ten Leidensmiene hat ſolche Betrügereien von jeher begangen und ſaß manches Jahr im Gefängnis. Das kann man nicht ausradieren. Immerhin wurde ſie vom erſten Punkt der Anklage freigeſprochen. Sie konnte ja etwas vorweiſen für das Geld. das ſie ſchon lange bekommen. Den Verdacht, daß da ſchnell „aufgearbeitet“ wurde, als die Strafanzeige auf dem Wege war, ſprach der Richter trotzdem aus. Für die nicht eingetrudelten Schätze aus dem Protektorat gab es einſchließlich einer anderen Strafe— für einen ganz ähnlichen Krampf!— eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 5 Monaten und 2 Wochen. Hier war der Betrug ganz offenbar. In Wirklichkeit aber beluſtigten ihn ihre Ver⸗ wirrung und das Sonderbare dieſes Zuſammentref⸗ fens. Und da Beret ſchwieg, niſtete ihm der Schalk im Auge:„Wo wohnſt du denn?“ „Drüben in der Gamme!“ „Hm— vielleicht kenne ich die auch?“ „Sicherlich kennſt du ſie“, entſchloß ſich Beret zu ſagen und hatte das Gefühl, dem Verſteckſpiel ein Ende zu machen und ſchnelle Klarheit ſchaffen zu ſollen:„denn ich denke mir, daß es deine Gamme iſt, in der ich wohne!“ „So, denkſt du? Sieh einer an, ich denke das näm⸗ lich auch!... Aber gerade deshalb wäre es doch nicht mehr als recht und billig, wenn du mich zu ihr be⸗ gleiteteſt!“ Er lachte ein wenig, beugte ſich nieder und legte ſeine Bretter an. Eine Bindung ſtreikte. Er neſtelte an ihr:„Fahr nur zu, ich komme ſogleich nach!“ In Beret war ein Widerſtreit der Gedanken: Nein, er zürnte ihr nicht. Es war ſogar etwas Luſti⸗ ges im Klang ſeiner Worte und im Blick ſeiner Au⸗ gen. Aber würde er ſie nun neben ſich in der Gamme weiter wohnen laſſen? Wenn er das nicht tat, was ſollte dann,— jetzt im tiefſten Winter— aus ihr werden? Dann holte er ſie ein und glitt neben ihr hin: „Das iſt ja alles ſo merkwürdig und komiſch“, ſagte er. „Eher wohl traurig!“ gab ſie zurück. „Warum denn traurig?“ Beret ſagte nichts. Sie zuckte nur die Schultern hoch und ließ ſie wieder ſinken. Ihre Blicke gingen geradeaus in das dieſige Grau des niedrigen Him⸗ mels. Ein Ausdruck von laſtender Sorge lag über ihr. Ihre Gebärden waren ein wenig hoffnungs⸗ los.„Ich ſehe nur neue Not!“ „Ach was“ ſagte die Männerſtimme neben ihr, „darüber werden wir ſpäter noch reden.“ Und ſie ſchlitterten eine Weile nebeneinander hin, ſie eine winzige Spanne voraus, und ſie ſpürte im⸗ mer wieder, daß die Augen des Mannes auf ihr ruhten. 5 „Sag mal, woher kommſt du denn eigentlich?“ fragte der Mann.. „Aus Bergen!“ „Warſt du da in Dienſten?“ g „Ich war im Gefängnis“, ſagte Beret gefaßt. „Was du nicht ſagſt!“ verwunderte er ſich und ſcherzte:„Man muß da wohl Angſt vor dir haben?“ Aber er ſagte das ſo, als erwarte er keine Antwort von ihr, und fuhr fort:„Alſo im Gefängnis? Und wo warſt du vorher?“ 4 a „In Eide.“ 5„Da bin ich auch ein wenig bekannt!“ fockte er ſte zum Weiterſprechen. Da aber wiederum dabei. Liebe im Schnee Dieſer Operettentitel deckt keine romantiſche Ge⸗ ſchichte. Liebe hin, Schnee her, die Straftaten ſind gewichtiger. Und ſie können auch hier nur intereſſie⸗ ren. Er iſt ein junger Burſche von neunzehn Jah⸗ ren, ein ſchwieriger Fall von Jugend auf, ein notori⸗ ſcher„Abhauer“ auf den Arbeitsſtellen. Sie iſt etwas älter und weiß auch ſchon, wie ein Gefängnis von in⸗ nen ausſieht. Das Herumzigeunern lag beiden im Blut. Ein Liebespaar alſo nach Maß. Einen Mo⸗ nat lang— es war im Monat Januar— ſtreunten ſie miteinander herum. Der Luftſchutzkeller war ihr Nachtquartier. Er konnte bei ſeiner Tante wohnen, ſie bei ihren Eltern und ſie taten es nicht. Das Wort Arbeit war im Lexikon radikal geſtrichen. Es blieb ihnen gar vieles an den arbeitsfeindlichen Fingern hängen. Hauptſächlich in den Luftſchutzkellern nah⸗ men ſie gerne praktiſche, das heißt verwertbare„An⸗ denken“ mit. Das aging vom Verbandszeug bis zu einem Liegeſtuhl. Aus ſonſt war man fremdem Gut gegenüber gleichfalls nicht ſpröde. Gemeine Sachen Einem Kohlenarbeiter nahm der Herr Lieb⸗ haber den Wollſchal weg, den dieſer während der Ar⸗ beit auf das Fenſterſims gelegt hatte. In einem Automaten wurde eine Tiſchdecke„abſerviert“, an einem Fahrrad die Taſche losgebunden. Sogar ein anderer Spitzbube mußte bluten, Er ſah ſeine Mappe mit verſchiedenen Gebdbeuteln, die er dem jungen Mann zu untreuen Händen übergeben, nie wieder. Mit geſtohlenen Kleidungsſtücken ſuchte nan einen Althändler erfolgreich heim, während ein Hotel⸗ beſitzer einen netten Batzen für Eſſen und Ueber⸗ nachten in den Schornſtein ſchreiben durfte. Auch die Zimmervermieterinnen haben keine auten Erfahrun⸗ gen mit dem Angeklagten gemacht. Die eine wurde eine Sparbüchſe ſamt Inhalt los, die andere einen Wecker. Der funge Mann, der übrigens mit unbeholfenen Gichtfüßen in den Saal humpelte— Quittung für das vogelfreie Leben im kalten Januar!— war ge⸗ ſtändig. Die„Dame“ wußte angeblich überhaupt von nichts und mimte obendrein die Beleidigte. Der Richter verurteilte ihn zu 10 Monaten Gefäng⸗ nis, ſie, bei der ja nur auf ſortgeſetzte Hehlerei er⸗ kannt wurde, zu zwei Monaten Gefängnis. Mit der Liebe ſcheint es ganz aus zu ſein. tt. ſchwieg, fragte er geradeaus:„Bei wem warſt du denn da?“ „Bei Göſſal!“ „Hm, bei Göſſal? Höre ich recht?“ „Ja, bei dem Bauern und Fiſcher Göſſall“ Der Mann verhielt jäh und war ſo erſtaunt, daß er auch ſie anhielt, ſo daß ſie ſtehenbleiben mußte: „Bei Göſſal, dem das Haus abbrannte?“ „Freilich, ſein Haus brannte nieder!“ „Dann biſt du wohl— biſt du Beret Kjerſti?“ „So heiße ich!“ Sie ſah ihn an und wandte ſich dann zur Weiterfahrt. Da kam ſeine Stimme erregter zu ihr:„Und das ſagſt du erſt jetzt?“ „Du fragteſt ſa nicht eher!“ Der Mann aber ſprach mit derſelben Erregung weiter.„Dann biſt du die unſchuldig Verurteilte?“ „Du biſt der zweite, der mir das ſagt!“ antwortete Beret bitter, und die alte Not entbrannte neu in ihr. „Ich weiß das von Fährmann Lund!“ „Ja, der war der erſte, der es, ſagte!“ Und nun flogen ihm die Worte vom Munde:„Ich weiß es auch von mir ſelbſt aus, Beret Kjerſti! Ich bin Sivert Sierk. Lange war ich in Odde. Wegen einer Erbſchaftsſache meiner toten Schweſter. In der Hinterlaſſenſchaft ihres verſtorbenen Mannes fand ſich eine hohe Forderung gegen Göſſal. Dadurch kam ich erſt dahinter. Es war, als ich dieſe Forderung kaſſieren wollte. Göſſal verriet ſich in einem gewiſſen Sinne ſelbſt, als er zugab. er habe dieſe Schuld aus der Brandentſchädigung bezahlen wollen. Dennoch betrog er mich, oder beſſer geſagt, die Erben darum“ Beret ſchwieg. Aber ihre Augen waren nachtdun⸗ kel geworden vor Leid und Haß. und ihre Stimme war wie ein Aufſtöhnen:„Und mich— mich hat man in Bergen verurteilt und in den Kerker geſchickt! Göſſal ſchwor einen Meineid! Ich legte den Brand nicht, Sivert Sierk!“ Sie hob ihre Schwurhand empor. 5 „Brauchſt nicht zu ſchwören. Beret!“ begütigte der Mann.„Ich glaube dir auch ſol... Alle glauben daran, die dich in Eide kannten!... Daraufhin lief ja auch eine Unterſuchung gegen Göſſal!... Aber er blieb verſchwunden, und niemand weiß, wohin er ſich gewendet haben könnte.“ f „Gut ſo, aber was hilft mir denn dase!“ Beret in einem wühlenden Aufſchrei. Da verſuchte Sierk ſie abermals zu beruhigen: „Man kann doch fetzt nichts anderes tun, als abwar⸗ ten und daran glauben, daß alles Unrecht ſich irgend ⸗ wann einmal rächt!“ „Davon hörte ich bisher noch nichts!“ grollte es wie herber Hohn aus Berets Stimme. Sivert war geduldig.„Iſt es nicht ſchön für dich, rief Seinen 78. Geburtstag feiert heute Herr Adolf. l ee ee. 385 rlicher und geiſtiger Friſche. em L ar, ſeit etwa 85 Jahren unſer Blatt bezieht, herzliche Glückwünſche! 5 Zwei Perſonen verunglückt. Am 18. Juni gegen 17 Uhr,[t. Polizeibericht, Zuſammenſtoß an der Straßenkreuzung Auguſta⸗Anlage/ Kuno⸗Fiſcher⸗ Straße zwiſchen Kraftradfahrer und Radfahrer. Letz ⸗ terer trug leichte Gehirnerſchütterung davon.— Gegen 20 Uhr wurde auf der Breiten Straße vor FI ein Fußgänger von einem Laſtkraftwagen ange⸗ fahven und erheblich verletzt. a Im Sommer heizen?— Ja, den Luftſchutz⸗ raum! Auch wenn es draußen ſchon warm iſt und man leichtgekleidet herumlaufen kann iſt es im Kel⸗ ler noch reichlich kalt. Um Geſundheitsſchädigungen zu vermeiden, muß man ſich für den Aufenthalt im Luftſchutzraum auch weiterhin warm anz ie hen. Unter Umſtäpden kann es ſogar notwendig werden, auch jetzt noch den Luftſchutzraum durch Heizen zu erwärmen.„Die Sirene“, die illuſtrierte Zeitſchrift des Reichsluftſchutzbundes, gibt im neueſten Heft Ratſchläge über die zweckmäßigſte und ſparſamſte Beheizung der Luftſchutzräume. Der übrige, reich bebilderte Inhalt des Heftes vermittelt einen leben⸗ digen Eindruck von der unermüdlichen Arbeit der ReB⸗Amtsträger und Selbſtſchutzkräfte im deutſchen Luftſchutz. Blick anf eudwigsbaſen Die J baut Muſterhäuſer. Die Jch Farbeninduftrde, die im Wohnungsbau bislang immer muſtergültig war, wird in einem Wohnungsbau ⸗Sofortpro⸗ gramm 24 Wohnungen erſtellen, die als Muſterhäuſer geplant ſind. Es handelt ſich dabei um ſog. Erprobungs⸗ typen, die gemäß dem jüngſten Erlaß des Reichskommiſ⸗ ſars für den ſozialen Wohnungsbau errichtet werden. Auch den beſonderen Wohnbedürfniſſen des Gaues Weſt⸗ mark wird bei dieſen Muſterbauten, die bis Frühjahr 1942 bezugsfertig ſein ſollen, Rechnung getragen. Die Meiſterſchaften des Bannes 317 werden am Sonn⸗ tag in Ludwigshafen durchgeführt. Die Entſcheidungs⸗ kämpfe im Rudern finden ab 9 Uhr im Du ftpoldhafen ſtatt. Die Mannſchaftskämpfe vereinen die Teilnehmer aus 8 und Do um 8 Uhr auf dem Platz der TS im Staödtpark. An den Wettkämpfen, zu denen auch die Be⸗ völkerung eingeladen iſt, werden gur die beſten Sportler des Bannes teilnehmen. Ausgeriſſen und wiedergefunden. in Wfäpriges Mädchen aus dem Stadtteil Maudach riß von zn Hauſe aus und trieb ſich einige Tage lang herum, ohne daß die Eltern etwas über ſeinen Verbleib wußten. Jetzt wurde die jugendliche Ausreißerin in Speyer aufgegviffen und ihren Gltern wieder zugeführt. Gefängnis für einen Kuppler. Der ſchweren Kuppelet war der 37 Jahre alte verheiratete Anton Drozyn aus Ludwigshafen angeklagt. D. hatte nicht nur mehr als herzlliche Beziehungen ſeiner Frau mit einem Mann aus Kleinfiſchlingen geduldet, ſondern auch dieſes ſchmutzige Verhältnis dazu benutzt, um ſehr hohe Geldbeträge anzupumpen, die nicht wieder zurückerſtattet wurden. Die Gemeinheit des D. ging ſchließlich ſogar ſo weit, daß er ſeine Frau buchſtäblich zu den ſtrafbaren Handlungen drängte. Der hartnäckig leug⸗ nende und beine Reue empfindende Angeklagte wurde von der erſten Strafkammer des Landgerichts Frankenthal zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Heidelberger Iuerſchuitt Ausbildung von Präparatoren. Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung hat im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsfinanzminiſterium und dem Reichsminiſterium des Innern dem Anatomiſchen Inſtitut der Univerſität Hetdelberg die Be⸗ rechtigung übertragen, in zweijähriger Ausbildungszeit Präparatoren auszubilden. Die Ausbildung endet mit einer ſtaatlichen Abſchlußprüfung. Die Anwärter ſollen nach Möbichkeit handwerkliche Vorbildung umd das 16. Lebensjahr vollendet haben. Geeignete junge Leute, die für dieſen neugeregelten ausſichtsreichen Beruf Intereſſe haben, wenden ſich nur ſchriftlich unter Angabe ihrer Daten und der Schulvorbildung an die Gaufachabteilung„Freie Berufe“ der Gauwaltung Baden der Deutſchen Arbeits, front, Karlsruhe, Albtalſtraße 10, Hinweis Werkgemeinſchaft, Künſtlerverein. Am Samstag, dem 21. Juni, 16 Uhr, lieſt Rudolf Ham macher vom Na⸗ tionaltheater in der Werkgemeinſchaft büld. Künſtler, O 2, h, heitere Gedichte von Chriſtian Morgenſtern. Das Straßburger Sinfonie⸗Orcheſter in Ludwigshafen. Am Dienstag, dem 24. Juni, 20 Uhr, findet im JG⸗Feler⸗ abendhaus in Ludwigshafen auf Einladung der Fc Farbeninduſtrie amläßlich der 1. Konsertreiſe des Stroß⸗ burger Sinfonie⸗Orcheſters ins Altreich ein Konzert mit Werken von Bach und Beethoven und der Erſt⸗ aufführung der concertanten Sinfonie von Wolfgang Fort ner⸗ Heidelberg, Soliſt iſt Dr. Herbert Haag Heidelberg. 12 5 5 daß viele an dich und deine Resolichfeit glau⸗ en?“ Und wieder hob ſie die Schultern und ſenkte ſie wieder. Gebärde. 5 Ringsher war die Weite des Fjeld erfüllt mit laſtendem Grau, mit weißem Schnee, mit troſtloſer Unſichtbarkeit. Die beiden Menſchen glitten hindurch wie durch ein Geheimnis, das ihnen Schweigen auf⸗ erlegte. Glitten zu Sierks Gamme. Bevor ſie ſie erreichten brach Beret dies Schweinen. Aber ihre Stimme fragte nur ſehr leiſe und zögernd: „Sag. wie geht es Lund...“ * Und erneut war es eine faſt hoffnungsloſe Als ſie in der Gamme waren und Sivert Sierk ſich geradezu räkelte, als ſei er etzt erſt wieder zu Hauſe, als er die Gedanken an die andere Welt des Fords abtat und die Wintereinſamkeit der Gamme als ſeine friedliche Welt wieder zu empfinden be⸗ gann, als er zu den Tieren gegangen war, um ſie wie Menſchenbrüder zu begrüßen, als er das kleine Vorratshaus beſichtigt und alles wohl in Ordnung gefunden hatte und dann an dem Tiſch ſaß, deſſen vier Beine pfahlſpitz in die Erde gerammt waren, als Beret ſelbſt etwas wie Zufriedenheit auf ſeinen Mienen las, da trug ſie nochmals die gleiche Frage an ihn heran, äber ſo nebenher, um ſich nicht zu ſchä⸗ men:„Ich fragte dich vorher, wie es Lund ergehe?“ Sierk war aber ſo benommen von ſeiner Heim⸗ kehr, daß er nur ebenſo nebenher ſagte:„Gut! Gut, nehme ich an! Ich ſah ihn nach ünſerer Begeg⸗ nung nicht mehr! Dann wanderten ſeine Augen zu der Frau hin:„Ich freue mich. wieder hier zu ſein!“ „Ja, man hat hier ſeinen Frieden“, ſagte ſie und begann zu arbeiten. (Fortſetzung folgt) den Liebhaber ſeiner Ehefrau —— v— C TTT — Aus a Delt und Leben Ae Hans Baumann:„Alexander“ Uraufführung im Berliner Staatstheater 11 1 II e — Berlin, im Juni. Daß das Staatstheater einem jungen Dramatiker [der eben den Raimundpreis in Wien erhalten hat) beiſpringt und ihm das antreibende und verpflich tende Glück bereitet, ſein Stück in glänzender, wahr haft großer Theaterform zu erleben das iſt des Daukes aller Wohlmeinenden wert und gewiß; und das um ſo mehr, als das Drama Baumanns mehr einer Ballade ſich nähert, ſo daß alle Theaterener⸗ gien dem Stück zugeleitet werden müſſen. In 15 Bildern vollzieht ſich der Vorgang, und von dieſen hatte der Regiſſeur Guſtaf Gründgens(von Streichungen innerhalb der Szenen abgeſehen) das 13 Bild(im Thronſgal zu Babylon bei dem Hüter der Inſignien) ſehr mit Recht weggelaſſen. Bau⸗ mann ſtellt Alexander hinein in die Schwierigkeiten, die ihm in Aſien bereitet werden. Er ſetzt, um an das Zentrum der Entſcheidungen zu kommen, mehr⸗ mals an und braucht im Anfang einen langen An⸗ lauf, und nach dem großartigen 12. Bild, der ſieg haften Entſcheidung für Alexander, erhält der Aus⸗ klang auch erſt wieder einen traumhaft⸗viſionäken Auftakt der Beſinnung. Die Makedonier wollen nach der Heimat zurück, und ihre Sprecher ſind Krateros und Kleitos, die Söhne ſeines allertreueſten Feldherrn Nearch, der die Flotte führt. Alexander ſieht in dem ſtillen und offenen Widerſtand der Makedonier Untreue und Unglaube. Denn von ihm geht als Kraft aus die höchſte Zuverſicht in ſeinen Auftrag, den die Götter gaben: Leben zu erwecken in anderen Räumen, in dem mütterlichen Boden Aſiens kämpfend, neue Saa⸗ ten zu ſenken. Noch ein anderer Gegner ſteht auf: Opartes, des Darios Bruder, der Roxane umbrin⸗ gen läßt und die Krone Aſiens für ſein rachelüſter⸗ nes Haupt wieder haben will. Gefährlicher aber ſind die Makedonien⸗Anführer. Kleitos fällt durch ſein von Alexander geführtes Schwert, und ſein Bruder Krateros hetzt des Orxartes Sohn Ariates auf, gegen Alexander hinterhältig den Pfeil zu richten. Als Opfer fällt jedoch Hephaiſtion, dem eben der König ſeinen Purpur⸗Mantel umgelegt hat. Nun ſtellt ſich Kpateros dem Gericht: der Vater ſelbſt ſpricht das Todes⸗Urteil. Aber der Tod des Krateros erhält tieferen Sinn: die Makedonen wenden ſich, alle Ver⸗ zagtheit überwindend, wieder ihrem Führer Alexan⸗ der zu, fordern die ſtürmende Ausfahrt, die Alexan⸗ der erweckte; ſie wiſſen, daß die Heimat ſein großes Werk erſchafft, er iſt„Werker des neuen Geſchlechts“. neee Au faite ge Alepander hat, nicht aus Tyrannei, ſondern über zeugend geſiegt:„Er brach den künftigen Geſchlech⸗ tern Bahn, daß ſie es wagen, ewig zu beginnen.“ Was der Regiſſeur Gründgens mit der Ueber⸗ ſetzung des Stückes in die Ausdrucksmöglichkeiten des Theaters leiſtungsmäßig getan hat, das iſt ſchlechthin bewundernswert. Nicht allein deswegen, weil er große Wirkungen erreicht hat, ſondern vor allem, weil er einen Stil gefunden hat. Er hat die Gleichnishaftigkeit aus der Geſchichte in ein gewal⸗ tiges ſtaatspolitiſches Pathos transportiert. Er ſelbſt ſpielt den Alexander aus einem geiſtig gelenkten Idealismus heraus, mit dem letzten Einſatz einer geradezu ethiſchen Kraft. Und in dem großartigen Werk der Gemeinſchaftsarbeit ſind einmal die Chöre aus den Spieleinheiten der Berliner H wegen ihrer Pröziſſion und ſprecheriſchen Sauberkeit zu nennen, andererſeits die Bühenbilder eines von der Architektur herkommenden Könners, Egon Eiermann, der gewaltige Stufen⸗Umbauten, ein großes Schiff, ſonſt aber nur wenige Andeutungen brauchte und damit, allen den der Inſzenierung riſch ergänzte. Zwei Darſteller ſtehen zu der geiſtigen Leiden⸗ ſchaft von Gründgens in ſinngemäßem Gegenſatz: einmal Friedrich Kayßler alg Nearch, der eine wundervolle Geſchloſſenheit und heroiſche Männlich keit erreicht und ſehr ſtark bedankt wird, und Mat thias Wieman, der Hephaiſtion, deſſen kraftvolle Weichheit und leidenſchaftliche Stille mit wenigen Mitteln Bedeutendes erzielt. Ueberraſchend ein⸗ dringlich und geradezu von beſeſſener Leidenſchaft⸗ lichkeit iſt Laubenthals Krateros, dem Erich Schellow(von Magdeburg kommend) als Kleitos in heller Beſtürmtheit ſehr klar zur Seite ſteht. Der von Eſſen geholte Wilfried Herz als Artates hat in dieſer ſchwierigen und ſchillernden Rolle nicht eigentlich große Möglichkeiten. In den ergänzenden Rollen erfüllen Pamela Wedekind(Roxane), Lina Loſſen, Kurt Eggers⸗Keſtner, Walter Franck. Alfred Schieske, Lola Müthel und Wolf Trutz ſchöne Auf⸗ gaben mit allem Maß von Verantwortlichkeit, das wir hier gewöhnt ſind. Die Uraufführung wurde geradezu ein künſtle⸗ riſches Ereignis. Das Haus bejubelte Gründgens, die Darſteller und den Dichter. chöpfe Hans Knudsen. eee Der Fiſcher von Capri Francesco Spadarp war der meiſtphotographierte Mann Europas — Neapel, im Juni. In Neapel ſtapb unlängſt der meiſtphotographierte Mann Europas. Dieſer Mann war nicht, wie man vermuten möchte, ein Filmſtar, ein Staatsmann oder ein Sportheld, er war nur ein Fiſcher, deſſen Namen man kaum kannte. Und dennoch konnte man ſich die italieniſche Inſel ohne Francesco Spadaro kaum vorſtellen. Spadaro war ſozuſagen ein leben⸗ des Wahrzeichen der Inſel am Golf von Neapel. Wie kam Spadaro dazu, der meiſtphotogrgaphierte Mann Europas zu werden? Es geſchah um die Jahrhundertwende, daß ein Maler nach Capri kam und einen typiſchen Fiſcher malen wollte. Nun war Francesco Spadaro keineswegs ein typiſcher Fiſcher, manche Leute behaupten ſogar, er habe ſich niemals auf das Waſſer hinausgewagt ſondern immer nur dem Dolce far niente gehuldigt. Aber der Maler fand Gefallen an Francesco, und um ihn„echter“ zu machen, kaufte er ihm eine rote Mütze, wickelte ihm einen roten Seidengürtel um die Hüften und ſteckte ihm eine lange Pfeife in den Mund. Freilich lief kein einziger Fiſcher in Capri in einem der⸗ artigen Phantaſiekoſtüm umher, aber was kümmerte das die Welt— das Bild„Der Fiſcher von Capri“ wurde ein Rieſenerfolg, man reproduzierte es viele tauſendmal, und von dieſem Tag an hatte Spadaro ausgeſorgt. Jeder Touriſt, der nach Marina Grande, dem Ha⸗ fen von Capri kam, begehrte ſofort den„Fiſcher“ zu ſehen, der fortan— als einziger Bewohner der In⸗ ſel— mit ſeiner berühmt gewordenen roten Mütze, dem Seidengürtel und der langen Pfeiſe am Strande ſpazieren ging. Jeder Fremde zückte ſofort ſeine Ka⸗ mera, um Francesco gegen eine kleine Gebühr auf⸗ zunehmen, wenn er es nicht vorzog, ſich zuſammen mit oöem lebenden Wahrzeichen der Inſel photogra⸗ phieren zu laſſen. In jedem Schaufenſter waren Bil⸗ der des„Fiſchers von Capri“ ausgeſtellt, die Anſichts⸗ karteninduſtrie bemächtigte ſich ſeiner Perſon und ſtellte ungezählte Aufnahmen von ihm her. die rei⸗ ßenden Abſatz fanden. Der„Fiſcher von Capri“ wurde in alle Welt verſchickt. Zahlreiche Maler haben ihn gemalt, amerikaniſche Touriſten filmten ihn., Fran⸗ cesco hatte nichts anderes zu tun als am Strande zu promenieren und ſein Phantaſiekoſtüm zur Schau zu tragen. Staatsmänner. Künſtler, Millionäre und Sport⸗ größen ließen ſich mit ihm gemeinſam auf die Platte bannen, die Reiſebüros räumten Francesco einen Ehrenplatz in ihren Proſpekten ein, man war ganz einſach nicht in Capri geweſen, wenn man nicht neben dem obligatoriſchen Beſuch der„Blauen Grotte“ dem weltberühmten Fiſcher die Hand gedrückt und die ihn darſtellenden Anſichtskarten verſchickt hatte. Schließ⸗ lich ereignete es ſich ſogar, daß eine ſpleenige Eng⸗ tann ſo viel Gef en fand, daß ſte ber Spardaro es Angebot ab. Er blieb auf Capri und lehte weiter vom ſüßen Nichtstun und vom Photogra⸗ phiertwerden. Sein Bart wurde weiß, ſein Geſicht zerknittert. die rote Mütze und die lange Pfeife blie⸗ ben. Und nun iſt der Achtzigjährige vonn Kai Ma⸗ rina Grande verſchwunden. Eine kurze Krankheit raffte ihn dahin. Gemeinſchaftsabend in der Gedok Anläßlich eines Gemeinſchaftsabends der Reichs⸗ gemeinſchaft Deutſcher Künſtlerinnen und Kunſt⸗ freundinnen(Gedok), Ortsverband Mannheim im Deutſchen Frauenwerk, erſtattete Frau Elſe Zintgraff Bericht über die von der Bundesvor⸗ ſitzenden Frau Toni Schütte⸗Bremen geleitete Bun⸗ destagung der Reichs⸗Gedok in Frankfurt a. M. Frau Zintgraff berichtete dann über die erfolgreichen künſtleriſchen Veranſtaltungen des Ortsvepbandes Mannheim im vergangenen Jahre und hob hervor, daß die Kunſthalle Mannheim von Mathilde Riede⸗Hurt einen Wandbehang käuflich erwor⸗ ben und die Stadt Mannheim gleichzeitig einen aro⸗ ßen Wandbehang der Künſtlerin in Auftrag gege⸗ ben hat. Der Entwurf eines Brunnens von der Bildhauerin Helene Röhrig fand nach ſeiner Aus⸗ führung für die Stadt Mannheim lobende Anerken⸗ nung. In der Frankfurter Kunſtausſtellung erreg⸗ ten zwei Graphiken unſeres Mitgliedes Zenta⸗Maria Zizler„Aus dem Tagebuch eines Mannes“ und „Kleine Nachtmuſik“ beſondere Aufmerkſamkeit. Mu⸗ ſikaliſche Vorträge der Mannheimer Gedok⸗Mitglie⸗ der Cläre Buchwald ⸗ Beierlein(Cello) und Erna Toepel⸗Roebig(Klavier) fanden lebhaf⸗ ten Beifall. G. üderin an dem 0 nach London nehmen wollte DOperetten⸗Premiere im Nationaltheater. In der Operette„Drei Wochen Sonne“ von Auguſt Pepök, die morgen, Samstag, als Erſtaufführung im Spielplan des Nationaltheaters erſcheint, wirken mit: Käthe Dietrich, Nora Landerich, Lola Mebius, Hildegard Rößler, Max Baltruſchat, Fritz Bartling, Hans Becker, Heinz Evelt, Friedrich Hölzlin, Klaus W. Krauſe, Joſeph Offenbach und Hans Scherer. Die muſikaliſche Leitung hat Karl Klauß, die Spiellei⸗ tung Hans Becker, die Leitung der Tänze Wera Donalies. Bühnenbild: Friedrich Kalbfuß. Karl Elmensödorff dirigierte bei den Richard⸗Wag⸗ ner⸗Feſtſpielen in Detmold eine Aufführung der„Wal⸗ küre“ mit Bayreuther Beſetzung. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zenung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1. 4% Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig Rund um Schalke-Rapid Zahlen zur deutſchen Fußball-Meiſterſchaft In der Geſchichte der deutſchen Fußballmeiſterſchaft ſind bisher 31 Meiſter verzeichnet. Der erſte Titelhalter war 1902/3 der VfB. Leipzig, der gegenwärtige iſt Schalke 04. Dieſe 31 Meiſterſchaften, die im Lauſe von rund vier Jahrzehnten vergeben wurden, verteilen ſich auf 15 Vereine. An der Spitze ſteht mit ſechs Meiſter⸗ ſchaftsſiegen der traditionsreiche 1. FC. Nürnberg, dicht gefolgt von Schalke 04 mit fünf Titelgewinnen. Da die„Knappen“ ja auch diesmal wieder in der Entſcheidung ſtehen, haben ſie alſo die Möglichkeit, den Rekord des „Clubs“ zu erreichen. Je dreimal gewannen SpVgg. Fürth und Vs. Leipzig den Titel, je zweimal waren Vik⸗ toria 89 Berlin, Hertha BSC. Berlin und Hamburger SWV. erfolgreich, und je einmal ſtehen Union 92 Berlin (fetzt Blauweiß Berlin), Freiburger FC., Phönix Karls⸗ ruhe, Karlsruher FV., Holſtein Kieg, Bayern München, Fortuna Düſſeldorf und Hannover 96 auf der Meiſter⸗ ſchaftstrophäe, der Viktoria, verzeichnet. 1922 gab es zwei Endſpiele zwiſchen 1. FC. Nürnberg und Hamburger SBB., die beide unentſchieden endeten. Dem HSW. ſproch man zwar den Titel am grünen Tiſch zu, aber die Hanſeaten verzichteten dankend. Auch 1938 waren zwei Ensſpiele fällig, wobei ſchließlich Hannover 96 gegen Schalke 04 das beſſere Ende hatte. Der 1. FC. Nürnberg beſtritt ſeit 1920 zehn Enöſpiele die beiden unentſchieden des Jahres 1922 mitgerechnet!) und wurde ſechsmal Meiſter. Schalke 04 war ſeit 1933 ſtiebenmal im Schlußſpiel und gewann füfmal. Schlagen die Weſtfalen am Sonntag Rapid Wien, dann haben ſie Nb? 2 vaalſesg Sfb. l vachiez: Wachs quf der Rückseite, Wechshlfiqe Farbe quf der Vorderseite. Kein Rollen, kein Rutschen. Scrubere Hände, Elcre Schrifl. Griffig und handlich. lrbkräftig und ergiebig. Jelihun SONTHER WAGNER. HANNOVER U BEZIEHEN DUH ok raenasscnlrrr 1 mit örei Meiſterſchaftsſiegen hintereinander einen neuen Rekord aufgeſtellt. Eine große Leiſtung vollbrachte auch Hertha BSC. Berlin, das ſich ſechsmal hintereinander die Teilnahmeberechtigung am Ensdſpiel erkämpfte, aber nur zweimal als Meiſter den Platz verlaſſen konnte. Das höchſte Siegergebnis in einer deutſchen Meiſterſchaft erzielte Schalke 04 vor zwei Jahren mit 970 gegen Admira Wien. Die größte Trefferausbeute gab es allerdings 1935, als Schalke den VB. Stuttgart mit 674 ſchlug. Die meiſten Endſpiele, nämlich 12, fanden bisher in Berlin ſtatt. Es ſolgen Köln mit fünf, Hamburg⸗Altona, Nürnberg und Frankfurt a. M. mit je 3, Düſſeldorf mit 2. ſowie Mannheim, Breslau, Dresden, München, Magde⸗ burg und Leipzig mit je einem Ensſpiel. Wie ſie ſpielen werden Um die Mannſchaftsaufſtellungen zum ſonntägigen Meiſterſchafts⸗Endſpiel zwiſchen Schalke und Rapid gibt es eine Geheimniſſe. Möglich iſt natüplich, daß zwingende Gründe noch in letzter Stunde eine Umdispoſition not⸗ wendig machen, aber in großen Zügen iſt doch alles klar. Bei Schalke iſt die Frage, wer nun endgültig am linken Flügel ſtürmen ſoll, noch unbeantwortet. Vielleicht kommt doch der in verſchiedenen Endſpielen erfahrene Kalwitzki zum Einſatz. Und Rapid hat für den Poſten des Halb⸗ linken die Wahl zwiſchen Dworacek und Kaßburek. Schalke 04: Klodt, Bornemann ⸗Schweißfurth, Füller⸗ Tibulſki⸗Gelleſch, Bupdenſki⸗Szepan⸗Gppenhoff⸗Kuzorra⸗ Kalwitzki(Hinz, Schuh). Rapid Wien: Raftl, Wagner 2 Sperner, Wagner 1⸗ Gernhart⸗Skoumal, Fitz⸗Schors⸗Binder⸗Dworacek(Kabu⸗ rek)⸗Peſſer. Schiedsrichter iſt der Stuttgarter Reinhardt. Bayern Sachſen am 10. Auguſt Endſpiel um den Reichsbund⸗Pokal Das Endſpiel um den Reichsbundpokal für Fußball⸗Be⸗ reichs mannſchaften wird am 10. Auguſt ausgetragen. Noch zu beſtimmen iſt der Ort, an dem ſich die Mannſchaften von Bayern und Sachſen gegenüberſtehen werden. Sachſen hat zur Vorbereitung ſchon zwei Spiele ange⸗ ſetzt. Am 6. Juli tritt die Bereichself in Dresden gegen Mitte an. Vor dem Kampf trifft eine zweite ſächſiſche Aus⸗ wahl mit der Dresdner Stadtmannſchaft zuſoammen. Glücksſchlag rettete Louis Titel Im Kampf um die Weltmeiſterſchaft im Schwergewichts⸗ boxen verteidigte in Neuyork Joe Louis ſeinen Titel ge⸗ gen Billy Conn durch einen entſcheidenden Sieg in der 19. Runde erfolgreich. Es war ein ausgeſprochener Glücksſchlag, der den früheren Weltmeiſter im Halbſchwer⸗ gewicht vor 45 000 Zuſchauern im Freiluftring der Polo⸗ grpunds fällte. Bis dahin hatte der viel leichtere Conn nicht nur haushoch nach Punkten geführt, ſondern den Ne⸗ ger auch klar angeſchlagen, ſo daß dieſer ſchon faſt hilflos im Ring umhertaumelte. Dennoch konnte Louis den ent⸗ ſcheidenden Schlag am Kinn ſeines Gegners anbringen, worauf Conn bis„9“ zu Boden mußte. Als er mühſam wieder auf die Beine kam, erklärte ihn der Ringrichter als verteidigungsunfähig und beſiegt. Wirtschafts- Meldungen Geringe Schwankungen an den Aklienmärkien Berlin, 20. Junf. Die Wertſchwankungen im Aktienverkehr waren am Freitag zu Börſenbeginn verhältnismäßig klein. Nur einzelne Papiere wieſen größere Bewegungen auf. Die Kursgeſtaltung ließ eine einheitliche Linte vermiſſen. Montanwerte zeichneten ſich durch feſtere Haltung aus, während die übrigen Marktgebiete zumeiſt nicht ganz ein⸗ heitlich lagen. Von Montanen ſtiegen Höſch um 0,25, Harpener und Mannesmann je um 0,50, Vereinigte Stahl⸗ werke um ¼8, Klöckner um 1 und Stolberger Zink um 2,50 v. H. Bei den Braunkohlenwerten erſchienen Ilſe⸗ Bergbau mit plus⸗plus⸗Zeichen. Ilſe⸗Genußſcheine und Leopolögrube gewannen je 0,50 v. H. und Bubi 2,5 v. H. Von Kaliwerten ſind Wintershall und von Gummi⸗ und Linoleumwerten Conti⸗Gummi mit je minus 125 v. H. zu erwähnen. Am Markt der chemiſchen Papiere wur⸗ den Farben um 0,50 v. H. heraufgeſetzt und erreichten 208. Gobdſchmidt ſchwächten ich um 2 v. H. ab. Glektro⸗ und Verſorgungsanteile hatten ruhiges Geſchäft. Hierbei wurden Lahmeyer und RW je um 0,25, Siemens⸗ Vorzüge um 1,50 und Waſſer⸗Gelſenkirchen um 2,50 v. H. höher bewertet. Demgegenüber büßten Aesch 38, Siemens, Elektr. Lieferungen und Charlotte Waſſer je 0,50, Deſſauer Gas 0,75 und EW Schleſien 1 v. H. ein. Deutſche Atlanten fanden zunächſt keine Käufer. Am Autoaktienmarkt ermäßigten ſich BMW, am Markt der Textilwerte Bemberg je um 0,75 v. H. Von Maſchinenbaufabriken waren nur Schubert und Salzer(minus J) ſtärber verändert. Hervor⸗ zucheben ſind noch Allg. Lokal und Kraft wit plus 125 und Holzmann mit plus 1,50 ſowie andererſeits deutſcher Eiſenhandel mit minus 2,75 v. H. Die Reichsaltbeſitzan leihe blieb mit 161 unverändert. Berlin, 20. Juni. Am Geldmarkt blieb von Valuten der Schweizer Franken mit 58,00 unverändert. Süddeufsche Fefischmelze EVG. Mannheim In der ochV. der Geſellſchaft wurde u. a. bekanntge⸗ geben, daß die Schweineenthäutung für das Jahr 1940 in erheblich verſtärktem Maße durchgeführt wurde. Zu kla⸗ gen iſt— und das geht die bei der Schlachtung Tätigen an—, daß die Häuteſchäden nicht beſſer geworden ſind. Der 1929/40 gurchgeführte Betriebsumbau war beſonders auf die Neugeſtaltung der Feintolgſchmelze und Schmalzſiederei abgeſtellt. In der Abteilung Fleiſchereibedarf wurden die Vorjahres umſätze nicht erreicht. Die Geſchäftstätigkeit der Genoſſenſchaft war auf allen Gebieten recht lebhaft. Der Geſchäftsumſatz betrug im Jahre 1940 60,63 Mill., alſo 17,6 Mill. mehr als im Vorjahre. Der Geldverkehr hat ſich ſaſt verdoppelt. Von den Abteilungen ſteigerte die Häuteverwertung den Umſatz um rund 175 000, die Fein⸗ talgſchmelze und Schmalzſiederei um mehr als 1176 000 A. Die Verſorgung der Lederinduſtrie mit Rohware inlän⸗ diſchen Urſprungs verläuft mit der Präziſion eines Uhr⸗ werks. Die Erfolgsrechnung verzeichnet einen Rohertrag von lalles in Mill. 4) 0,649(0,668), ao⸗Erträge 0,049(6,107), Demgegenüber Perſonalaufwendungen 0,281(0,242), Ab⸗ ſchreibungen und Wertberichtigung 0,049(0,397). Es ver⸗ bleibt einſchließlich 6773/ Gewinnvortrag ein Rein ⸗ gewinn von 11 085(28 616) 4, aus dem eine Dividende in Höhe von 5(3) v. H. gezahlt wird. 4029„ werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die Bilanz zeigt auf der Aktivſeite angeſichts der hohen Abſchreibung wiederum ein Anlagevermögen von nur 45.—(46.—) Mk, Beteiligungen 0,028(0,027) Mill., Umlaufvermögen 0,974(0,465) Mill. Mark. Auf der Paffivſeite finden wir bei einem erhöhten Geſchäftsguthaben von 0,130(0,059) Mill. 4 und. 6,087 Reſerven, 0,170(0,272) Rückſtellungen und 0,586(0,123) Verbindlichkeiten. *» Brown, Boveri u. Cie Ach, Mannheim.— Wieder 5 v. H. Dividende. Die o. HW, in der 174 von den 24 Mill. 4 Ab vertreten waren, ſtimmte den im ſchon veröffentlichten Geſchäftsbericht gemeldeten Vorſchlägen und damit der Ver⸗ teflung von wieder 6 v. H. Dividende und Vortrag von 370 513(327 009) auf neue Rechnung zu, erteilte Mufſichts rot und Vorſtand Entlaſiung und wählte die ſatzungs mäßig ausſcheidenden Auſſichtsratsmitglieder wieder. Vereinigte Speyerer Ziegelwerke Ach Mannheim.— Dividendenlos(3 v..) Die heutige o. HV, in der ein Ag von 358 600, vertreten war, ſtimmte den Vorſchlägen des Aufſichts rates zu, wonach der 1940 entſtandene Verluſt von 8272/ am Gewinnvortrag 1989 in Höhe von 14 567 ge⸗ kürzt und der dann verbleibende Reingewinn von 6295 41 auf neue Rechnung vorgetragen wird. ſichtsrat wurde Entlaſtung erteilt. nöcht verteilt(i. V. 3 v..) Vorſtand umd Auf⸗ Eine Dividende wurde * Saargruben AG Saarbrücken. In den Auſſichts rot der Saargruben AG wurde nach ſeiner Rückverſetzung nach Saarbrücken Oberregierungsrat Paul Tegethoff wieder gewählt. Frankfurt A. N. Deutsche Erdsl. 1275 5 Deutsche festverzinsliche Werte Bf. Cold n. Silber. 350.0 350.0 19. 20. 5 Steinzeug 10 120 urlacher Hof 150,0 150.0 FVV!]Ü7 4% Schatz D. R. 88. 102,0 101,7 Elektr. Licht u. Kraft 6½ Baden 19277 Enzinger Union Altbes. Dt. Reich... 161.0 161,2 IL. G. Farben„„ 208,0 206,7 STADTANLEIREN Sener ee eee ee Grün u. Bilfinger,. 2 . Heidelberg 26.. 102.2. Harpener Bergbau., 178,0 175,0 4% Mannheim 26... 103.0 108,9 Heidelberger Zement, 214.0 214,0 4% Pforzheim 28. 102,0. Hoesch Be gw.„„ 1722 171.8 PFANDBRIEFE Holzmann Ph. 2 262,0 264,0 6 Frank. Hyp. Gpf. R 1 . ein. zl. 2 — 1085 1005 Klöckner- Werke. 3 176,0 476.0 % Nein. Hyp. Bank Lanz A. G.. 2 3 246,0 E und 8... 108,5 103,5 Eudwigshat. Axt. Br. 6 Pfalz. Hyp. Bank Ludwigshaf. Walem. 128726 K 20.„„„„„% Mannesmann. 3 168, 1682 4% Rh. Hyp.-B. 44 u. 5. 108,5 Metallgesellschaft„ 200,7 3 Rh. Hyp. Bank 47* Rhein. Elektr. Mannh. 181,0. DUSTRIE.- TAS ATI NEN Rbein.-Westi. Elektr. 169 Rüt gern. 4 217, 218.0 5. Daimler-Benz 27. 108,5 103,5 Salzdetf 247,0 0 5 Pt. Jad.-Bank 580 1049 1045 Salzwerkk Feilbronn 55 6 Gelsenkirchen v. 88 104.7 104,7 Schwartz-Storchen. 182.0 182,0 4% Krupp v. 368. 102.7 102,7] Seilindustri 147 4% Ver. Stahlwerke 103,5 104,2 8 0 3490 * 5 6 16. Farb. RM-Anl. 28 157.2. Süddeutsche Zucker 325 KTIEN Zellstoff Waldhof 230,0 231,0 33 2 — 8 25 2 2 ʒI5, 15015 1888 RANK EN er werke Klever.. 159.5 159,2 Kat Geb: e i En ß ß Ausb. Wurnbe Hlnh... Heutsche Relenspang. 180. 1307 2 83% Dresdner Bank 144.8 8 259 N Brown. Boveri T(e. 170. fals. p- Bank 21 1887 1885 Contin. Gumm. 3740 Khein. Hyp.- Bank 3 179,5 180,2 * Daimler-Benz, 197,0 197,0 0% Zwisehenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Aein esel. 16.17. 18. 19. 20. Ne 18. 18. 20 bugeuchden 3 38.43.3.35 Kun 8 9 490.80 4, Breisach, Kehl!.47.27 Straſfburg.87.17 Maxau. 6,821 6,53 6,216 .02 3·92 Ken.07.994,78 4,5 2 2J Teckarpegel „00 5, 79 Mannheim 6,860 6, 03 5,60 5,88 Die im Monat Juni 1941 vorgenommene Anterſuchung von in freiem Verkehr aufgekauften Füllungen der ſtaatlich anerkannten Heilquelle Kaiſer⸗Friedrich⸗Quelle ſeitens des Chem. Anterſuchungsamtes Offenbach a. M. hat die Leber⸗ eiten 5 ch einſtimmung mit der ſeit der Erbohrung der Quelle im Jahre 1888 feſtgeſtellten Analyſe ergeben. 2⁵ Leichtes und bequemes Feueranmachen ohne Holz! lofix-Zündkohle SEWWERKSCHAFT GUTE ZUKUNFT/ WAIDENBURG-ALTWASSER(SCH Es.) 11 e te⸗ 8— a⸗ 2 an gewissenhaftes Arbeiten gewohnte Kurhaus im Schwarzwald 1 8 5 1 u sucht für sofort in jahresstenlung: 1— 4 Gebrauchte. feils Männer 1 Buchhalterin fast neue Motor- räder preiswert 5 möglichst mit Maschinenbuchhaltung vertraut. zu verkaufen:. wäscht 1 85 werden zum Anfernen als Zuschneider 1 Buchhalterin 8 1 doeh e 15 eingssteſſl. für die Lohnabteilung 200 cem NSU 0 15 5 g EC I. 2 4 7—5 4 Atakt-Stgortmod 9 155 F ELINA Miederfabrik 1 Küchenbuchhalterin 700 deem Tornex M. Langerötterstraße 11.19 18115 1 Bürohilfe 200 cem Victoria wlecler en f. 200 cem UR 4 f ti es— Angebote mit Zeusnisabschrikten. Lichtbild u. Ge-. 1 Ur z 718 9 4 or. Halfsansprüchen u. Nr. 13117 an d. 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Mit seiner natürlichen Begabung kür den Berut eines Kaufmannes, unterstützt durch seine unermüdliche. vorbildliche Arbeitskrakt, hat er während seiner 17iährigen Tätigkeit an der Entwicklung unseres Chemikalien-Verkaufsgeschäftes hervor- Fanenden Anteil gehabt und sich dadureh große Verdienste um unser Unternehmen erworben. Sein plötzlicher Tod bedeutet für uns einen unersetzlichen Verlust. Sein liebenswärdiges Wesen erwarben ihm die Achtung und das Vertrauen aller seiner Mitarbeiter, Wir werden dem Verstorbenen dauernd ein treues und ehrendes Andenken bewahren. Frankfurt am Main 20(Grüneburnplatz). 18. Juni 1941. Beirlebsführer und Gefolgschalf der I. G. Farbenindustrie Akilengesellschaff TODES- ANZEIGE Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschliet am Dienstag. 17. d.., in Bad Reichenhall. Wo er zür Kur weilte, mein lieber Mann. unser guter Vater, Schwieger vater. Bruder und Onkel. Herr Wire len Baumbuscdz wohlvorbereitet. im Alter von nahezu 64 Jahren. Mannheim(Käfertaler Straße 35), den 20, Juni 1941. Friedrichshafen am Bodensee. Margarete Buumbusch Wtw. geb. Pfretzschner Hermann Seuren und Frau Marla geb. Baumbusch Karl Baumbusch und Frau Erika geb. Holzmann Karl Baumbusch und Familie, U 4. 9 Geschwister Baumbusch. R 4. 7. Vermischtes Vitrine m. Spiegelaufzate 2 Zimmer⸗Oeſen, 9 nn Vetsch. Hilger und 1 Zimmer Lampe Vorzuſtellen:(18 130 Aulstellgegenstäalde. 8 Großkraftwerk Mannheim A. G. billig 20 verkauf, bei Sch web, 5 Mannheim, Auguſta⸗Aulage Nr. 32 mit den Schlacken und Körpergiften] Horst Eugen F 1, 10, 1 Treppe. JJJCCTFFCCFTT Hähmaſchne Prima enenrad Dufzirauen e e, träger zu verkauf, für Dauer beſchäftigung zu verk. Sts270 1 9 N 8805 a per fo fort geſucht 0 1, 14, parterre. 55 Vorzuſtellen: 13 181 Schöne Ste296 0 Ctobhraftwerk Mannteim.G. Flssertolette Neinigen Sie Ihren Körper, ober kräfiſgen Sie ihn zu- gleich mit NMoMoK RON Len Karoline Oberländer, Mannheim 0 2. 2(am Paradepl.) 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Eb. ies foche esch fen. „&, Tiba 2 ale Dꝛoal dles Maden“ Ueber den Sinn des Terra- Films . ein Film, der sich mit einer eindring- lichen Gebärde besonders an die Frau wen- det: Sieh dir das an! jelleicht bist du heute auch Franziska Franziska. die Einsame. die zum Warten Verurteiltel Die Frau., die den Mann herg den hat und immer wieder hergeben muß. Viele Frauen, die diesen Film sehen, werden im Dun- keln stumm der Leinwand zunicken und diese Franziska verstehen in ihrem Opfer. ihrem Gram. ihrem leidenschaftlichen Aus- bruch und unschuldigem Aufbäumen wider ein stärkeres Schicksal. In all diesem wer- den Sie vielleicht auch Franziska sein. Ob aber auch im weiteren Verlauf der Hand- lung? In dem großherzingen Sich-zufrieden- geben. im verzichtwollen Wissen: Es muß sein! In der reifen Erkenntnis: Der Mann gehört nicht 1 allein. sondern auch sei- nen! 7 Auch darin sind heute. i, Millionen Frauen- zu kraftgeladenen Trost. Er deckt ihnen mit hellsichtiger Klarheit auf. Was für ein Glück es überhaupt schon ist. einen Menschen zu haben und sei er noch so fern. um dessen Leben man die heiligen Schwingen der Sehnsucht wauschen lassen kann, für den man zittern. hoffen und glauben- und den man lieben kann. dreimal tiefer u. echter. als im verflachen- den Gleichmaß der Nahe und Gewohnheit.“ Aus einer kleinen Betrachtung der Presse über den Terra-FHilm Marianne Hoppe, Hans Söhnker Fritz Odemar- Rudolf Fernau Hermann Speelmans— Herbert Hübner Margot Hielscher- Josefine Dora Frieda Richard Spielleitung: Helmut Käutner Diese Franziska ist eine Frau zum Gernhabe n, wir erleben ihr Schicksal mit und sind von ihr entzückt und begeistert .45 .15 5.45 RA. Sia Fila fd alle, die dulecles Ma H dec. auen Hesgen Lachen wollen mt LUcle Englisch MariaPaudler, Joe Stöckel Theodor Auzinger- Ilse Cofence- Kuniberf Gensichen Oi Eduard Hasse Günſher Brackmann Beril Aldinger Karin Lüsebrink Paul Wesfermeler Josef Fichheim Beppo Brem Elise Aulinger Lucie Englisch in einer Bombentrolle, die ihr Gelegenheit Abt, ihr heſteres femperament Wieder voll zur Seltung zu bringen. Im Vorprogramm: Dle Wochenschau Ab heute jn Wiederaufführung! [Nur 4 Tage! Jugend hat z utrit t! .00.10.45 nge Aae Hit-Gold und Silber kauft und wird in Zahlung genomm. Ludwig Groß Inhaberin: Gretel Groß WWòWẽ. Uhren-, Gold- und Silberwaren Wochenschau: Kampf um Kreta Beginn:.00.05 und.45 Uhr Hauptfilm.25.55 und.25 Uhr Jugendl. über 14 Jahren zugelassen I heute His einschl. Montag! Dunkel sind die Wege des- Herrn Golowin Rannneim. F 1. 10 Tel. 282 03.(277 der nach einem raffiniert aus- gekochten Betrug verschwindet. und durch den tatkräftigen Sammler Einsatz eines Mannes z ur tauschen ihre Strecke gebracht wird 1 Rh-Scheck in F 4, 21 gllder u. Albums vorrätig beiR. Zwiek 446 * geichhaltige Auswahl in 8 finden Sie bei Twele E 2, 1 Fernsprecher 229 13 gulli alurus ue Suu, Ein Film der Bavaria- Film- kunst nach dem Roman in der Münchner Illustrierten Inellese Uhlig- K. Naddatz Leo Slezak. Oskar Sima, Trude Heesterberg Wer hat STOFF Anfertigung auch bei zugebrachten Stollen 4¹⁷ Wilhelm Krieger Geheimnisse Ueberraschun- gen und Abenteuer um die undurchsichtige Persönlich- keit eines Herrn Golowin. NEUESTE WOCHENSCHAU Odenwaldklub EU. Sonntag, 22. Juni 1941 Hauptversammlung les liesamt-Odenwaldklubs in. Weinheim verbunden mit einer Wanderung: Weinheim— Nächſtebach— Birkenau— Weinheim. Abfahrt 8 uhr Och Bahnhof Neckarſtadt. 11 1 RMk..70 für Hin⸗ u. Rückfahrt. In Weinheim: 9% Uhr Hauptverſammlung im Lichtſpielhaus„Apollo“; ab 14 Uhr im„Schwarzen Adler“ kameradſchaftliches Ge⸗ meinſchaftstreffen der Zweigvereine. Zahlreiche 3 9 25 Mitglieder erbeten. Wodurch enkistehl Rorpulenz? Nicht immer durch üppiges Leben und durch Fett⸗ anſatz. Oft führt ſchon mangelhafter Stoffwechſel infolge einförmiger Lebensweiſe zu Aufſchwemmung des Körpers mit Gewebewaſſer.„J zauber“⸗ Schlankheits⸗Dragees heben den Stoffw das Gewicht. Reformhaus Eden, O0 7 Nr. 3. Das ist heufe erste pflicht för jeden] Wenn sie aber verwachsen sincd, oder gos sonst einem Grund nicht mehr benutzt werden önnen, dann nicht gqufheben, Weil die Urenkeſ sie vielleicht einmol brauchen könnten. Machen Wir uns um die mal keine Sorge, sondern geben Wir, Was Wir nicht brauchen, der NSV. Dann finden sie bald einen dankbaren Träger, und so bringt guch dieser Fat, obgleich er der 13. ist, Slöck! För die Pflege aller Schuhe aber; ob neu, ob alt, nimmt man stets das altbleuãlurte ſenken Exdal Ae Die Schohe halten 800 und bleiben länger schön! 5 .5 ANZEIGEN der Neuen Mann- heimer Zeitg., sind Wirksame und bil- lige Werbehelfer! Mähmaschinen repariert Telephon 272 81 S TEIL. Mechaniker- T 6, 33 Kultur film Sieg der Arbeit Jugend nicht zugelassen! vorm. Krieger& Berkemeſer Herrenschneiderei Tuchlager es. 13 Tel 285 25 H 11 Ui Wi 8s 10 EHEND GEGFEFN Mational-Iheater 1 80 MANNHEIM 5 Freitag, 20. Juni 1941 Vorstellung Nr, 312 Miete A Nr. 27 1. Sonder miete& Nr. 14 Das Unmögliohste von Alen Lustspiel in drei Aufzügen(11 Bildern) von Lope de Vega Deutsche Nachdichtung von H. Schlegel Anf an 19 Uhr Ende gegen 21.45 Uhr bis einsch Einer der Jahres. ein Bez.: Wo..30. So..00.15.30 Eine Filmschöpfung von überre Hans Albers al Neleꝛo- — 8 ben schrieb. ein Leben. das Ein er greifender Film vom 8 deutsche Kolonialseschichte Ruhm und Abstieg einer . U bedeutet. großen Sängerin a eee 2 Die neueste Wochenschau Die neueste Wochenschau III IH EATER Jugendliche Jugdl. ab 14 J. nien 2 zugelassen! zugelassen! MANNHEIM EEUDENHEIM 2 0** 8 Freitag— Montag 05st 2. el: Sl. I. Donnerstag bis elnschlleblich Montag Maria Cebotari Lueie Enulisch in dem musikalischen Großfilm adde ar Liebe anender Bedeutung! größten Filme des Film. den das Le- Willy Birgel. Toſtet für Deutschland mit Gerhild Weber Paul Bahlke Willi Rose u. a. Sonntag..00 Uhr: Jugendvorstella. LI BELLE Heute. 20.00 Unr: Pim Boorftmann mit seinen Solisten spielt heute ab 20 Uhr. Sonntag 16 u. 20 Uhr zum LIANMZ Im Srin zin Wiener Stimmung Schrammen SCHNEIDER ANDRE pk RI Befsem BGsie Wass, PERI-fixgteur Hsefpflegemi a PE RI- Hamamelis Hebtereme Ein neues großartiges Filmwerk gewaltig in seinen Ausmaßen u. packend in seiner Wirkung Ein Groß-Film der Ufa mit Herbert Wi- se Werner Heinz Engelmann dOACHIMBRENNECKE- E. W. SORCHERT- OS. SIEBER CARL. JOHN CLEMENS HAASE CAR STA Leck Spielleitung: Günther Rittau— Muslk: Harald Böhmelt Dieser Film vermittelt ein heroisches Bild des gegenwärtigen Seekrieges, ein die Wirklichkeit dichterisch nachzeichnendes, aus kraftvollem Realismus gewachsenen Erlebnis. Der Film entstand mit Unterstützung des Oberkommandos der Kriegsmarine unter Mitwirkung des Befehlshabers der Unterseeboote Prädikate: Staatspolitisch und künstlerisch wertvoll in der Fest- Vorstellung heute abend.30 Uhr spielt ein Musikkorps der Luftwaffe Leitung: Musikmeister Nicol Festliche Premiere heute! .43 4. 30.30 Uhr Für Jugendliche zugelassen! Ehren- und Freikarten sowie alle Vergünstigungen sind in der Abendvor- i stellung.30 Uhr aufgehoben 4 4 UFA-.. 1 Kommenden Sonntag, vorm. 10.45 Uhr: Ftüh-Worstelſung mit dem Tagesprogramm. 5 Wolli amn 22. Juul? Nuf nach der Osenstädt ZWeibfücken 6 Vollblut-, 2 Wermblut: Nennen, darunter des Westmerk-Zuchtrennen für 5 jährige. Geldpreise 20 000.— PHI. Rennverein Zweibrücken E. 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