Ma h 3 N es Ta e bl 6 Anzelgenpreiſe: 22mm breite Millimeterzelle 12 Pfg., 7 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 68 Pfg. 1 75 Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Srundpreiſe. Allgemein e Anz Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—86. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 ei Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 P Trägerl., in unſ. Geſchäftsſt. abgeh. 1,70., dch. d. Poſt 2,00 M. einſchl. Poſtbef. Geb. zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.? Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Neßgtiſcherſtr. 1, FeHauptſtr. 55. Woppauer Str. 8 Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen Monfag. 23. Juni 1941 einerlel Rachlaß gewährt. Keine chewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge, Gerichtsſtand Mannheim. 152. Juhrgang— nummer 169 5165 iſt bi eigen⸗Preisliſte Nr. 12. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim „ Die elt im Banne unſerer Abrechnung mit Sowjetrußland! Planmäßiger und erfolgreicher Forlgang der Kämpfe an der Oſtſront TTT 2 * „Die größte Senſation dieſes Krieges“ Wie Amerika und England die Nachricht vom Kriegsbeginn aufnahmen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, W. Juni. Die Nachricht von der Proklamation des Füh⸗ rers und das Memorandum Ribbentrops ge⸗ Iangten am Samstagabend etwa 11 Uhr oſtameri⸗ kaniſcher Zeit nach Neunyork und traf die Rieſen⸗ ſtadt, die in der jetzigen Sommerhitze erſt ſpät am Abend wirklich zu leben beginnt, mit der Gewalt eines unheimlichen Schocks. Auf dem Times Square, der Mündung des Broadway, wo ſich am meiſten das Nachtleben von Neuyork abſpielt, waren alle Zugänge in nahezu lebens⸗ gefährlicher Weiſe mit Menſchen verſtopft, die ſich die aus dem„Times“ ⸗Gebäude kommenden Extrablätter faſt aus den Händen riſſen. In den Sendeſtationen herrſchte Hochbetrieb. Man hörte die Uebertragung des deutſchen Kurzwellen⸗ ſenders ab und ließ durch eiligſt zuſammengezogene im Zeichen dieſer Die Sonntagspreſſe ſteht ganz als„die e Nachrichten und bezeichnet ſie Senſation des Krieges“. Die„Newyork Times“ veröffentlicht in ihrer Spätausgabe des Sonntagmorgen bereits den vollen Wortlaut der Proklamation und des Ribbentrop⸗Memorandums. Auch in London ſchlug die Nachricht über den Beginn der Kämpfe im Oſten wie eine Bombe ein. Winſton Churchill eilte höchſtperſönlich am Sonn⸗ tagabend ans Mikrophon und hielt eine große Rede, in der er der ruſſiſchen Regierung„jede nur mög⸗ liche Hilfe“ verſprach. In der engliſchen Oeffentlichkeit verkünden heute ſelbſt unverſöhnliche Bolſchewiſtenkämpfer ihre plötz⸗ liche Begeiſterung für die Sowjetunion und behaup⸗ ten, ſie hätten das„eigentlich ſchon immer“ gedacht, nur aus politiſchen Gründen nicht ſagen können. Die bedrohte Weltplutokratie fällt alſo in der Stunde 2 höchſten Not ihrem Bruder, dem ruſſiſchen olſchewismus, der auf dem gleichen Boden erwuchs wie ſie ſelber, um den Hals und enthüllt damit er⸗ neut die enge Verbindung zwiſchen Plutokratie und Bolſchewismus. Etwas gezwungen optimiſtiſch klingen allerdings die Betrachtungen der militäriſchen Sachverſtändigen über den Wert der Roten Armee und ihre Fähigkeit, längere Zeit hindur Widerſtand zu leiſten. Man will alſo auf jeden Fall, gewitzigt durch frühere Erfahrungen, auf Erfolge der Deutſchen vorbereiten und ihre Wirkung auf die öffentliche Meinung von vornherein abſchwächen. Ferner wurde geſtern abend nach der Rundfunk⸗ anſprache Churchills bekanntgegeben, daß in den nächſten Tagen im Unterhaus eine Erklä⸗ rung über die außenpolitiſche Lage abgegeben wer⸗ den ſoll. Dafür wird die Debatte über Schiffahrts⸗ fragen auf unbeſtimmte Zeit verſchoben. Die Re⸗ gierung nutzt alſo dieſe Gelegenheit, um eine ihr höchſt peinliche und unerwünſchte Debatte zunächſt einmal wenigſtens auf einige Tage hinauszuſchieben. Die ersten Operationen der Oſtarmee Das Ergebnis der Schlacht bei Sollum: 237 britiſche Panzer zerſtört! (Funkmeldung der NM.) 5 Berlin, 23. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Oſten verlaufen die Kämpfe des Hee⸗ res und der Luftwaffe gegen die Rote Armee gewäſſer der Sowjetunion vor und verſenkten ein Küſten wachboot und vier feindliche Handels⸗ ſchiffe mit zuſammen 5950 B R T. Im Schwar⸗ zen Meer wurde ein gemiſchter deutſch⸗rumä⸗ niſcher Verband leichter Seeſtreitkräfte bei ei⸗ nem Erkundungsvorſtoß Sowjetküſtenbatterien beſchoſſen. Im Kampf gegen Großbritan⸗ nien verſenkten Unterſeeboote im Nordatlan⸗ tik und weſtlich Afrika ſechs feindliche Handels⸗ ſchiffe mit zuſammen 26 500 BRT. Die Luft⸗ waffe vernichtete im Seegebiet um England drei Frachtſchiffe mit zuſammen 11000 BR und erzielte Bombentreffer ſchweren Kalibers auf zwei großen Handelsſchiffen. Kampfflugzeuge griffen in der letzten Nacht Hafenanlagen an der Themſemündung, Flug⸗ plätze in Nordſchottland und militäriſche Ziele an der engliſchen Südoſtküſte mit gutem Er⸗ folg au. N Bei einem Tagesanflug einzelner bri⸗ tiſcher Kampfflugzeuge unter Jagdſchutz zur erfolglos durch die Kanalküſte wurden in Luftkämpfen 11, durch Flakartillerie und ein Vorpoſtenboot zwei bri⸗ tiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. In Nordafrika griffen geſtern deutſche And italieniſche Flugzeuge feindliche Stellungen und Vorratslager bei Tobruk an. In der Ab⸗ 10 Geſchütze, 74 Laſtkrg ſowie zahlreiche Handfeuerwaffen und N. tion erbeutet werden. Mehrere hundert Briten wurden gefangengenommen. Ein ſtarker Verband deutſcher Kampfflug⸗ zeuge belegte in der Nacht zum 23. Juni den britiſchen Flotten ſtützpunkt Alexandria mit Bomben aller Kaliber. Im Hafengebiet wur⸗ den erhebliche Zerſtörungen angerichtet. Britiſche Kampfflugzeuge warfen in der letzten Nacht eine geringe Zahl von Spreng⸗ u. Brandbomben im weſtlichen Reichs⸗ gebiet. Im Bremen und anderen Orten ent⸗ ſtanden Gebäudeſchäden in Wohnvierteln. Nacht⸗ jäger und Flakartillerie ſchoſſen drei der an⸗ greifenden Flugzeuge ab. Die rote Luftwaffe warf mit ſchwäch⸗ ſten Kräften in Oſtpreußen Bomben, ohne nen⸗ nenswerte Wirkung zu erzielen. Oberſtleutnant Möl ders errang am ge⸗ ſtrigen Tage ſeinen 72. Luftſieg. fertige— And was verſpricht ſich Moskau davon??— Nachdem England doch ſelbſt aus vollem Halſe um Hilfe ſchreit! Jeuer und Waſſer * Mannheim, 23. Juni. Deutſchland hat dieſen Krieg nicht gewollt. Es hat ihn ſo wenig gewollt wie den Krieg gegen Eng⸗ land und hat wie gegenüber England ſo auch gegen⸗ über Rußland alles getan, um ihn zu vermeiden. Deutſchland hat dieſen Krieg nicht gewollt, weil es erſtens kein Intereſſe daran haben konnte, das Spiel ſeiner engliſchen Gegner zu ſpie⸗ len, denn ſie waren es ja, die von Anfang an die Hereinziehung Sowjetrußlands in ihre Einkrei⸗ ſungs⸗ und Kriegsfront zum Ziel ihrer diplomati⸗ ſchen und militäriſchen Strategie gemacht hatten. Deutſchland hat dieſen Krieg weiter nicht gewollt, weil keinerlei Intereſſengegenſatz einen ſolchen Kon⸗ flikt notwendig gemacht hätte. Deutſchland und Ruß⸗ land ſind im Gegenteil die beiden europäiſchen Großmächte, die in einer wirklichen und auch ge⸗ ſchichtlich erprobten Intereſſenharmonie leben. Dieſe Intereſſenharmonie iſt in Jahrhunderten nicht geſtört worden, und als ſie die beiden Reiche einmal ver⸗ gaßen: Rußland verführt durch die Lockungen der Pariſer und Londoner Kriegsdrahtzieher, Deutſch⸗ Ungarn, da haben beide Kaiſerreiche dieſe Sünde gegen den Geiſt ihrer Geſchichte mit ihrem Unter⸗ gange bezahlt. Aus beiden Gründen: aus dem Beſtreben, das Kriegsſpiel der Weſtmächte zu durchkreuzen und da⸗ mit vielleicht der ganzen Welt den Frieden zu erhal⸗ ten und aus der Erkenntnis von der tiefen inneren Intereſſenharmonie, die Deutſchland und Rußland über alle Zufälligkeiten der Tagespolitik und auch über alle Gegenſätzlichkeit des inneren Lebens hin⸗ aus miteinander verbindet, hat die deutſche Regie⸗ rung daher in dem entſcheidenden Auguſtmonat des Jahres 1939 den Freundſchafts⸗ und Nicht⸗ angriffspakt mit Sowjetrußland geſchloſſen, der beiden Staaten dauernden Frieden und dauernde Freundſchaft bringen ſollte. Im Intereſſe dieſes großen Zieles hat Deutſch⸗ land in dieſem und mit dieſem Vertrage ſchwerſte politiſche und pſychologiſche Opfer ge⸗ bracht. Denn es war ja nicht mehr das Deutſchland der Weimarer Republik, das dieſen Vertrag ſchloß, 8 Hilfskräfte Satz für Satz überſetzen und dann bruch⸗ lanmätia un n öſtl wehrſchlacht von Sollum vom 15. bis 17. Inni a 5 r b e e 15 Siepe 05 Oſtſee 115 2 1 Außen 2 37 britiſche a u ne* land im Dunſt der„Mibelungentreue Romantik 0 5. chtet. Außerdem konnten 12 ehen 1 0 er dem morſchen Vielvölkerſtaat Oeſterreich⸗ auge — und es war auf der anderen Seite nicht mehr das + 4 5 7 66 Reich des Zaren, mit dem er geſchloſſen wurde. Es 88 au I lands 90 E war das nattonalſozialiſtiſche Dritte Reich, das Churchill verſpricht M 66 den Kampf gegen den Bolſchewismus in jeder ſeiner Formen als nationale wie als internatto⸗ nale Revolutionserſcheinung, geſchrieben hatte, auf ſeine Fahnen und ihm gegenüber ſtand der 8 a. W 1 8 1 Kreml nicht mehr als Hochburg autokratiſchen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten begreiflich au machen und bie gur Großzügigkeit in dh Churchill Gedanken. Churchill ſieht in dem 1 5 Staatsgedankens, ſondern als Hochburg revolutlo⸗ i ihren Lieferungen zu bewegen. es roten Rußland“ den„Fall aller freien Völker„ 1 — Stockholm, 28. Juni. Natürlich vergaß Churchill geſtern nicht, auch Es gehört freilich ſchon einiges dazu, das von dem hiernärer Weltzerſtörung. Feuer und Waſſer Die Viertelſtunde, die Churchill geſtern abend die Hilfe der USA zu erwähnen. Aber roten Terror gequälte ruſſiſche Volk als„frei“ zu ſchienen hier Bündnis und Freund⸗ am Mikrophon verbrachte, gehörte nicht gerade zu den bedeutendſten unſeres Jahrhunderts. Läßt man die ſtattliche Anzahl von Verbaliniurtien bei⸗ vielleicht machen ſich ſeine Zuhörer, die in der letzten Zeit in dieſer Hinſicht mit recht hochfliegenden Schätzungen geſpeiſt worden ſind, doch einige Ge⸗ bezeichnen und wir entſinnen uns nicht, daß Chur⸗ chill den Fall Rußlands als den„Fall aller freien Völker“ feierte, als eben dieſes Rußland über Finn⸗ land und die wehrloſen baltiſchen Staaten herfiel. ſchaft zu ſchließen. Deutſchland wagte das Wagnis trotzdem, des ho⸗ hen Zieles wegen, um das es dabei ging: des Frie⸗ i 7 I ſchland zu danken, wenn ſie jetzt nun aus dem Munde ihres g 0 St g 85 8 1 ee Miniſterpräſidenten vernehmen, daß die u A⸗ Cburchill hat nun erreicht, was Chamberlain vor 35 e der dee f 5 727 b Hilfe ſerſt in ſechs Monaten fühlbar ſein Ausbruch des Krieges vorgeſchwebt hat und was wegen, die, wenn ſchon nicht beide Weltanſchau⸗ litik im ſchlechteſten Licht erſcheinen laſſen, ſo bleibt im Grunde nicht allzu viel übrig, was eines Berich⸗ tes wert wäre. Daß er ſich über die Tatſache des deutſch⸗ruſſi⸗ ſchen Konflikts, der für ihn„keine Ueber⸗ r aſchung“ ſei, erfreut zeigte, verſteht ſich von ſelbſt. Beachtung verdient vielleicht die Tatſache, daß er geſtern noch keine auglo⸗ſowjetruſſiſche Allianz verkündete, ſondern ſiek darauf be⸗ ſchränkte, Rußland der„militäriſchen, techniſchen und wirtſchaftlichen Hilfe“ Englands zu ver⸗ ſichern, alfo die übliche engliſche Garantie. Man muß ſich allerdings wundern, daß ſich Churchill nicht geniert, die merkwürdige engliſche Praxis der letzten zwei Jahre ſortzuſetzen und wieder in aller Oeffentlichkeit ein Verſprechen auf Hilfe abzugeben, obwohl die Entwicklung in jedem einzelnen Fall überdeutlich erwieſen hat, was Verſprechen dieſer Art wert ſind. Inzwiſchen hat zwar die RA einige Kampferfahrungen ſammeln können, man hat dies und jenes aus dem Verlauf des Krieges gelernt, außerdem hat die gleichfalls erheblich vergrößerte Armee eine nicht zu unterſchätzende Uebung in der Technik erhalten, wie man Rückzüge am beſten ar⸗ rangiert. Aber dem roten Rußland hel⸗ fen? ö Das Verſprechen auf Hilfe für Rußland iſt umſo törichter, als doch gerade in den letzten Monaten in der engliſchen Oeffentlichkeit von nichts anderem die Rede war als davon, daß England ſelbſt dringend Hilfe bedarf. Mit dem größten Eifer wurde alles an Argumenten in dieſem Sinne zuſammengetragen um den USA den immer bataſtrophaleren Notſtand würde. Sie dürften inzwiſchen wiſſen, daß ſechs Monate heutzutage eine lange Zeit ſind. Was die in Ausſicht geſtellte„wirtſchaftliche“ Hilfe betrifft, ſo braucht man angeſichts der Zer⸗ büttung der engliſchen Finanzen durch den Krieg und durch die immer unheimlicher werdende Staatsver⸗ ſchuldung kaum ein Wort darüber zu verlieren. Wir glauben, daß am wenigſten die voten Machthaber des Kreml ſich die geringſte Illuſion über den Wert des Hilfeverſprechens machen, ſondern daß ſie klar erken⸗ nen, wie es iſt und als was ſich die anderen Ver⸗ ſprechen erwieſen haben: als eine einfache Hochſtapelei. g Churchill ſparte nicht mit Worten, um ein drama⸗ tiſches und düſteres Bild von dem Schickſal der So⸗ wietunion zu entwerfen, wie er es ſieht. Rußland ſehe ſich jetzt der„furchtbaren Kriegsmaſchine“ gegen⸗ über, die aufzubauen England„dummerweiſe den Nazigangſtern erlaubt habe“. Er ſchilderte die„Hun⸗ nen“ als einen„Heuſchreckenſchwarm'“, der einen„Katarakt von Schrecken“ verbreitet. Aber Churchill ſieht, wie ſich das für einen Politiker von Format von ſelbſt verſteht, viel weiter. In dieſem ernſten Augenblick habe er nun ſeine Eutſcheidung getroffen. Das einzige Ziel ſei die„Zerſchlagung Hitlers, ſeiner Garde und ſeines Syſtems“, mit dem Großbritannien nie⸗ mals verhandeln werde. Jeder Mann und jedes Syſtem, die bei dieſer Aufgabe helfen, ſeien will⸗ kommen, wie der, der helfe, daß Hitler ſiege, ein⸗ mal von der„britiſchen Juſtiz zur Rechenſchaft“ gezogen werde. Auch über die ſtrategiſchen Abſichten Hitlers macht ſpäter ſeine eigenen Bemühungen und die ſeines Bot⸗ ſchafters Sir Stafford Cripps in intenſiver Weiſe zum leidenſchaftlich begehrten Ziel hatte: Der Kon⸗ flikt Deutſchlands mit Rußland. Man hätte alſo meinen können, daß geſtern Abend ein ſtrahlender Churchill vor dem Mikrophon geſtanden hätte. Aber wer deutlicher hinhörte, der vernahm unter der Faſſade ſeine Worte ein nicht geringes Unbehagen. Churchill weiß offenbar um die Zwei⸗ felhaftigkeit des Wertes, die Sowjetunion gerade in dieſem Augenblick als Verbündeten zu erhalten. Wenn für Churchill zu Beginn des Krieges ein ver⸗ bündetes Rußland von unſchätzbarem Wert geweſen wäre, ſo iſt es dies heute keineswegs mehr. Die deutſche Armee iſt jetzt auf dem Kontinent nirgends mehr gebunden und das weiß heute Churchill ebenſo wie Stalin. Was uun, wenn Rußland beſiegt wird? Churchill deutete im Grunde ſeine Sorgen an, wenn er freilich auch in dieſem ganz anderen Zu⸗ ſammenhanga von den Indern ſprach, die nun in Gefahr ſeien. Ueberdies iſt Churchill als leidenſchaftlicher Plutokrat von Herkunft und Ge⸗ ſinnung ſtets eein großer Haſſer des Bolfchewismus geweſen. Er ſprach das auch geſtern abend aus und erklärte, daß er kein Wort von dem, was er jemals über den Bolſchewismus geſagt habe, zurücknehme. Ihm iſt ſchon aus dieſem Grunde nicht wohl in der neuen Geſellſchaft, die für einen alten engliſchen Ariſtokraten„ſhoking“ iſt. O ja, Churchill weiß, daß gerade im gegenwärtigen Zeitpunkt der Beitritt Rußlands als Alliierter, an dem er ſelbſt durch ein intenſtves Intrigenſpiel mitgewirkt hat, ein Danger⸗ geſchenk iſt ungs⸗ und Regierungsſyſteme, ſo doch beide Völ⸗ ker in einer Welt des plutokratiſchen Uebermutes und imperialiſtiſchen Terrors zu verteidigen hatten. Rußland nahm das Vertragsgeſchenk bereitwil⸗ lig an und es ließ ſich darüber hinaus für dieſes „Entgegenkommen“ noch teuer bezahlen. Es ließ ſich von der deutſchen Armee halb Polen erobern und von der deutſchen Diplomatie ſeine Annektions⸗ politik im Oſtſeeraum und in der Dobrudſcha ſank⸗ tionieren. Es dachte aber nicht daran, den Vertrag au halten. Es konſpirierte weiter, wie ja das ganze politiſche Daſein des bolſchewiſtiſchen Rußland im⸗ mer nur in Konſptrationen beſtanden hatte. Es hin⸗ terging ſeinen deutſchen Vertragspartner vom er⸗ ſten Tage des Vertrags an. Die beſchworene Freund⸗ ſchaft mit Deutſchland war ihm gerade gut genug, um als Grundlage für eine ununterbrochene Erpreſ⸗ ſungspolitik gegenüber dieſem Deutſchland zu die⸗ nen. Es ließ nach wie vor die Agenten der Komin⸗ tern Sabotage und die Mitglieder ſeines diplomati⸗ ſchen Dienſtes Spionage treiben. Es ermunterte überall in der Welt in die Feinde Deutſchlands und ſuchte überall, wo ſich Freunde zeigten, dieſe in ihrer Freundſchaft wieder abſpenſtig zu machen. Es provozierte die deutſche Geduld in ſchamloſer Form und es glaubte ſie provozieren zu können, weil es dieſe Geduld für deutſche Schwäche hielt. Der Moskauer Kreml hatte eben hei dem Ab⸗ ſchluß des Vertrages mit Deutſchland ſeine eige⸗ nen Gedauken und Pläne gehabt. Er gab den bulgariſchen Häſen Warng ö Arm fallen konnte. nach außen hin als der ſerißſe internationale 5 bemüht war, ſein Geſicht zu wahren dieſe Tarn! auch einige Opfer koſten ließ: betont unfreundliche Art, mit der man von. Zet zu Zeit England als den gemeinſamen pluto⸗ kratiſchen Gegner in der Moskauer Preſſe behan⸗ deln ließ, den Abbr der diplomatiſchen Beziehun⸗ gen zu den von D ſchland beſetzten Feindſtaaten, ichen Tarnungsmanöver mehr waren; Schafspelz blieb es der lauernde, e Wolf, der nur auf ſeine Stunde in der die Welt des bürger⸗ ntiert durch die beiden ſtärk⸗ ls aus dieſer Welt in die Ge Deutſchland und Eng⸗ „daß ihre Erſchöp⸗ leichtes Feld und was dergl unter gierige und rei vartete: 8 lichen En ſten Sta ſchichte land, f 0 fung dem bolſch wiſtiſchen Rußland ein nicht mehr zur Propaganda, ſondern auch zum Handeln gelaſſen hätte. Der Wille des Moskauer Kreml war 1 anderen Worten vom erſten Tage des Krieges an auf Kriegs verlängerung güsgerichtet. Dieſem Willen entſpricht es durch alls, daß die Haltung Mos ke gegenüber Deutſch land in dem gleichen Maße feindſeliger wurde, in dem ſich der deutſche Sieg und damit ein naher Friede immer deutlicher am Horizonte abzeichnete. Je mehr Deutſchland in die unbeſtrittene Führerſtellung im neuen Europa einrückte, deſto eindeutiger bezog Ruß⸗ land Front gegen dieſe neue Führungs macht. Die vier Fragen, die Molotow an den Führer richtete, ſind in dieſem Zuſammenhange ein hiſtoriſches Do⸗ kument dafür, wie Rußland ſich gegen die Stellung aber dieſen Deutſchlands im neuen Europa Sicherungs⸗ und Angriffspoſitionen zu ſchaffen verſuchte. Es war nur eine lögiſche Weiterentwicklung dieſer Politik, wenn Sowjetrußland ſich ſchließlich eutſchloß, von der diplomatiſchen und konſpirativen Aktion gegen Deutſchland zur militäriſchen Offenſive überzugehen, wenn es eine Truppenmacht an der deutſchen Oſt⸗ grenze zuſammenzog, die weit über die Zwecke einer, durch keinerlei deutſche Angriffsabſichten notwendig gewordenen Verteidigung hinausging, die vielmehr auschließlich den einen und auch offen zugeſtandenen Zweck hatte, von der im härteſten Entſcheidungs⸗ kampfe gegen England ſtehenden deutſchen Wehr⸗ macht ſtarke Teile im Oſten zu binden; und wenn schließlich unvorſichtige diplomatiſche Vertreter Mos⸗ kaus im Ausland offen prahlten, daß im Auguſt die ſowfetruſſiſche Wehrmacht ſtark genug und trainiert genug ſein würde, den Krieg mit Deutſchland zu Wagen.. 0 Es war alſo klar, um was es ging! Deutſchland ſtand vor der gleichen Situation, vor der das wilhelminiſche Deutſchland ſp und ſs oft geſtan⸗ den hatte, freilich ohne daß es ſie zu klären und zu meiſtern verſtanden hätte: Deutſchland ſollte wieder einmal zuwarten, bis eine andere Macht ſtark genug war es zu überfallen! Das kaiſerliche Deutſchland hat in ſolchen Fällen wirklich zugewartet und es hat dieſes Zuwarten ſchließlich mit Millionen von Toten und mit ſeinem Unterang bezahlen müſſen. Aber das neue Deutſchland hat ſich dieſe Hiſtorie zu gut ge⸗ merkt und niemand anders als der Führer ſelbſt hat wiederholt, mit unüberhörbarer Warnung, die Welt darauf aufmerkſam gemacht, daß die Regierung des neuen Deutſchland nicht ſo dumm und ſo verantwor⸗ tungsfremd gegenüber dem Schickſal des eigenen Vol⸗ kes ſein würde, zuzuwarten bis es den anderen paſſe, uns den Garaus zu machen. Zu denen die Gleſe Warnung überhörten, hat auch Sowfetrußland gehört. Deutſchland hat die Konſequenz daraus gezogen. Es hat zugeſchlagen, ſo lange es noch Zeit dazu war. Und es mußte zuſchlagen: denn in ſeinem Endkampf gegen England muß es den Rücken rei haben und muß es gleichzeitig die unein⸗ geſchränkte Möglichkeit des Einſatzes aller ſeiner mikitäriſchen Mittel haben, Es konnte nicht angehen, daß Sowjetrußland im Intereſſe und zur Unterſtüt⸗ zung des engliſchen Krieges gegen Deutſchland Hilfe⸗ stellung für England im Oſten bezog, ohne daß es auch die unmittelbare Konſequenz dieſer Haltung übernahm. Dieſe Konſequenz iſt ihm jetzt von der deutſchen Wehrmacht aufgezwungen worden. Damit iſt aber ſozuſagen auch das grundſätzliche Verhältnis zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland und dem bolſchewiſtiſchen Rußland in ſeine natürliche Lage wieder zurechtge⸗ rückt. Feuer und Waſſer vertragen ich eben doch nicht! So notwendig die Verſöh⸗ nungspolitik des Führers bei Kriegsausbruch gegen Rußland war, ſo ſehr dieſe Politik ihren hohen mora⸗ liſchen Sinn hatte, und ſo ſehr gerade dieſer Sinn ihr ihren hohen Rang in der diplomatiſchen Geſchichte Europas als ein hervorragendes Beiſpiel höchſter Verantwortungsfreude gegenüber Deutſchland und ganz Europa geben wird: mit den Verſchwörern des Toten Kreml gibt es eben auf die Dauer doch kein Paktieren! Hier gibt es nur eine Auseinanderſetzung auf Leben und Tod. In dieſe Auseinanderſetzung iſt Deutſchland und ſeine Wehrmacht jetzt eingetreten. Und keiner iſt unter Uns, der nicht das Wiſſen in ſich trüge, daß dieſe Auseinanderſetzung mit der endgültigen Sicherung nicht nur des deutſchen, ſondern des ganzen euro⸗ pälſchen Lebens vor der ſchlimmſten Gefahr, die es jemals bedroht hat, ihr glorreiches Ende finden wird. Dr. A. W. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) 5— Berlin, 23. Juni. Am Sonntagabend waren mehrere Tauſend Poſttelegramme über das Berliner Haupttelegraphen⸗ amt nach dem Ausland gegangen. Die Spannung einer ganzen Welt drückt ſich in dieſer Zahl aus. Stark beeindruckt ſind beſonders die Vertreter ſkan⸗ cdinautſcher und ſüdoſteu ropäiſcher Zeitungen, wo man ſeit Tagen die drohende Gefahr gus dem Oſtten immer näher kommen ſah. Am Samstag ſchrieb der Sofiaer„Mir“:„Aus und Burga ſind uhr Tagen fämtliche Sowjetſchiffe ausgelaufen.“ Die gleichen Vorgänge wurden auch in Stockholmer Zei⸗ kungen aus ſchwediſchen Häfen gemeldet, und zwar bereits am letzten Donnerstag. Heute verſtehen wir den Sinn und Zweck dieſer Vorbereitungen. Am letzten Freitag ſchrieb die Londoner„Times“: „Für uns iſt der Krieg in Südoſteuropa und in Oſt⸗ europa ebenſo wenig zu Ende, wie der Krieg im Nahen Oſten.“ Sie ahnten noch nicht wie Deutſch⸗ land ihr Spiel längſt durchſchaut hatte, wie es längſt wüßte, was zwiſchen England und Sowfetrußland ich gegen uns wieder einmal vorbereitete. Am gleichen Tage ſchrieb„Daily Mirror“:„Eine Welle Höchſter Nervenanſpannung überzeht Groß⸗Britan⸗ nien. Eine neue Phaſe des Krieges kommt.“ Die neue Phaſe, die gegen uns gehen ſollte, hat ſich nun gbermals gegen Englands Kriegsausweitung, gegen feinen neuen Verbündeten, Sowjetrußland, gerichtet. Und wieder iſt London gelähmt, weil Adolf Hitler ihnen auch dieſes Mal zu vorgekommen iſt, weil er 2 wieder einmal ihren letzten Vorbereitungen in den Am Sonntagfrüh ſchreibt der Bukareſter„Curen⸗ chen und den Schleier 94 K 5 2 1 8 en Atem an Die Stunde der endgültigen Abrechnung mit ſeinem bolſchewiſtiſchen Feind iſt gekommen! (Funkmeldung der N M.) 0 + Sofia. 23. Juni. Die Nachricht von dem Einmarſch deutſcher Trup⸗ pen im Bunde mit den finyiſchen und rumäniſchen Armeen in die Sowjetunion hat in der bulgariſchest Oeffentlichkeit einen gewaltigen Eindruck gemacht und allgemein größte Ueberraſchung hervorgerufen. Die Nachricht verbreitete ſich in der Stadt wie ein Lauffeuer und beherrſcht in höchſtem das Tagesgeſpräch. In Sonderausgaben bringen Wortlaut der Führer⸗ Proklamation und die Erklä⸗ rung des ichsaußenminiſters. heben. ders die Stellen der Proklamation hervor, wo d erpreſſeriſchen Forderungen Moskaus, die namentlie auch Bulgarien betreffen, e ihnt werden. In den eingeweihten politiſchen Kreiſen wird dieſe gewaltige Aktion zur Liquidierung der kommuniſtiſchen Welt⸗ gefahr und des Moskauer Imperialismus aufrichtig und mit einem Gefühl tiefer Daulbar⸗ keit begrüßt Bulga⸗ zumal er gerade auch für rien eine Lebensgefahr darſtellte. Unter der Ueberſchrift„Ein hiſtyriſcher Fehler des Kreml“ heißt es in der Stellungnahme der Zeitung „Duma“:„In dieſem neuen Krieg, dem letzten auf dem eu ropäiſchen Kontinent, werde die politiſche Moral, die techniſche Ueberlegenheit und der mili⸗ täriſche Erfolg auf ſeiten Deutſchlands ſtehen.“ Die Tatſache, daß der Kreml in das Lager der Plutokraten übergegangen ſei, werde in die Ge⸗ ſchichte als der größte Widerſinn eingehen, und werde ihm vor allem vom ruſſiſchen Volk ſelbſt nicht verziehen werden. Die Proklamation des Führers habe den böſen Willen und die feindſeligen Winkelzüge Moskaus Deutſchland gegenüber dar⸗ gelegt und erwieſen. Im Intereſſe des neuen Euro⸗ pas und des ruſſiſchen Volkes ſelbſt marſchierten heute die ſiegreichen Truppen des Reiches an der längſten Front des Kontinents. Der bekannte bulgariſche Völkerrechtler Profeſſor Genoff hebt in demſelben Blatt in einem Leitartikel hervor, daß heutzutage infolge der Tätigkeit des amerikaniſchen Präſidenten Rooſevelt der gegenwär⸗ tige Krieg ſich über immer größere Lebensräume ausdehne und Amerika zum Arſenal gegen Europa werde. Unter dieſer Umſtänden müſſe Deutſchland ſeinerſeits beſtrebt ſein, ganz Eu ropa zu einigen und ſeine Oſtgrenze zu ſichern. Frankreich und die Türbei hätten dieſes verſtanden und die Neu⸗ ordnung angenommen. Nur die Sowjetunion habe dieſe Entwicklung nicht mitgemacht, ſondern den um⸗ gekehrten Weg eingeſchlagen. Dabei habe die bol⸗ ſchewiſtiſche Ideologie zweifellos eine große Rolle geſpielt. Das Ziel Moskaus habe nicht nur in der Erſchwerung der Kriegsführung Deutſchlands be⸗ ſtanden, ſondern auch in der Vorbereitung der Bol⸗ ſchewiſierung zanz Europas. Dies habe Deutſch⸗ land natürlich nicht zugelaſſen. — Budapeſt, 23. Juni. Die geſamte Montagpreſſe ſteht. ausſchließlich im Zeichen der Abrechnung Deutſchlands mit dem Mos⸗ kauer Bolſchewismus. Sämtliche Blätter veröffent⸗ lichen den vollen Wortlaut der Proklamation des Führers und der Erklärung des Reichsaußenmini⸗ ſters. Die Art der Aufmachung läßt erkennen, wie außerordentlich volkstümlich der Krieg Deutſch⸗ lands gegen den jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Weltſeind iſt und die Ungarn zu begeiſtern weiß. Das Regierungsblatt„Hetfpe“(Montagsblatt) ſchreibt:„Ein Jahr nach Beendigung des Krieges in Frankreich hat der Führer die Mas le vom Ant⸗ [itz einer Verſchwörung geriſſen wie ſie ähnlich noch niemals in der Geſchichte zur Vernich⸗ tung der nichtjüdiſchen Welt organiſiert wurde. Von heute ab geht der Kampf um eine neue Weltordnung. Sein Ausgang ſteht außer Zweifel, denn die Ueberlegenheit der kampferprobten deutſchen Führung und die unerreichbare Tapferkeit ges deut⸗ ſchen Soldaten ſteht im Felde gegen das Syſtem des Bolſchewismus. Die Völker Europas wiſſen, daß Deutſchland entſchloſſen iſt. reinen Tiſch zu machen“. — Iſtanbul, W. Juni. Der Eindruck hier iſt ungeheuer groß und wurde noch geſteigert, als die vierte Frage Molotows wegen der Stützpunkte aun den Meerengen bekannt gegeben wurde. Im Verein mit dem kräftigen und zuſtim⸗ menden Widerhall, den das vi wenigen Tagen unterzeichnete deutſch⸗türkiſ kommen hier ge⸗ ſunden hat, iſt gerade di gabe der ſowjeti⸗ ſchen Forderungen bezügl. der et und ihre Nicht⸗ Türk! billigung durch das Reich beſtimmend für die Auf⸗ nahme, die der heutige deutſche Beſchluß in türki⸗ ſchen Kreiſen fi Türkiſche Beobach nehmen im übrigen f h die Tatſache in Anſpruch, daß rkei niemals an die Dauerhaftigkeit 17 Beziehungen vom Auguſt 8 Sowjetunion ſei genau ſo tem langen Krieg mit nachhalti⸗ eutſchlands intereſſiert. man in der der deutſch⸗ſol 1939 geglaubt hat. wie England an ei ger Schwäch 8 — Tokio, 23. Juni. Die geſamte japaniſche Preſſe bringt in größter Aufmachung zahlreiche Meldungen über den Kriegs⸗ ausbruch zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion unter Voranſtellung einer kurzen Inhaltsangabe der Proklamation des Führers. Es wird beſonders be⸗ tont, daß Deutſchland infolge der Haltung des Kreml gezwungen ſei, ſeine Operationen nicht nur auf England zu beſchränken, ſondern die ihm von Oſten her drohende Gefahr zu beſeitigen. Die nationaliſtiſche„Tohokai“ unter Führung von Seigo Nkamos gibt eine längere Erklärung zu der neugeſchaffenen Lage heraus und fordert, daß der Dreierpakt auch weiterhin maßgebend für die fapaniſche Außenpolitik ſein müſſe. Japau, Deutſchland und Italien hätten ſich ver⸗ pflichtet, ſich gegenſeitig politiſch, wirtſchaftlich und militäriſch zu unterſtützen. Rußland habe ſich mit England zuſammengetan und deshalb ſei Rußland der gemeinſame Feind des Dreier⸗ paktes. Die Aufgabe Japans liege darin, die bisherigen Erfolge gegen England und Amerika ſicher zu ſtellen. 81 Die Zeitung„Jomiuri Schumbun“ ſchreilſ zur Lage, daß Deutſchland im Intereſſe einer Verſtän⸗ digung mit Rußland große Opfer gebracht habe. Trotzdem habe Rußland alles getan, um Deutſchland an der Oſtgrenze und auf dem Balkan dauernd Schwierigkeiten zu machen. Moskaus erſte Kriegsmaßnahme: Verſtärkung des innerpolitiſchen Tirrors bis zum Höchſimaß 8 1 Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon. 23. Juni. Es iſt bezeichnend, daß nach den hier vorlie⸗ genden Sowjetberichten die erſten Maßnahmen des Kremls nach Beginn der Kämpfe am Sonn⸗ tag eine Verſchärfung des innerpolitiſchen Ter⸗ rors bis aufs äußerſte geweſen ſind Der poli⸗ tiſche Terror in der Sowjetunion iſt niemals ganz abgeflaut, hatte aber in letzter Zeit etwas verſteckte Formen angenommen. Jetzt tritt er unverhüllt wieder wie in den ſchlimmſten Zeiten hervor. Es iſt ſehr intereſſant, die Liſte der Vergehen zu ſtudieren, die von der Sowjetregievung anſcheinend am meiſten gefürchtet werden. An der Spitze ſteht die Dienſtwerweigerung von Militär⸗ pflichtigen. Die Todesdrohung gegen derartige Dienſtverweigerungen beweiſt, was von den amt⸗ lichen Rundfunlberichten aus Moskau über die an⸗ gebliche patriotiſche Begeiſterung und die vielen Freiwilligenmeldungen zu halten iſt. An zweiter Stelle ſteht dann die Geſangenen⸗ befreiung und die Gefangenenflucht. Auch das iſt lübevaus bezeichnend für die Zuſtände in der Sowjetunion, wo eine Million unglücklicher Men⸗ ſchen in Gefängniſſen ſchmachtet. Die Moskauer Behörden fürchten anſcheinend, daß jetzt organiſterte Verſuche gemacht werden könnten, die Gefangenen zu befreien.. In gleicher Richtung liegen die Todesdrohungen gegen unerlaubten Waffenhandel. Dar⸗ aus geht hervor, daß man in Moskau mit der heim⸗ lichen Bewaffnung von Gegnern innerhalb des Vol⸗ kes ganz offen rechnet und derartige Verſuche mit Terrormaß nahmen zu unterdrücken ſucht. Ganz be⸗ ſonders hart bedroht werden Gehorſamsver⸗ wei gerungen. Man fürchtet alſo die demorali⸗ ſterende Wirkung vor allem der deutſchen Luftwaffe. Die Sowjetregierung beginnt dieſen Kampf alſo mit Terrormaßnahmen und Maſſenhinrichtungen und nennt dieſen Verſuch, ihre Herrſchaft, unter der das ruſſiſche Volk ſo piel zu leiden hat, aufrechtzuerhal⸗ 1 noch einen„Kampf für die Freiheit Ruß⸗ ands“. Ruſſiſche Bomber greifen Finnland an Aber ohne weſentliche Erfolge Im benachbarten Schweden bewahrt man Ruhe Drachtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 23. Juni. Nach einer Meldung des Korreſpondenten von „Svenska Dagbladet“ aus Helſinki haben geſtern früh zwiſchen 6 und 7 Uhr ruſſiſche Bomber au meh⸗ reren Stellen Finnlauds angegriffen. Um.05 Uhr hätten mehrere ruſſiſche Flugzeuge in auf finniſche Panzer⸗ ff ö h Schaden anzurichten. Um.51 Uhr hätten r Flugzeuge die Küſtenver⸗ teidigung von Alshär augegriffen, wobei zwar Feuer, aber kein neunenswerter Schaden eutſtanden ſei. Eine halbe Stunde ſpäter ſeien Bomben aus großer Höhe auf Schiſſe in den Schären von Albo abgeworfen worben. Finniſche Kriegsmaßnahmen EP. Helſinki, 23. Juni. Die finniſche Regierung hat folgenden Aufruf er⸗ laſſen:„Das ſelbſtändige, freie Finnland erwartet, — — „Wir wollen den Rücken frei haben Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley über den Sinn des Kampfes gegen Sowfelrußland dnb. Berlin, 22. Juni. Es war ſymbolhaft, daß Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley nach ſeinem ſeit Wochen feſtſtehenden Pro⸗ aramm am Sonntagmorgen vor vielen Tauſenden, die ihn vor und in der Jahrhunderthalle in Bres⸗ Jau begrüßten, in hiſtoriſcher Stunde das Wort er⸗ griff. Der heutige Tag erinnere uns an jene Zeit, ſo betonte der Reichsorganiſationsleiter, da wir den Kampf gegen den Marxismus begannen und damals ſchon dem Führer glaubten, der ohne„wenn“ und „aber“ die Entſcheidung zwiſchen dem Bolſchewismus als dem Triumph des Judentums und der neuen deutſchen Weltanſchauung predigte, es ſei immer ein Kampf zwiſchen zwei Welten geweſen, und nur ganz harmloſe Meuſchen könnten erheb⸗ liche Unterſchiede erblicken zwiſchen der Welt der Plutokratie eines Herrn Churchill und dem auf der gleichen materialiſtiſchen Ebene fußenden Bolſchewis mus. Beides ſeien Mächte der Verneinung, des Mammon, des Kapitalismus. Ihnen ſtehe gegenüber unſere Auffaſſung von Arbeit, Leiſtung, Ehre und Gemein⸗ ſchaftsgeiſt. Als Dr. Ley ausrief:„Der Glaube Adolf Hitlers hat Berge verſetzt, und ich glaube daran, daß dieſer Glaube an das deutſche Volk ſtärker iſt als die Welt der Plutokratie und des Bolſchewismus,“ wurde er minutenlang von ſtürmiſchen Beifall unterbrochen. Stalin habe ſich kürzlich dahin geäußert, daß Deutſch⸗ land nur noch bis Auguſt warten müſſe, dann ſei Rußland auch ſo weit. „Deutſchlaud wartet nicht, wenn es Zeit iſt!“ lerneuter ſtürmiſcher Beifall.) So mancher frühere Marxiſt habe wohl heute im erſten Augenblick ge⸗ dacht, warum machen wir Verträge mit den Ruſſen wenn ſie unſere Feinde ſind? Dieſe Pakte mußten verfucht werden, wie der Führer auch alles verſuck hat, um mit England in Frieden auszukommen. Rußland hat ſie gebrochen. Dieſe Mächte ſind eben nicht ſo vernünftig wie das deutſche Volk, und ſo mußte heute, wie der Führer ſagte, wieder einmal das Schickſal des Reiches in die Hand der Soldaten gelegt werden. Wir haben heute alle Chancen„Die beſte Wehrmacht, die beſten Maſchinen, die beſten Tanks und Flugzeuge, und die beſten Facharbeiter. Hitler Was würde es uns aber helfen., wenn wir gegen England den Krieg gewinnen und ſeine füdiſchen Verbündeten in Moskau würden dann über uns her⸗ fallen! Wir wollen den Rücken frei haben! (Lebhafter Beifall.) Wenn wir heute mit einem Führer, der vielleicht in tauſend Jahren einmal einem Volk geboren wird(raſender Beifall), mit einem Mann, der einmalig und erſtmalig iſt, der immer recht hatte und dem wir deshalb vertrauen, den entſcheiden⸗ den Kampf um die Freiheit wagen, daun wiſſen wir, daß wir es ſchaffen! (Stürmiſche Zuſtimmung.) Wer nicht kämpfen will, geht unter, heute oder morgen. Wenn wir unſer tägliches Brot für die Jahrhunderte ſicherſtellen wol⸗ len, dann jetzt! Bedingungslos folgen wir dem Führer, er wird es auch diesmal richtig machen. Wir kennen das Ziel: 1757 „Deutſchland wird frei ſein! CCC ² GAGAGAGGGcGGGcGGGPGGGGfGGGGGGGGbGßGGGßGGã ↄ VTVꝓVVbGbVbcVVVVVVVVCVTVCVCVVPVVVVVVTVVTVVPFPTPV————PVPVPVUPVCVPVPVCVCVCVFVFPFFCUVUVVVVUVUVCVCVVVVVCVCVUVVCUVVCVCVCVCV——ABVA——TV o 8 tul“:„Die Tage, die jetzt kommen, ſind die Schick⸗ ſalsſtunde einer Welt. Die Wehrmachtsberichte. die aus dem Oſten kommen, werden das Schweigen bre⸗ lüften, der uns monatelang alles verbarg, was zwiſchen England und Rußland an Zerſtörungs vorbereitungen gegen uns unternom⸗ men wurde.“ 8 Vor der Entwicklung im europäiſchen Oſten treten alle andere Phaſen des Weltintereſſes weit in den Hintergrund. Auf Tage hinaus wird das bleiben, Während noch vor wenigen Tagen übe all die Frage war: Wo kommt jetzt der nächſte Schlag gegen Eng⸗ land“ iſt heute dieſe Erwartung auf eine andere Frage geſtellt:„Wo fällt der nächſte Schlag in Sowjet⸗ rußland?“ Die Kopenhagener„Nationaltidende“ ſpricht da⸗ bei die Ueberzeugung aus, daß Hitler jedem ihm zu⸗ gedachten Schlag zuvorkommen kann. Das Blatt ſchreibt:„Auch von Dänemark ſei eine große Be⸗ ſorgnis gewichen, denn weder England noch Ruß⸗ land hätten Dänemark außerhalb der Kriegszone ge⸗ laſſen, wenn Hitler nicht zuvorgekommen wäre.“ „Die Welt hält den Atem an“, urteilt der„Zü⸗ richer„Tages⸗Anzeiger“ über die deutſche Abwehr⸗ aktion im Oſten. Die„Neue Berner Zeitung“ areint, die Ueberlegenheit und Schnelligkeit der Entſchlie⸗ zung ſeien immer bei Hitler. Im„Berner Bund“ iſt die Schlagzeile in der Sonntag⸗Sonder⸗Ausgabe: „Deutſchland gegen England in Sowjetrußland.“ „Die Verantwortlichen manchen europäiſchen Landes haben in dieſem Krieg eine falſche Wahl ge⸗ troffen. Polen und Norwegen, Belgien und Holland, Jugoflawien und Griechenland trieben ſolange Eng⸗ lands Spiel, bis ſie Englands Vaſallen wurden. Sie alle ſind geſchlagen und jedesmal ließ England das Land im Stich. Was wird England tun, weun So⸗ wietrußland am Boden liegt?“ Dieſe Frage ſtellt ganz nebenbei die Kopenhagener„Politiken“. Man braucht kein Weiſer zu ſein, um auf dieſe Frage heute ſchon eine Antwort zu finden. ſchläat zu, daß ein jeder ſeiner Mitbürger in dieſem Augenblick ſeine Ruhe und Selbſtbeherrſchung bewahrt, gelaſſen ſeine Arbeit verrichtet und ſeine Pflicht im feſten N auf die glückliche Zukunft unſeres Volkes epfüllt.“ Sämtliche in Finnland befindlichen Automo⸗ bi le, gleichgültig ob ſtie zur Verwendung fähig ſind oder nicht, müſſen in der Zeit vom 26. bis 28. Juni den Behörden zur Kontrolle übergeben werden. Das Arbeits⸗ und Verkehrs tiſterium hat eine Verordnung erlaſſen, w malle Arbeitsdienſt⸗ pflichtigen in Helſinki im Alter von 18 bis 59 Jahren aufgerufen werden, ſich in der Zeit vom 25. bis 28. Juni dieſes Jahres zum Arbeitsdienſt zu melden. Auf Grund des Kriegszuſtandsgeſetz hat der Staatspräſtdent eine Verordnung erlaſſen, durch die die Einrichtung eines ſtaatlichen Informations amtes beſtimmt wird. Dieſes Amt hat die Auf⸗ gabe, die Beſchaffung von Nachrichten und ihre Be⸗ kanntgabe zu vevanlaſſen u. die Ueberwachung des Rundfunks und der Nachrichten büros durchzuführen. Die Regierung hat weiter angeorönet, daß die bei der Sommerfeier am 24. Juni üblichen Feuer in dieſem Jahr zu unterlaſſen ſind. Abſolute Ruhe in Schwedon Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 28. Juni. Obwohl der Ausbruch des Krieges zwiſchen Deutſchland und Rußland die ſkandinaviſche Welt aus vielen Gründen ſtark berührte, nimmt Schweden die neue Lage mit bemerkenswerter Ruhe auf. Die Wirkung der Nachricht entſpricht nicht im geringſten der, welche die Ereigniſſe zu Beginn des Krieges und am 9. April 1940 hier hervorgerufen hat. Ueberall in Schweden gehen die Vorbereitungen zur Begehung des Mitſommerfeſtes, das nach altem Brauch im ſchwediſchen Kalender eine große Rolle ſpielt, weiter und die Menſchen, die zu dieſem Zweck aus den Städten auf das Land fluten, laſſen ihre Stimmung durch nichts beeinträchtigen. Der Schiffsverkehr zwiſchen der Inſel Gotland V 0 und dem ſchwediſchen Feſtland konnte in gewiſſem Umfang aufrecht erhalten werden. Am Sonntag⸗ abend erfuhr der Verkehr eine Verzögerung, konnte dann aber unter oͤem Schutz der Kriegsmarine durch⸗ geführt werden. Der italieniſche Wehrmachtsbericht (Funkmeldung der N M.) Rom, 23 Inni. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: N Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Luftkämpfen über Malta haben italieniſche Jäger ein Hurricaue⸗Flugzeng abgeſchoſſen. Britiſche Flugzeuge wurden im mittleren Mittel⸗ meer von italieniſchen Jagdfliegern geſtellt. Ein Bleuheim⸗Flugzeug wurde abgeſchoſſen. Zwei wei⸗ tere Blenheim⸗Flugzeuge wurden von der Flak ita⸗ lieniſcher Torpedobopte abgeſchoſſen. In Nordafrika hat die Luftwaffe der Achſen⸗ mächte ihre Angriffe gegen Verſorgungsaulagen, Stellungen und Unterkünfte des Feindes in Tobruk fortgeſetzt. Britiſche Flugzeuge führten einen neuen Angriff gegen Bengaſti. In Oſtafrika hat ein Vorſtoß der italieniſchen Beſatzung von Volchefit(Gondar) ſtarke feindliche Trupps in die Flucht gejagt. Bulgariſche Miuiſter beim König. Der bulgariſche König Boris empfing den Außenuminiſter Iwan Po⸗ poff, den Krieasminiſter General Daskaloff und den Innenminiſter Gabrowſky zur Berichterſtattung. Hauptſchriftletter und verantworklich für Politik: Dr. Alois Win bauer Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitumz Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim. R I, 4% Zur Zelt Prefsliſte Nr. 12 gültig 10 40 1 1 10 . . C 1 1 N-. eee 2.. e. e. CCC 1 Sierk.“ dub. W. Juni(PR.) Mit der Vernichtung von 26 feind⸗ lichen Maſchinen haben die am Kanal auf der Wacht liegenden deutſchen Jäger den briti⸗ ſchen Verſuch beantwortet, in groß angelegtem Angriff in das beſetzte franzöſiſche Gebiet einzu⸗ fliegen. Oberſtleutnaut Galland, deſſen Geſchwa⸗ der den gemeldeten wunderbaren Abwehrſieg erringen konnte, erhielt vom Führer nach ſeinem dabei erzielten 67., 68. und 69. Luftſieg als erſter Offizier der Wehrmacht die Schwerter zum Ei⸗ chenlaub des Ritterkreuzes verliehen. Oberſtleutnant Galland (Scherl,.) Es war wirklich ein heißer. Tag in jeder Be⸗ ziehung. Schwer laſtet die Mittagsglut über der Kanalküſte. Die Männer des Flugmeldedienſtes kann ſie nicht zu Ferienträumen verlocken„Alarm“. Noch geben die 21 Abſchüſſe des 17. Juni den Stoff aller Geſpräche ab, da ertönt das allzeit erwartete, das überraſchend kommende Wort:„Alarm!“ Schon wird von der Küſte aus der Feind ſichtbar. Eine wahre Wolke von Flugzeugen. Geſchloſſen, an den plumpen Umriſſen erkennbar, Bomber— neun Briſtol⸗Blenheim zählei wir ſpäter— aufgelockert der Horniſſenſchwarm der Jäger— Spitfire und Hurricanes ſind es in buntem Gemiſch. Und zwar nicht weniger als 50. Die Maſchine des Kommodore hat ſich als erſte des alarmierten Verbandes vom Platz dem Feind entgegengehoben. Wie angekettet folgt ihm ſein Katſchmarek. Als Oberſtleutnant Galland den Geg⸗ ner ins Blickfeld bekommt, fliegt er tiefer als der Feind, und ſein Verband hat noch nicht den Anſchluß an die Führermaſchine herſtellen können. Aber der Kommodore weiß, ohne ſich vergewiſſern zu müſſen, daß ſeine hundertmal bewührten Kameraden hinter ihm herhetzen. Und ſo nimmt er den jedem Zu⸗ ſchauer vollkühn erſcheinenden Kampf im Verhältnis :50 auf. 5 5 Kommodore Galland geht der Sache aleich auf den Grund. Die Bomber ſind ſein Ziel. Die Zahl ſeiner Feuerſtöße iſt nur gering, aber wie maanetiſch angezogen fegen die Spuren der Munition hinüber zum Rumpf des ſich erbittert weh⸗ renden Feindes. Plötzlich ſchweigt das Gegenfeuer, die Blenheim fängt an zu brennen, zwei ihrer In⸗ ſaſſen retten ſich im Hechtſprung mittels Fallſchirm — aus iſt der Kampf. Schon hat der Kommodore den nächſten Gegner vor, ſchon iſt das Gros der Meſſerſchmitt⸗Maſchinen heran und ſtürzt ſich wie eine hungerige Meute auf die Engländer. Eine zweite Blenheim ſpuckt vor den Garben des Oberſtleutnants zwei Fallſchirme aus und geht anit dicker Rauchfahne im ſteilen Winkel herunter, um im Waſſer aufklatſchend, in Trümmer zu zerſpringen. Ringsumher aber entrollt ſich das grandioſe atem⸗ beraubende Bild einer großen Luftſchlacht aufgelöſt in Einzelkämpfe, in denen noch eine Anzahl Spitfire kopfüber den Todesflug antreten. Das Abdrängen der Briten beendet die Schlacht. Der Verband iſt zerſprengt, ihre Aufgabe unerfüll⸗ Har. Die große Luftſchlacht über dem Kanal 84 Briten heruntergeholt Oberſtleutnant Galland erringt ſeinen 69. Luftſieg Vielleicht glaubten die Engländer wenigſtens un⸗ mittelbar nach dem Kampf anit einem kurzen Lorbeer⸗ ſchlummer ihrer Beſieger rechnen zu können. Um 16.30 Uhr wiederholten ſie ihren Angriff, diesmal aus verſchiedenen Richtungen. Am wenigſten aber hatte in der Zwiſchenzeit unſer Bodenperſonal ge⸗ ſchlafen— längſt waren die Jagdmaſchinen wieder ſtartklar. Die Eile des Starts brachte es diesmal mit ſich, daß der Kommodore im erſten Augenblick ganz allein dem Verband der zehn feindlichen Bom⸗ ber und 30 bis 40 Jägern gegenüberſtand. Er zögerte auch jetzt nicht eine Sekunde mit dem Angriff, in 1 darauf die Schar ſeiner Kameraden ein⸗ griff. g Nicht weniger als 34 Engländer hackten die Feuerſtöße unſerer Jäger aus dem Gewimmel der Gegner heraus. Oberſtleutnant Golland aber konnte ſeinen 69. Luftſieg verbuchen. Zwei hat ſich aus dem verſprengten Schwarm die Flakartillerie noch her⸗ untergeholt. Mit 26 verlorenen Flugzeugen haben die Briten teuer die Lehre bezahlt, die ihnen erteilt 15 5 daß am Kanal jederzeit eine eiſerne Wacht ſteht. Mölders ſchoß den 72. Gegner ab dnb. Berlin, 22. Juni. Oberſtleutnant Mölders ſchoß am 22. Juni ſeinen 72. Gegner in der Luft ab. Der Führer hat ihm aus dieſem Anlaß das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzers verliehen und ihm nachfolgendes Telegramm geſanodt: „Zn Ihrem heute erfochtenen Luftſiege über⸗ mittle ich Ihnen meine beſten Wünſche. Im Anſehen Ihres immer bewährten 8 verleihe ich Ihnen als zweitem Offizier der deut⸗ ſchen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes“. Weiter mit voller Kraft gegen England London muß den ſchweren Schlag gegen Southampton zugeben (Funkmeldung der NM.) 8 Stockholm, 23. Juni. Wie aus einer Reuter⸗Meldung hervorgeht, hat man dort den im OK W⸗ Bericht vom Sonntag ge⸗ meldeten neuen ſchweren Schlag ſtarker deutſcher Kampffliegerverbände gegen die Hafenſtadt South⸗ ampton und die weiteren Angriffe gegen die britiſche Inſel zugegeben. In der üblichen verklauſulierten Sprache heißt es darüber in dem Kommuniqué des Luftfahrtminiſteriums und des Miniſteriums für die innere Sicherheit: „In der Nacht zum Sonntag entfaltete der Feind eine größere Luftätigkeit über England als in den vorhergehenden Nächten. Es fand ein lebhafter An⸗ griff geen eine Stadt im Süden Englands ſtatt, wo Opfer und Schäden verurſacht wurden. Ferner wurden Bomben im Süden und Südoſten Englands abgeworfen. In Schottland wurden durch Bomben⸗ abwürfe Schäden und eine kleine Anzahl von Opfer verruſacht.“ König Boris erhielt den Pribina⸗Orden. Der bulgariſche König wurde anläßlich ſeines Beſuches in Preßburg vom flowakiſchen Staatspräſidenten mit dem Kribina⸗Orden mit goldener Kette, der höchſten ſlowakiſchen Auszeichnung, dekoriert. Kardinal von Tunig für die Politik Peétains. Der Kardinal von Tunis Bounod hat an alle Katho⸗ liken von Tunis die Aufforderung gerichtet, der Politik Marſchall Pétains zu folgen und der Sache Pétains volles Vertrauen entgegenzubringen. Juul obi uiu¹νuU Jute: Zum 23. Juni 1941. 8 Küſte bis zur Gironde⸗Mündung beſetzt. La Ro⸗ chelle und Rochefort genommen. Vormarſch auf Gre⸗ noble und Chambéry. Weitere Werke der Maginot⸗ Linie genommen. Deutſche Jäger ſchießen zwei britiſche Kampfflug⸗ zeuge bei Calais ab. Von etwa g britiſchen Flug⸗ zeugen, die am Nachmittag in die Niederlande ein⸗ zufliegen verſuchten, werden 6 durch Jäger und Flak⸗ artillerie abgeſchoſſen. Unterſeeboot verſenkt 16 000⸗Tonnen⸗Tauker. Heldentums Aus Welt und Leben Leeder eeeeeeeeeadagagaddddddaddd Nichts als Dummheiten Von Werner Oellers Der Nachtſchnellzug Berlin Köln fuhr in den dämmernden Morgen. Vom Lärm eines weſtdeut⸗ ſchen Bahnhofs, dem Aus⸗ und Einſteigen der Leute, dem Schreien der Zeitungswerkäufer erwachte ein Schlafender in ſeiner Ecke; doch verharrrte er. ſchlaf⸗ trunken hinträumend in ſeiner halb liegenden Stel⸗ lung, bereit, den Schlaf ſofort wieder aufzunehmen. Als aber eine Dame ſich ihm gegenüber auf dem freigewordenen Eckplatz einrichtete, verwandelte ein Ausdruck böſer Ueberraſchung ſein ſchlafmüdes Ge⸗ ſicht, er richtete ſich auf. Die Dame öffnete das Fen⸗ ſter und lehnte ſich hinaus, um einem Draußenſtehen⸗ den Lebewohl zu ſagen. Ihre klangvolle Stimme ſchien den Mann aufs neue zu erſchrecken; er er⸗ rötete und nahm den herabhängenden Mantel ein wenig vors Geſicht. Aus ſolcher halber Deckung ſah er auf die Winkende, auf das ebenmäßige Profil des edlen Geſichts, das ſich dem zurückbleibenden Bahnſteig mit den Blicken folgend, ihm mehr und mehr zudrehte. So ſchloß er wieder die Augen und zog den Mantel noch weiter vor. Die friedliche Entſpanntheit der Züge. die jedem Schlafenden eigene, faſt überirdiſche Ruhe war nun aus dem Ge⸗ ſicht genommen, doch würde er auf dieſe Weiſe, halb verdeckt und mit geſchloſſenen Augen, nicht erkannt werden von einem Menſchen, den er ein einziges Mal in ſeinem Leben geſehen hatte, vor langer, lan⸗ ger Zeit. Als er jetzt verſtohlen zu der Frau hin⸗ überſchaute, die unbewegt, mit weißem, ein wenig traurigen Geſicht aus dem Fenſter blickte, waren ihm die Ereigniſſe jenes Abends wieder ſo nahe, als erlebte er ſie von neuem. als träte er, der Referen⸗ dar, wiederum zu der Schönen, die einer fröhlichen Zecherſchar ſtille Tiſchgenoſſin war. Erſtaunt ſah ſie auf den Fremden, der einen Tanz von ihr begehrte, erhob ſich dann raſch und reichte ihm den Arm. Selten hatte er eine Tänzerin gehabt, die ſo an⸗ mutig und leicht, faſt ſchwerelos, ſeiner Führung folgte, die ſo hingegeben ſchien an öͤie Harmonie von Bewegung und Muſik(ob es gleich nur das häm⸗ mernde Spiel eines alten Klaviers war), daß ſie dar⸗ über alles andere zu vergeſſen ſchien. Wortlos brachte er ſie an ihren Platz zurück. Doch wieder und wieder ging er, ſie zu bitten, und jedesmal folgte ſie ihm. ungeachtet der Neckereien, mit denen ihre Tiſch⸗ genoſſen, man bemerkte es deutlich, ſie nicht ver⸗ ſchonten. Auf ſeine belangloſen, leicht hingeſtreuten Worte erwiderte ſie agnit knappen Artigkeiten oder mit einem zuſtimmenden Lächeln und dann geſchah es wohl, daß er ſeinen Arm feſter um ſie legte und ſie näher an ſich zog. Ihr ſchmales Geſicht ſchien beglänzt von einer reinen, lautern Freude, und das Glück des wortloſen Einvernehmens. das zwiſchen ihnen war, betörte ihn. Die Uhr ging auf Mitter⸗ nacht, als er, den nahen Abſchied vor Augen, fragte, ob man nicht für ein paar Augenblicke an den Rhein gehen ſolle, ein wenig Kühlung zu ſuchen. Nach einem kleinen Zögern nickte ſie Zuſtimmung. Seine Stirn glühte von Tanz und Wein, und in ſeinem Innern war ein ſeliges Drängen: die Luft, wenn auch kühl, war ſüß von der Blüte der Reben. So ge⸗ ſchah es, kaum waren ſie aus dem Lichtſchein der Fenſter hinausgetreten, daß er das Mädchen an ſich zog und ihre Lippen ſuchte. Mit großer Gewalt ſtieß die Ueberraſchte ihn von ſich.„Schämen Sie ſich! ſagte ſie mit zitternder Stimme;: ſchon hatte ſie ſich gelöſt und lief den Gartenweg hinauf, dem Gaſthaus xu. 5 Er aber, aus einem Traum erwacht, hatte nicht mehr die Kraft, ihr zu folgen. Hilflos und faſſungs⸗ los, ſpürte er nichts als Erniedrigung und Enttäu⸗ ſchung. Als ſei er plötzlich müde geworden, ging er langſam hinab an den Strom, wo im treibenden Waſſer die Sterne ſich ſpiegelten. Er hörte die fröh⸗ liche Tiſchgeſellſchaft ſingend und lärmend das Wirts⸗ haus verlaſſen, er hörte die Motoren ihrer Wagen aufbrummen und ſtarrte den enteilenden Lichtern nach bis nichts mehr zu ſehen war. 5 Jetzt ſaß ſie, die ihn erniedrigt hatte, in Reich⸗ weite vor ihm. Heute dachte er anders über das, was geweſen war(wie über alle Dinge der Jugend), aber für ſtie war er kein anderer geworden. Vom Mantel halb verdeckt, öffnete er ein wenig die Augen und ſchaute auf die Frau. Unverwandt ſah ſie aus dem Fenſter; die ſchmale Rechte, die die Handtaſche hielt— einſt hatte ſie um ſeine Schulter gelegen— trug einen Ehering. Nein, er wollte kein„Wieder⸗ ſehen“, mochte es auch feige ſcheinen. Oder ſollte er nach zehn Jahren um Entſchuldigung bitten für eine Torheit, die, war ſie auch noch ſo töricht geweſen, alle Ehrlichkeit und Lauterkeit in ſich beſchloſſen hatte? Lieber ſpielte er das kindiſche Spiel der Ver⸗ ſtellung und des Verſteckens. Die Frau erhob ſich, der Zug lief durch die Außenviertel von Düſſeldorf. Der Mann, ſich ſelber lächerlich, hielt die Augen geſchloſſen. Plötzlich war es ihm, als blicke die Frau auf ihn herab, und faſt im Augenblick fühlte er eine Hand auf ſeiner Schul⸗ ter. Wie von weitem hörte er die Stimme:„Ent⸗ ſchuldigen Sie! Ich wollte aber nicht gehen, ohne Ihnen Lebewohl geſagt zu haben. Ich habe das da⸗ mals verſäumt.“ Er war aufgeſtanden, ſein Geſicht glühte. Er ſah, wie ſie lächelte, und wieder hörte er ſie ſprechen: „Nun ſind wir zu alt geworden, zu alt für Dumm⸗ heiten, zu alt für Klugheiten. Leben Sie wohl, mein Freund, ich habe Sie nicht vergeſſen.“ Sie gab ihm die Hand und ging. Mit unſteten Augen ſah er ihr nach, wie ſie, ohne ſich umzudrehen, im Gewühl der Menſchen verſchwand. pr—— Nervenknoten werden elektriſch getötet“ Der Dirgktor der Chirurgiſchen Univerſttäts⸗ Klinik in Heidelberg, Profeſſor Dr. Kirſch⸗ ner, hat ein intereſſantes operatives Verfahren zur Heilung der qualvollen Trigeminus⸗Neuralgie entwickelt. Es gibt Dauerſchmerzen, die Jahre und Jahr⸗ zehnte anhalten können. Ihre Qual iſt oft ſo groß, daß ſie den Menſchen zur Verzweiflung bringen können. Die üblichen Betäubungsmittel wie Aether. Chloroform, Kokain oder Morphium können bei die⸗ ſen Nervenerkrankungen nicht ſtändig angewendet werden, da hierdurch der Patient völlig zugrunde⸗ gerichtet würde. Beſonders ſchwer wirkt ſich dieſer Umſtand bei chroniſchen Neuralgien des Trigeminus, des dreiteiligen Geſichtsnerven, aus, der ſich an beiden Kopfſeiten bis zu den Schlä⸗ fen hinaufzieht. Wenn die Krankheit nur den erſten Aſt betrifft, was der häufigſte Fall iſt, ſo ſind die Schmerzen auf das obere Augenlid und die Stirne beſchränkt. Iſt der zweite Nervenaſt der Sitz der Neuralgie, ſo treten Schmerzen im unteren Augen⸗ lid, in den Naſenflügeln der Oberlippe und in der oberen Zahnreihe auf. Bei der Erkrankung des dritten Aſtes aber werden die Schmerzen hauptſäch⸗ lich in der unteren Zahnreihe ud neben dem Kinn ſo⸗ wie in der Unterlippe verſpürt. Die Urſachen der Trigeminus⸗Neuralgie können Erkältungen, Geſchwülſte, aber auch Fremdkörper wie Bleiſtücke und Knochenſplitter nach Schußher⸗ letzungen ſein, die auf einen Nervenaſt drücken. Teils macht ſich die Krankheit nur durch einen dumpfen Schmerz, teils durch plötzliche heftige Schmerzanfälle bemerkbar. Letztere, die oft ohne jeden äußeren Anlaß, mitunter aber auch nur bei der Bewegung eines Geſichtsmuskels auftreten, ſind unſagbar qualvoll und können ſich bis zu den furcht⸗ barſten Geſichtskrämpfen ſteigern. Da das Empfin⸗ dungszentrum des Trigeminus mitten im Gehirn ſitzt, iſt es äußerſt ſchwierig, ihm operativ beizu⸗ kommen. Trotzdem hat man früher verſucht, durch teilweiſe Entfernung, Durchſchneidung oder Strek⸗ kung des Geſichtsnerven die Neuvalgie zu beſeitigen. In einem Falle hat ſogar ein Achtzigjähriger dieſen ſchweren chirurgiſchen Eingriff überſtanden und dar⸗ nach noch acht Jahre gelebt. Der Direktor der Chirurgiſchen Univerſitäts⸗Kli⸗ nik in Heidelberg Profeſſor Dr. Kirſchner hat nun ein intereſſantes neues Verfahren zur Heilung der Trigeminus⸗Neuralgie entwickelt. Es wurde zu dieſem Zweck eine Nadel konſtruiert, die am Schädel angeſetzt wird. Unter ſtändiger Benutzung des Röntgenbildes treibt man ſie bis zu dem Ner⸗ venknoten im Zentrum des Gehirns vor, der mit dem Trigeminus unmittelbar in Verbindung ſteht. Sowie oͤie Nadel dieſen Punkt erreicht hat, wird ſie an der Spitze elektriſch geladen. Blitzartig zerſtört in dieſem Augenblick der Strom den angebohrten Nervenſtock. Der Kranke iſt damit von ſeinem Let⸗ den für immer beireit, da er ja Schmerzen im Ge⸗ ſichtsnerv nicht mehr zu empfinden vermag. Dieſe geniale Methode, die Elektro⸗Koagulation genannt wird, bedeutet einen neuen, unerhörten Triumph der deutſchen Chirurgie und wird heute auch ſchon von anderen Aerzten erfolgreich angewendet. Zh Theater, Muſik und Kunſt in Kürze Der Hamburger Geiger Max Menge vollendete das ſechzigſte Lebensjahr. Menge, der als Interpret der gro⸗ ßen Violinwerke von Bach, Brahms, Reger und auch als Vorkämpfer für zeitgenöſſiſches Schaffen in ausgedehnten Konzertreiſen hervorgetreten iſt, lebt ſeit 1903 als ge⸗ ſchätzter Pädagoge in ſeiner Vaterſtadt. MHacnus und die asd ROMAN VoN PAUL SEROGLAR-SsHROER 23 Die Leute hier oben in dieſer Einöde, die nur das, wußten, was einmal ein wandernder Lappe ihnen berichtet hatte, oder auch ein Menſch aus Eide mitbrachte, der ſich vielleicht hierhin verlor, weil irgendeins ſeiner Tiere ſich zum Field hinauf ver⸗ irrt hatte: ſeht, die Leute dieſer Einöde machten nun weite Wege zueinander. Es hatte ia aufgehört zu ſchneien. Auch war es ſo, als habe Sierks Ankunft die graue Himmelslaſt zerſprengt, denn bald ſchwamm diekes Grau weg, auf Schweden zu, gen Finnland, und hinter ihm tauchte ein Blau auf, das den Himmel für Stunden glashell machte. 5 „Sivert Sierk iſt ein Schönwettermann!“ ſag⸗ ten die Leute im Field. Der eine oder andere hatte bemerkt, daß Sierk wiederkehrte, und ſo war es ihnen 8 nicht entgangen, daß neben ihm her dieſe unheimliche Hexe über den Schnee glitt. Da kam ein mächtiges Erſtaunen über die Men⸗ ſchen. Und wenn ſie auch weit, weit auseinander wohnten, wenn die Einſamkeit ſie ſchweigſam ge⸗ macht hatte, ſo waren ſie eben doch nur Menſchen geblieben. Und da dem ſo war, und ſite von Siverts Heimfahrt etwas ganz anderes erwartet hatten. ſo ſtanden ſie nun vor einem Rätſel. Was ſie erwarte⸗ ten, wußten ſie zwar ſelber nicht. Aber konnte es etwas anderes ſein als etwas Grausliches Furcht⸗ bares, Unvorſtellbares... Schwelte nicht aus der Unheimlichkeit dieſer Rieſin in Männerkleidern, aus ihren geheimnisvollen Wegen, aus ihrer Bluttat, dem Brande, dem Kerker, dem Diebſtahl der Gam⸗ me, ichwelte nicht auch aus den nächtlichen Schüſſen, die dieſe Leute erſchreckt hatten, neue Gewalttat auf? Neues Blut? 5 5 Alſo machten dieſe Menſchen nun weite Wege zu⸗ einander: „Sierk iſt wieder angekommen!“ „Ja, ich hab' das auch bemerkt!“ „Sahſt du auch, wer bei ihm war?“ 5 „Er wird ſich eine Frau mitgebracht haben. „Dann haſt Du ſie wohl nicht erkannt?“ „Deutlich nicht. Aber ſie war gleich groß wie „Die Teuflin war's, vor der wir uns bekreuzen!“ as? Die Mörderin?.. Die Brand⸗ ſtifterin?“ „Ja„ die ihm die Gamme wegnahm!⸗ „* „Und er ging mit ihr in dieſe Gamme?“ „Das iſt's jal... Sie iſt noch bei ihm!“ „Wie erklärſt du dir das?“ i „Ich weiß nicht. Ich weiß nur, daß Sierk im Holz und im Vorratshaus arbeitete, während ſie in der Gamme hantierte, als ſei das das Selbſtver⸗ ſtändlichſte von der Welt!“ „Ja. m ſie iſt eben eine Hexe!“ „Und da wird ſie ihn verhext haben!“ „Vielleicht braute ſie ihm einen Trank?“ „Alles iſt ihr zuzutrauen!“ 5 „Oder auch: ſie verführte ihn, buhlte mit ihm.“ „Wer weiß.. auch das iſt möglich!“ So ſchwatzten die Menſchen, weil etwas ganz Un⸗ erwartetes eingetreten war, das ſie nicht verſtehen konnten, und ſie redeten und deutelten ſo viel weil dies Unerwartete wie etwas unſagbar Erregendes von Sierks Gamme aus in die dumpfen Gehirne ſchwang. Und da ſie damit nicht fertig werden konnten, kreiſten ihre aufgeſcheuchten Gedanken immer wieder zurück zu der einzigen Erklärung, die ſie fanden: daß Beret Kjerſti eine Hexe ſei mit dem Leibhaftigen und allen böſen Geiſtern im Bunde ſtehe, und daß Sivert Sierk ihr verfallen ſein müſſe. Wenn er ihr aber verfallen war, dann aing er auch in ihr gehei⸗ mes und unheimliches Teufelswerk ein. Dann aber gehörte er nicht mehr wie früher zu ihnen, ſondern nur noch zu dieſer Mörderin und Brandlegerin! Was als wirre Erregung die Einſamkeit dieſer Menſchen hoch oben im ſchneeverharſchten Field durch⸗ brochen hatte, das ſchwang jetzt zu Sierk und Beret zurück und häufte um ſie einen heimlichen Wall von Mißtrauen, von Abneigung. ja von erſt verſteckter und dann immer offener Feindſeligkeit. Und gerade weil Beret und Sierk das zunächſt nicht bemerkten, da ſie ſich nur an ihre Arbeit hielten und um ſonſt nichts kümmerten, verſtärkte ſich das feindliche Ver⸗ halten der anderen immer mehr, und während es bislang nur Beret gegolten hatte, ſchloß es jetzt auch Sierk mit ein. 5 Der kam erſt dahinter, als er kurze Zeit nach ſeiner Heimkehr zum erſten Male wieder einen Jagd⸗ gang unternahm. Auf dieſem Wege kam er in die Nähe einzelner Gammen und ſah hier einen Mann, dort einen Burſchen arbeiten. Da er alaubte, daß ſie zu ihm herſchauten, winkte er ihnen in der Freude, wieder im Field zu ſein und ein bekanntes Geſicht zu treffen, zu. Der Mann und der Burſche aber winkten nun nicht etwa erfreut zurück. ſondern ſie beugten ſich über ihre Schaufel oder Hacke. Sie wer⸗ den mich nicht geſehen haben dachte er. Er pfiff ſogar vor ſich hin, ſo froh war er. Kaum eine Wegſtunde ſpäter aber empfand er das, was hier noch Zufall hätte ſein können, als deut⸗ liche Gegnerſchaft. Er kam in der Richtung zum Jökul hin an eine Gamme, deren Leute ihm befreun⸗ deter waren, als die meiſten anderen im Field. Er ſah die Frau in der Tür ſtehen. Sie hielt das Jüngſte auf den Armen, dick vermummt, und ſonnte ſich wohl ein wenig. Er rief ſie mit Namen an und ging zu ihr hin. Sie lachte aber nicht ſo wie ſonſt, freundlich und unbefangen, ſondern ſie ſah ihn ſtarr an. Auch fiel ihm auf, daß ſie ihn nicht aufforderte. einzutre⸗ ten, was ſie früher ſtets getan hatte. Da er aber das nicht ausdeuten konnte, lachte er.„Du ſtehſt da wie erſtarrt! Bin ich ein Troll oder Schwarzalbe? Was machſt du für Geſchichten?“ Sie fragte nur:„Willſt du Karel ſprechen?“ „Natürlich will ich das!“ Da verſchwand ſie, rief den Mann. und der er⸗ ſchien ebenſo unfreundlich:„Was führt dich her, Sierk?“ „Die Jagd, wie du ſiehſt!... Aber ſoll ich nicht wie ſonſt einen Becher Milch bei dir trinken?“ „Wenn du Durſt haſt, will ich ihn dir gerne her⸗ ausbringen, Sivert Sierk!“ Der ſtutzte, hatte plötzlich ein unangenehmes Empfinden, war ſich aber unklar darüber, was das bedeuten ſollte.„Saga mal. ihr ſeid ſo ſonderbar! Warum ſtehſt du in der Tür, ohne mich eintreten zu laſſen?“ „Weiß ich, ob du nicht einen böſen Geiſt in meine Gamme mitträgſt? Meine Frau hat ein Kleines!“ „Ja, das weiß ich doch!.. Meinſt du ich wollte ihm was antun— oder dir und deiner Frau?“ „Mit Willen ſicher nicht, Sierk!.. Aber es iſt beſſer, wenn du draußen bleibſt! Deinen Becher Milch ſollſt du haben.“ g „Ich verzichte dann lieber darauf!... Es ſei denn, du ſagſt mir offen heraus, was in dich gefahren iſt!“ Der Mann wand ſich ein wenig, ſagte dann aber: „Man ſagt, daß du mit einer Hexe hauſeſt.“ „Du meinſt wohl Beret Kjerſti?“ 5 „Ich meine das Teufelsweib, das den Göſſal in GEide ſchlug, das ſein Haus anzündete, das aus dem Kerker kam und dir die Gamme wegſtahll... Sie verhexte dich, ſaat man.“ „Was tat ſie? Mich verhexen?. Was für einen baren Unſinn redeſt du denn da vor mir?“ „Sie buhlt auch mit dir, ſagt man!“ Sivert Sierk wußte nun nicht mehr, was er auf ſolchen Unſinn antworten ſollte. Der Zorn überkam ihn und er wurde heftig:„Mann, hüte deine Zunge!“ gedeb ſag nur das, was man ſagt!“ bedeutete der andere. „Dann mußt du mir doch wenigſtens genau an⸗ geben, was das alles iſt?.. Was ſagt anan?. Ich weiß und kann das beſchwören, daß Beret Kjerſti un⸗ ſchuldig iſt. Was alſo wißt ihr denn? Ich aber weiß beſtimmt, ſie ſchlug Göſſal, als er ſie tätlich angriff! Und weiter weiß ich, Göſſal ſelbſt legte Feuer an ſein Haus!“ Der andere zweifelte:„Warum ſollte ein Mann das tun?“ „Weil er Schulden hatte! Schulden bei meinen Leuten in Odde! Und weil er dieſe Schulden aus der hohen Brandverſicheruna decken wollte, um nicht gepfändet zu werden!“ „Das glaube ich nicht!“ ſagte der andere kurz und verwies auf einen Lappen. der die Kunde brachte, verwies auch auf den Mann aus Eide, der herauf⸗ gekommen war. nach ſeinem verirrten Tier zu 11„Wir alle wiſſen das anders!“ ſagte er noch⸗ mals. „Ich aber ſage dir und allen, daß das nicht wahr iſt!“ begehrte Sierk heftig auf.„Und ich muß es doch wiſſen, weil ich in Odde und Eide war! Lange ge⸗ nug, um von Göſſal ſelbſt etwas zu erfahren, einem Schuldbekenntnis gleichkommt!“ (Fortſetzung folgt) Für Saume, Sand uud lla ss er? — in diesem Zeichen steht das schöne Juni-Heft der neuen repräsentativen Zeitschrift „Ill MI E. Monatliche Auslese besten Modeschaffens Modelle- Stoffe Zubehör Heute neul Heft RM x. 50 VERLAG OTTO BETTER LEBIVZ IG. BERLIN. WIERN was Wie ſie alle in Deutſch und von Staatsrat Dr. h. e. Heſſe. für die im Lichtſpielhaus„Apollo“ Raum gefunden worden war. Geſamt⸗Oodenwaldklubs, Staatsrat Dr. B. c. Heſſe. gedachte zunächſt der Toten des abgelaufenen Ge⸗ * Mannheim, 23. Juni. Sonnenuntergang 23. 6. 21.3 1 . Mondaufgang 23. 6..41 Sonnenaufgang 24. 6. 5. 25 9 Monduntergang 23. 6. 20.08 Gahon blůühn oͤie gectenroſen. 5 Daß Mannheim in den gärtneriſchen Anlagen rinas um den Waſſerturm einen Schmuckplatz beſitzt, um den uns größere Städte unſeres deutſchen Vaterlandes beneiden— beſonders wenn er in der ganzen ſoͤmmerlichen Pracht ſeiner vielfarbigen Blu⸗ menzier dem Auge des Beſchauers ſich darbietet—, iſt eine ſchon häufig anerkannte und allgemein be⸗ kannte Tatſache. 5 Wir beſitzen aber am Ring noch einen zweiten, ſtadtgärtneriſcher Kunſt entſprungenen Schmuckplatz, an dem, weil er etwas abſeits vom großen Fußgän⸗ gerverkehr liegt, viele achtlos vorbeigehen. Gemeint iſt die große Wieſe zwiſchen Straßenbahndepot und OeEch⸗Bahnhof. An Umfang kann es dieſe Grün⸗ fläche am Friedrichsring mit dem Schmuckplatz um den Waſſerturm kühnlich aufnehmen; ihre Pflan⸗ zen⸗ und Blumenausſtattung dagegen beſchränkt ſich vorläufig noch auf ein räumlich beſcheidenes Maß: auf ein Blumenbeet an der Oſtſeite der Fläche. Die⸗ ſes Fleckchen Erde jedoch ſteht an Pracht und Schön⸗ heit der auf ihm ſproſſenden und blühenden Kinder Floras den Anlagen vor dem Zugang zur Heidel⸗ berger Straße in nichts nach. Die Stadtgärtnerei hat dort eine Sammluna der unterſchiedlichſten ein⸗ Hheimiſchen und aus dem ſüdlichen Ausland kommen⸗ der, ſeit etwa einem Jahrzehnt in der deutſchen Blumengärterei ſich mehr und mehr einbürgernder buntblühender Pflanzen angelegt. wie ſie reichhal⸗ tiger kaum gedacht werden kann.„Wer kennt die Blumen, nennt die Samen, die alle hier zuſammen kamen“, könnte man ein bekanntes Zitat variieren. Lateiniſch heißen. weiß nur der Züchter, der ſie ſeinem Glashaus entnom⸗ men und ſie als beſonders dauerhaft und wetterfeſt der Freiluft und dem freudigen Schutz des Publi⸗ klums anvertraute. Dieſes, aus noch nicht ſchul⸗ pflichtigen Kindern und dieſe betreuenden größeren Geſchwiſtern, jungen Müttern und älteren Groß⸗ müttern, etlichen Großvätern, untermiſcht mit zeit⸗ habenden Skatſpielern uſw. beſtehend, findet ſich bei einigermaßen günſtigem Wetter täglich auf der lan⸗ gen Bankreihe gegenüber dem Blumenparadies der großen Wieſe ein, um ſich zu erholen; jedes auf ſeine Art. Gegenwärtig iſt der Aufenthalt dort ein aanz be⸗ ſonderer Genuß: ſeit einigen Tagen ſtehen nämlich die beiderſeits des Blumenbeetes dicht angepflanz⸗ ten Heckenroſenbüſche in voller Blüte. Hunderte der weißroſafarbenen Wildlinge unter den zahlreichen Abarten der ſtolzen„Königin Roſe“ ver⸗ breiten ihren zarten Duft. eine kunſtgärtneriſch aus⸗ geklügelte Flankierung des Blumenbuketts bildend, aus deſſen Mitte eine Gruppe hochſtengeliger blauer Kerzen— von proſaiſch eingeſtellten Leuten„Lam⸗ penputzer“ geuannt— beſonders augenfällig her⸗ vor ragt. Iſt es zu viel geſagt, wenn die aroße Wieſe am Friedrichsring als kleiner Schmuckplatz angeſprochen wird! a Seinen 75. Geburtstag feiert morgen Herr Philipp Netzer, Mannheim⸗Neckarau, Roſenſtr. 11. Unſeren Glückwunſch! Hauplverſammlung U Weinheim, 22. Juni. Vor⸗ und Nachmittag des 21. Juni waren den Beratungen des Hauptvoörſtandes, Hauptausſchuſſes und Wegebezeichnungsausſchuſſes gewidmet. Der Reigen der Großweranſtaltungen mit dem a Begrüßungsabend g in der Müllheimer Feſthalle, zu dem ſchon die aus⸗ wärtigen Wanderfreunde, geladene Gäſte und die Mitglieder und Gönner des Zweigvereins Wein⸗ heim in übergroßer Anzahl erſchienen waren Der Vorſitzende des Zweigvereins Weinheim konnte u. a. die Vertreter von Partei, Stadt, Unterrichtsmini⸗ ſterium, Reichsbahn, Forſtbehörde uſw. begrüßen. Beſonderer Gruß galt den bei der Wehrmacht be⸗ findlichen Wanderkameraden. Weiter erwähnte er, daß in dieſem Jahre 50 Jahre ſeit der Gründung des Zweigvereins Weinheim vergangen ſind. Die Feier dieſes Ereigniſſes ſoll jedoch erſt nach Kriegs⸗ ſchluß in gebührender Weiſe und im Beiſein der heute zu den Fahnen einberufenen Kameraden er⸗ folgen. Ortsgruppenleiter Niceus überbrachte die Grüße der Partei und der Stadtgemeinde. Für den Landesverein Heſſen⸗Naſſau im deutſchen Heimat⸗ bund überbrachte Dr. von der Au die Grüße und ging kurz auf Ziele und Beſtrebungen des Bundes ein. Eine einheimiſche Tanzgruppe unter Leitung von Frau Knappenſchneider erfreute mit an⸗ mutigen Tänzen. Ein Hörſpiel einer Spielſchar von Prof. Männer⸗ Weinheim führte die Verſammlung in die Geſchichte der deutſchen Siedlungen im Banat ein, zeigte die Treue, mit der die größtenteils aus dem Odenwald und von der Bergſtraße ſtammenden Siedler Sprache, Sitten und Gebräuche der Heimat über 200 Jahre hinweg bewahrt haben. Im Mittelpunkt des Abends ſtand die Anſprache Wegen der Kriegs⸗ verhältniſſe bonnte, ſo betonte der Redner, die Ab⸗ ſicht, die diesjährige Hauptverſammlung in Mosbach abzuhalten, nicht aufrecht erhalten werden. Infolge der günſtigen Verkehrslage fiel die Wahl auf Wein⸗ heim, deſſen Zweigverein alles getan hat, um die Veranſtaltung den Möglichkeiten entſprechend aus⸗ begann zugeſtglten. Der Redner bezeichnet es als Aufgabe des OWek., die Volksgenoſſen zum wahren Wandern zu erzlehen, d. h. zur Heimatliebe und zur Volks⸗ gemeinſchaft. Der Singverein Weinheim Männer⸗ und Damenchor— bereicherte durch meh⸗ rere Geſangsvorträge das Programm des Abends und durfte den verdienten Beifall entgegennehmen. Zwiſchen Anſprachen und Vorträgen brachte die Feuerwehrkapelle Weinheim unter Stabführung von Kapellmeſſter Heſſe ſchneidige Märſche und Melo⸗ dien von Wanderliedern zum Gehör. g Die Hauptveranſtaltung des Sonntags war die Hauptverſammlung. 5 ein würdiger Der Vorxſitzende des ſchäftsjahres, unter denen ſechs Wanderkameraden Techniſche Nothilfe. Man ſpricht wenig davon und doch wird ihr ſegensreiches Wirken überall ver ſpürt. Am Sonntag fanden ſich die alten bewährten Nothelfer und eine ganze Reihe von Anwärtern zum Appell im Saal des alten Rathauſes ein. Welche Bedeutung dieſem Appell von allen Stellen beigemeſ⸗ ſen wurde, bewies die Teilnahme von Vertretern der Partei. der Gliederungen, der Polizei, der Stadt und des RB. Gemeinſchaftsführer Käſtner gab zu Beginn einen Ueberblick über das Werden dieſer Organiſa⸗ tion. Ihr Geiſt war echteſter Frontgeiſt, der Anlaß zu ihrer Gründung war Deutſchlands Not. Schon in den erſten Januartagen des Jahres 1919 bildeten Freiwillige die techniſche Sonderformation eines Freikorps. Die eigentliche Gründung erſolgte im November des gleichen Jahres. Unter ausdrücklicher Wahrung des zivilen Charakters— ſo wollte es der Verſailler Friedensvertrag. Was die TN ſeither ge⸗ leiſtet hat, ſchon vor der Machtübernahme und trotz vieler Anfeindungen, bildet ein ruhmreiches Kapi⸗ tel. Die rechte Anerkennung wurde ihr erſt nach dem Umbruch zuteil: auf der Grundlage der bis⸗ herigen Freiwilligkeit wurde ſie zu einem Macht⸗ mittel des Staates ſelber. Die neuen Anwärter wurden aufgerufen und tra⸗ ten vor. Zu den ſchneidigen Klängen der Polizei⸗ Neue Helfer wurden in Pflicht genommen Die Männer der Techniſchen Nothilfe waren angetreten kapelle erfolgte der Fahneneinmarſch. Schon neigte ſich die Fahne, und die Anwärter legten ihr Treue⸗ gelöbnis ab. Die wunderſame Melodie des berühm⸗ ten Satzes aus dem Kaiſer⸗Quartett von Haydn blühte dazwiſchen auf. Gefolgſchaftsführer Dauch, in Vertretung des Landesführer, übermittelte deſſen kamexadſchaftlichen Grüße und gab einen Bericht von den Feldein⸗ heiten der T N, die in dieſem Kriege ſchon hervor⸗ ragende Proben ihrer Leiſtungsfähigkeit gegeben hat und denen auch die Anerkennung durch das Ober⸗ kommando der Wehrmacht nicht verſagt blieb. Mit dem Aufruf an die neuen Anwärter, durch Kampf und Arbeit ſich des alten Nothelfergeiſtes würdig zu zeigen, ſchloß der Gefolgſchaftsführer ſeine An⸗ ſprache. Vom Nothelfergeiſt als dem echten Kämpfergeiſt, der ſich gerade jetzt, in dieſer ernſten Stunde bewäh⸗ ren müſſe, ſprach auch Kreispropagandaleiter Beile in mitreißenden Worten. Zum Abſchluß des Appells zeigte Gefolgſchafts⸗ führer Dauch eine Reihe von Filmen, die ſelbſtver⸗ ſtändlich die verſchiedenſten Einſätze der TN zum Thema hatten und den Anwärtern gleich das rechte Bild vermittelten. „Ner Not zum Trutz— dem Volk zu Nutz.“ eee Drei Wochen Sonne Starker Erfolg der Sommeroperette im Nationaltheater Es ſcheint eine alte erprobte Spielregel des Thea⸗ ters zu ſein, daß die anſteigende Sommerwärme ſich proportial zu den geiſtigen Anſprüchen des p. t. Pu⸗ blikums verhält und man alſo um dieſe liebliche Zeit des Roſenmonats herum ſchon mit einem Mindeſt⸗ maß von ſinnvoller Kunſt auskommen kann. Möchte nun auch die Verſuchung naheliegen, das Wortſpiel vom kunſtvollen Unſinn folgen zu laſſen, ſo verbietet die Pflicht zur Wahrheit doch ſelbſt die Anwendung jenes ſchmückenden Beiwortes, und übrig bleibt allein ein viebbelachter Zwitter: ein Mittelding zwiſchen Operette, Poſſe und Kurtheaterrevue von leichteſtem Gewicht,— Tummelplatz ſchon ferienfroh geſtimmten Darſtellerübermutes, auf dem ſich Sänger wie Schau⸗ ſpieler kurz vor Toresſchluß noch einmal mit aller⸗ lei munteren Stegreifſpäßen zuſammenfinden. Das Programm verrät, daß dieſem„verliebten Spiel mit Muſik und Tanz in drei Akten“ von Bruno Hardt⸗ Warden ſogar eine„Idee“ zugrunde liegt, Kein geringerer als Sigmund Graff,— Dichter der er⸗ ſchütternden Weltkriegschronik„Die endloſe Straße“ und erfolgreicher Autor etlicher anderer durchaus beachtlicher Bühnenwerke,— hat ſie hervorgebracht. Sie beſteht vor allem darin, daß mit bewährter Schwanktechnik ein handfeſtes Verwechſlungsſpiel in Szene geht, deſſen feinſinnige pſychologiſche Verzah⸗ nung im Parodiſtiſchen allerdings der Mehrzahl unſerer ſüddeutſchen Zuſchauer unklar geblieben ſein dürfte. Denn wer weiß in Maünheim ſchon, daß Lil Dagover mit ihrem bürgerlichen Namen eine verehelichte Frau Witt iſt? Und wer exinnert ſich noch jener gefährlichen Literatur⸗ und Filmhyäne Vicki Baum, die als Drehbuch⸗Autorin Vicki Strauch hier am blauen Strand der Adria fröhliche Urſtänd feiert? Wie dem auch ſei: für Käthe Dietrich gibt es eine pfundige Doppelrolle, die ſie mit allem frau⸗ lichen Scharm der gefeierten Diva auf der einen.— mit aller mädchenhaften Unmittelbarkeit der kleinen Berliner Friſeuſe Lisbeth Müller auf der anderen Seite auszuſtatten und in beiden Fällen muſikaliſch höchſt wohllautend zu untermalen vermag. Als die unvermeidliche Urlaubsbekanntſchaft voll tieferer Be⸗ deutung hat Max Baltruſchat weidlich Gelegen⸗ heit, ſeinen im Dienſte der leichten Muſe doppelt ſtrahlenden Tenor einzuſetzen, während Hans Becker— wie immer auch vielwendiger Spielleiter des Ganzen— zuſammen mit Hildegard Rößler das zweite am Schluß alücklich vereinte Paar betreut. Wie man es von einer Sommeroperette verlan⸗ des Odenwaldklubs den Heldentod erlitten haben. Auch der Toten des Weltkrieges, der Opfer der e und der in dieſem Krieg für die Zukunft unſeres Vaterlandes gefallenen Helden wurde gedacht. Nach Begrüßung der zur Tagung erſchienenen Vertreter von Partet, Behörden und befreundeter Organiſationen führte Dr. Heſſe weiter aus: Der Odenwaldklub will ernſte Arbeit für Führer und Volk leiſten. In dieſer ge⸗ ſchichtlichen Stunde gilt unſer Gedenken und unſer Gruß dem Führer. Die Lieder der Nation beendeten die Anſprache. 5 8 Von den Gäſten ſprach als erſter Oberſtudien⸗ direktor Mangelsdorff, Weinheim, der die Grüße und beſten Wünſche des badiſchen Unterrichts⸗ miniſteriums überbrachte. Die Grüße und beſten Wuünſche der badiſchen Landesforſtverwaltung über⸗ brachte Oberforſtrat Krutin a. Ihm ſchloß ſich Oberpoſtmeiſter Guſe namens der Reichspost an. Vom Landesverein Heſſen⸗Naſſau im Deutſchem Heimatbund warb Dr. Heldmann um Verſtändnis für die Beſtrebungen feiner Organiſation. Die Grüße der Bruderorganiſation ſenſeits des Rheins überbrachte ein Vertreter des Pfälzerwald⸗Vereins. Namens der Partei und Stadt Weinheim ergriff auch am Sonntag Ortsgruppenleiter Niceus das Wort. Für den Zweigverein Weinheim begrüßte der Vorſitzende Architekt Wenz die zur Hauptwer⸗ ſammlung Erſchienenen. Der Vorſitzende des Ge⸗ ſamtklubs, Staatsrat Dr. h. e. Heſſe, dankte den Vorrednern für ihr Verſtändnis für die Arbeit des OK W, überbrachte die Glückwünſche des Gauleiters Sprenger und grüßte zugleich namens der Heſſi⸗ ſchen Landesforſtverwaltung. Schließlich brachte er noch einen Drahtgruß des Reichswanderführers Werner zur Verleſung. Den Bericht über die Klubarbeit erſtattete der ge⸗ ſchäftsführende Vorſitzende Dr. Götz, Darmſtadt. Er ſtellte u. a. feſt, daß 92 Zweigvereine mit rund 1900 Teilnehmern anweſend ſeien. Der verleſene Rechen⸗ ſchafts⸗ und Kaſſenbericht zeigte ein geordnetes Fi⸗ nanzweſen. Dr. Heſſe deſſen Amtszeit abgelaufen war, wurde einſtimma auf weitere drei Jahre wie⸗ dergewählt. Anſchließend wurde einer größeren An⸗ zahl von Wanderkameraden das Ehrenzeichen für treue Klubarbeit und die Auszeichnung für 40jährige Mitgliedſchaft verliehen. In ſeinem Schlußwort wies Dr. Heſſe auf die ſchon bei Gründung des OWek geſtellten Ziele des OW: 1. Erziehung zum deutſchen Wandern, 2. Erziehung zur Heimatliebe, und 3. Erziehung zur Volksgemeinſchaft hin. Für die Beſucher, die wegen Platzmangel an der Hauptverſammlung nicht teilnehmen konnten fanden Führungen in die alten Stadtteile, in den Exotenwald und zu den ſonſtigen Sehenswürdigkei⸗ ten von Weinheim ſtatt. Um die Mittagszeit gab die Feuerwehrkapelle ein Konzert im herrlichen Schloßpark. Großen Beſuch wies auch das Kame⸗ radſchaftstreſſen am Nachmittag im„Schwar⸗ zen Adler“ auf. Auch hier erfreute wieder die Feuer⸗ wehrkapelle mit friſchen Weiſen. Lebhaften Beifall durfte der Weinheimer Gemeinſchaftschor unter Leitung des Herrn Meißen berg ent⸗ gegennehmen. Tanzvorführungen und Soloſpiele ergänzten die Vortragsfolge. gen kann, beherbergt das von Friedrich Kalbfuß mit verſchwenderiſchem Himmelsblau und allem ſonſti⸗ gen Komfort ausgeſtattete Hotel„Stella di Mare“ während jener ausſchnittweiſe vorgeführten„Drei Wochen Sonne“ noch allerhand kurioſe Typen: ſo den katzbuckelnden Hotelbeſitzer Klaus W. Krauſe, den dümmlich⸗dreiſten Kellner Heinz Evelt, den mit zahlloſen Sonderapplauſen bedachte Hausdiener Jo⸗ ſeph Offenbach, den herrlich radebrechenden italie⸗ niſchen Bürgermeiſter Haus Scherer, den käfer⸗ ſammelnden deutſchen Profeſſor Fritz Bartling und ſeine gewichtige beſſere Hälfte Lola Mebius; dazu als treibende Kräfte der immerhin ja nicht ganz entbehrlichen Spuren einer Handlung: die nette blonde Eliſabeth Eſch als Sekretärin des echten Filmſtars Violetta de Witt, Friedrich Hölzlin als verträgeſpendenden ſchwediſchen Filmproduzenten. Nora Landerich als köſtliche Studie zum Thema „Drehbuchautorin“ und endlich Otto Motſchmann als verhinderten filmiſchen Zukunftsſtern. Weſentlichen Anteil am bunten Wirbel der Bege⸗ benheiten hat die Tanzgruppe unter Wera Dona⸗ lies, die ihre geſchmeidigen Mädels bald als flotte Badenixen, bald als mondäne Erzentrik⸗Vamps als echt Linzer Madeln und Buam oder auch als Gäſte einer Abendgeſellſchaft in aroßer Toilette ins Gefecht führt,— ganz wie Rhythmus und Ausdeutungsmög⸗ lichkeiten der gefälligen Muſik von Auguſt Pepöck es verlangen. Was dieſe Muſik betrifft, ſo gibt ſie jedem das Seine: ſchmachtende Arien und Duette für Held und Heldin, etwas kräftigere Koſt vom ſynko⸗ pierenden Tangolied bis zum unverfälſchten Schnada⸗ hüpferl mit Bauernkapelle⸗Beſetzung für ihre„kon⸗ trapunktiſche“ Ergänzung. Karl Klauß und ſeine Mannen im Orcheſter konnten ſich jedenzalls über Mangel an Abwechſlung gewiß nicht beklagen und ergaben ſich wacker in jedes Dacapo, das von dem ſehr beifallswilligen Publikum im Laufe der drei Akte erklatſcht wurde. Margot schubert. Kunſt und Kultur der Ballade Richard⸗ Wagner ⸗ Verband deutſcher Frauen Im Silberſaal des Palaſt⸗Hotels fand ſich eine ſtattliche Zuhörerſchaft ein anläßlich des vom „Richard⸗Wagner⸗Verband deutſcher Frauen“ ver⸗ anſtalteten muſikaliſchen Nachmittagskonzertes „Deutſche Balladen in Wort und Ton.“ Vortreffliche Soliſten, von der ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden, Frau Röchling, beſonders begrüßt und bedankt, waren gewonnen. Die ausgezeichneten Anlagen des Pianiſten Richard Laugs bewährten ſich in den von ihm ge⸗ wählten Vortragsſtücken, örei Brahms⸗Balladen ſo⸗ wie deſſen Rapſodie Es⸗Dur. Der Künſtler bot da⸗ mit eine erneute Probe ſeiner ausgereiften Meiſter⸗ ſchaft: er erwies ſich auch als feiner, verſtändnisvol⸗ ler und anpaſſungasfähiger Begleiter am Flügel. Die Lieder von Robert Schumann von Frau Irene Ziegler mit ihrer edlen Altſtimme dargebo⸗ ten, waren ſchönſte Gaben aus deutſchen Liedſtoffen, beſonders innig geſtaltet„Süßer Freund“ und„Ich kann's nicht faſſen“ aus Frauenliebe und Leben, von wehmütigem Schmerz durchzogen. Prachtvoll bot Herr Hans Schweska mit ſeiner gewaltigen, heldiſchen Baritonſtimme die Balladen, Archibald Douglas, Odins Meeresritt ſowie Heinrich der Vogler— von Loewe. 5 Herr Carl Fiſcher⸗ Bernauer ſprach Schil⸗ lers„Kraniche des Ibykus“,„Heidgeſpenſter“ von Loüs,„Totſpieler“ von B. Frh. von Münchhauſen und Goethes„Zauberlehrling“. Herzlicher Beifall aller Anweſenden bewies der Leitung, daß das eine dankbar aufgenommene Pro⸗ arammſolge war.(Vielleicht nur etwas zu reichlich.) Marla Dillinger, lich au eudwigshaſen Soldaten begeiſtern im Hindenburgpark. Ludwigs⸗ hafens hervlichſte Grünanlage, der Hindenburgpark ſtand am Samstag ganz im Zeichen der Soldaten. Rund 15 000 Zuſchauer waren zuſammengeſtrömt, um der Großveran⸗ ſtaltung der Wehrmacht, die aus techniſchen Gründen ganz auf Samstag verlegt werden mußte, einen würdigen Rahmen zu geben und ſich von dem, was unſere Soldaten zeigten, reſtlos begeiſtern zu laſfen. Um den Geſamtein⸗ druck dieſer einzigartigen Veranſtaltung vorweg zu neh⸗ men ſef ſeſtgſtellt daß dieſe Vorführungen einer Divplſion des Heeres allen, die ſie miterleben konnten, ein unver⸗ geßliches Erlebnis bleiben wird. Die reichhaltige Folge der Vorführungen wurde mit einer. Quadrille, geritten von 16 Unteroffigleren, eingeleitet. Eine weitere Qua⸗ Frille, gefahren von 16 ſchneidigen Kraſtradſaßhrern leitete über zu den Vorführungen einer ſchweren Batterie, die für ihr fauberes Exerzteren viel Beifall ernten konnte. Dann waren die Panzerjäger an der Reihe, die mit einer begelſternden Einſatzübung aufwarten. Soldatenlieder, gefungen von einem 300 Mann ſtarken Soldatenchor leite⸗ ten tber zu dem Höhepunkt des Tages, einer größeren Einſatzübung der verſchſedenen Waffen, die einmal mehr bewies, wie ausgezeichnet unſere Soldaten ausgebildet ſind. Das vorbildliche Zuſammenwirken aller Waffen löſte dabei ſpontanen Beifall der vielen tauſend Zuſchauer aus, Ein Vorbeimarſch aller beteiligten Truppen leitete über zum Großen Japfenſtreich, der den ehenſo glanzwol⸗ len wie feſtlichen Abſchluß der glanzvollen Veranſtaltung bildete. Gestohlene Haſen und Hühner. Nach einer Verlautba⸗ rung des Polizeipräſidinms Ludwigshafen ſind Stallun⸗ hen von Ludwigshafenr Kleintierzüchtern in der letzten Zeit wiederholt von Dieben heimgeſucht worden, die Ha⸗ ſen und Hühner ſtahlen. Um an der Ermittlung dieſer Vobksſchädlinge mitzuarbeiten, wird die Bevölkerung auf⸗ gefordert, der Polizei mitzuteilen, wer in letzter Zeit Stallhaſen oder Hühner gekauft hat, oder wem Kleinvieh zum Kauf angeboten wurde, das eventuell von einem Diebſtahl herrühren kann. Dieſe Mitteilungen, die ver⸗ traulich behandelt werden, müſſen unverzüglich erfolgen, anderenfalls ſich die fraglichen Perſonen wegen Hehlerei ſtraſbar machen. gehort ein guler Zuſaz, wenn et kräftig ſein ſoll— ſo, wie wir ihn wünſchen. Darum bereite man jeden Kaffee mit einem ſo gut bewahrten und erprobten Kaffee⸗Zuſatz wie Möhlen Franck Der macht mit ſeinem hohen Gehalt an Inulin, Frucht⸗ zucker, Karamel und Aroma⸗ ſtoffen jeden Kaffee kräftiger und gehaltvolſer. , 92 N Deu Aus Plä! den. mal Mü die wer hit tau ſpre un ſche! Bil u mit ner Zen (D) (N) D) 15 27 100 Ueb Me hock (D) W Me (R) Me Me We Ha! N one 1 e — eli Kaltreuther⸗ M De Der zweite Deutſchland Ausnahme nur 0 Plätzen waren in jedem B den. Deutſchlands Pech in den mal zu Taf Ueberlegen in Müller und Fehrmann in die Wechſelmarke, ſo daß unſere werden mußte. Chriſtea ſtellte im 50 hinter Adams und Eitel mit 15:18,2 einen neuen rumäni⸗ ſchen Rekord auf, und Wenzel erzielte im Speerwurf mit 65,92 Meter eine neue deutſche Jahresbeſtleif dem feierlichen Aufmarſch der beiden Mannſchaften hielt Rumäniens Sportführer dedeleanu eine von den tauſenden von Zuſchauern begeiſtert aufgenommene An⸗ ſprache, in der er erklär Heute kämpfen wir Schulter an Schulter mit unſeren 1 aus dem Großdeut⸗ ſchen Reich; wir wünſchen den Herren, die mit ihrem Blut die neue Geſchichte ſchreiben, den Sieg“. Er ſchloß mit Hochrufen auf König Michgel., den Führer und Ge⸗ neral Antonescu. Die Ergebniſſe: 200 Meter: 1. Müller(D) 22,3, 2. Bönecke(D) 8. Zenide(R) 23,0, 4. Ließ(R) 23,5.— 800 Meter: 1. Kaindl (D):58,1, 2. Mehlhoſe(:59,0,:59,0, 3. Talmaciu 3, 4. Liſſa(R) 205,0.— 5000 Meter: 1. Adams (D) 15:06,5, 2. Eitel(D) 15:11,1, 3. Dinn Chriſtea(R) 1518,2(Rekord), 4. Radu Jonitza(R) 16:36,8.— 4 mal 100 Meter: 1. Rumänien 43,6, 2. Deutſchland(wegen Ueberſchreitens der Wechſelmarke diſtanziert).— 4 mal 400 Meter: 1. Deutſchland 323,5, 2. Rumänien 336,4.— Stab⸗ hochſprung: 1. Dr. Haunzwickel(D) 4 Meter, 2. Glötzner (D) 3,90, 3. Baciu(R) 3,40, 4. Ro ragomir(R) 3,40. Weitſprung: 1. Lether(D) 7,05 Meter, 2. Albert(D) 6,78 Meter, 3. Jobeſeu⸗Crum(R) 6,59 Meter, 4. Stoichiteſeu (R) 6,42 Meter.— Diskuswurf: 1. P. Wotapek(D) 47,19 Meter, 2. Blask(D) 44,60 Meter, 3. Havaletz(R) 43,64 Meter, 4. Schullery(R) 43,98 Meter.— Speerwurf: 1. Wenzel(D) 65,92 Meter, 2. Bucher(D) 58,31 Meter, 8. Hausladen(R) 53,48 Meter, 4. Vamann(R) 47,01 Meter, Die Meiſterſchaften des Vannes 171 Mannheim Unſerem Bericht von heute früh tragen wir die Einzel⸗ ergebniſſe nach: 5 100 Meter: Hel bi g⸗ irc Mannheim 11.3 Sek.: Werner Sensbach⸗M Tc Mannheim 11,5 Sek.; Erich Geb⸗ hard⸗ Mich Mannheim 11,7.— 400 Meter: Zinſer⸗M TG 54,2 Sek.; Schmitt⸗Käfertal 54,2; Genzer⸗Schwetzingen 54,7. — 800 Meter: Hans Frieſinger⸗Poſt 205,4 Minuten; Braun⸗ D 46 Mannheim 207,5; Herm⸗Poſt Mannheim :07,6.— 1500 Meter: Helmut Clapie r⸗Mich Manne heim(ie.⸗Gef.) 420,4 Min.; Hipp⸗ D Rheinau(Gef. 5² 426,7 Min.; Kreckel⸗62 Weinheim 2,4. 110 Meter Hürden: Erich Graßmann n⸗Jungſtamm XVII 16,2 09 B Guſtav Wurm⸗D 86 Hockenheim(Motor⸗HJ 17,7; Fred Dies bach DV 46 Mannheim 18,3.— 4 mal 100 Meter Mech: Jacob, Gebhard, Sensbach, Helbig 44, Sek.; Poſt Mannheim 47% Sek. 10⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel! Motor⸗ H Hockenheim 22010 Min.; Streifendienſt 171:07,0. Weitſprung: Heinz Uelzyöfer⸗T Schwetzingen 6,32 Meter; Welz⸗ TW Friedrichsfeld 6,24 Meter; Doll⸗ I Schwetzingen 6,08 Meter.— Hochſprung: Kurt Herman n⸗ Mc 1,3 Mtr.; Albert Treiber⸗ 47/171 1,0 Meter; Erich Graßmann⸗Jung⸗ bann 17/171 1,61 Meter.— Dreiſprung: Heinz Ueltzhöfer⸗ 35 Motor⸗Gef. 9 46,9 Sek.; TV 64 Schwetzingen(M3) 12, Helmut Doll⸗TV 64 Schwetzingen(M3) 12,05; Ka Nader⸗Jahn (St. 11) 12,00.— Stabhochſpr gen 72/171 2,80 Meter; Rader 1 Werfen: Heinz eltzhöfer⸗TV Meter: WalterGerſtner⸗TV46 40,45; 4/171 38,80 Meter.— Diskus: Fred Gerſtne r- TW 46 St. 96,22 Meter; Karl Nader⸗St. XI/171 34,30, Heinz Ueltzhöfer⸗ TV 64 Schwetzingen 34,18. Keulenweitwurf: Heinz UHeltzyöfe r⸗TV 64 Schwetzingen(Mig) 88 50; Karl Bregel⸗Gef. 47 58; Herbert Hönig⸗Gef. 77 55,50.— Ham⸗ mer: Kurt Hermamn MTß[Motor 3) 32,38; Walter Gerſtuer⸗ TW 46 31,82; Hoffmann⸗Poſt 23,62.— Kugelſtoßen: Walter Gerſtner⸗ TV 46(F 171) 12,26 Meter; Erich Gebhard⸗ Mich(Feldſcher) 14,82 Meter; Werner⸗TV 64 Schwetzingen 1065 Meter,— Fünfkampf: Erich Geb⸗ Far d⸗ Mech(Feldſcher) 347760.; Walter Gerſtner⸗TW 46 (53 171) 3298,8.; Albert Treiber ⸗47/ö171 3240,8 Punkte. Reichs ſportwetkkämpf: Motorgef. 9/171 8116 Punkte; Streifendienſt 1 2907 Punkte; Gef. 72/171 2818 Punkte. Wehrſportfünfkampf: 1. Gef. 39/171 2150 Punkte; 2. Gef. 88/171 2105 Punkte; 3. Feldſchergef. 2015 Punkte. Di: 10 ⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: FJungſtamm XVII 204%; Jungſtamm III:05,0.—. Reichs⸗Sport⸗Wettkampf: . Fähn lein 66/171 286 Punkte; Fähnlein 83/171 ſtamm VXII) 2428 Punkte; Fähnlein 72/171 2254 Punkte. Deutſches Jungvolk: 4⸗malfß⸗Meter⸗Staffel der Jungſt.: Fächnlein 8/171 44, Sek.; Fähnlein 23/171(Jung⸗ ſtamm V 42,6 Sek.; Fähnlein 12/171(Jungſtamm III) 43,2 Sek.— Meiſterklaſſe in Kugelſtoßen:(4 Kilo): Gber⸗ wein Fähnkein 38/171 8,83 Meter; Kraus⸗Fähnlein 88/171 8,66 Meter. 5 2 2 5 M. 2 Münchner Löwen führen in DBR Stuttgarter Kickers um über 300 Punkte übertroffen In der deutſchen Leichtathletik⸗Vereinsmeiſterſchaft er⸗ kämpften ſich am Sonntag die Münchener„Löwen“ mit 18 791,9 Punkten die Spitze. Bisher führten die Stutt⸗ garter Kickers mit 18 411, Punkten. Gute Leiſtungen bei den 6bern vollbrachten vor allem Waneck, der 1,88 Meter hoch ſprang und die Hürden in 16,1 bewältigte, Eberlein und Goldemund, die 5000 Meter in 1500 und 1503 zu⸗ rücklegten, ſowie Dr. Pöſchl, der die 200 Meter in 22/1 ge⸗ wann. Ein ſo guter Mann wie Würfelsdobler fehlte diesmal. Der MV. 79 München kam bei der gleichen Gelegen⸗ heit auf 10 178,28 Punkte. Bei den Frauen ſchaffte der MTV. 19 989,37 Punkte. Kanu- Vereichsmeiſterſchaſten in Heidelberg Die Kriegsmeiſterſchaſten des badiſchen Hanuſports wurden am Sonntag in Heidelberg auf dem Neckar 1 95 ſchleden. In allen Wettbewerben gab es ſpannende Kämpfe, ſo daß einige Ueberraſchungen nicht ausblieben. Eine beſondere Note erhielt dieſe Regatta durch den Start des Weltmeiſters Triebe(München) im Einer⸗Faltboot, der gegen den Mannheimer Tränke einen überlegenen Sieg errang. Die Ergebuiſſee Männer: Zweſer⸗ Kajak: Leiſtungsklaſſe, 1: 1. KG Mannheim:45; 2. p Mannheim 33:10 3. KC Mannheim 34215.— Einer⸗ Kasak Klaſſe 1: 1 P Man n⸗ heim(Wind) 76:36: 2. PG Mannheim(Wirth) 77:16.— 2. Reichsb. Anfänger: 1. KG Mannbhe im(litt) 78:26 Mannheim(Köchleh 77:88.— Einer⸗Faltboot Klaſſe 1: 1. Dgde. München(Triebe) 84:38,5, 2. PG Mannheim (Träukle) 89:12.— Aufänger: 1. K G Neckarau(Abtin⸗ er) 9081,42. KG Mannheim(Lorenz) 10828, 5. Zweier⸗ altboot Klaſſe 1: 1. PG Mann heim 74115. Frauen: Jweier⸗Faltboot Klaſſe 1: 1. KG Man n⸗ heim 910,5; 2. PG Mannheim 948,5; 3. PG Mannheim 1080,02.— Aufäuger: 1. KC Mannheim git; 2. KGG Maunheim 941,4. Einer⸗Faltboot Klaſſe 1:. G Neckarau(Obermaier):56,08; 2. P Maunheim(Rü e⸗ ger) 1029,08; 3. KG„— Anfänger: 1. E Mannheim(Eiſenhauer] 10: 0,„ 8. 5 HJ: ie Klaſſe A: 1. Bann 170/21 PG Mann⸗ heim(Schäfer) 882,6; 2. Bann 109/1 Rheinbrüder Karls⸗ ruhe(Heß) 819,6; 3. Bann 170,21 WSW Sandhofen(Dut⸗ tenhofer):40,6.— Zweier⸗Kajak Klaſſe A: l. Bann 17021 P Mannheim:10,40; 2. Mannheimer Kanuſport⸗Oſt:15 J. Kc Maunheim 823,2. Grünauer Regatte Der Bericht der erſten Tage traf verſpätet ein. Wir tragen die Ergebniſſe nach. 8 1 1. Lin Win(Cataſta ir.) Jungmann⸗Einer: 1. Abt.: a 5 N :08,2; 2. Abt.: 1. Sturmvogel Spindlerfeld(Möſe) 610% 1. At:. 1. Abt: 1 St.: 1. Berliner Re(Hannemann⸗Baltruscuh) 546,8; 2. Um Budapeſt(Ziegl Stadler):52,6; 3. Seroe Ro⸗ Club Dänemark:57,2; Kriegs Junior Vierer m. St.: Karlshorſter RV:32,4; Senior⸗Vierer o. St.: Mandello Italien 512118; 3. Victoria ia Königsberg 514,8; Berliner RV Slemens Berlin Dopolavoro Moto-Guzzi de Ro⸗Club Dänemark Berlin 5 2. Abt.: 1. 3. Abt.: 1. Brandenbu 2,0; Kriegs⸗Junior⸗ Achter: 1. Hrvaſki Club Agram Kroa⸗ tien 500,8; 2. ARC Berlin 502,4; 3. Hellas Berlin 509,2; Kriegs⸗Senior⸗Achter: 1. AR C Rhenus Bon n 458,2; 2. Berliner RC 458,3; 3. Hellas Berlin:00,2 Minuten. Abt.: 1. 7 907 2 Willi Schröder übertroffen Neuer Diskus⸗Weltrekord mit 53,26 Meter Der USA ⸗Neger Archie Harries, der unlängſt ſchon mit einem Wurf von 53,06 Meter dicht an den ſeit 1935 be⸗ stehenden Weltrekord im Diskuswerfen des Deutſchen Willi Schröder herankam, hat jetzt in Palo Alto in Kalifornien bei den Vorkämpfen zu den Studenten⸗Meiſterſchaften die 53.10 Meter des Deutſchen übertroffen. Harris ſchlenderte die Scheibe 53,26 Meter weit und eroberte damit den Re⸗ kord wieder ffür die USA zurück. Die erſt wenige Wochen alte Leichtathletik⸗Wettkampfzeit brachte ſchon eine Reihe glänzender Ergebniſſe und nicht weniger als fünf neue Welrekorde, von denen vier auf die Vereinigten Staaten von Nordamerika und einer auf Deutſchland entfällt. Die USA notierten zunächſt einen neuen Hochſprung⸗Weltrekord durch Steer mit 2,10 Meter, wenig ſpäter überſprang Warmerdan mit dem Stab 4,71 Meter, dann lief die 4⸗mal⸗440⸗Yard⸗Staffel der California⸗ Univerſität:09,4 Minuten und nun hat Harris den Dis⸗ kusweltrekord mit 53,26 Meter an ſich gebracht. Für Deutſch⸗ land holte Rudolf Harbig im 1000⸗Meter⸗Lauf mit:21,5 Minuten eine neue Weltbeſtleiſtung. Lidman läuft 14,5 Sekunden Schwedens großartiger Hürdenläufer Haakon Lid man, der ſchon ſeit Fahren an der Spitze der europäiſchen Hür⸗ denläufer ſteht, durchlief jetzt in Karlskoga(Schweden) die 110 Meter in 14,5 Sekunden, womit er ſich in der Europa⸗ Jahresbeſtenliſte wiederum an die erſte Stelle ſetzte. Schindler ſchlug die Steherklaſſe Als wichtige Vorprüfung für die deutſche Stehermeiſter⸗ ſchaft am kommenden Sonntag in Hannover war das 100⸗ Kilometer⸗Rennen um den Preis vom Stadtwald in Frank⸗ furt a. M. anzuſehen. Sechs der Teilnehmer ſind zur Mei⸗ ſterſchaft zugelaſſen. Schindler, der beim 55. Kilometer den bis dahin führenden Meiſter Merkens von der Spitze nerdrängt hatte, gewann zum Schluß leicht. Krewer ver⸗ lor durch Defekte viel an Boden und Hoffmann litt unter Magenkrämpfen. Das Ergebnis: 1. Schindler:91:01. 2. Merkens 390 Meter, 3. Umbenhauer 2350 Meter, 4. Schön 2475 Meter, 5. Schorn 3250 Meter, 6. Moll 5140 Meter, 7. Kre⸗ wer 5340 Meter(dofekt), 8. Hoffmann weit zurück. Deutſche Vahnfahrer beſiegten die Schweiz Ihren erſten Länderkampf auf der Bahn in dieſem Jahr beſtritten die deutſchen Amateure am Sonntag in Zürich gegen die Schweiz. Die Begegnung ergab mit 775 Punkten einen knappen Sieg der deutſchen Mannſchaft, die ſich aus Saager, Preis Hörmann, Wiemer, Bunzel und dem deutſchen Fliegermeiſter Schertle zuſgmmenſetzte, Flieger⸗ kampf und Punktefahren erbrachten deutſche Siege, wäh⸗ rend im Verfolgungsrennen die Schweizer knapp mit zwei Meter Vorſprung Sieger blieben. In den Dauerrennen kam es zu einem neuen Zuſammentreffen zwiſchen Hei⸗ mann und Lohmann. Der Deutſche war allerdings von Motordefekten heimgeſucht, ſo daß er keine Rolle zu ſpielen vermochte. Seidler bleibt Halbſchwergewichtsmeiſter Erſte Freiluft⸗Veranſtaltung in Berlin Die Berliner Freiluft⸗Boxkampfzeit wurde am Wochenende im Polizei⸗Stadion mit einem inter⸗ nationalen Kampfabend eingeleitet, der einen zufrie⸗ denſtellenden äußeren Erfolg hatte. Die deutſche Halbſchwergewichts meiſterſchaft zwiſchen dem Vertei⸗ diger Heinz Seidler und ſeinem Herausforderer Karl Rutz als Hauptnummer nahm einen ziemlich matten Verlauf und endete mit dem knappen Punkt⸗ ſtege von Seidler nach 12 Runden, ſo daß der Ber⸗ liner den Titel erfolgreich behauptete. Dem Treffen fehlte der ſonſt gewohnte Schwung und die mitrei⸗ ßende Begeiſterung der Seidler⸗Kämpfe. Der Mei⸗ ſter kam zu Anfang ſchwer in Tritt und der ſehr beſonnen und geriſſen boxende Rutz konnte in den erſten fünf Runden einen klaren Punktvorſprung sammeln, wenn auch ſeine mitunter ſehr weit herge⸗ holten Schwinger an Genauigkeit zu wünſchen übrig ließen und weniger Wirkung hatten. In der ſechſten Runde wurde Seidler allmählich beſſer und ſchlug den leichtſinnig gewordenen Rutz bis„9“ zu Boden. Der Meiſter begann nun aufzuholen und ſtellte nach einer für ihn großen Schlußrunde, der lebhafteſten des ganzen Kampfes, ſeinen knappen Punktſieg ſicher. Die beiden holländiſchen Gäſte verloren entſchei⸗ dend, nachdem ſie ſich vorher als überaus tapfere Kämpfer erwieſen hatten. Hollands Halbſchwerge⸗ wichtsmeiſter Jo de Groot kam in den beiden erſten Runden nicht über die linke Gerade Richard Vogts hinweg, dann hatte er ſich aber eingeſtellt und hielt den Kampf offen, bis in der ſechſten Runde pier Niederſchläge den k. o. des Holländers ahnen ließen. In der ſiebenten Runde gab de Groot unter einem neuen Schlaghagel den ausſichtsloſen Kampf auf. Der Schwergewichtsmeiſter Dorus Elten hatte mit nur 75 Kilo gegen den 20 Kilo ſchwereren Arnd Kölblin nie etwas zu beſtellen. Er zeigte ſich als äußerſt ſchnell auf den Beinen und ſchlug auch wiederholt aus der Deckung heraus. Er gab ſchließ⸗ lich den ungleichen Kampf auf, nachdem er bis dahin zweimal bis kurz vor dem„Aus“ auf den Brettern geweſen war. Im Schlußkampf ſiegte Sporer (Hamburg) über den früheren deutſchen Meiſter Fritz Reppel(Berlin) in der dritten Runde durch k. o. Horner Rennwoche Im Mittelpunkt des erſten Tages der Horner Rennwoche ſtand traditionsgemäß der Große Hanſa⸗Preis, der mit vier Pferden allerdings nur eine ſchwache Beſetzung gefunden hatte. Erwartungsgemäß ſetzte ſich Nu volari in über⸗ aus beſtechendem Stil durch. Unter den Bewerbern beſtach der Frauzoſe Birikil durch ſeine gute Erſcheinung. Aber auch Sonnenorden machte einen guten Eindruck. Gleich nach dem Start zog Birikil in Front, gefolgt von Nuvolari, Sonnenorden und Sumarai. Der Frauzoſe führte auf dem weiteren Weg gut mit zwei Längen Vor⸗ ſprung, während Samurai mit ſeinem hohen Gewicht klar auf Warten geritten wurde. Im Einlauf ſah man Birikil weiter an der Spitze. Nuvolari, der bisher auf dem zwei⸗ ten Platz gelegen hatte, fiel hier an das Ende des Feldes zurück. Schon glaubten ſeine zahlreichen Anhänger ihre Chancen begraben zu müſſen. In den Geraden ſtieß der Heugſt aber vor und rang kurz vor dem Ziel Birikil nie⸗ der. Samurai konnte zum Schluß nicht mehr ſchneller werden. Er beſetzte fünf Längen zurück den dritten Platz vor Sonnenorden. 5 keine einheiiliche Kursgesſalfung Berlin, 28. Juni. Zum Wochenbeginn hielt ſich die Umſatztötigkeit an den Aktienmärkten der Berliner Börſe ungefähr in dem His⸗ herigen Rahmen. Die Kursentwicklung war wiederum nicht ganz einheitlich, jedoch überwogen Kursbeſſerungen von bis zu 2 v. H. Starke Beachtung fanden weiterhin die letzthin bekanntgegebenen Einzelheiten der Dividen⸗ denabgaben verordnung. Am Montanmarkt lauteten die Notierungen mit Ausnahme von Rheinſtahl(minus 0,25) um 0,25 bis 0,75 v. H. her. Im letztgenannten Ausmaß waren Vereinigte Stahlwerke befeſtigt. Von den ſehr ru⸗ hig veranlagten Braunkohlenwerten gaben Ilſe⸗Genuß⸗ ſcheine 1 v. H. her, während Deutſche Erdöl um, v. H. heraufgeſetzt wurden. Durchweg feſte Haltung zeigten chemiſche Werte, bei denen Farben mit plus 19,(20876) die Führung hatten. Auch bei den Gummi⸗ und Linoleumaktien konnten Stei⸗ gerungen von 1 bis 1,25 v. H. erzielt werden. Elektro⸗ anteile unterlagen Schwankungen von bis zu 1 v. H. nach beiden Seiten. In der Mehrzahl ſah man aber auch hier Kurserhöhungen. Je 1 v. H. gewannen Siemens u. Halske ſowie dito Vorzüge. Etwas uneinheitlich war die Entwick⸗ lung außerdem bei den Verſorgungswerten, die jedoch eben⸗ falls meiſt im Kurſe anzogen. Rheag ſtiegen ſogar um 1,50 v. H. Mit größeren Veränderungen ſind ferner Bemberg (minus 2,50), Felomühle, Dortmunder Unton und Eiſen⸗ bahn Verkehrsmittel mit je minus 2 ſowie Aſchaffenburger Zellſtoff mit plus 1,25 v. H. zu nennen. Sonſt gingen die Abweichungen nach beiden S eiten nicht über 1 v. H. hinaus, Am Rentenmarkt notierten Reichsaltbeſitz unverändert 161% Geld: und Devisenmarkt Berlin, 28. Juni. Am Geldmarkt blieb der Schweizer Franken unverändert. Der Esendo wurde nach Berliner Parität mit 10,20 erneut etwas höher bewertet. Begrenzungs- und Gewinnungsausschüfſfungen Um die Dividendenpolitik ſicherzuſtellen, bei der das für die Höhe von Dividenden erwünſchte Aus⸗ maß nicht überſchritten wird, hedarf es beſonderer Maßnahmen für die das Anleihe⸗Stockgeſetz nicht ausreicht. Die Reichsregierung hat daher eine Ver⸗ urdnung zur Begrenzung von Gewinnausſchüttun⸗ gen erlaſſen, die in Anlehnung an die Erklärung des Führers eine Dividende in Höhe von bis zu 6 vom Hundert des in der Handelsbilanz ausgewieſe⸗ nen verantwortlichen Kapitals als unbedenklich an⸗ ſteht. Drüber hinaus werden die Dividenden⸗Aus⸗ ſchüttungen von Kapitalgeſellſchaften während der Dauer des Krieges auf die zugelaſſenen Hundert⸗ ſätze in dreifacher Weiſe beſchränkt. Zunächſt wer⸗ den Kapitalgeſellſchaften, deren Ausſchüttungen bis⸗ her 6 v. nicht überſchritten haben, auf dieſen Hun⸗ dertſatz beſchränkt, und ſolche Kapitalgeſellſchaften, die unter dem Anleiheſtock⸗Geſetz eine höhere Divi⸗ dende erklärt haben, auf Ausſchüttungen beſchränkt, die ſowohl dem ausmachenden Betrag als auch dem Hundertſatz nach der bisher erklärten Dividende entſprechen. Ferner wird die Auszahlung der er⸗ klärten Dividende, wie dies ſchon unter der Geltung des Anleiheſtock⸗Geſetzes der Fall geweſen iſt, auf einen Teilbetrag beſchränkt, ſchließlich wird über die Beſtimmung des Anleiheſtock⸗Geſetzes hinaus an die Ueberſchreitung des Hundertſatzes von 6 v. H. der Nachteil einer zuſätzlichen Beſteuerung in Form einer Abgabe geknüpft, derart. daß zu Laſten der ausſchüttenden Geſellſchaft ein Teil des Geſamt⸗ gewinns endgültig abgeſchöpft wird. Dieſe Dividen⸗ den⸗Abgabe wird für die Mehrausſchüttungen über 6 v. H. des eingezahlten Geſellſchaſtskapitals hin⸗ aus wie folgt erhoben: Bei einer Ausſchüttung bis zu 7 v. H. mit 50 v. H. der Mehrausſchüttung, bis zu 8 v. H. mit 100 v. H. der Mehrausſchüttung, bis zu 9 v. H. mit 250 v. H. der Mehrausſchüttung, bis zu 11 v. H. mit 350 v. H. der Mehrausſchüttung und bis zu 12 p. H. und darüber mit 400 v. H. der Mehr⸗ ausſchüttung. Der erſte Erhebungszeitraum für die Diwpiden⸗ abgabe iſt das Kalenderjahr 1941. Bemeſſungsgrund⸗ lage für die Dividendenabgabe ſind die Ausſchüttungen für die Geſchäfts jahre, für die im Erhebungszeitraum ein Gewinnverteilungsbeſchluß gefaßt wird. Die Abgabe wird erſtmals für das Geſchäftsjahr erhoben, das am 31. Deember 1940 endet. Iſt die Ausſchüt⸗ tung von mehr als 6 v. H. des eingezahlten Kapitals vor der Verkündung der Verordnung beſchloſſen worden, ſo ſind Kapital⸗Geſellſchaften inſoweit von der Abgabe befreit, als ſie auf das Ende des Ge⸗ ſchäftsjahres, für das die Ausſchüttung beſchloſſen wurde, ihr Geſellſchaftskapital berichtigen und die Ausſchüttung, auf das berichtigte Kapital bezogen, 6. v. H. nicht überſteigt. Das Geſetz ſieht gleichzeitig die Möglichkeit vor, das Nominalkapital an das tatſächlich im Unter⸗ nehmen arbeitende verantwortliche Kapital anzupaſ⸗ ſen und Unterbewertungen in vereinfachter Form auszugleichen. Als Unterbewertung ſieht das Ge⸗ ſetz es an, wenn die Bewertungen in der Handels⸗ bilanz von denen dex Körperſchaftsſteuerbilanz nach unten abweichen. Als Stichjahr wurde das Jahr 1938 gewählt. Die Wahl dieſes Stichjahres ſchließt aus, daß in der Handelsbilanz vorhandene ſtille Re⸗ ſerven in die Berichtigung einbezogen werden, ſo⸗ weit ſie aus der durch die Rüſtungsaufträge veran⸗ laßten Sonderkonjunktur gebildet worden ſind, und auf dieſem Wege zur Ausſchüttung gelangen. . Die Durchführung der Berichtigung wurde mög⸗ lichſt einfach geſtaltet. Sie führt zwangsläufig bei Aktiengeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften auf Aktien zu der Notwendigkeit, den Nennbetrag der ausgegebenen Aktien entſprechend der Veränderung des Grundkapitals zu berichtigen oder ſtatt der Be⸗ richtigung Zuſatzaktien auszugeben. Um einen Miß⸗ hrauch der Verordnung zur Stärkung vorhandener Herrſchaftsverhältniſſe fernzuhalten, konnte ein ge⸗ wiſſer Zwang zur Bereinigung der Bilanz durch Be⸗ richtigung des Kapitalanſatzes nicht entbehrt werden. Aus dieſem Grunde iſt einer Minderheit das Recht eingeräumt worden, zu verlangen, daß wieder die bisherige Durchſchnittsdividende trotz der damit ver⸗ bundenen Belaſtung einer hohen Abgabe weiterge⸗ zahlt oder aber eine Berichtigung des Kapitals vor⸗ genommen wird. Die Kapitalberichtigung iſt nur zu⸗ läſſig, ſoweit bei den Nennwerten der Anteilsrechte auf 100 bzw. 10 Mark abgerundete Beträge gewählt werden, ohne daß Zuzahlungen erfolgen. Ferner iſt die Berichtigung und die damit verbundene Aufſtem⸗ pelung bzw. Ausgabe von Zuſatzaktien mit einer Besteuerung verknüpft. Der auf die Anteilseigner bezogenen Einkommenſteuerpflicht hat die Kapital⸗ geſellſchaft im Wege einer aPuſchalbeſteuerung zu ge⸗ nügen, die auf zehn v. H. beſchränkt wird, wenn das Geſellſchaftskapital nicht mehr als verdoppelt wird, und 15 v. H. bei Verdreifachung beträgt. Darüber hinaus beträgt die Pauſchalſteuer 20 v. H. Gleichzeitig iſt eine Verordnung über den Kapi⸗ talverkehr erlaſſen worden, nach der die Ausgabe von Aktien, Zwiſchenſcheinen, Genußſcheinen und ähn⸗ lichen Rechten ſowie die Begebung von Anteilen am Stammkapital einer Gmb an den erſten Erwerber 1 55 des Reichswirtſchaftsminiſters be⸗ ürfen. * Sparkaſſen⸗Zuſammenlegung. Mit Wirkung vom 1. Juli 1941 wird die Bezirksſparkaſſe Lorſch auf die Be⸗ zirksſparkaſſe Bensheim übergeführt. Die Zweigſtelle Viernheim der Bezirksſparkaſſe Lorſch wird von Bezirks⸗ ſparkaſſe Heppenheim und die Hauptzweigſtelle in Lampert⸗ heim von der Kreisſparkaſſe Worms übernommen. Die frühere Bezirksſparkaſſe Lorſch wird als Hauptzweigſtelle der Bezirksſparkaſſe Bensheim weitergeführt. Wieder 5 u. H. Dividende Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsfahr 190 eine Bruttoprämieneinnahme von 15 066 620% gegenüber dem Vorjahre von 17 499 805, das iſt ein Rückgang von 13,0 vom Hundert. Die Prämie für eigene Rechnung betrug 8 713 031 1(i. V. 10 469 531), Rückgang 16,8 v. H. Dieſer Rückgang ergab ſich im Inlandsgeſchäft vor allem in der Auto⸗ und Haftpflichtverſicherung. In der Feuerverſiche⸗ rung ſind die Prämien im Zugang begriffen. Im Aus⸗ landsgeſchäft trat, inſoweit es in überſeeiſchen Ländern be⸗ trieben wurde, ein Rückgang ein. Nach dem Bericht der Geſellſchaft wurde das Arbeitsgebiet im Laufe des Ge⸗ ſchäftsjahres dadurch erweitert, daß ſie in mehreren be⸗ ſetzten und eingegliederten Gebieten zum Geſchäftsbetrieb teils neu, teils wieder zugelaſſen wurde, nämlich in Elſaß, Lothringen, Frankreich, Belgien und Holland. Infolge der Uebertragung der Beſtände der„Rhein und Moſel“ im Elſaß und einiger engliſcher Geſellſchaften in Frankreich⸗ und Belgien iſt eine Vergrößerung der Prämieneinnahme vor allem in der Feuerbranche zu erwarten. Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſind neun Bran⸗ chen mit Gewinn und drei mit Verluſt verlaufen. Die Transportverſicherung verlief günſtiger als im Vorjahre, erbrachte aber noch immer einen, allerdings erheblich klei⸗ neren Verluſt. Der Geſamtgewinn beläuft ſich auf 108 996 l. Die ſtattgefundene Generalverſammlung beſchloß, hier⸗ aus wieder eine Dividende von 5 v. H. zu verteilen. Wie der Vorſtand noch bekannt gab, war der Verlauf im Jahre 1941 durchaus normal. Die Geſamt⸗Einnahmen aus 1940 beliefen ſich auf(alles in Mill. //) 0,746(130). Ansererſeits Verwaltungs koſten 0,143(0,194), Steuern 0,077(0,12), Verluſte aus Verſiche⸗ rungen 90,243(0,305), aus Kapitalanlagen 0,095(0,29), Ab⸗ ſchreibungen 0,045(0,035), Penſionsrückſtellungen 0,083 (0,250). 2996(3820)% werden auf neue Rechnung vorge⸗ tragen. Auf der Aktivſeite der Bilanz ſtehen Wertpapiere mit 4,47(3,60) zu Buch. Forderungen an andere Verſicherungs⸗ unternehmungen betrugen 4,90(4,86). Auf der Paſſipſeite AK. unv. 4,00, geſetzliche Rücklage 1/00(100), Prämien⸗ reſerven 3,44(3,10), Prämienüberträge 2,99(2,96), Scha⸗ densreſerven 3,04(2,79), Verbindlichkeiten gegenüber Kon⸗ zernunternehmen 0,054(0,053), gegenüber anderen Ver⸗ ſicherungsunternehmungen 5,62(5,8), ſonſtige Berbindlich⸗ keiten 0,91(0,55). 4 Mannheimer Milchzentrale.⸗G., Mannheim Der Jahresvertrag für 1940 belief ſich auf 1,12(0,94) Mill. A, ab. Erträge auf 0,014(0,007). Demgegenüber betrugen die Perſonalausgaben 0,69(0,63) Mill. /. Anlageabſchreibhun⸗ gen 0,041(0,010). Hieraus ergibt ſich einſchließlich Ge⸗ winnvortrag aus 1939 von 12 596 ein Gewinn in Höhe von 29 820(24 746)&. Hieraus werden 5 v. H. Dividende verteilt und 18 320„ auf neue Rechnung vorgetragen. Auf der Aktipſeite der Bilonz ſteht das Anlagevermögen mit 0,14(0,15) Mill./ zu Buch. Das Umlaufvermögen hat ſich auf 1,52(1,07) erhöht, darunter Vorräte 90,133(0,129), Lieſerungs⸗ und Leiſtungs forderungen 0,26(0,19), Bank⸗ guthaben 1/01(0,67). Andererſeits AK. unv. 0,29, Rück⸗ lagen 0,42(0,38), Rückſtellungen 0,2(0,17), Verbindlichkei⸗ ten 0,65(0,42). 5 * Großmarkthalle Handschuhsheim. Eroöbeeren 80 und 60, Kirſchen 30 bis 40 und 20 bis 30, Kopfſalat 2 bis 6, Spargel 50, 40, 30 und 20, Rettiche je Bund 8 bis 10, Ra⸗ dieschen je Bund 6 bis 7, Kohlrabi 4 bis 8, Karotten 12 bis 14, Blumenkohl 15 bis 48, Wirſing 15, Schlangengurken 25 bis 40. *„Sevag“ Saarländiſche Ein⸗ und Verkaufs A Neun⸗ kirchen⸗Saar. Für 1940 belief ſich der Jahresertrag der „Sevag“ auf 0,41(0,39), dem 0,8(0,27) Mill./ Perſonal⸗ ausgaben gegewüberſtohen. Nach 0/030(0,0386) Mill.„ An: lageabſchreibungen und 9,000(0,049) Mill. Steuern ergibt ſich einſchließlich 107„ Vortrag ein Gewinn in Höhe von 60 046[i. B. 29 991]. Das Ac beträgt unn 116 000. Aus dem Auſſichts rat ſchieden Ludwig Bierlein⸗Berlin und Dr. Fritz Kämmerling⸗Saarbrücken aus(Vorſitzer und ſtellv. Vorſitzer). Neuer Voſitzer: Wolfgang Eſſen⸗Hamburg, ſtellv. Vorſitzer Werner Langenhan⸗Hamburg. Jungbauern aus Bulgarien in der Weſtmark Auf Einladung des Mitteleuropäiſchen Wirtſchaftstages traf eine erſte Gruppe bulgariſcher Jungbauern unter Füh⸗ rung des bulgariſchen Diplom⸗Landwirtes FJliev in der Weſtmark ein. Mit Zuſtimmung des bulgariſchen und deut⸗ ſchen Landwirtſchaftsminiſterlums werden ſie unter der Auſſicht des Landesbauernführers Bonnet in ꝓfälzüſchen Muſterbetrieben deutſche Wewer kene des Wein⸗, Obſt⸗ und Gemüſebaues und der allgemeinen Land⸗ wirtſchaft praktiſch kennen lernen, um dieſe Erfahrugen ſpöter in ihrer bulgariſchen Heimat zu verwerten. In Gegenwart des Kreisbauernführers Baß ler (Kreisbauernſchaft Bad Dürkheim] wurden ſie vom Haupt⸗ geſchäftsführer des Mitteleuropätſchen Wirtſchaftstages De. B. Diet rich⸗Berlin, begrüßt. Es ſei beſonders erſreu⸗ lich, daß es mitten im Kriege gelungen iſt, mit dieſer Form der Ausbildung einen Anfang zur Uebertragung praktiſcher Erfalrungen der deutſchen Landwirtſchaft nach Bulgarien zu machen. Es ſei zu wünſchen, daß nach Ueberwindung der erſten Sprachſchwierigkeiten die bulgariſchen Jung⸗ bauern nicht nur die verſchiedenſten Formen der deutſchen landwirtſchaftlichen Betriebe in ſich aufnehmen, ſondern auch einen Eindruck von Groß⸗Deutſchland mit in ihre Hei⸗ mat zurücknehmen. Kreisbauernführer Baßler wies Harauf hin, daß die jungen Bulgaren in den pfälzkſchen Betrieben beſonders intenſive Bauernwirtſchaften kennenlernen wür⸗ den, ſo daß ſie Gelegenheit hätten. mit Arbeitsmethoden bertraut zu werden, die ihnen beſondere Anregungen geben würden. Ein Vertreter der Bulgaren verſprach mit Worten des Dankes die Bereitſchaft ſeiner Kameraden, ſich mit Eiſer und Diſzäplin dieſer Form der Ausbildung zu widmen. 2¹¹ 28. 177.0 — Frankfurt a. H. Deutsche teswerzinsliche Werte 21. 23 DEUrsCHE STrAATSANLEINHEN 4% Schatz D. R. 38, 10, 4% Baden 1927 102,5 Altbes. Dt. Reich 161,0 161,0 STADTAN LEIHEN Deutsche Erdõ'i! Ot. Gold u. Silber, Deutsche Steinzeus Durlacher Hot iehbaum- Werger Elektr. Licht u. Kraft 2 Enzinger Union L. G. Farben Gesfür el! 93,8 Grün u. Bilfinger 2 6% Heidelberg 20 5 Harpener Bergbau, 1750 175% 4% Mannheim Heidelberger Zement, 214.0 215% 4% Plorzheim 8 3 Berg Ww.— 0— olzmann PB.. 26,0. EEA URREEE Calker Brauerel. 66, 66, % Frank Hp. Gpl. 2 lein. Schanzl., Becker n 2. R 035 103,5 Klöckner- Werke 1765 1770 %% Mein, Hyp. Bank Lanz A. G. 242,5 244,2 Ludwigshaf. Akt.- Br. Ludwinshaf. Walzem. Mannesmann Metallgesellschaft Rhein. Elektr. Mannh. Rhein.- Westf. Elektr. Rütgers Salzdetfurtn Salzwerk Heilbronn. Schwartz. Storchen Seillindustrie(Wolf) 108,5 108.5 EZ und 8s 1035 4% Pfalz Hyp. Bank 24—26 B—9 % Nh. Hyp. B. 4 U. 4 103.5 4 Rh. Hvb.- Bank 47 102.5 INDUISTRIE-OBLICGCATIONEN 5 Daimler-Benz 27 103.7 4% Ot. Ind.-Bank 39 104.5 5 Gelsenkirchen v. 36 104,7 4 Krupp v. 36. 102.2 4½ Ver, Stahlwerke. 103.7 6 16. Farb. RM-Anl. 28 157,0 KTIEN Ada-Ada Schuhfabrik 188.0 Adler werke Klever. 158.0 Adt. Gebr.. 117.8 0 ˙ Aschaffenb. Zellstoff. Augsb-Nürnb. Masah. 209,0 f Bavr. Motorenwerke. 2586.5 Brown. Boverie&(ie. 174.2 Contin. Gumm. 3718 Daimler-Benz 196.0 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Siemens u Halske Süddeutsche Zucker Zellstoll Waldhof BANKEN Bayr. Hyp. u..-Bank.— Commerzbank 2 Deutsche Bank Deutsche Reichsbank Dresdner Bank 144.8 Pfalz. Hyp.- Bank Rhein,. Hyp- Baux Zwisechenkurs. 180,2 Auelngenel. 19. 20. 21. 22 25. Bhelngesel 20, 21 22. 23. Biieinteldes 58 3 28 5,88.35 5, g K h Breisach 337 3,34.3178½5 3,260 Klo 33 1 Kehl 4,02.92.88.858,80 83 Straßburas.90.82 115 1 3,70 Neckarnegel 85 5,66 5757 551 Mannheim 5,88 5,180 4,91%87 Mazau 6,09 5,79 R YR D e f 8 ee — * eee 8 688 e N ed Diese drei charokteristischen Eigenschaften der„Astra“ sind das Ergebnis der Familien · Tradition 5 des Hauses Kyriczi. In der dritten Generation, vom Vater quf den Sohn vererbt, verbürgt ein besonderes Wissen um den ſabołk(seine Lebens bedingungen, seine Behandlung, die Herrichtung 5 Mischung aus verschiedensten Provenienzen und vor allem die Kenntnis der Gesetze zur Erhaltung des vollen Aromas] eine eigenartige Cigarefte stets gleichbleibender Prägung. MIT UNO OHNE M U N o . N 5 „%% e* N 8 S 1 8 Wes N 8 N 55 s esse n 8 2 N s 100 c Offene Stellen Wir ſuchen f. ſofort eine junge flotte Verkäàuferin für unſer Kolontalwaren⸗ geſchüft mit Bäckerei.— Angebote mit Zeugnisabſchriften und in gepflegten Haushalt. G. Weiß, Friedrichsplatz Fernſprecher Nr. 438 13. Suche z. 1. Juli od. ſpäter erfahrenes Alleinmädchen Glut erhôltener 13 215 Nr. 19, Gehaltsforderung an Wirtſchafts⸗Verein für Sonne⸗ berg u. Umgebung. e. G. m. b.., Sonneberg(Thür.) d. Suche einen 0 Mann laufd. kleinere häuſerſtr. 16, ver⸗ richten kann.— Angebote an Einige Packerinnenu. iti E Anzeigen- Beſtellungen ſofort geſucht. 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Leidia nebst Anver wandten. der DA: Die Uebungsſtätte für Berufstätige beginnt am Donners⸗ tag, dem 26. Juni 1941, mit der Lehrgemeinſch. Fachrechnen Stufe 1. der Neuen Mann- heimer Zeita, sind wirksame und bil- lige Werbehelfer! Beerdigung: Dienstag. 24. Juni 1941. um 13.30 Uhr.— Seelenamt: Mittwoch. 25. Juni 1941. um ½7 Uhr. in der Herz-Jesu-Kirche. Die Maßnahme Werkſtoffkunde Stufe 1„Eiſenmetalle“ beginnt am 30. Juni 1941. Um an den Lehr⸗ gemeinſchaften noch teilnehmen zu können, ſind die Anmeldungen um⸗ gehend im Berufserziehungswerk, O 4. 8/, zu tätigen. Im Juli d. Gegr. 1883 MANNHEIM Medlzinal- Verband versichert Familien u. Einzelpersonen Norbert Nohr Elle Nohr + 2. 10 Zweck dieſe Lehrgänge dienen, iſt bekannt, andernfalls erhält jeder auf Wunſch Aufklärungsſchriften von ſeiner DA ⸗Dienſtſtelle oder unmittelbar von der Fernſchule Bad Frankenhauſen(Kyffhäufer). I. kilialen der Loxorte. J. beginnen wieder die techniſchen] far krelen Arzt a. 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Mannheim- Industriehafen Kriegsfälle der Kinderermäßigung bei der Steuer Die„Deutſche Steuer ⸗Zeitung“ veröffentlicht Ausführungen von Oberregierungsrat Dr. Obermann vom Reichsfinanzminiſterium, die Erläuterungen vor allem der beſonderen Kriegsfälle enthalten; in denen die Kinderermäßigung bei der Steuer wieder auf⸗ lebt oder weitergewährt wird. Die Frage, ob bei minderjährigen Kindern die für die Kinderermäßi⸗ gung erforderliche Haushaltszugehörigkeit auch dann zu bejahen iſt. wenn dieſe Minderjährigen als Not⸗ dienſtverpelichtete oder Dienſtverpflichtete außer⸗ halb des Wohnſitzes der Eltern herangezogen wer⸗ den, wird verneint. Denn alle minderjährigen Kin⸗ der, die ſich nicht zu Erziehungs⸗ oder Ausbildungs⸗ zwecken, ſondern zu Erwerbsz wecken außerhalb der Wohnung ihrer Eltern aufhalten, begründen für den Haushaltvorſtand keinen Anſpruch auf Kin⸗ derermäßigung. Dagegen wird Kinderermäßigung gegeben für ſolche minderjährigen Kinder, die der Wehrmacht angehören. Es iſt zweifelhaft geworden, ob dies auch dann gilt, wenn das minderjährige Kind vor ſeiner Einberufung nicht mehr im Haushalt des Vaters lebt, ſondern ſich außerhalb der Wohnung des Vaters zu Erwerbszwecken aufhielt. die Haus⸗ haltzugehörigkeit alſo nicht mehr gegeben war. Dieſe Zweifel werden jetzt dahin geklärt, daß in derarti⸗ gen Fällen durch die Einberufung die Kinderermäßi⸗ gung wieder auflebt. Es kommt nicht darauf an, vb das minderjährige Kind, das zur Wehrmacht einbe⸗ rufen wird, ſich im Zeitpunkt der Einberufung noch im Haushalt des Vaters befand. Mit dem Zeit⸗ punkt der Einberufung minderjähriger Kinder zur Wehrmacht wird die Haushaltzugehörigkeit in jedem Falle neu begründet, wenn ſie vor dieſem Zeitpunkt weggefallen war. Für volljährige Kinder wird unter den ſonſtigen Vorausſetzungen Kinderermäßigung bis zum 25. Lebensjahr gewährt, wenn bis dahin die Be⸗ rufsasbildung noch nicht beendet iſt. Hiernach wird auch für volljährige Kinder. die das 25. Lebens⸗ jahr noch nicht vollendet haben, Kinderermäßigung fortgewährt, wenn im Zeitpunkt der Einberufung zur Wehrmacht die Berufsausbildung noch nicht begon⸗ nen oder noch nicht beendet war. Vorausſetzuna iſt N 8 25 7 dann jedoch, daß das einberufene Kind keinen höhe⸗ ren Dienſtgrad als den eines Gefreiten hat, oder daß es bei einem höheren Dienſtgrad bis zum Unteroffi⸗ zier nicht Gehaltsempfänger der Wehrmacht bzw. Waffen⸗/ iſt. Auch kommt die Kinderermäßigung für volljährige, noch nicht 25 Jacre alten Kinder bei der Wehrmacht oder Waffen⸗// dann nicht in Frage, wenn auf den erſten Blick erkennbar iſt, daß von einer Uebernahme der überwiegenden Koſten des Unter⸗ halts und der Berufsausbildung des Kindes durch den Steuerpflichtigen nicht geſprochen werden kann. Endlich fällt die Kinderermäßigung für noch nicht 25 Jahre alte volljährige Kinder fort, wenn dieſe Wehr⸗ machtsangehörigen verheiratet ſind und ihre Fami⸗ lienangehörigen Familienunterhalt beziehen. Fliederſträuch er nach der Vlüte ſchneiden Der Fliederſtrauch braucht wenig Pflege. aber alle paar Jahre ſoll er verjüngt, das heißt ſachkundig geſchnitten werden. Das ſoll erſt nach der Blüte geſchehen, weil der Flieder nur an den Jungteilen der Zweige blüht und, falls man während der kal⸗ ten Jahreszeit einen Teil der älteren Zweige ſchnei⸗ den würde, ſich überhaupt nur wenig Jungzweige und damit Blüten entwickeln köunten. Beim Schnei⸗ den iſt das Jungholz nach Möglichkeit zu ſchonen. Nur alte Sträucher kann man kräftiger ſchneiden, be⸗ ſonders dann, wenn ſie ſchlecht blühen, denn der ſtarke Schnitt regt zu neuer Blüte an. Außerdem müſſen auch die welken, vertrockneten Blütentrau⸗ ben mit abgeſchnitten werden, da die Bildung der vielen Samen dem Strauch nur Kraft koſtet. Sehr günſtig wirkt nach dem Schnitt eine Düngung bei gleichzeitiger Auflockerung des Bodens. In den Straßen von Genna erregte ein unbe⸗ kannter Mann großes Aufſehen. Er lief vollſtändig nackt herum und bewarf die Paſſanten mit Steinen. Den Männern des ſtädtiſchen Sanitätsdienſtes gelang es, den„unerwünſchten„Adam“ nach kurzem Wider⸗ ſtand in eine Sicherheitszelle zu bringen. Dort wurde der Mann unterſucht und als geiſtig geſtört erklärt. Man ſtellte ſeine Perſonalien feſt und brachte ihn in die pſychtatriſche Klinik.