* 1 17 1 8 Er 1 10 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 P Trägerl., in unſ. Geſchäftsſt. abgeh. 1,70., dch. d. Poſt 2,00 M. einſchl. Poſtbef. Geb. zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt. Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, NeßFiſcherſtr. 1, FeHauptſtr. 55, Woppauer Str. 8 SeßFreiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen Erſcheint wöchentl. 7mal. e Mannheimer Zeit Mannheimer Neues Tageblatt Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzelle 12 Pfg., 79 mm breite Teptmillimeter⸗ zeile 66 Pfg. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe! Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12. keinerlei Nachlaß gewährt deſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Bei gwangsvergleichen od Konkurſen wird Keine Gewähr für Anzelgen in beſtimmten Ausgaben, an Gerichtsſtand Mannheim. Montag. 30. Juni 1941 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazelt Mannheim Lelnberg genemme 152. Jahrgang— Unummor 116 Frankreich bricht die diplomatiſchen Veziehungen zu Moskau ab Neue große Erfolge im Oſten Auch Libau genommen—-⸗Voote und Kampfflugzeuge räumen auf Verlin, 30. Juni(Funkmeldung der NMz) Aus dem Führerhaupteuartier gibt das Oberkommando der Wehrmacht bekannt: Lemberg wurde heute von deutſchen Truppen genommen. Auf der Zitadelle weht ſeit.20 Ahr die Reichskriegsflagge. chu O D Bu, Aus dem Führerhauptquartier, 30. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Wie bereits durch Sondermeldung bekaunt⸗ gegeben, haben unſere in Galizien befindlichen Truppen Lemberg genommen. In der Mitte der Heeresfront wurde der Ring um die ein⸗ gekeſſelten ſowjetruſſiſchen Armeen enger ge⸗ ſchloſſen. Der Nordflügel iſt in flüſſiger Ver⸗ folgung. An der Küſte wurde Libau ge⸗ nommen. Im Seekrieg gegen Großbritannien verſenk⸗ ten Unterſeeboote bei erneuten Angriffen gegen die im Wehrmachtbericht vom 29. Juni erwähn⸗ ſen feindlichen Geleitzüge weitere fünf Schiffe mit zuſammen 25 400 BR., darunter einen Hilfskreuzer. Dami e auf 96 100 B höht. Kampfflugzeuge verſenkten in der letzten Nacht vor Great Yarmouth aus geſicherten Ge⸗ hat ſich der Erfolg dieſer T. er⸗ leitzügen heraus drei Handelsſchiffe mit zu⸗ ſammen 23000 BRT., darunter einen großen Transporter. Weitere Luftangriffe richteten ſich während der letzten Nacht gegen Hafen⸗ anlagen am Humber. Der Feind warf in der letzten Nacht zum 30. Juni Spreng⸗ und Brandbomben im norddeut⸗ ſchen Küſtengebiet, vorwiegend auf Wohnviertel der Städte Hamburg und Bremen. Die Zivilbevölkerung hatte einige Verluſte an Toten und Verletzten. Zahlreiche Gebäude wurden beſchädigt. Nachtjäger und Flakartiberie waren bei der Abwehr dieſer britiſchen Luftangriffe wieder er⸗ folgreich. Sie ſchoſſen 13 der angreifenden bri⸗ tiſchen Kampfflugzeuge ab. Bei den Kämpfen im Oſten zeichneten ſich Oberſt Ho lan, Führer eines ſchnellen Verban⸗ des, Oberſt Weber als Kommandeur eines Jufanterieregiments, der Leutnant in einer Aufklärungsabteilung Lorent, der Feldwebel in einem Gebirgsjägerregiment Berauer und der Gefreite in einem Jufauterieregiment Haſſe durch beſondere Tapferkeit aus. Frankreich zieht die Folgerungen Die Antwort auf die Wühlereien Moskaus (Funkmeldung der NM.) — Genf, 30. Juni. In einer amtlichen Verlautbarung teilt die frau⸗ zöſiſche Regierung den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zu Sowjetrußland mit. Die Mittei⸗ lung lautet: „Die franzöſiſche Regierung hat, nachdem ſie die Gewißheit erlangt hat, daß die diplomatiſchen und konſulariſchen ſowjetruſſiſchen Agenten in Frankreich eine die öffentliche Ordnung und die Sicherheit des Staates gefährdende Tätigkeit ausübten, beſchloſſen, die diplomatiſchen Be⸗ ziehungen mit Moskau abzubrechen.“ Der franzöſiſche Botſchafter in Moskau iſt beauf⸗ tragt worden, dieſen Beſchluß der Sowjetregierung zur Kenntnis zu bringen, während der ſowjetruſſiſche Botſchafter in Vichy am Montagvormittag von dem ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten und Außen⸗ miniſter Admiral Darlan davon unterrichtet wor⸗ den iſt. Bei der Verſenkung von zwei Zerſtörern, einem Torpedoboot und einem Unterſeeboot der Sowjets haben ſich Oberleutnant z. S. Wu p⸗ permann als Führer einer Schnellboot⸗ gruppe, ſowie Oberleutnant z. S. Albert Mül⸗ ler, Leutnant z. S. Weber und Leutnant z. S. Haag als Schnellbvotskommandanten be⸗ ſonders ausgezeichnet. 5. Bei den ſiegreichen Kämpfen im Oſten zeich⸗ neten ſich verſchiedene Einheiten der Flak⸗ artillerie hervorragend aus. General Weygand nach Algerien zurückgekehrt. General Weygand, der von einer Inſpektionsreiſe durch Tunis nach Algier zurückgekehrt iſt, hat den tuneſiſchen Hafen Bizerta beſichtigt, wo er u. a. ein Kolonialregiment auszeichnete. Aeberall in der Welt ſammeln ſich die Freiwilligen! Däniſches Freiwilligenkorps Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 29. Juni. Wie ein Korreſpondent des„Aftonbladet“ aus Helſinki erfährt, ſind dort die erſten ausländiſchen Freiwilligen eingetroffen. Ein däniſcher Freiwil⸗ liger hat dem Korreſpondenten ſeine Freude darüber ausgedrückt, daß er in Finnland nun an der Seite der ſiegreichen deutſchen Armeen kämpfen könnte. Wie der Däue weiter ſagt ſei das Intereſſe für den finniſchen Freiheitskampf in Dänemark außerordent⸗ lich groß, und ſchon am erſten Tage haben ſich ſo⸗ foxt 2000 Dänen freiwillig gemeldet. 20 däniſche Chirurgen, unter der Führung von Profeſſor Chim⸗ with, wären gleichfalls zur Abfahrt bereit. And Schweden?? Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 30. Juni. In ihrem heutigen Leitartikel nimmt„Stock⸗ holms Tidningen“ Stellung zu dem europäiſchen Krieg gegen Rußland. Nach der Feſtſtellung, daß die überwältigende Volksmeinung in allen Ländern ent⸗ ſchieden antibolſchewiſtiſch ſei, fährt das Blatt fort: „Die Welt iſt der latenten Drohung von ſeiten einer Macht gründlich müde, die nur auf Koſten der abendländiſchen Kultur beſteht und deren Ziel die allgemeine Weltherrſchaft iſt, die im Namen einer alle ziviliſtierten Nationen ab⸗ ſtoßenden Ideologie ausgeübt werden ſoll. Die Lehre von der Weltrevolutſon iſt nicht vom Bolſche⸗ wismus zu trennen und mit Stalins Reich als Trä⸗ ger dieſer Lehre wird ſie automatiſch in einen ſo pfet⸗ ruſſiſchen Imperialismus verwandelt, der alle ſo⸗ wohl mit Waffengewalt als auch mit den Mitteln der inneren Zerſetzung bedroht. Bei der finniſchen Geſandtſchaft in Stockholm gehen laufend ſchwediſche Freiwilligenmeldungen ein. die ſich bereits auf mehrere Hunderte erſtrecken. Zu dieſer Frage äußerte ſich jetzt der Geſchäftsführer des ſchwediſch⸗finniſchen Komitees, Bankdirektor E. von Stedingk. gegenüber der ſchwediſchen Preſſe. Danach habe Marſchall Mannerheim die finniſche Bereitſchaft zur Annahme von Freiwilligen aus allen Ländern ausgedrückt. Die Schweden einem eigenen ſchwediſchſprachigen Verband einge⸗ reiht werden, der je nach den Zuſammenſtellungen aus einer Kompanie, einem Bataillon oder noch einer größeren Einheit beſtehen würde. Finnland ſtelle Waffen und die übrige Ausrüſtung zur Verfügung. Spanien im Zeichen der„Blauen Diviſion“ EP. Madrid, 30. Juni. Die„Blaue Diviſion“ heißt nunmehr die ſpaniſche Legion gegen Sowjetrußland, die in dieſen Tagen im ganzen Lande formiert wird. Nach den aus dem In⸗ nern Spaniens fetzt einlaufenden Meldungen iſt das Ergebnis viermal ſo groß wie erwartet. Aus allen Städten und Dörfern laufen Berichte über drama⸗ würden in tiſche Zwiſchenfälle ein, die ſich in den Werbebüros abgeſpielt haben. Einmal heißt es in einem ſolchen Bericht, ein ſiebzigjähriger Vater wünſchte eingezo⸗ gen zu werden, um ſeine drei Söhne, die von den Roten im Bürgerkrieg ermordet wurden, zu rächen. Ein anderes Mal wird bekannt. ein Vater habe ſich mit ſeinen vier Söhnen zur Verfügung geſtellt, um ihre im Bürgerkrieg ermordete Mutter zu rächen. Vielerorts erſcheinen Aerzte mit ihren Frauen, die gleichzeitig als Krankenſchweſtern mit gegen Sowjfet⸗ rußland ziehen wollen. Tiefbewegte Szenen ſpielen ſich überall dort ab, wo die Freiwilligen, die bereits das 28. Lebensjahr überſchritten haben und daher nicht zum Kampf zugelaſſen werden, die Werbebüros beſtürmen. In Madrid haben ſich etwa 70 v. H. aller Studenten gemeldet. Die Türkei erkennt Moskaus Spiel Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Nom, 29. Juni. Wie aus Iſtanbul gemeldet wird, ſchlägt die gebildet- Rieſiger Freiwilligeneintrag in Spanien- Abkehr der Türkei von Moskau türkiſche Preſſe einen immer ſchärſeren Ton gegen die Moskauer Machthaber an. Die Zeitung„Vakit“ erinnert an die Verhand⸗ lungen, die Außenminiſter Saracoglu 1939 in Mos⸗ kau geführt habe und die durch den Abſchluß eines türkiſchen Beiſtandspaktes gekrönt werden ſollten. Als Saracoglu in Moskau ankam, erhoben die Sowjets überraſchend Anſprüche auf die Dardanellen, die der türkiſche Außenminiſter nicht erfüllen konnte, ſo daß er ohne Ergebnis nach Ankara zurückkehren mußte. In der türkiſchen Preſſe werden außerdem Nach⸗ richten über einen Verſuch der Bolſchewiſten mit⸗ geteilt, die Bulgaren gegen die Türkei aufzuhetzen. Danach hat der ſowjetiſche Wirt⸗ ſchaftsdelegierte Doboles, der im vergangenen Jahre nach Sofia gekommen iſt, der bulgariſchen Regierung einen Angriff auf die Türkei vorgeſchlagen. Moskau verſprach bei dieſer Gelegenheit den Bulgaren Thra⸗ zien, während es ſich ſelbſt die Dardanellen vor⸗ behielt. Es läßt ſich denken, daß dieſe Enthüllungen in der Türkei heftige Empörung ausgelöſt haben. Von den Kämpfen unſerer Bundesgenoſſen Der erfolgloſe Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 30. Juni. Ueber die Angriffe, die bolſchewiſtiſche Kriegs⸗ ſchiffe gegen den rumäniſchen Hafen Konſtanza ver⸗ geblich unternommen haben. werden folgende Ein⸗ zelheiten bekannt: Am Donnerstag früh erſchien vor dem Hafen der bolſchewiſtiſche Zerſtörer„Mos⸗ ko wa“, der zu dem neuen Typ Leningrad. gehört. Die„Moskowa“, die erſt 1939 in Dienſt geſtellt iſt hat 2895 Tonnen, iſt mit fünf 130⸗Millimeter⸗Ge⸗ ſchützen, ſechs Luftabwehrgeſchützen und ſechs Tor⸗ pedolancierrohren bewaffnet. Die„Moskowa“, hin⸗ ter der in kurzem Abſtand ein zweiter Zerſthrer derſelben Klaſſe lief, hatte den Auftrag, durch die Minenſperren in den Hafen einzudringen und die Stadt aus möglichſt großer Nähe zu beſchießen. Bei dem Verſuch dazu lief die„Moskawa“ auf eine Mine und ank ſofort. 60 Mann der Be⸗ ſatzung konnten zerettet werden. Der zweite Zer⸗ ſtörer verſuchte ſich aus dem Minenfeld zu retten, wurde dabei aber von der Küſtenartillerie getroffen, ſo daß er Schlagſeite erhielt. Deutſch⸗rumäniſche Luftſtreitkräfte, die das Schiff verfolgten und noch einmal mit einer Bombe am Bug trafen, beobachte⸗ ten, wie der Zerſtörer in künſtliche Nebelwolken ge⸗ hüllt langſam die Fahrt nach ſeinem Heimathafen fortſetzen konnte. Die deutſchen und rumäniſchen Flieger wurden durch widrige Witterungsverhält⸗ niſſe an der Fortſetzung der Verfolgung gehindert, der zweifelsohne auch dieſer zweite Zerſtörer zum Opfer gefallen wäre. Sowjet- Angriff auf Conſtanza- Gegenaktionen der ungariſchen Luftwaffe Angariſche Vergeltungsflüge EP. Budapeſt, 30. Juni. Der Chef des königlich ungariſchen Generalſtabes gibt bekannt: Als Vergeltungsmaßnahme für die ſowjetiſchen Luftangriffe des 26. d. M. griff die ungariſche Luft⸗ waffe mit Einſatz einer größeren Anzahl von Ma⸗ ſchinen ſowfetruffiſche militäriſche Ziele wirkſam durch Bombenwürfe an. Der Angriff verurſachte an den Zielen Verwüſtungen und Brandſchäden. Die Bolſchewiſten eröffneten an mehreren Stellen der Grenze, ſo bei Wolde und gegenüber Toronya, ein N das von ungariſcher Seite erwidert wurde. Sowjetruſſiſche Flugzeuge flogen wieder an meh⸗ reren Stellen über unſere Grenze, konnten aber nirgends Bomben abwerfen, da ſie durch das Feuer unſerer Flak vertrieben wurden. Bolſchewiſtiſche Zerſtörungstaktik EP. Helſinki, 30. Juni. Wie„Hufvuiſtaadsbladet“ meldet, ſteher in Enſo die Fabriken in Flammen. Von Imatra auf finniſchem Gebiet aus ſei beobachtet worden, daß die Bolſchewiſten große Benzinfäſſer nach Enſo transportierten. Am Samstagmorgen gegen 3 Uhr ſeien dann plötzlich gewaltige Rauch wolken und Flammen bemerkt worden, die aus den brennenden Fabriken hrvorbrachen. In Enſo be⸗ fanden ſich eine Sulfit⸗, eine Sulfat⸗ und eine Panzerfabrik ſowie ein Kraftwerk. Anſer Sieg * Mannheim, 30. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht hat geſtern die erſte Erfolgsbilanz der großen Kämpfe im Oſten dem deutſchen Volke und der ganzen Welt vorgelegt. Und überall, in der Heimat wie draußen in der Welt, iſt dieſe ſtolze Bilanz nur mit Bewegung, mit Staunen und Zewunderung ver⸗ nommen worden. In ſechs Tagen härteſten Kampfes gegen einen Gegner, der ſich in unge euren Maſſen zum eigenen Angriff bekeitgeſtellt hatte, der zum äußerſten Kampfe entſchloſſen war und deſſen Solda⸗ ten auch bewieſen haben, daß ſie zu kämpfen fähig waren, ſind Erfolge erzielt worden, die in der Kriegs⸗ geſchichte der ganzen Welt einmalig ſind. Das Ver⸗ dienſt an dieſen Erfolgen kommt, wie in all den ſieg⸗ reichen deutfſchen Feldzügen dieſes Krieges, Führung und Truppe gleichmäßig zu. In einem Zuſammen⸗ wirken aller Truppengattungen, das in den 18 Mo⸗ naten ununterbrochener Kämpfe bis zur höchſten Vollkommenheit entwickelt worden iſt, in einem Wetteifer jeder einzelnen Waffenart, wie ihn nur das leidenſchaftliche deutſche Soldatentum und der Fanatismus für ein großes Ziel erwecken können, ſind Waffentaten vollbracht worden, die im deutſchen Volke für kein anderes Gefühl mehr Raum laſſen als für das Gefühl ſtolzeſter Bewunderung und tief⸗ ſter Dankbarkeit für ſeine Soldaten. Mit dieſen Erfolgen der erſten ſechs Tage iſt das große politiſche Ziel dieſes ruſſiſchen Feld⸗ zuges ebenſo bereits erreicht worden, wie ſich das ſtrategiſche Ziel dieſes Feldzuges bereits deutlich und unverkennbar abzeichnet. Das große politiſche Ziel war die Zerſchla⸗ gung der bolſchewiſtiſchen Angriffs ⸗ front gegen Deutſchland und gegen die von dieſem Deutſchland geführte und repräſentierte eu ropäiſche Kultur⸗ und Schickſalsgemeinſchaft. Wie ernſt dieſe Gefahr war und wie nahe dieſe Gefahr geweſen iſt, haben gerade dieſe Kämpfe der erſten Tage be⸗ wieſen. Sie trafen auf einen Gegner, der ſich nicht nur bloß zur Verteidigung, der ſich zum Angriff bereitgeſtellt hatte. Die Stellungen, in denen die bolſchewiſtiſche Armee überraſcht wurde, verrieten deutlich, daß ſie als Angriffs⸗ und nicht als Vertei digungsſtellungen gedacht waren: man maſſiert nicht, wenn man ſich nur verteidigen will, Truppen in vor⸗ ſpringenden, leicht umfaßbaren Räumen, aber man maſſiert ſie dort, wenn man von der vorſpringenden Baſtion aus ſelbſt einen flankierenden Angriffsſtaß gegen den Gegner führen will! Die ungeheure Beute an Tanks, den ausgeſprochenen Angriffs⸗ waffen des modernen Krieges, iſt ein nicht minder offenkundiger Beweis, wie ſich die rote Heeres⸗ leitung den Angriff gegen die deutſche Oſtf c front dachte: ſie hatte aus den Erfahrungen des Weſtfeld⸗ zuges gelernt, daß im gegenwärtigen Krieg nicht die Verteidigung, ſondern der Angriff die ſtärkere und erfolgverſprechendere Kampfesart iſt, und ſie wollte die Methodik, die die deutſche Heerführung mit ſo ungeheurem Erfolg im franzöſiſchen Feldzug ange⸗ wandt hat, nun ihrerſeits gegenüber den Deutſchen in Anwendung bringen. Deutſchland iſt dieſem bolſchewiſtiſchen Angriff zu vorgekommen. Es hat damit aber nicht nur dieſe Angriffspläne zerſchlagen, ſondern, indem ſeine erſten Schläge gleich die in voller Stärke zum Angriff ver⸗ ſammelte ſowjetruſſiſche Armee trafen, auch die Kampfkraft dieſer Armee für die Verteidigung ent⸗ ſcheidend gelähmt. Es ſteht feſt, daß die Sowjet⸗ ruſſen entſprechend ihren Angriffsplänen die Haupt⸗ macht ihrer Streikräfte an der Weſtgrenze verſam⸗ melt hatten: ungefähr vier Fünftel ihrer einſatz⸗ bereiten Truppen dürfte an dieſer Grenze aufmar⸗ ſchtert ſein. Es ſteht weiter feſt, daß die Sowjet⸗ ruſſen, wiederum entſprechend ihren aggreſſiven Plänen, die ganze Stärke ihrer Panzer⸗ und Luft⸗ waffen gegen uns aufgeboten haben. Ueber die tat⸗ ſächliche Stärke dieſer Waffengattungen liegen authentiſche Angaben nicht vor. Zuverläſſige Schätzungen bezifferten aber die Stärke der Sowfet⸗ luftwaffe vor Ausbruch des Krieges auf ungefähr 6000 Flugzeuge erſter Linie und ebenſoviele zweiter Linie, Treffen dieſe Schätzungen zu, dann iſt in den erſten Tagen des Kampfes bereits weit mehr als die Hälfte der einſatzfähigen Sowjetflugzeuge vernichtet wor⸗ den— mit geringſten eigenen Verluſten. Mit dieſer Zerſchlagung des weſentlichſten An⸗ griffspotentials der Sowjetwehrmacht iſt aber auch bereits das ſtrategiſche Ziel des ruſſiſchen Feldzuges in greifbare Nähe gerückt: dieſes Ziel iſt ja nicht die Eroberung der unendlichen Weiten des ruſſiſchen Landes, dieſes Ziel iſt, wie der Führer in ſeiner Proklamation an das deutſche Volk deutlich gemacht hat, die Vernichtung der bolſchewiſtiſchen Bedrohung durch die Vernichtung der bolſchewiſtiſchen Armee. Es kommt uns nicht darauf an, etwa ein Land mehr, noch dazu von ungeheurer Ausdehnung auch nur des europäiſchen Rußland, zu beſetzen, es kommt uns darauf an, die ſerer Bedrohung zu zerſchlagen, die aus dieſem Raum ge⸗ gen unſeren letzten Endkampf mit England aufſtehen könnte und tatſächlich ja auch bereits aufgeſtanden tſt. Unſer Kampf gegen Sowjetrußland hat dann ſein ſtrategiſches Ziel erreicht, wenn unſere Luftge⸗ ſchwader, unſere Tankdiviſionen, die Kolonnen unſe⸗ cer Infanterie Kehrt marſch! machen können, ohne fürchten zu müſſen, daß ſie auf ihrem neuen Marſch gegen England von hinten überfallen werden. Dieſe Vernichtung der ſowjetiſchen Kampfkraft iſt durch die kataſtrophale Niederlage der ſowfekruſſiſchen Luftwaffe und durch die fürchterlichen Schläge, die die ſowjetruffiſche Tankwaffe einſtecken mußte, in nächſte Nähe gerückt. In allen Feldzügen dieſes Krieges, vom polniſchen angefangen bis zu dem Kampf um Kreta, hat ſich gezeigt, daß einer Wehr⸗ macht, deren Tankwafſe zerſchlagen und deren Luft⸗ waffe ausgeſchaltet iſt, das Rückgrat zerbrochen iſt. In dieſem Krieg der Maſchinen wiegt nicht die Quantität der marſchierenden Armeen, ſondern die Qualität der Menſchen, die dieſe Maſchinen bedie⸗ nen. Frankreich war in dem Augenblick geſchlagen, in dem die franzöſiſche Luftwaffe vom franzöſiſchen Himmel hinweggefegt und die franzöſiſche Tankwaffe in der rieſigen Tankſchlacht im Artois zerſchmettert war. Da nützten weder eiliger Rückzug noch natür⸗ liche Verteidigungslinien. Da blieb den kämpfen⸗ den Poilus nur eines: entweder raſtloſe Flucht oder reſignierte Ergebung. Das gleiche Schauſpiel wird ſich nun auf den Ebenen Rußlands abſpielen. Zwar zitiert anan in Moskau jetzt gerne zu eigenem Troſt die Geſchichte Napoleons, der ſich auch in den ruſſiſchen Ebenen totgelaufen und totgeſiegt habe. Aber ſeither ſind immerhin an die 130 Jahre ins Land gegangen: und in dieſen 130 Jahren hat die Kriegstechnik das Flugzeug, den Tank und die motoriſierte Diviſion entdeckt, und gegen die modernen Errungenſchaften der militäriſchen Weisheit bieten weder Räume noch ſchlechte Straßen— die den zurückweichenden Gegner zum mindeſtens ebenſo behindern wie den vorwärts⸗ ſtüürmenden Verfolger— einen unzureichenden Schutz. Das ſoll natürlich nicht heißen, daß nun etwa die Kämpfe in Sowfetrußland ſchon zu Ende wären oder nun ſofort den Cha⸗ rakter bloßer Aufräumungs⸗ und Verfolgungskämpfe annähmen. So groß die deutſchen Erfolge auch ſind, ſo entſcheidende Bedeutung ſie auch für den Endaus⸗ gang dieſer Kämpfe haben, ſo ſicher ſie uns den Sieg in dieſen Kämpfen bereits garantieren: errungen iſt dieſer letzte Sieg noch nicht. Dazu iſt die militäriſche Kraft des 170 Millionen⸗Volkes zu groß, dazu hat ſich die Srwietarmee zu ſehr auf dieſe Auseinander⸗ ſetzung vorbereitet; dazu ſind die Verteidigungsmög⸗ lichkeiten in dem rieſigen fümpfe⸗, wald⸗ und fluß⸗ reichen Lande zu groß, dazu iſt ſchließlich auch der Rotarmiſt, wenigſtens im Durchſchnitt, ein zu zäher, zu verſchlagener, zu fanatiſcher Gegner. Sechs Tage Kampf mit ſolchem Gegner können, auch wenn ſie bis obenhin mit Erfolgen vollgeladen ſind, immer nur ein Anfang ſein. Das deutſche Volk weiß das. Es iſt nicht ungeduldig. Es iſt ſich ſicher, daß der Sieg rechtzeitig kommen wird, ſo rechtzeitig für uns, daß er in ſeiner Schnelligkeit immer noch lähmendes Ent⸗ ſetzen bei den andern weckt. In dieſer abſoluten Sicherheit des Vertrauens grüßt es heute ſeine Soldaten, die drüben im Oſten für die Heimat und für ganz Europa kämpfen, in einer Dankbarkeit, die ebenſo unerſchöpflich, wie ſein Stolz auf ſie unendlich iſt. Dr. A. W. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 30. Juni. Acht Tage Sieg liegen hinter uns. In aufreizender Spannung entwickelt ſich das Drama im Oſten gegen Moskau und England. In voller Erkenntnis der noch von unſeren Heeren zu löſen⸗ den ſchweren Aufgabe weiß Europa heute ſchon: Großbritannien ſpielt ſeinen letzten, bisher ſorgſam geſchonten Triumph„Moskau“ aus— und hat ihn bereits verloren. * Wie„Stockholms Dagbladet“ meldet, haben in Dublin und Cork am Samstag große Demonſtra⸗ tionen und Umzüge ſtattgefunden. Es ſei wieder⸗ holt zu lauten Rufen der Demonſtranten gegen Eng⸗ land und auch Rooſevelt gekommen. Die iriſche Preſſe war ſchon Samstag früh ganz auf den Befreiungskampf Finnlands gegen die Bol⸗ ſchewiſten eingeſtellt, und es wurden Vergleiche mit dem Befreiungskampf Irlands von Englands Ge⸗ waltherrſchaft gezogen. Die Londoner Blätter vom Samstag haben die Ankündigung eines neuen Betſonntags gebracht, an welchem um den Sieg für England ge⸗ betet werden ſoll. „Daily Chroniele“ meint, im engliſchen Volk er⸗ heben ſich unerfreuliche Stimmen, weil ſo viele Staa⸗ ten Europas ſich gegen die Sowjets zuſammen⸗ geſchloſſen hätten. „Daily Herald“ ſchreibt:„Es wurde ſede Schlacht won uns verloren, weil Hitler uns immer zuvorkam. Man frägt ſich überall, pb er auch dieſes Mal wieder ſchneller gehandelt hat.“ 5 Der Liſſaboner„Diario“ meldet aus Waſhing⸗ ton: Eine Woche großer Reden ſoll bevorſtehen. Die Gegenſätze in Senat und Repräſentantenhaus gehen in die Preſſe über. „Waſhington Times“ überſchreibt ihren letzten Leitartikel mit den Worten:„Moskau iſt keine De⸗ mokratie, aber der Kampfgenoſſe Englands.“ „Daily News“ ſchreibt:„Ein Hilfeverſprechen an Moskau beleidigt die amerfkanſſche Nation.“ Der italieniſche Wehrmachtsbericht Italieniſcher Gegenangriff in Oſtafrika [(Funkmeldung der NM Z. E. Ro m, 30. Juni. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordafrika hat unſere Artillerie im Ab⸗ ſchnitt von Tobruk Truppenzuſawmenziehungen ge⸗ troffen und dem Gegner empfindliche Verluſte an Mann und Material zugefügt. Britiſche Flugzeuge haben einen Einflug auf Benghaſt durchgeführt und zu wiederholten Malen verſucht, den Hafen von Tripolis anzugreifen. Sie wurden jedesmal durch das ſchnelle Eingreifen un⸗ Jagdflieger abgeſchlagen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. 5 l In O ſt a ben wurden im Abſchnitt Debi⸗Dollo (Galla und Sidamoh feindliche Truppen, die unſere Stellungen auzugreiſen verſuchten, in ſofortigem Gegnangriff in die Flucht geſchlagen. Monteiro bei Eden. Der portugieſiſche Geſandte in London, Monteiro, wurde vom britiſchen Außen⸗ miniſter Eden zu einer Beſprechung über„laufende Angelegenheiten“ empfangen. Ritterkreuz für Sturzkampfflieger Das hohe Lied vom Einſatz unſerer Luftwaffe im Balkan⸗Felözug dnb. Berlin, 28. Juni. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Rechsmarſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen: Hauptmann Brücker, Gruppenkommandeur in geſchwader, einem Sturzkampf⸗ Hauptmann Schwärzel, Staffelkapitän in einem Sturzkampfgeſchwader, Oberleutnant Vollmer, 5 Staffelkapitän in einem Sturzkampfgeſchwader, Oberleutnant Neubert, Staffelkapitän in einem Sturzkampfgeſchwader, Oberleutnant Pekrun, Flugzeugführer in einem Sturzkampfgeſchwader, Oberleutnant Lau, Staffelkapitän in einem Sturzkampfgeſchwader, Oberleutnant Neumann, 5 Staffelkapitän in einem Sturzkampfgeſchwader, Oberleutnant Heinrichs, e Flugzeugführer in einem Kampfgeſchwader, Oberleutnant Roedel, 5 Staffelapitän in einem Jagdgeſchwader. Hauptmann Brücker, in über 100 Feindein⸗ ſätzen auf allen Kriegsſchauplätzen bewährt, vernich⸗ tete, als erſter zum Sturzflug anſetzend, mit ſeiner Gruppe ſtärkſte Befeſtigungen am Rupelpaß. Durch die Niederkämpfung von Batterieſtellungen gelang es ihm, die bereits ins Stocken geratenen Panzer⸗ angriffe erneut zum Anlauf zu bringen und daurch einen tiefen Einbruch in die feindichen Stellungen gu ermöglichen. Auf Schiffsziele im Mittelmeer eingeſetzt, hat ſeine Gruppe etwa 125 000 BRT Schiffsraum verſenkt und 70000 BR ſchwer be⸗ ſchädigt. Im Kampf um Kreta gelang es ihm, mit ſeinen Beſatzungen drei engliſche Zerſtörer zu ver⸗ ſenken. Hauptmann Schwärzel hat in über 100 Feind⸗ einſätzen ſeine Staffel mit großem Erfolg an den Feind geführt. Um den Erfolg zu erzwingen, ſtürzte er mehrfach ſo tief auf das Ziel, daß eigene Bomben⸗ ſplitter ſeine Maſchine trafen. Den ſchwer käanp⸗ fenden Sturmtruppen des Heeres vermochte er mit ſeiner Staffel wiederholt den Weg durch feindliche Sperren zu öffnen und ſomit ſchlachtentſcheidend zu den Erfolgen beizutragen. Im Kampf gegen See⸗ ziele kann die Staffel durch den perſönlichen tapfe⸗ ren Einſatz ihres Staffelkapitäns das ſtolze Ergeb⸗ nis von 43 500 BR verſenkten und 41500 BRT ſchwer beſchädigten Kriegs⸗ und Handelsſchiffsraumes für ſich in Anſpruch nehmen. „Oberleutnant Vollmer hat in über 150 Ein⸗ ſätzen ſeine Staffel zu bedeutſamen Erfolgen geführt. Seine Angriffe auf Erdziele aller Art waren wie⸗ derholt entſcheidend für die Weiterentwicklung der Kampfhandlungen. Im Kampf um Kreta hat er ſich mit ſeiner Staffel bei der Vernichtung von Schiffen in der Suda⸗Bucht und bei der Niederkämpfung von Flakſtellungen in überragender Weiſe ausgezeichnet. Auch an der wirkungsvollen Bekämpfung der eng⸗ liſchn Flotte im Seegebiet von Kreta hat er durch ſeine beiſpielhafte Tapferkeit und ſein mitreißendes Draufgängertum maßgeblichen Anteil. Schwere Treffer auf drei engliſche Zerſtörer und einen 6000⸗ To.⸗Transporter ſowie die Verſenkung eines wei⸗ teren Zerſtörers ſind ihm und ſeiner tapferen Staf⸗ fel zuzuſchreiben. In über 150 Feindeinſätzen hat auch Oberleut⸗ nant Neubert durch ſeine überlegene Führung und durch ſeine mitreißende Tapferkeit bei ſtärkſter Jagd⸗ und Flakabwehr hervorragende Erfolge er⸗ zielt. Die Vernichtung ſchwer auffindbarer Befe⸗ ſtigungsanlagen am Rupelpaß ſind ſeinem vorbild⸗ lichen Einſatz zuzuſchreiben. Im Kampf gegen die engliſche Flotte im Golf von Korinth, im Seegebiet von Piräus und in der Suda⸗Bucht überwand ſein mitreißendes Vorbild alle Schwierigkeiten, die ſich aus der ſtarken und wirkſamen feindlichen Abwehr ergaben. Er vermochte mit ſeiner Staffel einen Tanker von 4000 To., ein Frachtſchiff und einen großen engliſchen Zerſtörer aus einem Flottenver⸗ band zu vernichten und 13000 Tonnen Schiffsraum ſchwer zu beſchädigen. In kühnem Tiefangriff hat er mit ſeiner Staffel auf Kreta feindliche Flakſtel⸗ lungen niedergekämpft. Oberleutnant Pekrun iſt durch ſein unentweg⸗ tes Drauſgängertam und ſeine hervorragenden flie⸗ geriſchen Fähigkeiten in über 150 Feindeinſätzen zu einem der erfolgreichſten Flugzeugführer feiner Gruppe geſtempelt. Auch er hat im Gebiet des Ru⸗ pelpaſſes in wirkſamſter Weiſe Bunkerſtellungen be⸗ kämpft und gegen ſtärkſte Abwehr eine beſonders ſtörende Batterie zum Schweigen gebracht. Im Kampf um Kreta ſtürzte er im ſchwerſten Flakſener bei einem Angriff gegen einen britiſchen Kriegsſchiff⸗ verband ſo dicht auf den Feind herunter, daß er einen ſicheren Volltreffer erzielen konnte. Oberleutnant Lothar Lau zählt mit über 100 Feindflügen zu den beſonders einſatzbereiten Sturz⸗ kampffliegern. Durch eine unerhört kühne Landung unweit der ſerbiſchen Stellungen gelang es ihm, ſich unmittelbaren Einblick in die Feindlage zu verſthaf⸗ fen, wodurch es ſeiner Gruppe möglich war, ſtarke ſerbiſche Kräfte zu vernichten bzw. zur Kapitulation zu zwingen. Im Kampf gegen die engliſche Flotte Seeluftſchlacht von Piräus, um Kreto und in der Seeluftſchlacht am 21. und 22. 4. 1941 hat er ſelbſt 12 500 Tonnen Kriegs⸗ und Handelsſchiffsraum ver⸗ ſenkt und 28 500 Tonnen ſchwer beſchädigt. Oberleutnat H. Naumann zeichnete ſich in über 100 Feindflügen in Nord⸗ und Mittelgriechenland durch ſein rückſichtsloſes Draufgängertum beſonders aus. Seine Staffel vernichtete im Raum Patras, Chalkis und Athen 10 Schiffe mit insgeſamt 36 000 Tonnen. n Kampf um Kreta hat ſeine Staffel der engliſchen Mittelmeerflotte weitere ſchwere Verluſte zugefügt. In der Sudabucht wurde von ihm ein 6000⸗Tounen⸗Transporter vernichtet und in der See⸗ luftſchlacht bei Kreta drei Volltreffer auf ſchwere und leichte Kreuzer erzielt ſowie vier Zerſtörer verſenkt bzw. durch Volltreffer ſchwer beſchädigt. Oberleutnant Heinrichs hat in zahlreichen Tag⸗ und Nachtangriffen gegen England ſein hervor⸗ ragendes fliegeriſches Können, ſeine außergewöhn⸗ lche Tapferkeit und ſein Draufgängertum bewieſen. Als Kommandant einer beſonders ausgewählten Beſatzung eines Geſchwaders hat er den Auftrag ge⸗ habt, beſtimmte wichtige Wepke der engliſchen Rüſtungsinduſtrie in Einzelangriffen zu vernichten, Von ſeinen zahlreichen unter ſchwierigen Bedingun⸗ Erfolgreiche Verteidigung Syriens Die Engländer rächen ſich, indem ſie Vomben auf die Beiruter Reſidenz abwerfen adnb. Vichy 30. Juni. Dem franzöſtiſchen Heeresbericht vom Sonntag zufolge blieben die britiſchen Anſtrengungen, den franzöſiſchen Widerſtand zu brechen, erfolglos. Die britiſche Flotte hat die franzöſiſchen Stellungen an der Küſte bombardtert. In der gebirgigen Gegend des Süd⸗Libanon räumten die Franzoſen einige vorgeſchobene Poſten unter Deckung ihrer Artillerie, die dem Angreifer beträchtliche Verluſte zufügte. In der Gegend von Merdiayboum iſt keine Veränderung der Lage eingetreten. In Süd⸗Syrien haben die Briten Fühlung mit den franzöſiſchen Truppen in der Gegend von Nebek aufgenommen, während die gegneriſchen Abteilungen, die nordweſtlich von Da⸗ maskus in die franzöſiſchen Stellungen einbrangen, mit großen Verluſten zurückgeworfen wurden. Obwohl die Garniſon von Palmyra ſchwer von der britiſchen Luftwaffe in der Frühe des 28. Junt bombardiert worden war, hat ſie ihren zähen Widerſtand fortgeſetzt und lokale Gegenangriffe durchgeführt. g Die franzöſiſchen Luftſtreitkräfte ein⸗ ſchließlich der Marineluftfahrt griffen immer in die Schlacht ein und zwar beſonders im Abſchnitt von Palmyra. Die gegneriſche Luftwaffe bombardterte Deir⸗Gz⸗Zor, wobei Menſchenleben unter der Zivil⸗ bevölkerung zu beklagen ſind. Im Laufe der letzten zwei Tage haben die Franzoſen in verſchiedenen Abſchnitten 40 Gefangene gemacht, darunter einen engliſchen Oberſt. Alle Kriegsgefangenen, die ſeit Beginn des Feld⸗ zuges gemacht wurden, bringen ihr Erſtaunen zum Ausdruck, nur Franzoſen und keine Deutſchen als Gegner vor ſich zu haben. Die Welt beſtaunt unſere Siege Die Sondermeldungen des OK im Mittelpunkt der Weltoiskuſſion (Junkmeldung der NM.) + Bnukareſt, 30. Juni. Die Sondermeldungen des Oberkommandos der Wehrmacht wurden von den Bukareſter Zeitungen in Extraausgaben herausgegeben. Obwohl man all⸗ gemein mit einem günſtigen Verlauf der Operatio⸗ nen rechnete, haben die bekanntgegebenen gewaltigen Ereigniſſe doch eine Welle der Begeiſterung ausgelöſt. A Helſinki. 29. Juni. Die heutigen Sondermeldungen aus dem Haupt⸗ quartter des Führers wurden in einem Extrablatt von„Helſingin Sanomat“ gebracht, in dem insbe⸗ ſondere die gigantiſchen Beutezahlen in den Ueber⸗ ſchriften angeführt wurden. Unterſtrichen werden die 40 000 Gefangenen, die 600 Geſchütze, die 2288 zer⸗ ſtörten oder eroberten Panzerwagen und die 4107 ſowfetruſſiſchen Flugzeuge, die wührend der erſten ſieben Tage vernichtet oder erobert wurden. — Madrid, 30. Juni. In ganz Spanien wurden die Sondermeldungen des Oberkommandos der deutſchen Wehrmacht mit fieberhafter Spannung erwartet. Mit Blitzgeſchwin⸗ diakeit verbreiteten ſich die Nachrichten von Mund zu Mund und löſten überall große Begeiſte⸗ runa aus. Die Rundfunkmeldungen in den öffent⸗ lichen Lokalen wurden durch Hoch⸗Rufe auf Deutſch⸗ land unterbrochen. Bei den amtlichen deutſchen Stel⸗ len laufen ununterbrochen Glückwunſchtelegramme ein. Beſondere Bewunderung wird der deutſchen Luftwaffe gezollt, der es gelang, bei minimalen Ver⸗ Wie Breſt⸗Litowfk fiel Soldaten des Gaues Oberdonau erſtürmen das bolſchewiſtiſche Feſtungsbollwerk (Von Kriegsberichter K. H. Britz.) nb.. 20. Juni. Entlang ihrer geſamten Weſtgrenze hatten die Bolſchewiſten ein Verteidigungsſyſtem ausgebaut, in dem die alte ruſſiſche Feſtung Breſt einer der ſtärk⸗ ſten Eckpfeiler war. Die Stadt, 1917 Sitz des deut⸗ ſchen Befehlshabers Ober⸗Oſt, iſt wohl eine der mo⸗ dernſten Feſtungen, die Zidadelle, die, der Stadt vor⸗ gelagert, direkt am Bug liegt, und hier die Ueber⸗ gänge ſchützt, beſteht aus vier Inſeln, von denen bie kleinere und mittlere das Kernwerk iſt. Insgeſamt ha die Zitadelle eine Größe von vier Quadratkilo⸗ meter. Ein Angreifer ſteht vor einer ſehr ſchweren Auf⸗ gabe. Wenn ihm der Uebergang über den Bug ge⸗ lungen iſt, muß er auf dem anderen Ufer um jede einzelne Inſel kämpfen, deren Verbindungswege natürlich ſehr leicht zu zerſtören ſind. Außerdem be⸗ findet ſich überall Buſchwerk einzelne Baumgrup⸗ pen ragen daraus hervor. Viele unüberſichtliche Gänge durchziehen dazu das Gelände die den Baum⸗ ſchützen, die auch in ſtarkem Maße eingeſetzt waren, jede Rückzugsmöglichkelt bieten. Außerdem ſind die Inſeln beſtückt mit Panzerkup⸗ peln und feſt eingebauten Panzerkampfwagen. Zahl⸗ reiche und raffiniert angelegte Panzerhinderniſſe und Panzergräben erſchweren das Vordringen. Ausge⸗ baute Kleinkampfanlagen zwingen auberdem den Angreifer zu einem Kampf um jeden Meter Boden. Mit Mut und unvergleichlſcher Tapferkeit haben unſere auf die Zitadelle angeſetzten Soldaten, mei⸗ ſtens aus dem Gau Oberdonau, hier ihre Aufgabe ge⸗ löſt. Nachdem ſie in den Morgenſtunden die Eiſen⸗ bahn⸗Brücke über den Bug im Handſtreich genom⸗ men und in Schlauch⸗ und Sturmbooten übergeſetzt waren, drangen Stoßtrupps ſofort auf den äußeren drei Zitadellen⸗Inſeln vor und nahmen ſie ſchon noch wenigen Stunden. Einzelne Gruppen drangen auch in das mittlere, in das Kernwerk ein. Der Feind, wie ſich erſt ſpä⸗ ter herausſtellte, insgeſamt 2 Diyiſionen, war hier zu ſtark. Es gelang ihm ſogar, Teile unſerer Sol⸗ daen einzuſchließen, die nun 17 Tage mitten im Feinde ſaßen. Trotz der äußerſt heftigen Beſchießung am Mor⸗ gen des 22. Juni war das Kernwerk verteidigungs⸗ fähig, da es beſonders tief in die Erde gehende Kaſematten beſitzt. Am 24. Juni, abends, iſt nun auch das Kernwerk gefallen. Vorher hatten noch Flugblätter und Groß⸗ lautſprecher die Soldaten zur Uebergabe auſgefor⸗ dert. Auf Grund dieſer Aktion nahm auch die Zahl der Ueberläufer zu. Ja, ſie ſchwammen ſogar durch den Bug auf die deutſche Seite. Nach ihren Aus⸗ ſagen befand ſich in dem Kernwerk eine GPu⸗Zen⸗ trale, deren Komaniſſare jeden Soldaten mit der Pi⸗ ſtole zum Kampf trieben. Genaues Artilleriefeuer, Angriffe der Sturmgeſchütze und die Zähigkeit unſe⸗ rer Infonteriſten haben die Beſatzung nun doch zer⸗ nrürbt, Breſt⸗Litowsk. Stadt und Zitadelle, ſind voll⸗ kommen in deutſcher Hand Damit hat das Korps, das auch die Außenwerke nahm und nun mit ſeinen bei⸗ den Flügeln ſchon weit vorgeſtoßen iſt, eine neue Rußhmestat vollbracht. gen durchgeführten Flügen iſt vor allem der Angriff auf ein für die engliſche Flugrüſtung beonders wich⸗ tiges Aluminiumwerk und auf eine Torpedofabrik hervorzuheben, die er in Tiefangriffen vernichtend traf. Trotz Motorſchadens gelang es ihm, Flugzeug und Beſatzung in den Heimathafen zurückzubringen. Oberleutnant Roedel hat ſich als Staffelkapi⸗ tän in einem Jagdgeſchwader auf allen Kriegsſchau⸗ plätzen als hervorragender Jagdflieger und als vor⸗ bildlicher Führer ſeiner Staffel ausgezeichnet be⸗ währt und in vielen Angriffs⸗ und Begleitſchutz⸗ flügen höchſte Einſatzbereitſchaft gezeigt. Neben vielen erfolgreichen Tiefangriffen hat er im Luft⸗ kampf insgeſamt zwanzig feindliche Flugzeuge, davon elf unter beſonders ſchwierigen Verhältniſſen im Einſatz gegen England abgeſchoſſen. 0 Drei-VBoots- Kommandanten erhielten das Eichenlaub dnb, Führerhauptquartier, 29. Juni. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht empfing heute die Unterſeeboots⸗Komman⸗ danten Kapitänleutnant Schultze, Kapitänleutnant Liebe und Oberleutnant zur See Endraß und überreichte ihnen das anläßlich der Verſenkung von mehr als 200000 Tonnen feindlichen Handels⸗ ſchiffs raums verliehene Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes. 8 Die Reſidenz des Generals Dentz angegriffen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Bern, 30. Juni. 1 Die Reſidenz des franzöſiſchen Oberkomman⸗ dierenden für Syrien und den Libanon, General 9 Deutz, iſt am Sonntagnachmittag von engliſchen Flugzeugen ſtark angegriffen und zerſtört wor⸗ ben. Es gab nach einer Havas⸗Meldung zahl⸗ reiche Tote und Verwundete. Zu dieſem Angriff, der allen Grundfätzen des Völkerrechts widerſpricht, werden von Vichy nych folgende Einzelheiten bekanntgegeben: Die Reſtdenz des franzöſiſchen Oberkommandierenden, die priva⸗ ten Wohnzwecken dient, liegt im Innern eines Parks am Rande der Stadt Beirut. Sie ſtellt in keiner Weiſe ein militäriſches Ziel dar. Die vier engliſchen Bomber. die von Jägern begleitet, über Beirut er⸗ ſchienen, flogen ſehr tief, ſo daß ſie ausgezeichnete Sicht hatten und ein Irrtum nicht möglich war. Sie nahmen ſofort Richtung auf die Reſidenz, die als ge⸗ ſellſchaftlicher Mittelpunkt Beiruts zahlreichen eng⸗ liſchen Kolonialoffizieren wohlbekannt iſt, und war⸗ fen 15 Sprengbomben auf ſie ab. Von dieſen Bom⸗ ben trafen zwei das Gebäude, das völlig zerſtört wurde. Die übrigen fielen in den Park. Es wurden zahlreiche Perſonen getötet oder verwundet. Der Oberkommandierende, dem dieſer Angriff offenbar⸗ galt, war mit ſeiner Gattin abweſend. Die Empörung über dieſen Angriff iſt beſonders groß. Sie wird nach einer Feſtſtellung des franzöſi⸗ ſchen Kolonialminiſteriums„den Widerſtand nur noch ſtärker werden laſſen.“ uſten in ſieben Tagen die vielgerühmte ſowfetrufßft⸗ ſche Luftwaffe zu zerſchlagen. — Budapeſt, 30. Juni. „Der große deutſche Sieg zeichnet ſich ab“... Dies iſt der Eindruck, den die geſamte Bu⸗ dapeſter Montag⸗Morgenpreſſe aus den Sonder⸗ meldungen des Führerhauptquartiers über die Exeig⸗ niſſe der erſten Tage des Feldzuges gegen Sowfet⸗ rußland gewinnt. s Regierungs⸗Montbagsblatt„Hetſoe“ bemerkt, ſchon heute, nach dem ſiebenten Tage des Feldzug⸗ beginns, zeichnet ſich ein derartiger, alles hinwegfe⸗ gender Sieg im Oſten ab, für den es weder im fetzi⸗ gen Krieg noch im Weltkrieg 1914⸗18 ein.. gegeben hat. Auf dieſe vernichtende Schlagkraft d ten weder die Weſtdemokratten noch die Sopjetwacht⸗ haber gefaßt geweſen ſein. Unter der Ueberſchrift „Wir grüßen den Führer des deutſchen Reiches“ ſchreibt der„Virridat“, Adolf Hitler habe am ſicher⸗ ſten nicht nur die Gefahr erkannt, die ſeinem Volk und darüber hinaus ganz Eu ropa bedrohte, ſondern er habe dagegen auch den richtigen Augenblick ge⸗ wählt, um vernichtend die Gefahr zu bannen. Dies⸗ mal werde im Oſten nicht nur eine Apmee der Un⸗ terwelt eine Schlacht verlieren, ſondern mit ihr werde auch eine Ideologie gerichtet werden, die ſeit 1 1 5 beunruhigend und ſchreckhaft Europa be⸗ roht habe. — Syfia, 30. Juni. In den Straßen, den Gaſt⸗ und Kaffeehäuſern, in Anlagen und auf Plätzen wurden um die Abendſtun⸗ den nur zeitungleſende Menſchen geſehen. Der Eindruck von dem Siegeszug der deutſchen Truppen ſchon in den erſten Tagen des Feldzuges iſt hier über⸗ aus ſtark. Die Sondermeldungen ſind das Haupt; thema, das alle Geſpräche beherrſcht und die Erwar⸗ tungen weiterer aroßer Erfolge beſtärkt. — Prag, 30. Juni. Auch im Protektorat Böhmen und Müßhren wurde die Ankündigung der Sondermeldungen mit regſter Anteilnahme entgegengeſehen. Das Straßennetz der Lautſprecher blieb in Prag den ganzen Tag über in Tätigkeit und verſammelte an Straßenecken und Plätzen Gruppen von Zuhörern, die mit wachſender Spannung die Meldungen aufnahmen. Die deut⸗ ſchen und tſchechiſchen Blätter brachten Sonderaus⸗ gaben, die reißenden Abſatz fanden. Vor dem Ge⸗ bäude des tſchechiſchen Preſſebüros, wo an einer Rieſenkarte die Sondermeldungen veranſchaulft wurden. ſtauten ſich dichtgedrängt Deutſche Tſchechen. 8 Cripps bei Molotow EP. Stockholm, 30. Juni. Der britiſche Botſchafter in Moskau, Sir Stafford Cripps, wurde am Samstag von Außenkommiſſar Molotow im ſowjetruſſiſchen Auswärtigen Amt empfangen. 5 Cripps hatte auch Beſprechungen mit dem nord⸗ amerikaniſchen Botſchafter in Moskau, Steinhardt. Woldemaras aus dem Gefängnis befreit EP. Helſinki, 30. Juni. Aus Kowno iſt die Nachricht eingetroffen, daß der frühere litauiſche Miniſterpräſident Woldema⸗ ras nach der Flucht der Bolſchewiſten aus Kaunas aus dem Gefängnis befreit worden ſei. Auch eine große Anzahl früherer leitender Perſonen habe be⸗ freit werden können. rern au r Kriegsfilme ſpielen * Mannheim, 30. Juni. Mondaufgang 30. 6. Sonnenuntergang 30..2 Monbuntergang 1. 7. Sonnenaufgang 1. 7. Verheod erung Zwar Raum für alle hat die Erde, und doch, haſt du's nicht ſchon erlebt, wenn eilig, ohne Kraft der Pferde, du einem Ziele zugeſtrebt, daß plötzlich von der andern Seite dir irgendwer entgegenkam, der trotz bequemer Straßenbreite ſchnurſtracks auf dich die Richtung nahm? Was tuſt du, um ihm auszuweichen? Schnell machſt nach links du einen der andere, beſeelt vom gleichen Gedanken, macht die Schwenkung mit! Flugs willſt nun rechts du ihn umgehen, der andere will es linkerſeits; ſo bleibt ihr voreinanderſtehen, ganz eng und Bauch an Bauch bereits! Schritt; Jetzt, denkſt du, könnteſt du dich retten nochmals durch einen Sprung nach links! Der andere, darauf kannſt du wetten, iſt gleich gewärtlg dieſes Winks! Du ſpringſt, er ſpringt, ihr ſpringt zuſammen mit einem eleganten Schwung! Aus deinen Augen ſchießen Flammen— das nennt man dann Verhedderung! Doch iſt bei ſolchem Knalleffekte der Umſtand tröſtlich immerhin, daß einen nur die Tücke neckte mit einem Schuß Humor darin! Und wer den Tücken dieſes Lebens ſtellt fröhlich ebenſo ein Bein, der ſtößt den Kopf ſich nicht vergebens an einem andern Kopfe ein! WIIII Lindner Lichtspielhaus Müller 30 Jahre In der Geſchichte der Mannheimer Lichtſpiel⸗ Hhäuſer nimmt das Lichtſpielhaus Müller in der Mittelſtraße eine Sonderſtellung ein, es iſt ein Familienunternehmen, das allen Stürmen der Zeit getrotzt hat und vom Vater auf die Söhne über⸗ gegangen iſt. Der Gründer, Georg Müller, bekannt unter dem Namen Müller⸗Schorſch, war unterneh⸗ mend und weitſchauend. Heute iſt es ſa kein Kunſt⸗ ſtück mehr, von der Unentbehrlichkeit der Filmtheater gu ſprechen, aber vor 30 Jahren zu ahnen, daß ein Lichtſpielhaus einmal von Bedeutung ſei für die Be⸗ völkerung, dazu gehörte Weitblick. Schon im Jahre 1910 eröffnete der inzwiſchen verſtorbene Georg Müller im Vorort Sandhofen ein Filmtheater, ſtellte aber bald den Betrieb ein, um im Jahre 1911 in der Mittelſtraße das„Vichtſpielhaus Miller“ aufzumachen. Es wurde natürlich kein Saen Neubau hingeſtellt, ſondern ein vorhandener eſellſchafts⸗ und Tanzſaal benutzt. Damit war zu⸗ gleich der Auftakt zu weiteren Gründungen von Lichtſpieltheatern gegeben, wobei die Vorſtädte mit gutem Beiſpiel vokangingen. Bei Beginn des Welt⸗ Krieges wurden die Mannheimer Kinos zunächſt ge⸗ ſchloſſen, bis 2 1 Wertes 3 und en ließ. Sy erfolgte im Lichtſpiel⸗ Haus Miller die Erſtauffſihrung des 600 Meter langen Streifens„Sturmeszeichen“, der wochenlang volle Häuſer fand. In der Nachkriegszeit war es das Beſtrehen des Lichtſpielhauſes eine Familiengründung zu bleiben. Der Gründer des Hauſes ſtarb in den Sielen, bis zuletzt galten Gedanken und Arbeit ſeinem Lebens⸗ werk, das jetzt ſeine Sühne in ſeinem Sinne weiter⸗ fü ven. an Seinen 82. Geburtstag begeht morgen, am 1. Juli, Spenglermeiſter Jakob Otterſtetter in I 7, 12. Ueber 52 Jahre iſt er Bezieher unſeres Blattes. Wir gratulieren.. * Seinen 75. Geburtstag konnte Herr Anton [Scherer, Gemeindevollzieher i.., Jean⸗Becker⸗ Straße 6, am geſtrigen Sonntag in auter Geſundheit feiern. Wir gratulieren. * Ein Mannheimer im Wehrmachtsbericht. Im Wehrmachtsbericht vom Freitag, dem 18. Juni, wurde bekanntgegeben, daß ſich in den Kämpfen um Sol⸗ lum unker anderen der Führer eines Schützenbatail⸗ lons, Hauptmann Bach, durch beſondere Tapfer⸗ keit ausgezeichnet hat. Der genannte Hauptmann Bach ſtammt aus Mannheim und wirkt ſeit 10 Jah⸗ ren an der Friedenskirche als Pfarrer. SERDA out: 3 Das Fräulein von Godewil Die Geschichte eines seltsamen Frauenschicksals „Johann, geeiſten Rheinwein für den Herrn Ritt⸗ meiſter!“ befahl er erſt einmal.„Oder was willſt du Iteber? Aber geeiſt auf alle Fällel Daß du mir hier in der Hitze nicht platzt, mein Junge! Ich halte es in anderer Temperatur leider nicht aus. Warte, in dreißig Jahren! Denk dann an mich! Hab damals auch nicht geglaubt, daß es ſo werden könnte.— Sitzt du aut?— Na, denn. Johann, laß uns allein! „Ja, ja, deine Mutter hat ihr immer die Stange gehalten. Aber ſo ganz allein war ich auch nicht ſchuld, Kurt.“ Rittmeiſter Merkenſtein rieb die Hände anein⸗ ander. Sie waren noch kalt und ſteif vom Ritt. „Weißt du, Onkel, Schuldfragen wollen wir beſſer nicht erörtern“, wehrte er ab. Man ſah ihm an, die Erwähnung der Angelegenheit, auf die der Onkel an⸗ ſpielte, behagte ihm nicht. Mutter hat dafür geſorgt, „Merke ſchon— deine daß du die rechte bzw. die verkehrte Einſtellung zu den Dingen haſt“, ſagte ärgerlich der General.„Und doch iſt die Schuldfrage in dieſem Falle keineswegs unwichtig, denn.. Weshalb ich dich herbeſtellt habe? Kurz und gut: Willſt du meine Tochter heiraten?“ „Deine Tochter?“ fragte der Rittmeiſter namen⸗ los erſtaunt,„ja, iſt ſie denn hier bei dir?“ Der General lachte. „Kein Bein, mein Junge, kein Bein! Suchen ſollſt du ſie dir ſelber. Immerhin lohnt es ſich. Sie erbt einmal allerhand. Gut erzogen wirb ſie auch ſein. Mechthild hielt auf ſo was Häßlich kann das Exem⸗ plar auch nicht ausgefallen ſein. Bei den Eltern, Kurt! Alſo: ſuche! Machte mich ſa am liebſten ſelbſt auf die Beine, wenn ſie mich nur trügen. Aber da iſt dieſer verdammte Knüppel an den Hund gebunden. Mit dem Rollſtuhl iſt man ziemlich unbeweglich, Laß dir ein Jahr Urlaub geben und zieh los!“. „Ein Jahr Urlaub?“ wiederholte entſetzt der junge ittmeiſter. 0 „Warum nicht? Die Gründe ſind ſchwerwiegend!“ „Aber, wenn ſchon— wo ſoll ich ſuchen?“ 5 Jamilienunterhalt weiter verbeſſert Die Beihilfengewährung an Eltern, Schwiegerellern und Geſchwiſter der Einberufenen And einige andere Neuerungen 5 Der Familienunterhalt der Angehörigen der Einberufenen hat durch einen Runderlaß des Reichs⸗ miniſters des Innern und des Reichsminiſters der Finanzen vom 20. 6. 1941 neuerdings eine Reihe be⸗ deutſamer Verbeſſerungen erfahren, die wichtigſten ſind die folgenden: Bisher wurde den Eltern Familienunterhalt verſagt, wenn der Einberufene zwar zu ihrem Unter⸗ halt beigetragen hatte, der Unterhaltsbetrag aber ſo geringfügig war, daß der Einberufene nicht als Er⸗ nährer ſeiner Eltern anerkannt werden konnte⸗ Künftig dürfen Beihilfen auch gewährt werden, wenn der Einberufene nicht der Ernährer war. das verbleibende Einkommen der Eltern aber niedriger iſt als der örtliche Unterhaltsſatz zuzüglich der Miete. Die Beihilfe darf nicht höher ſein als der von dem Einberufenen vor der Einberufung nachweislich ge⸗ leiſtete, nach der Einberufung aber weggefallene Unterhaltsbeitrag. Sind mehrere Söhne gleichzeitig einberufen und als gemeinſame Ernährer der Eltern, anerkannt und ſcheidet einer der Söhne nachträglich aus, z. B. durch Entlaſſung aus dem Wehrdienſt oder Uebergang zur Kriegsbeſoldung, ſo bleibt die Familienunterhalts berechtigung der Eltern während der Einberufung der übrigen Söhne in jedem Falle beſtehen. Der Familienunterhalt wird aber um den Betrag gekürzt, den die ausſcheidenden Söhne zum Unterhalt der Eltern beitragen können. Werden die Eltern oder ein Elternteil nach der Einberufung er⸗ werbsunſähig. ſo wird unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen Familienunterhalt gewährt, auch wenn der Einberufene nicht der Ernährer geweſen iſt. Die ſo⸗ genannte Beihilfe bei beſonderen Verhältniſſen, die im Rahmen der Einkommenhöchſtarenze zur Siche⸗ rung der Fortführung des Haushalts und zur Erhal⸗ tung des Beſitzſtandes gewährt werden kann, darf künftig nicht nur der Ehefrau und den Kindern ſon⸗ dern auch anderen Familienunterhaltsberechtigten, insbeſondere den Eltern gewährt werden. Der Ausſchluß der Schwiegereltern vom Familienunterhalt hat bei beſonders niedrigen Ein⸗ kommen vielſach zu Härten geführt. Daher kann künftig auch Schwiegereltern Familienunterhalt ge⸗ währt werden, wenn der Einberufene der Ernährer oder— was hauptſächlich in der Landwirtſchaft vor⸗ Es fehlte Geld/ In der Kantinenkaſſe verſchwanden Geldſcheine itber 10, 0 und 50 Mark. Die weibliche Hilfskraft wurde befragt, ſie wußte nichts; es wurde ihr Be⸗ denkzeit bis zum nächſten Morgen gelaſſen. In die⸗ ſer„Bedenkzeit“ erblickte ſie eine Verdächtigung, die der Kantinen inhaber, wie er vor Gericht behauptete, nicht ausgeſprochen habe. Aber verſchiedene ſeiner Aeußerungen waren doch ſo aufzufaſſen, daß er einen gewiſſen Verdacht hegte. Es kam ein Gang zur Kri⸗ minalpoltzei, zur Arbeitsfront und zuletzt blieb die Kantinenhllfe der Arbeitsſtätte fern.„Sie bean⸗ ſpruchte die Bezahlung des Kündigungslohnes von 46 Mark, den der Beklagte nicht zahlen wollte, weil er der Klägerin keinen Grund zum Weggehen ge⸗ geben habe. Im Gerichtstermin wurde die Sache eingehend durchgeſprochen. Der Heftigkeit, mit der die Klägerin die Beleidigung von ſich wies, ſtand die Hartnäckigkeit ihres bisherigen Arbeitgebers gegen⸗ über, der keinen Millimeter von ſeinem Standort aufgab. Trotz dieſer Unverſöhnlichkett der Parteien gelang dem Vorſitzenden die friedliche Schlichtung des Streites. Der Beklagte erkannte im Protokoll an, daß er hinſichtlich des abhanden gekommenen Geldes keinen Anhaltspunkt für einen Verbacht gegen die Klägerin hatte. Dieſe verzichtete dann auf ihre Geldanſprüche. Papiere zu ſpät herausgegeben Zweimal war der Servierfrau gekündigt worden, man einigte ſich wieder, beim drittenmal blieb es da⸗ bei, diesmal nahm es die Frau nicht ſo ernſt und er⸗ ſchien wieder zum Dienſt. Aber die Entlaſſung ſollte gelten, jedoch die Papiere erhielt ſie lange nicht. Der Wirt meinte, wenn die Frau„menſchlich“ mit ihm geredet hätte, hätte ſie ihre Papiere bekommen, ſetzt erhielt ſie ſie erſt vor Gericht. Jedoch 50 Mark mußte der Beklagte bezahlen, ein Teil der klägeriſchen For⸗ derung, was als„Lehrgeld“ zu verbuchen iſt, wenn das Arbeitsbuch nicht ſofort bei Beendigung des Ar⸗ beitsverhältniſſes herausgegeben wird. Zerbrochene Gläſer In der pfälziſchen Bahnhofswirtſchaft gab es zeitweiſe ſehr viel zu tun: es war ein Stoßgeſchäft, wie der Inhaber dem Gerichts vorſitzenden eingehend und ſovtal auseinanderſetzte. Das Servierfräulein war fehr tüchtig, aber„Herr Richter, die hot e Hand— des müßte Sie mol ſehe“... Das Fräulein (es iſt im Familienſtand eine funge Frau, ihrem kommt— die Hauptkraft im Betriebe der Schwieger⸗ eltern geweſen iſt, und deren Einkommen niedriger iſt als der örtliche Unterhaltsſatz zuzüglich der Miete. Auch Geſchwiſter des Einberufenen(ſo⸗ weit ſie nicht bisher ſchon familienunterhaltsberech⸗ tigt werden] können als familienunterhaltsberechtigt anerkannt werden, wenn der Einberufene ihr Erx⸗ nährer war, und ihr Einkommen niedriger iſt als der örtliche Unterhaltsſatz zuzüglich der Miete. Zulagen des Arbeitgebers des Einberu⸗ fenen, die aus Anlaß der Verheiratung des Ein⸗ berufenen oder der Geburt eines Kindes in dem üb⸗ lichen Umfange laufend gegeben werden, dürfen künf⸗ tig über die Einkommenhöchſtgrenze hinaus anrech⸗ nungsfrei gewährt werden. Ferner darf bei tarif⸗ lichen Lohn⸗ oder Gehaltserhöhungen, die der Ein⸗ berufene z. B. mit Rückſicht auf die Erreichung einer beſtimmten Altersſtufe oder eine Beförderung ohne die Einberufung erhalten haben würde, die Einkom⸗ menhöchſtgrenze um den Unterſchiedsbetrag zwiſchen 86 v. H. der bisherigen tatſächlichen Bezüge und 85 v. H. der neuen Bezüge überſchritten werden. Zur Aufrechterhaltung von Lebens ⸗ verſiche rungen Einberufener oder Familien⸗ unterhaltsberechtigter wird nach den bisherigen Vor⸗ ſchriften ein Sicherungsbeitrag aus Mitteln des Familienunterhalts gewährt, wenn die Lebensver⸗ ſicherung vor dem 1. September 1939 beantragt wor⸗ den iſt. Nunmehr werden auch ſolche Lebensver⸗ ſicherungen des Einberufenen, die nach dem 31. 8. 1939, jedoch mindeſtens zwei Monate vor dem Ein⸗ ſtellungstage beantragt worden ſind, und für die die Verſicherungsbeiträge bis zum Einſtellungstage von dem Einberufenen gezahlt worden ſind, gegen Zah⸗ lung eines Sicherungsbeitrages dann aufrechterhal⸗ ten, wenn der Einberufene verheiratet iſt oder war und unverheiratete minderjährige Kinder hat. Die Höhe, in der die Aufrechterhaltung erfolgt, richtet ſich nach der Zahl der Kinder, ebenſo die Höhe des Siche⸗ rungsbeitrages. Das Nähere iſt aus dem Erlaß zu erſehen, der in Nr. 26. des Miniſterialblattes des Reichsminiſters des Innern abgedruckt iſt. Der Erlaß tritt am 1. Juli d. J. in Kraft. 5 Aus der Mappe bes Arbeitsrichters Berufsſtand nach aber ein„Fräulein“) kam. Die be⸗ ſagte Hand, mit der ſie ſoviel Gläſer zerbrach, ſteckte in Handſchuhen normaler Größe. Die Frau, geklei⸗ det mit jener dezenten modiſchen Eleganz, die aus jeder Frau eine Dame macht und keine ſoziale Schicht mehr von der anderen unterſcheidet. ſprach über die zerbrochenen Gläſer nicht viel. Sie gab einen Teil zu, aber ſie wollte ihre Grammophonplatten wieder haben, die bei der raſchen Beendigung des Arbeits⸗ verhältniſſes vom Lokalinhaber zurückgehalten wor⸗ den waren. Mit einem wahren Trommelfeuer von Reden und Einwänden, bei erhöhtem Stimmauf⸗ wand und lebhafter Geſtikulation, bedachte der Mann aus der Pfalz das Gericht, um darzutun, welch ein himmelſchreiendes Unrecht es iſt, wenn die Klägerin Kündigungslohn, Urlaubsgeld, rechtzeitige Herausgabe der Papiere verlangte, zumal man doch wegen der Pflichtbeiträge auseinandergekommen war. Dabei war der Beklagte, wie er häufig dem Richter lächelnd verſicherte ſo„human“ geweſen. Es war eine Heldenarbeit, in dieſen mit echtem pfälzi⸗ ſchem„Uebertemperament“ vorgetragenen Streit eine ſachliche Baſis zu finden. Der Richter und der Rechtsbetſtand der Arbeitsfront waren nahezu tit ihren Bemühungen am Ende, als ſich der beredte Pfälzer doch noch eines Beſſeren beſann und dem Gltte⸗Vorſchlag des Vorſitzenden zuſtümmte. Beide Parteien verzichten auf ihre erhobenen Anſprüche, die zerbrochenen Gläſer werden mit Urlaubsgeld und Arbeitslohn aufgerechnet, die Grammophonplatten zurückgegeben. Der Wendepunkt Mehrere erwachſene Leute Kopf, was man am beſten mit Der Vater hat Klage gegen die Schiffahrtsfirma er⸗ hoben auf Erfüllung des Lehrvertrages, den dieſe im vorigen Jahre auf drei Jahre eingegangen iſt, fetzt aher löſen möchte. Der Junge tauge nicht zu dem Schifferberuf, die Firma hat Bedenken, ob der Lehr⸗ ling in zwei Jahren die Geſellenprüfung beſtehen wird. Auch der Vater hat Bedenken, aber gegenüber dem Unternehmen, das nach ſeiner Meinung nicht alles tut, um ſeinem Sohn vorwärts zu helfen. Er hätte ihn lieber Gärtner werden laſſen, aber der Bub hat dazu keine Luſt, und er möchte unbedingt Schiffer werden. Dies, ſagt er auch zum Richter; der Junge ſcheint noch“ etwas gehemmt, er iſt von kurzem ſtämmigem Körperbau, aber er kann bis jetzt zerbrechen ſich den dem Jungen macht. haben, ſchütteln bedenklich den Kopf. Der J. ſich verſtohlen mit dem Taſchentuch über die Augen. der Vater wird in feiner alli gegen den Firmenvertreter, 0 da dieſer offenbar guten Willens iſt. Der Richter möchte dem Jungen zu einem ordentlichen Lehr⸗ beruf verhelfen und da der Vater bei all den Schwie⸗ rigkeiten geneigt iſt, ſeinen Sohn dann eben Hilfs⸗ arbeiter werden zu laſſen, rät der Gerichtsvorſitzende der Firma zu, es noch einmal zu verſuchen. Es wird ein Protokoll aufgenommen, daß das Lehrverhältnis fortgeſetzt wird, daß aber die Firma Zweifel hat, ob der Kläger die Geſellenprüfung beſtehen wird. Der f jungen Menſchen Beteiligten noch — 1— Wendepunkt im Berufsleben des iſt mit wohlmeinender Hilfe aller einmal umgangen. Badiſche Rüſtungsarbeiter fahren nach Bayreuth Der Gau Baden entſendet in dieſem Jahre zu den Bayreuther Bühnenfeſtſpielen des„Fliegen⸗ den Holländer“, die 12. Juli ihren Anfang nehmen, einen Sonderzug, dem neben Soldaten aller Wehrmachtsteile und Männern des Reichs⸗ arbeitsdienſtes hauptſächlich männliche und weibliche Gefolgſchaftsmitglieder badiſcher Rüſtungsbetriebe angehören werden. Die Fahrt nimmt am Freitag, 11. Juli, in Karlsruhe ihren Anfang, wo ſie auch am Sonntag, 13. Juli, in den Abendſtunden ihren Abſchluß findet. Die von den Betriebsführern ausgewählten Ar⸗ beiter und Arbeiterinnen, denen durch die Teilnahme keinerlei Koſten entſtehen, erfahren durch dieſe Ein⸗ ladung zu einer Wagner⸗Aufführung nach Bayreuth eine beſondere Ehrung, die ſie ſich auf Grund ihrer Verdienſte als würdig erwieſen. Die Organiſation des Sonderzuges, die Unter⸗ bringung, Verpflegung uſw. beſorgt die Deutſche Ar⸗ beitsfront, NS⸗Gemeinde„Kraft durch Freude“. Aebergang landverſchickter Kinder in höhere Schulen Für den Uebergang der landverſchickten Kinder der Grundſchule in die erſte Klaſſe der höheren Schu⸗ len hat der Reichserziehungsminiſter Grundſätze nufgeſtellt. Die Kinder können von den Erziehungsberechtig⸗ ten entweder in einer an ihrem Unterbringungsort gelegenen oder von ihm aus erreichbaren höheren Schule oder in einer höheren Schule ihres Heimatortes angemeldet werden. Inu der Regel v erbleibt es bei der bisherigen Unterbringung der Kinder. Der zuſtändige Gebletsbeauftragte der Hitlerjugend kann fedoch ihre Ueberfü hrung in ein Kin derlandverſchickungslager anordnen, wenn dies zur Freimachung von Fami⸗ lienunterkünften für Kinder unter zehn Jahren oder zur beſſeren Ausnutzung der KLV⸗Lager erforderlich iſt. Zu dieſem Zweck ſind die Anſchriften der in eine höhere Schule aufgenommenen Kinder dem örtlichen zuſtändigen Gebietsbeauftragten der Hitlerjugend mitzuteilen. Wird die Ueberführung in ein KNV Lager angevrdnet, ſo iſt ein Schulgeld nicht zu ent⸗ richten. Werden die Kinder bei einer höheren Schule ihres Heimatortes zur Aufnahme angemeldet, ſo hat die Schule über ihre vorläufige Aufnahme auf Grund eines Gutachtens der Volksſchule des Heimatortes zu entſcheiden. Sie kann auch eine Aeußerung der am Uunterbringungsort beſuchten Volksſchule einho⸗ len. Die Aufnahmeprüfung wird bis zur endgültti⸗ gen Aufnahme zurückgeſtellt. Die Volksſchule des Unterbringungsorts teilt die Anſchrift der vorläufig in eine höhere Schule aufgenommenen Kinder dem örtlich zuſtändigen Gebietsbeauftragten der Hitler⸗ Jugend mit. Dieſer trifft die erforderlichen Anord⸗ nungen, um die Kinder in einem Lager zuſammen⸗ zufaſſen, in dem ſie nach den Richtlinien für die erſte Klaſſe der höheren Schule unterrichtet werden. Ein Schulgeld iſt bis zur endgültigen Aufnahme der Kin⸗ der in die höhere Schule des Heimatortes nicht zu entrichten. Die Aufnahmegebühr wird bis dahin ge⸗ ſtundet. Dieſe Vorſchriften gelten ſinngemäß auch für die Aufnahme landverſchickter Schüler der Grunsſchule in die erſte Klaſſe der Mittelſchule. An Stelle der erſten Klaſſe einer Mittelſchule können dieſe Kinder auch für den Beſuch der erſten Klaſſe einer an ihrem Unterbringungsort gelegenen oder von ihm erreichbaren Hauptſchule angemeldet werden. Bei Anmeldung und Aufnahme der einzeln verschickten Kinder in die höhere Schule uſw iſt ent⸗ ſprechend zu verfahren. und verantwortlich für Politik: Alois Win bauer Herausgeber, Druger und Verleger Reue Mannheimer Zeikung Dr. Frſtz Bode& Co. Mannheim R 1. 4½ Zur geil Preisliſte Nr. 12 aültig Hauptſchriftleiter Dr „Wo? Aller Wahrſcheinlichkeit nach in Deutſch⸗ land. Vielleicht auch in der Schweiz oder in Frank⸗ reich. Der Himmel mag wiſſen, wo überall du ſuchen kannſt und mußt und wirſt. Wo ſich die Spuren fin⸗ den. Wie lange iſt ſie fort? Achtzehn Jahre. Damals war ſte vier. Alſo zweiundzwanzig heute. Vier Jahres jünger als ihre Mutter war, als ſie mich verließ. Wahrſcheinlich wirſt du mit einer Schwiegermutter rechnen müſſen. Sechsundzwanzig plus achtzehn iſt pierundvierzig. Kein Alter! Nicht anzunehmen, daß ſie ſchon tot iſt. Ich will ſie nicht wiederſehen. Eine Frau, die keinen Spaß verſtehen kann. Aber die Tochter iſt meine Erbin. Du mußt die Sache ganz ſyſtematiſch anfangen. Dir vielleicht gelingt es, raus⸗ zukriegen, wer ihr bei der Flucht geholfen hat und mit wem ſie losging. Mir ſagt keiner was heute ſo wenig wie damals. Haben immer noch Angſt vor mir alten, dummen Kerl im Rollſtuhl. Als ob ich noch was vermöchte. Bei mir hier auf Garruleit brauchſt du nichts zu verſuchen. Hier weiß wohl wirk⸗ lich keiner was. Aber auf Schwanteburg. Ihre Eltern waren ſchon tot. Aber da iſt Kriſtmann, der Schweine⸗ hund. Der Inſpektor haßt mich. Ich weiß gewiß, daß da einmal etwas geweſen iſt zwiſchen ihm und Mech⸗ thild. Na, laß ſie.“ Der General machte eine abtuende und abweiſende Bewegung mit der Hand.„Was dich angeht: Godila kriegt Garruleit und Schwanteburg und mein ganzes Barvermögen. Letzteres vielleicht ein bißchen zuſammengehauen; aber das wächſt nach. Du biſt ja ſolide, mein Junge.“ Das klang mehr ſpöttiſch alg anerkennend. Merkenſtein beachtete es nicht. Die Meinung des Onkels über ihn ließ ihn kalt. Auch er hatte ja von dem Herrn General ies höchſt eigene Meinung. „Wovon hat denn die deine Frau all die Jahre hindurch gelebt?“ fragte er, mehr um irgend etwas zu ſagen als aus wirklichem Intereſſe. Der General lachte. Es klang roh und unbe⸗ kümmert. 5 „Alſo, mein J e du wirſt verſtehen, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht!“ ſagte er bei⸗ nahe behaglichen Tones.„Die Einkünfte von Schwanteburg ſtanden mir rechtlich zu. Wir lebten in Gütergemeinſchaft. Ich habe ſie vom Inſpektor ver⸗ walten laſſen, ſoweit ich ſie nicht brauchte. war ja eine Grenze: Die Hälfte, verſtehſt du, konnte ich nür nehmen. Der andere hätte ſte erheben dürfen. Aber ſie hat ſich ja nie gemeldet. Heimlich zugewandt Denn da hat Kriſtmann ihr nichts! Ich habe barbariſch auf⸗ gepaßt. Dieſer Kriſtmann.. na jal Mehr als ſechs⸗ undfünfzig hat er nicht auf dem Buckel. Der kann ur⸗ alt werden, dieſer Burſche. Säuft nicht, raucht nicht. Hat ſeine geordneten Verhältniſſe, obwohl er Jung⸗ geſelle geblieben iſt. Kann mir ſchon denken, warum Romankiſche Geſchichte. Liebte ſein Komteßchen— Rotraut, ſchön Rotraut und ſo weiter, Na Schwamm darüber! Schlauer Fuchs, der er iſt. Weiß beſtimmt mehr als er zugibt. Aber tut immer, als hätte er auch keine Ahnung!“ „Schwanteburg iſt aber fernt, und die Tante lebte hier.“ „Wenn ſchon, wenn ſchon. Schwanteburg iſt ihr väterliches Erbe. Sie war oft drftben. Kurz vorher auch. Ein paar Monate, glaube ich. Hab damals nicht ſo drauf geachtet. Hatte“— er lachte meckernd „anderes im Sinn. Als ſte zurückkam, paſſierte die dumme Geſchichte. Warum hat ſie ſich nicht angemel⸗ det... Schließlich will man ſein Leben genießen!“ Kurt von Merkenſtein runzelte leicht die Stirn. Er wußte von ſeiner Mutter, einer Kuſtne des Ge⸗ nerals, die außerdem die einzige nähere Verwandte des alten Herrn war, daß der Onkel, der faſt vier⸗ zigjährig, die um achtzehn Jahre jüngere Komteſſe Ohls geehelicht hatte, es mit der Treue ſeiner Frau gegenüber nicht ſehr genau genommen hatte. Darum — vielleicht darum— aber wahrſcheinlich auch noch aus anderen Gründen— hate ſie ihn dann verlaſſen. doch ziemlich weit ent⸗ Heimlich, überſtürzt, ohne jemand um Rat zu fra⸗ gen, war ſie fortgegangen; eine regelrechte Flucht war es geweſen. Ihr damals vierjähriges Töchter⸗ chen hatte ſie mitgenommen. Sie hatte Beſitz und Reichtum zurückgelaſſen, ohne ſich des weiteren darum zu kümmern. Konnte eine Frau durch die Untreue eines kaum geltebten Gatten derartig erſchüttert werden, daß ſte ſo, nun ja, kopflos handelt? Mat raunte und munkelte auch 1 noch, daß 905 ihrerfeits eine Liebesgeſchichte dahinter geſteckt habe. werde, von Deutſchland aus oder aus einem anderen Lande— denn jenſeits der Grenze war ſie beſtimmt! — Scheidungsklage gegen Godewil erhoben werden. Aber nichts derartiges geſchah. Nie wieder man von ihr oder von ſhrem Kinde etwas gehört. Irgendwo mußte ſie ooch leben. Der Onkel nicht nur, alle hatten erwartet, es atte Es gab viele— auch die Baronin Merkenſtein ge⸗ hörte zu ihnen— die behaupteten, der Baron wiſſe mehr als er zugäbe. Andere bezweifelten es. f Und nun kam Godewil mit dieſem Auftrag, der doch den Anſchein gab, als habe er die Wahrheit ge⸗ ſprochen, wenn er verſichert halte, ſeit jener Winter⸗ nacht, in der ſie ihn verlaſſen, nie mehr auch nur das geringſte von ihr gehört zu haben. Nachforſchen? Godewil lehnte das hochmütig ab. Die Entflohene kenne ja ſeine Anſchrift, wiſſe, wo er zu finden ſei, könne ja ſchreiben, wenn ſie etwas von ihm wolle. 5 l Achtzehn Jahre hatte er inzwiſchen verſtreichen Aſſen. Die zurückgebliebenen Freunde der jungen Frau hatten ſich ſeinerzeit kopfſchüttelnd gefragt, ob denn die Baronin ſich wirklich nicht überlege, daß ihr Ver⸗ halten auf ſie ein ſeltſames Licht zu werfen geeig⸗ net ſei? Wo mochte ſie ſein? Wovon— ſo fragte man ſich — lebte ſie? Mechthild von Godewil, geborene Komteſſe Ohls, war zu allem anderen eher erzogen als zur Arbeit. Sie war, nicht nur durch Erziehung, ſondern auch von Natur, ein bißchen hochmütig und kühl und galt als ſehr ſtandeshewußt. Es war nicht anzunehmen, daß ſie ſich durch eigene Arbett ernähre, ſelbſt wenn ſie irgend etwas verſtanden hätte, das ihr das er⸗ möglichte. Sie mußte alſo Hilfsquellen haben, von denen Dritte nichts ahnten. Die Ohls gehörten zu den wohlhabendſten Fami⸗ lien des baltiſchen Landes. Ihr Grundbeſttz nicht nur, auch ihre Kapitalien galten als unermeßlich groß. Vielleicht hatte ſich die junge Frau mit Werten nerſehen, ehe ſie verſchwand. Die Ohls hatten ja zum Beiſpiel einen großen und koſtharen Familienſchatz an Schmuckſachen, Edelſteinen, Perlen, Goldarbeiten jeder Art. Mechthild allein hatte ein Verzeichnis der Ohlsſchen Juwelen beſeſſen. Man hatte es nach ihrem Fortgehen geſucht, aber es war nie geſunden wor⸗ den. Daher auch konnte niemand feſtſtellen, ob und was etwa fehlte, ſelbſt wenn man es verſucht hätte. Aber Godewil ließ auch keinen heran, Er zuckte die Achſeln und lachte grimmig. (Fortſetzung folgt) Knapper deutſcher Leichtathletik⸗Sieg ztalien verliert den Leichtathletik⸗Landerkampf gegen Deutſchland knapp mit 80:88 Punkten Lanzi beſiegt Harbig auch über 800 m Waren es im Vorfahr in Turin noch 12 Punkte, die uns am Schlußtag des Länderkampfes mit Ita⸗ lien von unſerem Gegner trennten, ſo blieben dies⸗ mal in Bologna nur 8 Punkte übrig! Man mag daraus erſehen, wie ſehr ſich Italien in der Zwiſchen⸗ zeit verbeſſert hat. Das kommt auch in den Ergeb⸗ niſſen ausgezeichnet zum Ausdruck. Die Italiener ſtellten zwei neue Landesrekorde auf: im 110⸗Meter⸗ Hürdenlauf durch Fachini mit 14,6 und in der 4 mal 400⸗Meter⸗Staffel mit:12,2, wodurch die deutſche Staffel um zwei Sekunden geſchlagen blieb. Wie ſchwer uns der Sieg fiel, geht aus dem Teilergebnis des zweiten Tages hervor. Von den insgeſamt neun Wettbewerben vermochten unſere Athleten nur drei zu gewinnen. Das Hauptintereſſe galt natürlich wie⸗ der dem abermaligen Zuſammentreffen Adolf Har⸗ bigs mit Mario Lanzi. Auf der ſehr weichen Bahn erwies ſich der Italiener auch auf der 800 ⸗Meter⸗ Strecke als Spurtſchnellſter. Mit:49,0 ſtellte er ſei⸗ nen Landesrekord ein, und zwei Zehntelſekunden trennten ihn im Ziel von Harbig. Gieſen hatte zu⸗ nächſt geführt, ſpäter war Harbig in Front gegan⸗ gen. Lanzi ſchloß aber immer ſofort auf und griff in der letzten Gegengeraden Harbig an. Der Dresdener wich nicht und ging auch noch als Erſter in die Ziel⸗ gerade. Dort griff Lanzi noch einmal an, und dies⸗ mal mußte Harbig weichen. Gieſen wurde in:52,7 Dritter vor Dorascenzi. 53:41 lautete hier der Stand zugunſten Deutſchlands. Nach dem Hürdenlauf, den Fachini in 14,6 vor Zepernick(15,1) gewann, verrin⸗ gerte ſich der deutſche Vorſprung auf 10 Punkte. Das Diskuswerfen, von Conſolini mit 51,05 Meter vor Wotapeck 48,53 Mtr. gewonnen, brachte weitere zwei Punkte Einbuße, und nach dem 200⸗Meter⸗Lauf, der einen italieniſchen Doppelerfolg brachte, führten wir gar nur noch mit 64:60. Haunzwickel und Gloetzner erhöhetn dann durch den deulſchen Doppelſieg im Stabhochſprung auf 71:63. Luthers Weitſprungſieg wiegte uns ſchon in Sicherheit, als dann über 10 000 Meter der zierliche Beviacvua uns noch ein⸗ mal mit 80:74 in Gefahr brachte. Aber die ſtarken Män⸗ ner Storch und Blask enttäuſchten uns nicht, und nach unſerer 87:77-Führung konnte uns ſelbſt der Verluſt der Staffel nicht mehr gefährden. In der Staffel lagen die Italiener ſtets vorn. Ahrend verlor gegen Donnini 4 Meter, die Ferraſſutti auf 8 Meter gegen Grau erhöhte. Müller holte gegen Miſſoni wenig auf, und Harbig ver⸗ mochbe den in der Form ſeines Lebens befindlichen Lanzi natürbich nicht mehr zu gefährden. So endete dieſer Län⸗ derkampf nur mit einem knappen Sieg von 88:80. Aber immerhin— ein Sieg! Die Ergebniſſe: 800 Meter: 1. Lanz i(J) 149,0, 2. Harbig(D) 149,2, 3. Gieſen(D):52,7, 4. Doraſzeni(3):53,4. 110 Meter Hürden: 1. Fachini(J) 14,6, 2. Zepernick(D) 15,1, 3. Critale(J) 15,4, 4. Kumpmann(D) 15,6. Diskuswerfen: 1. Conſuli ni(J) 51,05 Meter, 2. Wotapek(D) 48,58 Meter, 3. Biancani(J) 46,33 Meter, 4. Trippe(D) 39,87 Meter. 200 Meter: 1. Miarani(J) 21,8, 2. Monti(J) 21,8, 3. Scheuring(D) 21,8, 4. Fehrmann(D) 21,9. Stab⸗ hochſprung: 1. Haunz wickel(D) 4,00 Meter, 2. Gloetz⸗ ner(D) 3,80 Meter, 3. Roneo(3) 3,60 Meter, 4. Pozzli (J) 3,60 Meter. Weitſprung: 1. Luther(D) 7,30 Me⸗ ter, 2. Maffei(J) 7,13 Meter, 3. Perderzani(J) 6,96 Me⸗ ter, 4. Albert(D) 6,92 Meter. 10 000 Meter: 1. Bevi a⸗ cpo(J) 30:33,6, 2. Haushofer(D) 30:52,8, 3. Bianchi (J) 32:38,6, 4. Adams(D) 33:16,6. Hammerwerfen: 1. Storch(D) 56,62 Meter, Blask(D) 55,71 Meter, 3. Stad⸗ dia(3) 49,98 Meter, 4. Superina(J) 45,28 Meter. 4 mal 400 Meter: 1. Italien(Donnini, Ferraſſutti, Miſſoni, Lanzi) 312,2(Ital. Rekord), 2. Deutſchland(Ahvens, Grau, Müller, Harbig) 314,2. Endſtamd: 88:80 für Deutſchland. ö Am den Aufſtieg In den Fußball⸗Aufſtiegsſpielen der ſüddeutſchen Be⸗ reiche ſind faſt alle Entſcheidungen gefallen. In Sübdweſt Haben ſich SV 98 Darmſtadt und Tura Ludwigshafen den Aufſtieg zur Bereichsklaſſe erkämpft. Darmſtadt hatte den Vorkampf gegen den FS Heuſenſtamm 913 gewonnen und ſiegte am Sonntag in Heuſenſtamm mit:2. Tura ſchaffte zu Hauſe gegen die TS Kaiſerslautern einen 41(:1) ⸗ Sieg, nachdem es im erſten Gang ein:1 gegeben hatte. In Baden ſteht in SC Freiburg der eine Aufſteigende feſt, und in der Nordgruppe liegt die Entſcheidung praktiſch nur zwiſchen Feudenheim und VfR Pforzheim(:), die auch diesmal wieder zu ſicheren Siegen kamen. Feudenheim bezwang Plankſtadt:1 und Pforzheim ſchlug Südſtern Karlsruhe mit 410. Im Elſaß iſt alles klar. Der Fe Schweighauſen und Stern Mülhauſen ſind erſtklaſſig geworden. Schweighauſen gewann:4 gegen den Sc Neuhof, während Mülhauſen mit 613 über den SV Benfeld die Vorſpielniederlage von 01 recht kräftig wett gemacht und mit dem beſſeren Torver⸗ hältnis Gruppenſieger wurde. Im Bereich Württemberg hat ſich der VfR Heilbronn den Aufſtieg erkämpft und in der anderen Gruppe benötigt der VfB Friedrichshafen nur noch einen Punkt, um ebenfalls am Ziel zu ſein. In Bayern ſteht bisher die RSch Weiden als neuer Angehöri⸗ ger der Bereichsklaſſe feſt. In Nordbayern, wo ſich Ein⸗ tracht und TS 83 Nürnberg 00 trennten, fällt die Ent⸗ ſcheidung erſt am nächſten Sonntag in Koburg. Robens läuft 10,6 Bayerns Leichtathletik⸗Titelkämpfe Recht gute Leiſtungen gab es bei den bayeriſchen Leicht⸗ athletikmeiſtrſchaften im Nürnberger Stadion. Von den Ergebniſſen des Samstags verdient insbeſondere die 100⸗Meter⸗Zeit des Nürnbergers Robens mit 10,6 Se⸗ kunden hervorgehoben zu werden. Ausgezeichnet iſt auch die 200⸗Meter⸗Zeit der deutſchen Eislaufmeiſterin Lucie Mertz(München) mit 27,4 Sekunden. Weltrekordlerin Giſela Mauer meyer(München) ſchleuderte den Dis⸗ kus 45,27 Meter weit und ſetzte ſich damit auch in dieſem Wettbewerb an die Spitze der Jahresbeſtliſte. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Robens(1. FC Nürnberg) 10,6; 1500 Meter: 1. Durba(1860 München) 412,0; 200 Meter Hür⸗ den: 1. Groſch(Siemens Nürnberg) 28,4; Weitſprung: 1. Waneck(1860 München) 1,86 Meter; Stabhoch: 1. Peter⸗ müller(1860 München) 3,60 Meter; Hochſprung(Frauen): 1. Friedrich(Schweinfurt) 1,50 Meter; Kugelſtoßen: 1. Seitz(Poſt⸗Würzburg) 13,86 Meter; Hammerwerfen: 1. Mayer(TSch Paſing) 48,14 Meter; 4 mal 100 Meter: 1. Poſt⸗München 331,7; 200 Meter(Frauen): 1. Mertz(1860) 27, 80 Meter Hürden(Frauen): 1. Pusl(Poſt⸗München) 12,0; Diskuswerfen: 1. G. Mauermeyer(TV Neuhauſen) 45,27 Meter. Hi-Prüfungskämpfe in Stuttgart Die leichtathletiſchen Wettkömpfe, mit denen am Freitag ein Reichslehrgang der Hitlerjugend in Stuttgart abge⸗ ſchloſſen wurde, hatten folgende Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Mladek(Wien) 10,9; 2. Kölbl(Kur⸗ heſſen) 11,1; 3. Helbig(Baden) 11,1. 200 Meter: 1. 1. Schäfer(Kurheſſen) 2,3; 2. Zugehör(Berlin) 28,1; 3. Rüödenſcheid(Berlin) 24,0.— 800 Meter: 1. Kulivak (Niederſachſen):02; 2. Hannmark[Brandenburg) 202,9; 3. Schubert(Sachſen) 202,4. 110 Meter Hürden: 1. Skola(Wien) 15,2; 2. Hildebrand(Sachſen) 15,3; 3. Ka⸗ ſten(Hamburg) 16,0. 4 mal 100 Meter: 1. Gebiet Wien 44,6; 2. Kurheſſen 44,7; 3. Berlin 45,1. Weit⸗ ſprung: Neue(Heſſen⸗Naſſau) 6,98 Meter; 2. Reisdörfer Euxemburg) 6,72; 3. Bachmann(Schleſien) 6,34.— Hoch⸗ „Der Feldherr“ Drittes Chorkonzert in Ludwigshafen Im großen Saale des J. G. Feierabendhauſes wurde als 3. Chorkonzert der Stadt Ludwigshafen das Freiheits⸗Oratorium für Soli, gemiſchten Chor und Orcheſter von G. F. Händel„Der Feld⸗ herr“ in der Einrichtung von Dr. Hermann Ste⸗ phani aufgeführt. Die Ausführenden waren: Edith Laux(Sopran), Thea Belle(Alt), Helmut Melchert(Tenor), Rudolf Watzke(Baß), Paul Vorholz(Orgel), Elſe Steeger(Cembalo), der Beethovenchor, der Knabenchor der Rheinſchule(Lt. Otto Hofmann), das Landes⸗Symphonieorcheſter Weſtmark; Geſamt⸗ leitung: Prof. Dr. M. Poppen, Heidelberg. Das 1746 erſchienene Oratorium, als„Hohes Lied der Freiheit und Kraft“ geprieſen, weiſt eine unge⸗ heure Größe und Wucht der Chöre auf, die von Hän⸗ del mit Meiſterhand ausgeführt ſind, teils wahre Triumphgeſänge, orcheſtral pompös und nahezu muſtkdramatiſch. Stephani betonte in ſeiner Einrich⸗ tung das Grundſätzliche der Handlung, die Befreiung des geknechteten Volkes unter Anſpannung aller Kräfte unter einem als„Feldherr“ vorangehenden Vorbild. Dieſe Geſtalt, die glanzvolle Kriegergeſtalt eines„Judas Makkabäus“(nach neueren Forſchun⸗ gen nicht Angehöriger des jüdiſchen Volkes! iſt in die⸗ ſem kraftvollen Oratorium verherrlicht, es iſt eine der größten muſikaliſchen Leiſtungen auf dem Gebiet des Oratoriums überhaupt. ſprung: 1. Rothwinkler(Hochland) 1,70; 2. Tremmel [Wien) 1,65; 3. Lage(Nordmark) 1,65.— Stabhochſprung: 1. Ferchland(Berlin) 3,45; 2. Cornehlſen(Berlin) 3,20 3. Jentſchick(Wien) und Hoffmeiſter(Weſtfalen) je 3,10.— Kugelſtoßen: 1. Kreſſin(Danzig) 14,31; 2. Wirtz (Ruhr⸗ Niederrhein) 13,41; 3. Köllenſperger(Sachſen) 13,12 Meter.— Diskuswerfen: 1. Gieſecke(Nordmark) 41,12 2. Maurer(Baden) 36,80; 3. Hirtz[Ruhr⸗Niederrhein) 36,10. — Speerwerfen: l. Rothwinkler(Hochland) 54,85; 2. Jasmund(Pommern) 49,20; 3. Schütze(Sachſen) 48,12.— Hammerwerfen: 1. Kölling(Ruhr⸗Niederrhein) 47,8 Meter; 2. Brechtl(Hochland) 46,28; 3. Reimann(Hoch⸗ land) 42,46 Meker. Kroatien 31.1 beſiegt Koch⸗Buchholz zeigten im abſchließenden Treffen gegen Mitic⸗Branovie ein überaus draufgängeriſches Spiel, das von den Deutſchen glatt:2,:2,:3 gewonnen wurde. Beſter Mann auf dem Platz war Engelbert Koch. Buch⸗ holz mußte erſt eine gewiſſe Unſicherheit überwinden. Die Kroaten kamen überhaupt nicht zum Schlag. Damit war der Endſtand im eſten Tennis⸗Länderkampf Deutſchland Kroatien um den Rom⸗Pokal:1 zugunſten der Deutſchen. Tenniskampf Gös- 8 :0⸗Führung der Italiener am erſten Tag In Bari hat der Freundſchaftskampf der Faſchiſtiſchen DTennis⸗Jugend mit der Hitler⸗Jugend begonnen. Ita⸗ liens Nachwuchsſpieler konnten die beiden Einzelſpiele des erſten Tages gewinnen und dadurch bereits mit:0 in Füchrung gehen. Ihre jungen deutſchen Gegner wehrten ſich vecht tapfer und gaben ſich jeweils erſt nach hartum⸗ kämpften Dreifatzſpielen geſchlagen. Ergebniſſe: Orlando del Bello(3)— Ernſt Hartung(Hochland):3, 678, 6˙1: Roberto Sabbadini(J)— Klaus Potaß(Baden) 316, 614, :3. Harz- Rundfahrt Nur den Amateuren war in dieſem Jahr die 184,6 Km. lauge Harz⸗Rundfahrt, eines der ſchwerſten deutſchen Straßenrennen, vorbehalten. Die beiden Magdeburger Walter Richter und Riemaun gaben faſt aufe der ganzen Strecke den Ton an und hatten zeitweiſe bis zar drei Mi⸗ nuten Vorſprung. Erſt durch einen Sturz von Riemann, bei dem Richter in kameradſchaftlicher Weiſe auf ſeinen Landsmann wartete, büßten ſie etwas von ihrer Zeit ein, ſo daß ſchließlich der deutſche Meiſter Kittſteiner und Wer⸗ ner Richter(Chemnitz) mit den Führenden auſſchloſſen. Im Endſpurt ſiegte nach einer Fahrzeit von:44.40 aber den⸗ noch der vorjährige Mitte⸗Meiſter Walter Richter über ſei⸗ nen Namensvetter Werner Richter, der wegen Behinderung von Kittſteiner vom zweiten auf den dritten Platz geſetzt wurde. Das Ergebnis: 1. Walter Richter(Magdeburg) :44:40; 2. Kittſteiner(Nürnberg) z 3 Werner Richter(Chem⸗ nitz); 4. Riemann(Magdeburg):44:50; 5. Pfannen müller (Nürnberg):52:30; 6. Anger(Berlin):56:00; 7. Engel (Berlin) 8. Preß(Berlin) alle dichtauf. Anni Kapell ſchlug abermals Jopie Waalberg Auch beim zweiten weſtdeutſchen Start der holländiſchen Schwimmerinnen in.⸗Gladbach konnte Anni Kapell die Holländerin Jopie Waalberg in eindrucksvoller Form be⸗ ſiegen. In der guten Zeit von:01,9 gewann Anni Ka⸗ pell das 200-Meter⸗Bruſtſchwimmen vor der Holländerin, die:10 Minuten benötigte. Ebenſo gewann auch Alice Stijl(Amſterdam) die 100 Meter Kraul in 110,8 vor Loni Henze⸗Lohmar(Bonn) in:20,5. Zu einem Doppelerfolg konnte auch wieder Uli Schröder kommen, und zwar im 100 Meter Kraul in:00,8 vor Lindner(Koblenz) in 1202,7 umd im 100 Meter Rücken in 112,1. — Die ſoliſtiſchen Kräfte, faſt durchweg mit reich⸗ haltigen Aufgaben bedacht, fügten ſich geſchloſſen in das Werk. Somit kam eine wohlabgerundete, künſt⸗ leriſche Leiſtung heraus, getragen von dem anfeuern⸗ den Geiſt des umſichtigen Leiters Dr. M. Poppen, der gewaltige, dynamiſche Steigerungen, ausgefeilte, ſtimmungsvolle Kleinmalerei ſchuf, mit dem ihm wil⸗ lia folgenden Klangkörper. Die Soliſten: Beſonders edel und geſchmackvoll ſingend: Edith Laux in der anſpruchsvollen Soprap⸗ partie. Thea Belle(Alt), leider mit etwas glanzloſeér, heller Stimme an dieſem Abend aufwartend; Hel⸗ mut Melcherts Tenor, ſtrahlend und begeiſternd mit ſeiner heldiſch⸗dramatiſch belebten Art des Sängers. Rudolf Watzke, als ſouveräner Geſtalter, überraſchte durch die techniſch virtuoſe Art der Ausdeutung und Behandlung ſeines Parts ganz beſonders in den per⸗ lend geſungenen Sechszehntel⸗Figuren, der Organiſt Vorholz ſicher geſtaltend an der Orgel. Die Rezita⸗ tive, vom Cembalo aſſiſtiert, verloren ſich oft in der Weite des Raumes, da die tonliche Ausgeſtaltung des Inſtrumentes es unmöglich macht, durchzud ringen im aroßen Raum, von Elſe Steeger jedoch ſicher durchgeführt, der Beethovenchor auf gewohnter Höhe und friſch und erſtaunlich wohldiſzipliniert und zu⸗ verläſſig, der Knabenchor(Otto Hofmann, Rhein⸗ ſchule), das Weſtmarkorcheſter, in Sonderheit die delikaten Bläſergruppen, war alänzend in Form;: die Aufführung fand wärmſten Beifall und war eine nichtho genug zu wertende kulturelle Tat als Ab⸗ ſchluß der diesjährigen Konzerte. a 6 Marla Dillinger HaNokElSs- UND WIRISCRAFIS-ZEl U Aud ſiſstifſftftſsmummiumumennueneuſimumſſünmſmiſſummmunnaſſt Rückgänge auf fasf allen Markigebieſen Berlin, 30. Juni. Zu Beginn der neuen Woche neigten die Kurſe auf faſt allen Marktgebieten zur Schwäche. Dieſe Entwicklung, die als eine Gegenbewegung auf die in der letzten Zeit eingetretenen bedeutenden Kursſteigerungen zu betrach⸗ ten, iſt durchaus geſund, zumal hierdurch die Gefahr einer Kursüberdrohung vermieden wird. Von der Baukenkund⸗ ſchaft lagen überwiegend Verkaufsanträge vor. Da die Befeſtigungen zu Gewinnmitnahmen Anreiz geben. Die Rückgänge ſind gemeſſen an den Steigerungen der letzten unbedeutend und betrugen bei Feſtſetzung der erſten Kurſe ſelten über 2 v. H. Am Montanmarkt verloren Rhein⸗ ſtahl und Vereinigte Stahlwerke je 1,25, ſowie Harpener 1,50 v. H. Bei den Braunkohlenwerten gaben Rheinebraun 1,50 und Deutſche Erdöl 2,50 v. H. her. Kaliaktien lagen im gleichen Ausmaß ſchwächer. Hier büßten Salzdetfurth 2,50 v. H. ein. Am Markt der chemiſchen Papiere war der Rückſchlag etwas ſtärker. So verloren Rütgers 1, Farben 1,75, Sche⸗ ring 2 und Goldſchmidt 2,75 v. H. Von Gummi und Lino⸗ leumwerten ermäßigten ſich Cöonti⸗ Gummi um 2,25, von Brauereiaktien Dortmunder Union um 3 v. H. Bei den Elektro: und Verſorgungsanteilen ſind Siemens und Schleſ. Gas mit je minus 1, AEch und Bekula mit je minus 1,50, Deſſauer Gas mit minus 1,25 und Siemens⸗Vorzüge müt minus 2,25 v. H. zu erwähnen. Elektriſche Lieferungen wurdem demgegenüber u ms v. H. heraufgeſetzt. Am Auto aktienmarkt gewannen BMW 1,50, am Markt der Metall- werte Metallgeſellſchart 2 v. H. Von Maſchinenbaufabriken ſtellten ſich Demag 1 v. H. niedriger. Bahnbedarf dagegen 12 9 her. Stärker verändert waren noch Bemberg, Süddeut Zucker und Allg. Lokal und Kraft mit je minus 2, ſowie Eiſenbahnverkehr mit minus 2,50 v. H. Demgegenüber ſtiegen Schultheiß um 1 und Reichsbank um 0,25 v. H. Die Reichsaltbeſitzanleihe notiert 16130 gegen 161,25. Geld. und Devisenmarkt Berlin, 30. Juni. Am Geldmarkt blieb von Valuten der Schweizer Franken mit 58,00 unverändert. Gemüse und Obst Für das Gebiet der Landesbauernſchaft Baden ſind mit Wirkung vom 20. Juni 1941 folgende Er⸗ zeugerhöchſtpreiſe in Kraft getreten: A. Gemüſepreiſe Blumenkohl Größe I. über 250 Millimeter, 45 Rpfg. je Stück, Größe II, über 180 bis 250 Milli⸗ meter, 40 Rypfg.; Größe III unter 180 Millimeter, 26 Rpfg.; beim Verkauf nach Gewicht 30 Rpfg. je 500 Gramm; Salatgurken, Mindeſtgewicht 500 Gramm 38 Rpfg.; Verſandgebiet Achern 33 Rpfg.; Rhabar⸗ ber, rot je 500 Gramm 8 Rpfg.; Rhabarber, grün, 6 Rpfg.; Karotten, Treibware, Bund mit 15 Stück — Pariſer runde— Güteklaſſe A, 15 Ryfg. je Bund; andere Sorten Güteklaſſe X 14 Rypfg. je Bund; Güteklaſſe 8 9 Rpfg. je Bund; Sommerſpinat je 500 Gramm 9 Rpfg.; Kopfſalat Größe J 200 Gramm je 6 Rfg.; Größe III je Stück 4 Rpfg.; Kohlrabi, Treib⸗ ware Größe 1 über 7 Ztm. Knollendurchmeſſer 9 Rypfg.; Größe II, über 4 bis 7 Ztm. Knollendurch⸗ meſſer 7 Rpfg.; Rettiche, Oſtergruß, gebunden Bund mit 5 Stück, Güteklaſſe A, 12 Rpfg.; Güteklaſſe B Bund 8 Ryfg.; Rettiche, große, Güteklaſſe&, 10 Rpfg. je Stück. B. Obſtpreiſe Erdbeeren ab 25. Juni(je 500 Gramm); Güte⸗ klaſſe K 44 Rpfg.; Güteklaſſe B 40 Rypfg. Madame Moutot 36 Rpfg.; Kirſchen, Preisgruppe I, 30 Rpfg.) Preisgruppe II 26 Rpfg.; Preisgruppe III 18 Rpfg. N Die Erzeugerpreiſe gelten, ſoweit nichts anderes angeordnet iſt, für Waren der Güteklaſſe A. Für Waren geringerer Güteklaſſen ermäßigen ſich die Hui Anuuümiumtimuminümaumumbmedsuununimut Höchſtpreiſe entſprechend der Wertminderung. Verſtöße gegen die vorſtehend aufgeführten Er⸗ zeugerhöchſtpreiſe werden nach den bekannten Straf⸗ beſtimmungen geahndet. Vermahlungsquoten für Juli Die Verarbeitungsqubten der Mühlen wurden für den Monat Juli auf 10 Prozent des Roggen⸗ und 5 Prozent Weizengrundkontingentes feſtgeſetzt. Die Viertel⸗ jahresquoten der Mühlen mit ſowohl bis 500 Tonnen als auch über 500 Tonnen Grundkontingent betragen 28 Pro⸗ zent des Roggen⸗ und 15 Prozent des Weizengrundkon⸗ tingentes. des „ AG Brown, Boveri& Cie., Baden(Schweiz). Die AG Brown, Boveri& Cie., Baden, verzeichnete für 1940⸗41 nach Abſchreibungen von 1,97(1,54) Mill. Sfr einen Rein⸗ gewinn von 3,14(2,94) Mill. Sfr, der ſich um den Vortrag auf.21(3,45) Mill. Sfr erhöht.— Der Hauptverſammlung werden 6(5) v. H, Dividende vorgeſchlagen. „n Großmarkthalle Handſchuhsheim. Erdbeeren 50, 44, 35; Kirſchen 30, 26, 18; Rhabarber—8; Kopfſalat—9; Spargel 50, 40, 30, 20; Kohlrabi—9; Karotten 10—16; Blumenkohl 20—45; Schlangengurken 30—38; alles in RPf. * Emil Waeldin, Lederfabrik Ac, Lahr⸗Schwarzw. In der am 28 Juni 1941 ſtattgefundenen oV über das Ge⸗ ſchäftsjahr 1940, wonach ein Umſatzrückgang zu verzeichnen iſt, jedoch durch geſteigerten Auslandsabſatz ein einiger⸗ maßen erträgliches Ergebnis erzielt werden konnte. Aus dem Gewinn für 1940, der ſich einſchl. Vortrag auf 20 989 (26 244)/ beläuft, werden 3 v. H.(i. V. 4 v..) Dividende gezahlt und der Reſt von 2239(1244)/ auf neue Rechnung vorgetragen.— Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung weiſt — Frankfurt a, Hi. pee ge 1880 3g Leutsche festverzinsliche Werte Pt. Gold u. Silber. 360.0 28 30 Deutsche Steinzeug 332,0 336,0 5 N Durlacher Hof... 150,0 150,0 DEUTSCHE STAAT SANLEIHENEichbaum-Werger. 168.8 4% Schatz D R. 38. 101.6 101.6 Elektr. Licht u. Kraft 262,7 263,2 4½ Baden 1927 102.5 102,5 Enzinger Union 4 Altbes. Dt. Reich... 160,8 161,1 I. G. Farben 219,0 2170 8 8 Geskürel,:: STAD TANLEIHEN Grün u. Bilfinger. 4½ Heidelberg 2„% Harpener Bergbau. 184,0 183,0 „4% Mannheim 22. leidelberger Zement. 220, 220.0 4½ Pforzheim%%/ꝗͥ Dꝗ̃— Hoesch Berg w. 11 90 7715 Holzmann Ph. 3.„ PFANDBRIEFE Kalker Brauerei... 66, 66,— 4% Frank. Hyp. Gpf. 8 Klein, Schanzl., Becker- R111! 03,5 103,5 Klöckner- Werke. 180,0 4% Mein. Hyp. Bank 5 Tanz: G 8 3 und 8. 103,5 108,5 Lud wisshaf. Akt.- Br. 4% Pfalz. Hyp. Bank Ludwiashaf. Walzm.. 8. 24—26 R—9.. 103,5 103.5 Mannesmann 178,5 172,7 %½ Rh. Hyp.-B. 44 u. 45 108,5 103,5 Metallgesellschaft 204,0 204,0 4 Rh. Hyp.- Bank 47 102.5 102.5 Rhein, Elektr. Mannh. 1880 1 bus TRE OBLICATIONN I Haging Westi. Elektr. 2205 22700 5, Daimler-Benz 27„ 103,5 104,0 Salzdetfur tn.. 253,5 252,5 4% Dt. Ind.-Bank 39 104.6 104.5 Salzwerk Heilbronn 3 5 5 Gelsenkirchen v. 36 104.5 104.3 Schwartz- Storchen 182.0 182.0 1165 Krupp v. 36. 102,7 102,7 Seilindustrie(Wolſt) 151.0 151.0 4% Ver. Stahlwerke 103,7 104.0] Siemens u. Halske 328,0 3280 6 16. Farb. RM-Anl 28 163,2 162,7 Süddeutsche Zucker 327,0 326,0 AK TIE N Zellstoff Waldhof. 236,0 285.0 Ada-Ada, Schuhfabrik 184.0 184.0* Adler werke Kleyer. 163,7 1610 Bayr. Hy 1 80 5 135 Adt, Gebr. e, 0 149 2 8—„Commerzbank.. 150.0 149.5 A 1272 5 1555 Aschaffenb. Zellstoff. 170,0 164.7] Deutsche Bank 135 183. b Deutsche Reichsbank. 182,3 132,7 Kugsb. Nürnb. Masch,„„, Dresdner Bank 150.7 150.0 Bayr. Motorenwerke 264.0 264.5 N ank 300 5 en& 1 77 5%[Pfälz. Hvp.-Bank. 152.5 152,5 Brown. Boveri& Cie. 177. 177.2 hein 1 182.0 Contin Gümm did d 8 Oaimler- Benz 199.0 199.7 1% Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtuugen im Monat Juni Rbeingegel 26 29 30. Rheinpegel 250 27 20 55 * i 4. 75 4,90.84 Uheinteldel 9% ee.3 J 38 870.50 Breisach 33 8,2/ Köln. 3,15 3,21.28— Kehl! 3..91 48 Stranburs.78.70.82, 3,80.72] Cegkarnpegel Max au 66.81 5,581 Mannbeiw 4,701 4,75 4,82 Huhestandsbeamte Wir suchen zum sofortigen oder späteren Eintritt eine gewandte Stenotypistin Enzinger-Union-Werke A. G. Mannheim— Neckarauer Straße 150-162 Fernsprecher 421581 und Beamtenhinterdliebene Die auf 3. Juli d. J. anberaumte Mit⸗ gliederverſammlung kann an dieſem Tage nicht ſtattfinden und wird daher auf Mittwoch, den 20. August d. Js. 16 Uhr(„Liedertafel“, K 2, 32) verlegt. Der Kreisabſchnittvorſttzer. Brillant Ringe Zimmer zu verm. Stés54 Uhlandſtraße 26 3 Trepp. links. 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Mannheim, den 30. Juni 1941. Aphornstrabe 47. Im Namen aller Hinterbliebenen: Hans Müller(Sohn) Familie Hans Bohland. 13.30 Uhr. Dienstag. den 1. Juli 1941 auf dem Hauptfriedhof. 4 TODES- ANZEIGE Buchen. ist In Wo sie ihren Lebensabend verbrachte. unsere immer sorgende Mutter und liebe Oma. Frau- Franziska Seitz geb. Kaufmann Inhaberin des goldenen Mutterehrenkreuzes turz nach Vollendung ihres 73. Lebensjahres, nach längerem Leiden, versehen mit den Tröstungen unserer Kirche, in die Wirkeit abberufen worden. Mannheim. Buchen(Odw.) den 28. Juni 1941. Augartenstraße 35. Die trauernden Kinder und Enke Beerdigung in Mannheim am Dienstag, dem 1 Juli 1941. nachmittags.00 Uhr. n IUNe . ee ee lee 2