7 . Erſcheint wöchentl. 7mal. Geb zuzügl 42 Pf. Beſtellg Abholſt U t al. Bezugspreiſe: Frei Haus monat 1,70 M. u. 80 P. Trägerl., in unf Seſchäftsſt abgeh. 1,70 M. dch d. Poſt 2,00 M. einſchl. Poſtbef. 5 5 holſt. Waldhofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42, Schwet zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Neßiſcherſtr 1 pegHauptſtr 55. WOppauer Str. 8 SeFreiburger Str. 1. Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat erfolgen Ronkag. 21. Jun 1941 MWannheimer Neues Tageblatt Anzeigenpreiſe: 22m breite Millimeterzetle 12 Pfg., 79 mam brette Teptmilltmeter⸗ zeile 66 Pfg. gültig iſt die keinerlei Nachlaß gewährt. deſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge. Ur Familien⸗ und. en ermäßigte Grundpreiſe Allgemein nzeigen⸗Preisliſte Nr. 12 5 od Konkurſen wird Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an Gerichtsſtand Mannheim. Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1 8 Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazelt Mannheim 152. Jahrgang— nummer 197 Die Gs übernimmt die Regierung der Sowfetunion Ein Beweis für die zunehmenden Zerſetzungserſcheinungen in der Cowjelunion Ein letztes verzweifeltes Miſtel Stalin will ſeine Regierung vor dem Ausbruch des Volkszorns reiten Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 21. Juli. Moskan kehrt nach den letzten amtlichen Berichten aus der Sowjetunion offen zum un⸗ verfälſchten Terror der früheren Jahre des ſo⸗ genannten Kriegskommunismus zur Zeit des Bürgerkrieges zurück. Durch ein Dekret Sta⸗ lins iſt jetzt das Volkskommiſſariat des In⸗ nern mit dem Volkskommiſſariat für Staats⸗ ſicherheit d. h. der GPu zuſammengelegt und unter die Leitung von Berija, der auch dem Verteidigungsausſchuß der Sowjetunion ange⸗ hört. geſtellt, d. h. das Volkskommiſſariat des Junern wird aufgehoben und an ſeine Stelle tritt wieder die GPu oder die Tſcheka, wie ſie in den Jahren des Kriegskommunismus hieß. Dementſprechend wurde auch der Tſcheka⸗ chef Berija mit der Führung des neuen Kom⸗ miſſariats betraut. Die Völker der Sowjetunion werden alſo wieder ohne Einſchränkung jener fürchterlichen Inſtitution ausgeliefert, die ſchon ſo viele Millonen Menmſchen⸗ leben auf dem Gewiſſen hat. Dieſes Dekret iſt ein Zeichen dalür, daß die ab und zu auf Umwegen aus Moskau ins Ausland gelangenden und von Ueber⸗ läufern bestätigten Berichte über den fortſchreiten⸗ den Auflöſungsprozeß in der Sowjetunion den Tat⸗ ſachen entſprechen. Die Führer der Bolſchewiſten ſuchen ihre Poſition durch letzte Verzweiflungsmittel wenigſtens noch einige Zeit aufrechtzuerhalten. Bezeichnend iſt ferner, daß der Ükas vom 16. Juli, der die Einführung von politiſchen Kriegskommiſſa⸗ ren in der Armee befahl, jetzt auf die Marine ausgedehnt worden iſt. Auf allen Kriegsſchif⸗ fen, in allen Abteilungen, Verbänden, Stäben, mi⸗ litäriſchen Ausbildungsanſtalten der Kriegsmarine wird die Juſtitution der Kriegskommiſſare einge⸗ führt, während in allen Unterabteilungen der Schiffe uſuv. die Inſtitution des politiſchen Leiters einge⸗ führt wird. Dieſes Dekret, das am geſtrigen Sonn⸗ tag erſchien, läßt auf Zerſetzungserſchei⸗ nüngen vornehmlich in der Oſtſeeflotte ſchließen, deren Lage nach dem Verluſt der baltiſchen Häfen infolge des Vormarſches der deutſchen und finniſchen Truppen immer ſchwieriger wird, u. die ſich heute auf Kronſtadt als einzigen Stützpunkt ange⸗ wieſen ſieht. Die kleinen Einheiten der Kriegsflotte werden zweifellos verſuchen, durch den Kanal, der die Oſtſee mit dem Eismeer verbindet, zu entkom⸗ men. Aber dieſer Fluchtweg ſteht den größeren Schiffen nicht offen. Nach Berichten, die über Ankara aus der Sowjetunion kommen, iſt die Evakuierung der Behörden in Moskau in vollem Gange. In der engliſchen und amerikaniſchen Botſchaft verbreunt man kompromittierende Dokumente und Akten. Aus Preſtigegründen ſoll der Sitz der Regierung nicht ſofſort wie urſprünglich geplant nach Swerdlowſk, ſondern nach dem etwas weiter weſtlich gelegenen Kaſan gelegt werden. Die„Prawda“ verſucht in ihrem Sonntagsleit⸗ artikel die Zerſetzungserſcheinungen in der Sowjet⸗ union durch einen wahren Waſſerfall von Phraſen auszuwiſchen. Das Blatt behauptet mit einem un⸗ geheuren Wortſchwall, dem man das krampfhafte Be⸗ mühen des Leitartiklers anmerkt, eine Sache zu ver⸗ teidigen, deren Ausſichtsloſigkeit er innerlich fühlt, die Einführung der politiſchen Kommiſſare in der Armee und in der Marine habe bei der Bevölkerung ungeheuren Beifall gefunden. Dieſer Beifall ſei ein Sie beſtimmen nun das Schickſal der Sowjetarmee Kommiſſar, der in deutſche Kriegs⸗ gefangenſchaft geriet. (Ae. Arndt, Scherl, Zander⸗Multipleg⸗N.) Ein politiſcher Zeichen dafür, daß ſich die Völker der Sowjetunion jetzt alle um„Väterchen Stalin“ ſcharen. Der Artikel wurde durch den Moskauer Sender ſofort in alle Welt hinausgefunkt und ſollte augen⸗ ſcheinlich vor allem in den US A Eindruck machen. Aber dort iſt nan bedeutend vorſichtiger geworden. Der deutſche Vorſtoß in breiter Front über Smolenſk hinaus hat die Verlogenheit der letzten Sowjetberichte, auf die auch viele amerika⸗ niſche Zeitungen hineingefallen waren, allzu deutlich gemacht. Infolgedeſſen ſchob geſtern die Neuyorker Sonntagspreſſe die Kriegsberichte aus Moskau an die zweite Stelle und machte ihre Blätter miteden Berliner Berichten auf. Dafür wird in den Ar⸗ tikeln der Neuyorker Zeitungen ſehr ſorgenvoll über die Anzeichen der Zerſetzung innerhalb des Sowjet⸗ heeres und der Sowjetbevölkerung geſprochen. 5 Selbſt die Londoner Sonntagspreſſe. die ſich jetzt ſtets zur beſonderen Aufgabe gemacht hat, durch zahlreiche optimiſtiſch gefärbte Berichte den Engländern einen ruhigen Sonntag zu beſcheren, hatte geſtern ihren Leſern wenig Troſt zu bieten. Die„Sundah Times“ macht zwar einen ſchwachen Verſuch, zu behaupten, die ſowjetiſche Luftwaffe ſei „immer noch intakt“ und kämpfe mit großer Ent⸗ ſchloſſenheit und„ſogar mit Erfolg“. Der Bericht muß allerdings gleich hinzufügen, man dürfe dieſe Tatſache nicht überſchätzen, da es höchſt zweifelhaft ſei, ob die Sowjetunſon gerade auf dem Gebiete der Luftwaffe über gute Reſerven verfüge. Das Blatt gibt dann unumwunden zu, England ſei nicht in der Lage, den Sowjets irgendwelche direkte Hilfe zukommen zu laſſen und ſchließt den Artikel mit einer Warnung vor allzu großem Opti⸗ mismus:„Schwere Zeiten und ein verzwei⸗ feltes Ringen ſtehen England bevor“. Verfolgung des geſchlagenen Feindes Zahlreiche eingeſchloſſene Sowjet- Abteilungen vernichtet (Funkmeldung der NM.) Aus dem Führerhauptquartier, 21. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Südteil der Oſtfront verfolgen deutſche, rumäniſche und ungariſche Trup⸗ pen den geſchlagenen Feind. a An der geſamten übrigen Front nehmen die Kampfhandlungen unter Vernichtung Vea eingeſchloſſener feindlicher ruppen weiterhin einen erfolgreichen Verlauf. Im Kampf gegen Großbritannien verſenkte die Luftwaffe in der letzten Nacht vor der britiſchen Oſtküſte zwei Frachtſchiffe mit zu⸗ ſammen 11000 BR ſowie ein Schnellboot. Kampfflugzeuge bombardierten Hafenanlagen an der ſchottiſchen Oſtküſte, an der Südoſtküſte Englands und Flugplätze im Südoſten der Inſel. In Nordafrika belegten deutſche Kampf⸗ flugzeuge britiſche Artillerieſtellungen und Kai⸗ anlagen in Tobruk wirkſam mit Bomben. In Luft 8 8 drei britiſche Jagdflug⸗ 8e. 8 Hei Peeſanden britiſcher Flugzeuge, am ſtrigen Tage und in den heutigen Morgen⸗ tunden die Kanalküſte anzugreifen, ſchoſſen Jäger und Flakartillerie acht, Vor⸗ poſtenbodte und Sperrbrecher vier feindliche Slg ab. f ritiſſche Flugzeuge warfen in der letzten Nacht an einigen Orten Weſtdeutſchlands Spreng⸗ und Brandbomben. Die Zivilbevöl⸗ kerung hatte geringe Verluſte. England verlangt 100 Tanker von ASA Ein Beweis für die ſchweren Schläge, die es in der Atlantik Schlacht erlitten hat Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 21. Juli. Die wachſende Oelknappheit hat die engliſche Regierung veranlaßt, mit einem neuen dringen⸗ den Hilfeerſuchen an die USA heranzutreten. England, das ſchon vor einigen Monaten 50 amerikaniſche Tankſchiffe erhalten hatte, möchte weitere 100 haben und heute Montag findet eine Konferenz der amerikaniſchen Reeder und Regie⸗ rungsvertreter in Waſhington ſtatt, um dieſe Frage zu prüfen. Die Vertreter Englands in Waſhington hatten in den letzten Wochen ſchon verſchiedentlich die Ab⸗ tretung weiterer Tankſchiffe vorſichtig angeſchnitten, ein offizieller Schritt war aber bis geſtern nicht er⸗ folgt, da die zuſtändigen Aemter in Waſhington deutlich abgewinkt haben. Maßgebende Perſönlich⸗ keiten der Schiffahrt und des Marineamtes— dar⸗ unter auch Marineſekretär Knox— wieſen immer wieder darauf hin, daß es für die USA völlig unmöglich ſei, weitere Tanker zur Verfügung zu ſtellen, da die amerikaniſche Wirtſchaft ſchon durch die früheren Abtretungen in größte Schwierigkeiten geraten iſt. In den Oſtſtaaten iſt ein akuter Mangel an Oel und Benzin aufgetreten. Wenn ſich England alſo jetzt trotzdem zu einer neuen Bitte um Tankſchiffe entſchloſſen hat, ſo muß die Verſorgungslage der britiſchen Inſel eine neue Verſchlechterung erfahren haben. Das geht auch daraus hervor, daß die 100 Tanker auf einmal angefordert werden. „Newyork Times“ ſtellt heute feſt, daß England im Falle, daß ſeine neue Bitte erfüllt werde, im ganzen 150 Tankſchiffe, d. h. etwa 50 v. H. der ge⸗ ſamten amerikaniſchen Tankerflotte erhalten würde. Das aber ſei unmöglich. In Amerika müſſe die Oelverſorgung des Landes noch ernſtere Rückſchläge erfahren als bisher. Das Blatt nimmt infolgedeſ⸗ ſen an, daß die Regierung in Washington im Höchſt⸗ fall bereit ſein werde, 25 Tanker abzugeben und auch das nur anſcheinend mit innerem Widerſtreben. Die AS A⸗Häfen als Zuflucht dAnb. Berlin, 20. Juli. In den US A⸗Hafen Brooklyn ſind in dieſen Tagen wieder mehrere beſchädigte britiſche Kriegs⸗ ſchiffe zur Reparatur eingelaufen. Alle Trocken⸗ docks, auch andere US A⸗Häßen, ſind mit ſchwerbeſchä⸗ digten britiſchen Schiffen aller Klaſſen belegt. Mehrere britiſche Zerſtöbrer mußten in den Häfen vor Anker gehen, da wegen der Ueberbeanſpruchung eine ſofortige Aufahme in die Docks unmöglich iſt. Unter den letzten zur Reparatur eingelaufenen Schiffen befindet ſich auch ein britiſches Schlachtſchiff der King⸗Georgs⸗Klaſſe. PPC ² AG VdVVVbdVbGbGbVbGbGbGGbGbGbPvGbGbGTbGbPTbFbFbGTGFGFbFVPFbGFVTPTPTGTGTPTVTPTVTVTVTFVTVVVTVVTyTſTTrTTTTCTCTTcTTTTTT———w⸗ẽ:˖᷑ mj j j j ꝓ jp Die bu'gariſchen S; aatsmänner in Rom (Funkmeldung der NM.) E Rom, 21. Juli. Der bulgariſche Miniſterpräſident und Außen⸗ miniſter Popoff ſind am Montagvormittag zu ihrem angekündigten Beſuch in Rom eingetroffen, wo ſie vom Duce in Begleitung des Außenminiſters Graf Ciando empfangen wurden. Von deutſcher Seite war Botſchafter von Mackenſen zu ihrem Empfang am Bahnhof erſchienen. „Bis in den Tod de Valera unterſtreicht die Verteidigungsentſchloſſen⸗ heit Irlands EP. Rom, 20. Juli. Zum Schluß der Ausſprache über die auswärti⸗ gen Angelegenheiten im Dail hat, wie„Tribuna“ aus Dublin berichtet, Miniſterpräſident de Valera in einer Rede u. a. ausgeführt:„Wenn uns jemand angreift, werden wir uns verteidigen und für eine Sache, die ohne Zweifel gerecht iſt, auch in den Tod gehen. Das iſt die Haltung, die wir einmal beſchloſſen haben, und wir werden ſte nicht als Feig⸗ linge durchführen.“ Der neue Mann in Tokio Außenminiſter Toyoda über ſeine Außenpolitik EP. Tykio, 21. Juli. Die Beurteilung der Neubeſetzung des Außen⸗ miuiſteriums und ſeine möglichen Auswirkungen auf die Außenpolitik in der japaniſchen Preſſe läßt er⸗ kennen, daß es noch zu früh iſt, um ſich ein klares Urteil zu bilden. Der neue Außenminiſter iſt poli⸗ tiſch ein verhältnismäßig neuer Mann und diploma⸗ tiſch ein ſogenanntes unbeſchriebenes Blatt. Seine Ernennung kam, wie„Aſahi Shim⸗ bun“ feſtſtellt, ſelbſt der Beamtenſchaft des Außen⸗ amtes völlig über raſchend. Der neue Außenminiſter ſelber erklärte der Zei⸗ tung„Aſahi Shimbun“, er ſei zur Zeit des Ab⸗ ſchluſſes des Dreimächtepaktes Vizemarine⸗ miniſter geweſen. Auf die Frage, ob der Dreimächte⸗ pakt unerſchütterlich ſei, antwortete Toyoda:„Wie Premierminiſter Konoye in ſeiner heutigen Erklä⸗ rung darſtellte, kann es keinen Wechſel in der grund⸗ legenden Politik Japans geben.“ Weiteren Fragen gegenüber blieb Toyoda ausweichend; er betonte aber, daß ſeiner Anſicht nach die Außen n olitik dehnbar ſein müſſe. ſammen, in dankbarem Wiſſen darum, Das Zeichen * Maunheim, 21. Juli. Es iſt dieſer Tage überall in Europa aufgetaucht. Jedenfalls überall dort, wo man aus eigener An⸗ ſchauung Deutſchland, den Sinn ſeines Kampfes und die Lauterkeit ſeiner Ziele kennen lernen konnte. Vom Pariſer Eiffelturm weht dieſes V ſo gut, wie es von der Prager Burg herunterſtrahlt; die Loko⸗ motiven der holländiſchen Züge tragen es ebenſo auf ihrer Stirne wie die Straßenbahnen, die von Oslo aus zum Holmenkolen fahren. Und über die ganze Breite der belgiſchen Blätter zieht ſich dieſes Win nicht weniger rufender und fordernder Deut⸗ lichkeit als über die Breitſeiten der Blätter, die der Bürger Dänemarks auf ſeinen Frühſtückstiſch gelegt bekommt. Was iſt es mit dieſem V, um das ſich augen⸗ blicklich Europa ſammelt, das von der Biskaya bis zum Nordpol, von Amſterdam bis nach Warſchau plötzlich zu der Bedeutung eines großen politiſchen Symbols emporgehoben worden iſt? Dieſes W iiſt nichts anderes als der laute Ruf⸗des europäiſchen Glaubens an den deutſchen Sieg; das offene Bekenntnis der europäiſchen Menſchheit zum Geiſt dieſes Sieges, der große Gemeinſchaftsruf, der aus Europa über die ganze Welt als Mahnung wie als Warnung hinüberdringt. In dieſem Anfangs⸗ buchſtaben des alten deutſchen Siegesrufes Viktoria findet ſich heute die europäiſche Menſchheit wieder unter den Fahnen des größten deutſchen Sieges zu⸗ daß dieſer Sieg, der mit koſtbarſtem deutſchen Blut auf den weiten ruſſiſchen Ebenen erfochten wird, nicht nur ein Sieg zu Deutſchlands Ruhm, ſondern ein Sieg zu Europas Rettung iſt. Wir ſchlagen den Bolſchewismus gewiß in erſter Linie, weil er unſer Feind, der Feind in unſerem Kampfe gegen England, der Feind unſeres neuen Geiſtes und unſeres neuen Lebens iſt. Aber wir ſchlagen ihn nicht nur deswegen. Wir ſchlagen ihn auch, weil er der unerbittliche Feind und Widerſacher jener europäiſchen Welt iſt, für die uns in einem Augenblick, da dieſe Welt ſich ſelbſt ſchon aufzugeben bereit war, das Schickſal die Verantwortung über⸗ tragen hat. Wir ſchlagen den Bolſchewismus nicht nur, weil wir uns, ſondern weil wir ganz Eu vopa, in das wir uns immer mit allen Kräften unſerer Seele und unſeres Willens eingebettet und dem wir uns immer unlöslich als das Kern⸗ und Herzſtück zugehörig gefühlt haben, vor ihm retten wollen. Wir wiſſen, daß dieſes Europa nicht beſtehen kann, wenn es, unter ſich uneins, ohne Führung, ohne den Sinn gemeinſchaftlicher Aufgabe und ohne das Bewußtſein gemeinſchaftlicher Verantwortung, den zerſtörenden Kräften des Weſtens und des Oſtens ausgeſetzt iſt. Die Brandfackeln dieſes Krieges haben ein neues europäiſches Gemeinſchaftsdenken ent⸗ zündet, gewiß zuerſt bei uns, denen der Sieg auch den Zwang auferlegte, in die Zukunft zu ſchauen und für die Zukunft zu ſorgen; dann aber auch bei den anderen europäiſch. Völkern, die unter der veränderten politiſchen Perſpektive auch einen neuen Blick für das Weſen. der europäiſchen Gemeinſchaft und für ihre Rolle innerhalb dieſer Gemeinſchaft fanden. Es iſt ihnen nicht leicht geworden, und wir tadeln ſie deshalb nicht. Sie mußten vielfach von einer Jahrhunderte alten Tradition umlernen, ſie mußten plötzlich die bittere Ehrlichkeit aufbringen, das, was ſte bishet als gut und ſchön und notwendig in ihrem Leben gehalten hatten, nun als ſchal und leer und nichtig wegzu⸗ werfen; ſie hatten bisher ihr Geſicht von Europa weggewandt und draußen, außerhalb der europäiſchen Grenzen, ihre eigentliche Heimat geſucht, und ſollten nun plötzlich in die enge, ſtrenge und verpflichtende Gemeinſchaft dieſes Europa zurückkehren: wir wuß⸗ ten und wir wiſſen es, es war nicht leicht, was wir von dieſen Völkern verlangten. Aber wir verlangten es nicht um unſertwillen, wir verlangten es um ihretwillen. Alle dieſe„Nationen, die Hol⸗ länder, die Franzoſen, die Belgier, die Norweger, die Dänen, glichen ſie nicht alle Aeſten, die abzu⸗ ſterben begannen? War nicht ſchon das große, tätige und trächtige Leben aus ihnen entſchwunden? Hatten ſie ſich nicht ſchon alle verſponnen in einen Alt rentner⸗Geiſt, der ſie um ſo williger machte, von außereuropäiſchen Mächten Lohn und Brot zu er halten? Für ſie war der Krieg das große Aufwecken aus einem träumeriſchen Schlaf, aber nicht nur das er war für ſie auch der große Ruf zu neue: Behn Das Bild dieſer Zukunft, eben der Zukunft neue europäiſchen Gemeinſchaftslebens, erſchloß ſich ihnen nicht ſo leicht, ſolange dieſer neue Europa⸗Begriſ nur gegen Weſten, gegen England abgegrenzt wurde Aber er erſchließt ſich ihnen jetzt, da ſeine entſchie dene und endgültige Abgrenzung gegen Oſten, geget den ruſſiſchen Bolſchewismus, vorgenommen wirs Die Verwandtſchaft mit England in den äußerliches Dingen des Lebens hatte ſie über die unüberbrück baren inneren Gegenſätzlichkeiten zwiſchen engliſchem und europäiſchem Sein hinwegtäuſchen können: im Falle Sowjetrußland fiel dieſes Hemmnis hinweg. Den Bolſchewismus kannten alle nur zu gut als das unheimliche fremde Geſetz, das wie eine laſtende Drohung auch über ihrem ganzen Leben lag. Hier war die Brücke vom eigenen Denken zum deutſchen Wollen ſchnell gefunden; und ſchnell gefunden war damit auch die Brücke vom eigenen Denken zum deutſchen Sieg, 8 Dieſer Dank iſt es, der heute in den V, die das Straßen⸗ und das Preſſebild der europäiſchen Städte beherrſchen, ſich widerſpiegelt. Aus allen dieſen Län⸗ dern ſind Freiwillige an die Seite der deutſchen Sol⸗ daten geeilt— nicht, um ihnen den Sieg über die Bolſchewiſten erringen zu helfen, dazu brauchen deut⸗ ſche Soldaten keine Hilfel, ſondern um ihnen zu zei⸗ gen, daß man zu dem großen Opfer für Europas Be⸗ freiung auch ſeinen eigenen Teil beitragen möchte. Das Symbol europäiſcher Gemeinſchaft, das dieſe Freiwilligen an der deutſchen Front bilden, dieſes Symbol nimmt die Heimat dieſer. Freiwilligen in dem leuchtenden, und ſieghaften„ wieder auf! Und in dieſem Zeichen, im Zeichen des deutſchen Sieges über den Bolſchewismus und im Zeichen der europäiſchen Einigung gegen den Bol⸗ ſchewismus, wird Europa auch ſeine letzte endgültige Einigung gegen ſeinen anderen Gegner England finden. In London ſpürt man wohl, welche Gefahr aus dieſer Gemeinſchaftsaktion europäiſchen Bekennt⸗ niſſes und europäiſchen Willens für England er⸗ wachſen kann. Man unterſchätzt nicht die ſuggeſtive Kraft, die von dieſem Mausgeht, auch auf die Kreiſe ausgeht, die gern den hiſtoriſchen Sinn des deutſchen Sieges leugnen möchten, aber nun ſeine Tatſachen nicht mehr leugnen können. Dieſes V, dieſes Vik⸗ toria, dieſe Tatſache und dieſer Ruhm des deutſchen Sieges ſind nicht mehr auszuſtreichen aus dem Leben Europas und aus dem Leben irgend einer europäiſchen Nation. Man kann ſich ihm nicht mehr entziehen, man kann ſich ihm nur beugen. England fühlt das und da es nicht in der Lage iſt der deutſchen Tatſache mit eigener Tatſache zu ant⸗ worten, verſucht es ſein Glück wie immer in ähn⸗ lichen Fällen mit einem propagandiſtiſchen Trick: mit der weniger als dürftigen, mit der nur mehr lächerlichen Behauptung, die Engländer hätten das als das Symbol ihres Sieges zuerſt entdeckt. Ihres Sieges? Die Welt wird ſtaunen dar⸗ Über! Für welchen engliſchen Sieg ſteht denn dieſes Viktoria da? Wir kennen beinen. Aber wir kennen unſere Siege! Siege, die nicht erſt in der Zukunft erwartet, erhofft und erbetet werden müſſen, Siege, die bereits geſchichtliche Tat⸗ ſache ſind und bereits Geſchichte geſchafſen haben! Für dieſe Siege ſteht das V und für dieſe Siege wird es leuchten über ganz Europa für alle Zeiten ommender Geſchlechter! Pr. A. W. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 21. Juli. Nach vier Kriegswochen im Oſten ſtehen die deutſchen Truppen bereits 630 Kilometer tief auf ſeindlichem Gebiet. Alle welthiſtoriſchen Siege in Holland, Flandern und Frankreich bleiben weit hinter dieſen gewaltigen Leiſtungen zurück, die jetzt im Oſten vollbracht ſind. Der Einmaligkeit dieſes Siegeszuges gleichwertig ſind die neuen ge⸗ waltigen Entſcheidungen, die im Oſten eutgegen⸗ reifen. * Inzwischen verſucht England ſeit Mitte Juni am Tage in die beſetzten Gebiete einzufliegen und auch die weſtlichen Reichsgebiete mit der Luftwaffe Seit der deutſchen Offenſive im Oſten anzugreifen. 8 J 5 find die engliſchen Einflüge verſtärkt worden, um eine Entlaſtung für Moskau vorzutäuſchen. Die Engländer haben hierbei in zehn Tagen 116 Flug zeuge verloren. Insgeſamt ſind ſeit dem 18. Juni 422 britiſche Flugzeuge abgeſchoſſen worden. Das zeigt die durchſchlagende Wirkung der deutſchen Abwehrmaßnahmen. * Je größer die Niederlagen der Sowjets werden, deſto ſtärker werden Rooſevelts Kamp rufe und Kampfdrohungen. Beim Empfang im Weißen Haus, den Rooſevelt am Samstag nach dem Londoner Vorbild den in USA u weilenden Vertretern der Emigrantenregierungen gegeben hat, hat der Präſident von einer zunehmenden Beunruhigung über die europälſchen Vorgänge geſprochen. Als Clou des Empfanges durch Rooſevelt nennt der Liſſaboner„Diario“ die Wiedergabe einer Wilſon⸗ Rede aus dem April 1917, die der jetzige Präſident feinen Gäſten auf Platten vorſpielen ließ. So be⸗ ſchwört Rooſevelt den Kriegsgeiſt ſeines Vorgängers herauf, des kranken früheren Präſidenten Wilſon. Der„Mancheſter Guardian“ ſchreibl am Wochen⸗ ende, die Schlacht im Atlautik und nicht die Ruſſenſchlacht würde über Englands Schickſal ent⸗ ſcheiden. Aber die Schlacht im Atlantik gehe ſchnell verloren, wenn kein bewaffneter Schutz für die e auf dem Atlantik geſchaffen werde. e Verluſte des Juni ſeien mehr als 20 v. H. höher, als ſie im Mai waren. Der weitere Hilferuf des Blattes geht an USA. Die wachſenden deutſchen Erfolge in der Schlacht im Atlantik haben in portugieſiſchen Kreiſen ſtärk⸗ ſten Eindruck gemacht. Liſſaboner Zeitungen ſchrei⸗ ben, die Reiſenden aus England berichteten über einen zunehmenden Mangel an allen Einfuhrwaren und über die Leere in den großen Lagerhäuſern von London, Hull und Glasgow.„Diario“ ſchreibt:„Auch die gewaltigſte Seemacht der Erde kann dieſe end⸗ loſen Verſenkungen nicht ſehr länge aushalten. Wenn der Ruſſenſchreck von den Deutſchen nieder⸗ gezwungen iſt, beginnt für England der letzte Kampf um Leben und Tod.“ 5 Die Rede Lord Halifax in San Fran⸗ zisko, England und USA erkennen kein anderes Recht mehr an als das, dort zuzuſchlagen, wo es ge⸗ fährlich werde, findet in weiteſten Kreiſen Portu⸗ gals verſchärſte Verurteilung. In Portugal hat man auch den zweiten Satz der Halifax⸗Rede ſich wohl gemerkt, die Azoren und Madeira dürften keiner Macht zugänglich gemacht werden die mit dem Feinde paktiere. Dieſer Teil der Rede Lord Halifax findet die ſchärfſte Zurückweiſung in der ge⸗ ſamten portugieſiſchen Preſſe. „Diario“ meldet: Nach den Azoren wurde nun⸗ mehr auch Madeira durch ſtarke Truppenentſendun⸗ gen in den militäriſchen Schutz geſtellt. . Semlin ſelbſtändige Stadt. Durch Geſetzesdekret wurde Semlin, das 1934 mit Belgrad vereinigt — 88 war, wiederum zur ſelbſtändigen Stadt er⸗ klärt. 1 Wechſel in der Hauptſchriftleitung der„Times“. Der Hauptſchriftleiter der„Times“, Geoffrey Daw⸗ ſon, tritt zurück. Sein Nachfolger ſoll der bisherige ſtellvertretende Hauptſchriftleiter Robert'Gebvan Barrington⸗Ward werden. Heldenkampf unſerer Infanterie am Dnjeſtr Gegen ſtärkſte ſeindliche Gegenwehr wurde der Aebergang über den Strom erzwungen Von Kriegsberichter Kurt Mittelmann. dus 19, Jul. pR. Panjewagen rollen auf regenzerfurchter Land⸗ ſtraße durch die Nacht. In der Ferne Geſchützdon⸗ ner. Irgendwo in einem Kornfeld bellt ein Maſchi⸗ nengewehr auf. Geſpenſterhaft ragen Baumkronen und Buſchgruppen rechts und links des Weges empor. 5 Jeder von uns weiß: Es iſt eine Nacht der Entſcheidungen. Niemand ſpricht. Dunkler Wald nimmt uns jetzt auf. Bereitſtellung ſind immer beſonders anſtrengend. Wir liegen ſeſt an den Boden gepreßt. Rings um uns herum hocken ſowjetiſche Horchpoſten in ihren Erdlöchern. Sie dürfen uns auf keinen Fall bemer⸗ Stunden der ken. Der Auftrag iſt klar. Stoßtrupps haben die Dufeſtr⸗Brücke zu nehmen. Wenn möglich, ſoll eine Vernichtung der Brücke verhindert werden. Un⸗ wahrſcheinlich, daß es gelingt, die Brücke ganz zu er⸗ halten, denn am anderen Ende ſind hundert und tau⸗ ſend Gewehrläufe auf das Brückenende gerichtet, und viel Batterien warten nur auf den Augenblick, ein Vernichtungsfeuerwerk auf angreifende deutſche Stoßtrupps legen zu können. Die Aufgabe iſt alſo auch als erfüllt anzuſehen, wenn die Brücke wenig⸗ ſtens ſo erhalten bleibt, daß Infanteriſten auf das Nordufer gelangen können, oder eine ſo ſtarke Bin⸗ dung feindlicher Kräfte an dieſer Stelle erreicht wird, daß örtlich getrennt irgendwo anders nördlich oder ſüdlich ohne ſtarke Feindeinwirkung übergeſetzt wer⸗ den kann. Die Bolſchewiken haben diesſeits einen ſtarken Brückenkopf gebildet, der durchbrochen werden muß. Jede vorzeitige Feindberührung ſtellt das Gelingen des Geſamtunternehmens in Frage. Spähtrupp⸗ Unternehmen am Tage haben ergeben, daß der Feind auf einem verhältnismäßig kleinen Raum mit einem verſtärkten Bataillon ſich eingegraben hat und bereit iſt, ſchon hier jeden deutſchen Vorſtaß im Keime zu erſticken. Im Hintergrund weiß er ſeine Bunkerlinie abwehrbereit; Batterie neben Batterie ſteht auf dem Nordufer aufgebaut. Zahlenmäßig ſtarke Flakkräfte warten auf 5 6 deutſchen Bombenangriff. Das Nordufer des Fluſſes iſt mit anderen Worten eine einzige Feſtung. Ein Poſtenanruf aus unmittelbarer Nähe: Der vorderſte Stoßtrupp iſt auf eine feindliche Siche⸗ rungskette geſtoßen. Sekunden des Bangens. Wird unſer Unternehmen vorzeitig verraten? Es bleibt ſtill. Erleichtert atmen wir auf. Dann iſt es ſoweit. Neben eb der Kompa⸗ niechef, Oberleutnant und Ritterkreuzträger M. Er war ſchon beim Fort Eben Emael dabei. Das be⸗ ruhigt und ſtärkt die jungen Freiwilligen, die zum erſten Male zu einer ſchweren Aufgabe antreten. Sie ſind alle bereit, bis zum letzten Atemzuge zu kämpfen. Lautlos beginnt der Marſch. Der Mond glitzert auf den Waffen. Langſam kommt die Dämmerung. Weitab leiſes Motorengeräuſch. Es wird ſtärker und ſtärker, ſchwillt mehr und mehr an, bis es jene laute Muſtk erzeugt, die ſo beruhigend auf gegen den Feind marſchierende deutſche Soldaten wirkt: Un⸗ ſere Kampfflugzeuge kommen! Wir ſehen nach oben,— genau über den feindlichen Bunkerſtellungen durchbrechen ſie die Wolkendecke und tragen Tod und Verderben dorthin. Schritt vor Schritt vorwärtstaſtend, erreicht der Stoßtrupp der Kompanie die erſte Häuſergruppe. Wildes Ge⸗ wehrfeuer ſchlägt ihm aus den Häuſern entgegen. Jedes Fenſter und jede Dachluke ſpeit todbringendes Feuer aus; Haus um Haus muß abgekämmt werden. Zu 50, 60 Mann ſitzen ſie in jeder Hütte, mit Piſtolen bewaffnet, reguläre Scharfſchützen mit Zielfernrohr⸗ Gewehren. Ein harter Nahkampf entbrannt.: Sowjetiſche Fliegertruppen halten den Brückenkopf am Südrand. Flammenwerfer vollenden unſer Ver⸗ nichtungswerk. Wilde Panik bricht aus, Maſchinengewehre 192755 mern vom jenſeitigen Ufer. Feindliche Artillerie ſetzt ein, und Scharſſchützen jagen wohlgezieltes Feuer in die Reihen des Stoßtrupps. Da iſt die Brücke, noch 100 Meter! Mit den letzten flüchtenden Soldaten und Ziviliſten ſpringen die unſrigen den Damm hinauf auf die Brücke, laufen gebückt auf die Nordſeite. Noch 50 Meter vom anderen Ufer: da ſieht der Führer des Stoßtrupps eine Zündleitung laufen, reißt ſie heraus— und ſpringt weiter, Auf der an⸗ deren Seite der Brücke will gerade ein Unteroffizier eine weitere Zündladung herausreißen: Da gibt es eine gewaltige Detonation Ein Brückenbogen iſt in die Luft geflogen. Zu ſpät— nur ein Bogen ſtürzt ins Waſſer; die Auslöſung der geſamten Spreng⸗ ladung war rechtzeitig verhindert. Als der Qualm der Sprengung ſich verzogen hat, iſt klar zu erkennen, daß nach Unterſtützung durch ſchwere Waffen die Byltcke das Paſſieren von Infanteriſten zuläßt. Nach Minuten der Panik hat ſich der Feind wieder gefunden. Der Brückenkopf am Nordufer iſt gebildet. Ein Leutnant und 16 Mann beginnen einen helden⸗ haften Abwehrkampf gegen eine hudertfache Ueber⸗ macht. Unaufhörlich wütet feindliches Artilleriefeuer, überſchüttet die wenigen Mann auf dem Nordufer mit einem nicht endenwollenden Granatenhagel. Mit Panzern, Pak, ſchwerer und ſchwerſter Artillerie, Ma⸗ ſchinengewehren und einem Bataillon Sowjek⸗Scharf⸗ ſchützen verſucht der Feind, den kleinen deutſchen Brückenkopf zu zertrümmern. Bis auf wenige Meter ſtüvmen feindliche Panzer an den Brückenkopf heran, üüberſchütten die Männer mit einem wahren Feuer⸗ zauber und ziehen ſich zurück, um anderen Waffen Platz zu machen, Bis zur letzten Patrone verteidigt der deutſche Stoßtrupp den ſchwer eroberten Brücken⸗ kopf. Die Stellung aufgeben?— Niemals! Und wieder ſtürmt ein anderer Stoßtrupp unter Führung eines Leutnants vor. Nichtachtend des feindlichen Feuers, erreicht er das jenſeitige Ufer und ſetzt den Abwehrkampf der gefallenen Kameraden fort. Hundertfache Uebermacht nimmt auch gegen den zweiten Stoßtrupp den Kampf auf. Und nun hat ein Kampf begonnen, wie ihn nur deutſche Soldaten durchzuführen vermögen. Wenn die Munition ver⸗ ſchoſſen iſt, kriecht ein Melder in wildem Abwehr⸗ feuer des Feindes zum Südufer hinüber, um nach einer Stunde mit neuen Munitionskäſten zurückzu⸗ kehren. Aus Bunkern und Feloſtellungen verſuchen Churchill baut wieder einmal die Sowjets eine vorzeitige Räumung des Brücken⸗ kopfes zu erzwingen. Die Hölle iſt entfeſſelt. Viele feindliche Batte⸗ rien bekämpfen jetzt nur noch die beiden Brücken⸗ köpfe am Nordufer. Berge von Blei und Stahl häufen ſich. Unſer Stoßtrupp wehrt ſich mit letzter Verbiſſenheit. Ein feindlicher Bunker nach dem anderen wird außer Gefecht geſetzt. In der Morgendämmerung begann der Sturm auf die Brücke— und jetzt iſt es Mittag geworden. Und immer noch iſt die Ausgangsſtellung am feind⸗ lichen Ufer feſt in unſerer Hand. Die Uebermacht wird immer gewaltiger. Immer neue Geſchütze fährt der Feind auf, aber die Stellung wird gehal⸗ ten. Schwer verwundet bleiben die Kameraden an ihren Maſchinengewehren liegen und feuern bis zum letzten Atemzuge. Am ſpäten Nachmittag wird das Nordufer ge⸗ räumt. Durch die Eroberung des Brückenkopfes iſt es gelungen, allerſtärkſte ſeindliche Kräfte durch zwei kleine, zahlenmäßig ſchwache Stoßtrupps zu binden, um im Nachbarabſchnitt ohne weſentliche Verluſte über den Dufeſtr zu können. Der Heldenkamyf iſt alſo nicht umſonſt geweſen! ſein Kabinelt um Duff Cooper wird in geheimer Miſſion“ nach dem Fernen Oſten geſchickt Drahtberichtunſeres Korreſpondenten Stockholm, 21. Juli. In dieſer Nacht wurden, wie erwartet, einige Umbeſetzungen innerhalb der britiſchen Regie⸗ rung bekaunt gegeben. Duff Cooper kounte nicht mehr als Leiter des Informations miniſte⸗ riums gehalten werden. Er wurde ſtatt deſſen mit Aufgaben, die offenbar eine Analogie zu denen bilden, die Littletown im Nahen Oſten zu erfül⸗ len hat, zum Fernen Oſten geſchickt. Wie man erfährt, iſt er bereits nach Singapore unter⸗ wegs. Man hatte ſeine Abfahrt geheimgehalten, um beim Ueberfliegen der Kriegszone ſein Leben nicht zu gefährden. Der neue Aufgabenkreis Duff Coopers zeigt die Sorgen, die man in London über die Entwicklung im Fernen Oſten empfindet. Teils um ſeine formelle Bindung zum Kabinett ſicherzuſtellen, teils wohl auch um ſeinen wenig rühmlichen Abgang aus dem In⸗ formationsminiſterium nach außen hin zu decken, hat Churchill Duff Cooper zum„Kanzler für das Herzog⸗ tum Lanceſter“ ernannt. Dieſer Poſten gehört wie der eines Lordſtegelbewahrers zu jenen Aemtern, die in jeder Kabinettsliſte geführt und heſetzt werden, die aber im Laufe der Geſchichte jeden Sinn verloren haben. Es handelt ſich alſo um einen Miniſter ohne Portefeuille. Das Informationsminiſterium wurde ken, Churchills parlamentariſchem Sekretär über⸗ geben, deſſen Nachfolger Oberſt Batt wurde. Dieſe Wahl wird von der„Times“ ſehr begrüßt, die die Hoffnung ausſpricht, daß„dieſes ſtark kritiſierte Miniſterium jetzt ſeiner Sorgen entledigt und eine poſitive und verantwortliche Rolle im Rahmen der Kriegsführung ſpielen“ werde. Angeſichts der Tat⸗ ſache, daß Churchill ſelbſt gegen die von der Oeffent⸗ lichkeit gewünſchte Kompetenzerweiterung des Miniſteriums iſt, darf anan annehmen, daß Bracken jenen Forderungen wenig entgegenkommen wird. Eine Veränderung im Informationsminiſterium bedeutet die Ernennnung Harold Niolſons zum Leiter der Direktion der britiſchen Rundfunk⸗ geſellſchaft. An ſeine Stelle eines parlamentariſchen Sekretärs des Informationsminiſteriums rückte auf das energiſche Drängen der Labour⸗Party Erneſt Thurtle als Schwiegerſohn Lord Burys. 5 Der bisherige Unterſtaatsſekretär im Foreign Office. Butler, übernahm das Unterrichtsminiſte⸗ rium und erhielt ſo nach langen Jahren ſein erſtes Portefeuille. Zu ſeinem Nachfolger wurde Richard Law ernannt. der Sohn des früheren konſervativen Premierminiſters Bonar Law. Churchill hatte im übrigen Familienſinn bewieſen, indem er ſeinen Schwiegerſohn Duncan Sandy zum Financial⸗ Secretary im Kriegsminiſterium ernannte. 8 In den heutigen Londoner Morgenblät⸗ ten wird die Kabinettsumbildung lebhaft erörtert. In allen Leitartikeln kommt hierbei die Enttäu⸗ n über die Art djeſer Umbildung zum Aus⸗ ruck. Die„Daily Mail“ meint, die Umbildung ſei eine derfenigen, mit denen man leider ſeit langer Zeit vertraut geweſen ſei.„News Chronicle“ ſchreibt: „Der Krieg ſchreitet fort und wir erwarten eine grundlegende Umbildung der Regierung, ohne die das Vertrauen des ganzen britiſchen Volkes nicht errungen werden kann. Es bleiben bei den Kabinettsſitzungen immer noch Herren, deren Feſthalten und Stellung weder auf ihrer Brak⸗ 1072 Gegner abgeſchoſſen Die ſtolze Erfolgs ⸗Bilanz des Jagogeſchwabers Lützow nb. Berlin, 21. Juli. mt der Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Major Lützow anläßlich des 40. Luftſieges hat der Führer auch das ſiegreiche Jagdgeſchwader des Kommodore beſonders ausgezeichnet. In vielen großen Luftſehlachten an der Oſtfront errang das Geſchwader überraſchende Erfolge. So konnte der Kommodore ſchon am 2. Juli den 326. Luftſieg ſeiner Jäger melden und außerdem die Zerſtörung von 223 Feindflugzeugen am Boden. Eine beſondere Leiſtung erzielte das Geſchwader am 7. Juli, als es einen ſtarken feind⸗ lichen Bombenverband vollkommen aufrieb. Bei einem Angriff von 27 Sowjet⸗Kampfflugzeugen auf einem Feldflugplatz ſchoß das Geſchwader unter Führung ſeines Kommodore in 15 Minuten ſämtliche Soſwfetflugzeuge ab. 2 Bis zum 18. Juli erzielte das Jagdgeſchwader Lützow allein im Oſten 683 Luftſtege. Jusgeſamt hat das Geſchwader bisher 1072 Gegner im Luſt⸗ kampf zum Abſturz gebracht. Major Lützow ſelbſt hatte am 28. Juni ſeinen 27. Gegner abgeſchoſſen und kaum 3 Wochen ſpüter ſchon den 40. Luftſieg errungen. Der Dank des Führers dub Berlin, 20. Juli. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht ſandte dem Kommodore Major Lützow und dem Staffelkapttän Oberleutnant Priller zur Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz nachfolgende Telegramme: Herrn Majot Lütz ow, Kommodore In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einſatzes im Kampf für die Zukunft unſeres Volkes verleihe ich Ihnen zu Ihrem 40. Luftſtege als 27. Offizier der deutſchen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes. 5 gez. Adolf Hitler. Herrn Oberleutnant Priller, Staffelkapitän. In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einſatzes im Kampf für die Zukunft unſeres Volkes verleihe ich Ihnen zu Ihrem 40. Luftſiege als 28. Offizier der deuſchen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes. gez. Adolf Hitler. Der Führer an Profeſſor Heinkel (Funkmeldung der NM.) a + Roſtock. 21. Juli. Der Führer ſandte an Profeſſor Heinkel anläß⸗ lich ſeiner dreißigjährigen Tätigkeit als Flugzeug⸗ konſtrukteur folgendes Telegramm: „Führerhauptquartier, 19. Juli.— Am heutigen Tage, an dem Sie auf eine dreißigfährige Arbeit als Flugzeugkonſtrukteur zurückblicken können, ge⸗ denke ich dankbar der großen Verdienſte, die Sie ſich um die deutſche Luftfahrt im Krieg und Frieden er⸗ worben haben und ſpreche Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche für weitere Erfolge aus. Adolf Hitler.“ Alfieri beglückwünſcht Mölders nb. Berlin, 21. Juli. Der Kgl. italieniſche Botſchafter Dino Alſieri hat dem erfolgreichſten Jagdflieger, Oberſtleutnant Mölders, zur Verleihung der böchſten deutſchen Tapferkeitsauszeichnung durch den Führer ein 3 gehaltenes Glückwunſchtelegramm zuge⸗ 1 5 Schaffenskraft noch auf ihren Leiſtungen baſiert find, ſondern auf einer veralteten verdorbenen Herrſchaft des Parteiweſens.“ „Daily Herald“ ſchreibt, die Kabinettsumbildung ſei „weit davon entfernt, den gegenwärtigen Erforder⸗ niſſen zu genügen“. f Dabei ſind mit der Entfernung Duff Coopers als Informationsminiſter natürlich alle völlig einver⸗ ſtanden, ſie geben jedoch der Erwartung Ausdruck, daß der neue Informationsminiſter Bracken ſich über den Einfluß hinwegſetzen könne, den„gewiſſe Departements“ auszuüben ſuchten. Da Bracken je⸗ doch aus dem engſten Churchillkreis ſtammt, dürfte es auch unter ihm im weſentlichen beim alten blei⸗ ben. Der itolieniſche Wehrmachtsbericht (Funkmeldung der N M3.) + Ro m, 21. Juli. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In der Nacht zum 21. Juli haben unſere Flug⸗ zeuge den Flughafen von Mikaba(Malta) bom⸗ bardiert. 92 Nordafrika wurden an der Tobruk⸗Front Verſuche feindlicher Abteilungen, ſich den von unſeren Truppen gehaltenen Stellungen zu nähern, glatt zu⸗ rückgewieſen. Flugzeuge der Achſe haben Batterien und befeſtigte Stellungen von Tobruk bombardiert. Deutſche Jäger haben nördlich von Sollum einen ſtarken feindlichen Jagdperband angegriffen und drei „Curtiß P. 40“ abgeſchoſſen. Britiſche Flugzeuge haben einen neuen Einflug auf Benghaſi unternommen. In Oſtafrika lebhafte Artillerietätigkeit im Abſchnitt von Wolchefit. Im übrigen Abſchnitt iſt die Lage unverändert. In der Nacht zum 21. Juli haben feindliche Flug⸗ zeuge Neapel bombardiert. Es gab 15 Tote, dar⸗ unter 5 Milizſoldaten der Flakabwehr ſowie 24 Ver⸗ wundete Das Verhalten der Bevölkerung war ruhig und diſzipliniert. Mo bleibt die Schweiz? Die ſchweizeriſche Haltung im europäſſchen Kampf gegen den Bolſchewismus EP., Zürich, 21. Juli. Eine Abhandlung der„Neuen Zürcher Zeitung“ wirft ein bezeichnendes Licht auf die wahre Einſtel⸗ lung der Schweiz zum europäiſchen Schickſalskampf gegen den Bolſchewismus. In einem Artikel zu dieſem Thema verweiſt dieſes Blatt noch einmal ausdrücklich auf das nom ſchweizeriſchen Bundesrat erlaſſene grundſätzliche Verbot der„Teil⸗ nahme von Freiwilligen an Kämpfen im Ausland; wie auch das Weſen der ſchweize⸗ riſchen Neutralität, die ein zuverläſſiges Element im politiſchen Aufbau Europas iſt, nur gewahrt bleibt, wenn ſie unbedingt aufrechterhalten wird auch dann. wenn das Herz des einzelnen Schweizers ſich gegen die politiſchen und moraliſchen Grundlagen einer Macht entſcheiden ſollte, die in den Krieg ver⸗ wickelt iſt.“ Hierzu kann nur noch feſtgeſtellt werden, daß dieſe zwar bekannte Haltung der Schweiz ſich nur ſchlecht auf einen Nenner bringen läßt mit der ſonſt von den Eidgenoſſen ſo gern getroffenen Feſtſtellung, daß ſie der erſte Staat der Welt geweſen wären, der ſich immer als unverſöhnlicher Gegner der Sowfets bezeichnet hätte. Zwiſchen Wort und Tat iſt eben doch ein Unterſchied! Schweres Eiſenbahnunglück in Italien i EP. Rom 21. Juli. In der Nacht zum 20. Juli hat ſich auf der Strecke zwiſchen Como San Giovanni und Albate Camerlata ſbei Ehiaſſo) ein ſchweres Eiſenbahn⸗ unglück ereignet. Ein von einem Güterzug mitge⸗ führter Kran riß ſich los, ſtieß mit ſeinem Ausleger gegen das Widerlager einer Brücke und verurſachte eine Sperrung des Nachbargleiſes. In dieſem Au⸗ genblick brauſte ein Zug von Mailand heran, dem elf Wagen mit Arbeitern angehängt waren Fünf Wagen dieſes Teiles des Zuges eutgleiſten, wobei drei ſchwer beſchädigt wurden. Etwa 30 Tote und 50 Verletzte ſind zu beklagen. Gewaltige Brände in den AS A⸗Mäldern 5 dub. Seattle, 19. Juli. In den Wäldern des amerikaniſchen Weſtens wü⸗ ten, wie Affbeigted Preß meldet große Brände, die zum Teik durch Blitzſchlga verurſacht wurden und die ſich iufolge der langen Trockenheit ſchnell ausbreiten. Aus den Staten Montana und Idaho wurden 181 Waldbrände gemeldet und aus dem Staat Wa⸗ ſhington ſogar 200, von denen der größte bereits 5000 Aeres zerſtörte. Laſtwagen mit Lantſprechern durchfahren die Städte, um die Zivilbevölkerung zum freiwilligen Feuerlöſchdienſt aufzufordern. In dem fruchtbaren Nakima⸗Tal grif' das Feuer auf rei⸗ fende Weizeufelder über. wodurch ein rieſiger Scha⸗ den entſtand. 5 In den abgelegenen Waldgegenden verſorgen Flugzeuge die Mannſchaften mit Nahrungsmitteln. Auch Feuerlöſcher wurden mit Fallſchirmen abge⸗ worfen. i 85 e Weeree n eeseee N eee. eee ere 2e SSSSSSSSSFfEüETeüCcCccCc0 c . 8 7 * Mannheim, 21. Sonnenuntergang Montag 21.22 Uhr Sonnenaufgang Dienstag.43 Uhr gewiſſenhaft die Verdunkelungs pflicht! Groß müuerqhen Liegt nicht ſchon im Klang dieſes Wortes etwas Liebes, ZärtlichBetreuendes? Eine uralte Erfah⸗ rungstatſache iſt es jedenfalls, daß im allgemeinen die Großmutter ihren Enkeln mit mindeſtens der gleichen Zärtlichkeit begegnet, mit der ſie ihre eigenen Kinder umfing, als dieſe noch an Mutters Röcken hingen; ja, es wird nicht wenigen Großmüttern nach⸗ geſagt, daß ſie ihren Enkeln weit liebevoller zugetan ſeien, deren Uebermut und Unarten weit nachſich⸗ tiger, ſozuſagen mit zwei zugedrückten Augen begeg⸗ neten, als dies ihren leiblichen jungen Sprößlingen gegenüber der Fall war. Unbeſtritten, daß dieſe großmütterliche Liebe— Großväter ſind nicht aus⸗ geſchloſſen— zu den Vertretern der dritten Fami⸗ liengeneration in den meiſten Fällen auf Gegen⸗ ſeitigkeit beruht. Es ſpielt keine Rolle, daß bei der Jugend dabei manchmal auch egoiſtiſche Gefühle die treibenden Krüfte ſind. Bekommt man doch von der Oma nach hartnäckigem Bemühen dies und jenes an Spiel⸗ oder Naſchwerk, was von der haushälteriſchen Mutti ein für allemal glatt abgelehnt wird. Und in weſſen Obhut begibt man ſich— weil gerade von Mutti die Rede iſt—, wenn dieſe einmal aus irgend welchem Grund für mehrere Stunden oder noch länger gezwungen iſt, von zu Haus abweſend zu ſein, oder das Bett hüten zu müſſen: ſelbſtverſtändlich zu Oma. Es erſcheint alſo beſtimmt nicht als Ueber⸗ treibung, wenn man das bekannte uralte Lied „Wenn du noch eine Mutter haſt“ uſw. noch um eine Altersklaſſe dahin ergänzt: Wenn du noch eine Großmutter haſt, dann danke Gott und ſei zufrieden!“ Es gibt allerdings auch Ausnahmen. Sie fallen deshalb umſomehr auf. Eine ſolche groß⸗ mütterliche Ausnahme von der Regel trat vor wenigen Tagen in der Nähe der Konkordienkirche in unangenehme Erſcheinung. Dort ſchlug in den Nach⸗ mittagsſtunden eine robuſt geſtaltete gutgekleidete Frau vorgeſchrittenen Mittelalters einem etwa—8⸗ jährigen weinenden Knaben mit der flachen Hand ein dutzend⸗ und mehrmal auf den Mund, mit der ge⸗ ziſchten Aufforderung:„Willſt du endlich vuhig fein!“ Ein Kunſtſtück bei dem nervigen rechten Greif⸗ organ Großmütterchens. Einem die Schlagkräftige auf das Unziemliche einer derartigen Züchtigung auf⸗ merkſam machenden Herrn gab ſie biſſig zur Ant⸗ wort:„Das geht Sie einen Dr.. an! Das mache ich, wie ich will!“ Schon wollte ſie in ihrer rohen Behandlung des Jungen fortfahren, als ein anderer Mann ſie energiſch darüber aufklärte, daß es heute einen Jugendſchutz gäbe und ihr Verhalten ſehr un⸗ angenehme Folgen für ſie haben könne, wenn ein Schutzmann ſich einmiſchte. Worauf die»zärtliche Oma mit ihrem immer noch weinenden Enkel in Richtung Breite Straße ſich verzog. Vielleicht daß ſie zu Hauſe ihre ſchlecht unterdrückte Wut an dem Kleinen abreagierte. WIu. Freiwillige für das Infanterie Regiment Großdeutſchland Das Infanterie⸗Regiment Großdeutſchland Friedensſtandort Berlin— ſtellt ab ſofort länger dienende Freiwillige(Bewerber für die Unteroffi⸗ zier⸗Laufbahn.— 12jährige Dienſt verpflichtung) und Kriegsfreiwillige(zweijährige aktive Dienſtzeit) aus dem ganzen Reiche ein. Mindeſtalter am Einſtel⸗ Iungstag: 17 Jahre; Höchſtalter für länger dienende Freiwillige: 21 Jahre, für Kriegsfreiwillige 25 Jahre. Mindeſtgröße: 1,70 Meter, keine Brillenträger. Schriftliche Meldungen ſind an das Erſatz⸗Bataillon des Regiments: Erſatz⸗Bataillon Infanterie⸗Regi⸗ ment Großdeutſchland in Neuruppin, Annahmeſtelle, zu richten. Merkblätter, die über alles Nähere, wie über Einſtellungsbedingungen, Laufbahn, Ver⸗ ſorgung uſw. Auskunft geben, ſind bei den Wehr⸗ bezirkskommandos und Wehrmeldeämtern ſowte beim Erſatz⸗Bataillon Inf.⸗Rat. Großdeutſchland in Neuruppin, ferner bei den Berufsberatungsſtellen auf persönliche oder ſchriftliche Anforderung er⸗ hältlich. k Ein Maunheimer erhielt das Ritterkreuz. Oberleutnant Teo Schwabach, ein gebürtiger Mannheimer und dann in Heidelberg lebend, hat in der dreitägigen Schlacht bei Sollum mit ſeiner Batterie 34 feindliche Panzer vernichtet und eine 15⸗Zentimeter⸗Mörſer⸗Batterie erbeutet. Für die bewieſene vorbildliche Tapferkeit wurde er vom Führer mit dem Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Juli. Erfüllt bringen. Wer das Straßburger Ausſtellungsgelände in den erſten Wochen und Monaten nach dem Waffen⸗ ſtillſtand geſehen hat und es heute wieder betritt, wird ſich dort kaum noch auskennen. Wo vorher im Freien häßliche Stapel von Ziegeln, Rohren aller Art uſw. lagerten, ſprießen jetzt Zierraſen, Blumen oder Muſterpflanzungen des Reichsnährſtandes. Die feſten Ausſtellungsbauten bekommen innen und außen mehr und mehr ein freundliches Ausſehen. Hinter dem Haupteingang formt ſich die wuchtige Ehrenhalle. Planmäßig wachſen dazwiſchen die Holzgerüſte der vielen anderen Hallen aus dem Bo⸗ den. Aus dem Ausſtellungsdorf der früheren Jahre wird die Ausſtellungsſtadt. Man muß ſich vor Augen halten, daß dies alles in einer Stadt geſchieht, in einem Land, in dem vor einem Jahr noch die Kanonen das Wort hatten. Der Deutſche zwiſchen Rhein und Vogeſen erlebt hier zum erſtenmal auf eigenem Boden das Wunder der Tatkraft und Intelligenz des nationalſozialiſtiſchen Großdeutſchland.„Deutſche Wirtſchaftskraft— Auf⸗ bau am Oberrhein“ heißt die Ausſtellung. Bereits Vorverkauf der Einlaßkarten Der Ausſtellungsausſchuß hat dieſer Tage unter dem Vorſitz des Beigeordneten Dr. Reuter, Bür⸗ germeiſter von Kehl, eine Arbeitsſitzung abgehal⸗ ten, in der Dr. Reuter und Dr. Waterkamy. Leiter des ſtädtiſchen Verkehrs⸗, Werbe⸗ und Ausſtellungs⸗ amtes, ſowie der Ausſtellungsleiter Guſtav Hinte mitteilten, daß die organiſatoriſchen Vorbereitungen ſchon weit vorangeſchritten ſind. Die zur Verfügung ſtehende Ausſtellungsfläche iſt heute ſchon an die Ausſteller vergeben; weitere Anmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Auch der Vorver⸗ kauf der Einlaßkarten hat ſchon ſtark eingeſetzt. Die Gliederungen der Partei, die Verkehrsämter uſw. nehmen ſich weiter um den Vorverkauf an. Die Frage der Durchlaßſcheine für die Beſucher aus dem Reich iſt aufs gewiſſenhafteſte geprüft worden, und Straßburgs Ausſtellungsſtadt wächſt Die Ausſtellungsfläche bereits vergeben es ſteht feſt, daß alle nur möglichen Erleichterungen gewährt werden. Zur Entlaſtung der Reichsbahn werden übrigens Rheindampfer einen regel⸗ mäßigen Fahrdienſt ab Karlsruhe und Breiſach unterhalten. Groß iſt die Zahl der bereits feſtliegenden Ta⸗ gungen während der Ausſtellungsdauer. Auch für Quartiere wird beſtens geſorgt ſein. Neben den Privatquartieren, die von der Einwohnerſchaft ge⸗ ſtellt werden, wird es Maſſenquartiere geben, für deren Ausſtattung Schnellbetten, wie ſie auch auf den Parteitagen in Nürnberg gute Dienſte leiſteten, beſtellt werden. Film⸗ Uraufführungen, Theater, Beſondere Veranſtaltungen auf Kunſt, der Unterhaltung und des Sportes werden Straßburg den Charakter der Ausſtellungsſtadt geben. Vorgeſehen ſind namentlich Theatervorfüh⸗ rungen, Morgenfeiern mit klaſſiſcher Muſik, der Ein⸗ ſatz der Straßburger Volksbühne, namhafte Filme oder gar Reichsuraufführungen in den Lichtſpiel⸗ häuſern, tägliche Konzerte, die Mitwirkung von Werk⸗ kapellen, Trachtengruppen uſw. Die Ausſtellungs⸗ leitung iſt ſchließlich bemüht, ein Fußballſpiel größten Formats nach Straßburg zu bringen. Die Werbung erfährt im Zuſammenhang mit der Löſung der verkehrstechniſchen Fragen eine groß⸗ zügige Behandlung. Die Hermann⸗Göring⸗Straße als eine Hauptzufahrtsſtraße wird zur Wappen⸗ ſtraße, in der auf neun Meter hohen Pylonen die Wappen der acht badiſchen und acht elſäſſiſchen Städte zu ſehen ſind, die ſich an der Oberrheiniſchen Städteſchau beteiligen. Die Straßburger Geſchäfts⸗ leute werden einen Schaufenſterwettbewerb veranſtal⸗ ten. Schließlich ſei noch feſtgehalten, daß bis Mitte Auguſt etwa 300 000 neue„Führer durch Straßburg“ erſcheinen; die Schrift enthält erſt⸗ malig einen praktiſchen Hinweis auf die Verkehrs⸗ möglichkeiten der Stadt. Muſik, Sport dem Gebiete der ee eee Vergeßt die Reiſeapotheke nicht! Mit den nun begonnenen Ferien ſetzen auch die Reiſetage in vermehrtem Maße ein. Eine Kleinigkeit genügt oft auf einer Reiſe, auf einer Wanderung, die Stimmung beträchtlich zu verſchlechtern, eine Kleinig⸗ keit vermag aber auch umgekehrt bei rechtzeitiger Anwendung die Genußfreude auf die alte Höhe zu Wie oft ſtößt dem Reiſenden oder Wan⸗ derer plötzlich etwas zu, und wie ſroh iſt dieſer wenn er nicht vergeſſen hat, in den Koffer oder Ruckſack eine kleine Reiſeapotheke einzupacken, die die not⸗ wendigſten Mittel zur erſten Hilfe bei Unfällen, Ver⸗ letzungen, plötzlichem Unwohlſein und dgl. enthält. Bei einer Reiſeapotheke muß aber das Streben nach möglichſter Einſchränkung auf das wirklich notwen⸗ digſte vorherrſchend ſein. Von den äußerlich anzu⸗ wendenden Stoffen ſind am wichtigſten die Verband⸗ mittel. Baldriantropfen ſollten immer hei der Hand ſein. Zweckdienlich iſt es auch, ein Fläſchchen Sal⸗ miakgeiſt mitzunehmen. Dieſer tut gute Dienſte, wenn man an heißen, ſchwülen Tagen von Inſelten geſtochen wird. Am Gang erkennt man den Menſchen Die Charakterkunde iſt zu einer Wiſſenſchaft ge⸗ diehen, die aus allen möglichen unbewußten Aeuße⸗ rungen des Menſchen ſein innerſtes Weſen auszu⸗ deuten verſucht. ſchrift, neben den Geſichtszügen und ihrem Ausdruck iſt das Studium des Ganges von beſonderem Wert. Schon der Beruf prägt dem Gang ſeinen beſonderen Stempel auf. Der Soldat geht anders als der Seil⸗ tänzer, der Fleiſcher anders als der Gelehrte, die Hausfrau anders als die Verkäuferin. Ebenſo geht ein leidenſchaftlicher Menſch anders als ein Phleg⸗ matiker, das Tempo der Schritte unterſcheidet ſich bei einem Draufgänger ſehr erheblich von dem eines Schüchternen. 8 Durch Prüfung der Gangart hat man Merkmale für gewiſſe Charaktereigenſchaften gewonnen. Große Schritte und Vorwärtsneigen beim Gehen bedeuten Ehrgeiz, doch ohne die erſorderliche Energie. Die leichte Lebensauffaſſung des Heiteren äußert ſich im leichten Gang. Der Liebenswürdige und Aufrichtige ſchreitet mit ſymmetriſch ausgerichteten Fußſpitzen und ſeitlich geneigter Kopfhaltung in etwas wiegen⸗ dem Rhythmus. Einen ähnlichen Gang haben die Arbeitſamen und Unbeugſamen, aber mit be⸗ wegungsloſen Schultern und vorgeneigtem Kopf. Leute, die beim Gehen ſtark ins Knie ſinken und gleichſam auf⸗ und abwärts ſchwanken, ſind geiſtig ſchwerfällig. Aehnlich, nur langſamer, geht der Peſſi⸗ miſt, ſeine Haltung iſt in ſich geſunken und ſeine Hände bleiben beim Gehen ziemlich bewegungslos. Den Vorſichtigen erkennt man am bedächtig auf⸗ merkſamen Schreiten; er bewegt ſich gleichmäßig mit Neben der Hand und der Händ⸗ nach der Erde gerichtetem Blick. Das Gegenteil fin⸗ det man beim Eigenſinnigen, der ſchnell und heraus⸗ fordernd geht und nur ungern ausweicht. Der Grüb⸗ ler hält ſich meiſt in der Nähe der Häuſer, um ſeinen Gedanken ruhiger nachhängen zu können. Die Stol⸗ pernden ſind meiſtens zerſtreute Menſchen; ihr Schritt iſt weitausholend und ſeitwärtsſtrebend. Erd⸗ wärts geneigte Kopf⸗ und Körperhaltung verrät Verheimlichungstrieb. Neugierige und Vertrauens⸗ ſelige drängen ihre Weggenoſſen im Geſpräch nach einer Seite hin. Eduard Künneke-Abend im Hindenburgpark in Ludwigshafen Der bekannte Komponiſt von Operette und Ton⸗ film Eduard Künneke iſt in Ludwigshafen nicht mehr unbekannt. Es war eine ſtattliche Zu⸗ hörerſchaft im Hindenburgpark verſammelt, die ſei⸗ nen Werken lauſchte. Im erſten Teil des Pro⸗ gramms hörte man Kompoſitionen ernſteren Cha⸗ rakters. Künnekes bekannte italieniſche Luſtſpiel⸗ buvertüre leitete den Abend ein. Muſikaliſch ſehr wertvoll iſt das von Willi Steck bravourös ge⸗ ſpielte Klavierkonzert Künnekes in As⸗Dur. Mit ſeinen ſchwungvollen Kadenzen! und Oktavgängen, mit ſeiner ſchönen Ausdruckskraft im langſamen Satz und dem feurigen Schwung im Finale erfreute 20 das Klavierkonzert eines durchſchlagenden Ex⸗ folges. Pianiſt und Komponkſt wurden lebhaft be⸗ klatſcht. Für die Abſage der im Programm vorge⸗ ſehenen Sängerin hatte man in Eva⸗Marie Högel vom Stadt⸗Theater Chemnitz einen vollwertigen Er⸗ ſatz gefunden. Die charmante Künſtlerin hat glän⸗ zende ſtimmliche Mittel, ſtrahlende Kopfthne und ſingt beſchwingt und innerlich erlebt. Ihr Vortrag verſchiedener Künneke⸗Lieder aus Operette und Tonfilm trug ihr viel herzlichen Beifall ein. Einen vollen Erfolg hatte auch der ſchon bekannte und beliebte Tenor Johannes Schocke vom Opernhaus Köln. Die ſtrahlende Stimme, der un⸗ gekünſtelte Vortrag, die lebendige und ſonnige Art des Künſtlers ſtellen ſofort den Kontakt mit ſeinen Zuhörern her. Das bekannte Operettenlied„Ich bin nur ein armer Wandergeſell“ wurde mehrfach ſtür⸗ miſch da capo verlangt. In Duetten mit Eva⸗Marie Högel erwieſen ſich beide Künſtler als prächtige Ver⸗ treter des Operettengsſanges. Die Kompoſitionen wurden vom Weſtmarkorche⸗ ſter ausgezeichnet begleitet. Maria Dillip ger. an Eine Briefmarke für Doppelbrieſe. Zum Frei⸗ machen von Doppelbriefen(24 Rpf.] braucht man nicht mehr mindeſtens zwei Marken zu verwenden, ſondern kann ſich der Dauerbriefmarke mit dem Bild des Führers bedienen, die ab 1. Auguſt d. J. heraus⸗ gegeben wird. Die Preſſezeichnung im Kriege Neue Ausſtellung im Heidelberger Kunſtverein Die neueſte, vom Heidelberger Kunſtverein im Kurpfälziſchen Muſeum veranſtaltete Ausſtellung läßt mit bald 300 Blättern— erſtmals im Berliner Haus der Kunſt im März dieſes Jahres gezeigt „Die Preſſezeichnung im Kriege“ als Frucht unmit⸗ telbaren Erlebens des gewaltigen Ringens ſichtbar werden. 28 Preſſezeichner der P geſtalteten in den Blättern das Geſicht der Front, des ſpannungsgela⸗ denen Geſchehens erbitterten Kampfes. Aus ihrem Stift wuchs das Antlitz des namenloſen Kriegers wie die Dramatik des Ringens in ſeiner Plaſtik des Augenblicks. Mit dieſen einmaligen Dokumenten der vorder⸗ ſten Linie vereinigen ſich die Zeichnungen, welche nacherlebend von der Zone der Vormarſchſtraßen, der Häuſerkämpfe, zerſtörten Bunker, Angriffsflüge gegen England Kunde geben und auch das Bild der Heimat einbeziehen, ſo daß dem Beſchauer die Aus⸗ druckskraft und Vielfalt der Preſſezeichnung im Kriege aufs eindringlichſte gegenwärtig iſt. Mit über 50 Blättern ſtellt ſich unter dem Thema„Un⸗ ſere Feinde in der Karikatur“ ein Teil⸗ gebiet des Zeichners beſonders wirkſam dar. Bei der am Sonntagvormittag in Anweſenheit zahlreicher Gäſte erfolgten Eröffnung umriß der ſtellvertretende Vorſitzer des Kunſtvereins, Studien⸗ rat Senger, in ſeinen Begrüßungsworten die Be⸗ deutung der Schau, in der ſich höchſte Realität der Darſtellung mit dem Tatwillen des einzelnen und der Gemeinſchaft paart, in der aus den vielen Bläk⸗ tern ſpricht, was das deutſche Volk beſeelt: Einſatz⸗ bereitſchaft, Tatwille, Geiſt und Opferbereitſchaft. In ſeinen Erläuterungen führte Ausſtellungsleiter Hans Winkler⸗Dentz vor Augen, mit welcher Ein⸗ dringlichkeit die Preſſezeichnung Einblick in alle Stadien des Kriegsgeſchehens gibt, wie es ſeine künſtleriſche Deutung durch die Zeichnung erfährt und wie dieſe Zeichnung— Dokumente von blei⸗ bendem Eindruck für die Nachwelt— als ſelbſtändi⸗ ges Gebiet der bildenden Kunſt ihren Platz ein⸗ nimmt. Der feierlichen Eröffnung, zu der Rolf Reinhard(Klavier) und Hugo Schäfer⸗ Schuchardt mit Liedern wertvollen Beitrag ge⸗ leiſtet hatten, ſchloß ſich ein Rundgang durch die Ausſtellung an. heldelberger duerſchuitl Muſik im Schloßhof— in der Schloßkapelle. Das am Donnerstag im Schloßhof ſtattfindende Seremadenkonzert des Städtiſchen Orcheſters bringt Werke von Brahms. Louis Spohr ung Hermann Goetz. Es ſteht unter Leitung von Dr. Felix Raabe⸗ Remſcheid als Gaſt.— Eine muſtika⸗ liſche Feierſtunde in der Schloßkapelle bei Herzenbeleuch⸗ tung geſtaltet am 28. Juli das Hebdelberger Bachquartett mit Bachs„Die Kunſt ger Fuge“, bearbeitet von Hans Bender. Altersfeſte. Den 80. Geburtstag feberten Eliſe Saalbach geb. Bruch im Stadtteil Handſchuhsheim und Friedrich Lap, Fiſchergaſſe. Blick auf eudwigsbafen Offene Marktberatung. Damit die Ludwigshafener Hausfrauen lernen, wie mit den zur Verfügung ſtehenden Lebensmitteln nicht nur ſparſam, ſondern auch volkswirt⸗ ſchaftlich richtig umgegangen werden muß, hat das Deutſche Frauenwerk offene Marktberatungen eingerichtet. Ein ſolcher Beratungsſtand wird jeweils Dienstags auf dem Wochenmarkt des Oſtmarktplatzes und Mittwochs auf dem Hauptmarkt anzutreffen ſein; auch auf dem Frieſenheimer Wochenmapkt iſt dieſer Beratungsſtand angerichtet. Ver⸗ treterinnen der Abteilung Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft der Ne Frauenſchaft werden bei dieſen Beratungsſtellen allen Hausfrauen Winke und Anregungen geben und ſie in ihren küchentechniſchen Ueberlegungen unter⸗ ſtützen. Profeſſor Jung 80 Jahre alt. Ein alter Ludwigsgafe⸗ ner, der ſich um die Hebung des Muſiklebens der Stadt Ludwigshafen ſehr verdient gemacht hat, Profeſſor W. J. Jung, feiert heute ſeinen 90, Geburtstag. Der Jubilar, der ſich in früheren Jahren ſchon als Pianiſt, als Grün⸗ der eines Klavier⸗Trios ſowie als Letter des Lehrerge⸗ ſangvereins Mannheim Ludwigshafen einen Namen ge⸗ macht hatte und der ſich außerdem auch ſchriftſteller iſch be⸗ tätigte, hat zuletzt auch eine Geſchichte des Ludwigshafener Muſiklebens geſchrieben. Zuchthaus für Koffer debe. Zu allerlei Spitzbübereten hatten ſich der 28 Jahre G. Wagner aus Duisburg und der Wiährige J. Eckrich aus Mannheim zuſammengefun⸗ den. Ende Mai hatten ſie gemeinſam im Bahrhof Luß⸗ wigshafen einen Koffer geſtohlen. Einige Tage ſpäter ließ Wagner in einer Wirtſchaft den Koffer eines Arbeiters mütgehen. Da es ſich bei beiden um Volksſchädlinge han⸗ delt, hatten ſie ſich fetzt vor dem in Ludwigshafen tagen⸗ den Sondergericht Saarbrücken zu verantworten. Um ein Exempel zu ſtatuieren, wurde Eckrich, der ſchon vorbeſtraft iſt, zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus, Wagner zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. 5 aERDA UHL. 22 Das Fräulein don Godewil Die Geschichte eines seltsamen Frauenschieksals Keine Kette keine Nadel munterte die ſchlichte Toilette auf. Nur am Ringfinger der Linken glänzte ein Ring, ein Ring, beinahe zu ſchwer für die ſchma⸗ len Hände, denen man, wie Steenkirk ſogleich dachte, er ſie nur bemerkte, anſah, daß ſie nie gearbeitet en. ö Godila hatte nicht nach rechts und nicht nach links geſehen. Das wirkte bei ihr nicht etwa verlegen, viel⸗ mehr maßlos hochmütig. Der Geſchäftsführer hatte für ſie ein Einzeltiſch⸗ chen decken laſſen, ganz nahe bei Steenkirks. So un⸗ gefähr wußte er, was zueinander paßte, und, hatte er überlegt, die Baroneſſe muß etwas W haben, ſo ſchnell wie möglich, ſchon damit man ſiehtk Steenkirks waren bekannte Gäſte des Hotels, u ihr Urteil war maßgebend. Graf Thomas war ſofort unruhig geworden. Seine Mutter ärgerte ſich beinahe über ihn. Wo blieb ſeine gute Erziehung? Starrte ein gebildeter Schwede, ein früherer Schüler der Univerſität Upfala, junge Damen ſo ununterbrochen an, als habe er noch niemals eine ihresgleichen erblickt? Abſcheulich! Wer konnte wiſſen, wen man vor ſich hatte? Das ſchmale Ding da konnte alles ſein: Prin⸗ zeſſin oder Ladenfräulein, das einen Gewinn in der Lotterie gemacht hatte und ihn in Nizza durchzu⸗ bringen beabſichtigte. Gegen das erſtere ſprach der Umſtand, daß ſie allein reiſte. 5 Gegen das zweite dies ſeltſame Etwas a 1785 das der kundigen alten Dame die echte Ariſtokratie verriet. „Mach uns mit ihr bekannt, Mutter!“ drängte Graf Steenkirk, kaum daß der zweite Gang ſerviert wurde. Die alte Gräfin winkte mit den Augen dem Ge⸗ schäftsführer. Sie fragte— ſehr diskret, faſt auch Rur mit einem flüchtigen Blick. Und er antwortete. leicht zu ihr hingebeugt, die Weinkarte in der Hand: „Die Züge der Dame entſpannten ſich, ſo gut das ging. Sie ſchminkte ſich auf jung, und da ſie zu die⸗ ſem Zweck die vielen Runzeln ihrer Geſichtshaut mit farbiger Creme auszufüllen hatte, ohne daß dadurch ihr Antlitz glatt erſchien, ſo durfte ſie die Muskeln ihrer Wangen, beſonders die um den Mund herum. nur mit größter Vorſicht bewegen. Geſchickt fing ſie nach Tiſch Godila ab, die ſich ſo⸗ gleich zurückziehen wollte, und vermittelte die Be⸗ kanntſchaft mit den Worten:„Liebes Kind, ich glaube, ich kenne Ihre verehrte Frau Mutter!“ 0 Godilg war erdfahl geworden.. „Die Baronin Godewils“ hatte ſie haſtig gefragt. Gräfin Anne war überraſcht. 4 „Godewil? Verzeihung! Sie ſind nicht Schwedin? Ich glaubte es annehmen zu können, obwohl ich Sie vorhin deutſch reden hörte und Sie deshalb auch erſt N auf deutſch anſprach. Ich glaubte ſicher, Sie E Sie ließ es offen, was ſie geglaubt, fuhr ſtattdeſſen einfach fort:„Darf ich Ihnen meinen Sohn vor⸗ ſtellen? Graf Thomas Steenkirk. nebenbei: Seitenlinie der Waſa. Haben Sie Luſt, uns ein wenig Geſellſchaft zu leiſten? Wir ſind ſehr allein. Und wie ich ſehe haben Sie auch keinen Anſchluß.“ Man fand ein angenehmes Plätzchen in einem der kleinen Salons im Parterre und kam, bei Kaffee und Tee, ins Plaudern. Godila hatte ſich blitzſchnell überlegt: Ungefähr⸗ lich.., vielleicht ſogar ſehr nützlich. Denn ſie empfand, daß man ſie, wenn nicht mit Mißtrauen, ſo doch mit Befremden beobachtete, wenigſtens von ſei⸗ ten des Perſonals. r Mit der ihr eigenen, ſchnellen Faſſungsgabe begriff und verſtand, verband und erklärte ſie ſich alle ihr fremden Dinge. Sie machte daher nicht im geringſten den Eindruck eines geſellſchaftlichen„Neulings“, ſchon deshalb nicht, weil ſie klug zu ſchweigen und vielſagend zu lächeln verſtand. Gräfin Anne fühlte ihr ein wenig auf den Zahn „Sie ſprechen fremde Sprachen? Engliſch oder italieniſch?“ „Leider nein gnädigſte Gräfin.“ Woher hatte ſie die Anrede? Gerade, weil ſie etwas förmlich und veraltet war, ſchmeichelte ſie der alten Dame und wirkte überzeugend auf ſie.. „Aber doch franzöſiſch? Wie ich weiß, iſt Fran⸗ zöſiſch die Umgangsſprache der vornehmen Ruſſen?“ „Auch nicht. Ich bin in Deutſchland erzogen worden!“ „Man kann auch in Deutſchland fremde Sprachen lernen! Sehr gut ſogar!“ „Mein Vater hat ſich um meine Erziehung nicht gekümmert, und meine liebe Mutter iſt ſehr früh geſtorben!“ Das klang ſo merkwürdig bitter, daß Gräfin Anne ſofort ſpürte, hier lag ein Geheimnis, dem nachzuforſchen taktlos geweſen wäre. Sie glaubte aber ſchon jetzt feſtſtellen zu können daß die junge Dame tadelloſe Manieren habe: ſchließlich genügte das. d 8 Jarl Steenkirk ſeinerſeits befreite Godila ritter⸗ lich von den Attacken, die ſeine Mutter gegen ſie ritt. Man redete zwar deutſch, aber mit der gebotenen Vorſtcht, die alle ernſteren und tieferen Fragen im geſellſchaftlichen Geſpräch vermeidet. 1 unterhielt ſich anziehend und amüſant über nichts. Nur als man ſich erhob, um zu Bett zu gehen, taſtete Gräfin Anne noch einmal:„Ihre Jungfer iſt wohl ſo eine Art Dame'honneur? Sie laſſen ſie immer allein ſpeiſen, mein liebes Kind?“ Godila mußte lachen. Plötzlich verlor ihr Antlitz alles Steife, Harte, Verſchloſſene und Abwehrende. Es war nur noch jung ſchelmiſch, heiter, ja übermütig. „Meine Jungfern ſpeiſen allein!“ ſagte ſie neckend.„Der Geſchäftsführer erlaubt nicht, daß eine von ihnen mich in den Speiſeſgal begleitet. Vielleicht darf ich ſie Ihnen einmal vorſtellen. Gräfin Anne“ — ſie hatte ſchon begriffen, daß dies die paſſendere Anrede ſei—„aber Sie dürfen nicht böſe ſein, wenn ſie ſehr verſchieden ſind von dem, was Sie er⸗ warten!“ „Doch, ſie iſt reizend!“ entſchled Gräfin Steenkirk als ſie mit ihrem Sohn allein war.„Und weißt du ich glaube, ſie hat ein Schickſal gehabt. Wir werden ſie— mit Vorſicht- ein bißchen protegieren dürfen!“ Am„Protegieren“ ließ Graf Thomas es von nun an nicht mehr ſehlen. Es mit Vorſicht zu tun. lag nicht in ſeiner Art. 5 Graf war nicht mehr jung, ſchon heinahe .— unintereſſiert 5 Politik 15 ein Seefahrer aus Leidenſchaft, aber auch von Beruf. Er bekleidete in der ſchwediſchen Marine ſchon ein hohes Amt, aber es lag ihm nichts daran. Wäre es ſeiner Neigung nach gegangen, hätte er auf irgend⸗ einem alten Segler Dienſt als Matroſe, höchſtens als Steuermann, getan. Wind und Wetter die Stirn zu bieten und der Gefahr ins Geſicht zu lachen, das war es, was Graf Thomas liebte. Aber da war die Mutter! Und da war dieſen Winter eine ernſthafte Sache mit der Lunge ge⸗ meſen, als Folge einer ſorglos verſchleppten 5 fluenza. Graf Thomas hatte deshalb einmal die Segel geſtrichen und ſchaukelte ſich im Boot der er⸗ holſamen Ruhe auf den ſanften und ſeichten Wogen leicht hinſtrömenden Kurortlebens, Gräfin Anne drängte ihn, zu heiraten. 8 Aber Graf Thomas hatte Frauen gegenüber ein ungünſtiges Vorurteil. Seine Mutter hatte ihm ganze Auswahlſendungen erſtklaſſiger Heirats⸗ kandidatinnen zur Verfügung geſtellt. hatte ihm zugeſagt. „Sie ſind alle feige. Keine würde vor einem Sturm, ach was, vor einer höheren Windſtärke auch nur, den Humor behalten. Sie würden weinen oden klagen oder ohnmächtig werden. Ich muß eine Frau haben, die etwas wagt!“ Bei dieſer jungen, baltiſchen Baronin hatte er ſofurt das Gefühl gehabt: Die kennt keine Furcht! Sie machte ihn, ganz ungewollt, neügierig auf ſich. 5 Wenn Graf Thomas Talent zur bildlichen Aus. drucksweiſe gehabt hätte, würde er vielleicht geſagt haben: Sie iſt eine Gefahr— ich möchte ſie belkehen. So empfand er nur: Sie iſt anders als andere, Vielleicht iſt ſie die Rechte für mich. Steenkirk und Baroneß Godewil waren binnen kurzem für Nizza ein Begriff, Man ſah ſie mmr zuſammen, aber nie allein. Godila war ſtets von einer ihrer großen Doggen begleitet. Nicht eins Bereichs⸗Turnweltkämpfe in Kolmar Zum erſten Male nach ſchmerzlicher Trennung treten die elſäſſiſchen Turner mit den Turnern aus Baden an die Oeffentlichkeit mit Bereichs wett⸗ kämpfen in Kolmar. Lehrarbeit auf breiter Grundlage durch die Ob⸗ mämmer des Bereichs Baden und Kleinarbeit im Stillen innerhalb der Vereine und Bezirke waren die Vorausſetzung für den turneriſchen Neuaufbau. In die Lehrarbeit teilten ſich F. Schweizer⸗ Mannheim(Männerturnen), G. Ottſtadt Ofſen⸗ burg(Altersturnen), H. Krauth Pforzheim(Lei⸗ ſtungs⸗ u. Nachwuchsturner), H. Ohneſorge⸗Ber⸗ lin(Kinderturnen). Bereichsturnwartin A. Hae⸗ ringer⸗Bruchſal und ſtellv. Reichsmännerturn⸗ wartin M. Schowalter⸗Ludwigshafen ſetzten ſich ein für Uebungsleiterinnen, A. Troll ⸗Karlsruhe für Leiſtungs⸗ und Nachwuchsturnerinnen und E. Haug Pforzheim für die im Elſaß ganz unbekann⸗ ten Sommerſpiele ein. Nach all dieſen Bereichslehr⸗ gängen fanden anſchließend Kreislehrgänge ſtatt, von wo die Kreisobleute das Gelernte in die Ver⸗ eine hineintragen. Dieſer lebhaften Lehr⸗ und Klein⸗ arbeit folgt nun die Bewährung bei den Badiſchen Bereichswettkämpfen, die am 3. Auguſt in Kolmar durchgeführt werden. Die Wettkämpfe tragen dem ſommerlichen Turn⸗ betrieb im Freien weitgehend Rechnung. Ueberall ſind mit den Uebungen an Geräten auch die volks⸗ tümlichen Uebungen verbunden. Für Männer, Frauen und Aeltere ſind je zwei gemiſchte Wett⸗ kämpfe ausgeſchrieben, und zwar: Zehnkampf der Turner, Klaſſe 1= 4 Pflicht⸗ und 3 Kürübungen an Geräten, Kugelſtoßen, Weitſprung und 100⸗Meter⸗Lauf. Stebenkampf der Turner, Klaſſe II= 3 Pflicht⸗ übungen an Geräten, Kugelſtoßen und und 2 Kürübungen an Geräten, Weitſprung und Kugelſtoßen. Sechskampf der Aelteren, Klaſſe III A und III B — 3 Pflicht⸗ und 1 Kürübung an Geräten, Kugel⸗ ſtoßen und Weitſprung. Fünfkampf der Aelteren, Klaſſe III 3 Pflicht⸗ Weitſprung. 3 Pflicht⸗ 75⸗Meter⸗Lauf, Achtkampf der Frauen, Bereichsklaſſe und 2 Kürübungen an Geräten, Weitſprung und Schleuderballwurf. Siebenkampf der Frauen, Klaſſe 1 und 2 Kürübungen an Geräten, Schleuderballwurf. Mit dieſen Wettkämpfen kommen auch die Som⸗ merſpiele: Fauſtball der Männer, allg. Klaſſe und Fauſtball der Frauen, allg. Klaſſe, als Bereichsmei⸗ ſterſchaften zum Austrag, nachdem vorher die Be⸗ zirksmeiſter ermittelt ſind. Dieſes erſte Heraustreten an die Oeffentlichkeit wird den gewünſchten Aufſchluß geben über den der⸗ zeitigen Stand des Vereinsturnens im Elſaß, über die Anteilnahme der Oeffentlichkeit und wird den Grund legen zur gegenſeitigen Befruchtung links und rechts des Oberrheins. Bis zum Weltkrieg flutete das turneriſche Leben hinüber und herüber. Im Elſaß wurde es durch die Nachbargebiete Baden und Pfalz aus beſcheidenen Anfängen zu ſtolzer Blüte gebracht. Der elſaß⸗lothringiſche Landesver⸗ band hatte es auf 150 Vereine gebracht, deren Haupt⸗ ſtützpunkte Metz. Straßburg, Kplmar, Mülhauſen und Gebweiler waren und bildete im X. Kreis der ehemaligen Deutſchen Turnerſchaft ein kräftiges Glied. Dieſe Aufwärtsentwicklung wurde nach dem Weltkrieg unterbunden. Jetzt muß die turneriſche Pionierarbeit erneut einſetzen. 13 Pflicht⸗ Weitſprung und 21. Offenbacher Ruder⸗Regatta Auf der 21. Offenbacher Ruderregatta, verbunden mit einer reichsoffenen H3⸗Regatta, ſah man eine Reihe ſpan⸗ nender Rennen, bei denen die mainiſchen und weſtdeut⸗ ſchen Mannſchaften die Hauptrolle ſpielten. In den erſt⸗ Plaſſigen Rennen kam die Frankfurter RG Germania zu einem Doppelerfolg; ſie gewann den Vierer o. St. und den Zweier„ohne“. Im Kriegs⸗Achter war der ARC Rhenus Bonn vor dem Würzburger RW erfolgreich. Die Ergebniſſe: Zweier o. St.: 1. Frankfurter Rh Germania (Glock⸗Rumbler):09,9; 2. Frankfurter RC Griesheim (Paul⸗Kachel):24,2; 3. Frankfurter RG Oberrad(Krä⸗ mer⸗Braun) nicht gezeitet; Vierer v. St.: 1. Frankfur⸗ ter RG Germania 415,2; 2. Frankfurter RSV Sach⸗ ſenhauſen:19,9; Kriegs ⸗ Achter: 1. AR C Rhenus Bonn 425,5; 2. Würzburger RV nicht gezeitet; H⸗ Anf. Gig⸗Vierer m. St.: 1..: 1. Gießener RG 3232; 2. Wiking Offenbach 335,2; 3. RT Großauheim 3239; 2..: 1. Germania Frankfurt 382,4; 2. Weiſen⸗ auer RV:38,0; 3. Hanauer RG 79:39,83; 3..: 1 Mainz⸗Kaſteler Rh Germania 344,0; 2. Bo⸗ ruſſta Frankfurt:47,83; 3. Frankfurter RG Fechenheim 354,6; HJ⸗Zweiter⸗Vierer m. St: 1..: 1. Wiking Offenbach:87,00; 2. Offenbacher RV:43,27 2..: 1. Gleßener Ra 337,8; 2. Hanauer R:87,83; BDM⸗ Gig⸗Doppelvierer m. St.: 1. Mainzer RW 70. Schläge, 2. Hanauer RC Haſſia; HJ⸗Zukunfts⸗Vierer m. St.: 1. Flörsheimer RV 337,4; 2. Frankfurter RG Ober⸗ rad:40,3; 3. Mühlheimer RW 345,6; H3⸗Zweiter Achter: 1. Mühlheimer RW.41; 2. Germanin Kaſtel:42,0; 3. Wiking Offenbach:42,4) HI⸗Doppel⸗Zweier: 1. Bon ⸗ ner RV 458,2; 2. Naſſovia Frankfurt⸗Höchſt:08,9; 3. Ri Worms:16,0; Hg⸗Erſter Vierer m. St.: 1. Ulmer Ré Donau 455,6; 2. Germania Frankfurt:57,8; 3. Weiſenauer RW 502,4; H Leichter⸗Vierer: 1. Weiſe n⸗ auer RV 456,2; 2. Undine Offenbach:05,8. Junior⸗Einer: 1. Germania Frankfurt (Schmorl):14. 2. Undine Rüſſelsheim(Breidert) 516,2. Ns Wiesbaden⸗Biebrich auſg. HJ⸗Erſter Achter: 1. Mainzer RV 430,1. 2. Reungem. Haſſia Hanau⸗ Großauheim:31,1. 3. Weiſenauer RV 434,7. Igm. Einer: 1..: 1. Germania Frankfurt(Schmorl) 521,5. 2. Rich Wiesbaden⸗Biebrich(Hain):34,2. 3. Offenbacher RW(Noack):40,4. 2..: 1. Bonner RW 82(Zeus) 520,1. 2. Frankfurter Rh Germania(Wiegand):41. 3. Frankfurter RC Griesheim(Vollmer):41,5. Gig⸗Dop⸗ pelvierer(Frauen): 1..: 1. Freiweg Frankfurt 315,0. 2. Poſt Frankfurt:23,4. 2..: 1. Frankfur⸗ ter RSV Sachſenhauſen 322,4. 2. Undine Frank⸗ furt 340,4. 3. Undine Offenbach:48,2. Junjor⸗Doppel⸗ zweier: 1..: Bonner RW 82(Gerſtein⸗Zeus):47,8. 2. Mainzer RV(Kern⸗ Klein):00,8. 2..: 1. Reungem. Undine RV Rüſſelsheim(Breidert⸗Saar) 446,0. 2. Kurheſſen Kaſſel(Happe⸗Ziller):46,36. 3. Offenbacher NV(Noack⸗Kern):55,2. Alters⸗Gigvierer: 1. Germania Frankfurt 339,1. 2. Undine Frankfurt:39,7. Junior⸗ Vierer m. St.: 1. Würzburger RW 488,2(Alleingang). Doppel⸗Vierer m. St.(Frauen): 1. Freiweg Frank⸗ furt ohne Zeit. 2. Frankfurter RV 65 plus 5,6 Sek. J. Poſt Frankfurt plus 6,2 Sek. Gebiets- und Obergaumeiſterſchaften der Hd im Schwimmen und Kunſtſpringen in Raſtatt An dieſem Wochenende folgten den Leichtathletik⸗ wettkämpfen der vorigen Woche im Raſtatter Schwimmſtabion die Gebiets⸗ und Obergaumeiſter⸗ ſchaften der HJ im Schwimmen und Kunſtſpringen. Das beſte Ergebnis des Tages erzielte unſtreitig der Bann 110 Heidelberg(Nikar). Es iſt die gleiche Mannſchaft, die kürzlich in Wien die Deutſche Meiſterſchaft an ſich gebracht hat. Der Bann 110 er⸗ hielt für ſeine prächtige Leiſtung einen Ehrenpreis der Gruppe 16 des NS⸗Fliegerkorps. Den Preis des Bereichsſportführers Herbert Kraft erhielt der Gebietsmeiſter der Lagenſtafſel der Banne gleich⸗ falls Bann 110 Außerdem iſt der ſiegreiche Bann 110(Nikar) zur Reichsleiſtungsklaſſe zugelaſſen und hat damit die Berechtigung erhalten, an den Er⸗ wachſenen⸗Wettkämpfen teilzunehmen. Die Ergebniſſe: Gebietsmeiſterſchaft der HJ. 100 Meter Kraul: Rein⸗ hardt(Bann 110):05,2 Min.(Vorjahrsſteger).— 200 Meter Bruſt: Bauer(Bann 110) 3706.7.— Kunſtſpringen: Engler(Bann 110) 86,63 Punkte.— 100 Meter Rücken: Popp(110):22,0.— 100 Meter Bruſt: 1. Bauer(110 119,8.— 200 Meter Kraul: 1. Reinhardt(110):34,0.— Lagenſtaffel: 1. Bann 110 6201,2.— 400 Meter Kraul: 1. 1(110) 5748,38.— 4 mal 100 Meter Kraul: 1. Bann 5 57,8. Jungvolk: 100 Meter Bruſt: 1 Durian(Bann 109) 1237,5 Minuten. des BDM: 100 Meter Bruſt: 1. OSbergaumeiſterſchaft neee 172):88,4.— 200 Meter Bruſt: 1. Janke(110):32,7.— 100 Meter Rücken: Heubau(Bann 110) 11347,— 100 Meter Kraul: 1 Lichtenberger(110) 123,2.— 400 Meter Kraul: 1. Edel(110):52,0.— Lagen ſtaffel: 1. Untergau 110:46,1(Der Untergau 110 erhielt für die Obergaumeiſterſchaft in der Lagenſtaffel den Ehren⸗ preis des Oberſtadtkommiſſars von S aßburg). g mal 100 Meter Kraul: 1. Untergau 110:14,22. Kunſtſpringen: 1. Renate Stadelmeyer(TV 46) Mann heim] 43.2 Punkte. BiM⸗Werk Glaube und Schönheit: 100 Meter Bruſt 1. Elfriede Bardoſch[Untergau) 5 200 Meter Bruſt: J. Elfriede Bardeſch:31,3.— 100 Mete Rücken: Elly Worbertz(Untergau 110):32,8.— 100 Mete Kraul: E. Worbertz(110):23,8 Jungmädel 100 Meter Bruſt: Luzie Schöffel Uumtergau 738) Straßburg 143,6 Minuten. 113 Freiburg) 136,9. Jußball-Rundſchau Die Fußball⸗Ausbeute war an dieſem Sonntag nicht allzugroß. Im Tſchammer⸗Pokal⸗Wettbewerb gab es noch einige zur erſten Schlußrunde zählende Begegnungen, die recht intereſſant verliefen. Rot⸗ Weiß Frankfurt ſchaltete den Mittelrheinmeiſter VfL Köln im Wiederholungsſpiel mit:0(:0) aus und wird nun in der nächſten Runde am 3. März vom IW Metz erwartet. Der vorjährige Pokalſieger Dresdner Sc warf den OSV Wurzen aus dem Rennen, der ſo bekannte Mannſchaftei wie BfB Leipzig, Fortuna Leipzig und BCE Hartha aus⸗ geſchaltet hatte. Mit:1(:0) landete der DSC einen klaren Sieg. Das Wiederholungsſpiel zwiſchen dem Niederrheinmeiſter Tus Helene Eſſen und Weſtende Hamborn, die ſich vor acht Tagen in Hamborn un⸗ entſchteden getrennt hatten, gewann Weſtende mit :2(:2) ſo daß nun ſieben Bereichsmeiſter aus⸗ geſchieden ſind. In Süddeutſchland wurde mit dem Treffen zwiſchen VfR Mannheim und Sportfreunde Stutt⸗ gart der Schwarzwald⸗Preis⸗Wettbewerb abgeſchloſ⸗ ſen. Die Mannheimer ſiegten mit:2(:2) und wur⸗ den mit:1 Punkten Turnierſteger, vor dem SV Waldhof(:3) und dem Stuttgarter SC(:).— In der Frankfurter Stadtrunde feierte der FSW Frank⸗ ſuxt einen:1⸗Sieg über Griesheim 02, ntährend ſich Germania 94 und Eintracht(mit Stubb ſpielend) 121 trennten. In Führung liegt immer noch Rotweiß. Boruſſig feierte zwei Siege in Freundſchaftsſpielen gegen den FV Saarbrücken mit:2 und gegen den Den Merlenbach mit 522. Von den Spielen im übrigen Reich iſt der Ver⸗ gleichskampf zwiſchen Schleſten und Sudetenland in Bielitz zu erwähnen, den die Schleſier knapp mit:3 (:2) gewannen. Schalke 04 beſtritt in Braunſchweig ein Freundſchaftsſpiel gegen die Eintracht und ge⸗ wann mit:0. Am kommenden Samstag ſind die Knappen bei der Frankfurter Eintracht zu Gaſt. Spannend verlief der Freundſchaftskampf zwiſchen Deſſau 05 und Dresdner SC, den der Sachſenmeiſter nur knapp mit:2 gewann. E Karlshorſt(20. Juli) Oſtmark⸗Hürden rennen. 5200 Mark, 2800 Meter: 1. Dr. P. Nadlers Rheintochter(W. Schmidt); 2. Hep; 3. Roſen⸗ falke; 4. Hoffart. Ferner: Vitus, Colon, Ihre Hoheit, Moſt, Oceana, Narew 2. Toto: 292, 28, 12, 20, 14,;: 1696:10. Eg:——K. Preis von Droſedow. 5500 Mark, 4000 Meter: S. v. Mitzlaffs und v. Schlicks Gardedagoner(R. Andrle); 2. Lautenſpieler; 3. Thor. Ferner: Eitel, Dattler, Mar⸗ ſchalk. Toto: 17, 14, 24. EW: 68:10. 5 Armsnieune⸗Hürdenrennen. 10 000 ark, 3200 Meter: 1. F. Michaels Märchenprinz(A. Oſtermann); 2. Muanſa; 3. Hepatica. Ferner: Akanthus, Sonnenkönig. Toto: 25, 16, 28, EW: 100:10. Lg:——6. Höllenfürſt⸗Flachreunen. 4500 Mark, 1600 Meter: 1. Frau J. v. Opels Effner(K. Narr); 2. Quadriga; 3. Pom⸗ peſus; 4. Balte. Ferner: Fidalgo, Erntedank, Escarbotin, Liſtis, Meine Kleine, Agrarier, Marſchall, Index, Glaucha, Pandur, Porta Nigra, Coſima. Toto: 46, 17, 20. 16. 39. EW: 352:10. Lg: 1½——1. Züchterpreis⸗Jagdrennen. 1400 Mark, 3000 Meter 1. Geſt. Erlenhofs Zingaro(W. Zimmermann); 2. Creoſi; 3. Feſtival. Ferner: Belos, Copernicus, Scharmützel. Toto: 17, 11, 14, EW: 36:10. Ig:-. W 8 Preis v. Pröſchkau. 4500 Mark. 2500 Meter: 1. 3. v. Dewitz Jaguar(J. Pinter); 2. Hero; 3. Mattiacum. Fer⸗ ner: Caramba, Accroche Coeur, Liebhaber, Blanda. Toto: 93, 14, 16, 28. EW: 13:10. Ig: 121. Dennoch⸗Jagdreunen. 7500 Mark, 3200 Meter: Junks Xuar(K. Florian); 2. Eros 3. Tedesco. Galopp, Glockenblume. Tote: 31, 18, 22, EW: 200. Lg: —8— W. Preis von Neuſtadt. 4500 Mark, 1200 Meter: 1. A. Zungers Senitza(Staroſta); 2. Wildungen; 3. Hesberjon; 4. Morphee. Ferner: Sturmwelle, Piretulla, Formoſität, 1. H. Ferner: Trinidad, Planet, Prinzeſſa, Lowieſe. Toto: 53, 15, 20. 19, 14. EW: 28810. Og.———K. 5 München⸗Riem(20. Juli): Diana⸗Flachreunen. 3000 Mark, 1600 Meter: 1. H. C. Bodmers Na— Na(Frau E. Blume). 2. Lichtblick. 3. Pan. Ferner: Quellfriſch. Hilarius, Trinquelage, Sev⸗ dalia. Tot.: 67, 18, 19, 17. EW. 426:10. Lg.:—1 71. Preis der Geſtütshöfe Iſarland: 5000. Mark, 3000 Meter. 1. Hpt, P. Muſys Adagio(G. Steckert). 2 Boies. 3. Goodly. Ferner: Big Ben. Tot.: 34, 20, 13. EW. 21010. Lg.: 7——1. Preis von Leutſtetten: 4700 Mark, 1000 Meter. 1. Ch. Webers Kaſſandra(J. Roſſo) und Geſtürtshöſe Iſarlands Fama(F. Firnkes). 3. Camera. Ferner: Landrat, Holle⸗ tauer, Roſariv, Ebereſche. Tot.: 7/11, 13/16, 15. EW. 84:10. Lg.: tR— 21. 8 Deutſcher Alpeupreis: 50 000 Mark, 7000 Meter. 1. Ch. Webers Manſura(J. Unterholznerſ!. 2. Siffkett. 3. Pal⸗ menländer. Ferner: Berang Kali, Volmar, Ripaton. Tot.: 20, 14, 14, 14. EW. 3410, Lg.:... Münchener Induſtriepreis: 5000 Mark, 2000 Meter. 1. E. Goeldlins und Tiefenaus Prince Puce(Weibelt). 2. Werber. 3. Arbedo. Ferner: Peſſimiſt, Spieler, Quatre Quatre, Condor, Mantella, Cherre Cobbler. Tot.: 167, 28, 17, 29. GW. 96010. Lg.: 21741. Preis des Reichsnährſtandes: 3000 Mark, 3400 Meter. . Stall Edelweiß A. Machau Rappa(Tatzack). 2. Deutſche Reitſch. v. Seibert Idomeneus. 3. Hilarius. Ferner: Moins. Tot.:. 16, 16. EW. 60. Lg.: 32121 Nacht der Amazonen. 5000 Mark, 2400 Meter. 1. Stall Ammerland J. Cooter Birikil(H. Schmidt). 2. Wildling. 3. Seyches. Fekner: Turbotin, Bernauer, Burgfräulein, Ypſilon. Tot.: 40, 10, 11, 15. EW. 1810. Lg.: 2 1. Oblt. HAND EIS Un WIRIScHAFIS-ZEUI UNS ſſiſiffſsſnminu Weifere Rückgänge an den Akſienmärkien Berlin, 21. Juli. Der Abbröckelungsprozeß, der nun ſchon ſeit einigen Tagen zu beobachten iſt, ſetzte ſich an den Aktienmärkten zu Beginn der neuen Woche fort. Nach wie vor iſt dieſe Entwicklung in erſter Linie auf eine Verringerung der Kauftätigkeit und nicht auf eine weſentliche Verſtärkung des Angebotes zurückzuführen. Stärkere Einbußen waren in Montanwerten zu verzeichnen, während auf den übrigen Märkten eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit unverkennbar blieb. Gemeſſen an den bedeutenden Kursſteigerungen der letzten Zeit ſind die Rückſchläge noch immer als verhältnis⸗ mäßig klein zu bezeichnen. Am Montanmarkt ermäßigten ſich Harpener um 1,50. Ver. Stahlwerke um 1,25, Hoeſch um 1,75, Buderus und Klöckner je um 2, Mannesmann um 2,75 und Rheinſtahl um 3 v. H. Von Braunkohlenwerten büßten Ilſe Genußſcheine 2,75, von Kaliwerten Salzdetfurth 1 v. H. ein, Am Markt der chemiſchen Papiere verloren Farben 0,50 und Rütgers 1,50 v. H. Bei den Elektro⸗ und Verſorgungswerten fielen HEW durch eine Befeſtigung um 2 v. H. auſ. Andererſeits gaben AG 0,75, Accumulatoren 1, Geſfürel 1,50, RWCE.75, Licht und Kraft, Rheag und Deſſauer Gas je 2 v. H. her. Siemens und Siemens⸗Vorzüge konten ſich behaupten. Bei den Autvaktien wurden BMW eum 1,50 höher, Daimler um 1 v. H. niedriger notiert. Auch Maſchinenbaufabriken lagen nicht ganz einheitlich. Hier gewannen Bahnbedarf 1,50 v. H. während Rheinmetall Borſig 2 v. H. verloren. Schubert u. Salzer blieben vorerſt ohne Notiz, da nur Kaufaufträge vorlagen. Bei den Metallwerten ermäßigten ſich Deutſche Eiſenhandel um 1,25 und Metallgeſellſchaft um 2 v. H. Um J v. H. ſchwächer lagen ferner Bemberg, Feldmühle, Wald⸗ hof, Engelhardt und Gebr. Junghans. Berger Kaden 3 v. H. her. Reichsbank wurden um 0,50 v. H. niedriger notiert. Feſter lagen noch Schultheiß um 0,50 und Hotel⸗ betrieb um 1,50 v. H. Die Reichsaltbeſitzanleihe ſtieg auf 161,10 gegen 160,75. Geld. und Devisenmerk Berlin, 21. Juli. Am Geldmarkt blieben Valuten ohne Bewegung. Großkundgebung der weſtmärkiſchen Wirtſchaft Die öffentliche Kundgebung, bei der Reichsſtatthalter Gauleiter Bürckel in Metz am 25. 7. ſprechen wollte, muß wegen Verkehrsſchwierigkeiten ausfallen. Die für den Vormittag des gleichen Tages vorgeſehene Veranſtaltung, bei der Staatsſekretär im Reichswirtſchaftsminiſterium Dr. Landfried zur weſtmärkiſchen Wirtſchaft ſprechen wird, wird aus den gleichen Gründen nach Saarbrücken verlegt und findet am 25. Juli im großen Saale der Wartburg um 16.30 Uhr ſtatt. Die ergangenen Einladungen gelten nunmehr für die Tagung in Saarbrücken und berechtigen die lothringiſchen Teilnehmer an dieſem Tage zur Aus⸗ umd Einreiſe von und nach Lothringen. * Remag Aktiengeſellſchaft Luwigshafen a. Rh. wieder 8 Prozent Dividende. Die o. HV der Remag Ac ſtimmte dem Geſchäftsbericht und der Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung mit Bilanz zu und beſchloß, aus dem bei einem Rohüberſchuß von/ 594 230(579 246) und a. o. Erträgen von 61 858(32 729) verbleibenden Rein gewinn von 47 844(29 922) zuzüglich 9967(22 034) Gewinnvortrag eine Dividende von wieder 8 Prozent zu verteilen und auf neue Rechnung/ 4480(9966) vorzutragen. Trotz des im Ausfall des Magneſitgeſchäftes begründeten Um⸗ ſatzrückganges erzielte die Ach auch im Berichtsjahr ein gutes Ergebnis. Der Geſchäftsgang im Jahre 1941 iſt bisher gleichfalls befriedigend und die bisherigen Umſätze weiſen gegenüber denen der gleichen Zeit des Vorjahres eine beachtliche Steigerung auf. Für die Altersverſorgung der Gefolgſchaft wurden rund, 21 500(Vorj. faſt 21 000) aufgewendet, für weitere Penſivnszwecke wieder rund 39 000/ zurückgeſtellt. Perſonalaufwand(alles in Mill //) 0,333(0,350), Anlageabſchreibungen 0,018(0,046), Zuwei⸗ ſung zu anderen Rücklagen 0,1(0,08). * Tuchfabrik Lörrach AG, Oborrach. Die o. HV be⸗ ſchloß auch diesmal, den Gewinn des Berichtsjahres (1940) mit, 22 830 auf neue Rechnung vorzutragen, wo⸗ mit der Vortrag ſich auf„ 51 124 erhöht. Das Berichts⸗ jahr brachte gute Beſchöftigung, die auch im neuen an⸗ dauert. Die Erfolgsrechnung verzeichnet einen Rohüber⸗ ſchuß von 0,79(Vorj. 0,849) Mill. /, ſonſtige Erträge von 6,53(0,047), Perſonalausgaben 0,499(0,503), Aulageab⸗ ſchreibungen 0,058(0,089), Zuwendung an den Unter⸗ ſtützungsverein 0,078(0,080). Die Aktivſeite der Bilanz bringt ein Anlagevermögen von 0,397(0,431), Umlaufs⸗ vermögen 1,497(1,496), darunter Vorräte 0,560(0,627), Lieferungs⸗ und Leiſtungsforderungen 0,205(0,3), Paſſiv⸗ ſeite Aktienkapital 0,25, Rücklagen wieder 0,050, Wertbe⸗ richtigung für Außenſtände 0,024(0,022), Rückſtellungen 0,382(0,334), Verbindlichkeiten 0,740(0,812), darunter aus Waren und Leiſtungen 0,252(0,363). ſtfſiſſffmsſſſumummmſſſſſmſſianeeumſt I Anise * Gebr. Ditzel AG, Meckesheim(Baden). Das mit Juni geendete Geſchäftsjahr 1940 zeitigte ein Erträgnis von (alles in Mill.) 0,79(0,84). Nach Abſchreibungen von 0,057(etwa wie im Vorjahr) blieb ein Reingewinn von 1 13 422(5313), wozu der Vortrag mit 4 947(6400) kommt. * 6250 Poſtſcheckkonten mehr im Juni. Die Zahl der Poſtſcheckkonten ſtieg im Juni 1944 um 6250 Konten auf 1 403 718. Auf dieſen Konten wurden bei 79,5 Millionen Buchungen 27,8 Milliarden/ umgeſetzt. Davon ſind 24,1 Milliarden„ oder 86,8 v. H. unbar beglichen worden. Das Guthaben auf den Poſtſcheckkonten betrug Ende Juni 2095 Millionen 1, im Monatsdurchſchnitt 1929 Mill.&. * Großmarkt Handſchuhsheim. Johannisbeeren 17, Stachelbeeren 18, Himbeeren 35, Rhabarber—6, Kopfſalat —7, Buſchbohnen 40, Stangenbohnen 50, Erbſen 15, To⸗ maten 40, Wirſing 10, Weißkraut 12, Schlangengurken 20 bis 27.. Frankfurt a. H.„ id se, 585 855 0 deutsche festverzinsliche Werte Heutsche Steinzeuz 364.0 369.0 19. 21 N Hof 1*** 5. 1 5 8 Eichbaum Wer ger DEUTSCHE STAAT SANLEIHEN Elektr Licht u. Kraft 268,0 4% Schatz D R 38 1016. Eneinger Union. 157.0 4% Baden 1927 102.5.. G. Farben 215,5 215,0 Altbes. Dt. Reich 161,0 160,7 Zesfüre l! 1 5 Grün u Bilflnger.. 418,0 . STAD TANLEIHEN Harpener Bergbau. 184,0 187,5 1% Heidelberg 26 101,5. fleidelberger Zement 225,0 225,0 1 Mannheim 26 1„„ Hoesch Berg w. 4% Pforzheim 26 101.5 101.5 Holzmann.. 275,0 pFANDRRIEFE Kii Se e e 15 F k. H pf. Lein. chanzl., Becker 8 2 i, 1035 103.5 Nlselner- Werke. 1570 1847 4% Mein Hyp. Bank Lane d d 2 N 108.5 108.5 Eud wigshaf. Akt.- Br. 4% Pfalz Hyp. Bank Ludwisshaf. Walem.. r penn 8 4% Rh. Hyp. B. 44 u Ä 5. Metallsesellschaft 208,6 705. hein. Elektr. Mann. 4 Rh. Hvp.- Bank 47 N 0 Rhein-Westf. Elektr. 172,7 INDUSTRIE OBLIGATIONEN Rütaers 2255— 5, Daimler-Benz 27. 108,7 103,7 Salzdetfur tn. 250,0 %½ Dt. Ind.-Bank 39 104,3 104.3 Salz werk Heilbronn 5. Gelsenkirchen v. 36 103.7. Schwartz- Storchen 8 117 Krupp v. 36. 103.2.. eilindustrie(Wolff) 157.0 159,0 4% Ver. Stahlwerke 103,5 103.5 Siemens u, Halske 329,0 381,0 6 1G. Farb. RM-Anl. 28 155,6 Süddeutsche Zucker 328,0 4 4K TI EN Zellstoff Waldhof, 287 Ada-Ada Schuhfabrik* O Adlerwerke Klexer. 163,3 2 BANKEN Lat: Seb 2, Badische Bank—. E C Jschaffenb. Zeilston 160, 168,6 Sommer zb ant 139.— 2 Augsb.-Nürnb. Masen. Deutsche Bank. 154,0 Bayr. Motorenwerke 280.0 Deutsche Reichsbank. 167.0 188.7 Brown. Boveri& Cie. 175.7 178.0 Dresdner Bank. 148.0 148.7 Sontin. CGumm.. 398,0 308,5 PfALZ Hyp.- Bank 151.0 2 Daimler-Benz. 199,7„ Rhein Hvp.-Bank 7381 186,5 186.5 Deutsche Erdöl.. 185,0.% Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli. Rbeingegel. 17 18. 19. 20,21. Rheingegel 18, 19 20. 21. 75 5 1 Mannbeim.00.06.05 3,94 zheinfeldep 3,20 3, 1603,06 2,99 2,95 Ka 2 1 f 5 p ub..65 2,71.80 2 80 1 ee,.41,2,48.52 2,52 Straßbura.35 Max av 592.93 IM KAMPF UM DEN SEG An DEIN OPFER EUR DRUG N. In einer kleinen Kneipe in Barcelona haben jetzt die Stammgäſte entdecken müſſen, daß ſie jahre⸗ lang gewiſſermaßen auf einem Pulverfaß gezecht haben. Denn kürzlich, als der Fußboden des Lokals ausgebeſſert werden ſollte und die Planken abge⸗ nommen wurden, kam ein rieſiges Waffenlager zu⸗ tage, das die Bolſchewiſten während des Bürger⸗ erteges hier untergebracht hatten. Gewehre und Patronen in großen Mengen, Piſtolen und drei große Kiſten mit je 150 Granaten wurden gefunden. Der Wirt wurde bleich, als er das Lager ſahh. Er hatte nicht gewußt, daß ſein Vorgänger ein berüch⸗ tigter bolſchewiſtiſcher Funktionär war, der ſeinen Spießgeſellen kurz vor dem Einzug in die Stadt er⸗ laubte, ihre Waffen und ihre Munition bei ihm zu verſtecken. Später iſt er dann mit ihnen geflohen 11997 ieſes Arent in Tag und Nacht Leute er dieſes Arſenal hin, ohne zu ahnen, 0 gefährlichem Boden ſie ſtanden. 5 5 e Hauptſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Herausgeber, Druck 5 5 55 J 2 rucker un erleger: Reue Mannheimer ge Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim R.40 W Zur geit Pretsliſte Nr. 12 aültia penelte SteHOtypistin und für allgemeine Büroastbeit von gr gere HA SChinenfebrik Belohnu 8 fellbraune neue Aktentasche Donnerstag abend verloren gegangen. Inhalt: Geſchäftsbücher, Akten und 7 Kräftfahrzeugbriefe. Für Finder werk⸗ 8 los, für uns unerſetzbar. 15 396 Gegen gute Belohnung abzugeben 5 55 Hüte reinigt Käfertaler Straße 43 per sofort gesucht.. 5 523 3. schön. wie neu. das s a a f Fernſprecher Nr. 523 32. alte Spezialgeschaft Bewerbungen mit Lichtbild, eigenhändig geschriebenem M. Abel. 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