= * Erſcheint wöchentl. 7mal. Trägerl. in unſ. Geſchäftsſt abgeh..70., dch. d. Poſt 2,00 M. einſchl. Poſtbef.⸗ Geb. zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.! Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42. Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Nectiſcherſtr. 1, Feauptſtr. 55. WOppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1 Abbeſtell mülſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat erfolgen Bezugspretſe: Frei Haus monatl 1,70 M. u. 30 P Mannheimer Neues Tageblatt Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 12 Pfg., 7mm dtette Teztmillimeter⸗ zeile 66 Pfg. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe⸗ gültig iſt die Anzeigen⸗Pretsliſte Nr. 12 keinerlei Nachlaß gewährt zeſtimmten Plätzen u füt fernmündlich erteilte Aufträge Allgemein Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an Gerichtsſtand Mannheſm. Monlau. 11. Auguf 1941 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—8. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazelt Mannheim London will Fernoſtkrieg Am ſo den Kriegseintritt der ASA an Seite Englands zu erzwingen „Werden die SA kämpfen?“ Das iſt die Frage, die augenblicklich London beſonders bewegt Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 11. Auguſt. Während das Weiße Haus und die Dow⸗ ningſtreet ſehr genau wiſſen, warum ſie Japan zwar bei jeder Gelegenheit mit dem Krieg dro⸗ hen, ihn aber praktiſch ſolange wie möglich zu vermeiden ſuchen, verſucht die engliſche Preſſe am Wochenende einen Druck auf beide Regie⸗ rungen auszuüben. Aus ihren Auslaſſungen geht mit beſonderer Deutlichkeit ſowohl die Hoff⸗ nung wie auch die Abſicht hervor, daß auf dem Umweg über einen Konflikt im Fernen Oſten endlich das erreicht wird was ſeit Beginn des Krieges im Mittelpunkt britiſcher ſehnſüchtiger Wünſche ſteht: der offizielle Eintritt der USA in den Krieg. So ſchreibt beiſpielsweiſe„Obſerver“:„Die Ent⸗ wicklung im Fernen Oſten wird in der Hauptſache von der Frage beſtimmt, ob die USA, wenn es gilt, in den Krieg gehen wird oder nicht. Wenn Japan davon überzeugt iſt. daß die USA nicht kämpfen, ſon⸗ dern nur anderen helfen werden beim Kämpfen, wird Japan den Krieg riskieren“, und mit einer deut⸗ lichen Rüge für die USA verzeichnet„Sunday Ti⸗ mes“ die Tatſache, daß ſich das Weiße Haus bisher über eine gemeinſame Verteidigung Niederländiſch⸗ Indiens noch nicht deutlich ausgeſprochen hat. Die Nervoſität wegen der Zurückhaltung Waſhing⸗ tons gegenüber dem letzten Schritt iſt in England ofenbar nicht gering, hat doch jetzt erſt wieder ein Sprecher des Weißen Hauſes erklärt, daß die USA noch immer nicht geneigt ſeien ſich in einen Krieg mit Deutſchland oder Japan einzulaſſen, es ſei denn, daß von dieſen Staaten eine„provozierende Hand⸗ lung“ erfolge. Man findet auch, wie der Londoner Korreſpondent von„Dagens Nyheter“ mitteilt,„in gewiſſen Kreiſen“, daß die kürzlich von Eden und Hull abgegebenen Erklärungen zur Lage im Fer⸗ nen Oſten nicht von jener Vorbehaltloſigkeit geweſen geweſen ſind,„wie ſie wünſchenswert geweſen wäre“. Dementſprechend ſchreibt die„Sunday Times“, daß für„beide Regierungen“ größere Vorbehalt⸗ loſigkeit am Platz ſei, weil„moderne Raub⸗ ſtaaten“ Zögern mit Zaaghaftigkèit zu verwechſeln pflegen und wenn es zu ſpät ſei, ſich der„Illuſion“ hingeben, daß die Demokratien„wie Käſe“ unter der äußeren Kruſte weich ſeien! Höchſt kriegeriſche Töne in London Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 11. Auguſt. Engliſche und amerikaniſche Nachrichtenagenturen verbreiten ſeit letzten Sonntag eine Alarmmeldung nach der anderen, in denen von einer unaufhörlich wachſenden Spannung im Fernen Oſten geſprochen wird. Hebereinſtimmend ſuchen ſie Japan und deſſen angeblichen Druck auf Thailand für dieſes Anwachſen der Spannung verantwortlich zu machen. 5 Die japaniſche Preſſe bleibt demgegenüber ruhig und meiſt an Hand unmwiderlegbaren Tatſachen nach, daß England und Amerika gemeinſam in Bangkok tätig ſeien, um Thailand ähnlich wie Syrien zu beſetzen, um dort Stützpunkte zu errichten die ſpä⸗ terhin als Operationsbaſis gegenüber Japan und zur Hilfeleiſtung für Tſchungking benutzt werden können. Dieſer Druck auf Thailand hat ſich noch verſtärkt, nachdem die Regierung in Bangkok Mandſchukuo an⸗ erkannt hatte. In London ſcheint man immer noch zu hoffen, man könne dieſes Ziel erreichen, ohne mit Ja⸗ pan in einen ernſten Konflikt zu kommen. Die Preſſe und maßgebende Perſönlichkeiten des Empire überſchütten das öſtliche Inſelreich mit Dro⸗ hungen und„Warnungen“ und malen ihm in allen Farben einen großen Pazifikkrieg aus, den zu füh⸗ ren ihrer Behauptung nach Japan auf die Dauer nicht in der Lage ſei. Die Londoner Sonntagspreſſe Wink der Regierung hin einen ſchlägt auf einen auße rordent⸗ lich kriegeriſchen Ton an und„Sunday Times“ z. B. erklärt: „Jetzt tut Handeln not, nicht verhandeln. Die Zeit der Worte und des bloßen wirtſchaftlichen Druckes iſt vorüber“. Dieſe Mahnung iſt aber nicht nur als Drohung gegenüber Japan gedacht, ſondern auch als Anſporn für die USA, denn das Blatt fährt fort, ſeine War⸗ nungen gehen im beſonderen die Vereinigten Staa⸗ ten an. In Wirklichkeit aber möchte man in London ohne einen ernſten Konflikt zum Ziel kommen. weil ein ſolcher Konflikt im Pazifik die amerikaniſche Hilfeleiſtung für das engliſche Mutterland auf ge⸗ fährliche Art und Weiſe zerſplittern müßte. Nur in dieſem Zuſammenhang ſind die bewußt zurechtgeſtutzten. Meldungen aus Sydney und Mel⸗ bbourne zu bewerten, nach denen der geſtrige Sonn⸗ tag ein Tag des höchſten Alarms für ganz Auſtra⸗ lien geweſen iſt. Alle Kabinettsmitglieder wären gebeten worden, in erreichbarer Nähe zu bleiben und ſich auf Abruf bereitzuhalten. Für den heuti⸗ gen Montag iſt eine Sonderſitzung des Kabinetts vorgeſehen. Verfolgungskämpfe in der Akraine An der geſamten Oſtfront planmäßiger Fortgang der Operationen (Funkmeldung der NM.) Aus dem Führerhauptgnartier, 11. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: In der Südukraine macht die Verfol⸗ gung des weichenden Feindes überall ſchuelle Fortſchritte. Auch an den übrigen Teilen der Oſtfront verlaufen die Operationen planmäßig. Kampffliegerverbände belegten in der letzten Nacht Werke der Moskauer Rüſtungs⸗ induſtrie vor allem im Nordweſten und Oſten der Stadt mit vielen Tonnen Spreng⸗ und Brandbomben. Im Kampfgegen Großbritannien richteten ſich Nachtangriffe der Luftwaffe gegen Hafenanlagen an der ſchottiſchen und engliſchen Oſtküſte. Im Kanalgebiet ſchoſſen am geſtrigen Tage Jäger und Flakartillerie zehn britiſche Flugzeuge ab. Ein Sperrbrecher der Kriegs⸗ marine brachte vier, ein Vorpoſtenboot zwei und ein Minenſuchboot ein britiſches Flugzeug zum Abſturz. In Nordafrika erzielten deutſche und italimiſche Sturzkampfflugzeuge Bombenvoll⸗ treffer in Hafenanlagen von Tobruk und brach⸗ ten britiſche Flakbatterien zum Schweigen. Ein ſtärkerer Verband deutſcher Kampfflug⸗ zeuge bombardierte in der Nacht zum 11. Auguſt militäriſche Anlagen am Suez⸗Kanal⸗ Einzelne feindliche Flugzeuge flogen in der letzten Nacht aus Nordoſten in das Reichs⸗ gebiet ein und verſuchten bis Berlin vorzu⸗ dringen. Sie wurden durch das Feuer der Flak⸗ artillerie abgewieſen. Zwei der angreifenden Bomber wurden abgeſchoſſen. Hundert Flugzeuge über Moskau dnb. Berlin, 11. Auguſt. Den im Laufe des Tages eingegangenen Nach⸗ richten zufolge ſcheint der in der Nacht zum 10. Auguſt durchgeführte Angriff auf Moskau der größte und bisher wirkungsvollſte geweſen zu ſein. An⸗ nähernd 100 deutſche Flugzeuge waren über der Stadt und warfen Sprengbomben aller Kaliber und viele Tauſende von Brandbomben ab Bemerkens⸗ wert iſt, daß bei dieſem Angriff auch eine größere Zahl ſchwerſter Bomben abgeworfen wurde. Eine Wenn Lächerlichkeit töten könnte Der Sowietrundfunk redet von der„baldigen Vernichtung der deutſchen Armee — Liſſabon, 11. Auguſt. Die Bemühungen der Sowjets, den Eindruck der deutſchen Siegesmeldungen zu verwiſchen, nehmen immer krampfhaftere und groteskere Formen an. Seit dem geſtrigen Sonntag tagt in Moskau ein ſoge⸗ nannter„allſlawiſcher Kongreß“, deſſen Hauptreden durch den Sowjetfunk in alle Welt hin⸗ auspoſaunt werden. Einer dieſer Redner, der Schrift⸗ ſteller Alexei Tolſtoi der ſich ſchon ſeit längerer Zeit pöllig dem Sowfetſyſtem verſchrieben hat, mußte auf Geheiß der Moskauer Regierung einen Ueber⸗ blick über die Lage an der Front geben, wie ſie nach Moskauer Wunſch geſehen werden ſoll. Er unterzog ſich dieſer Aufgabe mit folgenden Worten: „In den deutſchen Reihen kämpfen jetzt Ju⸗ gendliche und alte Männer. Ueberall ſind An⸗ zeichen für den Verfall zu ſehen. Die Deutſchen haben ihre beſten Fliegerbeſatzungen verloren. Die Vernichtung des deutſchen Menſchen⸗ und Kriegsmaterials entwickelt ſich in geradezu er⸗ ſchreckendemf Ausmaß. Die Vernichtung der deutſchen Armeen ſchreitet im⸗ mer weiter fort. Bald wird die Stunde kommen, wo das faſchiſtiſche Tier Ferſengeld geben und den Rückzug antreten wird. Dann iſt die Stunde der Rache für alle Slawen ge⸗ kommen.“ Es erübrigt ſich wohl, auch nur ein Wort zu die⸗ ſen dummen Prahlereien zu ſagen. Sie töten ſich durch ihre eigene Lächerlichkeit. Nur das unendlich tiefe Bildungsniveau der Sowjetmaſſen erlaubt es dem Moskauer Rundfunk, von der hevorſtehenden Vernichtung einer Armee zu ſprechen, die jede Woche neue Truppenteile und ganze Armeen des bolſche⸗ wiſtiſchen Heeres zerſchlägt. Duff Cooper warnt vor Optimismus — Liſſabon, 14. Auguſt. „Es iſt ein Fehler des britiſchen Volkes, daß es hinſichtlich des Krieges viel zu optimiſtiſch iſt. Die⸗ ſer Tendenz muß endlich Einhalt geboten werden. Die Schlacht im Atlantik iſt noch immer eine Le⸗ bensgefahr für das britiſche Volk“, erklärte Duff Cooper, der ausgebootete britiſche Informattons⸗ miniſter bei ſeiner Ankunft in Neuyork. Duff Co⸗ oper befindet ſich, wie bekannt, auf dem Wege nach dem Fernen Oſten. ſchwere Bombe traf den Kreml und richtete dort große Zerſtörungen an. In der Umgebung des Kreml entſtanden mehrere große Brände, von denen einige außerordentliche Ausmaße annahmen. Der Schein dieſer Feuersbrunſt konnte noch in 100 Km. Entfernung beobachtet werden. Ein anderer großer Brand entſtand ſüdöſtlich der Stadt, wo Oeltanks in Flammen aufgingen. Eine dicke große Feuersbrunſt entwickelte ſich in einer großen Fabrikaulage. Zahl⸗ reiche kleinere und mittlere Bräude wurden in allen Stadtteilen beobachtet. Trotz ſtarker Abwehr durch Flak, Nachtjäger und Sperrballone wird nur eines der eingeſetzten deutſchen Kampfflugzeuge vermißt. Kampfflugzeuge vernichten Panzerzug dnb. Berlin, 11. Auguſt. Deutſche Kampf- und Sturzkampfflugzeuge ver⸗ nichteten am Sonntag hinter der feindlichen Front des mittleren Kampfabſchnittes einen Panzer zug und einen dazugehörigen Verſorgungszug vollſtändig und beſchädigten zwei weitere Panzerzüge ſchwer. Im geen Gebiet wurde ein Truppen verſor⸗ gungslager völlig vernichtet. Das Lager, in dem auch Munition geſtapelt lag, flog zum Teil in die Luft und brannte gänzlich aus. Sowfetluftgeſchwader völlig aufgerieben dnb. Berlin, 11. Auguſt. Durch die geſchulte Zuſammenarbeit von Jägern und Flakartillerie der deutſchen Luftwaffe wurde am Sonutag ſüdlich von Smolenſk ein ſtarker Ver⸗ band ſowjetiſcher Kampfflugzeuge völ⸗ lig aufgerieben. Der geſchloſſen in das von deutſchen Truppen beſetzte Gebiet einfliegende Ver⸗ band wurde durch das Feuer der Flak und unter Abſchuß des führenden Flugzeuges zerſprengt und am erneuten Zuſammenſchluß gehindert. Daraufhin griffen deutſche Jäger die einzelnen Flugzeuge an und ſchoſſeun alle nacheinander ab. Der ttalieniſche Wehrmachtsbericht (Funkmeldung der N M 3) a +E Roo m, 11. Auguſt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekaunt: In Nordafrika an der Front von Tobruk beiderſeitige Spähtrupp⸗ und Artillerietätigkeit. Ver⸗ bände der deuiſchen und italieniſchen Luftwaffe grif⸗ fen militäriſche Ziele in Tobruk, Flakſtellungen und im Hafen vor Anker liegende Schifſe an, wobei Schäden und Exploſionen hervorgerufen wurden. An⸗ dere italieniſche Flugzeuge bombardierten die Hafen⸗ aulagen von Marſg Matruk ſowie feindliche Anlagen im Oſten von Sidi el Bargani. Deutſche Flugzeuge griffen engliſche Flugzeugſtützpunkte in Aegypten an. Der Feind führte Einflüge auf Bardia und auf die Küſte der Syrthe durch. In Oſtafrika unternahmen Abteilungen aus der Garniſon von Culquabert unter der Führung von Oberſtleutnant Ügolini einen kühnen Vorſtoß gegen bewaffnete feindliche Gruppen, ſchlugen ſie in die Flucht und fügten ihnen beträchtliche Verluſte bei. Engliſche Flugzeuge bombardierten Gondar und die Stellung von Uolchefit. In der Nacht zum 11. Auguſt griff ein engliſches Flugzeug das Lazarettſchiff„Califoruia“ an, das auf der Reede von Syrakus vor Auker lag, und traf es mit einem Torpedo. Das Schiff iſt nicht geſunken. aufs neue „Türkiſche Nationalverſammlung geht in die Fe⸗ rien. Die türkiſche Nationalverſammlung hat die kurze Sitzungsperiode des Sommers beendet und iſt auf einen Monat in die Ferien gegangen. „Mein Kampf“ in Finnland ſehr gefragt. Auf Grund einer Statiſtik iſt feſtgeſtellt worden, daß das am meiſten gefragte Buch in den Leihbibliotheken von Helſinki Hitlers„Mein Kampf“ iſt. provozieren! Thailand und Iran * Mannheim, 11. Auguſt. In Aſien ſpielen ſich augenblicklich Dinge ab, die auch das gigantiſche Geſchehen in Oſteuropa nicht ganz unſerer Aufmerkſamkeit entziehen darf. Der Krieg, in dem wir ſtehen, iſt ja nicht ein Krieg des beſchränk⸗ ten, ſondern des unbeſchränkten Raumes; er hat ſeine kontinentalen Feſſeln längſt geſprengt und iſt drauf und dran, die ganze Welt zu überfluten. Sein Aus⸗ gangspunkt: der Streit darum, ob Danzig deutſch werden ſollte und Deutſchland eine Autobahn durch den polniſchen Korridor bauen dürfe, iſt längſt ver⸗ geſſen: ſeine Entſcheidungen ſind vielmehr in welt⸗ hiſtoriſche und wahrhaft ſäkulare Perſpektiven hinein⸗ gewachſen. Wir hier in Europa ſtehen gewiß im Zentrum dieſes gewaltigen Ringens; aber das, was in Amerika und Aſien geſchieht, bleibt deswegen nicht weniger ein Teil dieſes Ringens und kann unter Umſtänden ſogar ſein entſcheidendſter Teil werden. Unter dieſem Geſichtspunkt verlangen die Vor⸗ gänge in Aſien, konkret geſprochen: die Verſuche Eng⸗ lands, in Aſien einen neuen Ablenkungs⸗ und Ab⸗ nutzungskrieg zu entfeſſeln, ernſteſte Beachtung. Zwei Probleme ſtehen hier im Mittelpunkt der welt⸗ politiſchen Diskuſſion und noch mehr der In⸗ trigen engliſcher Geheimpolitik: das indochine⸗ ſiſche und das iraniſche. Man kennt die Geſchichte des indochine⸗ ſiſchen Problems: Nachdem Japan ſich be⸗ reits im vorigen Jahr in Verhandlungen mit der franzöſiſchen Regierung Stützpunkte im indochine⸗ ſiſchen Raum für ſeinen Krieg gegen China geſtchert hatte, hat es vor einigen Wochen mit der Regierung von Vichy ein Verteidigungsabkommen geſchloſſen, das ihm zufſammen mit den in Indochina ſtehenden, nicht ſehr bedeutenden franzöſiſchen Truppen die Verteidigung dieſer franzöſiſchen Fernoſt⸗Kolonie gegen Angriffe von Mächten überträgt, die im aſigtiſchen Raum nichts zu ſuchen haben. Das Ab⸗ kommen iſt zeitlich begrenzt: es gilt nur für die Dauer des gegenwärtigen Krieges; und es iſt vor allem politiſch begrenzt: die Souveränität Frank⸗ reichs über das indochineſiſche Gebiet wird von Japan ausdrücklich anerkannt. Der mögliche Gegner, gegen den ſich das Ab⸗ kommen richtet, iſt leicht zu erraten: es iſt Eng⸗ band, das, wie das Beiſpiel Syriens bezeugt, nur zu leicht in Verſuchung kommen könnte, die vom franzöſiſchen Mutterlande losgetrennte, von einer kräftigen de Gaulle⸗Bewegung im Inneren zer⸗ rüttete indochineſiſche Kolonie als leichte Beute heimzuführen und damit ſich einen ebenſo wichtigen Verteidigungspoſten für ſein indiſches Glacis wie eine hervorragende Angriffspoſition gegen Japan und die japaniſche Ghinapolitik zu verſchafſen. Wie richtig dieſer Verdacht war, den man in Vichy nicht weniger lebhaft als in Tokio empfand, dafür iſt ein Beweis, wie England aufheulte, als der ja⸗ paniſche Schlag geführt wurde. Trotzdem es ſich um eine interne Abmachung zwiſchen Frankreich und Japan handelte, deren völkerrechtliche Einwand⸗ freiheit auch von England nicht beſtritten werden konnte, fuhr England gröbſtes Geſchütz gegen Japan auf: richtiger geſagt, ließ es, da les ſelbſt nicht einmal mehr die Kraft zu einem wirkſamen Bluff hat, von ſeinem Verbündeten Amerika gröbſtes Geſchütz auf⸗ fahren. Japan wurde von Waſhington erneut in Wirt⸗ ſchaftsacht getan, das bereits beſtehende Embargo wurde auf alle kriegswichtigen Rohſtoffe, vor allem auf Oel, ausgedehnt, Niederländiſch⸗Indien wurde veranlaßt, ein gleiches zu tun, Knox ſchickte eiligſt in höchſt demonſtrativer Abſicht ein paar Kriegsſchiffe nach Brisbane und ließ den Auſtraliern verſichern, daß die USA bereit wären, ſich auch in der Südſee zu ſchlagen, die Engländer verſtärkten die Garniſon in Hongkong und ſchickten eine ſtarke Truppenmacht nach Malaya. Tokio nahm das alles ſo, wie es ge⸗ meint war: als Bluff und ließ ſich weder beirren noch aus der Ruhe bringen. Inzwiſchen aber hat England eine neue Idee aus⸗ geheckt: Was Japan in Indochina recht war, ſo argumentiert es, könnte ihm in Thailand, dem früheren Siam, billig ſein. Es macht daher aus ſeiner Abſicht, Thailand zu beſetzen, nur mehr ſchlecht ein Hehl. Starke Truppenmaſſen ſind an der thailändiſchen Grenze zuſammengezogen, die USA haben für ſie ihre neueſten Bombengeſchwader beigeſteuert, ändiſche Diviſionen, die beſonders für den Dſchungelkrieg ausgerüſtet und trainiert ſind, haben ſie in den letzten Tagen verſtärkt. Was aber den Vorgängen ein beſonders ernſtes Gepräge gibt, iſt die Tatſache, daß auch Tſchangkaiſchek eine große Armee an der thailändiſch⸗indochineſiſchen Grenze zu⸗ ſammengezogen hat, von der— in Tſchunking iſt man ein bißchen vorlauter und unvorſichtiger als in Lon⸗ don— Sie chineſiſchen Regierungs⸗ und Militärkreiſe ausdrücklich verraten, daß ſie dazu beſtimmt ſei, mit der engliſchen Armee in Malaya ſammenzuwirken. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Japan die engliſchen Zurüſtungen mit der größten Wachſamkeit, aber auch mit der größten Entſchloſſenheit betrachtet. Japan hat in Indochina klargemacht, daß es eine Ein⸗ miſchung der angelſächſiſchen Mächte in ſeinen oſt⸗ aſiatiſchen Lebensraum nicht mehr duldet, und es hat ſchon bei der Regelung der thailändtiſch⸗indochineſi⸗ ſchen Streitfragen nicht minder deutlich gemacht, daß es Thatland als einen integrierenden Beſtandteil die⸗ ſes Raumes betrachtet. Ein Verſuch Englands, die⸗ ſem Grundprinzip der japaniſchen Politik entgegen⸗ zuhandeln, müßte eine japaniſche Gegenaktion aus⸗ löſen, die zweifellos die bisher zwiſchen Japan und den angelſächſiſchen Mächten beſtehende Spannung über den Rahmen eines latenten Wirtſchaftskrieges hinaustreiben müßte. Ob England in einer Zeit, da es ſelbſt an allen Händen gebunden iſt und das größte Intereſſe hat, Amerika nicht von ſeinem Kampf im Atlantik abzu⸗ lenken, dieſes Riſiko laufen wird, bleibt abzuwarten. Bisher haben ſich ſowohl Lo don wie Waſhington mehr auf eine Politik des Bluffs beſchränkt, als eine Politik der Tat gewagt! 5 Anders und ernſter liegen die Dinge beim zwei⸗ ten Problem: dem iraniſchen. Dieſes Problem ift in der letzten Unterhausſitzung von Außenmini⸗ ſter Eden ſelbſt aufgeworfen worden: unter ſo durch⸗ ſichtigen Vorwänden aufgeworfen worden, daß der Verdacht, England verberge dahinter ernſthaſteſte Abſichten, faſt zur Gewißheit wird. Unter dem lä⸗ cherlichen Hinweis, daß im Ivan eine ungewöhnlich große Zahl deutſcher Techniker und Sachverſtändiger ſich aufhalte, hat England in einer nur bei ihm mög⸗ lichen Mißachtung der Selbſtändigkeit u. Souvevänität Heiner Staaten, von der iraniſchen Regierung„im Intereſſe der engliſchen Sicherheit und der franiſchen Selbſtändigkeit“ die Ausweiſung der deutſchen Staatsangehörigen verlangt. Die iraniſche Regie⸗ vung hat ſich bisher begnügt, die engliſchen Anſchul⸗ digungen zurückzuweiſen; ſie konnte es um ſo leich⸗ ter, als ſchließlich die Tatſache, daß die Zahl der engliſchen Staatsangehörigen im Iran ein Mehr⸗ faches der Zahl der deutſchen Staatsangehörigen be⸗ trägt, nicht aus der Welt zu disputieren iſt! Aber London wird ſich damit nicht zu⸗ frieden geben. Erſtens ſind die Chancen für England in dieſem Falle größer und zweitens iſt das Problem dringender als in Indochina. Mit der Nie⸗ derwerfung der nationalen Erhebung im Irak und mit der widerrechtlichen Inbeſitznahme Syriens hat ſich England die Möglichkeit einer unmittelbaren Ver⸗ bindung zum Iran geſchaffen, die es ihm leicht macht, Jran unter ſtärkſten militäriſchen Druck zu ſetzen. Wavell iſt ſchon dabei, die Daumenſchraube anzuſetzen: er hat nicht umſonſt im Jrak eine Armee konzen⸗ triert, die an Stärke und Ausrüſtung weit über den Charakter einer Beſatzungsarmee hinausgeht. ö Entſcheidend aber iſt das zweite: der Zwang, der auf England laſtet, dieſes Problem zu löſen. Ueber den Iran führt nämlich die einzige un⸗ mittelbare Verbindung Englands zu Sowjetrußland. Wenn England der ſowjet⸗ ruſſiſchen Armee wirkſame Hilfe zukommen laſſen will, dann kann das nur auf dem Wege über den Iran geſchehen. ö f wahrſcheinlich weniger an die Hilfe für Moskau als an die kaukaſiſchen Oelfelder, die, da der Weg über die Türkei nun einmal verſperrt iſt, nur über den Jran zu erreichen ſind. Es iſt ja kein Ge⸗ heimnis, daß man in offiziellen Kreiſen Londons über das Schickſal der bolſchewiſtiſchen Armeen, die weſtlich Moskaus von dem deutſchen Anſturm zer⸗ rieben werden, weit peſſimiſtiſcher denkt, als man die Londoner Preſſe darüber ſchreiben läßt. Man weiß, daß der Zuſammenbruch der ſowjetruſſiſchen Weſt⸗ front nicht mehr aufzuhalten iſt. Man ſorgt aber für dieſen Fall bereits vor und denkt an die Schaf⸗ fung einer zweiten Front, die ſich hinter Moskau den Kaukaſus entlang zum Ural ziehen und die vor allem das reiche kaukaſiſche Oelgebiet decken ſoll. Das war der Zweck der Miſſion Wavells und das iſt der Sinn der augenblicklichen Kampagne, die man in England gegen den Iran führtl Man braucht den Iran, um zum kaukaſiſchen Oel zu ge⸗ langen. Da ſich die moderne Politik nicht erſt ſeit heute, gegen Japan zu⸗ Aber in London denkt man freilich Im Sturzangriff auf den Hafen von Alexandrien Durch ſtärkſte Flafabwehr hindurch bringen unſere Sturzkampfflieger ihre Bomben ins Ziel (Von Kriegsberichter Karl Heinz Holzhauſen dnb.„ 11. Auguſt.(PK.) Die Mondſcheinperiode brachte eine Reihe ſchwerſter Angriffe auf die ägyptiſchen Stützpunkte der Engländer. In dieſer Nacht ziehen wir mit einem ſtarken Verband von Ju 88⸗Bombern nach Süden. Unſere Flugzeuge tragen Bomben nach „Alex“, wie der große Hafen am Nildelta von den Kamffliegern genannt wird. In Alexandria liegt die britiſche Flotte und auf ihre Schiffe werden wir uns heute ſtürzen. Das Licht des Vollmondes flutet vom wolken⸗ loſen Himmel herab über das Meer und läßt uns die Küſte ſchon aus 100 Kilometer Entfernung erkennen. Feurige Punkte tanzen am Horizont vor uns herum. Die britiſche Flakartillerie hat den Reigen eröffnet und nimmt ſich die vor uns angreifenden Bomber vor. Wir können genau erkennen, wenn ein Angriff erfolgt. Dann verdichtet ſich das Abwehrfeuer zum Feuerwerk, in deſſen Herd für fünf Minuten unſere Kameraden ſtecken. Erſte Detonationen geworfener Bomben zucken mit gelben Fackeln in Reihen auf. Ueber 30 Scheinwerfer wandern ſuchend am Himmel herum greifen weit ausholend auf das Meer hinaußz und kreuzen ihre Lichtklingen. Die Sicht iſt heute fabelhaft. Direkt vor der Naſe unſeres Sturzbombers haben wir jetzt den Weſthafen, in dem es wie in einem Fiſchteich von Schiffen wimmelt. Da ſind die Molenbuchten und davor liegen die Kriegsſchiffe der Alexandriaflotte. Seit Wochen liegen hier die Schlachtſchiffe, Kreuzer und Zerſtörer unter Dampf im Schutz der ungezählten Flakbatterien, die ſich in immer ſtärkerem Maße ſeit dem erſten Angriff deut⸗ ſcher Kampfflugzeuge hier in Alexandria verſam⸗ meln. Alle Mittel der Abwehr werden gegen uns eingeſetzt. 5 Zu ihm gehört auch ein Ring kleiner mit leichter Flak beſtückter Schiffe, die ſich um den Hafen grup⸗ pieren und gegen Minenleger gedacht ſind. Wir aber kommen heute aus vielen tauſend Metern herabge⸗ ſtürzt. Jetzt ſind wir am Ziel. Noch eine kleine Biege geflogen und in Sekunden haben wir ein kleines Kriegsſchiff für unſere Bomben ausgeſucht. „Achtung— Flak ſchießt nach uns!“ meldet der Beobachter. Da kippt unſer Flugzeug auch ſchon ſteil ab, ſtürzt auf den Kohlenhafen und das Schiff zu. 3000— 2000— 1800 Meter und immer weiter lieſt der Beobachter die Höhenlage ab. Nun Druck auf den roten Knopf, die Bomben löſen ſich, fallen das erſte Stück waagerecht und legen ſich dann ſteil in den Wurf. Wir fangen ab. Meine Augen hängen an den Schatten der Bomben. Ich will ihre Lage feſtſtellen. Plötzlich aber iſt die Flak da und hängt einen bunten Vorhang aus ſprühenden, roten Tupfen hinter unſer Flugzeug. verſperrt uns damit die Aus⸗ ſicht auf das Ziel. Unten kracht es und blitzt es wie toll durcheinander. Iſt es nun das Mündungsfeuer ſchwerer Flak, deren Granaten ziemlich nahe über dem Flugzeug krepieren, oder waren auch ſchon die Exploſionen unſerer Bomben dabei? Jedenfalls ſehe ich nun Backbord neben dem Schiff eine weiße Schauminſel. Ob die Bomben das Kriegsſchiff tra⸗ fen, werden wir diesmal erſt von den Fernauf⸗ klärern erfahren, wenn ſie uns ihre Wirkungsphotos von Alexandria. bringen. Von allen Seiten ziſcht es auf uns zu. Mein Flugzeugführer, Ritterkreuzträger Leutnant Sauer, 8 0 777 ͤã0dbGcbbCGdwGbGwcwCGbCwGw(C((G ã wGwGwGcwGbGßwCGßGcwcGcGcwcGccccccccccccc c ſondern ſchon ſeit den Jahren des Weltkrieges, zu dem ſataniſchen Grundſatz bekennt, daß Oel wertvol⸗ ler und wichtiger iſt als Blut, beſteht aller Anlaß zu der Annahme, daß England im Falle Iran aufs Ganze gehen wird. Ob ses ſein Ziel erreichen wird, iſt freilich fraglich, ſelbſt dann fraglich, wenn ihm ſein Zugriff zu dem kaukaſiſchen und iraniſchen Oel gelingen ſollte. Es gibt auch im Völkerleben im⸗ materielle Werte, die keine materielle Beute wett⸗ machen kann. Zu dieſen immateriellen Werten gehö⸗ ren die Achtung und das Vertrauen, das ein Staat und ein Volk bei den andern genießen. England hat ſein ganzes weltpolitiſches Renommee auf die Fiktion geſetzt, daß es der Schützer und Betreuer der kleinen Staaten ſei. Es hat bisher krampfhaft an dieſer Fik⸗ tion feſtgehalten, wohl wiſſend, daß ſie das einzige mo raliſche Alibi iſt, daß es in dieſem von ihm ent⸗ feſſelten Kriege aufweiſen kann. aber kurbelt ſich mit allem Geſchick durch den ganzen Zauber bindurch, und ohne Treffer kommen wir aus dem Bereich der Flak. Sie legt eine enttäuſchte Pauſe ein. Wir aber lauern auf Nachtjäger und luchſen ſcharf in die Umgebung. f 5 Stunden ſpäter erfahren wir am Gefechtsſtand von den Erfolgen unſerer Kameraden. Der Unter⸗ offizier., Flugzeugführer einer jungen Beſatzung unſerer Gruppe, bringt die freudige Meldung von einem Volltreffer mittſchiffs eines kleinen britiſchen Kriegsſchiffes, der genau vom Boroſchützen beobach⸗ tet werden konnte. Mitten darauf rauſchte die 20. Zentner⸗Bombe. Eine rote Flamme loderte ſofort nach der Detonation wie eine Fackel auf. Und daun folgte der bei unſeren Fliegern ſo beliebte ſchwarz⸗ graue Rauchpilz, deſſen Umfang ein Zeichen beſte Trefferlage iſt. 5 7 Die andere Sturzbombergruppe hat das große Schwimmdock im Weſthafen mit einer 500⸗Kilo⸗ Bombe voll getroffen, während drei 250er in ſeiner Bordwand einſchlugen. Außerdem wurden ebenfalls Treffer auf Schiffseinheiten gemeldet. Eine genaue Ueberſicht des beträchtlichen Schadens. den unſer Großangriff verurſacht hat, bekommen wir fedoch erſt, wenn die Kameraden Fernaufklärer von Alexandria zurück ſind. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 11. Auguſt. Die deutſchen Armeen räumen in nicht nach⸗ laſſenden Angriffen mit den Sowjettruppen auf. Auch da, wo ſich neue Einkreiſungsſchlachten abzeichnen, wird der Gegner immer von neuem zertrümmert. Das iſt die Geſamtkriegslage am Wochenanfang. Das deutſche Volk darf auch heute ſtolz zur Kenntnis neh⸗ men, daß alle Operationen im Oſſten ſich genau nach den Plänen des Führers entwickeln, auch beſonders in zeitlicher Hinſicht. Die Kopenhagener„Nationaltidende“ ſchreibt zu den unverſchämten Sowjetlügen über gewaltige deutſche Verluſte:„Wer die ſehr ſorgſam vorbereitete Einſatzführung der Deutſchen kennt, weiß, daß von Verluſten dieſer Art niemals die Rede ſein kann.“ „Politiken“ ſchreibt am Sonntag, man werde an die Zeit erinnert, da die Deutſchen auf Warſchau mar⸗ ſchierten und der polniſche und engliſche Rundfunk übereinſtimmend meldeten, daß die Deutſchen vor Bergen von Leichen ſtänden und deshalb nicht weiter kämen. Genau ſo wiederhole ſich alles wie damals. 8* Zur Abreiſe der engliſchen Staatsangehö rigen aus dem Jran ſchreibt am Samstag die„Times“: „Die Regierung des Iran hat ſich den britischen Ratſchlägen und den britiſchen Forderungen nicht gefügt. Aus dieſem Grunde bereiten wir uns auf ernſte Dinge vor. Allerdings wird die aufgerichtete Front im Mittleren Orient ihre Aufgabe nicht er⸗ füllen können, wenn die Sowjets weiterhin zurück⸗ gehen und den Deutſchen die ſtrategiſch wichtigſten Gebiete ihres Reiches überlaſſen.“ Zum erſten Male ſpricht hier die„Times“ aus, daß die Sowjetheeres⸗ berichte Lügen darſtellen. Nach dieſen Sowjetheeres⸗ berichten ſollte aber ſchon vor wenigen Tagen die Gegenoffenſive an der ganzen Front im Gange ſein und der Feind zu weichen beginnen. . Dem Vertreter des„Chriſtian Seience Monitor“ erklärte Miniſter Eden in London, daß er an einen durchſchlagenden Sieg der Sowjets nicht mehr glaube. Ueber die Urſache hierfür wolle er ſich nicht aus⸗ laſſen. Die Zuſammenarbeit mit den Sowjets müſſe ſich vom militäriſchen auf politiſches Gebiet verlagern. Edens Erklärung wird von der Lon⸗ doner Preſſe ebenſo wenig gebracht wie die Erklä⸗ rung Churchills in einem Interview der„Newyork Poſt“ gegenüber, daß die demokratiſche Welt nur mit Hilfe der Amerikaner ſiegen könne; England allein könne es nicht ſchaffen. Wenn es jetzt dieſe Fiktion ſelbſt zerſtört, kann es uns nur recht ſein. Die Folgen werden nicht bloß ideologiſcher ſondern ſehr realer Natur ſein. In der Türkei z. B. hat man nicht zuletzt um dieſer Fiktion willen am engliſchen Bündnis feſtgehalten. Ein engliſcher Ueberfall auf den Iran würde in der Türkei ſicherlich nicht nur ideologiſche, ſondern weite realpolitiſche Auswirkungen haben England befindet ſich eben heute in der Lage des Mannes, der nur mehr hoffen kann, ſein Leben zu retten, indem ex ein Verbrechen begeht, der aber gleichzeitig erkennen muß, daß jedes neue Verbrechen ſich gegen ihn ſelbſt wenden wird. Er mag tun, was er will, um dem drohenden Gericht zu entgehen. Das Schickſal iſt ſtärker als er. Es wird ihn zu dem Ge⸗ richt zwingen, und wenn er ſich noch ſo ſehr desegen ſträubt! Dr. A. W. eee, Der iriſche Innenminiſter äußerte ſich in einem Interview zu einem Vertreter der„Iriſh Preß“, ex halte jeden Glauben, daß England ſiegen könne, heute nach der Zertrümmerung der Sowjet⸗ armeen für abſurd England werde auch durch den Beiſtand Amerikas den bitteren Ausgang des Krieges nicht wenden können. Aus dieſer Ueberzeugung heraus erwachſe die Pflicht des iriſchen Freiſtgates, ſich jedem Verſuch, ſeine Neutralität zu ſchwächen, mit allen Mitteln entgegenzuſetzen. * Der Liſſaboner„Diario“ meldet aus Waſhing⸗ ton, in der ÜUSA⸗Preſſe hält die ſcharfe Sprache gegen jede amerikaniſche Hilfsſendung nach der So⸗ wjetunion an.„Newyork Times“ ſchreibt, dieſe Hilfeleiſtung ſei ſehr bedenklich, weil ſie heute an dem Schickſal der Sowjetarmeen nichts mehr ändern könne und weil die USA ſebbſt an England nicht den 20. Teil der zugeſagten Hilfe leiſten können.„New⸗ hork Jurnal American“ ſchreibt, drei Viertel des amerikaniſchen Volkes lehnen das Zuſammengehen mit Moskau ab. Die Sprache des fjapaniſchen Au⸗ ßenmintſters rate außerdem zur Vorſicht, wenn man über Wladiwoſtok ſenden wolle.“ 2* Keine Einkreiſung bringt Japan von dem Kurſe ab. der durch den Dreimächtepakt vorgezeichnet iſt. Das Interview des japaniſchen Außenminiſters hat dieſe Tatſache der Welt verkündet, obwohl es der wiederholten Verſicherungen von Selbſtverſtänd⸗ lichkeiten zwiſchen den Mächten des Dveierpaktes nicht bedarf. Aber die engliſchen Falſchmeldungen der letzten Zeit waren zu maſſiv geworden und nicht weniger die nordamerikaniſchen Drohungen. Das Interview des japaniſchen Miniſters Toyoda iſt für die nordamerikaniſche Preſſe eine große Sen⸗ ſation, während in London die bisher vorliegenden Preſſeſtimmen es wieder einmal zu bagatelliſieren verſuchen, wie alles, was den Dreimächtepakt be⸗ trifft. Die„Times“ ſchreibt allerdings, man dürfe ſich nicht der Gefahr verſchließen, die Japan nun einmal für die demokratiſche Welt darſtelle, ſeitdem es den Anſchluß an Hitler und Muſſolini vollzogen habe. In Waſhington und Neuyork ſtellt man die japaniſche Erklärung zum Teil an die Spitze der Ausgaben, ſo„Sun“,„World Telegram“ und„New⸗ hork American“. In einem großen Sonderartikel befaßt ſich„Sun Daily Mirror“ mit ihr und hebt die außerordentliche Feſtigkeit Japans zur Errei⸗ chung ſeines einmal geſteckten. Zieles hervor und warnt dringend, an eine Erſchöpfung und Schwä⸗ chung Japans dͤurch den Chinafeldzug zu glauben. Im fapaniſch⸗ruſſiſchen Krieg 1904/05 habe Japan einer zehnfachen Uebermacht zu Lande und zu Waſ⸗ ſer ſiegreich ſtandgehalten, und habe Rußland be⸗ ſtegt. Es werde heute ſowohl England wie Amerika widerſtehen, denn die Sowjetunion werde von den Deutſchen in kurzer Friſt abgetan ſein, Engliſche Drohung gegen den Fran 60000 Mann an den Grenzen zuſammengezogen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten + Ro m, 11. Auguſt. Die Meldungen, daß die Engländer an der Grenze zwiſchen dem Jran und dem Frak ſtarke Truppen⸗ kontingente zuſammengezogen haben, werden in Be⸗ richten aus Ankara erneut beſtätigt. Die britiſchen Truppen ſollen 5 bis 6 Diviſionen ſtark ſein, zu denen 3 indiſche Diviſionen von je 10 000 Mann kommen. Die Geſamtzahl der britiſchen Streitkräfte wird auf 60000 Mann geſchätzt. Haupkſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim E 1. 4% Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig GERDA UHL: Das Fräulein von Godewil Die Geschichte eines seltsamen Frauenschicksels „Das hat ſie davon! Ich weiß. Kriſtmann, der Lump hat es mir erzählt!“ l Godila zwang ſich zur Selbſtbeherrſchung, aber ſie konnte nicht hindern, daß ihr Blut wallend zur Stirn emporſtieg. Der Baron ſah es. Er ſchmunzelte eitel. Hübſch war ſeine Tochter. Na ja! Keine Schönheit wie die kleine Harmoſer. Aber verflucht knuſperig. „Du weißt von Herrn Kriſtmann wohl auch, wie man an mir gehandelt hat!“ fuhr Godila ſachlichen Tones fort. „Das hat deine Mutter verſchuldet. allein.“ „Die Harmoſers ſind ſchuld, ſie ganz allein“, per⸗ ſiflierte Godila überlegen ſpöttiſch.„Mutter konnte nicht ahnen, daß ſie ſo bald ſterben mußte. Und Har⸗ moſers haben ihr Vertrauen ſchmählich getäuſcht!“ „Dazu kann aber das Mädchen nichts!“ „Das Mädchen?“ fragte Godila verwundert, die in dieſem Augenblick wirklich nicht an Klariſſa dachte. „Die Tochter! Haſt du ſie geſehen? Noch nicht? Schön ſchlechthin iſt ſie, wirklich ſchön... Tatata“, ſchnalzte er mit der Zunge,„wenn ich fünger wäre, oder auch nur geſünder. Jetzt kriegt Merkenſtein ſie. Weiß es gar nicht genug zu würdigen, der Grün⸗ ſchnabel. Iſt kein Feinſchmecker ſo wie ich es war, wenigſtens kein Kenner.“ Er langte hin und griff nach einer Flaſche. Er wollte ſich einſchenken. Godila hielt ſeinen Arm feſt.„Nicht, Vater! Es iſt dir beſtimmt nicht gut! Du biſt ganz blau⸗rot im Geſicht! Du lebſt doch ſicher gern? Dann— trink dich nicht zu Tode!“ 5 Er kicherte. Es klang boshaft. „Iſt ja nett von dir daß du dich km mich ſorgſt! Iſt wirklich rührend! Aber erreichen tuſt du nichts von mir, nichts. Gib dir keine Mühe. Garruleit kriegt Klariſſa!“ „Als Beſitzerin von Schwanteburg brauche ich dich nicht um Garruleit zu bitten und ſie nicht darum zu beneiden! Dein Gut iſt heruntergewirtſchaftet.“ „Und verſchuldet“, kicherte der Baron. Augen⸗ ſcheinlich hatte er ſeinen Rauſch noch nicht völlig verſchlafen. 5 0 „Immerhin möchte ich dir ſagen, daß es nicht von Sie ganz gutem Geſchmack zeugt, der Tochter von Leuten, die mich, die Baroneſſe Godewil, ins Waiſenhaus ſteck⸗ ten und ihr Kind in betrügeriſcher Abſicht erzogen, als wäre ſie.“ „Das Mädchen kann dazu doch nichts!“ wieder⸗ holte eigenſinnig der alte Mann. „Das ſagt man ſo! Wahrſcheinlich nicht! Aber 8 handelt ſich ja gar nicht um das Gut! Wenn du es für richtig hältſt und es dir nicht wider dein Empfinden geht: vererbe es ihr! Meine Erziehung war ſo beſcheiden. Ich bin nicht beſitzgierig. Ich hätte ja nie für möglich gehalten, habe nie im Traum daran gedacht, daß ich jemals, ſo wie jetzt, durch meine Mutter, doch eigentlich reich ſein würde. Alſo das Gut: ſchön! Ich habe nichts dazu zu ſagen und es iſt mir gleichgültig. Nur eins, Vater! Darum bin ich zu dar gekommen, heimlich, weil du mich ja nicht ſehen wollteſt, habe ich mich hier eingeſchlichen. Alſo, wie geſagt: ſchenk ihr das Gut! Gib ihr alles, was du willſt. Nur— das darfſt du mir nicht an⸗ tun— du darfſt ſie nicht adoptieren. Unſeren Namen, den Namen um den ihre Eltern mich betrügen wollten, darfſt du ihr nicht geben. Baroneſſe Godewil darf niemand ſein außer mir!“ Godila hatte lebhafter und bewegter geſprochen, je weiter ſie redete. Ihre Augen flammten, ihre Wangen röteten ſich. Der Baron ſah ſie mit lebhaftem Behagen an. Er bemerkte ſehr genau, wie viel Godewilſches ſie doch auch an ſich hatte. Vor allem die dunklen, graden Brauen, die leicht gebogene Naſe. Aber beſonders das Temverament! Mechthild Ohls war ſtill und ſanft geweſen pathetiſch nicht wie die da, kühn und zugreifend. Aber nun ärgerte er ſich ſchon wieder. Darf nicht? Darf nicht? Wer wollte ihm etwas verbieten? „Das geht dich verflucht einen Dreck an!“ fauchte er los, mehr um ihr ſeine Autorität zu zeigen, als weil er wirklich ſo böſe war. 5 8 „Das geßt mich verflucht alles und ſedes an!“ be⸗ gehrte Godila auf, deren Selbſtbeherrſchung auf ſo ichwere Probe geſtellt worden war und die ſich daher bexrefts bedenklich ihrem Ende näherte.„Dieſes Mädchen, deren Eltern.. Sollen ſie erreichen, was ſie wollten?“ „Wenn du glaubſt, du wärſt ſo hübſch wie ſie irrſt du dich ganz gewaltig!“ höhnte der Baron, zufrieden, ein Gebiet gefunden zu haben, auf dem er glaubte, ſie beſtimmt verletzen zu können, ohne Entſcheidendes zu ſagen. „Das ſteßt doch überhaupt nicht zur Beſprechung!“ erwiderte Godila megwerfend.„Sauf nicht ſo pfel, damit du bei der Stange bleiben kannſt. Ich will nicht, hörſt du? Ich will nicht, daß dieſe Harmoſer unſeren Namen trägt!“ Godewil lachte laut und roh auf. „Und du? Minna Brennicken! Vielleicht hat dich die Minna vertauſcht, und die echte Godewil verkauft in Reval Parfüm und wäſcht den Damen die Haare — eine appetitliche Beſchäftigung! Wer weiß— hahaha— du, du Wechſelbalg du!“ „Vater, ich warne dich!“ „Hahaha! Du warnſt mich? Du warnſt mich? Du biſt aber wirklich eine komiſche Nummer! Du gefällſt mir direkt. Du kannſt einen doch mal zum Lachen bringen! Aber nimm du dich in acht, du.. du haſt vor allem Grund, dich in acht zu nehmen, dun Woher haſt du denn die Ausweiſe und die Papiere und den Schmuck und die Sparbücher... Geſtohlen haſt du ſie, todſicher geſtohlen... Kriſtmann weiß Beſcheid, wenn er auch ſagt, er habe dich nicht danach Befragt „Man kann nicht ſtehlen, was einem gehört“, ſagte Godilg, die ihre Ruhe wiedergefunden zu haben ſchien, gelaſſen.„Daß ich ſte fand? Daß ein Zufall ſie mir in die Hände ſpielte? Zufall? Ach, ſicher war es Fügung.. Vielleicht muß man ſogar ſagen: Gottes Wille.., Obwohl ich nicht gern... Aber laſſen wir das! Schon daß die Harmoſer die Sachen entdeckt hat oder daß ſie nicht ſonſt wer fand Monatelang ſtanden ſie bei dem Althändler Jeder hätte ſie nehmen können, wenn Aber Die Wirklichkeit iſt eben oft bunter wie ein Mär⸗ chen... Und dann erinnerte ich mich an ſo vieles!“ SGodewil hatte ſie hämiſch angeſtarrt, ohne recht auf das zu hören, was ſie redete. Wenn ſie mich ſchön bittet, dachte er, und lieber Vater ſagt und klein wird. Vielleicht Laut ſagte er:„Quatſch nicht ſo lange Litaneien ber... Gottes Wille! Wenn ich das nur höre Puh..Es riecht nach Mechthild...“ Er ſchüttelte ſich. 3 „Mach alſo, daß du wegkommſt. Ich adoptiere das Mäßchen!“ Er griff wieder nach der Flaſche. „Laß das“, herrſchte ſie ihn an.„Du biſt ja immer noch betrunken. Kein vernünftiges Wort kann man mit dir reden. Adoptieren! Onkel Kriſtmann ſagt. ſie will es gar nicht, weder die Adoption noch die Erb⸗ ſchaft!“. Godewil lachte dröhnend auf. „Onkel Kriſtmann! Onkel Kriſtmann, ſagte ſte! Onkel Kriſtmann! Das iſt zum Schreien! Kriſtmann, der Lump, der ſich auf meine Koſten ſeit Jahren be⸗ reichert, der Mann, mit den längſten Fingern im ganzen Baltenland, avanciert zum Onkel Gadila ballte die Fäuſte, um ſich bezwingen zu können. 1 1 dich, Vater, du ſprichſt von einem Ehren⸗ mann!“ „Genau wie. die Alte!“ kicherte boshaft der Baron.„Kriſtmann hier und Kriſtmann da. Onkel? Warum nicht? Vater vielleicht.. Deine Mutter mochte ihn ſchrecklich gern, den jungen Godilg ſprang auf, weiß vor Wut. Der Mops, erſchreckt, bellte erregt auf. Die Doggen ließen ein leiſes, drohendes Knurren hören. „Halt den Mund, du“, 1 ſte ihn an,„oder, oder.. Erwürgen werde ich dich, mit dieſen meinen Händen, wenn du meine Mutter beſchimpfſt, meine Mutter und den einzigen Mann, der ihr Treue ge⸗ halten hat.“ Godewil, von dieſem Wutausbruch erſchreckt, blind vor zäher Furcht und in hilfloſer Wütigkeit, nt aus dem Stuhl empor, daß er beinahe ſtand. Mit ungeahnter Kraft ſtieß er das Mädchen zurück, das nahe vor ihm ſtand, zu ihm herabgebeugt, die Fäuſte dicht vor ſeinem Geſicht drohend geballt. Godila ſtolperte bei dem unerwarteten und jähen Anprall, taumelte zurück. Das war zu viel! g a Die Doggen, die die beiden ſchon lauge miß⸗ trauiſch und in ſehr einſeitiger Stellungnahme be⸗ obachtet hatten, ſprangen jetzt mit tiefem, wildem Aufbellen vor. Entſetzt floh der Mops, ſeinen Herrn im Stich laſſend, kläffend ins Innere des Hauſes Und wer weiß, was die gewaltigen Tiere getan hätten, wenn nicht Godila, im Fallen noch, die Ge⸗ fahr erkennend, laut geſchrien hätte: 8 „Zurück, Friſch, zurück, Froh!“ 85 Die Doggen gehorchten ſofort, wie immer, aber ſie fletſchten noch die Zähne gegen den Baron, der jetzt, aus Leibeskräften und doch jammernd. ſchrie: „Johann, Johann!“ Godila hatte ſich inzwiſchen von erhoben. Haßerfüllt ſah ſie ihren Vater an. Ein paar Sekunden weilten ſie Blick in Blick. Dann lachte das Mädchen auf— ihr altes, böſes Godewilſchegs Lachen. Es war ſo voll Verachtung, daß es ſogar den abge⸗ N Trinker noch berührte wie ein Peitſchen⸗ ieb. Dann winkte ſie den Doggen und ging aufrecht, ohne ſich umzuſehen, weg. 9 0 0 Im Zimmer nebenan kam geſtürzt. ihrem Fallen ihr Johann entgegen⸗ „Auch er hatte ein bißchen geſchlummert. Was ſollte auch geſchehen? Seine Exzellenz ſchlief ja ſo feſt! Nun hatte ihn das Gekläff der Hunde aufge⸗ ſtört und herbeigerufen. (Fortſetzung folgt) kung ihrer eigenen * Mannheim, 11. Auguſt. Montag 20.351 Uhr .12 Uhr Sonnenuntergang Sonnenaufgang Dienstag Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften! Tragòò ien ùder Lutte Es iſt ſchon ſo, des Schickſals Tücke ſitzt dir beſtändig irgendwie bei deinem Fiſchfang nach dem Glücke gefährlich lauernd im Genicke, bereit zu jeder Perfidie! Da triffſt du nun, gut angezogen, ein Bild erleſenen Geſchmacks, ein Mädchen, dem dein Herz gewogen; beim Gruß beſchreibſt du einen Bogen— da kriegt dein Strumpfband einen Knacks! Es rutſcht und löſt ſich von der Wade! Dir bricht der kalte Angſtſchweiß aus. Des Mädchens Blick verheißt dir Gnade, doch du ſtehſt feſtgebannt am Pfade, das Strumpfband rutſcht beim Schuh heraus! Ein andrer Fall aus dieſer Kette: Erſtmalig, ſeit du ſie gewannſt, ſitzſt du beim Wein mit Henriette, ihr Blick ſtreift deine Hemdmanſchette— o Gott, das Ding iſt ausgefranſt! 5 Du ſchwebſt als Redner auf der Welle des Redefluſſes, Ruhm im Kopf; da— plötzlich, an der ſchönſten Stelle, kriecht dir was hoch am Nackenfelle— der Kragen löſte ſich vom Knopf! Und findeſt leer du alle Läger der Börſe, die einmal geſpickt, und warteſt auf den Geldbriefträger. dann werden dir vom Nachlaßpfleger Nachnahmen in dein Haus geſchickt! Dumme Drohungen „Ich werde Sie dem Kreisleiter melden“ „Ich möchte nicht wiſſen, wieviel Paar Schuhe Sie haben!“ Mit hochrotem Kopf ſchleudert eine Antragſtelle⸗ rin dieſen Satz auf die in der Bezugſcheinausgabe⸗ ſtelle für Schuhwaren tätige Angeſtellte, weil ihr Antraa auf ein Paar Schuhe abgelehnt werden muß. Sie hat aber ſchon kürzlich ein Paar erhalten und überſchreitet auch noch den Normalbeſtand an Schuhen. Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen ſtellen ſich hier oft ein und beweiſen durch ihr Auftreten nicht nur das Fehlen feglicher Kinderſtube, ſondern auch, daß ſie ihr Hirn nach faſt zwei Jahren immer noch nicht auf„Krieg“ umzuſchalten vermochten. Sowie einmal das harte Geſetz des Krieges eine Einſchrän⸗ Bedürfniſſe fordert, ſchrecken dieſe Einzelgänger auf, um auf ihre vermeintlichen Rechte zu pochen. Im Krieg gibt es aber nur das Recht der Ge⸗ meinſchaft, hinter dem perſönliche Forderungen zu⸗ rückſtehen müſſen. Wenn jeder Stadt und jedem Dorf auf Grund der Einwohnerzahl bemeſſene Mengen an Schuhwaren zuſtehen, müſſen ſich die mit der Verteilung beauftragten Behörden nach beſtem Wiſſen bemühen, dieſe Schuhe den Volksgenoſſen zu⸗ kommen zu laſſen, die ſie am nötigſten brauchen. Wenn die Zahl der Anträge ſich auf das Mehrfache der vorhandenen Schuhmengen beläuft, wird jeder Vernünftige einſehen, daß viele Anträge brückſichtigt werden können. Die auf den Antragsbögen nieder⸗ gelegten eigenen Angaben— oh ſie immer ſtimmen? — und die auf den Perſonalkarten vorhandenen Ein⸗ tragungen über ſchon verausgabte Schuhmengen bilden die Unterlagen für die Verteilung. „Ich werde Sie aus dem Sattel heben!“—„Die Behörde wird ſich mit Ihnen weiter befaſſen!“— „Ich werde den Kreisleiter auf Sie aufmerkſam machen!“— oder ähnliche Drohungen und Belei⸗ digungen gegenüber nur ihre Pflicht erfüllenden Volksgenoſſen können zwar eine gerechte Vertetlung ncht beeinfluſſen, die gergde im Intereſſe der ſchwei⸗ gend ihrer Arbeit nachgehenden Bevölkerung geboten iſt, aber dieſe Einzelgänger, die ſich wie Schreier benehmen, müßten als grobe Klötze mit einem groben Keil bedacht werden. Dieſen Schuh kann ſich anziehen, wem er paßt! * Ihren 80. Geburtstag begeht am 12. Auguſt Frau Eva Stäudle, Langerötterſtraße 2, 5. Z. bei Gg. Stäudle, Eggenſtraße 6. Die Jubilarin iſt Trägerin des Goldenen Mutterehrenkreuzes. Unſe⸗ ren Glückwunſch! ſehen. Schluchſee, Anfang Auguſt. Bald ſind drei Monate ins Land gezogen, ſeit die etwa 60 Volksſchüler mit der Lehrerſchaft aug Mann⸗ heim bier eintrafen, um die Heimſtätte in Schluchſee aufzuſchlagen. Die„Mannemer Buwe“, deren An⸗ weſenheitt durch die geſchloſſenen Märſche durch das Dorf und die friſchen liedſingenden Kinderkehlen zu einem gewohnten Bilde in der Gemeinde geworden iſt, ſend zu einem Teil im Hotel Sternen, zum an⸗ dern Teil bei Bürgermeiſter Schlachter und Schrei⸗ nermeiſter Stier untergebracht. Die wohnlichen Räume und die darin herrſchende Sauberkeit, die nicht zuletzt von den beigegebenen vier Lagerführern überwacht wird, haben die Jungens, von denen der eine oder andere anfänglich mehr oder weniger ſtark unter Heimweh zu leiden hatte, bald ihre Heimatſtadt Mannheim vergeſſen laſſen, beſonders auch deshalb ſchon, weil ſie die neuen Eindrücke des Hochſchwarz⸗ waldes und die ausgedehnten Ausflüge, die ſie mit ihren Lagerführern unternehmen, ſtark beſchäftigen. Schulleiter Schuler, ein verſtändnisvoller Mann, bemeiſtert öͤte Jungens vorbildlich. Hierbei wird er von der noch weiter beigegebenen Lehrkraft und den vier Lagerführern beſtens unterſtützt. Zum La⸗ gerarzt wurde Dr. Wißmann, Altglashütten, auser⸗ Er überwacht den geſundheitlichen Zuſtand Pimpfe und kann nur das beſte Zeugnis ausſtellen. Mit größter Freude teilt er mit, daß ſie ſich hier oben kräftig entwickelt haben und daß der Ernäh⸗ Brief aus Schluchſee keiner Weiſe beeinfluſſen, kann ihr Hierfſein nur von beſter geſundheitlicher Wirkung ſein. Für das leibliche Wohl iſt im Gaſthaus Schwörer beſtens geſorgt. Die NS⸗Frauenſchaft ſtellt ſich hier⸗ bei in vorbildlicher Weiſe zur Verfügung. Die an⸗ fallende Wäſche, von 60. Jungen immerhin ein ordentlicher Haufen, beſorgen ebenfalls Schluchſeer Frauen. Daß hierbei die Näh⸗ und Flickarbeit be⸗ ſonders groß iſt, nimmt bei ſolch munteren Buben nicht weiter wunder. In der Ferienzeit war es für die Buben eine Luſt, bei dem oder jenem Bauern etwas zu helfen, wozu die Heuernte reichlichſt Gelegenheit bot, lockte doch hierfür ein Ei oder gar Speck, der einen be⸗ gehrten Leckerbiſſen Harſtellte. So fühlen ſich Lehrer und Schüler mit ihren Jugendwarten hier nicht nur wohl, ſondern auch beſtens aufgehoben. Die Stille des Kurortes, fern⸗ ab vom Kriegsgetöſe, wirken wohltuend auf Menſch und Gemüt. Die Partei und die Gemeinde, die um die Unterbringung der Pimpfe beine Mühe ſcheute, verdienen volle Anerkennung. Ihr Mannheimer Eltern aber könnt unbeſorgt um Eure Jungens ſein, ſie ſind geſund und munter, haben alles was ſte zum Leben bentztigen und behalten ihren urwüch⸗ ſigen Mannemer Humor, den ſie anläßlich eines Dorfabends 100prozentig zur Schau und zu Gehör brachten. Ganz Schluchſee grüßt Euch Mannemer und vuft Euch zu:„Beſucht uns, Ihr werdet es nicht be⸗ * 2 rungszuſtand einen erfreulichen Grad erreicht habe. bereuen.“ 5. Da die klimatiſchen Bedingungen die Jungens in gar Adolf Beile, Schluchsee. be eee. Die oberrheiniſche Städteſchau Auf der Straßburger Großausſtellung Auf einer Ausſtellung, die von den Aufbau⸗Lei⸗ ſtungen und plänen am Oberrhein als Ausflüſſe deutſcher Wirtſchaftskraft Zeugnis ablegen ſoll, darf das Städteweſen zu beiden Seiten des Stromes auf eine geziemliche Berückſichtigung rechnen. Gerade zwiſchen Schwarzwald und Vogeſen haben die Städte von je darauf gehalten, die angeſtammten Ueberlie⸗ ſerungen bewußt zu pflegen, und aus ihnen Kräfte für ihr Schaffen in der Gegenwart herzuleiten. Um welche Fülle von Erſcheinungen es dabei geht, deſſen wird der Beſucher der Straßburger Ausſtellung „Deutſche Wirtſchaftskraft— Auſhau am Oberrhein“ inne werden. Die in dieſe Ausſtellung eingegliederte „Oberrheiniſche Städteſchau“ wird auf den verſchie⸗ denen Gebieten des kulturellen, politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Handelns den Anteil der Städte am rüſtigen Wirken und Werken im Land am Ober⸗ rhein offenbar werden laſſen. Beſonders reitzvoll berührt die Gliederung der „Oberrheiniſchen Städteſchau“ in vier große Grup⸗ pen, von denen jede Stadt. die ſich auf einen gemein⸗ ſamen Renner bringen laſſen, zuſammenfaßt. Die aber auch kulturell bedeutungsvollen Induſtrieſtädte Mannheim, Pforzheim und Mülhauſen bilden mit Karlsruhe als dem Sitz der oberrheiniſchen Techni⸗ ſchen Hochſchule eine Abteilung. Dann ſind die Uni⸗ verſitätsſtädte Heidelberg, Straßburg und Freiburg zuſammengefaßt und nehmen Kolmar in ihren Ring auf. Die Weltbäderſtadt Baden⸗Baden wird in Be⸗ ziehung zu den unterelſäſſiſchen Städten Weißen⸗ burg, Hagenau(Sennheim) und Zabern gebracht. Die vierte Gruppe endlich richtet die Aufmerkſam⸗ keit des Beſuchers auf die wichtigen Zugänge zu Vo⸗ geſen und Schwarzwald: Molsheim, Schlettſtadt, Offenburg, Lahr und überm rechtsrheiniſchen Ge⸗ birge Konſtanz. So wird das oberrheiniſche Städte tum in ſeiner ganzen Vielſeitigkeit zu Worte kommen. „Laurentiustränen: Der Auguſt bringt die günſtigſte Zeit des Jahres zur Beachtung eines größeren Sternſchnuppen⸗ ſchwarms, deſſen Ausſtrahlungspunkt im Bereich des Sternbildes Perſeus liegt und der daher den Namen Perſeiden erhalten hat. Im Volksmund werden die Sternſchnuppen, die in der Regel in den Nächten des 8. bis 15. Auguſt zu fallen pflegen, „Laurentiustränen“ genannt. Mitte Auguſt erreicht die Steruſchnuppenhäufigkeit im allgemeinen ihren Höhepunkt. Der Grund, warum alljährlich zur ſelben Zeit ein ſolcher Schwarm auftritt, liegt darin, daß die Erde in dieſen Tagen eine Staubwolke paſſiert, die aus den Reſten eines früheren Kometen beſteht. Die Sternſchnuppen, die wir beobachten können, find weiter nichts als Staubteilchen, die in den An⸗ ziehungsbereich der Erde gelangen und beim Fallen durch öde Luft ſich erhitzen. In dieſem Jahr wird allerdings gerade in den Tagen, wo der Sternſchnup⸗ penſchwarm ſeinen Höhepunkt erreicht, das noch ziemlich helle Mondlicht ſich ſtörend für die Beobach⸗ tung auswirken. Ihren 70. Geburtstag feiert heute, 11. Auguſt, Frau Anna Planz, Mittelſtraße 74. Wir gratu⸗ lieren. i Seinen 70. Geburtstag feiert morgen Mesner Auguſt Reiſer, Feudenheim, Blücherſtraße 17. Wir gratulieren! Aus cle Mappe dles olalliectouicltexs Unerſetzlich Die junge Stenotypiſtin hat beſſere Ausſichten, aber die Firma und die zuſtändige Stelle geben ſie nicht frei. Sie reicht beim Arbeitsgericht Klage ein, der Vater des jungen Mädchens verſucht, den jetzigen Arbeitgeber bereit zu machen, für das Fortkommen ſeiner Tochter(im buchſtäblichen und übertragenen Sinne) Opfer zu bringen, aber dies will er nur, wenn er Erſatz hat. Es wurden zwei Erſatzkräfte geſtellt, aber ſie reichen nicht an die Tüchtigkeit der Klägerin heran. Der Richter lieſt den Brief, das vorgelegte Muſter der Arbeitsleiſtung von der Er⸗ ſatzkraft, aber er iſt wirklich unzulänglich. Silben⸗ zahl der Stenographie und Maſchinenanſchläge beim Schreiben bleiben hinter der Leiſtung der Klägerin zurück, außerdem iſt die Erſatzkraft nicht ſicher in der Interpunktion. Der Beklagte kann und will daher die tüchtige Stenotypiſtin nicht gegen den untüchtigen Erſatz freigeben. Bei dieſer Sachlage beſtand keine Ausſicht für die Klage, und der Vater der Klägerin nahm daher auf Anraten des Gerichts ſeinen Antrag zurück. . 36 Punkte abgeſchnitten Der ältere Mann bewohnt ein Zimmer, in dem auch gekocht wird. Er iſt allein, und da es ihm an den nötigen hauswirtſchaftlichen Kenntniſſen fehlt, braucht er weibliche Verſorgung. Die ältere Frau, deren Sohn im Feld ſteht, will dies übernehmen, aber der Arbeitsfrieden dauert nur acht Tage. Dann fehlen 36 Punkte an der Kleiderkarte. der Tiſchſchublade, es war noch nichts daran abge⸗ ſchnitten und niemand anderes kann es geweſen ſein, wie die Frau. So ſagt der Mann, f. ſie energiſch beſtreitet und ſagt anzüglich ſo ganz allein, daß nie⸗ mand ſich hätte für die Punkte intereſſieren können, ſei der Mann auch nicht. Natürlich drückt ſie dies Sie lag in anders aus, und die Zuhörer im Gerichtsſaal haben Gelegenheit, die„Stimme des Volkes“ zu verneh⸗ men. 15/ will die Frau Arbeitslohn, ſie wäre mit zehn zufrieden, aber ſie will die Uhr ihres Sohnes, die der Mann in Reparatur geben wollte, wieder haben, außerdem ihre Kleider. Der Mann rechnet noch Holzſägen an der Forderung ab, und dem Richter gelingt es am Ende, mit fünf/ und einem großen Vergleichsprotokoll die Parteien ſauber von⸗ einander zu ſcheiden.- 5 Die Aktentaſche zugemacht. . hatten die beiden Herren. Es war nichts zu machen, friedlich wollten ſie ſich nicht einigen, es ſollten zwei Zeugen darüber gehört werden, daß dem Vertreter ſeinerzeit eine Superproviſion zugeſichert worden war. Die Geſellſchaft klagte auf Rückzah⸗ lung zuviel erhaltenen Proviſions vorſchuſſes, aber der Beklagte ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß bei Berückſichtigung der Superproviſion kein Saldo mehr zugunſten der Geſellſchaft beſtehe. Es handelte ſich im ganzen um etwa 95 Mark. Der Vorſitzende legte dringlich den Vergleich in der Wegmitte nahe, aber die Herren wollten nichts davon wiſſen. Dabei mußte der Beklagte aus Karlsruhe herüberkom⸗ men, es entſtanden Fahrtkoſten und Zeitverſäumnis, die am Ende vielleicht noch zu einem verlorenen Prozeß zu ſchlagen wären. Als der neue Verhand⸗ lunastermin feſtſtand und die Parteien ſich ſchon zum Abgang rüſteten, erinnerte der Richter noch einmal an die Sinnloſigkeit dieſes Verhaltens. Und ſiehe da— die Einſicht hatte geſiegt, nachdem der Vertreter der klagenden Firma ſich mit 45 Mark zu⸗ frieden geben wollte, erklärte ſich auch der beklagte Vertreter zur Rückzahlung dieſes Betrages bereit. 3 7 1— AsA- Vermögen anmelden! dnb Berlin, 9. Auguſt. Der Reichsminiſter der Finanzen hat durch Ver⸗ ordnung vom 4. Auguſt 1941(RGB. 1 Seite 472) die Anmeldung des Vermögens der Vereinigten Staaten und ihrer Staatsangehörigen angeordnet. Nach dieſer Verordnung iſt das im Gebiet des deutſchen Reichs befindliche Vermögen der Vereinig⸗ ten Staaten von Amerika und ihrer Beſitzungen, ihrer Staatsangehörigen und der Perſonen, die in den Vereinigten Staaten und ihren Beſitzungen ihren Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt haben, anzumelden. Dieſes Vermögen wird in der Verord⸗ nung als„amerikaniſches Vermögen“ bezeichnet. Die Anmeldungen haben in dreifacher Ausfer⸗ tigung bei den Finanzämtern zu erfolgen, die be⸗ ſondere Vordrucke(Anmeldebogen) dafür ausgeben und Auskunft über Einzelheiten der Anmeldung er⸗ teilen. Das Vermögen iſt nach dem Stand vom 30. September 1940 und vom 30. Juni 1941 anzumelden. War Vermögen an beiden Stichtagen vorhanden, ſo ſind zwei Anmeldungen(lin dreifacher Ausfer⸗ tigung), eine für den erſten Stichtag(30. September 1940) eine zweite für den zweiten Stichtag(30. Juni 1941), anzugeben. Amerikaniſches Vermögen, das nach dem 30. Auni 1941 anfällt, iſt nach dem Stand des Tages des Aufalls anzumelden. Die Anmeldung iſt ſpäteſtens am 1. Okto⸗ ber 1941 zu bewirken. Die Anmeldebogen und die Anleitungen zu ihrer Ausfüllung können in etwa zwei Wochen bei den Finanzämtern angefordert werden. Amerikaniſches Vermögen, das nach dem 1. Sep⸗ tember 1941 anfällt, oder von deſſen Anfall der An⸗ meldepflichtige erſt nach dem 1. September 1941 Mui en immun Ruhiger Wochenbeginn Berlin, 1. Auguſt. Die Börſe ſetzte zum Wochenbeginn in überwiegend ru⸗ higer Verfaſſung bei ſtetiger Grundhaltung ein. Auf ver⸗ ſchiedenen Marktgebieten gab es zunächſt überwiegend Strichnotigen, ſo für Braunkohlen⸗, Gummi⸗ und Lino⸗ leum⸗, Teptil⸗ ſowie Papier⸗ und Zellſtoffwerte, ſoweit Veränderungen eintraten, handelte es ſich ganz überwie⸗ gend um Befeſtigungen. Mit einem großen Umſatz fielen JG Farben auf. Im einzelnen waren von Montanwer⸗ ten Mannesmann um 0,25, Rheinſtahl und Hoeſch um je 0,30, Stolberger Zink um 1 v. H. befeſtigt. In der Braunkohlengruppe wurden zunächſt nur Rheinebraun mit plus 2,50 v. H. notiert. Am Kalimarkt ſtellten ſich Wintershall um 0,75, Kali Chemi um 1,50 v. H. höher. Von chemiſchen Werten erhöhten ſich bei großem Umſatz I Farben um 0,55 v. H. und Heyden um 0,5 v. H. Rüt⸗ gers waren 0,25 v. H. vückläufig. 5 Bei Gummi⸗ und Linoleumaktien erzielten Deutſche Linoleum 2 p. H. Gewinm. und Verſorgungswerte, unter denen 98, Sie⸗ ments, Geſfürel um je 0,50, RW um 0,75, Schleſ. Gas um 1,5, Lahmeyer um 1,50, Bekula um 1/75 und HE um 2,5 v. H. anzogen. Dagegen ſchwächten ſich nur Elektr. Lieferungen um 0,50 und Rheag um 2 v. H. ab. Von Habbel⸗ und Drahtwerten lagen Felten 1,28 v. H. ſeſter. In der Metallgruppe zogen Deutſche Eiſeninduſtrie um %½75 und Metallgeſellſchaft um 1,50 v. H. an. Von Auto⸗ werten erſchienen BM mit Pluszeichen. Maſchinenbau⸗ aktien veränderten 5 nur wenig, ſo Rheinmetall Borſig um minus 0,50 v. H. Eine gleiche Abſchwächung erfuhren Bemberg. Sonſt ſind noch Dortmunder Union mit plus 1, Junghans und Weſtdeutſche mit plus 1,50 und Allg. Lokal und Kraft mit plus 1,75, dagegen Sülled. Zucker mit minus 1,50 v. H. zu nennen. Die Reichsaltbeſitzan leihe ſtellte ſich auf 160,90 gegen 160,75. 4 Berlin, 11. Auguſt. Am Geldmarkt notierte von Va⸗ luten der Schweizer Franken nach Berliner Parität wie⸗ der 58,00. Schnellpreſſenfabrik Ac Heidelberg, Heidelberg 8(10) Prozent Dividende Die oV, in der 1,993 von den 2 Mill. 4 AK. vertre⸗ ten waren, ſtimmte der vorgeſchlagenen formellen Satzungsänderung, dem Jahresabſchluß und Geſchäftsbe⸗ richt zu und beſchloß, aus einem einſchließlich 4 59 758 59 825) Vortrag. 228 746(259 758) betragenden Rei n⸗ gewinn 8(10) Prozent Dividende zu verteilen und „ 65 746 auf neue Rechnung vorzutragen. Die ſatzungs⸗ gemäß ausſcheidenden Aufſichts rats mitglieder wurden wie⸗ dergewählt. Die Erfolgsrechnung weiſt einen Rohüberſchuß von (alles in Mill.) 3,774(4,0), ao⸗Erträge 0,131(0,454) aus. Andererſeits perſonelle Aufwendungen 2,8(2,66) Anlageabſchreibungen 0,36(0,35), Stewern 0,9(1,02). Aus der Bilanz: Aktivſeite Anlageverfögen 0,88(0,84), Umlaufvermögen 3,24(3,34), davon Betriebsſtoffe und Fa⸗ brikate 0,94(0,88), Wertpapiere 0,47(0,35), Waren⸗ und Leiſtungsforderungen 1,66(1,03), reſtliches Forderungen an abhängige Geſellſchaften, Wechſel und Barbeſtände. Paſſivſeite: Bei unv. 2,00 Mill. AK. geſetzliche Rücklage wieder 0,2, freie Rücklage wieder 0,25, Umlaufwertberich⸗ tigung 0,22(0,24), Verbindlichkeiten 1,1(1,06), darunter Waren⸗ und Leiſtungsverbindlichkeiten 0,2(0,07), Rech⸗ nungsabgrenzung 0,08(0,097). Nach dem Geſchäftsbericht wurden die ſchwierigen Um⸗ ſtellungen, die der Krieg ſorderte, mit erheblichen Mitteln erfolgreich durchgeführt. Das ehedem ſo ſtark export⸗ orientierte Unternehmen konnte nur noch den Auslands⸗ umſatz in Buchdruckmaſchinen aufrechterhalten, der nach den Richtlinien möglich war. * 16. Berbrauchszucker⸗Freigabe. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung⸗der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat als 16. Freigabe 194% 5 v. H. der Jahresfreigabe 1940/1 de⸗ ſtimmt. Die vorſtehende Freigabe gilt mit Wirkung vom 5. Auguſt 1944 für Verkäufe zur prompten Lieferung. Das HanELs- Un- WIRLHAFLS-EIHUR S U uch Elektro⸗ enter ac dn Se. Kenntnis erhält, iſt binnen einem Monat, nachdem der Anmeldepflichtige Kenntnis erhalten hat. anzu⸗ melden. Im übrigen wird auf die Beſtimmungen der Ver⸗ ordnung und die Angaben in den Anmeldebogen hin⸗ gewieſen. Die Anmeldung des amerikaniſchen Vermögens im Gebiet des Protektorats Böhmen und Mähren und des Generalgouvernements, im Elſaß, in Lothringen, in Luxemburg, in den befreiten Gebieten der Unter⸗ ſteiermark, Kärntens und Krains. ſowie in den von deutſchen Truppen beſetzten Gebieten wird beſonders angefordert. * 40 Jahre im Dienſt. Der Angeſtellte, Pförtner Johann Keith, feiert am heutigen Tage das Feſt ſeines 40 jährigen Dienſtjubiläums bei den Stadt⸗ werken, Abt. Verſorgungsbetriebe. u„Mein Hab und Gut.“ Bevor ein Bomben⸗ oder Brandſchaden eintritt, ſollte jeder verantwor⸗ tungsbewußte Haushaltungsvorſtand eine umfaſ⸗ ſende Beſtandsaufnahme ſeines Beſitztums(Möbel, Kleidung, Wäſche uſw.) vornehmen. Ein jetzt mit Genehmigung der zuständigen Stellen erſchtenenes Formular„Mein Hab und Gut“, das die Beſtands⸗ aufnahme ſehr erleichtert, iſt in allen Papiergeſchäf⸗ ten erhältlich. Blick auf eudwigshafen Kundeuliſten für Frühkartoffeln. Um eime ge⸗ rechbe Verteilung der Frithkartoffeln ſicherzuſtellen, hat ſich das Landesernährungsamt veranlaßt geſehen, Kunden⸗ liſten für Frühkartoffeln einzuführen. Dieſe Maßnahnie wurde deswalb getroffen, weil z. Zt. die auf den Markt kommenden Frühkartofſeln wicht in der Menge zur Ver⸗ fügung ſtehen, daß jeder nach ſeinem Belieben Kartoffeln kaufen kann. Dieſe Anordnung, die für den geſamten Gau Weſtmark Gültigkeit hat, iſt bis ſpäteſtens 30. Sep⸗ tember 1041 befriſtet. Mit dem Anfall von Spätkartoffeln wird die Möglichkeit gegeben ſein, den Winterbedarf an Kartoffeln reſtlos einzudecken. Leiche geländet, In den Abendſtumden des Samstags wurde in der Gemarkung Ludwigshafen aus dem Rhein eine männliche Leiche geländet. Die Unterſuchung der noch unbekannten Leiche ergab, daß ſie ſchon wochen lang im Waſſer gelegen haben muß. Vermutlich handelt es ſich um die Leiche einer 15 bis 20 Jahre alten Perſon, die beim Baden den Tod gefunden hat. Trauerfeier im c Feierabendhaus. Am Samstag nach⸗ mittag fand im 8 Feierabendhaus eine eindrucksvolle Trauerfeier für die Männer und Frauen ſtatt, die dem feigen brütiſchen Bombenüberfall in der Nachb vom 5, gum 6. Auguſt zum Opfer gefallen ſind. In einem Meer von Blumen waren die Särge der von der britiſchen Luftwaffe hingemordeten Volksgenoſſen, bedeckt mit Hakenkreuzflag⸗ gen, aufgebahrt. Kreisleiter Backe und Beigeordneter Suttor überbpachetn die letzten Grüße der Kreisleitung und der Stadtverwaltung. Das Opfer dieſer Männer und Frauen, ſo führten ſie aus, ſeien Mahnung und Verpflich⸗ tung zugleich. Auch dieſes Opfer werde ſeine größte Er⸗ füllung finden, wenn der deutſche Endſieg errungen ſei. Heidelberger Auerſchnill Hausſammlung. Die letzte Hausſammlung am 8. Auguſt brachte im Kreis ein Ergehnfs, von 72 631,05 Mik. Ehrung tur 50jährige Dienſtzeit. Dem Reiſevertreter der Zucberwarenfabrik L. Sautter(Heidelberg), Rudolf Schleſcher in Villingen, wurde das Treudienſtehrenzeichen für 50 fährige treue Dienſtzett verliehen. Von der Straßenbahn. Die Linie 3, Hauptbahnhof— Friedhof, hat, wie aus einer Bekanntmachung erſichtlich, ſeit dieſen Montag den Betrieb eingeſtellt. gleiche gilt auch für die unverkauften Mengen aus den * Cumuluswerke Auch Freiburg i. Br. Für 1d wird ein Jahresertrag von 81 000(85 000)/ ausgewieſen. Nach Abzug der Unkoſten einſchl. 3484(5773)„ Abſchreibungen wird ein Gewinn von 4599(16133)/ ausgewieſen, der bis auf einen Betrag von 63„ zur Tilgung des aus dem Vor⸗ jahre noch übernommenen Verluſtreſtes verwendet wird. Ak 100 000. * Elektlrizitätswerk Rheinheſſen a Worqms a. R. Die Geſamt⸗Stromabgabe hat ſich gegenüber dem Vorfahr um 98,4 v. H. erhöht; iht ſteht jedoch nur eine geldliche Mehreinnahme von 6,5 v. H. gegenüber. Die fortſchrei⸗ tende Zunahme des Verbrauchs an Wärmeſtrom, beſon⸗ ders für die Kochherde und Futterdämpfer, zeigt, daß mit dieſen Geräten in unſerem Verſorgungsgebiet— beſon⸗ ders während der Sommermonate— nünmehr bei vielen Familien der geſamte Wärmebedarf für das Kochen gedeckt wird. Die Vorarbeiten für die Einführung der neuen Haushaltungs⸗ und Gewerbetarife ſind abgeſchloſſen. ſo daß deren Inkraſtſetzung nach Genehm 5 Herrn Reichskommiſſar für die Preisbildung in Bälde in Ausſicht genommen werden kann. Die Hauptverſammlun beſchloß die Verteilung einer Dividende von 6 v. H. au das Aktienkapital von 8 Mill.. 37 000/ von einem Ge ſamtgewinn von 517 000„ wurden auf neue Rechnung vorgetragen. 5 1 Mitteldentſche Härtſteininduſtrie.⸗G., Frankfurt am Main. Die Hp. nahm den Abſchluß für 1940 mit wieder 4 v. H Dividende auf.0 Mill.„ Kapital zur Kenntnis. Oberſtleutnant a. D. Paul Lindwurm⸗Giſenach, der ſatzungs⸗ gemäß aus dem Aufſichtsrat ausſchied, wurde mit 554 000 Aktien gegen 481 000„ Aktien wiedergewählt. Gegen die Wiederwahl wurde von einem Aktionär Proteſt zu Pro⸗ tokoll gegeben. Neu gewählt wurde Aſſeſſor Dr. Bothe⸗ Frankfurt a. M. Jahresfreigaben 1939/0. 4 * Frankfurt a, H. Ot. Gold u. Suber. 3705 77„ deutsche testuerzinsliene Werte Peutsche Steinzena 3700 8700 9. 11. Durlacher Hot. 5 175.5 1770 pgurschzE sraaTSANIEIHEN Flehfr fi u Rratt. 4% Schatz D. R. 38. 10,6 101,6 Enzinger Union, 4% Baden 19ꝛ77„I. G. Farben 2205 21,2 Altbes. Dt, Reich. 160,5 1610 Festure!. 2180 STADTANLEIHEN Grün u. Bilfinger** 4% Heidelberg 268 1 85 Harpener Bergbau n. . Heidelberger Zement, 228.0 2270 4% Mannheim 28 7 4% Pforzheim 28 101.5 Hoesch Berg).„ 3 Ph. 1 0 285,0„„ DBRIEFE alker Brauerei. * 1 Gpt. Klein, Schanzl., Becker 2500 250.0 NR 00 Klöckner- Werke 1 % Mein, Hyp. Bank S Lanz A. G 5„ E Z un 4% Pfälz. Hyp. Bank 101.7 1010 103.5 103,5 Lud wiashal. Akt. Br. 16170 1610 Lud wiashaf. Walem. 24—26 R—9„„Mannesmann 57 8 35. d etallgesellschaft. 217 2190 4% Rh. Nvp.-B 44 u. 0 Rhein. Elektr. Mannh. 181 1810 4 Rh. Hvp. Bank 47 9 INDUSTRIE ORBLICATIONEN 5, Daimler-Benz 27. 104,7 104, 4% Dt. Ind.-Bank 39 104.2 104.2 „ Gelsenkirchen v. 86 104.3 % Krupp v. 80%nö 4½ Ver. Stahlwerke 106.7 8 16. Farb. RM-Anl. 28 157,5 AKTIEN Ada-Ada Schuhfabrik 191. Adllerwerke Klever.5 It, Gebr. 1840„ 3255353 Aschaffenb Zellstoff.— ussb-Nurnb. Masch. Bayr. Motorenwerke Brown. Boveri& Cie 172.5 Zontin. Gummp.. 402.0 Daimler-Beng- 2055 Deutsche Erd! Rhein-Westf. Elektr. 270 166.2 Rütgers N Salzdetfurtn 253,8 Salzwerk Heilbronn. Schwartz- Storchen 9 Seilindustrie(Wolff). Siemens u. Halske. 331,0 331% Süddeutsche Zucker: 2 Zellstoff Waldhok. 388% 289% RAN KEN Badische Bakk Bayr. Hyp. u..-Bank Commerzbank Deutsche Bank„ 1525 Deutsche Reichsbank. 18% 187, Dresdner Bank 148.0 148.5 Pfälz. Hyp.-Bank. 150.0 Rhein Hvp.-Bank, 184.0 188, 182.0 e Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ahelngegel.? 8. 9. 10,11, Rreingesel 8, 6 10. 11. N 5 i N„%„ Aannheim 12.104 2% 5 9062400 275 320 1 Kaub 274 282 5 re su,νρ 5* 1* 3 47„ 1 15 eh! 70 346 842.2 een 287 2,4 Sc Straßbura 3,58.35 3,0.40.55 Neeberpegel 5 UMaxan, 4,98 5, 16 5,05 5,121 5,360 Mannheim 4,05 4,68 471 igung durch den Abend u- dle ur an ddr die den Nürnberg, Schalke 04 und FV Metz, die nun mit ſters Deſſau 05. Am den 13 vor acht Tagen ſiegreich geweſenen Mann haltener gegen Boruſſia ſchaſten am 24. Auguſt zur nächſten Runde antreten rung noch mit:6 und werden. g Im Frankfurter Metz galten die Frankfurter als Favoriten, Die 2. Wettbewerb wurde am „letzten Am den Tſchammer⸗Pokal Club, Schlußrunde im Fußball⸗Tſchammerpokal Sonntag abgeſchloſſen. Unter Sechzehn“ ſpielten ſich noch der 1. FC Rotweiß und nachdem Treffen zwiſchen ſie vor acht Tagen in Metz ein Unentſchieden heraus geholt hatten, die Metzer zeigten aber die größeren Steherqualitäten und erzielten in den letzten zehn Minuten durch Veinante und Lerrain die beiden ſiegbringenden Tore. In Nürnberg kam der Sturm als (:)⸗Sieg über die SpVag Fürth, die ſowohl im auch in der Abwehr den Mannen vom unterlegen war. Nürnberg legte durch Zabo klar Wintfeſkl, erſt dann kam der Gegentreffer. In Weſtdeutſchland b freunde in die Gelſenkirchener Glückauf-Kampfbahn zum Treffen Schalke 04 Düſſeldorfer, bei denen man den Münchner Bayerer als Mittelläufer vor den wieder glänzend zuſammenſpielenden Weſt falen glatt überſpielt und erſt nach Seitenwechſel Sonntag im Tſchammerpokal kam die Fortuna beſſer zur Geltung. ohne aber den mira beſiegt worden iſt, Knappen noch den Sieg entreißen zu können. Tor ſchützen über Schalke waren Gelleſch, zorra und Hinz. Elf⸗Meterball ein man ſich alſo. ſicheren:7 :0(:0) trennte „Club“ zu einem vier Tore vor, Gegner durch Hack zum einzigen Pfänder(2) und Janda kamen 6000 Fußball Fortuna Düſſeldrf. Die ſah, wurden in der erſten Hälfte Burdenſki, Ku Fortuna ſchoß Kobierſki einen Kluth verwandelte einen Für und Freiſtoß. Im Süden war im ſchon Ueberall Spielzeit in ſich Kickers entſchieden 111, übrigen der Spielbetrieb lebhafter als in den letzten Wochen. ſind die Vorbereitungen für dis neue vollem Gange. In Südweſt trennten Offenbach und Eintracht Frankfurt un⸗ Opel Rüſſelsheim ſchlug BC Sport wieder geren. Hauſe Leibes einer ſchen Schalke und Metz ſiegreich die 98er mit 7: Augsburger bewerb Wien. Kurt Gies deutſcher Tennismeiſter in mancherlei Ausgang nahm das Männereinzel der zweiten Deut⸗ Kriegsmeiſterſchaften im ſchweig. Nachdem am Vortag Graf Baworowſki durch ſeinen Sieg über Engelbert Ueberraſchung geſorgt hatte und Heinrich Henkel die eee Einen 1 hatte Fulda (:0) Sieg. (Frei⸗Pokal) Hanau gegen eine Wehrmachtself mit 2183 den 1er Deſſau gegen Im neuen Gau Weſtmark daten ſpielende K. bekanntlich vor 14 1074 Saarbrücken bei der TSG bach mit:0(:), während die Spogg. Ludwigshafen⸗ Mundenheim der Nachſehen gab. In Baden gab es übungen“ in Stadtelf u die Soldaten 411 beſiegte der K Wormſer im Rahmen des Mannheim ein nd einer Wehrmachtsmannſche gewannen. In Veeine Wehrmachtself mit 211. am Samstag hatte ſich in Mannheim der L S zen vorgeſtellt und den VfR mit:0(:0) geſchlagen. In Württemberg unterlag der VfB Stuttgart den Schwaben mit 418 feierte Meiſter 1860 München beim MW Ingolſtadt einen 412 Rapid wieder geſchlagen. hat der Großdeutſche Meiſter Rapid Wien die neue Spielzeit begonnen. Nachdem er am 1 Kaſſel 41 und Boruſſia Fulda behielt in Darmſtadt gegen intereſſierten die Gaſtſpiele des früheren Mittelmei Samstag 1 die Oberhand. In Heſſen unterlagen die An Fulda nach einer:-Füh am Sonntag zogen ſie in j Kür Tagen zu gewonnen. gewann der mit Sol For Wormatia mit:1 das „Tages der Spiel zwiſchen ft, da 18 dagegen Bereits V Wur Karlsruhe Toren und in Bayern Wenig verheißungsvoll erſten Auguſt von der Wiener Ad unterlag er diesmal vor zehntauſend Zuſchauern in einem lokalen Pokalwett⸗ mit.8 (:1) gegen Wacker Beziehung unerwarteten Tennis in Braun⸗ Koch für eine gehörige — Ueberlegenheit des ſchnellfüßigen Kurt Gieg aner⸗ kennen mußte, ſchien der Weg zum Titelgewinn für Adam Baworowſfki frei zu ſein. Die beiden erſten Sätze des Schlußſpiels ſchienen dann auch den allge⸗ meinen Erwartungen recht zu geben. Baworowſki kam verhältnismäßig ſchnell auf:23 und:4 und ſah eigentlich ſchon wie der ſichere Sieger aus, als plötzlich der kleine Gies das Kommando übernahm, Tempo und Stil diktierte und im Nu einen Um⸗ ſchwung herbeiführte. Seine Rückhandſchüſſe waren von Baworowſki nur ſehr ſchwer zu nehmen, und ſeine Stopper und Netzangriffe machten ſeinen Gegner allmählich mürbe. So wurde aus einem ſicher ſcheinenden Siege Baworowſfkis ſchließlich ein Triumph des Kölners, der mit 316,:6,:2,:4, 6 zus n erſten Mal die Deutſche Meiſterwürde in Braunſchweig errang. Tags zuvor hatte er, wie ſchon geſagt, den Meiſter des Vorjahres, Heinrich Henkel, ausgeſchaltet. Der Berliner war nicht wendig genug wahrſcheinlich eine Folge ſeiner Fußver⸗ letzung— und ſo gelang Gies ein alles in allem nicht ganz unerwarteter:2, 13:11,:6,:3⸗Sieg, der ihm den Weg zur Meiſterſchaft ebnete. Die ſehr widrigen äußeren Bedingungen ließen eine vollſtän⸗ dige Abwicklung des Meiſterſchaftsprogramms üb⸗ rigens nicht zu. Im Männerdoppel ſtanden am ſpäten Nachmittag erſt Buchholtz⸗Koch, Gulez⸗Egert und Henkel⸗Gies in der Vorſchlußrunde. Im Ge⸗ miſchten Doppel ſind Roſenow⸗Gies, Buß⸗Kuhlmann, Koſchel-Richter und Schumann⸗Baworowſfki am weiteſten. Im Frauendoppel gelangten Bartels⸗ Hamann oben und Käppel⸗Roſenthal unten in die Vorſchlußrunde. Die Ergebniſſe: Männereinzel: Gies⸗Henkel:2, 13:11,:6,:3. Gies⸗ Baworowſki 46, 62 68 Fraueneinzel: Roſenow⸗Doleſchell:4, 36, 670. Käppel⸗ Thiemen 613, 816. Männerdoppel: Buchholz⸗Koch/ Clas⸗Günther 316,:8, 618. Gulez⸗Egert/ Graf⸗Baworowſki:4,:6. Henkel⸗Gies/ Pa⸗ chaly⸗Zander:0, 614. Frauendoppel: Bartels⸗Hammann/ Timme; Schumann 62, :1. Käppel⸗Roſenthal/ Volkmer⸗Koſchel 611, 611. Ulla Roſenom erfolgreiche Verteidigerin Die zweite Entſcheidung in den Kriegsmeiſterſchaf⸗ ten der ane ele in Braunſchweig fiel im Fraueneinzel. Die Verteidigerin des Titels, Ulla Roſenow, fand in dieſem Berliner Schlußſpiel bei Margarete Käppel hartnäckigen Wee bevor ihre Gegnerin 621,:3,:4 geſchlagen war. Die neue Meiſterin fand ſich 5 den gegebenen Verhältniſſen am beſten ab und profitierte auch von ihrer größeren Sicherheit. In der Vorſchlußrunde hatte ſte die ſtarke Wienerin Hilde Doleſchell, dieſe vielſeitige Könnerin, nach Kampf mit 654 36:0 ausgeſchaltet. während Margarete Käppel Frl. Thiemen(Hannover) 623,:6 bezwungen hatte. Henkel⸗Gies Meiſter im Doppel Hatte Henkel ſeinen Titel im Einzel abgeben müſ⸗ ſen, ſo ſicherte er ſich dafür diesmal die Meiſterſchaft im Doppel. In der Vorſchlußrunde erwies ſich be⸗ reits die große Form des Doppels Henkel⸗Gies, als Gulez⸗Egert:2,:0 überrannt wurden. Auf der an⸗ deren Seite hatten ſich Koch⸗Buchholz, die Titelver⸗ teidiger erſt nach:6,:3,:3 über Benedek⸗Richter in die Entſcheidung geſpielt. Das Schlußſpiel war dann auch eine recht einſeitige Angelegenheit für Henkel⸗Gies. Vereinbarungsgemäß wurde nur auf zwei Gewinnſätze geſpielt und das kam beſonders Henkel zuſtatten. Auf der gegneriſchen Seite war Buchholz etwas ſchwach und das nutzte Henkel⸗Gies zu einem klaren:3,:4⸗Sieg aus. Damit war das Programm des Sonntags beendet. Ftalien ſiegte im Länderkampf Am Sonntag wurde der Leichtathletik⸗Länder⸗ kampf zwiſchen Italien und Ungarn beendet. Die Italiener konnten ihre ſchon am Vortage eroberte Führung behaupten und ſiegten ſchließlich mit 93:83 Punkten. Bei nicht ſehr guten äußeren Bedingungen waren die Leiſtungen am zweiten Tage dennoch zu⸗ friedenſtellend. Die Ergebniſſe: 200 Meter: Mariani(Italien) 216; 2. Monti(3) 21,9; 3. Gyenes(Ungarn) 21,9; 4. Cſany(U) 22,2 Sek.— 400 Meter: Lanz i(3) 48,3; 2. Ferraſutti(J) 49,2; 8. Goerkoi(u) 49,8; Polgar(u) disqul.— 1500 Meter: 1. „6; 2. Doraſcenzi(J):58,4; 3. Miklos Szabo(U):59, 4. Marlottam(J):05.— 10 000 Meter: ... Szilagyi(U) 30:46,8; 2. Seſaplar(u) 30:47,6; 3. Bevirqua 680 30:49; 4. Bianci(3) 32:33.— 110 Meter Hürden: 1. Fac echi n J) 14,5; 2. A. abo(U) 14,8: 3. Hidas(U) 14,9, 4. Gritti(J) 15,1 Sek.— 4 mal 400 Meter: 1. Italien(Donnini, Ferraſutti, Miſſoni, Lan i):14,4; 2. Ungarn(Gobi, Goerkoi, Deveny, Marſſi) 9 Dreiſprung: 1. Pel larini(J) 14,54 Meter; 2. Kapros(Ai) 14,0 Meter; 3. Dusnoki(U) 14,39 Meter; 4. Bantaglia 0 18,85 Meter.— Stabhochſprung: 1. Zſuffak(u) 4 Meter; 2. Romeo().907 3. Kovas(U) 3,90; 4. Conchi(3) 3,70 Meter.— Diskus: 1. Conſi⸗ lin(u) 50,36 Meter; 2. Kulitzi(u) 47,23 Meter; 8. Hor⸗ vath(Uu) 47,13 Meter; 4. Biancani(J) 46,50 Meter.— Speer: 1. Varſzegi(u) 64,94 Meter; 2. Mateucci(J) 63,15 Meter; 3. Cſany(u) 60,93 Meter; 4. Roſſi(J) 60,70 Meter. Hrfanty(U) TODES- ANZEIGE Am 25. Juli fiel im Osten in treuer Pflichterfüllung und vorbildlichem Finsatz für Führer, Volk und Vaterland mein geliebter herzensguter Gatte Willried Heep Leutnant in einem Artillerie- Regt. Mannheim(Landtellstr.). den 11% August 1941 In tiefer Trauer: Anneliese Heep geb. Arnold Familie Theodor Heep Kaub a. Rhein Familie Hren. Arnold Mannheim-Neckarau und Verwandte 5 Sts189 Wieder steht Mannheim an den- Gräbern un- schuldiger Opfer eines heimtückischen feindlichen Ueberfalles. 19 Männer und Frauen wurden jäh aus unserer Mitte und dem Kreis ihres Wirkens gerissen. Ihr einziges Verbrechen war, einem Volke an- zugehören, das in unerschütterlichem Glauben und Vertrauen an den Führer und seine Sendung den Weg zur Freiheit und Sicherung seiner Zukunft beschritt. Es mußten ihr Leben geben: Beyer, Hans Breitner, Otto Buhl, Artur Denzel, Anton Cebhart, Josel Hammel, Wilhelm He., Adoll Heid, Ialob Kipper, Wilhelm Körbitz, Brunnhild Kralt, MiLolaus Krämer, Kurt Rall, Nudoll Sdhmiĩtt, Friedrich Schmitt, Johanna Schnitzer, Cotthilf Schönit, Erwin Uhl, Franz Werlein, Johann Großdeutschland! Sie starben für Die Angehörigen der Toten wissen, daß alle Mannheimer bei ihnen sind in herzlicher Anteil nahme und tiefem Mitgefühl. Sie sollen aber auch Wissen, daß es für uns alle eine Frage der Ehre ist, sie heute und in Zukunft mit ihren Sorgen nicht allein zu lassen. Das Opfer, das sie Deutsch- land brachten, wird nie vergessen. Der Kreisleiter des Kreises Mannheim Bereichsleiter der NSDAP Freunden gersohn. Ludvig Teudhier in Erholung in Donaueschingen. TOD ES-ANZEIGE Mann. unser lieber V Schwager und Onkel ten verschieden ist. Mannheim(Garnisonstraße 16). den 11. In tiefem Schmerz: Frau Lina Feuchter geb. Glasbrenner Maria Feuchter Friedrich Feuchter. z. Z. im Felde und Bräutigam Rudolf Hoffmann, z. mund Bekannten die traurige Nachricht, daß am August mein herzensguter Bruder. ater. Schwie- im Alter von 55 Jahren 9 Mona- August 1941. arbeiters und Sportkameraden Obervostinspektor zu beachtlichen Leistungen gebracht. ehrendes Gedenken ist ihm sicher. Z. im Felde. Die Feuerbestattung findet am Dienstag. Offene Stellen 15.00 Uhr statt. dem 12. Aug ust 1941. um Sts183 NACHRUF Wir beklagen den schmerzlichen Verlust unseres lieben Mit- Eduard Crumer Als Gründer des Vereins hat er diesen durch tatkräftige Führung Seine Kameradschaft und sein Einsatz sollen uns jederzeit Vorbild und Ansporn sein. Ein Post-Sportgemeinschaft Mannheim e. V. Bekanntmachung Bekämpfg. des Maiszünslers betr. Auf Grund der ortspolizeilichen Vorſchrift des Herrn Polizeipräſi⸗ denten vom 4. Juli 1936 für die Stadt Mannheim nebſt Vororten haben die Erzeuger von Körner⸗ mais die Maispflanzen nach der Blüte zu entfahnen. Die Entfahnung hat bis zum 25. Anguſt 1941 zu erfolgen. Die Entfernung des anfallenden Materials vom Felde hat derart zu erfolgen, daß der Maiszünsler und ſeine verſchiedenen Entwick⸗ lungsſtadien auch reſtlos vernichtet werden. Erzeuger von Körnermais, die dieſer Anordnung zuwiderhandeln, machen ſich gemäߧ 145 des Pol.⸗ Str.⸗Geſ.⸗Buches ſtrafbar; außer⸗ dem werden die unterlaſſenen Be⸗ kämpfungsmaßnahmen auf Koſten der Säumigen durchgeführt. stelle SSW/Iggenhefte Männer 0. Wachdienst. Bewachung u. Kontrolldienst Hermann Querengässer 1 8 finden in der est 8 heimer Zeitung“ weſte Verbreitung Mannheim, den 6. Wuguſt 1941. Der Oberbürgermeiſter „Neuen Hann- — Ortspolizeibehörde eptl. halbtags, für Werkſtatt od. Heim⸗ arbeit, ſucht Fr. Berlinghof Herren⸗ u. Dam. Schneiderei, S 2, 15 Fernſprech. 284 09 daulenane ſofort geſucht. Meßplatz 4. Ln Tuchteninner gut erhalten. 3u geſuch Angeb. u. an die Geſch M. del M.10 Sutmacber meister Anruf 277 25 Abel 100 Jahre E 7, 14 149 Fetnruf 266 88 Schneider f f . Hlllthäre Gurke nus- 2 U schneiderinnen die weder anlaufen noch weich werden. 5 geſtaltung vom 10. Bl 138, S. 1 „ 1 1 Hutmacher Zeichen u. orFPER. BRIEFE Verwechslungen vermieden werden Die Geschäftsstelle der Neuen Hum. Ztg. Anterſagen, Nummer dena an beachten. damm unliebsame erzielen Sie durch meinen Sewürz⸗ eſſig. Er gibt einen würzigen, pikanten Seſchmack und braucht vorher uicht gekocht zu werden. 218 Liter 45 Pfennig. unchen-Uogene 75.16 1 Ortspolizeiliche Vorſchrift über die Aenderung der Bau⸗ ordnung für die Stadt Mannheim Gemäߧ§ 23 und§ 109 Abf. 2 Ziff. LBO ſowie der BO 116 PStrGB.§ 2 22 und 23 über die Bau Bauordnung für heim nach Zuſatz: Anlagen der in neten Art kön: uterſagt lagen hand kana hina 2 Beſt im mmung werden betr A 2 anlagen * Betriebserweite e) die Wiedereröff . Betriebe, ſofern ſie lichen 5 VBeränderun tehenden Aula den Vollziehbar, Mannheim, den 15. Juli 1941. Der Landeskommiſſär. Mann den 7. 1941. 9 S Sud u, Au. E la, Auma, Dafuͤr ſind die Lumpen zu ſchade, um in den Badeofen zu wandern! Erſtens gibt es ein ſchlechtes Feuer mit viel Qualm, und zweitens iſt es eine tegeltechte Vergeudung, dieſen„Rohſtoff“ in Btand zu ſtecken. Denn wertpoll war er von jeher. Fruͤhet wurde aus Lumpen hauptſaͤchlich Papiet gemacht. Zur Zeit Friedrichs des Großen fuͤhrten Preußen und Hannover erbitterte Zollkriege um dieſen Rohſtoff fuͤ 15 0% der 3 nden Lumpen fuͤr ihte Zwecke. D die Papiermuͤhlen. Heute bekommt die Papierinduſtrie nur Davon wird Dachpappe fuͤr Haͤuſer, Baracken und Ställe hergeſtellt und Papier von beſonderem Wert. Das hauchduͤnne feine Zigatettenpapiet, der braune Tauſendmarkſchein, das Saudiplom und andere Dokumente werden aus jenen Lumpen hergeſtellt, die in manchen Haͤuſern und Bauernhöfen am Badetag noch heute achtlos ver⸗ tan werden. Denken Sie daran! Alles kann verwandt werden. Nichts geht derloten. Sebt darum alle Stoffreſte und Alttertilien in die Reichs Spinnſtoff⸗ Sammlung dom 28. Juli bis 23. Auguſt 194112 10 2 7