))%%%%%%%ſ ᷣ⁵(mm ⁵ 8 — 5 4 5 — 15 19 1 * 9 Geb zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Ab Erſcheint wöchentl. mal. Bezugspreise: Frei Haus monatli 1,70 M. n. 30 P Trägerl., in un. Geſchäftsſt. 1.70., dch. d. Poſt 2,00 M. einſchl. Poſtbe. 5 u: 2 holſt. Waldhofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwet · zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Neciſcherſtr. 1, FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen Mannheimer Neues Tageblatt Jeitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millitmeterzetle 12 Pig., 9mm breite Teztmillimeter⸗ zeile 68 Pfg. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemels gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12 Bei gwangs vergleichen od Konkurſen wird feinerlei Nachlaß deſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Eier 0 Pig Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an gewährt. Gerichtsſtand Mannheim. Monlag. 25. Auduf 1941 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 178 90 Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 152. Jahrgang— nummer 232 Churchill über die Aklantik⸗Konferer Lobende Caßausbrüche gegen den Führer und ſeine europülſche Ordnungsidee „Vor allem ſumbolijchen Charakter. Hat der britiſche Premier zu dem„geſchichtlichen Ereignis nicht mehr zu ſagen? Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 25. Auguſt. Nachdem vor einigen Tagen Rooſevelt der Preſſe und dem Kongreß Erklärungen zu der Atlantik⸗ Deklaration gegeben hatte, die noch nichtsſagender waren als dieſe ſelbſt, folgte ſeinem Beiſpiel jetzt der britiſche Premierminiſter, als er am Sonntag⸗ abend eine halbe Stunde vor dem Mikrophon ver⸗ brachte. Churchill ſprach mit einer ſehr belegten Stimme. Offenbar hat ihn alſo die Marinemütze, die er bei dem Treffen auf dem Atlantik trug, nicht vor dem Seeklima ſchützen können! Man hat ſich daran gewöhnen müſſen, daß, je weiter der Krieg fortſchreitet, Churchills Reden umſo radikaler auf Inhalt verzichten und daß ſie auch jene äußere Form vermiſſen laſſen, deren Beobachtung für einen Engländer von Familie Bedürfnis geweſen wä re. Churchill erwähnte, daß die Atlautikkonferenz ſo ſtreug vertraulich war, daß viel Konkretes über die bereits bekannte Erklärung hinaus ſchlechterdings nicht mitgeteilt werden dürfe. Damit mußte ſich eine recht neugierige Welt zu⸗ friedengeben und mußte ſtatt deſſen dem Ausbruch perſönlicher Gefühle lauſchen. 8 Churchill begann jovial im Stile eines Konferen⸗ ciers:„Sie wollen gewiß alle etwas von meiner Reiſe über den Ozean hören. Wo die Konferenz ſtattgefunden hat, iſt noch Geheimnis, aber ich be⸗ gehe wohl keine Indiskretion, wenn ich ſage, daß ſte irgendwo auf dem Atlantik ſtattfand in einer landumgebenen Bucht.“ g Die Konfrenz. ſo bemerkt er daun ſehr auſ⸗ ſchlußreich, habe vor allem„ſymboliſchen Charak⸗ ter“ gehabt. Alſo, ſo muß man ſich fragen, ging am Ende der In⸗ halt der Konferenz im weſentlichen vielleicht doch nicht über jenes Plagiat Verſaillex Geiſtes hinaus? Und vielleicht ſind Churchill und Rooſevelt nur des⸗ halb ſo diskret, weil in der Tat nicht viel mehr zu berichten bleibt! Doch zurück zur Symbolik! Die Konferenz ſollte die Gemeinſamkeit der Intereſſen der engliſchſpre⸗ chenden Welt ſymboliſieren. Sie wollte die„guten Mächte“ gegen die„böſen Mächte“ auf den Weg bringen, ſie ſollte die Menſchheit wieder„auf die Straße der Gerechtigkeit“ zurückführen. Schon bei dieſem Satz hat der Premierminiſter die Poſe des jovialen Konfereneiers abgelegt und vor dem Mikrophon erſchien der Oberlehrer Winſtpn Churchill, der das europäiſche Klaſſenzimmer betritt, um die böſen Schüler zu beſtrafen und die guten zu loben. Es läßt ſich ohne viele Fragen vorſtellen, daß Deutſchland bei der Verteilung der Zenſuren ſehr ſchlecht fuhr. „Gauz Europa iſt von den Nazis zertrampelt worden, die Angriffswaffen beſitzen, welche die Welt noch nicht geſehen hat“, und ſo kommt es denn, daß„Europa unter den Fü⸗ ßen dieſes Ungeheuers ſtöhnt“. Da ſind aber auch noch Rumänien, Bulgarien und die Slowakei. Sie haben ſich„eine ſchändliche Atempauſe“ erkauft, doch „müſſen ſie früher oder ſpäter doch dran glauben“. Aber Europa hat auch noch gute Schüler, die dem Lehrer Freude machen, ſo die Polen, die Tſchechen, die Norweger, die Holländer die Griechen, die„Ju⸗ goſlawen“, die Franzoſen(die natürlich nur nach außen hin hinter Pétain, in Wirklichkeit aber hinter Churchill ſtehen), die Belgier— ſie alle erhielten gute Zenſuren, Troſt, Lob und die Ausſicht auf Ver⸗ ſetzung, wenn der Krieg erſt einmal zu Ende iſt. Und da iſt dann vor allem die Sowjetunion, die ſeit einigen Wochen durch ihren Fleiß zu ſeinem Lieblingsſchüler avaniert iſt. f Dann verließ der Oberlehrer Winſton Churchill für einen Augenblick das Klaſſenzimmer„Eu ropa“, um ſich zu dem gleichen Zweck in ein anderes zu be⸗ geben, an deſſen Tür„Oſtaſien“ ſteht. Dort be⸗ kamen die Japaner ihr Teil: Sie haben eine „armſelige Kopie nach naziſtiſchem und faſchiſtiſchem Vorbild gemacht und ſind in China eingefallen, um dort Zerſtörung und Korruption hineinzutragen“. Dann haben ſie Indochina„eingeſteckt“ und bedro⸗ hen nun Thailand und die Philippinen. Aber— Churchill hebt den Stock— dieſe Bedrohung wird geſtoppt werden. „Die USA tun alles zur friedlichen Beilegung des Konflikts. Sollte das aber nicht möglich ſein, daun werden wir uns ohne Zögern auf ihre Seite ſtellen“. Scherz beiſeite: In dieſen Sätzen liegt das ein⸗ zige, was ſich an Inhalt aus der Rede Churchills feſtſtellen läßt. Denn ſie laſſen wichtige Schlüſſe zu: Eyſtens daß das Schwergewicht der Verhandlungen mit Tokio bei den Amerikanern liegt und zweitens, daß England den USA die Initiative zur Eröffnung der Feindſeligkeiten überläßt.. Der Oberlehrer Winſton Churchill eilt wieder zurück in die Klaſſe Europa zu ſeinen Sorgenkindern. Ihnen gegenüber kommt er nochmals auf die Atlan⸗ tikerklärung zu ſprechen, die Churchill als die„Atlan⸗ tik⸗Charter“ bezeichnet, und erläuterte ſie ſeinen Schülern dahingehend, daß ſie kein fertiges Pro⸗ gramm darſtelle, ſondern nur eine einfache Jormu⸗ lierung für die„Unterdrückten“, als Wegweiſer an einer Straße, die„ſchmerzlichſein wird und lang ſein mag“. Die Alliierten hätten aus dem letzten Krieg gelernt. Sie glauben heute nicht mehr, daß es keinen Krieg mehr gebe, aber ſtie würden alles tun, einem neuen Krieg ſo gut wie möglich vorzu⸗ beugen. Gemeint iſt hier die Abrüſtung der„ſchlech⸗ ten“ und die Rüſtung der„guten“ Nationen. Churchill bemühte ſich dann, eine Karikatur von der europäiſchen Neuordnung, wie ſie Deutſchland plant, zu liefern. Ein„Herrenvolk“ werde die Macht bekommen und der Inhalt Europas werde dann nur aus preußiſchem Paradeſchritt, poli⸗ tiſcher Polizei und Konzentrationslagern beſtehen. Und nun wird Churchill immer erregter: Hitler habe leider Waffen, und ſo würden die be⸗ ſiegten Völker noch ſchweres durchzumachen ha⸗ ben, doch er, Churchill, und Rooſevelt, hätten ſich zur„Zerſtörung des Nazismus“ verpflichtet und ieſe Verpflichtung, ſo verſprach er voreilig, werde eingelöſt werden. Churchill ſchloß mit einer lyriſchen Schilderung des Gottesdienſtes auf der„Prince of Wales“. Als dort die alte Soldatenhymne„Onward chriſtian ſol⸗ diers“ geſungen worden ſei, habe er mitten unter den britiſchen und amerikaniſchen Matroſen gefühlt, daß hier die einzige Hoffnung liege,„die Welt vor der Erniedrigung zu retten“.. War es vielleicht, ſo möchten wir indiskret fra⸗ gen, gergde der Gottesdienſt geweſen, in deſſen Atmo⸗ ſphäre Churchill der Gedanke kam, an Stalin einen Brief zu ſchreiben und ihm eine Konferenz vorzu⸗ ſchlagen, um gemeinſam mit dem bolſchewiſtiſchen Partner weitere Schritte zur Rettung des europäi⸗ ſchen Chriſtentums zu überlegen? Wheeler entlarvt Churchill Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 25. Auguſt. Senator Wheeler, der Führer der gegen Rooſe⸗ velt eingeſtellten Kreiſe der amerikaniſchen Oeffent⸗ lichkeit, äußerte ſich als einer der erſten zu der Chur⸗ chillrede. Er erklärte:„Die Rundfunkanſprache des britiſchen Premierminiſters hatte nur den einen Zweck, den Vereinigten Staaten Furcht zu machen, indem er uns erklärte, daß Deutſch⸗ land uns umbringen würde, falls wir nicht in den Krieg eintreten. Amerika braucht aber keine Hilfe, weder von England noch von irgendeiner anderen Seite. Wir ſind in der Lage, uns um unſere eige⸗ nen Dinge ſelbſt zu kümmern.“ Halifax in London EP. Stockholm, 24. Auguſt. Ein neuer Abſchnitt iſt in den umfangreichen eng⸗ liſch⸗nordamerikaniſchen Verhandlungen mit der Ankunft von Lord Halifax in England eingetreten. Während ſeines Aufenthaltes in England wird er an den Sitzungen des engliſchen Kriegs⸗ kabinetts teilnehmen, deſſen Mitglied er noch iſt. Auch Beaverbrook in London Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 25. Auguſt. Der britiſche Verſoxrgungsminiſter Lord Beaver⸗ hrobt iſt nach ſeinem Beſuch in Waſhington heute morgen mit dem Flugzeug in England eingetroffen, alſo nicht ſofort, wie man urſprünglich annahm, nach Moskau weitergeflogen. Altimatum an den Fran? London und Moskau oͤrohen unverblümt mit der Beſetzung Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 25. Auguſt. Nach amerikaniſchen Berichten aus Ankara haben die dortigen maßgeblichen diplomatiſchen Kreiſe faſt alle Hoffnung auf eine friedliche Beilegung des Kon⸗ flikts zwiſchen Eugland und der Sowietunion auf der einen und dem Iran auf der anderen Seite auf⸗ gegeben. In einem Bericht des Neunorker Kurzwel⸗ leuſenders wird erklärt, der Ton der engliſchen und der ſowjetiſchen Antwort auf die letzte Note des Jran ſei außerordentlich eneraiſch und dürfte die Form eines Ultimatums haben. Der Vertreter des Neuyorker Kurzwellenſenders weiſt darauf hin, daß der Ton der Sowietnote im tanzen noch energiſcher geweſen ſei als der Eng⸗ ands. Die Autwort des Iran habe in eungliſchen und ſowjetiſchen Kreiſen außerordentlich verſtimmt. Die Eugländer würden unumehr ſehr bald zu militäri⸗ ſchen Handlungen übergehen, falls die Regierung des Iran nicht noch in zwölfter Stunde ſich dem Druck der beiden Mächte unterwerfe. Franiſcher Botſchafter bei Saratoglu EP. Ankara, 25. Auguſt. Der iraniſche Botſchafter in Ankara, Bagher Kazemi, hatte eine neue längere Beſprechung mit dem türkiſchen Außenminiſter Sargcoglu. Die Unter⸗ redung galt, wie man aus Kreiſen der Regierung er⸗ fährt, der fortſchreitenden Zuſpitzung der Lage im Iran im Zuſammenhang mit den neuen britiſch⸗ ſowjetiſchen Drohungen. Zum britiſch⸗ſowjetiſchen Druck auf Iran nimmt die größte türkiſche Zeitung„Cumhuriyet“ erneut Stellung. Anknüpfend an die füngſt gehaltene Rede des Schahs vor den Kadetten betont die Zeitung, am Verteidigungswillen Jraus könne kein Zwei⸗ fel beſtehen. Darüber hinaus ſtellt die Zeitung feſt, die Haltung Jraus ſei ſo einwandfrei neutral, daß kein Angriff gegen Jrau. unter welchem Vorwand immer er geführt werde, zu rechtfer⸗ tigen ſei. Das türkiſche Volk, ſo ſtellt die Zei⸗ tung abſchließend feſt, ſei mit ganzer Seele auf der Seite Jraußs und hoffe, daß der iraniſche Staat die ihm drohenden Gefahren bald glücklich überwinden werde. Afghaniſtan entſchloſſen zu kämpfen EP. Kabul, 25. Aunguſt. Zahir Schah, der König von Afghaniſtan, erklärte in einer Rede anläßlich des Jahrestages der natio⸗ nalen Unabhängigkeit. Afghaniſtan werde niemals die Beherrſchung durch andere Mächte dulden und ſei eutſchloſſen, ſeine Unabhängigkeit und ſeine nationalen Inter⸗ eſſen zu wahren. Der König wies weiter darauf hin, daß ſein Land die herzlichſten Beziehungen mit allen Nachbarn un⸗ terhalte. Mit einem und die Freiheitsliebe der Afghaner erklärte Zahir Schah abſchließend, daß ſeine Landsleute, wenn es notwendig ſein ſollte, bereit ſeien, Opfer zu bringen. um ihre Unabhängigkeit aufrechtzuerhalten. Der große Erfolg unſerer-Voote Planmäßiger Fortgang der Operationen im Oſten (Funkmeldung der NM.) Aus dem Führerhauptquartier, 25. Ang. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Operationen im Oſten ſind überall in gutem Fortſchreiten. Wie bereits durch Sondermeldung bekannt⸗ gegeben, vernichteten Unterſeeboote und in über⸗ ſeeiſchen Gewäſſern operierende Kriegsſchiffe 25 feindliche Handelsſchiffe mit zu⸗ ſa m men 148 200 BRT. Hiervon haben die Unterſeeboote allein in mehrtägiger Verfol⸗ gung und nach hartem Kampf aus einem von England nach Gibraltar beſtimmten Geleitzug 21 Handelsſchiffe mit 122 000 BR herausgeſchoſſen. Außerdem verſenkten ſie im Kampf gegen ſtärkſte Sicherungsſtreitkräfte einen Zerſtörer der „Afridi“⸗Klaſſe, eine Korvette und einen Be⸗ wacher. Im Kampf gegen England belegte die Luft⸗ waffe am Tage den Hafen Great Narmouth mit Bomben ſchweren Kalibers. Während der Nacht richteten ſich Luftangriffe gegen Hafenanlagen an der britiſchen Oſtküſte ſowie gegen mehrere Flugplätze auf der Inſel. Brbeſten bete ſchoſſen vor der niederländiſchen Küſte einen britiſchen Bomber ab. Eine geringe Zahl britiſcher Flug⸗ zeuge warf in der letzten Nacht an einigen Orten Weſtdeutſchlands Spreng⸗ und Brand⸗ bomben. Die Schäden ſind unerheblich. Nacht⸗ jäger ſchoſſen drei der angreifenden Bomber ab. Wackere Arbeit der Luftwaffe E Berlin, 25. Auguſt. Mit vernichtender Wirkung griffen deutſche Kampfflugzeuge im Frontabſchnitt nördlich Smolenſk feindliche Feldbefeſtigungen und Flakſtellungen an. Der Bombenangriff ſtieß am 24. Auguſt auch in motoriſterte Kolonnen und Marſchformationen der Sowjets hinein, wobei ſtarke Truppenkonzentratio⸗ nen des Feindes zerſchlagen wurden. Nachdem die Kampfflugzeuge ſich ihrer Bomben entledigt hatten, griffen ſie den Feind mit Bordwaffen an und fügten ihm weitere ſchwere Verluſte zu. Hinweis auf die Tapferkeit Der Aral, das Schwarze Meer und der Kaulaſus Eine wehrgeographiſche Betrachtung Von Generalmajor Dr. h. c. von Abereron Das 2600 Kilometer lange Ural⸗Gebirge fällt nach Weſten allmählich ab. Nach der aſiatiſchen Seite gehen unermeßliche Tannenwälder auf ſteilen Ab⸗ hängen in die Steppenlandſchaften Sibiriens über. Wenn auch im nördlichen Ural einige Kuppen faſt 2000 Meter erreichen, ſo kann man das einförmige Kettenge ge doch nicht als ein Naturhindernis im wehrgeographiſchen Sinne anſehen. Der niedrigere, mittlere Ural reicht von 60 Grad nördl her Breite bis zum Quellgebiet der Ufa. Der ſüdliche Ural, der nur in loſem Zuſammenhange mit dem mittleren Hauptteil des Gebirges ſteht, verliert ſich ſüdwärts in zahlreiche kleinere Ketten. In ihm entſpringt der Ural⸗Fluß, der nach Durchquerung der Kirgiſenſteppe im Kaſpiſchen Meer endet. Zwei ſtrategiſch wichtige Eiſenbahnen überſchrei⸗ ten den Ural, die von Leningrad und Moskau über Perm nach Swerdlowſk(Jekatarinenhurg) und die von Moskau über Samara nach Tſcheljabinſk. Beide führen weiter nach Sibirien. Der Ural hat wehrwirtſchaftlich eine überragende Bedeutung. Die Vorräte an Eiſenerzen werden auf eine Milliarde Tonnen ge⸗ ſchätzt. Die größten Vorkommen an Stein⸗ und Braunkohlen ſind am Oſtrand. Die Stadt Magni⸗ togorſk am Uralfluß iſt als Hauptſitz der Schwer⸗ induſtrie amerikaniſch gewachſen. Ein weiteres großes Induſtrierevier entſteht im mittleren Ural. Namhaft ſind die Vorkommen an Wolfram, An⸗ timon, Manganerz, Blei und Nickel. Wolfram iſt das ungemein widerſtandsfähige Metall mit dem ſehr hohen Schmelzwert bei 3400 Grad und ſehr hoher Zugfeſtigkeit. Die Legierung mit flüſſigem Stahl nennt man Wolframſtahl. Mangan iſt das beſonders harte Legierungsmetall, das dem Stahl für die Er⸗ höhung der Widerſtandsfähigkeit zugeſetzt wird. Die Hauptſtadt des Uralgebietes iſt der fünffache Eiſenbahnknotenpunkt Swerdlowſk, wo der Zar Nikolaus II. mit ſeiner Familie ermordet wurde und wohin Stalin mit der Regierung fliehen will, wenn er ſich in Moskau und Gorkij nicht halten kann. Das Schwarze Meer: Eigentlich iſt dem Schwarzen Meer von der Natur die Aufgabe zugefallen, die anwohnenden Völkerſchaf⸗ ten Europas und Aſiens in engere Verbindung zu bringen. Das iſt aber in ausreichendem Maße kaum geſchehen, weil ſich die geſchichtlichen Begebenheiten hindernd in den Weg ſtellten. Ein geeintes Europa würde dem Schwarzen Meer eine weit höhere Be⸗ deutung verſchaffen. Die Halbinſel Krim ſcheidet die beiden nördlichen Golfe, in die der Don, Dnujepr, Bug und Dnyjeſtr einmünden. Die Krim iſt durch die vier Kilometer breite Landenge Perekop mit dem Feſtland verbun⸗ den. Die nur—5 Meter tiefe Waſſerſtraße von Kertſch führt zum flachen Aſowſchen Meer. Seine wirtſchaftliche Bedeutung beruht auf ſeinem großen Fiſchreichtum. An der ſteilen Südküſte der Krim iſt der große Handels⸗ und Kriegshafen Sebaſtopol angelegt. In dem weſtlichen Golf liegt der Haupthandels⸗ hafen Odeſſa, der einzige, der für große Handels⸗ ſchiffe zugänglich iſt. Nicolajew am Bug und Cher⸗ ſon am Dujepr ſind mehr Flußhäfen. Odeſſa hat magnetiſch den ganzen Handel an ſich gezogen, der am Dujepr entlang zur Oſtſee ging. Die Haupt⸗ zwiſchenſtation dieſes Handels war Kiew. Der wichtigſte Uebergang über den tief eingeſchnfttenen Dujepr iſt bei Krementſchug. Wenn erſt einmal die Ukraine, planmäßig geleitet, ihre großen Ueber⸗ ſchüſſe einem geeinten Europa zugänglich macht, dann wird ſich Odeſſa, durch die Bolſchewiſten her⸗ Untergewirtſchaftet. zu einem der bedeutendſten Han⸗ delsplätze des europäiſchen Südoſtens entwickeln. Oeſtlich der Straße von Kertſch, nach der Mün⸗ dung des Kuban, ſetzt der Kaukaſus an. Nach etwa 100 Kilometer iſt an einer aroßen Bucht des Schwar⸗ zen Meeres ein vortrefflicher Hafen mit Bahnan⸗ ſchluß entſtanden. Ein Leuchtturm kündet Noworof⸗ ſijſk im Nordkaukaſusgebiet an. Es iſt einer der bedeutendſten Ausfuhrhäfen der Sowjetunion für Erdöl und Getreide. Nach der Hafenſtadt und Bahnſtation Poti erſcheint Batum, der wichtigſte Hafen der kaukaſiſchen Schwarzen⸗Meer⸗Küſte. Die Ruſſen haben dieſen Endpunkt der Transkaukaſiſchen Bahn ſtark befeſtigt, weil hier die Erdölleitung Baku Batum endet. Ba⸗ tum liegt unweit der türkiſchen Grenze. Es erübrigt ſich, auch nur ein Wort mehr über die Bedeutung Batums zu ſagen. Der Kaukaſus: Dieſes aſiatiſche Hochgebirge, der Grenzwall zwiſchen dem Schwarzen und Kaſpiſchen Meer, be⸗ deckt um die Hälfte weniger Fläche als die Alpen, erreicht aber mit dem Elbrus 5630 Meter. Die Breite wechſelt zwiſchen 100 bis 225 Km. Der zentrale Kaukaſus vom Elbrus bis zum Kasbeck iſt eine faſt lückenloſe Bergmauer von 3000 Meter Paßhöhe und 200 Km. Länge. Nach dem Südoſten werden die Päſſe niedriger und been area häufiger. Ein 1200 Meter hoher Paß mit Bahn ver⸗ bindet Kutais im Weſten und die Hafenſtadt Poti mit Tiflis an der wilden Kura, die ſüdlich in das Kaſpiſche Meer mündet. Tiflis iſt die Hauptſtadt Trauskaukaſiens. In der Nähe iſt Stalin geboren. Transkaukaſien iſt die Bundesſowjetrepublif zwi⸗ ſchen dem Südfluß des Kaukaſus und den nördlichen Randgebirgen des armeniſchen Hochlandes. Georgien nimmt die Weſthälfte Transkaukaſiens ein. Baku iſt das Zentrum der ruſſiſchen Oelinduſtrie. Dieſe Großſtadt hat über eine halbe Million Ein⸗ wohner. 12 Kilometer öſtlich ſtarrt ein Wald von Bohrtürmen gen Himmel. Hier arbeiten Zehntau⸗ ſende von Perſern. Die Förderung ſoll 10 Millionen Tonnen erreicht haben. Die Bevölkerung Transkaukaſiens beſteht vor⸗ wiegend aus Georgiern, Armeniern und Tartaren. Ruſſen wohnen nur in geringer Zahl in den Städten, beſonders in Baku. Am Nordrand des weſtlichen Kaukaſus ſind weite Gebiete nach Abwanderung der Tſcherkeſſen nach Kleinaſien unbeſiedelt geblieben. Transkaukaſien hat keinen inneren Zuſammenhang mit der Sowjetunion. Die Loge unſerer Bepliner Schriftleitung — Berlin, 3. Auguſt. Die neuen ruhmreichen Ereigniſſe im Atlantik ſprechen eine Sprache, die von keinem mißverſtanden werden kann. In wenigen Tagen haben ÜU⸗Boote und deutſche Kriegsſchiffe einen Schiffs vaum vernichtet, der der Höchſtbauleiſtung Der britiſchen Werften von ſechs Wochen entſpricht. Die deutſche U⸗Bootwaffe iſt nicht untätig, wie London voreilig gehofft hatte. Nur ſtrategiſche Gründe kön⸗ nen vorliegen, wenn die Weltöffentlichkeit einmal einige Zeit etwas weniger von den deutſchen U⸗Boot⸗ erfolgen hört. Der ſchwere Schlag, der auf dem At⸗ lantik niederging, wird den Engländern zum Be⸗ wußtſein bringen: Die deutſche U⸗Bootwaffe lebt und bleibt wachſam, und wann und wo ſie zuſchlägt, beſtimmt ſie allein. Auch die deutſche U⸗Bootwaffe behält das Geſetz des Handelns feſt in der Hand. * Drahtbericht Inder Ukraine gehen jetzt die letzten Dnjepr⸗ Brückenköpfe in deutſchen Beſitz über. Nördlich von Kiew erweitert ſich die Einbuchtung in die feindlichen Linien ſortlauſend. Im Norden aber bereiten ſich kommende große Ereigniſſe vor, denn der letzte Heeresbericht ſpricht wohlbewußt von dem konzen⸗ triſchen Angriff auf Reval. Die Zange iſt hier wieder einmal geſchloſſen. Die Kämpfe öſtlich vom Peipusſee und weſtlich vom Ladogaſee ſind bereits die Kämpfe im äußeren Wend von Leningrad. Ueber die Hilfslieferungen für ie So⸗ wietunion iſt zwiſchen London und Waſhington keine Einigung zu erzielen. Die Londoner Preſſe ſieht die Lage in der Sowjetunion ſeit einigen Ta⸗ gen äußerſt ſchwarz. Uebereinſtimmend ſchreiben die Londoner Blätter, daß nach einer Beſiegung der So⸗ wietunton England mit dem Anſturm der Deutſchen rechnen müſſe und deshalb wäre das Kriegsmaterial aus 118A in viel höherem Maße als bisher zu ver⸗ pollſtändigen. Der„Mancheſter Guardian“ ſchreibt am Samstag, die Sowfetunion kann nur noch durch England ſiegen und die„Times“ meint am gleichen Tage, Amerika müſſe alles verfügbare Kriegsmate⸗ rial nach England bringen. Damit werde dem So⸗ wietreich am beſten geholfen. 8 England findet ſich ſcheinbar mit dem Endſchickſal der Sowjets ebenſo ſchnell ab, wie es das mit dem Untergang Norwegens, Frankreichs, Polens, Jugo⸗ lawiens und Griechenlands getan hat. Auch die Sowfetunion hat die Ehre, für England unterzu⸗ gehen. So war es ſeit Jahrhunderten immer in der engliſchen Geſchichte. Die türkiſchen Zeitungen bringen Mel⸗ hungen, wonach in allen weſtlich won Moskau gele⸗ genen ſowjetiſchen Städten die Bildung von Forma⸗ tionen der Zivilbevölkerung angeordnet wurde, die die aktiven Truppen unterſtützen ſollen. In Kiew und Odeſſa, ſo meldet die Zeitung„Kurun“, ſind be⸗ ſondere Brandabteilungen gebildet worden, die aus Frauen und iKndern beſtehen, während die männliche Bewölkerung tunlichſt abtransportiert wurde. In Odeſſa ſei aber kein Abtransport mehr möglich, da die Deutſchen die ſämtlichen Auswege auch zur See mit ihrer Luftwaffe blockiert haben. An der türki⸗ ſchen Küüſte des Schwarzen Meeres treiben ſeit Tagen unaufhörlich große Mengen Schiffstrümmer an Land. In Samſum liegen die Trümmer von Kriegs⸗ ſchifſen, gvie man deutlich erkennen könne. Die tür⸗ kiſchen Küſten des Schwarzen Meeres ſind ſeit Frei⸗ tag als Sperrzone erklärt worden. * In den Neuyorker Zeitungen wird neben den im Sperrdruck veröffentlichten deutſchen Heeres⸗ Berichten allgemein auf die Tatſache hingewieſen. daß ſich die Front um Leningrad immer enger zieht. Der „Sun“ läßt ſich aus Washington melden, im Kongreß bilde der ſich immer deutlicher zeigende Zuſammen⸗ bruch der jetzigen Sowietfront und das bedenkliche „War dieſer Krieg notwendig?“ Reichsleiter Roſenberg über eine ſchickſalsentſcheidende Frage für das deulſche Volk und für ganz Europa (Funkmeldung der NM.) Bremen, 24. Auguſt. Den Abſchluß der vom 18. bis 24. Auguſt durch⸗ geführten Gauſchulungswoche bildete eine Großkund⸗ gebung mit Reichsleiter Alfred Roſenberg in der Bremer Kampfhahn. Reichsleiter Roſenberg ſetzte ſich in erſter Linie mit der Frage auseinander, ob dieſer Krieg notwendig geweſen ſei. Er bejahte dieſe Frage und führte dazu u. a. folgendes aus: „Wenn ein Volk in einen ſchweren Schickſalskampf gerät, in dem es um Sein oder Nichtſein geht, dann entſteht in Millionen Herzen die Frage: Iſt dieſer Krieg notwendig geweſen oder war er irgendawpie zu vermeiden? Dieſe Frage iſt entſcheidend, denn es iſt nicht gleichgültig, wie eine Nation dieſe Frage beantwortet. Denn wenn ſie die Tatſache des Kampfes auf eigene Fehler, auf eigene überſpannte Pläne, auf eigenen Ehrgeiz einzelner oder des Ganzen zurückſührt, dann wird ſie Jdieſen Kampf in anderer Form führen, als wenn ſie ſich innerlich ſagt, daß alle Mittel der Verſtändigung umſonſt waren. Als das nationalſozialiſtiſche Reiche Wirklichkeit geworden war, habe der Führer immer wieder ſeine Friedensliebe betont, und eine Verſtändigung über die zu löſenden Fragen geſucht, ſei aber immer wie⸗ der höhniſch zurückgewieſen worden. Syſtematiſch und bewußt habe man zur gleichen Zeit an der Ver⸗ nichtung der deutſchen Nation gearbeitet. Der Führer ſelbſt habe in Erkenntnis diefer Ge⸗ fahr über Deutſchland gewacht, und gerade in dieſen Wochen erleben wir, wie notwendig dieſe Wachſam⸗ keit geweſen iſt, wie bedroht Deutſchland und der ganze europäiſche Kontinent waren. Wenn nun die Herren über dem Atlantik die alten verlogenen Pa⸗ rolen von einſt wieder aufleben laſſen wollen, ſo weiß das deutſche Volk aus bitterer Erfahrung, was es davon zu halten hat. Als dieſer Krieg uns aufgezwungen wurde, hatten wir vor der Weltgeſchichte nur die eine Wahl: Entweder zu kämpfen oder kampflos zu Allen Fliegern fallen. Nicht wir ſind unerſättlich, ſondern ſie, die die halbe Welt beherrſchen und nun noch ein 80⸗Millionen⸗Volk verſklaven wollen.“ Reichsleiter Roſenberg kam zum Schluß auf den Kampf gegen die Weltpeſt des Bolſchewismus zu ſprechen und bezeichnete unter ſtürmiſchem Beifall den Schlag des Führers gegen den Weltfeind als eine rettende Tat für die ganze Welt⸗ geſchichte. Island gehört zu Europa! Stauning ſprach vor dem Folketing dnb. Kopenhagen, 24. Auguſt. Staatsminiſter Stauning gab im Folketing eine Erklärung über Island ab, in der er u. a. aus⸗ führte: 8 Im Hinblick auf die Beſetzung Islands iſt am Beginn des Monats Juli eine grundſätzliche Aen⸗ derung eingetreten inſofern, als die Regelung ge⸗ troffen wurde, daß dieſe Beſetzung von den Ver⸗ einigten Staaten übernommen wird. Heute ſtehen ſowohl britiſche wie amerikaniſche Truppen in dem neutralen Island. Man wird ſich erinnern, daß die Regierung Islands ſeinerzeit, als das Land von den Engländern beſetzt worden war, einen ener⸗ giſchen Proteſt gegen dieſe Maßnahmen niederlegte. Der Umſtand, daß die Uebernahme der militäriſchen Beſetzung Islands durch die Vereinigten Staaten auf einem Uebereinkommen zwiſchen der isländiſchen und der amerikaniſchen Regierung beruht, berech⸗ tigt keineswegs zu der Annahme, daß Island etwa gewünſcht haben ſollte, den für das Land fun⸗ damentalen Standpunkteiner dauernd neutralen Stellung aufzugeben oder prin⸗ zipiell zu ändern. In dieſem Zuſammenhang muß auch an die Mit⸗ teilung der isländiſchen Regierung amm 14. Januar 1941 erinnert werden, die ſich gegen Pläne wandte, wonach die amerikaniſche Regierung die Abſicht haben ſollte, auf amerikaniſchen Schiffen Kriegsmaterial nach Island zu bringen, um es dort auf engliſche Schiffe umzuladen. Aus der erwähnten Mitteilung ein Vorbild Mitterkreuze für vielſach erprobte Flieger⸗Offiziere (Funkmeldung der NM.) +E Berlin, 25 Auguſt. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Oher⸗ befehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes: Hauptmann Kaminſki, Gruppenkommandeur in einem Zerſtörergeſchwader, Hauptmaun Rof⸗ ſiwall, Staffelkapitän in einem Zerſtörer⸗ geſchwader, Leutnant Thurner in einem Kampfgeſchwader. Hauptmann Herbert Kaminſki hat, als Füh⸗ rer an der Spitze einer Gruppe fliegend, ſeinen Be⸗ ſatzungen, obwohl in dieſem Kriege ſchon viermal, davon zweimal ſchwer verwundet, in zahlreichen Luftkämpfen und Tiefangriffen den Wega in den Feind gewieſen. Nehen fünf Luftſiegen hat er eine große Anzahl von Flugzeugen am Boden zerſtört. Er hat eine ſerbiſche Kolonne vernichtet und während des Fallſchirmunternehmens gegen den Kanal von Korinth einen engliſchen Panzer und fünf mit Trup⸗ pen beſetzte LKW's zerſtört, während er beim Einſatz gegen Kreta drei Geſchütze am Flugplatz Jraklion trotz ſtärkſter Flakabwehr außer Gefecht ſetzte. Ge⸗ krönt wurden ſeine Erfolge durch den kühnen An⸗ griff auf ſowjetiſche Flugplätze bei Lunna, auf ein zum Angriff auf deutſche Panzer ſtartbereit ſtehendes Fliegerregiment. Mit meiſterhaft geführten Tief⸗ angriffen konnte er trotz Flak⸗ und Jaadabwehr mit ſeiner Gruppe 11 Feindflugzeuge in der Luft ab⸗ ſchießen und 51 Maſchinen am Boden zerſtören. Das feindliche Fliegerregiment war damit vernichtet. Hauptmann Theodor Roſſiwall hat auf allen — Kriegsſchauplätzen kämpfend, meiſt als Begleitſchutz für Kampfverbände, auf ſeinen die Zahl 100 weit überſteigenden Feindflügen 10 Flugzeuge, davon ſieben engliſche Jäger, in der Luft abſchießen kön⸗ nen. Er brachte durch kühne, geſchickt geführte Tief⸗ angriffe mit Bomben und Bordwaffen auf Erdziele aller Art gegen England, im Südoſtraum ſowie im Einſatz gegen die Inſel Kreta dem Gegner ſchwerſte Verluſte bei und konnte durch zahlreiche Flugzeug⸗ zerſtörungen am Boden ihm ſchwerſten Schaden zu⸗ fügen. An der erſolgreichen Durchführung der Fall⸗ ſchirmunternehmen gegen Korinth und Kreta hat er hervorragenden Anteil genommen. Zum ruhmvollen Einſatz kam er als ſtellvertretender Gruppenkom⸗ mandeur während der Einkreiſungsſchlacht von Bia⸗ liyſtok. Mit zäher Verbiſſenheit, trotzdem ſeine Ma⸗ ſchine ſchon ſtark zerſchoſſen war, griff er in immer wieder erneut geflogenem Tiefangriff nach Oſten zurückflutende Panzer und Fahrzeugkolonnen an. Er brachte die Rückwärtsbewegungen der Sowjets völlig zum Stehen, ſo daß die Straße verſtopft, Truppen aufgerieben und die Kolonnen zerſprengt wurden. Leutnant Hans Thurner iſt durch ſeinen uner⸗ hörten Angriffs⸗ und Erfolgswillen ſeinem Geſchwa⸗ der ein leuchtendes Vorbild als Inbegriff des Drauf⸗ gängertums. In kühnen, oft wiederholten Tief⸗ angriffen hat er, ohne ſich jemals durch Fehlſchläge entmutigen zu laſſen, dem britiſchen Gegner ſchwe⸗ ren Schaden zugefügt. U. a. hat er ein engliſches Flugzeugwerk trotz ſtärkſter Flakabwehr und Bal⸗ lonſperre im Tiefangriff angeflogen und ſchwerſte Bomben ins Ziel gebracht und ein Aluminiumwerk bei Birmingham völlig zerſtört. Näherkommen der beiden Hauptſtädte in den deut⸗ ſchen Frontbereich ſo gut wie das einzige Thema, dem man im Senat und Repräſentantenhaus Inter⸗ eſſe entgegenbringe. Die Neunyorker Hearſtpreſſe überſchreibt ihren Leitartikel mit der Schlagzeile „Unaufhaltſame deutſche Siege“. Das„Newyork Journal American“ bringt gar die Unterzeile„Zu⸗ ſammenbruch der Sowjetfront“. 4 Wie der Liſſaboner„Diario“ aus Tokio meldet, hat der britiſche Geſchäftsträger gemeinſam mit dem amerikaniſchen Geſchäftsträger(die Botſchafter bei⸗ der Länder ſind nicht in Tokio) im Außenminiſte⸗ rium in Tokio ein längeres Memorandum über⸗ reicht. Das Memorandum lege die Notwendigkeit dar, US A⸗Truppen und Transporte nach Oſtaſien zu bringen. Das japaniſche Kabinett berät ſeit Sams⸗ bagfrüh. Die Londoner„Times“ begründete ſchon am Tage vorher die Dringlichkeit, US A⸗Stützpunkte in Oſt⸗ aſtien anzulegen. Sie ſchrieb am Samstag, daß die Sowjetunion bereit ſei, den Amerikanern dieſe Stützpunkte in Alexandrowſk und Sachalinſky ein⸗ zuräumen. ging hervor, daß die isländiſche Regierung, die ſſich offenbar von dieſen Preſſeverlautbarungen berührt fühlte, ihrem Generalkonſul in Neuyork Verhal⸗ tungsanweiſungen aus dieſem Anlaß gegeben hatte und daß dieſer Generalkonſul, nachdem er bei der amerikaniſchen Regierung Vorſtellungen erhoben hatte, berichtete, jene Gerüchte enthehrten einer wirklichen Grundlage. Die isländiſche Regierung hinterließ dabei keinerlei Zweifel, daß es die be⸗ ſtimmte Abſicht der isländiſchen Regierung ſei, eine Benutzung Islands als Umladeplatz für Kriegs⸗ material zu vermeiden und ſich ihr zu widerſetzen, was als ein Ausdruck für Islands Feſthalten an der Neutrlitätspolitik aufgefaßt werden kann. Ebenſowenig wie die engliſche Beſetzung von isländiſcher Seite gewünſcht war, kann angenommen werden, daß irgendein Wunſch der isländiſchen Regierung vorgelegen hat, die engliſche Beſetzung durch eine amerikaniſche abgelöſt zu ſehen. Es iſt wocl nicht unberechtigt, zu vermuten, daß Island in Wirklichkeit in einer Zwangslage gebracht worden iſt, ſo daß die isländiſche Regierung praktiſch geſprochen überhaupt keine Wahl gehabt hat. Die Nachrichten, die über die Beſetzung des Landes durch amerika⸗ niſche Truppen vorliegen, ſcheinen die Möglichkeit dafür zu enthalten, daß Island eine Figur in dem großpolitiſchen Spiel wird, wobei, die Rückſicht auf Islands eigene Wünſche und Intereſſen nicht das entſcheidende ſein dürfte. Amerikaniſche Truppenabteilungen ſind nach Is⸗ land übergeführt und an verſchiedenen Stellen des Landes Flotten⸗ und Flug baſen in großem Ausmaß angelegt worden. Die Abſicht damit iſt, u. a. die Möglichkeit für eine Benutzung Islands als Umladeplatz für amerikaniſche Kriegsmaterialtrans⸗ porte zu ſchaffen. Die amerikaniſche Beſetzung wird nermutlich die Anweſenheit beſonderer Flottenein⸗ heiten in einem Gebiet vorausſetzen, das von deut⸗ ſcher Seite als Sperrzone erklärt worden iſt. Die Uebernahme der militäriſchen Beſetzung Islands durch die USA muß daher von däniſchen und euro⸗ päiſchen Geſichtspunkten in hohem Grade bedauert werden, auch wenn es eine klare Vorausſetzung des getroffenen Uebereinkommens iſt, daß die amerikani⸗ ſchen militäriſchen Stärken jeder Art unmittelbar nach Abſchluß des gegenwärtigen Krieges zurückge⸗ zogen werden ſollen. Island gehört zum Norden und dadurch zu Europa. Wir wiſſen, daß das isländiſche Volk niemals frei⸗ willig ſich für Intereſſen benutzen laſſen wird, die nicht ſeine eigenen ſind oder mnit den altehrwürdigen Traditionen Islands als nordiſches Land überein⸗ ſtimmen. Ein Zeugnis hierfür ſind die isländiſchen Kundgebungen über ſeine Zugehörigkeit zum Norden, die wir mit großer Freude vermerkt haben. Mit der größten Sympathie für unſer Brudervolk und mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgen wir in Däne⸗ mark die Ereigniſſe, die das Intereſſengehiet dieſes nordiſchen Landes berühren, und wir nähren die ſichere Zuperſicht, daß Island in der gegenwärtigen ſchwierigen Situation das auf gemeinſamer Ge⸗ ſchichte begründete Verhältnis einer Verbindung zwiſchen dem däniſchen und den übrigen nordiſchen Völkern und dadurch zu Europa nicht aus den Augen verlieren wird. Der italieniſche Wehrmachtsbericht (Funkmeldung der NM.) + Rom, 25. Auguſt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Bon den Fronten der Landkriegsſchauplätze iſt nichts von Bedeutung zu melden. In der Nacht zum 24. Auguſt warfen feindliche Flugzeuge Brandbomben auf Tempio Pauſanſa (Sarrari). Der Angriff richtete geringen Schaden an und forderte ein Todesopfer und vier Verletzte. Beim Einſatz über dem Mittelmeer gelang es einem unſerer, non einem feindlichen Jäaerverband angegriffenen Flugzeuge, obgleich es ſchwere Tref⸗ ſer erhalten und Verwundete an Bord hatte, ſich vom Gegner 46 löſen, nachdem es ein feindliches E Flugzeug abgeſchoſſen hatte. Die Geſchichte e w Mit Genia „Alſo haſt du ihn auch.“ „Gebabt. Auch der härteſte Schädel wird weich, wenn man ein paarmal damit gegen die Wand rennt. Es wird ihr nichts ſchaden.“ „Alſo. etwas mit Klaus?“ „Natürlich mit Klaus. Was, das iſt mir noch nicht klar. Es iſt da ſeit einigen Tagen etwas im Gange. Briefe, Eilbriefe, Telegramme, Telephongeſpräche. Er wurde erwartet und kam nicht. Heute abend wie⸗ der ein ſtundenlanges Telepho nat.. und dann das! Was eigentlich vorgefallen iſt, wiſſen wir nicht. Auch Hilma nicht. Aber jedenfalls ſcheint es zu einem endgültigen Bruch gekommen zu ſein. Und zwar von ſeiner Seite..“ „Hör mal, der Junge iſt nicht recht geſchett!“ Um⸗ breit war ehrlich entrüſtet.„Was hat er denn zu bieten? Iſt michts, hat nichts, kann nichts.. die⸗ ſes Bild von einem Mädchen verliebt ſich in ihn, die Eltern geben dieſe Verlobung zu, nur um das Kind glücklich zu ſehen.. und anſtatt ſeinem Herrgott 19 Knien zu danken, bricht der Lauſebengel mit ihr!“ „Sy viel ich erraten habe, liebt er eine andere.“ „Blödſimn!“ knurrte Umbreit wütend.„Wie kann man ſich in eine andere verlieben, wenn man glücklich verlobt iſt? Und er war beſtimmt glücklich, ſo viel Menſchen kenntnis kannſt du mir zutrauen. Das Mädel hat ſich doch ihm ſchließlich nicht an den Hals geworfen! Er war mindeſtens ſo verliebt in ſie, wie ſie in ihn. Das kann nicht alles Komödie und Verſtellung geweſen ſein! Und wenn— was hätte die Komödie für einen Zweck, wenn er ſie nicht durchführt? Unverſtändlich!“ „Es könnte ja ſeim...“ Marianne ſprach ſehr langſam,„es könnte ja ſein, daß da eine Frau iſt, fler nicht reich und gar nicht wohlerzogen, und daß doch die Macht hat. denk mal, ich bin ſo ketze⸗ riſch, daß mir das im Innerſten wohltut. Es tut mir leid, daß es Ilſe treffen muß. Sie iſt im Grunde ein guter Kerl. Aber daß es Dinge gibt, die der Reichſte nicht kaufen bann— das iſt fiir mich immer der Be⸗ weis für eine ausgleichende Gerechtigkeit. Der Be⸗ weis, daß es Kräſte gibt, die über Geldſchränke hin⸗ ausgehen.“ „Es gibt genug!“ Umbreit erhob ſich.„Krankheit, Tod. Ganz abgeſehen von Kampf und Verantwor⸗ tung, von der mie endenden Sorge um das Ganze. Dieſe Kräfte, die du meinſt— die ſollte mam nicht an ſich herankommen laſſen.“ Ilſes Mutter Hilma hatte ein blaſſes Geſicht, als ſie ihren Bruder am Morgen begrüßte. Umbreit legte die Hand gegen ihre Wangen.„Wie ſiehſt du aus!“ ſagte er kopfſchüttelnd.„Du haſt doch ſicher kein Auge zugetan! Leg dich jetzt ein paar Stunden hin und ſchlafe, ſonſt biſt du bald kränker als dein Fräulein Tochter!“ „Ich habe keine Ruhe.“ Hilma verſuchte zu lächeln. „Wenn das Kind krank geweſen wäre, und wir hätten die Kriſe überſtanden, gut. Die Aerzte können leicht ſagen, daß ſie außer Gefahr iſt! Für mich iſt ſie dauernd in Lebensgefahr! Ich werde immer in Todes⸗ angſt ſein!“ „Die Sache muß in Ordnung gebracht werden.“ Umbreit zog die Stirn zuſammen.„Empfängt mein Fräulein Nichte Beſuche? Ich würde gern mit ihr reden!“ „Sie hat ſogar nach dir gefragt. Ich bin froh, daß du hier biſt, Edi! Du haſt ſo viel Einfluß auf ſie.“ Ilſe ſaß in ihrem weißen Mädchenbett, von ge⸗ ſtickten Kiſſen geſtützt, ein bißchen blaß aber hübſch und erfreulich anzuſehen, während Jakob Beetz, ihr Vater, unglücklich auf einem der weißen Lackſtühlchen hockte und die ſprießenden Bartſtoppeln mit den Wingerſpitzen rieb. „Na, dir ſcheint es ja ganz gut zu gehen!“ ſagte Umbreit mit einem grimmigen Lächeln.„Du ſiehſt jedenfalls beſſer aus als deine Mutter. Ich habe Hilma ſchlafen geſchickt, Jakob! Du ſollteſt dich auch ein bißchen hinlegen. oder dich raſteren„oder frühſtücken.. die Krankenwache Übernehme ich jetzt!“ „Siehſt du, Paps, er wirft dich hinaus“, ſagte Ilſe mit einer hellen, etwas beiſeren Stimme.„Mir gehorchſt du ja nicht. Ich habe es euch zehnmal geſagt, daß ihr mich nur nervßs macht. Ich kann wirklich ſehr gut allein ſein und noch netter iſt es wenn Karl Eduard mir Geſellſchaſt 1 Sie e die Bezeichnung„Onkel“, aber dafür nannte ſie ihn immer feierlich mit ſeinem vollen Namen. 5 Jakob beugte ſich über das Bett und küßte ſeine Tochter auf die Stirn. Sie ſchlang beide Arme um ſeinen Hals und rieb das Geſicht gegen ſeine Wange: „Du biſt wirklich ſchrecklich ſtachelig, Papschen. Du bift der beſte Vater, den es gibt. aber Karl Eduard wird mich beſſer verſtehen.. Bye, bye!“ „Das bezweifle ich!“ ſagte Umbreit, indem er ſich auf den freigewordenen Stuhl niederließ und die langen Beine übereinanderſchlug.„Verdammt un⸗ bequeme Stühlchen haſt du hier... Alſo, um darauf zurückzukommen, nachdem dein Vater weg iſt.“ Er warf noch einen Blick auf die ſich hebende Klinke. „Ich verſtehe dich abſolut nicht. Ich finde nur, daß du dich in Grund und Boden hinein ſchämen ſollteſt!“ „Richtig!“ Ueberraſchenderweiſe nickte Ilſe Zu⸗ ſtimmung.„Das tue ich auch. Ich könnte mich rechts und links ohrfeigen.“ „Ah! Das zu hören, freut mich aber aufrichtig. Erſtens tut man ſo etwas überhaupt nicht..“ „ mund wenn man es ſchon tut, dann kriegt man es nicht nach drei Minuten mit der Angſt und brüllt um Hilfe. Es iſt eine ungeheuerliche Blamage. Wenn ich je wieder ſolche Abſichten haben ſollte, dann mach ich ez ganz anders, das weiß ich!“ „Unterſteh dich!“ herrſchte Umbreit ſie an.„Er⸗ zählſt du deiner Mutter vielleicht auch ſolche Sachen?“ „Ich denke gar nicht daran!“ Die haſelnußbraunen Augen blitzten ihn voller Empörung an.„Ich er⸗ zähle meiner Muttex, daß ich mich ſelber nicht be⸗ greife, daß es nie wieder vorkommen wird, und daß ich ſehr glücklich bin...“ Das hübſche feine Geſicht lächelte und ſtrahlte, aber mit einem Male fingen die Lippen an zu zucken, die Augen liefen über. „Ich bin aber gar nicht glücklich... ich bin noch genau ſo unglücklich wie geſtern. und wahrſchein⸗ lich werde ich mein ganzes Leben lang ſo unglücklich ſein...“ Die Hand taſtete unter den Kopfkiſſen nach einem Taſchentuch, und unterdeſſen wurden die herab⸗ ſtürzenden Tränen mit der vorgeſchobenen Unter⸗ lippe und der Zungenſpitze aufgefangen,„Das hrauchſt du aber, bitte, meiner Mutter nicht wieder⸗ zuerzählen! Paps denkt, daß er mir einen Gefallen tut, wenn er den Schuft und den Schurken in allen Tonarten verflucht und ihn am liebſten mit eigenen Händen exrwürgen möchte. Aber er iſt ja gar kein Schuft und kein Schurke, er iſt nurdumm und ſchwach, oder beſſer geſagt, er hat einen Moment der Dumm⸗ heit und Schwäche, und der genügt, um ſich ſelbſt und andere lebenslang unglücklich zu machen.“ „Sich ſelbſt auch?“ fragte Umbreit zögernd, „Natürlich!“ Das Taſchentuch war endlich gefun⸗ den, und die Naſe wurde energiſch geſchnaubt. Das iſt es doch, was mich zur Verzweiflung bringt! Wahr⸗ ſcheinlich hältſt du mich für ſehr jung und dumm und hyſteriſch. Ich kann mir ſehr gut vorſtellen, wie die Geſchichte ſich in euren Köpfen malt. Da iſt ein furchtbar verwöhntes Mädchen— das bin ich— die verliebt ſich in einen jungen Mann, weil er gut aus⸗ ſieht und vorzüglich tanzt und Tennis ſpielt, ſie will ihn haben, wie ſie eine Puppe oder ein Auto haben will, und Papa kauft ihn ihr, damit ſie nicht ſchreit. Aber der junge Mann beſinnt ſich darauf, daß er auch ein Herz hat, und das gehört einer anderen, er will den Kauf rückgängig machen, und das Mäd⸗ chen ſchluckt Gift, aus lauter Wut und Eigenſinn, weil ſte ihren Willen nicht durchſetzen kann. Stellſt du dir's nicht ſo vor?“ „Ungefähr, Von den Leuten, die Gift ſchlucken oder ähnlichen Blödſinn machen, tun es neunzig, Prozent aus Wut und Eigenſinn. und höchſtens zehn, weil ſie wirklich nicht mehr leben wollen.“ „Das gebe ich zu. Ich fände es ſelber ſchrecklich, wenn ich fetzt tot wäre. Ganz abgeſehen von meinen armen Eltern. Ich habe ſie geſtern eine Minute lang nergeſſen. Du glaubſt nicht, was ich dieſe Tage für Kräfte verbraucht habe. Ich war erledigt, Es mußte etwas geſchehen... und da ich nicht mehr wußte, was ich ſagen ſollte, ſo tat ich eben etwas „Du hätteſt ebenſogut den Telephonapparat zer⸗ ſchlagen können“, meinte Umbreit fachlich.„Dies wäre ſogar vielleicht billiger geweſen.“ „Und ebenſo zweckmäßig, denkſt du?“ „zweck?“ Das klang erſtaunt und mißbilligend. „Einen Zweck haſt du dabef noch im Auge gehabt? Erlaube mal, aber wenn du einen Mann auf ſolche Weiſe zu dir zurückführen willſt, das ſind die Manieren einer.. einer... na, ſchweigen wir davon!“ „Sprich es ruhig aus! Beſchimpf mich nur! Ich veiß ganz genau, was du ſagen willſt.“ „Wenn du dag weißt..“ Umbreits Geſicht wurde art. Dann weißt du auch, wie du dich zu benehmen haſt! Mußt du dich umbringen, weil ein Klaus Diet⸗ mer dich verſchmäht?! Pfui Teufel, wie erbärmlich!“ (Fortſetzung folgt) * 5 5 — * der oben iner rung be⸗ eine iegs⸗ etzen, t der von umen ſchen zung 8 iſt id in u iſt, chen hten, rika⸗ chkeit dem auf das Is⸗ des öBem igen rein⸗ ſchen eden, t der mit äne⸗ teſes die igen Ge⸗ jung ſchen den A* 1 0 * Mannheim, 25. Auguſt. Sonnenuntergang Montag 20.25 Uhr Sonnenaufgang Dienstag.32 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften! Die nelleſte Gchaſnerin Täglich fahre ich mit der Linie X zu meiner Ar⸗ beitsſtätte, und täglich muß ich feſtſtellen, daß ich die netteſte Schaffnerin habe. Ich ſah ſte ſchon bei jeder Tageszeit. Wenn ſie Früh⸗ oder Nachtdienſt hatte—, ich ſah ſie bei Regen und Sonnenſchein, wenn's draußen ſtürmt und ſchneit. Immer iſt ſie gleichmäßig heiter und liebens⸗ würdig und ſcheint Müdigkeit und Abgeſpanntheit nicht zu kennen. Nur in der Mittagszeit, wenn die Hitze im Wagen unerträglich iſt, wenn ihre blonden Haare an der Stirne kleben und rings um ihr Schäffchen, das ſo keck auf dem Ohr ſitzt, kleine Schweißperlchen ſtehen, fährt ſie ſich manchmal mit dem Handrücken über die Stirn,— aber es iſt nur ein Nachgeben von Sekundenſchnelle, ſofort beherrſcht ſie ſich und iſt wieder ganz ſie ſelbſt,— Schaffnerin und anmutige Frau zugleich. Töchterlich hilft ſie einem alten Mann beim Auſſtehen, einem alten Mütterchen ihre Siebenſachen zuſammenraffen, fährt liebkoſend, tröſtend einem kleinen Schreihals über das Köpfchen, gibt unentwegt hundertmal dieſelbe Auskunft und iſt der gute Engel des Wagens. Ueberhaupt ihr Wagen: er iſt ſo blitzblank wie zu Hauſe ihr beſtes Zimmer ſein wird. Kein Fetzelchen Papier am Boden, und wenn mal ein Fahrgaſt„aus Verſehen“ ſeinen Schein fallen läßt, ſo wiſcht ſie zuerſt mit ihm die Fenſterbank ab, ehe ſie ihn dem Papierkorb über⸗ iht. Nun bin ich geſtern mit der Linie Y gefahren. Ich bin erſchrocken, als ich den Wagen betrat. Wenn vorher eine Horde ausgelaſſener Buben mitgefahren wäre,— oder Betrunkene, wenn es nachts 12 Uhr geweſen wäre,— hätte man mildernd geurteilt aber nein, es war erſt 5 Uhr. Der Boden war voll von Papierfetzen, abgefallene Blumenknoſpen, eine zuſammengeknüttelte Zeitung lag in einer Bankecke und blieb dort friedlich liegen, das eine Fenſter war beſchmutzt, der ganze Wagen war unappetitlich anzuſchauen. Die Schaffnerin, nicht weniger ſchön als meine der Linie X, ſah mürriſch aus und warf ſelbſt, ich traute meinen Augen nicht, die abgefahrenen Scheine zuſammenge⸗ knüllt auf den Boden. Aha, daher, dachte ich An der Brücke ſtieg ich in die Linie k. Meine kleine blonde Schaffnerin war mir behilflich, den Koffer unterzubringen. Sie lächelte mir aufmunternd zu. Wie hin ich froh, täglich mit der Linie X und nicht mit der Linie Y fahren zu müſſen. M. H. Hunderitauſend Kinder bücken ſich An Wald⸗ und Feldrändern, auf Wieſen und Hei⸗ den, an Zäunen und an Hecken ſteht jetzt der Quen⸗ del oder Feldthymian in voller Blüte. Schon unſere Vorfahren ſchätzten die Heilkräfte dieſer Pflanze, die auch heute noch insbeſondere bei Huſten und Heiſer⸗ keit, aber auch äußerlich beim Baden angewendet wird. Der Bedarf daran iſt ſo groß, daß die geſamte Schuljugend aufgerufen worden iſt, Quendel zu ſammeln. Dies geſchieht in der Weiſe, daß möglichſt große Büſchel des blühenden Krautes mit der linken Hand gefaßt und mit der rechten Hand mit einer Schere abgeſchnitten werden. Dann wird das mitgefaßte Gras ausgeleſen. Nach dem Sammelgang wird der Quendel durch Ausbreiten in einfacher Lage in luf⸗ tigen Räumen getrocknet. Das von den Schulen aufgenommene Sammelgut wird über Kreisabſchnittsſammelſtellen an die Reichsarbeitsgemeinſchaft für Heilpfanzzenkunde und Heilpflanzenbeſchaffung in Weimar abgeliefert. Da ſich die Heilpflanzenſammlung ſehr gut mit der Erntehilfe verbinden läßt, werden in dieſem Jahre beſonders günſtige Sammelergebniſſe erwartet. en Seinen 70. Geburtstag feiert heute Herr Friedrich Unverſehrt, Q 2, 6. Wir gratulieren! Herzhaftes Lob der Freibäder Erlebniſſe beim„Dunke“ und im„Reißende“ Ueber das Strandbad braucht man keine ſchö⸗ nen Worte mehr zu machen. Sein Wert iſt erkannt als Wochenend⸗Glück, als Ferienerſatz. Auch über die komfortablen Rheinbäder iſt nichts weiteres zu ſagen, ſie ſind für alle Anſprüche ſo wohl ausgeſtattet, daß ſie keiner Hervorhebung bedürfen. Nur das Freibad als das beſcheidenſte unter den Bademöglich⸗ keiten kann ein Lob vertragen. Vielen iſt es unbe⸗ kannt, manche haben über den großartigen Freuden des Badens am Strand vergeſſen, daß man auch im Freihad baden kann. Und das iſt die Hauptſache. Den Freunden des Freibades kommt es nämlich darauf an, raſch ein Bad zu nehmen. Wir ſprechen hier für die weibliche Abteilung, die an der Rheinbrücke zu Hauſe iſt. Jahraus, jahrein ſbeht das Bad dort, es iſt das letzte der Rheinbäder, und früher — ganz früher, wo ein Stück unbedeckte Haut noch eine ominöſe Angelegenheit war— waren Lappen über das Bad gezogen, damit nicht„Unbefugte“ her⸗ unterſehen konnten. Heute iſt das nicht mehr nötig, und auch über das Frauenfreibad ſchaut der Himmel und die Sonne wie anderwärts. Manche Leute ziehen ein wenig die Naſe hoch von wegen„Frei“⸗Bad! Das erweckt den Eindruck von einem billigen Vergnügen, das nicht nach jedermanns Geſchmack iſt. Dieſe Leute ſagen: nein, Freibad, es iſt zu wenig, nur im Baſſin zu ſchwimmen, das reicht nicht aus, wir gehen lieber ans Strandbad.“ Sie warten aber geduldig wochenlang, bis die Tempe⸗ ratur die Höhe hat, wo ſozuſagen die„Fiſche ſchwitzen“, und ſich dann draußen am Strand ein herrliches Lagerleben entfalten läßt mit Kartoffel⸗ ſalat und Grammophon. Natürlich ſind hiervon die⸗ jenigen ausgenommen, die jeden Tag hinausfahren, denen das Baden am Strand zur täglichen Diät gehört. Wer nur wenig Zeit hat, aber einen großen Hang zum Waſſer und eine noch größere Liebe zum Rhein — der wird ſeine Schritte zum Freibad lenken. Die Abteilung Männer hat die ſchöne Lage am Eingang des Waldparkes für ſich und die größere Geräumig⸗ keit. In den Weltkriegsjahren waren hier zweimal die Frauen zu Gaſt, da ihr Bad höheren Zwecken diente. Auch aus der Jugendzeit verknüpft ſich mit dem„Bubenbad“ noch eine Erinnerung. Bei den täglichen Prahlereien über die föortſchreitenden Schwimmkünſte hoben die„Buwe von der Gaß'“ dann die tollen Waſſererlebniſſe im„Reißenden“, hervor, was die gebannt lauſchenden jugendlichen weiblichen Waſſerratten als ein Baſſin für„Rei⸗ ſende“ anſahhen. Es dauerte ſehr lange, bis ſich dieſes Wortſpiel und ſein Sinn auflöſten. Das Städtiſche Frauenbad, wie es heute heißt, hat ſeine ſeſten Kunden, ſeine Stammgäſt e. Seitdem zu beſtimmten Tagesſtunden ein kleines Eintrittsgeld bezahlt werden muß— es iſt alſo nicht ganz„frei“, man kann ſich es was koſten laſſen, wo⸗ durch bei manchen der Wert ſteigt— gibt es auch ruhigere Stunden im Bad, die hauptſächlich von Be⸗ rufstätigen vorgezogen werden. An ſchönen Som⸗ mertagen verbringen ſehr viele arbeitende Frauen wobei das Eſſen aus der Tüte gezogen und ſich im übrigen einer entrückten Ruhe hingegeben wird. An ſolchen warmen Tagen erweiſt ſich das Freibad als eine wunderbare Erholungs⸗ und Erfriſchungsmög⸗ lichkeit, weil es nahe bei der Stadt und leicht zu er⸗ reichen iſt. An den kühlen Tagen kommen die älteren Jahr⸗ gänge, wie es überhaupt erſtaunlich iſt, wieviele Frauen in, ſagen wir mal, nicht mehr jungen Jah⸗ ren mit Konſequenz ins Bad ſteigen, ohne Blick auf die Tafel mit der Tagestemperatur. Dieſe Beſucher ſind die wahren Freunde des Waſſers; ſie gehen, auch wenſi draußen der Wind in den Seilen des Bades zerrt, und wenn kein Menſch die Strand⸗ promenade bevölkert, mit heroiſcher Haltung ins Waſſer. Ihnen iſt das Baden keine ſportliche oder modiſche Angelegenheit, ſondern ſie wollen ſich nur „tunken“, beſſer:„d‚dunke“. Es kommt dabei auch nicht darauf an, ob der Badeanzug von heute oder von anno dazumal iſt, auch die ſchöne Fügur, mit der man ſich ſehen laſſen kann, muß man nicht haben. Niemand ſieht zu, ein jedes iſt mit ſeinem eigenen Badezeremoniell beſchäftigt. Einheitlich iſt nur die Freude am Waſſer und über die Wirkung des Waſſers. 0 Das Freibad iſt das Ziel aller regelmäßig Baden⸗ den und derjenigen, die zwiſchendurch„ganz ſchnell mal“ den Rhein auf der Haut ſpüren wollen. Das Freibad iſt eine Liebhaberei, es iſt beinahe, wenn man es überſchwenglich ausdrückt. ein Stück Heimat⸗ gefühl. Beſonders für denjenigen, dem ſich mit dem Freibad Kindheitserinnerungen verknüp⸗ fen. Das waren die heißen Tage, wo es Hitzferien gab und wo man draußen am Rhein in dicken Mauern ſtand, um mittags um zwei Uhr eingelaſſen zu werden. Da war die ſtrenge Bademeiſterin, die alle Purzelbäume kontrollierte— oder war ſie gar nicht ſo ſtreng, meinte man daß nur in den Jahren, wo man mit Strenge zur Ordnung erzogen werden mußte? Jetzt, wo Diſziplin, auch die von ſich ſelbſt, eine erkannte Notwendigkeit iſt, ſieht man in dem Bademeiſter nicht mehr den ſtrengen gefürchteten Aufpaſſer, ſondern den geſchätzten Mann der Ord⸗ nung. Und wenn er, wie im Frauenbad, ſchon lange an ſeinem Poſten ſteht, ſo gehört auch dieſes aus dem Eingangsfenſter herausſpähende Geſicht zu dem vertrauten Bild, das die Dauerbeſucher des Frei⸗ bades erwartet. Mit Ungeduld und mit verhaltener Freude radelt oder wandert man zum Rhein, um hineinzutauchen und abzuſchütteln verſuchen, was ſich mit Waſſer abſchütteln läßt. Das öſtere Kurzbad, die Regelmäßigkeit des Badens, das gewährt das Freibgd, und ſeine Bretter ſchützen auch, wenn es nötig iſt, vor allzu großem Wind und Sonne. Beenden wir dieſes Lob auf das Bad. Es jſt ftr den, der es ſchätzt, wie ein Zuhauſe. Er ſtellt ſtille Rekorde auf über die Zahl der in dieſem oder jenem Sommer genommenen Bäder und iſt mächtig ſtolz darauf. Wenn der Herbſt kommt und beſonders wenn er ſchön iſt, fällt der Abſchied vom Bad ſchwer. Und mit ſedem Jahre, in dem man das Bad davonſchwim⸗ men ſieht, denkt man es mehr: wird man es im näch⸗ ihre Mittagspauſe auf den Planken des Rheinbades, ſten Frühjahr wiederſehen?s Wü. eee Blick Auf Tudwigshafen bei einen Unterſchenkelbruch davon. Beide Fahrzeuge Diebiſche Elſter gefaßt. Der Ludwigshafener Kriminal- poltzet gelang es, ein Mädchen feſtzunehmen, daß ſich in letzter Zeit in Ludwigshafen und Umgebung herumgetrie⸗ ben hat und dabei Fahrrad⸗ und Wäſchediebſtähle verübte. Bei der Feſtgenommenen wurden ein mausgrauer, gum⸗ mierter Mantel ſowie eine ſchwarzgraue Frauenſchürze gefunden, über deren Herkunft die Täterin keine Auskunft geben konnte. Eigentümer dieſer Kleidungsſtücke oder ſolche Perſonen, denen in der letzten Zeit Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke geſtohlen wurden, werden aufgefordert, ſich bei der Kriminalpoltzeiſtelle Ludwigshafen, Wittelsbach⸗ ſtraße, Zimmer 54, zu melden. Vom Weſtmark⸗ Schachturnier. Bei dem Weſtmark⸗Schach⸗ tkruier, das z. Zt. als erſte größere Schachveranſtal bung während des Krieges in Kaiſerslautern ausgetragen wird, gab es eine Reihe pacbhender und harter Kämpfe. Nach den erſten vier Runden hat der Pfalzmeſſter Vogt⸗Speyer die Spitze. Der jugendliche Frankenthaler Spieler Kaſſel folgt mit einem Punkt Rückſtand, während der Ludwigs⸗ hafener Hönig nach der vierten Runde mit einem weite⸗ ren Punkt Rückſtand auf dem fünften Platz rangiert. Hohe Preiſe— unfachmänniſche Arbeit. Ein Händler aus Ludwigshafen und ein Schauſteller aus Grünſtadt hat⸗ ten, ohne die Meiſterprüfung im Maurerhandwerk zu be⸗ ſitzen, in der Umgebung von Ludwigshafen Repargturar⸗ beiten an Herden, Oeſen und Waſchlbeſſeln übernommen und dafür ſtark überſetzte Preiſe gefordert, Die im Be⸗ rufungs verfahren in Neuſtadt tagende Frankenthaler Straf⸗ kammer verurteilte wegen Betrugs den Ludwigshafener Händler zu drei Monaten, den Schauſteller aus Grünſtabt zu fünf Monaten Gefängnis. Zwei Verkehrsunfälle. In der Mundenheimer Straße fuhr ein Motorradfahrer auf einen links einbiegenden Perſonenkraftwagen auf. Durch die Wucht des Zuſam⸗ menpvalls kam der Motorradfahrer zu Fall und trug da⸗ wurden beſchädigt. Zu einem weiteven Verkehrsunfall kam es in der Prinzregentenſtraße, wo ein die Fahrbahn über⸗ querender Radfahrer von einem Straßenbahnwagen er⸗ faßt und zu Boden geſchleudert wunde, hier kam der Rad⸗ ſahrer mit dem Schrecken davon. Heidelberger guerſchnitt Spinnſtoffſammlung bis 30. Auguſt. Die Reſchsſpinn⸗ ſtoſſſammlung wurde im Kreis Heidelberg bis Sams tag, 30. Auguſt, venlängert. Damit iſt allen Vollksgenoſſen, die ihrer Ablieſerungspflicht bisher nicht nachgekommen ſind, Gelegenheit gegeben, das Verſäumte nachzuholen.— Die Partei wird, wie in einem Aufruf des Kreisleiters u. a. mitgeteilt wird, in den nüchſten Tagen durih Beauftragte bei den Haushaltungen, die bis zum 23. Auguſt nichts ab⸗ Helieſert haben, vorſprechen und die Spinnſtoſſſe gleich mit⸗ nehmen. Bildbücher im Knopfloch. Schon am Samstagvormittag waren Jungvolk und Jungmädel, HJ und BDM, Ange⸗ hörige der NS⸗Kriegsopferverſorgung, des Reichskrſeger⸗ bundes und des Roten Kreuzes eifrig im Dienſte der zweiten— letzten— Straßenſammlung für das Deutſche Rote Kreuz tätig. Gar bald waren die erſten der ſchmuk⸗ ken Bildbücher im Knopfloch der Paſſanten zu ſehen. Auch ein Schießſtamd, vor der Anatomie aufgebaut, trug zur Spende für die Straßenſammlung am Samstag und Sonn⸗ tag bei. Schulbeginn in der Volksſchule. Der Unterricht im Schuljahr 1941⸗42 beginnt für die Schüler und Schülerin⸗ nen des 2. bis 8. Schuljahres am kommenden Donnerstag (9 Uhr), für die Schulanfänger am gleichen Tage(14 Uhr) in den Schulhäuſern, in denen ſie zur Aufnahme ange⸗ meldet wurden. 80. Geburtstag. Ihren 80. Geburtstag feiert Frau Ma⸗ hilde Sin ninger, Schillerſtraße. 1 Aus Welt und Leben ſſſaaoaacſpaeapreſſepeapeeſecſeſſeſſſaſaaſeſaaſeaeſaaaecſſeaſeoaſſepſſeſſſſeſſacaſ aden arc en acepeeſeeſeſecſeceeſeſeſeſſeſeſeeſeaſſſſſſſecſcſſacasſac aue Briefs ſpenſtigen Briefumſchlägen zu dieſen Werkzeugen Brieföffner greife, ſonſt aber den kleinen Finger nehme, der viel Von Richard Gerlach Geſtalt einer Eidechſe. Er iſt aus einem Knochen ge⸗ ſchnitzt, und wie das Tier in der Windung des Frage⸗ zeichens daliegt, ſprungbereit in die Sonne blinzelnd, ſo auch der beinerne Dolch, der mit dem ſchildgepan⸗ zerten Kopf beginnt und über den geſchuppten Leib 15 19 5 Schwanz wie in eine züngelnde Flamme aus⸗ äuft. zont bei der Abendröte. Wo das ſplintharte Holz am dicken Ende ſchräg abgeſchnitten iſt, zeigt ſich die Struktur des Gewächſes, Punkt neben Punkt wie auf einem ſehr dicht gefleckten Pantherfell. Es ſind Geſchenke, die einmal anf meinen Tiſch kamen und ſeitdem liegen geblieben ſind, und ſie könuten Geräte der Einbildungskraft ſein, die Ei⸗ dechſe, die flinke Bewohnerin der Sommergärten, und der Splitter von einem Baum des Korallenriffs, vom Wind des Ozeans geformt. Doch muß ich geſtehen, daß ich nur bei wider⸗ ſchweller und weniger umſtändlich das Weſen des Briefes aus der Hülle fördert. Faſt immer iſt eine Lücke beim Zukleben übrig geblieben, und wenn man nun an dem Offenen reißt, hat anan den Inhalt alsbald in der Hand. Dies Verfahren könnte roh und ungeduldig erſcheinen. Doch iſt der kleine Fin⸗ ger fühlſam, und ich kann mir nicht denken, an einen Brief mit geliebten Schriftzügen die Dolchſpitze zu ſetzen. Ob die Schnittbahn an ſeinem oberen Rand wie mit dem Lineal gezogen iſt oder nicht: vaſch ſoll der Umſchlag beiſeite, und hier ziemt nicht immer kühle Gemeſſenheit und langſame Pedanterie. Jede Sekunde wäre zuwiel, wenn der langerwar⸗ tete Brief in unſerer Hand iſt. Die Liebenden aller Zeiten haben gewiß den kleinen Finger genommen. Dennoch habe ich die beiden Brieföffner nicht weg⸗ geräumt. Denn zuweilen kommt ein feſtverſiegeltes Schreiben, das dem leichten Grifft widerſteht. Daun darf der Palmenſplitter oder die Gidechſe es guftvren⸗ nen. Für den amtlichen Beſcheid und die geſchäft⸗ lichen Nachrichten ſind ſie am Platze. Für die Grüße und Lebenszeichen der Freunde iſt der uralte Brief⸗ öffner da, den man immer bei ſich hat. dee ee Die nacht wandelnde Familie Forſchungen über ein ſeltſames Leiden Vor einiger Zeit ereignete es ſich in Paris, daß ein Univerſitätsprofeſſor, der Dekan der philoſophi⸗ ſchen Fakultät an der Sorbonne, in einer mondhellen Nacht entdeckte, daß er ſowie ſeine Frau und ſeine vier Kinder— Nachtwandler waren. Die Familie fand ſich gegen drei Uhr morgens im Nachthemd um den Kaffeetiſch ſitzend. Eine der beiden Töchter des Profeſſors hatte beim Aüfſtehen einen ſchweren Stuhl umgeworfen, der einen hohen Spiegel zu Fall brachte. Von dem klirrenden Lärm erwachte die ganze Fa⸗ milie und entdeckte ſo ganz zufällig ihr Leiden, das ihr vielleicht ſonſt noch lange verborgen geblieben wäre. Alle ſechs Perſonen begaben ſich in ärztliche Behandlung. Der Gelehrte, der ſelbſt einer Nacht⸗ wandler⸗Familie entſtammte, hatte ſeine Baſe ge⸗ hetratet, und ſo wurden auch die vier Kinder von dieſem ſeltſamen, der mediziniſchen Wiſſenſchaft im⸗ mer noch Rätſel aufgebenden Leiden befallen. Es iſt nach den Unterſuchungen zahlreicher Fälle als ein weitverbreiteter Irrtum zu bezeichnen, daß Nachtwandler, die in ihrem Schlaſtzuſtand häufig die ſchwierigſten Klettereien ausführen, durch Anruf oder Beleuchtung ſehr leicht aus ihrem Zuſtand auf⸗ zuwecken ſind und daß man ſie gefährdet, wenn man ſie während ihres Umherwandelns anſpricht. Die Beobachtungen haben vielmehr gelehrt, daß ſogar be⸗ harrliche Weckverſuche im allgemeinen mißlingen, es ſet denn, daß plötzlich ein ganz außergewöhnlicher Lärm entſteht, zu deſſen Erzeugung niemals eine menſchliche Stimme ausreicht. Dagegen hat es ſich gezeigt, daß Nachtwandler viel mehr als auf Licht⸗ und Schallreize aufden Kältereiz reagieren. Man bringt ſie häufig zum Erwachen, indem man ein naſſes Laken oder eine mit Waſſer gefüllte Fußbade⸗ wanne neben das Bett ſtellt. „Eine Reihe von Verſuchen gibt intereſſante Auf⸗ klärungen über dieſes Leiden. Man ſtellte einem Kranken, der ſtets das Bett von der kinken Seite aus zu verlaſſen pflegte, an die linke Seite eine mit kaltem Waſſer gefüllte Wanne. Drei Nächte erwachte der Nachtwandler auf dieſe Weiſe im ſelben Augen⸗ blick, da er ſein Bett verlaſſen wollte. In der vierten Nacht trat er ganz inſtinktiv und ohne jegliches Be⸗ wußtſein ſeine nächtliche Reiſe von der rechten Seite des Bettes aus an, wo er kein Hindernis vorfand. Die merkwürdige Gewohnheit des Nachtwandelns iſt pſychologiſch nur ſchwer zu erklären. Man unter⸗ ſcheidet nach den neueſten Forſchungen drei Gru p⸗ pen von Nachtwandlern. Bei der erſten Gruppe tritt das Nachtwandeln als Begleiterſchei⸗ nung einer ſchweren Krankheit, etwa der Epflepfie oder Schizophrenie, auf und tritt beſonders häufig bei Jugendlichen in Erſcheinung. Die zweite Gruppe umfaßt Menſchen, die geiſtia und körperlich völlig normal ſind und nur das Nachtwandeln als eine un⸗ erklärliche Beſonderheit an ſich haben. Zu diefer Gruppe gehört auch der eingangs erwähnke Pariſer Univerſttätsprofeſſor. Hier iſt das Nachtwandeln nicht von einer beſonderen ſeeliſchen Veranlagung oder von einer körperlichen Erkrankung abhängig, 28 tritt vielmehr als ſelbſtändige Erſcheiung auf und iſt häufig eine ererbte Veranlagung. Die größte Gruppe der Nachtwandler aber bilden jene Men⸗ ſchen, die eine beſondere pſychologiſche Veranlagung haben und deren ſeeliſches Gleichgewicht geſtört iſt, obne daß ſie deshalb etwa geiſteskrank wären. Es ſind Menſchen, deren Gefühle und Stimmungen gußerordenklichen Schwankungen unterworfen ſind, die reizbar und empfindlich ſind und ſich meiſt als hemmungs⸗ und willenkoſe Triebmenſchen entpuppen. 50 Jahre„Panorama“ Frankfurt a.., im Auguſt. Vor ſechzig Jahren wurde in Frankfurt a. M. das erſte große deutſche Panorama er⸗ Uffnet. In den Tagen unſerer Väter und Großpäter gab es noch keine Propaganda⸗Kompanſen und tönenden Wochenſchauen, durch die ihnen das Kriegsgeſchehen hätte nahegebracht werden können. Sie waren auf primitive„Guckkäſten“ und Panoramen angewieſen, wie man ſie mitunter heute noch auf Jahrmärkten und in einzelnen Städten findet. Als Erfinder der zylinderförmig angeordneten Rieſengemälde mit plaſtiſchem Vordergrund gilt der Danziger Architekturmaler Breyſig, der 1790 erſtmals damit an die Oeffentlichkeit trat. Seine Schöpfung bürgerte ſich zunächſt nur im Ausland ein und erlangte dort bald eine beiſpielloſe Volkstüm⸗ lichkeit. Vielfach wurden eigene Rundbauten ſür die Panoramen errichtet. Im Anſchluß an die Verbrei⸗ tung dieſer Schaugemälde entwickelte ſich in den drei⸗ ßiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Menge anderer„oramen“. Da gab es neben dem Diorama, meiſt auf durchſcheinenden Stoff gemalte farbige Landſchaftsbilder, bei denen durch wechſelnde Beleuchtung eine romantiſche Dämmerung, Sönnen⸗ oder Mondſchein uſw. vorgetäuſcht werden konnten, das ähnliche Aufgaben erfüllende Kosmorama und ein Pleorgma. Kahleis zeigte gar 1853 in einem großen Cyklorama„Dreitauſend Jahre Weltge⸗ ſchichte“ eine zeitlich angeordnete Darſtellung der be⸗ deutenden Bauwerke vom Altertum bis zur Gegen⸗ wart dem ſtaunenden Publikum. Alle dieſe„oramen“ wurden ſpäter entweder durch das Panoramg gänz⸗ 92„ oder auf Schaubudennipeau hinabge⸗ rückt. Einen großen Aufſchwung nahm dieſe Kunſtgat⸗ tung durch den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg von 1870½1. Nachdem bereits 1867 in den Champs Elyſées zu Paris ein Verſuch mit einem Panorama der Schlacht von Solferino gemacht worden war, wurde dieſes Rundbild 1875 durch ein die Verteidi⸗ gung von Paris darſtellendes Koloſſalgemälde von Philippoteaux erſetzt. Vor nunmehr ſechzig Jahren, wurde dann in Frankfurt a. M. das erſte große deutſche Panorama eröffnet. Bald gab es auch in anderen deutſchen Städten, darunter Berlin, Mün⸗ chen, Leipzig und Hamburg, derartige eindrucksvolle Schaugemälde. Als Motive wurden faſt immer Kriegs⸗ und Schlachtenſzenen gewählt. Da ſah man Napoleon mit ſeinen Generälen bei Leipzig oder Waterloo, den blutigen Aufſtand der Kommune in Paris, den Burenkrieg oder den Todesritt der Bri⸗ gade von Bredow bei Mars⸗la⸗Tour. Durch von oben konzentriertes Tageslicht oder künſtliche Be⸗ leuchtung ſowie die Nachahmung von Naturerſchei⸗ mungen wie Blitz, Donner, Regen und Schneefall verſtand man möglichſt originalgetreue Eindrücke zu erzielen. Große und kleine Kinder drängten ſich oft zu Hunderten vor dieſen Panoramen, die ſich einſt derſelben Beliebtheit erfreuten, wie heute das Kind. Ein Fehler dieſer rieſigen Schaugemälde war allerdings, daß ſie längſt nicht ſo aktuell und lebens⸗ nah waren, wie etwa die moderne Wochenſchau. Wenn die Nachricht von einer neuen, großen Schlacht eingetroffen war, vergingen meiſt Monate, bis ſie im Panorama wiedergegeben werden konnte. Trotz⸗ dem waren die Panoramas eine der intereſſanteſten Kulturerſcheinungen des 19. Jahrhunderts, die als Vorläufer des Films ſich an manchen Orten bis in die Gegenwart hinein erhalten haben. Die„Europäiſche Reune“, Der Feldzug gegen die Sowjetunion, der immer offenbarer zum Kampf Gefſamt⸗ europas gegen den Bolſchewis mus geworden iſt, ſteht im Mittelpunkt zahlreicher Betrachtungen des Auguſtheftes der Curopäiſchen Revue“(Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart⸗Berlinſ. Während Staats rat Prof. Frhr. von Freytagh⸗Loringhoven namentlich die Vor⸗ geſchichte des Verrats der Sowjets darlegt und die recht⸗ lichen Konſequenzen ihres Bündniſſes mit England unter⸗ ſucht, gibt der ehemalige rumäniſche Außenminiſter Mihai! Mandiles cu ein eindrucksvolles Bild von dem ſchickſal⸗ haften Kampf Rumäniens gegen ſeinen großen kommu⸗ niſtiſchen Nachbar, der von Beginn der kommuniſtiſchen Revolution an alles daran geſetzt hat, Rumänien ſich und ſeinem Syſtem zu unterwerfen. Aber ſchon 1917 bat es Rumänien vermocht, ſich nicht nur vor den Bolſchewiſten zu bewahren, ſondern auch durch die Eingliederung Beſſarabiens die Oſtgrenze Europas vom Pruth zum Dnieſter vorzuſchteben. Manoflescu ſchildert die bitteren Erfahrungen die das rumäniſche Volk infolge der verderb⸗ lichen Politik eines Tituleseu machen mußte, bis es endlich an der Seite Deutſchlands gegen den Feind ſeiner und des e Europa Exiſtenz antreten konnte. Wie Bismarck ie Einheit Deutſchlands gegen Frankreich geſchaffen habe, ſo ſchaſſe Adolf Hitler heute die Einheit Europas gegen die Sowjetunion und den Bolſchewismus.— Ausgehend von dem Kampf, den Frankreich in Syrien gegen ſeinen frühe⸗ ren Verbündeten führen mußte und der bereits die Er⸗ kenntnis heranreiſen ließ, daß„kein Abſchnitt der ge⸗ Bar europäiſchen Front ohne Rückſicht auf das Ganze betrachtet werden kann“ und daß Frankreich„einen Platz in Europa wirklich nur dann wieder einnehmen kann, wenn es ſeinen Teil an den Gefahren und Anſtrengungen auf ſich nimmt“, zeigt Marcel Dat, der Führer des „Rassemblement National-Populaire“, die Gründe auf, die zur Aufſtellung der Legion der franzöſiſchen Frei⸗ willigen geführt haben.„Es iſt wohl das erſtemal in der Geſchichte,“ ſo ruft der franzöſiſche Politiker, der im Auguſt 1939 den aufſehenerregenden Artikel„Mourir pour Dantzig?“ ſchrieb, aus,„daß ein beſiegtes und beſetztes Land dazu aufgerufen wird, Einheiten aufzuſtellen, um an der Seite der Gegner von geſtern gegen den gemeinſamen Feind zu kämpfen. Die Tatſache beweiſt aufs neue, was wir ſeit langen Monaten immer wieder erklären, daß es ſich nämlich bei dieſem Krieg nicht um einen Krieg des ge⸗ wohnen Typus handelt, ſondern um eine Revolution das ae um die Geburt der europäiſchen Einheit und um den Aufbau einer neuen ſozialen und politiſchen Ordnung, die auf Jahrhunderte hinaus die Ordnung des alten, nunmehr verfüngten und erneuerten Kontinents ſein wird.“— literariſchen Teil des Auguſtheftes verdient eine Studſe über„Griechiſche Landſchaften“ aus dem Nachlaß von ſer Ponten beſondere Beachtung. Er enthält ferner einen groß angelegten Eſſay von Richard Benz.„Wektherrſchaften der Muſtk“ und eine Erzählung von Werner von Gritnau. „de sehen ja blendend aus] See adler Gebirge l- „Nein, mein Lleber! loi bin zu Hause e- blieben und habe stalt dessen fin, Wochen lang regelmalig analogen, genommen] Hünle mich wir neu 5 gehoren Dic Arbei macht mir wieder Freude, ich schlafe ſamos und bin morgens frisch und mumter- das altbewabrte Nervennäöhr- und Körperkräfſigungs⸗ mittel verbesserl die gesamte Ernährungsgrundlege und schefft einen ausglebigen Kröftevorrat. ien verspürt seine wohltuende Wirkung sehr beid, in unverändert bester Quslitat in Apotheken und Drogerien jederzeit erhamtek. Sommerkampfſpiele der Hö begannen Die Stadt Breslau hatte reichen Flaggenſchmuck angelegt. Vor dem Bahnhof heißen breitgeſpannte Bänder in ſechs verſchiedenen Sprachen die Mann⸗ ſchaften und Abordnungen der ausländiſchen Jugend willkommen. Auch von den Fahnenmaſten in der Stadt grüßen die Flaggen der einzelnen Länder. Breslau iſt bereit, die Jugend zu empfangen und begrüßt ſie in ihren gaſtfreundlichen Mauern. Bereits am Sonntag haben die Vorrundenſpiele zur Meiſterſchaft im Fußball, Handball und Hockey der HJ. Handball und Hockey des BDM eingeſetzt. Im Fußball kam es gleich zu einer ſpannenden Be⸗ gegnung zwiſchen den Mannſchaften der Gebiete Wien und Moſelland, die die Wiener Jungen nur knapp mit:0(:0) zu ihren Gunſten entſchieden. Die Moſelländer trugen zu dem Erfolg durch ein Selbſttor bei. Fußball⸗HZJ: Die Ergebniſſe: Wien— Moſelland:0(:), Weſtfalen— Franken 21(:).— Handball⸗HJ: Sachſen Oſtland 15:13(:), Baden— Düſſeldorf 11:7(313).— Hockey⸗ HJ: Baden— Franken:2(:), Hochland— Berlin 00. Handball⸗BH D: Wien— Oſtland:2(:), Württem⸗ berg— Nordmark:3(:).— Hockey⸗BDM: Mittelelbe gegen Württemberg:1(:), Franken Moſelland:0 (:). Vorgſen-Grittner-Schmitz Deutſche Meiſter auf den langen Strecken Es war ein zwiefacher Kampf, den die tapfere Gilde unſerer Landͤſtreckler, Marſchierer und Geher am Sonntag bei ihren Meiſterſchaften auf der Trep⸗ tower Spielwieſe der Reichshauptſtadt zu führen hatte. Um ſo höheren Wert haben die Leiſtungen. Die Meiſterſchaft im Marathonlauf gewann Pol.⸗ Hauptm. Borgſen in:33:30,8 vor Weber(Berlin) und dem Titelverteidiger Erwin Buch. Die Meiſter⸗ ſchaft im 50⸗Kilometer⸗Wettmarſch holte ſich Hermann Grittner(Köln). Den Titel im 10⸗Kilometer⸗Bahn⸗ gehen verteidigte ſchließlich H. Schmidt(Hamburg) in 41:19, gegen Parnemann(Berlin) und Krüger (Köln) erfolgreich. Eröffnet wurden die Kämpfe durch die Mar⸗ ſchierer, denen die Marathonläufer folgten. Hier ſetzten ſich der für den LS Poſen ſtartende Buch und Woeber an die Spitze des ſtarken Felde. Der ſpätere Sieger Borgſen war bald auf dem dritten Platz zu ſehen und rückte langſam aber ſtetig nach vorn. Etwa drei Kilometer vor dem Ziel hatte er die Führenden erreicht und gewann auf dem letzten Teil der Strecke noch einen Vorſprung von 150 Meter. Im Wettmarſch war der Leipziger Prehn bald ſeinen Mitbewerbern enteilt, dagegen befand ſich Grittner noch im dichten Rudel des Mittelfeldes. Er holte aber Runde um Runde von ſeinem Rückſtand auf und ſtellte zunächſt den Anſchluß mit Bleiweiß, ſpäter auch mit Prehn her. Grittner war weitaus friſcher als ſeine ſchärfſten Mitbewerber und löſte ſich ſpielend leicht von ihnen, um ebenſo ſicher zu ge⸗ winnen. Genau ſo überlegen geſtaltete Hermann Schmidt ſeinen Erfolg in der 10⸗Kilometer⸗Bahn⸗ meiſterſchaft. Der nachgemeldete Stuttgarter Küb⸗ ler[(Sportgem. SS⸗Dembica), der kürzlich einen neuen Weltrekord über 5000 Meter aufſtellte, hatte mit dem Ausgang des Rennens nie etwas zu tun. Die Mannſchaftsmeiſterſchaft im Marathonlauf fiel an die Berliner TS 1850 mit Jentſch. Knuth. Blankenburg vor RSch Stuttgart, im Wettmarſch an Eintracht Braunſchweig mit Arends, Peinemann, Kanduſch vor SA⸗Brigade 35 Leipzig. Die Ergebniſſe: Marathonlaufen: 1. Pol.⸗Hauptm. Borgſen⸗Berlin 2·288:30,8; 2. Weber⸗Berlin:34:27,8; 3. Puch⸗⸗ Poſen 2234:58,4; 4. Engel⸗Den Haag:48:00; 5. Lohſe⸗Leipzig 2749:58,4; 6. F. Helber⸗Stuttgart 2 :51:32; 8. H. Helber⸗Stuttgart:51:3 25133, 10. Wilhh Stuttgart:54:57. Mannſchaften: r SW 1830 8241:143 2. RSG Stuttgart:47:06; 3. Polizei Berlin :19:16,8; 4. Kriegsmarine Wilhelmshaven 9132:32. 50 Km. ⸗Wettmarſch: 1. Grittner⸗ Köln 4131:13.8; 2. Prehn⸗Leipzig:37:40,6; 3. Bleiweiß⸗Berlin:43:00,6; 4. Albrecht Mainz 42:44:03,655 5. Arends⸗Braunſchweig :44.44,4; 6 Peinemann⸗Braunſchweig:56:47,4; 8. Blau⸗ Leipzig:04:06,8; 9. Köhler⸗Leipzig gleiche Zeit; 10 Nagel⸗ Leipzig:06:39. Mannſchaften: l. Eintracht Braun⸗ ſchweig 14:29:53,6; 2. SA⸗Brigade 35 Leipzig 15:14:52,6. 10⸗Km.⸗ Gehen: 1 H. Schmidt Hamburg 4519.2 9 Jentzſch⸗Berlin Parnemann⸗Berlin 46:16; 3. Krüger⸗Köln 47:15; 4. Nord⸗ Berlin 48:07; 5. Dörnſtein⸗Frankfurt⸗M. 48:19, 6. Die Meiſter im Gewichtheben Der zweite Tag der deutſchen Gewichtheber⸗Mei⸗ ſterſchaften in Stuttgart⸗Fellbach brachte durchweg Favoriten⸗Siege. Im Federgewicht hatte der Titel⸗ halter Richter(Wien) keine Mühe, ſich die Meiſter⸗ ſchaft auf ein weiteres Jahr mit 292,5 Kilo zu Weltmeiſter Adolf Wagner(Eſſen) erwies ſichern. 5 5 l ſich im Mittelgewicht trotz ſeiner längeren Kampf⸗ pauſe mit 350 Kilo wieder als Beſter, und im Schwergewicht konnte Olympiaſieger Joſef Manger ſeine Vorjahrsleiſtung von 400 Kilo ſogar um 12,5 Kilo überbieten. Die Ergebniſſe: Federgewicht: 1. Toni Richte r⸗Wien 2925 Kilo 80, 92,5, 120); 2. Dorawa⸗Hamborn 2725 Kilo; 3. Dörrbecker⸗ 2 Kilo; 4. M. Grau⸗Tilſit 260 Kilo; 5. Senſt⸗ leber⸗Breslau 260 Kilo.— Mittelgewicht: 1. Adolf Wag⸗ ner⸗Eſſen Kilo(105, 107,5, 187,5]; 2. Haller⸗Wien Killo; 3. C ſen 3325 Kilo; 4. Maſt⸗Neuaubing 320 5. Hipfinger⸗Wien 315. Schwergewicht: 1. Joſef Man ⸗ geer⸗Neuaubing 412,5(137,5, 120, 155); 2. Schattner⸗Augs⸗ burg 390, 3. Stropek⸗Wien 375,4; 4. Aaldering⸗Eſſen 372,5; 5. Wahl⸗Möhringen 357 Die Liſte der Meiſter 1941 Bantamgewicht: Alois Schosbinger⸗Wien 285 Kilo.— Federgewicht: Toni Richter⸗Wien 292,5.— Leichtgewicht: Karl Janſen⸗Eſſen 337,5.— Mittelgewicht: Adolf Wagner⸗ Eſſen 350. Halbſchwergewicht: Schwergewicht: Hans Valla⸗Wien 355. Joſef Manger⸗Neuaubing 412,5 Kilo. Freundſchafts ſpiele SV 98 Schwetzingen— VfL Neckarau:4(:2) Am Samstagabend weilte der badiſche Bereichsmeiſter, Vs Neckarau, zu Beſuch im ſchönen Schwetzinger Schloß⸗ garten, wo bekanntlich der alte SW 1898 Schwetzingen be⸗ heimatet iſt. Leider ſtand dem Spiel ein völlig unmög⸗ licher Schiedsrichter vor, deſſen Verdienſt es nicht war, wenn das Spiel doch noch über die Zeit gebracht werden konnte. Bei einem Durchbruch gelang Schwetzingen die :-Führung, aber Preſchle der großartige Mittelſtürmer der Neckarauer, bewahrte dieſe vor einer peinlichen Nie⸗ derlage. Mit zwei fabelhaften Eintzelleiſtungen bezwang er die ſehr güte Schwetzinger Hintermannſchaft und verhal' ſo ſeinem Verein zu einem knappen:4⸗Sieg. TS 61 Ludwigshafen— Spogg Saudhofen 11(:0) In dieſem Freundſchaftsſpiel am Samstagabend auf dem Platze an der Lagerhausſtraße in Ludwigshafen vor 200 Zuſchauern ließ man beiderſeits einige Nachwuchskräfte zum Zuge kommen was aber das flotte und vielfach ſpan⸗ nende Spiel abſolut nicht nachteilig beeinflußte. Zunächſt ſah es gane, nach einem Sieg der Ludwigshafener aus, die durch den talentierten Junioren Jung kurz vor der Pauſe mit ſchönem Schuß in Führung gingen. Als aber 15 Mi⸗ nuten vor Ende des Spieles Sandhofen ein Mißverſtändnis in der gegneriſchen Hintermannſchaft durch einen ent⸗ ſchloſſenen 16⸗Meterſtoß von Geörg ausnützte, kam die TSG in arge Bedrängnis und verdankte es in erſter Linie nur ihrer großartigen Abwehr mit Heinrich, Zettl und Kreß, daß der Spfelſtand von:1 noch über die Zeit gehalten wenden konnte. Schiedsrichter Gro pp⸗Oppau. Sport⸗Club 1910 Käfertal— Rheingönheim 41 Zum Wochenende hatten die Käfertaler die ſpielerprobten Rheingönheimer zu Gaſt. Wiederum gelang Käfertal ein klarer Sieg. Lange ſah es aber danach nicht aus, denn die Gäſte beſchränkten ſich ſtark auf Abwehr und konnten auch durch ſchnelle Vorſtöße ſtets gefährlich bleiben. Beide Mann⸗ ſchaften hatten junge Kräfte neben ihren Stammſpielern eingeſetzt. Rheingönheim zeigte gleich ein flinkes Spiel. Käfertals Zuſammenſpiel lief anfänglich nicht wie ſonſt, da der Gegner immer wieder Zeit hatte, abzuwehren. Bis Halbzeit war das Spiel— außer fünf Eckbällen für Käfer⸗ tal und dem längſt fälligen Führungstor durch den Rechts⸗ außen kurz vor dem Wechſel— ziemlich ausgeglichen. Die zweite Spielzeit brachte daun vollen Einſatz beider Mann⸗ ſchaften. Langſam kam Käfertal aber doch durch gutes Zu⸗ ſpiel in des Gegners Hälfte zum klaren Erfola. Kettler (Waldhof) leitete ſicher und unauffällig. Diamant Chemnitz ſiegte Die deutſchen Meiſterſchaſten der Radſportler wurden am Sonntag mit der Mannſchafts⸗Meiſterſchaft auf der Straße zum Abſchluß gebracht. Der Ref Diamant Chem⸗ nitz holte ſich den Titel mit der Mannſchaft W. Richter, Reichel, Frieſe und Dornberger in:30,34 vor dem Ver⸗ teödiger Sturmvogel Berlin, der um eine Minute geſchla⸗ gen wurde. Die Siegermannſchaft erzielte dabei eine Stundenmittel von 39,850 Kilometer. Von den 17 gemeldeten Mannſchaften traten in Erfurt nur 14 an, u. a. ſehlte der Favorit Wanderer Chemnitz, der am Vorabend wieder abreiſte, da Preiskeit zu ſeinem Truppenteil zurückkehren mußte und ſo die Mannſchaft nicht mehr vollſtändig war. Bis zum Wendepunkt in Müßhlhauſen(50 Kilometer) hatten die als ſechſte geſtarte⸗ ten Diamant⸗Fahrer mit:20:13 ſchon einen Zeitvorſprung von einer halben Minute, den ſie mit teilweiſe 50⸗Kilo⸗ meter⸗Tempo auf der Rückfahrt noch weiter ausdehnten und ſie unangefochten gewannen. Die ausſichtsreiche Mannſchaft von Schweinfurt 89 kam nach 15 Kilometer an der gleichen Stelle zu Fall wie Ahler, Braumſchweig, Er⸗ furt und Magdeburg und ſchied daraufhin aus. Die Ergebniſſe: Mannſchaften⸗Meiſterſchaft im Straßenrennen(100 Kilo⸗ meter): 1. RE Diamant⸗ Chemnitz(W. Richter, Reichel, Frieſe, Dornberger):30:34, 2. Sturmvogel Ber⸗ lin(Saager, Urban, Schwartzerb, Neumann):31:45, 3. Rad⸗ und Motor Herpersdorf:33,07, 4. Leipziger Renn⸗ fahrer ⸗ Vereinigung:34,59, 5. Renngemeinſchaft Wien :36,59, 6. Vereinigung Magdeburger Rennfahrer:38:40. 2. Favorite⸗Jagdrennen: Wirtschafts- Meldungen Keine einhenliche Kursgesfalfung Berlin, 2. Auguſt. Gewinnmitnahmen drückten zu Beginn der neuen Woche teilweiſe auf die Aktienkurſe, ſodaß die Kursgeſtal⸗ tung keine einheitliche Linie aufwies. Intereſſe zeigte ſich andererſeits für Kaliaktien, Verſorgungsanteibe und Spe⸗ zialpapiere. Das Geſchäft bewegte ſich etwa im Rahmen der letzten Tage. Am Montanmarkt verloren Buderus 0,50, Höſch und Mannesmann je 0,75, Klöckner 1 und Ver⸗ einigte Stahlwerke 1,75. Rheinſtahl lagen knapp behaup⸗ tet. Harpener wurden um 0,75 v. H. heraufgeſetzt. Am Braunkohlenaktienmarkt ſtiegen Ilſe⸗Genußſcheine um 0,75 und Rheinebraun um 3 v.., während Deulſche Erd⸗ 61 v. H. hergaben. Von Kaliwerten erhöhten ſich Salzidetfurth um 0,75, Kaln⸗Chemie um 1 und Wintershall um 3 v. H. Am Markt der chemiſche Papiere gaben Farben um v. H. auf 217,75 nach. Elektroaltien veränderten ſich kaum. Ach umd Siemens büßten je v. H. ein. Von Verſor⸗ gungswerten ſind RWict mit plus 76, EW Schleſien mit plus 1,25 und Riheag mit plus 17 v. H. zu erwähnen. Bei den Kabel⸗ und Drahtwerten kamen Dt. Telefon um 2,25 v. H. höher, Felten um 1,50 v. H. niedriger zur Noti Auto⸗ werte lagen um etwa 1 v. H. ſchwächer. Von Maſchinen⸗ bauanteilen ermäßigten ſich Demag um 3, von Gummi⸗ und Linoleumwerten Conti⸗ Gummi um 2 v. H. Metall⸗ aktien lagen ſtetig. Bei den Bauwerten gaben Holzmann 1,50 v.., bei den Textilaktien Stöhr 1 v. H. her. Schwä⸗ cher lagen ferner Zellſtoffaktien, von denen 3 v. H. einbüßten. Zu erwähnen ſind noch 0,75 Aſchaffenburger 3 Südd. Zucker mit plus 1 und Gebr. J 2 v. H. Die Reichsaltbeſitzamleihe 160,70 gegen 16176. 5 Geld- und Devisenmork Berlin, 25. Auguſt. Am Geldmarkt blieben Valuten unverändert. Das Zukunſtsrennen in Baden-Baden Der zweite Tag der Iffezheimer Rennwoche Die Eröffnungs⸗Veranſtaltung hat gezeigt, daß ſich die Rennbahn in Iffezheim im Süden großer Beliebtheit er⸗ freut. Die großzügige Anlage kann wirklich für ſich in An⸗ ſpruch nehmen, daß ſie für die Prüfung der Pferde, und darauf kommt es in der Hauptſache an, beſonders geeignet iſt. Der Ueberlieferung entſprechend bringt der zweite Tag (Dienstag) des Iffezheimer Meetings als Hauptereignis eine Prüfung des jüngſten Jahrgangs, das Zukunfts⸗ Rennen. Fünf bis ſechs hocherprobte Zweijährige wer⸗ den in dem mit 24000% ausgeſtatteten 1200⸗Meter⸗Rennen an den Start kommen. Das übrige Programm bringt ein weiteres Glanzſtück mit dem Sachſen⸗Weimar⸗ Rennen. Dieſe über 2400 Meter führende Konkurrenz wird leider nur von den drei Pferden Birikil, Janitſchar und Octavianus beſtritten. Auf der Karte ſtehen diesmal außer fünf Flachrennen noch zwei Jagdrennen, von denen das Favorite⸗Jagdrennen ſehr gut beſetzt ſein wird. Die Zweijährigen, die ſich um das Zukunfts⸗ Rennen bewerben, ſtellen das beſte dar, was wir an Vertretern des Nachwuchſes bisher geſehen haben. Vor allem die Be⸗ gegnung von vier ſo ſchnellen Stuten wie Paſſion. Blaue Adria, Nereda und Uſambara. Der Stall der Frau Haniel von Rauch wird ſich auf Paſſion und Paſſat ſtützen. Der Hengſt ließ bereits beim Jahresdebut gute Anlagen er⸗ kennen und beſetzte im Auerswald⸗ſſtennen den zweiten Platz hinter Triboulet. Beim nächſten Start, am letzten Sonntag in Dresden, fertigte er in einem 1200⸗Meter⸗ Rennen den vorher ſiegreich geweſenen Oſtwind und ſechs weitere Gegner leicht ab. Sein Stallgefährte Paſſion hat eine weit beſſere Form aufzuweiſen. Die Stute belegte beim Jahresdebut in einem kleineren Rennen den zweiten Platz, blieb dann ſiegreich in Hoppegarten und holte ſich darauf den Hamburger Criterium. 8 Im Renard⸗Rennen mußte ſie ſich vor Blaue Adria und Alt Wien beugen. Zuletzt ging die Alchimiſt⸗Tochter über⸗ legen im Dresdener Jugend ⸗ reis ſiegreich hervor. Die Stute wird hier ein ſchwer zu ſchlagender Gegner ſein. Uſambara it bis jetzt noch ungeſchlagen, die Stute des Heeres rennſtall Berlin gewann allerdings knapp das Er⸗ munterungsrennen der Stuten gegen ſieben Gegner, und vor vier Wochen das Palaſtpage⸗Rennen, in dem ſie jedoch nicht viel ſchlug. Bereits gutes Können verriet die Erlen hofer Nereda beim Debut im Graf Ferry⸗Rennen. Ihre beiden nächſten Rennen konnte ſie dann zu Siegen bringen. Das Geſtüt Waldfried hat oe Wahl zaviſchen Giordano und Blaue Adria, von denen wohl die Stute an den Start kom⸗ men wird. Beide Waldfrieder ſind ebenfalls noch ungeſchla⸗ gen. Blaue Adria konnte das Sierſtorpff⸗ und das Re⸗ nard⸗Rennen auf ihr Konto bringen. Das Landgrafen⸗ Rennen in Frankfurt, das ihr Stallgefährte Girdona ge⸗ wann, ließ die Stute aus, um hier friſch an den Start zu kommen. Giordona blieb vorher im Graf Ferry⸗ und Nuage⸗Rennen ſiegreich. Für den Sieger halten wir den⸗ jenigen Bewerber, der Giordong oder Blaue Adria ſchlagen kann. Das Zeug ſollten eheſtens Paſſion und Nereda haben, doch würde es uns keineswegs überraſchen, wenn Uſambra einen Strich durch die Rechnung macht. Unſere Vorherſagen für den zweiten Tag: 1. Preis von Burg Schlitz: Lichtblick— Atis— Sonnenkönig 2. Sachſen⸗Weimar⸗Reunen: Birikil— Octavianus Janitſchar 3. ODos⸗Ausgleich: Steinbach— Corviglia— Empire Column 4. Zukunfts⸗Rennen: Stall Waldfried— Stall Haniel— Nereda 5. Badener⸗Ausgleichs⸗Jagdrennen: Thor— Hadriauns Stall Eilenriede Merkur⸗Ausgleich: Feurio— Pechowiec— Herrbann Eitel— Cirano— Stauffen. H. Beeck. Gemüse- und Obsfpreise in Baden Am Montag, 25. Auguſt, tritt eine Anordnung der Preisbildungsſtelle für Baden in Kraft, wonach die Erzeugerpreiſe ſind:. Blumenkohl über 25 Zentimeter Durchſchnitt je Stück 27 3, über 18 Zutimeter 22, unter 18 Zenti⸗ meter 13 3, beim Verkauf nach Gewicht 16 je Pfund, Salatgurken(Treib⸗ und Kaſtenware) im Mindeſtgewicht von 500 Gramm 16 3 je Stück, 750 Gramm 24 und 1000 Gramm 32 6, im Verſandgebiet Achern bei Mindeſtgewicht von 500 Gramm 15 das Stück. Einmachgurken—6 Zentimeter lang 20,—.9 Zentimeter lang 8 3 je Pfund, Gurken aus feld⸗ mäßigem Anbau(Salater) 4 3 das Pfund, Boden⸗ ſeegurken 9, Rote Rüben%, Tomaten 17, Wachs⸗ bohnen 14, Buſchbohnen ohne Fäden 14, andere 12, Stangenbohnen 18, Rhabarber rot 6 und grün 4 das Pfund. Karotten, Bund mit 15 Stück(Pariſer rund) A 14 3, andere Sorten A 9, B 7 3 das Bund, Karotten ohne Laub 6, gelbe Rüben(Möhren) 47%, Sommerſpinat 13 3 das Pfund. Kopfſalat von min⸗ deſtens 200 Gramm 6 3, Größe II 4 3, Endivien⸗ ſalat 7„ das Stück. Erbſen grün 14 3 je Pfund, Kohlrabi über 7 Zentimeter Knollendurchmeſſer 7, über 4 Zentimeter 5, über 2 Zentimeter 3 3 das Stück. Rettiche große 4A 8 3 das Stück, Rettiche, Oſtergruß, gebunden(5 Stück am Bund) 10 3, Klaſſe A 6, Klaſſe B 5 3 je Bund. Wirſing 5 3, Weißkohl 4, Rotkohl 7 5 das Pfund. Obſtpreiſe: Frühäpfel, weißer Klarapfel und ähn⸗ liche Sorten Klaſſe A 25, B 18 3, Frühbirnen(bunte Juli und ähnliche Sorten) Klaſſe K 25, B 18 3, Edel⸗ frühzwetſchgen, Lützelſachſener, Erſinger und ähn⸗ liche Sorten 22, Edelfrühpflaumen, Gute v. Bry, Flotow und ähnliche Sorten 20, Bühler Frühzwetſch⸗ gen 20, Erntepflaumen 15, Brennpflaumen und Brennzwetſchgen a) Wagenſtädter 10, b) ſonſtige 8, Falläpfel 5, Johannisbeeren rot 17, ſchwarz 28, Gar⸗ tenhimbeeren 35, Waldhimbeeren(Sammelpreis) 32, Brombeeren 32 3 das Pfund. Für Brennkirſchen und Brennkirſchenmaiſche gilt die Anordnung vom 15. 7. 40. Die Erzeugerpreiſe gelten, ſoweit nichts anderes angeordnet, für Waren der Güteklaſſe A. Für ſolche geringerer Güteklaſſen die Höchſtpreiſe ſich. Erzeugerhöchſtpreis verbindlich mit einer Ausnahme Durch Verordnung des Reichsſtatthalters in der Weſtmark iſt Abſatz 2 des S 1 der Anordnung über Preisgeſtaltung im Handel mit Obſt, Gemüſe und Südfrüchten in der Saarpfalz vom 7. 3. 1940 geſtri⸗ chen worden, ſo daß nur der Erzeuger von Obſt und Gemüſe grundſätzlich nicht mehr als den jeweils be⸗ kanntgegebenen Erzeugerhöchſtpreis verlangen darf. Lediglich auf dem Wochenmarkt tritt der Erzeuger als Kleinverteiler auf. In allen anderen Fällen machen Erzeuger und Verbraucher, die Er⸗ zeugerhöchſtpreiſe überſchreiten, ſich ſtrafbar. * Vom Tabakbau an der Nahe. Allgemein wird über einen günſtigen Stand der Tabakfelder berichtet und man ermäßigen rechnet mit einem guten Ertrag der nun beginnenden Ernte. Frankfurt A.. Dt. Gold u. Silber 1290 75 deutsche teswwerzinsliche Werte Heutsche Steinzeug 3740 378.0 23 25 Durlacher HE TCC 188 ourschE srAATSANIEIHEN Flekbr ict u Kraft% 4½ Schatz D R 38. 101.8 101,7 Enzinger Union. 16.6 165.1 %½ Baden 1927 100.5 100.5 I. G. Farben 219,7 219,5 Altbes. Dt. Reich 161.0 160,7 Gesfürel 228.0 227,0 Grün u. Bilfinger. 482,0- SrabraNLEIREN Harpener Bergbau. 180,0 18t, 0 4% Heidelberg 28 7, 7, Heidelberger Zement. 239,0 236.0 4% Mannheim 268. 101.7 101,7 Hoesch Berg. % Pforzheim 28 101.5 101,5 Holzmann P. 302, 300,0 PFANDRBRIEFE Kalker Brauerme 4% Frank Hvp Gpf. Klein, Schanzl., Becker R 1 103.5 103,5 Klöckner- Werke. 22 5 185,2 4% Mein. Hyp. Bank EE NN 5 F nee 103.5 103.5 Ludwigshaf. Akt.- Er. 161,0 161,0 Ludwisshaf. Walzm.———— Mannesmann 5 Metall gesellschaft 2220 Rh 15 1 5 8 3 55 8 Dein.-Westf. ektr. 5. DUS TREEOBIICATIONEN I Rütaers 229.0 229.0 5 Daimler-Benz 27. 105.7 106.0 Salzdetfur nn 0 4% Dt. Ind.-Bank 39 104,3 104,3 Salzwerk Heilbronn 5 Gelsenkirchen v. 38 Schwartz- Storchen 85 4% Krupp v. 36 143. Seilindustrie(Wolf) 163.0 164,5 (% Ver. Stahlwerke 103,2 Siemens u. Halske 351.0 359.5 3 8. Farb. RM-Anl 28 Süddeutsche Zucker 356,0 357,0 AK TIE N Zellstoff Waldhof. 259.0 256.0 Ada-Ada Schuhfabrik 193,0 193.0 Adler werke Klever. 175,5 1 BANK E N 5— Adt. Gebr. 129.0„ Badische Bank. 154.5 156,5 FGG 185,3. Bayr. Hyp. u..-Bank 149.0 2 Aschaffenb. Zellstoff 165.8 162,2 Commerzbank. 150.2 180,7 Augsb.-Nürnb. Masch 238.0 237,5 Deutsche Bank„ 156.0 156.5 Bayr. Motorenwerke. 310.0 310.0 Deutsche Reichsbank, 137,0 135,7 Sromn Boveri& Cie. 179, 179.5 Preßdner Bank 49 152˙5 Lontin. Gummi. 425.0 424.0] Pfalz Hyp.- Bank.. 149.0 149.0 Daimler-Benz: 213.0. Bhein Hyb.-Bank 185,0 185.0 Deutsche Erdö!. 188.0 186,5[% Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Abelnnegel. 21. 22. 28. 24. 28, Sbeinpegel 22. 28. 24, 25. blinde 3. 0b.25.05.0.35 Seb e. 00.30 307 505 reisa 13.003,18 2 2,962 87 h 5 0 Kehl.. 51.758,64 8,55.50 Celp.. 280 27% 2,88 298 Straßburs.403,62, 3,52 3,44.39 Neckarnegel Max au 5,131 5,221 5,30.22 5. 14 Mannheim.05 4, 10 4, 21 4,10 TODE S- ANZEIGE Schmerzerfüllt teilen wir mit, daß mein lieber. guter Mann. treubesorgter Vater. unser innigstgeliebter Sohn. sohn. Bruder. Onkel und Schwager. Herr Josel Reichwein heute 17 Uhr nach langem. schweren. mit Geduld ertragenem Krieus- leiden. im Alter von nahezu 43 Jahren, sanft entschlafen ist. Mannheim-Neckarau. Berlin- Charlottenburg, den 24. August 1941 Friedrichstraße 77. In tiefer Trauer: Frau Johanna Reichwein. und Sohn Heinz. deb. unser Schwieger- 1772⁵ Kübler nebst Angehörigen. mein 1772⁵ Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 27. August. 1941. nach- mittags 3 Uhr. auf dem Friedhofe in Neckarau statt. 10 DES-ANZEIGE Gott der Allmächtige hat seinen treuen Diener. geliebten Gatten, meinen herzensguten. treusorgenden Vater. unseren lieben Sohn und Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel. Friedrich Cröschel Inh. des E. K. II u. der bad. Verdienstmedaille. Wellkrieg 1914/18 meinen nach langem. schweren, mit Geduld ertragenem Leiden, versehen mit den Tröstungen unserer heil. Kirche. sich in die abberufen. Mannheim Käfertal. Herxheimer Straße In tiefer Trauer: Margarethe Gröschel. geb. Emmerich Familie Fritz Gröschel sen. Familie Josef Weiß Anton Emmerich Familie Martin Bardon Familie Joh. Emmerich Fumilie Heh. Emmerich jun. zu 11. Hh. Emmerich sen. inniast- Ew. und Sohn Herbert Anfang Oktober 1941. Die Vor⸗ an teck i 1 8 2 en e D. Die Beerdigung findet Dienstagnachmittag. 3 Uhr. in Käfertal statt. ladungen ergehen bis ſpäteſtens cherſe, V * 5 15. September 1941. Wer bis zu Genickſtarre, Keuchhuſten. ſpinale 7 5. 1 5 1 0 1 55 5 Muſern natür⸗ e n 8 ftermin erhalten hat bzw. liche Pocken, roſenartige Entzün⸗ Tric! itte L Emſſogen weſſen Kind bis dahin noch nicht dungen, Scharlach 9925 Typhus 8 2 K geimpft iſt, muß ſein Kind zur herrſchen, dürfen Impflinge zum Anzeigen anarlen Impfung beim Stadtſugendamt, allgemeinen Termin nicht gebracht umme 0 Beſtellungen lunghähne R„ Stock, Zimmer 123, an⸗ werden. 5 deu 1c eaten, 1 damit das Kind in die Die Kinder müſſen zum Impf⸗ 28 n 8 fl. 10. Nozugeh Impfliſte aufgenommen und zu termin mit reingewoſchenem Körper 177185 Zahnärztin geg. Belohng, bei einem Impftermin vorgeladenſu. mit reinen Kleidern erſcheinen Ste vermelden dar] Zoſef Maier, werden kann. 191 ö . Tel. 287 74 J durch im eig. In, Aheinan, 17716 Es wird beſonders darauf hin- Mannheim, den 2. Auguſt 1941. tereſſe Irrtümer. Relaisſtraße 45.[gewieſen, daß am Montag, dem 29. Der Oberbürgermeiſter. Amtl. Bekanntmachungen Herbſtimpfung 1941 Die unentgeltliche Impfung wird im Stadtkreis Mannheim in den bei den nachſtehenden Stadtteilen jeweils angegebenen Impflokalen zu den feſtgeſetzten Zeiten durch den Impfarzt vorgenommen: Innenſtadt: Amtsgebäude III, R 5, Zimmer 48 und 49. Neckarſtadt: Mütterberatungsſtelle der Kreisſtelle 3. Mittelſtr. 42. Feudenheim: Schulhaus. lichen Zeugnis Seckenheim: Mütterberatungsſtelleſ Pocken überſtanden hat. im Schulhaus. Rheinau: Gaſthaus„3. Badiſchen Hof“, Waldſeeſtraße 14. Friedrichsfeld: Gaſthaus Adler“, Vogeſenſtraße 1. Waldhof: Luzenbergſchule Waldhof ⸗Gartenſtadt: Mütterbera⸗ tungslokal, Städt. Kindergarten, Freyaſtraße, Waldhof⸗Schönauſiedlung: Mütter⸗ „Zum beratungslokal. Hans⸗Schemm⸗ beſtraft. Schule. Für Kinder, welche von der Käfertal: Mütterberatungslokal—- Impfung wegen überſtandener Baracke im Hof der Käfertal⸗[ Rocken oder früherer Impfung be⸗ ſchule. freit ſein ſollen, oder z. Z. ohne Sandhofen: Mütterberatungsſtelle[ Gefahr für Leben oder Geſund⸗ n mi im alten Schulhaus, Krieger⸗ heit nicht geimpft werden können, 908050 ſtraße 15. ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem 85 Neckaran: Gasthaus„Zur Krone“, Impfarzt vorzulegen. Friedrichſtraße 4. Die geimpften Kinder müſſen Wallſtadt: Mütterbergtungsſtelle im bet Straſpermeiden zu der von Schulhaus, Römerſtraße. dem Impfarzt bei der Impfung Die Impfungen beginnen am 1. beſtimmten Zeit zur Nachſchau September 1941 und dauern bis September 1941, vormittags um 8 und 9 Uhr, ſowie nachmittags um 3, ½4 und 5 Uhr im Impf⸗ lokal der Innenſtadt, R 5, 1, Zim⸗ mer 48 und 49, diejenigen Kinder geimpft werden, die nicht vor⸗ geladen ſind und ſich freiwillig der Impfung unterziehen(darunter zählen Umgezogene oder Neu⸗ zugezogene). Geimpft müſſen werden: 1. Jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr ſol⸗ genden Kalenderjahres, ſoſern es nicht nach dem vorzulegenden ärzt⸗ die natürlichen 2. Aeltere ſchulpflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon ein⸗ oder zweimal, je⸗ doch ohne Erfolg, geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vor⸗ münder, deren Kinder und Pflege⸗ befohlenen dem Geſetze zuwider der Impfung entzogen bleiben werden mit Geld bis zu 150 RMk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen gebracht werden. Aus einem Haus, ein welchem Segiundet 1880— Femtuf Zürstenspezialgeschäft, Mm., p 3, 4 235 44 Nech Beendigung der Betrlebsferlen ist unser Geschift db Hontsg, den 25. Augußt 1941 wieder geöffnet 127 n Jnduſtrieha 10 Schlafstellen Aendmdmaadaddadanmmumamm für Gefolgſchaftsangehörige. Luzenberg oder Neckarſtadt ſofort geſucht. Holzbau Willi peter Dostmann Fernſprecher 511 65. fen, Frieſenheimer Straße 21, 17 723 Offene 5 VCC tellen 3 —— Buchbinderei-Albeiterinnen sofort gesucht Mannheimer Groß druckerei, R 1 174⁴⁰ Hoteldiener und Mädchen für die Kaffee⸗Küche geſuch k. 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