MN Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pa Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl Poſtbeſ.⸗Gebühr Abholſtellen: Waldhofſtr. 12. Kronprinzen⸗ 4 Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1 Fe Hauptſtr 55. W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. foloend. Monat erfolgen. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerſeldſtraße 13, Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe gültig iſt die Anzeigen⸗Pretsliſte Nr. 10 oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Knelbres 10 pla Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 mm Fur Familien un d Allgemein Bei Zwangsvergleichen Keine Gewähr beſonderen Plätzen 151. Jahraang Mit woch Jo Januar oa chle“ Chamberlain verſucht die öffentliche Meinung Englands aufzupulſchen! Drahtbericht unſeres Amſterdamer Korreipondenten — Amſterdam, 10. Januar. Miniſterpräſident Chamberlain hielt geſtern nachmittag die angekündigte Rede, mit der der ſoge⸗ nannte Propagandafeldzug der Regierung eingeleitet werden ſoll. Wenn die engliſche Regierung glaubt, Propagandiſtiſche Erfolge zu benötigen, ſo war die Rede ein ſchlechter Start. Sie war eine der ſchwächſten Reden, die Chamberlain je gehalten hat und ſicherlich nicht geeignet, das Vertrauen des eng⸗ liſchen Volles zu Chamberlain, das in der letzten Kriſe einen beſonders ſchweren Stoß erlitten hat, wieder herzuſtellen. Chamberlain erwähnte mit keinem Wort die brennenden Fragen, auf die die Oeffentlichkeit in den letzten Wochen immer dringen⸗ der Antwort verlangt hat. Er erwähnte nicht die letzte Kabinettskriſe, er überging mit Stillſchweigen die Frage der Konzentration der Wirtſchaft, die in England, vor allem nach der eindrucksvollen Zu⸗ ſammenfaſſung der Kriegswirtſchaft in Deutſchland wieder aufgeworfen wurde, und er wußte nichts über Englands Kriegsziele zu ſagen, außer den üblichen hanglen Phraſen, daß Englands Sieg und das Wei⸗ terbeſtehen der Kultur untrennbar miteinander verbunden ſeien, und er ging mit einigen Redens⸗ arten über das Arbeitsloſenproblem hinweg. Der weſentliche Inhalt der Rede war die An⸗ kündigung, daß ſehr viel ernſtere Zeiten für England bevorſtehen, und daß der Kriea erſt be⸗ gonnen habe und die wirklichen Opfer noch ge⸗ fordert werden müßten. Chamberlain nannte das neue Jahr ein Schickſalsfſahr der Welt⸗ eſchichte. Die bisherigen Kampfhandlungen, usbeſonder die Luftgefechte. ſeien nur das Vorſpiel zu größeren Kämpfen. Nach den Prahlereien über Englands Herrſchaft zur See beſtätigte er Englands Intrigen in Skandina⸗ vien mit den Worten. daß der Genſer Beſchluß, keine bloße Formalität ſei. Im weiteren Verlauf der Rede kündigte er den Aus⸗ bau der engliſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit an, von der, wie er feſtſtellte, England tief befriedigt ſei. Dann machte Chamberlain ein Eingeſtändnis. Er behauptete. daß das engliſche Volk zwar geeint ſei „wie nie zuvor in dem Kampf gegen Deutſchland“, daß er aber nicht ſicher ſei. ob ſich das engliſche Volk auch darüber klar ſei, daß der ernſteſte Teil des Krieges noch bevorſtehe. Es beſtünden noch viele Aufgaben. Dazu rechnete er einmal die zahlenmäßige Verſtärkung des engliſchen Heeres, zum anderen die Erhöhung der Arbeiterzaßl in der Kriegsinduſtrie. Das letztere bedeute, daß Arbeiter aus der Verbrauchsgüterproduktion herausgenom⸗ men werden müßten. In dieſem Zuſammenhang tröſtete er ſeine Zu⸗ hörer mit der Behauptung daß die fetzige Arbeits⸗ loſigkeit nur vorübergehend ſei, und daß man ſich durch Statiſtiken leicht irreführen laſſe. Wahrhaft tröſtliche Erklärungen eines verantwortlichen politi⸗ ſchen Leiters! Ferner gab Chamberlain bekannt, daß eine wei⸗ tere Beſchränkung überflüſſiger Ein⸗ fuhren zum Zwecke der Deviſen⸗ und Schiffsraum⸗ erſparnts nötig ſei. Auch ſonſt deutete Chamberlain an mehreren Stellen an, daß das engliſche Volk auf vieles verzichten müſſe, was es bisher zum Leben Neue Erol ge der deuiſchen Flugwaffe (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 10. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt:. Im Weſten an einzelnen Stellen etwas lebhaftere örtliche Artillerietätigkeit. 8 Deutſche Kampfflugzeuge unternahmen am Vor⸗ und Nachmittag des 9. Januar einen Er⸗ kundungs vorſtoß gegen die engliſche und ſchot⸗ tiſche O! küſte. 5 Hierbei wurden vor der Norwich⸗füſte vier bewaffnete Kriegs⸗ und Handelsſchiffe, nämlich zwei Vorpoſtenfahrzeuge, in deren Geleit zwei Handelsſchiffe führen, ange griffen und verſenkt.. Vor der ſchottiſchen Küſte wurde von vier bewaffneten Handelsſchiffen unvermutet das Finnland zu helfen, Feuer auf die deutſchen Erkunder eröffnet. Bei der Abwehr dieſes Angriffes wurden die Dampfer verſenkt. Die eigenen Flugzeuge er⸗ litten keine Vexluſte. für nötig hält. Zu der augenblicklichen Lohnkriſe erklärte er, daß die Regierung Gleitlöhne, die ſich an die Preisentwicklung automatisch angleichen, glatt ablehne. Gegen einzelne Lohnforderungen wende ſie ſich grundſätzlich nicht. Anſcheinend will die Regierung Lohnforderungen als innenpolitiſches Handelsobfekt in der Hand behalten. Er verlangte weiter Opfer vom kleinen Mann und ſchloß dieſen Teil der Rede mit der Ankündigung, daß die Rationierung, die vorgeſtern begonnen hat, erweitert werden würde. Zum Schluß verfiel er in die übliche maßloſe Hetzegegen Deutſchlan d. Mit ſeinem Schluß⸗ wort hat Chamberlain die ſcheinheilige Parole aus den erſten Kriegswochen endlich in aller Form preis⸗ gegeben: daß England nur gegen Adolf Hitler nicht aber gegen das deutſche Volk kämpfe. Es iſt der ein⸗ zige Wert dieſer wie anderer Reden engliſcher Poli⸗ tiker, daß ſie dieſe letzte Klarheit über Englands Ver⸗ nichtungswillen immer deutlicher herausſtellen. Chamberlain beim König (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) .— Amſterdam, 10. Jan. Chamberlain wurde geſtern nach ſeiner be⸗ reits gemeldeten Rede vom König empfangen, dem er über die letzten Vorgänge im Kabinett Bericht erſtattete. In einem Kommentar zu der Chamberlainrede ſchreibt die„Times“ heute, im Volke ſei man nicht mißtrauiſch. daß die Regierung zu viel oder zu wenig tue. Dieſe Behauptung der„Times“ ſteht in kraſſem Gegenſatz zu den zahlreichen Forderungen, die das engliſche Volk ſeit Wochen vorbringt. Dieſe Beſchwerden, die den Behauptungen der„Times“ widerſprechen, werden anſcheinend derartig energiſch vorgebracht, daß Chamberlain in ſeiner Rede die Hälfte der Zeit damit verbrachte, dieſe Behauptun⸗ gen zurückzuweiſen. „Das Vertrauen zu Chamberiam erſchüttert unſeres Amſterdamer Vertreters.) — Amſterdam, 10. Januar. Der Eindruck in Londoner politiſchen Kreiſen geht nach einem Bericht des Amſterdamer„Allge⸗ meen Handelsblad“ dahin, daß nach der Art der Handhabung des Miniſter⸗ wechſels auch ſolche Kreiſe. die Chamberlain ſtets zu entſchuldigen bereit waren in ihrem Vertrauen zu ihm erſchüttert ſind. In großer Aufmachung berichten„Daily Mail“ und „Daily Erpreß“ über die Verleihung des Großkreu⸗ zes der Ehrenlegion an General Gort und General Jronſide durch den franzöſiſchen Oberbefehlshaber, General Gamelin. In dieſem Zeitpunkt kann dieſem Vorgang allerdings ein demonſtrativer Charakter beigemeſſen werden. Weiter ſoll es Gort nach dem Bericht der„Daily Mail“ gelungen ſein. endlich die Forderung durchzuſetzen, daß der in Frankreich ſta⸗ tionierte Teil der engliſchen Luftwaffe ſeinem Kommando unterſtellt wird. Ferner kündigt„Daily Expreß“ an, daß die Verſtärkung der engliſchen Ex⸗ peditionsarmee in Frankreich, von der in letzter Zeit wieder die Rede war. nun beſchloſſen ſei. Der bisherige Kriegsminiſter Hore Beliſha iſt geſtern von König zu einer halbſtündigen Unter⸗ redung empfangen worden. (Drahtbericht Warum die Neuordnung? Die engliſchen Luftſtreitkräfle in Frankreich werden ſelbſtändig Drahtber. unſ. Amſterdamer Vertreters — Amſterdam. 10. Januar. Es iſt ein einheitliches Luftkommando„Die britiſche Luftwaffe in Frankreich“ gebildet wor⸗ den, dem alle in Frankreich ſtationierten eng⸗ liſchen Einheiten unterſtehen. Zum Befehlshaber iſt der General der Flieger Baratt ernannt worden.(Der britiſche Titel Air Marſchall entſpricht unſerem Titel General der Flie⸗ ger.) Barratt war bisher Kommandeur der Kriegs⸗ akademie der Luftwaffe. Der Sinn der Neu⸗ ernennuna iſt, der engliſchen Luftwaffe in Frankreich freie Hand im Verhältnis zum Britiſchen Luftfahrt⸗ miniſterium und zum Luftwaffenſtab in England zu geben, dagegen eine engere Zuſammenarbeit mit dem Heer in Frankreich zu gewährleiſten. Während die Luftwaffe in Frankreich bisher großenteils ſelbſtändige Aktionen unternommen hat, iſt die Neuordnung des Kommandos ein Anzeichen dafür, daß der engliſche Generalſtab jetzt mit Möglichkeiten rechnet, die in ſtärkerem Maße ein Zuſammenwirken der verſchiedenen Luftwaffen erfordern. Das Verhältnis der Luftwaffe zu dem Expeditions⸗ heer wird amtlich mit dem zwiſchen der Luftwaffe und der Marineeinheiten verglichen, die beide die Aufgabe des Küſtenſchutzes haben. Eine Unterſtel⸗ lung der Luftwaffeneinheiten unter das Kommando des Generals Gort iſt offenbar mit Rückſicht auf die gereizte Stimmung in England unterblieben. Die„Ehrenlegion' für Gort (Drahtbericht unſ. Berner Vertreters) — Bern, 10. Januar. Der Kriegshetzer Winſton Churchill traf am Montagmorgen, von General Ironſide begleitet, im engliſchen Hauptquartier in Frankreich ein. Dort traf ſich Churchill mit den franzöſiſchen Generalen Gamelin und Georges, denen der engliſche Oberbe⸗ fehlshaber Lord Gort ein Eſſen gab. Anläßlich die⸗ ſes Eſſens verlieh General Gamelin den Generälen Gort und Jronſide das Großkreuz der Ehrenlegion, während ausgerechnet eine Zuavenabteilung das Gewehr präfentierte. Gamelin fand ſchmeichelhafte Worte für die engliſchen Truppen und für Churchill. „Man muß andere Kriegsſchauplätze ſuchen“ In Frankreich dnb. Brüſſel 9. Jan. Wladimir'Ormeſſon fordert im„Figaro“ den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zu Sowfjet⸗ rußland. Frankreich habe ſich in Genf für den Aus⸗ ſchluß Rußlands aus der Liga ausgeſprochen. Der Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen müſſe daher ſofort erfolgen. Man müſſe endlich einmal mit „jener Zweideutigkeit“ aufräumen, die ernſte Un⸗ annehmlichkeiten mit ſich bringe und keinerlei Vor⸗ teil. Die ruſſiſche Botſchaft in Paris müßte geſchlof⸗ ſen werden. 5 7 5 a Der franzöſiſche Journaliſt Gérard Fleury von der Zeitung„Le Soir“ erklärte hier in einer Unterredung mit portugieſiſchen Preſſevertretern: „Ich glaube nicht. daß der Krieg ſich in Frank⸗ reich eutſcheidet. Man muß andere Schlachtfelder ſuchen. 5 Es würde mich nicht wundern, wenn Frankreich und England Rußland den Krieg erklären würden. Vielleicht iſt die Beſetzung Murmanſk ein Ausgangs⸗ punkt oder ſpäter die Grenzen Jrans oder Indiens. Das wäre ein guter Anfang.“ Englands„Inereſſe“ an Schweden [Funkmeldung der N M.) + Rom 9. Januar Englands ebenſo hinterhältiges wie egvoiſtiſche⸗ gegenſihen den ſkandinaviſchen Staaten wird geht die Hetze gegen die Sowjelruſſen luſtig weiter vom„Tevere“ entlarvt, das betont, daß London den ſkandinaviſchen Staaten nur zu gern ſein ſattſam bekanntes Garantieſyſtem aufzwingen möchte. Wenn England heute von einem deutſchen Ultimatum an Schweden ſpreche, ſo nur um auf dieſe Weiſe künſt⸗ lich eine Alarmſtimmung zu erzeugen, crit der Eng⸗ land eine Ausbreitung des Konfliktes zu begünſti⸗ gen hoffe. Aus dem gleichen Grunde verbreite Eng⸗ land die Verſion von dem eingeſchloſſenen Skandt⸗ navien, das ſich gern und natürlich mit Englands Hilfe befreien möchte. Der ruſſiſche Heeresbericht (Funkmeldung der NM.) I Moskau, 10. Januar. Nach dem Kommuniqué des Generalſtabes des Militärbezirks Leningrad fanden am 9. Januar in der Gegend von Ühtug Infanteriegefechte ſtatt, in deren Verlauf die Sowiettruppen gezwun⸗ 'en waren einige Kilometer öſtlich von Suo⸗ musſalmi zurückzugehen. Bei Repola und Petroſavodfk wurden nur Aufklärungsoperationen unternommen. Auch auf der Kareliſchen Landenge herrſchte nur geringe Artillerietätigkeit. Infolge des ſchlechten Wetters war der Einſatz der Luftwaffe ſehr beſchräukt, W e Nummer 10 *. Erfolgreicher Vorstoß deutscher Kampfflieger gegen die englische Nordostküste ſickſalsjahr der Wellge Heute vor zwanzig Jahren * Maunheim, 10. Januar. Heute vor zwanzig Jahren trat der Verſalller Vertrag in Kraft! Was war das für eine Zeit! Vier Jahre lang hatten die Nationen der ganzen Welt ſich gemordet, hatten zehn Millionen Menſchen ihr Leben gelaſſen, war die doppelte Anzahl zu Siechen und Krüppeln geworden, ſind Millionen deutſcher und ruſſiſcher Frauen und Kinder buchſtäblich verhungert, iſt faſt kein Haus in Europa geblieben, in das nicht Trauer und Verzweiflung eingebrochen wäre, ſind drei Kaiſer⸗ reiche geſtürzt und iſt die ganze Karte Europas um⸗ gewandelt worden, iſt die Zündflamme der Revolu⸗ tion vom Rhein bis zu den Küſten des japaniſchen Meeres gelaufen, und haben Menſchen gleichen Blu⸗ tes, die Brüder geweſen waren im Kampfe gegen den Feind nach außen, ſich totgeſchlagen, weil ſie ſich über den Glauben im Inneren nicht mehr verſtehe⸗ konnten! Und alles das, um dieſen Fri den zu gebären! Dieſer fürchterlichſte Vulkan ausbruch der europäiſchen Geſchichte, der die größten und mächtigſten Reiche der Erde unter ſeinen Schutt⸗ maſſen begrub, der die europäiſche Erde ſo tief auf⸗ wühlte und umwarf wie niemals ein Ereignis zu⸗ vor, der ſo ſchickſalhaft ſchien im Ausmaß ſeiner Ver⸗ nichtung, war ſo ſchickſalslos in ſeiner tie⸗ feren, wirklich geſchichtlichen Wirkung. Es war, als ob die zerſtöreriſche Kraft des Krieges alle ſchöpferiſche Kraft des Friedens vernichtet hätte. Dem fürchterlichſten, aber auch dem gewaltigſten und im gewiſſen Sinne ſicherlich heroiſchſten Kriege der Geſchichte folgte der erbärmlichſte Friede der Geſchichte. Ein Friede ohne Recht— aber das wäre noch nicht einmal das Schlimmſte geweſen! Ein Friede ohne Gnade— aber ſo ſchnell konnte ſich die Menſchheit wohl nicht vom gnadenloſen Haſſe des Krieges löſen! Ein Friede aber vor allem auch ohne Sinn, ohne Geiſt, ohne Charakter, ein Friede, der ſelbſtzerſtöreriſch war auch vom Geſichtspunkt derer aus, die ihn ſchufen. Ein blinder Friede, in dem die Augen derer, die ihn machten, noch rot ſahen von dem Blute, in das ſie ſolange und ſo erbittert geſtarrt hatten. Wir Deutſche kennen dieſen Frieden. Es braucht nicht noch einmal erzählt zu werden, wie er uns zerbrechen, vernichten, töten, ausrotten wollte. Wie er uns alles nahm, was uns einmal groß und ſchön und ſtolz ſchien, unſere Ehre, unſere Macht, unſeren Reichtum und wie er uns nur eines laſſen mußte, weil wir es mit der letzten verzwei⸗ felten Kraft unſeres Herzens, mehr aus Inſtinkt als aus bewußtem Wollen noch hielten: unſere Ein⸗ heit als Nation und Reich. Wir wiſſen auch, wie wir darunter gelitten haben: 14 Jahre lang, immer neu gedemütigt, immer wieder von einem Schrecken in den anderen gejagt, immer wieder in neue Tiefen hinabgeſtoßen, immer wieder zutieſſt getroffen in unſerer Hoffnung und in unſe⸗ rem Mut. Und wir wiſſen auch, wie wir ihn tber wunden haben: dank der Leidenſchaft, die aus einem Herzen in die Herzen der ganzen Nation ſtrömte; dank eines unvorſtellbaren Mutes, der im Glauben eines Mannes geboren, die Kraft der gan⸗ zen Nation entzündete, dank einer gütigen Vor⸗ fehung, oͤie uns immer wieder die Gnade des Augen⸗ blicks ſchenkte und uns immer wieder die Möglich⸗ keiten reichte, auf der Kühnheit, Vertrauen und Mut ſich aus der Tiefe zur Höhe ſchwingen konnten. Wir kennen das alles. Wir brauchen es uns nicht mehr zu wiederholen. Denn es iſt gegenwärtig in uns. Heute mehr als je. Denn heute, nach 20 Jahren eines Friedens, der nur eine Fortſetzung des Krieges geweſen iſt, erlebt Deutſchland die wirk⸗ liche Fortſetzung des Krieges, der damals nicht ab⸗ geſchloſſen, ſondern nur unterbrochen worden war. Wir ſtehen wieder im Kriege. Wleder haben Söhne und Väter Abſchied genommen von Müttern und Kindern. Wieder ſind Millionen auf⸗ marſchiert hüben und drüben, bereit den Tod zu empfangen und den Tod zu geben. Und wieder wurde bereits gekämpft, gelitten und geſtorben ſo wie damals vier Jahre lang alle Minuten des Tageg und der Nacht gekämpft, gelitten und geſtorben wurde. Und könnte man in die Düſternis des be⸗ ginnenden Jahres ſchauen, wer weiß, ob man ncht im ein Meer von Blut ſchaute, höher als jenes, das damals über Europas geſtanden hat. Und warum das alles? Warum muß dle⸗ ſes gequälte, zermarterte, erſchöpfte Europa, das die alten Wunden noch nicht geheilt und noch nicht vergeſſen hat, ſich neue ſchlagen? Warum dieſe neue Ablöſung eines kaum ſchon recht gekannten Frie⸗ denszuſtandes und eines erſt im Reifen befindlichen Friodensglückes durch einen neuen Krieg? Es gibt dafux zux Genüge und alle ſind vor 2. Seite/ Nummer 10 dem deutſchen Volke bereits ausgebreitet worden und jede einzelne für ſich iſt richtig. Aber alle tref⸗ fen nicht den letzten Hintergrund: Dieſer Krieg, in dem wir letzt ſeit fünf Monaten ſtehen, iſt gar kein neuer Krieg. Er iſt nur die Fortſetzung des alten. Dieſer alte mußte abgebrochen werden, weil die Kräfte ſich erſchöpft hatten, weil die Kämpfer zu blutarm ge⸗ worden waren, aber nicht weil er eine wirkliche Ent⸗ ſcheidung gebracht hätte. Er hatte nicht die ſtrategiſche Entſcheidung gebracht, die ihm unſere Feinde geſtellt hatten: das Reich war einig und der Rhein war deutſch geblieben, und er hatte vor allem nicht dle geiſtige Eutſcheidung gebracht, die die Geſchichte, die auch ein ſolch entſetzliches Ringen nicht ſinnlos laſ⸗ ſen kann, dieſem gigantiſchen Kampfe geſtellt hatte: es war kein neues Europa, es war nicht einmal eine neue Ordnung des alten Europa entſtanden. Der Krieg, der doch nur gekommen war, weil dieſes Europa unfähig geworden war, ſein altes Leben weiter zu führen, hatte an dem weſenhaften Zu⸗ ſtand diefes alten Europas nichts geändert: er ließ es in dem Frieden, der ihm folgte, nur in einem noch größeren Marasmus verſtrickt! r neue Krieg nimmt den Entſcheidungskampf des Weltkrieges wieder auf. Und zwar nach beiden Richtungen hin: Unſere Gegner ſuchen das ſtrate⸗ giſche Ziel zu erreichen, das ihnen trotz ihrer militä⸗ riſchen Siege im letzten Kriege verwehrt worden war: die reſtloſe Vernichtung und Zerſtückelung Deutſchlands. Und wir ſuchen der hiſtoriſchen Miſ⸗ ſion gerecht zu werden, die die Geſchichte in dieſem dramatiſchen Kampf den europäiſchen Völkern ge⸗ ſetzt hat: ein wirklich neues Europa mit neuem Geiſt, mit neuem Glauben und damit auch mit neuem Leben zu ſchaffen. Die anderen ſtarren nach rück⸗ wärts in die Geſchichte, und ſuchen ſie ihren eigenen Intereſſen und Zielen dienſtbar zu machen; wir ſchauen vorwärts in die Geſchichte und ſuchen aus ihr unſer und Europas wirkliches Schickſals zu er⸗ gründen. Ueber die Ernſthaftigkeit dieſer doppelten Ziel⸗ ſetzung des neuen Ringens kann kein Zweifel be⸗ ſtehen: weder was die anderen noch was uns an⸗ langt: der Vernichtungswille der anderen iſt ent⸗ ſchloſſen und klar formuliert worden; nicht weniger klar und entſchloſſen haben wir unſeren Willen ver⸗ kündet. Europa eine neue Oröͤnung und ein neues Leben zu geben. Die Fahnen finb enthüllt! Jetzt möge das Schickſal ſelbſt entſcheiden, welche von ihnen der Lorbeer des Sieges krönen soll! Dr. A. W. Die Lage (Draßtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 10. Januar. Die engliſche Preſſe zeigt ſich enttäuſcht, daß Chamberlain in ſeiner Dienstagrede auf den ganz England aufregenden plöslichen Rück⸗ tritt des Kriegsmintſters Hore Beliſha mit keinem Wort eingegangen iſt.„Daily Expreß“ ſchretbt:„Daß wir Deutſchland noch nicht nieder⸗ gerungen haben, wiſſen wir, aber wir wiſſen immer noch nicht, warum eigentlich der Kriegsminiſter gehen mußte.“„Daily Herald“ ſchreibt:„Das war die große Enttäuſchung der Rede Chamberlains im Londoner Stadthaus, daß ſie uns nicht Aufklärung über einen Fall gab, der die ganze öffentliche Mei⸗ nung Englands ſortgeſetzt beunruhigt.“ Zu der Dienstagſitzung des engliſchen Unterhauſes ſind „Daily Mail“ zufolge bereits ſechs Anfragen zum Rücktritt des Kriegsminiſters im jetzigen Stadium des Krieges eingegangen. Kopenhagener„Nationaltidende“ ſchreibt ſehr zu⸗ treffend zur Chamberlainrede im Londoner Stadt⸗ Haus:„Chamberlain hätte nicht ſagen ſollen. die eng⸗ liſche Seeherrſchaft ſei uneingeſchränkt, denn die ge⸗ ſamte engliſche Preſſe klagt ſeit Wochen in zunehmen⸗ dem Maße über die immer ſchneller zunehmende Einengung des engliſchen Tonnageraumes, über den Rückgang der Zufuhren nach England. Gerade die Chamberlain⸗Ankündigung einer Erweiterung der NRationlerungsliſte ſpricht das Gegenteil von der zehauptung aus. dle engliſche Seeherrſchaft ſei un⸗ eingeſchränkt.“ * Wie ſtark die Schwierigkeiten der Rohſtoffbeliefe⸗ rung für Englands Wirtſchaft werden, geht aus einer Meldung des„Rotterdamſchen Courant“ her⸗ vor, wonach die engliſche Regierung für mehrere hundert Millionen Pfund große Schiff s⸗ bau aufträge mit beſchleunigter Lieferzeit nach Kanada gegeben hat. obwohl die dortigen Preiſe bis 3900 v. H. über den engliſchen Schiffsbaupreiſen lie⸗ gen. Der„Haagſche Courant“ ſchreibt, man beginne in gewiſſen britiſchen Wirtſchaftskreiſen zu erken⸗ nen, daß alle bisher auserprobten wirtſchaftsſtrate⸗ giſchen Pläne gegen Deutſchland nicht zu dem End⸗ ziel führen werden. * In der fkandinaviſchen Preſſe machen ſich auch heute noch keine Erkenntniſſe über die von England drohende Gefahr bemerkbar.„Stock⸗ holm Tidningen“, das führende liberale Blatt, ſchreibt:„Schwedens Schickſalsverbun⸗ heit mit Finnland iſt heute wie vor 20 Jah⸗ ren gegeben.“ In der gleichen Nummer wird aus⸗ führlich über Englands Hilfspläne für Finnland berichtet und zwar ohne jede Erwähnung, daß Schweden, das in dieſen Plänen genannt wird, nicht mitmachen werde. Auch dieſe von wirklicher Neutralität weit entfernte Haltung weiter Teile der ſchwediſchen Preſſe regiſtrieren wir hier. Daß es auch andere ſchwediſche Preſſeſtimmen gibt, die vor einem Eingehen auf die engliſchen Hilfspläne ͤͤrin⸗ gend warnen, wie erſt am Sonntag„Svenska Dag⸗ ladet“, ſoll nicht übergangen werden. Wie italleniſche Blätter aus Kalro melden, haben die engliſchen Manöver in Acaupten am 8. Januar begonnen. Poſt, Eiſenbahn und Draht⸗ verkehr unterſtehen während der Dauer dieſer Ma⸗ növer, die auf 14 Tage berechnet ſind, den britiſchen Militärbehörden.„Aera Seeolo“ und„Corriere della Sera“ proteſtleren gegen dieſe Manbver der eng⸗ liſchen Militärmacht in dem ungbhängigen Aegyp⸗ ten.„Corriere della Sera“ ſchreibt: dieſer engliſchen Manöver iſt neben dem erzwunge⸗ nen Eintritt Aegyptens in den Krieg gegen Deutſch⸗ land ein neuer Beweis für die abſolute Willkür⸗ herrſchaft der Engländer in allen Staaten, die ihnen Vorrechte eingeräumt haben oder gegen die ſte ihre Macht gebrauchen können. „Peſter. zu den ungariſch⸗ italtieniſchen Beſprechungen, ſie hätten öie . im Donauraum für die ganze rlegsdauer feſtgelegt. Das ſei ihr großer unbe⸗ ſtrittener Erfolg. Die kommenden römiſchen Unter⸗ tungen würden dem engliſchen Kriegszlel der usdehnung des Krieges auf Südaſteurova einen noch ſtärkeren Riegel vorſchieben. Der Mailänder Serg Secolp“ ſchreißt:„Es wird keinen england⸗ aten ben ſogenannten„neutralen Block“ auf den kan geben. Der engeren Verbindung mit Ungarn werden ſolche mit anderen europaſtaaten folgen ⸗ Neue Mannheimer Zeitung Htkktwoch, 10. Januar 1940 „Die Datſache Kriegskamerad . 8 * 275 87 Jexftarbeite ſchaft von Front und Heimak: nuß ſein Letzies hergeb 4 Großaödmiral Raeder vor den Arbeitern der Wilhelmshavener Kriegswerſt dnb Berlin, 9. Januar. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, beſichtigte am 8. und 9. Jaunar die Kriegsmarinewerften Kiel und Wilhelmshaven. Bei dieſer Gelegenheit ergriff er vor den verſammelten Belegſchaften das Wort zu längeren Ausführungen, in denen er auf die Wichtigkeit der Werften für die Kriegsmarine hiuwies und die Arbeit des Werftarbeiters als einen beſonders wichtigen Faktor der Landesverteibigung herausſtellte. Der Großadmiral ging zunächſt auf die Tatſache ein, daß die Kriegsmarine in dem Deutſchland auf⸗ gezwungenen Kriege einzigartige Erfolge erzielen konnte. Mit Freude könne er feſtſtellen, daß die Kriegsmarinewerften den hohen Anforderun⸗ en, die an ſie geſtellt worden ſeien, voll entſprochen ätten. Im letzten Jahre, beſonders aber ſeit Kriegsausbruch, ſei Außerordentliches geleiſtet worden. Wörtlich fuhr der Großadmiral fort:„Die⸗ es Verſtändnis iſt die Vorausſetzung für eine frucht⸗ are Arbeit auch in der Folgezeit. Und ich muß es heute von jedem einzelnen bewußt fordern. Der einzelne muß mehr leiſten als im Frieden. Es muß erreicht werden, daß, wo immer es mög⸗ lich iſt, noch Leiſtungsſteigerungen erzielt werden. Die Werften ſind die Stützpunkte und Fahrzeuge d. h. ſie ſollen— wie der Namen ſagt— dieſe ſtützen, ſie immer wieder inſtand ſetzen und den Beſatzungen die Vorbedingungen ſchaffen, vor dem Feind Höchſtes aus Schiffen und Waffen herauszuholen. Jeder Arbeiter muß deſſen einge⸗ denk ſein. daß der Seemann an der Front auch für ihn und ſeine Familie das Leben einſetzt, und daß eine auch nur geringe Nachläſſigkeit in der Arbeit des Werftmannes das U⸗Boot, den Zerſtörer, ja ſelbſt das große Panzerſchiff vor dem Feinde gefähr⸗ det. Das gegenſeitige Sichaufeinander⸗verlaſſen⸗ können muß das Verhältnis zwiſchen unſeren See⸗ leuten und Arbeitern beſtimmen. Jedes Pflichtver⸗ fäumnis ſchädigt die eigene Wehrkraft und nützt da⸗ mit dem Feind. Das aber will der Feind ja gerade! Er kann uns mit ſeinen Waffen kaum etwas auhaben er fürchtet dag ſcharfe deutſche Schwert. Alſo ver⸗ ſucht er das Schwert abzuſtumpfen, indem er Mißtrauen ſät, Gerüchte verbreitet, Hetzpropa⸗ anda treibt, durch Agenten Geheimniſſe auf⸗ püren läßt und Sabotage anzettelt. Er will in die Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Volks den Keil treiben. Die uns vom Führer geſchenkte Gemeinſchaft des ganzen Volkes iſt aber unſere ſtärkſte Waffe, denn ſte läßt erſt die ungeheuren Kräfte unſeres Millio⸗ nenvolkes voll wirkſam werden. Das iſt ein unge⸗ heurer Vorſprung, den wir vor unſeren Feinden haben. Und dieſer Vorſprung ſichert uns den Sieg. Im folgenden ging der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine auf das Kriegsziel des Feindes ein, deſſen Beſtreben es ſei, unſer mächtiges Land, das in einer in der Geſchichte noch niemals dageweſenen Zuſammenfaſſung der Kräfte ſein unerträaliches Joch abgeſchüttelt habe, erneut zu zerſchlagen. Dieſem Kriegsziel, von dem vor der Welt heuchleriſch be⸗ Hauptet wurde, der Kampf des Feindes ginge um die Freiheit der Völker, ſtellte der Großadmiral das deutſche Kriegsziel gegenüber, indem er ſagte: „Wir kämpfen um unſer Recht, für die Zukunft unſerer Kinder und Kindeskinder, die einmal frohe Augen haben und in einer Welt leben ſollen, die jedem Volk nach ſeiner Leiſtung und ſeinem Können gerecht das Seine zuteilt. Wir werden dieſen Kampf beſtehen, wenn wir unerſchütterlich zueinander⸗ ſtehen und uns als ein ehernes Bollwerk um unſe⸗ ren Führer ſcharen, jeder einzelne erfüllt von der Größe der ihm geſtellten Aufgabe, mitwirken zu unſerer Schiffe dürfen an ſeinem Platz bei der Erkämpfung der endgültigen Freiheit einer ganzen Nation. Es muß uns eine Sache des Herzens und der Ehre ſein, unſere Pflicht gauz und in der uns vorgeſchriebenen Zeit zu tun. Das gilt für den Werftmann ebenſo wie für den Oberwerftdirektor, den Matroſen und ebenſo wie für mich, den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine und Chef der Seekriegsleitung. Das iſt eben das Gemeinſame und Verbindende bei unſer aller Ar⸗ beit. Wir arbeiten alle für eine große Sache, für unſer im Krieg befindliches Vaterland!“ Der Großadmiral gab anſchließend im einzelnen Richtlinien für den Arbeitseinſatz und beſchäftigte ſich ausführlich mit Fragen der Gefolgſchaftsmit⸗ glieder der beiden Kriegsmarinewerften. Hierbei erwähnte er auch die zahlreichen Meldungen aus der Arbeiterſchaft an die Front, über die ihm berichtet worden ſeien.„Ich freue mich“, führte der Groß⸗ admiral aus,„über dieſe Einſtellung ganz beſon⸗ ders. Sie zeugt von geſundem und ſtolzem Mannes⸗ empfinden. Aber ſo ſehr ich das Drängen an die Front begrüße, muß doch zunächſt einmal ein jeder auf dem Platz aus harren, auf den er ge⸗ ſtellt iſt, und auf dem er deshalb ſeinem Vater⸗ lande am meiſten nützt. Aus dieſer Einſtellung heraus wird der Arbeiter zum verantwortungs⸗ bewußten und getreuen Kriegskameraden. Die Heimat muß in dieſem Krieg zur niever⸗ ſagenden Kraftquelle der Front werden. Wenn ein jeder hierzu das Seine tut, dann kann der End⸗ erfolg nicht ausbleiben, dann wird der Sieg uns zufallen, wie lange der Krieg auch immer dauern mag. Unſere Kraft und unſeren Mut aber wollen wir alle finden in dem unerſchütterlichen Vertrauen auf den Führer, der uns den Glauben an eine freie Zu⸗ kunft wiedergegeben hat. Ihm folgen heißt ſiegen!“ „Die Leute ſchüülteln ſich vor Lachen“ Die angeblichen Erſolge des Konvoi⸗Syſtems und die rauhe Wirklichkeit anb. Amſterdam, 10. Januar. Der Flottenkorreſpondent des„Mancheſter Guar⸗ dian“ berichtet über ſeine Eindrücke. die er bei einer Fahrt an Bord von Konvoi⸗Schiffen geſammelt hat. Mehrere Tage Seefahrt an Bord eines der die Han⸗ delsſchiffe begleitenden britiſchen Kriegsſchiffe hät⸗ ten ihm, ſo berichtet er u.., einen Einblick gewährt in die Laſten, die auf den Schultern der britiſchen Marine in dieſem Kriege ruhen. Am Bord ſeines Schiffes habe es nur ein halbes Dutzend Offiziere gegeben, auf deren Schultern die geſamte Verant⸗ wortung gelegt worden ſei. Dag Schiff, auf dem er gefahren ſei, habe ſeit Einführung des Konvoi⸗Syſtems ohne Unterbre⸗ chung Handelsſchiffe begleitet. Die Erfolge des Konvoi⸗Syſtems dürften aber die engliſche Oeffent⸗ lichkeit an Land nicht über die Gefahren hinweg⸗ täuſchen, denen der Verkehr auf See iu der heutigen Zeit ausgeſetzt ſei. Die Beſatzungsmitglieder der Konvoi⸗Schiffe, ſo fährt der Berichterſtatter fort. hörten nur ſehr wenig Nachrichten. Neulich aber ſei den Beſatzungsmit⸗ gliedern eine öffentliche britiſche Erklärung zu Ohren gekommen, wonach der deutſche Krieg gegen Handelsſchiffe zuſammengebrochen ſei. Die Leute hätten ſich über dieſe Erklärung vor 5 Lachen geſchüttelt, deun ſie wüßten zu gut, wie hohl dieſe Nachricht geweſen ſei. Es ſei falſch, wenn man daraus, daß der Feind vorübergehend ſeine Tätigkeit etwas eingeſchränkt habe, gleich den Schluß ziehen wolle, daß ſeine Aktion zu⸗ ſammengebrochen ſei. Er, der Korreſpondent, glaube vielmehr, daß noch harte und bittere Schläge auf die britiſche Handelsſchiffahrt nieder⸗ praſſeln würden, und daß es für die Konvoi⸗ Schiffahrt noch Monate ſchärfſter Auſtrengung geben werde. Graf Ejaky über die Venediger Ausſprache „Aebereinſtimmung in dem Vemühen um Erhaltung des Frieden im Donaubecken“ EP. Nom, 10. Januar. Der ungariſche Außenminiſter. Graf Eſaky, über⸗ mittelte beim Verlaſſen Italiens von der Grenz⸗ ſtation Poſtumia an den italieniſchen Außenminiſter, Graf Ciando, folgendes Telegramm: „Ich könnte Italien nicht verlaſſen. ohne Ihnen erneut für die ſo herzliche Freundſchaft zu danken, die Sie mir wiederum für Ungarn und mir ſelbſt erwieſen haben. Ich habe mich ſehr gefreut, die abſolute Uebereinſtim⸗ muna der Anſichten feſtzuſtellen, die uns üher unſere perſönliche Freundſchaft hinaus vereint in der ſchwierigen. aber geduldigen und zähen Arbeit, den Frieden im Donaubecken an erhalten. indem er auf die klarblickende Ge⸗ rechtigkeit und das Bewußtſein der eigenen Kraft gegründet wird.“ Gvaf Cſaky iſt am Dienstag wieder in Budapeſt eingetroffen. An die verſammelten Journaliſten gab Graf Cſaky eine kurze Erklärung ab, in der er u. a. ſagte:„Wir arbeiten mit Geduld und Ausharren an dem Frieden. Es beſteht alle Hoffnung, Oaß unſere Bemühungen von Erſolg gekrönt werden. A A⸗znpaſionsgeſpenſſer! Mit ihnen glaubt Waſhington die Aufrüſtung der Marine begründen zu können! EP. Washington, 10. Januar. Der Flottenchef Admiral Stark begründete vor dem Marineausſchuß des Repräſentantenhauſes den in der vorigen Woche eingebrachten Anirag des Marineminiſters Ediſon, der mit Rückſicht auf die ernſte Weltlage eine 25prozentige Erhöhung der Schiſfstonnage der Vereinigten Staaten forderte. Stark ſetzte ſich für die Annahme einer 13 Milliarden Dollar betragenden Flottenaufrüſtung ein, Bei der Marine aller Länder, ſo ſagte Stark wei⸗ ter, werde zur Zeit aufgerüſtet. Die Vereinigten Staaten müßten mit dieſer Entwicklung Schritt hal⸗ ten, um nicht nach Kriegsende geſchwächt dazuſtehen. Der Flottenchef entwickelte ſodann ein revidtertes Bauprogramm, das an Stelle der urſprünglich be⸗ abſichtigten 95 Neubauten nur 77 vorſieht, alſo die Schiffssahl zugunſten der Schiffsgröße vermindert. Die UÜUSa⸗Flolte müſſe ſtark geuug ſein, um nicht nur die Vereinigten Staaten, ſondern auch ihre über⸗ ofen Beſitzungen, den US A⸗Handel, die Roh⸗ toffzufuhr und Ibero⸗Amerika gegen eine In⸗ vaſjon(1) verkeidigen zu können und den USA Frieden und Sicherheit zu gewährleiſten. Das Stärkeverhältnis der S A⸗Flotte gegen⸗ über der japaniſchen Flotte müſſe mindeſtens:3 betragen. i England foll zahlen! Dänemark fordert 166 000 Kronen Schadeuerſatz anb Kopenhagen, 10. Januar. Die endgültigen Schadenerſatzanſprüche der dä⸗ niſchen Regierung an England für die Verwüſtun⸗ gen, die die Bomben engliſcher Flieger Anfang Sep⸗ tember in Esbjerg anrichteten, ſind jetzt feſtgeſtellt worden. Der Polizeimeiſter in Esbjera hat am Dienstag die Akten an das Juſtizminiſterium zur Weiterleitung an das Außenminiſterium nach Ko⸗ penhagen abgeſandt. danach rund 166 000 Kronen. Kriſe in Japan Preſſe nimmt baldigen Rücktritt Abes an dub. Tokio. 10. Jan. Die geſamte Preſſe nimmt an. daß der Rücktritt des Kabinetts Abe kurz bevorſteßhe. Der Kriegs⸗ miniſter und die Armee ſeien überzeugt, daß die tellung des Kabinetts unhaltbar ſei. Da die Armee ſich für die Durchſüb des rung ſie im höchſten Grade Der Geſamtſchaden beträgt Flottenchef Admiral Stark äußerte ſich auch über die interamerikaniſche Neutralitätspatrouille. Er erklärte, die Patrouille ſei ein Abſchreckungsmittel 5 um jede Macht an dem Verſuch zu hindern, I⸗Boot⸗Stützpunkte entlang der nordamerikaniſchen Küſte anzulegen. Admiral Stark teilte ferner mit, daß die beiden Schlachtſchiffe, für die Rooſevelt in der letzten Woche die erſte Baukoſtenſumme anforderte, Schweſterſchiffe der beiden 45 000⸗Tonner ſein würden, für die der Kongreß im vergangenen Jahr die erſten Mittel bewilligte. Aus Starks Ausſagen ging weiter hervor, daß die US A⸗Marine den Bau von 50 000⸗Tonnen⸗ Kriegsſchiffen in dieſem Jahr noch nicht in Angriff nehmen will. Die amerikaniſche Marine experimen⸗ tiere zur Zeit mit achtzölligen Geſchützen für Schlachtſchiffe und beabſichtige, 200 weitere zwei⸗ motorige Fernbomber des Typs anzufor⸗ dern, der im vorigen Jahr den Geſchwaderflug von San Diego nach dem Pangma⸗Kanal durchführte. Außerdem will die US A⸗Marine vier Millionen Dollar für Verbeſſerungsarbeiten auf der pazifi⸗ ſchen Inſel Guam erwirken. Ein dahingehender Vorſchlag war im letzten Jahr abgelehnt worden. China⸗Konfliktes direkt verantwortlich fühle, ſo ſei darin intereſſiert, daß mög⸗ lichſt bald klare innerpolitiſche Verhältniſſe geſchaf⸗ fen würden. Die erſten Beſprechungen in der Umgebung des Hofes haben unter Leitung des Fürſten Konoye und des Siegelbewahrers Ybaſa bereits begonnen. Ne⸗ ben General Ugaki werden jetzt auch Kriegsminiſter General Hata und die früheren Kriegsminiſter Generale Sugiyhama und Terauchi genannt. Fürſt Konoye ſoll zu verſtehen gegeben haben, daß er eine Kandidatur ablehnen werde. Sowjet-Verkehrsflugzeug in BVerlin Planmäßiger Verlauf des Fluges nb. Berlin, 9. Jammar. Im Raßhmen der angekündigten Verſuchsflüge auf der ab 21. d. M. zum planmäßigen Luftverkehr 5 V 1898 5 agmtttag das E vu erkehrsflugzeug in Berlin ein. Meine Beſprechungen mit dem italieniſchen Außen⸗ miniſter Graf Ciano fanden durchweg in freund⸗ ſchaftlichem Geiſte ſtatt Das Ergebnis unſerer Be⸗ ratungen iſt in jeder Hinſicht zufriedenſtellend“. Zum Schluß ſtellte der Außenminiſter entgegen perſchiedenen Gerüchten feſt, daß er ſich nicht nach Rom begeben, ſondern zunächſt in Budaveſt bleiben werde. Er würde zwar, da er erholungsbedürflig ſei, gern einen Urlaub in Italien verbringen, doch hänge dies nicht von ihm ab. Rumäniſcher Veſuch in Nom? (Drahtbericht un. röm. Vertreters) — Rom, 10. Januar. Das Treſſen von Venedig zwiſchen Graf Eianv und Cſaky bildet offenſichtlich den Auftakt zu der Intenſtvierung der diplomatiſchen Kontakte zwiſchen den Balkanſtaaten. Ferner erhalten ſich hier Ge⸗ rüchte, die von einer unmittelbar bevorſtehenden Reiſe des rumäniſchen Außenminiſters Gafencu nach Rom wiſſen wollen. Die angekün⸗ digte Reiſe des Vizepräſidenten des jugoflawiſchen Kabinetts Matſchek nach Budapeſt ſcheint nach den letzten Informationen auf einen ſpäteren Zeitpunkt verſchoben worden zu ſein. Das zuſtimmende Scho, das die Beſprechungen von Venedig beſonders auch in Rumänien und in Jugoflawien gefunden haben, beſtärkt die politiſchen Kreiſe Roms in der Auffaſ⸗ ſug, daß die Balkanſtaaten mit der italieniſchen Po⸗ litik der Friedensſicherung vollkommen überein⸗ ſtimmen und daß es daher auch gelingen werde, die zwiſchen ihnen noch offenen Fragen zu regeln. Wenn z. B. die„Independance Roumaine“ heute erklärt, es ſei zu wünſchen, daß es Italien gelingen werde, auf dem Balkan eine Lage herzuſtellen, die eigentlich ſchon längſt hätte erreicht werden müſſen, ſo kann man in Rom aus ſolchen Worten nur ru⸗ mäniſches Entgegenkommen und Verſtändnis für die von Italien ſo eindringlich verkündete Notwendig⸗ keit einer ehrlichen ungariſch⸗rumäniſchen Verſtändi⸗ gung herausleſen. Nicht weniger groß iſt die römiſche Genugtuung über das Verſtänd nis, das Deutſchland für die Zuſammenkunft von Venedig gezeigt hat. Dieſes Verſtändnis iſt nach römiſcher Auffaſſung ein erneuter Beweis für die vollkommene Uebereinſtimmung, die zwiſchen Ita⸗ lien und Deutſchland über die Notwendigkeit be⸗ ſteht, dem Südoſten den Frieden zu erhalten, eine Uebereinſtimmung, die im übrigen auch von dem amtlichen ungariſchen Kommunieuee über die Vene⸗ diger Unterredung zum Ausdruck gebracht wird. Nicht ohne Ironie regiſtriert man in Rom da⸗ gegen die ſüßſauren Kommentare aus London und Paris. Wenn z. B. die„Daily Mail“ erklärt, Eng⸗ land und Frankreich könnten die vereinigten ſta⸗ Iieniſch⸗-ungariſchen Bemühungen nur begrüßen, denn auch ſie hätten kein Intereſſe daran, den Bal⸗ kan in den Krieg zu reißen, und wenn die„Times“ ſchreibt ſo wie Italien ſich bemühe, zwiſchen Un⸗ garn und Rumänien zu vermitteln, ſo ſtrebe die Türkei einen Ausgleich zwiſchen Bulgarien und Rumänien an. ſo ſtehen dieſe engliſchen Friedens⸗ töne für römiſchen Geſchmack doch in zu ſtarkem Gegenſatz zu der engliſchen Politik der Garantie⸗ pakte für die Türkei Griechenland und Rumänien, mit denen London noch vor kurzem Italien im Süd⸗ oſten Europas zu iſolieren ſuchte. Hauptſchriftlelter 5 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win baue. G. Z. in Urlaub).— Sport: Willi Müller.— Südroeſtdeulſche A . B. Richard Schönfelder.— Bilderdienſt; C. W. Fennel. ſämtliche in Mannheim. g Schriftieltung in Berlin: Or. E. J Scha fe e. Berlin, Südweſtterlo Sd. Für unverlangte Beiträge kelne Gewähr. Nückſendung nur bel Rückporto Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Or. Fritz Bode& Co., Mannbeim, B 1. 46. Berantwortlich für Ange und geſchäftliche Miittellungen: k. B. Robert Iller. Mannheim. Ba. Bet Preistie Ste. 10 6nine. 9 * * 4 r len re e Mittwoch, 10. Januar 1910 Neue Mannheimer Zeitung 3. Seite/ Nummer 10 Kochendes Wasser schießt aus Erdspalten Im dtexenkessel des&dllelens Erschũtternde Einzelheiten der Katastrophe in der Türkei— Hochwasser, Schnee und bittere Kälte steigern die Not ins Grauenhafte Wie der in das türkiſche Erd bebengebiet entſandte Sonderberichterſtatter des„V..“ meldet, erfolgte die Kataſtrophe in Erſindjan mitten in der Nacht. Häuſer ſtürzten ein, die Schienen der Eiſen⸗ bahnſtrecken verbogen ſich unter der Wucht der Erd⸗ bewegungen, und Züge wurden zum Entgleiſen ge⸗ bracht. Halbangezogen ſtürzte die Bevölkerung aus den Betten ins Freie, und in dem furchtbaren Ge⸗ dränge, das entſtand, kamen Kinder und alte Leute zu Fall. Sie wurden zertreten und zu Tode ge⸗ ſtampft. Die Bevölkerung der heimgeſuchten Orte floh auf die freien Felder, doch plötzlich öffneten ſich unter furchtbarem Dröhnen und ohren⸗ zerreißendem Krachen tiefe Spalten in der Erde, und Felſen, Bäume, ja ganze Hügel verſanken in dieſen Abgründen. Tau ende von Menſchen kamen dabei ums Leben. Einige Spalten erreichten eine Breite bis zu drei Meter und eine Länge von über zehn Kilometer. Durch dieſe Erdͤſpalten waren die Hilfszüge aufge⸗ halten worden. Aus den Spalten quillt vielfach kochendes Waſſer und zerſtört alles, was es erreicht. Dabei hat gleichzeitig mit der Erdbeben der Schnee eingeſetzt, der teilweiſe eine Höhe bis zu vier Meter erreicht und dies bei einer Kälte bis zu 20 Grad unter Null. In der Stadt Tokat 300 Kilometer öſtlich von Ankara, bildete ſich ein Geiſer. Die Stadt bietet ein grauenhaftes Biſd, denn in den Gaſſen erkennt man auch nicht eine Spur der früheren Häuſer mehr. Erſt drei Tage nach dem erſten und ſtärkſten Beben ſind die Hilfszüge eingetroffen. Gleich beim Ein⸗ treffen der Rettungsaktionen wurden in Erfindjan Hunderte von Menſchen geborgen, die tagelang unter den Trümmern ihrer zuſammen⸗ geſtürzten Häuſer gelegen hatten. In der Stadt konnte man zahlreiche Menſchen antreffen, die infolge des erlittenen Schreckens wahnſinnig geworden ſind. Nicht minder verheerend ſind die Folgen der Hochwaſſerkataſtrophe. Das Zentrum der Ueber⸗ ſchwemmungen bildeten die Städte Kemal Paſcha und Karadſchabey. Der Fluß Nilufer iſt nach einem Regen, der im ganzen Gebiet rund 58 Stunden dauerte, aus den Ufern getreten, hat den Schutzdamm durchbrochen und ganze Häu⸗ ſer mit Meuſchen und Vieh davongetragen. Die Stadͤt Bruſſa und die Stadt Balikeſir ſind durch Ueberſchwemmungen völlig zerſtört. Das ganze reiche Gebiet am Fuße des kleinaſiatiſchen Olymps gleicht einer Wüſte. Vom Gebiet des Schwarzen Meeres her hat die Regierung die Entſendung von 50 gutausgerüſteten Rettungsbooten auf Laſtkraftwagen nach dem Ueber⸗ ſchwemungsgebiet angeordnet, doch herrſcht in der Kataſtrophengegend ein derartiger Sturm daß die Boote infolge der hohen Wellen und der ſtarken Strömung zur Hilfsaktion nicht eingeſetzt werden konnten. Die Aenderung des Laufes des Fluſſes Simav hat eine neue Gefahr heraufbeſchworen. Der Fluß, der bisher ins Marmarameer mündete, fließt fetzt in den Avollonjaſee, der überzufließen droht und die ganze Umgebung in Gefahr bringt. An Sicke Stelle wurden größere Truppentransporte geleitet, um das Aergſte noch rechtzeitig abzuwenden. eee eee Viertes Akademiekonzert/ See Er E e Die feſſelndſte Darbietung des Abends war, wie wir im Vorbericht ſchun angedeutet haben, die Wie⸗ dergabe von Tſchaikowſkys Klavierkon⸗ sert(b⸗Moll, op. 23) durch die Meiſterhand Alfred Hoehns der in der Reihe der deutſchen Pianiſten einer der berufenſten iſt. Hoehn verfügt über An⸗ ſchlagsmöglichkeiten von außergewöhnlich vielgeſtal⸗ tigem Reichtum, vom gewaltigſten und doch edlen Fortiſſimo bis zum blütenduftigſten Hauch. Echte Männlichkeit paart ſich in ſeinem Spiel mit ſeelen⸗ voll⸗romantiſchem Empfinden. Er iſt ein glänzender Techniker und dabei einer, in deſſen Fingerſpitzen adliger Geiſt ſteckt. Der Gaſt packte das geiſtig ebenſo ſchwierige wie phyſiſch anſtrengende Werk mit ſtar⸗ ker gebändigter Kraft an. Nicht nur, daß die Töne unter ſeinen nervigen und doch weichen Fingern wie Perlen ſchimmerten und blitzten, daß die großen Octavengänge mit Verve und größter Plaſtik her⸗ auskamen, faſt noch mehr wollte es bedeuten, daß der Künſtler durch pikante Rhythmik und geiſtvolle Beleuchtung der Thematik das an Schönheiten ge⸗ wiß reiche, aber doch nicht durchweg gleichwertige Werk überraſchend neu und friſch erſcheinen ließ und ſelbſt jene Strecken, die unter weniger verantwor⸗ tungsvollen Händen gern„Salon“ ⸗Charakter anzu⸗ nehmen pflegen, in eine reinere und höhere Sphäre hoh. Jedenfalls kann man ſich das von Knifflichkei⸗ ten wimmelnde Konzert nicht ſchöner und eindrucks⸗ voller vorgetragen denken als es hier von Hoehn in Gemeinſchaft mit dem von Elmendorff ſtraff und anſchmiegſam geführten Nationaltheater⸗Orche⸗ ſter geſchah. Die Wogen des Beifallsſturmes glät⸗ teten ſich denn auch erſt nach einer gewährten Zu⸗ gabe. Den zweiten Markſtein des Abends bildete Beeet⸗ hovens achte Sinfonie, dieſes reife Suät⸗ werk, das den Geiſt einer wahrhaft erhabenen Hei⸗ terkeit atmet und in einem alles überwindenden Ge⸗ fühl der Lebensfreude die Gegenſätze und Wider⸗ ſprüche des Menſchendaſeins künſtleriſch gebändigk im Scheine eines vertlärenden Humors miteinander verſöhnt. Von Temperament und ſchönem Kunſt⸗ willen erfüllt, vermittelte uns Elmendouff auch dieſe Sinfonie in klarer Durchleuchtung bei ſorgſamer Klangabwägung der einzelnen Inſtrumentalgruppen. In den beiden Mittelſätzen(Allegretto und Menu⸗ etto) ließ er keinen der vielfältigen feinen Klang⸗ reize unbeachtet, und der Auſbau des großen Cres⸗ cendo im erſten Allegroſatz war von machtvoll hin⸗ reißender Wirkung. N Gern begegnete man nach längerer Zeit auch der Ouvertüre aus der Muſik zu Kleiſts„Käthchen von Heilbronn“ von Hans Pfitzner wieder einmal, jenem wirkungsvollen Muſikſtück, das trotz der ihm vom Komponiſten beigegebenen erläu⸗ ternden Ausdeutung keineswegs den Charakter illuſtrativer programmatiſcher Muſik trägt, ſondern (wir wieſen früher bereits an dieſer Stelle darauf hin) mehr den Stimmungsgehalt und das geiſtige Geſicht der Dichtung und ihrer Hauptgeſtalten wider⸗ ſpiegelt als etwa den Handlungsablauf. Scht pfitz⸗ nerſche harmoniſche Härten bei reichlicher Verwen⸗ dung des Blechs ſind die Ausdrucksmittel für die reiſige Welt um den Ritter vom Strahl, der jene andere verſonnene und von zarter romantiſcher Poeſie erfüllte des Käthchens gegenüberſtellt wird. Das Publikum, das auch dieſe als Auftakt geſpielte Ouvertüre mit freundlichem Beifall entgegennahm, ließ ſich dann zum Schluß völlig elektriſieren, als Elmendorff den Abend mit dem ſchon im erſten ſtädtiſchen Konzert ſtürmiſch begrüßten„Sinfo⸗ niſchen Kolo“ des zeitgenöſſiſchen jugoflawiſchen Komponiſten Gotovac ausklingen ließ. Das höchſt originelle, auf volkstümlichen Tanzthemen jenes Landſtriches aufgebaute, mit allen Mitteln moderner Orcheſtertechnik und einer muſikantiſchen Virtusſität ohnegleichen in einem wahren Taumel entfeſſelter urſprünglicher Volksfreude hineingeſteigerte Inſtru⸗ Roman von Ernst Zahn 5 Die tauſenòjahrige Stralle 7 „Sie weiß ſich intereſſant zu machen“, gab Re⸗ ding ſpöttiſch zurück und war abermals verſucht, dem Oberleutnant zu raten, er ſolle ſich doch die Frau aus dem Kopf ſchlagen, von der man und die aus ſich ſelbſt ein ſolches Weſen mache. Dabei nahm er dem Cameriere Giuſeppe den Wein ab den der auf⸗ trug. Noch aber hatte er ſich ſein Glas nicht gefüllt, als ein Tuſch des Orcheſters ihn aufblicken ließ. Und nun nahm ihn trotz inneren Widerſtrebens das Bild, das ſich ihm bot, gefangen. Er vergaß einen Augenblick ſogar ſeine Tiſchgenoſſen. Ueber die Muſiktribüne ſtieg Fauſtina in den Saal herab. Sie „machte ſich nicht wichtig, wie er von ihr gedacht und geſagt hatte, ſondern bot den Eindruck, als habe ſie jemand auf dieſen Weg geſtoßen und müſſe ſie ihn blindlings weitergehen Zug von Verlorenheit im Geſicht. Einige Verehrer hatten ſie in den Saal geholt, ſie auf die Tribüne gehoben und das Orcheſter veranlaßt, ſie mit einem Tuſch zu empfangen. Sie hatte es ſich widerſtrebend gefallen laſſen. Ihre Gedanken waren nicht dabei. Ihre Erſcheinung aber lenkte alle Blicke auf ſich. Sie hatte den weiten Rock und das Sammetmieder der Teſſinerinnen an. Aus einem bis über die Schultern fallenden bunten Tuch ſtieg der ſchlanke braune Hals. Aus dem ſchmalen Geſicht blickten die Augen mit einem Ausdruck von Schwermut Der Geiger auf dem Podibum hatte das Außerordentlche ihres Bildes erfaßt und ſpielte ihr begeiſtert nach. Sie ziſchte ihm ein„Narr“ zu, ſtand eine Sekunde be⸗ nommen von der ihr bereiteten Ovation und ver⸗ Sie trug einen ſonderbaren neigte ſich dann, wie erwachend, ein wenig unge⸗ duldig, ein wenig beglückt ein wenig beluſtigt. Dann fiel ſte in die Stimmung zurück, die ſie bisher über⸗ haupt dem Saale fern gehalten. Ihr Blick ſuchte den Leutnant Reding., Auf ihn hatte ſie gewartet, wußte, daß er vor kurzem erſt angekommen hatte in einer Art Trotz nun auch ſelbſt gezögert, damit er nicht glaube, ſie komme ſeinetwegen, und ihn dann doch von der Tribüne aus als einen der erſten erkannt. Nun ſchritt ſie langſaam und mit geszwungenem Gleichmut auf den Tiſch der vier Kameraden zu. Das Orcheſter ſchwieg. Der Tanz ſetzte aus. Die Leute im Saale ſtreckten die Hälſe und ſahen ſie, in den Hüften ſich wiegend, die Tanzfläche überſchrei⸗ ten. Die ſie kannten, ſtießen einander an manche. die ſie zum erſtenmal ſahen, riſſen die Augen erſt recht auf. 8 Am Tiſch der Walkers fuhr Joſef, der Oberleut⸗ nant von ſeinem Sitz hoch, als müſſe er ihr entgegen⸗ eilen. Auch die jüngeren Brüder zeigten geſpannte Mienen. Reding lehnte ſich in ſeinen Stuhl zurück und gab ſich Mühe, aus dem ganzen Vorgang das Theatraliſche herauszuleſen und darüber zu lächeln; aber auch jetzt noch vermochte er ſich von einer ſon⸗ derbaren Spannung nicht zu löſen. Fauſtine näherte ſich und beſann ſich auf ſich ſelbſt.„Was für ein Getue!“ ſpottete ſie ſich um⸗ blickend. Dann trat ſie auf Reding zu.„Schön, daß Ihr gekommen ſeid“, lobte ſie mit dem herablaſſen⸗ den Gehaben einer Königin, die Ehren zu verſchen⸗ ken hat. Er war aufgeſtanden und reichte ihr die Hand. Neben ihn drängte ſich der Oberleutnant. Ihn brannten die Ungeduld und die abermalige pein⸗ liche Beobachtung daß Fauſting ſich um ihn und die Brüder nicht kümmerte. Nun begrüßte zwar Fauſtina auch ihn und nach ihm Niklaus und Chriſtian. Aber ſie plauderte noch immer mit Reding:„Die halbe Stadt iſt heute hier. Und ſo viel Soldaten. Es iſt faſt zuviel Ehre.“ In dieſem Augenblick ſetzte die Tanzmuſik wieder ein. 5 Joſef Walker ſprang die Solari an und bot ihr Bildfälſchung des britiſchen Inſormations miniſteriums Das britiſche Imformationsminiſterium verbreſtet dieſes Bild, das vom britiſchen Krieges mimi ſter um als„Amtliche brithiſche Phoeographie Nr. B 317“ unter dem Vorbehaltsrecht der Krone herausgegeben wu pde, mit folgendem Text: „Der Oberkomman ödſſerende besichtigt ſchottche Truppen irgendwo in Frankreich.“ Die britiſche Zeitung„Picture Poſt“ veröffentlicht zu öieſem Bild eine Zuſchrift, in der ein Leſer zu dieſenn Bild Snellung nimmt und mitteilt, daß Sieſe im April 1999 gemacht wurde. gleitete damals den Oberſtkommandie renden zu einem Truppenſbungsphatz, guter Freund des Leſers zu ſehen iſt, Aberdeen(Schottland entfernt iſt. Ant fnalme, antf der übrigens ein Der Freund des Leſers be⸗ der keine 4 Kun, vom (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K K. -Boot im Eispanzer Ein Hentſches Underſeeboot iſt völlig vereist wach ſchwerer Fahrt en ſenen Hei (Preſſe⸗ Hoffmann, Archip, maſhafen Heimgekehrt Zauder- Mul tipbex⸗K.) mentalgemälde, entwaffnete in ſeiner den Hörer überrumpelnden Art die Gemüter auch der Aka⸗ demie⸗Beſucher, und ſo ſahen ſich Dirigent und Or⸗ cheſter, das das Werk in Wirbelſturmtempo vorüber⸗ brauſen ließ, vom Gegenorkan des Beifalls umtoſt. Carl Onno Eiſenbart. Erſtes zeitgenöbſſiſches Saarpfälziſches Muſikſeſt der Stadt Ludwigshafen. Aus Anlaß des 20ſfährigen Be⸗ ſtehens des Saarpfalzorcheſters und des 80 jährigen Beſtehens der Stadt Ludwigs hafen wird in der Zeit vom 4. bis 7. April 1940 auf An⸗ regung des neuen Leiters des Landesſymphonieorcheſters Saarpfalz, Generalmuſi l direktor Karl Kriderich, das zeitgenöſſiſche Saarpfälziſche Muſfſkfeſt der Stadt Ludwigshafen ſtattfinden. Die Geſamtleitung hat Generalmuſikdtrektor Karl Friderich, als Soliſt wurde Prof. dudwig Hoelſcher gewonnen, ferner die Kammer⸗ ſängerin Erna Schlüter und Kammerſänger Gerhard Hüſch. Die Programmſolge verzeichnet Werke von Kark Höller, Hans Pfitzner, Wilhelm Peterſen, Hermann Erdlen, Hans Wedig, Heinrich Sutermeiſter, Othmar Schoeck Mali⸗ plierv, Pri Kilpinen, Theodor Berger, Karl Mich. Komma und Max Trapp. Das Breronel⸗Quartett wird an einem eigenen Kammermuſikabend zeitgenöſſiſche Kammermuſik bringen. Nationaltheater. Die für Freitag, den 12. Januar in Miete F vorgeſehene Aufführung der Operette„Maske in Blan“ muß auf Freitag, den 19. Januar verſchoben werden. Für Miete F wird am 12. Januar das Luſtſpiel „Friſch verloren— halb gewonnen“ gegeben. — Am Sonntag, dem 14. Januar erſcheint die Oper „Mona Li a“ in neuer Inſzenierung im Spielplan des Nationaltheater. den Arm:„Ihr habt uns ſchon zu lange warten laſ⸗ ſen.“ Sie ſchien ihn nicht zu hören. Schon ſprach ſte zu Reding:„Der erſte Tanz ſoll Euch gehören.“ Reding widerſtrebte nicht, obgleich er ſchon Raum gegeben, damit ſie ſich neben Joſef ſetze und ein Un⸗ behagen und das Mitleid mit jenem ihn ſtörten. Er trat mit Fauſtina in den Ring. Dabei bemerkte er wohl, wie ſich alle Blicke auf ihn und ſeine Vartne⸗ rin richteten. Zugleich empfand er die befremdliche Schmiegſamkeit, die ſeltſame Eigenart der Frau in ſeinem Arm. Es drang ihm etwas ins Blut. Aber er wehrte ſich. An Wuchs ſie weit überragend, war er auch jetzt wieder gezwungen, auf ſie herabzuſehen. Vielleicht half das mit, daß er ſich wie von ihr be⸗ freit vorkam und ihre ſichtliche Hingabe ihn mehr verwunderte als beglückte. „Wie gut Ihr tanzt!“ raunte ihm aber Fauſtina plötzlich zu. Da wurde auch er des Rhythmus inne, in dem ſie beide ſich bewegten, eines Aufeinanderabgeſtimmt⸗ ſeins, eines Zuſammenklangs der Bewegungen, und auch er begann ſich ſelbſtvergeſſen der Harmonie des Tanzes hinzugeben. i Ihre Kunſt erregte Aufſehen. Unwillkürlich trat von den übrigen Paaren eines nach dem anderen aus dem Kreiſe und geſellte ſich den Zuſchauern, die den Tanzraum zu umdrängen begannen. „Wir fangen an, zwei Ballkönige zu ſein“, ſpot⸗ tete Fauſtina. Die Bewunderung der Menge war ihr nichts Ungewöhnliches; aber diesmal erfüllte ſie doch eine Art verhehlter Siegesfreude. Reding umfaßte ſie feſter und ſchwang ſie noch freier im Reigen. Während ſie am Tiſche der Brü⸗ der vorbeiflogen, hob er unwillkürlich und in einem kleinen Triumpf der Freude grüßend die Hand. Da begegnete er dem halb erſchreckten, halb verdroſſenen Blick Joſefs; und ſogleich ſchämte er ſich ſeiner Eitel⸗ keit. Er war froh, als der Tanz zu Ende kam, und führte dann ſeine Partnerin mit dem guten und eif⸗ rigen Willen zu den Walkers zurück, ihnen nun das Feld zu überlaſſen. Der Oberleutnant machte fetzt ein ſo finſteres Geſicht, daß auch die fungen Brüder es gewahrten Beim Woſchen muß man heute dem Einweichen viel mehr Beachtung ſchenken. Wer die Wäsche über Nucht in enko-Bleichſoda eintweicht, hut mit dem Waſchen halbe Arb Eäſche Zweimal einweichen 1 f eit, ſehr bark beſchmutzte und verlegen daſaßen. Eine üble Stimmung drohte aufzukommen; aber Reding überſprang ſie mit einem Satz.„Da iſt uns einer böſe, Signorina Solafi“, lachte er.„Und er hat nicht unrecht. Er iſt der ältere Freund. Er hatte das erſte Anrecht an Euch! Macht es nur gleich wieder gut!“ Fauſtina hob die Achſel und verzog den Mund⸗ Eine hämiſche Antwort lag ihr auf den Lippen. Aber Reding ſchob ihren Arm in den Walkers. Wie ein zähne letſchendes Hündchen gab ſie nach. Schon begann die Tanzmuſik aufs neue. Joſef, raſch getröſtet, führte die Solari in den Kreis zurück. Auch er war kein ſchlechter Tänzer. Und Fauſtina überſah nicht ganz, daß er der Säger vom„Loch“, ein Mann von Anſehen war. Sie ver⸗ wand das anfängliche innere Widerſtreben. Während der Tanzfünfminuten machte ſtie gute Miene und zeigte ſich vergnügt, als ſtie dann mit Waller zum Tiſch zurückgelangte. Ihr Geſicht erhellte ſich noch mehr, als ſte abermals neben Reding zu ſitzen kam. Die örei am Tiſch Zurückgebliebenen hatten dem Tanz zugeſchaut. „Sapperlott“, hatte Reding gerühmt,„der Ober⸗ leutnant verſteht das Walzen.“ e „Noch lange nicht wie Ihr“, hatte Chriſtian ent⸗ gegnet und Niklaus das trockene Wort hingekrümelt: Aufs Tanzen kommt es am Ende im Leben nicht 5 8 In einer Art Glücksduſel pries Fafef die Fan⸗ ſtina:„Ihr ſeid wie eine Elfe!“ Er halte ihre Hand in der ſeinen behalten und ſchob ihr mit der anderen ſein Glas hin, daß ſie ihm Beſcheid tue. e Sie ließ ihm halb gedankenlos die Hand, legte willig die Lippen ans Glas; aber gleichzeitig ſagte ſtie zu Reding:„Rühmt Ihr mich nicht auch?“ und Ungeduld glomm in ihren Augen. 55 Er entgegnete mit gelaſſener Freundlichkeſt: Wer ſollte Euch rühmen! Alle haben es getan“ Dann aber wandte er ſich ab, wiederum ehrlich gewillt, de Walker nicht im Wege zu ſein.„Erlaubt einen Augen⸗ blick“, entſchuldigte er ſich und ſtand auf, um am anderen Ende des Saales einen Bekannten zu be⸗ . 5 5 (Fortſetzung folgt) 4 Seite/ Nummer 10 Neue Mannheimer Zeitung Mittwoch, 10. Januar 1940 5 35* 2 3 Vieblinge des Nublikums Die beiden Unzertreunlichen Kaſtor und Pollux müſſen in mythologiſchen Zei⸗ ten ſo unzertrennlich geweſen ſein, und die in Hollywobd beheimateten Herren Laury und Hardy, beſſer unter den Namen Dick und Doof bei uns be⸗ kannt. waren es rorübergehend einige tauſend Jahre ſpäter Aber ſo unzertrennlich wie es heutzutage Ludwig Schmitz, der Mann mit dem goldenen köllſchen Humor und der gleichfalls vom fröhlichen Nieder⸗ rhein ſtammende Jupp Huſſels nunmehr ſeit Monaten auf der Leinwand der Kinotheater ſind, können all dieſe vorgenannten guten Freunde und Partner kaum geweſen ſein. Sie ſind geradezu zu einem Begriff geworden. Einem Filmbegriff. Wenn der eine, der gutdurch⸗ wachſene Ludwig, mit ſeinem kegelkugelartig polier⸗ ken Kopf, auf dem ſich ſeine ganze Umgebung ſpie⸗ gelt(und der auch die Mannheimer Nationalhühne erhellt hat) eine Weile aufgeregt als wilder Hamſterer von WC⸗Papier, alten Fahrrädern oder unmöglichen Breecheshoſen auf der weißen Wand agiert, dann fragt das Publikum im dunklen Parkett beinahe gufgeregt:„Wo ſteckt denn nue der Jupp, um dieſem Amoklauf auf die Geſchäfte Einhalt zu gebieten?“ Aber dann erſcheint er, ödieſer ſympathiſche, wahr⸗ haft„nette Kerl“ um ſeinen von der Hamſteritis befallenen Freund auf den rechten Pfad der Bürger⸗ tugend zurückzuführen. Nicht ohne ihm dabei eine Tsktion erteilt zu haben, die dem Dicken— wie das Parkett geſchloſſen urteilt— frommt und ihn für diesmal von ſeinem anſcheinend chroniſchen Leiden kuriert, alles zuſammenzuraffen, was punktefrei in dieſem oder jenem Laden zu haben iſt. Ueber allem frohen Lachen ob der grotesken „Taten“ bieſer rheiniſchen Type, die in uns ſo manche Anekdote vom Tünnes und ſeinem geireuen Scheel wachruft, wird aber die Moral von der Geſchicht' nicht vergeſſen: Nicht zuhamſtern!— Das haben uns die beiden ſo verſchieden gearteten Dioskuren von der Leinwand beigebracht. Und das werden ſie hoffentlich zu unſerer Freude und Belehrung noch eine ganze Weile tun! cwWk. Brauchen wir noch Jod⸗Tinktur? Sind wir immer noch darauf angewieſen, für ihre Zu⸗ bereitung Jod gegen Deviſen aus dem Ausland zu beziehen? Dieſe Fragen ſind zu verneinen. Denn es iſt unſeren Wiſſen⸗ ſchaftlern gelungen, ein ausſchließlich aus inländiſchen Roh⸗ ſtoffen zuſammengeſetztes, völlig jodfreies Präparat zu ſchaffen, das ſich zur Desinfektion und Wundverſorgung genau ſo eignet wie Jodtinktur. Dieſes Präparat iſt kein behelfsmäßiger Erſatz, ſondern die ſeit 12 Jahren ärztlich erprobte Sepſo⸗ Tinktur, die heute allgemein ſtatt Jodtinktur Anwendung findet. Sepſo⸗Tinktur, die Sie in allen Apo⸗ theken und Drogerien in Flaſchen zu fünfundfünfzig Pſen⸗ nigen und in Tupfröhrchen zu neunundvierzig Pfennigen erhalten, wird genau wie Jodtinktur durch Bepinſeln oder Beſtreichen der zu desinfizierenden Stellen angewandt. e Hohes Alter. Eine alte treue Leſerin, Frau Marie Bartholomä, geb. Lehmann, feiert heute ihren 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunſch! 48 Verdunklungs⸗Sünder ertappt. Wegen Nicht⸗ beachtung der Verdunklungsvorſchriften wurden 48 Wohnungsinhaber gebührenpflichtia verwarnt. Im Dienſt der Volksgeſundheit: Bisher 67000 Aus Mannheimer Gerichtsſälen: Geld und Zuwelen ins Ausland ver ſchoben Zuchthaus und Gefängnis für jüdiſche Angeklagte Unter den Begriff eines Deviſenvergehens fiel die Verſchiebung von Gold und Juwelen über die Grenze. Es handelte ſich um Privateigentum einer der drei Angeklagten, Margarete., die mit dem früheren jüdiſchen Rechtsanwalt Arth. Iſrael Strauß ſeit Jahrzehnten verheiratet iſt. Die Hauptperſon, der„ſpiritus rector“ dieſer Vermögens⸗Verſchiebung in das Ausland war Willi Iſrael Hirſch aus Mannheim, der ſeine Verfehlungen auch zugab. Auch der Erſte Staatsanwalt räumte ein, daß nicht., ſondern ſeine Ehefrau Eigentümerin des Schmuckes iſt; deshalb war auch eine Ablieferungspflicht nicht begründet. Wohl aber ſei ſich das angeklagte Ehe⸗ paar bewußt geweſen, daß der Schmuck nicht in das Ausland verſchoben werden durfte. Andernfalls hätte es ja keinen Sinn gehabt, Iſrael Hirſch, den dritten Angeklagten, mit der Hinausſchaffung zu be⸗ trauen. Ihm billigten ſie dafür eine Proviſion von 450 Mark zu, gewiß keine bloße kleine Aufmerkſam⸗ keit, ſondern die Hälfte des angeblichen Wertes des Schmucks. Da das Ehepaar ſich klar war, daß es ſich um etwas Unerlaubtes handelte, kann an der Schuld kein Zweifel ſein. Andererſeits fiel die Strafe für das Ghbepaar mild aus Die Ta ſache, daß es kein beſonders ſchwerer Fall von Deviſenvergehen war, wurde bei ihnen berückſichtigt. Der Angeklagte Israel Hirſch dagegen war die Triebfeder der ganzen Vermögens⸗Verſchlebung. Ihm waren durch ſeine dunkle Tätigkeit mehrfache Reiſen ins Ausland möglich. Stets war er aründ⸗ lich auf ſeinen Vorteil bedacht, auch gegenüber ſeinen Glaubensgenoſſen, die er ſchwer übernommen hat. Die beſondere Art, wie er die Straftat beging, macht ſie zu einem beſonders ſchweren Vergehen. Darum beantragte der Staatsanwalt gegen ihn 2 Jahre Zuchthaus, abzüglich 6 Monate Unterſuchungs⸗ haft, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für 3 Jahre und 4000 Mark Geldſtrafe, erſatzweiſe vier Monate Gefängnis und gegen die Ehegatten S. je 10 Monate Gefängnis, die als durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt gelten ſollen, und je 150) Mk. Geldſtrafe, erſatzweiſe je weitere zwei Monate Ge⸗ fängnis. Für Hirſch wurde Fortdauer der Haft be⸗ antragt. Dag Urteil. lautete für Hirſch antragsgemäß und für das Ehepaar S. auf ſe 9g Monate Gefängnis und je 1000 Mk. Geloͤſtrafe, die durch die Unterſuchungs⸗ haft als verbüßt anzuſehen ſind. Der Haftbefehl wurde nur gegen die Eheleute S. aufgehoben. Alle Angeklagten verzichteten auf Einlegung eines Rechts⸗ mittels, ſo daß das Urteil ſofort e 1 . eck, ae. Fahrläſſigkeit im Straßenverkehr Geſtern: Sieben Verkehrsunfälle in Maunheim Im Laufe des geſtrigen Tages ereianeten ſich, wie der Polizeibericht vom 10. Januar meldet, hier ſieben Verkehrsunfälle. Hierbei wurden zwei Perſonen verletzt, ein Straßenbahnwagen und fünf Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrs⸗ unfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvor⸗ ſchriften zurückzuführen. * Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurde ein Kraftfahrzeugführer zur Anzeige gebracht, weil er einen Laſtzug führte, ohne im Beſttz des hierzu erforderlichen Führerſcheins zu lein. Außer⸗ dem wurden 15 Perſonen wegen verſchiedenen Über⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung gebühren⸗ pflichtig verwarnt. An drei Kraftfahrzeugfüßrer wurden Vorfahrtsſcheine ausgehändiat, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwleſen. ze Alte Leſer feiern Geburtstag. Ein alter Leſer unſeres Blattes, Herr Philipp Merkel, Jung⸗ buſchſtraße 36, wird am heutigen Mittwoch 71 Jahre alt.— Ein weiterer treuer NMZ3⸗Bezieher, Herr Karl Röder, Eiſenbahnoberſchaff ner a.., Eichels⸗ heimerſtraße 27, kann am 12. Januar ſeinen 70. Geburtstag feiern. Beiden Jubilaren unſeren herzlichen Glückwunſch! Nöntgen⸗Aufnahmen Die Reihen⸗Anterſuchungen mit Spezalaulobus— Fetzt werden wieder Mannheimer Ge olgſchafſen geknpſt Der Wiederbeginn der Reihen⸗Unterſuchungen von Geſolgſchaften Mannheimer Betriebe mittels Röntgenzuges des Gaues Baden veranlaßte uns zu kurzem Beſuch beim Chefarzt der Nöntgen⸗Abtet⸗ lung des Städtiſchen Krankenhauſes, Dr. Dietrich. Wie alle Aerzte, die ja zur normalen Arbeitslaſt ſetzt im Krieg die Bürde ihrer im Feld ſtehenden Berufskameraden mit übernommen haben, iſt auch Dr. Dieterich mit Arbeit überladen. Wir paßten die Minute ab. in der die letzten Patienten ſeine Sprechſtunde im Gebäude der Städtiſchen Fürſorge verließen. Neue Pflichten riefen ihn in das Kran⸗ kenhaus und von dort wieder zur Landes⸗Verſiche⸗ rungs⸗Anſtalt aber zu einigen Hinweiſen auf die Bebsutung und den Stand jener Reihen⸗Unter⸗ ſuchungen reichte es doch noch. Die Organiſation des Röntgenzuges Baden iſt eine zwar ziemlich koſtſpielige, aber im Dienſt zr die Volksgeſundheit doch eine recht fruchböringende Einrichtung, eine Kapitalanlage alſo, die ſich auf die Dauer recht hoch bezahlt macht. Das koſtbarſte Gut ind geſunde, lebensfrohe Meyſchen, und um unſere lüchtigen, leiſtungsfähigen Facharbeiter beneidet uns die Welt. Der Spezialkraftwagen des Röntgenzuges, der ſeit Montag die Gefolgſchaften verſchiebdener ner Betriebe unter die Lupe nimmt und„knipſt“ ſtellt allein einen Anſchaffungs⸗ niert von rund 25 000 Mark dar und mit der ge⸗ famten, äußerſt zweckmäßigen Einrichtung zuſammen errechnet ſich eine Inveſtition von etwa 50 600 Mark. Am 3. Mai 1939 wurden in Gegenwart des Präſi⸗ denten der Landes⸗Verſicherungs⸗Anſtalt Baden mit einer Feier bei den Hommel⸗Werken in Mannheim die Reihen⸗Unterſuchungen begonnen. Bis zum Ausbruch des Krieges vor vier Monaten wurden 67 000 Unterſuchungen durchgeführt, d. h. 67 000 Röntgenaufnahmen mit Hilſe der Durch⸗ leuchtungen im Leicaſormat 24“ 24 mm gemacht und ausgewertet. Normalerweiſe gehören zum Trupp 12 Fachkräfte; gegenwärtig muß man ſich mit —5 Mann behelfen. Umgerechnet, koſtet jede Unter⸗ ſuchung etwa 1 Mark, aber trotz dieſes unvermeid⸗ lichen Aufwandes wird ſich die fleißige fachliche Arbeit, deren Seele Oberregierungsrat Fritz Plattner als Heilverfahrens⸗Referent der LVA. Baden iſt, wie geſagt, bezahlt machen, ideell und auch praktiſch. Mit Hilfe der Röntgenſchirmbild⸗Photogra⸗ phie, die Prof. Hohlfelder aus Frankfurt a. M. entwickelt hat, iſt es möglich, in früher nie gekannter Weiſe heilend vorzubeugen bei allen Anzeichen von Erkrankungen vor allem der Lunge, aber auch des Herzens, der Schlagader und der übrigen Organe im Bruſtkaſten. In Erkenntnis der großen grundlegenden Be⸗ deutung dieſer Reihen⸗Unterſuchungen für die Seu⸗ chenbekämpfung im beſonderen und die Volksgemein⸗ ſchaft im allgemeinen iſt die Uebernahme auf das badiſche Gauamt für Volksgeſundheit bereits im Gange. . Am vergangenen Montag wurden die erwähnten Röntgenuntkerſuchungen in dem Betrieb der in Neckarau gelegenen Elektrizitätsgeſellſchaft Frankl & Kirchner im Beiſein von Oberregierungsrat lattner und in Anweſenheit von Chefarzt Dr. ietrich begonnen. Wegen der hohen Bedeu⸗ tung der Reihenunterſuchungen wird in Bälde das Gau amt für Volksgeſundheit in der 1 Träger dieſer ſegensreichen Aufgabe werden Der Lohnaus fall bei Fliegeralarm Amtliche Richtlinien aufgeſtellt Im Rahmen einer ſozialpolitiſchen Betrachtung teilt der Preſſereferent im Reichsarbeitsminiſterium Miniſterialrat Dr. Münz in der„Ortskrankenkaſſe“ mit, daß die maßgebenden Stellen ſich nunmehr auf folgende Richtlinien zur Frage des Lohnausfalles bei Fliegeralarm, die ſchon wiederholt erörtert wurde, geeinigt haben: Der Fliegeralarm gehört zu den Ereigniſſen des Krieges, die den Unternehmer wie den Gefolgsmann gleichmäßig treffen. Der Unternehmer muß durch den Fliegeralarm die Aus⸗ fälle in der Erzeugung auf ſich nehmen, ebenſo kön⸗ nen für den Gefolgsmann Lohneinbußen eintreten. Um jedoch die ſich hieraus ergebenden unbilligen Härten zu vermeiden, wird nach Möglichkeit der in⸗ folge Fliegeralarm hervorgerufene Ausfall von be⸗ trieblicher Arbeitszeit durch Nacharbeit innerhalb von ſechs Wochen auszugleichen ſein. Iſt die Nach⸗ arbeit aus betrieblichen Gründen in dieſem Zeit⸗ raum nicht möglich, ſo hat der Unternehmer. ſoweit er wirtſchaftlich dazu in der Lage iſt. den Gefolgs⸗ männern für die ausgefallene Arbeitszeit eine Ver⸗ gütung bis zu 50 v. H. des Arbeitsentgeltes zu zahlen. Neuer Film in Mannheim: Im Pal aſtkino:„Die Slunde der Vergeltung“ Ein Metro⸗Film mit Wallace Beery und Taylor W. S. van Dyke, der große Könner unter den Regiſſeuren Hollywoods, hat dieſen Film, der in den Kinderjahren der amerikaniſchen Eiſenbahn ſpielt, geſchaffen. Mit dem kühnen Schwung, den man an ihm ſchätzt. Und mit der Fähigkeit, auch hiſtoriſche Stoffe zu meiſtern. Die Handlung iſt in das Jahr 1844 gelegt worden und ihr Schauplatz iſt der „middleweſt“, in dem damals noch der Sklavenhandel munter im Schwange war. Es ſind deshalb auch mancherlei nordamerikaniſch⸗geſchichtliche Saiten in dieſem Film angeſchlagen worden. Der Kampf einer neuen Eiſenbahngeſellſchaft gegen ihre ältere Kon⸗ kurrrenz, eine Pferdepoſtlinie, der mit allen Mitteln ausgetragen wird, beherrſcht allerdings ͤieſes Stück, in dem es von Rauhbeinen und Banditen beinahe erſchreckend wimmelt. Die Tendenz, Mitgefühl für das damals erbarmungswürdige Negerſchickſal in den USA zu erwecken, ſchwingt mehr im Hinter⸗ grund mit. Bei dieſem Thema war natürlich aus⸗ giti Gelegenheit gegeben, packende Situationen zu geſtalten, in denen tolle Kerle mit Fäuſten und Kolt⸗ revolverkolben ſich auf den Köpfen herumtrommeln, daß im Publikum beinahe die gleiche Siedehitze wie guf der Leinwand herrſcht.. Doch alles hat ein happy end. Die Schurken werden auch diesmal wie⸗ der zur Strecke gebracht. Der nette Kerl, der ſich in ein hübſches Mädel aus den Nordſtaaten verliebt hatte, erringt ſich ſein„ſweetheart“, und auch der grimmige Poſtkutſchenlinienverwalter hat noch ein⸗ mal Glück. Dieſer Film iſt eine Angelegenheit für einen ſo tollen Burſchen wie Wallace Beern, einen Mann, vor deſſen Geſicht allein man das Gruſeln bekommen bann. Robert Taylor, der Liebling aller amerika⸗ niſchen Frauen, ſpielt den ſympathiſchen Blake, der die Verbrecher ſchachmatt ſetzt. Die blonde Flo⸗ rence Ryce verkörpert ziemlich farblos die Suſan, die Frau, um die ſich einiges dreht. C. W. Fennel. ann Ernannt wurde Herr Arthur Meyer bei der Stadtverwaltung Mannheim unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Stadtober⸗ ſekretär. 5 * Befördert wurden die Stadtſekretäre Hermann Ehrmann, Hermann Heß und Hermann Weiß⸗ ling bei der Stadtverwaltung Mannheim zu Stadtoberſekretären. Wechſelſtempelkarten, ein Keine Härten beim Kriegszuſchlag zur Einlommenſteuer Der Reichsminiſter der Finanzen ſtellt in einem Beſcheid über den Kriegszuſchlag zur Einkom⸗ menſteuer für 1939 klar, daß es der Zweck der Be⸗ grenzung des Kriegszuſchlages auf 15 v. H. des Ein⸗ kommens ſei, Härten zu vermeiden. die durch eine übermäßige Belaſtung des Einkommens entſtehen könnten. Einkommen im Sinne dieſer Vorſchriften iſt das Einkommen im Veranlagungs⸗ zeitraum(Kalenderjahr). Iſt ein Erhebungszeitraum kürzer als das Kalenderjahr, ſo beträgt der Kriegs⸗ zuſchlag zur Einkommenſteuer für jeden Kalender⸗ monat, der im Erhebungszeitraum endet, ein Zwölf⸗ tel des Jahresbetrages. Dieſer Vorſchrift gemäß kommen als Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer für den erſten Erhebungszeitraum, das Kalender⸗ jahr 1989, nur vier Zwölftel, nämlich für die Monate September bis Dezember, in Betracht. Bei die er Höhe des Kriegszuſchlages zur Einkommenſteuer können die Härten, die 8 3 Abſ. 2 der Kriegswirt⸗ ſchafts verordnung mit der Begrenzung auf 15 v. H. rerhindern will, von vornherein nicht entſtehen. Der Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer für 1939 kann im Höchſtfalle der ganzen Einkommenſteuer⸗ Regelung überhaupt, alſo für den Zahler der höch⸗ ſten Einkommenſteuer in Großdeutſchland nur vier Zwölftel von 50 v.., von 55 v. H. des Einkommens, alſo 9,16 v. H. des Einkommens betragen. Nice ai, Ecco en adi di dcuigo Luftwaffen⸗Großkonzert zu Gunſten des WSW. Am Samstag, dem 13. und Sonntag, dem 14. Januar, veran⸗ ſtaltet eine Flaluntergruppe im Benehmen mit der Stadt⸗ verwaltung Ludwigshafen mit zwei Muſikkorps im großen Saal des 36 Feierabendhauſes zu Gunſten des Winter⸗ hilfswerts ein großes Militärkonzert, das eine künſtleriſche Vortragsfolge für Streich⸗ und Blasorcheſter vorſieht. Die Eintrittspreiſe ſind in mäßigen Grenzen ge⸗ halten. Im Hinblick darauf, daß es ſich um einzigartige muſikaliſche Creigniſſe handelt und der Reinerlös dem WoHW zufließt, darf eine zahlreiche Beteiligung erwartet werden. Zu den beiden Veranſtaltungen hat die Stadtver⸗ waltung Ludwigshafen einen verſtärkten Straßenbahn⸗ betrieb nach beiden Richtungen veranlaßt. Die erſte Ferntrauung. Im ſchön geſchmückten Trau⸗ ſaal des Standesamtes Ludwigshafen wurde, wie bereits kurz mitgeteilt, am Donnerstag von Standesbeamten Hick die erſte Ferntrauung vorgenommen. Das Braut⸗ paar ſtammt aus dem Stadtteil Mundenheim. Der Bräuti⸗ gam ſteht als Unteroffizier an der Front. Auf dem mit Blumen geſchmückten Tiſch lag ein Stahlhelm, durch den der abweſende Bräutigam gewiſſermaßen verſinnbildlicht wurde. Als Zeugen waren Beigeordneter Bake, der Ver⸗ treter des Oberbürgermeiſters, und Kreisamtsleiter Köhler, der Vertreter des Kreisleiters, anweſend. Standesbeamter Hick wies in einer Anſprache auf die Be⸗ deutung der Perſonenſtandsverordnung für die Wehrmacht vom 4. November 1939 hin, durch welche der Führer die Ferntrauung ermöglichte und dadurch manche Härte be⸗ ſeitigte. Hierauf ſetzte die Braut ihren Namen unter die Heiratsurkunde. Der Bräutigam hatte ſeinen Willen, die Ehe eingehen zu wollen, bereits vor ſeinem Bataillons⸗ kommandeur erklärt. Die beiden Trauzeugen überreichten Blumen im Auftrag des Kreisleiters und des Oberbürger⸗ meiſters. tt. Auf der Straße verunglückt. In der Adolf⸗Hitler⸗ Stroße in Rheingönheim lief ein achtfähriger Schüler in die Fahrbahn eines Lieferwagens. Der Knabe, der zu Boden geworfen wurde, erlitt eine größere Kopfverletzung. Der Verunglückte mußte in das Krankenhaus geſchafft werden. Einbruchsdiebſtahl. Während der Weihnachtsfeiertage wurde in der Bruchwileſenſtraße in einem Büroraume in der Nähe des Städtiſchen Schlachthofes ein Einbruchsdieb⸗ ſtahl verübt. Entwendet wurde eine graue Stahlblech⸗ kaſſette mit folgendem Inhalt: Einige Steuergutſcheine zu je 100 Mark, drei Angeſtelltenverſicherungskarten, Arbeitsbuch und etwa achtzig Mark in Bargeld. Sachdienliche Mittetlungen ſind an die nächſtgelegene Polizeiwache zu richten. Entſprechend hohe Belohnung wird von dem Geſchädigten zugeſichert. 0 2. aiuulbuuoynu Qui full In der Univerſttät herrſcht wieder reges Leben. Hat doch das erſte Trimeſter 1940 begonnen. Die Vorleſungen dauern bis 21. März. Schlußtermin für die Immatrikula⸗ Hon iſt der 20. Januar. Schneebericht vom 9. Jan nar Odenwald: Königſtuhl(Heidelberg): Geſamtſchneehöhe 8 em. Ski u. Rodel gut. Schwarzwald Freudenſtadt: Schönwald ⸗Schonach: Geſamtſchneehöhe haft, Sli und Rodel gut. Bühler Höhe⸗Hundseck: weht, Ski und Rodel mäßig. Feldberg: Geſamtſchneehöhe 35 em, Ski mäßig R. gut. auinsland: Geſamtſchneehöhe 20 em, verharſcht, nur Ski möglich. Hornisgrinde: keine Sportmöglichteiten. Pfälzer Bergland 5 Kalmit: Geſamtſchneehöhe 3 om, verharſcht, Ski Rodel ſtellenweiſe. Geſamtſchneehöhe 3 em kein Sport. 10 em, lücken⸗ Geſamtſchneehöhe 10 m, ver⸗ und Hinweis In der dritten muſikaliſchen Feierſtunde am 12. Jan. (um 20.15 im Mufenſaal) wird GMD Kouwitſchny das Nationaltheaterorcheſter ödirigteren. U. a. gelangen zur Aufführungn die 1. Symphonie von Brahms und das Cello⸗Konzert von Dyorak mit Prof. Ludwig Hpelſcher als Soliſt. Die nächſte Abendmuſik in der Trinitatiskirche(Sonntag⸗ nachmittag 15 Uhr) ſteht im Zeichen der lonzertanten Barock⸗ muſik mit Werlen von Vivaldi⸗ Bach und Händel. Aus⸗ führende: Das Streichorcheſter der Trinitatiskirche, Leitung und Orgel: Eberhard Heidegger. THE *—— N 0 n 1 92 uns die Kohlen ſelber holen!“ Wu dd gez ic glei mat Va a deb b. lack l „Was hältst Du davon, Karl, wir müſſen bin Wird e vagen iſt an Front; er da i e * Wer dies erfährt, wird ſeine Kohlen, f Wenn's not tut, künftig ſelber holen. 5 Unſere Armee braucht unzählige Wagen und Autos für Transport⸗ und Verſorgungszwecke Alles dient dazu, Erleichterungen bei den Strapazen des Feldzuges zu ſchafſen. 2 Wer wird nicht auch auf manche Annehmlichkeit verzichten, weun er daran denkt, welche Opfer der Soldat an der Front für uns r 2 ice 9 ernennen na — 1 ch, 10. Januar 1910 Neue Mannheimer Zeitung 9. 241 7 N 1 2 4 Seite Nummer 10 Kriegsmeiſterſchaften im Fußball Kreisklaſſe 1 Mannheim Es war in boppelter Hinſicht gut, daß in Anbetracht des großen Pokaltreſſens Waldhof— Hamburg oſe P lichtſpiele des Kreiſes Mannheim für den Nachmittag abgeblaſen wurden, denn erſtens wären beſtimmt nur dünn beſetzte Zuſchauerreihen anzutrefſen geweſen und zweitens hätte manche Platzanlage ſicher die eine oder andere Spielaus⸗ ung unmöglich gemacht. Obwohl es den Vereinen te t⸗ tens der Kreisführung anheim geſtell. wurde, ihre Spiele am Vormittag durchzuführen, 1 ˖ machten nur die beiden Spitzenreiter Lanz und Poſt hiervon Cebrauch, während ſich alles andere Ruhe gbunte— wo es gerade dort am wenigſten darauf ankommt. Freuen wir uns aber dartiber, daß bas einzige Spiel der Staffel 1 Poſt— Lanz 118 einen in allen Teilen anſtändigen Verlauf nahm. Selbſt⸗ redend mußten auch hier die Tücken des glatten Bodens mit in Kauf genommen werden worunter beide Mann⸗ ſchaften zu leiden hatten. Der Bedeutung des Tref ens als Führungskampf wurde man fedoch in jeder Beziehung gerecht, woßei der faire Verlauf der Kampfhandlungen viel⸗ leicht den ſtärkſten Eindruck hinterließ. Nicht minder geiäl⸗ lig wirkte die ſpieleriſche Leiſtung der ſiegenden Mann⸗ ſchaft von 1 Die Leute um Sauter ſtellten eine ſehr ausgeglichene annſchaft ins Feld, die in der Abwehr ſtabil war und die auch ein Plus im Angriff zeigte. Mit drei Treſſern von Ritter, Striehl und Frank ſicherten ſich die„Lanzer“ den glatten Sſeg, während die Poſtler erſt ziemlich am Schluß des Spieſes ben redlich verdienten Ehrentreffer buchten. Die Poſtler erreichten— im geſamten betrachtet— nicht die Leiſtung des Vorfonn⸗ tags, wobei die Geſtellung von 3 Mann Erſatz eine weſent⸗ liche Rolle ſpielte. Eine notwendig gewordene Umſtellung der Elf tat ihr übriges um die Durchſchlagskraft der Mannſchaft— namentlich im Angriff— zu mindern. Als Leiter des Spieles dem auch Kreisfachſchartsführer Otto Altmann anwohnte, machte Reiß(Wallſtadt) gute Figur. Mit drei Punkten Vorſprung behauptet die B Syn Lanz die Führung der Tabelle, die nun folgen⸗ den Stand zeigt: Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte BSc Lan 5 5 0 0 2622 10:0 Poſt Mannheim 5 8 1 1 26·8:5 Rheinau 4 3 9 1 16.5 6˙2 Wallſtadt 4 8 0 1 17:8 6˙2 Pf Neckarau 4 2 0 2 11:8 474 1846 Mannheim 80 2 0 8 10215 426 Kurpfalz Neckaran 5 1 1 3:11 37 Rohrhof 5 1 0 4 7·81 2·8 Gartenſtadt. 0 0 5 4˙35 0¹¹⁰ Die Sbafſel 2 Hatte drei Spiele angeſetzt: Sützelſachſen— Viernheim:8 Ladenburg— Lenterhauſen 219 Weinheim— Hemsbach(kampfl f..) während dos vierte Treffen Schriesheim— Laudenboch um eine Woche verlegt wurde. Weinheim brachte auch an dieſem Sonntag keine Mannſchaft zuſammen, o daß mit dem Ausſchluß aus der Runde zu rechnen iſt. In den beiden regulär durchgeführten Spielen überraſcht zu⸗ wächſt der klore Sieg von Leutershauſen, das in Lache nburg gau gewaltig in Schußlaune war. Der TV Viern⸗ heim gewann auch ſein 4. Aufwärtsſpiel und zwar boten Oützelſachſen, das ſich tapfer, aber dennoch vergeblich wehrte.. In der Rangord wing der Tabelle iſt die Spitze Viern⸗ 5 5 3 geblieben, während Leutershaufen die Stelle* Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkt. TV Viernheim 5 5 1 0 20:7 E Hemsbach 5 5 0 0 10˙2 10¹0 Leutershauſen 5 4 0 1 21¹8:2 Foremna seddesheim 5 9 1 1 1777 78 Lützelſachſen 6 8 0 8 17ꝛ1⁸ 6·6 Ladenburg 4 2 0 2:1 44 Schriesheim 80 1 0 5 16:18:10 Laudenbach 0 1 0 5.5 210 Jahn Weinheim 7 0 0 7 6˙22 0214 Der kommende Sonntag wird termingemäß in der Staffel 1 die Spiele Kurpfalz— Gartenſtabt Poſt— Rheinau Lanz— Wallſtadt 4 Rohrhof und Bis(Bertſchſ frei bringen, wobei es in den Spielen von Peſt und Lanz zu neuen Führungskämpfen kommen wird, wobei die Gaſt⸗ mom nichaften ſicher nicht ausſichtslos in das Rennen gehen werden. Die Staffel 2 ſieht die Treffen: Schriesheim— Laudenbach Leutershauſen— Heddesheim Hemsbach— Ladenburg vor, wobei nach der Papierform beurteilt, man für Hed⸗ desheim, Schriesheim und Hemsbach tippen könnte. Da im Fußball aber oft mehr als die Papierform, die Tages⸗ form oder das Glück einer Mannſchaft eine entſcheidende Rolle ſpielt, ſo kann natürlich auch für Leutershauſen, Laudenbach und Ladenburg etwas dabei heraus kommen. Warten wir alſo ab Auf den Hockey⸗Jeldern Obwohl die Bodenverhältniſſe wenig günſtig waren, gab es im Gau Baden zwei Hockey ⸗Meiſterſchaftsſpiele, die beide ſehr torreich verliefen. Deu T W 46 Mannheim lag im Treffen gegen den Heidelberger T 46 bei der Pauſe mit 215 im Rückſtand, glich aber nach Seiten⸗ wechſel aus und ging ſogar mit:5 in Führung. In der Schlußminute retteten dann die Gäſte, bei denen Genannt mit fünf Treffern der erfolgreichſte Schütze war, durch Ver⸗ wandlung einer Strafecke wenigſtens ein Unentſchieden. Seidel, Keller und Träger ſchoſſen die Tore für Mannheim. — Der Mannheimer Lokalkampf zwiſchen Germania und M T G ſah die Germanen durch Treffer von Lindner (), Ufer(2) und Hochadel mit:2(:2) in Front. Die beiden Gegentreffer erzielten Seibert und Zafik.— Das Treffen HC Heidelberg— VfR Mannheim fiel aus. Die Tabelle führt wetter die Tgö. 78 Heidelberg mit:1 Punkten vor VfR Mannheim(:), Heidelberger TB 46 (:), Germania(:), TW 46 Mannheim(:), C Heidel⸗ berg(:3) und MTS Mannheim(:6) an. Fliegermeiſter Albert Richter Der deutſche Fliegermeiſter Albert Richter iſt im Alter von 27 Jahren plötzlich aus dem Leben geſchieden. Jahrelang gehörte Richter zu den beſten Kurzſtrecken⸗ fahrern der Welt. Seit 1993 hielt er ununterbrochen den deutſchen Meiſtertitel. Nur bei der Weltmeiſterſchaft hatte er als Berufsfahrer kein Glück. Nachdem er 1932 den höch⸗ ſten Titel bei den Amateuren errungen hatte, wurde er in den folgenden Jahren bei den Weltmeiſterſchaften der Be⸗ rufsfahrer zweimal Zweiter und viermal Dritter. Mit dem Sieg über ſeinen alten Rivalen Scherens im„Großen Preis von Berlin“ beſchloß Albert Richter vor drei Wochen ſeine Rennfahrer⸗Laufbahn. Anſere Voxer vor neuen Länderkämpfen Heute Rückkampf gegen das Protektorat in Beitun Mit ihrem 64. Länderkampf beginnen die deutſchen Ama⸗ teurboxer das neue Jahr. Sie werden die Erfſolgsſerie, die nur durch die Niederlage in Rom gegen Italien unter⸗ brochen wurde, am heutigen Mittwoch in Brünn fort⸗ ſetzen. An dieſem Tage ſteigt dort der Rückkampf gegen das Protektorat Böhmen und Mähren Den Vorkampf ge⸗ wannen unſere Vertreter bekanntlich aan 28. November in Dresden überlegen mit 14:2 Punkten. Der Januar brinct übrigens noch einen zweiten Länderkampf; denn am 12. 1. klettert unſere Staffel in Preßburg gegen die Slowakei durch die Seile. Die Reiſe wird daum ann 165. eder 16 Januar in Prag abgeſchloſſen, wo noch ein Kampf gegen eine böhmiſche Auswahl ſtattfindet. Nach dem glatten deutſchen Sieg beim erſten Zufſammen⸗ treffen iſt auch bei der zweiten Begegnug in Brünn mit einem eindeutigen Erfolg unſerer Staffel zu rechnen. Beide Mannſchaften weiſen übrigens gegenüber der Dresdner Beſetzung einige Aenderungen auf. So ſetzt Deutſchland diesmal Nürnberg, Baumgarten und Schmidt ein, während das Protektorat Baſta und Proſek als neue Leute aufſtellt. Geſpannt ſind wir anf den Kampf im Bantamgewicht zwiſchen Wälke und Maly, brachte Maly in Dresden unſerem Meiſter die einzige Niederlage bei, die Deutſchland erlitt. Die Paarungen für Brünn lauten: 0 Fliegengewicht: Baſta(B⸗M)— Obermauer(); Ban⸗ tamgewicht: Maly(B- M)— Witke(D, Fedeigewicht: Pilar(B⸗M)— Graaf(); Leichtgewicht: Sochor(B- M) gegen Nürnberg(); Weltergewicht: Petak(B⸗M)— Heeſe(); Mittelgewicht: Proſek(B⸗M])— Baumgarten (); Halbſchwergewicht: Mitrengo(BM)— Schmidt(Dz; Schwergewicht: Nekolny(B⸗M]— ten Hoff(). * Den erſten Länderkampf gegen die Slowakei bde⸗ ſtreitet Deutſchland am Freitag, 12. November in Preßburg mit der gleichen Staſſel. Lediglich im Leichtgewicht Fürfte es eine Aenderung geben. Der Münchener Zeilhofer, der die Reiſe mitmacht wird hier ſicher an Stelle von Nürn⸗ berg eingeſetzt. Die Aufſtellung der flowakiſchen Acht iſt noch nicht bekannt. -D MIRIScHAELs ZIA 25 Weifere Abschwächung Kursrückgänge an den Akfienmärkien über 3 v. H. hinaus- Inſeresse für Nenfen Berlin, 10. Januar. Die Kursbewegung an den Aktienmärkten war auch am Mitiwoch nach unten gerichtet. Die Bankenkundſchaft und der Berufshaude! nahmen Abgaben vor, die an ſich kei⸗ neswegs beſonders fängreich waren, kursmäßig aber größeren Einfluß nöererſelts kͤum Auf⸗ ſcen die in den letz⸗ walymeneigung be derungen zu einem nen⸗ nenswerten Teil wieder aus ten Tagen ein Senlichen ſein. Bemerkens⸗ wert iſt, daß das Intereſſe für Renten ſich erhalten hat. Am Montanmarkt waren mit Ausnahme von Har⸗ vener, die 2 v. H. verloren, nur Abſchläge bis zu 6 v. H. zu verzeichnen. Vereinigte Stahlwerke und Klöckner gaben um je 4 und Hoeſch um 7 v. H. nach. Braunkohlenwerte lagen uneinheitlich. Hier verloren Deutſche Erdöl 1½ und Ilſe⸗Genuß 2¼ v.., während ſich Rhein⸗Braun um 3 v. H. erholen konnten. Am Kaliaktienmarkt zeichneten ſich Salzdetfurth und Wintershall durch Gewinne um 1 bzw. 11 v. H. aus. Schwächer veranlagt waren chemiſche Werte, von denen Heyden 7, Schering 19e und Rütgers 2 v. H. einbüßten. Farben gaben um ½ auf 168% nach, wobei 45 000„ den Beſitzer wechſelten Elektro⸗ und Verſorgungswerte bröckelten Aberwiegend ab. So ſtellten ſich Siemens, HEW Schleſiſche Gas, Thu⸗ ringer Gas und Charlotte Waſſer um ſe 3, RW und Deſſauer Gas und ſe 1, ferner Waſſer Gelfenkirchen um 2 v. H. niedriger. Geſfürel kamen“ und EW Schleſien 2 v. H. höher zur Notiz. Größere Veränderungen er⸗ fuhren noch Felten mit minus 1. Suddeutſche Zucker mit minus 2, Holzmann mit minus 274, Deutſche Linoleum mit minus 372 und Dortmunder Union mit minus 5 v.., wobei erwähnt ſet, daß der letztgenannte Rückgang auf ein Angebot von nur 6000 Mark erfolgte. Höher lagen AG für Verkehr um 17 v. H. Am variablen Rentenmarkt ſtiegen Reichsaltbeſitzanleihe um 71 v. H. auff 140,50. Die Gemeindeumſchuldung no⸗ tterte 9,05(plus 5 Pfg.). Stenergutſcheine 1 lagen vereinzelt etwas ſchwächer. Man nannte Dezember und Januar ſe 99,77 ½, Februar 99,575, Mürz 99,50, April 99,42 und Mai 99,48 bis 47½. Geld- und Devisen mark Berlin, 10. Jan. Am Geldmarkt waren zuverläſſige Sätze noch nicht zu hören. Von Valuten errechneten ſich der Beleg mit 41,86, der holländiſche Gulden mit 132,85 und ber Schweiger Franken mit 55,92. Diskont: Reichsbank 4, Lombarb 5, Privat 8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 9 Januar 8. Januar für konte Geld J Brief eld J Brief Aegypten lögypt. Pfd.«) 9,740.765 9,740 9, 700 fahan ian 1 7 18,730 18,770 18.7300 18,770 Argentinſen.⸗Peſo 0,3610.765 0,561].5635 Uuſtralten 1 gustral Pfd.)]. 7,192.808.702.808 Belgien 100 VBelga 4 41,76 41,84 41.72 41,80 Braſiſſen I Milreis K 6,1300 0,13 0,1300 0,132 Brit. Indlen 10d fucſen 4) 73.03 73.12 73,03 7/17 Bulgarien, 100 vevg 6 3,047.053 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen 4 48 0543,15 43,05 48,18 England..„ 1D 0 2 9,740 9,750.740 9 760 Eſtland 10 eſtu. Kr. 47 62,440 62,500 2,440 62,560 Iinnſondioofinn Mk. 4 5,04 5,055.945] 3,055 a 100 Fr. 4) 2.514/.526 5,314.526 rlechenland 100 Dr 6.353] 2,357.353 2,357 Holl und 100 Gulden 2 132.02 32,88 132,62 132,88 ran(Teheran) 100 Ral; 288 14.59 14,61 14,59 14,61 5 and. 100 isl. Kr. 57 38,31 38.39 38,31] 38,30 Falfen.. 100 Lire 4713.00 13,11 13,00 13,11 Japan Nen.29 0,583 0,385 0,583 0,585 Ingoflaw. 100 ina! 5.694] 3 700.694] 5,70 Kanada 1 lan, Dollar.148] 2,152 2,148].152 Lettland 100 Latts 5% 48,75 48,85 48,75] 48,85 Litauen„ 100 vitas 55 5 41,94. 42,02 41,91 42.02 Luxemburg ſogluremh. fr, 19,44 10.40 10,43 10,45 Neuſeeland f neuste id. XII.99/.008 7972.608 Norwegen onronen 3 J 89.53 50,71 50,5, 50,71 Porſugat 100 Estudo 475 9,0910 9,109 9,091 9,10) Rumänien 100 Le 37 5 2 72 72 Schweden 100 Kr. 2 39.20 30,41 59.29 30,4 Schweiz 100 Franten 15 55.86 55,93 55,80 35,98 Zpanſen„ 100 eſeten 5 25,0% 25,6% 25,61 25,67 Slowatei 100 Kronen 1 8,59.609 8,391] 8,699 Sudafrika 1 sbdglr, Pfl. 9,740 9,700 9,7400.760 Türkei, t. 61d. 4.9780 1,982 1,9780.984 Ungarn loo penge 4 52 75 2— 1 Uruguag, 1G olbpeſo** 6,9190 0,921 0,919 0,921 Ver. Slaglen Dollar 1.49010 2495.491].405 Die mit einem) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 2. bis 6. Januar für die Aktienkurſe auf 109.59 gegen 108.22 in der Vorwoche, für die 4,5proz. Wertpapiere auf 99.07 gegen 99.05, für die prog. Indduſt vieobltgationen auf 90.58 sich in die Ewigkeit abgerufen. Unerwartet rasch hat der ewige Hohepriester seinen Diener den hochw. Herrn Stadtpfarrer Josel Moosmann im Alter von nahezu 50 Jahren nach 27 Jahren echt priesterlichen Wirkens zu Mannheim-Lindenhof, den 9. Januar 1940. Die Angehörigen und Plarrlamilie St. Joseph. gegen 99.42 und für die 4proz. Gemeindeumſchuldungs⸗ anleihe auf 94.85 gegen 94.29. * Die Umſatzſteuerumrechnungsſä für die nicht in Berlin no ten a mittel werden im Anſchluß an die 2. Januor 1940 für die Umfſätze im feſtgeſetzt: Britiſch⸗Hongkong 100 Britiſch⸗Straits⸗Settlements 100 Dollar Chile 100 Peſos=.86 RM, China 100 Puean⸗ 18 Mexiko 100 Peſos= 42.00 .47 RM, Union der Sozie 100 Sowjetrubel= 47.04 RM. * Perſonalien. Im Alter von 69 Jahren Baden⸗Baden Fabritdirektor a. D.„dr hatte ſein Betätigungsfeld in der Waggonſab ſtatt, deren Vorſtano er lange angehört hatte und in AR er bis ſetzt noch mitarbeitete. „Vom Kartoffelmarkt. Ceren ärkten ladungen ſo gut wie völlig einzuſtell Zur getreten. veiter Fel be⸗ endig flanz⸗ e zur Früh⸗ Unmittelbare Liefern erfolgen ſelbſtverſtän Die Kartofſelverladi in Süddeutſchland beſchränken ſich auch hier auf kürzeſte Entfernungen. So konnte Baden die gewohnten Lieterungen aus Bayern und Heſſen⸗Naſſau nicht mehr erhalten. braucherſchaft und Formatlonen greifen auf die örtl Lagerbeſtände zurück. Bei Futter-, Fabrik- Pflanz⸗ kartoffeln kam es zu keinen nennenswerten 1 Die„Kühlautomat“ Gef. mbH., für automatiſche Kühlanlagen in ätzen. Verkaufsgemeinſchaft Mannheim, wurde im Wege der Umwandlung auf die glleinige Geſellich erin, die Brown, Boveri u. Cie. Ach) Mannheim übertragen. Schwinn AG, Homburg⸗Saar. Dief enkſchmte⸗ derei, die einen Organvertrag mit der Hoeſch⸗Köln Neueſſen Ach hat, auf Grund deſſen Gewinne oder Verluſte von der Muttergeſellſchaft übernommen werden, erzielte im Ge⸗ ſchäftsjahr 1998.99(30..) einen Rohertrag von 087(i. V. 0,1) Mill. 4. Dagzu treten 6242(5830)/ ſonſtige E ge, ao. Erträge und Zinserträge. Für Löhne und Gehälter wurden 0,46(0,0) Mill./ aufgewendet. Nach 99 761 77 287%]) Anlageabſchreibungen und 5118 Aufwendungen verßlelbt ein Gewinnübertrag tergeſellſchaft von 99 727(18 066)/ In der B 3 Anlagen mit 9,855(0,319) Mill./ das Umlaufsverm gen mit 1,079(0,877) Mill. I zu Buch. Die Verbind lichkeiten haben ſich auf 0,29(0,20) Mall. J erhöht. Bei un. 0540 1 558 ſind baer e mit 0,195 Mill. J un⸗ ndert, dagegen haben ſich Rückſtellunge 0,25((0,07 Mil.„ erb og 0 ſtellungen auf 0,25(0,07) * Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Elektrizitätswerk Ach in Eſſen. In der HV in der 180,07 Mill./ Aktien vertreten waren, wurde der Abo ſchluß für 1938-39(80,.) gutgeheißen und einſtimmig die Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H. beſchloſſen. Ferner gab die Verſammlung ihre Zuſtim⸗ mung zu der vorgeſchlagenen Uebertragung von nom 5 000 Namensaktien auf den Provinzlalperharb der Rheingro⸗ Ae über die Geſchöftslage wurden nicht Einlösbare Steuergutschene 9 5 die Steuergutſcheine 1 den Steuergutſcheinen der vorausgehen den Fälligkeitsmonate gleichwertig. Daher werden auch ſeit Fälligkeits⸗ und Januar 1940 zu ein und dem⸗ Der Reichsminiſter ber Finanzen hat ſich— wie de Neichsgruppe Banken mittellt— damit einverſtanden er⸗ klärt, daß die einlösbar gewordenen Steuergutſcheine nicht mehr nach den einzelnen Fälligkeitsmonaten unterſchieden werden. Sie können unter der Bezeichnung„einlösbare NF ⸗Steuergutſcheine 1“ od. dergl. zuſammengefaßt, ver⸗ waltet und Übertragen werden. Die Möglichkeit der In⸗ anſpruchnahme der Bewertungsfreiheit wird dadurch in keiner Weiſe beeinträchtigt. unser lieber Vater im Alter von nahezu 36 Jahren. Karl Wenz Piötzich und unerwartet verschled heute nacht Ceorg Wenz Mannheim(G7. 4) den 9. Januar 1940 Die trauernden Hinterbliebenen: Greil Wenz, geb. Kolb Theodor Geiger Elisabeih Geiger, geb. Wenz Kalharina Kerner Familie Preisig- Ziegler Veſſfischles Knudsen A 5. 7a fal. 284 83 595 Möbel- u. Auto- 5 5 nenſtadt Angeb. 1 Lenernng n Bech Tenne 54 a. Geſch. berg 24920 8 6. 1 Srhruf Terre Damenkleidung fertigt an, repa⸗ riert, ändert und bügelt 628 O billig ö 5 Berlinghol(ekres immer (Waſſer, Elektr. uſw.] zu mieten. Angeb. m. Preis u. U M 40 an 8. Geſchſt. d. Blatt. 74820 Für 6 Wochen Naltes Kind (bägiiche Page geſucht. Mögl. In⸗ Mieſgesbche Einzelperſ ſucht 8 2. 15, Te, 270 05 errelehb Terdunbelungs- Der Trauergottesdienst ist in der St. Josephskirche und beginnt um 9 Uhr am Freitag mit dem Totenoffizium der hochw. Mitbrüder; das Seelenamt findet anschließend statt. Die Beerdigung ist am Samstag. dem 13. Januar, auf dem Heimatfriedhof in Furtwangen Die Beerdigung findet in aller Stille statt. Rol mit Ae eden und Küche ſhort ieſerbck, ell.] Zimmer Roh- aer Schwerhörige weise ich darauf bin, daß ich in Mannheim, am Freitag, dem 12. und Samstag, dem 18. 1. 1940, Hotel Braun, Bahnhofsplatz 1 meine geräuschfreien auf Lautstärke einstellbaren, unsichtbar im Ohr zu tragenden, mit Mittel., Klein- und Knochenhörer ausgestatteten Hörapparate zur unverbindl. Prüfung ausstelle.- Ihr Arzt soll Sie betraten Neueste Dankschreiben Ihr Apparat hat mir vortteffliche Dienſte geleiſtet. Zu meiner großen Freude höre ich wieder gut M Rutſch Neckargemünd.— Mit dem Apparat bin ich ſehr zufrieden. Habe guten Erfolg. G. Möhrle. Riedhauſen— Meinen Dank für die reelle Bedienung und das mich befriedigende Jnſtrument A. Bentele, Vorderreute, I Mellert, Hörtechnische Hiltsmittel. Konstlanz-Baden Verkäufe Tocpeltderdupkelong „ MIPOTLAN 2 us deutschen Werästoften Wasserfest. un brennbar absolut llohtdfeht und von hoher Reiß estigkelt, für Haus, Büro und Betrieb. Verlangen Sie sofort kostenloses Angebot von Vorwerk Co. ben, N 4A, 13.14 Nur Ihre Anzeige in die NAZI . Im Laufe des Sommers von ja Ehepaar I. un ee babe ich etwa u 1, 16, geſ uch t. 4801 Hinterhaus. Angebote an 5 775 Fernſpr. 245 49. FF Sto KE 1 Anordnungen der NS DA e cRnolz ee iht; Eiſche, rund—— abzugeben. Intereſſenten wenden Kreislelſung der NSDAP Ichreibtich e damenmantel- ſich an Len Beauftragten 501 VHannheim, Rheinstraße! Sebre nent e e e belskutter Aton brimm, Krumbach. Ba. Die Sprechſtunden des Kreis leiters ſind dienstags u, freitags 43.— 58.— 65. Waſchbär] zu pk. Nacht Gluckſtr. 1, 1 El. 10. e 2285 mittlere Größe, Speiſe⸗ Kaffee⸗ 70 3 Kl. Fühöfen von 10—12 Uhr vormittags. Die übrigen Sprechſtunden der erdunklungs- run änder Zu fr 8 8 25 ö kt dal„ ö f I 1. Nr.—8 Aoufum 1 Ang 9 1 85 Nolle 8 Kreisorganffaftonsamf. elumtap dan 5 5 am Friebrichsrg. des 0 Ne⸗Frauenſchaft sofort billig lieterbat E e 11. 1. 1818 ſervice, neuwer⸗ alles ſehr gut er⸗ Wiederbeginn der Näh na tig, zu verkauſen halten, preisw Anzeigen BRANERI mirtage in B 1, 10. Sboff, Haben ug. u. U E 42 Fur kleinanzeigen zu verkaufen. haben in der U 3, 2 fel. 22395 und Nadel zum Anfertigen von an 5. ſts⸗ ich vielen Jahren in der Ge⸗ NM 100 Schuhen mitbringen. 20 Uhr a e n ct. 7 0 guten Erlolal 5 88 nahe, Notenbuch müub rz 2 6. Sette/ Nummer 10 Nene Mannheimer Zeitung Mittwoch, 10. Januar 19⁰⁰ 5 r E lch ſigg Alleinmädchen. 5 2 oer Kampf einer frau SECK i a i Wirt 18 5— e e ſofort 5 8 bee 1 um Ruf. En e und beben 195 0 N Fer rechen 200 b. ie r e e 9 suchen gute legen lente leg, 5bof B55— Die Neise: e nrne oogssch m b 2 aao: n ff Fr en, nach Tust Wirtschaft Mutterliebe den Feinruf 239 02 ob. fran geſucht. MH d l 0 g E U Kristina Söderbaum, Fels van Dongen Angebote unter 5 5 8 57. 25, plod 60 3 S 1, 9, parterre.[halbtags] in at Neueste Wochensens Nr. 477 an die Ein Meisterwerk der Wien-Flim und Of 5 nambts: 3. 30.10 4798 klein. Haushalt 5 5 85..00. lan nie 1. Paul Hörbiger W. Alba eh Retty 8 debn l——— Fele 8 Bes 3 40 5 8. 11 5 Geſchäftsfelle d. neute.00,.0 one.18 U! 8— Haus- Vorzuſtellen von g oV 1 bis 12 Uhr Mitt! 8 5 vom 2— M ii„. 1 EES 7 N*** 0 dan: Mannheim spflent gehilfin, along Thot R eee. i Suche 74892 Mlitwoch, den 10 Januar 1940 1. adchsten seamsteg 1 e für gep⸗ Ge⸗ 250 5 5 Vorstellung Nr. 125 Miete N Nr 1 2 Ausentesl/ Rosengarten 20 Unr 1 ———flfr geplleat. Ge N ee e 8 balnendecken. ders t bausbelt, Halbissesmär chen weile Sondermiete M Nr. 5 5 2 5 f l ber ie 85 177 bchder 1 Der Troubadour mit Büro I. Meister- Konzert!. 5 all Steppdecken 8 er 8 38900 70 wäter. Opei in vier Akten 1 miet. 11 9 der Hann elmer Kontertdlrekt Helnz Hoffmeiste, 7 5 Schlafsäcke gesucht Fran ollmann, von Salvatore Cammer ano 1185 e in Verbindung an—— f A- Füm des tür ce Wenn acht 9 Nahnſelsſtr. 5. Musik von Giuseppe Verdi an, 8. 23 55 Asa„Kratt duroh Freude“ Mannheim ae Ges dien agolvar7— Anf 20 Uh Ende geen 22.3 Uhr ö telle. 4822 Lie ders bend delete des os en erge- Telef. 519 17. 0 Rubig. Ehepaar f 1 mept und jubelt er 7 IL fal Rolladen debstaluten des Schicksal einer she v. auswärts bier Heinrich Man sb piger E. Rihm 2 4 4 Um Siidtenst her verſetzt, ſucht paul nue N 1 4. 10 ages Det urwergeßliche Ufe film mit 1. 2. b. 1. 3. 40 buen See mädchen ll Feb e fee 0 wilt i WII l 1 85— möglichſt von). Brötchen⸗Aus⸗ 1. Draisst ane 1. Ruf 230 77 u. 31102 WIV SI RGEI Wohnung dieder von Franz Schuber, tudwis van 1 Ach uber 1— 3 e 4 8 185 8 geſucht. 8.— LT DAGOVUER kai daz Küche, Seeihoven, Huge Wolf, feefrie d kuan — kn N n e Iulius Bernaner Matis von Ies nad„ Mannbeim od. Karten ad Ax 1 50 die d. del K. Ferd. tlek- Neil ane dt 1 zum baldigen 85 Umgebg. Angeb. 4 55 10 15 b b. 1 8 1 5 Benchen(erte 9 ern Eintritt 44809 5 16 merle loppen neter, d d 5s en d. fan e e e nee i Be ucher sind Zroschure aber Be gesucht E und qem beinen peter Bosse[ eſchſt. 4828 Mu. ikhaus blanken. O 7. 13; Zigarren- Ko. k Sue m un g und h e e 0 nos 0 1 Gewandtes. 7 f 1 8 8 ber. 12 1 10 8 e 200 80** schw Stottere 8 2 Zuſte 12 3 Stächiscen er kehrs- Klos udwigsplatz Weben e be ee, u Kaufen gesucht n acece se c wer J 2 Zim. 1. kcke—— eher einschmeiche 1 5 w 68. Seydelstr. 31a K u nz e, 0 ben 9 5 5 Feu. Leid und 3. 1. 8. od. ſpät. ung dan htelne kae e ee E Schule MEIN 8 So herzlich nat das ausverkauft U ee Hausgehülie Ff Hausarbeiten mit garantiert 350 qm Helsflache Benden Film bere ten Au druck Angeb. u. 1 0 51 .— Slatatuck 10 10 gesucht abe s an: wall 1 8 82 mmm J. Jan. Kursbeginn in.. 2. 15d 8— ane ume od. ta g e r Naute—— 5 1 Jul. Bernauer, 2 5 85 — deine frau gere. Theta Suter. Malckofstr. 3 Donners ol. 2 Zim 2. bis-im.-] 2 immer 2.00.33 Sicht 7 Nuitsſtr. Nr. 16. Alte 518 Gebraucht. 481 ö 25 a wer⸗ 18 5 un Saur;.13 Herr 1 11 a e 5 ch t. 988 Enis FN nur nachm..00 Uhr und Hüche ae Küche rerntut 240 68 enmuungen uu( 4. 4 Trevv. hab platten Herre nimmer— 1 Wohnung und Bab ö— 8 n i f 2 4 5 leit An⸗ N„Herotherm“ Sofort geſucht: Stellengesuche bringen Sie zum 1 1 1. Wunsch- Nachmitmag Ang. 15 UH% Fassung este l 42 Perf h ere Lufisprudelbaa Unabhängige—— Ankauf und In⸗ a. d. Geſchäl tsſt. e Hattet, Lerölkentlicht! i. Mihm. od Umg 15. 2. od 1 8. 463 W 5 n 5 zachlungnahme zu- 9 45 d. Blatt. 4813 gel. Ausf. Angeb. geſucht. ae kla ea ng ler Jen ee en. reundiid möbl. W 5e 6 e Rothermel 00 J ö ur i f 15„Nr. a. Geſch. Zuſchriften unt S8 e p oder 1 eue!. Kunſtſtr., O 3, 10 e 8 1 2— 49—4250 2 f t 409 70 ü 5 enfa⸗ t.—— a 70 Fiillen e. eee each gel ee immer f i. und Ai ger Chem!. 12 0 Augeh geln 9 f II 2 leere 5 1 115 Fcharlich eim 0 In. f 9 4 8 Pr. 629 34.„A. Nr. 489— für Fräulein zum 15. 1. 194*„. 0 Offene Stellen 2 Ausläufer e Wee 8 ee b Zimmer in Nähe meines Geſchäftes ge⸗1—2 Zim. möbl. äbe Batrhoft i Erfahrener 2„5 777 oder ſuſch t.— Angebote mit Preis⸗ 5575 8 1 0„ 5 Mietwäſcherei 2 2e 8 angabe an: 491[eptl. m. Penſion geſucht. Ar geb.; * 5 8 43 5 rei 5 be„ N J. Wa Küufmann W ebillen Tim. U. Elche] en& ef b z. wenne. i. Ste J., Bause Se. i. 8 5 Geſchſt d. Blatt 54821 1.., ſucht kaufm. in gutem Haus. 8 e Mäcchen Geige den Nee e— iel welcher Art. f 5 5 2 2 2 kur sofortigen oder baden Eintritt für Küchenhilſe vie 1 U K 47 im bester Lace Heidelbergs: V e e sehr schöne Pilla zu vermieten] Sofort bzw. Kurzfristig lieferbar 5 7 753 f 44815 J la, lia. 247538 ſtelle 5 1 Telef. 427 34 der zuverlässige, schnittige und sparsame enotip 2 Junger, intelligenter(zehn Zimmer! mit Zentralheizung und Garten zwiſch 2 u. 3 U.* 55 chauffeur Zu verkaufen oder zu vermieten 422 5 Or War(frünerklants) K. und eine mit Führerſch. Kl. 8 ſowie allgem. evtl. auch zu Geschätftszwecken. r r:,. Lit N 1 1 1 1 eee 8 St 3 955 öl ll. Zimmer ‚ZIrrr 50 auf Perſonen⸗ oder Lieferwagen Angebote unter 402 an die Oeschäftastelle da. El. 8 au Angebote unter J P 52 an die an berufst. Frl. 7 1 ontoriſtin n 0 e Personenwagen.3 u. tzute Maschineuschreiberm und geübte:——— 833 als Limousine, Cabriolet- Limousine und Cabrolet, pa RHechnerin* 5 für solche Käufer. die eine Bestäugung dafür erbrinzen 85 6 A. Beworbungen mit Angabe seitheriger T- Tas Nopteghaus Ca. 250 im können., daß sie den roten Winkel erhalten. 8 5 igll, Beitügun von zeuunieabtehr ten ꝓ— 1— f g— g 3 f Amtliche Betauntmachn ng. in guter Wohnlage Büro- und Eintonner-Lieferwagen 3355 5 Betreſſ: Eßemotechniſche Fachſchule 0 90 gegen Bezugsschein Kurzfristig lieferbar in 3. 5 Ludwigshafen am Rhein. mit ſieben 2⸗Zimmer⸗Wohnungen, 5 12 Gummiwarenfabrik Hutchinson Deitte Januar beginnt an der Badezimmer, Garten, Garage, bei 1 err Ume Ebenda ein Vorführ beisonenwagensoſort zu verkauten ee e 59 RM 20 000.— Anzahlung zu ver⸗ il. mit dente lde ne 55 4 wigshafen am Rhein ein er tau f durch: evtl. mit Zentralheizung, Hannheim- Industriehaten 8 10 44355 am 175 dem a. S e 8 6. 88. ganz oder geteilt Stoffel 8 Schi ittler Groggarage P! 12. Janna um r, im 5 58 8 eee Sag 28 er Städt. Berufsschule. Nl M. e sofort zu verm.eien Grogtankstelle 25 5 a. 15 1 5 Angebote unter Nr. 115 103 die Mannheim. N 7. 17 Ruf 200 48%/46 f 35 ergeſchoßl eröffnet wird. Nach N Geſchäftsſtelle dieſe lattes. 2 5 8 1 aten werden alen fs i Automarkt 5 eſchäfts ieſes 1 Genefalrefttetung sc Nordbaden, fhelnpfalz und felle von Hessen-Statkenbutg P. die Anmeldungen entgegengenom⸗ Haus Schanzenſtraße 26. parterre a men. 497 bei ca, 20 000 4* g 2 N mi 8 ndwigshafen am 1 5 Anzahlung. am 85 e — e e, lee Kane 5 t. ee ene 1„ 5 — 2 eventl. Wer erteilt J G 41 an die früher. Näheres Peter Löb Söhne, ö 97 Zeichnerin Laufmäboben Kaufgesuche Ge os 1 Baugeſchäft. Nuitsſtraße 18. 478 15 rum solort. Eintritt gesucht.. 1750 41 nlorrich but kr Klavier Gasthaus und alle Repara- o 5 op& Reuter d. m. b. H. gsfleniabwaren, in Perſerbrüge e ande,-LImmel-Wonnun 10 2 500) F 5, 10 8 1 N Brillautri 2 mit Realr., ſchön aut. Spezialwerk ter Mannheim Waldhof e F 5, 10. Spanise rinantrina Wirtſchafts räum. Ales im 4. Obergeſchoß lints. Das Haus mi 9 3 Angebote unter 1 Nebenzi. Frem⸗ 1 hat eleltr. Fahrſtuhl bis zum dritten iſt d. 4 5 ann] Nr. 503 an die Ang u Ges 55 denzim. kl. Saal e und Zenkralhelzung Be 1111 d N 2 Geichſt. d. Blatt.. 3 Geichfteſt 8 1 5 Näheres bei Hausmeiſter 8985 Beſtellverfahren für Schweineſchmalz, Fit als 5 i ſaroß. Saal, Park⸗ Hardung daſelbſt u. bei Evang. Speck Talg iſt i irk 5. Jan. 15 Heiraten. ges. weg, 995 n 111155 1 in Heldelbe 1 1940 0 nden di 1 1 S E n 0 U p i in Ausf„ CC 5 8 Schweineſchmalz oder Speck oder Talg der Ef 10 U. 2 Freunde. 36 iano kaufen Zach ver⸗ Ein Reichsfettkarte für Normal verbraucher, Schwer⸗ ſte nicht unter 23 jahren mit allge- ö 41 belde mieten. Nachweis. 3 a en mer arbeiter und Schwerſtarbeiter ſind daher un⸗ 25 n dee e gesucht e e e erben. Peisoneuwagen a a gültig. Dieſe Scheine dürfen von den Klein⸗ 72 nissen fur jetat oder spater ge ouch 1 Briefwechtel mit zu kauf. aeſucht. 2ilh. Schmid! Aubänser e eee e e verteilern nicht mehr abgetrennt werden. fer angebote unter 509 an die Gesch. lungen Damen 1 1 in Beddesbeim 76 Air., Fraatr. aueh als Büro 18 8 5 Die über Schweineſchmalz oder Speck oder m hbelienung 1 5 e U L. 48 an dle] bei 5 au verkaufen. s zum 1 April 40 Talg lautenden Einzelabſchnitte ſind, um die 5 — 5 die erwag Haus- ſedoch nicht Be. Beichte e n e e ee Verteilung an die Verbraucher zu erleichtern, Jekvierträul U arbeit mit über⸗ dnnn, e eee in Schriesheim, Land R,. ang n 7, 9 unabhängig vom Aufdruck während der ganzen Cohlengroghandlung ch 5 Ameßplan r. 85 Kleiner Aus Karlſtr. Nr. 17. Fernſpr: 214.61. Feruſpr. 214 61. Zuteilungspeciode(15. Januar bis 11. Februar inne U etzplaß Nr 470 15 7 1940) gültig. Dieſe Einzelabſchnitte ſind ferner in Mannheim 9 1.4. 13 N Marten Jagel e bl immer, entgegen der bisherigen Regelung von den . Känd Nieder?! ekte ohnunge utgan er heigzb., an. 1 35 e t . chin 0 wait. U F. 48 an Ang. u. Nr. 490 fu, 10 000 M. Trauspq ee Gichtefwen 2, vergibt laufend e Bürgermeiſterämter abzuliefern, da ſie die kaufmänniſchen Zeiköchin Bien e eee eee ach an, bdseche reine Manet dne lei Grundlage für die Neuzuweiſung von Schmalz ta 5 V 0 Ankauf dene d. Blaltes k 8, 1 Malter Helung, Fee ger e bilden. a ö . L z. baldigen Anka i Nähe Sch achtbho' Nr. 39 Der Verbraucher iſt alſo nicht mehr durch w. L Saen eree Eintritt 85 ole 8 Automerer? ben Beelen an 1 Kinzigſtr. Nr. 4. gesucht altem Zahngold Mietgesuche ſteele gebunden. Er kann vielmehr die Schlacht⸗* D i Ecke Langer beter:.. fette gegen Abtrennung des Einzelabſchnittes 1 950 e oder] traße e ot! Viktoria 0 ff foo 5 Gold jeweils dort kaufen, wo ſie geführt werden. unn Bewerte bun 1900 8 Ludwigshafen. 0 Platin Lastwagen Wohnung* Um D e zu vermeiden, wird dar⸗ El Lichtbild und Zeugnisabſchriſten Zollhofſtraße 25. 5* auf hingewieſen, da dieſe Regelu* 1 85 Nr. 40g an die Geſchäfts⸗ ant npfoßlenes——— 28 1. Hypotnes Silber i auf 95 e 8 155 Sbutelabichnitte 9 ..„ee ee a neee; Ebene, wee uten A bis 5 Zimmer dir Senecas aber Spe oder Talg: 1 7 aas i gegen sofortige Kasse ee e e bezteht. Die Handhabung der übrigen Beſtell⸗ 1 junges Mädchen! die Küche und ffedemt- Sdeimert 20⁰ kaufen s sucht in Ludwigshafen am Rhein oder ſcheine der Reichsfettkarte für„Butter“, für 35 80 tr etwas 8 1 e 6 1 9 e per 1 oder 15 5. e 15 55 Speiſeöl“ und für„Käſe und 1 e arbeit geſucht Ae an AE Angebote unter Nr. 481 an die Febrar zu mieten geſu ch. uarg“, bleibt genau wie bisher. Dieſe Beſtell⸗ lur leich Krb den ur, geluch. een peut dender 1 01 f ſtene. e Geſcbaftsgele dieſes Blattes. Gags telleedieſes Blattes n e ſceine werden alſo nach wie vor vom Verteiler de Großhandlg. in F Mhm. Lachnerſtr. U. 80f. gesual. f 8 a(Einzelhandelsgeſchäft. Milchgeſchäft, Markt⸗ 101 eln, d dee e. ee ,! eb. Vermietungen ö f e. und die Auslieferung Ti 2 tüchtige ges 511 3/ i i ö 0 0 0 Jof I 0 er Ware erfolgt gegen Abſtempelung der eee, v h ade. Tages./ ade))))Võõõ y Einzelabſchnitte, die an der Karte verbleiben. 5 g 22 g ö Penſion in i eim auf?— 5 . e, mädchen Büro-Etage, tibi Ernährungs- und Würſchaſtsant 5 Rheinautomat, Qu 1. N Frau oder 44780 und 5 5 Jedi. Aleiderschtank Inſtitut Schwarz, M 3.* 3. 2100 5 5 le a U 55 8 verloren. a ar latz, 6 Na t 8 1 een Füßrung eines Monatsfrau Abzugeben gegen Und Au F enschranh 155 1 per rd 1 55 Moderne Der Landrat 85 Ernührungsamt Abt. L 8 8 in angen. Dauerſtellg. für ruhig., Hauspalles bis ſofort 8 3 Belohng in zu kauf, geſucht. ſpäter zu vermieten 82 454 4 5- ITmer. unun““ n 5 5 1 c 1 ſolort od. spät. nachmitt. 4 7 d. Bl. hafen am Rh., Georg SHerth. mit Bad u. Manf. in Neckarſtadt⸗] 2 K. 1 8 Thalnſia- Reſormhaus, gelucht. Molelfe. e. 24% W Karte. W 33, II 1. Oſt baldialt u mieten geſucht. An⸗ le d 44 erster 10 n 4 Sereiee 25 14 Bert et eee eee he e A f B. 45 84 Geld. 32 7 3