Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 80 Pfo Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ Rraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 18. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr 55. W Oppauer Str. 8, Se Freiburger Str. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat erfolgen Neue Mannheimer Zeitu Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1.-6, Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtauſchrift: Euere. I O p Anzeigenpreiſe: 22 min breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 tum breites Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Fur Famtlien un d Tlein anzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen Nemazeit Mannheim und für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. 151. Jahrgang Montag, 20 Januar 1040 Nummer 20 furchtbare Eisenbahnkatastrophe bei Ose Verstärkter Widerstand der Neutralen gegen Englands Liebeswerben isher 221 Todesopfer Vollbeſetzter Vorſtadtzug enigleiſt bei hoher Geſchwindigkeit und überſchlägt ſich (Funkmeldung der NM.) 8 * Tokio, 29. Januar. Ein furchtbares Eiſen bahn unglück ereignete ſich in Japan. In den frühen Morgenſtunden des heutigen Montag ent⸗ gleiſte aus bisher noch nicht bekannter Ur⸗ ſache bei Oſaka eine vollbeſetzte Vor⸗ ſtadtbahn. Da ſich der Zug infolge der hohen Geſchwindigkeit überſchlug, wurden, wie amtlich gemeldet wird, 221 Fahrg ä ſte, hauptſächlich Arbeiter, getötet. 79 Schwerverletzte konnten aus den T r ü mmern geborgen werden. Die Zahl der Leichtverletzten dieſer furchtbaren Eiſen⸗ bahnkataſtrophe ließ ſich bisher noch nicht er⸗ mitteln.. Henderſon ſtraft London Lügen: England lat nichts für den Frieden Vopolo'Italia“ unterſucht noch einmal Englands Kriegsſchuld dnb. Mailand, 29. Janugt. „Popolo d Jalig“ nagelt in einem Leitauffatz er⸗ neut die britiſche Kriegsſchuld feſt. Das Blatt kommt noch einmal auf den erwähnten Be⸗ richt des früheren britiſchen Botſchafters in Berlin Henderſon zurück, den die britiſche Regierung in alle Sprachen hat überſetzen laſſen, um damit überall Propaganda zu machen. Wenn man, ſo ſchreibt„Popolo'Italia“, dieſen Bericht aufmerk⸗ ſam geleſen habe, dann ſei es klar, daß England die Polen in den Krieg getrieben und nichts getan habe, um eine friedliche Löſung zu be⸗ günſtigen. 1 Das Blatt Muſſolinis gibt zunächſt eine aus⸗ führliche Schilderung von der polniſchen Unnach⸗ giebigkeit gegenüber allen deutſchen Forderungen und von der diplomatiſchen Tätigkeit Englands, das Ales getan habe um Polen in ſeiner Unverſtnlichen Haltung zu unterſtügen. Die ſogenannte„Frie⸗ densfront“, d. h. die Ei nkreiſungsfront, ſei— wie man wiſſe— von den engliſchen und franzöſiſchen Generalſtäben organiſiert worden. 5 Senderfon gebe überraſchenderweiſe zu, daß der bdeutſch⸗ruſſiſche Nichtangriffspakt ansgerechnet kurz nach der Ankunft der franzöſiſchen und der britiſchen Militärmiſſſen in Moskau abgeſchlof⸗ ſen worden ſei, die, wie die Londoner Zeitungen erklärt hätten, in Stahlbüchſen verſchloſſene Kriegspläue mit ſich geführt hätten. Der Hinweis Warſchaus, daß jede gegen die volni⸗ ſchen Intereſſen in Danzig gerichtete 0 des Reiches von Polen als Angriffsakt aufgefaßt würde, ſei“eine direkte und offene Kriegsdrohung geweſen. 5 5 15 Weiter werden in dieſem Artikel die Ereigniſſe in den ſchickſalsſchweren Auguſttagen, 1939 in die Er⸗ innerung zurückgerufen. In habe auf die verſöhnliche Botſchaft des Führers m 25. Auguſt hin zwei volle Tage verſtreichen en, ohne eine Entſcheidung zu treffen, aber ichzeftig am 25. Auguſt den Pakt mit Polen unter⸗ zeichnet und damit Deutſchland in überflüſſiger Weiſe brüskiert. l 18 Während England behaupte, den letzten offizfel⸗ len deutſchen Vorſchlag zur friedlichen Regelung des deutſch⸗polniſchen Konflikts niemals zur Kenntnis bekommen zu haben, beſtätigt Henderſon, ihn icht ganz verſtanden zu haben. Aber er habe genug daraus verſtanden, um deſſen weſentliche Punkte ſofort dem polniſchen Botſchafter in Berlin teilen zu können. Henderſon habe dieſem gegen⸗ 1 er ſogar geäußert, daß die deutſchen Vor⸗ ſchläge„im ganzen nicht zu übertrie⸗ ben“ geweſen ſeien. 5 Schließlich erinnert„Popolo'Italia“ daran daß der Friede nach dem Waffenſtillſtandsvorſchlag Muſ⸗ ſhlinis wiederhergeſtellt hätte werden können, wenn gland ols Vorbedingung an Deutſchland nicht die mütigende und verrückte Forderung einer gleich⸗ igen Zurück⸗ießung der deutſchen Truppen aus len geſtellt hätte. g e „Der ſicherſte Weg zum Antergana“ Wer im britiſchen Geleitzug fährt, begibt ſich . in größte Gefahr 8 r 5 5 70 dnb. Rom, 28. Januar. In die Reihe der ſchweren politſſchen und mili⸗ käriſchen Rückſchläge. die die abgelaufene Woche Eng⸗ land und Frankreich, aber vor allem England ge⸗ bracht hat, ſtellt die römiſche Sonntagspreſſe den amtlichen Bericht des Oberkommandos der Wehr⸗ cht vom Samstag mit der Mitteilung, daß aus em engliſchen Geleitzug von einem ſchen-Boot zwei Schiffe heraus ⸗ 38 e„abfolute und vorbehaltloſe Feſtſtellung“, daß ne deutſche Truppen in Rufſiſch⸗ Maßnahme Das Blatt betont, Lon⸗ der„ verluſte ſolange es geht. meldet, daß zur Zeit ſchoſſen und verſenkt wurden, ferner Sſtgalizien ſtehen. Mit beiden Feſtſtellungen, betont„Popolo die Roma“ in feiner fetten Ueberſchrift, wird die kendenzißſe Ria e een ns brüsk“ abgeſtopppt. Beide Feſtſtellungen ſeien don größter Wichtigkeit. Wieder einmal breche die von Churchill immer wieder aufgeſtellte Behauptung von der Sicherheit der Geleitzüge zuſammen, mit der er noch vor wenigen Tagen die neutralen Schiffe zum Mitfahren in den engliſchen Geleitzügen ermun⸗ tern wollte. i Wenn Churchill behaupte, der Anſchluß an die engliſchen Geleitzüge ſei der ſicherſte Schutz für nen⸗ trale Schiffe, ſo entpuppe ſich dieſe Methode als der ſicherſte Weg zum Untergang. Mit der geſtrigen Mitteilung des Oberkommandos über die Verſen⸗ kung von zwei Handelsſchiffen eines engliſchen Ge⸗ leitzuges im Atlantik habe nicht nur die Welt zum erſtenmal von dieſer Tat eines deutſchen U⸗Bootes erfahren, es habe vielmehr auch der Plan Chur⸗ chills, die Neutralen zur Teilnahme am Krieg auf⸗ zuwiegeln, eine neue Niederlage erlitten. Was ſchließlich die Feſtſtellung des mandos betreffe, wonach keine deutſchen Trup⸗ penin Oſtgalizien ſtünden. ſo habe mit ihr die vergiftete engliſch⸗ranzöſiſche Propaganda, mit der allzu oft die neutrale Preſſe auf dem Weg über eng⸗ liſche Propagandaagenturen bearbeitet werde, einen vernichtenden Schlag einſtecken müſſen. Damit ſei auch die anti⸗deutſche Agitation zur Bennrußigung der Balkanſtaaten und im beſonderen Rumäniens bloßgeſtellt und ad abſurdum geführt worden. Eingeſtändnis der seutſchen Seekriegserſolge Auch ſämtliche Paſſagierdampfer der Abmiralität i 3 unterſtellt dnb. Amſterbam, 29. Januar. Nach der Beſchlagnahme des ganzen privaten Frachtſchiffsraumes und der Uebernahme der Neu⸗ bautätigkeit iſt mit Wirkung vom 1. Februar auch die geſamte Paſſagierdampferflotte Die Lage Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung — Berlin, 29. Januar. Die deutſchen Seekriegserfolge beherr⸗ ſchen am Wochenanfang weiter die Weltpreſſe. Der Abſchuß von Dampfern aus„ Ge⸗ leit hat ſelbſt die Londoner Preſſe etwas nach⸗ denklich geſtimmt, obwohl der Verluſt amtlich in England überhaupt nicht bekanntgegeben wurde. Wahrſcheinlich auf Grund neutraler Berichte ſchreibt „Mancheſter Guardian“ am Sonntag, in eng⸗ liſchen Reedereikreiſen äußere man Bedenken und Zweifel, ob das Fahren in Geleitzügen für die Han⸗ delsſchiffahrt wirklich größere Sicherheit bringe oder an der jetzigen Geſahrenhöhe nicht viel ändere. Das ſagt das engliſche Blatt am Tage, nachdem ein deut⸗ ſches U⸗Boot zwei Dampfer aus einem Geleitzug verſenkt hatte. Die Engländer verheimlichen weiterhin Schiffs⸗ Der„Haagſche Courant“ etwa 20 hollänsiſche Dampfer überfällig ſind. Man wiſſe nicht, ob ſie untergegangen ſeien oder in den englif hen Kontrollhäfen feſtgehalten würden. Im letzteren Falle müſſe man ſtaunen, daß keine Nachrichten zu erhalten ſeien. tannien auch dieſe Dampfer in den Tod für England geſchickt hat und daß man ſolange wie irgend mög⸗ lich dieſe Tatſache verſchweigt um die wachſenden Er⸗ folge des deutſchen Seekrieges nicht zuzugeben. Auch hier fehlt das Handeln der Neutrale. 5 Oberkom⸗ 5 Es iſt wohl anzunehmen, daß Bri⸗ Das weſtliche Wunſch bild Sch Es I- Hol STE]—— 2u RK 5— 8 t 8 888—— 2 75— 8— u 141 D 8 ug S d . e ee N 8 Aue 8 rs 9 5 s 2. 8 9 e 5 e e 77777 27 Nn N 5 e eee 20. N = 1 e. na Nkks Ntſvüffs N „ FRANK REIN N ö red Während die engliſche und die franzöſiſche Preſſe zu Beginn des Krieges ihre wah ven Kriegsziele noch nich klar zu erkennen gab, bringt ſie jetzt unverhohlen zum Ausdruck, daß es ihr nicht nur auf die Beſeitigung des nationalſozialiſtiſchen Regimes, ſondern auf dir endgültige Zerſchlagung, auf die böſchen ö— 5 „Liquidation des poli⸗ b Werkes Bismarcks“ ankommt. An Stelle des geeinten Deutſchen Reiches ſoll ein dezentraliſiertes, in kleine Staaten zerſchnittenes Deutſchland treten, etwa wie wir es hier im Kartenbild zeigen. (Heincke, Zander⸗M.) Keine beſonderen Ereigniſſe (Funkmel dung der N MZ.) + Berlin, 29. Jannar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Keine beſonderen Ereigniſſe. Großbritanniens und ſeiner Kolonien der Admiralität unterſtellt worden. Die beſchlagnahmten Schiffe werden, wie der Londoner Rundfunk hierzu mitteilt, gezwungen ſein, nur die von der Admiralität genehmigten Ladungen zu be⸗ fördern und vorgeſchriebene Routen zu fahren. Uns bewegt bei dieſer Meldung nur die eine Frage: Warum das alles, wenn die„de utſche U⸗Bootgefahr“ nach den Verſicherungen des Herrn Churchill„ſo gut wie beſeitigt“ iſt und man„mit den Minen ſehr bald fertig werden“ wird? Sollte dieſe neue Erklärung der britiſchen Admira⸗ Iität nicht ein zuverläſſigerer Gradmeſſer für die Wirkſamkeit des deutſchen Handelskrieges ſein als die ach ſo„zurückhaltenden Verluſtmeldüngen? Die Engländer ſuchen weiter nach neuen Kriegs⸗ ſchauplätzen. Die Londoner„Daily Mail“ ſchreibt, die Haltung der italieniſchen Preſſe liege nicht in der Linie, die die Weſtmächte in dem Kampf um die Freiheit der Welt verfolgten. 5 Man ſei verſucht, einmal im Suezkanal und in Aegypten zu zeigen, wer der Herr des Mittel⸗ meeres ſei(). e Dieſe maßloſe Sprache des Londoner Blattes iſt nur erklärlich, wenn ſie von beſonderer amtlicher engliſcher Stelle gebilligt worden iſt. See e * Die engliſche Paſſagierdampferflotte iſt inzwiſchen, wie bereits gemeldet. aleichfalls dem Marineminiſterium unterſtellt. worden. Die Tatſache iſt geeignet. die Neutralen beſonders aufhorchen zu laſſen, denn fetzt iſt die letzte Reſerve ee e des engliſchen Schiffsraumes in. Kriegsdienſt eingeſtellt worden. Auf weitere Reſer⸗ ven kann England vor der Fertigſtellung von Neu⸗ bauten nicht mehr zurückgreifen. Geht die Vernich⸗ tuna des engliſchen Schiffsraumes im gleichen Tempo wie bisher weiter, dann werden die ſogenannten Neu⸗ tralen, die bisher willfährig bis zum äußerſten gegen⸗ über Englands Anmaßungen waren. ſich in dieſem Krieg zu entſcheiden haben ſo oder ſo: Wirkliche Neu⸗ tralität oder offene Gegnerſchaft! 5 ö — Die iraniſche Botſchaft in Ankara dementiert im halbamtlichen„Ulus“ die Meldungen der tür⸗ kiſchen Preſſe, daß der Pakt von Saadabad in ein Militär abkommen umgewandelt werden ſolle. Wenn die Jaßren nach der. Machtergreifung, verſucht hatte, Zu m 30. Jaunar 1940 Sieben Fahre Von Curt Hotzel Als am Abend des 30. Januar 1933 das Don⸗ nern der Jubelſtürme des Bekenntniſſes zum Führer Adolf Hitler durch die Wilhelmſtraße zu Berlin hallte, da ſpürte der Miterlebende, daß hier etwas in unſerem Volke aufbrach, das, zu jedem Opfer bereit, ein neues Zeitalter einzuleiten ge⸗ ſonnen war. Es war der Vulkan eines Freiheits⸗ willens, der hier aufbrach. Ein Zeitalter der Ver⸗ dumpfung, der Unſicherheit und der Qual war zu Ende. Eine neue Zeit kam herauf, ein ehernes Zeit⸗ alter der Verwandlung unſeres Volkes. Dank der hohen Stantskunſt des Führers konnten die erſten Schritte, die erſten Jahre dieſes Zeitalters ſich fried⸗ lich, ja, im Aufbruchsjubel heiter vollziehen. Hinter dieſem jugendlich⸗kühnen Schreiten aber kam der Schatten jener Unterweltmächte hergekrochen, die uns um dieſe Verjüngung beneideten, die es nicht zulaſſen wollten, daß ein Volk aus tiefſter Erniebdri⸗ gung aufbrach zu neuem Leben. Immer drohender wurden dieſe Schatten— immer klarer zeichnete ſich die gefährdete Zukunft in Waffen vor uns ab. Wir waren bereit, alles zu verteidigen, da wir nur noch alles verlieren konnten. Wir mußten dieſen Weg gehen— es gab keinen Ausweg. Wir mußten wieder einmal„gefährlich leben“— wenn wir über⸗ haupt leben wollten Wir hatten keine Wahl: das Schickſal wollte uns hart ſehen, das Schickſal wollte uns geprüft wiſſen. So empfinden wir es heute. Jedes große und jugendliche Volk hat immer nur den einen Weg, den es zu ſeinem Heile gehen muß, wenn es bei ſich ſelber, bei ſeinem Weſen und Heil bleiben will. Das Schickſal lag im Oſten. lag erſt in einer erkämpften Zukunft. Mächte, der Weſten, wollte in tücktſcher Verhlen⸗ dung das mögliche Der Weg des Friedens Die alten Zuſammenleben im gleichen Schickſalsraume nicht. Sie ſuchten den Krieg— und ſie erfüllten damit nur das Schickfſal, Sie ſelber richten ſich, als ſie verſuchen, über uns Richter zu ſein. Der Oſten, der ſie nichts anging, wurde von ihnen als Auslöſung des Kampfes mißbraucht. Sie vollzogen abermals das Schickſal, indem ſie dieſen »morſchen, ſinnloſen Polenſtaat der preisgaben. Sie führten in ihrer Verblendung das deutſche und das ruſſiſche Volk wieder zuſammen. Sie ſchufen die Ausgangsſtellung für eine Zukunft, die ihre, die weſtlichen Maßſtäbe zerbricht. Klar und eindeutig ſah die Welt nach ſieben Jahren Kampf Vernichtung die Lage, die deutſche, nationalſozialiſtiſche Sendung. Welt in den Jahren vorher, den 1898 zum 2. mehr 21 Jahrgänge bis zum 41. Lebens ⸗ 8 r in den aktiven Wehrdienſt ein gezogen. krüſtungsgegenſtände. u. a. 2. Seite/ Nummer 29 Neue Mannheimer Zeitunt Montag, 29. Januar 1940 den Nationalſozialismus als eine politiſche Kurio⸗ ſttät zu erledigen, als eine Zufallser cheinung gering zu ſchätzen, ſo mußte ſie ſeit dem September 1939 umlernen: die deutſche Sendung war offenbar und die nationalſozialiſtiſche Idee erwies ſich als ſieg⸗ haft— auch mit den Waffen! Die Fernſtehenden ſpürten plötzlich, was es bedeutet, wenn das deutſche Volk ſich zu einer Idee bekannt und ſeine Ehre zu⸗ rückerobert. All der Phraſenſchwall von 1919 zer⸗ ſtob unter den Schlägen, die die deutſche Armee in Polen führte— die die geſamte Wehrmacht dann auch auf den Meeren und in der Luft austeilte. England— keine Inſel mehr! Daß war ſo etwas wie„Hannibal ante portas!“. Eine Welt der nur noch geſpielten Ueberlegenheit ſtürzte im Bewußt⸗ ſein aller Geſtrigen zuſammen. Und wenn wir jetzt einen unſerer ärgſten Feinde von damals, Clemen⸗ ceau, leſen, wenn wir ſeine Urteile hören über Frankreich, das er mit dem Rom der ſpäten Kaiſer⸗ zeit vergleicht, zu dem alle noch auſſehen, das aber michts mehr in ſich hat; wenn wir ſein Urteil über England nehmen: eine„alte, vornehme, grauſame Dame“, ein„Eroberer, nicht mehr auf der Höhe ſeiner Eroberungen“— und wenn wir dagegen ſein Urteil über die Deutſchen ſtellen:„Menſchen ohne Groll— daher ihre Ueberlegenheit“.„Sie verlieren die Nerven nicht“— dann, ja, dann müſſen wir uns mit unſerem„beſten Feinde“ von damals durchaus einverſtanden erklären! Ja, er hatte recht: Zuviel Deutſche auf dem engen Raum. Daher muß der Raum größer ſein, muß die Luft leichter zu atmen ſein, wenn nicht„20 Millionen zuviel“ ſein ſollen. Zwanzig Millionen Deutſche aber gehen nicht ſchweigend und wehrlos aus der Welt, wie vielleicht überalterte, müde Völker und Raſſen es zum Wohlbehagen gewiſſer Raffer tun. Nein, zwanzig Millionen Deutſche ſtehen auf und kämpfen, ſie kämpfen zuſammen mit den ſechzig anderen Millionen und ſie ſiegen! Frankreich, das ſchon Verſtändnis für dieſe Lage gezeigt hatte, verfiel dem ſcheelen Blick des Men⸗ ſchen mit Minderwertigkeitsgefühlen. Es ſtarrte auf den Rhein und verlor das Geſicht. Es zeigte ſich als überaltertes Volk, als Verfall und als höriger Partner Englands. Es hat aus den ſieben Jahren unſeres Aufſtiegs nichts gelernt und hat anderer⸗ ſeits nicht den Mut zum Angriff, weil ſeine Volks⸗ ſubſt anz ihn nicht mehr aushält. So erfüllt ſich das Schickſal Europas. Die deutſche Mitte wird wieder das Schwergewicht des politiſchen Muttererdteils. Das Reich der Deutſchen iſt wieder erſtanden. Die weſtlichen Randländer, die teils dem Imperium Romanum, teils dem Germanenſturm ihr Daſein verdanken, werden wieder in ihre ur⸗ ſprüngliche Rolle zurückgeſchoben. Die Ordnung Europas, die Oroͤnung der Welt aber kommt aus einem neuen ſtarken Glauben an den Menſchen un⸗ ſerer Raſſe, an den Lichtträgerr des Nordens. Wer wird Außenminiſter der Schwelz? Ein wichtiges politiſches Problem [(Drahtbericht unſ. Berner Vertreters) — Bern, 29. Januar. Die ſchweigeriſche Preſſe hebt allgemein hervor, daß es die nächſte pol den verſtorbenen Bundesrat Motta einen neuen Außenminiſter zu beſtellen. Dieſer Außen⸗ miniſter müſſe iber beſondere Fähigkeiten verfügen und dazu ein Mann ſein, der keiner der beiden in Europa kriegführenden Parteien von vornherein Mißtrauen oder Vorurteile einflöße. Zum andern müſſe aber auch die Lücke im Siebenerkollegium der Bundesregierung wieder gefüllt werden. Dazu wird nach allgemeiner Anſicht nur ein Teſſiner und ein Bünder der brei italieniſch ſprechenden Provinzen in Frage kommen. Was die Beſetzung des Außenminiſterpoſten an⸗ langt oder wie man richtiger ausdrückt, wer mit der Leitung des politiſchen Departements betraut wird, iſt noch nicht beſtimmt. Djie hieſigen Blätter ſind je⸗ doch faſt allgemein der Meinung, daß der Bun⸗ despräſ ident Pilot⸗Golaz das Steuer der Außenpolitik anvertraut erhält. Es ſei überhaupt jahrzehntelang üblich geweſen, daß das politiſche Departement immer dem jeweiligen Bundespräſidenten unterſtand. Vor allem müſſe man aber in kritiſchen Zeiten das politiſche Departement einem Magiſtraten übergeben, der ſchon ſeit langem dem Bundesrat angehört und ſo wenigſtens aus den Kommiſſtonen über den Lauf der Dinge ſchon Be⸗ ſcheib weiß. Es fehlt aber auch nicht an Blätterſtim⸗ men, die ſich für den Bundesrat Etter als künftigen Außenminiſter einſetzen, ebenſo wie für Prof. Burkhard, den ehemaligen Ligakommiſſar in Danzig wegen ſeiner beſonderen Verbindungen in aller Welt und ſeiner diplomatiſchen Füchigbeiten. Das Geheimnis des Orazio“- Brandes Secret Service auch hier der Auſtifter? Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters — Rom 29. Januar. Mit großer Aufmerkſamkeit hat man in Itglien alle Stimmen verfolgt, die den engliſchen Se⸗ ret Service als Anſtifter des Brandes auf dem italieniſchen Motorſchiff„Orazio“ be⸗ zeichnet haben. Man hält in Rom den Zeitpunkt noch nicht für gekommen, um in dieſer Frage ein offizielles Urteil abzugeben. Aber„Regime Fa⸗ ſziſta“ nimmt doch die Gelegenheit wahr, um in iro⸗ niſcher Form zu verlangen, daß Italien alle eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Kommandos die italieniſche Handelsſchiffe nach Bannware unterſuchen,„aus Gründen der elementarſten Vorſicht“ zuerſt einmal ſelbſt unterſuche. Jimnland har 21 Jahrgänge einberufen dnb. Helſinki, 29. Januar. Durch Maueranſchlag wurde der Landwehrgang ebruar einberufen. Damit ſind nun⸗ ie Wehrpflichtigen wurden aufgefordert. Aus⸗ Schuhzeug und Ski⸗Aus⸗ rüſtung. mitzubringen. a Finnlands wirtſchaftliche Lage anb Helſinki, 28. Januar. viſen⸗ſwie Ein⸗ und mit ſich gebracht. Für Privatwagen beſteht Fahr⸗ verbot, jedoch werden auf Antrag durch die Polizei⸗ ren 8 7 e Teil 2 Vaſt⸗ n und Autobuſſe iſt auf Holzkohlenvergaſer um⸗ eſtellt. Der in Finnland weſentliche Autobt 85 eberlandverkehr hat daher kaum gelitten. Finn⸗ nd iſt mit 85 v. H. der wichtigen Stapelwaren Lebensmittel Selbſtrerſe wurden ſämtliche Vorräte itiſche Sache des Landes ſei, für . Der Kri at für Finnland eine ſcharfe De⸗ .. Ausfuhrkontrolle ehörden wöchentlich Benzinzuteilungen in beſon⸗ gegen di orger. Von der an Hülſenfrüchten Kriegsausweitung um jeden Preis Aber die Neutralen zeigen Churchill die kalte Schulter Rumänien wehrt ſich entrüſtet gegen die britiſchen Drohungen—„Sympathien verdunſten ſchneller als Benzin“ dnb. Rom, 28. Januar. Der Bukareſter Berichterſtatter des„Meſſagero“ ſendet ſeinem Blatt einen ausführlichen Bericht über die Lage in Rumänien. Seit drei Tagen habe ſich eine Welle der Entrüſtung im rumäniſchen Volk gegen England gebil⸗ det. Man erkläre in Bukareſt, daß England an zwei Mittel denke, mit denen es Rumänien hoffe beugen zu können: es wolle künſtlich die Preiſe hochtreiben, um dann mit Pfunden einen Aufkauf vorzunehmen. Wenn dies nicht genüge, denke England daran, die Wirtſchaftsbeziehungen mit Rumänien abzubrechen. Aber auf dieſe Drohung habe Rumänien auf diplomatiſchem Wege klar geantwortet. Es habe London mitteilen laſſen, daß es mit Deutſchland nicht nur einen einfachen Handelsvertrag habe, ſondern daß zwiſchen beiden Ländern eine wirk⸗ liche wirtſchaftliche Zuſammenarbeit beſtehe. Deutſchland ſei Importeur von wichtigen rumä⸗ niſchen Rohſtoffen und Rumänien gegenüber zu⸗ gleich auch Exporteur von Induſtrieprodukten und Kriegsmaterial, die eine lebenswichtige Be⸗ deutung für Rumänien haben. England verſuche fetzt, nachdem der diplomatiſche Druck mißglückt ſei, auf einem„inneren Wege“ Ru⸗ mänien zu beeinfluſſen. Die rumäniſchen Petroleum⸗ geſellſchaften, in denen engliſches und franzöſiſches Kapital ſtecke, wollten ſich den Maßnahmen des Oel⸗ kommiſſars nicht beugen. Dieſes Manöver ſei aber zum Scheitern verurteilt, da der rumäniſche Wirtſchaftsminiſter die Geſellſchaften auf die Konſe⸗ quenzen ihrer Haltung aufmerkſam machen werde. Eine wahre Empörung habe die Tatſache in Ru⸗ mänien ausgelöſt, daß die engliſche Preſſe an die „Garantie“ für Rumänien erinnert habe. Die Eng⸗ länder und Franzoſen ſagten, daß Rumänien den politiſchen Verpflichtungen der Garantie nicht nach⸗ käme. Von ſolchen Verpflichtungen habe man aber niemals in Bukareſt geſprochen. Die rumäniſche Regierung, ſo werde betont, habe die Ga⸗ rantie niemals verlangt, die ihr ſpontan angeboten wurde. Wenn Großbritannien jetzt auf ſeiner Haltung beſtehe, zeige ſich, ſo ſagten die Ru⸗ mänen, daß nicht Deutſchland, ſondern England den Krieg in den Südoſten Europas tra⸗ gen wolle. 0 Abſchließend ſtellt der Berichterſtatter feſt: Die Engländer haben in Rumänien ein ſchlechtes Geſchäft und eine ſchlechte Kapitalinveſtition gemacht, nicht nur auf dem Oelgebiet, ſondern vor allem aurch auf propagandiſtiſchem Gebiet, auf dem England Millio⸗ nen ausgegeben hat, um Sympathien für ſich zu ſchaf⸗ fen. Die Sympathien ſind in dieſen Tagen ſchneller verdunſtet als Benzin. Noch eine kalle Juſche für Churchill dnb. Batkareſt, 28. Januar. Das große Nationalblatt„Univerſul“ kommt in einem Leitaufſatz nochmals auf die letzte Rundfunk⸗ rede Churchills zurück, der erklärt hatte, die Neu⸗ tralen ſollten lieber ihre Genfer Verpflichtungen egen den„Angreifer“ erfüllen als„das Krokodil füttern“. Dieſe Einladung lehnt das rumäniſche Blatt höflich, aber beiſtmmt ab. Es ſeien, erklärt es. wichtige Beweggründe, die heute die Neutralen veranlaßten, Richter ihrer eigenen Angelegenheiten ſein zu wollen und die definitive Formel der Neutralität einer Präven⸗ tivaktion der kollektiven Sicherheit vorzuziehen. Unter den heutigen Umſtänden liefen die Neutralen Gefahr, bei einer kollektiven Aktion als Angreifer angeſehen zu werden. Ihr Gebiet würde zum Schlachtfeld werden, ohne daß ihnen jemand unmit⸗ telbare Hilfe brächte. Die von Churchill vorge⸗ ſchlagene Formel der kollektiven Sicherheit ſei ſchon ſeit Jahren durch die Ereigniſſe überholt. Daß dem ſo ſei, daran ſeien nicht die Neutralen ſchuld. Sie müßten jedoch dieſen Tatbeſtand feſtſtellen. Der Wille der Neutralen, den Konflikt zu lokaliſieren, ſei gleichzeitig auch eine Bürgſchaft für die Krieg⸗ führenden. „Nur eine unbedeutende Anterbrechung“ Churchill möchte beſchönigen dnb. Berlin, 29. Januar. Die Zwiſchenfälle, die ſich während der Churchill⸗ Rede in Mancheſter ereigneten, haben in London peinliches Aufſehen erregt. Ueber den Rundfunk ließ Herr Churchill am Sonn⸗ tag die beſchwichtigende Erklärung verbreiten: „Wahrheit iſt“, daß Tauſende von Männern und Frauen die Rede aufmerkſam und ernſt geſtimmt anhörten und„von Zeit zu Zeit Beifall zollten“. Im gleichen Atemzug wird dann allerdings zugegeben, daß„ein Dutzend Agitatoren die Ver⸗ ſammlung zu ſtören ſuchte.“ i Alſo mindeſtens ein Teil der Zuhörer war durch die Ergüſſe des Erſten Lords der Admiralität nicht ernſt geſtimmt und zollte nicht von Zeit zu Zeit Bei⸗ fall. Es handelte ſich, ſo heißt es in der Rundfunk⸗ trklärung weiter,„um eine unbedeutende Unterbrechung“. Schließlich wird dann ver⸗ ſichert daß„die Zurufe von ein paar Strolchen nicht den Verfall des britiſchen Weltreiches ankündigen.“ Eine vergebliche Anſtrengung von Radio London; denn ſo klug ſind wir ſelbſt, daß wir dieſen Zwi⸗ ſchenfall nicht als einen beginnenden Zuſammen⸗ hruch, ſondern lediglich als das nehmen, was er wirklich iſt: Ein Symptom für die in England ganz allmählich und vorläufig nur in ſehr beſchränk⸗ tem Umfange dämmernde Einſicht über die wahren Schuldigen dieſes Krieges. Londons Vürgermeiſter als a Rattenfänger Freundliche„Einladung“ an die Neutralen (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 28. Jan. Die Einladung an die Neutralen, ſich auf eng⸗ liſcher Seite am Krieg zu beteiligen. wurde von einem der Leiter der Labvur Party, dem Londoner Bürgermeiſter Morriſon, erneut ausgeſprochen. Er erklärte, die Weſtmächte würden ſchneller ſiegen, wenn ſie mit dem„guten Willen und der praktiſchen Hilfe der Neutralen rechnen“ könnten. Heute beſchäftigt ſich die„Sunday Times“ ausführ⸗ lich mit dem gleichen Thema, das anſcheinend, je größer Englands Schwierigkeiten im eigenen Hauſe werden, das öffentliche Intereſſe voll in Anſpruch uimmt. Das Blatt fordert die Neutralen auf, „Engländes Handicalp“ nicht“ zu vergrb⸗ ßer n. England verlange von den Neutralen „Deutſchland wenigſtens nicht dadurch zu helfen, daß ſie England mißverſtehen“. Man kann aus dem Artikel der„Sunday Times“ den Schluß ziehen, daß England die Churchillſchen Ziele weiter verfolgt. Der Korreſpondent des„Allgemeen Handelsblad“ iſt der Anſicht, daß Englands Ziel ſei, die Neutralen für England einzunehmen, das weiter wie bisher in Dit Kriegsaufgaben der SA Stabschef Lutze beſichtigt eine SA-Wehrmannſchaft— Aufrüttelnde Anſprache an die neuen Freiwilligen dnb. Berlin, 28. Januar. Wie die NSck meldet, beſichtigte Stabschef Lutze in Begleitung des SA⸗Obergruppenführers Jago w, der zur Zeil Wehrmachtsurlaub hat, am Sonntag überraſchend eine S A⸗Wehrmannſchaft bei ihrem Dienſt auf dem Uebungsgelände des Sturm⸗ bannes I der SA⸗Standarte Feldherrnhalle in Ber⸗ lin⸗Güterfelde. 5 Der Stabschef war mit den Leiſtungen der Wehr⸗ mannſchaft zufrieden. Nach der Beſichtigung hielt er an die neuen Freiwilligen eine Anſprache: „Männer der Wehrmannſchaft! Ihr habt Euch freiwillig gemeldet zur vormilitäriſchen Ausbildung in einer SA⸗Wehrmannſchaft. Sie alle ſpüren viel⸗ leicht ſchon jetzt, daß dieſer Dienſt keineswegs leicht iſt. Aber dieſe Arbeit iſt notwendig, genau ſo wie die frühere Arbeit der SA notwendg war. Am 28. Januar 1933, heute vor ſieben Jahren, ahnten noch die wenigſten, daß der Führer zwei Tage ſpäter. zur Macht kommen würde. Sie dachten nicht daran, weil ſie die Opfer und Nen Kampf nicht kannten. die von der SA gebracht worden waren. Doch dieſe Opfer und dieſer Kampf ſind nicht umſonſt geweſen. Das haben die Jahre nach der Machtübernahme bewie⸗ ſen. Jetzt heißt es weiter arbeiten an uns ſelbſt. Der Aufbau des Reiches und ſeine Vol⸗ lendung können nur aus Kampf und Opfern kommen. Es iſt gewiß nicht leicht, neben materiellen Opfern auch manchmal auf die Freizeit zu verzichten. Aber wir müſſen uns als deutſche Menſchen durch die Tat auf die Zeit einſtellen. Wir müſſen dies alles tun nicht nur für ſich ſelbſt, ſondern für unſere Kinder und unſere Zukunft. Dieſer letzte entſcheidende Gang unſeres Vol ⸗ kes iſt nichts anderes als eine Auseinanderſetzung eines alten Syſtems gegen ein neues, heute außen⸗ politiſch genau ſo wie wir es innenpolitiſch vor wenigen Fahren erlebt haben. Blut gegen Gold. das iſt die Parole des Führers, die es durchzuſetzen gilt!. Das Blut des deutſchen Volkes und damit ſein Weſen wird Sieger bleiben in dieſem Kampf um un⸗ ſere Zukunft.“ Mit dem Gruß an den Führer verabſchiedete ſich der Stabschef. Anſchließend begrüßte er ſudeten⸗ deutſche und baltiſche SA⸗Männer, die zur Zeit in der Kaſerne der SA⸗Standarte Feldherrhalle unter⸗ gebracht ſind. Appell der geſamten&S aus dem Protektorat Eine Anſprache Karl Hermann Franks . bub. Prag, 28. Jan. Am Samstagabend, 8 Uhr, fand auf dem Alt⸗ ſtädter Rina der erſte Appell der ½ aus dem geſamten Protektorat ſtatt. Jackeltragende HJ um⸗ ſäumte den Platz, in deſſen Mitte die ⸗Mannſchaf⸗ ten Aufſtellung genommen hatten. Staatsſekretär s- Gruppenführer Karl Hermann Frank hielt vor den/ Mannſchaften eine Anſprache, in der er den harten und nicht zu zerbrechenden deutſchen Wil⸗ len zum Siege herausſtellte. Den ewig uns bedro⸗ henden Friedensheuchlern und Kriegshetzern der weſtlichen Demokratien werde diesmal— ein für allemal und für immer— der Nationalſozialismus die Waffen zerbrechen und aus der Hand ſchlagen. Heute wiſſe das ganze deutſche Volk. daß wir überhaupt keine Wahl mehr haben außer der einen: zu siegen oder endgültig vernichtet und aus der Geſchichte ausgetilgt zu werden. Dieſes Wiſſen ließe für uns nur noch die eine Wahl: Alles aus uns herauszuholen bis zum deutſchen Sieg. beſchlagnahmt. Andere Lebensmittel und Genuß⸗ waren ſind im Preiſe leicht geſtiegen, wie Tabak Die Fleiſchpreiſe dagegen ſind ge⸗ um etwa 20 v. H. ſunken. Der letzte Verbrauchsinder vom 20. Januar be⸗ trug 133,4, der Geſamtindex 122,4. i 5 Japan fordert die Freilaſſung der 21 Deutſchen dnb Tokio, 28. Januar. Die japan iſche Regierung hat am Sams⸗ eſt erhoben e Feſtnahme der 21 deutſchen Reichsangehöri⸗ Bord des Dampfers„Aſama Marn“ und d den Fall noch punkten aus überprü⸗ tag erneut nachdrücklich Proteſt die britiſche Regierung den größeren Geſichts punkt ern auer race 0 fen möge; dabei iſt wiebernm die Freilaſſung der Gefangenen gefordert worden. Die Deuiſchen der„Aſama Marn“ 5 in Hongkong s dnb. Schanghai, 28. Januar. Die gewaltſam durch die Engländer von der „Aſama Maru“ heruntergeholten Deutſchen wurden am Sonntag in Hongkong an Land gebracht, wie eine amtliche Mitteilung der engliſchen Marine⸗ behörden in Hongkong beſagt. Die Deulſchen werden als Kriegsgefangene behandelt. Sie wurden den britiſchen Militärbehörden übergeben. Warſchan 5 Marſch 5 r der Trup⸗ Luftmarſchalls 52 15 Ueben Balbo im Rhodos einge N den neutralen Ländern mit der Behauptung arbei⸗ tet, es habe ein„moraliſches Recht“, Deutſchland mit allen Mitteln zu bekämpfen. „Eine herrliche demokranſche Methode“ dnb Genf, 28. Januar. Die Schweizer Zeitung„Je Travaille“ ſchreibt in einer Betrachtung, die an die Churchill⸗ Rede anknüpft: Kaum wenige Tage ſeien ſeit der Rede Churchills vergangen und ſchon folgt ſei⸗ ner Drohung die Tat. London und Paris drohten heute Rumänien, ihm die Lebensmittelzu⸗ fuhr zu unterbinden, bevor noch ſchärfere Maßnah⸗ men angewandt würden, wenn es nicht die Petro⸗ leumlieferung nach Deutſchland einſtelle. Das ſei wirklich eine herrliche, demokratiſche Methode, die den vollen Reſpekt und die ganze Delikateſſe des engliſchen Imperialismus gegenüber den Kleinſtaaten bloßſtelle, für die England angeb⸗ lich in den Krieg gezogen ſei. Der gefährlichſte Druck werde auf die nichtkriegführen⸗ den Staaten ausgeübt, die als Vorhut des britiſchen Imperialismus in Anſpruch genommen werden. Da es immer noch Naive gebe, die glauben, daß England Deutſchland den Krieg erklärte, um die Demokratie zu verteidigen, oder um Polen in der alten Größe herzuſtellen, ſei es lehrreich, die Hal⸗ tung der Engländer näher zu betrachten. Norwegen winkt ab dnb. Oslo, 28. Januar. Der norwegiſche Außenminiſter Koht gab der Osloer Zeitung„Aftenpoſten“ ein Interview über die vor einigen Tagen gehaltene Churchill⸗Rede. Auf die Frage, was er von der Aeußerung Churchills halte, antwortete der Außenminiſter wörtlich:„Das würde ja bedeuten, daß die ganze Welt am Kriege teilnehmen ſoll. Ein neuer Weltkrieg alſo. Wer ſollte darüber Genugtuung empfinden? Ich glaube, alle müßten froh ſein darüber, daß einige Länder ſich heraushalten. Die kleinen Nationen haben jedenfalls keine Rolle im Kampf der aroßen zu spielen.“ Duff Cooper, ein gulbezahlter Hetzer dnb. Neuyork, 28. Januar. Für Duff Cooper, der in den letzten Monaten die Vereinigten Staaten bereiſte, um Hetzreden gegen Deutſchland zu halten, deren Tonart oft ſo rüde und maßlos gehäſſig war, daß er bei überlegenden Amerikanern erheblich aneckte, be⸗ 15185 dieſe Betätigung ein recht einträgliches Ge⸗ ſchäft. Wie die„New Pork Poſt“ zu melden weiß, er⸗ hielt er für jedes Auftreten die runde Summe von 750 Dollar ausbezahlt. Wer das Geld gegeben hat, wird nicht berichtet, aber wir wiſ⸗ ſen ja, weſſen Geſchäfte Hetz⸗Cooper betreibt, und Englands Verbündeter Alljuda iſt bekanntlich nicht kleinlich, wenn es die Dienſte ſolcher Ehrenmänner zu lohnen gilt. Die Schiffahrt ſtockt im Großen Belt Der barbariſche Winter bringt jeden Verkehr zum Erliegen dnb. Kopenhagen, 29. Januar. Der Schiffahrtsverkehr über dem Großen Belt ſteht neuerdings vor der Gefahr des Er⸗ liegens. Die däniſchen Staatsbahnen haben ſich entſchloſſen, die Zuhilfenahme von Eisbooten vor⸗ zubereiten, die an den Eiskanten die Fahrgäſte von den Fähren übernehmen ſollen. Die Eisbootſtation in Knudshoved hat entſprechende Anweiſungen er⸗ halten, wie ſie übrigens ſeit dem Winter 1929 nicht mehr nötig waren. Auch die Einfahrt in den Lim ⸗ Fjord iſt weiter erſchwert. Zu den Eishinderungen iſt eine Sper⸗ rung durch ein geſtrandetes Schiff gekom⸗ men. Der 3500 Tonne große norwegiſche Dampfer „Pygja“ aus Bergen iſt in der Nacht bei Hals⸗ barre auf Grund gelaufen und vom Eis quer in die Fahrrinne gelegt worden, ſo daß zur Zeit keine Durchfahrt mehr möglich iſt. Neue ſtarke Schneefälle in Fugoſlawien (Funkmeldung der NM.) + Belgrad, 29. Jaunar. Neueſchwere Wetterrückſchläge werden aus dem fäblien Teil Ingoſlawiens und Weſt⸗ bosniens gemeldet, wo 0 Schneefälle Elfen ba hal knen und Straßen wiederum unterbrochen haben. 8 5 15 Grad Wärme in Dalmatien (Funkmeldung der NM 3) + Belgrad, 29. Januar. In einigen Gegenden Jugoſlawiens iſt Tau⸗ wetter eingetreten, das teilweiſe zu Ueber⸗ ſchwemmungen führte. Auf der Donau und ihren Nebeuflüſſen beginnt das Eis zu berſten und gleichzeitig das Waſſer zu ſteigen. In Dalmatien herrſchen Temperaturen bis zu 15 Grad Wärme. Gas tötet vier Menſchen (Funkmeldung der NM.) 5 1 Dresden, 29. Jannar. In Freital be Sonntag ein ſchweres Gas ung lück, durch das vier Perſonen getötet wurden, während vier weitere mit ſchweren Vergiftungserſcheinungen in das Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Grundſtück, in dem ſich der Unfall ereignete, beſitzt ſelbſt keinen Gasanſchluß, doch führt die Haupt⸗ leitung dicht an der Hausfront vorüber Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt aus dieſer Leitung Gas ausgeſtrömt und in das Haus eingedrungen. Dr. Wels 18 185 aner(in Urlaub). 5 Verantwortlich für Politik: l. B. C. O. Elſen bark. Kulturpolitik, Theater und Unterhaltung: i. V. Dr. Frz. Wilh. Koch. — Handel: i. B. Rich. Schönfelder.— Lokaler Teil: Leo Barth 8 im Felde), l. B. C. W. Fennel.— Kunſt, F See e ilhelm 1 i N 8 Sũüdw deut 2 i. VB. nfelder. d. Fennel„ ſammliche in Mannheim. 555 Schriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffe e, Berlin, Südweſtkorſo 60 Für un verlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung g nur bel Rückportes usgeber, t Hera e ge Verantwortlich für Anzelgen und e Robert G Zelt Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Ze Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1. 6. elch ſtliche Mitteltu 255 2 beim. 8 * N Dresden ereignete ſich am lm und Gericht: dweſt⸗ 7 29. Januar 1940 Nene Mannheimer Zeitung 3. Seile Nummer 29 b orů b vrllur Nl a „— Ueber die Erdbebenkataſtrophe, die vor kurzem nie Türtei ſo ſchwer betroffen hat, liegt ein zuſam⸗ der Bericht des Generalſekretärs der Liga z⸗Geſellſchaften vor, der Angaben über f des Bebens und über die Hilfsaktionen hält. Darin heißt es unter anderem, daß das Be⸗ ben in einem Gebiet von zirka 300 Kilometer Länge und zirka 50 Kilometer Breite verſpürt worden ſei. 8 erſten Erdſtöße ſeien ſo heftig geweſen, daß Hunderte von Dörfern innerhalb weniger Minuten zerſtört worden ſeien. Die hohe Zahl der Todes⸗ man ſpricht von etwa 35 000— erkläre ſich 8, das Erdbeben nachts um zwei Uhr, als ſchlief, einſetzte. Ueberdies hätte eine Tempe⸗ von minus 25 Grad Celſius bei tiefem Schnee errſcht, ſo daß die wenigen, die nicht unter den mmern der Häuſer begraben wurden, der Kälte erlegen ſeien. Die Zahl der Ueberlebenden wird mit nur 8 bis 10000 angegeben. Unter der Leitung des Hilfswerks des türkiſchen Roten Halbmondes wur⸗ den drei Feldlazarette von je 200 bis 300 Betten errichtet und Rettungsabteilungen ſowie eine große Menge weibliches Pflegeperſonal in das Kataſtro⸗ pheugebiet entſandt. In Iſtanbul ſei ein großes Atelier für die Herſtellung von Kleidern und Betten eingerichtet worden, und Geldſammlungen hätten dem türkiſchen Roten Halbmond über eine Million türkiſche Pfunde eingebracht. Trotzdem ſei die Not der Obdachloſen noch groß vor allem durch den Man⸗ gel an Sanitätsmaterial, Zelten und Bauholz zur Errichtung von Baracken. Von ſeiten der nationa⸗ len Rote⸗Kreuz⸗Geſellſchaften der verſchiedenen Län⸗ der würden dem türkiſchen Roten Halbmond zahl⸗ reiche Spenden zugeſandt oder angekündigt, unter anderem vom Deutſchen Roten Kreuz zwei Flug⸗ zeuge und 2000 Kilogramm Medikamente. ent i le 8 — Immer wieder hören wir im deutſchen Heeres⸗ bericht von reger Spähtrupptätigkeit an der Weſt⸗ front. Man lieſt allzu gern über ſolche Einzelunter⸗ nehmungen unſerer Soldaten hinweg, von deren wierigkeiten ſich nicht jeder einen Begriff machen kann. Neben Mut, Draufgängertum und Tapferkeit kommt es hier vor allem auch auf den Orientierungs⸗ finn au, da Erkundungsaktionen mit Vorliebe im Schutze der Nacht ausgeführt werden. Damit haben wir ein Kapitel aufgegriffen, das der mediziniſchen Wiſſenſchaft noch manches Rätſel aufgibt. Wir wiſſen ja alle ſelbſt, wie ſchwer es iſt, beim Gehen eine gerade Richtung einzuhalten, vor allem dann, wenn man das Ziel nicht ſichtbar vor Augen hat. Der Menſch hat nun einmal das Beſtreben, nicht geradeaus, ſondern im Kreiſe herumzugehen. Dieſe Tatſache iſt in der Wüſte boer auf Schneefeldern ſchon ſo manchem zum Verhängnis geworden, aber auch Betäubte oder Be⸗ krunkene beſchreiben faſt ſtets, wenn ſie von einem Schauplatz fliehen wollen, einen Kreis, den ſie manch⸗ mal ſtundenlang einhalten, immer wieder auf ihre ihre eigenen Spuren ſtoßend. Die Forſcher führen dieſe merkwürdige und früher häufig angezweifelte Erſſcheinung auf die Tatſache zurück, daß der menſch⸗ liche Körper unſymetriſch gebaut iſt. Die Meſſungen, die man vor einiger Zeit an 1200 Verſuchsperſonen hinſichtlich ihres Körperbaus und Nervenſyſtems vor⸗ nahm, ergaben überraſchende Ergebniſſe. Die Hände eines Menſchen waren in 98 v. H. aller Fälle ver⸗ ſchieden lang, der Unterſchied betrug zwiſchen 8 und 22 Millimeter. Desgleichen differierte die Länge der Beine um 3 bis 10 Millimeter. Auf jener Seite, auf der ſich das längere⸗Bein befindet, ſollen auch Kraft und Empfindlichkeit ſtäpker ausgebildet ſein. Daraus ziehen die Forſcher den Schluß, daß man auf dieſer Seite weiter ausſchreitet, wodurch der Gang allmäß⸗ lich bogenförmig und ſchließlich kreisförmig wird. Mit geſchloſſenen Augen und mit Ausſchaltung der Willenskraft würden wir Menſchen alſo mechaniſch einen Kreis beſchreiben. Nun hat aber jeder von uns einen mehr oder weniger ausgevrägten Richtungs⸗ ſtun, der wie der Gleichgewichtsſinn ſeinen Sitz im Gehörorgau hat. In Verbindung mit dem Auge und dem Denkvermögen vermag dieſer Richtungsſinn Er⸗ ſtaunliches zu leiſten, vor allem, wenn er, wie bei der Truppe, planmäßig geſchult wird. Uebung macht auch hier den Meiſter— im Geradeausgehen! d — Ein ſonderbarer Kriminalfall exeianete ſich in Avin⸗en⸗Condroz bei Huy einem gans kleinen Dorf in den Ardennen. Hier lebte etwas abſeits von den übrigen Dorfbewohnern eine 75jährige Frau, die Witwe eines Stations vorſtehers Schon ſeit Jahren litt die alte Frau an der fixen Idee, ſie würde eines Tages ermordet und beraubt werden. Da ſie über kein großes Verwögen verfſigte, hielten ihre Nach⸗ barn dieſe Idee für eine Marotte der alten Frau und amüſierten ſich, wenn dieſe am erſten jeden Mo⸗ nats, ſobald der Geldbriefträger ihr die kleine Pen⸗ ſion überreichte, dieſes Geld, ſo ſchnell ſie nur konnte, auf die Poſt trug, wo ſie ein Poſtſcheckkonto beſaß. Eine weitere Spezialität von ihr war es ſich immer neue Sicherheitsſchlöſſer anbringen zu laſſen, und es koſtete einige Mühe in ihre Wohnung einzudringen, da ſie nur Menſchen hereinließ, von denen ſie genau wußte, wer ſie waren. Soeben nun hat ſich das Un⸗ glaubliche zugetragen, daß man dieſe alte Frau in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden hat. Von dem Mörder fehlt noch jede Spur. Die Nachbarn aber konnten feſtſtellen, daß das wenige Geld. das die alte Frau in ihrer Wohnung verſteckt hielt, ſich noch an dem Platz befand. den ſie ihren Nachbarn geſagt hatte. Die Börſe, die wahrſcheinlich nur die wenigen Frances enthielt, die die Frau für ihren Tages⸗ bedarf benötigte, war verſchwunden. Es iſt aber durch Zeugen einwandfrei beſtätigt worden, daß die Ermordete gerade in den letzten Wochen jede Nacht davon geträumt hat, ſie würde ermordet werden. — Folgende ergötzliche Geſchichte macht die Runde durch die engliſchen Tageszeitungen: Als die junge Frau eines Soldaten der engliſchen Landarmee ſich durch das verdunkelte Treppenhaus zu ihrer Woh⸗ nungstür taſtete, tönte ihr aus dem Schlafzimmer ein lautes Röcheln entgegen. Durch Angſt vor einem mutmaßlichen Einbrecher gepeinigt, machte ſie kehrt und rannte zur nächſten Polizeiſtation. Unter dem Schutz eines Polizeibeamten kehrte ſie dann in ihr Heim zurück. Zu ihrem Entſeszen mußte ſte feſtſtellen, daß in ihrem Bett ein Mann lag und ſchuarchte. Schwer legte ſich die Hand des Poliziſten auf den Schlafenden, rüttelte ihn und zerrte ihn aus ſeinem Ruhelager recht unſanft heraus.„Was iſt mit dir, du haſt hier nichts zu ſuchen, dies it weder deine Wohnung noch dein Bett“, waren die barſchen Worte, die den energiſchen Zugriff beglei⸗ teten. Wie aber mußte der Mann des Geſetzes und der Ordnung ſtaunen, als ſich die junge Frau mit einem Freudenſchrei dem„Einbrecher“ in die Arme warf. Der Eindringling war niemand anders als der Ehemann, der überraſchend auf Urlaub gekom⸗ men war und, todmüde, beſchloß, bis zur Heimkehr ſeiner berufstätigen Frau einſtweilen einmal gründ⸗ lich auszuſchlafen. ** — Hugh Troy, ewiger Student der Neuyorker Cornell⸗Univerſität, lebensluſtig und witzig, einziger Sproß einer reichen Familie, deren„ſchwarzes Schaf“ er darſtellt, iſt durch ſeine Streiche in den ganzen Vereinigten Staaten bekannt geworden. Aus einem übermütigen Studenten wurde ein moderner Gulenſpiegel, den das Geſellſchaftsleben langweilte und der ſich auf ſeine mitunter recht derbe Art zu unterhalten ſucht. Die Zeitungen wurden auf ihn aufmerkſam und bringen allwöchent⸗ lich kleine Berichte über den„unmöglichen Hugt Troy“, dem keiner böſe ſein kann. Mit der Polfzei ſteht Hugh ein wenig auf dem Kriegsfuß, ſeit er im Central⸗Park eine tolle Eulenſpiegelei aufführte. Ein eifriger Poliziſt ſah Hugh, als er mit einem Freund eine Anlagenbank forttrug. Die beiden wur⸗ den ſogleich verhaftet und mit der Beſchuldigung, öffentliches Eigentum entwendet zu haben, auf das Poligzeipräſidium gebracht. Hier zog Hugh in aller Gemütsruhe eine Rechnung hervor, aus der ber⸗ vorging, daß die Bank, die den Anlagebänken aufs Haar glich, ſein Eigentum war. Er hatte ſie am Vortage in einem Spezialgeſchäft gekauft. Mit vielen Entſchuldigungen ließ man das Paar wieder laufen, das ſich ſogleich in den Centralpark zurück⸗ begab. Und ſchon nach einer halben Stunde waren ſie wieder eingeliefert, ein anderer Poliziſt war auf den Leim gegangen und hatte ſie arretiert. So wurde Hugh im Laufe eines Vormittags ſtebenmal von verſchiedenen Poliziſten verhaftet wegen einer Bank, die ſein unbeſtrittenes Eigentum war. Seit jenem Tage iſt es verboten, in den Central⸗Park Bänke mitzunehmen. — In Trient hat ſich der häufig vorkommende Fall ereignet,, daß eine Bettlerin ein verhältnis⸗ mäßig großes Vermögen hinterlaſſen hat. Als eine gewiſſe Carlotta Uez, die ihre letzten Tage als Bett⸗ lerin verbrachte, im Krankenhaus ſtarb, und der Be⸗ ſitzer der elenden Hütte, in der ſie bis dahin gewohnt hatte, ihren Nachlaß unterſuchte, fand er dabei in einem Koffer unter alten Strümpfen und Lappen verſteckt 35000 Lire in kleinen und kleinſten Müy⸗ zen. Dfeſes kleine Vermögen wurde ſichergeſtellt zur Verfügung der Angehörigen der Uez, die ſelber alle in dürftigſten Verhältniſſen leben. eee ee eee Funge Mannheimer Künſller Im erſten Konzert junger Künſtler in Karlsruhe Das erſte Konzert aus der Reihe Konzerte jun⸗ ger Künſtler des Winters 1939/40, für deren Durch⸗ führung im Gau Baden die Landeshauptſtadt das Protektorat übernommen hat, geſtaltete ſich im Feſt⸗ ſaal der Staatl. Hochſchule für Muſik zu einem ſtarken Erfolg für den aus Mannheim gekommenen Muſikernachwuchs. Nach einem Begrüßungswort an die äußerſt zahlreich erſchienenen Vertreter aller külturſchaffenden Stände des Staates und der Stadt durch Oberbürgermeiſter Dr. Hüſſy bewunderte man zunächſt das ſchon anſehnlich entwickelte Violin⸗ ſpiel des erſt 16jährigen Philipp Schneider aus Mannheim(Dvorak, 2. Satz aus dem Violinkonzert). Seine beſondere Aufmerkſamkeit wird der junge Geiger noch der linken Hand ſchenken müſſen, um ſeinem ſangbaren Ton, der zu begeiſtern vermag, noch ſtärkere Geltung zu verleihen. Eine ſchon konzertreiſe Leiſtung brachte ein weiterer Geiger, Helmut Heller, ebenfalls aus Mannheim. Mit feingehildeter Tongabe und mit viel Kultur in der formalen Darſtellung meiſterte er die Suite g⸗Moll für Violine allein von J. S. Bach wie ein„kleiner Kuhlenkampff“. Beſonders die„Fuga“ durfte hier als Gradmeſſer von einer erfreulich ſtarken Ein⸗ fühlung gelten. Die Vokalkunſt wurde von Hans Mietch und Helene Schmuck, beide aus Mannheim. ebenfalls recht ſtark vertreten. Dem Sänger eignet ein kräf⸗ tiges Naturorgan, deſſen bedachter Einſatz mit ſym⸗ pathiſcher Gabe bei Liedgut von Hugo Wolf und Trunk ſehr vorteilhaft zur Geltung kam. Gute Aus⸗ ſprache und einen beſonders in der Mittellage voll⸗ ſtrömenden, reſonanzkräftigen Sopran ſetzte die erſt 17jährige Sängerin für die bedeutende Arie der Rezia aus Webers„Oberon“ ein. Wenn der Klang in der hohen Kopftonlage noch nicht ganz frei war, ſo kann hier bei geſunder Weiterarbeit, die ſich von 10„ fernhalten muß, ſich der Weg zur Bühne auftun.. Als einziger Vertreter von Heidelberg ſpielte Karl Roddewig Stücke von Debuſſy und Franz Liſgt(u. a.„Gnomenreigen“ und Etüde Moll). Er ſtellte ein ſtarkes Aequivalent zu ſeinen Muſikfreun⸗ den aus Mannheim dar. Ex weiß um die feine Ton⸗ verſchmelzung gerade bei einem Impreſſioniſten wie Debuſſy, er kennt auch die Wirkungsſtärke Liſats, be⸗ ſcheidet ſich aber ſtilvoll mit geſundromatiſcher Stim⸗ i Schade, daß der Künſtler keine reine Klaſſik bot. Der Erfolg des Abends war unbeſtritten groß. Daran mitgeſtaltend war nicht zuletzt auch der durch⸗ aus muſikantiſche Begleiter der Soliſten am Flügel, Rudolf Borupka aus Mannheim. Robert Ferdinand Stau mler. Theater und Konzerte in Heidelberg Tſchaikowſkys„Pique Dame“ packte in der durch Georg Buttlars Regie liebevoll gewahrten muſtkaliſchen Stimmung, die auch durch Kapell⸗ meiſter Bohne klaugſchön verwirklicht wurde. Ernſt Fiſcher und Elly Völkel erſchütterten beſonders als unſeliges Liebespaar im Brückenbild, von Erich Franke eindrucksvoll entworfen. In Heidelbergs 4. Sinfoniekonzert leitete wiederum Generalmuſikdirektor Karl Friedrich (Ludwigshafen, Landesorcheſter Saar- Pfalz) das Städt. Orcheſter mit ſchönem Erfolg und begleitete Konzertmeiſter Adolf Berg zum Brahmskonzert. Der Soliſt wurde beſonders den idylliſchen Zwiſchen⸗ ſätzen klangſchön gerecht. Die in Heidelberg beſt⸗ eingeführte Altiſtin Traute Börner ſang, am Flügel einfühlſam von Kapellmeiſter Dr. Eruſt Cremer begleitet, Schubert⸗, Brahms⸗ und Wolf⸗ lieder mit verinnerlichtem Ausdruck. Tiefen Ein⸗ druck hinterließ beſonders das„Regenlied“ von Brahms(Walle, Regen, walle nieder), neben dem das„Ständchen“ recht friſch und ſchwungvoll wirkte. Im Heidelberger Theater, deſſen Akuſtik ſich auch für Lieder und Kammermuſik bewährt, ſang Kam⸗ merſänger Schmitt⸗Walter, von Staatskapell⸗ meiſter Elmendorff begleitet, Schuberts„Winter⸗ reiſe“ mit nachhaltigem Erfolg. Beide Künſtler wurden lebhaft gefeiert und ließen weitere Schubert⸗ lieder folgen. 8 Kleiſts„Prinz Friedrich von Homburg“ hafte in Heidelberg ein Haus voll dankbarer Zuſchauer. In der Regie Martin Baumanns gaben Heinz Roſen⸗ hal und Charlotte Emmel als Liz besvaar ihr Beſtes. i Friedrich Baſer. Vom Natfonaltheater Maunheim Am Mon⸗ tag bringt das Nationaltheater:„Die Braut von Meſſina“, Trauerſpiel von Schiller; am Dienstag:„Fidelio“, Oper von Beethoven: am Mittwoch:„Friſch verloren— hals ge wonnen, von Karl Zuchardt. Dat 2 Der Führer ſprach zu Offiziersanwärtern der Luftwaffe und Junkern der ½ Ver⸗ Der Führer ſprach zu 7000 Offiziersanwärtern des Heeres, 5 (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) fügungstruppe im Sportpalaſt Berlin. frühere Panzerſchiff„Deutſchland“ wurde auf Befehl des Führers in„Lützow“ umgetauft (Preſſe⸗Hoffmanm, Zander Pdul bicylex⸗K.) Die Schimmelkompanie Ueber den tiefverſchneiten Rebenhängen ſehen wir eine lange Karawane, die ſich über die Pfade ſchlängelt. Es ſind 40 Schimmel, eine vollendete Tarnung im Gelände. Es iſt die„Schimmel ompanie“ aus der Steiermark. Vor gut einem Jahre wurden die wahrhaft wundervollen Pferde als Wiloöpferde auf bosniſchen Weiden eingefangen und der Kompanie zur Dreſſur übergeben. Sie ſind ſo ſtark wie belgiſche Ackerpferde.(PK. Koch, Preſſe⸗Bild⸗Zeutrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) Ein deutſches U⸗Boot kehrte heim Weihnachten waren ſie noch auf hoher See, nun ſie in den Heimathafen zurückgekehrt. Deck und Ant ſibauten ſindd im Schneeſthurm ve reiſt. (Pad. Dietrich, Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Kälte auch in Amerika Rettnugsarbeiten während eines Hausbrandes in Minneapolis, die ſich infolge der enormen Källe au ße gordentlich ſchwierig geſtealbenen. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) 5 b Das iſt die„Aſama Maru“,. e er japaniſche 5 von dem herunter die Engländer 35 Seemeilen von der japaniſchen külte E rut, under Bruch des Völkerrechts, 21 Deiche verhaftet haben. Aſſoe feed ö Pe, Batder⸗ Vun Ftipſer⸗.) dener en dan en 0 . Una 4. Seite/ Nummer 29 Neue Maunheimer Zeitung Montag, 29. Januar 1940 Die Sadteeite Mannheim, 29. Januar. Februar ante nortas. Der kurzlebigſte der zwölf Monate Wir treten nun mit dem Februar in den letzten Wintermonat ein. Februar iſt eine römiſche Be⸗ zeichnung und ſtammt von februare= reinigen. Nach alter Bauernregel ſollen nämlich jetzt die Hühner⸗ ſtälle gereinigt werden. Der Monat ſoll ſtreng und ſchneereich ſein, weil er ſonſt keine gute Ernte ver⸗ ſpricht. Der Hornung, wie es einſt hieß, bringt uns eine beachtenswerte Verlängerung des Ta⸗ ges, darum ſagen die Bauern:„An Mariä Licht⸗ meß(2. Februar)— ſpinne vergeß— bei Tag 3 Nacht eß!“ In vorchriſtlicher Zeit waren die heuti⸗ gen Fasnachtstage von großer kultiſcher Bedeutung, an ihnen wurde eine Säuberung von Feld und Flur durchgeführt, bei der es beſonders darauf ankam, unerwünſchte dämoniſche Kräfte zu vertreiben. Für die germaniſche Bauernſchaſt zählte der Februar noch zur ſogenannten toten Jahreszeit, da ſie den Jahres⸗ beginn am 1. März feierte und nur eine Zweitei⸗ lung in Sommer und Winter kannte. Auch im alten römiſchen Kalender begann das Jahr mit dem Mo⸗ nat März und zählte im ganzen nur zehn Monate, da Januar und Februar fehlten. Mit der Einführung des Gregorianiſchen Kalen⸗ ders wurde der Februar der kurzlebigſte der zwölf Geſchwiſter, deſſen Lebenszeit ſich aber alle vier Jahre um einen Tag verlängert wie es 1940 wieder der Fall iſt. Da haben die am 29. Fe⸗ bruar Geborenen wieder einmal Geburtstag. Beim Nachholen des Verſäumten müſſen ſie ſich jetzt halt an„bezugsſcheinfreie“ Waren halten Im Vorausſagen des Wetters ſpielen einzelne Tage dieſes Monats eine beſondere Rolle. Z..: „Iſt zu Lichtmeß hell und rein, wird's ein langer Winter ſein, wenn es aber ſtürmt und ſchneit, iſt der Frühling nicht mehr weit.“ Allzu milde Witte⸗ rung iſt im Februar unerwünſcht, weil man's im März wieder büßen könnte. Nachdem aber ſchon der Januar ſich mit einem ſo ſtrengen Regiment einge⸗ führt hat, mag es der Hornung ruhig etwas gelinder treiben. Nach den dunklen winterlichen Tagen freut ſich alle Welt auf die Wohltat des zunehmenden Lichts und damit der an Wärme gewinnenden Sonne. Das iſt zugleich die beſte Empfehlung und angenehmſte Eigenſchaft, mit der ſich der Hornung für ſeinen kurzen Aufenthalt bei uns einführen kann.: Badeanſtalt wurde ausgeplündert Werkzeuge, Bademäntel, Wandſchmuck entwendet Von der Kriminalpolizei Mannheim wird mit⸗ geteilt: In der Zeit vom 16. Januar bis 25. Januar wurden aus einer Badenanſtalt, die z. Zt. im Altrhein liegt: 1 Grundhobel, 1 Doppelhobel, 1 Rohrwinde, 1 Spannſäge, 1 Lochſäge, 1 Schwedenzange, 8 Stech⸗ beutel mit Griffen, 1 Blitzzange, 1„Engländer“, 1 Handbohrmaſchine, verſchiedene Bohrer, verſchiedene Hämmer, verſchiedene Meiſel, 1 Schneidkluppe, 1 Satz Schneidmuttern, 1 Breunerzange, 1 Nollgabelſchlüſſel ſowie einige Beißzangen geſtohlen. Ferner wurden entwendet: 5 Bademäntel rot und grün), 1 Paar Arbeitsſchuhe, Größe 43, zirka 200 Meter Haufſeil, 6 Kilo verſchiedener Nägel, 3 alte Vanzen, 1 alte Piſtole, die als Wandſchmuck dienten ſowie ein Walzenrevolver, 6 Millimeter[Mauſer) im Geſamtwerte von 400 Mark. Die Werkzeuge ſind nicht gezeichnet. i Hohes Alter. Frau Kathar. Heeſcher, geb. Mo rr, Bellenſtraße 28, begeht am heutigen Montag ihr 76 jähriges Wiegenfeſt. Wir gratulieren! * 790. Geburtstag. Ein treuer NZ ⸗Leſer, Oberpoſtſchaffner i. R. Friedrich Laſt, Mannheim, Mheinauſtraße 7. feiert heute ſeinen 70. Geburtstag. Wir gratulieren! zu Sie kaſſierten Anzahlungen... In der Zeit vom.— 9. Januar 1940 haben zwei Männer hier in Induſtrie⸗ und Handelskreiſen unter dem Vorwand, ſie arbeiteten im Auftrage des Roten Kreuzes, Be⸗ ſtel lungen auf Liederbücher geſucht. Dabei wurden Anzahlungen auf Liederbücher und Spenden für das Rote Kreuz entgegengenommen. Die Be⸗ ſteller und Spender werden gebeten, ſich bei der Kriminalpolitzei, L 6, 1, Zimmer 128, zu melden. * Die Behandlung der Umſatzſteuer bei der Lohn⸗ abführung. Zur Vermeidung von Zweifeln, die ſich hei Anwendung der Ziffer 2 des Runderlaſſes des Reichskommiſſars für die Preisbildung Nr. 123/39 vom 21. November 1939 ergeben können, weiſt der Reichskommiſſar für die Preisbildung darauf hin, daß die Umſatzſteuer nicht zu den vom Preiſe ab⸗ Zuſetzenden Zuſchlägen für lohngebundene Unkoſten, Wagnis. Gewinn und dergl. gehört, und daher, ſo⸗ weit dies bisher geſchehen iſt im Rahmen der ſteuer⸗ rechtlichen Vorſchriften den Auftraggebern auch wei⸗ ter in voller Höhe beſonders in Rechnung geſtellt werden kann.. Intereſſante Gerichtsentſcheioͤung: Einige frohe Stunden in ernſter Zeit: Bunter Abend des„Feuerio“ Präſident Theo Schuler gab die Ernennung des Gründungsmitgliedes Georg Viundo zum In Friedenszeiten hätte am 28. Januar die große Damen⸗Fremdenſitzung den Nibelungenſaal wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Um dieſen Höhe⸗ punkt im Faſchingsprogramm nicht ſpurlos vor⸗ übergehen zu laſſen, hatte der„Feuerio“ am Sonn⸗ tag zu einem Bunten Abend in den großen Kaſinoſaal eingeladen, der gerade ausreichte, um die Mitglieder und die Gäſte, darunter eine Anzahl Feldgraue, aufzunehmen. Nach mehreren flotten Muſikſtücken der Haus⸗ kapelle unter Hermann Mayers Leitung begrüßte Präſident Theo Schuler herzlich die Erſchienenen, um zu betonen, daß die große Feueriofamilie zum erſten Male ſeit langer Zeit mit ihren Freunden verſammelt ſei. Inzwiſchen habe ſich der„Feuerio“, die Plattform echten rheiniſchen Karnevals, völlig verändert. An die Stelle des bunten Narrenkleides ſeien ernſte Farben getreten. Aber ſonſt ſei der „Feuerio“ der alte geblieben. Das gute Herz des echten Karnevaliſten habe ſich ſchon vielfach bewährt. Seien doch bereits vier Liebengabenſendungen an die eingezogenen Mitglieder und Freunde abge⸗ gangen. Eine fünfte Sendung wird demnächſt Mannheim verlaſſen. Die beigelegten Rundſchrei⸗ ben, die ſogen.„Nachrichtenblätter“, unterrichteten über alle wichtigen Vorkommniſſe in der Heimat und insbeſondere im„Feuerio“. Viele Dankſchrei⸗ ben und Feldpoſtkarten zeugten von der Dankbar⸗ keit und Anhänglichkeit der Bedachten. Außerdem ſeien dem Kriegs⸗Winterhilfswerk zweimal nam⸗ hafte Spenden überwieſen worden. Wenn der Elfer⸗ vat ſich entſchloſſen habe, den Familienabend zu ver⸗ anſtalten, ſo ſei dies aus der Erkenntnis heraus geſchehen, daß freudiges Erleben in ernſter Zeit ſtark macht und die Zuſammengehörigkeit fördert. Aus dieſer Ueberzeuaung heraus ſeien im kleinen Kreiſe der Elfte im Elften und der Nikolausabend am 6. Dezember begangen worden. Der Präſident ſchloß ſeine Ausführungen, die bewieſen, daß der „Feuerio“ ungefährdet in die Friedenszeit hinüber⸗ geleitet werden wird, mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer, dem die Nationallieder folgten. Und nun folgten in buntem Wechſel hervorragende Darbietungen. Bertl Grether, die den erſten Teil ſo humorvoll anſagte, daß ſie ſtärkſten Beifall erntete, trug einen von Herrn Richard Wagner aug Ludwigshafen verfaßten Vorſpruch vor, der ſo trefflich die Veranſtaltung charakteriſierte, daß wir es uns nicht verſagen können, einige Verſe wieder⸗ zugeben.. Die Fauſt, die froh die Schelle ſonſt geſchwungen trägt ein Gewehr zum Schutz für's Vaterland, der Mund, der einſt ein heiteres Lied geſungen, formt jetzt den Sang, den dieſe Zeit erfand. Die Groſchen, die zu großem Feſt gegeben, ſteh'n nun für's Reſch zu ſeinem Kampf bereit. Wenn Deutſchland ſiegen ſoll, dann muß es leben, nächſtwichtig erſt iſt unſ're Heiterkeit! Nachwuchſes anzeigen. Ehrenmitglied berannt Wenn wir den ſtarken Glauben in uns tragen, daß niemand uns den Sieg der Waffen nimmt, dann können wir erſt unſer Herz befragen, nach dem Humor, der zuverſichtlich ſtimmt! Wenn wir zu dieſem Abend uns gefunden, ſo ſoll er gleich Beweis und Probe ſein, daß„Feuerio“ auch ſinnvoll leitet Stunden und daß er nicht nur„Amüſierverein“! Fritz Weinreich, der den Reigen der Vor⸗ tragenden eröffnete, bewegte ſich wieder ſehr erfolg⸗ reich auf politiſchem Gebiet, um dann in der ihm eigenen ganz beſonderen humorvollen Art die Ver⸗ treter verſchiedener deutſcher Stämme aufmarſchieren zu laſſen, die dem Wunſchkonzert die Ankunft des Gerhard Helfenſtein be⸗ währte ſich in ſeiner Rundſchau wieder als Meiſter der politiſchen Satire, während Karl Eichele von neuem zeigte, daß er als Mannemer Original nicht zu übertreffen iſt. Dazwiſchen ſang das Doppel⸗ guartett der„Sängerhalle Mannheim“ (lam Flügel Dirigent Fritz Beck) ſo vorzüglich „Blondköpfchen“ und„Ständchen“, daß eine Zugabe nicht zu umgehen war. Nicht minder gefiel Opern⸗ ſänger Ernſt Warſé vom Stadttheater Königsberg, z. Zt. im feldgrauen Rock, der die Bildnisarie aus der„Zauberflöte“ und„Wie eiskalt iſt dein Händ⸗ chen“ aus„Boheme“ ſo ſtimmungsvoll vortrug, daß er ein Wiener Lied dreingeben mußte. Emele Sherley tanzte graziös einen langſamen Walzer und ſtepte im zweiten Teil mit viel Geſchick. Ehe man in die Pauſe eintrat, gab Präſident Schuler die Ernennung von Georg Biundo, der ſeit 41 Jahren dem„Feuerio“ angehört und in jungen Jahren im Elferrat geſeſſen hat, zum Ehrenmit⸗ glied bekannt. 5 Der zweite Teil war von dem ſprühenden Witz und dem köſtlichen Humor Joſeph Offenbachs getragen, der Bertl Grether ablöſte, die, erſt von der Front angelangt, ſich zu einem neuen Aus⸗ flug vorbereiten mußte. Am originellſten war Leonhard Schramm, der, eine ſchwarze Kappe tragend, ſich ein„verdunkeltes“ Thema als Zeit⸗ gloſſe gewählt hatte, die ſo feinhumoriſtiſch abge⸗ ſtimmt war, daß ihm der wohlverdiente rauſchende Beifall zuteil wurde. Adolf Wagner erzählte äußerſt humorvoll aus ſeinem Soldatenleben und Hella Gregan, die für die nicht rechtzeitig von der Front eingetroffene Knorzebachin einſprang, nahm die Straßenbahn unter die kritiſche Lupe. Da⸗ zwiſchen konnte man bei Roſe und Bens ausgezeichnetem equilibriſtiſchen Akt feſtſtellen, daß der blonde„Untermann“ über erſtaunliche Kräfte verfügt. Das Doppelquartett der„Sän⸗ gerhalle“ trug noch zwei Lieder und eine Zugabe vor und zum Schluß riefen große Heiterkeit Joſeph Offenbach und Gattin und Klaus W. Krauſe mit dem Sketſch„Der keuſche Joſeph“ hervor. Tanz, zu dem die Hauskapelle weiter unermüdlich auf⸗ ſpielte, beſchloß die familiären Stunden. Sch. Fleiſch kann niemals„Hauptkoſt“ fein! Falſche und richtige Ernührungsgewohnheiten Ein Appell an die Hausfrauen: Nutzt mit Verſtand die Erzeugniſſe des deutſchen Bodens! Das Landesernährungsamt Baden teilt mit: Die Ernährungsgewohnheiten innerhalb einzelner Gaue bringen ſchon in Friedenszeiten einen ungewöhnlich hohen Verbrauch gerade bei ſol⸗ chen Nahrungsgütern mit ſich, die nicht immer aus⸗ reichend zur Verfügung ſtehen. Es iſt deshalb drin⸗ gend notwendig, daß jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau hier mit ſich und den ernährungsmäßi⸗ gen Gepflogenheiten einmal energiſch zu Rate geht, denn die ſogenannten„Ernährungsgewohnheiten“ hatten ſchon im Frieden keine Berechtigung mehr, weil ſie einſeitig, unhaltbar und dazu geeignet ſind, unter Umſtänden Schwierigkeiten in der Verſorgung hervorzurufen oder zu vertiefen. Ohne Ernährungs⸗ gemeinſchaft gibt es keine Volksgemeinſchaft und nirgends ſteht geſchrieben und von niemand kann bewieſen werden, daß der Norddeutſche z. B. nur Kartoffeln eſſen ſoll, während man in Süddeutſch⸗ land annehmen zu müſſen glaubt, ohne den bevor⸗ zugten Verzehr von Mehlſpeiſen z. B. überhaupt nicht leben zu können. Wer ſich dieſen Standpunkt zu eigen macht, iſt nicht ganz im Bild und hat noch nicht begriffen, um was es eigentlich geht. Es iſt ganz klar, daß einſeitige Ernährungs⸗ gewohuheiten gerade in Kriegszeiten vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus be⸗ trachtet falſch ſind, Wenn ein Kind en Skraße ködlich verunglückt Wann ſiehen den Enern Schadenserſatzanſprüche wegen Verluſtes eines a Kindes durch Anfall zu? Jeder Anſpruch auf Schadenerſatz aus einem U fetzt ſowohl bie geſetzliche Haftung des Schädi⸗ gers wie den Nachweis voraus, daß der Verunglückte der ein anderer, dem der Verunglückte zur Gewäh⸗ rung von Lebensunterhalt oder zur Leiſtung von Dienſten verpflichtet war, durch den Unfall geſchädigt worden iſt. Da nun nach§ 1617 BGB das Kind, ſolange es dem elterlichen Hausſtand angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten wird, ver⸗ pflichtet iſt, den Eltern in ihrem Hausweſen und Geſchäft angemeſſene Dienſte zu leiſten, beſteht in gewiſſen Fällen ein Anſpruch der Eltern, wenn ein ind durch ſchadenserſatzpflichtigen Unfall ſein Leben er ſeine Arbeitsfähichkeit eingebüßt hat. Im der echtslehre iſt jedoch jahrzehntelang von anerkannten echtslehrern der Standpunkt vertreten worden, daß höhere e nicht unter die Dienſte n könnten, die Kinder unter den Voraus⸗ en des 8 1617 BGB ihren Eltern zu leiſten ichtet ſeien. Dieſer Standpunkt kann e das Reichsgericht in einer Grundſatz⸗ ſcheidung vom 8. November 1939 ausführt— tals richtig anerkannt werden. Rechtslehrer, die den erwähnten Standpunkt n, 5— ſo wird in der Reichge⸗ dung u. a. ausgeführt— das Weſen der deutſchen Familiengemeinſchaft, in der vielfach, ins⸗ beſondere in bäuerlichen, aber auch in gewerblichen Kreiſen, die Söhne und Töchter auch nach Eintritt der Volljährigkeit im elterlichen Hausſtand bleiben und dort weiterarbeiten, nicht nur für ſich, um N ihren Unterhalt zu haben, ſondern auch ür die Familie, für den Hof oder für das gewerbliche Unternehmen. Ebenſo hat das Reichs⸗ arbeitsgericht mehrfach betont, daß in den Fällen des 8 1617 BGB das Kind überhaupt keinen An⸗ pruch auf Vergütung für ſeine Dienſte habe, da eſe grundſätzlich unentgeltlich ſeien. Weder im Geſetz, noch in den Geſetzentwürfen iſt ein Anhalt dafür vorhanden, daß ſog.„höhere Dienſte“ von der Verpflichtung der Kinder zur Dienſtleiſtung ausgeſchloſſen ſein ſollten. Unter Zugrundelegung dieſer Rechtsſätze hat das Reichsgericht ein Urteil des Oberlandesgerichts Breslau aufgehoben und die Anſprüche eines Schot⸗ terwerksbeſttzers gegen zwei Kraftfahrer, die ſeinen im Werk in leitender Stellung tätigen Sohn auf der Fahrt zwiſchen Waldenburg und Hermsdorf in Schleſien durch ſchuldhaften Zuſammenſtoß tödlich grundſätzlichen Beziehung für gerechtfertigt bezeich⸗ net. Reichsgerichtsbrieſe.. ganz abgeſehen von den geſundheitlichen Nachteilen, die eine betont einſeitige Nahrungsaufnahme mit ſich bringt. Jetzt erſt recht muß es jedem einleuch⸗ ten, daß die Ernährungsweiſe ſich der allgemeinen Lage mehr denn je anpaſſen muß. Auch bei den ge⸗ botenen Einſchränkungen und der ſtaatlichen Be⸗ wirtſchaftung der meiſten Nahrungsmittel kann bei einiger Ueberlegung, bei gutem Willen und entſpre⸗ chender Tatkraft die tägliche Koſt abwechflungsreich geſtaltet werden. Man muß ſich nur von alten Ge⸗ wohnheiten losreißen können. Daß die Frühkoſt immer nur aus Kaffee und Brot beſtehen ſoll, iſt keineswegs einzuſehen. Warum ſoll man nicht auch einmal eine pikante Suppe, eine ſchmackhafte Grütze, ein geſundes Hafer⸗ flockengericht oder einen ordentlichen Brei irgend⸗ welcher Art am Morgen zu ſich nehmen? Es wird dabei immer nur auf die Zubereitung ankommen, dann wird der Erfolg beſtimmt nicht ausbleiben. Vielfach, beſonders bei den Männern, beſteht die falſche Meinung, daß möglichſt große Fleiſchrationen die Hauptſache bei der Mittagsmahlzeit ſeien. Ge⸗ wiß, Fleiſch gibt Energie und Kraft, aber es beſitzt einen ſo hohen Sättigungswert, daß die Portionen ſchon deshalb nicht ſo groß zu ſein brauchen. und darum kann Fleiſch immer nur als„Zukoſt“, niemals als „Hauptkoſt“ betrachtet werden. Die Haupt⸗ koſt muß aus Kartoffeln, Gemüſe, Salaten, ſchmackhaftem Eintopf und guten Suppen beſtehen. g Das iſt ſchon deshalb notwendig, weil dieſe Erzeug⸗ niſſe den höchſten Nährwert beſitzen. Und am Abend muß mehr davon abgerückt werden, immer nur„kalt“ zu eſſen. Warmes Abendeſſen kann vielſeitiger und vor allem billiger hergeſtellt wer⸗ den. ußerdem kann es durch Einſchaltung von Friſchkoſt, die übrigens auch zur Mittagsmahlseit angebracht iſt, bereichert, nahrhaft und leicht verdau⸗ lich bereitet werden. Dieſe Friſchkoſt, beſtehend aus vielerlei rohen Gemüſeſalaten uſw. kann das ganze Jahr hindurch geboten werden. Sie wird beſonders abwechflungsreich durch den fortlaufenden, jahres⸗ zeitlich bedingten Wechſel im Anfall der Erzeugniſſe ſein und ſollte durch ihren hohen Vitamingehalt von jung und alt mehr beachtet werden. Darum, deutſche Hausfrau! Nütze mit Verſtand die Erzeugniſſe des deutſchen Bodens. In der klugen ee aller Nahrungs⸗ ſüter liegt dein Anteil zum ſiegreichen Beſtehen unſeres Kampfes. Klammere dich nicht an falſche und ſchlechte Ernährungsgewohnheiten und bringe Abwechflung in deinen Küchenzettel. Richte dich in der Ernäh⸗ rungsweiſe nach der jeweiligen Marktlage und ver⸗ brauche die Nahrungsmittel, welche die Jahreszeit bietet. Denke ſtets daran daß der Menſch ſiebenmal ſopiel Gemüſe, Kartoffeln, Salate und Früchte eſſen ſoll als Fleiſch. Greife vor allem zur vitaminrei⸗ chen Friſchkoſt und ſichere damit eine geſunde Er⸗ nährung, denn beim Genuß pflanzlicher Nahrungs⸗ mittel wird der Eiweißbedarf verringert. alſo Fleiſch und Eier geſpart und einſeitige Bevorzugung tieri⸗ 8 f Eiweißes iſt für den menſchlichen Organismus in Maunheim. Im Zeichen der ſchwarzen Kunſt Innungsverſammlung des Druckgewerbes Unter dem Vorſitz von Junungsmeiſter Schmidt fand in Mannheim eine JInunungsverſammlung ſtatt, die von allen Innungs mitgliedern beſucht war. Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand ein Referat des Bezirksgruppeuleiters Karl Fritz, Karlsruhe. Pg. Fritz leitete ſeine Ausführungen mit einem kurzen Rückblick auf die militäriſchen und politiſchen Ereigniſſe ſeit Ausbruch des Krieges ein. Er ver⸗ lieh den Gefühlen des heißen Dankes gegenüber Führer und Wehrmacht Ausdruck. Dann ging der Redner auf die Wirkungen der Kriegszeit in dem oberrheiniſchen Gau ein. Dabei konnte er hervor⸗ heben, daß die badiſche Wirtſchaft im Schutze des unbezwingbaren Weſtwalles ihre Aufgabe mit voller Pflichterfüllung zu meiſtern be⸗ müht ſei. Pg. Fritz erwähnte, daß der Vorſitzende der Wirtſchaftsgruppe Druck im November nach Baden gekommen ſei und daß ſie mit ihm und Mit⸗ arbeitern eine Orientierungsfahrt durch die Rhein⸗ ebene und im Anſchluß daran auch durch die Saar⸗ pfalz unternommen hätten. Man müſſe anerken⸗ nen, daß die Leitung der Wirtſchaftsgruppe in der Reichshauptſtadt volles Verſtändnis für unſere Grenzmarklage an den Tag lege und beſtrebt ſei, bei der Steuerung der grenzländiſchen Nöte tätig mitzu⸗ arbeiten. Der Redner ging auf die wichtigſten fach⸗ lichen und wirtſchaftlichen Fragen ein und erwähnte die ins Werk geſetzten Hilfsmaßnahmen. Dabei kam er auf die Papierverteilung, die Rohſtoffverſorgun⸗ gen uſw. zu ſprechen. Da Baden ſeit dem 1. Januar in Karlsruhe nun auch ein eigenes Bezirkswirt⸗ ſchaftsamt beſitze, dürfe man auf manche unmittel⸗ bare Förderung rechnen. Sehr nachdrücklich betonte Pe Fritz Bedeutung und Wichtigkeit der Nach⸗ wuchs frage. Nach dem ausdrücklichen Wunſche des Generalbevollmächtigten für die Wirtſchaft muß die Berufsausbildung auch in der Kriegszeit mit aller Hingabe betrieben werden. Der Redner ſchloß mit einem Appell an die Berufskameraden, nach wie vor treu die Wacht am Oberrhein zu halten. 5 Geſchäftsführer Gahl, Stuttgart, erſtattete den Geſchäftsbericht und ging auf eine Reihe von ſpeziel⸗ len Fragen ein. In der Ausſprache, die lebhaft ver⸗ lief, kam die Entſchloſſenheit aller Teilnehmer zum Ausdruck, treu alle Aufgaben zu erfüllen und alle notwendigen Opfer auf ſich zu nehmen. Direktor S ch w eier von der Nebenius⸗Gewerbeſchule ſprach über die Schulausbildung des Nachwuchſes im Druck⸗ gewerbe ſehr aufſchlußreich. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß die Verſammlung. (Alis Onkel Nolte dies vernommen War idm ſein Serze ſede beflommeuq Keine Kinderſtrümpfe auf „ Miännerkarte! Keine unerlaubte Warenabgabe auf die Kleiderkarte Die Kaufleute des Textil⸗Einzelhandels ſind, wie die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel mitteilt, von ihrer Organiſation erneut nachdrücklich darauf auf⸗ merkſam gemacht worden, daß es ſtreng unterſagt iſt, Abſchnitte der Reichskleiderkarte vor den auf ihnen aufgedruckten Fälligkeitsterminen anzunehmen und dafür den Verbrauchern Ware auszuhändigen. Ein Vorgriff auf die dafür vorgeſehenen Abſchnitte iſt nur geſtattet, um die Anſchaffung eines größeren Bekleidungsſtückes, etwa eines Anzuges, zu ermög⸗ lichen. Die Artikel, für die ein Vorgriff zugelaſſen iſt, ſind genau feſtgelegt. Die Kleiderkarte enthält Erläuterungen darüber. Auf die Reichskleiderkarte dürſen nur Waren abgegeben werden, die für den Inhaber der betreffenden Karte beſtimmt ſind. Es iſt alſo beiſpielsweiſe verboten, auf eine Männer⸗ karte ein Paar Kinderſtrümpfe abzugeben. Beim Verkauf von Waren auf Grund der Kleider⸗ karte iſt weiterhin darauf zu achten, daß die vor⸗ geſchriebene Anzahl von Kartenabſchnitten abgetrennt wird. Der Kaufmann macht ſich ſtrafbar, wenn er hierbei unkorrekt verfährt und Ware aushändigt, wenm die Abſchnitte nicht voll ausreichen. Aber nicht nur der Kaufmann, ſondern auch der Verbraucher wird ſtrafbar, wenn die Beſtimmungen, die für die Kleiderkarte gelten, nicht genau eingehalten werden. Er muß deshalb alles unterlaſſen, was geeignet zſt, den Kaufmann und ſeine Angeſtellten zu einer Um⸗ gehung der beſtehenden Vorſchriften zu verleiten. Der Verkauf von Damenhüten Zur bevorſtehenden Frühjahrsſaiſon weiſt die Fachabteilung„Damenkopfbekleidung“ auf Be⸗ ſchlüſſe der Arbeitsgemeinſchaft zur Regelung des Filz⸗ und Sommerhutverkaufes hin. Danach iſt es nicht erlaubt, Strohhutfenſter vor dem 1. Februar zu zeigen. Nur einige Strohhüte, die die Mode erfordert, dürfen gezeigt werden. Filzhüte jeder Art dürfen vor dem 29. Mai in Schaufenſtern nicht gezeigt werden. In Ausnahme⸗ fällen ſind einzelne Filzhüte unter einer 8 Anzahl von Strohhutmudellen zuläſſig. und Trachtenhüte ſind von dieſer Regelung ausge⸗ nommen. Entſprechend dieſer Regelung dürfen vor dem 29. Mai auch keine Inſerate über den Verkauf von Filzhüten veröffentlicht werden. Poſtunterricht in den Schulen An zwei Frankfurter Schulen bereits aufgenommen Um die Arbeit der Poſt zu erleichtern u 1 0 ung freimachen uſw.) zu Kreiſe der Bevölkerung für die richtige Beha der Briefſachen e intereſſieren, wird vom Reichsminiſtertum angeſtrebt, in allen Schulen Deutſchlands Poſtſchulzimmer ein⸗ zurichten, in denen die Jugend mit der Arbeit der 1. Hier gewinnen die Kinder einen Einblick in den Poſtſcheckverkehr, in den Poſt vertraut gemacht wird. Fernſprechverkehr und in die Briefbehandlung vom Briefſchreiber bis zum Empfänger. Dieſer Poſtſchul⸗ unterricht iſt heute bereits an zwei Frankfurter Schulen, an einer Berufsſchule und einer Mittel⸗ ſchule eingeführt und wird von der Jugend mit gro⸗ 5 ßer Begeiſterung aufgenommen. * Zu Studienrätinnen ernannt wurden die Stu dienaſſeſſorinnen Antonie Nenninger an der Hans⸗ Thoma Schule— Oberſchule für Mädchen— in Mannheim; Alice Schuhmacher an der Hebel⸗Schu IJ. Oberſchule für Jungen— in Schwetzingen.— Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen: Profeſſor Vinzenz Mül⸗ bert an der Tullaſchule— Oberſchule für Jungen — 1 18 5 N 7 e ö Montag, 29. Januar 19410 Neue Mannheimer Zeitung 5. Seite“ Nummer 20 Blick auf Ludwigshafen: Koe Gaſtſpiele im 888-Je erabendhaus und Ludwigshafen, 28. Januar. „Variété der Senſationen“ nennt die NS„Kraft durch Freude“ des Gaues Saarpfalz die bunte Folge der zwölf Nummern, die auf langer Kleinkunſt⸗Reiſe im praktiſchen Autobus den Köc⸗Feierabend verſchönten und auch in Son⸗ dervorſtellungen für alle Wehrmachts⸗Angehörigen des Standorts zu bewundern waren. Mit Ausnahme einiger Füllſel und Lückenbüßer ragt das Programm über den Durchſchnitt hinaus Der Anſager Max Paulſen zählt zwar zu der Kate⸗ gorie der Humoriſten, die ſtark zu würzen und ein wenig dick aufzulegen lieben, aber jedenfalls ſchien das meiſte ſeiner ſaft⸗ und kraftvollen Sachen, Sächelchen und Anek⸗ doten eigener Pflaumenzucht zu entſtammen. Guter Variétéſtil und gonz beſonders publikumswirkſam iſt ſtets die Kombination überragender Leiſtungen körperlicher Ge⸗ wandtheit und Kraft mit im Grunde recht ſinn⸗ und geiſt⸗ voller Clownerie. Die Vier Tſchiskys„„die Könige am dreifachen Reck“ und die weltberühmte Kunſt⸗Radfahrer⸗ Familie Artur Klein umrahmen recht glücklich als Eck⸗ pfeiler die ſchöne Spielſolge. Unnachahmlich und geradezu meiſtert der Spaßmacher ſein Fahrzeug und tanzt gen Walzer auf dem Hinterrad. In den Vier Cliffords begegnete man Meiſter⸗ akrobaten, von denen der ſtarke Untermann beide Partner und eine ſchöne Frau auf ſeinem durchtrainierten Körper trägt, in den verſchiedenſten Lagen und Stellungen. Später tut es ihm dieſe Frau ziemlich gleich. Das Ergebnis jahre⸗ langer fleißigſter Uebung zeigt„Montes“, der Freikopf auf dem ſchwebenden Trapez ſteht. Mit nicht weniger ver⸗ wegenen Perche⸗Senſationen wartet die Fred⸗Carl⸗ Companie auf und ſchließt recht publikumswirkſam mit dem ſchwingenden illuminierten Ruſſenrad ab. Der 13fährige Klein⸗Siegfried beweiſt, daß ſich die deutſche Artiſtik um begabten Nachwuchs kaum zu ſorgen braucht. Waghalſigreit auf rollender Walze ſind die Kennzeichen der Drei Caſtel los; für ihren Original⸗ trick, bei dem ſie ſich drei Mann hoch auf der ſchwankenden Grundlage tummeln, ernten ſie ſtürmiſchen Beifall.— Bernt, Gloria und Lin dy ſpielen die„Symphonie der Gelenke“; dabei läuft beiſpielsweiſe ein Mädchen ſei⸗ nem Partner ganz merkwürdig den Körper hinauf und windet ſich um ihn wie eine leibhaftige Schlange. Eine Kapelle, in der wir auch einheimiſche Berufsmuſiker begrüßten durften, ſorgte zuverläſſig und gewandt für den muſikaliſchen Unterbau der einzigartigen Augen⸗ und Obren⸗ weide die auch ſo vielen Kameraden an der Front Stunden der Entſpannung und Freude ſchenkte und noch ſchenken wird. Dr. Fritz Haubold. Ingendlicher Dieb feſtgenommen. In Oppau wurde aus der Wohnung einer Ehefrau mit fünf Kindern, deren Variete ganz groß im Pfalzbau vor Zibil und Wehrmacht Burſche ermittelt und feſtgenommen werden. Bis zu ſeiner Feſtnahme hatt er einen Teil des Geldes mit gleich⸗ altrigen Kameraden in einer Wirtſchaft verzecht. . Beeihoven-Chor ſang ,Die Schöpfung“ Das erſte Städtiſche Chorkonzert Ludwigshafen, 29. Januar. Dem zielbewußten Kulturwillen iſt gewiß auch die Ein⸗ richtung der Städtiſchen Chorkonzerte zu danken, deren erſtes am Sonntag im großen Saale des JG⸗Feier⸗ abendhauſes erfolgreich geſtartet wurde. Joſef Haydns „Schöpfung“ war zuletzt am 21. Juni v. J. zum W⸗ jährigen Jubiläum des Mannheimer Bach⸗Chores in der Chriſtuskirche zu hören, ebenfalls mit dem Saarpfalz⸗Or⸗ cheſter. Jahr für Jahr möchte man das einzigartige Werk wiedererleben, das das öffentliche Muſikleben außerordent⸗ lich befruchtete und im Zauber ſeiner Tonmalerei und ſei⸗ nem Fantaſiereichtum ſo unerſchöpflich erſcheint wie die Schöpfung ſelbſt. Profeſſor Fritz Schmidt verzichtete auf jede Streichung mit Ausnahme der entbehrlichen Wiederholungen im Schluß⸗ duett(„Holde Gattin..). Der Beethovenchor zeigte ſich trotz der ſchwierigen Arbeitsbedingungen in recht guter Form. Selbſtverſtändlich könnte man einen Zuwachs an Männerſtimmen auch hier gut brauchen, aber der ver⸗ bliebene Reſt gibt dank guter Stimmbildung und Chor⸗ ſchulung den Frauenſtimmen eine ausreichende Grundlage. Ausgezeichnet gerieten namentlich die drei großen Chor⸗ finales. Unendlich zart ließ Schmidt den vokalen Klang⸗ körper hinter den Soloſtimmen des jungen Paares auf⸗ ſteigen. Erna Poſtel machte ſchon die erſte Arie(„Nun beut die Flur“) zum Erlebnis und entzückte ſpäter namentlich mit der Verherrlichung des Nachtigallengeſanges(„Auf ſtarkem Fittich“). Innig und reizend erklang kurz vor Schluß das ſchon erwähnte Duett des erſten Liebespaares. Wundervoll plaſtüſch Uöeß Willy Lorſcheide r, Frankfurt a.., die Sonne in vollem Glanz erſbehen und dann den Mond leiſe über das Himmelsrund ſchleichen. Wunderſaum ergreifend ſang er auch das Rezitativ„Aus Roſenwolken bricht“. Der Baß Erich Meyer ⸗Step hans, gleichfalls aus Frankfurt a.., beſtach weniger durch abgründige Tiefe als durch feinſte Stimmkultur, die den beiden großen Baßarien, den Rezitativen und den Duetten und Terzetten zugute kam. Elſe Steeger, Ludwigshafen a. Rh., be⸗ gleitede die Rezitative zuverläſſig und präzis am Flügel, der das Cembalo zu vertreten hatte. Nach jedem der örei Teile dankten die beglückten Hörer dem Dirigenten und ſeinen zahlreichen einſatzfreudigen Helfern von ganzem Mann bei der Wehrmacht iſt, ein Geldbetrag von 44 Mark Herzen. Dieſe Aufführung wird lange in ihnen nach⸗ entwendet. Als Täter konnte in ſiebzehnjähriger ſchwingen. Dr. ratz Haubold. a eee eee Wehrſteuer⸗Frade neu geregelt Bei den zum Wehrdienſt einberufenen Wehrſteuer⸗ pflichtigen Die Wehrſteuer wurde nach den bisher geltenden Beſtimmungen auch während der Ableiſtung von Uebungen durch Steuerabzug vom Arbeitslohn ein⸗ behalten bzw. bei Veranlagten durch Vorauszahlun⸗ gen erhoben. Der Steuerpflichtige konnte dann ſpä⸗ ter für die Zeit der Uebung Erſtattung bzw. Berück⸗ ſichtigung bei der endgültigen Veranlagung verlan⸗ gen. Dieſe Regelung wird den beſonderen Verhältniſ⸗ ſen des Krieges nicht gerecht. Der Reichsminiſter der Finanzen hat deshalb durch Runderlaß vom 14. Dezember 1938 angeordnet. daß die Wehrſteuer von Wehrſteuerpflichtigen. die zum Wehrdienſt einberu⸗ fen worden ſind, für die Dauer ihrer Wehrdienſt⸗ leiſtung nicht erhoben wird. Bei wehrſteuer⸗ pflichtigen Arbeitnehmern, die zum Wehrdienſt einberufen worden ſind, iſt ab ſofort eine Wehrſteuer nicht mehr einzubehal⸗ ten und abzuführen. Das gilt ſowohl für den lau⸗ fenden Arbeitslohn, der auf die Zeit der Wehrdienſt⸗ leiſtung des wehrſteuerpflichtigen Arbeitnehmers entfällt, als auch für ſonſtige Bezüge im Sinn des § 35 ESt, die dem wehrſteuerpflichtigen Arbeit⸗ nehmer während der Dauer ſeiner Wehrdienſt⸗ leiſtung zufließen. Die veranlagten Wehrſteuerpflichtigen haben bis zum Empfang des Wehrſteuerbeſcheids für das Ka⸗ enderjahr 1939 weitere Vorauszahlungen auf die Wehrſteuer nicht mehr zu entrichten, wenn ſie ſich Im Fälligkeitstag der Wehrſteuervorauszahlung bei der Wehrmacht befinden. Wehrſteuerbeträge, die bei wehrſteuerpflichtigen Arbeitnehmern für die Zeit des Ruhens ihrer Wehrſteuerpflicht einbehalten worden Roman vos Erast Zahn Die laufen jährige Stralie 8 23 Reding kam heran, ſah einen Augenblick zu, dachte, da ſehe man, wie das Staldener Faktotum überlegen ſelnes Amtes pflege, und erkundigte ſich dann bei ihm, ob Candida Walker zu Hauſe ſei. Otwin wandte ſich langſam und fremd ihm zu, bejahte ſeine Frage kurz und drehte ſich wieder zu den Holzknechten; aber er lauſchte dem ſich entfernen⸗ den Gaſte nach und ſann an allerlei Vermu ungen herum, die das geſtrige Feſt in ihm beſtärkt hatte. Seine gerunzelte Stirn verriet ſeine Bedenken. Bald darauf fand Reding Candida in der Wohn⸗ ſtube und lud ſie zu einer Fahrt auf dem See:„Da bin ich ſchon. Ich kann ſchon nicht mehr ohne dich ſein.“ s „Ich war gewiß, daß du kommen würdeſt“ ant⸗ wortete ſie, beide Hände in den ſeinen. Ste fühlte einen unklaren Wunſch nach weiterer Ausſprache mit ihm erfüllt. Vater und Brüder begrüßen wolle. die zuſammen drüben im Kontor ſäßen, ſo drängte es ſich doch vor allem, mit ihm allein zu ſein. 5„Muß die Begrüßung ſein?“ fragte Reding lächelnd. 8 „Sie muß nicht ſein“, erwiderte ſie ebenſo. And er geſtand ehrlich:„Ich bin zu dir gekom⸗ men.“ i 1 und ſchritten zum See hinab. g 5 Nun hatte Otwin zum zweiten Male Anlaß, zu d Gedanken zu ſpinnen. E d gerade dem Wagen mit den S maß der kräftigen Geſtalt. Und wenn ſie auch fragte. ob er daß du mich von n lien find, werden erſtattet. Den Zeitpunkt der Erſtattung wird der Reichsminiſter der Finanzen beſtimmen. Die Eintragungen über die e auf e werden durch die Regelüng nicht erührt. 5 * un Neue Teigwarenbeſtimmungen in Kraft. Eine neue Anornung der HV der Getreide⸗ und Futter⸗ mittelwirtſchaft vom 22. Januar 1940 bringt Ergänzungen und Aenderungen der bisherigen Be⸗ eſtimmungen auf dem Gebiet der Marktordnung für Teigwaren. Vor allem bringt ſie genaue Höchſt⸗ preisbeſtimmungen und gewiſſe Aenderungen der Verpackungsvorſchriften für Teigwaren, außerdem wird ein Frachtenausgleichverfahren eingeführt. Die Höchſtpreiſe erſaſſen die Abgabe an Großverteiler, an Kleinverteiler und an Verbraucher, die Groß⸗ verteilerpreiſe bewegen ſich zwiſchne 62—67 Mark, die Kleinverteilerpreiſe zwiſchen 7378, die Ver⸗ braucherpreiſe zwiſchen 0,95—.00 Mark je 100 53w. je 1 Kg. Die Preiſe verſtehen ſich für Grießteig⸗ waren, loſe, bei Groß⸗ und Kleinverteilerpreiſen in Gebinden von 10 Kg. und mehr. Für kleinere Ge⸗ binde iſt ein beſtimmter Auſſchlag zuläſſig, ferner ſind Auf⸗ bzw. Abſchläge vorgeſehen für Hartgrieß⸗ teigwaren und Teigwaren beſonderer Art(ohne Graumeßlteigwaren) dürfen künftig auch in ein⸗ 82 Kleinpackungen hergeſtellt und abgegeben werden. + 5 a 46 777 f 6 7 Auszeichnung. Für 40 jährige Tätigkeit im Dienſte der Sozialverſicherung erhielt Verwaltungsamtmann Theodor Lux das goldene Treudienſt⸗Ehrenzeichen. aufgerichtet ſpähte er einen Augenblick hinunter zum Strand, wo Reding der Candida ins Boot half. Das Boot war ein ſchönes breites Fahrzeug. Re⸗ ding trat ans Stehruder und trieb es vom Ufer. Candida ſaß ihm gegenüber. Die Sonne lag auf ihrem Haar. Die lichte geblumte Seide ihres Klei⸗ des glänzte und verriet manches vom weichen Eben⸗ Ueber dem Geſicht ruhte der gewohnte Ernſt. 7 Weit dehnte ſich der See. Gelbes Schilf leuchtete golden in den blauen Tag. Da und Hort ſtanden hinter ihm am Ufer dunkles Gehölz. Zwei Kirch⸗ türme mit roten Dächern grüßten diesſeits und jen⸗ ſeits aus grünen Hängen, das Volk der Hütten und Häuſer ſtand um ſie geſammelt. „Der Tag freut ſich mit uns“, ſprach der rudernde Martin. Sein Haar hatte die leuchtende Farbe des Schilfs. Gab es einen Mann wie ihn? Hachte Candida wieder.. a „Fundeſt oͤu das Leben auch ſo ſchön?“ fragte er dann. i Sie nickte nur. Dann wollte ſie wiſſen;„Wie ſoll es nun zunächſt mit uns werden?“ Sie waren jetzt ſchon mitten auf dem See. „Wir müſſen es nun doch den andern ſagen, deinen Brüdern und meiner Mutter“, antwortete ihr Reding. »Und— der Schwägerin“, fügte Candida hinzu. Redings Geſicht entfärbte ſich unmerklich. Ahnte ſie etwas von dem, was ihm zu ſchaffen machte? dachte er. Dann fragte er kundſchaftend:„Warum nennſt du ſie beſonders?“. Candida legte die Arme um die Knie.„Ich weiß nicht, was ich von ihr denken ſoll“, geſtand ſie leiſe. Reding ſuchte nach Worten. Zuviel auf einmal wollte geſagt ſein. Es drängte ihn, nichts vor ihr geheimzuhalten. 1 1 fuhr ſie ſchon fort:„Wenn ich furchtſam wäre, würde ich mich vor ihr fürchten.“ Und ſchloß: „Ich weiß, daß es unrecht iſt; aber ich bin froh, Hauſe fortnimmſtt“L“ Nö doch Vater und Brüder“, wendete e HARD EIZ- Un W Mig SSeuafz-2EiIune Freundlicher Grundfon an den Aklienmärkfen Berlin, 29. Janwar. Bei geringem Geschäaff uneinheiſliche Kursgesfſallung 85 ermäßigt und damit den Stand vom Jaßresſchluß wieder um rund eine Milliarde, unterſchritte Die fremden Zu Beginn der neuen Woche wor der Auftr gseingang keineswegs umfangreicher als an den vorangegangenen Ta⸗ gen, jedoch blieb enmärtten freundliche Un⸗ terton erhalten Die illalzu ng wor zwar micht ganz einheitlich, nennen ide traten aber lediglich ganz vereinzelt in E umfanchr 6 g kenswert als der bevor Anforde vungen ſtellt und ſich bedürfnis in der Haupt Am Montanmarkt lagen nur Hoeſch mit minus 8 Rheinſtahhl mit minus 0,75 v. H. niedriger. A e gewannen Harpener und Ver. Suahlwerke je 0,2 0,50 unnd Stolberger Zink 1,50 v. H. Bei den Braunkohlen⸗ werten lagen Deutſche Erdöl um 58 v. H. gebeſſert, Dediag cheinung. ies iſb hingegen um 0,50 v. H. ermäßigt. ei den Kaliaktien büßten Kali⸗Chemie nach den vorangegangenen Steige⸗ rungen in den letzten Tagen 1,50 v. H. ein. Wintershall ſetzten demgegenüber ihre Aufwärtsbewegung mit einem Gewinn um 2 v. H. fort. In der chemiſchen Gruppe gaben Farben um 0,25 und Rütgers um 1 v. H. nach. Goldſchmiot ſtiegen um 0,50 umd Ehemiſche von Heyden um 1 v. H. Ruhig lagen Elektro⸗ und insbeſonder Verſorgungswerte. Bei den Elektro⸗ papieren wurden Schuckert um 0,50, Lahmeyer um(6,75, Licht⸗Kraft um 1,50 und Siemens um 2,50 v H. ĩebeſſert, jedoch war das Geſchäft nicht beſonders groß. Von Ver⸗ ſorgungswerten ſind nur EW Schleſien mit plus 0,50 v. H. erwähnenswert. Autvaltien lagen behauptet. Bei den Maſchinenbananteilen gaben Demag 1,50 v. H. her, während Orenſtein und Rheinmetall⸗Borſig je 0,50 v' H. höher an⸗ kamen. Größere Veränderungen erfuhren Weſldeutſche Kaufhof mit plus 1, Holzmann mit plus 1,5, Stöhr mit plus 1,75 und Aſchaffenburger Zellſtoff mit plus 2 v. H. Niedriger lagen Conti⸗Gummi um 76, Dortmunder Union um 1,50 und Gebr. Junghans um 156 v. H. Im variablen Rentenverkehr blieb die Reichsaltbeſttz⸗ anleihe mit 140.60 unverändert. Die Gemeindeumſchuldung ſtieg um 10 Pfg auf 95.50. Steuergutſcheine 1 nannte man zumeiſt etwas höher, umd zwar Dezember und Januar 99.90— 99.92%, Februar 99.85, März, April und Mai 99.65. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 29. Jan. Am Geldmarkt wurden die Blanko⸗ tagesgeldſätze im Hinblick auf den bevorſtehenden Ultimo um 6 auf 276.298 v. H. heraufgeſetzt. Von Valuten er⸗ rechneten ſich der holländiſche Gulden mit 139.85. der Belga mit 42.23 und der Schweizer Franken mit 55.92. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 3 Privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 27. Januar 26 Januar für ont e eld] Brief Geld Brief Aegypten lägopt. Pfd. 4) 9,800 9,019 9,899.91% Afohaniſtan.* 18.73 J 18,779 18,730 18,770 Argentinſen 1N.⸗Peſo 0,563 0,56 0,563 0,67 Auſtralien 1 tusſral Pfd..912].028 7,912].923 Belgien 100 Belga 4 42,18 42.20 42,18 42,20 Braſilien Milreis. 0,1300 0,13 6,130.132 Brit. Indien 00 Rurlen& 74,18 74, 32 74.18 74.32 Bulgarien, 100 veva 6.047 3,033 3,047] 3,053 Dänemark 100 Kronen 4 48,05 48,15 48 0548,15 England... 1d% 2.8000 9 910 9,8900.910 Eſtland. 10eſtu. r. 4% 52,44 62,560 62,440 52,560 Finnland100 finn Mk. 4 5,045 3,055 5,04 5,055 Frankreich. 100 Fr. 4] 2 5,599] 5/611.59 5,611 Griechenland 100 Dr 0 2,3530 2,35.3530 2,357 oll ind 100 Gulden 2 132,22 32,48 132,22 132,48 ran(Teheran) 100 alt 14,59 14,61 14.59 14.01 sland. 100 isl er. 57 38,31 38,39 38,31] 38.39 Italien„. 100 Lire 4 54 13,09 13,11 13,00 13,11 Ae 5 1 en.29] 0,583] 0,585 0,583] 0,585 Jugoſlaw. 100 Dina 5.604] 8,700.694] 5 700 Kanada 1 kan Dollar a).19] 2212 2,108] 2,212 Lettland 400 Latts 57 48,75]48,85 48,75 48,85 Litauen„. 100 Litas. 41.94 42.02 11.94 42,02 Luxemburg 10 0luremb. fr, 85 10.545 19.565 10,545 10,505 Neuſeeland f euste! id.) 2 191/ 7,928.912/.923 Nofwegen on ronen 3½ 56,3950, 71 56.59 56.71 Por ugal 100 Eskudo 499 9,141.159 9,1410 9,159 Mumünien, 100d—37¹ 2 9 82 88 Schweden. 100kr. 24 59.29 50,4 39,20 30,41 Schweiz 100 Franten 157 1 35,80 35,98 55.86 35.93 Spanien 100 Peſeten 5 25,61 25,07 25,0 25,57 Slowateli 100 Kronen*.591] 8,60% 8,59:..9 Südafrika f betr. Pd.).89% 9. f0.8900 9,010 Tüte„ iu 1 o, 4 1,9780 1,982 1,9780 1,982 Ungarn„ leoßenge 3 22 255 2 25 Urugug ge Goldpeſo 0 0,919 0,021 0,919] 0,921 Ver. Slanten Dollar 1.4010.405.491.405 Die mit einem) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Neichsbankausweis Nach dem Ausweis der Deutſchen Reichsbank vom 23. Jan uor hat ſich die Anlage der Bank an Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren weiter auf 1 760 Millionen& verringert. Im einzelnen ſtellen ſich die Be⸗ ſtände an Wechſeln und Schecks ſowie an Reichsſchatzwechſeln auf 10 810 Millionen 4, an Lombardſorderungen auf 26 Millionen, an deckungs fähigen Wertpapieren auf 488 Millionen„ und an ſonſtigen Wertpapieren auf 391 Mil- lionen 4. Der Deckungsbeſtand an Gold und Deviſen be⸗ trägt 77 Millionen 1, die Beſtände der Reichsbahn⸗ und Rentenbonkſcheine betragen 182 Millionen 4, diejenigen an Scheidemünzen 403 Millionen 4. Die ſonſbigen Akkiva ſind auf 1577 Mill ioaren„ zurückgegangen. Der Umlauf an Rentenbankſcheinen hat ſich auf 10 800 Millionen 4 weiter Gelder werden mit 1770 Millionen 1 ausgewieſen. * Todesfall. Dr Beeck, der Generaldirektor des Otto⸗Wolf⸗Konzerns in Chiwa iſt in 2 igting ge⸗ ſtorben. Dr. Beeck war ein langjähriger treue itarbeiter von Otto Wolff, der dieſem be onders nahege en hat. Seit 1984 war er Leiter der Oſtaſienbgertretung der Firma Otto Wolff, die in bisheri Sinne von ſeinem Stellver⸗ treter Hildenhagen fort, hrt wird. * Marktregelung für Raſiercliugen. Die Geltungs⸗ dauer der Verordnung über eine Marktregelung für Ra⸗ ſierblingen vom 29. Juli 1936 in der Faſſung der Verord⸗ nung vom 29. Juli 1938 wurde bis zum 30. Juni 1940 ver⸗ längert. „ Aufhebung des Tonnenkilometerverfahrens im Na- Verkehr. Der RB teilt mit: Durch das am 1. 1. 1030 eingeführte Einheitsvergütungsſyſtem für den Gittertramp⸗ verkehr des Reichs⸗Kraftwagen⸗Botriebsr(RRB) (Tonwonkilometerſätze) ſollte eine beſſ Trampfahrer ſichergeſtellt und zug die Beförderung auch ſchlecht tartfierenden werden. Durch die Verordnung vom 6. 12. 1 Hab en ſich die verbehrsmäßigen Vorausſetzungen 8 Tonnenkilo⸗ meterverfahrens grundlegend geändert. Insbeſondere wird feder Einzeltransport der Genehmigung des Fahrbereit⸗ ſchaftsleiters oder Nahverkehrsbevollmä ten unterwor⸗ fen. Die Einführung einer Dringlichkeitsfbala hat die Zu⸗ ſammenſetzung der zu beſördernden Güter erheblich ver⸗ ſchoben. Außerdem iſt die bisherige, für die Abgrenzung des Geltungsbereichs des Tonnenkflometerverfahrens maß⸗ gebende, klare Aufteflung des Verkehrs nach Verkehrs⸗ arten(Tramp⸗, Linien⸗ und Selbſtladerverkohr) ſchwierig geworden. Infolge dieſer Talſachen ſieht ſich der R veranlaßt, das Tonnenkilometerverfahren mit Wirkung vom 1. Februar aufzuheben. Für die Abvechnung aller ab 1. 2.— 0 Uhr— durchgeführten Transporte findet ohne Aus nahnre der Reichskraftwagentarif Anwendung. * Meiſenheim⸗Schmeißbacher Mälzerei., Mannheim. Die bei V. der Geſellſchaft, in der das AK. von 0,32 Mill. Mark mit 287 500„ vertreten war, genehmigte einſtimmig Bilanz, Gewinn⸗ und Verluſtrechnung. Der für 1938/39 ausgewieſene Gewinn einſchl. Vortrag von 7228/ wird zutes gedient laufende Ge⸗ * Brauerei Moninger, Karlsruhe i. B. Das abgel au⸗ fene 50. Geſchäftsjahr der Brauerei Moninger(80..) brachte wieder eine weſentliche Abſatzſteigerung, beſonders dank der im Weſtgebtiet ſtark fühlbar wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung. Die Hypothekenverpflichtungen verminderten ſich durch Rückzahlungen um 101 000 4 auf 215 000. Nach 234 369(307 504)„ Abſchreibungen bleibt aus 6,0(4,6) Mill.— Geſamterträgen ein Reingewinn von 248 280 (259 159), der ſich durch den Vortrag um 102 556 99 3907) auf 350 785„(358 556) erhöht. Aus ihm werden wieder 6 v. H. Dividende und außerdem 1 v. H. Jubi⸗ läumsdividende vorgeſchbagen. Der Reſt von 168 786 (102 556) ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Per⸗ ſonalaufwand 90,91(0,80) Mill.“, Abſchreibungen auf An⸗ lagen 0,23(0,3), auf Umlaufvermögen 0,10(0,20) Mill.. Aus der Bilanz(in Mill.): Bei 2,6 Ask. Rücklagen 0,85 (0,75), Wertberichtigung zum Umlaufvermögen wieder 9,18, Rückſtellungen 0,28(0,06), Verbindlichkeiten 1/19(1,0), Ou⸗ lagever mögen 2,67(2,72), Umlaufvermögen 2,67(2,11). Im neuen Geſchäftsjahr hatte der Abſatz bisher etwa die Höhe des Vorjahres.— Die HV nahm den Abſchluß zur Kennt⸗ nis und ſtimmte den Vorſchlägen des Vorſtandes zu. Ueber das laufende Jahr wurden über den Geſchäftsbericht hin⸗ aus keine Angaben gemacht. 8 * Eichbaum⸗Werger⸗Brauereien Ac, Worms. Die Auf⸗ wärtsentwicklung des Abſatzes hielt während des ganzen Geſchäftsjahres(30..) des Unternehmens an und brachte bei den Brauereien bedeutenden Mehrabſaßz, begünſtigt durch die weiter gute Entwicklung der ganzen Induſtrie. Das benötigte Rohmaterial wurde leicht beſchaßft Bei einem Geſamtertrag von 6,24(i. V. 4,29) Mill.„ wurde ein Bruttogewinn von 1,14(1,02) Mill. 4 erzielt. Nach 0,83(0,7) Mill.„ Abſchreibungen bleiben 9,31(0,02) Mill.% Reingewinn zuzüglich 0,12 Mill./ Gewinnvortrag, wo⸗ raus wieder 4 v. 8. Divibende auf das AK von.7 Mil.% umd 2 v. H. Zuſatzdividende verteilt und 0,12 Mill./ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Perſonalauf⸗ wand 1,8(1,19) Mill., Abſchreibungen 0,57(0,8). Bilanz: (alles in Mill.); Rücklagen 2,0(2,0), Delkredere⸗onds wieder 0,8, Rückſtellungen 0,8(0,24), Verbindlichkeiten.54 (.), Anlagevermögen 4,88(5,00). Umlaufsvermögen 5, (4,73). HV. 3. 2. 40. a 5 * 1[fr. 8 bzw. 6) v. H. Bad. Kommunal ⸗Woldanfeihe von 1930/1. Die am 1. April 1940 fällige Tilgungsrate von 143 000„ wird durch angekaufte Stücke geleiſtet. Eine Ausloſung findet daher nicht ſtatt. * Die Schuhfabrik Georg Sauer in Thalfrßſchen iſt in eine Kommanditgeſellſchaft umgewandelt worden, deren per⸗ ſönlich haftender Geſellſchafter der bisherige Firmeninhaber Georg Sauer iſt. Es ſind vier Kommandſtiſten vorhan⸗ den. Die Firma wurde geändert in Georg Sauer, Schuh⸗ fabrik, Komm.⸗Geſ. Sie entgegnete: verſtanden.“ Da zwang Reding ſich, von Fauſtina weiter zu handeln:„Vielleicht, wenn dein Bruder ſeine Frau zu nehmen verſteht, wird es eine ganz gute Ehe. Sie iſt ſtolz und verwöhnt und ehrgeizig. Nun ſie zu euch gehört, wird ſie nichts Höhetes kennen, als das Wohlergehen eures Hauſes.“ „Kennſt du ſie ſo gut?“ „Meine Bekanntſchaft iſt gleich alt wie die deines Bruders.“ Candida ſprach nicht weiter. An ihm war kein Arq, dachte ſie und ſcheute ſich, ihn weiter auszufra⸗ „Wir haben einander immer gut gen. Dann bat ſie nur noch einmal:„Nimm mich bald zu dir!“ An dieſe Worte hing Reding Ohr und Herz. Die Zukunft ſtand vor ihm auf. Sie würden ein gut Stück ab von Stalden wohnen! Man würde ſelten zuſammenkommen. Dinge würden ſich glätten, Be⸗ deutung verblaſſen! Warum alſo aufbauſchen, was vielleicht ein Nichts war oder wurde? „Wie wäre es, wenn ich dich jetzt gleich zu meiner Mutter ruderte?“ fragte er dann in plötzlicher Ein⸗ gebung. 5 Sie zögerte, meinte, Vater und Brüder wüßten nun nichts davon und ſtimmte dann doch aufleuch⸗ tend zu. 5 Da legte er ſich ſchwer in die Ruder. Das Boot flog übers Waſſer. „Wie ſtark du biſt!“ rühmte Candida. „Inskünftig werde ich es ſein, weil ich dich habe“, gab er fröhlich zurück.: Eine geraume Weile ſpäter landeten ſie am Bootshaus, das den Redings gehörte. Martin hob Candida ans Ufer, und ſie machten ſich Hand in Hand auf den Weg nach Dallenwil. Ein Wunder, daß ſie nicht ſangen. g Einmal ſagte Reding:„Sage mir, was die Welt koſtet, ich glaube, ich kann ſie kaufen.“ Aber die andere bot ihr die Wange und ſprach mit fröhlicher Offenheit:„Denke nicht, daß ich überraſcht bin. Männer ſind nicht ſchwer zu erraten und Söhne erſt recht nicht. Ich weiß um meinen ſeit langem Beſcheid.“ 5 Nun ſprach man davon, wie alles gekommen, ſtreifte den geſtrigen Hochzeitstag und ſeinen Platz in der Verlobungsgeſchichte. Auch der Name der Fauſtina fiel und klang vorbei. Dann geſtand Mar⸗ tin der Mutter, daß er Candida bald ſchon heimzu⸗ holen wünſche. „Meinetwegen ſchon morgen“, lachte ſie zur Aut⸗ wort. 5. a Darauf führte ſie Candida ſelbſt durch die Räume 5 des Hauſes. Auch die Fabrikgebäude zeigte ſie ihr, während Martin eine Weile abgerufen wurde. ö Candida lernte hier die Zeugen eines ungewöhn⸗ lichen Wohlſtandes kennen, und dort die andern einegz ausgedehnten und ertragreichen Betriebes Die anſehnlichen Anlagen des Vaters und der Brüt⸗ der mußten hinter denen von Dallenwil zurück⸗ ſtehen. Als Martin ſich wieder zu ihnen geſellte, erſchien er im Rahmen ſeiner Arbeitsſtätte als ein neuer. Seine ſchwunghafte Art. ſeine männliche Sicherheit und Ueberlegenheit verſtärkten den tleſen Eindruck, den ſie ſchon bisher von ihm empfangen. Sie ſah zu ihm auf und verſchenkte ihre letzten Ge⸗ danken an ihn. 1 5 „Hier liegen große Möglichkeſten“, ſproch Fra Margrit auf dem Wege aus den Fabrikanlogen ins Wohnhaus zurück.„Ihr mögt ſie nützen. Ihr ſe die Kommenden!“ 9 Da fühlt auch Candida, wie ihre Muskeln ſich ſpannten und ihr Geiſt bereit war, das weitere au zudenken, wovon Frau Margrit ſprach. In eine Rauſch von Freude erlebte ſie die nächſte Stund fühlte ſich Frau Margrit rahe und näher, unlösbar verbunden dem Sohne. Es war eine gute Auch Reding bebte von innerer Beglückthe Ende ſchlug er vor, Candida 5 nach e kun wi 6. Seite Nummer 29 Neue Mannheimer Zeitung Montag, 29. Wellmeiſter Berauer gewann Der dritte Tag der Internationalen Winterſportwoche in Garmiſch⸗Rartentirchen brachte vor zahlreichen Zu⸗ ſchauern die hart umkämpfte Entſcheidung in der nordiſchen ombination zur bayer en Stimeiſterſchaft Weltmeiſter zuſtl Berauer ging als Favorit an den Start, nachdem er Langlauf ſchon einen Vorſprung von 5 Minuten erzielt hatte und damit in der Punktewertung 3 Punkte vor ſeinen Mitbe werbern in Führung lag. Berauer ſprang im erſten ung mit nur kurzem Anlauf 36 Meter und ſtand an⸗ ſcllebend bei normalem Anlauf 52 Meter Obwohl er anz Höhe von Wimmer erreichte, war ihm der eg nicht zu nehmen. Wimmer und Gefreiter ünchen) lagen 1,5 Punſte nach dem Anlauf nmers beſſere Leiſtung im erſten Gang n die Entſcheidung. Fidel Wagner ſeine guten Sprünge noch vor dem Titel⸗ ſich durch zer Feldwebel Burk und Geir. Gſtrein ha ten. Beim pringen gab es einen packenden Dreikampf zwiſch en Oberhof), Sepp Weiler[Oberſtdorf) und Toni Eisgrüber(Parten! irchen]. Zwiſchen Weiler und Eisg ruber war nur ein knapper Unterſchied, während Marr ſchlechter abſchnitt Eisgrubers Ausſichten wurden durch einen Sturz im 2. Gang zunichte und Weiler war Sieger im Spezial⸗ ſprunglauf. Mit 56 Meter erreichte Weiler zugleich die größte Weite des Tag die auch für Koch(Warmenſtei⸗ nach) als Sieger in Klaſſe 2 gemeſſen wurde. Die eee Sprunglauf[Klaſſe): 1. Sepp Weller(Oberſtdorf und 56 Meter, Note 224.8 2. Hans Marr(Oberhof) 36 und 52 Meter, Note 207 3. Hechenberger(München] 388 u. 52 Meter, Note 4. Gefr Wagner(München) 37 und 50 „ Note 205; 5. Wimmer(Ordensburg Sonthofen) 388 Meter, Note 203,2; 6. Guſtl Berauer(% Rieſen⸗ 36 und 52 Meter, Note 202,5.— Klaſſe 2: 1. Koch 39 und 56 Meter, Note 27,6. Klaſſe 3: berwieſental) 39 u. 53. Mtr., Note 207,8. Altersklaſſe: G. Müller(Bayr. Zell! 37, 51 Mtr., N. 193,8. Kombination: 1. und Bayr. Meiſter 1940 Guſtl Berauer ½ Rieſengebirge) 442,5; 2 Wimmer(Ordensburg Sont⸗ hofen) 405,7; 3. Gefr imon 401,2; 4. Gefr. Wagner 398,5; 5. Gefr. Gſtrein 383,2; 6. Feldw. Burk 377,5; 7. Hechen⸗ berger(München] 367; 8. Oberfeldwebel Eible 355. Rodelmeiſterſchaften am Feſchken Auf der 1906 Meter langen Kunſtbahn am Jeſchken bei Reichenberg wurden am Sonntag die Kriegsmeiſterſchaften im Rodeln ausgetragen. Der Titel bei den Männern wurde nach hartem Kampf von den Einheimiſchen gewon⸗ nen. Bei den Frauen— Schleſien hatte ein beſonders ſtar⸗ kes Aufgebot nach dem Sudetenland entſandt— kam Friedl Tietze zu einem Meiſterſchaftsſieg. In der Einſitzer⸗Meiſter⸗ ſchaft riß der mehrfache Eu ropameiſter Preißler(Reichen⸗ berg) durch eine famoſe Fahrt noch den Sieg vor Grund⸗ mann an ſich und auf dem Doppelſitzer ſiegten Grundmann⸗ Maſchke mit drei Zehntel Sekunden Vorſprung gegen die ſchleſiſchen Meiſter Tietze⸗Weidner und Feiſt⸗Kluge. Die Ergebniſſe: Deutſche Kriegs meiſterſchaften im Rodeln, Einſitzer: 1. Preißler(Reichenberg) 411,8; 2. Grundmann(Reichen⸗ herg):12,4; 3. Maſchke(Reichenberg):13; 4. Walter (Brückenberg):18,99.— Doppelſitzer: 1. Maſchke⸗ Grundmann(Reichenberg):08,4; 2. Tietze⸗Weidner (Brückenberg):08,7; 3. Feiſt⸗Kluge:11,41.— Frauen: 1. Friedl Tietze(Brückenberg):32,6; 2. Waltraut Graßl (Hanichen):36,4. Pulheim-Schäfer-Schweikert⸗ Ehret Deutſche Freiſtil⸗Ringer⸗Meiſterſchaften in Göppingen Bei den Endkämpfen um die deutſche Ringermeiſter⸗ ſchaften im freien Stil der Bantam⸗, Welter⸗, Mittel⸗ und Halbſchwergewichtsklaſſe, ſetzten ſich auf der ganzen Linie die Favoriten durch und ſo kamen ſo bewährte Ringer wie Gefr. Georg Pulheim(Köln), Schweickert(Berlin) und Feldwebel Karl Ehret(Lugwigshafen) wieder zu Meiſter⸗ ehren. Die Ehrenliſte der deutſchen Freiſtilkriegsmeiſter wird durch Ferdinand Schmitz(Köln), Heini Nettesheim (Köln) und Kurt Hornfiſcher(Nürnberg) vervollſtändigt, die ſich bereits vor acht Tagen in Köln die Titel ſicherten. Die Göppinger Flak⸗Turnhalle war auch am Haupttag der Meiſterſchaftskämpfe ausgezeichnet beſucht. Im Bantam⸗ gewicht ſiegte Pulheim in der dritten Runde über den ſtar⸗ irge) Warmenſteinoch) Meyerhöfer(O ken Mannheimer Allraum mit:0 Punkten mit den Titel praktiſch bereits ſicher. Zum der Rheinländer noch einen Blitzſieg gegen Cavalar. Europameiſter Fritz Schäfer veihte ſeinen folgen über Hering und Schuſter noch zwei einſtimmige Punktſiege über Ehrl und Fink an, womit er einwandfrei an der Spitze des 14köpfigen Feldes ſtand. Hering ſicherte ſich vor dem Stuttgarter Schenk einen zweiten Platz. Lusd⸗ wig Schweickert war im Mittelgewicht nach ſeinem Sams⸗ tagſieg über Laudien nicht mehr gefährdet. Mit zwei ein⸗ drucksvollen Fallſiegen über Bräun und Wallenmeyer, je⸗ weils ſchon in der erſten Minute, gab er am Sonntag zwei weitere Beweiſe ſeiner Klaſſe. Im Halbſchwergewicht end⸗ lich konnte Feldwebel Ehret feinen Titel gegen den Meiſter im klaſſiſchen Stil, den 19jährigen Frankfurter Leichter, durch einen hart erkämpften Punktſieg erfolgreich verteidigen. Die Ergebniſſe: 1. Pulheim⸗Köln 1 Fp.; 2. Allraum⸗ Mannheim 3 Fp.; 3. Muhlich⸗Wieſen tal 6 Fp.; 4. Cavalar⸗ Ludwigshaſen 8.; 5. Baver⸗Neuaubing 8 Fp. Welter⸗ gewicht: 1. Schäfer ⸗ Ludwigshafen 3.; 2. Hering⸗ Newuaubing 5 Fp.; 3. Schenk⸗Stuttgart 7 Fp.: 4. Bocklet Stuttgart 6 Fp.; 5. Eihrl⸗Mü nchen 6 Fp. 6 Heilig⸗Wi 1 dal 7 Fp. 7. Fink⸗Göppingen 8 pd Mittelgewicht: 1. Schweickert⸗ Berlin 1 Ip. 2. Laudien⸗2 Wilhelmsbaven 5 Fp. 3. Gocke⸗Dortmund 6 Fw.; 4. Scheid ler⸗Z zella⸗Mehlis 7 Fp.; 5. Wallenmeyer⸗Stutcgart 8 Fp.; 6. Henze Ludwigshafen Jußball Stettiner S— MTW Pommerensdorf 411. Viktoria 89 und hatte da⸗ Schluß ſchaffte den Pfälzer Er⸗ Bantamgewicht: Pommern: Berlin⸗ Brandenburg: Blauweiß Berlin— Berlin:0; Hertha⸗BSc Berlin— Lufthanſa Berlin 011; Minerva 88 Berlin— Elektra Berlin:4; Union Ober⸗ ſchöneweide— Berl iner SW 92 11; Polizei Berlin— Tennis⸗Bor. Bevlin:7: Spandauer SV— Brandenbur⸗ ger SC G 438. Schleſien: Breslau 06— SW Klettendorf 11:4; Bres⸗ lau 02— A TW Liegnitz 211. Sachſen: Tura 99 Leipzig— SC Planitz:2; Dresdner SC— Sportfreunde 01 Dresden:0; Polizei Ghemnitz Be Hartha:0; Chemnitzer BC— Guts Muts Dresden 221 Mitte: Vis 98 Halle— SW 99 Merſeburg:0: 1. SV Gera— Thüringen Weida:4; Crick. Vikt. Magdeburg Sportfreunde Halle:0; 1. SW Jena— SW 05 Deſſau 220. Weſtfalen: Arminia Marten— VB Bielefeld 111; SpVg Röhlinghauſen— Bor. Dortmund:0. Niederrhein: Weſtende Hamborn— VfB Hilden 420; Niederrhein B— Stadt Düſſeldorf(GS] 211. Mittelrhein: Sülz 07— Düren 99:0: Rhenania Wür⸗ ſelen— Vid 90 Köln:1; Alem. Aachen— VfR Köln 313. Fußball im Ausland Italien(Meiſterſchaft): Bari— Genua 93:1; Florenz gegen Fc Mailand:0; AS Rom— Juventus Turin 311; FC Turin— Lazio Rom:1; Modena— Novara:1; Am⸗ broſtawa Mailand— Venedig:1; Liguria— Neapel:07 Trieſt— AC Bologna:2. * Die Fußball meiſterſchaftskämpfe in den deutſchen Gauen und Bereichen wunden auch am letzten Januarſonntag durch ungünſtige Platzverhältniſſe ſtark beeinträchtigt. Be⸗ ſonders viel Spielausfälle gab es im Gau Süden des Rei⸗ ches. In Südweſt gab es überhaupt nur eine Be⸗ gegnung, und zwar in der Gruppe Saarpfalz, wo der Far Pirmaſens mit:7(:5) gegen die Neunkirchener Boruſſen verlor. Der Sieger hat weiterhin als ausſichts reichſter An⸗ wärter auf den Gruppenſteg zu gelten, obwohl Kaifers⸗ Igutern und Frankenthal vorerſt noch etwas günſtiger ſtehen.— In Baden konnten von acht angeſetzten Spie⸗ len nur zwei durchgeführt werden. In Nordbaden be⸗ zwang der Bfß Mannheim den Vfe Neckarau im Rück⸗ ſpiel mit:0:0) und qualifizierte ſich damit neben dem SV Waldhof für die badiſchen Endſpiele. In Mittelbaden bezwang der FC Birkenfeld den Karlsruher Phönix durch ein Elfmetertor mit:0(:00, und damit ſteht der erſte Vertreter Mittelbadens bei den Endſpielen feſt. Der VIB Mühlburg wird mit großer Wahrſcheinlichkeit der zweite ſein, und Südbaden wird neben dem VfR Achern durch den Freiburger Fe vertreten ſein, der allerdings noch einen Punkt gewinnen muß.— In Württemberg ſtanden mit Ausnahme der in der Staffel 2 führenden Stuttgarter Sportfreunde alle Spitzen mannſchaften im Kampf. VfB Stuttgart ſiegte in Feuerbach 311(:1) und im Reich 6 Fw. Halbſchwergewicht: 1. Ehre t⸗Ludwigsbafen 1 Fp.; gehören, kamen dann auch zum erwarteten Endſieg. Mit 2. Leichter⸗Frankfurt a. M. 5 Fp.: 3. Peter⸗Neuaubing Auswaßhme von Loſert hatte jeder Berliner Fechter nach 6 Fp.; 4. Schmid⸗München 6 Fp.; 5. Köſpner⸗Hampurg Schluß der Kämpfe nur je eine Niederle auf zuweiſen. 6 Ip. 6. Krauskopf⸗ Wilhelmshaven 7 Fp. Den zweiten Platz beſetzte Bayer! derſachfen und Die Ergebniſſe vom Sonntag: Saucen Die Gefechte der Vorſchlußrund Nies glace Bantamgewicht: Münlich beſiegt Bayer:1 un..; Pul⸗ hegen ee 122755 wert randenburg 5 9 8 heim beſiegt Allrau m:0 n..; Cavalar beſiegt Bayer 2 00 r :0 n..; Allraum beſiegt Mühlich nach 5 Min.; Pulheim Endrun e: Berlin⸗ Hranden burg— 5 5 07 1 beſiegt Cavalar nach 1280 Min. Weltergewicht: Hering be⸗ 9808 Sachſ Berlin⸗Brande nburg Bayern 5 0 ſtegt Bocklett:0 n..; Schäfer beſieg! Ehr:0 n..; 3 5 1—Sachſen 818(5459 75 e Fink beſiegt Schuſter 21 n..: Schenk beſiegt Heilie 320 ſtand 8. 3 burg 3 Mannſchafts⸗Siege; 2. Bayern 2 M n..; Bocklett beſiegt Weber:0 n P. Pech beſiegt Dave a wies 3. Niederſachf 1 Mannſch.⸗ Schuſter:0 n..; Schäſer beſiegt Fint.0 n..; Ehrl be. Sieg; 4. Sachſen 0 Mannſch. Siege. ſiegt Schenk:0 n..; Bocklett beſiegt Heil 370 n..; Hering beſiegt Schenk n. 11 Minuten. kittelgewicht: Neuſel knapper Punktſieger Wallenmeyer beſiegt Klein:0 n..; Scheoler beſiegt Henze :0 n. 5 Sichweickert e 45 S 0 Berufsboxen in Berlin 5 beſſge Zreitſameter:0 n. Hocke eſiegt Schadler P; Schweickert beſiegt Wallenmeyer nach 1 Min. Laudien Der Berliner Sportpalaſt hatte mit den erſten Berufs- beſtegt Gocke:0 n. P. Halbſchwergewicht: Ehret beſiegt borkämpfen, die die Reichshauptſtadt im neuen Jahr zu Peter n. 12 Min.; Leichter beſiegt Köſter:0 n..; Schmid ſehen bekam, einen ſchönen Publikumserfolg. In beſte beſiegt Krauskopf nach 10 Min.; Leichter beſiegt Peter:0 Stimmung kamen die Beſucher vor allem im Haupekampf, 8 Schmid n. 4 Ehret beſiegt Schmid n.:50 Minuten; Peter beſiegt 150 Minuten; Ehret beſiegt Leichter:0 n. P. Brandenburgs Fechter ſiegten dem Schwergewichtstrefſen zwiſchen dem Deutſchen Meiſter Walter Neuſel und Paul Wallner, der über die lange Strecke von 15 Runden ging. In einem ſchönen, ab⸗ wechſlungs reichen Gefecht blieb der Meiſter knapper Punkt⸗ ſieger. Aber Wallner zeigte großes Kämpferherz, griff Die Kriegs meiſterſchaten im n wurden 8 ſeinen Gegner von der erſten Runde ohne Zaudern an und S bgeſchloſſen. Di Ent 8 fe in der ö eee b 5 5 4 5 a ²HüVUUUUUVUUVUUVUVUVTTTTCTCTC(0TTTTTTTTTTTN 3 hielt jeden Schlagwechſel mit. Neuſel befand ſich zwar nicht Polis eiſporthalle Karlſtraße waren gut beſucht, ſo daß für in Hochf 1 le aber 5 ſchnell 55 n das Kriegswinterhilſswerk, in deſſen Zeichen der Nachmit⸗ ochform, ſammelte aber durch ſchnelleres und genaueres tag ſtand, ein ſchöner Betrag geſammelt werden konnte. Schlagen einen immer größer werdenden P zunktvorſprung Die von ½ Gruppenführer Heydrich angeführte Mannſchaft den Wallner auch durch eine große Energieleiſtung in den mit den Oberſturmftührern Körner, Liebicher und Heinte, beiden letzten Runden nicht ausgleichen konnte. So war Oberſcharfübrer Loſert und Scharführer Fraß v. Friedens⸗ der knappe Punktſieg des Meiſters, der übrigens Wallners feld, die ſümtlich der ½ Sportgemeinſchaft Berlin an⸗ gefährliche Rechte geſchickt vermied, durchaus verdient Ein ſehr ſchönes techniſches Gefecht lieferten ſich Italiens Doppelmeiſter Mario Caſadei und Erwin Bruch. Der Berliner war nach ſeiner Niederlage durch Eder gar nicht Er ging beherzt den Italiener an und ſo daß Caſadei wur wiederzuerkennen. hielt in allen acht Runden tapfer mit, der Stuttgarter Sc bezwang Zuffenhaufen:1(:). Die knapper Punktſieger wurde.— In der zweiten deutſch⸗ beiden Sieger führen weiterhin gemeinſam mit 11:1 P. italieniſchen Begegnung traf im Federgewicht Ernſt Wei g die Staffel 1 an. In der zweiten Staffel ſind Cannſtatt(Wien) mit Giovanni Maſella zuſammen. Weiß, von und die Kickers den Sportfreunden etwas nähergerückt. ſeiner beſten Form noch weit entfernt, kam zu einem knap⸗ Die Kickers ſchlugen Böckingen mit:0(:), wobei ſich pen Punktſieg.— Finleitend hatte Hans Heuſer erkennen die Mitwirkung von Conen wieder ſehr günſtig im Kickers⸗ ſturm auswirkte. Cannſtatt ſiegte gegen Sindelfingen in einem torreichen Treffen mit:4(:).— In Bayern unterlag der VfR 3 dem gut aufgelegten 1. FC Nürnberg mit:7(:), und damit rückte der Klub an die zweite Stelle vor. Noch führt der BC Augsburg mit 18:6 Punkten vor Nürnberg(15:5) und Schweinfurt 05(13:). Fürth und Regensburg trennten ſich:1. Die übrigen Spiele fielen aus. Am Mittelrhein wurden in der Gruppe 1 die reſtlichen müſſen, daß die Schlagkraft allein nicht ausreicht, um zu Stary beſſer beherrſchte. Der Prager war in allen ſechs Runden der Beſſere und wurde verdienter Punktſieger. Hoher Sieg der Südweſtborer Gut beſuchter Kampftag in Trier Die Boxſtaffel des Poſts Trier ſtand im Kampf gegen 5 5 f 8 85 a 1 die Sic wpeſt⸗Boxauswahl vor einer ſchweren ſportlichen Spie der Vor vund d der Vf. K.. 5 5 4 1— 8 8 Spiele der Vorrunde erledigt. Der Bſe ee Koln ging über. Aufgabe. Mit 19:3 Pamkten ſiegten die Gäſte, in deren reichend in Würſelen mit:2(:1) ein, während ſich in Köln Sülz 07 und Düren 99 torlos trennten. Bei Düren war der Mümchener Nationalſpieler Streitle als Mittel⸗ läufer der überragende Mann. Kölner VfR und Alemannia Aachen trennten ſich in Aachen:3, nachdem die Aachener lange:1 gefüchrt hatten. Miilhe im führt mit 10:2 Punkten Reihen der frühere Deutſche Meiſter furt beſonders angenehm über raſchte. Schöneberger lieferte mit Weiß⸗Trier den beſten Kampf, den der Frankfurter nach Punkten gewann. Die Ergebniſſe: vor Düren und Sülz mit je:5 Punkten. In Gruppe 2 ffliegengewicht: Bamberger(Sap) Punktſieger über Zet hat der SS Troisdorf mit 1020 Punkten die Spitze vor(Trier). Bantamgewicht Ranpſiloer(Fim Funkt⸗ Tura Bonn(:).— Am Niederrhein und in Weſtfalen ſieger über Kuhl(Trier). Federgewicht: Staſch(S) Punke waren die e wegen des Düſſeldorſer ſieger über Thomas(Trier) Leichtgewicht: Schöneberger Reichsbundpokalſpiels nicht beſchäftigt. Zu erwähnen iſt(S) Punktſieger über Weiß(Trier). Weltergewicht: Decker (S] Punktſieger über Match(Trier). Weltergewicht: Zert⸗ ler noch ein Treffen zwiſchen Niederrhein B und einer Düſſel⸗ 4 e 1 0(S) ko.⸗Sieger 2. Runde über Grewer(Trier). Halb⸗ dorfer Stadtelf, das vor dem Re ichsshur nidwolal kampf ſtati⸗ fand und von der Niederrheinelf:1(:0) gewonnen wurde. ſchwerge wicht: Häußer(Trier) ko.⸗Sieger 2. Runde über Im Gau Mitte hat der 1. S Jena nach ſeinem 210⸗Sieg Meter(). Schwergewicht: Louven(S)— Warner(Trier) über den Meiſter Deſſau 05 eine klare Führung erreicht, unentſchieden. denn gleichzeitig zog der 1. SV. Gera mit:4 gegen Thürin⸗ gen Weida den Kürzeren. Jena hat 15:1 Punkte, Gero und* Heft 6 der„MT g⸗Motortechniſche Zeitſchrift“, die ab Weida verzeichnen je 10:4 und Deſſau hält bei 715.— In 1. Januar 1940 Verbandsorgan der Fachgruppe Verbren⸗ Sachſen kamen die Tabellenführer der beiden Staffeln. Sc Planitz und Dresdner SC, zu neuen Erſolgen und in Berlin⸗Mark Brandenburg blieben die beiden Spitzen⸗ reiter auch unbeſiegt. Elektra ſchlug Minerva:3 und Union nungsmotoren der Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau genvor⸗ den iſt, bringt als Leitartikel eine Arbeit von Wilhelm Schröder„Photothermiſche Unterſuchung an Dieſelmaſthi⸗ nenflammen“. J. Meyer und H. Neubert von der Deutſchen Oberſchönewe ide und BSW 92 trennten ſich 11.— In Verſuchsanſtalt für Luftfahrt e. V. berichten über Heſſen, Nordmark, Niederſachſen, Oſtpreußen und Oſtmark„Schwingungsunterſuchungen an⸗ 6 enſchaufeln“ und wurde nicht geſpielt. Dr.⸗Ing. Berthold Frank über„Gabelwinkel won V. und 5 N an WsMotpten“.e Dann folgt eine Arbeit von Dr.-Ing. Alfres Am den Jußball-Reichsbundpokal Büchi über„Die eurſcheidenden Merkmale der Büchi⸗Ab⸗ 5 Turbinenaufladung von Verbrennungs motoren“ ntereſſant wie immer ind die„MTzg⸗Kurzberrchte“ und bei der„M7⸗Rundſchau“ iſt beſonders beachtenswert daß ſie auch jetzt noch neben den Referaten über das deutſche Fachſchrüfttum und das der neutralen Staaten Auszüge aus engliſchen Zeitſchriften wie„Oil Engine“ uſw. bringt EIN VOIK HILFT SicH SELBST Oſtmark und Niederrhein ſiegreich In den beiden rückſtändigen Zwiſchenrundenſpielen um den Fußball⸗Reichsbundpokal gab es die erwarteten Siege der gaſtgebenden Mannſchaften. Im Düſſeldorſer Rhein⸗ ſtadion ſiegte Niederrhein vor 20000 Beſuchern mit:2 über Weſtfalen, nachdem die Gäſte bei der Pauſe:0 geführt hat⸗ ten und in Wien kam Oſtmark vor 10 000 Zuſchauern zu einem hohen:1(:1) Sieg über den Pokalverteibiger Schleſien. Oſtmark und Niederrhein beſtreiten nun zu⸗ ſammen mit Bayern und Sachſen die Vorſchlußrunde. Sonderwerbung 0 Is 2 Fabruar 1942 2 Ruf: Hauptladen 40189 Werk 41427 Färberei Loden: Bismarckplatz 15/17: C 1. 7: 81.7 NH 4 27: Mittelstraße 21; Moeetfeldstr. 45 Kramer 88 Mannheim g 0 F 7 5 5 8. enn 00 Liden: Max- Joseph · Str. I: SeckenheimerStr. 34 hem. reinigen. Neckatau: Friedrichstr. 16 8. Zahlr. Annshmest. N 85 bugeln Bliro⸗ Cornelia Uehlein Rudoli Müller Der Herr über Leben und Tod hat heute vormittag unsere gute Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante trau Rosalia Behlein nach kurzer Krankheit in die Ewigkeit abgerufen Mannheim(Pllägersgrundstraße 23), den 27. Jan 1940 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen; Wilhelm Muller und Frau Elisa geb. Uehlein Schreibliſche helleiche ge⸗ 90. 2 neue 5420 Roßghaar- matratzen beigt mit Rolladen reisw. zu verk. Ich Haumannalo äheres olſterei Vertaufshäuſer Ortwein, H 4, 6. I 1. Nr.—8 Kompl. Einbett⸗ Jernruf 278 806 zimmer, tür. Spiegelſchr., hell Eiche, bt. Schlarafftamatr., Federbett, 1 klein. 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