1 Erſcheinungsweiſe: Wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 M. 8 850 sſtellen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 M. einſchl. Poſt⸗ g. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Trägerlohn, in uns. G beſ.⸗Gebühr Hierzu 3 Schwetzinger Str. 44, Mannheimer Neues Tageblatt 15 Anzelgenprelſe; 2 mm breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Text zeile 66 Pfa. Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundprei 2 gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkur keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſti zeſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichte She wreß 0 pla, en Ai 9. 26. Februar 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Kontvo: Karlsruhe Nummer 175 90 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim . 151. Jahrgang Nummer 37 E du lerbrot und Peitſche. Ein engliſcher Plan für eine neulrale Front Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Amſterdam, 26. Februar. Die engliſche Begleitmuſik zur Lage in Europa iſt eine neue Welle hemmungsloſer Pro⸗ paganda, um die Neutralen aufzuhetzen. Im „Obſerver“ ſchreibt in bekannter Verlogenheit Gar⸗ vin, daß England frei ſei, Gegenmaßnahmen zu er⸗ greiſen gegen die„Abwandlung der Neutralitäts⸗ politik“ einiger Staaten zu Deutſchlands Vorteil und Englands Nachteil. England kämpfe, ſo er⸗ dreiſtet ſich Garvin erneut zu behaupten, für die Freiheit Skandinaviens ebenſo wie für ſeine eigene. In typiſcher Anbiederung heißt es in der„Sunday Times“, England könne den Neutralen nicht diktie⸗ ren, aber es könne ihnen unmißverſtändlich klar machen, daß es bereit ſei, ſelbſt alle Konſequenzen auf ſich zu nehmen, die die Neutralen für ihre eigene Verteidigung für richtig hielten. England werde ſein Aeußerſtes tun, die Neutralen zu unter⸗ ſtützen. Das Blatt ſtellt einen Plan für die Neutralen auf, der eine Einſchränkung des neutralen Han⸗ dels mit Deutſchland im Verhältnis zu den Schiffsverluſten, neutrale Geleitzüge oder Be⸗ teiligung an engliſchen Geleitzügen vorſieht. Außerdem verſpricht das Blatt den Neutralen, daß England ſie entſchädigen würde, wenn ſie den Handelsverkehr mit Deutſchland einſtellen würden. Was die Neutralen in Südoſteu ropa anlangt, ſo gibt das Blatt als Englands Ziel die Bildung eines Balkanblocks zu, ſo wie ihn Venizelos im Jahre 1912 zuſtande brachte. Rumänien und die Türkei betrachtet die„Sunday Times“ als Englands be⸗ ſondere Intereſſenſphäre und macht in drohender Abſicht darauf aufmerkſam, daß die Weſtmächte nach den jüngſten Abmachungen mit der Türkei das Durchfahrtsrecht durch die Dardanel⸗ len beſäßen. In der„Sunday Chronicle“ appelliert Feldmar⸗ ſchall Lord Milne erneut an Norwegen und Schwe⸗ den, in den Krieg einzutreten. Lord Milne entlarvt die engliſche Politik der Zwangsjacke unfreiwillig mit dem einen Satz: „Wenn dieſe Neutralen ſich einbilden, ihre Neu⸗ tralität bewahren zu können, bis die Großmächte den Krieg zu Ende gekämpft haben, daun leben ſte in einem Narrenparadies.“ Bezeichnend iſt auch der Blickpunkt, aus dem er den Kampf in Finnland anſieht. Er ſpricht nicht von der Freiheit Finnlands oder davon, daß England für Finnland eintreten würde ſondern davon, daß die Finnen für England kämpften. Rom und die Kriegsausweitungspo litik Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 26. Februar. Die Demokratien haben allzu ſehr auf den Erfolg ihrer Blockade vertraut. Jetzt, da ſich zeige, wie ſie ſich verrechnet haben, ſtrebten ſie durch eine Ausdeh⸗ nung des gegenwärtigen Konflikts auf andere Kriegsſchauplätze ihre ſtark geſunkenen Chancen zu beſſern. Auf dieſe Formel bringen„Popolo'Italia“ und Virginio Anſaldo im„Telegrafo“ die offenſicht⸗ liche Richtungsänderung der engliſch⸗franzöſiſchen Politik, die ſich in brutaler Neutralitäts verletzung Englands in Skandinavien und in den franzöſiſchen Alarmmeldungen über Angriffsvorbereitungen der Weygand⸗Armee im nahen Oſten andeutet. Anſaldo verweiſt auf die grundlegende Bedeutung der deutſch⸗ruſſiſchen Zuſammenarbeit für die Kriegs⸗ führung der Weſtmächte. An dieſer Zuſammenarbeit liege es, daß die Demokratien einzuſehen begännen, daß der Faktor Zeit keineswegs für ſie arbeite. Deutſchland wiſſe wohl, daß es durch ſeinen Weſtwall militäriſch unangreifbar ſei und daß es infolge der wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit mit Rußland und der guten Beziehungen zu Italien und dem Süsd⸗ oſten durchhalten werde. Auch die letzte Rede Chamberlains, die den Abſchluß der Propagandakampagne der engliſchen Regierung bildete, iſt in Rom weitgehend als ein Eingeſtändnis Englands gewürdigt worden, daß mit der Blockade der Krieg nicht zu gewinnen iſt. Die Blätter ſtellen den Zwiſchenrufen, die Chamberlains letzte Rede begleiteten, die Geſchloſſenheit des deut⸗ ſchen Volkes gegenüber, das am 20. Jahrestag der Gründung der Partei dem Führer bei ſeiner großen Rede in München aufs neue ein unbedingtes Treue⸗ bekenntnis dargebracht hat. Der Führer hat, wie in Italien unterſtrichen wird, ſeine und des deutſchen Volkes unbedingte Entſchloſſenheit zum Ausdruck ge⸗ bracht, der engliſchen Gouvernantenſtellung in der der Welt im Intereſſe der armen Völker, die auch ihre Lebensintereſſen beſäßen, ein Ende zu machen. Man läßt in römiſchen politiſchen Kreiſen keinen Zweifel darüber, daß, was auch immer hinter den Alarmnachrichten der demokratiſchen Preſſe ſtecken möge, jede Einbeziehung des nahen Oſtens und des Balkans in kriegeriſche Ereigniſſe lebenswichtige italieniſche Jutereſſen berühren würde, die der Faſchismus zu ſichern und zu ver⸗ teidigen entſchloſſen ſei. Neuer Vlokadedruck auf die Neutralen? Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Amſterdam. 26. Februar. Im engliſchen Unterhaus ſoll in dieſer Woche die engliſche Blokadepolitik zur Sprache kommen. Ver⸗ ſchiedene Abgeordnete haben Anfragen an den Blokademiniſter vorbereitet, die am Dienstag be⸗ antwortet werden ſollen. England ſoll. ſo wird ver⸗ langt, ſeine Handelsverträge mit den neutralen Län⸗ dern Europas überprüfen. Man denkt in London an einen neuen Wirtſchaftsdruck auf die Neutralen. „Das Verdun des Krieges liegt in Finnland Offenherzigkeiten der Pariſer Preſſe—„Die totale Neutralität iſt tot“ Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Bern, 26. Februar. Die Fäden der Beſtrebungen zur Ausweitung des Kriegsſchauplatzes werden in Fraukreich eifrig weitergeſponnen. Man will allenthalben, entweder im nahen Oſten oder im hohen Norden Möglichtei⸗ ten in der gekennzeichneten Richtung entdecken.„Die Aktivität der engliſchen Flotte“ in den ſkandinavi⸗ ſchen Gewäſſern wird aufmerkſam verfolgt und man tut ſo, als wolle man in wenigen Stunden Finn⸗ land aktiv zur Seite ſpringen. Der„Intranſigeant“ meint, es wäre Sache der Kopenhagener Konferenz geweſen, daß die nordiſchen Staaten klar ſagen würden, wo ihre eigenen Intereſſen lägen. Die totale Neutralität ſei tot. Die Preisgabe dieſer Neutralität bedeute, ſo will das Blatt den ſkandinaviſchen Regierungen einflüſtern,„noch u die unbedingte Auslieferung an die Weſtmächte“. Die Wochenſchrift„Je Suis partout“ bringt das in ſchamloſer Offenheit zum Ausdruck: „Finnland helfen, heißt Frankreich helfen. Das Verdun des Krieges von 1939 liegt in Finn⸗ land.“ An dieſem Beiſpiel zeigt ſich, wie auch Frankreich i und die nordiſchen Staaten mißbrauchen will. Moskau warnt Skandinavien Deulliche Bloßstellung der kriegstreiberiſchen Abſichten der Weſlmächte udnb. Moskau, 26. Februar. Die Intrigen des engliſch⸗franzöſiſchen Kriegs⸗ blocks in Skandinavien geben der„Prawda“ heute erneut Veranlaſſung zu einer polemiſchen Betrach⸗ tung. Die Weſtmächte wollen, ſo ſchreibt das Blatt, mit allen Mitteln den Kriegsbrand auf Skandinavien ausdehnen. Dabei wendeten die Kriegsbrandſtifter alle möglichen Druckmittel an. ſo insbeſondere die ſtändigen Drohungen ihrer Preſſe gegen die neutralen Staaten. So habe z. B.„Daily Mail“ anläßlich der Er⸗ klärung des ſchwediſchen Miniſterpräſidenten Hans⸗ ſon, daß Schweden Finnland nicht militäriſch unter⸗ ſtützen könne, geſchrieben, Schweden werde dieſe Ent⸗ ſcheidung noch bitter bereuen. Die Pariſer„Epoque“ habe erklärt, den ſkandinaviſchen Ländern ſtünden traurige Tage bevor. Skandinavien ſei zu der haupt⸗ Das deutſch⸗italteniſche Abkommen „Neue und unzweiseuti e Vefeſtigung des kamerasſchaftlichen Geiſles“ (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Rom, 26. Februar. Die am Samstag abgeſchloſſenen alljährlichen Zeutſch⸗italieniſchen Wirtſchaftsperhandlungen wer⸗ den von der geſamten italieniſchen Preſſe ihrer gro⸗ zen Bedeutung entſprechend gewürdigt. Die Blät⸗ ter heben übereinſtimmend die Tatſache hervor, daß der Duce perſönlich Anteil an dem Gana der Ver⸗ A. Voot verſenkte 16 Schiffe! (Funkmeldung der N M3.) + Berlin, 26. Februar. 5 Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ unt: Im Weſten geringes örtliches Artillerie⸗ feuer, ſowie beiderſeitige Aufklärungstätigkeit in der Luft.. Eigene Jagdüberwachung an der Weſtfront und über der Deutſchen Bucht blieb ohne Feind⸗ berührung. Ein franzöſiſches Flugzeug vom Muſter Potez 63 wurde in der Eifel durch Flak⸗ artillerie abgeſchoſſen.. Ein U⸗Boot unter Führung des Kapitän⸗ leutnants Herbert Schultze hat, von Ferufahrt zurückgekehrt, die Verſenkung von 34130 BR gemeldet. Damit hat dieſes U⸗Bopt insgeſamt 16 Schiffe mit 114510 BRT. verſeukt. handlungen genommen hat— und daß die Verhand⸗ lungen im Geiſt herzlicher Kameradſchaft abgewickelt wurden, wie er ſich aus den allgemeinen politiſchen Beziehungen der beiden Länder ergibt. Auch die durch den Krieg neu auftauchenden Pro⸗ bleme haben den Gang der Beſprechungen nicht be⸗ einträchtigt.„Corriere della Sera“ weiſt darauf hin, daß Deutſchland heute in der Bilanz der italieniſchen Aus⸗ und Einfuhr an erſter Stelle ſteht.„Voce 'Italia“ hebt die große Tragweite der deutſch⸗ita⸗ lieniſchen Wirtſchaftsbeziehungen hervor, die trotz der außergewöhnlichen Ereigniſſe nicht nur gehalten, ſondern auch weiter ausgebaut worden ſind.„Popolo 'Italia“ ſpricht pon einer neuen klaren und un⸗ zweideutigen Befeſtigung des kameradſchaftlichen Geiſtes der Zuſammenarbeit, der auch auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet die beiden großen Nationen mitein⸗ ander verbinde.„Reſto del Carlino“ unterſtreicht den Geiſt des Vertrauens und der Herzlichkeit der Ideen und Gefühle, der für die Beziehungen beider Länder kennzeichnend ſei und der es ermöglicht habe, alle Ziele, die man ſich geſteckt habe, in planmäßiger Zuſammenarbeit zu erreichen. 5 Angeſichts der Tatſache, daß auch die Wirtſchafts⸗ beziehungen zum Protektoratsgebiet Böhmen und Mähren, ſowie umgekehrt die Handels verbindungen zwiſchen Großdeutſchland und dem mit Italien durch eine Zollunion wirtſchaftlich zuſammengeſchloſſenen Albanien bei den Verhandlungen berückſichtigt wer⸗ den mußten, verdient der prompte Abſchluß der Be⸗ jprechungen beſondere Hervorhebung. Benzinkarten in Jugoflawien. Am Donnesstag wurden durch eine Regierungsverordnung in Jugo⸗ flawien Benzinkarten eingeführt. ſächlichen Arena der europäiſchen Spannungen ge⸗ worden und Norwegen werde früher oder ſpäter gezwungen ſein, in den Krieg einzutreten. Der berüchtigte Pertinax habe ſogar den neuen Be⸗ griff der„dynamiſchen Neutralität“ geprägt worun⸗ ter nichs anderes zu verſtehen ſei. als die Unter⸗ jochung der neutralen Staaten im Sinne der Lon⸗ doner Kriegspolitik. Jedoch, ſo ſchließt die„Prawda“ in den Ländern Nordeuropas verfolge man mit großer Aufmerk⸗ ſamkeit die Machenſchaften der Kriegsbrandſtifter. Nach den feſten Erklärungen der ſchwediſchen Re⸗ gierung habe man allen Grund anzunehmen, daß die ſkandinaviſchen Länder auch in Zukunft ſich nicht hereinlegen laſſen, den Drohungen von London und Paris ſtandhalten und ſich auf keine Herausfor⸗ derung und Neutralitätsverletzung einlaſſen werden. Riskiert man es in Paris? (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 26. Februar. Geſtern hat der franzöſiſche Miniſterpräſident un⸗ ter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik im Elyſee getagt, um die militäriſche und diplomatiſche Lage zu beſprechen. Im Mittelpunkt der Beratungen ſoll die Hilfe der Weſtmächte für Finnland, alſo die Ausweitung des europäiſchen Kriegsſchauplatzes, ge⸗ ſtanden haben. ß Die franzöſiſchen Blätter weiſen in dieſem Zu⸗ ſammenhang darauf hin, daß damit die Frage des franzöſiſchen Verhältniſſes zur Sowjetunion in ein akutes Stadium trete. Beſonders Blätter der Groß⸗ induſtrie wie der„Temps“ und„Journal des Dé⸗ bats“ fordern mit beachtlichem Stimmenaufwand den endgültigen Abbruch der diplomati⸗ ſchen Beziehungen Frankreichs zu Moskau.„Die Fiktion der ruſſiſchen Neutralität kann nicht mehr länger aufrecht erhalten werden.“ Aber auch das Verhältnis Frankreichs zu den neutralen Staaten wird damit erneut zum Gegen⸗ ſtand ernſthafter Auseinanderſetzungen. Inſofern iſt es bezeichnend, daß die Pariſer Blätter den Standpunkt Chamberlains zu der Neutralitätsver⸗ letzung gegenüber Norwegen bedenkenlos weiterhin billigen. Der„Matin“ ruft Zeradezu:„Neutrale, helft euch untereinander und helft auch denen, die euch retten.“ Die Retter der Neutralen ſollen ſelbſt⸗ verſtändlich die Weſtmächte ſein. Schreibt doch der „Populaire“, daß nicht die Weſtmächte ihre Macht mißbrauchten, ſondern Deutſchland, das alle kleinen Neutralen unter Druck halte. Die Weſtmächte ſeien in den Krieg getreten,„um Hitler daran zu verhin⸗ dern, den Lebensraum des Dritten Reiches auf Koſten der ſchwächeren Mächte zu erweitern.“ Eſtland nimmt an der Weltausſtellung in Nom 1942 11 35 f e. hat e gu nds an der Weltausſtellung von e im Jahre 1942 ſtattfkudet, beſchloſſen. Köder Das hat gefehlt! * Maunheim, 26. Februar. Engländer und Franzoſen unterſuchen die Mög⸗ lichkeit einer Kriegsausweitung. Ichnen ge⸗ nügt es noch nicht, daß die zwei größten Imperien der Welt und die mächtigſte Nation Europas in die⸗ ſen Krieg verwickelt ſind. Sie möchten noch ein paar Nationen darin verwickelt ſehen— natürlich nur als Bundesgenoſſen auf ihrer Seite! Amerika 3.., das wäre gerade das Rechte! Aber wenr das nicht geht, weil erſtens das amerikaniſche Volk vom europäiſchen Krieg nichts wiſſen will und zweitens ber amerikaniſche Präſident augenblicklich mehr innenpolitiſche Wahl⸗ als außenpolitiſche Inter⸗ ventionsſorgen hat, dann gäbe man ſich auch mit kleineren Partnern zufrieden: mit Holland und Bel⸗ gien etwa oder Schweden und Norwegen. Das Schönſte aber wäre, wenn man den Krieg auch geo graphiſch ausweiten, lies: von den englischen und franzöſiſchen Grenzen wegſchieben könnte. Möglichſt weit weg ſogar, vielleicht bis an den Kaukaſus, wo ſich dann die Kolonialtruppen Weygands, die wackere Armee der von ihren Führern ſo ſchmählich in die Irre geführten Türkei und vielleicht die zuſammen⸗ gewürfelten Heerſcharen noch einiger vorderaſiati⸗ ſcher Staaten um die Ehre ſtreiten dürften, Englands Kriege mit ihrem Blute zu bezahlen. Wenn aber das nicht geht, ſo wäre auch Finnland nicht ſchlecht: es hat ſich nun einmal ſchon mit den Ruſſen ein⸗ gelaſſen; man bräuchte das Feuer, das dort ent⸗ brannt iſt, nur zu ſchüren, vielleicht käme doch ein Brand zuſtande, der die Kräfte des Krieges ſoweit verzehrte, daß man im eigenen Land ziemlich un⸗ geſchoren blieb. Denn das iſt der weſentlichſte Gedankengang, der dieſer Kriegsausweitungspolitik der Weſtmächte zu⸗ grundeliegt: man möchte von dem Krieg, den man nun einmal entfeſſelt hat, in den eigenen vier Wän⸗ den nach Möglichkeit unbehelligt bleiben! Man möchte gerne mit einem halben Bekenntnis ſich durch die Situation hindurchſchmuggeln. Den Krieg, ja natürlich, den will man gern—„bis zum Endſieg“ ſebbſtverſtändlich, aber die Opfer des Krieges— ach Gott! Muß das wirklich ſein? Könnten ſie nicht andere übernehmen?? Wir Deutſche werden dafür ſorgen, daß unſeren Feinden dieſe Illuſion vergeht. Wir haben uns an England feſt⸗ gebiſſen und das wird nicht mehr losgelaſſen, ſoviel Hunde man zu unſerer Ablenkung auch auf uns hetzen will; England hat dieſen Krieg über uns und die ganze europäiſche Welt heraufbeſchworen, Eng⸗ land und England allein ſoll auch die Folgen ſeines Entſchluſſes tragen. Und Frankreich mit, das ſich trotz beſſeren Wiſſens, trotz der Warnungen des eige⸗ nen Gewiſſens, trotz der vielen goldenen Brücken, die ihm auch nach dem 3. September noch gebaut worden ſind, mit fliegenden Fahnen ins engliſche Lager begeben hat. Wenn dieſes Lager brennt, ſollen auch ſeine Feldzeichen mitverbrennen! England mag alſo neue Kriegsſchauplätze ſuchen und vielleicht auch entdecken, ſoviel es will, das alles wird es nicht vor der endlich einmal nicht nur not⸗ wendig, ſondern auch möglich gewordenen kriegeri⸗ ſchen Züchtigung am eigenen Leibe bewahren. Bis⸗ her konnte es ſich dieſer Züchtigung immer entziehen dank der Gunſt ſeiner geographiſchen Lage und der Beſchränktheit der militäriſchen Mittel ſeiner Geg⸗ ner. Nordſee und Kanal waren der unüberwind⸗ liche Graben, der die Feſtung England vor jedem Zugriff ihrer Feinde ſchützte. Der Weltkrieg hat Eng⸗ land eine erſte Ahnung von der beginnenden Wand⸗ lung der Dinge gebracht, der jetzige Krieg wird ihm den Vollzug dieſer Wandlung beſtätigen. Dieſe Wandlung England zum Bewußtſein zu bringen, iſt für uns auch eine der hiſtoriſchen Auf⸗ gaben, die dieſer Krieg für uns geſtellt hat, und nicht die geringſte. Denn nur wenn eine Nation wirklich ſpürt, daß der Krieg ein Opfer iſt, wird ſie ſich hüten, leichtſinnig mit dem Gedanken des Krieges zu ſpielen. Es iſt aber eine hiſtoriſch erweisbare Tatſache, daß England mehr Kriege in ſeiner Ge⸗ ſchichte geführt hat als irgendein anderes Land. Es hat ſich dieſen mörderiſchen Luxus nur geleiſtet, weil es den Krieg ſelbſt nie im gleichen Maße wie andere Völker zu fühlen bekam. Zwar haben im Wellkkriege auch eine Million Engländer ihr Leben für die ſchlechte Sache ihrer Regierung hingegeben, und die Tränen, die engliſche Mütter darüber weinten, waren ſicherlich nicht weniger ſchmerzlich als die Tränen der deutſchen Mütter, die um ihre Söhne trauerten. Zwar haben auch te Londoner den Flam⸗ menſchein explodierender Bomben geſehen, das Krachen zuſammenſtürzender Häuſer gehört und das Grauen geſpürt, das aus dem Schreien und Wim⸗ mern zerfetzter Menſchen über ihre Herzen kroch. Aber ſo haben ſie den Krieg nicht geſpürt, wie ihn Frankreich ſpürte und wie ihn Deutſchland hunderte Male in ſeiner Geſchichte geſpürt hatte: daß ganze Städte nichts waren als ein einziger Trümmer⸗ haufen, daß ganze Landſtriche nichts waren als ein einziger Friedhof, auf dem nicht einmal ein Baum mehr gedieh und über dem in ſchweren Schwaden die Dünſte der Verweſung hingen, daß nicht Hun⸗ derte, ſondern Millionen unſchuldiger Frauen, Kin⸗ der und Greiſe, die keine Waßfe zum Kämpfen, die kur wehr Trimen zum Weinen hatten, ins Nichts und über das Nichts hinaus in den Tod getrieben wurden, daß vier Jahre lang jede Minute der Tage und der Nächte erfüllt war vom Dröhnen des Todes, der an jede Türe klopfte und nicht fragte, ob dahinter ein Kämpfer oder eine weinende Mutter ſaß! So hat England den Krieg nicht zu ſpüren bekommen! Und das hat ihm gefehlt. Denn mit dieſer Erziehung wäre wohl im letzten Jahre manches anders verlaufen, hätte ſich wohl mit Polen ein friedliches Arrangement finden laſſen und hätte wohl am 3. September ein engliſcher Botſchafter in Berlin nicht eine kaltſchnäuzige Kriegserklärung überreicht. Dieſe Erziehung muß nun wohl nachgeholt wer⸗ den. Um Europas und um ſeiner zukünftigen Ge⸗ ſchlechter willen. Den Engländern, die bisher nur Sinn für Geſchäft hatten, muß nun der Sinn für Opfer beigebracht werden; muß beigebracht werden, daß der Krieg der große Schmelztiegel der Menſch⸗ heit iſt, in den man nicht bloß Geld und Gold zu werfen braucht, ſondern in dem der ganze Menſch mit der ganzen Opferkraft ſeines Willens und mit der ganzen Leidensſähigkeit ſeiner Seele ein⸗ geſchmolzen werden muß. Der Krieg iſt ein furchtbar Ding. Wir Deutſche wußten das. Wir haben ihn daher auch nicht ge⸗ wollt. Die anderen ahnten das und ſie haben daher gezögert, ihn ſo zu führen, wie ſie ihn vorher ſich in ihrer Phantaſie vorgeſtellt und in ihrer Groß⸗ ſprecherei angekündigt hatten. Aber gerade weil wir Deutſche es wiſſen und weil wir deswegen den harten Begriff des Krieges vermählt haben mit dem Begriff des wirklichen, unabdingbaren und höchſten Opfers, deshalb laſſen wir es auch nicht zu, daß die anderen den Krieg auf ihre Art führen und entſcheiden: in⸗ dem ſie andere in das Feuer ſtoßen und ſie ſelbſt öraußen bleiben. Wenn ſchon Europa brennt, dann ſollen die, die das Feuer an⸗ geſteckt haben, nicht an ihm ſich bloß die Hände wärmen dürfen. Dann ſollen ſie mitbrennen: mitten in der Glut, in der äußerſten Glut des Brandes. Das iſt unſer Wille, und das iſt unſere Warnung, die wir in letzter Stunde— vielleicht gibt es wirk⸗ lich noch ſo etwas wie eine letzte Stunde— an Eng⸗ land und an ſeinen Verbündeten hinübergeben! Dr. A. W. Vomben gegen engliſche Jilme + Amſterdam, 25. Februar. United Preß berichtet aus Dublin, daß kurz nach Mitternacht in zwei Lichtſpielhäuſern der nord⸗ triſchen Stadt Londonderry Bomben explodierten. Es wird in dieſem Zuſammenhang daran erinnert, daß Mitglieder der IRA bereits vor einiger Zeit Anſchläge an den Lichtſpielhäuſetn dieſer Stadt an⸗ . hatten, in denen die Eigentümer dieſer ichtſpielhäuſer ermahnt worden waren, keine engliſche Propagandafilme oder briti⸗ ſche Wochenſchauen mehr vorführen zu laſ⸗ ſen. Die beiden Lichtſpielhäuſer der nordiriſchen Stadt, in denen ſich jetzt die Exploſionen ereigneten, hatten trotz Warnung der IRA engliſche Filme gezeigt. 1364000 Reichsmark Geldſtraſe. Eine Leder⸗ fabrik in Neumünſter und Elmshorn iſt auf Veran⸗ laſſung des Reichskommiſſars für die Preisbildung wegen Verſtoßes gegen die Preis vor⸗ ſchriften in den Jahren 1937 bis 1939 mit einer Geldſtrafe von 1364000 Reichsmark beſtraſt worden. Neue Lligen um die — 47 Dieſes Mißverhälln Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 286. Der Direktor des ha ilbamtlichen„Giornale'Ita⸗ lia⸗ ſetzt ſeine Auſſatzreihe über die ungerechte Ver⸗ teilung der kolonialen Beſitzungen unter den weißen Völkern in einem Artikel über das britiſche Welt⸗ reich fort. Gayda ſtellt feſt, das britiſche Weltreich ſei nicht durch das Raumbedürf fnis des engliſchen Volkes entſtanden, ſondern aus reinem Händ⸗ lergeiſt geboren worden. Seit Joe Cham⸗ berlain um die Jahrhundertwende den Imperialis⸗ mus, der ſich bis dahin ungeregelt geäußert hätte, zu einem politiſchen Syſtem gemacht habe, ſei es London gelungen. Februar. mit nur 47 Millionen Engländern; 540 Millionen Meuſchen zu beherrſchen. England, das nur den 30. Teil Europas aus mache, regiere den ganzen auſtraliſchen Kontinent, ein Drittel Afrikas, ein Viertel Amerikas und den ſechſten Teil Aſtens. „Durch die Verträge von Ottawa, die allen übrigen Ländern den Verkehr mit den Commonwealths, das beherrſchen 540 Millionen s zwiſchen engliſcher Volkskraft und Iömperium muß aufhören! heißt mit dem Mutterland, mit den Dominien und den Kolonien erſchweren, habe Londono ein rieſiges Wirtſchaftsreich geſchaffen, das in ſich faſt vollkom⸗ men autark ſei. London habe ſchließlich zuerſt das vielgeprieſene Freihandelsſyſtem, auf dem Englands wirkſchaftliche Macht im vorigen Jahrhundert be⸗ ruhte, aufgegeben. Der Artikel Gaydas, der ſich durch große Obfek⸗ tivität auszeichnet, ſtellt abſchließend feſt, daß die dünne Beſiedlung der Dominien und der Kolonien ihre volle wirtſchaftliche Erſchließung unmöglich mache und ihre natürlichen Reichtümer den übrigen Völkern entziehe. Gemäß der faſchiſtiſchen Theſe, daß den fruchtbaren und arbeitſamen jungen Völkern ein Recht auf Anteil an den Produktionsmitteln der Erde zuſtünde, beſtätigt Gayda das gefährliche Miß⸗ verhältnis zwiſchen dem europäiſchen Naumbedürf⸗ nis der Engländer und Franzoſen und der Tatſache, daß ſie jenſeits der Meere rieſige Beſitzungen an⸗ häuften. Gegen dieſen Widerſpruch erheben ſich die⸗ jenigen Völker, die nach Gerechtigkeit in der Ver⸗ tetlung ſtrebten. der Lebens⸗ und Arbeitsbedingungen c Freude in Italien Auteilnahme au der Geburt einer dritten Prinzeſſin Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 26. Februar. Wie eine große Familie begeht die italieniſche Oeffentlichkeit in dieſen Tagen die Geburt einer neuen Prinzeſſin des Hauſes Savoyen, die in den frühen Morgenſtunden des Samstag das Licht der Welt erblickt hat. In. einem Telegramm an den Kronprinzen hat der Duce ſeine und der geſamten Nation Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Auf ſeinen Vorſchlag hat der König und Kaiſer aus An⸗ laß der Geburt der Prinzeſſin Maria Gabriella eine großzügige Amneſtie erlaſſen. Die kronprinzliche Familie wurde im Schloß von Neapel Gege uſtand begeiſterter Volkskundgebungen, in denen die enge Verbundenheit zwiſchen dem faſchi⸗ ſtiſchen Italien und ſeinem Königshaus zum Aus⸗ druck kam. Unter den Gratalanten die am Samstag im Schloß zu Neapel ihre Glückwünſche ausſprachen, befand ſich auch eine Gruppe von Mitgliedern der ND p, mit denen ſich der Kronprinz unterhielt und ihnen mitteilte, daß er ſoehen zu ſeiner großen Freude ein Glückwumſchtelegram m des Führers erhalten habe. Flugblattkrieg auch in Jtal en Die Engländer verſuchen mit Flugblättern für ſich zu machen EP. Rom, 26. Februar. Die Engländer haben, wie das Mittagsolatt „Tevere“ mitteilt, in der letzten Zeit in Italien Flugblätter verbreitet, in denen ſie durch tendenzibſe Entſtellungen über die deutſche Seekriegsführung „einen nicht zu duldenden Druck auf die öffentliche Meinung auszuüben ſuchen“. „Tevere“ weiſt darauf hin, daß dieſe Flugblätter gegen die italieniſche Geſetzgebung verſtoßen, da ſie weder die Angabe der Druckerei, in der ſie herge⸗ ſtellt worden ſind, noch die des verantwortlichen Herausgebers tragen(die ſich wahrſcheinlich beide Coſſal-Heldentat Stimmung Es iſt nicht wahr, daß die deutſchen Seeleuſe zuerſt geſchoſſen haben! dnb. Berlin, 26. Februar. In einem Anflug von Schamgefühl verſucht die Londoner„Times“ ihren Leſern eine Begründung dafür zu geben, daß die Entermannſchaft des Zer⸗ ſtörers„Coſſak“ das Feuer auf wehrloſe deutſche Seeleute“ eröffnet, ſechs von ihnen erſchoſſen und andere zum Teil ſchwer verwundet hat. Sie behaup⸗ tet, die Mannſchaft des Zerſtörers„Coſſak“ 5 15 das Feuer erſt eröffnet, als die Deutſchen angefan⸗ gen hätten zu ſchießen. Dieſe Behauptung iſt eine beſonders verwerfliche Iſtge. Der Kapitän der„Altmark“ hat ſich in ſeinen Entſchlüſſen auf das ſtrengſte an die Achtung der norwegiſchen Neutralität gehalten. Da das Haager Abkommen jede kriegeriſche Handlung in neutralen Gewäſſern untersagt, hat er die Möglichkeit eines Widerſtandes ausdrücklich ausgeſchloſſen. Es befan⸗ den ſich keine Waffen an Deck, was die norwegiſchen Unterſuchungsbehbroen auch feſtgeſtellt haben. Kein einziger Schuß iſt von deutſcher Seite gefallen, Viel⸗ mehr hat die 89281 che Entermannſchaft ſoſort, als ſtie an Bord kam, wild um ſich geſchoſſen und hat ſogar noch hinter den deutſchen eleuten her⸗ geſchoſſen, die ſich durch Abſpringen auf das Eis ret⸗ ten wollten. Norwegiſche Augenzeugen haben feſt⸗ geſtellt, daß keiner von den deutſchen Seeleuten, die über das Eis an Land kamen, in irgendeiner Weiſe bewaffnet war. Die„Altmark“ iſt ein unbewaffnetes Regiexungsſchiff und hat als ſolches rechtmäßig nor⸗ wegiſche Hogeitsgewäſſer paſſiert. Ueber dieſen Cha⸗ vakter des Schiffes ſind die Norweger auch keines⸗ wegs getäuſcht e Die„Altmark“ hatte keiner⸗ lei Geſchütze, während die Engländer ſogar für ihre Handelsſchiffe den Anſpruch erheben, mit an Deck aufgeſtellten Geſchützen neutrale Häfen anzu laufen und in dieſem bewaffneten Zuſtande beliebig lang dort zu bleiben. Waffen befanden ſich auf der„Alt⸗ mark“ nur für den polizeilichen Zweck, die Gefan⸗ genen in Schach zu halten. 8 in England befinden). Das römiſche Blatt macht ſich über die Naivität der Engländer luſtig, die an⸗ nähmen, mit ſo billigen Mitteln das nicht kriegfüh⸗ rende Italien für ſich gewinnen zu können. Das Papier und die Druckerſchwärze dieſer Flugblätter diene nur dazu, den vielen Titeln, die England be⸗ reits beſitze, einen neuen hinzuzufügen, nämlich den der Unverſchämtheit. Amerika zieht die Konſeguenzen! Keine Zwiſchenlandung der US A⸗Flugzeuge auf den Bermudas Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Amſterdam, 26. Februar. Wie bekannt, hatten ſich in der letzten Zeit infolge der engliſchen Poſtſchnüffelei auf den amerikani⸗ ſchen Elipper⸗Maſchinen, die bisher auf den Ber⸗ mudas Zwiſchenlandungen vornahmen, in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit mehrfach Stimmen dafür erhoben, angeſichts dieſer Schnüffelei die Zwiſchenlandungen auf den Bermudas zu vermei⸗ den. Zweifellos ſind deshalb die durch die engliſche Poſtſchnüffelei aufgetretenen Schwierigkeiten, Ver⸗ zögerungen und die Tatſache, daß die engliſche Ma⸗ rine, die, wie wir berichtet haben, einmal ſich mit Gewalt der amerikaniſchen Poſtſärke bemächtigt hat. der Anlaß für die amerikaniſche Luftfahrtgeſellſchaft geweſen, den Flugplan zu ändern. Die amerikaniſchen Transatlanutikflüge werden, wie die nordamerikaniſche Preſſe mitteilt, vom März ab nicht mehr auf den engliſchen Ber⸗ mudas zwiſchenlanden, ſondern direkt nach den Azoren durchfliegen und dabei auch noch fünf Stunden Zeit ſparen. In London wird zwar beſtritten, daß dieſe Aenderung mit der engliſchen Poſtſchnüffelei zu tun hat. Tat⸗ ſächlich iſt aber nur, um die Verſtimmung zu über⸗ brücken, dieſer wahre Grund zur Aenderung des Poſtflugplans von der amerikaniſchen Luftfahrt⸗ geſellſchaft nöcht offiziell angegeben worden. Deutſche Frauen und polniſche Gefangene Streuge Urteile des Königsberger Sondergerichts — Königsberg, 2 Februar. Das Sondergericht Königsberg verhandelte gegen mehrere Frauen und Mädchen, die ſich des verbote⸗ nen Umganges mit polniſchen Kriegsgefangenen ſchuldig gemacht hatten. So wurde eine Frau Anna Todtenhöfer aus Krebswinkel, deren Mann als Soldat an der Front ſteht und die zur Bewirt⸗ ſchaftung ihres Hofes mehrere Kriegsgefangene zu⸗ gewieſen erhalten hatte, von denen einer verſtanden hatte, ſich ihre Gunſt zu erwerben, zu fünf Jah⸗ ren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt ver⸗ urteilt. Vier Jahre Zuchthaus und vier Jahre Ehrverluſt erhielt Frau Martha Jucknewis aus Sappen, die einen polniſchen Kriegsgefangenen zu ſich in die Wohnung genommen hatte. Auch die 21fährige Berta Staroſt aus Oſterode wurde zu vier Jahren Zuchthaus und vier Jahren Ehrverluſt verurteilt, weil ſie ſich 595 einem polniſchen Kriegsgefangenen eingelaſſen tte. Schriftleitung Februar. Fünf Tage vor Beginn des zweiten Halbfahres dieſes Krieges hat der Führer wieder zur Par⸗ tei und zum deutſchen Volk geſprochen. Er gab die Parole für das zweite Halbj des Krieges und er ſprach unſeres Volkes Ueberzeugung aus, daß wir dieſen Krieg ſiegreich beſtehen werden. Nur wenige Wochen trennen uns noch vom Früßling, der nach alter Erfahrung nicht nur die Naur von Eis und Schnee, ſondern auch kriegeriſche Fronten aus der Erſtarrung löſen muß. Aus des Führers Rede ſprach Entſchlußkraft, Kompromißloſigkeit und der ſtarke Einſatztwille für ſein Volk, der bisher alle ſeine Taten zur Geſchichte werden ließ. Es ſprach auch aus ihr der tiefe Sinn dieſes Krieges: die unheilvolle Spannung zwiſchen Lebensraum und Lebenskraft großer Völker zu beheben und die Lebenskraft von 80 Millionen Deutſchen durchzu⸗ ſetzen gegen die Vernichtun⸗ läne der Feinde. „Deutſchlands feſte Si uverſicht“ überſchreibt der„Peſter Lloyd“ des ers Rede zur Partei⸗ gründungsfeier in München. Die Belgrader„Poli⸗ tika“ bringt einen zweiſpalt en ug der Rede mit der Ueberf Hrift„Deuuſchland Sglauben iſt unerſchütterlich“. Die Koper gener„National⸗ tidende“ nennt die Hitler⸗Rede eine„Kampfanſage ohne Kompromiß“. Die neutrale und die feindſüi che Welt hat aus der Rede von neuem entnehmen können, daß Deutſch⸗ land heute wie in den erſten Tagen des Krieges ent⸗ ſchloſſen bleibt, ſo den Krieg weiterzuführen und zu beenden, daß der Terror der Weſtmächte für immer gebrochen wird. In unſerem einheitlichen Willen der alles Ge⸗ ſchehen in Politik, Wirtſchaft und Kriegsführung des Reiches beſtimmt, liegt für uns die Kraft, die Schwelle des zweiten Kriegshalbjahres mit der Ge⸗ wißheit für die Zukunft zu überſchreiten, die Adolf Hitler in München in die Worte kleidete:„Deutſch⸗ land muß ſiegen und wird ſiegen!“ Drahtbericht unſerer Berliner — Berlin, 28. „Die Gefahr für die Neutralen wird immer dringender“, ſchreibt das geſtrige Stockholm Dagbladet“ und fügt hinzu,„nicht nur für Norwegen, ſondern auch für Schweden, für Dänemark und ſelbſt für die Länder Süödöoſteuropas“. Die däniſchen 1 berichten von einer Ver⸗ ſchärfung der engliſchen Propaganda in ganz Skan⸗ dinavien. Die Kopenhagener Preſſe behandelte geſtern faſt ausſchließlich das Thema der Ausdeh⸗ nung des Krieges auf die neutralen ſkandinaviſchen Staaten. Es werden Auszüge aus dem engliſchen und franzöſiſchen Rundfunk wiedergegeben, in denen es heißt, die Neutralen müßten ſich für oder gegen die Weſtmächte entſcheiden.„Politiken“ ſchreibt: „Die Gefahr für uns iſt nicht zu verkennen. Sie würde aber viel ſchlimmer werden, wenn wir auch nur einen Deut von. unſerer bisherigen Haltung abweichen wollten.“ Die Gefahr für die Neutralen kommt nicht von Deutſchland, ſondern von Eng⸗ land. 1 Englands Blockadeſorgen mehren ſich ſtherraſchend ſchnell. Im Sonntagsblatt des„Man⸗ cheſter Guardian“ wird bis Mitte Februar ein Rück⸗ gang der engliſchen Handelslonnage um 18 v. H. zu⸗ gegeben. Herr Churchill Hat te bekanntlich wenige Tage vorher im Unterhaus großſprecheriſch nur eine „unbedeutende Schrumpfung um wenige Prozente“ zugegeben, die bald ausgeglichen werden könnte. Mit Herrn Churchill ſtimmt aber„Mancheſter Guardian“ in einem anderen Punkt überein, nämlich, daß man die Neutralen zur Ergänzung, der britiſchen Handels⸗ tonnage zwwingen müſſe. Deutſchlands U⸗Bootwaffe und Luftwaffe werden für weitere Schrumpfung der britiſchen Handels⸗ tonnage Sorge tragen. Gegen den Zwang durch England müſſen ſich die Neutralen ſelbſt wehren. In den engliſchen Zeitungen mehren ſich die ver⸗ ſteckten Aufforderungen an die Admiralität, Schwe⸗ dens und Norwegens Küſten für die britiſche Flotte zu beanſpruchen. Die„Times“ ſchreibt am Sonntag: „Wir haben keine andere Wahl, die Neutralen 800 ſchügen, als die Neutralen unter Zwang zu ſetzen.“ Dazu meint„Stockholm Dagbladet“ die Englän⸗ der kennen nur ein Maß und zwar das der eigenen Intereſſen. Aber zu einer Zwangsdurchführung ge⸗ hörten immer zwei, der den Zwang ausübt und der ihn ausüben läßt.“ Dieſe Auslaſſung und auch an⸗ dere der ſchwediſchen Preſſe laſſen jedenfalls erwar⸗ ten, daß Schweden ſich nicht dem Druck beugen will und daß es Gegenmaßnahmen bereits ergriffen hat um eine Operationsbaſis der Engländer an der ſchwediſchen Küſte unmöglich zu machen. Für Norwegen hat Außenminiſter Koht am Sonn⸗ tag wieder Erklärungen abgegeben, die ebenfalls die Verteidigung der norwegiſchen Hoheitsrechte gegen⸗ über jedem Verſuch, das Land in die Wirren zu ziehen, eindeutig ankündigen. 5 Hauptſchriftleiter Dr. Alols Win bauer Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R I. 46. Roman von Ernst Zahn Die cauſenòdjaãhrige Stralle 47⁷ Eeines Tages fuhr das Walkerſche Ehepaar zur Kantonshauptſtadt. Arbeiter einander zu. Und als der einen Fahrt noch mehrere in andere Städte, auch eine abermalige Reiſe der Fauſtina ins Teſſin folgte, ſchloß man daraus, ſie hätten überall an verſchloſſenen Türen geklopft. 5 Plötzlich hieß es, die Entſcheidung über die Quel⸗ len ſtehe bevor. Imſtad habe ein Angebot gemacht, gegen das kein Vernünftiger mehr aufkommen könne. An dieſem Tage ſtand Otwin, die ſchwere Holz⸗ axt in Händen, ſteil wie einer der Hellebardenträger in der Marignanoſchlacht, vor den drei Brüdern und fragte:„Seid ihr denn nicht Soldaten, ihr drei? Nehmt eure Gewehre und ſtellt euch an die Türen! Jeder darf ſich wehren, wenn man ihm ins Haus brechen will. Und ich will dem ſchon heimzünden⸗ muß Gewalt helfen!“ Aus einer Schattenecke der Stube trat in dieſem ug nblick Fauſtina zu ihrem Mann, der mit ge⸗ nktem Kopf und bebenden Lippen an der Wand hute.„Schau ihn an“, ſagte ſie auf Otwin weiſend tit ſchneidender Stimme.„So wie der iſt nur der teding geweſen, ſo ein mächtiger Soldat.“ Dann er nahm ſie Otwin die Axt aus den Händen und lte ſie zu Boden, daß der Stiel mit einem kurzen hen Schlag auf die tannenen Riemen ſchlug. te ſich 5 nicht 1 „Sie ſind hinter den Banken her“, raunten die der mir vor die Axt kommt. Wo kein Recht mehr iſt, ſprach ſie mit 5 bewegter Stimme zu ihm hinauf,„wenn noch Zei⸗ ten wären, in denen man ſich mit Aexten und Flin⸗ ten wehren kann. Aber jetzt iſt das Geld allein Meiſter. Und macht euch bereit, ihr vier, die Can⸗ dida hat euch am Boden.“ „Die Candida?“ fuhr Joſef verwundert hoch. „Candida?“ entfuhr es Chriſtian. Otwin jedoch höhnte:„Habt ihr noch gezweifelt, daß ſie der unbekannte Käufer war, der hinter dem Imſtad ſteckte?“ Mit Fauſtina ging inzwiſchen eine merkwürdige Wandlung vor. Der haßvolle Zorn gegen die Schwägerin ſchien wie erloſchen, und ſie ſagte die ſeltſamen Worte:„Sie hat den Reding gern gehabt, ſo wie er es um ſte verdient hat.“——— Das geſchah an dem Tag, an dem der Vertrag über den Verkauf der Quellen von Obſtalden vor dem Notar getätigt wurde. Das war auch der Tag, an deſſen Abend Anton Imſtad bei Candida Reding ſeinen Lohn holen kam. Diesmal empfing ihn Candida in der kleinen Nähſtube, in der ſie in letzter Zeit immer ſaß, ſeit etwas Fremdes zwiſchen ſie und Frau Margrit ge⸗ treten war. Ihr Ehrgeiz und ihre Teilnahme für die Geſchäfte waren in dem Maße erlahmt, als die Maßnahmen gegen die von Stalden fortſchritten und ſich dem erfolgreichen Ende näherten. Eine Leere gähnte jetzt vor ihr auf. Die Geſchäfte lagen wieder mehr in den guten, treuen und ſtarken Händen der Frau Margrit. Sie aber fühlte ſich manchmal über⸗ flüſſig und ſpürte wohl, wie wenig die Mutter ſie ſelbſt und ihr Tun und Denken begriff. Sie war jetzt wie die Bergſteigerin, die den Gipfel erklom⸗ men und vor der keine Höhe mehr liegt. Darum war ſte in den kleinen ſchlichten Eckraum neben der Schlaſkammer, die Reding und ihr gedient, geflüch⸗ tet. Und hier erwartete ſie gleichſam Löſung und Schluß der Dinge, die zu beeinfluſſen ihr ſelbſt nicht mehr möglick war: die Rechnung des Imſtad Hofe. und die 8 wie i„ zu Von ihm war zwiſchen zwei Fabrikhäuſern hindurch Ausblick auf einen Taleinſchnitt mit waldigen Lehnen, die ſich unter dem blauen Himmel nach Weſten dehnten. Die Einrichtung des Stübchens war einfach. Eine Nähmaſchine ſtand am Fenſter, daneben ein Stuhl. Ein Stuhl und ein Tiſch hatten drüben an der Wand ihren Platz. Den weißgeſcheuerten Tannenboden bedeckte nicht einmal ein Teppich. Alles war auf Arbeit eingeſtellt. Aber um Arbeiten war Candida nicht. Sie hatte am frühen Morgen einen Brief empfangen. Ein Bote Imſtads hatte ihn gebracht. Der Vertrag über die Quellen von Obſtalden lag ihm bei, und er meldete den Beſuch des Schreibers ſelbſt an, der kommen wolle, um zu hören, ob ſte bereit ſei, die Seewieſe und das Quellenrecht zu eigen anzunehmen. Bleich und ſtill hatte Candida über dieſem Brief geſeſſen. Sie war ſchon ſeit einiger Zeit ſo bleich. Ihr einſt volles Geſicht war hager geworden, die Wangen eingefallen, die Stirn in Falten gezogen. Nur das Blond des Haarg hatte noch den jungen hellen Glanz und trug etwas wie Wärme und Schönheit in die kahle Stube, leuchtend über den ſtrengen vergrämten Zügen und dem ſchlichten ſchwarzen Kleid. 5 5 Schattenhafte Bilder huſchten vor Candidas Blicken vorbei, als ſchlichen ſte aus der einen däm⸗ merigen Stubenecke hervor und in eine andere hinein: Sie ſah drüben über dem See das Haus und den Betrieb des Vaters Tobias ſterben. Sie ſah die ausziehen, die dort wohnten, und wandern — irgendwohin: Otwin, den Feind, und die ſchwa⸗ chen Brüder und die Frau, von der das Unheil ge⸗ kommen. Einen Auszug von Verbannten oder Brandgeſchädigten glich der Zug. Mit ihrer Habe zogen ſte, trübſelig, eines hinter dem andern. Der weiche Joſef flennte. Auch Chriſtian ſtanden die Augen voll Tränen. Nur Fauſtina ſchwang ſich mit leichten Schritten, die ihren Gleichmut dartun ſoll⸗ vorüber, und Otwin ging aufrecht und ſchwer r Wächter 2 85 ihr ber. Vit ſchäme ich mich— von dem andern zu reden.. kann um Geld feilſchen und um Gut, aber nicht um icht aing der Trotzige allen einen neuen Weg zeigen. Dann waren aller Kampf und Grimm und alles Opfer umſonſt geweſen! Opfer? Candida lief ein Kältegefühl über den Rücken. Dann fiel ihr Blick wieder auf den Brief. Und wie⸗ der kam eine Schattenſchar von Gedanken gehuſcht: Imſtad, der Helfer, war auf dem Wege! Vielleicht pochte ſein dürrer Finger im nächſten Augenblick an die Tür! Dann galt es bezahlen, dann—— Candida lauſchte jetzt und ſpürte den Schlag ihres Herzens. Eine törichte Hoffnung, daß hier oben niemand ſie finden werde, daß ſie nur nicht „herein“ zu rufen braucht, damit der Beſucher wieder von dannen gehe, ſprang auf. In dieſem Augenblick aber klopfte es wirklich. Es würgte ſte in der Kehle, aber ſie ſagte leiſe: „Herein.“ Imſtad ſtand in der Tür.„Ich bin da“, ſubete er ſich ein. Erſtaunen faßte Candida: der Gaſt hatte ein 8 gewohntes Weſen. Nicht Anwalt, der ſeiner Ziele ſichere Geſchäftsmann, ſtand vor ihr. Der da kam, glich wieder einem Verzagten, faſt einem Bettler. Sie wies auf einen Stuhl in ihrer Nähe. Er legte den Filzhut drüben auf den Tiſch. Dann ſetzte er ſich, ein wenig ſeitab gewendet, den einen Arm über die Lehne gelegt.„Ich habe Ihnen geſchrieben, daß alles geordnet iſt“, begann er. „Ich danke Euch“, antwortete Candida. Nach einer Weile erſt fuhr Imſtad langſam wei⸗ Und nun ter:„Der eine Handel iſt geſchloſſen. Man Liebe.“ Candida unterbrach ihn:„Och weiß, was ich Euch verſprochen habe.“ Bisher hatte ſie vom Menſchen Imſtad nicht viel gewußt, zum mindeſten nur Dinge, die ſie abſtießen, jetzt empfand ſie zum erſtenmal deutlicher etwas wie Verwunderung und Dankbar⸗ keit, obſchon das leiſe Schaudern vor etwas b e 5 immer in ihr war. de SSS GSS ed g SMS 8 - — Senta leuchtende Kraft, Mannheim, 26. Februar. Die Gqnunſeneit iſt da- Bei wechſendem Witterungscharakter ſind viele Menſchen raſch erkältet und das Taſchentuch ſpielt dann eine große Rolle. An der Regel geht ja die Geſchichte in ein paar Tagen glimpflich vorüber, und wenn das letzte Taſchentuch auf dem Umweg über die gerötete Naſe aus dem Wäſchekaſten in den Wiiſcheſack gewandert iſt, verebbt dann nach und nach auch das läſtige Naſentröpfeln. Allzu leicht ſollte man den Schnupfen freilich auch wieder nicht neh⸗ men, ſchon weil ſich in ſeinem Gefolge allerhand an⸗ dere Krankheiten einſchleichen. Ganz falſch aber iſt der gewiſſe Fatalismus als ob der Schnup⸗ fen einfach eine jahreszeitlich bedingte und ganz und gar unvermeidliche Erſcheinung wäre, an deſſen Um⸗ ſichgreifen man nicht die mindeſte Schuld trüge. Da ſitzt einer den ganzen Tag in einer warmen Wollweſte im Büro herum oder behält im Kino ſeinen Winterrock an und läuft dann, in Schweiß gebadet in die kalte Nachtluft hinaus. Da läßt ein anderer, der bereits im Beſitze eines Mords⸗Schnupfens iſt ſein durchnäßtes Taſchentuch iiberall herumliegen. Da nieſt uns der Dritte in der Straßenbahn an und huſtet uns im Büro ins Ge⸗ ſicht anſtatt, wie es ſich bei einem Menſchen von Kul⸗ tur ſchickt und wie es für einen Träger von Katarrh⸗ bazillen eiſernes Gebot ſein müßte, in einem ſolchen Falle das Taſchentuch vorzuhalten. Das ſind nur ein paar von vielen Sünden deren ſich ſo mancher von uns ſchuldig macht und die doch weſentlich dazu beitragen, daß wir ſelbſt oder unſer lieber Mitmenſch mit dem Schnupfen Bekanntſchaft machen. Darum bekämpft den Schnupfen! Kein Par⸗ don für dieſen Menſchheitstyrannen. Semeſterſchlußfeier der Ingenieurſchule Die Städtiſche Ingenieurſchule Mannheim in N 6, 4a hat ſoeben ihr Winterſemeſter 1939/40 ge⸗ ſchloſſen. Es iſt ſtill geworden für etliche Wochen in N 6, 4a. Nur im ebendort untergebrachten„Bau⸗ büro, Neubau Staatstechnikum“ kennt man beine Ferien zwiſchen den Semeſtern. Die Anſtalt kann mit beſonderer Befriedigung auf das abgelaufene Habbfahr zurückblicken, währenddeſſen ſie in die Reichsliſte der Höheren Tochniſchen Lehranſtalten aufgenommen wurde; ihren Abſolventen ſteht damit 5 Eintritt in den gehobenen techniſchen Dienſt offen. Heute, Montagabend, feiert das Maſchinenbau⸗ Semeſter die Verabſchiedung der Abſolventen, nach⸗ dem bereits der„T..“(„Techniſcher Kaufmann“) damit vorausging. Die gemeinſame Schlußfeier war in den Caſino⸗Sälen. Dort begrüßte Studenten⸗ führer Grimm eine Reihe offizieller Gäſte wie den Vertreter des Oberbürgermeiſters, Oberverwal⸗ tungs rat Reinmuth, NS ⸗Sturmführer Scholz, weiter Dipl.⸗Ing. Heuſer als ſtellvertre⸗ tewden Direktor der Anſtalt, und Dr. rer. nat. Pecha, als Fachſchulringführer. Nach einer weiteren Anſprache des Führers der Kameradſchaft„Lilien⸗ thal“ ſetzte ſich Altherrenſchaftsführer Deuſer für die Aufnahme in die Altherrenſchaft ein. Den heite⸗ ren Teil ſteuerte Fritz Fegbeutel und ſtellte zwei jugendliche Mitwirkende vor, einen angehenden Handharmonika⸗Virtuoſen und eine kleine Ballett⸗ ratte. Das anſchließende allgemeine Tänzchen wurde vom Hausorcheſter muſikaliſch untermauert. dr. k. h. Frohe Weiſen im Reſervelazarelt Wer hätte z. B. noch vor Jahresfriſt gedacht, daß die Mannheimer Liedertafel ihren 100. Ge⸗ burtstag nicht als glanzvolles Feſtlonzert begehen würde, ſondern in ſchlichtem Liebesdienſt für unſere verwundeten und kranken Soldaten. Er bedeutet die ſchönſte und würdigſte Erfüllung des Daſeins⸗ gwecks, die im Krieg denkbar iſt. Im Saal des Re⸗ ſervelazaratts I im Stäodtiſchen Krankenhaus bot der noch immer recht ſtattliche und ſtimmgewaltige Männerchor ein ſorgfältig vorbereitetes und liebe⸗ voll durchgeführtes Morgenkonzert. Das große Parkett war vollbeſezt von Kameraden in Lazarett⸗ kleidung und Uniform und von den ſie betreuenden Schweſtern. Eingeleitet wurde die Darbietungsfolge recht finnvoll mit dem Anruf der All⸗„Tröſterin Muſtk“ des Meiſters Anton Bruckner. Muſikdirektor Max Adam ſteuerte vom Flügel her die Chöre. Unter den Schubertliedern gefiel den Kranken und Ver⸗ wundeten, die ihre Lieben wohl meiſt in weiter Ferne wiſſen, die innige und ſehnſüchtige Weiſe vom „Lindenbaum“. Als dankbarſte Programmnummer erwieſen ſich ganz beſonders vor dieſem Kreis die bekannten Soldatenlieder in der Vertonung Her⸗ mann Grabners und Hans Heinrichs'. Der Bei⸗ fall kam aus tieſſtem Herzen. Io geliote ęα⏑ den Ae 1. Vor dem Anheigen: Rückſtände aus dem Ofen nehmen, Roſt ſäubern, Aſchenkaſten ent⸗ leeren, die unverbrannten Reſte aus den Rück⸗ ſtänden ausleſen und wieder verwenden. 2. An heizen. Wenig Papier und wenig, aber klein geſpaltenes Holz, darüber einige Schaufeln Breunſtoff, dann anzünden. Anheizen von oben: Bei langflammigen Brennſtoffen, d. h. bei Kohlen, welche mit langer Flamme brennen, kann das Feuer auch auf der Kohle entzündet werden. Dazu füllt man den Ofenſchacht bis zu 4 ſeiner Höhe und zündet auf dem Brennſtoff ein Holzfeuer an. Die Kohle brennt dann langſam und gleichmäßig von oben nach unten durch. Die Aſchentüre wird beim Anheizen offen gelaſſen, bis die Kohle gut in Brand gekommen iſt. Dann ſchließt man ſie und läßt nur die Reguliervorrichtung(Schieber, Ro⸗ ſette) geöffnet. s Nachlegen muß bei den einzelnen unſtofſen verſchieden erfolgen. Bei Kols und razit, welche nur glühen bezw. mit kurzer Flamme brennen, wird der Ofen auf einmal bis zu* der Füllſchachthöhe gefüllt. Bei Brennſtoffen, die mehr Gas enthalten und eine längere Flamme entwickeln, legt man kleinere Teilmengen in 2 bis 3 Abſchnitten auf und war⸗ tet jedesmal, bis die Flamme zurückgeht. Backen dabei die Kohlen zu einem größeren Glutbrocken zuſammen, ſo wird dieſer vor dem neuen Nach⸗ legen mit dem Stocheiſen aufgelockert. 4. Oberluft. An Oefen, bei denen in der Füll⸗ türe ein kleiner Luftſchieber angebracht iſt, wird dieſer nach Aufgeben von friſchem Brennſtoff für kurze Zeit geöffnet. Dadurch wird Oberluft zu⸗ geführt und der Ausbrand der Flammen geför⸗ dert. Wenn die Flammen kürzer werden, muß der Oberluftſchieber wieder geſchloſſen werden. 5. Roſt ſauber halten! Von Zeit zu Zeit, vor allem aber vor dem Auflegen, muß der Roſt durch Abrütteln oder mit dem Schürhaken von Aſche geſäubert werden. 6. Regeln des Feuers. Während des Heizens bleiben alle Türen dicht geſchloſſen. Die ge⸗ wünſchte Wärmeleiſtung wird allein mit der in der Aſchfalltüre oder bei vielen Allesbrennern in der Feuertüre angebrachten Reguliervorrich⸗ tung eingeſtellt. Die Klappe am Abzug, die manche Oefen auf⸗ weiſen, iſt für die grobe Regulierung des Schorn⸗ ſteinzuges gedacht. Ueber Nacht wird die Regulierung ganz, oder bei beſonders dichten Oefen bis auf einen kleinen Spalt geſchloſſen. 7. Den Ofen möglichſt gleichmäßig be⸗ treiben! Von ſtark auf ſchwach nicht plötzlich, ſondern allmählich zurückſtellen. Wird die Regu⸗ lierung zu raſch geſchloſſen, dann ſteigt die Tem⸗ peratur in der Glutſchicht zu hoch und verurſacht Schlacke! 8. Allzu kräftiges Heizen vermeiden! Bei Ueberanſtrengung des Ofens wird der Brennſtoff ſchlecht ausgenutzt und der Ofen kann Schaden leiden. Alſo: Beim Aufheizen kalter Räume nicht mit offener Aſchentüre heizen, ſon⸗ dern nur die Luftregulierung offenlaſſen. 9. Reinigung der Züge: In längeren Zeit⸗ abſtänden müſſen die Züge des Ofens und das Rohr von Ruß und Flugaſche gereinigt werden. 10. Undichte Stellen unterhalb des Roſtes machen es unmöglich, den Ofen richtig kleinzu⸗ ſtellen; undichte Stellen oberhalb des Roſtes ver⸗ ſchlechtern die Verbrennung und geben höheren Verbrauch. Dieſe undichten Stellen laſſen ſich mit einer Kerze leicht feſtſtellen und mit Lehm oder Eiſenkitt abdichten 113 Zwiſchendurch meldete ſich auch der Frauenchor der Liedertafel zu Wort. Beſonders gefiel das Volkslied von der Spinnerin, nicht zuletzt auch wegen der reizvollen Klarinettenbegleitung, die Lauterbach beiſteuerte. Hier und beim„Ab marſch“ trat der Charakter der Hausmuſik am reinſten zu⸗ tage. Vergnügten Ausklang bot A. Clemens“„Fröh⸗ liche Chormuſtk“, eine Folge von 7 Liedern für Männerchor, Klavier und Baritonſolo, das Sänger⸗ kamerad Kramp übernahm. Die Soldaten zeigten ihre Freude in herzlichem Beifall und gaben den Sängerkameraden damit den ſchönſten Lohn mit auf den Heimweg. Dr. Fritz Haubold. Jeder Kleintierzüchter ein Blockadebrecher „Lehr⸗ und Werbeſchau“ in Seckenheim Am Samstag, dem 24. und Sonntag, dem 25. Fe⸗ bruar hielt die Landesbauernſchaft Baden in Verbindung mit der Kreis fachgruppe Klein⸗ tierzüchter Mannheim im Lokale zum„Reichs⸗ adler“ in Mannheim⸗Seckenheim eine„ehr⸗ und Werbeſchau“, verbunden mit Lichtbildervorträ⸗ gen, die in der„Schloßwirtſchaft“ ſich abwickelten, ab. Zu dieſer Schau waren an Geflügel die an⸗ erkannten Wärtſchaftsraſſen mit 30 Tieren, desgleichen die? Wirtſchaftsraſſen bei Ka⸗ ninchen mit 21 Tieren ausgeſtellt. Neben dieſen Tieren ſtand dann zahlreiches Material, Geflü⸗ gelgeräte, Schirmglucken zur Aufzucht von Kücken, Kaninchenſtälle, wie ſtie ſein und nicht ſein ſollen. Aber vor allem zeigten die Sei⸗ den raupen ſehr großes Intereſſe. Auch für die Bienenzüchter wurde auf dieſer Schau etwas ge⸗ boten, wie auch letzten Endes wir die Ziegenzüchter nicht vergeſſen dürfen. Der Beſuch war, wie man ja bei dieſem herrlichen Sonntag nicht anders er⸗ wartet hatte, ſehr gut. Die Vorträge, die für Sonn⸗ tag vormittag 10 Uhr vorgeſehen waren, begannen aus irgendwelchen Gründen erſt um 14 Uhr, und zuvar wurden ſie mit dem Vortrag über die Geflügel⸗ zucht, bei dem der Sprecher Nagel, Feudenheim, war, eröffnet. Auf ſeine kurzen, aber deshalb doch ſehr klaren Worte, gab Deyle, Käſertal, die erklä⸗ renden Worte zu den Lichtbilder n. Zu dieſem fügten ſich die Vorträge der Ziegenzüchter, aus⸗ geführt von Dickgieſer, für Kaninchen war als Redner Braun, Bruchſal, zur Stelle. Zum Schluß der Vorträge kamen die beiden Ton⸗ Filme der Landesbauernſchaft Baden „Blut und Boden“ und„Die Saat geht auf“, die bei den Beſuchern großen Anklang fanden. Der Zweck dieſer Schauen, die auch noch in an⸗ deren Vororten Mannheims abgehalten werden iſt, daß vor allem jetzt im Kriege die Kleintterzucht zwecks Produktionsſteigerung gefördert wird. Man konnte von den einzelnen Vertretern der verſchiedenen Fachgruppen Zahlen hören, die ſehr wichtig für un⸗ ſere Ernährungslage ſind. Denn die Eier, das Fleiſch, die Milch uſw., alles was wir von unſeren Kleintieren geliefert bekommen, kann uns bei irgend⸗ welchen Stockungen der Einfuhr längere Zeit ein⸗ decken. Deshalb geht der Aufruf an alle Volks⸗ genoſſen: Haltet Kleintiere, gleich welcher Art, ihr helft dann mit an der Ernährungsfreiheit und am großen Werk unſeres Führers. JZum Muttertag wieder Ehrenkreuze Der Reichsminiſter des Innern hat einen Rund⸗ erlaß über die Verleihung von Ehrenkreuzen der deutſchen Mütter herausgegeben, worin er hervor⸗ hebt, daß künftig die Verleihung nur noch am Mut⸗ tertag, dem dritten Sonntag im Monat Mai, erſol⸗ gen wird. Der Miniſter erſucht die nachgeordneten Stellen, ihm rechtzeitig zu berichten, wieviel Ehren⸗ kreuze in den betreffenden Bezirken überhaupt noch zu vergeben ſind und ob es möglich iſt, daß mit der am Muttertag 1940 ſtattfindenden Verleihung be⸗ reits allen Müttern das Ehrenkreuz ausgehändigt werden kann, die die Anwartſchaft für die Ver⸗ leihung des Ehrenzeichens bereits am 21. Mai 1939 beſeſſen haben. Die Bearbeitung aller bisher noch nicht erledigten Anträge ſoll mit größter Beſchleuni⸗ gung erſolgen. Im Einvernehmen mit dem Staats⸗ miniſter und Chef der Präſtdialkanzlei beſtimmt der Reichsinnenminiſter in Ahänderung der bisherigen Regelung, daß bei Verleihung höherer Stufen aus Anlaß der Geburt weiterer Kinder die Ehrenkreuze und Beſitzzeugniſſe niederer Stufen von den in Frage kommenden Müttern erſt bei der Aushändi⸗ gung der höheren Stufe des Ehrenkreuzes zurück⸗ zugeben ſind. Seinen 80. Geburtstag konnte am Samstag, dem 24. Februar, Herr Fritz Hildenbrand, A 3, 4— noch rüſtig und geſund— feiern. Unſerem langjährigen Abonnenten nachträglich noch die herz⸗ lichſten Wünſche! ki. 70. Geburtstag. Frau Mina Brauch, geb. Weik, Waldhof, Spiegelfabrik Nr. 67, kann morgen Dienstag, 27. Febr., geſund und rüſtig ihren 70. Ge⸗ burtstag feiern. Unſeren Glückwunſch! Ki 60. Geburtstag. Pg. Axel Ferdin. Bro man, Beilſtr. 26, feierte am Samstag ſeinen 60. Geburts⸗ tag. Wir gratulieren! Heidelberger Querſchnitt Die Sammlung am„Tag der Polizei“ brachte im Kreis Heidelberg 34 036 Mark. Der Komponiſt der Oper„Schwarzer Peter“, Norbert Schulze, wird dieſe am Städtiſchen Theater, an dem er früher tätig war, am 2. März ſelbſt dirigieren⸗ Hohes Alter. Am Sonntag feierte Frau Magdalena Krambs geb. Weber in Kirchheim ihren 85. Geburtstag. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar eee 2 2 2 2 26[ ein gel 2324 25 25 Ahelnſelde. 2,54 2,45 2,45 2,552,504 Kaub 3 503.30.343,32 Vreiſach,.50.25 2,2.32.28 Löln 4,10 4,20.08 4,16 gehl„.20.07 2700.35.50 necar⸗m Maxau. 582 50547.75 485 eee Mannheim 501/371 174, 448 anner 4,75 4,234.13 85 „Der fliegende Holländer“ im Nationaltheater Eine wohldiſziplinierte, auf den großen heroiſchen Don geſtimmte„Holländer“⸗Aufführung be⸗ 1 am Sonntagabend die Beſucher des voll⸗ eſetzten Nationaltheaters. Sie trug ſpürhar die Merkmale ſorgſamer muſikaliſcher Ueberarbeitung und feſſelte durch den Reiz der Neubeſetzung beider Hauptpartien.. 5 Dr. Ernſt Cremer, bei ſeinem Erſcheinen mit ſtarkem Beifall begrüßt, dirigierte das immer wieder erſtaunlich jung und friſch wirkende Werk aus den ihm innewöhnenden ſtarken Impulſen heraus mit überzeugender Kraft des dune Gefühls für die großen Linien des Geſamtaufbaues und unter Auf⸗ bietung der ganzen Fülle ſeines dramatiſchen Tem⸗ ramenkts. Der bei aller Eruptivität klug gezügelte ortrag der wirkungswollen Ouvertüre gelang be⸗ ſonders glücklich.. a 5 Die große und 1 1 0 Partie des Holländers hörten wir zum erſtenmal von Hans Schwes ka Ans en, ie Stimme entwickelte ö raft, zeigte freilich im erſten Monolog geringe In⸗ Oispoſikionserſcheinungen, die ſich ſpäter im großen Duett mit Senta verloren. Ein edles dramatiſches Spiel zeichnete die Darſtellung Schweskas aus, dem 5. von 5 1. danka Zwingenberg gegenüberſtand, der 8 unbeirrbare muſikaliſche Sicherheit und im Spiel tiefes Durchdrungenſein von ihrer ſchickſalbeſtimmten Miſſion offenbarte. Die entſcheidende Zwieſprache mit dem Holländer wurde zum mitreißenden Höhepunkt des Abends. Ruhig, abgeklärt und von fpeundlichen humorigen Lichtern umſpielt, ſang Heinrich Hölzlin den Daland, und Lutz⸗Walter Millex hatte in der ſekundären Rolle des Erik wirkſame Momente. Seine raumerzählung wußte er beſonders packend vorzu⸗ tragen, und 1 r wit auch 8 5 Wagner ihn 9:„ſtürm g un 3 1 5 ud 1 ein ſentimentaler Winter!. Die l*„ 1 5 3 55 Ig der von Trieloff regie etreuten Auf⸗ führung auf ganzer Linie geſichert. C. O. Eiſenbart. 5 imponierende! In der Vortragsreihe der Kunſthalle: Profeſſor Hetzer-Leipzig über Tizian Anknüpfend an ſeinen hervorragenden Raffael⸗ Vortrag im Januar, zeigte ſich der Leipziger Ordi⸗ narius Profeſſor Theodor Hetzer⸗Leipzig auch bet ſeinen faſt zweiſtündigen Ausführungen über Werk und Leben des Tizian an dieſem letzten Februar⸗ Sonntag als ein wahrer Meiſter der geſtaltenden Betrachtung. Klar herausgemeißelt erhob ſich auf dem künſtleriſch ſo überaus fruchtbaren Grunde der italieniſchen Hochrenaiſſance die einmalige Erſchei⸗ nung jenes Großen im Reiche der Kunſt, deſſen elementhafte, oft bis ans Dämoniſche vorſtoßende Kräfte der Redner im Gegenſatz zur ſanften Voll⸗ kommenheit des aus Umbriens köſtlich⸗harmoniſcher Landſchaft geborenen Raffael ſehr ſchön mit den wild zerklüfteten und gewaltigen Formen ſeiner alpen⸗ ländiſchen Heimat verglich, Mit beſonderem Nach⸗ druck würdigte Profeſſor Hetzer die bei Tizian zu völlig gleichwertiger Meiſterſchaft entwickelte Be⸗ herrſchung der für ſeine Zeit maßgebenden drei Sach⸗ gebiete religibſer, mylhologiſcher und porträtiſtiſcher Malerei; ebenſo wurde die ſchon in Vaſaris be⸗ rühmkem Werk über die Meiſter der Renaiſſanoe ſo bewunderte Kunſt reichſter koloriſtiſcher Entfaltung trotz der Beſchränkung auf das Schwarz⸗Weiß des Lichtbildes mit prächtiger, oft geradezu plaſtiſcher Beredſamkeit hervorgehoben. In dem aleichen Maße wie Profeſſor Hetzer bei ſeinen Darlegungen jedoch das an ſich kaum zu über⸗ ſehende graphiſche Werk des Tizian wohl mit gutem Grunde außer Vetracht ließ, verzichtete er auch mit Ausnahme von IL. Assunta, der Peſaro⸗Madonna und den drei bedeutendſten Bildniſſen der Prado⸗Samm⸗ lung auf Vorführung der„geläufigen Tiziane“ wie wir ſie im„Zinsgroſchen“ oder dem bezaubernden Porträt der Früchtekorb tragenden Tochter Bella ken⸗ nen. Dafür erlebte man nicht ohne eine gewiſſe Er⸗ griffenheit das Wachſen und Verden von der noch unter Peruginos und Bellinis Einfluß ſtehenden Frühzeit über alle En wicklungsphaſen eines großen und leidenſchaftlichen Geiſtes bis zur großartigen, von allen Erdeuſchlacken geläuterten Altersklarheit des Greiſes, der n— gleichſam ein Patriarch und König unter den Malern— am 26. Auguſt 1576 zu Venedig die ſtrahlenden Augen für immer ſchloß. Margot Schubert. Kammermufik von Job. Seb. Bach Die unermüdliche Muſik⸗Hochſchule eröffnete eine neue Reihe Kammerkonzerte mit einem Abend, der ausſchließ⸗ lich Johann Sebaſtian Bach gewidmet war. Das einlei⸗ tende A⸗moll⸗Tripelkonzert entſpricht als echtes concerto groſſo dem Zweiten Brandenburgiſchen Konzert, womit der Abend wirkungsvoll ſchloß. Im Tripelkonzert ſind die Soloinſtrumente Flöte(Willi Glas), Violine(Hermine Baum) und Cembalo(Martin Schuls); ihm fällt die wichtigſte Aufgabe zu, denn Grundlage für die Eckſätze ſind ein älteres Bachſches Präludium mit Fuge für Klavier allein. Schulze zeigte ſich mit der Eigenart des Cem⸗ balos ganz beſonders gut vertraut. Im Zweiten Branden⸗ burgiſchen Konzert iſt das Concertino nicht aus zwei Gei⸗ gen und Cello zuſammengeſetzt, ſondern aus drei Blas⸗ inſtrumenten und nur einem Streichinſtrument. Das Werk ſpricht den Hörer ſehr leicht an wegen des klaren und durchſichtigen Aufbaus und der volkstümlich roman⸗ tiſchen Grundſtimmung. Für die treffliche und lebendige Wiedergabe gebührt neben dem Hochſchul⸗Orcheſter und Ras berger beſonderes Lob dem zuverläſſigen Solo⸗ trompeter(Theodor Mardorf). Das E⸗Dur⸗Konzert für Violine, Streicher und Cem⸗ balo bot dem Soliſten Karl von Baltz zwar keine be⸗ ſtechende dankbare Cantilene, dafür enthält es aber im er⸗ ſten Satz eine glanzvolle Durchflihrung des ſchlichten Mo⸗ tivs und im zweiten Satz eine freie und typiſch Bachiſche inte veſſante Umbäbdung einer Ciaccone. Von Baltz offenbarte der Hörerſchaft de beſonderen Schönheiten dieſes Violin⸗ Konzerts. Die umfangreiche Sopran⸗Kantate„Ich bin in mir vergnügt... entſpricht in ihrem Weſen ungefähr der bekannteren humorvollen Leipziger„Kaffee⸗Kantate“ und iſt muſikaliſch nach Spitta„von behaglicher Tüchtigkeit und ſonſt nichts“, Marla Corbe ſang ſie mit jenem ſchlichten innigen Ausdruck, mit dem Frau Magdaena Bach ſelbſt im häuslichen Muſizieren ſie wiedergegeben haben mag. Die Sängerin erntete wie alle Soliſten manchen Hervorruſ. Dr. Friss Han bell. Eine Löffelſpitze DillER EBSSENZ wünzt ſerles Juſſen c e eesg, eee eee rer 0 Not ich über die dritte Runde vetlete. mauer(Köln) bei allen Paletti nicht viel ausrichten und wurde glatt geſchla⸗ gen. Die Federgewichtler Graaf(Berlin) bolint boxten überhaſtet und verdarben ſich damit gleich⸗ zeitig ihre Chancen. durchaus gerecht. meiſter Nürnberg und Peire kam es im Leichtgewicht. eine Reihe von Entſcheidungen. Deulſchland gewann den Rückkampf Deutſchlands Borer beſiegten Italien 11:5 Au dem Zu gen erwarteten großen ſportlichen Ereignis geſtaltete intag in der Deulſchlandhalle der Bogländer⸗ 5 utſchland und Italien, ber ſo recht dazu des Reichsſportfſührers, Vertretern cio die enge Freundſchat der chen. Nach prächtigem Beginn ſchen mit 11:5 und konnten ſo die Nieder⸗ onaten in Rom wieder weit machen. Am aren dabei die Erfolge unſerer jungen Nach⸗ Kepper umd ten Hoff im Mittel⸗ und ten Hoff ſchlug Chieſa in der dritten dend und erfocht ſo den einzigen k..⸗Sieg Pe p pers Gegner Ferrario mit Müße und Die Italiener ſtell⸗ n Paoletti Punktſieger über Wilke und Europa⸗ umd en zu Mufin a Punktſieger über Schmidt, zwei Ge⸗ 1 r, während Ciombolini gegen Gra af ein Un den errang. In den reſtlichen Begegnungen ſiegten die eu hen. Mit einem deulſchen Erfolg begann. der Kampf. Ober⸗ ſchlug Nardecchin durch eine cute eite und dritte Runde. Im Bantamgewicht fiel jedoch chon der Ausgleich. Unſer Meiſter Wilke, der Pechvo el Länderlämpfen, konnte gegen den ſtärteren und Ciom⸗ Das Unentſchieden am Schluß war Zu der großen Revanche zwiſchen Europa⸗ Nürnberg war diesmal in weitaus beſſerer Form und ge⸗ wann ſehr ſicher, nachdem er den Italiener wiederholt erſchüttert hatbe. Der Weltergewichller Emilio Proietti 1155 Rae chf e Hamburg) zwar körperlich überlegen, ber in der zweiten Runde holte Raeſch⸗e durch feine Kopf⸗ kreff er auf und erhielt noch den Punktſieg, da der Italiener in der Schlußrunde ſehr unſauber kämpfbe. Pepper ſchlug den gleichfalls unſicher kämpfenden Fer rario zu Boden und wurde überlegener Punltſie da der Süd⸗ länder tapfer durchhielt und ſich bis zum tßgong rertete. Schmidt amburg) lonnte gegen Muſin a ſein gutes Inentſchicden von Rom nicht wiederholen und wurde klar ausgepunktet. Ein würdigen und ſchönen Abſchluß brachte ten Hoffs k..⸗Sieg über Chieſa in der 3 Nunde. Chieſa wurde von dem ſchlagſtarlen Oldenburger, der ſich immer mehr als hervorragewder Epfatz für den Olympia⸗ ſieger Runge erweiſt, in der dritten Runde mit einem ge⸗ der nauen Punkttrefſer k. o. geſchlagen. Einen recht guten Sport folgendes lieferten auch die vier Eiulabungs kämpfe, die Ergebnis hatten: 7 5 1 i unentſchieden: Büttner 5 Hamburg nach Punkten; Se i beſiegt Kubiak⸗ Herne nach Punkten; Lubetz⸗Düſſeldorf beſiegt Kiefer⸗Ber⸗ lin nach Punkten. Die Ergebniſſe vom Fliegengewicht aufwärts: Obermauer(D) beſiegt Nandecchia(J) nach Punkten: Paoletti(J) beſtegt Wilbe D) nach Punkten; Graaf(D) gegen Ciombolini(J) unentſchieden; Nürnberg(D) beſiegt Peire(J] nach Punkten; Raeſchke D 5) beſiegt 10 J nach Punkten; Peppi(D) veſiegt Ferrario(J) nach Punk. ten; Muſina(]) beſiegt Schmidt[D) nach Punkten; ten Hoff(D) beſiegt Chieſa(J) in der dritten Runde durch k. o. eee eee. Winterkampſſpiele der H Deutſchlaud gewinnt Jugendläuderkampf Der letzte Dag der 5. Winterkampffſpiele der H brachte Schon im den frühem enſtunden hatten ſich die Wettbewerber am Hang des berges zur Meiſterſchaft öm Torlauf und zugleich im alpinen Mehrkampf eingefunden. In beiden Läufen ging der funge Dirober Engelbert Haider als enbſcheidender r hervor, Hüldeſuſe Gärtner gewanm die Meiſter⸗ t des BDM gegen die noch im Abfahrtslauf führende in Proxauf. Ihre Schweſter R. Proxauf holte Aerſte Plätze den Reichsſtegevtitel des BDM⸗ „Glaube und Schönheit“. Die fünf ausgewählten igen ſetzben im Torlauf den Länderkampf mit den 6 hiſten fort. Der Sachſe Hans Gipſer ſiegte mit zwel ſchön geſtandemen Sprüngen von 52 arnd 51 Meter vor Anton Wies ner⸗ Salzburg, der mit 53 Meter die größte Tagesweite erzielte. Die Ergebniſſe des Länderkampfes im Torlauf: 1. Engel⸗ bert Haide e 1·3, 5= 2209, 2. Rudi Rietz⸗ 1 ulſchland:08,:14 2722, 3. Rüdiger Seihrl⸗ ſchland:25,:15= 2: 40,2, 4. Hans Hinterholzner⸗ 1 2,4, 5. Sn Italien:51,44, 6. Griot⸗ berud 218,5(. 50), 5. Baroni⸗Itabpen 180,3(88 + 40), 6. Bonomo⸗Italien 176,9(88- 48). Geſamtwertung: 1. Deutſchband 56., 2. Italien d P. Torlauf⸗Jugendmeiſterſchaften der H: 1. Engelbert Haide r⸗Tirol 209,:03,1,:06; 2. Rudi Rietzler:22, :08, 1 8 5 8. Rüdiger Seihrl⸗Tirol:40,22, 125,2, 1248. BDM: 1. Hildeſuſe Gärtner⸗Baden:17,8, 2. Anne⸗ Liese 99 9 11 Tirol:22,86, 3. Ebſe Roes⸗Baden:49, 2. DM⸗Werk„Glaube und Schönheit“: 1. Roſe mare Pro xauf⸗Dirol:25,2, 2. Idi ́5:42. Mehrkampfwertung Abfahrtstorlauf der HJ: 1. Engel⸗ bert Haider:32, 2. Rudi Rietzler:50, 3. S0 Dezur :02,8. BDM: 1. Hildeſuſe Gärtner:27,22, 2. Anneliese Proxauf:28,83. Reichsſtieger BDM⸗Werk„Glaube und Schönheit“: 1. Roſemarie Pro xauf:21, 2. Idi Vorwallner:00.8. Gipſer JIngendmeiſter im Springen Im weiteren Verlauf des Springens um die deutſche Jugendmeiſterſchaft wurden die Leiſtungen der Länder⸗ kampfteilnehmer nicht mehr übertroffen. So ging euch Gipſer(Sachſen) als neuer Meiſter gegen Anton Wies⸗ ner⸗Salzburg und den Hochländer Konrad Riedel als Sie⸗ ger hervor. Die Ergebniſſe: ): 8. Borst Krauſer(Tonringenſ 180% ffn); 6. Nobert Engel⸗Thür.) 190,78(4760); 7. Fritz Gaſperl⸗ Oberdonan 190,25(48-54). Weſtfalen ſiegt im Paarlaufen Die e ee ee im Eiskunſtpaarlauſen wurde zu einem ſchönen Epfolg für Weſtfalen. Ria Bare und Paul Falk holten ſich den Titel mit Platzzi 11,2 Punkten vor ihren Landsleuten Nähle⸗M ffer 10, 9,1 Punkten. Kärnten⸗Sieger im Eishockeyturnier Den Kampf um den dritten und vierten Platz des Eis⸗ hockeyturniers entſchied Kärnten zu ſeinen Gunſten. Die körperliche Ueberlegenheit der Kärntner Jungen gab den f obwohl beide Mannſchaften in ſpieltechniſcher icht durchaus gleichwertig waren Wien Eishockey⸗Ingendmeiſter Beim Eish i ſchaft rei Im Be 51 0 Obergebietsführer Schlünder, 5 italieniſchen und ruämni⸗ ſchen Gäſte, entwickelte ſich zwiſchen den Mannſchaften der Gobiete Wien und Oſtland ein feſſelnder Kampf. Die Oſt⸗ märker 8 in der verlängerten Spielzeit mit:2(:0, 144,:1,:). In den beiden erſten Abſchuitten legte der ausgezeichnete Wiener Angriffsfü Specht je ein Tor vor. Zwar drängten die Oſtpreußen ſtark, aber alle noch ſo gute Schüſſe Saat fehl. Erſt im zweiten Drittel fiel der Gegentreffer. Der Oſtlandtormann hatte die Scheibe ſo ge⸗ ſchickt nach vorn gegeben, daß ſie nur nachgeſchoben werden brauchte. Die Oſtlandjungen kamen im Schlußdrittel zum verdienten Ausgleich,, aber in der Verlängerung waren die Wiener bei einem ihrer ſchnellen und verwirrenden An⸗ grifſe wieder ſiegreich. Winger ſchoß die Scheibe zum ent⸗ ſcheidenden Tor ein. um die. Jugendmeiſter⸗ Kun ions 4 31 1 9 Auguft Geiger wieder Badenmeiſter In dem Schwarzwaldort Hinterzarten am Fuße des Schauinsland, wurde am Sonntag die badäſche Sbimeiſter⸗ ſchaft in der nordſchen Koan bination entſchieden. De Titel ſicherte ſich ſliir ein weiteres Jahr der einheimiſch Auguſt e der dieſe Meiſterſchaft auch im Vorfahr ge⸗ wann. Die Entſcheidung fiel im Springen. wo Geſie der dent Langlauf als Zweitbeſher„Kombir erter⸗ auf dem vierten Platz beendet hatte, mit zwei prächtigen Sprüngen von je 49 Meter dank ſeines feinen Spieles die Tages⸗ beſtwote erhielt, alſo auch das Spezilalſpringen ge Zweiter in der Kombination wurde der Schwarzi Abbmeiſter Richard Moragth(Freiburg) vor Sich (Hinterzarten), während der Steger des Langlauſs Benitz (% Karlsruhe] zur Kombination nicht gemeldet hatte. Der Langlauf wurde unter Beteiligung von 50 Läuſern an der Keſſeler⸗ Höhe auf einer Schleiſe von 10,5 Km. Länige entſchieden. Die Senioren ha di b zweimal zurückzulegen. Bereits nach 9585 erſten hatte ſih eine Spitzengruppe mit Benitz(% Karlsruße), Pölt(Garmiſch⸗ Partenkirchen), Morath(Freiburg) und Geiger(Fänterzarten) gebiſdet, die in dieſer Reihenfolge auch das Ziel paſſierte. Benitz, ein gebürtiger Hochſchwarz⸗ wälder aus Sgig, durchlief die Strecke in 30:33 Minuten, immer bedrängt von dem Wehrmachtsangehör n Pölt, der 31:21 Minuten benötigte. Dann ſolgten die beiden Maeiſter⸗ ſherſchaftsanwärter Morath(31:25) und Geiger(92213). Bei der Klaſſe dieſer beiden Läuſer war ſoimt im Sprung⸗ lauf auf der Adlerſchanze einn harter Kampf zu erwarten. 28 Sprünge gingen über die Balken mit Jerklürgtem An⸗ lauf. Auguſt Geiger, der Titelverteidiger, ſtand ſeine beiden 409⸗Meter⸗Sprünge im prachhvollen Spiel und er⸗ hielt dafür die Note 213. die von keinem Springer mehr Phe urkt 28 uus 44 Meter. Auch in den rigen Malen warnden beachtliche Deiſtungen geboten. Die Ergebniſſe: 1 Klaſſe 1: 1. Benitz(½ Karloruhe) 80.8 2 7* rtenkirchen) Wehrmacht 31213; 8. Mo rath 5:25; 4. Auguſt Geiger(Hinter⸗ 3; 5. Fritz(Bühlertal! 822475; i 7 Pfaff(Schö mw. (Part 901 e N 34. 255 8 5 4 Faller 6) 5875 — Jungmannen 10,2 Km.): Hitz — Springen: 1. i r und 49 Meter); Os (4 und 45 Meter); 3. Otto n teter): 4. Richard 9 44 Meter).— Klaſſe 2: 1. P aff 10,0(49 und 47,5 Meter): (42 und 45 Meter). Jung⸗ er(S chönwald) 187,6(44 und 45 enweiler) 166,6(35 u. 39 4 0 9 8 4417 3; 2. Movath 429, r( Furtwangen] 38870: Frauenturnen im ZB von 1846 Die Frauenabteilungen 1 Kame f Januar der R. n beabſichtigten ſchon längere Ze d abzuhalten. Als End er des Frauenturnens, Studienrat achtzigſten Geburtstag feierte, war dies Anlaß, zu einem Kamerad⸗ ſchafts nachn g einzuladen und den Jubilar zu bitten, als Gaſt der Frauenabteilungen daran teilzunehmen. Ueber 150 Frauen leiſteten der Einladung Folge unter ihnen auch viele, die zur Zeit nicht mehr aktiv ſind, denn ſie alle woll⸗ ten ihre Anhänglichkeit an den Verein und ihren ehe⸗ z der maligen Lehrer bekunden. Das Weinzimmer der Roſengar⸗ tengaſtſtätte gab einen ſtimmungsvollen Rahmen und blu⸗ mengeſchmückte Tiſche luden die Ankommenden zum gemüt⸗ lichen Verweilen ein. Beifall empfing die Ehrengäſbe, Stu⸗ döemrat i. R. Leutz mit ſeinen Angehörigen, den Ver⸗ einsführer Karl Groß ſowie Ehrenoberturnwart Franz Schweizer, Frl. Schmeichel und 1. Turnwart Karl Müller. Nach herzlichen Begrüßungsworten von Frau Storz gab das i geſungene Lied:„Seht wie die Sonne dort leuchtet“, den Auftakt zu einer feierlichen Vortragsſolge. Frau Bührer erfreute mit einem Muſikſtück von Beer⸗ hoven, dann folgte eine Rezſtation aus Goethes Fauſt, ge⸗ ſprochen von Frau Jung und Frl. Niedecken, worauf der Vereinsführer in einer ernſten und teilweiſe humor⸗ vollen Anſprache die großen Verdienſte des Jubilars um den Verein und das Frauenturnen würdigte. Banz beſon⸗ ders unterſtrich er, daß mehrere Frauen dem Verein heute angehören, die früher als Schülerinnen unter der Leitung des Jubilars Leutz geturnt haben. Nun ſolgten weitere Darbietungen. In ſchönem Reim hielt eine Kameradin Rückſchau auf das erfolgreiche Wirken des Jubilars und ſprach der verdienſt⸗ vollen Leiterin des Frauenturnens, Frau Lieſel Storz, den Dank aller Anweſenden aus. Abſchließend ſang Fran Reſthe einige Lönslieder, die, ebenſo wie alle vorher⸗ gehenden Darbietungen, großen Beifall fanden. Frau Storz leitete nun zum inoffiziellen Teil über. Nur allzu ſchnell vergingen die frohen Stunden und nach⸗ —— erreicht wurde. Oskar Hütti h(St. Märgen halle mit 52 dem auch zugunſten des WoW' bei einer amerikaniſchen e 15 Hens Gipſer⸗Deubſchl. 220%(52. 50), 1. Hans Gipfe r⸗Sachſen 136,75(5051); 2. Anton 85 J 8 5 1 Verſteigerung lebhaft geboten worden war, beſchloß man 'n Wiesner⸗Deutſchland 218(50. 59), 3. Konrab Wiesner⸗Salgburg 186,50(50-58); 3. Konrad Riedel. und 485, Mater die größte Weite war aber im Stil 3 f 5 3. ſo ſauber. 3— a den glänzend verlaufewen Nachmittag mit dem ſchönen Tur⸗ nerlied: th belegte im Springen hinter dem (45 und 47 Meter) nur den .. ͤ. ne- (8. 95. l Bücherschränke 95.435.325 Schreibtische üſchlamd 217(48- 49), 4. Robert Engel⸗Deubſch⸗ vierten wegen Erbſchaftsteilung Bheinstra se S8 part. Dienstag, den 27. Februar 1940, Hochland 131,75(48-49); 4. 3 Ilner⸗Sudeten 131 Getreu alle Zeit. FÜühreude Kohlen-Groß handlung g ue ht eine jüngere Kontforis iin Statt Karten Mein lieber Mann, unser unvergeßlicher Vater, Herr zum baldigen Eintritt Hüte reinigt nachmittags ab 3 Uhr FFFFFCCCCC0CCCC 1 Ffiedrich Georg Krämer . iche, schön wle nen 77 Schreibsessel Herrenzimmer d, Stenotypis iin 5. 28 30. Speisezimmer 5 hohes Büfett kabel. 2,10 und L e HR T 1 1 D 0 Dielengarnitur Städt. Obergartenmeister a. D. 0 Orieni-Teppich 84,5 Meter. mögl. mit Obersekundareife od. höh. Handelsschule. 40. 65. 75 ruht nun in Gott und sein Leib harrt in geweihter Erde der Abel 100 Jahre Auferstehung entgegen. Für die letzten Ehrungen, die ihm Hutmacher„ in so reichem Mae zuteil wurden, können Wir nur auf diesem Wege ein herzliches Vergelt's Gott sagen, ebenso für die vielen Gebete und hl. Messen, die ihm gewidmet wurden. Die zahlreichen Beileidskundgebungen und tröstenden Worte, die wir erfahren durften, Verpflichten uns ebenfalls zu liekstem Danke. Möge der liebe Verstorbene im christlichen Gedenken recht vieler weiterleben! Mannheim(Haardtstraße 23), den 26. Februar 1940 Garderobe mit Facettſpiegel— Standuhr— Notenſchrank— Beſenſchrank— Eiſernes Bett m. Roßhaarmatratze— Waſchkommode, Schrank, eintür.— Lüſter— Badewanne Waſchbecken— Gasofen— Stiche— Auszug⸗ tiſch— entl. 3 Oefen. 3 Kunst- und Verstelgerungshaus Dr. Fritz Nagel Tel. 241 30 Angebote mit Lichtbild und Zeugnisabschriften unter U. H. 29 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 632 Verkaufsbäuser 1 1. 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