.———————— . 7c————————————— — Erſcheinungsweiſe: Wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe. Frei Haus monatl..70 M. u. 30 Pig Stächeko bn. in unſ. Geſchäftsſtellen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 M. einſchl. Pofi⸗ bef.⸗ Gebühr Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhoſſtr 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, NeßFiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 58, Woppauer Str. 8, SeFreiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſtens 25. für den folgenden Monat erfolgen. Mannheimer Neues Tageblatt Anzeigenpreiſe: 2 mm breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Teptr zeile 66 Pfa 1 gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 11. Bei Zwangsvergleichen oder Konkur keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausg beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. e 0 Pg. Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßjate Grundpreiſe. 2 en an Montag, 22. Apr 930 Poſtſcheck⸗Konto: Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—6. Fernſprecher: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Sammel⸗Nummer 249 51 Nemazeit Mannheim 151. Jahrgang Nummer 111 Norwegi Nat Bei Narvit kein Landungsverſuch- Britiſcher Luftangriff auf däniſchen Flughafen (Funkmeldung der N M.) + Berlin, 22. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Narvik wurde am 21. April erneut durch ſeind⸗ liche Seeſtreitkräfte beſchoſſen, ohne daß es zu einem Landungsverſuch gegen den von deutſchen Truppen beſetzten Raum kam. Die im Raum von Droutheim eingeſetzten deutſchen Verbände erreichten für die Fortführung der Operationen wichtige Punkte. Zu eruſteren Kämpfen iſt es hierbei nirgends gekommen. Im Raume von Bergen erhöhte ſich die durch deutſche Truppen ſichergeſtellte Beute um eine Au⸗ zahl moderner Geſchütze und weſentliche Material⸗ mengen. Die Laudverbin dung zwiſchen den von deut⸗ ſchen Truppen beſetzten Räumen von Oslo über Kriſtianſand bis Stavanger wurde hergeſtellt. Die im Raum von Oslo iu nördlicher und nord⸗ weſtlicher Richtung vorgehenden deutſchen Truppen haben norwegiſche Abteilungen zum Kampf ge⸗ ſtellt und geworfen. Hierbei nahmen unſere Truppen nach Kampf Gioevik und Lillehammer ſowie den Höhenrücken Lundehaedge. Der Gegner hatte ſtarke Verluſte. Stärkere Kampffliegerverbände bekämpften bri⸗ iſche Laudungsverſuche bei Namſos und Andalsnes mit Erfolg und zerſtörten die mit feindlichen Trup⸗ pen belegten Orte und die Bahnanlagen. Ein bri⸗ tiſcher Zerſtörer wurde getroffen, zwei feindliche Handelsſchiffe verſenkt. Dag mit großen Munitionsvorräten gefüllte Arſenal der Garniſon Oslo in Hevedeya wurde entdeckt und ſichergeſtellt. Bei der U⸗Bootsjagd im Skagerrak und Katte⸗ gat wurden zwei feindliche U⸗Boote ver⸗ nichtet. In der norwegiſchen Marinewerft Horten wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Die Luftwaffe ſetzte ihre Aufklärung im Seegebiet um Narvik, au der Nordoſtküſte Nor⸗ wegens und über der nördlichen Nordſee fort. Trotz ſchlechten Wetters halfen deutſche Kampf⸗ ugzeuge mit deu feindlichen Widerſtand nördlich Hamar zu brechen und zerſtörten rückwärtige Bahn⸗ verbindungen des Gegners. Britiſche Flugzeuge griffen den Flugplatz Aalborg an, ohne Perſonen⸗ und Sachſchaden auzurichten. Dabei wurden drei britiſche Flugzeuge, ein weiteres in der Nacht über deutſchem Küstengebiet abgeſchoſſen. Im Weſten keine beſonderen Ereigniſſe. Deutſche Flugzeuge ſtießen bei der Fernaufklä⸗ rung über Frankreich bis Bordeaux vor. Im Laufe des Tags kam es zu einer Reihe von Luftkämpfen, in deren Verlauf zwei britiſche und zwei franzöſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen wurden. Drei deutſche Flugzeuge kehrten vom Feindflug nicht zurück. Ein Flugzeug mußte wegen Benzinmangel auf Schwei er Gebiet landen. Beulezahlen überſteigen alle Erwarlungen Berlin, 22. April. Die neuerdings aus den von deutſchen Truppen beſetzten Räumen eingehenden Meldungen laſſen er⸗ kennen, daß die von ihnen als ſichergeſtellt gemelde⸗ Ziffern von Waffen und Material keineswegs eine endgültige Ueberſicht bedeuten; vielmehr wer⸗ den beſonders bei der ſyſtematiſchen Durchſuchung der Häfen und Depotamlagen neuerdings Beute⸗ zahlen gemeldet, die alle Erwartungen übertreffen. So ſind am 20. April in Bergen 380 000 Paar Bata⸗Militärſtiefel, die für England beſtimmt waren, ſichergeſtellt worden. Endlich! US A⸗Geſandter Cromwell legt ſeinen Poſten nieder EP. Waſhington, April. Staatsſekretär Hull erklärte, der USA ⸗Geſandte in Ottawa James Cromwell werde nach den Pri⸗ märwahlen in New Jerſey am 21. Mai von ſeinem Poſten als Geſandter in Kanada zu rück⸗ treten, um ſich an den Senatswahlen in New Jerſey zu beteiligen. 20 4 4. * Cromwell hat ſich bekanntlich in ſeiner Geſandten⸗ eigenſchaft höchſt dreiſte, auch in USA unliebſam be⸗ merkte Ausfälle gegen Deutſchland geſtattet. Englands Traum vom Mittelmeer⸗Krieg Flalten würde im Kriegsfalle von den Weſtmächten zu Staub zerrieben (Drahtbericht unſ. Korreſpon denten) 2 — Rom, April. Die Preſſe der Weſtmächte fähpt fort, Italien in der taktloſeſten Weiſe klarzumachen, daß es im Kriegsfalle von den Weſtmächten„zu Staub zerrieben würde, wie ſich diesmal der „Evening Standard auszudrücken beliebt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſolche großmäuligen Dro⸗ hungen nur das italieniſche Volk in ſeiner Antipathie gegen die Weſtmächte beſtärken und von der ita⸗ lieniſchen Preſſe mit beißendem Sarkasmus zurück⸗ gewieſen werden. Der„Evening Standard“ ſtellt Italien für den Kriegsfall folgende düſtere Prognoſe: „Die Türken würden mit engliſcher Hilfe den italieniſchen Inſelbeſitz des Dodekanes in Beſitz nehmen. Au dieſem Unternehmen würden ſich auch die Griechen beteiligen. Die Inugoflawen mürden Italien an ſeiner nordöſtlichen Grenze „ſchnelle und entſcheidende Schläge verſetzen“. Die Franzoſen ſchließlich würden von Tunis her Libyen erobern.“ Kennzeichnend für die engliſchen Gedanken iſt an dieſen Phantaſtereien die Selbſtverſtändlichkeit, mit der vorausgeſetzt wird, daß andere Völker, Türken, Griechen, Jugoflawen die hohe und edle Aufgabe übernehmen, für engliſche Intereſſen ihre Haut zu Markte zu tragen. In Italien machen ſolche Aus⸗ laſſungen nicht den geringſten Eindruck, und der „Meſſaggero“ begnügt ſich mit der ironiſchen Feſtſtel⸗ lung, daß dem Artikelſchreiber des„Evening Standard“ großer Ruhm widerfahren werde, wenn ſein Projekt ſo leicht Tatſache werden würde, wie er ſelbſt offenſichtlich annehme. 1 3 4 Ganz England ſpricht von Fallen (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Amſterdam, 22. April. Ganz England ſpricht von Italien. „Was wird Italien tun? Jeder Menſch, den man trifft, will es genau wiſſen“, ſchreibt„Sunday Ex⸗ preß“. Eine Flut von Prophezeiungen ergießt ſich über England. Was im einzelnen orakelt wird, iſt belanglos. Bemerkenswert iſt aber die Tatſache, daß ſich anſcheinend der Durchſchnittsengländer ſehr viel Gedanken, und das bedeutet wahrſcheinlich, auch viele Sorgen darüber macht, während zu gleicher Zeit die regierungsamtliche Agitation die Anſicht zu erwecken verſucht, die Entſcheidung Italiens ſei ſür die Stellung der Weſtmächte ohne Bedeutung, und eine Aufgabe der jetzigen Haltung Italiens als nichtkriegführende Nation könne nur Italien und ſonſt niemanden ſchaden. Sehr überzeugend ſcheint dieſe Propaganda in England ſelbſt nicht zu wirken, wenn man den„Sun⸗ dey Expreß“ als Barometer nimmt, der ſonſt die Meinung des Munnes auf der Straße wiederzugeben pflegt. Auch die fürchterlichen Drohungen mit den Schrecken, die Italien im Falle einer Beteiligung im Kriege bevorſtünden, würden wohl kaum mit der Eindringlichkeit ausgeſprochen werden, wie es in der engliſchen Preſſe geſchieht, wenn England die ſita⸗ lieniſche Entſcheidung wirklich ſo gleichgültig wäre. Der Londoner Korreſpondent des„Nieuwe Rotter⸗ damſche Courant“ in Rom glaubt beſtätigen zu können, daß der engliſche Geſchäftsträger in Rom im italtieniſchen Außenminiſtertum wegen der Hal⸗ tung der italieniſchen Preſſe formal augefragt habe. Eine Antwort ſei hierauf noch nicht erſolgt. Flalien braucht den Krieg nicht zu fürchten Gayda macht den Weſtmächten klar, daß die Polinik des Bangemachens nicht gilt Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 22. April. Nachdem das Mittelmeerproblem in ſeinen hiſto⸗ riſchen Aſpekten und den daraus entſtehenden aktu⸗ ellen. Fragen in den letzten Tagen mit aller Klar⸗ heit von Rom in den Mittelpunkt ſeiner Politik ge⸗ ſtellt worden iſt, wird nun vor allem die militäriſche Poſttion im„Mare noſtrum“ erhellt, die eindeutig die Vorteile Italiens zeigt, wenn es auf einen Krieg mit den Waffen ankommt. Das italieniſche Volk kann ſicher ſein, daß ihm ſeine Lebensintereſſen im Mittelmeer nur mit den größten Opfern der An⸗ greifer ſtreitig gemacht werden können. In einem„Wahrheit“ überſchriebenen Artikel Gaydas im halbamtlichen„Giornale d' Italia“ heißt es, daß die von London und Paris proklamierte „leichte Bedrohung Italiens“ heute eine Illuſton ſei. „Sehen wir ab von Gibraltar, das nur 15 Meilen von Ceuta, 5 Meilen von Punta Canera und.5 Die Kammer annrar ur, Verkrauen“u Reynaud Nachdem ſie ihm vorher mit einer Stimme Mehrheit in den Sattel geholfen hatte Draßhtbericht unſeres Korreſpondenten 5— Bern, 22. April. Da die großen Erfolge der Truppen der Weſt⸗ mächte, die ſeit Wochen angeſagt wurden, immer noch ausblieben, hat man in Frankreich die Aufmerkſam⸗ keit der Oeffentlichkeit auf das innerpolitiſche Gebiet gelenkt. Die Parlamentarier waren ſich ſehr wohl im klaren, daß die Stimmung im Lande ſehr ſchlecht iſt und man überall von Jerfall und Unfähigkeit redet. Alſo haben ſie beſchloſſen, im Anſchluß an die n der Geheimſitzung gehaltene Rede des Miniſter⸗ enten Reynaud ihm und ſeiner Regierung ein inſtimmiges Vertrauens votum aussu⸗ Stimm⸗ nete der Stimme enthalten. Von dieſen n, et der Stimme enthalten hat. i f ſtellen. Dabei haben ſich freilich ſiebgehn Abgeord⸗ „der ſich mit zehn anderen Abgeordneten ſeiner Der„Matin“ bekommt einen Wutanfall und wirft Louis Marin und ſeinen Parteifreunden„Flucht in die Enthaltung“ vor. Das Blatt läßt dann durch⸗ blicken, daß Reynaud in den hinter den Kuliſſen ge⸗ führten Verhandlungen den größten Wert auf eine einſtimmige Vertrauenskundgebung gelegt habe. Wie dieſes Vertrauensvotum zu werten iſt, be⸗ weiſt am beſten die Tatſache, daß es noch keine drei Wochen her ſind, daß dasſelbe Parlament der Re⸗ gierung Reynaud nur mit einer einzigen Stimme Mehrheit in den Regierungs⸗Sattel geholfen hat⸗ Man iſt jedoch der Meinung, daß es nunmehr an der Zeit wäre, wenigſtens auf dem Gebiet der Innen⸗ politik dem Volk eine eiſerne Geſchloſſenheit zu zeigen. Dabei kann es natürlich kein Wunder nehmen, daß die franzöſiſchen Blätter mit 1 Schlagzeilen die„ſtarke Poſition der fetzigen Regie⸗ rung“ kräftig unterſtreichen und darauf hinweiſen daß mit einer ſolchen Regierung Frankreich keinen Schaden nehmen könne. Meilen von Algeciras entfernt iſt, obwohl die gro⸗ ßen Schiffs⸗ und Küſtengeſchütze ihre Geſchoſſe heute bis zu 2030 Meilen Entfernung wirken laſſen kön⸗ nen. Sehen wir auch von der ſpaniſchen Politik ab, die heute nicht aktuell ſein kann.“ 5 Auch ohne dieſe Tatſachen, fährt das Blatt fort, ſei es kindiſch zu behaupten, daß die italieniſche Flotte„wegen ihrer numeriſchen Unterlegen⸗ heit gegenüber der Flotte der Weſtmächte in 21 Stunden vernichtet“ und die„ungeſchützten Kü⸗ ſten Italiens“ leicht angegriffen werden könnten, denn heute habe man vor allem da mit den U⸗Booten und der Luftwaffe zu rechuen. In der Flotte Italiens— beſtehend aus 4 Schlacht⸗ ſchiffen von 35 000 Tonnen, 4 Schlachtſchiſſen von 24 000 Tonnen, 7 Kreuzeru von 10 000 Tonnen, 12 Kreuzern zwiſchen 5⸗ und 8000 Tonnen, ein paar Dutzend von Aufkläreru, Zerſtörern und Torpedobvoten— müßten die U⸗Boote mit mehr als 100 Einheiten angegeben werden. Vor allem aber habe Italien für eine Stärke zur Luft geſorgt. Die Schiffahrtslinien von Gibraltar nach Suez ſeien 3600 Kilometer lang. Wenn Italien alſo nur 1500 Kilometer davon durch ſeine Luftwaffe blockiern laſſe, ſo ſei dies ſchon völlig genug, um die hier verkehrenden Schiffe anzugreifen und zu zerſtören. Unter dieſem Geſichtspunkt habe auch Malta ſeine Funktion als Baſis verloren. In weniger als einer halben Stunde können die italieniſchen Flieger Malta von Syrakus aus er⸗ reichen und in zwei Stunden von Tripolis. Ferner führt Gayda aus, daß die Inſeln des Do⸗ dekanes in Front zu Aegypten, Paläſtina und Cy⸗ pern liegen. Rhodos ſei 600 Kilometer von Alexan⸗ dria entfernt und 550 Kilometer von Famagoſta auf Cypern. Wenn in dieſen Gebieten die Schiffe ſich italieniſchen Angriffen entziehen könnten, dann würden ſte auf ihrem weiteren Wege von Brindiſi, Auguſta, Tripolis und Tobruk aus angegriffen. Gibraltar ſei 1200 Kilometer von Sardinien ent⸗ fernt, ſo daß es gleichzeitig von italieniſchen Flie⸗ gern bombardiert werden könne, und ſchließlich könne die italieniſche Luftwaffe trotz Malta von der Inſel Pantelleria aus operieren. Daß außerdem die italieniſchen Küſten mit genügend Befeſtigungen verſehen ſind, brauche man nicht noch erſt hinzuzu⸗ fügen. sche Abteilung geschlagen-Landverbindung Oslo-Stavanger hergestellt er Fortgang der Operationen Zerplatzte Illuſionen * Mannheim. 22. April. In London und Paris iſt wieder einmal Katzen⸗ jammerſtimmung eingekehrt. Nan hatte um den niederſchmetternden erſten Eindruck der geglückten deutſchen Aktion im Norden wettzumachen, ſoviel von den großen Aktionen der vereinigten engliſchen und franzöſiſchen Flotte, von der Landung unüber⸗ windlicher Expeditionsarmeen, von den kommenden Siegen, die dieſe Expeditionsarmeen über die„ver⸗ lorenen“ deutſchen Truppen erringen würden, von der Abſchneidung der deutſchen Zufuhrſtraßen und überhaupt von der bedenklichen Verſchlechterung der deutſchen ſtrategiſchen Poſition durch das„unüber⸗ legte Manöver des Führers“ geſprochen, daß der beiden Völker ſich allmählich in Erwartung der kom⸗ menden Dinge ſo etwas wie eine wahre Hochſtim⸗ mung bemächtigte. Tag für Tag und Stunde für Stunde erwartete man die Nachricht von dem enk⸗ ſcheidenden Schlag. Die Nachricht blieb aus, dafür kamen Nachrichten: der engliſche Rundfunk ließ die wackeren Tommies in voller Po⸗ larausrüſtung in Narvik landen, Churchill log ſich und den Seinen zum Troſt einen herrlichen Seeſieg nach dem anderen zuſammen und das Luftfahrt⸗ miniſterium war nicht fauler und unterhielt das Volk mit dramatiſchen Erzählungen über großartige Luftſiege, die die Royal Air Force ihren deutſchen Gegnern ſozuſagen mühelos abgerungen habe. Aber das war nicht die Nachricht, die das engliſche und franzöſiſche Volk erwarteten: die Nachricht nämlich, daß die verfluchten Deutſchen aus Norwegen wieder hinausgeworfen, ihre Flotte von der ruhmgekrönten Seemacht Seiner Majeſtät auf den Grund dies Meeres geſchickt und ihre Flieger endgültig und für immer vom Himmel der Nordſee vertrieben ſeien. Das Volk kam bald dahinter, daß die Erſatznachrich⸗ ten für dieſe eine erwartete Nachricht nichts als Propagandamätzchen waren. mit nicht viel mehr Wahrheitsgehalt als alle anderen propagan⸗ diſtiſchen Mätzchen des Londoner Propagandaminf⸗ ſteriums. Es war nichts mit den großen Siegen in Norwegen, nicht einmal mit den Siegen auf dem ureigenſten Kampfgebiet Englands, mit den Siegen ſeiner Flotte. England war in Norwegen geſchlagen und blieb geſchlagen: geſchla⸗ gen durch die Kühnheit, die Schnelligkeit und die Kampfkraft der deutſchen Wehrmacht, die hier zum erſtenmal in vollſtem und planmäßigem Zuſammen⸗ wirken aller ihrer Teile gezeigt hatte, was ſol⸗ ches Zuſammenwirken an Erfolgen zu ertrotzen vermag. Acht Tage lang hat die engliſche Propaganda⸗ maſchine verſtanden, dieſe Erkenntnis vom engliſchen Volke fernzuhalten, ſeine Enttäuſchung über eine ausgebliebene Siegesnachricht mit der Lüge einer neuen zuzudecken, ſeinen aufbrechenden Peſſimismus zu beſchwichtigen mit neuen trügeriſchen Zukunfts⸗ illuſionen. Aber auf die Dauer läßt ſich auch das engliſche Volk nicht für dumm verkaufen. Jetzt ſieht auch der Mann in den Londoner und Pariſer Straßen ein, daß man ihn belogen hat, daß man ihm von Siegen erzählt hat, die es gar nicht gegeben hat. Und nun rebelliert er: in ſeiner Art und mit den Mitteln, die man ihm in dem wohltemperierten Syſtem der demokratiſchen Schaukeleinrichtungen von offizieller Politik und unverbindlicher, aber auch ungefährlicher Oppoſitton zur Verfügung ſtellt: die Zeitungen heben warnend den Finger und machen die Herren Propagandaminiſter darauf aufmerkſam, ſoweit hätte man mit dem offiziellen Optimismus doch nicht zu gehen brauchen!, und die Regierungen ſelbſt ſchicken eiligſt ihre Reſerven an Sachyverſtändigen an die Front, die nun den enttäuſchten Völkern klar zu machen haben, daß der Expeditionsfeldzug in Skan⸗ dinavien doch keine ſo leichte und harmloſe Angelegen⸗ heit, ſondern im Gegenteil ſehr ſchwierig, ſehr lang⸗ wierig und ſehr opferreich ſein würde. In London ſpielt dieſe Kaſſandra⸗Rolle vor allem General Lid⸗ dell Hart, in Paris General Duval, die beide nun ihre ganze Reputation als ſtrategiſche Theoretiker darauſetzen, um nachzuweiſen, daß der Optimismus mit dem die ſtrategiſchen Praktiker der Pariſer und Londoner Kriegsminiſterien handelten oder wenig⸗ ſtens vor ihren Völkern zu handeln vorgaben, höchſt leichtfertig geweſen iſt. Und Herr Churchill bemüht ſich höchſtperſönlich, dem Volke verſtändlich zu machen, daß das, was bisher in Norwegen geſchehen ſei— und was bekanntlich die engliſche und fran⸗ zöſiſche Preſſe als die entſcheidendſten Siege der Weſtmächte gefeiert hatte!— nur Vorxſpiel geweſen ſei. Bis jetzt ſei nur„die Vorhut“ in Norwegen, die„große Armee“, ſo tröſtet er ſein Volk und vor allem die immer mehr und mehr verzweifelnden Norweger, würde erſt im Sommer kommen. Und dann freilich würde man dieſe deutſchen Eindring⸗ linge, dieſe Barbaren, dieſe Hunnen natürlich zu Mus zermalen! i i Wieweit das engliſche und das franzöſtſche Volk auf dieſe beſtellten Beſchwichtigungsverſuche hereinfallen werden, wiſſen wir nicht. Aber da wir annehmen, daß und ihre praktſſſche Nutzamwendung Nachdenken doch moch nicht 1s fvranzöſiſchen Köpfen geſch den die Herren in London und Paris auf folgendes aufmerkſam machen; vom Deutſchland mach Norwegen iſt es heute, von dein deutſchen Stütz punkten in Dänemark aus, ein Katzenſprung, von England aus iſt es immer noch eine ſehr anſtändige dite Engländer ein Regiment nach Nor⸗ Strecke; bis wegen ſchaffen, kann Deutſchland mit Leichtigkeit dye Vernunft K aus ganze Diviſtonen mit allem dazugehörigen Kriegs⸗ material nach Norwegen werfen. Weiter: die wich⸗ tigſten Häfen, die an der zerklüfteten norwegiſchen Küſte für eine Landung in Frage kommen, ſind in deutſcher Hand: Oslo, Stavanger, Bergen, Dront⸗ heim, und ſtehen dem deutſchen Nachſchub zur Ver⸗ fügung. England kann ſeine Expeditionstruppen Höchſtens bruchſtückweiſe in unwirtlichen Gegenden, ußhne die entſprechenden Ausladungs möglichkeiten, ohe Verkehrsveybindungen an Land ſetzen. Und ſchließlich: die deutſchen Zufahrtswege liegen auf der „inneren Linie“, ſie ſind dem Zugriff der engliſchen Luftwaffe ſo gut wie entzogen. Gelegentliche Störungswerſuche werden nicht aus⸗ Meiben, ſie mögen auch ab und zu unſeren Feinden einen billigen Erfolg bringen: eine entſcheidende Einwirkung auf unſeren Nachſchub iſt aber jedenfalls unſeren Gegnern nicht möglich. Englands Verbin⸗ dungslinien nach Nonwegen liegen dagegen un⸗ geſchützt auf der freien See und ſind dem Zugriffe uUnſerer Flieger offen ausgeſetzt. Und wie unſere Flieger zuzugreifen verſtehen, davon haben ſie ja in der letzten Zeit unſeren verdutzten Feinden und der ſtaunenden Umwelt wahrhaftig eindrucksvolle Be⸗ weiſe genug gegeben. Herr Churchill und Lord Reith und ihre mehr oder weniger berufenen Ratgeber mögen ſich alſo alle Mühe geben, ihrem Volk das ihnen drohende Debacle in Norwegen zu verſchleiern. Die Partie iſt für ſie in Skandingawpien endgültig verlpren. Sie iſt von ihnen in der Stunde verloren worden, als die deutſchen Truppen den engliſchen Plänen zuvorkamen und die deutſchen Schiffe zehn Stunden früher als die eng⸗ liſchen an den Kais der norwegiſchen Häfen anlegten. Dieſe verlorenen zehn Stunden bringt ihnen jetzt kein noch ſo lautes Geſchrei zurück. Die Geſchichte folgt nicht den Schreiern ſondern den Männern, nicht der Phraſe ſondern der Tat! Männer und Tat, die ſind aber bei uns, und nicht bei den anderen! M Die Lage [Drahtbericht unf. Korreſpondenten) — Berlin, 22. April. Der Geſchwindigkeitsmarſch der Deutſchen in Norwegen entlockt dem Pariſer„Temps“ den er⸗ ſtaunten Satz:„Die Deutſchen ſind bühn und blitz⸗ ſchnell. Wir müſſen ihnen gleiches Tempo und gleich Fünhme Entſchlüſſe eatgegenſtellen.“ Wie eine balte Duſche müſſen dieſe Worte des halbamtlichen Pa⸗ riſer Blattes auf die Leſer wirken, nachdem gerade der„Temps“ in übereiligen und nicht beſtätigten Segesmeldungen das Menſchenunmögliche geleiſtet hat. Der„Matin“ macht das Ausbleiben der großen Siegesmeldungen von einer Wiedereroberung Nor⸗ wegens mit dem Hinweis plauſibel, mam erkenne letzt zum erſtenmal die beherrſchende Bedeutung der Flug waffe. * Die neutrale Preſſe kommentiert die letz⸗ ten Berichte des OW e über den Fortgang der deut⸗ ſchen Sicherungs⸗ und Abwehrmaßnahmen in Nor⸗ wegen. Die litauiſche Zeitung„Lietuvos Aida“ in Kotpno ſchreibt:„Die norwegiſche Regierung und dre norwegiſche König waren ſchlecht beraten. Der deutſchen Macht gegenüber gibt es keinen dauernden Widerſtand mehr, ſelbſt nicht für England, das in der Luft den Deutſchen unterlegen iſt. England wird Riemals mit ſeinem Expeditionsheer Norwegen zu⸗ rlückerobern können.“ Die lettiſche Zeitung„Ja⸗ naukens Sines“ ſchreibt:„Die Deutſchen halten ihre Stellungen. Ihre Luftwaffe ſichert ihnen jeden Sieg. Norwegen hätte beſſer getan, den deutſchen Schutz anzunehmen, ſtatt ſich dem hilfloſen engliſchen Schutz anzuvertrauen.“ Dieſe Urteile aus den Bal⸗ tenländern, die den Krieg und den verſprochenen engliſchen Schutz in ihrer Nähe erlebten, ſprechen eine Sprache, die wir nicht zu verdeutſchen brauchen. 75 Nach einer Zuſammenſtellung in der Belgrader „Politika“ ſind in Jugoſlawien 79 auslän⸗ iſche Agenten in Haft genommen worden. Die Zahl der Ausweiſungen betrage einige Hundert. Alle jugoſlawiſchen Blätter betonen, daß mit dieſen Maß⸗ nahmen den weiteren Kriegstreibereien in Jugo⸗ lawien ein Riegel vorgeſchoben ſei. Der„Peſter Lloyd“ meldet:„In Rumänien dauern die Verhaſ⸗ tungen und Ausweiſungen immer noch an. Auf allen Grenzbahnſtationen ſieht man in überſtürzter Eile abreiſende Ausländer“. Es muß um Englands Machtanſehen nach den ſchweren Rückſchlägen dieſes Krieges ſchlecht beſtellt ſein, wenn kein Staat ſich mehr einfangen laſſen will, wenn ſelbſt die Staaten des Sſüdoſtens derart ſcharf gegen die engliſchen Kriegstreiber vorzugehen den Mut haben. * Die engliſch⸗franzöſiſchen Hoffnungen richten ſich ſeit Samstag auch auf Spanien. Die„Times“ ſchreibt:„Italien und Spanien müſſen in dieſem Krieg Farbe bekennen. Dieſes Bekenntnis muß die engliſche Diplomatie jetzt her⸗ heiführen, denn der Krieg nähert ſich ſeinem Höhe⸗ punkt“.„Daily Expreß“ ſchreibt: Moch iſt das Stärkeverhältnis im Mittelmeer nicht gegen uns Deshalb müſſen wir ſchnell handeln. Spanien hin⸗ ter Gibraltar iſt unſer Gegner, wenn es ſich nicht offen für uns erklärt“. Noch eindeutiger ſind die franzöſiſchen Preſſeſtim⸗ men. Der„Matin“ jammert, im Mittelmeer ſei Frankreich von Italien und Spanien eingekreiſt. Die engliſche Propaganda iſt ſo ungeſchickt, daß ſie das erpeicht, was ſie vermeiden anöchte. England erinnert Italien ſtändig an die Nachteile der Nicht⸗ kriegsfühvung und an die Einkreiſungspolitük gegen Italien, an der England und Frankreich heute genau 75 eo festhalten wie in früheren europfiſchen riſen. Da die Weſtmächte im Norden nicht weiterkom⸗ men, ſuchen ſie nicht nur im Südoſten, ſondern auch im Südweſten Unruhe zu erwecken, ſo gänzlich aus⸗ ſichtslos auch ihre Drohungen und Umpverbungen gerade gegenüber Spanien ein werden, denn es iſt dasſelbe Spanien, das ſie in dem Revolutionskrieg 5 ſelbſt mit einem Vernichtungskrieg überzogen ſatten. Spanien hat am Sonntag wieder für ein paniſches Gibraltar demonſtriert. Mai⸗ länder Blättern zufolge fanden große Kundgebungen in Madrid, Barcelona, Cartagena und Malaga ſtatt. In Cartagena nahmen auch Vertreter der Be⸗ hörden und des Militärs an den Kundgebungen teil. Hier hielt auch Oberſt Berano eine Anſprache, die durch den Sender Barcelona übertragen wurde und in der er ſagte, auch Spanien habe ein großes Kriegsziel im jetzigen europäiſchen Krieg und das heiße Gibraktar. 8 Nach neutralen Meldungen aus London und Paris zeige man in politiſchen Kreiſen zuneh⸗ mende Beſorgnis vor der Haltung an grüßt Adolf 94 3 8 Herzliche Anteilnahme Italiens am Geburtstag des Führers Drahtbericht unſeres Korreſpon denten — Rom, 22. April. cher Anteilnahme berichtet die ita⸗ über die Feierlichkeiten zum 51. Geburtstag If Hitlers. Alle Blätter veröffent⸗ lichen dazu Kommentare, die wie nie zuvor zei⸗ gen, daß die beiden durch Pakte verbundenen Nationen auch im Fühlen und Denken ihrer Völ⸗ ker eine E t bilden, die man ſich nicht enger vorſtellen kaun. „Die italieniſche nationalſoziabüſtiſchen ler des wiedererſtaudenen und land, den ſtarken Ver ö lien“, ſchreibt das h als Einleitung eine ü„die ſich ichte Eu ropa Mit herzli lieniſche Pr vüßt den Führer der n, den großen Kanz⸗ befreundeten Deutſch⸗ en des faſchiſtiſchen Ita⸗ e„Giornale'Italia“ ung der Perſon des der deutſchen Geſſchichte und als eine der treibendſten und äfte erhebt“. Durch Adolf Hitlers moraliſche und entſchloſſene Politik habe Deutſchland die Feſſeln von Verſailles brechen können und den Weg zu gerechter Größe, die dem Reich in Europa gebühre, beſchritten. Die Welt wiſſe, daß der gegenwärtige Krieg die Folge von Verſailles ſei und ſetze ſich über die Polemik der Weſtmächte hinweg, die die Verantwortlichkeit für den Krieg dem Führer zuſchieben wollen. Keine Nation könne dieſe entſchloſſene Tat Adolf Hitlers beſſer verſtehen als die italieniſche, da ſie die Opfer ſelbſt kenne die die Arroganz der Bedrücker her⸗ vorriefen. Zugleich mitt dem Gruß an den Führer richten ſich die Gedanken der Italiener aber auch auf das deutſche Volk, das„ſeine Parole“ verſtanden habe und ihr folgend auf dem Marſch zu ſeiner Wie⸗ derauferſtehung ſei. Die„Stampa“ fügt hinzu, daß „Der. Nation die Glückwünſche Italiens, die die Telegramme des Duce und des Kaiſers und Königs ausdrückten, die tiefe Verbundenheit zweier Regime bewieſen, die durch den Willen ihrer Völker und durch zwei natio⸗ nale Revolutionen zur Macht kamen. Der„Corriere della Sera“ hebt vor allem die einmütige Verbundenheit zwiſchen Volk und Führer hervor, die ſich anläßlich d 51. Geburtstages Adolf Hitlers gezeigt habe. Ebenſo bemerkt das Blatt. daß ſich in dem Geſchenk des deutſchen Vol⸗ kes. das in einer erfolgreichen Sammlung von Me⸗ tallen beſtehe, beweiſe, mit welcher Verbiſſenheit, Opferbereitſchaft und welchem Vertrauen man in Deutſchland dieſen Krieg führe. „Das deutſche Volk folgt ſeinem Führer bis zum letzten, da es in ihm den erſten Repräſen⸗ tanten ſeiner Raſſe, den beſten Interpreten ſeiner Ideale, den unbeugſamen Kämpfer ftr ſeine Lebensrechte und den Ernenerer ſeines Seins ſieht“. Dieſe Worte des„Corriere della Sera“ drücken die Gefühle aus, mit denen das italieniſche Volk Adolf Hitler ſeine Wünſche für das neue Lebensjahr aus⸗ geſprochen hat. Die Deutſchen in Italien haben in allen Orts⸗ gruppen und Stützpunkten den 20. April mit Feier⸗ lichkeiten begangen. In Rom verſammelten ſich die deutſchen Volksgenoſſen in der Aula der Univerſität. Die Anſprachen des Ortsgruppenleiters Dr. Fuchs und des Führers der HJ in Italien gaben ein be⸗ redtes Zeugnis daß die Deutſchen in Italien mit den Deutſchen im Reich in einer Front ſtehen. Der Feier wohnte von italieniſcher Seite der Dekan der Uni⸗ verſität Rom bei. pahre Krieg der Waffen bar begonnen“ Die ſtrategiſche Bedeutung der nordiſchen Aktion im ttalieniſchen Arteil [Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Rom, 22. April. Der bekannte italieniſche Militärſchriftſteller General Baldini prüft heute in der„Voce Italia“ die durch die blitzartige Juſchutznahme Dänemarks und Norwegens durch Deutſchland entſtandene Lage und ſtellt feſt, daß nunmehr „der wahre Krieg“, der mit den Waffen aus⸗ gefochten werde, begonnen habe. Es wäre von Deutſchland nicht zu erwarten ge⸗ weſen, daß es die britiſche Neutralitätsverletzung ſchweigend hingenommen hätte. Die blitzſchnelle deutſche Reaktion auf die engliſche Herausforderung entſpricht, wie General Baldini ausführt, den Tra⸗ ditionen eines ruhmreichen und großen Volkes und der Ueberlieferung des deutſchen Generalſtabes. Baldini gibt im folgenden der großen Bewunde⸗ rung, die die italieniſchen militäriſchen Kreiſen für die öͤeutſche Aktion hegen, Ausdruck und erklärt, die deutſche Wehrmacht habe nur einen geringen Teil ihrer Beſtände bei der ſkandinaviſchen Unterneh⸗ mung eingeſetzt. Für die Weſtmächte ſei ſtrategiſch eine ſehr ſchwere Lage entſtanden, deun ſie müßten nunmehr Deutſchland auf dem rieſigen Halbbogen, der von Nordeuropa bis zum Kaukaſus reiche, Widerſtand leiſten und Deutſchland habe den Vorteil der inneren Linie. Außerdem ſei das Deut⸗ ſche Reich durch Weſtmächten beg ne einheitliche Führung vor den uſtigt. In Deutſchland brauchten keine Pläne erſt vor Kommiſſionen und Ausſchüſſen erörtert werden wie in London und Paris. Des⸗ halb handle Deutſchland nicht nur ſchneller, ſondern auch überraſchender als die Weſtmächte. Italiens. Noch am Wochenende ſchrieb die „Times“, die engliſche Flotte beherrſche abſolut das Mittelmeer, und„Daily Mail“ drohte in einem Leitartikel Italien mit den engliſch⸗franzöſiſcher Streitkräften. Am Wochenanfang muß die„Times“ zugeſtehen:„Englands Flottenmacht kann nicht gleichzeitig überall ſein, nicht an Norwegens Küſte, nicht im Atlantik und in allen Teilen des Mittel⸗ meeres. Deshalb müſſen wir mit Erſtaunen feſt⸗ ſtellen, daß das italieniſche Volk ungeheuere Vorbe⸗ reitungen trifft“. Das klingt ſchon ganz anders als noch wenige Tage zuvor. Selbſt die„Times“ fängt an zu begreifen. Auch der Pariſer„Temps“ ſchrieb geſtern, die Nachrichten aus Italien ließen erkennen, daß ſich Italien ſtark fühle und daß die italieniſche Haltung unwiderruflich ſei. Dieſe Situg⸗ tion ſchaffe eine neue Bedrohung für Frankreich und mahne alle Frangoſen zur Zurückhaltung ihrer Meinungsdifferenzen, um der ernſt gewordenen Lage Herr zu werden. Das klingt nicht ſo optimiſtiſch. wie die franzöſi⸗ ſche Nachrichtenggentur aus Zufallserſcheinungen der letzten Tage gefolgert hatte. In dieſem Zuſammen⸗ hang iſt die Ueberſchrift des Sonntagsartikels im italieniſchen halbamtlichen„Giornale'Italia“ auf⸗ ſchlußreich zur Beurteilung der Südoſtgeſamtlage: „Das Mittelmeerrecht Italien ſteht vor der Ver⸗ wirklichung.“ Der Mailänder„Corriere della Sera“ ſchreibt am gleichen Tage:„Muſſolini hat aus außenpolitiſchen Gründen ſeine für Sonntag angekündigte Rede ver⸗ tagt. Daraus ſollen unſere Gegner aber nicht neue Hoffnung ſchöpfen, Italien würde noch lange warten. Wir haben die längſte Wartezeit als nichtkriegfüh⸗ rende Macht hinter uns. Jetzt heißt die Parole: Die Stunde der Entſcheidüng iſt nahel“ Auch die außenpolitiſche Wochenſchrift„Rela⸗ zioni Internazionali“ unterſuchte die militäriſche Lage in Skandinavien. Die angeſehene Zeitſchrift ſtellt feſt:„Die deutſche Aktion macht vor allem durch ihre Kühnheit Eindruck. An ihrer Durchfüh⸗ rung haben in engſter Zuſammenarbeit Einheiten des Heeres, der Flotte und der Luftwaffe teilgenom⸗ meen. Es iſt kein Zweifel, daß zum Erfolg das Ueberraſchungsmoment beigetragen hat, daneben nach der klug berechnete und aufeinander abge⸗ ſtimmte Einſatz der drei Wehrmachtsteile“. Unter den militäriſchen Geſichtspunkten hebt die „Relazioni Internazionali“ vor allem die Tatſache, daß die deutſchen See⸗ und Luftſtützvunkte nunmehr der engliſchen Küſte ſehr viel näher gerückt ſind, als Ergebnis des deutſchen Sieges hervor. „Der Gewalt muſ man Gewalt entgegenſetzen“ [(Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Rom, 22. April. Die angeſehene außenpolitiſche Wochenzeitſchrift „Relaziont Internazionali“, die vom Inſtitut für auswärtige Politik in Maätland herausgegeben wird, prüft die in Skandinavien entſtandene Lage unter Die Kr r „Die ganze Well Sagi es Lebensrecht und Lebensraum wurden durch Versailles dem deutschen Volk geraubt. Alle Begründungen des Landraubes waren nur Vorwände. Das bezeugte William Har- butt Dawson, Englands Kolonialsachkun diger, in Versailles: „Vielleicht ist dem Britischen Reiche noch nie ein schlechterer Dienst erwiesen worden als durch diese willkürliche Ausdehnung seiner Grenzen und seiner Verbindlichkeiten aug reiner Habsucht. Denn sie lenkte die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf uns als ein unersättliehes Land und forderte zu Vergleichen heraus mit weniger glück lichen Ländern, die keineswegs zu unseren Gunsten ausfallen konnten. Nicht ich bin es, der das sagt— die ganze Weltsagt es, und unsere verflossenen Alliierten sagen es genau so wie neutrale Nationen“ Ein unersäàttliches Land— von der ganzen Welt erkannt! Das war in Versailles. Heute Wollen sie ein Ueberversailles als Krönung der plutokratischen Habgier und Unersättlich- keit. Ihrer Gier ist heute aber ein Ende ge- setzt durch den machtvollen Lebenswillen des Reiches, denn er ist slärker als plufokrafische Gier FPFPPCCCC—TTTVCCCCCCb—————VT—TDVVVVVTVF 1 dem Geſichtswinkel der italieniſchen Intereſſen. Die Zeitſchrift ſtellt noch einmal feſt, daß die Verantwortung für das, was in Nord⸗ europa geſchehen iſt, ausſchließlich den Weſtmäch⸗ ten zufalle. Unwiderlegliche Beweiſe hätten ſich inzwiſchen dafür ergeben, daß durch die britiſche Minenlegerei die norwegiſche Neutralität verletzt wurde und auch die militäriſche Beſetzung geplant war. Die„Relazioni Internazonali“ ſtellen weiterhin feſt, daß in London umd Paris die Ereigniſſe der beiden letzten Wochen als eine ſchwere Niederlage empfunden werden. So hat der„Daily Herald“ kürzlich zugegeben; „Wenn Deutſchland ſich in Norwegen halten ſollte, ſo würde ſeine Aktions⸗ und Angriffskraft un⸗ geheuerlich geſteigert“. Die Ausſichten für einen eng⸗ liſchen Angriff auf die deutſchen Poſitionen in Nor⸗ wegen hält die Zeitſchrift für ſehr gering und ver⸗ weiſt in dieſem Zuſammenhang auf die verunglück⸗ 505 Landungsverſuche des letzten Krieges in Galli⸗ poli. Als Folge der engliſch⸗franzöſiſchen Niederlage in Nordeuropa ſehen die„Relazioni Internazionali“ eine Verſtärkung der anglo⸗franzöſiſchen Bemühun⸗ gen, den Kriegsbrand auf den Südoſten auszudehnen. Inſofern ſei es verſtändlich, daß die Weſtmächte jetzt ihre Aufmerkſamkeit auf Italien richten. Die italieniſche Stellungnahme ſei aber ganz klar. Die Zeitſchrift umſchreibt ſie mit folgenden Worten: N „Die italieniſche Politik gibt ſich keiner Illuſion hin und läßt ſich nicht überraſchen und bereitet ſich intenſiv vor. Die Demokraten ſchmeicheln den Italienern und rühmen die jitalieniſche Frie⸗ denspolitik. Italien weiſe eine ſolche Schmei⸗ chelei glatt zurück. Der Friede Italiens wird von den Waffen bewacht. Der Gewaltpolitik, die heute in Europa herrſcht, muß man Gewalt ent⸗ gegenſetzen.“ eoslaſten der Westmächte Das Volk ſtöhnt unter dem Steuerdruck ſeiner plutokratiſchen Regierungen (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Amſterdam, 22. April. Die finanziellen Kriegslaſten werden in England und Frankreich mit ſteigernder Beſorgnis beobachtet. Am Dienstag wird Schatzkanzler Sir John Simon im Parlament den Haushalts voranſchlag für das kommende Finanzjahr einbringen. Zur Deckung des Defizits werden umfangreiche Maß⸗ nahmen, u. a. beträchtliche Erhöhungen der indirekten Steuern angekündigt. Trotz der düſteren Finanzlage ſind die Laſten, die der franzöſiſche Vaſall Englands zu tragen hat, noch ungleich ſchwerer. Ein Bericht des Pariſer Korreſpondenten der„Times“ enthält eine lehrreiche Ueberſicht hierüber und iſt offenſichtlich ge⸗ ſchrieben, um die Engländer auf die Notwendigkeit weiterer finanzieller Opfer vorzubereiten. Die Vergütung für Frauen und Kinder der Soldaten ſind nach der„Times“ in Frankreich noch geringer als in England. Arbeiter. die Ueberſtun⸗ den bezahlt bekommen, müßten in Frankreich von dem Ueberſtundenlohn ohne weiteres 40 v. H. abge⸗ hen. Trotz der ungeheuren Einſchränkungeen, die Frankreich zum höheren Ruhm Enalands auf ſich nimmt, lebt, wie die„Times“ zugibt. Frankreich bereits vom Kapital und hat, wie in dem Artikel ausgeführt wird, die Grenzen ſeiner finan⸗ ziellen Leiſtungs fähigkeit erreicht. „Aebermüdete und ſchlafloſe Miniſter“ EP. Stockholm, 22. April. Aufſchlußreiche Feſtſtellungen über die Nervpſität im engliſchen Regierungslager macht„Aftonbladet“ am Sonntag. In einem Bericht aus London heißt es u.., manche Kabinettsmitglieder kämen über⸗ Haupt nicht mehr zum Schlafen. Der jüngſte eng⸗ Generalſelbmarſchall Göring beglückwünſcht den Führer Preffe⸗Hoffmonn. Zander⸗Multiplex⸗K.) liſche Miniſter, der 47jährige Oliver Stanley, ver⸗ bringe Tag und Nacht in ſeinem Arbeitszimmer, während General Jronſide vor ſeinem Schreibpult ein Feldbett aufgeſtellt habe, auf dem er zu nächtigen pflege. London habe in der letzten Woche nur übermüdete und ſchlafloſe Miniſter geſehen. Ehamberlain pflege um Mitternacht zu Bett zu gehen, ſei aber ſchon um ſechs Uhr wieder auf den Beinen, während Churchill regelmäßig auch ſeinen Nachmittags⸗ ſchlaf halte. 5 Warum ſo gefügig? Amerikaniſche Polizei als Handlanger Englands (Junkmeldung der NM.) I Neuyork, 22. April. Veranlaßt durch eine„Beſchwerde“ des britiſchen Schiffahrtsminiſteriums, durchſuchten, der„Neu⸗ horker Staatszeitung“ zufolge, 30 amerikaniſche Kriminalbeamte am Samstag unerwartet den Dampfer„Manhattan“, der United States Line nach Poſt, die die Beſatzungsmitglieder angeblich nach Europa mitnehmen ſollten. Die Durchſuchung dauerte 90 Minuten bis zur Ausreiſe der„Mau⸗ hattan“ nach Italien. In den Mannſchaftsquartieren riſſen die Kriminalbeamten alle Schlafkojen aus⸗ einander und durchwühlten das geſamte Gepäck. „Tag der ſlowakiſchen Familie“. In der Slo⸗ wakei wind am zweiten Maiſonntag anſtatt des bis⸗ herigen Muttertages ein„Tag der flowakiſchen Fa⸗ milie“ ſtattfinden. Zarenſchiff ſoll gehoben werden! (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) N— Rom, 22. April. Die türkiſche Nözierang hat eine Iſtanbuler Firme antoriſiert, die Hebung des Wracks des Za⸗ renſchiffes„Lucullus“ zu verſuchen, das vor 20 Jahren im Bosporus verſenkt wurde. An Bord des Schiffes, das etwa 36 Meter unter der Meeres⸗ oberfläche liegt, ſollen ſich wertvolle Dokumente über die letzten Tage des ruſſiſchen Zaren Niko⸗ lang II und ein Teil der Kronjuwelen der Roma⸗ nows im Werte von einigen Millionen befinden. Schwäbiſches Dorf bei Niſch zerſtör (Funkmeldung der NM.) i 8 Belgrad, 22. April. Ein Wolkenbruch, der gewaltige Ueberſchwem⸗ mungen zur Folge hatte, zerſtörte am Sountag⸗ mittag den größten Teil des altſchwäbiſchen Dorfes Gadſchinog Hana bei Niſch. Miniſterpräſident Zwetkowitſch, der gerade in der Gegend weilte, beſuchte die Unglücksſtätte. 5. —.....——.———— 8 uptſcheifeleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alols inbauer.— Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und ve wortlich für Kulturpolitik. Theater und Unterhaltung: Carl Onne Eiſen bart.— Hondel: l. B. R. Schönfelder. Teil: i. B. Dr. F. W. Koch.— Kunſt, Fil m und Gericht: Dr. F. W. Koch.— Sport: Willl[ Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. F 5 ennel, ſämtliche in Mannheim. e Orucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Wee da gescsſaug; Aten. g. Meder, Se nzeigen und ge: 1. B. rt* Mannheim.— Zur Zeit Preisliſte Nr. 11 gültig. e „„ Die Mannheimer Liedertafel beging am Sonntagnachmittag ihr hundertjähriges Beſte⸗ hen mit einer igen Gedenk 0 8 der ſich die 2 ieder mit e l 1 iſte im großen le des Verein ühne mit Hakenkreuzfahnen, den b mit goldenem und grünem r und Blumen ge⸗ ſchmückt war, v Nach dem Vortrag eines Streich⸗ aus den Haus⸗ orcheſtermitglie und Wachter den Beethovel Profeſſor hielt, mei ungeheuren S hunderts angel zelheiten heran 1 Er begrüßte zunäch — au. Witzel, Reith te, ſang der Männerchor Himmel rüh 44 Ott e Feſtrede abe, aus dem eines Jahr⸗ in ausge met Weiſe. im Namen de rerrings die Er i ondere die der Wehrmacht, des Sta d der Stadt. ſowie meh⸗ rere befreundeter ger und auswärtiger Vereine, Kreischormeiſter, die Frauen, um alsdann der Liedertafel ein⸗ den Sängerkre jrer und Vertreter der Preſſe und ausführlicher auf die Grü zugehen. In ſeinen weite hrungen charak⸗ teriſterte er markant die de ſich der Jubelverein um das Mann relle Leben durch ſeine Konzerte erwor von denen viele wohltätigen Zwecken dien zu der Blüte der Liedertafel haben vornehm rvorragende Diri⸗ dürfte, um nur eine weſent⸗ ugreifen, nur wenigen be⸗ 874 unter Hofkapellmeiſter Wagner⸗Opern mit m Erſola aufgefü genten beigetragen. C liche Einzelheit heraus kannt ſein, daß im Jahre Langers Leitung Bruchſtü eigenen Kräften mit ſo wurden, daß man von einer 2 Nationaltheater ſprechen darf. Als der Redner in einer Gedenkminute der im Laufe der Jahrzehnte verſtorbenen Mitglieder ge⸗ dacht hatte, verweilte er bei dem letz Meilenſtein mit der Zahl 100, der in die Frontſtellung der Na⸗ tion eingemauert iſt. wie die dertafel vor hundert Jahren antrat, ſtehe ſie am Eingang zum zweiten Jahrhundert bereit, den geiſtigen Weſtwall weiter auszubauen und mit dem deutſchen Liedgut die Kräfte der Nation zu ſtärken. Für den hehren Dreiklang Führer, Volk und Vaterland jederzeit einzutreten, ſei in dieſer Stunde heiliges Gelöbnis. Es folgten drei im Volkston gehaltene Chöre ehe⸗ maliger Dirigenten des Jubelvereins:„O Sonnen⸗ ſchein“(Vincenz Lachner),„Am Ammerſee“(Fer⸗ dinand Langer) und„Heute ſcheid' ich“(Carl Iſen⸗ mann), die vom Männerchor ſehr klangvoll und empfindungsreich vorgetragen wurden. Als das Streichquartett Hayoͤns Variationen über „Deutſchland über alles“ geſpielt hatte, nahm Ver⸗ — 0 — 2 So jährige Aktivität die goldene Ehrennadel an Stelle des goldenen Sängerringes, der nach dem Kriege folgt, Karl Wunder, für 15jährige Zu⸗ gehörigkeit zum Hausorcheſter die ſilberne Ehren⸗ nadel Philipp Koch. Die Sängerkameraden Heinrich Kohlmeier und Wilhelm Reinhardt und die reunde Friedrich Imhoff und Friedrich wurden zu Ehrenmitgliedern er⸗ nannt. Der mit dem deutſchen Sängerſpruch ein⸗ geleitete Ehrungsakt wurde mit dem Vereins wahl⸗ ſpruch geſchloſſen. Und dann vereinigten ſich Min⸗ ner⸗ und Frauenchor, um mit dem„Lob der Muſik“ von Joſeph Haas der Gedenkſtunde einen feierlichen Abſchluß zu geben. Die muſikaliſche Nachfeier Die Abendſtunden brachten eine muſikaliſche Nach⸗ feier, die das gleiche hohe Niveau wie die Gedenk⸗ ſtunde einhielt. Der Männerchor, der die Dar⸗ bietungen mit der Schubertkompoſition„Das Dörf⸗ chen“ einleitete, erzielte beſonders großen Beifall mit drei Soldatenliedern nach Sätzen von H. Hein⸗ richs, während der Frauenchor mit vier Vor⸗ trägen ſehr gefiel. Als Soliſten bewährten ſich Frau Reith, die mit ihrem kräftigen, gut geſchulten So⸗ pran ſehr erfolgreich war, Mitglied Krampf, der ſeinen ſonoren Baß mit den Löweliedern„Heinrich der Vogler“ und„Prinz Eugen“ vortrefflich zur Geltung brachte, und Tenoriſt Willy Mesger, dem nach„Leb wohl, mein flandriſch Mädchen“ aus„Zar und Zimmermann“ der ſtürmiſche Beifall eine Zu⸗ gabe aus dem„Land des Lächelns“ abzwang. Jakob Frank bewies mit einer ſatiriſchen Wochenrund⸗ ſchau, daß er ſich in der Aktualität ſeines köſtlichen Humors nicht übertreffen läßt. Die„Fränkiſche Suite Nr. 1“ von Karl Schäfer, eine Folge von frän kiſchen Volksliedern und Volkstänzen für Männer⸗ ind Frauenchor, Soloſtimmen(Frau Reith und Baſ⸗ ſiſt Krampf) und Inſtrumente(Hausorcheſter) bil⸗ dete den wirkungsvollſten Abſchluß der Nachfeier. In ihrem Verlaufe wurde Muſikdirektor Max Adam für die großen Mühen der muſikaliſchen Vor⸗ hereitung der Jubelfeier(er begleitete auch alle Vorträge am Flügel) mit einem von der Aktivität geſtifteten inhaltreichen Korb erfreut. Prof. Dr. Ott, der Vertreter der Paſſivität, wurde mit der goldenen Vereinsnadel ausgezeichnet. Der frühere Vereinsführer Blumentritt würdigte im Na⸗ men der Aktivität die Verdienſte des mit dem Ver⸗ einswahlſpruch gefeierten Vereinsführers Voigt, der aus der Fülle der telegraphiſchen und brieflichen Glückwünſche die bemerkenswerteſten bekanntgab Sch. Wer Auto fährt, trägt eine hohe Verantwortung! Die Treibſtoffftelle gibt Auskunft über gute und ſchlechle„Kunden“ „Und wenn Sie mir die fünfzig Liter für meinen Perſonenwagen ſtreichen, dann mach ich eben meine Bude zu,— mir ſoll's egal ſein!“ Der ſo ſprach, war ein gar ſtattlicher Induſtrieller aus der Umgegend von Mannheim. Er trug eine dicke Zigarre in der Hand und erhob ſeine Stimme ſo laut, daß es weit über das Zimmer des Amts⸗ vorſtandes unſerer Treibſtoffſtelle hinaus zu hören war.„Sehen Sie“, ſeufzte bald darauf dieſer Amtsvorſtand zu dem weit friedlicheren Beſuch von der Preſſe,„ſehen Sie: ſo Kunden hab' ich jeden Tag dutzendweiſe. Und je höher hinauf ſie herſind, deſto un vernünftiger benehmen ſie ſich häufig. Was ich da mache?„Herr Direktor, hab' ich dieſem hier ge⸗ ſagt, ich kann Ihr Kontingent unter gar keinen Um⸗ ſtänden erhöhen. Sie haben für Ihren Betrieb aus⸗ reichend Nutzfahrzeuge zugelaſſen. Wenn Sie aber des Perſonenwagens wegen 150 Arbeiter entlaſſen und Ihre Fabrik ſchließen wollen: bitter ſchön! Die Treibſtoffſtelle kann Sie daran nicht hindern.“ Dar⸗ auſhin iſt er, brummend zwar, weggegangen und wird, wie viele andere Volksgenoſſen, für ſeine mehr oder weniger privaten Fahrten von draußen in die Stadt die Elektriſche benützen.“ „Solche Fälle wie dieſen nehmen wir nicht wei⸗ tex tragiſch“, berichtete der Amtsvorſtand weiter. „Da heißt es halt nur, ſich nicht einſchüchtern laſſen und klar erkennen, wo wirkliche Bedürfniſſe der lebendigen Wirtſchaft vorliegen, und wo die eigene Bequemlichkeit den Ausſchlag gibt. Der Kampf um den koſtbaren Treibſtoff iſt nämlich zu ganz weſentlichen Teilen noch immer ein Kampf um die Bequemlichkeit aller jener Leute, die durch jahrelanges Autofahren verwöhnt waren und zuletzt meinten, ſte müßten ſelbſt ihre Brötchen heim Bäcker um die Ecke mit dem Wagen holen oder könnten einen Brief nur per Auto zum nächſten Poſtkaſten bringen. Aber unſer Wirtſchaftsleben hat ja durch den Krieg vielfach einen ganz andern Rhythmus bekommen. Angebot und Nachfrage ſtehen in ihrem wechſelſeitigen Verhältnis doch in den allermeiſten Fällen ſo zueinander, daß die Tätigkeit der Reiſevertreter mit dem Muſterkoſſer im eigenen Wagen überflüſſig erſcheint. Und ſelbſt wo das ein⸗ mal nicht hundertprozentig der Fall ſein ſollte, müſ⸗ ſen ſich Lieferanten wie Abnehmer halt auf die früheren Formen des geſchäftlichen Umgangs mit⸗ einander zurückbeſinnen, wenn eine Bewilligung des Wagens nach ſorgfältiger Prüfung der Sachlage von den verantwortlichen Stellen nicht zügeſtanden werden kann. Aufträge laſſen ſich heute in den weit⸗ aus meiſten Fällen brieflich oder telephoniſch herein⸗ len. Und um Waren auszuliefern, braucht man Poß Fein Auto, ſondern ſchickt ſie wie früher mit der Poſt. Und ſo hören wir denn noch manches aus der Praxis dieſes heute wohl aktuellſten Kriegsamtes, in deſſen Räumen man dank der Unvernunft vie⸗ ler Volksgenoſſen leider mehr geräuſchvolle Aus⸗ einanderſetzungen, als friedliche Uebereinkünfte erlebt. Die meiſten Leute nehmen es ja perſönlich übel und ſind bitter gekränkt, wenn von ſeiten der Behörde, die doch ihrerſeits an ganz beſtimmte und reichseinheitliche Vorſchriften gebunden iſt, ihren inſchen nicht entſprochen werden kann. Jeder meint, ſein Wagen ſei von allen wichtigen Wagen der allerwichtigſte, und dabei iſt doch die Trelbſtoff⸗ ſtelle auf Grund einer nun ſchon über halbjährigen Praxis lediglich bemſtht, mit den für unſeren Mannheimer Bezirk zugeteilten Breunſtoffmengen ſo hauszuhal⸗ ten daß die wirklich wirtſchafts⸗ oder wehr⸗ wichtigen Rotbewinkelten voraß zu ihrem Recht kommen. Das ſind zunächſt einmal die Großverbrau⸗ Her: Induſtriefirmen mit vielen Nutzfahrzeugen, Angehörige der Nahrungsmittelbrauche und viele, viele andere, die alle als„Spezialfall“ behandelt und begutachtet werden wollen. Eine Unſumme von Arbeit ſteckt in ſolcher Handhabung, wenn ſie, wie er, in geſunder Uebereinſtimmung mit den tatfächlichen Lebenshedürfniſſen einer ſchaffenden Großſtadt erfolgen ſoll und genügend Anpaſſungsfähigkeit bewahren will, um jede bürokratiſche Erſtarrung zu vermeiden. Freilich gibt es auch Fälle, wo kein guter Wille auf ſeiten der Behörde mehr nützt, ſondern nur Strenge gegenüber den Außenſeitern, die ohne Ver⸗ antwortungsgefühl für die Belange der Kriegswirt⸗ ſchaft ihre eigenen, unlauteren Zwecke durchzuſetzen verſuchen. Etwa ſo: die Treibſtofſſtelle kommt eines Tages dahinter, daß der Sohn einer Gemüſehänd⸗ lerin ſeit Monaten Treibſtoff bezieht, um angeblich die Waren ſeiner Mutter zu transportieren, wäh⸗ rend er tatſächlich längſt anderswo in Arbeit ſteht, die Mutter das Gemüſe mit dem Handwagen herum⸗ fahren läßt und ſeinerſeits den unrechtmäßig ge⸗ hamſterten Treibſtoff für private Geſchäfte mit Um⸗ zugsgut verwendet. Oder eine Autofirma läßt ſich Benzin zuteilen, um Neuwagen von der Fabrik ab⸗ zuholen, während dies nach einer neuer Beſtimmung nicht mehr dem Händler, ſondern nur noch dem Käufer geſtattet iſt. Das ſind natürlich gorbe Verſtöße gegen be⸗ ſtehende Vorſchriften—, üble Geſchichten, die hart an Betrug grenzen oder tatſächlich als ſolcher unter hohe Strafe geſtellt werden. Allein außer ſolchen, von Treibſtoffſtelle und Po⸗ lizei mit gleicher Unnachſichtigkeit verfolgten Vor⸗ kommniſſen gibt es ja auch noch die Unmenge ver⸗ meintlicher kleiner Ganz⸗ und Halbſchädlinge, die im Wege einer allerdings keineswegs immer be⸗ grüßenswerten„Volksjuſtiz“ zur Anzeige gebracht werden. Die Praxis hat nämilch ergeben, daß die freundlichen Anzeiger meiſtens an den Falſchen ge⸗ raten und Autonummern aufgeben, deren Beſitzer ſich hinterher als lilienweiße Unſchuldslämmer er⸗ weiſen. Kann man dem Arzt, der zwiſchen zwei Krankenbeſuchen raſch eine am Wege liegende Be⸗ ſorgung erledigt und deshalb raſch vor einem be⸗ kannten Geſchäft auf den Planken parkt, daraus einen Vorwurf machen Iſt der Landmaſchi⸗ nen vertreter, der von einer anſtrengenden und wirklich unvermeidlichen Rundfahrt in abgele⸗ genſte Odenwalddörfer zurückkommt und auf dem Heimweg ſich raſch in einer Gaſtſtätte noch ein Glas Bier genehmigt, ein Benzinvergeuder? Und ſoll man auf der Straße womöglich noch laut hinter je⸗ dem Fahrſchulwagen herſchimpfen, weil er einen roten Winkel hat und Treibſtoff kriegt, um den für die Wirtſchaft ebenſo wie ftr die Wehrmacht dringend notwendigen Nach⸗ wuchs an Autofahrern heranzubilden? Jedes Ding hat nämlich auch hier zwei Seiten, und wer wirklich eine Anzeige machen zu müſſen glaubt, ſoll ſich vorher vergewiſſern, ſonſt koſtet er die Behörde mit nutzloſen Erhebungen ebenſoviel Zeit wie jene unbelehrbaren Volksgenoſſen, die ſich dem harten Geſetz des Krieges nicht fügen wollen und mit immer erneuten Eingaben oder Vorſprachen Treibſtoffmengen ergattern möchten, die wir nun einmal zur Zeit nicht verfügbar haben. Schön wär's natürlich für viele, ſie könnten wie ſonſt zum Wochenende mit dem eignen Wagen in den Frühling hinausfahren. Allein es geht auch zu Fuß oder zu Rad, und was das Auto anbelangt, da ſprechen wir halt einſtweilen mit gutem Humor wie Wilhelm Buſch: f„„Enthaltſamkeit iſt das Vergnügen An Dingen, welche wir nicht 1 8 a 40 jähriges Dienſtjubiläum. Frl. Mina Eck, Rheinvillenſtraße 5, erſte Verkäuferin bei der Firma Textilkaufhaus Gebrüder Braun.. Mannheim, K I,—3, feiert heute ihr 40jähriges Dienſt⸗ jubiläum. Junge Weinheimerin ſtürzt aus ſahrendem Zug Sie wurde ſchwer verletzt Durlach, 22. April. Auf der 198 von Weingarten 1 85 Durlach ſtürzte die Tochter alena des Wei n⸗ heimer Einwohners Auguſt Enderle aus dem Zug. Man brachte dieſen durch Ziehen der Notbremſe ſofort um Halten, bettete die Schwerverletzte auf eine Bahre uns brachte ſie im Packwagen nach Karlsruhe und dort ins Städtiſche Kronkenhaus Die Nachprüfung er⸗ gab, daß die Verunglückte ſich an eine unverſchloſſen ge⸗ bliebene Wagentür gelehnt hatte. Jußball im Reich Kickers Offenbach Süsweſtmeiſter— Elf Meiſter ſtehen feſt gruppe 3(W all meiſterſ von eſt) die Gnd runden⸗ ft bereits geſtartet ddeutſchen Bereichs⸗ epſt zwei ſeſt, N ers Of⸗ vſchaft von Südweſt bekanntlich im erſten Kampf rn auf deſſen Platz ein:1 er⸗ a mit 613(:2) zahlen⸗ Während in der Bereichs g a che Fuß ſtehhen die J E wun gleichwertig noch einmal t des Kickers⸗ n ſtehen di Ent⸗ In 2 r SV dhof zu 10:1(:0) ü VfR Achern, ſo unkten eine k ung vor dem ) und dem zurg(:7) hat. ag in Berlin im Tſchammer⸗ FC Nürnberg anzutreten hat, t im nächſten nat ermittelt wer⸗ kamen die beiden Meiſterſchafts⸗ n. Die Kickers, mit Conen ſpie⸗ T mit:1(:0) und der uttgarter Sportfreunde wird Ba den. favoriten lend, beſiegt VB war mit erß 5 ers und Vi wird nun Meiſterſch heidung bringen. Der VfB hat :1 Punkte, die Kick verzeichnen:2 Punkte. Freundſchafts⸗ und Pokalſpiele d Pokalſpiele vervollſtändigten das Freundſchaf ſüddeubſch vorjäh unterlag der die In Südweſt Vormatia Worms gegen Sp dagegen konnte der r Gegner, den Vis Neckar Union Nieder⸗ rd hatte ei ksklaſſe, Adler⸗ werke Frar ſich mit einem 33 V Frankfurt weilte im Rheinland ſtende Hamborn:0. begnügen. Der 2 umd kämpfte mit In Baden ſpielte Meiſter VfR Mannheim gegen eine Wehrmachtelf 211, d b den Kämpfen um die Hals r a und Phönix ohne Sieg blieben. KfV und Germania rlach trennten ſich 32g, und die Spogg Aue trotzte dem Phönix ein 14 ab. Der FV Ettlingen führt weiter mit 810 Punkten die Tabelle an. In Württemberg ſchlug Union Böckingen den Lokalgegner Jahn im Freundͤſchaftskampf mit:3. In Bayern war das Treffen zwiſchen einer Münchner Auswachl und dem Meiſter 1. FCE Nürnberg das Haupfterei 8. Der Klub für das gewann knapp:2 1) und zeigte ſich Pokal⸗ endſpiel gegen Waldhof beſbens gerüſtet. In einem rückſtändigen Punktekampf unterlag der FSV Nürnberg mit:5 gegen 8 hn Regensburg, während Fürth einen Freundſchaftskampf gege Boruſſia Fulda mit 11:5 ge⸗ wann. Der Be Augsburg ſiegte mit einer kombinierten Gif:0 gegen den TV Göggingen. Im Sachspokalwett⸗ gegen Poſt Würz⸗ Würzburger bewerb ftegte Schweinfurt 05 mit 511 burg, während der VfR Schweinfurt die Reichsbahn gar mit:1 abfertigte. Recht erfolt Neumeyer Nürnberg auf ſeiner Gegen Polizei Chemnitz ſpielte man Mittemeiſter 1. SV Jena gelang ein? war nicht allzuviel los. Der Bereichsg r SC 03 Kaſſel bezog in Düſſeldorf im erſten Endrundenſpiel um die deutſche Meiſterſchaft von der Fortuna eine ſchwere Nie⸗ derbage. Die Ger haben Gelegenheit, Hauſe im Kampf gegen Schalke 04 eine zeigen. Diesmal gab es in Kaſſel ein A el zwiſchen Gauklaſſe und Bezürksklaſſe, das die Vertreter der Gau⸗ klaſſe mit:3 gewannen. Hanau 93 unterlag abermals ge⸗ gen die Frankfurter Eintracht, diesmal mit:5, während Boruſſia Fulda in Fürth von den Kleeblättern mit:14 ganz empfindlich geſchlagen wurde. Der Vic Friedberg kam bei den Rundenſpielen zu einem neuen Erfolg, er ſchlug den SW Feuerbach:8. Elf Bereichsmeiſter ſtehen feſt om nächſten Sonntag zu beſſere Leiſtung zu Noch den Kämpfen des Sonntags ſtehen nun elf von den 18 Fußbollmeiſtern des Bereichs feſt. Neu hinzuge⸗ kommen ſind neben den Kickers Offenbach(Südaveſt) noch der Vi Stettin(Pommern] und die Nſigd. Graslitz(Su⸗ deten). Der VfL Stettin holte ſich den Titel in einem oͤritten Spiel gegen Germania Stolp, das er auf neutra⸗ lem Platz mit:2(:0) gewann. Die Leiſtungen der Stettiner verdient beſondere Anerkennung, ſtieg doch öieſe Mannſchaft erſt im letzten Herbſt zur Gauklaſſe auf. Im Sudetenland gab es nur ein Entſcheidungsſpiel, das Gras⸗ litz knapp mit:1 gegen Gablonz gewann. Die reſtlicher Entſcheidungen ſind erſt im Mat zu erwarten. In Oſt⸗ preußen wäre der bisher ungeſchlagene VfB Königsberg am Ziel geweſen, wenn er in Danzig gegen die Preußen gewonnen hätte. Dieſe bereiteten aber dem Altmeiſter mit :1 eine böſe Ueberraſchung und ſetzten ſich ſelbſt mit:8 Punkten vor dem ViſB(:2) an die Spitze. Nun fällt erſt die Entſcheidung am letzten Spieltag. In Berlin ſtehen nun endlich in Blauweiß und Ober⸗ ſchöneweide die beiden Abteilungsmeiſter feſt, die am 27. April und 5. Mai ihre Endſpiele austragen werden Blau⸗ weiß erzielte zwar gegen Minerva nur ein:3, kam aber ans Ziel, da Elektra zur gleichen Stunde von Viktoria 89 geſchlagen wurde. Oberſchöneweide fertigte Tenni mit:1(:0) ab,— In der Nordmark treffen ſich Eims⸗ büttel und Hamburger SV am 28. 4. zum erſten Entſchei⸗ dungskampf und acht Tage ſpäter ſteigt auf dem HSV. Platz die zweite Begegnung.— In Niederſachſen gewann Meiſter VfL Osnabrück das erſte Endſpiel gegen Hannover 96 iet Hannover mit:2(:), und hat nun die beſten Ausſichten auf den Enzſſeg. Während der Torwart der 96er recht ſchwach war, hatte Osnabrück in Torhüter Floto eine beſondere Stütze.— In der Oſtmark hatte Wacker Wien mit 17:9 Punkten die Führung vor Rapid(16:8) und Admira(15:12) ſtbernommen, denn Wacker ſchlug vor 20 000 Zuſchauerndie Auſtria:0(:), während Rapid an gleicher Stelle(Doppelſpiel im Stadion] mit:2(:2) der Admira unterlag. Hahnemann und Stoiber brachten die Admira:0 in Front und Rapid konnte trotz zeit⸗ weiliger Ueberlegenheit lediglich ein Tor durch Fitz gut⸗ machen. Im Treffen Rapid— Wacker dürfte nun die Meiſterſchafts⸗Entſcheidung fallen. Die erſten Gruppenſpiele Deutſche Fußball-Meiſterſchaft gestartet Deutſche f geſtartet die beiden Meiſtermannſchaften von Schalke 04 und Fortuna Düſſeldorf kamen zu überzeugenden Siegen. Schalke fertigte in Bochum den Mittelrheinmeiſter Mül⸗ heimer S mit:0(:0) ab und Fortuna Düſſeldorf konnte in Düſſeldorf dem Heſſenmeiſter SC 03 Kaſſel ſogar mit:0 :0) das Nachſehen geben. Ueberlegener Erfolg Fortuna Düſſeldor Sc 03 Kkaſſel:0(:0 Im erſten Endrunden kampf zur Deutſchen Fußball⸗ meiſterſchaft erſocht Fortuna Düſſebdorf vor rund 7000 Zu⸗ ſchauern gegen den SC 03 Kaſſel mit:0(:0) einen über⸗ zeugenden Erfolg. Die Elf des Niederrheinmeiſters verfügte über das reifere Können und die größere Spielerfahrung, aber die Heſſen hatten mit ihrem tapferen Widerſtand ein beſſeres Ergebnis, wenigſtens aber das Ehrentor, verdient. Dabel ſpielte Fortuna nicht einmal in Beſtform, vor allem der Halblinke Pickartz war ſehr ſchwach,. Bei Kaſſel verſagte die Läuferreihe vollſtändig, ſo daß dem ſchnellen Sturm jeg⸗ liche Unterſtützung fehlte. Den erſten Treffer erzielte Mittel⸗ ſtitrmr Gühler in der 13. Min. Erſt in der 40. Min. konnte Janes einen Handeſfmeter zum:0 verwandeln. Zwei Mi⸗ nuten vor der Pauſe ſchloß Albrecht ein feines Zuſammen⸗ ſpiel des linken Flügels erfolgreich ab. Vier Minuten nach Wiederbeginn erzielte Pickartz das 4. Tor. Dann ließen die Gäſte einen Elfmeter aus. Zwolanowfkl, Pickartz und Güh⸗ ler ſchraubten das Ergebnis ſchließlich auf 710. Leichter als erwartet FC Schalke 04— Mülheimer SW 50(:0) Der deutſche Meiſter Schalke 04 konnte am Sonntag in Bochum vor 20 000 Zuſchauern den Mittelrheinmeiſter Mülheimer SV mit:0(:0) Toren leichter als erwartet beſiegen. Die Weſtfolen traten mit Gelleſch als Mittel⸗ läufer für den verletzten Tibulſki und ohne Ernſt Kuzorra an, dafür hatten ſie Kolwitzki und Dargaſchewſki auf dem linken Flügel. Die„Knappen“ ſiegten auch in diefer Höhe verötent. Die energiſch und zweckmäßig ſpielenden Mitl⸗ heimer lieferten ein ausgeprägtes Deckungsſpiel, waren aber dem Kreiſelſpiel der Königsblouen nicht gewachſen und waren bald müde und abgehetzt. Sie fielen vor allem den Querpäſſen zum Opfer, denn faſt alle Tore fielen aus Hieſen. Das erſte Tor erzielte Kalmitzti nach einer Vor⸗ lage von Epphof. Der gegneriſche Mitteſſtürmer Mehlmann wurde im Strafraum wiederholt gefährbich, aber Klodt hatte in einer böſen Lage Glück und erwies ſich im übrigen als ein Meiſter ſeines Fachs. Ein zweites Tor von Kalwitzki wurde nicht anerkannt, aber kurz darauf beendete„Kali“ ein Zuſammenſpiel mit Hinz und Szepon dennoch erfolg⸗ reich. In der zweiten Hälfte zeigten die Knappen zunächſt Schönſpielerei. Donn fielen in ſechs Minuten Frei Tore, die den Mülheimern jede Hoffnung raubten. Zuerſt gab Rechtsaußen Füller einem Lattenſchuß die gewünſchte Rich⸗ tung, dann prallte ein Flankenball Kalwitzkis vom Ver⸗ teidiger ins Netz und zum Schluß ſchmetterte Dorgaſchewſki den Ball in die Maſchen. Freunöſchaftsſpiele Bf Frankenthal— Bfè Neckarau 311:1 Im Frankenthaler Stadion gab es einen recht guten Freundſchaftskampf, der ſchließlich von den Gaſtgebem mit:1 verdient ſiegreich geſtaltet wurde, nachdem die ſtark verfüngten Mannheimer in der erſten Halbzeit eine leichte Feldüberlegenheit an den Tag gelegt hatten. Nek⸗ karau holte in dieſer Zeit auch durch Preſchle den Füh⸗ rungstreffer heraus, mußte ſich aber kurz vor Seiten⸗ wechſel durch Reichardt den Ausgleich gefallen laſſen. Im zweiten Teil ſtand der Kampf mehr im Zeichen der Fran⸗ kenthaler, die eine Umſtellung vorgenommen hatten was ſich recht günſtig auswirkte. Reinhardt ſchoß den Füh⸗ rungstreſſer und Mittelſtürmer Schneider ſtellte durch einem dritten Erſolg den Sieg ſicher. Wormatia Worms— SpVag Sandhofen:4(:3) Obwohl die Wormatia den Freundſchaftskampf gegen die Mannheimer Vorſtädter mit einer auf dem Papier recht ſtarken Elf beſtritt, blieben die Leiſtungen weit hin⸗ ter den Erwartungen zurück. Sandhofen ſplelte dagegen recht gut zuſammen, wußte mit den gebotenen Torgelegen⸗ heiten etwas anzufangen und ſiegte keineswegs underdient Nach einer Viertelſtunde führte Sandhofen durch Geörg :0 werd erhöhte kurz vor der Pauſe durch Morzeiduſa und Geörg auf deb. Die Wormſer hatten in der erſten 4 Viertelſtunde nach der Pauſe ihre beſte Zeit umd kamen auch durch zwei Treſſer(darunter ein Elfmeter) von Her⸗ bold auf 213 heran. Schußpech und aute Abwehrarbeit Sandhofens verhinderten den naheliegenden Ausgleich, Kurz vor Schluß kam der Gaſt durch Sauecwern zu einem vierten Tor, womit der Kampf entſchieden war. Tſchammerpokalſpiele in Baden Staffel 1: Bopp& Reuther— 07 Mannheim:1; Daim⸗ ler Benz— SC Käfertal 214; Lanz— 08 Mannheim:2; Vf Tun Feudenheim— Motorenwerke:1; Vikt. Neckar⸗ hauſen— Hildebrandmühle:4; Rheinau— Alemannia Ilvesheim:8; Hemsbach— FV Weinheim 0; Wall⸗ ſtadt— 98 Seckenheim:3; Fortuna Edingen— Badenia St. Ilgen:2. Staffel 2: TVgg Eppelheim— Tec Plankſtadt:2; 05 Union Heidelberg— Germ. Friedrichsfeld:8: Reichs⸗ bahn Heidelberg— Heidelberg⸗Rohrbach:6; SV Sand⸗ hauſen— Walldorf:2. Staffel 3: 08 Hockenheim— FV Altlußheim:5, F Oftersheim— Olympia Neulußheim:5; VfR Ketſch— FV Brühl 44; 98 Schwetzingen— Phönix Mannheim 319. Meiſterſchaftsſpiele Staffel 4: F Unterreichenbach— Se Pforzheim 970; Germ. Brötzingen— FW Niefern 114. Staffel 5: Frankonia Karlsruhe— FV Daxlanden:4 FV Ettlingen— Fc Neureut:1; FV Beiertheim— e Rüppurr 511; FV Knielingen— Süsdſtern Karlsruhe 315. Staffel 6: VfB Grötzingen— JVgg Weingarten:4. Tſchammerpokalſpiele in Südweſt Main: Eckenheim— Bürgel 21; Hertha⸗Weißbkan Sportfr. Frankfurt:2; Unterliederbach— Biebrich:85 Schwanheim— Germ, 94 Frankfurt:5; Nied— Praun⸗ heim:0; Sprendlingen— J Frankfurt(.⸗Sp.] 372; Fechenheim— Iſenburg(.⸗Sp.]:0. Starkenburg: Urbetach— Dietzenbach:2; Niederroden gegen Dieburg:0: Kl. Krotzenbura— Mlichlheim:2 nm. .; Mainflingen— Obertshauſen kampfl. f. Mainfl.: Wall⸗ dorf— Griesheim 02:0 n..; Arheilgen— Eberſtadt 672; Pfungſtadt— Mörfelgen(.⸗Sp.]:3; Darmſtadt 98— Wirxhauſen(.⸗Sp.):2. Rheinheſſen: Gr.⸗Gerau— Trebur:2; Mainz 05— T 1817 Mainz:2; Schierſtein— Weiſenau:1; Kaſtel— Mombach(.⸗Sp.) 518, Südheſſen: Lampertheim— Lorſch 611; Pfeddersheim Abenheim kampfl. f. Pf.; Blauweiß Worms— Oggers⸗ heim:2. Pfalz: Reichsb. Ludwigshafen— Oppau 123, TS 61 Haiſerslautern— Kammgarn Kaiſerslautern:2; S0 Neuſtadt— Landſtuhl:0; Offenbach— Mundenheim 227. Wachenheim— Tura Ludwigshafen:5; Mutterſtadt— Speyer(.⸗Sp.):1; Frieſenheim— Rheingönheim(M. Sp.) 312. 5 Saar: Merchweiler— Elversberg 511; Friedrichsthal Holz:4; Bildͤſtock— Quierſchied:2; Vfs Homburg Eiſenwerk Neunkirchen:1 n..; Wemmetsweiler— Hüt⸗ 81:2 n..: Sulzbach— Poſt Neunkirchen(M. ⸗ Sp.] 511. Der Hotkey ⸗Sonntag T 78 Heidelberg babiſcher Hockeymeiſter Die badiſche Hockeymeiſterſchaft fiel, wie nach dem Stand der Dinge nicht anders zu erwarten war, an die T 78 Heödelberg, die ihr vorletztes Spiel in Mannheim gegen den Tho Germania mit:1(871) ſiegreich geſtaltete und mit drei Punkten Vorſprung bei einem noch ausſtehenden Spiel nicht mehr eingeholt werden kann. Den zweiten Tabellenplatz hat der Vorfjahrsmeiſter HCE Heidelberg ſicher, der im Lokalkampf gegen den HTV 46 mit 3˙2(:1 gewann. Im Mannheimer Lokaltrefſen behielt überraſchend die Mic mit 10 über den VfR die Oberhand. Bei den Frauen ſteht die Entſcheidung noch aus, denn Heidelberger TV 46 und Vf Mannheim trennten ſich in Heidelberg in dem beſonders angeſetzten Entſcheidungs⸗ kampf torlos. Beiderſeits wurden recht gute Leiſtungen gezeigt, aber die Abwehrſpielerinnen zeigten ſich den Stürmerinnen überlegen. Nun ſtehen ſich die beiden hart⸗ näckigen Gegner am nächſbten Sonntag erneut in Mann⸗ heim gegenüber. 5 Eömund Conen, der Angriffsführer der Stuttgarter Kickers, wurde wegen unſportlichen Verhaltens gegen⸗ über dem Schiedsrichter mit vier Wochen Sperre(bis ein⸗ schließlich 12. Mai)] belegt. 5 1 1 0 die Vorfahrt, ſchmidt notierten 4 v. H. ſch leum⸗ ſowie Metallaktien veränderten ſi Tord e r lbenteuer * 4 „Wie iſt es denkbar, daß ein Menſch ſo unbändig glücklich ſein kann.“ Sie preßte ſich dicht an ihn. „Nun werden wir uns nie mehr verlaſſen.“ „Und— wenn wir zu ſpät nach Neuyork kom⸗ men?“ „Dann ſind wir trotzdem zuſammen und der Himmel wird weiter helfen.“ Während ſie in das Hotel gingen, fragte Elvira: „Warum haſt du dir den Eheſchein doppelt aus⸗ fertigen laſſen?“ „Weil du jetzt, heute noch, nach Sao Paulo ſchrei⸗ hen und deinen Verwandten alles mitteilen mußt. Denen ſollſt du das Doppel mitſenden.“ Er brachte ſeine junge Frau bis zum Hotel. „Schreib ſchnell, ich beſorge tnömiſchen die Flug⸗ karten für uns.“ In dieſer Stunde war Elvira nichts wetter als reſtlos glücklich, und während ſie im Schreibzim⸗ mer ſaß und ihrer Tante ſchrieb, beobachtete ſie nicht, daß einige Tiſche weiter Sir Robert ſaß, auch ſchrieb und ſte dabei ſcharf beobachtete. Elvira trat an den Tiſch des Managers. „Kann dieſer eingeſchriebene Brief ſofort noch zur Poſt befördert werden?“ Sir Robert trat heran. „Ich bin im Begriff, zur Poſt zu gehen. Wenn Sie mir den Brief anvertrauen wollen, ich bringe Ihnen dann den Quittungsſchein.“ „Sehr liebenswürdig.“ Sir Robert winkte einem Auto. „Zur Poſt.“ Aber unterwegs hatte er ſeltſame Dinge zu tun. Er nahm einen dicken Brief aus der Taſche, ſchrisd mit ſeinem Füllfederhalter auf einen leeren Um⸗ ſchlag dieſelbe Adreſſe, die Elvira auf ihren Brief ge⸗ ſetzt hatte, und den Einſchreibevermerk. Das Ehedokument entnahm er dem alten Um⸗ ſchlag, ſteckte den Begleitbrief in den neuen und gab dieſen auf der Poſt ab und ließ den Eheſchein in ſeiner Taſche verſchwinden. „Poſtlagerndes da für Lord Rob Godwin of Oſſinning?“ Er erhielt ebenfalls einen eingeſchriebenen Brief, befühlte ihn flüchtig und ſteckte ihn ein. Dann gab er ein Telegramm auf. „all right— ſtopp— bin 1 oktober vormittags dort— ſtopp— weiß noch nicht wie, aber ich bin, — ſtopp— bewußten, der mit Zeppelin reiſt, aufhal⸗ ten; bis ich da bin.— ſtopp— rob.“ Währenddeſſen ſaßen Elvira und Walter Hofrich⸗ ter zuſammen. Er war niedergeſchlagen vom Flug⸗ platz gekommen und machte ein verzagtes Geſicht. „Es geht alles nicht.“ „Herrgott, warum denn?“ „Ich habe die Hauptſache vergeſſen. Ich habe gar kein Geld, um nach Neuyork zu fahren. Ich habe nur noch fünfzig Dollar.“ „Ich habe noch dreihundert, die mir Tante ge⸗ ſchickt hat.“ „Reicht immer noch höchſtens für eine Fahrkarte.“ „Dann mußt du allein fahren.“ „Und du?“ „Ich habe doch bis Rio bezahlt. Dann muß ich eben dahin fahren und du holſt mich ab.“—— „Wir hatten geſchworen, uns nie mehr zu verlaſ⸗ ſen.“ Elvira war faſt mutiger als er. „Wir ſind doch Mann und Frau. Was kann uns jetzt noch eine kleine Trennung noch anhaben?“ „Ein ſchöner Ehemann, der ſeine Frau ein paar Stunden nach der Hochzeit anpumpt. Du, Elvira! Wenn ich nun ein Heiratsſchwindler bin, der dir das alles nur vorgeflunkert hat, um deine paar Kröten „Pfui, ſo etwag darfſt du noch nicht einmal im Scherz ſagen. Alſo, hier haſt du zweibundertfünfzig Dollar, fünfzig behalte ich für mich. Die reichen ſehr gut.“ Während von dem Minarett der nahen Moſchee der Muezzin den frommen Anhängern des Iſlam die Stunde zum Abendgebet anzeigte, führte Walter Hofrichter ſein junges Weib in daß kahle Hotelzim⸗ mer hinauf. Sie begegneten unterwegs Miſter Rob Godwin und der kleinen Mabel, die ſich eben anſchickten, das durchaus nicht unbeträchtliche Nachtleben von Caſa⸗ blanca zu genießen. Welch ein herrlicher Morgen brach an! Wie ſchön war es für Walter Hofrichter und ſeine Frau— die ſich das Frühſtück auf ihr Zimmer beſtellt hatten, um den neugierigen Blicken der anderen Gäſte aus dem Wege zu gehen—, durch die fremdartige Stadt zu wandern. Wie ſchön war es dann, alg der Rieſenvogel ſich in die klare Luft erhob und auf das ſpiegelblank und herrlich blau unter ihnen ſchimmernde Meer hinaus⸗ rauſchte. Elvira und Walter, denen alles noch vorkam wie ein glaubhafter Traum, ſaßen, nachdem er vorher noch ein Telegramm nach Timbuktu geſandt hatte, das ſeine Verſpätung mit einer wichtigen Reiſe in Familienſachen entſchuldigte, mit großen Glücks⸗ augen nebeneinander. Im letzten Augenblick war auch Sir Robert ge⸗ kommen, der am Abend noch Elvira den Quittungs⸗ ſchein überbracht hatte. Verwundert fragte Elvira: „Wo iſt Miß Mabel?“ Der Lord lachte: „Hat noch Beſorgungen. Punta Delgada nach.“ Was ging es die beiden Glücklichen an? Dann aber kam Punta Delgada. und ſchon als ſte ſich der Inſel näherten, ſahen ſie den Rieſenkörper des Zeppelin an ſeinem Ankermaſt. Kommt morgen nach Walter mußte ſich beeilen, und vielleicht war es gut, daß der Abſchied ſo ſchnell war. Als dann aber der e ſich in die Lüfte er⸗ hob, als Elvira zum letzten Male Walterg Geſicht ſah, kam der Trennungsſchmerz über ſie und ſte rief laut: 2 „Nimm mich mit! Nimm mich mit!“ Dann ſchämte ſie ſich, denn ſie ſah Sir Robert Godwin hinter ſich ſtehen. „Darf ich die gnädige Frau zum Flugzeug gelei⸗ ten? Die Abfahrt ſteht unmittelbar bevor.“ Willenlos ließ ſte ſich führen und duldete, daß er ihr den kleinen Kabinenkoffer aus der Hand nahm. Sie achtete auch nicht darauf, daß er noch einen zwei⸗ ten, ganz ähnlichen Koffer in der Hand hatte. Den der Mabel Gipps, die doch gar nicht mitgekommen war. „Bitte, dieſer Platz iſt gut.“ Robert Godwin zeigte auf einen Sitz neben der Tür, ſtellte den Koffer darüber in das Netz und ging ſelbſt ganz nach vorn, wandte ſich an den franzöſiſchen Piloten und redete ihn auch franzöſiſch an. „Herr Kollege, geſtatten Sie, daß ich mich Ihnen vorſtelle: Rob Godwin. Ich darf Ihnen mein Pilo⸗ tenzeugnis zeigen. Ich bin Flugzeugführer in vene⸗ zueliſchen Dienſten und fliege die Strecke von Vene⸗ zuela bis Pernambuco zum Anſchluß an die euro⸗ päiſchen Fluglinien.“ Der Franzoſe betrachtete mit Hochachtung den Pilotenſchein, den Rob Godwin allerdings beſaß, und dieſer hielt es für unnötig, ihm zu ſagen, daß er nur drei Monate in den Dienſten jener Geſellſchaft ge⸗ ſtanden hatte und dann wegen ſchweren Diebſtahls verhaftet und aus dem Gefängnis geflohen war. Rob fuhr fort: „Liegt nicht das deutſche Flugzeugmutterſchiff „Weſerland“ auf unſerer Strecke?“ „Es liegt gewöhnlich mehr nach Südamerika zu, befindet ſich aber augenblicklich zwiſchen den Azoren und Kap Verde.“ (Fortſetzung folgt.) Briefkasten der N Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. H. W. Nachdem Sie dem Vergleich zugeſtimmt haben, können Sie ihn nicht mehr ändern laſſen. Die Raten⸗ zuhlung laſſen Sie am einfachſten durch das Gericht keſt⸗ ſetzen In der ganzen Angelege nheit wäre eine Meldung an die zuſtändige Ortsgruppe der NS DAP am zweckmäßigſten H. K. Wie lautet die Anſchrift von Luis Trenker? Wieviel Bücher ſchrieb Trenker und wie lauten deren Titel? Schrieb er auch dieſe: Kameraden am Seil, Kolonie und Heimat, Skilernen mit Kameraden, Andere Berge. Sind Beſuchskarten heut: noch modern? Iſt die Reichs⸗ zuſatzkleiderkarte für Jugendliche an der Bezugſchein⸗ ſtelle abzuholen? Oder iſt die Karte widerrufen worden? Wann bekommt man ſie ausgeſtellt, weil ſie doch am 31. Oktober verfällt?“—— Luis Trenker wohnt in Berlin⸗ Charlottenburg, Bernburgſtraße 6. Er ſchrieb folgende Bücher:„Berge in Flammen“,„Meine Berge“,„Berge in Schnee“,„Kameraden der Berge“,„Berge und Heimat“, „Der Rebell“,„Der verlorene Sohn“. Beſuchskarten wer⸗ den heute immer noch verwendet. Die Abholung der Zuſatz⸗ korte wird noch bekanntgegeben. H. T. Ein Wechſel von acht Tagen könnte ruhig weiter ſtatlfinden, denn den Krieg kann man hier baum vor⸗ schützen; ſebbſtverſtämdlich muß und ſoll auf allen Gebieten geſpart werden. Die beſte Löſung iſt natürlich, Sie ſuchem ſich ein neues Zimmer. Straßenbahn Waldhof.„Unterliegt die ebektr. Straß en⸗ hahn ebenfalls den Verkehrsvorſchriften über Vorfahrts⸗ recht oder hat ſie immer Vorſahrtsrecht? Muß alſo die Straßenbahn halten. wenn ein Fahrzeug von rechts kvammt?“—— Vorfahrtsfälle können ſich grundſätzlich mur an Straßenkreuzungen und Einmündungen ereignen. 8 18 der St. VO. enthält vier Vorfahrtsfälle die zugleich die geltenden Grundregeln aufſtellen Beim erſten Vor⸗ fahrtsſall haben die Benützer der Hauptſtraße die Vor⸗ fahrt an Kreuzungen. Zweiter Vorfahrtsfall“ Bei Straßen gleichen Ranges hat an Kreuzungen und Einmündungen wer von rechts kommt Beim dritten Vor⸗ ſahrtsfall ſind Kraftfahrzeuge und durch Maſchinenkraft angetriebene Schienenfahrzeuge gegenüber allen, anderen Verkehrstellnehmern vorfahrtsberechtigt, alſo auch, wenn ſie für letztere von links kommen. Kraftfahrzeuge und Schlenenſahrzeuge ſind untereinander gleichberechtigt. Für ſte und Kraftfahrzeuge untereinander gilt wieder die Ge⸗ weralklaufel, wonach der von rechts Kommende vorſahrts⸗ bepechtigt iſt. Vierter Vorfahrtsſall: Will jemamd die Rich⸗ Wirtschafts- Meldungen Sliile Akflenmärkie Bei uueinheitlicher Kursgeſtaltung Erhöhungen bis zu 2, v. H. Berlin, 22. April. 33 Beginn der neuen Woche lagen die Aktienmärkte ſehr ſtill, was auch in zahlreichen Strichnotizen zum Ausdruck kam. Die Kursgeſtaltung ließ eine einheitliche Linie ver⸗ uriſſen. Bei Fortſetzung der erſten Kurſe hielten ſich Er⸗ Höhungen und Abſchläge etwa die Waage. Am Montanmarkt wurden Klöckner um 7 v. H. herauf⸗ gesetzt. Hoeſch und Vereinigte Stahlwerke ermäßigten ſich um je 34 v. H. Bei den Braunkohlenwerten zogen Rhein⸗ Braun um 1 v. H. an. Im gleichen Ausmaß niedriger lag⸗ gen von Kaliwerten Salgdelfurth. In der chemiſchen Gruppe wurden Farben um 6 v. H. auf 18996 heraufgeſetzt. Gold⸗ höher und ſtiegen alsbabd er⸗ neut um% v. H. Schering wurden demgegenüber um 1 v. H. und Chemiſche von Heyden um„ v. H. ermäßigt. Elektro- und Verſorgungswerte hatten ſehr 1 Geſchäft. Slemens und EW Schleſien lagen hierbei hoher. Heß gewannen 4 v. H. und Waſſer 1 1 v. H. Abschläge waren nicht zu verzeichnen. Von Kabel⸗ und Drahtwerten büßten Felten 1 v. H. 155 Andererſeits bagen von Autoaktien Daimler um 49% v. H. ſeſter. Bei den Maſchinenbaufabriken zogen Nheinmetall Borſig, bei den Texlilwerten Bembe g um 1 v. H. an. Bremer Wolle gaben 2 v. H. her. Von Zell⸗ ſtofſaktien verloren Waldhof 126 v. H. Gummi⸗ und Anso⸗ kaum. Zu er⸗ wehnen ſind noch Geyr. Junghans mit plus 1% und All⸗ emeine Loral und Kraft, die mit 2½ v. H. böher ein⸗ ſetzten. Bemerkenswert feſt lagen Reichsbankanteile, die bei einem Kursſtand von 111 unter Berückſichti dung des Dividendengbſchlages 1 v. H. höher notiert wurden. Der Umatz war reiht beträchtlich. egen 14776. Reichsbahn⸗Vorzüge notierten 18198 gegen Geld- und Devisen mark erlin, 22. April. Am Geldmarkt war Blankotagesgeld elterhin zu 198176 v. H. erhältlich. Von Valuten er⸗ neten ſich der holländiſche Gulden mit 132.35, der Belga 1 85 und der Schweizer Franken mit 55.92. Nitag Deutſche Treibſtoffe Ach. Dieſe den Winters lölbetrleben naheſtehende Vertriebsfirma beilt, nachdem kürzlich auch in Dresden eine Uebernahme vollzog, mit. 7 5 ſie ſich in Mannen 5 e N Fi Von vaviablen Renten ſtiegen Reichsaltbeſitz auf 147.60 zu ergattern?“ tung des auf derſelben Straße ſich bewegenden Verkehrs kreuzen, ſo hat er die ihm entgegenkommenden Fahrzeuge aller Art, die ihre Richtung beibehalten, auch an Kreuzun⸗ gen und Einmündungen vorfahren zu laſſen. Ph. Pf.„Können Sie mir die Adveſſe von jemamd an⸗ geben, der Leberflecke entfernt,“ Sie baſſen ſich am einfachſten von einem Fachmann beraten. F. B.„Seit Monaten ſtelle ich vei unſerem Brot ein Mindergewicht feſt; ſo z. B. beim Zweipfundlaibchen(1000 Gramm) bis zu 100 Gramm; dies hat gerade in gegenwär⸗ tiger Zeit für den Käufer fühlbare Nachteile: erſtens be⸗ kommt er für die hingegebenen Marken weniger Brot, und zweitens muß er das Mindergewicht voll bezahlen. Ein „Irrtum“ des Bäckers kann nicht vorliegen, denn das Brot hat trotz Reklamation nie das richtige Gewicht.— Ein anderer Fall: Mettwuſt koſtet in der Regel das Viertel (125 Gramm] 35—40 Pig. Meine Tochter mußte kürzlich in einem Lebensmittelgeſchäft für 150 Gramm 85 Pig bezahlen; danach käme das Pfund auf nahezu 3 Mark, während doch der Höchſtpreis für Wurſt nur 2 Mark beträgt. Könnten Sie mir eine Behörde nennen, die ſich mit der Unter⸗ drückung ſolcher Unredlichkeiten befaßt?“—— Das Brot hat beim Einſchießen in den Backoſen 1000 Gramm Durch das Backen und das Lagern verliert es etwas an Gewicht, da der Feuchtigkeitsgehalt geringer wird. Ein ganz natür⸗ licher Vorgang, der mit abſichtlichem Mindergewicht nichts zu tun hat. Bei der Mettwurſt wird es ſich jedenfalls um eine beſſere Sorte gehandelt haben, die teurer iſt. Wenn Sie aber glauben, daß die Sache nicht ſtimmt, können Sie ſich an die Gewerbepolizei wenden. Frau M. 48.„In unſerem Haus wurde der Kellerdurch⸗ bruch laut Luftſchutzbeſtimmung hergeſtellt. Nun verlangt der Hauseigentümer, daß die Mieter, fünf Sechſtel der Koſten tragen und er ſelbſt nun ein Sechſtel, als 10[facher Hausbeſitzer. Können Sie mir nun ſagen ob das ſtatthaft iſt? Wie verhält es ſich bei jemand, der nur ein leeres Zimmer vom Hausherrn ſelbſt gemietet hat, muß da genau ſoptel bezahlt werden?“—— Der Hausbeſitzer zahlt jeweils das Doppelte. Wenn in Ihrem Hauſe 6 Parteien wohnen. zahlt alſo der Hausbeſitzer zwei Sechſtel und die Mieter teilen ſich entſprechend in die vier Sechſtel. Der Untermieter kann zu den Koſten nicht herangezogen werden. K. B. 99. Wenden Sie ſich an das Amtsgericht Lam⸗ periheim(Zinsſenkungsſtelle) und ſbellen Sie dort den An⸗ trag auf Zinsſenkung gem. Geſetz über Hypothekenzinſen vom 2. 7. 36 bzw. 4. 7. 39 und der Durchführungsver⸗ ordnung vom 2. 7. 36. Ein Zinsſatz von 5 v. H. gilt im allgemeinen als angemeſſen. H. M. Meine Frau ſchuldet aus dem Jahre 1938 noch Kirchenſteuer in Höhe von 15 Mark. In dieſer Zett war meine Frau noch ledig. Dieſelbe wird noch heute angefor⸗ in Mannheim beſtamdene Gmb.„Pennsylvania Mineral⸗ öl⸗ und Kraftſtoffvertrieb“ umgewandelt worden. Die GmbH. vertrat den Konzern ſchon bisher. Die Geſchäfte der Gmb. werde die Nitag⸗Verkaufs⸗Abteilung Mann⸗ heim mit Verkaufsbüros in Frankfurt a.., Stuttgart und Trier weiterführen. Angekündigt wird dabei, daß dle Nitbag als Tochtergeſellſchaft der Wintershall AG. in Kürze in der Lage ſein werde, außer deutſchen Induſtrieſchmier⸗ ölen auch Motorenöle zu liefern, die nach dem neuzeit⸗ lichſten Veredelungsverfahren aus deutſchem Erdöl her⸗ geſtellt ſeien. * Hauptverſammlungsbeſchlüſſe. Baumwollſpinnerei am Stadtbach, Augsburg 6 v..; Augsburger Buntweberel Ridinger 10 v..; Spinnerei und Weberei Kottern 8 v..; AG. für Bleicherel, Färberei, Appretur und Druckerei, Augsburg, 8. v..; Haunſtetter Spinnerei und Weberei in Augsburg 7 v..; Baumwollinduſtyde Erlangen⸗Bann⸗ berg AG., Erlangen, 7 v..; Ver. Moſaik⸗ und Wand⸗ plattenwerke AG., Sinzig a. Rh., 10 v..; Th. Gold⸗ ſchmidt AG., Eſſen, 8 v. H. auff St.„A. und 0 v. H. auf V..; Bayeriſche Landwirtſchaftsbank 4 v..;„Ober⸗ hütten, Vereinigte Oberſchleſiſche Hüttenwerke AG, Glei⸗ witz, 60 v. 2 5 Kölniſche Gummifädenfabrik vorm. Kohl⸗ ſtadt u. Co. 6. v..; C. Müller, Gummiwarenfabrik AG., Berlin, 6 v..; Hille⸗Werke AG., Dresden, 10 v..; Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn AG., 6 v..; Fahlberg⸗Liſt AG., Chemiſche Fabriken, Magde⸗ burg, 8 v..; Auer⸗Geſellſchaft., Berlin, 7 v..; Leipziger, Chromo⸗ und Kunſtöruckpapierfabrik norm. Guſt. Nafjork AG., Leipzig, 3 v..;„Somag“, Sächſiſche Ofen⸗ und Wandplattenwerke AG., Meißen, 5 v..; Thormann u. Stiefel AG., 1 8 1 Deſterreichiſche Georg Schicht AG., Wien, 6. Steiermärkiſche Gbektrizitäts⸗ AG., Gvaz, 5 v. H. „ Beſtandserhebung und Vorratshaltung bei Wein. Alle Weinverteilerbetriebe, Schaumwein⸗ und Wermubpeinher⸗ ſtellungsbetriebe hatten ühre am 5. April vorhandenen Be⸗ ſtände on inländiſchen Faßweinen der Jahrgänge 1938 und 1939 8 melden. Die Weinverteilerbetriebe ſind verpflichtet, 40 v. H. ihrer von der Beſtands erhebung erfaßten Beſtände an 1988er und 1989er Foßweinen, deren Einkaufspreiſe unter 1,40„ fe Liter liegt, bis auf weiteres zur Sicherung des Bedarfes der Wehrmacht vorrätig zu halten. Lieferungen an die Wehrmacht ſowie unmittelbar in das Ausland kön⸗ nen aus den vorrätig zu haltenden Beſtänden ausgeführt werden. Dieſe Lieferungen ſind nach Kaufabſchluß der . der deutſchen Weinbauwirkſchaft zu * e von Kartoffelpflanzgut. Die Betriebe, die im Anbaufahr 1939„Beſtände der Sorten„Allerfrüheſte Gelbe“ und„Centifolia“ zur Anerkennn können die genannten Sorten im An aufahr 1940 im gleichen Umfang 555. melden und den an⸗ N ech 8 gemeldet haßen, . in e 5 dert mit einer Zah'ungsfriſt von 8 Tagen, ausgeſtellt auf den Mädchennamen. Ich bin jetzt 27 Jahre verheiratet; muß ich als Ehemann für dieſe Schuld aufkommen? Meine Frau iſt ohne jegliches Einkommen.“—— Sie werden ſür die Kirchenſteuerſchuld Ihrer Ehefrau nicht aufzukommen haben, wenn die Schuld vor Ihrer Verheiratung ent⸗ ſtanden iſt.. N P. S.„Neben meinem Garten liegt ein Grundſtück, an dem ſowohl am Boden als auch an den Bäumen ſchon jahrelang nichts gemacht wurde. Durch Ueberhandnehmen des Ungeziefers, das dort großartige Ueberwinterungs⸗ und Vermehrungsmöglichkeit hat, iſt es nicht e aus dem Garten etwas zu erzielen. Schnecken und Wühlmäuſe freſſen alles weg, trotz ſchärfſter Gegenmaßnahmen. Ich war nun gewillt, das Baumſtück in Pacht zu nehmen, um dieſem Unfug ein Ende zu machen. Die Beſitzerin hat aber das Grundſtück an eine andere Perſon verpachtet, die auch wie⸗ der nichts daran macht und alles bleibt beim alten. Ich meine doch gerade jetzt müßte alles getan werden, um das letzte Stück Land auszunützen. Beſteht ein Geſetz oder Beſtimmun g, wonach bei Verpachtung oder Verkauf der An⸗ grenzer das Vorrecht hat? Wenn ja, welches iſt die Behörde, bei der eine entſprechende Beſchwerde angebracht werden nruß?“ Eine ſolche geſetzlich: Beſtimmung gibt es nicht. Wenden Sie ſich an das zuſtändige Bürgermeiſteramt (Landwirtſchaftliche Abteilung). Es kann in der heutigen Zeit nicht geduldet werden, daß ein landwirtſchaftliches Grundſtück nicht intenſiv genutzt wird. Frau B F. Ich habe einen ſchönen Aluminiumtpof immer nur benützt zum Einkochen von Obſt und dergleichen. Als ich neulich krank war, benützte fſemand dieſen Kochtopf zum Suppenfbeiſch kochen. Seitdem iſt er inwendig furcht⸗ bar wüſt geworden Kann ich den Topf wieder neu machen laſſen?“—— Sie können den Topf in warmen Waſſer mit Elia, Seife oder einem beſonderen Aluminiumreinigungs⸗ mittel reinigen. Mit Soda darf der Aluminiumtopf nicht gereinigt werden, Neu wird der Topf nicht mehr. Sch.„Hat der Mieter von Geſchäfts räumen eines Hauſes die Verpflichtung, ſich an den Unkoſten des DLuftſchutz⸗ kelbers zu beteiligen, auch wenn weder er noch einer ſeiner Angeſtellten im Hauſe wohnen? Er begründet ſeine Weigerung damit, daß er ſelbſt perſönlich keinen Gebrauch von dem Luftſchutzkeller machen wird und er genßtigt iſt, auch in dem Hauſe, in dem er wohnt, ſich an den Luft⸗ ſchutzkoſten zu beteiligen. Wie ſteht es in dieſem Falle mit dem Perſonal des Geſchäftsinhabher? Der Hausbeſitzer hat bis jetzt etwa 150 /, jeder der Mieter.10„ ohne andere Leiſtungen zu den Unkoſten beigetragen.“ Jede Mietspartei, auch der Ladeninhaber, iſt verpflichtet, ſich an den Unkoſten zu beteilügen. Das Perſonal ſcheidet ſbebſtverſtändlich aus. 5 W. R. Der„Berliner Bär“ erſcheint nach wie vor. Er mußte nur einmal wegen techniſcher Schwierigkeiten aus⸗ fallen. Die Frankfurter haben Ihnen einen furchtbaren Bären aufgebunden, daran iſt natürlich bein wahres Wort. E. L. Ihr Anteil an der Invalbdenverſicherung beträgt .20„ bei einem Bruttoverdienſt bis 182 1 monatlich; über 182/ lalſo auch ſchon bei 182.01) 4 aber.80 l. Streitfrage:„Wie lange iſt die Kündigung bei einem möblierten Zimmer, das monatlich bezahlt wird? Verein⸗ bart iſt nichts. Muß der Mieter, der möbliert wohnt auch an den Luftſchutzgeräten bezahlen?!“—— Sie können z. B. vom 1. Mai auf 1. Juni oder vom 15. Mai auf 1. Juni kündigen. Der Untermieter iſt nicht verpflichtet, ſich an der Anſchaffung der Luftſchutzgeräte zu beteiligen. Nenate.„Wo muß ich mich hinwenden., um zu er⸗ fahren, ob beim. Rundfunk etwaige Stellungen als An⸗ ſagerin zu beſetzen ſind?“— Setzen Sie ſich einmal mit dem Reichsſender Stuttgart in Verbindung. Frau B.„Ich bin von Geburt Deutſche und durch die Ehe mit einem Schweizer Bürger auch Schweizerin gewor⸗ den. Meine Tochter hat ein Verhältnis mit einem Unter⸗ offigter der beim Militär bleibt. Er möchte meine Tochter gerne heiraten. Können der Heirat Schwierigkeiten gemacht werden oder kann eine Verehelichung überhaupt nicht ſtatt⸗ finden? Meine Tochter iſt rein ariſcher Abſtammung.“ Wenn Ihre Tochter den Ariernachweis erbringen dann ſteht einer Heirat nichts im Wege. Luftſchutz.„Durch ein Schreiben des Hausherrn wurde ich benachrichtigt, daß die Koſten für Keller⸗Durchbruch 14,80 Mark und Beſchaffung einer Handfeuerſpritze für 18 Mark, insgeſamt 32,80 Mark betragen. In einer Auf⸗ ſtellung gibt derſelbe bekannt, daß er 10,92 Mark von den Koſten trägt und jeweils 5,47 Mark von den übrigen vier Mietern zu zahlen ſind. Er will nun dieſen Betrag von jedem Mieter am 1. 5. 40 durch Quittung kaſſieren. Muß nun nicht der Hausherr die Hälfte des ganzen Betrages, alſo 16,40 Mark tragen? Oder darf der Hausherr den Durch⸗ bruch nur den Mietern in Rechnung ſtellen? Die Hand⸗ feuerſpritze muß doch von dem Hausherr angeſchafft werden. Kann der Hausherr verlangen, daß der ganze anfällige Be⸗ trag von 5,47 Mark pro Mieter auf einmal kaſſtert wird?“ —— Der Mauerdurchbruch wird auf die Mieter umgelegt. Die Handfeuerſpritze muß durch den Hausherrn angeſchafft werden; der Anſchaffungspreis kann nicht auf die Miete umgelegt werden. Von den Koſten des Mauerdurchbruchs trägt der Hausbeſitzer zwet Teile(nicht die Hälfte der Koſten), der Reſt wird auf die Mieter anteilmäßig um⸗ gelegt. Wenn in Ihrem Hauſe mit dem Hausbeſitzer fünf Mietpartien wohnen, zahlt der Hausbeſitzer von dem Mauerdurchbruch 4,94 Mark und feder Mieter 247 Mark Luftſchutz.„Muß ich neben einem vorhandenen Schlauch, der zu Luftſchutz: wecken an einem Waſſerhaßhn angeſchraubt und jederzeit griffbereit bzw gebrauchsfertig iſt, auch noch eine Luftſchutzj⸗Hand'euerſpritze anſchaffen? Mit dem vor⸗ handenen Schlauch kann jederzeit jeder Winkel auf dem Speicher oder ſonſt im Haus mit Waſſer beſtrichen werden, während für die Handſeuerſpritze das Waſſer doch erſt im Eimer beigeholt werden muß.“—— Hierüber kann Ihnen nur Ihr Luftſchutzwart nach genauer Prüfung der Sach⸗ lage Auskunft geben. F. E. G. Die Anfrage enthält keine Beleidigung, Sie können daher 1 158 Klage anſtrengen. E. Sch.„Ich bim 35 Jahre alt, unverheiratet und bebe mit meiner itbelloſe Mutter und mittelloſen Schweſter in gemeinſamem Haushalt. Von meinem Verdienſt alſo werd der ganze Haushalt beſtritten. Mein Gehalt bzw. meine Be⸗ zahlung richtet ſich nach Gruppe K 8 des Mannheimer Ta⸗ rifes. Erhält meine Mutter im Falle meiner Einberufung zum Wehrdienſt eine Unterſtützung meines bisherigen Ein⸗ kommens entſprechend?“—— Ihre Mutter erhält die ihr zuſtehende Unterſtützung, da Sie der einzige Ernährer waren. 5 B. 150„Wie iſt es itt der Bezahlung des Ueberwaſſers? Da ich in einem Geſchäfshauſe wohne(der Hausherr feine eigene Waſſeruhr hat), bin ich ja gewillt, Ueberwaſſer zu bezahlen, nur will ich von dem Hausherrn die Rechnung ſehen, dieſer verweigert aber ſolches und erklärt, er müßte dieſelbe nicht vorlegen. Kann er dies verweigern? Umd bin ich dann trotzdem verpflichtet, weberwaſſer zu bezahlen, wenn er die Quittung nicht vorlegt ꝰ⸗—— Es iſt e lich, daß Sie die Quittung verlangen können. Solange S die Quittung nicht geſehen haben, können Sie auch a8 Ueberwaſſer nicht bezahlen. Familienunterſtützung. Mein lediger Sohn wurde bei Ausbruch des Krieges zum Heeresdienſt eingezogen. Vor ſeinem Eintritt zur Wehrmacht ſtand er im Arbeitsverhält⸗ näs und unterſtützte mich mit ſeinem Arbeitslohn. Ich ſelbſt bin Kleinlandwirt und ſtehe in keinem Lohnverhältnis, Kann ich für meinen Sohn Familienunterſtützung erhal⸗ ten? Wenn ja, welche Unterlagen muß ich beſchaffen und wo iſt der Antrag zu ſtellen?“—— Wenn Ihr Sohn haupd⸗ ſächlich zu Ihrem Unterhalt beitrug, können Sie Familien⸗ unterſtützung erhalten. Den Antrag mitſſen Sie beim Bilr⸗ germeiſteramt ſtellen unter genauer Darlegung der Lohn⸗ 1 Ihres Sohnes. kann, Ami Bekannfmachunt en Freiflug von Tauben aller Art. Alle Taubenſchläge ſind bei Tag und Nacht offenzuhalten. Verſchluß⸗ vorrichtungen wie e türen. Fallllappen. Züge u. dergl. ſind zu entfernen. Der Freiflug von Tauben an der Reichsgrenze innerhalb eines be⸗ ſtimmten Gebietsſtreifſens, der die Geſchäftsſtelle d. Bl. Stadt Mannheim nicht umfaßt, iſt 5 beſonders geregelt. Das Halten von Brief⸗ und Nach⸗ richtentauben in Käfigen und ſon⸗ Keiof ſtigen Behältern außerhalb von 5 polizeilich gemeldeten Schlägen iſt 9 1 19 IE JI für das ganze Reichsgebiet verboten. 4 Mannheim. den 19. April 1940. 5 Der Polizeipräſident. 1, Liter Offene Stellen Suche fleißigen, zuverläſſigen esüche Necav snom Jod bis ½ PS., 220 Volt, zu kaufen ge ſucht. Angebote unter D 0 287 an die Automarkt in nur gutem Zuſtande. Zu kaufen gesucht. Aaadomiter Angebote unter B T 244 * N Geſchäftsſtelle d. Bl. Küchenschränke 0 leo Jab. Sehr zuke Akku, 6 Volt f. Batterleempfänger. gut erhalten, günſtig zu ver⸗ kaufen. Adreſſe zu erfr. in der Geſchäftsſtelle d. Bl. 8 526 Schall- das- latten Dadeofen Dvorak, Symph.(Vaillant) e Nr. 5 e- Moll, kaufen. 08 946 0 neu, T= kaufen. 8 011 Feruſpr. 240 04. 08 644 K.. Gil. i Lest die MAz! 08 607 Kommoden 56. Dielensebränke an die 08 0 1 Geſellen 688 e Mitle 3 8 185 30 Metzgerei, Helratl H 4. 2. 895 kennenzulernen. 5 Licht Vollbild von klein. Fam. 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