Erſcheinungswelſe: Wöchenel. 7 mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monat..70 M. u. V Pfg. Trögerlohn, in unſ. Geſchäftsſtellen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 M. einſchl. Poſt⸗ Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 ſtr. 13, NeFiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, WOppauer Str. 8, gecreiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſtens 25. für den folgenden Monat erfolgen. bef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Schwetzinger Str. 44, Meerfe Einzelpreis l 0 Pia. Anzelgenpreiſe: 2 mm breite Millimeterzeſte 12 Pfg., 79 mm breite Textmillimeter- teile 66 Pfa Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 11. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Montag, 29. April 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—8. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 178 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim 151. Jahrgang Nummer 118 Klägſiche Ableugnungsversuche in England- Dr. Ley an die deutsche Iugend Englands hlechtes Gewiſſen Neue dunkle Pläne? Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Amſterdam, 29. April. Die deutſche Doku mentenweröffent⸗ lichung durch Reichsaußenminiſter von Ribben⸗ trop hat in London angeſichts der vergeblichen und Hläglichen Verſuche überhaſteter Erwiderungen einen Schock hervorgerufen und eine Verwirrung angerichtet, die das ſchlechte Gewiſſen der engliſchen Regierung in das ſchärfſte Ram⸗ penlicht rückt. Von zuſtändiger Seite wurde ſofort eine Erwiderung veröffentlicht, die zunächſt in zehn Punkte eingeteilt war, dann aber auf acht Punkte zuſammenſchrumpfte, die aber auch nur für den Auslandsgebrauch beſtimmt waren, während den Engländern ſelbſt lediglich eine billige Polemik vor⸗ geſetzt wurde. Es iſt bezeichnend, daß man ſich mit der Behauptung einer„Verdrehung der Wahrheit“ herauszulügen verſucht, es in London aber nicht zu beſtreiten wagt. daß die Dokumente der deutſchen Veröffentlichung echt und wahr ſind. Auf einige Punkte, die man offenbar gar nicht abzuleugnen verſucht, wie die Ausfahrt des Kreuzers„Glasgow“, wurde überhaupt nicht eingegangen. Am Abend des gleichen Tages hielt Luftfahrt⸗ Uriniſter Sir Samuel Hoare eine Rede. Hoare umging die Kernfrage der deutſchen Veröffent⸗ lichung wie die Katze den heißen Brei, und er glaubte S db Berlin, 29. April. Die auſſehenerregenden Erklärungen des Reichsaußenminiſters v. Ribhenutrop vor dem Berliner Diplomatiſchen Korps und der ausländiſchen und inländiſchen Preſſe ſowie die Veröffentlichung der dokumentariſchen Beweiſe für Englands Pläne zur Beſetzung Norwegens bilden in der ganzen Welt die größte. Senſation. Die Preſſe der nichtfeindlichen Länder geht ausführlich auf die Erklärungen des Reichsaußenminiſters und auf die Doku⸗ mente ein. Der Eindruck in Italien Die Agenzia Stefani gab zunächſt einen Auszug der Ausführungen des Reichsaußenminiſters und hat ſpäter den vollſtändigen Wortlaut ſowie einen Auszug des Deutſchen Weißbuches veröffentlicht. „Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop hat den vorſätzlichen Angriff der Weſtmächte in Sbandinavien nachgewieſen.— Oslo war mit London wegen der engliſchen Beſetzung Norwegens 8 ſo lauten die Schlagzeilen der römiſchen Preſſe, die bereits auszugsweiſe die ſenſationellen Enthüllungen des Reichsaußenminiſters wiedergibt, deren Eindruck noch durch die vernichtende iederlage der Weſtmächte, deren Trag⸗ weite noch gar nicht überſehen werden könne, ver⸗ ſtärkt wird. 5 Die Enthüllungen des Reichsaußenminiſters v. Ribbentrop über die engliſch⸗ranzöſiſchen Pläne zur Ausweitung des Krieges auf Norwegen haben in Nordftalien einen ungeheuren Ein⸗ druck gemacht, und beſchäftigen die Preſſe in aus⸗ führlichem Maße. Sie werden von ſämtlichen ober⸗ ſtalieniſchen Blättern bis in die letzten Einzelhei⸗ ten, oft ſogar im Wortlaut wiedergegeben und als ſchlagendes Beweismaterial für das ſchamloſe Treiben der engliſchen Politik gekenn⸗ zeichnet. 5 „Alles iſt klar.“ Unter dieſer Ueberſchrift befaßt ſich der Direktor des„Giornale'Italia“ mit der ſenfationellen Eutlarvung der Weſtmächte, wobei er einleitend unterſtreicht, daß Ribbentrops Ent⸗ lungen überaus bedeutend, ja nachgerade enkſcheidend für die Bewertuna der Er⸗ eigniſſe des Krieges in Norwegen ſeien. „Ribbentrop enthüllte den Diplomaten, daß zwi⸗ ſchen Oslo und London eine Vereinbarung über die Beſetzung Norwegens durch die Weſtmächte getrof⸗ ſen worden war“, ſchreibt„Corriere della Sera“. Die im Weißbuch Nr. 4 enthaltenen Pläne und Durchführungsbefehle ſeien überzeugende Beweiſe dafür. Die Vorgeſchichte der Beſetzung Norwegens wird als ein ſenſationelles Kapitel der Geſchichte bezeichnet. 5 „Popolo'Italia“ erklärt, die Reichsregierung 1115 für die öffentliche Weltmeinung und vor allem e neutralen Staaten ein neues gewaltiges An⸗ 285 ument gegen die Weſtmächte vorbereitet. die ſich bemüht hatten, durch eine Reihe von lügen⸗ üften Erklärungen Deutſchland als den allein antwortlichen für die entſtandenen Verwicklun⸗ e 5 Auch die übrige Preſſe Italiens iſt von der deut⸗ ſchen Veröffentlichungen ſtärkſtens beeindruckt. eden Die densattonellen Enthüllungen Aber die eng⸗ men Pian 8* e der Beſetzung Norwegens haben in ſtatt deſſen, daß die beſte Antwort vom engliſchen Standpunkt aus perſönliche Verunglimp⸗ fungen des Außenminiſters und des deut⸗ ſchen Volkes ſeien. Die Rede wirkte insbeſon⸗ dere in ihrem Verzicht auf jedes ſachliche Eingehen auch auf nur eine einzige der in den Dokumenben belegten Tatſachen als ein un freiwilliges Ge⸗ ſtändnis. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede gab Sir Samuel Hoare noch einige allgemeine Erklä⸗ rungen zur Kriegslage ab. Der Krieg ſei in ein neues entſcheidendes Sta⸗ dium getreten und Euglaud und Frankreich würden dem Gegner nicht das Monopol an Energie und Entſchloſſenheit überlaſſen(), eine Formulierung, in der man die Andeutung neuer dunkler Pläne der Weſtmächte ſehen kaun. In Norwegen ſeien die Streitkräfte der Weſt⸗ mächte im Nachteil, gab Hoare zu, und er appellierte an ſeine Hörer, die deutſche Luftwaffe nicht zu unterſchätzen. Die Unterlegenheit der eng⸗ liſchen Luftwaffe unterſtrich in einem Rundfunkkom⸗ mentar auch der militäriſche Sachverſtändige der „Times“, der außerdem das auſſchlußreiche Geſtänd⸗ nis machte, daß es nicht möglich ſei, die deut⸗ ſchen Zufuhren zur See nach Norwegen zu unterbinden. Der„Times“ ⸗Korreſpondent ſtellte als wahrſcheinlichſte Kampfhandlung in Nor⸗ wegen das Aufrücken der deutſchen Truppen im Gul⸗ brands⸗ und im Oeſtertal dar. Auch Paris verſucht Ablenkungs⸗ Manover [Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 29. April. Wie peinlich die Entlarvung der engzliſchen Kriegsausweitungspolitik im offiziellen Frank⸗ reich iſt, beweiſt die Reſonanz der Dokumente des deutſchen Weißbuches Nr. 4 in der franzöſiſchen Preſſe. Alle franzöſiſchen Zeitungen verſuchen es wie immer mit der Methode des Nachäffens und des Nachplapperns, die ihnen von dem großen Lügen⸗ bruder jenſeits des Kanals gelehrt worden iſt. Es hat wirklich keinen Sinn, auf Einzelheiten der Ma⸗ növer einzugehen, mit denen die Pariſer Preſſe die Aufmerkſamkeit ihres Leſerpublikums von den ein⸗ wandfrei feſtſtehenden Tatſachen abzulenken verſucht. Der„Figaro“ möchte den weltgeſchichtlichen Vor⸗ gang des Samstagnachmittags, der in Berlin ab⸗ rollte, den Leſern als Komödie vorführen. Wie komödienhaft man in Wirklichkeit darüber denkt, das beweiſt die Tatſache, daß ſozuſagen in unmittelbarem Zuſammenhang mit dieſem Geſchehen der Oberſte Kriegsrat der Weſtmächte ſich ſchleunigſt in London verſammelte, um neue Kniffe und Sprüche aus⸗ zuarbeiten, mit denen die Weſtmächte ſich nach dieſer moraliſchen Niederlage wieder auf der Bühne des Weltgeſchehens vorſtellen möchten. Wenn der Oberſte Kriegsrat ſich nunmehr ſchon wieder zu⸗ ſammenfand, nachdem er erſt vor knapp einer Woche getagt hatte, ſo begründet der„Jour“ das damit,— und wir glauben ihm das ausnahmsweiſe—,„daß die Entwicklung der Operationen in Norwegen dringende Beſchlüſſe der Weſtmächte erforderte.“ derhall der Dokumente hieſigen poltiſchen Kreiſen und in der ſchwediſchen Oeffentlichkeit einen Widerhall gefunden wie noch nie zuvor ein politiſches Dokument. Man iſt ſich vollkommen klar darüber, daß hiermit der heuchleriſchen Politik der Weſtmächte und ihren ſtändigen Verſicherungen an die Neutralen. daß die Weſtmächte ja nur für die Rechte dieſer kleinen Staaten eintreten wollten, ein vernichtender Schlag verſetzt worden iſt. Vor aller Welt iſt nach dem Ur⸗ teil aller einſichtigen Schweden die Rückſichtsloſigkeit und Schamloſigkeit der britiſchen Politik und ihrer führender Männer enthüllt worden. Die mit dieſen Dokumenten gleichzeitig enthüllte ſchwächliche und zugleich un wahrhaftige Hal⸗ tung der norwegiſchen Regie run iſt natur⸗ gemäß ebenfalls Gegenſtand erregteſter Debatten. Insgeſamt kann man feſtſtellen, daß in den an politiſcher Erregung ſo reichen Wochen kein Ereig⸗ nis mehr in der ſchwediſchen Oeffentlichkeit einge⸗ ſchlagen hat als die deutſche Regierungserklärung 8 Veröffentlichung dieſer hiſtoriſchen Doku⸗ mente. Dänemark Die Erklärung des Reichsaußenminiſters wurde dem däniſchen Volk durch den Rundfunk über⸗ mittelt. Sie wird hier als ein Ereignis be⸗ ( e Links: Erſte Seite des Berichts des Preſſemitar beiters der wertet, das blitzartig die wahre politiſche Lage beleuchtet Großbritannnien demaskiert und den berechtigten Standpunkt Deutſchlands klar⸗ legt. In der dänuiſchen Bevölkerung hat, das kommt ſchon jetzt klar zutage, die enthüllte, nicht zu über⸗ bietende Heuchelei und das beiſpielloſe Lü⸗ genſyſtem der britiſchen Regierung ſo⸗ wie das mit photographiſcher Schärfe bloßgelegte Zuſammenſpiel der nach außen hin neutralen Re⸗ gierung Nygaardspold⸗Koht mit den die Kriegsaus⸗ weitung nach Norden längſt vorbereitenden und die ſkandinaviſche Neutralität brutal durchbrechenden Weſtmächten einen aufwühlenden Eindruck gemacht. Belgien Die aufſehenerregenden Erklärungen des Reichs⸗ außenminiſters finden in der belgiſchen Oeffentlich⸗ keit ſtarke Beachtung. Eine Wiedergabe der Ueber⸗ ſchriften zeigt, welche Punkte der Rede die Zeitungen als beſonders bemerkenswert finden. So ſchreibt „Vingtisme Siscle“:„Die Regierung von Oslo war mit einem Beſetzungsplan Norwegens durch die Alliierten einverſtanden. Ribbentrop be⸗ ſtätigt, daß die Oslo⸗ Regierung ihre Zuſtimmung zu dem alliierten Beſetzungsplan gegeben hat.“ (Fortſetzung auf Seite 2) wegiſchen Geſandeſchaft in London norwegif. vom 2.. 1040 über Ausführungen Churchills auf einem Preſſefrühſtück über„die beſte Art, uns in den Krieg zu ziehen“. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Rechts: Eine Seite des Sitzungsprotokolls des norwegiſchen Miniſterrates vom 2. März 1940 Die angekreuzte Stelle lautet in der Ueberſetzung:„Torp(norweg. Finanzminiſter) ebenfalls, wenn aber die engliſchen und franzöſiſchen Truppen dennoch kämen, ſollen wir ums da mit Proteſt be⸗ gnügen oder Vorkehrungen treſſen, um den Durch morſch zu verhindern 75 .“ Koht(norweg. Außen⸗ minfſter) meinte, daß wir uns begnügen müßten, zu proteſtieren— wir ſollten uns nicht ſo ein⸗ ſtellen, daß wir auf falſcher Seite in den Krieg hin einkommen, wenn wir es nicht vermeiden hineingezogen zu werden.“ können, Eltlantie, Zander⸗M.] Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftlettung — Berlin, 29. April. Noch ſind nicht alle Dok armente über Eng⸗ lands Verbrechen der Kriegsſchuld und auch über das der mitſchuldigen und feige geflüchte⸗ ten norwegiſchen Regierung veröffentlicht worden. Wir werden noch mehr zu hören und zu leſen be⸗ kommen. Aber ſchon heute läßt ſich ſagen, nichts Schändlicheres war je an Skrupelloſigkeiten und Nie⸗ derträchtigkeiten erſonnen und verübt, als das hin⸗ terhältige Doppelſpiel England⸗Norwegen vom Fe⸗ bruar bis 8. April dieſes Jahres. das der politiſchen Führung Englands würdig war. Ein neutrales Blatt, der„Züricher Tagesanzei⸗ ger“ nennt die veröffentlichten Dokumente eine ein⸗ zige Serie planmäßiger Rechtsbrüche, verhängnisvoller Kriegserweiterungsaktionen, die eine ernſte Mahnung und Warnung an alle Länder ſind, die ſich neutral nennen. Dieſe ernſte Mah⸗ nung und Warnung an die Neutralen iſt das zweite Ziel, das Deutſchland mit der Veröffent⸗ lichung erreichen will. Wir haben abſolut kein Inter⸗ eſſe an einer Hineinziehung weiterer Länder in den Krieg. Es iſt die deutliche Warnung nicht nur vor jeder Vorſchubleiſtung für engliſche Kriegsziele, ſondern auch vor jedem Gewährenlaſſen engliſcher Kriegshandlungen, die Deutſchland treffen ſollen. Der Mailänder„Corriere della Sera“ ſchreibt u..: „Das deutſche Schwert hat das verbrecheriſche Eng⸗ land und ſeine norwegiſchen Mithelfer vernichtend getroffen. Italiens Wille und Aufgabe bleibt, über⸗ all, wo italieniſche Intereſſen verletzt oder auch nur angegriffen werden, mit der gleichen Härte zuzu⸗ ſchlagen. Dazu ſteht Italien bereit“ Die Turiner„Stampa“ nennt die Veröffentlichung der Dokumente durch die deutſche Regierung einen der ſchwärzeſten Tage für England in die⸗ ſem Kriege. In London ſelbſt hatte die Reuteragentur am Samstagfrüh auf die bevorſtehende Rede Ribben⸗ trops vor der in⸗ und ausländiſchen Preſſe in Ber⸗ lin hingewieſen, jedoch ohne jeden Zuſatz und ſicher auch ohne jede Kenntnis der Dokumente, die dann veröffentlicht wurden. Das läßt auch die ſeltſame Gewundenheit der Auslaſſungen der engliſchen Zei⸗ tungen erkennen. Man kann die Wirkung der unwi⸗ derlegbaren Dokumente aus den norwegiſchen Ar⸗ chiven aus einer anderen Tatſache erkennen, nämlich daß Sonntag früh, 10 Uhr, das engliſche Geſamtkabinett zu einer Sitzung zu⸗ ſammentrat, die bis weit nachmittags noch nicht beendet war. Daß am Sonntagfrüh eine engliſche Kabinettsſitzung einberufen wurde, iſt ein Novum, Jedenfalls kennt die Geſchichte Englands kein Bei⸗ ſpiel hierfür aus der Vergangenheit. Die ſcheinhei⸗ ligen Engländer haben noch nie während einer Kir⸗ chenzeit Staatsſitzungen abgehalten. Sie müſſen ſchnellſtens dem Schock entgegenwirken, dem ſie durch das unerwartete Ereignis des Samstag ausgeſetzt worden ſind und ſie müſſen Mut zu neuen Lügen und Verdrehungen finden. Was ſchwarz auf weiß ſteht, iſt nie auszulöſchen und niemals iſt deshalb Englands Anſehen in der Welt ſo tief erſchüttert worden wie nach der deutſchen Veröffentlichung der norwegiſchen Dokumente. Ein einziger Blick in die Preſſe des Auslandes ſagt uns alles. Der italieniſche Rundfunk hat Ribbentrops Rede und den Auszug der Schulddokumente für England und für Norwegens flüchtige Regierung in die ara⸗ biſchen Gebiete Afrikas und Aſiens verbreitet. Ziel und Strategie, Kampfart und methoden der Weſt⸗ Planmäßiger Verlauf in Norwegen Schwere Bombentreffer bei elf Transportern ([Funkmeldung der NM.) + Berlin, 29. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Unterſtützt durch die Luftwaffe, die in den Erdkampf eingreift und die rückwärtigen Ver⸗ bindungen des Feindes unterbricht, nehmen die Operationen in Norwegen ihren planmäßigen Verlauf. Die Befriedung im Innern Norwegens ſchreitet fort. Es wurden weitere ſechs Batterien mit insgeſamt 24 Geſchützen mit der geſamten Ausſtattung und Munition ſicher⸗ geſtellt. Eine Dyna mitfabrik wurde beſetzt. Im Küſtengebiet von Mittelnorwegen er⸗ hielten zwei britiſche Kreuzer Volltreffer mitt⸗ leren Kalibers. Bei elf Transport- und Nachſchubſchiffen mit insgeſamt 50 000 Tonnen wurden ſchwere Bombentreffer e ſo daß ein Teil der Schiffe vernichtet wurde. 5 Bei Leſjaſkop wurden drei am Boden ſtehende feindliche Flugzeuge durch Bomben⸗ angriff zerſtört, zwei deutſche Flugzeuge werden vermißt. 5 Im Weſten keine beſonderen Er⸗ eigniſſe. nrichte egen jetzt auch den Milltonen Arabern offen zutage. Die amerikaniſchen Sender haben im Laufe des geſtrigen Tages umfangreiche Auszüge aus den norwegiſchen Dokumenten gebracht. Wenn ſte ſich allgemein eines Urteils enthalten, ſo brachte die Tatſache ſelbſt bei den vielen einſichtigen US A⸗ Bürgern die Zerreißung wochenlanger Lügengewebe, die mit den Worten Völkerrecht und Moral ein ſo dreiſtes Spiel mit der amerikaniſchen Einſtellung zum engliſchen Krieg geſponnen haben. Die Annahme, daß Deutſchland am 9. April Norwegen brutal überfallen habe und daß Eng⸗ land zum Schutz des überfallenen Norwegen herbei⸗ geeilt ſei, ſo ſchreibt die„Metropole“ in Ant⸗ werpen, die ſonſt kein Wort für Deutſchland fand, iſt nach dieſen Dokumenten nicht länger aufrecht zu erhalten. Der„Haaagſche Cou⸗ rank“ ſchreibt, die Dokumente ſind eine einzige Folge von Niederlagen. Die Kopenhagener„Natio⸗ naltidende“ meint, mit zwei Worten iſt der Charak⸗ ter der Dokumenten veröffentlichung gekennzeichnet: Entlarvung und Abrechnung. Wir haben zu dieſen Auslandsſtimmen nichts gu ſagen. Die Welt ſieht ein, daß es keinen Zweifel mehr darüber aibt daß die Beſetzung Norwegens durch England und Frankreich von langer Hand in allen Einzelheiten vorbereitet worden war. Die do⸗ kumentariſch erwieſenen Feſtſtellungen müßten etwa noch ſchwankende Länder abhalten den gleichen Weg des verhängnisvollen Irrtums zu gehen. In Stockholm hat auch„Svenska Morgenbladet“ ſich endlich zu m Ein ſehen bequem t. Es ſchreibt:„Die Dokumente ſind allerdings ron nie⸗ mand erwartete Beweiſe, daß der deutſche Stoß am 9. April auch Schweden außerhalb der Kriegsgefahr geſtellt hat.“ Nur eine der vielen Auslandsſtimmen ſei hier noch wiedergegeben, die des„Peſter Lloyd“. Das Budapeſter Blatt ſchreſbt:„Die Abrech⸗ nung gegen England iſt auf dem Wege. Sie wird viel gründlicher ſein, als die Londoner Herren bisher glaubten.“ * Wie der deutſche Wehrmachtbericht meldet, geht unter den vernichtenden Schlägen durch die deutſche Wehrmacht der Feind in Norwegen un⸗ entwegt zurück. Die Engländer, die dieſen Kriegsſchauplatz, der ihnen bequemer ſchien als der Weſtwall, geschaffen haben, ſind die Verlierenden überall da, wo die deutſchen Truppen ſie erreichen. Mit heißem Herzen verfolgt die Heimat die Ruh⸗ mestaten der deutſchen Truppen in Norwegen. Sie bringen die Opfer einer großen Zukunft Deutſch⸗ lands. (Fortſetzung von Seite 1) „Indenpedauce ence Belge“: In Gegen⸗ wart des Diplomatiſchen Korps ſowie der deutſchen und ausländiſchen Preſſe wirft v. Ribbentrop die Berantwortung am Kriege auf England und Frank⸗ reich zurück und beſchuldigt die Alliierten, die neu⸗ tralen Staaten in den Konflikt hineinziehen zu wol⸗ len.“ Holland Die deutſchen Enthüllungen haben in Holland allerſtärkſtes Aufſehen erreat. Die Rede des Reichsaußenminiſters wurde von vielen in Hol⸗ land am Rundfunkempfänger miterlebt. Sie wird von den Abendausgaben der Amſterdamer Blätter als wichtigſte Tagesmeldung herausgebracht. Die Ausführungen des Reichsaußenminiſters werden von den Blättern eingehend in ſpaltenlangen Be⸗ richten wiedergegeben.„Telegraaſs“ überſchreibt den Bericht„v. Ribbentrop klagt die Alliierten an. Die beitiſch⸗franzöſiſche Landung in Norwegen war ſeit langem vorbereitet“.„Nieuwe Rotterdounſche Cou⸗ ran!“, der gleichfalls eingehend die Rede Ribben⸗ trops bringt, hebt in ſeinen Ueberſchriften hervor, daß der Reichsaußenminiſter aus den in Norwegen gefundenen Dokumenten die Feſtſtellung getroffen habe, daß England mit aller Gewalt den Krieg habe ausweiten wollen. Die Schweiz [Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 29. April. Die Samstagmorgenpreſſe hat die ſchweizeriſche Oeffentlichkeit ſchon auf den zu erwartenden ſenſa⸗ tionellen Vorgang in Berlin hingewieſen. Mit allergrößter Spannung ſah man den Erklärungen des Reichsaußenminiſters in der Schweiz entgegen und wenn dieſe ſenſationellen Enthüllungen für die Sonntagspreſſe nicht mehr rechtzeitig kamen, ſo war man über das große Geſchehen informiert, denn Tauſende und aber Tauſende hatten ich am Rundfunk eingeſunden um den geſchichtlichen Vorgang mitzuerleben.“ Das Tages⸗ geſpräch der Menſchen beſtand am Sonntag in der Beurteilung des deutſchen Nachweiſes über die ſchuld haften Abſichten der Weſtmächte, denen in letzter Stunde begegnet worden iſt. Amerita Die durch Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop er⸗ folgte Enthüllung der bereits ſeit vielen Wo⸗ chen vorbereiteten engliſchen Pläne, Skandinavien im Einvernehmen mit Norwegen zu einer großan⸗ gelegten Operationsbaſis für einen Flankenangriff auf Deutſchland zu machen, haben in den Verei⸗ nigten Staaten gewaltiges Aufſehen erregt. Die amertikaniſche Preſſe hat ſchon ſeit meh⸗ reren Monaten immer wieder Aeußerungen eng⸗ liſcher Staatsmänner und Zeitungen wiedergegeben, die von der Notwendigkeit einer militäriſchen „Hilkeleiſtung“ zuerſt für Finnland und ſpäter für die angeblich bedrohten ſkandinaviſchen Länder ſpra⸗ chen. Dieſe der Weltöffentlichkeit übergebenen Do⸗ kumente liefern den einwandfreien Beweis dafür, daß dieſe Aeußerungen die propagandiſtiſche Vorbereitung für die Durchführung eines bereits in allen Einzelheiten ausgearbeiteten Planes waren. Organiſierte Spionage in Norwegen: Neue Schuldbeweiſe für Englands Anſe Den vernichtenden Schlägen, die Eugland und Frankreich in der letzten Zeit auf militäriſchem Ge⸗ biet einſtecken mußten, iſt jetzt ein Schlag gefolgt, der eine moraliſche und politiſche Niederlage der Weſt mächte in einem Ausmaß bedeutet, wie ſie bisher noch nie erlebt worden iſt. Bei den heftigen Kämp⸗ fen, in denen britiſche Truppen zum erſtenmal die Schärfe des dentſchen Schwertes zu ſpüren bekamen, wurden, wie ſchon geſtern berichtet, bei der Gefangen nahme eines engliſchen Truppenſtabes Operations⸗ befehle, Akten, Tagebuchaufzeichnungen und Briefe erbeutet, die einwandfrei beweiſen, daß die Weſt⸗ mächte ſchon ſeit dem Ende vorigen Jahres die Lan⸗ dung und Beſetzung aller ſtrategiſch wichtigen Punkte Norwegens bis ins kleinſte vorbereitet hatten. Zu⸗ ſammen mit den im norwegiſchen Außenminiſtevium gefundenen Akten ſind dieſe Dokumente ein un⸗ widerlegbarer Beweis dafür, daß die Ableugnungs⸗ verſuche der Weſtmächte, jemals Landungsabſichten in Norwegen gehabt zu haben, das geweſen ſind, als was wir ſie von je bezeichnet haben— Lüge und ſchamloſe Heuchelei. Die deutſche Reichsregie⸗ rung hat dieſe Dokumente als Deutſches Weißbuch Nr. 4 der Weltöffentlichkeit übergeben. Daraus haben wir bereits in der letzten Ausgabe mehrere Operationsbefehle für die engliſchen Truppen, die gegen die norwegiſchen Häfen angeſetzt wepden ſoll⸗ ten, veröffentlicht. Heute laſſen wir eine Reihe wei⸗ terer höchſt aufſchlußreicher Dokumente folgen. Das nannte man Neutralität“ In Oslo gefundene Dokumente des norwegiſchen Außenminiſteriums Das Außen miniſterium e Oslo, den 17. Februar 1940. Streng vertraulich! Zuſammenarbeit zwiſchen Finnland und England. Norwegens Stellung. Herr Staatsminiſter, Ich beehre mich, mitzuteilen, daß die Geſandtſchaft in Stockholm in einem vertraulichen Bericht vom 16. dieſes Monats folgendes mitgeteilt hat: Ich habe aus zweiter Hand von Oberſt Bratt in Erfahrung gebracht, daß man erwarte, daß morgen ein Abkommen zwiſchen Eugland und Finnland ge⸗ troffen wird. Es wird angenommen, daß die eng⸗ liſche Vorausſetzung davon ausgeht, gleichzeitig Truppen in Be gen, Drontheim und Narvik zu landen. Man glaubt, daß Churchill unter Berück⸗ ſichtigung der Angſtſitnation im Oereſand und der Schwierigkeiten, die ein größerer Teil der deutſch en Flotte haben wird, die Durchfahrt ins Werk zu bl dieſe Aktion ſo ſchnell wie möglich durchführen will. Für den Außenminiſter gezeichnet O. Toſtru p. Schwedens aufrechte Haltung Das Außenminiſterium. Oslo, den 17. Februar 1940. 5 Streng vertraulich! Der Krieg Finnland— Sowjetunion. Schwedens Stellung. Herr Staatsminiſter, Ich habe die Ehre, mitzuteilen, daß die Geſandt⸗ ſchaft in Stockholm in einem vertraulichen Bericht vom 16. dieſes Monats folgendes mitgeteilt hat: Nach einem Ausſpruch, der heute nachmittag von einer Stelle innerhalb des ſchwediſchen Außeuminiſteriums geſallen iſt, ſoll nichts eigentlich Neues in dem Ver⸗ hältnis eingetroffen ſein, das bereits ſeit einiger Zeit geherrſcht hat, nämlich daß Fiunland darauf hin⸗ weiſt, daß es notwendig iſt, militäriſche Hilfe zu be⸗ kommen, und daß man von ſchwediſcher Seite ver⸗ ſuchen will, die freiwillige Hilfe zu ver⸗ N aber an der Neutralität feſt⸗ hält. Für den Außen miniſter gezeichnet O. Toſtru p. Eine oͤramatiſche Kabinettsſitzung Protokoll der norwegiſchen Regierungskonferenz am 2. März um 18.00 Ahr Der Außenminiſter teilte mit, daß der engliſche Geſandte heute um 15 Uhr hatte wiſſen laſſen, daß die alliierten Truppen Hilfe für Finnland ſenden wollen, und daß in dieſem Falle der Durchmarſch durch Norwegen und Schweden geſchehen müſſe. Dieſe Ankündigung war eine vorläufige. Es ſollte eine formelle Ankündigung mit der Anfrage wegen des Durchmarſches ſpäter gegeben werden, nachdem von hier aus eine vorläufige Antwort erteilt wor⸗ den war. Der Außenminiſter hatte geantwortet, daß dieſe Sache auf jeden Fall, und nachdem ſie innerhalb der Regierung geprüft und auch vom Auswärtigen Ausſchuß behandelt worden ſei, dem Storting vorgelegt werden müſſe, denn ohne beſſen Zuſtimmung könnten Truppen fremder Mächte nicht das Land paſſieren. Auch der franzöſiſche Geſandte hatte den Außenminiſter aufgeſucht und gab die Unterſtützung ſeiner Regierung für das Erſuchen Englands kund. Der Außenminiſter hatte mit dem ſchwediſchen Außenminiſter konferſert, und der Staatsſekretär Bull ſoll nun heute abend nach Stockholm reiſen, um an Ort und Stelle den Standpunkt der ſchwediſchen Regierung kennen zu lernen und über die Form für die Antwort auf die Anfrage der engliſchen Re⸗ gierung zu verhandeln. Der Außenminiſter brachte einen Entwurf für die Antwort an England vor. Die Antwort weiſt auf die neutrale Stellung der norwegiſchen Regie⸗ rung hin und hält an dieſer feſt. Die norwegiſche Regierung will ſich nicht freiwillig in den euro⸗ päiſchen Krieg hineinziehen und das Land zum Kriegsſchauplatz für die Truppen der Großmächte machen laſſen.. Der Staatsminiſter war mit dieſer Antwort einverſtanden, Torp ebenfalls. Wenn aber die engliſchen und franzöſiſchen Truppen dennoch kämen, ſollen wir uns da mit Proteſt begnügen oder Vorkehrungen treffen, um den Durch⸗ marſch zu verhindern? Koht meinte, daß wir uns beguigen müßten, zu proteſtieren— wir ſollten uns nicht ſo einſtellen, daß wir auf ſal⸗ ſcher Seite in den Krieg hineinkommen, wenn wir es nicht vermeiden können. hineingezogen zu werden. Lie: Wir müſſen aufmerkſam ſein daß auch hinter⸗ her noch etwas kommt. Wenn nun England beine Hilfe nach Finnland ſchickt, weil ſich Schweden und Norwegen dem Durchmarſch entgegengeſtellt haben, was dann? Kann es nicht ein politiſches Spiel ſein, um die Verantwortung für Finnlands Niederlage auf Norwegen und Schweden zu ſchieben? Bull ſollte nicht mit einem fertigen Standpunkt abreiſen. Wir müſſen eine endgültige Stellungnahme zu der Sache am Montag treffen. Koht: Ein verſtanden. 7 Schweden mitgeht, können wir dem nicht ent⸗ gehen. Hindahl: Der Staatsminiſter hat es ſo aufgefaßt, daß, wenn Bull reiſen ſoll, er den Standpunkt der norwegiſchen Regierung mitnehmen möge, aber natürlich, um ihn mit der ſchwediſchen Regierung zu überprüfen. Es gehen Friedensgerüchte um, und ſicherlich iſt etwas an dieſen Gerüchten. Sie haben in den letzten Tagen feſte Form erhalten. Moskau im Bann der Dokumente „Vernichtender Beweis für die Moskau, 29. April. Das außergewöhnliche Intereſſe, das man in Moskau der neuen Publikation über die Kriegsausweitungspläne Englands in Skandina⸗ vien entgegenbringt, geht aus der großen Auf⸗ machung der Erklärung des Reichsaußenminiſters in der heutigen Sowjetpreſſe hervor Wie fſaſt alle Moskauer Zeitungen, bexöffentlichen auch die „Prawda“ und„Isweſtija“ die bedeutſamen Ent⸗ hüllungen des deutſchen Reichsaußenminiſters nahezu im Wortlaut. Beſonderes Intereſſe finden in Moskau natur⸗ gemäß die vom Reichsaußenminiſter aufgedeckten Zufſammenhänge zwiſchen der ſoge⸗ Rannten„Finnland ⸗ Hilfe“ und den bri⸗ lſchen Angriffsplänen gegen Deutſch⸗ land die durch den für den Krieasbrandſtifter Nr , wie man Churchill hier wiederholt trefſend ge⸗ kennzeichnet hat, ebenſo unwillkommen wie uner⸗ warteten ſowjetiſch⸗finniſchen Friedensſchluß zunächſt vereitelt wurden, um dann durch eine direkte Offen⸗ ſtve gegen die Neutralität Skandinaviens erneut Kriegsſchuld der Weſtmächte“ ins Werk geſetzt zu werden. Die nunmehr der Welt⸗ öffentlichkeit vorliegenden Schriftſtücke. über die von England ſeit langem geplanten aggreſſiven Kriegs⸗ ausweitungspläne in Skandinavien betrachtet mau in Moskau offenbar als einen vernichtenden Beweis für die Kriegsſchuld der Weſtmächte. Sie legten durch die unterirdiſche Tätigkeit des Seeret Service die Lunte, die den Kriegsbrand in Skandinavien entzünden ſollten. Ferner unterſtreicht die Moe kauer Preſſe in ihrer Verffentlichung der Erklä⸗ rung des Reichsaußenminiſters beſonders die fünf von Ribbentrop zum Schluß formulierten und durch die Logik ihrer Beweiskraft lapidaren Feſtſtellungen aß England und Frankreich ſeit langem die Be⸗ etzung Norwegens im Schilde führten, daß die nor⸗ vegiſche Regierung dieſe Tatſache kannte, ſich mit ihr abfand und ſoggr bereit war, in den Krieg auf deren Seite einzutreten, daß Deutſchland nur wenig⸗ Stunden der Verwirklichung dieſer britiſchen Pläne zuvorkam, und daß ſchließlich die darüber erfolgten Erklärungen der engliſch⸗franzöſiſchen Machthal e lauter Lügen darſtellen 5 Das, was hier vorliegt, kann ein diplomatiſcher Zug ſein, um zu verhindern, daß in Finnland Frieden wird— ein Verſuch, die Frout der Alliierten auszuweiten. Laſſen wir uns darauf ein, ſo ſind wir im Krieg ſowohl mit Rußland wie Deutſchland. Ich meine, wir müſſen nein antworten und ſogar nein autworten, wenn Schweden ſich entſchließt, ja/ zu ſagen. Es ſind geſpannte Verhältniſſe in Schweden, und es läßt ſich denken, daß Schweden nun ja ſagt. Toxp teilte mit, daß auf der Verſammlung der Internationale Leon Blum geſagt hätte, daß Trup⸗ pen in Frankreich bereitſtänden und nach Finnland reiſen wollten, nachdem von dort darum gebeten war, und daß eine Million norwegiſcher Kronen aufge⸗ kauft worden ſei, um hier die Verſoragung ſicherzu⸗ ſtellen. Blum ſprach aus, daß dies der Standpunkt des Senats ſei. Wir müſſen uns den Ausweg offen Chur Oslo, 15. Februar 1940. 2 Anlagen. Streng vertraulich! Die Neutralität der novoiſchen Länder. Ausſprüche des britiſchen Marineminiſters. Herr Staatsminiſter! Ich habe die Ehre als Anlage Abſchrift eines ſtreng vertraulichen Schreibens der Geſandtſchaft in London vom 5. d. M.(Nr. 372) mit einem Stück der damit eingeſandten Anlage zur Kenntnisnahme zu übermitteln. Der Außenminiſter Für den Außenminiſter: gezeichnet O. Toſtrup. Aulage 1 Bericht vom Preſſemitarbeiter der Geſandtſchaft. In der Anlage überſende ich Abſchriften eines Briefes des Herrn Martinſen vom 2. Februar an mich. Herr Martinſen hatte mir vorher erzählt, daß er zuſammen mit anderen Preſſeleuten zum Lunch eingeladen war, um Churchill zu treffen. Wir waren uns darüber einig, daß er ſehr vorſichtig auftreten müſſe, und das hat er ſicherlich auch getan. (gezeichnet) Erik Colban. Anlage 2 (Von M. Martinſen 2. 2. 1940.) Geheim! An Herrn Miniſter Colban. Es waren Preſſeleute aus allen nordiſchen Län⸗ dern bei dem Frühſtück zugegen, das Mr. Philip⸗ more heute für Mr. Churchill gab und bei dem er ſich Luft machte und anfänglich über die Art und Weiſe bitter war, in der ſeine Rede mit Ratſchlägen an die Neutralen aufgenommen worden war. Er ſchloß mit dem Vorſchlag, daß Norwegen und Schweden klar machen ſollten, Finnland zu helfen, aber durch ihre Geſandten in London bitten ließen, Hilfe nach einem Plan zu bringen, der geheim vor⸗ 5110 wurde und Gegenſtand der Nachprüfung ieb. Ich erlaube mir, die Zufuhren zu erwähnen, denn ich hatte(während der halben Stunde, die wir auf Churchill warteten) mit ſeinem Amtsvorgänger (lin der letzten Arbeiterregierung! Mr. Alexander hierüber geſprochen, der im Unterhaus und in Kon⸗ ſerenzen der Admirglität verſprochen hatte, auf⸗ zupaſſen, daß wir Zufuhren bekämen. Er wußte um die Kleinlichkeit im Miniſtry of Economie War⸗ fare und alle Schwierigkeiten, über die er ſich bei⸗ nahe luſtig“ machte. Wir ſollten keine Angſt deshalb gaben, ſagte Alexander. 8. Churchill war im Laufe des Geſprächs ehr bitter iber die Aufnahme, die ſeine berühmte Rede bei ven Reutralen gefunden hatte, aber ex verſtand unſere Reſerviertheit und auch, daß wir nicht bereit ſind. Ich erklärte ihm, daß wir nicht weiter ſind als Eng⸗ and in den Tagen von Mönchen: da lachte er bitter. Er raſte die ganze Zeit gegen Norwegen und Schweden, beſonders Schweden.(Wohingegen er Dänemark bereits„abgeſchrieben“ hatte. Es märe nicht ratſam, Däuemark zu verteidigen, von dem er ofſen ſagte,„es würde früher oder ſpäter von Deutſchland genommen werden.“) Das ſchwediſche Erz ſollte nicht nach Deutſchland gebracht werden und er behauptete, daß es von Nar⸗ 3 innerhalb der Dreimeilenzone geſchehe, und 5 nannte ſchließlich drei Schiffe, von denen er meinte, Fill wütete enen Nor Norwegiſcher Vericht über Churchill⸗Rede auf Preſſe-Jrühſtück in London Shalb fand er häßliche Worte gegen Norwegen. Er lag halten, ja zu antworten am Montag, ſelbſt wenn wir jetzt nein antworten, wenn Schweden ja ſagt. Eine ſo wichtige Angelegenheit ſollte mit dem Zentralaus⸗ ſchuß durchgangen werden, ehe wir zum auswärtigen Ausſchuß gehen. Koht: Wir müſſen unſeren Standpunkt Schweden mitteilen, uns aber die Möglichkeit offen laſſen, Schweden zu folgen, wenn es ja ſagt. Man ſagt, daß die franzöſtſche Regierung geteilter Anſicht iſt, falls die nordiſchen Regierungen nein antworten. Bezüglich der Friedensgerüchte weiß ich. daß in der däniſchen Regierung zwei Richtungen vorhanden ſind. Da iſt eine Fraktion, die der Anſicht iſt, daß Finnland einen Frieden auf der Grundlage der ruf⸗ ſiſchen Forderungen ſchließen ſollte. Eine nordiſche Friedensaktion wird vermutlich in Rußland gut auf⸗ genommen werden, nicht aber ein deutſcher Vorſtoß in dieſer Richtung. Auf Anfrage von Wold teilte Koht mit, daß der Grund dafür, daß Schweden nein antwortete, der war, daß Schweden nicht in den Krieg der Großmächte hineingezogen werden wolle. Liungberg meinte, wir ſollten die Lage lieber zu düſter als zu hell anſehen. Sagt Schweden ja, ſo müſſen wir dasſelbe ſagen. Die politiſche Lage in Italien iſt geſpannt. Sie hat uns darauf vorberei⸗ tet, daß wir nicht ſeſt damit rechnen können, von dort Kriegslieferungen zu bekommen. Lie: Wir müſſen nicht Gefahr laufen, daß auch die ſchwediſche Regierung gegebenenfalls auf den Standpunkt der norwegiſchen Regierung verweiſen ö und ſagen kann, da können wir auch nicht. Hjelmtpeit: Der Staatsſekretär reiſt mit dem Standpunkt der norwegiſchen Regierung, der mit der ſchwediſchen Regierung behandelt werden ſoll. Wir müſſen den Standpunkt einnehmen: Gemeinſam norgehen und uns die Möglichkeit offen halten, am Montag endgültig Stellung zu nehmen. Im übrigen ganz einverſtanden mit dem Staatsminiſter. Wold: Wir müſſen unſere eigene Entſcheidung treffen, aber endgültig erſt, nachdem wir mit Schwe⸗ den verhandelt haben. Der Staatsminiſter betonte, daß unſer Stand⸗ punkt bei den morgigen Verhandlungen in Stock⸗ holm klar zum Ausdruck kommen müßte. Der Staatsminiſter teilte die Angelegenheit telephoniſch an den Vorſitzenden des Auswärtigen Ausſchuſſes mit: die Regierung hält es für abſolut notwendig, den Auswärtigen Außſchuß ſofort über die Lage zu unterrichten. Hambro antwortet, daß er erwägen wolle, den Ausſchuß für morgen einzuberufen. Referat, aufgenommen von Staatsrat Hfelmtpeft, Nachbemerkung des Miniſterpräſidenten Perſönlich möchte ich hinzufügen, daß der Be, ſchluß, nein auf die britiſche Anfrage zu antworten, einſtimmig war; die Vorausſetzung war jedoch, daß die Frage erneut geprüft werden ſollte, falls Schwe⸗ den wider Erwarten ja antworten ſollte. Ich möchte ferner erwähnen, daß einige Regie rungsmitglieder von aktiviſtiſcher Denkweiſe recht infiziert waren:„Wir ſollten militäriſch teilnehmen, um Finnland zu helfen und damit Norwegen zu retten.“ Ich habe auf das Beſtimmteſte erklärt, dieſe Auffaſſung nicht teilen zu können, und mich ſo aus⸗ gedrückt, daß das Land, ſolange ich Staatsminiſter bin, nicht freiwillig in den Krieg gehen würde. PS.: Sonntag, 3. 3. Staatssekretär Bull hat aus Stockholm mit⸗ geteilt, daß Schweden ſchon Samstag nein ge⸗ autwortet habe. 8 (gezeichnet) H. Nygaardsvold. gegen Schweden daß ſte innerhalb der Dreimeilenzone torpediett worden wären. Da mußte ich erneut widerſprechen und erzählen, daß der norwegiſche Außenminiſter im Storting nachgewieſen hatte, daß die drei Schiffe nicht torpediert worden und daß zwei außerhalb der Dreimeikenzone geſunken find. Er hatte nichts über den Bericht des norwegiſchen Außenminiſters gehört. (Ich habe„Daily Herald“ eine kurze Mitteilung da⸗ rüber eingeſandt, da dieſes Blatt ſeinerzeit danach fragte. Man druckt es aber jetzt kaum, da man darauf aus war, daß die drei Schiffe innerhalb unſe⸗ rer Hoheitsgewäſſer torpediert wurden.) ö Churchill wollte das Oel aus Rumänien aufge⸗ halten haben, gab aber zu, daß das ſehr ſchwierig wäre. Dann wütete er weiter gegen das ſchwediſche Erz, räumte aber ein, daß am Tage. nachdem daß Erz angehalten würde,„Stockholm bombardiert würde,“ wie er mit zyniſcher Schläue ſaate. Und nachdem er etwas gegeſſen und vor ſich hin⸗ geträumt hatte, ſtimmte er mit mir überein. nordiſche Staatsmänner Grund dazu haben, b zweimal zu bedenken, ehe ſie Land und Volk ins Unglück ſtürzen. Er einigte ſich mit Mr Alexander dahin, daß die beſte Art, uns in den Krieg hineinzuziehen— das große Ziel wäre— ſei, daß wir uns auf Finn lands Seite ſchlügen. Er ſah die Hilfe für? Finnland als das Wichtigſte von allem an, die Alliierten aber könnten nur indirekt auf treten. Eine andere Sache wäre es, wenn die nor, wegiſchen Fjorde in Gefahr kämen. Da verſpricht er, daß die britiſche Flotte kommen ſollte. Abeer Truppen könnte England nicht ſchicken, da die Deutſchen ſchwierig abzuwürgen wären, und el prophezeite immer wieder, daß der Krieg länger dauern würde, als er ſich dies zu Beginn ged 5 hatte. Je mehr man auf ſeine Worte hörte, die oſt von Unkenntnis und Mangel an unmit⸗ telbarer Unterrichtung geprägt waren, be, kam man den Eindruck, daß die von Norwegen u Schweden geführte Politik die richtige iſt. Mag ſein, daß es Ungelegenheiten wegen des ſchwediſchen Erzes geben wird. Die Schweden ſagen, daß mn ſeine Bedeutung übertreibe und daß die 2 5 in den umliegenden Ländern auch Erzgruben haben und ſich ohne das ſchwediſche Erz behelfen können, Churchill meinte, die Schweden ſollten zu den Deutſchen ſagen, daß man leider die Zufuhren auf⸗ halten müſſe. Aber daran ſei die finniſche Sach ſchuld. Der Norden müßte alles ſelbſt haben, und viele Bergleute ſeien mobiliſtert. Man ſchaffe es vorläufig nicht, etwas zu ſenden. Er verlangte von uns das Verſprechen, daß kein Ersſchiff von Narpik innerhalb der Terxitoxialgrenze fahren dürfe, und durch unſeren Geſandten von London ſollten wir unſere Anſprüche wegen der 15 r. — A fuhren vorlegen. So würde der Fall vorli 5 wir nicht zu kurz kämen. Er glaubte, daß No o und verantwortlich für in bauer.— Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und l wortlich für Kulturpolitik, Theater und Unterhaltung: Carl Dune Etſenbar t.— udel: l. B. R. Schönfelder.— Lelalet Teil: 1. B. Or. F. W. Koch.— Kunſt, Film und Gerſcht: Dr. F. Koch.— Sport: Willl Malter. dweſtdeutſche Umſchau Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannbeim. 8 8 Orucker und Verleger: Neue Mannheime r. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6.— Veron Anzelgen und geſchäftliche Mitteilungen: i. B. Nobert G öl Mannbeim.— Zur Zeit Preisliſte Nr. 11 gütig. ann wegens Souveränität von England garantiert wäre (was ich auch berichtigen mußte) und erklärte, daß er ſich nicht darein finden könnte, wenn ſich jemand an unſerer Küſte feſtſetzte. Und zyniſch ſagte er, daß man im ſtillen ab und zu wünſchen könnte, die nordiſchen Länder gingen auf der anderen Seite mit, ſo daß man die ſtrategiſchen Punkte, die man brauche, aus⸗ wählen könnte, und ſonſt nichts weiter. Das war häßlich geſprochen und es blieb eine Weile eiſiges Schweigen. Darauf verſicherte er erneut, daß er die Schwierig⸗ keiten der Neutralen verſtände und erklärte, warum die Allierten ſiegen müßten, daß die Deutſchen in der Kaiſerzeit viel ſtärker geweſen wären, daß ſich die Uuſicherheit in Deutſchland verbreite, aber daß es Zeit brauche. Und er ſchilderte meiſterhaft die Grauſamkeit der Deutſchen zur See, meinte, es wären ausgeſprochene Schwächezeichen und hoffte, daß die Amerikaner beſtimmt dabei ſein wollten, den Frieden zu garantieren und bei der Löſung ökonomiſcher Probleme mitzuhelfen, wenn der Krieg vorbei ſei. Aber Norwegen und Schweden ſollten ſich über die Linie beſprechen, die ſie im Falle eines Krieges zu verfolgen gedächten, und was ſie zur Unterſtützung brauchten und erwarteten. Und das ſollten ſie durch ihre Geſandten in London vor⸗ bringen, je eher Heeſto beſſer ſagte er. Dies letztere unterſtrich er mehrmals. Ihr ergebener: gez. M. Martinſen. „Idegler Platz für geheime Landungen“ Aus den Papieren des franzöſiſchen Marineattachés in Oslo (Ueberſetzung aus dem Franzöſiſchen) Auszug aus der Beantwortung eines Fragebogens Aufzeichnung für den Herrn Kapitän 8.., Chef der F/ M. f. 5. Gegenſtand: Einſendung von Informationen über Norwegen. Bezugnahme: Der dortige Fragebogen Nr. 140 Vim 29. Januar 1940. Die dortigen Telegramme Nr. 1058 vom 26. Ja⸗ mar 1940, Nr. 1187 vom 31. Januar 1940. Meine Notiz Nr. 44/ n vom 30. Januar 1940. 1. Ich habe die Ehre, den Empfang Ihres Frage⸗ bogens Nr. 1/40 vom 29. Jan. zu beſtätigen. 2, Es iſt nicht möglich, alle für eine Antwort er⸗ forderlichen Informationen an Ort und Stelle in Oslo zu ſammeln, ich werde zu dieſem Zweck ſo⸗ fort eine beſchleunigte Reiſe nach Drontheim und Narvik(für etwa—10 Tage) unternehmen. 3. In Erwartung der allgemeinen Aufzeichnung, die ich nach Rückkehr von meiner Reiſe machen werde, laſſe ich Ihnen die folgenden beſonderen Informa⸗ tionen zugehen. CVVVVVVVVTVTVVVVVVTVTT 5. Route nach Schweden. Die norwegiſchen Mi⸗ litärs, denen die Frage unter dem Vorwand von Militärtransport nach Finnland geſtellt wurde, haben trotz der Vorteile, die der Hafen von Bergen für eine ſchnelle Ausſchiffung bietet, in aller Form davon abgeraten, im Hinblick auf die lange Eiſen⸗ bahnfahrt und die Schwierigkeiten, die hieraus ent⸗ ſtehen würden. Nur die Häfen des Fjords von Drontheim und der Hafen von Narvik ſeien ihrer Anſicht nach für eine ſolche Operation geeignet. 6. Die norwegiſchen Militärs ſchätzen die Stun⸗ dengeſchwindigkeit ihrer Eiſenbahntransporte für den Fall von Operationen auf 20 Kilometer. 7. Verſchiedene Bemerkungen. d. Die Karten von Norwegen, die durch das dortige Telegramm Nr. 1107 vom 31. Jan. 1940 angefordert wurden, wurden im lokalen Buchhandel vor dem Eintreffen Ihres Fragebogens beſchafft.— Dieſe Einkäufe, die bei verſchiedenen Verßäufern vopgenommen wurden, haben in keiner Weiſe den geringſten Verdacht oder Kommentar hervorrufen können. Landungs möglichkeiten im Dront⸗ heim Fjord und in den Ils vikbugten. E längs des Drontheim⸗ Fords. 1. der eigentliche Hafen von Drontheim. —— —— 2 22 2. Häfen längs des Fiordes. Langſten iſt 50 Meilen von Droutheim ent⸗ fernt und liegt au der direkten Eiſenbahnronte nach Schweden. Es hat einen ausgezeichneten Tiefwaſſerkaij. Idealer Platz für ge⸗ heime Landungen. Wird oft benutzt als Hafen zur Ausladung von Holzmaſſe. 13. Februar 1940. Schiffahrtsbüro des britiſchen Konſulates Fjord Gaten, 25, Drontheim. Frage a) Länge und Tiefe der Kais. —g— 2 ———»—- ä ——v— 22 —— ͥ———2 AA⸗ Bevölkerung Wenn wir den Weſtmächten nicht helfen, — EP. Neuyork, 28. April. Gegen die durch eine in plutokratiſchen Dienſten ſtehende Preſſe in einem Teil des amerikaniſchen Volkes bewußt verbreitete fataliſtiſche Auf⸗ faſſung, daß der Beitritt der US A in den Krieg in Europa ſchließlich unvermeidlich ſein werde, wendet ſich die große amerikaniſche Zei⸗ tung„Neuyork Daily News“. Die Zeitung befaßt ſich einleitend mit den Argu⸗ menten dieſer„Kriegsfataliſten“, die behaupten, daß das Glück und Wohlergehen der USA mit dem Eng⸗ lands und Frankreichs auf Gedeih und Verderb ver⸗ knüpft ſeien, daß das demokratiſche Amerika den europäiſchen Demokratien helfen müſſe und daß England und Frankreich auf alle Fälle nicht ſehr bald ſtegen könnten und es ſomit Pflicht der USA dei, zu ihren Gunſten zu intervenieren. „Es gibt aber im amerikaniſchen Volk eine andere Gruppe und hierzu gehört die große Maſſe der arbeitenden Klaſſen und der Farmer in USA“, fährt„New York Daily News“ fort, „die überzeugt ſind, daß die USA ſich nicht am europäiſchen Krieg zu beteiligen brauchen, wenn ſie nicht wollen. Wenn England und Frankreich es nicht einrichten können, in der gleichen Welt mit Deutſchland zu leben, ſo iſt es nicht Sache der USA, immer wieder dieſes Zuſammenleben möglich zu machen.“ Was die Anregung anbelange, die USA ſollten doch zumindeſt den Weſtmächten Geld für die Krieg⸗ führung leihen, ſo bemerkt die„New York Daily News“: Je mehr Geld wir ihnen ſchicken, je länger werden ſie kämpfen; je eher die Weſtmächte zu der eberzeugung gelangen, daß wir ihnen nicht hel⸗ fen werden, dieſen Krieg zu finanzieren, umſo eher, ſo glauben wir, wird der Krieg ein Ende nehmen. 98 oc. der AS-Bürger gegen N f den Krieg Ep. Washington, 28. April. 8 Prozent des US A⸗Volkes ſeien ſich darüber einig, daß ſte ſich am gegenwärtigen Krieg in dem e pa nicht beteiligen wollen, ſtellte der emokratiſche Senator Wheeler(Montana) in einer politiſchen Erklärung feſt, in der er Freitag⸗ die überragende Bedeutung der innerpoliti⸗ Probleme der US gegenüber den außen⸗ chen Fragen betonte. Der Senator wird von gewiſſen Teilen der radikalen Gewerkſchaften der mate als künftiser Pröſtdentſchaftskandidat vro⸗ Wheeler unterſtrich ſeine Feſtſtellung von der Ab⸗ in Ilsvikbugten. * 4 9„„„„* 1„„„„ 4* 4 2* 4 S*„* 5„„„„ * 2 * Die vorgenannten ſechs Schiffsdämme und Kais in Ilsvikbugten ſind gut geeignet für die Aus⸗ ſchiffung von Mannſchaften und ſind gut geſchützt vor allem gegen nordweſtliche Winde, bei denen große Schiffe dort Schwierigkeiten haben könnten. 70 „Jlalien ſteht nicht an Rande zes Konfl Bedeutungsvolle politiſche Rede Grandis (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Nom, 29. April. Am Ende der diesjährigen Haushaltsberatungen in der Kammer der Faſcio und Korporationen hat am Samstag der Kammerpräſident und Juſtizminiſter Graf Grandi in Anweſenheit des Duce und ſämt⸗ licher. Miniſter und Staatsſekretäre eine Anſprache ge⸗ halten, der große politiſche Bedeutung zukommt, da Graf Grandi in ihr noch einmal das Vertrauen des italieniſchen Volkes in die vom Duce geführte Politik der Nonbelligeranza unter begeiſtertem Beifall der Nationalräte ausgeſprochen und ſomit wiederum be⸗ kundet hat, daß Italien ſeine gegenwärtige Haltung nicht als Neutralität, ſondern als jeder Zeit einſatz⸗ bereite Beteiligung an den militäriſchen und voli⸗ tiſchen Ereigniſſen aufgefaßt wiſſen will. Graf Grandi ſagte u. a. wörtlich: „Der gegenwärtige Krieg bedeutet den ſchick⸗ ſalsmäßigen Begiun tiefgreifender Verände⸗ rungen und Ernenerungen im Leben unſeres Erdteils und der Welt. Das faſchiſtiſche Im⸗ perium iſt nicht und weiß, daß es nicht am Raude dieſes Völkerkonfliktes ſein kann. Das italieniſche Volk iſt ſich in ſeiner politiſchen Feinfühligkeit, die ihm aus ſeiner tauſendjährigen Erfahrung und aus den letzten ruhmreichen Jahr- zehnten erwachſen ſeiner Verantwortung und iſt, Wir werden England schlagen!“ Reichsorganiſalionsleiter Dr. Ley ſpricht zur deutſchen Jugend Köln, 29. April. Bei ſeinem Ju gendbetriebsappell in der Klöckner⸗Humboldt⸗Deutz⸗AG., Werk Köln ⸗ Kalk, ſprach am Montagvormittag der Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley zur deutſchen Jugend. Der Betriebs⸗ appell wurde im Rahmen der geiſtigen und welt⸗ anſchaulichen Betreuung der deutſchen Jugend auf alle Reichsſender übertragen. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley erſchien in Begleitung des Präſidenten des faſchiſti⸗ ſchen Induſtriearbeiterverbandes Capoferri, weiter befanden ſich zahlreiche führende Perlſönlichkeiten der Partei und der Behörden in der Begleitung Dr. Leys, unter ihnen Gauleiter Staatsrat Grohe. Der Reichsorganſiſationsleiter wurde mit großer Begei⸗ ſterung begrüßt. Das deutſche Volk, ſagte Dr. Ley, ſei eine ununterbrochene Kette von Generationen und die Fortſetzung und der Beſtand dieſer Kette bis in alle Ewigkeit ſei unſere Hoffnung und unſer Wille. Jugend wolle durch Jugend geführt werden. „Trotzdem müſſen wir Aelteren zu euch ſprechen, damit ihr Grund das Erbe aufnehme. Ihr amnüßt die Führung des deutſchen Vobkes übernehmen im gleichen Sinne wie wir.“ Dr. Ley ſtellte dann eindrucksvoll das Schickſal der Jugend früherer Zeiten dem unſerer heutigen jungen Generation gegenüber: früher ſich ſelbſt über⸗ laſſen, nach Entlaſſung aus der Volksſchule ohne wei⸗ tere Betreuung ausgenützt. Heute dagegen inmitten des Volkes als ihr koſtbarſtes Gut bewahrt und betreut, geeint in der großen Organiſation der geſamten deutſchen Jugend, die den Namen des Führers trägt. Das ſei eine revolutionäre Tat größten Ausmaßes. „Man wird uns fragen, wo wind denn daß alles enden? Was iſt unſer Ziel? Das Ziel zeigt uns im Augenblick der Führer ſelber. Wir waren ein kleines, eng beſchränktes Volk auf zu engem Raum, hatten Scheuklappen an. Einer ſah den anderen nicht, ſchon von Jugend auf. Das iſt heute vorbei. Wir ſind eine große Nation. Wir ſind ein Volk ohne Klaſſen, ohne Stäude, eine Volksgemeinſchaft— ein Volk, ein Glaube, ein Führer und ein Wille.(Beifall.) Und ſo marſchieren wir in die große deutſche Zukunft. Da gibt es nun ein Volk— England— über der Nordſee, das uns das verwehren will. Dort ſitzen Kapitaliſten, Plutokraten, Geldariſtokraten, Menſchen, denen allein das Geld und ihr Kapital ihr Götze ſind, die nichts anderes kennen als Profit. Sie will keinen Krieg wird der Krieg eher ein Ende nehmen! lehnung der Kriegsbeteiligung durch die US A⸗Be⸗ völkerung mit dem Hinweis, daß der europäiſche Krieg die inneramerökaniſchen Wirtſchaftsfragen nicht überſchatten könne. Er gab in dieſem Zuſam⸗ menhang der Ueberzeugung Ausdruck, daß auch eine finanzielle Hilfsbereitſchaft der USA gegenüber den Weſtmächten duſofern gefährlich ſei, als ſie einen erſten Schritt in der Richtung auf eine Beteiligung am Kriege bedeuten könne. Was die Jagoͤflieger leiſten: mißgönnen dem deutſchen Volk ſeine Freiheit und ſeine Volkwerdung und ſie mißgönnen Dir, Hdeutſche Jugend, deine Zukunft. Sie blockieren uns, ſie wol⸗ len uns hungern laſſen, ſie wollen uns mürbe ma⸗ chen. Es gelingt ihnen nicht. Wir werden Eng⸗ land ſchlagen.(Beifall.) Wenn dieſer Lindwurm, dieſer Drache England geſchlagen iſt, wenn die Schätze der Welt frei ſind, wenn du, deutſche Jugend, hingehen kannſt, wohin du willſt, wenn dir die Welt offenſteht, dann kommt die Freiheit, die due dir erträumſt. Frei iſt der Menſch, wenn er erſtens eſſen und trinken, ſich klei⸗ den und wohnen kann, wie er es benötigt und wie er will. Zweitens iſt er frei, wenn er in die Welt hinauswandern kann, wie und wann er will. Und drittens iſt er ſrei, wenn die übrigen Völker ſeine Arbeit und ſeine Leiſtung achten und bewerten. Das iſt der Begriff der Freiheit.(Beifall.) In dieſem Sinne begrüßen wir heute unſere italieniſchen Freunde(Beifall), an der Spitze den Herrn Präſidenten Capofer ri. Auch Italien be⸗ findet ſich in der gleichen Lage wie wir Deutſchen. Auch Italien iſt ein Volk ohne Raum. Auch Italien iſt ein fleißiges Volk und tapferes Volk, und auch Italien braucht die Freiheit, um leben und ſich be⸗ wegen zu können, wie es ihm und ſeiner Art paßt. Italien und wir Deutſchen haben die gleichen Feinde: Euglaud und Frankreich. Das müſſen wir einmal ſeſtſtellen.(Beifall.) Was hat England im Mittelmeer zu ſuchen? Das frage ich oͤie Welt.(Zurufe.) Was hat England auf der Inſel Malta zu ſuchen und in Gibraltar(Er⸗ neute Zurufe.) Genau ſo wenig wie in unſerer Oſt⸗ ſee. Auch dort können wir England nicht dulden. England ſoll ſich mit jenen Völkern abgeben, die noch auf einem ſo niedrigen Niveau ſtehen, daß ſie die engliſche Knute ſchwer unterſcheiden können von dem Stock ihres Häuptlings. Aber wir ziviliſierten und hochkultivferten Völker wie Italien und Deutſchland verbitten es uns, von England bevormundet zu wer⸗ den.(Beifall.) So freuen wir uns, daß der Führer unſeres Volkes ein perſönlicher Freund des Duce Italiens iſt. Das iſt die beſte Gewähr, daß dieſe beiden Völker in dieſem ſchweren Kampf zuſammenſtehen werden, bis an ein ſiegreiches Ende. Im Feſtſaal der Akademie für deutſches Recht in Berlin fand die Verleihung der Ehrendoktor⸗ würde an den Präſidenten der Akademie, General⸗ gouverneur und Reichsminiſter Dr. Frank, durch den Rektor der Univerſität Modena ſtatt Der Flugdienſt Stockholm Moskau ſoll in Zu⸗ kunft täglich durchgeführt werden. Wie die Abend⸗ preſſe am Samstag meldet, ſoll der tägliche Flug⸗ dienſt am 3. Mai aufgenommen werden. Bisher wurde die Strecke Stockholm Moskau dreimal wöchentlich von der ruſſiſchen Fluggeſellſchaft Aero⸗ flot beflogen. Italiens Kronprinz beim Papſt. In den erſten Tagen des Mai wird das italieniſche Kronprinzen⸗ paar beim Papſt in Audienz empfangen werden. Ariſierung in der Slowakei. Wirtſchaftsminiſter Medricky erklärte kürzlich in einem Vortrag, daß im Rahmen der Ariſierung bereits 1200 füdiſche Gaſt⸗ hauskonzeſſionen und 400 andere jüdiſche Gewerbe⸗ ſcheine eingezogen wurden. i 75 Abſchliſſe bei einem Geschwader 32 Franzoſen und 23 Engländer „29. April.(P..) In dieſen Tagen erreichte ein erfolgreiches Geſchwader eine Erfolgs ziffer von 75 Abſchüſſen. Dieſe hervorragende Leiſtung findet erſt ihre volle Würdigung, wenn man weiß, daß im Weſten bisher Einflüge ſtärkere Verbände des Feindes nicht ſtattfanden. Die Jäger des Geſchwg⸗ ders mußten dieſe hohe Zahl von Abſchüſſen meiſt durch harte Luftkämpfe gegen feindliche Jäger größtenteils über franzöſiſchem Boden erringen. Darüber vermittelt uns eine Unterredung mit dem Commodore des Geſchwaders einen intereſſante Einblick. 5 Gefragt nach der Zuſammenſetzung dieſer Ab⸗ ſchußliſte teilt uns der Commodore mit, daß das Geſchwader den Franzoſen 2 Bomber, 17 Aufklärer, 2 Ballone und 31 Jäger, den Engländern 6 Bomber, 3 Aufklärer und 11 Jäger herunterſchoß. 5 Bei den Aufklärern oder bei zu Aufklärungs⸗ zwecken verwandten feindlichen Kampfflugzeugen handelt es ſich um Maſchinen vom Typ Moreaur, Potez 63, Amiot, Bloch und Caudron, Fairey Battle und Briſtol⸗Blenheim. während ſich die abgeſchoſſe⸗ nen Jäger nach ihren Typen wie ſolgt zuſammen⸗ ſetzen: Curtis. Morane und Hurieans. b 52 Franzoſen und 23 Engländer dieſe beiden Zahlen ſprechen für ſich und zeigen, daß die Franzoſen auch hier für die Briten die Kaſtanien aus dem Feuer holen müſſen. Ihre Verlutte ſind in der Abſchußliſte des Geſchwaders weit über 100 v. H. größer als die der Engländer! Auffällig er⸗ ſcheint uns die hohe Anzahl abgeſchoſſener Sger⸗ Damit wird aber zugleich die Eigenart der Luft⸗ kämpfe im Weſten charakteriſiert. Dazu ſagt der Commodore folgendes: Zu Beginn des Krieges, im Herbſt und im Winter, ſchoſſen wir hauptſächlich Aufklärer bzw. Kampfflugzeuge ab, Später ließ die feindliche Aufklärung nach. Nur ganz wenige noch waren zu Beginn dieſes Jahres in unſerem Bereich zu ſehen. Seit Anfang März fanden nur noch Luftkämpfe mit feindlichen Jägern ſtatt. Der Commodore betonte noch, daß 9 Maſchinen auf deutſchem und 66 abgeſchoſſene Flugzeuge und Ballone auf franzöſiſchem Gebiet heruntergingen. Dieſe Angaben ſind inſofern außerordentlich auf⸗ ſchlußreich, als daraus hervorgeht, daß die Jäger des Geſchwaders bei den Grenzüberwachungsflügen ihre Gegner über feindlichem Gebiet ſtellen und abſchießen mußten. Wenngleich die Zahl der ſicheren Abſchüſſe 75 Maſchinen beträgt, ſo muß hervorgehoben werden, daß die tatſächliche Abſchußziffer wahrſcheinlich noch weſentlich höher iſt. Bei den hohen Geſchwindigkeiten, mit denen ſich die Luftkämpfe abſpielen, konnten die Abſchüſſe nicht immer bis zum Aufſchlag beobachtet werden. Der Commodore ſchloß ſeine Ausführu über die hervorragenden Abſchußergebniſſe von 75 feindlichen Maſchinen mit dem Bemerken, daß dieſer ſtolze Erfolg des Geſchwaders dem fliegeriſchen Kön⸗ nen, der ſoldatiſchen Unerſchrockenheit und Kampf⸗ gemeinſchaft in ſeinem Geſchwader und nicht zuletzt auch der überlegenen Leiſtungsfähigkeit und Quali⸗ tät der Meſſerſchmitt⸗Maſchinen zu verdanken ſei. Für uns aber erhärtet ſich die Gewißheit, daß unſere Luftwaffe im Weſten genau ſo pflichtbewußt und einſatzbereit den deutſchen Luftraum ſchützt, wie die Kameraden in Norwegen und Dänemark helden⸗ mütig und kraftvoll ihren Einſatz fliegen. ö Eugen Preß. ſeiner Verpflichtungen bewußt. Das kann ni ders ſein, oͤa ſeine Freiheit, ſeine Macht, e und das Leben künftiger Generationen Spiele ſteht. Die jetzigen Ereigniſſe l italieniſche Volk nicht überraſcht.“ Die italieniſche Preſſe hebt aus dieſer Rede beſonders den Satz hervor:„Das Imperium weiß, daß es iſt nicht am Ran „ Dieſe Worte bewe gewaltige politiſche Revolution auſteht, die Schickſale Italiens und Deutſchlar miteinander verbunden ſind. „Lavoro Faſeiſta“ hebt in ſeinem Kommentar Grandi⸗Rede die Bereitſchaft des italieniſchen kes hervor, dem Duce zu folgen, wenn die der Entſcheidung geſchlagen hat und erklärt, ſei bereit, auf den Befhl des Duce hin wagen. Im„Meſſaggero“ heißt es wörtlich:„Das italieniſche Volk von heute vernimmt mit Mut de Tagesbefehl, für die Größe, das Glück und die Macht des Italien von anorgen zu kämpfen.“ alle Ftalieniſche Generäle ſchreiben (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) — Rom, 20. April. Es iſt mehrfach darauf hingewieſen worden, daß im heutigen literariſchen Leben Italiens Militärs eine beſondere Rolle ſpielen Die Bücher, in dene die Marſchälle De Bono, Badoglio und Gra die Eroberung des Imperiums dargeſtellt haben ebenſo wie das Buch des Luftmarſchalls 2 (Italo Balbo, Stormi'Italia ſul Mondo) a ordentliche Publikumserfolge erzielt. Das mag vor⸗ nehmlich an ihrer Aktualität liegen, iſt aber doch wohl auch durch die literariſche Eigenart ihrer Ver⸗ faſſer bedingt. De Bono ſchreibt farbig, außer⸗ ordentlich anſchaulich und ſo unbekümmert, daß die Lektüre ſeines Buches von Anfang bis zum Ende ſpannend iſt. Badoglios Werk über den abeſſi⸗ niſchen Krieg gehört mit ſeinem„einfachen, faſt nackten Stil“, wie Muſſolini die Diktion des Mar⸗ ſchalls genannt hat, zu den klaſſiſchen Werken der Kriegsgeſchichtsſchreibung. Es bereitet einen hoc geiſtigen Genuß, den Ablauf der Ereigniſſe nach ſe ner klaren Darſtellung zu verfolgen, die das Ge⸗ präge von Befehlen und Dispoſitionen trägt und d 2 Die Dramatik der Dinge ohne literariſche Zutaten un⸗ verhüllt hervortreten läßt. Graziani hat ſich ſchon in ſeinen früheren Büchern über die Wieder⸗ eroberung Libyens als einer der beſten Profſaſchrift⸗ ſteller Italiens erwieſen. In der militäriſchen Klar⸗ heit ſeiner Sprache ſchwingt ein dröhnender Klang mit, der an die klaſſiſchen lateiniſchen Vorbilder aller italieniſchen Militärſchriftſteller erinnert. Balbo ſchließlich ſpricht das heroiſche Empfinden der jungen Generation an, der er ſich zugehörig fühlt, und drückt jene eigenartige Vermiſchung von myſtiſchem Ge⸗ fühlsüberſchwang und Hochſchätzung der Technik aus, die in der italieniſchen Literatur durch Marinetti und ſeinen Futurismus Bürgerrecht erhalten hat. Ueber dieſen aktuellen Büchern aber ſollen die wiſ⸗ ſenſchaftlichen Werke italieniſcher Offiziere nicht vergeſſen werden. Es ſei unter den militärwiſſen⸗ ſchaftlichen Büchern nur an die bekannten Schriften des Generals Dont, denen ein Welterfolg be⸗ ſchieden war, und an das auch ins Deutſche über⸗ ſetzte Buch des Generals Visconti Praseg „Der Entſcheidungskrieg“ erinnert. Daueben aber ſteht in der italieniſchen Militärſchriftſtellerei eine reiche hiſtoriſche Literatur, die ſich durch wiſſen⸗ ſchaftliche Genauigkeit und umfaſſenden geiſtigen Ueberblick auszeichnet. Der konſequenteſte Ver⸗ treter der hiſtoriſchen Schule in der italieniſchen Kriegswiſſenſchaft iſt General Domenieo Guerint, deſſen„Einführung in die Geſchichte der Kriegs⸗ kunſt“ 1906 erſchien. Auf dem Gebiet der eigegnt⸗ lichen Kriegsgeſchichte geht das heutige Schrifttum auf General Alberto Pollio zurück, ein Mann, deſ⸗ ſen Name in Deutſchland zu Unrecht vergeſſen iſt. Alberto Pollio gehörte zu den deutſchfreundlichen Männern der italieniſchen Vorkriegspolittk. Er war von 1908 bis 1914 Chef des Generalſtabs. Seine be⸗ kannteſten hiſtoriſchen Werke ſind den Schlachten von „Waterlobv“ und„Cuſtozza“ gewidmet. Unmittelbar auf Pollios Schule geht das 1938 erſchienene Buch über Cuſtozza von General Del Bono zurück. Es zeichnet ſich vor allem durch genaue Kenntnis der politiſchen und diplomatiſchen Vorgänge von 1866 aus. Del Bono übergeht be⸗ wußt die kriegeriſchen Ereigniſſe jenes dramatiſchen Sommers und beſchäftigt ſich ſtatt deſſen mit der po⸗ litiſchen Vorgeſchichte des preußiſch⸗italieniſchen Bündniſſes, der damit in Widerſpruch ſtehenden franzöſiſch⸗italieniſchen Freundſchaft und dem daraus reſultierenden nachhaltigen Preſtigeverluſt Ita⸗ liens, für den die faſchiſtiſche Generation beſonders empfindlich iſt. Es iſt kennzeichnend für die ſtrenge Wahrheitsliebe Del Bonos, daß er ſich nicht ſcheut, die Fehler des Mannes, der für die italteniſche Po⸗ litik und Kriegsführung von 1866 verantwortlich war, des Generals La Marmora, offen auszuſpre⸗ chen. 5 Die umfaſſende Kenntnis der politiſchen und diplomatiſchen Geſchichte, die das Buch Del Bonos auszeichnet, iſt vielleicht in noch höherem Maße kennzeichnend für das kürzlich erſchienene Buch von Emilio Canevari über Clauſewitz und den heutigen Krieg. Dieſes Buch, von dem zu hof⸗ fen iſt, daß es ins Deutſche überſetzt werden wird, iſt 1936 erſchienen, heute aber von geradezu erregen⸗ der Aktualität. Für General Canevari iſt der preu⸗ ßiſche Kriegswiſſenſchaftler der klaſſiſche Lehrmeiſter des Krieges als einer Geſamterſcheinung politiſcher, wirtſchaftlicher, ſtrategfſcher und taktiſcher Vorgänge Canevari gibt zunächſt ein Lebensbild von Clauſe⸗ witz und eine kurze Geſchichte ſeiner Zeit. Dieſer hiſtoriſchen Einleitung, die durch tiefes Verſtändnis der deutſchen Geiſtesgeſchichte und ſeine Einfühlung in hiſtoriſche Zuſammenhänge beſticht, ſchließt ſich eine Analyſe der Lehre Clauſewitz' an, die in ihrer Klarheit die philoſophiſche Schulung des Verfaſſers verrät. Sodann prüft Canevari das allmähliche Vor⸗ öringen der Ideen Clauſewitz“ im militäriſchen und politiſchen Schrifttum des vorigen Jahrhunderts. Schließlich prüft er, für den Clauſewitz das Maß aller Dinge iſt, inwieweit Moltke im deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Kriege und die deutſchen Heeresleitungen im Weltkriege die Lehren von Clauſewitz befolgt haben oder von ihnen abgewichen ſind. Hier kann auf die Fülle der angeſchnittenen Probleme und auf die geiſtwolle Erörterung der zahlloſen, gerade heute wichtigen Frageſtellungen nur hingewieſen werden. Maunheim, 28. April. Auq in der Nedtarſlaùt war man nicht müßig Knapp öret Wochen ſind es her, daß man vor ber Feuerwache und vor dem ſchmuckhaften neuen „Weinheimer Bahnhof“ mit ſeiner Torbogen⸗ faſſade ſtand und verwunderten Blickes nachdenklich geſtimmt die Gegend zwiſchen den genannten beiden Bauwerken und dem ehemaligen Meßplatz betrachtete. Es ſollte doch, wie hinreichend bekannt war, auf dieſer Strecke das Gegenstück zum Verkehrsrondell an der Einmündung der Breiten Straße in den Luiſen⸗ bezw. in den Friedrichsring erſtehen. Die Umriſſe der durch Randſteine gekennzeichneten neuen Straßen⸗ führung entlang des alten Meßplatzes bis zur Max⸗ Joſeph⸗ und Schimperſtraße ähnelten jedoch nicht im gertugſten der ſtadtſeitigen Verkehrsinſel; zumal vor dem„Weinheimer Bahnhof“ zerbrach der Laie ſich vergeblich ſeinen Kopf an den vielerlei durch Rand⸗ ſteine markierten Kurven der künftigen Straßen⸗ bauten für Fahrzeuge, Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger. Es ſah ganz danach aus, als ob dort ein Verkehrslabyrinth entſtehen ſollte. Das war, wie erwähnt, vor knapp drei Wochen. Unterdeſſen erhielt vor kurzem der neue OEG⸗Balhn⸗ Hof durch Beſichtigung der Behördenſpitzen die obrig⸗ keitliche Genehmigung zur Betriebsaufnahme und die nach und von Weinheim verkehrenden Züge benützen bereits den neuen, den Bahn nördlich und weſtlich umgrenzenden Gleiskörper, während die Fahrgäſte nicht mehr ſeitlich hinter der Feuerwache ein⸗ bzw. auszuſteigen brauchen, ſondern dies nach wenigen Schritten hinter dem Bahnhof tun können. Die alte Berbindungskurve um die Feuerwache herum nach der Stadt iſt bereits entfernt. Aber auch das geſamte Straßenbild vom OEG ⸗ bis zum Neckarſtadt⸗Bahnhof Hat jetzt, innerhalb weniger Wochen, eine völlig ver⸗ änderte, großzügige Form erhalten: das Neckarſtadt⸗ Verkehrs⸗Rondell, das der Straßenbahn und ihren Benützern, dem Fuhrwerks⸗ und Kraftwagenverkehr, den Rablern und Fußgängern gleichermaßen gerecht wird, iſt nahezu fertig und man darf wohl Lagen, daß es ſeinem ſtadtſeitigen Gegenſt ück wenn auch nicht ganz ähnlich, ſo doch völlig g le ich wer ti g iſt. Während das haſtende Tempo des Verkehrs-Be⸗ triebs an der Ausmündung der Breiten Straße durch den prächtigen, bald durch eine Grünanlage ver⸗ ſchönten Baumbeſtand vor] 1 u. K 1 eine mildernde natürliche Umrahmung erhält, werden die vom all⸗ gemeinen Verkehr nicht berührten Flächen des Neckar⸗ ſtadt⸗Rondells mit Zierſträuchern bepflanzt; eine lebende Hecke wird auch den der Stadt zugekehrten Teil des neuen Straßenbahngleiskörpers begrenzen. In Bau begriffen iſt auch die neue Straßenbahn⸗ linie nach Käfertal, die parallel mit der Käſertaler Straße ihren Weg bis zur einbiegenden Kurne in der Kronprinzenſtraße nehmen wird. Gö tz. 4 80 Jahre alt. Am 30. April 1949 feiert F vau Luiſe Weidenhüller, K 4, 24, ihren 80. Ge⸗ burtstag in voller Rüſtigkeit. Seit 35 Jahren iſt ſie Leſerin der NM. Wir gratulieren! 4 Eheinbiläum. Die Eheleute Georg Golder und Frau Gerkrud, geb. Könen, Mannheim⸗Almen⸗ hof, Mönchwörthſtr. 32, fejern am 90. Appil ihr AMähriges Chejubiläum. Wir gratulieren! * Die Verwaltungsakademie Baden, Zweigan⸗ ſtalt Mänhe ft beginnt am Montag, 29. April, das Sommerſemeſter 1940. In einem 7 Abende zu je 2 Stunden umfaſſenden Lehrgang wird der Dean det juriſtiſchen Fakultät der Univperſität Heidelberg, Prof. Dr. Krauſe, das Familien⸗ und Erbrecht Behandeln. Den Lehrgang über Volkswirtſchaftslehre hat auch diesmal wieder Univerſitätsprofeſſor Dr. Karl Brinkmann⸗Heidelberg übernommen. Am 16. Mai 1940 wird ein Einzelvortrag ſtattfinden, in dem Dr. Kurt Maßmann⸗ Heidelberg über „Englands Kampf gegen Europa“ ſpricht. Sämtliche Vevauſtaltungen finden in der Aula, X 4, 1, der ehe⸗ maligen Handelshochſchule ſtatt. In den Sälen des Kaſinos: Die Verbrauchs regelung, die in Deutſchlond mit der Einführung der Lebens mittelbewirtſchaftung ſich ſo ſegensreich ausgewirkt hat, muß laufend durch die Verbrauchslenkung unterſtützt werden. Es wird bei jeder Rationierung Verbraucher geben, für welche die Rationen knapp ſind, da ſie nach Durchſchnittsſätzen feſtge legt wurden. Tatfächlich werden aber auch eine Reihe von Nahrungsmitteln non vielen Verbrauchern nicht aufgebraucht. Die Lenkung des Verbrauchs muß ſomit durch eine Lenkung der Verwertung ergänzt werden, wozu vor allem dag wichtige Gebiet der Kochtechnik, über haupt der Zubereitung der Speiſen gehört. Daraus ergibt ſich die Verbrauchsberatung, die die Parole „Kampf dem Verderb“ ſo vertiefen muß, daß jedes Nahrungsmittel in der Küche zur vollen Aus⸗ wirkung kommt. Brot nicht au Tiere verfüttern Zu dem Verbrauch der wichtigſten Nahrungsmit⸗ tel gab Staatsſekretär Backe jetzt grundſätzliche Richtlinien. Die Zuteilungen von Brot und Mehl liegen im allgemeinen recht hoch, ſo daß die Bevöl⸗ kerung vielfach die ihr zuſtehenden Mengen nicht verbraucht. Kein Verbraucher darf mehr einkau⸗ fen, als er wirklich benötigt. Brotreſte ſind gut auf⸗ zubewahren und zweckmäßig zu verwerten. Keines⸗ falls dürfen dieſe Marken dem Bäcker übergeben werden, da das zu einer unerwünſchten Ausweitung des Kuchenverbrauchs führt. Beſonders notwendig iſt es, das Roggen vollkornbrot zu be⸗ vorzugen, da Roggen in Deutſchland immer am reichlichſten vorhanden und das Vollkornbrot we⸗ gen ſeines größeren Vitamingehaltes geſünder iſt. Kartoffeln reichlich vorrätig Die Kartoffeln ſind bisher nicht vationiert wor⸗ den, es iſt auch nicht beabſichtigt, das in Zukunft zu Lebensmiſtel richtig verbrauchen Ein Gebot der Stunde Verbrauchslenkung iſt unerläßlich tun. Abgeſehen ron den Schwierigkeiten, die der Froſt bei der Verſorgung bereitet hat, verfügen wir immer über reichliche Kartoffelvorräte. Das darf freilich in keiner Weiſe zur Verſchwendung verlei⸗ ten, denn jede Kartoffel, die nicht verbraucht wird, muß der Schweinehaltung, alſo der Steigerung der Fleiſch⸗ und Fetterzeugung zugute kommen. Außer⸗ denn müſſen die Kartoffeln möglichſt dünn geſchält werden, noch beſſer ſind Pellkartoffeln zu verwen⸗ den, zumal ſich die Vitamine unmittelbar unter der Schale befinden. Sparſamkeit beim Zuckerverbrauch Gleiche Grundſätze gelten für die Verwendung des Zuckers. Jedes erſparte Kilo Zucker dient der Steigerung der Schweinefleiſch⸗ und Fetterzeugung. Zucker iſt daher möglichſt nicht als Süßſtoff, ſondern als Nahrungsmittel zu betrachten. Er dient vor allem der Verwertung der Obſternte, daher heißt es für den Sommer und Herbſt ſparen. Wegen der Schwierigkeiten bei der Beſchaffung von Konſerven⸗ doſen, Weckgläſern, Gummiringen uſw. iſt das Obſt, ſoweit nur irgend möglich, auch im Haushalt zu dör⸗ ren oder zu trocknen. Freilich darf die Konſervie⸗ rung erſt beginnen, wenn die Märkte reichlich be⸗ ſchickt ſend. Zu frühes Einmachen iſt zu teuer, ſchä⸗ 885 die laufende Verſorgung und führt zum Ver⸗ derb. De Verſorgung mit Gemüſe. deſſen Erzeugung erheblich geſteigert iſt, erforderte eine beſſere Aus⸗ nutzung als bisher. Außerdem ſind wildwachſende Gemüſe Kräuter, Pilze, Tees uſw. zu erfaſſen. Zur vollſtändigeren Verwendung des Gemüſes gehört z. B. die Verwertung der Außenblätter und des Ge⸗ müſekerns(Strunk), ferner das ſorgfältigere Putzen und ſchonendes Kochen zur Erhaltung aller Nähr⸗ ſtoffe. „Lellenclige Celstung“ Dle Sommerarbeit des Berufserzlehungswerkes der DAF Die Schulung unſerer Berufstätigen zu fachlichen Höchſtleiſtungen iſt gerade während der Kriegsseit eine beſonders vordringliche Aufgabe. Viele Tau⸗ ſende deutſcher Männer ſtehen unter den Waffen. Viele Tauſende Männer und Frauen haben in In⸗ duſtrie, Handel und Gewerbe an ihre Stelle treten miüſſen, um mit ebenſoviel Sachkenntnis einen Poſten auszufüllen, für den ſie zunächſt oft nichts weiter als ihren guten Willen mitbrachten. Dieſen wackeren Streitern der Heimatfront beizuſtehen, er⸗ weiſt ſich nun neben zahlreichen anderen praktiſchen Erwägungen als eine der wichtigſten Aufgaben des Berufserziehungswerkes der D A F, die damit der deutſchen Wirtſchaft unſchätzbare Dienſte erweiſt. Unter dem Leitwort„Lebendige Leiſtung“ legt das Berufserziehungswerk Mannheim der Da nun ſoeben in zwei Heften einen reichbebilderten Rückblick auf die Arbeit des Winters 1939/40 vor, der allen Schwierigkeiten der Gegenwart zum Trotz kaum eine Einſchränkung des vorgeſehenen Lehrplanes notwendig machte. Auch in den kom⸗ menden Sommermonaten wird der Betrieb in dem ebenſo ſchön wie zweckmäßig eingerichteten Haus der Arbeit beim Gockelsmapkt in vollem Maße weiter⸗ geführt, ſo daß die neuen Berufserziehungsmaß⸗ nahmen ſchon im Laufe der nächſten Wochen auf allen Gebieten ihren Anfang nehmen. Lehrgemeinſchaften, Auſbaukameradſchaften und Schnellunterweiſungen ſind die drei Haupttypen, in deren feſtgefügter Ordnung den Schaffenden die Möglichkeit zu vielſei⸗ tigſter Weiterbildung gegeben wird. Dabei konnten die einzelnen Sparten ſolcher prak⸗ tiſchen Berufsſörderung im Laufe der letzten Jahre immer weiter ausgebaut werden, ſo daß in den kaufmänniſchen Kurſen von der Rechtſchreibung über den leichten und den ſchwierigeren Geſchäftsbrief, Kurzſchrift und Ma⸗ ſchinenſchreiben angefangen, bis hinauf zu den be⸗ Ausſtellung tüchtiger Geſellenſtücke Mit einer Feierſtunde des Handwerks eröffnet Etwas Feines gab es am Sonntaavormittag in den Sälen des Kaftnos zu ſehen: auf vielen langen Tiſchen breiteten in ſchöner ſinnvoller Aufmachung 204 Lehrlinge aus 24 Handwerkszweigen ihre Ge⸗ ſellenſtücke aus, eine Schau, die viel tüchtiges fach⸗ liches Können umſchließt und zugleich einen wichtigen Wendepunkt in der Entwicklung der jungen Hand⸗ werker bedeutet. Der ganze große Bereich der Kreishandwerkerſchaft Mannheim war vertreten, mit Ausnahme von Tauberbiſchofsheim, woher 55 die Ausſtellung beſtimmte Möbelſtücke nicht hatten befördert werden können. Die Preisrichter konn⸗ ten erfreulicher Weiſe 18 erſte Preiſe. 136 zweite. Preiſe und 37 Diplome zuerkennen, während nur 18 Arbeiten ohne Prämiierung blieben. Der erſte Blick fiel auf einen höchſt appetitlich gedeckten Tiſch mit ſehr nahrhaften Sachen, Bröt⸗ chen und ähnlichem feinen Backwerk für Morgen⸗ und Nachmittagskaffee. Während es bier wohl nur zu zweiten Preiſen gereicht hatte, gab es bei den zukünftigen Schreinermeiſtern mehrfach die höchſten Auszeichnungen, ſo z. B. für einen entzückenden Radiotiſch, ganz aus dem rohen Holz ſelbſtgefertigt, und für einen fahrbaren Nähtiſch nach eigener Er⸗ kindung des Lehrlings Wilhelm Hezler bei Meiſter Joſef Ziegler in Mannheim. Erfüllt war jedesmal auch die unerläßliche Vorausſetzung guter Leiſtungen in Berufskunde, Geſchäftskunde und praktiſcher Arbeit. Die vorgeführten Tavezierarbei⸗ ten waren bezeichnenderweiſe alle ſchon„verkauft“! so begehrt iſt heute ein gutes Geſellenſtück. Die ge⸗ zeigte„Couch“ iſt nur deshalb noch nicht überzogen, um die Gewiſſenhaftigkeit ihrer inneren Verarbei⸗ tung zu erweiſen. Die Landhandwerker lieferten 1 gutgebaute Wagenräder, Fäſſer und der⸗ gleichen. Viel Handwerksarbeit gilt der Betonung äußerer Vorzüge unſerer lieben Frauen, angefangen bei den ſeſchen Pelzmänteln, über die Erzeugniſſe des ehr⸗ amen Schneiderhandwerks bis zu den— Perücken, die in erſter Linie wohl dem Bühnenzweck dienen möchten. An Frauenhütchen konnte man geſchmack⸗ volle Bandgarnituren bewundern. Unzeitgemäße Mafertalverſchwendung war mur hier und da bei Ausſtellungsſtücken des Damenſchneider⸗Handwerks zu tabeln. Schon die Stickereien nebenan hatten erfreulſcherweiſe darauf verzichtet. Drechſler und und Gummidreher zeigten ihre feinen Präztſions⸗ arbeiten in Füllhaltern und Füllſtiften. Trenſen und Reithalfter und ähnliches Reitzeug präſentier⸗ ten die Sattler. Gipſer⸗ und Stukkateur⸗Lehrlin brachten es darum nicht zu erſten Preiſen, weil ſte im Theoretiſchen nicht ſo ganz auf der 5 zeigten. In photographiſchen Leiſtungen(Por Architektur⸗Reprodukttion und Landſchaften) zeigten ſich deutliche Unterſchiede in jeweiliger perſtnlicher künſtleriſcher Begabung. Bei den Spenglern war das beſte Stück eigenartigerweiſe ein Rohr, deſſen Maße bis guf den Millimeter genau ſtimmten. Be⸗ achtung verdiente auch ein Kupferſtück, das aus zwei Stücken getrieben war, und ein Benzinkaniſter aus neuen Werkſtoffen(Duralumin), die ſich hier beſſer bewähren ſollen als Kupfer. Erleſene Kunſt⸗ ſchmtebearbekten ſtellte u. a. Heinz Buchler bei Meiſter Karl Buchler aus. Dr. Rotzinger, der Syndikus der Kreishand⸗ werkerſchaft, führte uns durch die ſchöne Schau und beſtätigte uns, daß die Lehrlinge trotz des Krieges in drei⸗ und dreiundeinhalbjähriger Lehrzeit ihre Aus⸗ bildung ordnungsgemäß abgeſchloſſen haben. Zur Feierſtunde des Handwerks ſpielte im gro⸗ ßen Kaſinoſaal eine Abteilung des. der SA⸗Standarte. Der Silcherbund der Bäckerinnung Mannheim unter Stabführung von Karl Rinn entbot dem vollbeſetzten Saale den Deutſchen Sän⸗ gergruß und ſang dann„Flamme empor“ und„Wo gen Himmel Eichen ragen..“ Kreishandwerks⸗ meiſter Stark begrüßte die Gäſte, darunter Ver⸗ treter des Staates, der Stadt, der Wehrmacht, der Partei, der DAF, die Obermeiſter und Obermeiſte⸗ rinnen, die Beauftragten der Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer, die Eltern und Lehrlinge. Man habe ſich entſchloſſen, auch in dieſem Jahre die Ausſtellung durchzuführen, zumal man auf den Nachwuchs beſon⸗ ders bedacht ſein müſſe. Die volkswirtſchaftliche Be⸗ deutung des deutſchen Handwerks habe ſich gerade beim Bau des Weſtwalls deutlich gezeigt, wie auch Generalfeldmarſchall Göring ausdnmücklich feſtgeſtellt hat. Durch Arbeitsgemeinſchaften hatten die Hand⸗ werker beträchtlichen Anteil. Zur Lehrlingsfrage betonte der Kreishandwerks⸗ meiſter, daß ſich nicht feder Schulentlaſſene für das Handwerk eignet, ſondern gerade diejenigen mit den beſten Schulzeugniſſen. Wegen der großen Lehr⸗ lingswerkſtätten gehen viele junge Leute zur In⸗ 5 in die Lehre. Demgegenüber hob der Red⸗ die größere Vielſeitigkeit der Lehrlingsausbil⸗ in der Werkſtatt des Meiſters hervor. Die nprüfungen leiſten Gewähr für gute Aus⸗ [dung. Der Sprecher dankte den Meiſtern, daß ſte die Lehrlinge ſoweit erzogen haben. Zur politiſchen Lage bemerkte der Kreishandwerksmeiſter, daß wir das vom Führer geſteckte Ziel beſtimmt erreichen werden, wenn nur jeder an ſeinem Platze ſeine Pflicht getreulich erfüllt. Mit den Liedern der Na⸗ tion ſchloß die ſchlichte Feierſtunde. * 5 Höhe 1 9 5 Ausſtellung, die bis 5. Mai 1 95 5 deutſamſten Fragen der Betriebswirtſchaft und des kaufmänniſchen Rechnungsweſens kaum ein Gebiet unberührt bleibt. Dazu kommt hier außerdem noch eine ganze Fülle von Sonderlehrgängen, die ſowohl den Einzelhandelskaufmann. als auch den Groß⸗ kaufmann, den Kaufmann in der Induſtrie, im Verkehrsgewerbe, in der Verwaltung, den Bank⸗ fachmann und den Verſtcherungsſpezialtſten ange⸗ hen. Auch Werbung, Plakatzeichnen und Schriftgeſtaltung, Steuerweſen und ſelbſtverſtändlich die in der Praxis am häufigſten verlangten Fremödſprachen kann man in den durchweg von ausgezeichneten Fachkräften geletteten Lehrgängen des Mannheimer Berufserziehungswer⸗ kes erlernen. Unter dem Motto: „Wie komme ich techniſch vorwärts?“ gübt das zweite Heft der„Lebendigen Leiſtung“ darüber Aufſchluß, welche handwerklich⸗induſt riellen Berufe man bei der DA erlernen oder weiter aus⸗ bauen kann. Da gibt es zunächſt einmal Lehr⸗ gemeinſchaften, die jedem Menſchen gut tun: Deutſche Rechtſchreibung, Schriftverbeſſerung, Rechnen ſowie einen heute allerdings vermutlich nicht o ſehr ge⸗ fragten Kurſus„Was jeder vom Auto wiſſen muß“. Im übrigen gliedert ſich das Berufserziehungswerk hier in viele, oft nur mit Hilfe ſorgfältig aus⸗ gebauter Lehrlingswerkſtätten durchführbare Lehrgänge der großen Hauptgruppen Eiſen und Metall“, Elektrotechnik, Bauhandwerk, Baugewerbe,„Druck und Papier“, wobei noch eine Menge von Spezialfächern mitunter⸗ laufen. So lernt der Facharbeiter in der Metallbranche etwa noch Rechenſchieberrechnen oder Werkſtoffkunde, der Techniker neben höherer Mathematik und techniſcher Mathematik als Sonder⸗ fach noch die Zentralheizungstechnik; der Bau⸗ gewerbler wird in die höchſt aktuellen Geheimniſſe der Betonkunde und des Vermeſſungsweſens ein⸗ geführt, während die Leute vom graphiſchen Gewerbe zur Erweiterung ihres Könnens ſich zu⸗ ſätzlich mit der Entwurfstechnik moderner Druck⸗ fachen oder mit Linolſchnitt beſchäftigen. Freilich ſind zu alledem nicht wenig eigner Fleiß und Selbſtdiſziplin nötig, denn wer nicht von ſich aus tüchtig mitzuarbeiten geſonnen iſt, wird es auch nach den neuzeitlichen Uebungsmethoden zu nichts bringen. Wer dagegen wendig und vielſeitig ein⸗ ſatzfähig iſt, hat meiſt auch ſchon von ſich aus mehr Freude an ſeiner Arbeit und tut ſie nicht nur um ſeines beſſeren Fortkommens willen, ſondern ebenſo ſehr auch der Sache zuliebe mit beſonderem Eifer. Gerade dieſen Schaffenden aber, die aus ſolcher inneren Verpflichtung heraus zu ihrem Tagewerke ſtehen, vermag die Berufserziehungsarbeit der Dad zahlloſe Möglichkeiten zu erſchließen. Aus dieſem Grunde ſollte niemand an einer ſolchen Gelegenheit zur beruflichen Vervollkommnung vorübergehen. Margot Schubert. Das Langemarckſtudinm als Vorſtudien⸗ ausbildung eröffnet allen fähigen und tüchtigen jungen Volksgenoſſen das Hochſchulſtudium 1719. jährige, meldet euch bis zum 15. Mai 1940 beim Langemarckſtudium der Reichsſtudenteufſührung, Lehr⸗ gang Heidelberg, Marſtallhof 5. Erfaßt und zu Voden geworfen Polizeibericht vom 29. April 1940 Am Samstagvormittag gegen 11.20 Uhr wurde ein Mann auf der Straßenkreuzung Soiron—Kron⸗ prinzenſtraße von einem Straßenbahnzug der Linie 7 erfaßt und zu Boden geworfen, wobei er ſich eine Kopfverletzung zuzog. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätswagen der Feuerſchutzvolizei nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Ueber die Schulöfrage ſind die polizeilichen Erhebungen noch im Gange. Gegen 11.30 Uhr ſtieß an der Straßenkreuzung E 5. D 6 ein Radfahrer mit einem Lieferkraftwagen zuſammen, wobei der Radfahrer eine Kopfverletzung davontrug. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft den Radfahrer. weil er die Vorfahrt nicht beachtete. Bei einem Zuſammenſtoß von zwei Perſonen⸗ kraftwagen in Mannheim Käfertal wurden drei Perſonen leicht verletzt und beide Fahrzeuge be⸗ schädigt. Wegen Nichtbeachtung der Verdunke⸗ letzten zwei Jlungsvorſchriften wurden in Tagen 140— 9 bzw. Geſchäftsinhaber zur Anzeige gebrach Sicherung der Frühiabrsbeſtellung Im ick auf die Dringlichkeit der Arbeiten, die im Am nationalen Feiertag erſcheint die„Neue Mannheimer Zeitung“ einmal, und zwar früh um 6 Uhr. Anzeigenſchluß für dieſe Ausgabe iſt Dienstagnachmittag 17 uhr. a „Fröhlich ⸗Pfalz“ hielt Fahres⸗ verſammlung Die Fröhlich Pfalz E. V. bielt in hrem Grün⸗ dungslokal zum„Fliegenden Holländer“ ihre gut beſuchte ordentliche Mitgliederverſammlung ab. Nachdem der Vereinsführer Johannes Appel die Erſchienenen begrüßt hatte, gedachte er an aller erſter Stelle der vielen Fröhlich⸗Pfalz⸗ Kameraden, welche im Felde ſtehen, in eiſerner Pflichterfüllung für Volk und Vaterland. Er beneidete dieſe feier⸗ liche Einleitung mit dem Anruf unſeres geliebten Führers. Sodann gab er einen Ueberblick über alle Vorkommniſſe im Vereinsleben. Der uns auf⸗ gezwungene Krieg hat durch ſämtliche karnevaliſtiſche Pläne einen dicken Strich gemacht, doch nicht durch das innige Band, welches uns in der Heimat, mit der Front verbindet. Die Kameraoͤſchaftspflege iſt heute ſtärker denn je an aller erſte Stelle gerückt innerhalb der Vereinigung Fröhlich Pfalz. Der Vereinsführer erwähnte ſodann die vielen Dank⸗ ſchreiben unſerer Soldaten aus vorderſter Linie, welche ſich für die geſandten Liebesgaben und Auf⸗ merkſamkeiten ſeitens der Daheimgebliebenen herz⸗ lich bedanken. Es iſt dies ein Beweis, daß die Fröh⸗ lich Pfalz den Feldgrauen richtig betreut. Mit dem Wunſche, daß der ſiegreiche Friede in Bälde gefeiert werden kann und daß unſere Truppen geſund die Heimat erreichen, ſchloß der Vereinsführer ſeinen Geſchäftsbericht. Hierauf erſtattete der erſte Kaſſierer Heinrich⸗Heuß den Kaſſenbericht, aus dem hervorging, daß die Finanzen der Fröhlich Pfalz als kerngeſund zu bezeichnen ſind. Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer Metzger und Blepp wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt Malermeiſter Tholey ſprach im Namen aller Mit⸗ glieder der geſamten Vereinsführung für ihre muſterhafte gemeinnützige Arbeit volle Anerkennung aus und begrüßt es lebhaft, daß Johannes Appel weiter als Vereinsführer verbleibt. Johannes Appel dankte für das entgegengebrachte Vertrauen und berief ſeinen Führerring, der ſich aus folgenden Mitarbeitern zuſammenſetzt: Philipp Reiſcher Ver⸗ einsführer⸗Stellvertreter und Sitzunasleiter, Hein⸗ rich Heuß erſter Kaſſier, Peter Kohl erſter Schrift führer und Robert Seeger Kommandant der Fröh⸗ lich Pfalz⸗Ranzengarde. Es hat ſomit im Führer⸗ ring der Fröhlich Pfalz keinerlei Aenderung gege⸗ ben. Hierauf wurde eine größere Anzahl anweſen⸗ der Gründungsmitglieder durch Ueberreichung der Kurpfalzroſette für elfjährige treue Mitgliesſchaft geehrt. Unter Punkt Verſchiedenes wurde beſchlof, ſen, demnächſt einen Familienſpaziergang nach dem nahen Seckenheim zu unternehmen. Vereinsführer Appel ſchloß die harmoniſch verlaufene Jahresver⸗ ſammlung mit dem herzlichen Wunſche, dem Pfälzer Volksbrauchtum und dem bodenſtändigen Humor alle Zeiten die Treue zu bewahren. Muſik-Tanz-Zauberei Ein heiterer Abend im Roſengarten Dieſe heiteren Abende ſind bereits eine ſeſte Tw dition geworden. Was Wunder daß ſie ſich größte Beliebtheit erfreuen. Das Programm, das man dies mal auf den Brettern des Muſenſaales ſtartele, wurde an fröhlicher Buntheit durchaus nicht von ſej⸗ nen Vorgängern unterboten. ſo daß das Publikum voll auf ſeine Koſten kam. Nette Leute vom Film und rom Kabarett beſtritten auf ſehr liebenswürdige Art unſere Unterhaltung. Allen voran das beliebte Schuricke Terzett. das wir ſchom wiederholt in Mannheim begrüßen konnten. Es kam fang ſiegte, ſervierte aus ſeinem reichhaltigen Repertoire eine Anzahl leichter luſtiger Schlagerlieder, die auf eine ſehr drollige, parodiſtiſche Weiſe zum Vortrag gelangten. Sehr blond, ſehr jung ſehr hübſch, präſen⸗ tierte ſich ſodann die Wiener Nachwuchs⸗Filmſchau⸗ ſpielerin Dorit Kreysler den Blicken. Sie ſang ein paar kleine Chanſons und gefiel wie eben ein Stern vom Himmel gefällt. wenn er zur Erde niederſteigt. Die zierliche Brünette Otti Kunz ſpielte auf dem Akkordeon und Otto Sachſenhäuſer meiſterte die hawaliſche Gitarre.— Viel bereitete ein ver ſterter Hexenmeiſter, der ſich Scheldon nennt und ſein Publikum auf unerklärliche Manier„bemogelte“ Seine Tricks waren nicht alltäglich und blieben uns deshalb natürlich nicht weniger rätſelhaft.— Barmo war der Maum, der mit ſeinen Beinen toll, ſtes Allotria trieb umd Anny Nowak, eine kleine „Krabbe“ aus Karlsbad— klein aber durchaus ohol I entfeſſelte mit ihren parodiſtiſchen Talenten dröh⸗ nende Lachſtürme. Den Beſchluß dieſes Auge und Ohr erfreuenden Reigens, den Max Wendeler alz Konferencier angeführt hatte. machte die bekannte Berliner Tänzerin Karin Karinowa die blond und reigend anzuſchauen, als lebender Kreiſel über die Bretter rotierte und in einem Bauerntanz ſehr graziös Spitze tanzte. Alles in allem: Man hatte ſich gut unterhalten. Das bewies vor allem der Beifall, der in Permanenz durch den Saal brauſte. 1 Curt Wilh. Fen net, Die braunen Glücksmänner Mit dem 1. Mai, dem der nationalen Ar. beit, erſcheinen wieder die Glücksmänner in den Straßen und Plätzen. Ste tragen wie immer im Sommer wieder ihre braune Uniform. Sie ſind in dieſem Sommer für die Reichslotterie für national⸗ ſozialiſtiſche Volkswohlfahrt tätig. Die Reichslot⸗ terie für nattonalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt findet im Rahmen des vom Führer proklamierten Kriegs, hilfswerkes ſtatt, für deſſen Zweck ſie durchgeführt wird. für Die Reichslotterte a veceeeene Volkswohlfahrt hat wieder ſoſortigen* winnentſcheid. Jede Serie iſt eine in ab⸗ geſchloſſene Lotterie, in der eine Million Reichs⸗ mark Gewinne und Prämien ausgeſpielt werden. Für 50 Pf. ſchon kann man 1000 rk gewinnen, abgeſehen von den vielen Gewinnen zu 500 Mark, 100 Mark, der großen Anzahl kleinerer Gewinne und noch dazu die Prämienſcheine. Am 31. August 1940 werden in jeder Serie eine Sonderprämſe zu . und Prämien zu 500 Mark und 100 Mark Moſtsten am 1. und 2. Wal 1040 fl In dieſem Jahre wird am 1. und 2. Mai bel der Deutſchen Reichspoſt der Dienſt im allgemeinen wie an Sonntagen, wahrgenommen. 5 1. Mai werden jedoch nur Eilſendungen zugeſte am 2. Mai außer Brieſſendungen auch Poſt⸗ und Zahlungsanweiſungen, Wertbriefſendungen, 4 and Poſtgüter. Der L 5. 5 wird an in St von 4 mer wann führen 166,72 renen Erfol⸗ Zeit e ten at deutſc von lteniſe ſtein Wenſch in ihr terlich wieſen intern Die 5 Ende 1940. nes auen den Ver⸗ Hein⸗ ö amm 4 blond über Deulſche BMW⸗Wagen allen überlegen Großer Erfolg der deutſchen Wagen in Brestia Der erſte Große Preis von Brescia, der einen neuen Abſchmitt im italbeniſchen Sportwagenrennen um die Mille Miglia einleitete, geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg für die 8 ſche ſtrie. Doe sawal erfochten ſbtarken Motoren den waren ſchni e Sportwagen wienform wit dem Sportwagenmei ein umd chwuchsrennfahver Wal Vorſprung ge⸗ Autom ren cia 5 der mer am Steuer. Mit über 14 Minut wanumen von Hauſtein— Bäumer das r 1485 Kilometer führende Rennen in:54,46 anit einem Stundenanittel von 106,723 Kilometer vor dem von Farin anbei gefah⸗ rewen 2,5 Liter Alſaromeo ſowie Reeſe⸗Brudes. Dieſer Erfolg macht uns ungeheuer ſtolz, denn er wurde zu eimer Zeit ervungen, in der die deutſche Induſtrie bis zunn betz⸗ len ang eſpannt iſt, und er wurde zugleich aus ausſchließ lich deutſchem Material, deutſchen Reifen ohne Reifenwechſel von zwei Fahrern erzielt, die gegen die Glſtbe der ita⸗ lleniſchen Rennfahrergilde angetreten waren. Von Hau⸗ ſtein fuhr die ſchnellſte Runde mit 174/102 gegen nur 104 Km. ⸗Stbd. des Alfarbaweo⸗Farina. Von Beginn an lag die Mannſchaft von Hanſtein⸗ Bäumer an der Spitze und dehnte chren Vor⸗ ſpprung immer weiter aus, denn ihr fiel die Aufgabe zu, die ſchrellſte Zeit des Tages heraus zufahren, während die offenen BMW mit der NS ⸗Mannſchaft Reoſe⸗Brudes, Wenſcher⸗Scholz und Brien⸗Richter von vornherein auf Gbeichmäßigkeit und den Manmſchaftsſieg fuhr Der ſſtufte BM eim Rennen, der dem Italiener Graf Nurani⸗Corteſe onwertraut war, ſchbed im der letzten Runde wegen Oel⸗ leitungsdefekt aus. Die deutſchen Fahrer erfüllten ihre Auf⸗ gabe fo wie man es von ihnen erwartet hatte. Wähvend von Honſtein⸗Bäumer unentwegt auf das Tempo drückten, zo⸗ gen die offenen Wagen mit der Gleichmäßigkeit einer Uhr ihre Runden und landeten in der Geſamtwertung ſo auf dem dritten, fünften und ſechſten Platz. Am Ziel wurde den Denſſchen, die abs erſter Korpsführer Hühnlein zu ihren Erfolgen beglückwünſchte, ein veicher Pokalſegen zuteil; ie gewannen für die Tagesbestzeit, für die ſchnellſte Runde, die ſchnellſte Mannſchaft und die Mannſchaft mit dem beſten Rumdendurchſchnitt die Preiſe des Kaiſers und Königs, des Dude, der Provingzalregierung ſowie des Parteiſekretärs Muti. Die Ergebniſſe: 1 Groſter Preis von Breſcia über 1485 Km.: 1. von Hanſtein⸗äumer, BMW., NSgag⸗Mann, in:54:46, 100% Km.⸗Std. 2. Farina⸗Manbelli, Alfa⸗Romeo, in 9210:16. 3. Reſſe⸗Brudes, NeSctck., in:13:27. Stefani, Alfa⸗ Romeo,:18:37. 5. Brien⸗Richter, BMW., 9710.08. 6. Wenſcher⸗Schollz, B Mi.,:17:15. 7. Pintacude⸗ Saneſteli. 4. Bioondetti⸗ Mannſchaftswertung: NS Reſſe⸗Brudes⸗Brien⸗Rich⸗ ler⸗Wenſcher⸗Scholz. 2. Alfa⸗Romeo mit Biondetti⸗pin⸗ tocuda. Das Rennen ſah die deutſchen und italieniſchen Fahrer in ihrer ſchon jahrelangen ortfreudigkeit erneut in rit⸗ kexlichem Zweikampf um die Siegespalme und wieder er⸗ wieſen ſich Deutſchland und Italien mit ihren Wagen im internationalen italieniſchen Rennſport als Spitzenfahrer. Die beiden franzöſiſchen Delage erreichten gar nicht das Ende dieſes großen Sportwagenrennens des Kriegsjohres 940. Anentſchieden in Freiburg Freiburger F— VfB Mühlburg 9020 Der Freiburger Fc beſtritt ſein letztes Heimſpiel in der Runde der badiſchen Endkämpfe am Sonntag gegen den Vz Mühlburg. Freiburger eine kläre Vorſpielnſederlage wettzumachen, was ihnen jedoch nicht gelang. Mit:0 wurde ſchließlich eine Punkteteilung vor⸗ genommen, die auch dem Spieluerlauf und den gezeigten Leiſtungen entſprach. Die Freiburger hatten wohl im Verlaufe des Kampfes die beſſeren Torgelegenheiten, doch ſcheiterten ſämtliche noch ſo gut gemeinten Vorſtöße an der ſſcheren Abwehr der Mühlburger. Auch Mühlburgs erſatz⸗ Die geſchwächter Sturm ſchuf mehrere recht gefährliche Situa⸗ tionen vor dem Freiburger Tor, doch wie auf der an⸗ deren Seite waren auch hier die Abwehrſpieler auf der Höhe, Die Mannſchaften lieferten ſich ein anſtändiges und ſchönes Spiel, das verdientermaßen unentſchieden ausging.— Schiedsrichter Unverſehrt(Pfarzheim). 300 Zuſchauer. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte S Waldhof 7 5 1 1 2425 11¹˙⁸ i Mühlbura 9 4 2 8 14:10 1008 Ein Monnheim 8 4 1 3 27.14 9˙7 Freiburg 9 3 8 8 12:14 99 E Birkenſels 9 4 1 4 17˙22 9¹9 Uf Achern 10 0 4 6 12.40 4˙16 Ai klar überlegen VfR Maunheim— 1. Fe Pforzheim 41(:1 Der 1. Fc Pforzheim lieferte in Mannheim ſtets hart⸗ näckige Kämpfe, ſo war es auch diesmal wieder, als er dem fi Mannheim im Freundſchaftskampf gegenüber⸗ krat. Die Elf der Goldſtädter konnte ſogar nach 10 Min. durch den Mittelſtürmer Flitſch in Führung gehen, wäh⸗ rend der BfR⸗Angriff au der aufmerbfamen Berteidigung der Gäſte hängen blieb. Erſt durch einen Elfmeter konnte Kamenzien ausgleichen. Nach der Pauſe hatten die Mannheimer umgeſtellt. Eine Langenbein⸗Flanke ſchoß der erſtmals wieder ſpie⸗ lende Lutz zum 2114 ein. Im weiteren Verbauf konmten dann Langenbein und Danner den Enderfolg ſicherſtellen. — 1000 Zuſchauer; Schiedsrichter Feuerſtein(Mann⸗ heim). Fortuna geſchlagen Schalke 04 ſtegt auch in Kaſſel Der zweite Spieltag in der Meiſterſchaftsendrunde der Gruppe 3 brachte eine Rieſenüberraſchung, gelang es doch dem Mittelrheinmeiſter Mülheimer SV die ſaworiſierte Fortuna Düſſeldorf mit:1(:1) Toren zu ſchlagen. Das Treffen ſaud im Kölner Stadion ſtatt, wo die Gaſtgeber mit einer kümpferiſch vorzüglichen Leiſtung aufwarteten, wäh⸗ rend Fortuna leicht enttäuſchbe. Heſſens Meiſter SC 03 Kaſſel ſchlug ſich gegen Schalke 04, den deutſchen Meiſter, vecht gut, ohwe aber eime:5(:3) Niederlage vermeiden zu können.— Der Tabellenſtamd: 1. Schalte 04 2 10: 2 4˙⁰ 2. Fort. Düſſeldorf 2 8: 2 2˙2 8. Mülheimer SW 2 2: 8 222 4. SC 03 Kaſſel 2 221 0¹4 Fußball⸗Bezirksklaſſe im Gau Südweſt Main: Pfs Germania 94 Frankfurt— Eckenheim 713; J Frankfurt— Fechenheim:3; Rödelheim— Adler⸗ werke Frankfurt:2; Poſt Frankfurt— Griesheim:4; Nied— Unterliederbach:0; Höchſt— Sportfr. Frankfurt 11; Oberrad— VfB Riederwald(Pokal):0; Sprend⸗ lingen— Wixhauſen(Pokal):0. Starkenburg: Vſch Offenbach— Bergen⸗Enkheim(Pok.) :0; Bieber— Iſenburg(Pokal):2 n. Verl.; Arheilgen gegen Walloorf:3; Egelsbach— 98 Darmſtadt:1. Pfalz: Mundenheim— Speyer:0: Oggersheim gegen Mutterſtadt 514; Tura Ludwigshafen Rheingönheim 61; Neuſtadt— Frieſeiheim:2; Reichsb. Ludwigshafen gegen Oppau:2; Reichsb. aKiſerslautern— Rodalben:2; Kammg. Kaiſerslautern— 2 61 Kaiſerslautern 214. Saar: Vfs Homburg.— Sulzbach:1; Bildſtock— Poſt Neunkirchen:0; Höcherberg— Dudweiler:2; Homburg⸗ Nord— St. Ingbert:1; Merchweiler— Quierſchied:4. Rheinheſſen: Schierſtein— Biebrich:8; Koſtheim— Kaſtbel:0; Reichsb. Wiesbaden— Mombach 91 ab gebr.; Mainz 05— Trobur:2. 2. Tſchammer⸗Pokal⸗Zwiſchenrunde in Nordbaden Es ſind nur wenige Tage vergangen ſeit der 1. Pokal⸗ Zwiſchenrunde, die bereits das Ausſcheiden ſo bewährter Mannſchaften wie Spyög 07 Mannheim, Phönix Mann⸗ heim, 05⸗Union Heidelberg— um nur einige zu nennen— brachte und ſchon rüſtet der Bezirk Nordbaden ſeine 2. Zwiſchenrunde im Tſchammer⸗ Pokalwettbewerb 1940 aus. Bei der Fülle der anfallenden Mannſchaften können die Spiele natürlich nicht ſo weit gediehen ſein, wie beiſpiels⸗ weiſe im Nachbarbezirk der Pfalz— wo die Bezirksklaſſe ſchon ſeit Wochen im Rennen liegt— immerhin wird auch der Bezirk Nordbaden rechtzeitig per Ende Mai ſeine Be⸗ werber für die 1. Hauptrunde 1040 melden können. Dem⸗ entſprechend hat Bezirksleiter W. Altfelix in engſter Zuſammenarbeit mit ſeinen Kreisfochwarten Altmann (Mannheim) und Ol bert(Heidelberg) die Termine für die 2. und 3. Zwiſchenrunde auf den 5. bzw. 19. Mai ſeſt⸗ gelegt und gleichzeitig durch die Hinzunahme des Vir Neckarau, Amicitia Viernheim und 8 G Kirchheim für dieſe beiden Runden einen ſpeziellen Auftrieb geſchaffen. Die Paarungen der 2. Zwiſchenrunde: Spit fkäfertal— Bopp u. Neuther BSpc Lanz— Viktoria Neckarhauſen Germania Friedrichsfeld— Eppelheim Seckenheim— Schwetzingen Sändhauſen— Kirchheim Rohrbach— Feudenheim Altlußheim— Ilvesheim Neulußheim— Bf Neckarau Eberbach oder Meckesheim— Altheim FV Weinheim— Amicitia Viernheim Ketſch— Edingen Bſg Mannheim, Badens Frauen⸗ hockenmeiſter Das zweite Entſcheidungsſpiel um die badiſche Frauen⸗ meiſterſchaft brachte endlich die Entſcheidung. Der Vicht Manheim ſchlug den Heidelberger TB 40 mit:0(:0) und ſicherte ſich damit die Bereichsmeiſterſchaft. Die Mann⸗ heimerinnen ſiegten verdient, denn ſie warteten mit einer ausgezeichneten Mannſchaftsleiſtung auf und waren auch ſtocktechniſch der Heidelberger Elf, die ſich durch einen unermüdlichen Kampfgeiſt auszeichnete, überlegen.— Bei den Männern hat der neue Meiſter TG 78 Heidelberg auch ſein letztes Punkteſpiel ſiegreich geſtalten können, und zwar ſchlug er den VfR Mannheim:0(:). Germania Mannheim unterlag gegen den Heidelberger TV 46:2 0 ½0) und der TV 46 Mannheim zog mit 60:2(:1) gegen den HC Heidelberg den Kürzeren. cord Oſſinnings bbenteuer 10 Allerdings mit dem Unterſchied, daß Sam, der alte Gauner, nachdem er unter hochtönenden ſpani⸗ chen und portugieſiſchen Namen während eines Jahrzehntes in Argentinien neu ankommende Ein⸗ wanderer gerupft hatte, unter die Falſchſpieler ge⸗ gangen war und dabei Pech gehabt und für ein Jahr in Sing⸗Sing einquartiert wurde, während ſich Rob zu„Studienzwecken“ in Europa herumtrieb. Und dieſer hoffnungsvolle Sohn ſaß nun alfo am urgen des erſten Oktober ſehr behaglich auf dem A Pb des Poſtfliegers neben dem Piloten und dem Bordmechanfker und freute ſich, daß ſie pünkt⸗ lich das Ziel erreichen ſollten. Je mehr er ſich aber em Landungsplatz näherte, um ſo erregter wurde iſter Rob Godwin, obgleich er im Augenblick von ber amerikaniſchen Polizei nichts zu fürchten hate. Er blickte mit ſcharfen Augen umher, ſchien dann aber befriedigt. wie die Maſchine zum Stehen gekommen war, ſprang er herab und trat auf den dienſttuenden Poli⸗ ziſten zu. Bitte, mein Paß.“ * hatte eine vortreffliche Art, in ſeine Aus⸗ ſprache des Engliſchen den Tonfall des Deutſchen legen, und er hielt dem Beamten einen Paß hin, autend auf den Namen des deutſchen Ingenieurs alter Hofrichter, den er bereits in Caſablanca aus em dort empfangenen eingeſchriebenen Brief ge⸗ en und nach den Angaben des geſtohlenen Ehe⸗ cheines und unter Benutzung eines zu dieſem Zweck ort angefertigten Photos vervollſtändigt hatte, der Beamte warf ihm einen ſcharfen Blick zu, en er furchtlos zurückgab.. un Sie wünſchen— meine Fingeraborücke hub uf dem paß.“ „Danke!“ 5 Der Beamte wandte ſich ab, Rob Godwin eilte, ſo ſchnell er konnte, dem Ausgang zu und winkte einem Auto. „Morning, my boy!“ So ſmart war nun allerdings der Herr Sohn doch nicht, daß er ein über ſein Geſicht huſchendes Er⸗ ſchrecken hätte unterdrücken können. Der Vater lächelte fein ironiſch: „Es iſt reizend, wie du dich darüber freuſt, daß dein alter Vater den weiten Weg von Neuyork nach Lakehurſt nicht geſcheut hat, um dich abzuholen.“ Roh hatte ſich wieder in der Gewalt. „Natürlich freue ich mich.“ „Dann iſt es ja gut.“ „Alſo ſofort nach Neuyork.“ 5 „Erſt wollen wir frühſtücken. Wir haben ſehr lange Zeit, der Zeppelin iſt vom Nebel aufgehalten und kommt erſt am ſpäten Abend.“ Miſter Godwin— Lord of Oſſinning, legte väter⸗ lich ſeinen Arm in den des Sohnes und führte ihn über die Straße zum Hotel Pine Tree Inn, das früher einmal das einzige Gaſthaus des Lansoſtädt⸗ chens geweſen war und jetzt neben den modernen Häuſern ein ſtill beſchauliches Daſein führte. In einem beſonderen Zimmer ſtand ein gutes Frühſtück bereit, und während ſich die Herren vom Kellner bedienen ließen, machten ſie den Eindruck zweier Männer der beſten Geſellſchaft. Während der Kellner irgend etwas herbeiholte und der Vater ſach⸗ kundig ein Kaviarbrötchen zurecht machte, fragte er: „Alles geklappt?“ „Very well, Euer Lordſchaft.“ „Dummer Junge!“ „Erlaube, als ich dich zur Loröſchaft erhob, ſan⸗ deſt du den Einfall vorzüglich.“ „Alſo?“ f g „Es war ein trefflicher Zufall, daß ich Walter Hofrichter in Hamburg ſchon kennengelernt hatte, wenn auch ſehr flüchtig, als du mir den Aufruf des Notars Rosby ſchickteſt.“ „Warum haſt du nicht gleich in Deutſchland ge⸗ handelt?“ Abſchluß im Schwarzwald winterſport Zaſtlex⸗Torlauf am Feldberg Mit dem Zaſtler⸗Torlauf am Feldberg, der vom Freiburg am S ag veranſtaltet wurde, klang die W terſportzeit im Schwarzwald aus. Zat dieſer letzten Veran⸗ ſtaltung hatten ſich immerhin noch 48 Teilnehmer eingefun⸗ den, die ſich ſchöne Kämpfe lieferten. Dem Sieg errang bei den Männern der Freiburger Harro Cranz mit 90 Sekun⸗ den. Eine Ueberraſchung gab es bei den Frauen, wo Chriſtl Crans von ihrer Baſe Hilde Gärtner geſchlagen wurde. Die Ergebniſſe: Männer, Klaſſe 1: 1. Harro Cranz, Sc Freiburg, 90 Sek.; 2. Ernſt Rominger, Feloberg, 97,4 Sek. Klaſſe 2: 1. Ernſt Kalten bach, Sc Hinterzarten, 103,2 Sek.; 2. Achſel Fiſcher, SC Freiburg, 103,7; 3. Viktor Leſer,% Sportgemeinſchaft Karlsruhe 111,2 Sek.; 4. Rudolf Heinzel⸗ mann, Luftwaffe, 118,2 Sek. Klaſſe 3: 1. Ernſt Schwörer. Sc Hinterzarten, 100,7 Sek.; 2. Karl Hitz, SC Hinterzarten, 104,6; 3. Helmut Kotz, S3 dberg 1173 Sek.; 4. Kurt Grieſer, S3 Feldberg, 122 S Altersklaſſe: 1. Wülli Oeſter le, Sc Freiburg, 119,7 Sek.; 2. Albert Thurner, Sc Hinterzarten, 209,9 Sek. Frauen: Klaſſe 1: 1. Hilde Suſe Gärtner Freiburg, 101,3 Sek.; 2. Chriſtl Cramnz, Sc Freiburg, 107,2 Sek. Klaſſe 2: 1. Helga Gärtner, Sc Freiburg, 148,8 Sek, Fußball-Enoſpiel-Termine Während die Endrundenſpiele um die deutſche Fußball⸗ meiſterſchaft in der Gruppe 3 eine Unterbrechung bis zum 26. Mai erfahren, werden die Spiele in beiden Abteilun⸗ gen der Gruppe 1 am 5. Mai geſtartet, während die Grup⸗ pen 2 und 4 am 12. Mai beginnen. Der Spielplan lautet: 5. Mai: Gruppe 1a: Oſtpreußenmeiſter— Ve. Stettin in Königsberg oder Danzig. Gruppe 1b: Vorw. Raſ. Glei⸗ witz— NiS.⸗Tgd Graslitz in Gleiwitz. 12. Mai: Gruppe 1a: Meiſter von Brandenburg Oſtpreußenmeiſter in Berlin. Gruppe 1b: NS. ⸗Tgd. Gras⸗ litz— Rapid Wien in Graslitz. Gruppe 2: Dresdner SC. — Nordmarkmeiſter in Dresden, Vis. Osnabrück— 1. SB. Jena in Osnabrück. Gruppe 4: Kickers Offenbach 1 Fi Nürnberg in Frankfurt a.., Württembergiſcher Mei⸗ ſter Badenweiler in Stuttgart. Doppelſieg der deutſchen Reiter in Rom Die deutſche Reitermannſchaft hat an den beiden erſten Tagen des Reitturniers in Rom wiederum Proben ihres großen Könnens abgegeben. Am Sonntag war ihr im Springen um den Pincio⸗Preis ſogar ein Doppelſieg durch Notar unter Rittmeiſter E. Haſſe urtd den 17jährigen Baron 4 unter Rittmeiſter Brinkmann beſchieden. Auf den recht raffiniert ausgebauten Partours verurſachte be⸗ ſonders ein dreifacher Sprung die meiſten Fehler. Dazu wurde namentlich von den italieniſchen Offizieren ſtändig aufs Tempo gedrückt, was eine weitere Fehlerquelle war. Am Sonntag waren fünf Pferde ohne Fehler geblieben, Baron 4 ſchuf aber dann in:28.8 ohne jeden Fehler eine Leiſtung, die kaum zu übertreffen war. Der Vor⸗ tagsſieger Oreſtes war zwar ſchneller, hatte ſich aber einen Flüchtigkeitsfehler geleiſtet. Man hatte ſich ſchon allgemein mit dem Siege des alten Kämpen abgefunden, da gelang Notar das kaum Glaubliche. Der Wallach fegte nur ſo über die Bahn und war zum Schluß mit dem gleichfalls ſehlerloſen Partours eine Sekunde ſchneller als Baron 4. Er fand damit ebenſo wie ſein Reiter, Rittm. E. Haſſe, eine verdiente Entſchädigung für den zweiten Platz vom Tage vorßber. Beim Abſpielen der nationalen Lieder war die Hiſſung der Hakenkreuzflagge am Siegesmaſt waren erneut vom lebhaften Beifall für den deutſchen Doppelerfolg begleitet. Die Ergebniſſe: Pincio⸗Preis: 1. Notar(Rittm. E. Haſſe) o Fehler, :25,8; 2. Baron 4(Rittm. Brinkmann) 0 Fehler,:26,8 3. Lohengrin[Coccia) 0 Fehler:30,2; 4 Merdpie(Rittm. v. Platthy] 0 Fehler,:30,4; 5. Zanzur(Pagliega) und Terno(Rittm. Gutierrezſ je 131,2. Hoher ilalieniſcher Tennisſieg Italien gewinnt den Länderkampf mit 511 Nachdem die Italiener durch den Sieg von Taroni⸗Vido über Koch⸗Gulez mit:3,:4,:3 den erſten Gewinnpunkt erobert hatten, gelang es dem Kölner Gulcz, im erſten Einzelkampf den ſtarken Italiener del Bello in einem hart umſtrittenen Fünfſatzkampf mit 076,:3,:1,:6,:2 üer raſchend zu ſchlagen und dadurch den Gleichſtand mit :1 herzuſtellen. Das noch folgende Einzelſpiel zwiſchen Henkel und dem Italiener Canepele mußte wegen Regen unterbrochen werden. Der Schlußtag des Ten nisländerkampſes, dem auch der Reichsſportführer von Dſchammer und Oſten beiwohnte, ergab einen hohen italieniſchen 5l⸗Sieg über die deut⸗ ſchen Spitzenſpieler. Es blieb bei den Ehrenpunkt, den der Kölner Gulez mit ſeinem Sieg über del Bellv am zweiten Dag erfochten hatte. Hch. Henkel kam in dem wegen Regen abgebrochenen Spiel gegen Canepele nicht ſofort ins Spiel und unterlag ſchließlich in dem noch ausſtehenden Satz. Mit:7,:2, 816 gewann der ita⸗ lieniſche Meiſter. Romanoni erwies ſich gegen den nicht konzentriert genug ſpielenden Göpfert als ſchneller und beweglicher und gewann:2, 673,:8,:3. Ebenſo be⸗ nötigte auch Cucelli gegen Koch vier Sätze. Trotz tapferer Gegenwehr wurdde der Deutſche mit:6,:7, 618,:2 ge⸗ ſchlagen. Hart umkämpft wor wieder das abſchließende Doppel zwiſchen Cucelli⸗del Bello und Henkel⸗Göpfert. Nachdem beid je zwei Sätze gewonnen hatten, gab das ausgeglichenere Spiel der Italiener ſchließlich den Aus⸗ ſchlag und brachte ihnen mit:6, 715, 779,:4,:2 den 5. Punkt und damit den Sieg. „Well ich zuerſt den Paß haben haben mußte und weil ſolche Dinge ſich in Marokko und auf den Azoren leichter machen laſſen, als in dem pedantiſchen Deutſchland, in dem ſogar der Detektiv des Hotel Eſplanade, wie ich wohl bemerkt habe, nicht an den Lord Oſſining glaubte.“ „War auch Blödſinn.“ „Du haſt keinen Sinn für Humor. Außerdem beobachtete ich, daß dieſer Hofrichter in ſeine Kuſine verliebt war. Wenn es nicht nötig war, wollte ich mir die Heirat erſparen. Warum mehr Koſten als notwendig?“ „Und jetzt hatteſt du die Abſicht, allein die Beute zu ſchlucken.“ „Würdeſt du mich vielleicht beteiligt haben, wenn du es allein gekonnt hätteſt?“ 5 „Ich denke, dieſe Auseinanderſetzungen ſind zweck⸗ los.“ „Warum? Die beſten Verbindungen ſind die, die darauf fußen, daß zwei Menſchen davon überzeugt ſind, daß ſie einander brauchen. Was alſo nun?“ „Gib deinen Paß.“ Sam Godwin prüfte ihn ſehr genau. „Güte Arbeit. Den kannſt du getroſt dem deut⸗ ſchen Konſul vorlegen.“ „Warum?“ „Weil es beſſer ausſieht, wenn er das Signum trägt.“ „Alſo dann—“ „Macht für jeden eine Achtelmilltion. Ich vermute, daß ich dann ſofort das Land verlaſſe.“ „Sehr richtig. Morgen könnte die Sache brenz⸗ lich werden, wenn der echte Hofrichter kommt. Wann geht das Flugzeug nach Braſtlien?“ „Heute in der Nacht.“ „Mit dem werden wir fahren.“ „Aber nicht wir beide zuſammen.“ „Doch. Jetzt ſollſt du ſehen, was du für einen guten Sohn haſt. Wahrſcheinlich kann noch ein hübſches Sümmchen herauskommen.“ „Wieſo?“ „Ich habe unterwegs erfahren, daß das Flug⸗ zeug, in dem die funge Frau des echten Walter Hof⸗ Wirtschafts- Meldungen Ueber wiegend Kurssſfeigerungen Bei geringen Umſätzen kein einheitliches Bild an den Aktienmärkten Berlin, 29. April Die Umſätze an den Aktienmärkten waren zu Beginn der neuen Woche wiedevum nur gering. Verſchiedentlich erſolg⸗ ten von der Bankenkundſchaft und vom Berufshandel kleine Vekäuf, während andererſe Anſchaffungen vorgenommen wurden, ſo daß die Kursgeſtaltung kein einheitliches Bild bot. Es überwogen jedoch KHursſteigerungen. Daneben waren zahlreiche Strichngtitzen zu beobachten. Am Montanmarkt wurden Harpener um 2 v. H. herauf⸗ geſetzt. Vereinigte Stahlwerke waren unveräänd 1 rend Rheinſtahl 4 und Klöckner 7 v. H. einbüßte Braunkohlenaktienmarkt ergaben ſich kaum Kursverände⸗ rungen. Von Kaliwerten ſtiegen 2 te all um 4 v. H. In der chemiſchen Gruppe lagen Fark t 185 um 5 v. H. gebeſſert. Goldſchmidt wurden um 7 v. H. heraufgeſetzt, hingegen ermäßigten ſich Rütgers um ½ v. H. Bei den Gummi⸗ und Linoleumwerten beſeſtigten ſich Deutſche Linoleum um 7 v.., Conti⸗Gummi gaben 7 v. H. her. In Elektro⸗ und Verſorgungswerten waren die Kurs⸗ veränderungen meiſt nur gering. Geſfürel ſt en um 0,50 umd Ach unn 0,75 v.., während Deuiſche lan te n, Licht⸗Kraft und Bekula je 0,50 und 2 auer(.50 v. H. hewgaben. Kabel⸗ und Draht⸗, Auto⸗, Metall⸗, Textil⸗, Zellſtoff⸗ und Brauereianteile lagen unverändert bzw. bis zu 0,50 v. H. gebeſſert. Von Maſchinenbaufabri⸗ ken zogen Berliner Maſchimen und Deutſche Waffen um je 0,50 umd Rheinmetall Borſig um 0,75 v. H. an. Anderer⸗ ſeits deckten ſich Schubert u. Salzer um 1 v. H. ab. Von Bauwerten waren Holzmann im gleichen Ausmaß rückgängig. Reichsbank ermäßigten ſich auf 111 und ſchboſſem 114,50. Von variablen Renten ſtellten ſich Reichsaltbeſitz auf 1470 gegen 147,25, Reichsbank⸗Vorzüge auf 12976 gegen 129% und Gemeindeumſchuldung auf unverändert 99. 5 Stenergutſcheine J nannte man durchweg 99,00 bis 99,0. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 20. April. Am Geldmarkt zg Blantotagesgeld um„ auf 2 v. H. an. Von Valuten errechneten ſich der Belga mit 42,11, der Gulden mit 132,35 und der Schwei⸗ zer Franken mit 55,92.. * Kollnauer Baumwollſpinnerei u. Weberei, Kollnau/ Bd. Bei weſentlich erhöhten Exportumſätzen und ausreichender Rohſtoffverſorgung war das Unternehmen 1989 bis Kriegs⸗ ausbruch ausreichend beſchäftigt. Die Anlagen ſinde im Ge⸗ ſchäftsjahr planmäßig erneuert worden. Bei Maſchinen⸗ einrichtungen ſind als Zugang 137 106/ gebucht. Im Sinne beſſerer Rohſtoffverſorgung erfolgten weitere Beteiligungen bei Zellwollfabriken. Die Erfolgsrechnung weiſt 1,84(2,08) Mill. 4 Geſamterträgnis aus, wovon einſchließl. 58 242 Gewinnvortrag 137 216(151774)„ Reingewinn verbleiben, aus dem 6(7) v. H. Dividende ausgeſchüttet werden ſollen und 58 121& auf neue Rechnung gehen. Andererſeits be⸗ tragen die Perſonalaufwendungen 1,06(1,11) Mill.. * Hauptverſammlungsbeſchlüſſe. F. Küppersbusch u. Söhne AG., Gelſenkirchen, 8 v..; Portlandzement⸗ und Kalkwerke„Elſa“, Neubeckum(Weſtf.); unv. 8 v..; Dauziger Hypothekenbank AG. unv. 5 v..; Wegelin u. Hübner, Maſchinenſabrik und Eiſengießerel AG., Halle, 6 v..;„Auſtria“, Papierinduſtrie AG., Wien(GFongern der Julius Meinl AG.), 8 v..; Allgemeine Deutſche Credit⸗Anſtalt(ADA), Leipzig, unv. 4 v..; Bayeriſche Berg⸗, Hütten⸗ und Salzwerke AG. unv. 6 v.; Guro⸗ päiſche Güter⸗ und Reiſegepäck⸗Verſicherungs⸗AG., Berlin, unv. 10 v..; New Vork Hamburger Gummi⸗Waaren⸗ Compagnie, Hamburg, 6 v. H. Div.; Porzellanfabri Kahla 8. v..; Bleicherei, Färberei, Appretur und Druckerei, Augsburg, 8 v..; Braunkohlen⸗ u. Brikettwerke Rodder⸗ gpube AG., Brühl, 18 v. H. auf Serie 1 umd 6 v. H. auf Serie 2; Schieß AG., Düſſeldorf, 8 v..; Leipziger Chromo⸗ und Kunſtdruckpapierfabrik vorm. Guſtav Nafork Ac. 3 v..; Ac. Kraftwerk Laufenburg, Laufenburg a. Rh., 10 v..; J. Banning AG., Hamm, 6 v..; Roſenthal Porzellan⸗AGG. in Selb, 5 v..; Wickrather Lederſabrik AG. 10 v..; Hanf⸗, Jute⸗ und Texilit⸗Induſtrie Ach. Wien, 5 v..;„Demag“ 8 v..; Kammgarnſpinerei Stöhr u. Co. AG., Leipzig, 5,5 v..; Frankfurter Bamkaſſe Ac. unv. 5 v..; Gebr. Hörmann AG., Dresden, unv. 12 v. H. Börsen-Hoflerungen vom 29. April 190 4% Krupp v. 36 102.0 Ste 101,7 Frankfurt a. M. DEUTSCHE STAAT SANLEIHEN SchatzD. R 38 1013 4% Baden 1927, 101,2 Altbes. Dt. Reich 147, Klein, Schanzlin u. Becker. Klöckner-Werke 130,5 Lanz A. G. 'haf. Akt.-Br. 5 af. Walzmühl 129.0 Mannesmann. 126,5 STADTANLEIHEN 8„2 Metallgesellsch, 132.5 FCCCCCCT affb. Zellst. 126,2 Rhein, Westf. El. 188,2 4% Heidelbergs Augsb. Nürnb. M. Rütgers 171 4% Mannheim 26 100,6 Bayr. Motoren w. 168,5 Salzdetfurth. 203,0 Brown, Bov.& G. 130,5 Contin, Gummi.“ 4% Pforzbeim 26 100, Salzw. Heilbronn Schw. Storchen EEANTDRBRIEEE Daimler-Benz. 148,2 Seilind.(Wolſt) 1 Deutsche Erdöl, 154,0 Siemens u. Hals, 27.0 0 b. 1 0 Bl. Cold u. Siib. 259.5 Südd. Zueker 390 Spk. R- 4. 101,0 Pt. Steinzeug Zellstoff Waldh. 142,0 %½ Mein Hyp. B. E 3. u. 8 4% Pfälz. Hyp. B. 2426 R—9. Durlacher Hof.. Eichb.- Werger 118,0 Elek. Li. u. Kraft 175,0 Enzinger Union I. G. Farben 185,0 101,0 107,0 BANKEN „ 5 Badische Bank, 110.0 DDR Gesfürel„ Commerzbank OBLIGATIONEN Grün u. Bilfinger 258.0 Deutsche Bank r Dresdner Bank Pfalz. Hyp. Bank 101,5 Reichsbank 11e Rh. Hyp. Bk. Lud.“. HarpenerBergb. 158,0 Heidelbg. Tem.. 157.7 Hoesch Bergw.. 1202 Holzmann, Ph.. 170,0 ) Zwischenkurs. 5 Daiml.-Benz 37 105,2 %% ft Ind.-Bk. 39 101.0 5 Gelsenk. v. 36 104,2 eee Alles tot.“ richters reiſte, bei Fogo verunglückt iſt. „Und?“ „Das Mädchen ſollte von Senor de Luzon, ihrem Oheim, adoptiert werden. Walter Hofrichter iſt ihr Erbe.“ „Junge, der Gedanke iſt gut.“ „Ich fahre alſo noch heute nach Braſtlien. Weil ich dort nicht ſo Beſcheid weiß wie du, bin ich bereit, dich mitzunehmen und dich auch bei dieſem Geſchäft zu beteiligen.“ „Gut alſo. Senor de Luzon wird ſich freuen, den trauernden Witwer ſeines Mündels zu ſehen. Aber der echte Hofrichter?“ „Hat kein Geld und wird krampfhaft verſuchen, gegen Rosby vorzugehen. Aber komm. Zunächſt haben wir das Geld auch noch nicht.“ Der Kellner wurde gerufen und mit der Miene eines Millionärs zahlte Sam Godwin. Während die beiden würdigen Herren im Auto nach Neuyork fuhren, lachte Sam Godwin. „Wenn Walter Hofrichter wüßte, daß ich es war, der den Konſul in Caſablanca von der Erbſchaft ver⸗ ſtändigte und daß wir beide es ſind, die ihm jetzt das Geld vor der Naſe wegſchnappen.“ „Es iſt eben gut, daß die Menſchen nicht allwif⸗ ſend ſind.“ Der deutſche Generalkonſul, deſfen Büro die bei⸗ den Herren aufſuchten, war in Geſchäften in Wa⸗ ſhington. Der Sekretär zweifelte nicht an der Echt⸗ heit der Päſſe, zumal ihm der Konſul in Caſablanca telegraphiert hatte, daß Walter Hofrichter wegen der Erbſchaft nach Neuyork unterwegs ſei und die Fin⸗ gerabdrücke ſtimmten. 5 Nachmittags zwei Uhr betrat Rob Godwin, ein gebrochenes Deutſch⸗Engliſch ſprechend, das Bürb des Notars, ſtellte ſich als Walter Hofrichter vor und legte das Eheſcheinduplo, das er Elviras Brief nach Sab Paulo entnommen hatte, und den viſterten Paß vor. Auch die Fingerabdrücke wurden ſorgſam ge⸗ nommen. Währenddeſſen ſaß Sam Godwin, der Vater, gegenüber in einem Auſternſalon, von dem aus er die Tür des Hauſes überſehen konnte. (Fortſetzung folgt.) „Othello? in neuer Ueberſetzung Die Mohrentragödie im Nationaltheater alter Joſten ſtellte ſich mit der am Samstag Nationaltheater geſpielten Othello⸗Faſſung in Reihe der Shaſpeare⸗Ueberſetzer als neuer ann vor. Pflegten noch bis ins zwanzigſte Jahr⸗ ndert hinein neue Shafſkeſpeare⸗Ausgaben vor⸗ als Niederſchlag tiefgründiger Gelehrſam⸗ treten und ſich in Textreviſionen und ſon⸗ en auf Grund philologiſch⸗kritiſcher Unterſuchung nmenen„Verbeſſerungen“ zu erſchöpfen, ſo etwa drei Jahrzehnten der Ehrgeiz der gare Erneuerer erheblich weiter. Wenngleich alle mehr oder weniger auf das bei aller skunſt beſonders eines Schlegel zumindeſt in her Hinſicht unſerem heutigen Ausdrucks⸗ inden angeglichen zu werden verdient. Ueber⸗ iſt kein Zweifel, daß der von Nietzſche an akeſpeare geprieſenen„Ueberfülle an Blut und tergie“ in dem unbeſtimmbar weit geſteckten Rah⸗ men wildwogenden heutigen Erlebens ein im Ver⸗ gleich zur romantiſchen Epoche anders gearteter Re⸗ ſonnanzboden bereitet iſt, auf dem neues Schauen und neues Fühlen den ewig bewegten Kräften akeſpeareſchen Geiſtes innere und äußere Wir⸗ fungsmöglichkeiten abgewonnei werden könnten, die uns bisher verdunkelt blieben. Eine Shakeſpeare⸗ Erneuerung von Grund auf, ſie etwa die ſcharf umſtrittenen, heute auf deut⸗ n Bühnen nicht mehr geſpielten Ueberſetzungen Hans Rothes angeſtrebt haben, bringt Walter Joſten in ſeiner Othello⸗Aybeit allerdings nicht. Die Text⸗ vergleichungen laſſen vielmehr erkennen, daß es Jo⸗ ſten im weſentlichen darauf ankam, überalterten und verſchrobenen Wendungen Baudiſſins in der metſt geſpielten Schlegel Tieck ⸗ Ausgabe neue ſprach⸗ liche, klangliche und rhthmiſche Form zu ge⸗ ben ohne ihren Sinn zu zerſtören. Er zog augen⸗ ſcheinlich die Arbeiten anderer Ueberſetzer vor ihm zur Benutzung heran, und ſo findet man beiſpiels⸗ weiſe neben und zwiſchen eigenen Formulierungen oſtens und unangetaſtet gebliebenen Baudiſſin⸗ ren häufig wörtliche oder leicht abgeänderte Verſe und ganze Versgruppen aus einer vor etwa zwan⸗ zig Jahren erſchienenen Gundolf⸗Uebertraguna ver⸗ wendet, ja, man ſtößt ſogar auf Neubildungen, die durch Verkoppelung Baudiſſinſcher und Gundolfſcher Textverſionen entſtanden ſind. Das Ganze hat ſomit mehr kompilatoriſchen als eigenſchöperiſchen Cha⸗ rakter, was aber nicht hindert, daß dieſer neue Text ſriſche und plaſtiſche Sprachbilder bietet, die, wie die Aufführung im Nationaltheater bewies, im Munde guter Sprecher der dramatiſterten Einthio⸗Novelle von der tragiſchen Mohren⸗Ehe die nötige Theater⸗ wirkſamkeit verleihen. mehr auf Belieferung haben. Beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Haushaltungen, deren Nummern aufgerufen ſind, am Dienstag aber die Fiſche nicht abholen, am nächſten Tage keinen Anſpruch Städt. Ernährungsamt Helmuth Eds leitete das anſcheinend bewußt auf den grellen Realismus der grauſigen Affekt⸗ handlungen abge tel mit ku er Ha ihr! Es gibt Othello⸗Ar gen von llerer u nicht weniger ſtarker irkung als wir ſie am Sams tag erlebten, doch it auch der nervös«⸗ekſtatiſche, vom Raſen entfe Leidenſchaften durchtobte K Darſtellungsſtil in dieſem Falle durchaus ſeine Be⸗ rechtigung. Aber der Spielleiter ſollte ſich nicht ſcheuen, mehr als es geſchah, vom Rotſtift Gebrauch zu machen, um den Zuſauer vor Ermüdungsgefah⸗ ren zu ſchützen, die durch gewiſſe, den novelliſtiſchen Stoff verratende Handlungsbreiten bedingt ſind. Wolfgang Jarnach, ein neues Geſicht Schauſpielverband des Nationaltheaters. ſpielte Mohren. Ein noch junger, ſprachlich gut diſziplinier ter Schauſpieler mit voluminöſen ſtimmlichen Kraftäußerungen. Sein Othello hatte von vorn⸗ herein einen ſchönen männlichen Zug, und ſelbſt der liebend Leidende ließ ſich in ſeinen Gefühlsäußerun⸗ gen nicht in jene molluskenhafte Weichlichkeit hinein⸗ 5 5 1 treiben, die oft das peinliche Kennzeichen der Othello⸗Darſtellung iſt. Ein wacher Intellekt kon⸗ trollierte die künſtleriſche Leiſtung Jarnachs, und nur bei den vulkaniſchen Ausbrüchen ſinnloſer Wut durchbrach der Künſtler gelegentlich die Schranken dieſer Eigenkontrolle. Er wirkte dann mehr laut als ſtark. In ihrer Geſamtheit zeugte jedoch die Darſtellung von ehrlicher künſtleriſcher Arbeit an ſich ſelbſt und von ſicherem Empfinden. Auf weite Strecken beherrſchte Kiesler als ſchuftiger Jago die Szene. In ſeiner äußeren Er⸗ ſcheinung vielleicht ein wenig zu ſehr verlumpter Rüpel, 8„ſpartaniſche Hund“ iſt immerhin der Fähnrich des Generals Othello), zettelte er ſeine abgrundtiefen Bosheiten mit wahrhaftig nieder⸗ trächtiger Wolluſt an. Kiesler ſetzte ſeiner Darſtel⸗ lung kraſſe naturaliſtiſche Lichter auf. Szenen wie etwa die, wo er mit teufliſchem Inſtinkt das Drachengift des Verdachts gegen Desdemona in Othellos Ohr träufelt, indem er die Gefahren für ſeine Liebe aus dem RNaſſenunterſchied heraus be⸗ gründet, wurden zu großen wirkungsvollen Augen⸗ blicken. In ſeinen vielen Monologen, in denen Jago ſeine verruchten Pläne und Abſichten dem Publikum gegen alle Regeln der Dramatik vorher bekannt gibt, wirkte die derbe Eindeutiakeit ſeiner ſcheuſäligen Philoſophie gelegentlich reichlich auf⸗ dringlich, was aber zum Teil auf Konto des Textes geht, der in der Formulierung gerade dieſer an⸗ rüchigen Jargonerien eine, ſagen wir: Unbefangen⸗ heit zeigt, die die gewiß nicht prüde Ausdrucksweiſe Baudiſſins meiſt in den Schatten ſtellt. Als Geſamtleiſtung gab Kiesler, der ſeiner Aufgabe mit feuriger Hingabe diente, ein aus abgründigem Zynismus, überlegener Verſtellungskunſt und boden⸗ loſer innerer Verlumptheit wirkſam gebautes grauſig⸗groteskes, allem Menſchſein entfremdetes Charakterbild dieſes ſhakeſpeariſchen Unterweltlers Hanſi Keßler ſpielte die Desdemona zart und gebrechlich, in einzelnen Geſſihlsklängen überzeu⸗ gend, insbeſondere in der natürlichen und ungekün⸗ ſtelten Kundmachung der reinen Glücksempfindungen des Anfangs. Karl Pſchigodes Caſſto bewegte ngezwungen und liebenswürdig als lichte iſche en leid⸗ und unheilbeſchatteten 3, und Ria Roſe bemühte ſich nicht unwichtigen Rolle der Emilia ernſthaft ſchwierig zu eingende Verſchmelzung niſcher chtfertigkeit und tragiſcher Gewif tal. Gerd Martienzen gab dem zwiſchen trauen und Willfährigkeit hin und her ſchwan⸗ den Rodrigo ſcharfe Kontur und die Reihe der Epiſodenſpieler war mit Annemarie Collin ca), Karl Marx(Vater Brabantio], Rudol tmacher(Doge), Friedrich Hölzlin(Ludo⸗ Klaus W. Krauſe(Montano), ferner mit Renkert, Karl Hartmann und Willy cke charakter⸗ und verſtändnisvoll beſetzt. Die swegs mit Ungeſchmack gemachten Bühnenbil⸗ der von Friedrich Kalbfuß blieben unaufdringlich in ihrer Wirkung. Doch gerade bei dieſem hand⸗ feſten Theaterſtück hätten ſie wohl eine etwas ſtär⸗ kere dekorative Note vertragen können. Die Zuſchauer erwärmten ſich langſam wurden aber ſchließlich doch heftig gepackt und bereiteten am Schluß der Aufführung und allen Darſtellern außer⸗ ordentliche herzliche Beifallskundgebunggen. Carl Ouno Eiſen bart. der tm die 0 Ef 0 f Lei Lieder von Schoeck und Haas Drittes Orcheſter⸗Konzert im Nationaltheater Für den erkrankten Staatskapellmeiſter Karl Elmendorff ſprang im geſtrigen dritten Orche⸗ ſter⸗Konzert der Stadt Mannheim Dr. Ernſt Cremer ein. Klaſſik und Gegenwartsſchaffen reichten ſich in der Vortragsfolge die Hände. Der Orcheſterteil begann mit einem der vierund⸗ zwanzig Violin⸗Konzerte des Veneztaners Antonio Vivaldi, die durch ihre ſchwungvollen Themen und die ſtrenge klaren Formen berühmt wurden. Max Kergl, Karl Korn, Karl Thomann und Karl Schneider traten als Solovioliniſten dem Streich⸗ orcheſter gegenüber und hatten ſichtlich Freude an der ihnen vom Geigenmeiſter Vivaldi geſtellten dankbaren Aufgabe. Zum erſten Male erklang das opus 7 G. v. Weſtermanns, eine Serenade im zwei⸗ maligen Wechſel von ſehr langſam und bewegt. Die ſenſiblen, grübleriſchen, muſikaliſchen Eingebungen löſten leicht anſprechende, flotte luſtige Weiſen ab. Ausſchließlich in düſterer Grundſtimmung verharrt Mozarts g⸗Moll⸗Sinfonie, die unter ihren 46 Schwe⸗ ſtern einen wichtigen Eckplatz einnimmt. Cremer und das Orcheſter treffen den in Mozartſchen Or⸗ cheſterwerken ſo ſeltenen Ton der Beklommenheit, des Trotzes und der Verzweiflung überzeugend. Guſſa Heiken, die ſich mit Schluß der Spielzeit von der Opernbühne zurückzieht, ſang mit ihrem ſchönen ſchmiegſamen Sopran Lieder von Othmar Schoeck und Joſeph Haas. Dr. Ernſt Cremer be⸗ gleitete am Flügel behutſam und fein. Die Lied⸗ proben zeigten, wie Schoeck, der Deutſch⸗Schweizer „Erbe und Nachfahre Schuberts“, aus dem Melos des Dichterverſes die Melodie aufblühen zu laſſen vermag: etwa in Ußhlands„Frühltngsruhe“ dem Jugendlied„ſeliger Verzauberung“, oder in Goethes„Mit einem gemalten Band“, der Mozarts Geiſt atmenden zierliche koko⸗Tändelei in Melo⸗ die und Begleitung. Drei ſtproben Kof auch den ſchlichten „Liedern des Glück bes Stuttgarter Rechtsan⸗ walts Karl Adolf Metz, die Haas vertont hat. Be⸗ ſonders zart und innig, dem tondichteriſchen Gehalt 15 Aus gemäß, geſtaltete Guſſa Heiken namentlich„Stil⸗ les, kleines Kämmerlein“ nach, das ein wenig ſchwermütige Liedlein vom ehelichen Glück. Ohne Zugabe kam die Soliſtin nicht davon. Auch Cremer und dem Orcheſter galt ſehr freundlicher Beifall der am Frühlingsſonntagmorgen etwas dünnbeſetzten Parkettreihen und Ränge. Dr. Fritz Haubold. Heidelberger Querſchnitt Slowakiſche Schriftleiter in Heidelberg * Heidelberg, 29. April. Die auf einer Rundreise Furch Deutſchland begriffenen flowakiſchen Schriftleiter tra⸗ fen am Donnerstag im Kraftomnibus über die blühende Bergſtraße von Frankfurt kommend, in Heidelberg ein. Sie machten hier, da ſie ſich unterwegs verſpätet hatten, noch eine kurze Rundfahrt und traten dann die Weiter⸗ ahrt nach rg an.„Wir haben überall feſtgeſtellt“ ſo erklärte der Hauptſchriftleiter Dr. Kovie vom„Slowak“ „daß die deutſchen Männer und Frauen Lon einem großen Lebens⸗ und Siegeswillen erfüllt ſind. Dieſe Tatſache er⸗ füllt uns Slowaken, die wir mit dem deutſchen Volk ſo eng verbunden ſind, mit großer Freude und großer Sicher⸗ hett.“ 90 Jahre alt geworden. Streckenwärter a. D. Friedrich Stein rock, Klingenteich 27, der über 30 Jahre bei det Bergbahn beſchäftigt war, wurde am Sonntag 90 Jahne alt, Beſtandene Meiſterprüfung. Seine Meiſterprüfung im Kochgewerbe beſtand vor der zuſtändigen Prüfungskom⸗ miſſion der Koch Hubert Schmalz, Gaisbergſtraße 5h. Blick auf Ludwigshafen Aſoziale wandern ins Konzeutrationslager * Ludwigshafen 29. April. Der aus Lingenfeld i. d. Pf. gebürtige 40jährige Julius Jochen, bisher ſchon ͤreizehn⸗ mal beſonders wegen Bettelei und Lanoöſtreicherei eſtraft und überaus arbeitsſcheunr, wurde als Aſogzialer in ein Konzentrationslager eingewieſen. Ebenſo wurde der aus Hatzenbühl(Pf.) gebürtige und zuletzt in Wörth a. Rh. wohnhafte 50jährige Edward Reiß, ein als Berufsverbrecher unter polizeilicher planmäßiger Ueber⸗ wachung ſtehender Verbrecher, der trotz mehrfacher Verwarnung böswillig gegen die ihm erteilten Auflagen verſtieß, in ein Konzentrationslager eingewieſen. Der Mann iſt bisher neunmal beſtraft, darunter wegem Dieb⸗ ſtahls mit insgeſamt 12½ Jahren Zuchthaus. Ludwigshafener Frühjahrsmarkt auf dem Nenen Markt, platz. Der diesjährige Ludwigshafener Frühjahrsmartt wird vom 5. bis 13. Mai auf dem Neuen Marktplatz an der Schillerſtraße abgehalten. Kinderwagen werden„marktfähig“. Auf Grund vieler Anvegungen aus den Kreiſen der Hausfrauen hat der Oberbürgermeiſter angeordnet, daß zur Erleichte pung des Einkaufs für Mütter während der Dauer des Krieges die Mitnahme von Kinderwagen auf die Wochen märkte erlaubt iſt. Wütr Für Führer, Volk und Vaterland ist mein lieber unser guter Sohn und Bruder August Knaus Gelreifer in einem Inſanſerie-Rgl. im Alter von 28 jahren gestorben. Mannheim- Waldhof, den 29. April 1940. Alte Frankfurter Straße 18 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Elise Knaus Katharina Knaus, Mutter nebst Angehörigen Die Beisetzung ist am Dienstag, dem 30. April 1940, nachmittags 3 Uhr. auf dem Kriegerfriedhof in Mannbeim. 29015 5 5 in 5 öhl. Zimmer Nähe Marktplatz, an Frl. zu verm bon Näh. 8 6, 42, Laden * 9008 Kl. leer. Zimme —— 2 e cr 4 8 0 1 35 0 n berufst. Frl. Die nächſte Fiſchverteilung nach der neuen Kundenliſte er⸗ zu verm. Adr. in folgt am Dienstag, dem 30. April 1940, ab 8 Uhr- gegen Vor⸗ d. Geſchſt. 9011 Mann, lage der weißen Ausweiskarte zum Einkauf von Seefiſchen in öh Zimmer 8 der jeweils zuſtändigen Verkaufsſtelle. Zum Ankauf werden 5 35505 zugelaſſen die Kunden der 2 2 4 2. 5 2 85 Berkaufsſtelle mit den Ausweiskarten Nr. Möbl. Wonn⸗- 5 1. Appel 1051— 1390 Schlafzimmer 2. Graß berger V 771— 1040 zu verm. Eyll. 3. Heintz„„ ͤ ò do Klavier u. Penſ. 4. Keilbach J E 3, 7, 2 Trepp. 5. Krämer)„ 6. Mai J 1199 Großes, beſ. gut 7. Mayer„% wie möbl Zimmer ., Müllenmnmnm n 1740 an berufst., geb 9. Nordſee„„ à— 7800110000 ig. Dame zu ver⸗ 10. Reuling 8«„ ðVI11751— 2570 miet.: Eliſabeth⸗ 11. Seppich)) 5 12. Vogelmann Jͤ ã ĩͥꝰͥU⁰ N 15. iii gggAgsg.. dd e 14. Zeil feldern 341— 540 15. Zöller%% 0. t 1900 16. Adler„%%—Üÿn n„ 801. 1180 17. Eder„„% 0 291— 470 18. Erdmann)))%00CG05: 591— 760 16. N))))hͤõ;k Zi 20. Droll„%%%% 5 115 1 0 ichs 10„ 5. 95 25 0 22. Hofmann, Friedr e J 2 23. Johaun Schreiber, Friedrichsfeld 2901— 300[Hüte reinigt Vas 24. 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Wir betrauern tief den Heimgang Rechtsvorgängerin treu und verantwort werden. ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 29. April 1940. Nach langem, schwerem Leiden verstarb am 28. April 1940 unser Drolurist Herr Daul Neumann Fiibrung und Gelolgschalt 5 der f „Anker Kohlen- und Brilei-Werke Gesellschaff mii beschränkier Haflung — ö dieses Mannes, der 45 Jahre uns und unserer ungsvoll gedient hat. Während dieser langen Zeit hat er unserem Unternehmen mit großem Fleiß, getragen von Verantwortungs- und Pflichtbewußtsein, sehr wertvolle Dienste geleistet, die wir ihm nie vergessen 2 Dem Entschlafenen werden wir auch über das Grab hinaus stets ein dankbares, Die Feuerbestattung ist am Dienstag, dem 30. April 1940, nachmittags 15.30 Uhr. 5 mi .