e e 10 Pla. Erſcheinungsweſſe: Wöchentt. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 N. a. O pPfg. Trägerlohn, in unſ. Geſchäftsſtellen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 M. einſchl. Poft⸗ bef.-Gebühr. Hierzu 30 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, NeFiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55,. Str. 8 Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſtens 25. für den folgenden Monat erfolgen. Mittwoch, 5. Juni 1940 9 Anzeigenpreſſe: 2 mm breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Tertmillimeter⸗ zeile 66 Pfa. Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 11. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—8. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Pyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17890— Drahtauſchrift: Nemazeit Mannheim 151. Jahrgang Nummer 153 * 13 A 227d TTT CCT s befehl des Fl an die Westfront rers ö 4 If des F ers as deutsche Volk Der Kampf geht weiter bis zur Vernichtung unserer Feinde! Der Siegesbericht des OW über die Flandernschlacht! Sluuſayun fue Das deulſche Volk hat ein Recht, dieſen herrlichen Sieg zu feiern! dub. Führer hauptgquartier, 5. Juni. Der Führer hat an das deutſche Volk folgen den Aufruf erlaſſen: An das dentſche Volk! Die größte Schlacht aller Zeiten wurde durch unſere Soldaten ſiegreich beendet. In wenigen Wochen ſind über.2 Millionen Gegner in uuſere Gefangenſchaft gefallen. Hol⸗ land und Belgien haben kapituliert. Das britiſche Expeditionsheer iſt zum größten Teil ver⸗ nichtet, zum anderen gefangen oder vom Feſtlande verjagt. 2 5 meet 1 Die Gefahr eines Ein bruches der Feinde in das Ruhrgebiet iſt damit aufgehört zu exiſtieren. endgültig beſeitigt. Deutſches Volk! Drei E Armeen haben Dieſe geſchichtlich glorreichſte Tat haben Deine Soldaten nnter dem Ein⸗ ſatz ihres Lebens und ihrer Geſundheit mit beiſpielloſen Anſtrengungen blutig erkämpft. Ich befehle deshalb, von heute ab in ganz Deutſchland auf die Dauer von acht Tagen zu flaggen. Es ſoll dies eine Ehrung unſerer Soldaten ſein. Ich befehle weiter auf die Dauer von drei Tagen das Läuten der Glocken. Ihr Klang möge ſich mit den Gebeten vereinen, mit denen das deutſche Volk ſeine Söhne von jetzt ab wieder begleiten ſoll. Denn hente mor gen ſind die deutſchen Diviſionen und Luft⸗ geſchwader erneut angetreten zur Fortſetzung des Kampfes für die Freiheit und Zukunft unſeres Volkes! Führer hauptquartier, den 5. Juni 1940. Ein Sieg wie noch nie! * Mannheim, 5. Junk. Noch niemals iſt in der Kriegsgeſchichte aller Zeiten und aller Länder ein ſtolzeres Siegeskommuniqus veröffentlicht worden als der abſchließende Bericht des deutſchen Oberkommandos über die nun zu Ende gegangene Flandernſchlacht! Niemals iſt in der Kriegsgeſchichte ein vollſtändi⸗ gerer, ein vernichtenderer und ein billigerer Sieg er⸗ fochten worden, als dieſer Sieg, über den die hier in einer Rechenſchaftsgebung von geſchichtlicher Bedeu⸗ tung dem deutſchen Volke und der ganzen Welt be⸗ richtet wird. Und niemals iſt in der Kriegsgeſchichte eine Armee enttſetzlicher und mit weiterreichenden Folgen geſchla⸗ gen worden als die franzöſtſch⸗engliſch⸗belgiſch⸗hol⸗ ländiſchen Armeen, die in dem fürchterlichen Feuer dieſer Schlacht zu Schlacken ausgebrannt worden find. Der Bericht des Oberkommandos vermittelt in einer lapidaren Art einem tiefen Eindruck von dem gewaltigen Drama, das ſich da oben vor den Waſſer⸗ grüben der„unüberwindlichen“ Feſtung Holland, vor den Bunkern der belgiſchen und franzöſiſchen Ma⸗ gimotlinie und auf den blutgetränkten flandriſchen Kampfſtätten des Weltkrieges vollzogen hat. Wie eine Stuvzflut iſt das deutſche Heer über ſeiwe Geg⸗ ner heveingebrochen, hat ihre Befeſtigungen über⸗ flutet, ihre Dipiſionen zerſchbagen und ſie von der Küſbde weggeſchwemmt. Mit einem Stolz, der ebenſo groß iſt wie die Dankbarkeit, hat die deutſche Nation dieſe Taten verfolgt und nimmt ſie nun das Ergeb⸗ mis dieſer Kämpfe entgegen. Was da oben ge⸗ ſchehen iſt, wird für imemr mit den ſchönſten und den größten Lettern in dem Buche deutſcher Heldentaten werzeichnet ſein! Unser Stolz und unſere Dankbarkeit ſind um ſo größer, als dieſer ſchönſte aller deutſchen Siege mit einem Preis an deutſchem Blut und Leben bezahlt worden ist, der, ſo ſchmerzlich er im einzelnen zu tragen ſein mag, im ganzen genommen erſtaun⸗ lüch gering iſt, ja, der an die Grenzen des Un⸗ wahrſcheinlichen ginge, gäbe nicht das Wort des Ober⸗ kommandos, deſſen Feſtſtellungen ſo oft die Beſtäti⸗ gung unzweifelhafter Wahrheit erfahren habem, die Blrgſchaft dafür. Wenn man bedenkt, daß die Schlacht um Verdun den Deutſchen ſeinerzeit ungefähr 450 000 Mann, die Schlacht an der Somme ungefähr 600 000 Mann gekoſtet hat, dann ſind die 10 000 Gefallenen, die die größte Schlacht der Weltgeſchichte den deut⸗ ſchen Siegern gekostet hat, wahrhaftüg ein Preis, der es vertreten läßt, daß in der Trauer über den Ver⸗ luſt ſo manchen bapferen Mammes ſich die Dankbarkeit miſcht, daß das Schickſal mit ſo wenigen zufrieden geweſen iſt. Dieſe geringe deutſche Verluſtziſfſer iſt um ſo erstaunlicher, als ja das deutſche Heer ſich in der Poſition des Angreifers befand, als es ſich gegen ſtärbſte Befeſtigunsgwerke des Gegners hindurch⸗ Hämpfen mußte und als der Gegner, wie das Ober⸗ kommando des öfteren in ſeinen Berichten offen und ehrlich zugegben hat, ſich vielerorts mit verzweifelter Tapferkeit geſchlagen hat. gez. Adolf Hitler. Sie finden allerdings eine gewiſſe Erklärung auch durch die beſondere Art, in der dieſe größte und modernſte Schlacht der Weltgeſchichte ausgetragen worden iſt: ſie war eine Schlacht der neuen militäriſchen Technik gegen die alte militäriſche Tradition. Sie iſt getragen worden von den neuen Waffen, die dem Angreifer nicht nur den Vorteil der taktiſchen und kämpfe⸗ riſchen Ueberlegenheit ſondern auch den Vorteil einer größeren Schonung ſeiner Soldaten gaben: von den Tanks, die der ſtürmenden Infanterie die Hinder⸗ niſſe wegräumte, von den Stukas. die die unüber⸗ (Fortſetzung auf Seite 2) Ou zů unuuu Nu un Der Dank des Führers an die Weſtfront wird ihr Ansporn zu neuen Taten ſein! dnb. Fſthrerhauptquartier, 5. Juni. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat folgenden Tagesbefehl bekaunt⸗ gegeben: Soldaten der Weſtfront! Dünkirchen iſt gefallen! 40 000 Franzoſen und Engländer ſind als letzter Reſt einſtiger großer Armeen gefangen. Unüberſehbares Material wurde erbeutet. Damit iſt die größte Schlacht der Weltgeſchichte beendet. Soldaten! tänſcht. Mein Vertrauen zu euch war ein grenzenloſes. Ihr habt mich nicht ent⸗ Der kühnſte Plan der Kriegsgeſchichte wurde durch eure beiſpielloſe Tapferkeit, durch ficht Kraft des Ertragens größter Strapazen, härteſter Anſtrengungen und Mühen verwirk⸗ icht.. In wenigen Wochen habt ihr in ſchwerem Kampf gegen oft überaus tapfere Gegner zwei Staaten zur Kapitulation gezwungen, Frankreichs beſte Diviſionen vernichtet, das britiſche Expeditionsheer geſchlagen, gefangen oder vom Kontinent verjagt. Alle Verbände der Wehr⸗ macht zu Lande und in der Luft überboten ſich gegenſeitig in edelſtem Wetteifer des Einſatzes für unſer Volk und das Großdeutſche Reich. Tapfere Männer unſerer Kriegsmarine nahmen an dieſen Taten teil. 1 aten! Viele von euch haben ihre Treue mit dem Leben beſiegelt, andere ſind ver⸗ wundet. Die Herzen unſeres Volkes ſind in tiefer Dankbarkeit bei dieſen und bei 22100 Die plutokratiſchen Machthaber Englands und Frankreichs aber, die ſich verſchworen haben, das Aufblühen einer neuen beſſeren Welt mit allen Mitteln zu verhindern, wünſchen die Fort⸗ ſetzung des Krieges. hr Wunſch ſoll in Erfüllung gehen! Soldaten! Mit dem heutigen 1 tritt die Weſtfront wieder an. Zu euch ſtoßen zahl⸗ loſe neue Diviſtonen, die zum erſten Male den Gegner ſehen und ſchlagen werden. Der Kampf um die Freiheit unſeres Volkes, um Sein oder Nichtſein für jetzt und für alle Zukunft wird damit fortgeſetzt bis zur Vernichtung jener feindlichen Machthaber in Lun⸗ don und Paris, die auch jetzt noch glauben, im Kriege das beſſere Mittel zur Verwirk⸗ lichung ihrer völkerfeindlichen Pläne ſehen zu können. Ihre geſchichtliche Belehrung wird unſer Sieg ſein! Ganz Deutſchlandaberiſt wieder im Geiſte bei euch! Führerhauptquartier, den 5. Juni 1940. Adolf Hitler. Der größte Sieg der Welkgeſchichte errungen! 1,2 Millionen Gefangene in der Flandernſchlacht!— Anüberſehbare Beute— Geringe eigene Verluſte i dub. Führer hauptquartier, 4. Juni. Ueber den Verlauf der bisherigen Operationen im Weſten gibt das Oberkommando der Wehrmacht folgendes bekannt: Der große Kampf in Flandern und im Artois iſt beendet. In die Kriegsgeſchichte wird er als die bisher größte Vernichtungsſchlacht aller Zeiten 15 8 0 Als am Morgen des 10. Mai die dentſche Wehrmacht zur Entſcheidung im Weſten antrat, war ihr durch den Führer und Oberſten Befehlshaber als ſtrategiſches Ziel geſteckt, den Durch⸗ bruch durch die feindlichen Grenzbefeſtigungen ſüdlich Namur zu erzwingen und dadurch die Voraussetzung für die Vernichtung der engliſchen und franzöſiſchen Armeen nördlich der Aisne und der Somanme zu ſchaffen. 5 Gleichzeitig ſollte Holland raſch in Beſitz genommen und dadurch als Baſis für die beab⸗ ſichtigten engliſchen Operationen zu Lande und in der Luft in der Nordflanke des deutſchen Heeres ausgeſchaltet werden. Am 4. Juni konnte die Wehrmacht ihrem Oberſten Befehlshaber die Erfüllung dieſer ge⸗ waltigen Aufgabe melden. Dazwiſchen liegt ein Heldentum des dentſchen Soldaten und ein Ruhmesblatt deutſchen Führertumes, wie es in dieſem Ausmaße nur in einer Wehrmacht möglich ſein konnte, die von einem Willen geführt, von einer Idee beſeelt und von der Begeiſterung und Opferwillig⸗ keit eines geeinten Volkes getragen iſt. Eine genauere Betrachtung und Würdigung der Operationen des Heeres, der Luftwaffe und der Kriegsmarine muß einer ſpäteren Zeit vorbehalten werden. Aus dieſem kurzen Ueberblick ſoll das deutſche Volk nur entnehmen, wie es zu dieſem gewaltigen Sieg in ſo kurzer Zeit kommen konnte, und die Gewißheit ſchöpfen, daß der Endſieg unſer iſt. Der Kampf um die Feſtung Holland: Seit Monaten ſah ſich die deutſche Führung der täglichen Gefahr gegenüber, daß die alliier⸗ ten beweglichen Armeen unter dem Vorwand einer Hilfeleiſtung für Holland und Belgien gegen das Ruhrgebiet vorſtießen. Dieſer Gefahr galt es am 10. Mai im letzten Augenblick noch zuvorzukommen. Mit einem mühſamen, wochenlang dauern⸗ den Abringen um die geſperrten Grenzzonen und die neuzeitlich ausgebauten Feſtungen Holland Belgien konnte ihr nicht mehr begeg⸗ net werden. Unter dem ſchlagartigen Einſatz der deutſchen Luftwaffe, die in wenigen Stun⸗ den durch rückſichtsloſe Angriffe auf die feind⸗ lichen Luftſtreitkräfte die Sicherheit des eigenen Luftraumes herſtellte, iſt es gelungen, durch eine große Zahl bis ins einzelne vorbereiteter Ueberraſchungsaktionen von ausgeſuchten Ver⸗ bänden des Heeres und der Luftwaffe nicht nur wichtige Brücken unzerſtört in die Hand zu be⸗ kommen, ſondern auch Sperrforts zu nehmen, die der Feind bisher für uneinnehmbar gehal⸗ ten hatte. Es gelang ferner, Fallſchirm⸗ und Luftlandetruppen, ſich im Innern der Feſtung Holland trotz ſtärkſter Gegenwehr feſt⸗ zuſetzen und die Einfallspforte von Süden her über die gewaltigen Brücken bei Moerdyk ſo lange offenzuhalten, bis Panzer⸗ und moto i⸗ ſierte Verbände zur Stelle waren und zuſam⸗ men mit der Luftwaffe gegen Rotterdam ein⸗ griffen. Dieſer erſtmalige Einbruch in einen Feſtungsbereich aus der Luft und der raſche Eutſatz dieſer Sturmtruppen von außen in Verbindung mit dem gleichzeitigen Durchbruch durch die Grebbe⸗Linie ſüdöſtlich von Utrecht hat die Kapitulation von Holland am 14. Mai nach einem Kampf von knapp fünf Tagen erzwungen. Der Slurm durch Velgien: Inzwiſchen waren in Nord⸗ und Südbelgien nicht nur alle Grenzfeſtigungen und befeſtigten Stellungen raſch durchſtoßen, ſondern auch die entgegengeworfenen feindlichen Panzerver⸗ bände geſchlagen und die Ueberlegenheit der deutſchen Panzerwaffe, ihrer Organiſation, ihrer Führung und ihres Materials bewieſen. Aeber die Maas bis ans Meer: Den Infanteriediviſtonen vorausſtürmend, erreichten die Panzerkorps ſchon am 13. Mai die Maas 8 1 Dinant und Sedan und fan⸗ den vor ſich nicht nur das tiefeingeſchnittene Tal, ſondern auch die ſtark ausgebauten Greuz⸗ befeſtigungen, in denen ſich die franzöſiſche 9. Armee zur Verteidigung eingerichtet hatte. Eutgegen allen bisherigen taktiſchen Auf⸗ faſſungen und allen Berechnungen der feind⸗ lichen Führung zuwider, überwanden die Pan⸗ zertruppen ſchon am nächſten Tage in einem un⸗ erhört kühnen Einſatz, begleitet und gefolgt von Infanteriediviſtonen, die in Gewaltmärſchen rangekommen waren, von der Luftwaffe mmer wieder vorbildlich unterſtützt, den Fluß ſamt ſeinen Grenzbefeſtigungen, zerſchlugen die . feindliche Abwehr und alle Gegenſtöße und bahnten ſich den Weg bis an die Oiſe. Damit war die Breſche in die feindliche Front geschlagen. d wieder erlebte die ſeindliche Führung eine Ueberraſchung, die ſie für un⸗ möglich gehalt tte. Die Panzer⸗ und moto⸗ riſierten Ver ſtießen mit ſolcher Schnellig⸗ keit weiter durch zum Meere, das ſie in Abbe ville ſogar übende Truppen auf dem Exerzierplatz en; denn die deutſche Führung rge getroffen, daß in ſchneller hutzband von Diviſionen — 1 m von der irgs, der Maginot⸗ linie, der d der Somme entlang ab⸗ rollte und damit die Sicherheit ſchuf, daß ſich ein„Marne wunder“ von 1914 nicht wiederholen konnte. Dadurch waren die beweglichen Verbände in der Lage, unhekümmert um ihren R Norden einzuſchwenken, mit ihrem lam Meere entlang ſtreifend, w in ihrer rechten Flanke bei Cambrai bei Arras verzweifelte Durch⸗ bruchsverſuche feindlicher Panzertruppen unter ſchwerſten Verluſten ſcheiterten. Einſchließung und Vernichtung der Feindarmeen: Schon am 22. Mai zeichnete ſich die Vernich⸗ tung aller noch im Artis und in Flandern be⸗ findlichen feindlichen Kräfte ab. Während der frontale Druck in Nordbelgien immer mehr zunahm und den tapfer kämpfen⸗ den Belgier aus Antwerpen, der Dyle⸗ und Dendre⸗Stellung warf, zerſchlug unſere nach Norden eingeſchwenkte Hurchbruchsarmee die franzöſiſche I. und VII. Armee, überwältigte die Feſtung Maubenge, nahm am linken Flügel Boulogne und Calais und in der Mitte das im Weltkriege heiß umkämpfte Höhengelände von Vimy und Souchez. Als am 28. Mai der Ring um die Reſte von vier feindlichen Armeen von Oſtende über Lille⸗ Armentieres nach Gravelines geſchloſſen war und die belgiſche Armee nur mehr die Aufgabe — vor ſich ſah, die im vollen Gang befindliche Ein⸗ ſchiffung des engliſchen Expeditionsheeres und die Zerſtörung aller Kunſtbauten des Landes durch die Engländer zu decken, eutſchloß ſich der belgiſche König zur Kapitu⸗ lation. Damit iſt das Schickſal der franzö⸗ ſchen und engliſchen Armeen nicht herbeigeführt und kaum beſchleunigt worden. Was ſich an den folgenden ſieben Tagen vollzog, iſt nicht, wie es die engliſche Propaganda darzuſtellen verſucht, der heldenhafte Rückzug der engliſchen Armee, ſondern eine der größten Kataſtrophen in der Geſchichte. Mögen auch Tauſende das nackte Leben gerettet haben, ihr Material und ihre Ausrüſtung liegt unüberſehbar auf den flaudriſchen und nordfranzöſiſchen Straßen. Am 4. Juni fiel nach erbittertem Kampf Dün⸗ kirchen. Das Versſenſt der Luftwaffe: Der erſte Abſchnitt dieſes Feldzuges iſt beendet. Der gewaltige Erfolg wurde mög⸗ lich durch den beiſpielloſen Einſatz der deut⸗ ſchen Luftwaffe; denn alle Tapferkeit und Stoßkraft des Heeres konnten ſich nur aus⸗ wirken in dem von unſerer Luftwaffe ab⸗ geſchirmten Raum. Sie hat ſich vom erſten Tage an die Herrſchaft in der Luft erkämpft, die feindlichen Luftſtreit⸗ kräfte und ihre Bodenorganiſation zerſchlagen. Sie hat darüber hinaus in ununterbrochenen, todesmutigen Angriffen mit der zermürbenden Wirkung ſowohl als durch den Einſatz der Flak⸗ waffe direkt und indirekt das Heer in ſeinem ſchweren Kampf unterſtützt. Sie hat feindliche Infanterie⸗ und Panzeranſammlungen in ihrer Vorbereitung zu Gegenſtößen rechtzeitig erkannt und mitgeholfen, ſie zu vernichten. Sie hat end⸗ lich der deutſchen Führung durch todesmuti geflogene Luftaufklärung ein laufendes Bil der Lage vermittelt. Den Alliierten zur See fügte ſie ſchwere Verluſte bei. Die Zerſtörung der Kampfmoral der feindlichen Verbände ſo⸗ wie die Lähmung des feindlichen Führungs⸗ apparates iſt ihr Verdienſt. Die gauze Größe des Sieges in Holland, Belgien und Nordfrankreich geht aus den Verluſten des Feindes und dem Umfang des erbeuteten Kriegsgerätes hervor. Die Verluſte der Fraun zoſen, Engläuder, Bel betrugen an Gefangenen zuſammen über 1,2 Millionen Mann. kommt noch die nicht ſchätzbare Zahl der Gefallenen, ier und Holländer Hinzu Ertrunkenen und Verwundeten. Die Waffen⸗ und Geräte⸗Ausſtattung von rund 70 bis 80 Diviſionen mit Geſchützen bis zu den ſchwerſten Kalibern, Panzerwagen und Kraftfahrzeugen aller Art wurden zerſtbet oder erbeutet. Die deutſche Luftwaffe ſchoß vom 10. Mai bis 3. Inni 1841 feindliche Flug⸗ zeuge ab, davon im Luftkampf 1142, durch Flak 699, mindeſtens 1600 bis 1700 weitere Maſchinen wurden am Boden vernichtet. Auch zur See koſtete der Verſuch der Rettung des britiſchen Expeditionsheeres durch Kriegs⸗ und Handelsſchiffe dem Feinde ſchwere Verluſte. Berſenkl ſind: durch Bombenangriffe: 5 Kreuzer, 7 Zerſtörer, 3 U⸗Boote, 9 ſon⸗ ſtige Kriegsſchiffe ſowie 66 Handels⸗ und Transportſchiffe. Außerdem wurden durch Bombentreffer beſchädigt oder teilweiſe zerſtört: 10 Kreuzer, 24 Zerſtörer, 3 Torpedoboote, 22 ſonſtige Kriegsſchiffe ſowie 117 Handels⸗ und Trans portſchiffe. Durch den wagemutigen Einſatz leichter Seeſtreitkräfte wurden verſenkt: 6 Zerſtörer, 2-Boote, 1 Transporter, 1 Hilfskreuzer, 1 ſonſtiges Kriegsſchiff. Anſere eigenen Verluſte: Demgegenüber ſtehen die im Verhältuis zur Größe des Erfolges geringen Verluſte der eigenen Wehrmacht vom 10. Mai bis 1. Juni. Es ſtarben den Heldentod 10 252 Offi⸗ ziere, Unteroffiziere und Maunſchaften; die Zahl der Vermißten beträgt 8 463. Mit dem Tode eines kleinen Teiles dieſer Ver⸗ mißten muß noch gerechnet werden. 42 523 Offiziere, Unteroffiziere Mannſchaften wurden verwundet. Die deutſche Luftwaffe verlor in der Zeit vom 10. Mai bis 3. Juni 432 Flug⸗ zeuge, während die deutſche Kriegsmarine vor der holländiſch⸗belgiſchen und nord⸗ franzöſiſchen Küſte kein Schiff einbüßte. Wetteifernd im Augriffsmut und im Ertra⸗ gen von Strapazen, oft im Kampf gegen über⸗ legenen Feind, haben alle eingeſetzten Verbände und 5(Fortſetzung von Seite 1) windlichen Befeſtigungen verhältnismäßig leicht überwindlich machten, von den Kampffliegern, die den kämpferiſchen Zuſammenhalt und die kämpfe⸗ riſche Moral der gegneriſchen Infanterie zerſchlu⸗ gen, ehe die eigene Infanterie zur letzten Ausein⸗ anderſetzung mit ihr antrat. Immerhin wird es— guch das iſt eine geſchichtliche Einmaligkeit dieſer Schlacht— niemals einen Kampf gegeben haben, in dem der Auseinanderfall der Verluſte von Freund und Feind ſo rieſig, faſt ſo unheimlich groß geweſen it. 1% Millionen Mann Gefangene auf der einen. 0000 Gefallene auf der anderen Seite, 3500 ver⸗ florene Flugzeuge der Alliierten, ganze 432 Flug⸗ geugverluſte der Deutſchen, 35 verſenkte Kriegs⸗ und 66 verſenkte Haändelsſchiſſe der Feinde— die nur beſchädigten gar nicht gerechnet!— und kein einziges herloxenes oder beſchädigtes deutſches Kriegs⸗ oder Handelsſchiff— wirklich auch eine ſolche Verluſt⸗ bilanz war in der Kriegsgeſchichte noch nicht da! Die Welt hat darin die Widerlegung der Tartarenmel⸗ gen unſerer Feinde, die ihr zu erzählen verſuch⸗ daß die deutſchen Verluſte an Menſchen und Material, vor allem gerade an Flugzeugen,„unge⸗ elterlich“ und mindeſtens dreimal ſo hoch ſeien wie zie Verluſte auf alliierter Seite. Der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht gibt dieſen Hetzern eine Antwort, die ihre Wirkung in der Welt draußen nicht verfehlen wird! 1 Zu danken iſt das alles, der Erfolg und * geringe Preis für dieſen Erfolg, in erſter Linie eldherrugentalität des Führes, der, eneralfeldmarſchall Göving feſtgeſtellt hat, nicht ür der alleinige und verantwortliche Führer der eſamtoperationen geweſen iſt, ſondern der auch en Worten Görings bis in die Einzelhelten er Kampfenbſcheidung eingegriffen hat. Die faſt gſtiſche Vereinigung von politiſchem und militäri⸗ em Gente in der Perſon des Führers hat die Hlacht dieſer 25 Tage in geradezu phändmenaler unter Beweis geſtellt! Zu danken iſt es der rkeit, der perſönlichen und ſoldatiſchen Ueber⸗ it des deutſchen Soldaten, der hier, nicht als ſeine Väter auf den Schlachtfeldern des ges, wieder einmal bewfeſen hat, daß er der oldat der Welt iſt. Zu danken iſt es ſchließ⸗ Gnade des Schickſals, das uns erlaubt der Wehrmacht eine in der Kriegsgeſchichte einzig daſtehende Leiſtung vollbracht. Unzählig ſind die Beiſpiele heroiſcher Tapferkeit, auf⸗ opfernder Pflichterfüllung und unbeirrbaren Siegeswillens. Sie werden als Beweiſe deut⸗ ſchen Solbatentumes in unſere Geſchichte ein⸗ gehen. In glänbigem Vertrauen zum Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht, in beſter Waffenkameradſchaft innerhalb der Wehr⸗ machtsteile und Waffengattungen hat der deutſche Soldat das unmöglich ſcheinende möglich gemacht. a Holland und Belgien haben kapituliert, Frankreichs und Großbritanniens Stoßarmeen ſind vernichtet, einer der größten Siege der Weltgeſchichte iſt errungen. Großdeutſchland beherrſcht das geſamte Oſt⸗ und Südufer der Nordſee und den Kanal. Da die Gegner den Frieden auch weiterhin verneinen, wird ſie der 1 bis zur völligen Vernichtung treffen. hat, auf Gegner zu treffen, die in keiner Weiſe weder der Genialität des deutſchen Angriffsplanes noch der Stoßkraft der deutſchen Angriffswucht gewachſen waren. Dieſe größte Schlacht der Weltgeſchichte wird ein⸗ mal auch als die entſcheidende Schlacht die⸗ ſes Krieges gelten. Sie hat die Weg für den Endſieg in dieſem Krieg endgültig freigelegt. Sie hat uns die Poſitionen in die Hand gegeben, von denen aus der Griff nach dieſem Endſieg nicht mehr allzu lange und nicht mehr allzu ſchwierig iſt. Schon hat der Führer den ſiegreichen Diviſtonen der deut⸗ ſchen Armee den Befehl zu weiterem Angriff ge⸗ geben, ſchon ſind dieſen Diviſionen unzählige neue Diviſtonen eingegliedert worden, die bereit ſind zu beweiſen, daß ſie ſich ebenſo zu ſchlagen und ebeuſo zu ſiegen verſtehen, wie die erprobten Diviſtonen der flandriſchen Schlachtfelder.„Der Krieg wird bis zur Vernichtung unſerer Gegner ge⸗ führt!“ ſo ſteht es in den Aufrufen des Führers an Armee und Volk. Das iſt ein Wort, in dem das Schickſal ſelber mitſchwingt, ein Wort, das wie ein Gerichtsſchwert über dem Himmel Frankreichs und Englands hängt. Und der Tag wird nicht mehr ferne ſein, an dem das Schwert ſich ſenken wird, um die zu ſtrafen, die ſchuldig ſind, daß dieſer Krieg unſeven Frieden ge⸗ brochen und verwüſtet hat! Dr. A. W. Rauchverbot für Studentinnen Nadz Berlin. 4. Juni. Auch die Studentinnen wollen überall ein Bei⸗ ſpiel geben, nichtzuletzt für die Frage des Rauchens der Frau. Deshalb hat die Reichsreferentin der Arbeitsgemeinſchaft natſonalſozialiſtiſcher Studentin⸗ nen, Dr. Anna Kottenhoff einen Aufruf an die Stu⸗ dentinnen gerichtet. Darin wird betont, daß es nicht um eine Frage des Rechts gehe. ſondern um 0 und Vernunft. Es ſel wiſſenſchaftlich er⸗ wieſen, daß das ſtarke und regelmäßige Rauchen der Frau ſchadet. Es führe auch zu frübem Altern. Jeder Studentin der Am S. wird es zur Pflicht 1 während des Krieges in der Hochſchulöffent⸗ ichkeit ſedes Rauchen zu unkerlaſſen. er neue (Funkmeldung der NM.) Führerhauptguartier, 5. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: N Wie ſchon durch Sondermeldung bekaunt⸗ gegeben, wurde am 4. Juni die Feſtung Dün⸗ kirchen nach ſchwerem Kampf genommen. Drei Generäle und etwa 40 000 Mann verſchie⸗ dener franzöſiſcher Verbände ergaben ſich un⸗ ſeren ſiegreichen Truppen. Bei Abbeville iſt ein mit ſtarkem Ar⸗ tillerie⸗ und Panzereinſatz geführter fein d⸗ licher Angriff abgewieſen worden. Ebeuſo ſcheiterte ein Angriff auf unſere Gefechtsvor⸗ poſten ſüdlich Longwy unter ſchweren Verluſten des Feindes. Mit Kampf⸗ und Sturzkampffliegern griff die Luftwaffe feindliche Anſammlungen ſüdlich Abbeville ſowie die Hafenanlagen von Le Havre erfolgreich au. ingriff hat ber Erfolgteiche Luftangriffe auf den Hafen von Le Havre In den frühen Morgenſtunden des heutigen Tages haben neue Angriffsoperationen aus der bisherigen Abwehrfrout in Frankreich be⸗ gonnen. Drei Generäle in Dünkirchen gefangen dnb. Berlin, 5. Juni. Unter den rund 40 000 Gefangenen, die bei der Eroberung von Dünkirchen in deutſche Hand fielen, befinden ſich auch drei Generäle. Eine auch nur überſchlägige Schätzung über die dort erbeuteten Geſchütze, Panzerwagen und anderes Kriegs material iſt zur Zeit noch nicht möglich. Bisher konnte lediglich feſtgeſtellt werden, daß der Hafen von Dün kirchen zerſtört iſt und daß neben zahlloſen havarierten kleineren Fahrzeugen rund 20 größere Schiffe als Teil⸗ ergebnis der Angriffe der deutſchen Luftwafſe auf Strand liegen. Der Luftangriff auf die Pariſer Flughäfen Schwere Schäden— Das Abenteuer des Miſter Bullitt (Drahtbericht unſ. Korreſponbenten) Rom, 5. Juni. Ueber die Ausmaße des deutſchen Luftangriffs auf die militäriſchen Objekte von Paris durfte die Preſſe nur dürftigſte Angaben machen. Aus ihnen ergibt ſich: Eine Fabrik in einem Vorort der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt brannte binnen kurzem völlig nieder. Eine andere große Fabrik wurde in drei oder vier Sektoren zertritimmert und in Brand geſetzt. Ein Gebäude wurde radikal in zwei Teile geteilt und ſtürzte zu⸗ ſammen. Dabei waren nur die Perſonen als Opfer 55 beklagen, die nicht in die Luftſchutzkeller flüchteten. ahuſtationen, Autoparks und Magazine in verſchie⸗ denen Ausmaßen wurden beſchädigt. Der Korreſpon⸗ dent der Turiner„Stampa“ ſchreibt, daß Paris i der letzten Nacht ein phantaſtiſches Bild bot. Am gan⸗ zen Horizont ſah man roten Feuerſchein leuchten und dicke Rauchwolken zum Himmel ſteigen. Die franzöſiſche Preſſe ſtellte die Sache natür⸗ lich zunächſt ſo hin, als hätten die deutſchen Flieger aus großer Höhe wahllos Bomben abgeworfen und ausſchließlich nichtmilitäriſche Ziele getroffen. Die militärtſche Leitung beeilt ſich, dieſe Darſtellung zu berichtigen. Nicht aus Wahrheitsliebe, ſondern Churchill gibt die Die Tatſachen zwingen ſelbſt ihn dnb. Berlin, 5. Juni. Winſton Churchill ſah ſich gezwungen, am Dientagabend im Unterhaus zum erſten Male öf⸗ fentlich zuzugeben, daß die Weſtmächte eine furcht⸗ bare Niederlage erlitten haben. 5 Zu Beginn machte Churchill das franzöſiſche Oberkommando dafür verantwortlich, daß die briti⸗ ſchen und franzöſiſchen Armeen nicht nach Süden zurückgezogen wurden, wodurch ſie vielleicht hätten gerettet werden können.„Der deutſche Vorſtoß“, ſo fuhr der Kriegshetzer fort,„ſchweifte wie ein Sen⸗ ſenſchnitt rund um die Armeen des Nordens und zerſchnitt alle Verbindungen zwiſchen uns und der franzöſiſchen Armee. Die Deutſchen erſchwer⸗ ten unſeren Verpflegungs⸗ und Munitionsnachſchub und zwangen uns dazu, den Weg auf Dünkirchen zu nehmen.“. Chupehill beſchimpfte dann erneut den König der Belgier gab aber bemerkenswerterweiſe und entgegen der bisherigen britiſchen Agitation zu, daß die belgiſche Kapitulation zwar das Verhängnis be⸗ 3 es aber nicht ausſchließlich herbeigeführt be. Selbſtverſtänd lich e konnte der alte Lügner micht aus ſeiner Haut. Er nannte, genau wie ſein edler Kumpan Eden, phantaſtiſche Ziffern über die ge⸗ flohenen Trümmer des britiſchen Expeditionsheeres. Die beſte Antwort auf dieſe dummmdreiſten Lügen hat bereits das Oberkommando der deutſchen Wehr⸗ macht in ſeinem Abſchlußbericht gegeben. Nachdem Churchill dann in lächerlicher Ueberheb⸗ lichkeit der Welt weismachen wollte, daß ſich die engliſche Luftwaffe der deutſchen gegen⸗ über ſtets„üherlegen“ gezeigt habe, gab er ſich verzweifelt Mühe, die Verluſte an Menſchenn⸗ weil in Paris zuviel Augenzeugen das Gegenteil behaupten können, wodurch das letzte Vertrauen in die Berichterſtattung der eigenen Heeresleitung er⸗ ſchüttert worden wäre. Die Geſchäftigkeit des amerikaniſchen Bot⸗ ſchafters Bullitt, der aus ſeiner Abneigung gegen Deutſchland nie ein Hehl macht, hat diesmal ungewollt der Wahrheit zur Ehre verholfen. Er war Gaſt im franzöſiſchen Luftſahrtminiſtertium, als während des Eſſens Fliegeralarm ertönte. Die Her⸗ ren des franzöſiſchen Luftfahrtminiſteriums gingen mit ihrem amerikaniſchen Gaſt ſtatt in den Luft⸗ ſchutzkeller auf einen Balkon. Eine Bombe ſchlug auf das Dach ein, die fedoch, wie berichtet wird, nicht explodierte. Mehrere Bomben fielen rund um das Haus, wo ſie explodierten und u. a. die Autos im Hof des Luftfahrtminiſteriums zerſtörten. Durch Glasſcherben bahnte ſich Bullitt einen Weg in den Unterſtand. In einem nach dem Luftalarm geführ⸗ ten Telephongeſpräch mit Präſident Rooſevelt er⸗ klärte er pathetiſch:„Gott iſt mit mir“. Das franzöſiſche Luftfahrtminiſteriten, das ſelbſtverſtänd⸗ lich ein militäriſches Ziel darſtellt, liegt an der Peripherie von Paris in der Nähe des Flugplatzes Iſſy le Moulineux. „Kakaſtrophe“ zu zu bezeichnenden Eingeſländniſſen leben zu verkleinern. Die Verluſte an Material allerdings, ſo gab er großzügig zu, ſeien enorm: „Wir haben annähernd 1000 Geſchütze, alle unſere Trausport⸗ und Panzerwagen verloren, die ſich bei der Armee im Norden befanden.“ Und mit ungewöhnlicher Offenheit, zu der ihm der Ernſt der Stunde zwang, ſagt er dann wörtlich: „Was ſich in Frankreich aud Belgien ereignet hat, iſt eine koloſſale militäriſche Kafaſtrophe Die franzöſiſche Armee iſt geſchwächt, die belgiſche iſt verlorengegangen, und ein Teil der befeſtigten Linien, auf die wir unſer Vertrauen geſetzt hat⸗ ten, exiſtiert nicht mehr. Sämtliche Kaualhäfen mit allen ſtrategiſchen Punkten, die damit zu⸗ ſammenhängen, ſind in feindlicher Hand, und wir müſſen einen neuen Schlag abwarten.“ Er hoſſe aber immer noch, daß England lebend aus dem Kriegsſturm herauskomme. England ſchafft ſein Gold fort! (Funkmeldung der NM.) + Neuyork, 5. Juni. Der Neuyorker Bundesreſervebauk ging aus dem Ausland über Kanada eine auf 200 Millonen Dol⸗ lar geſchätzte Goldſendung— meiſt Goldbarren zu. Es iſt dies eine der größten jemals hier einge⸗ troffenen Goldſendungen. Beamte der Reſervebank lehnten es ab, die Herkunft des Goldes anzugeben. Finauzkreiſe nehmen jedoch laut„Aſſociated Preß“ 5 1 5 der größte Teil des Goldes aus England ammt. JC ũp mDfffßfPPfPfPfßfTbßfßGTTfTTTfTTTTTbTbTbTTTT e Die Lage [(Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Berlin, 5. Juni. Gegen die Sprache der deutſchen Waffen ver⸗ ſtummt alles, was der Gegner in den letzten Tagen an Verſchleierungen und bewußten Irreführungen unternommen hatte. Der größte Lügenheld der Geſchichte, der ehrenwerte Herr Churchill, muß in ſeiner Preſſe ſchreiben laſſen. daß die Armeen, auf dem Feſtland ſchwer geſchlagen ſind. Wenn erſt die volle Wahrheit in England und Frankreich be⸗ kannt wird, können die Worte der Machthaber in Paris und London, ſie würden gemeinſam kämpfen bis zum Untergang, für ſie ſelbſt ſchreckensvolle Wirklichkeit werden. Die Bomben, die auf die militäriſchen Ziele in und um Paris niedergeben, ſind für Frankreich das Signal, daß es keine Ruhe⸗ pauſe erhält, ſpndern daß das Ringen um Le⸗ ben und Slepben jetzt in ſeine entſcheidende Phaſe tritt. * In der ganzen Welt hat der Siegesbericht des deutſchen Oberkommandos machtvollen Eindruck gemacht. Die holländiſchen und belgiſchen Zeitungen ſind auf ein einziges Urteil eingeſtellt, das der Amſterdamer„Telegraaf“ in die Worte zu⸗ ſammenfaßt:„Deutſchland iſt unbeſtrittener Siege“ Der Brüſſeler„Soir“ überſchveibt den deutſchen Ab⸗ ſchlußbericht mit dem Satz aus dem deutſchen Be⸗ richt„Das Ausmaß des Sleges übertrifft alles“. Der Haagſche Courant“ nennt die deutſchen Erfolge Schlachten wie ſie bis zur Vernichtung des Gegners nur im Altertum möglich geweſen ſind. Alle Blät⸗ ter Hollands und Belgiens bringen im Anſchluß an den deutſchen Bericht auch die Unterhaus rede Ehurchills, die der„Maasbode“ die Vorberei⸗ 8 auf die Invaſion in England nennt. on den engliſchen Kommentaren über den deut⸗ ſchen Heeresbericht und den Reden engliſcher Mini⸗ ſter iſt eine erſte Auslaſſung Lloyd Georges im „Daily Sunday“ von beſonderer Beachtung. Lloyd George ſchreidt:„Die Ereigniſſe der letzten Wochen 15 gekommen, wie es die wenigen mit Beſtimmt⸗ eit vorausgeſagt haben, die den Weltkrieg geführt ligkeit entgegen. Unſere Truppen hab Sieg ſchon an ihre Fahnen geheftet! und geleitet haben. Dieſer Krieg war nicht vorbe⸗ rettet. Es fehlen ihm auch alle Vorausſetzungen die das engliſche Volk begeiſtern könnten. Man kann nur ſehr unruhevoll dem Fortgang und Ausgang dieſes Kriegetz entgegenſehen.“ Lloyd George darf ſich dieſe erſte Verurteilung des Krieges herausnehmen. Ihn deshalb zu ver⸗ haften wie alle anderen die die gleiche Meinung vertreten, kann ſich der Diktator Churchill nicht er⸗ lauben. Die Auslaſſungen Lloyd Gevrgez ſind aber auch die Ausbrüche einer verzweiflungs vollen ieee Gute Cigaretten auch gut behandeln“) AT IKAR 3 I Das Wichtigſte für Aroma und Bekömmlichkeit iſt die 83— Sie alſo Ihre Cigaretten in ſchattiger hle und ſetzen Sie ſie nicht den Sonnenſtrahlen aus, die dem berarbeiteten Tabak unzuträglich ſind, ſo ſehr ſie vor · ber zum Ausreifen des Aromas notwendig waren. Stimmung, die bald das ganze engliſche Volk er⸗ greifen kann, wenn wir der Inſel noch näher ge⸗ kommen ſein werden. 5 Die Gredaniſſe gehen im Sturmwind weiter 8 de Stunde kann neue Siege für uns, neue e und neue Ueber raſchungen für die anderen bringen. Sie geben ihrem Schickſal mit lawinenbafter Schnel⸗ hen den letzten n* / c 2 Paris unter dem Eindruck des Falls von Dünkir Niederſchmetternde Wirkung, die alle Propaganda-Anſtrengungen vergeblich wettzumachen ſuchen! Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Madrid, 5. Juni. Der Fall von Dünkirchen mit dem die größte Vernichtungsſchlacht aller Zeiten ihr Ende gefunden hat, und die Erkenntnis. daß es keine Atempauſe geben wird, ſind von einer geradezu nieder⸗ ſchmetternden Wirkung in Frankreich. Es iſt unverkennbar, daß die Schönfärberei und die Lügenmanöver, die auf Befehl Duff⸗Coopers durch⸗ geführt worden ſind, nun erſt recht das Pendel der Stimmung nach der anderen Seite ausſchlagen laſ⸗ ſen. In der Bevölkerung der Hauptſtadt Paris herrſcht tiefſte Niedergeſchlagenheit. Da faſt jede Familie einen Angehörigen in der Flan⸗ dernarmee hatte, der jetzt tot oder gefangen iſt, er⸗ folgt ein Run auf die Behörden. Jeder will erfah⸗ ren, wie groß die Verluſte ſind, feder will Näheres über den Verbleib ſeines Verwandten wiſſen. Die Pariſer Preſſe nimmt dagegen heftig Stel⸗ lung, und dies in einer Weiſe, die wiederum für die ganze Atmoſphäre aufſchlußreich iſt.„Petit Jvur⸗ nal“ ruft allen Ernſtes dazu auf, das Denken zu verbieten. Das Blatt argumentiert dabei etwa ſo: Um über etwas im Leben nachzudenken, muß man Ge⸗ naueres wiſſen. Wie die militäriſche Lage iſt, weiß aber das Publikum nicht. Alſo braucht es nicht durch Ueberlegen ſich die Haare grau werden zu laſſen. Man kann ſich unſchwer vorſtellen, wie ſolche Sätze auf den franzöſiſchen Bürger wirken. Dazu kommt, daß das genannte Blatt nicht mit ſeiner Meinung über das, was kommen wird, zurückhält. Es ſchreibt wörtlich: „Es können zwar morgen Nachrichten eintref⸗ ſen aber ſie werden ebenſo ernſt, vielleicht noch eruſter als geſtern ſein.“ Gegenüber einem ſo wenig hoffnungsfrohen Blick in die Zukunft kann der abſchließende Satz des„Petit Journal“,„aber wir haben allen Grund, dennoch völliges Vertrauen zu haben“, kaum noch auf Gehör in der Bevölkerung rechnen. Was ſich unter den Augen der Pariſer abſpielt, ergibt ein ganz anderes Bild als die tönenden Phra⸗ ſen, mit denen der Plutokrat Reynaud und der Jude Mandel die franzöſiſche Oeffentlichkeit abzuſpeiſen verſuchen. Der Flüchtlingsſtrom iſt nicht abgeebbt. Immer neue Tauſende treffen in Paris ein. Indeſſen werden ſcharfe Rationie⸗ rungs maßnahmen getroffen, ſo u. a. auch wieder für Zucker. Die Bezinpreiſe werden er⸗ höht, das Verbot der privaten Telephongeſpräche wird äußerſt ſcharf durchgeführt. Auf den Poſt⸗ ämtern ſtehen die Leute in langen Schlangen. Ueberall zeigt ſich die erſchütterte Mo⸗ ral, nicht zuletzt auch bei den Einheiten des Heeres. Das geht insbeſondere aus dem Be⸗ fehl des General Huntzinger hervor. in dem die Soldaten ermahnt werden ſich durch die Folgen des Bombardements der deutſchen Lufwaffe auf die großen militäriſchen Anlagen im Raum von Paris nicht demoraliſieren zu laſſen. Andere Generäle ſind ſchon offenherziger gewor⸗ den. General Debeney ſchreibt. daß die Deutſchen auf allen Fronten Fliegermaſſen einſetzen können, die entſcheidend ſind. General Brecard ſpricht von einer„ſchrecklichen Kriſe“. Selbſt General Duval ringt ſich zu der Erkenntnis durch.„die Deut⸗ ſchen haben ſicherlich einen Sieg erſter Ordnung er⸗ rungen.“„Das war ein Blitzſieg,“ womit reichlich verſpätet etwas zugegeben wird was längſt geſchichtliche Tatſache iſt. Ueber dem franzöſiſchen Volk und der franzöſiſchen Armee liegt eine Atmoſphäre der Angſt und der Un⸗ gewißheit. Das Volk ſtöhnt unter dem Alpdruck, der jedes Leben, jede Bewegung lähmt. Die Aktion der deutſchen Luftwaffe gegen die Flugplätze und militä⸗ riſchen Anlagen der franzöſiſchen Hauptſtadt hat nun wollends Hen Reſt von Zuverſicht hegraßen. Neue Augenzeugen ſchildern das Elend und die gebrochene Moral der Truppenreſte in Dünkirchen. Im„Petit Pariſien“ heißt es: „Die Soldaten ſind erſchöpft, verlumpt, ausgeßun⸗ gert. Sie hatten ſeit vielen Tagen weder gegeſſen noch geſchlafen. Viele waren ohne Schuhwerk, andere ohne Uniformröcke, ſehr viele verletzt. Zerriſſene Uniformen und zerbeulte Helme waren das Kenn⸗ zeichen dieſer Truppen. Selbſt Offiziere waren in völlig heruntergekommenem Zuſtand mit zerfetzten Mänteln und Hoſen. Viele Verwundete blieben ohne Verband. Junge Soldaten können es nicht faſſen, daß ſie der Hölle von Dünkirchen entronnen ſind. Sie weinen.“ Das iſt der Zuſtand, der ſich an Stelle des an⸗ gekündigten Wunders eingeſtellt hat. Frankreich wird von heute an noch ſchwerer an dem Unglück zu tragen haben, das Churchill und Reynaud über das Land gebracht haben. 5 Ein neuer Sündenbock dnb. Genf, 5. Miniſterpräſident Reynaud hat nach hier einge⸗ troffenen Meldungen eine neue militäriſche Umbe⸗ ſetzung durchgeſetzt, die diesmal ſogar den Oberſten Rat der Landesverteidigung betrifft. Der bisherige Juni. Generalſekretär. Armeekorpsgeneral Jamet, wurde ſeines Poſtens enthoben. Sein Nachfolger wurde der Armeekorpsgeneral Caillaut. Hat man ihm die Meinung geſagt? Genf, 4. Juni. Das brutal⸗egoiſtiſche Gebaren der Engländer während der Kämpfe in Belgien und Nordfrank⸗ reich, das ſeine Krönung fand in der„erfolgreichen“ Flucht ans heimatliche Geſtade, ſcheint bei Franzoſen nun doch einige Bedenken über die„Un⸗ eigennützigkeit“ des Verbündeten aufſteigen zu laſſen. Ein Zeichen dafür iſt, daß der neue Informations⸗ miniſter Duff Cooper am Montag in Paris weilte, wo er eine Ausſprache mit ſeinem franzöſi⸗ ſchen Kollegen hatte. Am Abend hielt Cooper dann von Paris aus eine Rundſunkrede, ohne die bein Tag fetzt vergeht. Die Eindrücke der fvantzöſiſchen Beſchwerden müſſen ſo nachhaltig geaveſen ſein, daß ſie in der Anſprache ihren Niederſchlag fanden. Die Türkei wn den „Es geſchieht oft“, ſagte er,„daß Tatſachen, die Großbritannien von geringem Jutereſſe erſchei⸗ nen, lebenswichtig für Frankreich ſind und daß durch die Unwiſſenheit des einen dem anderen ernſte Gefahren erwachſen.“ Er hat ſchon Recht, der gute Duff Cooper, mit dem geringen Intereſſe Englands an lebenswichtigen Fragen Frankreichs oder der engliſchen Verbündeten und Kriegsopfer ganz allgemein. Duff Cooper bemühte ſich nun, einen britiſchen Geſinnungswandel vorzutäuſchen, indem er Ver⸗ ſtändnis für Frankreichs Lage— jetzt, nachdem England es ins Unglück hineingeriſſen hat— heuchelte. „Um das zu begreifen, was das franzbſiſche Volk jetzt fühlt, müſſen wir verſuchen, uns an ſeine Stelle zu ſetzen und uns vorſtellen, was für Gefühle wir hätten, wenn ganz Schottlaud über⸗ raunt wäre, wenn alle Städte des Nordens und viele Städte des Mittellandes und die wichtig⸗ ſten Häfen der Nordoſtküſte in den Händen der Feinde wären und zur ſelben Zeit unſere Hä⸗ fen an der Südküſte Tag und Nacht bombardiert würden. So iſt heute die Lage Frankreichs. Die Leute in Paris wiſſen, daß die mächtigſte Armee der Welt(1) ſich auf franzöſiſchem Boden feſt niedergelaſſen hat.“ Die Pariſer Luft hat Cooper anſcheinend auch eiwas mit, Detaitiſtenſurcht angeſteckt oder war es auch nur Symptom des neuerwachten„Verſtänd⸗ niſſes“, wenn er ſagte, jeder müſſe ſich weigern, „irgend etwas mit den Verrätern und Feiglingen zu tun zu haben, die anzunehmen wagen, daß wir geſchlagen werden können, und die verſuchen, Un⸗ eeinigkeit wiſchen uns zu ſäen?“ And Italien 2 Pariſer Aengſte: Italien ſchon praktiſch in den Krieg eingelrelen“ (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Rom, 5. Juni. Die italieniſche Haltung hat bei der Pariſer Bevölkerung Beſtürzung ausgelöſt. Mau ſchreibt zum Teil, daß Italien ſchon praktiſch in den Krieg eingetreten ſei. Die Pariſer Preſſe will wiſſen, daß alle Eugländer und Franzoſen Italien verlaſſen haben, und nur die biplomati⸗ ſchen Vertretungen in Rom geblieben ſind. Muſfſolini hat in Anweſenheit des Miniſters für öffentliche Arbeiten und des Staatsſekretärs für die Kriegsfabrikation die führenden Vertreter der italieniſchen Elektro⸗Induſtrie, der elektrochemi⸗ ſchen und der Elektro⸗Schwerinduſtrie im Palazgo Venezia empfangen. In einer längeren Anſprache unterſtrich Miniſter Serena, daß der Autarkie⸗Plan in voller Wirkſamkeit und im Hinblick auf den der⸗ helene an Eimnos beſetzen! Neues Anſinnen an Griechenland— Alliierte Flotzeneinheiten in der Aegäis (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Rom, 5. Juni. Trotz des Athener Dementis wird heute er⸗ neut gemeldet, daß die Türkei mit Dringlichkeit von Griechenland die Ermächtigung verlangt habe, Truppen auf den griechiſchen Inſeln in der Aegäis zu lauden. Man ſpricht dabei von Mytilene und Limnos. Die Forderung Aukaras fußt auf einer Einbe⸗ ziehung der ägäiſchen Inſeln Griechenlands in die türkiſche Sicherheitszone. Da die Beſetzung der genannten Inſeln unter engliſch⸗frauzöſiſcher Betei⸗ ligung erfolgen ſoll, bemerkt man in Griechenland mit beſonderer Beſorgnis das Erſcheinen leich⸗ ter Flottenein heiten der Weſtmächte im Aegäiſchen Meer und die türkiſchen Truppenkon⸗ zentrationen, die für eine Verſchiffung vorbereitet werden. Der Zweck der Beſetzung der Agäis wird von tür⸗ kiſcher Seite wie folgt begründet: Verhinderung, daß im Falle eines Konflikts im öſtlichen Mittelmeer die griechiſchen Juſeln in der Aegäis in italieniſche Hand fallen und als Angriffsbaſis gegen die Türkei und die Weſtmächte benutzt werden können, ferner Garautierung der griechiſchen Integrität durch die Türkei und die Weſtmächte. Die Verwirklichung dieſer Abſichten ſteht in indirektem Zuſammenhang mit dem Expeditionsheer der Weſtmächte in Saloniki vom vorigen Monat, was in Rom großes Aufſehen erregte. Der Balkan überlegt es ſich dub Iſtanbul, 5. Juni. Der Herausgeber der Zeitung„TAN“, Sertel, hat in den letzten Tagen eine Artikelſerie über eine Rumänienreiſe veröffentlicht, in der er zu dem Er⸗ gebnis kommt, daß der Einfluß Englands und Vomben auf Wohnviertel Beweiſe für das planloſe Vorgehen der ſeindlichen Flieger dnb. Berlin, 4. Jumt. Von 165 feindlichen Luftangriffen auf deutſches Reichsgebiet in den Tagen vom 22.91. Mai ent⸗ fallen 60 Luftangriffe auf ſolche Ziele, die man bei großzügiger Auslegung dieſes Begriffes als „militäriſch“ oder„kriegswichtig“ e e kaun. 105 Luftangriffe erfolgten auf ausgeſprochen nicht⸗ militäriſche Ziele, hiervon wiederum 58 auf Wohn⸗ viertel ohn Städten, Flecken und Dörfern, in deren Nähe keinerlei militäriſche oder kriegs⸗ wichtige Ziele vorhanden waren ſowie 52 Luft⸗ angriſſe auf völlig freies Feld oder Wald. Für die Rückſichtsloſigkeit, mit der Spreng⸗ und Brandbomben auf dichtbevölkerte Sladſwiertel, Flecken oder Dörfer abgeworfen wurden, ſeien nachſtechend folgende Beiſpiele aufgeführt: In Düren wurden 70 Bomben abgewopfen und Feuerſtöße mit dem M auf die in die Keller flüchtende Zivilbevölkerung ab⸗ gegeben. Zwei Tote, ein Schwerverletzter. mehrere Leichtverletzte. 5 Auf Skadt und Land Jülich wurden 46 Bomben abgeworfen.. 5 In Neuß⸗ Grevenbroich fielen 2 Bomben auf das Nolburgahaus, das zur Zeit als Reſerve⸗ lazarett dient. Ein Flügel(Kapelle, Klauſur der Schweſtern) wurde ſtark beſchädigt. Eine weitere Bombe fiel in den Garten des daneben liegenden Städt. Krankenhauſes. Beide Häuſer ſind auf dem Dach durch ein rotes Kreuz gekennzeichnet. Vier Perſonen wurden verletzt, davon zwei Schweſtern. In Langenfeld⸗Richrath fiel eine Bombe unmittelbar neben das als Reſervelazarett dienende Krankenhaus und beſchädigte eine Sanitätsbaracke, das Krankenhaus und die Nachbarhäuſer. 5 Im Kreiſe Harburg⸗Land wurden Privat⸗ häuſer des Ortes Steinbeck durch pier Bomben ſchwer i mehrere Perſonen getötet oder verletzt. In er Kolonie Scholven bei Buer wurden gleichfalls eine Perſon getötet, elf verletzt; 51 Per⸗ ſonen ſind obdachlos. i. Planloſigkeit der feindlichen Für die völlige der Bombenabwürfe zeugen folgende Beiſpiele von 5² gleichgelagerten Fällen: 5. In Gegend Dumberg⸗Niederweniger bei Hattin⸗ gen wurden acht bis neun Bomben aus ſchätzungs⸗ — 5 8000 Meter Höhe(!) auf freies Feld abgewor⸗ en. i Zwei Kilometer von Jülich fielen acht Bom⸗ ben auf eine freie Wieſe und töteten eine Kuh— auf Gut Margaretenhof, ſechs Kilometer von Jülich, wurden ſieben Tiere durch mehrere Bomben getötet. — In zwei Fällen erfolgte Bombenabwurf in Wein⸗ 1 5 5 berge.— Zwiſchen Huchem⸗Stammen und Birkers⸗ dorf, Kreis Düren, wurden 20 Schafe und ein Schäferhund getötet. In fünf Fällen wurden Bom⸗ ben auf Waldgebiete abgeworfen, und in nicht weni⸗ ger als 28 auf freies Feld oder Acker. Das Geſamtbild der in der Zeit zwiſchen dem 22. bis 31. Mai erfolgten feindlichen Bombenabwürfe auf deutſches Reichsgebiet beſtätigt vollauf die be⸗ reits Mitte Mai getroffene Feſtſtellung, daß die feind⸗ lichen Luftwaffen völlig planlos Bombenabwürfe vornehmen und jede völkerrechtlich gebotene Rück⸗ ſichtnahme auf die Zivilbevölkerung bierbei vermiſ⸗ Frankreichs auf Rumänien ſo ſtark zu⸗ rückgegangen ſei, daß man nicht einmal mehr an die Garantien erinnert werden möchte. Die Nieder⸗ lage der Weſtmächte in Nordfrankreich habe noch ein übriges getan. Rumänien habe ſich für die wirt⸗ ſchaftliche Verbindung mit Deutſchland entſchieden, wie überhaupt der wirtſchaftliche und politiſche Ein⸗ fluß Deutſchlands auf dem Balkan eine beherrſchende Stellung erhalten habe. Rumänien lege dabei gro⸗ ßen Wert auf die Freundſchaft mit Italien. Das ſteigende Intereſſe der Sowjetunion auf dem Bal⸗ kan, bewieſen durch die Verträge mit Bulgarien und Jugoflawien, ſei ebenfalls ein ſehr wichtiger Faktor. Der Verfaſſer kommt zu der Schlußfolgerung, eine Ausdehnung des Krieges auf den Balkan ſei vorläufig nicht zu befürchten, denn der Haupt⸗ breunpunkt des Krieges ſei der Weſten Europas. Die Weſtmächte hätten auf dem Balkau viel ver⸗ ſäumt, und auch die Bedeutung und die Macht der Balkau⸗Entente ſei verloren gegangen. M ttelhauſer übernimmt Syrien⸗Armee (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Rom, 5. Juni. Wie aus Beirut gemeldet wird, iſt dort der fran⸗ zöſtiſche General Mittelhauſer eingetroffen, um das Kommando der ſagenhaften Levantearmee Ge⸗ neral Weygands zu übernehmen. Eine aus Kairo vorliegende Meldung beſagt, daß die Vertreter der arabiſchen Länder zu einer Prüfung der arabiſchen Intereſſen gegen⸗ über der gegenwärtigen Situation und der zukünf⸗ tigen Aenderung des politiſchen Welthildes zuſam⸗ mengetreten ſind. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß die iſlamitiſche und arabiſche Welt den Augenblick für bevorſtehend hält, in dem Umwandlungen von hiſt o⸗ riſchem Ausmaß die Hegemonie der Großmächte in Afrika und Aſten territorial, politiſch und wirtſchaft⸗ lich auf einen neuen Status bringen werden. Die arabiſche Welt glaubt daher den Augenblick für gekommen, um ſich in panarabiſcher Solidarität zu erheben, um für die Verwirklichung ihrer raſſiſchen und mationalen Aſpirationen zu kämpfen, die von den imperialiſtiſchen Großmächten in Aegypten, im Irak, Syrien und Paläſtina unterdrückt werden. Rundfunk- Verbot in Paläſtina EP. Stockholm, 2. Junt. Aus Jeruſalem wird gemeldet, daß für ganz Pa⸗ läſtina ein ſogenanntes Radio⸗Verbot erlaſſen wor⸗ den iſt. In den öffentlichen Kaffees, Reſtaurants und Kinos, wo man Rundfunkgeräte aufgeſtellt hatte, werden von den britiſchen Mandatsbehörden alle Ap⸗ paxate eingezogen. Als Grund für dieſe Maßnahme wird angegeben, man wolle verhindern, daß„tenden⸗ ziöſe Nachrichten zu verbreitet werden“. Wir fliegen nach Paris..! Der Angriff unſerer Vombengeſchwader auf die Pariſer militäriſchen Objekte (Von Kriegsberichter Robert Baur) . e en PK Dem 3. Juni wird in der Geſchichte der Aus⸗ einanderſetzung mit den Weſtmächten eine beſondere Bedeutung zurommen: An dieſem Tage lernte die Bevölkerung der franzöſiſchen Hauptſtadt zum erſten Male feit Kriegsbeginn die ungeheure Schlagkraft der deutſchen Luftwaffe kennen, die an einem ein⸗ zigen Nachmittag mit einem Einſatz von Kampfver⸗ bänden vom Feind belegte Flugplätze und Anlagen der franzöſiſchen Luftwaffe um und in Paris in Schutt und Aſche legte. Hunderte von Bombern auf dem An marſch nach Paris Es iſt ein Großkampftag im wahrſten Sinne des Workes. Von unſerer Maſchine aus, einem Auf⸗ klärer, bietet ſich uns ein Bild, wie es überwälti⸗ gender nicht ſein könnte. Soweit das Auge reicht, ſehen wir Kampfgeſchwader, die alle das gleiche Ziel haben: Sie ſind auf dem Anmarſch nach Frankreichs Hauptſtadt Paris. Durch die Feuerzone der franzöſiſchen Flak! Weit hinten am Horizont glitzert die Sonne auf. Wir nähern uns unſerem Ziel. Die Spannung er⸗ reicht ihren Höhepunkt als die erſten Sprengwol⸗ ken der franzöſiſchen Flak vor den Maſchinen ſicht⸗ bar werden. Aber ruhig und gelaſſen ſteuern die Flugzeugführer die Bomber durch den Feuergürtel, den wir mehrere Minuten lang kreuzen. Die Schüſſe liegen meiſt recht gut, können aber unſere Kampf⸗ gruppe nicht zu einer Kursänderung zwingen. 1 Bomben regnen vom Himmel Dann iſt es ſoweit. Vor uns wird das Ziel ſicht⸗ bar: der Flughafen von Vielleneuve⸗Orly⸗Paris. In aller Ruhe machen ſich unſere Bombenſchützen zum Wurf fertig, und dann regnen Bomben aller Kaliber vom Himmel. Stichflammen ſteigen vom Erdboden auf. Die beiden großen Hallen in der Mitte des Platzes und die örei Hallen um das Rolbfeld ſtehen in rotem Feuerſchein. Wenige Sekunden ſpäter liegen dichte ſchwarze Rauchwolken über der Stätte, an der unſere Bomben ganze Arbeit gemacht haben. Nichts iſt da unten ganz geblieben. Die Maſchinen, die zur Zeit unſeres Angriffs noch auf dem Rollfeld ſtanden, ſind vernichtet. Das gleiche Bild auf den Flugplätzen, die wir wenig ſpäter überfliegen. Ueberall ſitzen die Bom⸗ ben mitten im Ziel. Rechts unten ſchwelen die Ueberreſte eines Arſenals, das durch Volltreffer völlig zerſtört wurde. Weithin ſichtbar leuchten die hellen Flammen eines Tanklagers zu uns herauf, deſſen reiche Vorräte durch einen wohlgezielten Wurf in Brand geſetzt wurden. Die Schreiberlinge an der Seine werden es nach dieſem Angriff ſchwer haben, vor ihrer Leſerſchaft zu beſtehen. a ö Jetzt wird kein Leugnen und keine Beſchönigung mehr helfen. Nach dem 3 Juni wird ganz Frank⸗ „ en, welches Los ihm beſchie⸗ e u i 0 1 Hunderte Meter hohe nicht mehr voll tanken, ſondern müſſen mit der Ra⸗ zeitigen Augenblick in ſteter Entwicklung begriffen ſei.„Die Induſtriellen“, ſo betonte Miniſter Se⸗ rena abſchließend,„wollen Euch, Duce, vor allem den tiefen Glauben zum Ausdruck bringen, der ſie beſeelt, den gleichen unbegrenzten Glauben, der heute das ganze italieniſche Volk in bewaffneter Bereit⸗ ſchaft voll Begeiſterung und glühender Lei⸗ denſchaft auf den Augenblick warten läßt, um unter Eurer Führung zur ruhmvollen und ſicheren Verwirklichung ſeiner Zukunft zu marſchieren.“ Der italieniſche Miniſterrat iſt ann Dienstag unter dem Vorſitz des Duce zu ſeiner ordentlichen Junitagung zuſammengetreten. Sie dauerte kaum 1“ Stunden und genehmigte im Zuge der bekannten Bereitſchaftsmaßnahmen eine Reihe verwaltungstechniſcher Beſchlüſſe. So wurden u. a. auf Vorſchlag des Duce verabſchiedet: Ein Geſetz⸗ entwurf, wonach die Staatsverwaltung die zum Heeresdienſt eingezogenen Beamten durch weibliches Perſonal erſetzen kann; ein Geſetzesdekret, wonach das Geſetz über die Organiſation der Nation im Krieg auf die Ueberfeegebiete ausgedehnt wird; einen Geſetzesentwurf zur ſtraffen Durchführung der Diſziplin in allen kriegswirtſchaftlichen Betrie⸗ ben; eine nicht näher beſtimmte Erhöhung des Haushaltes des Marineminiſteriums für neue Schiffsbauten; die Bereitſtellung eines Kredites von 400 Millionen Lire zum Bau von Speichern und Lagerhäuſern für landwirtſchaftliche Produkte und endlich eine Maßnahme zur Kontrolle und gegebe⸗ nenfalls zur Ausarbeitung der Rationierung der Beſtände an Lebensmitteln und Gütern des täg⸗ lichen Bedarfs. „Schluß mit Englands Weltherrſchaft“ (Funkmeldung der NM.) E Rom, 5. Juni. Zu dem nach den plumpen Anbiederungsver⸗ ſuchen der letzten Zeit in der engliſchen Preſſe nun⸗ mehr ganz offen zugegebenen Willen,„die Italiener, falls ſie in den Krieg eintreten ſollten, bis zur Ver⸗ nichtung Italiens als Großmacht zu bekämpfen“, erklärt„Meſſagero“ daß dieſer neue Einſchüchte⸗ rungsverſuch keineswegs etwa eine Neuorientie⸗ rung der engliſchen Politik darſtelle ſondern durch⸗ aus dem von jeher gehegten Gefühl Albions ent⸗ ſpreche. Heute möchte England am liebſten Italien von der politiſchen Landkarte Europas auslöſchen. Dieſeſr etwas küne Entſchluß habe aber, wie das Blatt betont, ſein Gegenſtück, und dieſes ſicherer und leichter zu verwirklichende Gegenſtück heiße:„Ver⸗ nichtung der britiſchen Weltherrſchaft“, eine Tat, die die ganze von England unterdrückte und gebrandſchatzte Welt als das Ergebnis des Krie⸗ ges herbeiſehne. Rom und unſer Flandern⸗Sieg dnb. Rom, 5. Juni. Die franzöſiſche Nordfront hat endgültig aufgehört zu exiſtieren— die Küſte des Aermelkanals bis zur Somme iſt feſt in deutſchem Beſttz— die militäriſche Initiative iſt feſt in deutſcher Hand— Churchill muß die ungeheuren franzöſch⸗engliſchen Verluſte und da⸗ mit die rieſige militäriſche Kataſtrophe der Weſt⸗ mächte zugeben— ſolche und ähnliche Feſtſtellungen beherrſchen am Mittwoch das Bild der italieniſchen Preſſe, die, wie das ganze italieniſche Volk, mit grenzenloſer Bewunderung die deutſchen Heere auch bei der nunmehr begonnenen Fortſetzung des Kampfes für die Freiheit und Zukunft des deut⸗ ſchen Volkes begleitet. „Meſſaggero“ ſtellt feſt, daß die neue Phaſe des Kampfes von ſchickſalhafter Bedeutung für Frank⸗ veich ſein werde. Die Lofung der deutſchen Heere heiße: Für neue Aufgaben bereit! Die Herolde der neuen deutſchen Initiative ſeien in gewiſ⸗ ſem Sinn die deutſchen Flugzeuge mit ihren An⸗ griffen auf Mittel⸗ und Südfrankreich geweſen Be⸗ ſonders bedeutſam ſeien die Luftangriffe gegen Mar⸗ ſeille, mit denen Frankreich gezeigt wurde, daß ſein Seeverkehr mit Syrien, Paläſtina, der Türkei und der nordafrikaniſchen Küſte bereits nicht mehr als ruhig und ſicher betrachtet werden könne. „Popolo d' Roma“ faßt die militäriſche Lage in die Feſtſtellung zuſammen. die Herrſchaft in der Luft und die militäriſche Initiatiye ſind auf der Seite des deutſchen Siegers. Die franzöſiſch⸗engliſche Luftwaffe ſei bereits zur größten Vorſicht gezzwun⸗ gen und führe deshalb ihre Angriffe in nächtlichen Raids von ſehr zweifelhafter ſtrategiſcher Wirkung durch. Unter Hinweis auf den Großangriff der deutſchen Luftwaffe auf die franzöſiſche Lufthaſis in und um Paris betont das Blatt eindeutig, daß öte franzöſiſche Hauptſtadt mit ihren Boſeſtigungsan⸗ lagen, ihren Flughäben und ihrer Induſtriezone nicht als offene Stadt betrachtet werden könne. 5 Der„Corriere della Sera“ unterſtreicht, daß die Weſtmächte unter dem zyklopiſchen Anvrall der Deut⸗ ſchen eine der größten Kataſtrophen der Geſchichte erlitten haßen. Das Drama von Dünkirchen ſei zum Abſchluß gekommen. 9 Schikanen gegen lalieniſche Schiffe anb Rom. 4. Jun Die engliſche Shell⸗ Company in Port Said ent⸗ ließ nach dem„Giornale d Italia“ mit einer Friſt von 24 Stunden 700 italieniſche Angeſtell⸗ ten und Arbeiter. Die gleichen Maßnahmen trafen die Süd⸗Kanalgeſellſchaft und die in franzö⸗ ſiſchen Händen befindliche Städtiſche Gasgeſellſchaft von Kairo. 0 5 i Italieniſche Schiffe können in ägyptiſchen Häfen tion vorlieb nehmen, die ihnen die unter britiſcher 1911 5 Hafenbehörden zu überlaſſen ge⸗ willt ſind. 1 Maunheim,. Juni. Spunenuntergang 21.17 Sonnenaufgang 6. 6..49 Mondaufgang.38 Monduntergang 20.27 Hamster oder Hamſlerer? Als in den Kriegsjahren 1914/8 die engliſche Aushungerungsblockade zu einer fühlbaren Lebens⸗ mittelverknappung in Deutſchland führte, gab es moch keine nationalſozialiſtiſche Volesgemeinſchaft. n ging damals vielfach vor Gemeinnutz, na⸗ mentlich bei denjenigen Volksgenoſſen, die Geld und gute Beziehungen hatten. Dieſe unſauberen Volks⸗ ſchädlinge ſammelten Lebensmittelvorräte und an⸗ dere knapp werdende Artikel des täglichen Bedarfs in großen Mengen während die breite Maſſe des Volkes mit den dadurch immer knapper werdenden Rationen auskommen mußte. In fenen Jahren nun beſann man ſich auf ein Tier, das ſich in ähnlicher Weiſe auf Koſten anderer zu bereichern pflegt— den Gemeinen Hamſter(Cricetus— cricetus), ein etwa 30 Zentimeter langes, plump gebautes buntfarbiges Nagetier, das auf unſeren Getreide⸗ feldern lebt und bis zu einem Zentner Getreide all⸗ fährlich in ſeine kunſtvoll gebauten Wohnkammern ſchleynt. Mit dem Namen Hamſter wurden damals jene unſauberen Elemente bedacht, die für ſich Le⸗ bensmittel zuſammenſchleppten in egviſtiſcher Sorge um ihr persönliches Wohlergehen. Der Hamſter wurde zur Kennzeichnung für eine der übelſten Kriegserſcheinungen in der bitterſten Notzeit unſe⸗ res Volkes. Er wurde zu einem ſtehenden Be⸗ griff für jede Art von ungerechtfertigter Vorrats⸗ ſammlung. Im Sprachgebrauch aber wurde aus dem Hamſter, aus dem treffenden Vergleich mit dem Räuber auf unſeren Getreidefeldern, ein— Ha m⸗ ſte rer. Und damit machte man aus einer urſprüng⸗ lich treffenden Bezeichnung eine Sprachdummheit. Wer bamſtert, wie der Gemeine Hamſter es tut, iſt eben auch ein Hamſter, aber kein Hamſterer. Wir ſollten die Bezeichnung auf ihren Urſprung zurück⸗ führen, denn nichts iſt gemeiner und ſchimpflicher, nichts aber auch ſprachlich klarer, als— ein ge⸗ meiner Hamſter zu ſein! M. L. 25 Fahre ehrenamtliche Wohlfahrtspflege Die Stadt Mannheim Volksgenoſſen und einer Jahren ehrenamtlich in konnte wirder einigen Volksgenoſſin, die ſeit 25 der Wohlfahrtspflege tätig ſind, Dauk und Anerkennung ausſprechen. Die Jubflare ſind: Frau Chriſtine Lib bach, R 1, 7, und die Herren Joſef Laſchinger, B2, 2, Karl Getier, Wallſtattſtraße 51 und Georg Nee b, Waldhof, Wacht⸗ ſtraße 10. Im Auftrag der Stadt überbrachte der Vorſtand des Städt. Fürſorgeamts, Direßtör Schu⸗ macher, in den jeweiligen Bezirksſitzungen die Glückwünſche des Oberbürgermeiſters, ſprach den Jubilaren unter Ueberreſchung von Angsbinden und Ehrenurkunden den Dank der Stadt Mannheim aus und würdigte das opferfreudige und verdienſtvolle Wirken der Jubjlare, indem er gleichzeitig der Hoff⸗ nung Ausdruck gab, daß die Geehrten noch recht lange zum Wohle der Allgemeinheit tätig ſein können. Die Bezirksvorſteher übermittelten die Glückwünſche der Bezirksmitglieder und ehrten die Jubilare ebenfalls mit Angebinden. Geländelauf des Jungſtammes 2 Am letzten Sonntag hatte das Mannheimer Jungvolk wieder etwas Großes vor. Diesmal war es der Jungſtamm[I, der ſich einen Geländelauf gusgedacht hatte. Um.30 Uhr waren im Schloßhof fämtliche Führer angetreten. Alle 20 Minuten ging eine Fähnleinmannſchaft auf die Strecke, die vom Schloß bis an die Altrheinfähre auf der Frieſen⸗ heimer Inſel führte. Unterwegs mußten ſie zehn Aufgaben löſen. An ſedem der einzelnen Punkte erhielt der Fähnleinführer in einem geſchloſſenen Umſchlag den nächſten Punkt mitgeteilt. So z. war in der Innenſtadt der Umfang eines beſtimmten Raumes, die Anzahl der ſenkrechten Eiſenſtäbe an einem Balkon, die Anzahl der Stufen an einer Brücke feſtzuſtellen. Hatte eine Mannſchaft das Stadtgebiet verlaſſen, ſo waren im Gelände weitere Anforderungen zu löſen. Unter anderem mußte eine Marſchzahl feſtgeſtellt werben, auf einem freien Platz wurde geſchoſſen, eine Meldung geſchrieben, Entfernungsſchätzen und Zeltbau verlangt. An allen Ecken und Enden ſah man Punktrichter die pedan⸗ iſſch ihres Amtes walteten. Kurz nach der Mittags⸗ zeit traf die erſte Mannſchaft am Ziel in Sandhoſen ein. In ihren Geſichtern ſah man, daß die Stim⸗ mung trotz der großen Strapazen eine gute war. Bei dieſem geſamten Lauf ſchoß das Fähnlein? den Vogel u und erhielt damit die Urkunde. Die Stra⸗ ßenbabhnen brachten nun den ganzen Jungſtamm wieder nach Hauſe, der gegen ß Uhr am Strohmarkt eintraf. Als ſie nach einem ſchneidigen„Heil Hit⸗ ker“ weggetretem waren, ſagte ſich ein jeder:„Das war wieder einmal ein pfundiger Dag.“ H. W̃ 2 . ein Silberne Hochzeit. Heute feiern das Feſt der Silberhochzeit Herr Jakob Arnold und ſeine Ge⸗ Kahlin Anna, wohnhaft Grillparzerſtraße 1. Wir gratulieren! ze Eingnartierung zu mehreren in einem Zimmer. Reichsleiſtungsgeſetz wird im Heeres⸗Verordnungs⸗ blatt folgende Klarſtellung bekanntgemacht: Falls mehrere Perſonen in einem Zimmer untergebracht werden, iſt ein der Kopfzahl entſprechender Ver⸗ gütungsſatz zu zahlen, wenn das Quartier hinſicht⸗ lich Raumgröße, Ausſtattung uſew. den Lilligerweiſe zu ſtellenden Anforderungen entſpricht. Andernfalls ind die Beſtimmungen für„enge Unt er kunfi“ anzuwenden. Jeder Volksgenoſſe, jede Volksgenoſſin ühlt ſich ſicher im Beſttze der BM 37. Arbeits verhältnis des Einberufenen Durch eine militäriſche Einberufung während des Krieges wird ein beſteßendes Arbeit thältnis nicht aufgehoben. Das Arbeitsbuch und die ſonſtigen Arbeitspapiere bleiben daher während der Ein⸗ beruſung im Beſitz des Arbeitgebers und ſind von dieſem ſorgfältig aufzubewahren. Der Arbeitgeber iſt verpflichtet, die erfolgte Einberufung im Arbeitsbuch einzutragen und dem Arbeitsamt hierüber Anzeige zu erſtatten. Die entſprechenden Vordrucke ſind im Verlag des„Hakenkreuzbauner“, R 3, 1415, zu be⸗ ziehen. Gefolgſchaftsmitglieder, einberufen ſind, haben den Beginn berufung unter Vorlage des Einberufung und die Beendigung unter Vorlage paſſes ober eines ſonſtigen Truppenausweif Arbeitgeber ſofort zu melden. Zur Sicherſtellung der Familienhilfe der Angehörigen des Einberufenen hat der Betriebs⸗ führer den Beginn und die Beendigung des Wehr⸗ dienſtes der Krankenkaſſe innerhalb drei Tagen unter Angabe des Erſatztruppenteils oder des Ge⸗ ſtellungsortes anzuzeigen. Die erforderlichen Melde⸗ formulare ſind bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe, Wehrmacht der Ein⸗ Shefehls Wehr⸗ ihrem welche zur D Mit ſofortiger Wirkung werden die bis⸗ her um 23.00 bzw. Samstag und Sonntag um.00 Uhr ab Paradeplatz verkehrenden letzten Wagen der Straßenbahn täglich auf 22.45 Uhr ab Paradeplatz verlegt eee Schalter 31, erhältlich. und Arbeitsloſen⸗ der Einberu⸗ Tagen er⸗ folgt. Bei verſpäteter Meldung ſind die Beträge bis zum Eingang der vorſchriftsmäßigen Meldung ſort⸗ zuzahlen. Freiwillige Maunheim, Renzſtraße 11⸗13, Die Beitragspflicht zur Kranken⸗ verſicherung ruht während der Dauer ſung, ſofern die Meldung innerhalb drei Mitglieder geſetzlicher Krankenkaſſen haben den Beginn der Einberufung unter Vorlage des Einberufungsbefehls und die Beendigung unter Vorlegung eines durch den Erſatztruppenteil aus⸗ zuſtellenden Ausweiſes ihrer Kaſſe ſofort ſchriftlich zu melden. Die Familienhilfe für die Angehörigen der Ein⸗ berufenen wird von den Krankenkaſſen weiter⸗ gewährt. Die Behandlungsſcheine ſind gebührenfrei. Bei Einberufungen zu ſonſtigen Dienſtleiſtungen, wie Pyolizeireſerve, Luftſchutz üſw. gelten die vorſtehenden Beſtimmun⸗ gen nicht. Hier iſt zu beachten, daß in allen Fäl⸗ len, in denen das bisherige Arbeitsentgelt nicht wei⸗ tergewährt wird, durch den Arbeitgeber reguläre Abmeldung von der Krankenkaſſe zu erfolgen hat. Die Krankenverſicherung für dieſe Perſonen wird durch den Dienſtleiſtungsempfänger— Poli⸗ zeipräſident, örtlichen Luftſchutzleiter— bei der ge⸗ ſetzlichen Krankenkaſſe durchgeführt. Magie Trumpf in der Libelle“ Carl Soudra, ein würdiges Glied des magiſchen Zirkels, gibt in der erſten Hälfte des Roſenmonds in der„Libelle“ den Ton an. Als Breisgau⸗Freibur⸗ ger weiß er ſeine badiſchen Landsleute ſofort richtig zu nehmen. Bald verfallen ſie ihm ganz, als An⸗ ſager, als Blitzdichter und ſchließlich als Telepath. Bewußt verzichtet Sundra auf politiſche Scherze und ſtarkes evotiſches Gewürz. Er feſſelt durch erſtaun⸗ liche geiſtige Konzentration, Gedächtnisſtärke, Kom⸗ bingtionsgabe, Menſchenkenntnis und graphologi⸗ ſchen Scharfſinn. In Madeleine hat ſich der Künſtler eine Partnerin herangebildet, die dank täglicher un⸗ ermüdlicher Probenarbeit verblüffend und dem Laien unfaßbar ſein ſeinen geheimſten Gedanken⸗ güngen und zarteſten Aeußerungen zu folgen ver⸗ mag. Aus dem Staunen kommt die Juſchauerſchaft Uiertel⸗ und halbſtundenlang nicht heraus. Das Programm Sundras und Madeleines lohnt allein ſchon den Weg zur„Libelle“. Hinzu kommen vollwertige akrobatiſche Leiſtun⸗ gen der beiden Vollmers und tanzakrobatiſche Ex⸗ tras der kleinen Krott, die auf den Namen Dolores hört. Berlot, ein ſympathiſcher älterer Herr unter⸗ hält aut in der Doppelrolle als humorgeſegneter Zauberkünſtler und ſpäter als Tierlehrer Reſom, mit reizenden Dreſuren ſchöner Tauben, Täuberiche und Möychen. Zu den großen Nummern im Rauge von Sundra— Madeleine zählt die einzigartige Equi⸗ libriſtik Terons, während deſſen Auftreten die Gäſte kaum zu atmen wagen. Die Kapelle Willi Keck wächſt von Spielſolge zu Spielfolge immer beſſer in ihre gar nicht ſo ein⸗ fache Begleitaufgabe hinein. Dr. Fritz Hau bold. Wegen irreführender Dekoration beſtraft f Kaufmann, der im Schaufenſter Waren zeigte, die er im Laden nicht vorrätig hielt, wurde vom Amtsgericht Nürnberg kürzlich Strafbefehl erlaſſen. Die Nürnberger Polizei hatte Anzeige erſtattet, weil der betreffende Ge⸗ ſchäftsinhaber mit ſeiner Dekoration den Anſchein eines beſonders günſtigen Angebotes zu erwecken ſuche. Wer die ausgeſtellten Gegenſtände kaufen wollte, habe die Antwort erhalten, daß ſie bereits verkauft und weitere Stücke im Laden nicht vor vätig ſeten. Das Nürnberger Gericht ſtellte ſich auf den Stand⸗ punkt, daß der Kaufmann durch die Dekorationen das intereſſierte Publikum bewußt irregeführt und damit gegen§ 4 des Geſetzes gegen den unlauteren Wett⸗ bewerb verſtoßen habe. Gegen ihn wurde eine Geld⸗ ſtrafe von 100 M. bzw. eine Gefängnisſtrafe von 20 Tagen feſtgeſetzt. Durch die amtsrichterliche Entſcheidung wird die Pflicht des Einzelhandels unterſtrichen, die Deko⸗ Gegen einen ration ſeiner Schaufenſter auch unter den gegenwär⸗ tigen Kriegsverhältniſſen mit dem tatſäch⸗ lichen Warenangebot in Einklang zu halten. Wirtſchaftsgruppe ihren Grundſätzen für die Kriege nachdrücklich herausgeſtellt worden. darin erklärt, daß es dem Grunsſatz der der und den Verſorgungsaufgaben dex Wenn man selber kündigt D zwiſchen dem Buchhalter und dem Werk entwickelt ſich nicht befriedigend, ſo daß nach Ablauf ganz. rgzer Zeit die Firma am 24. Jann ar friſtlos mit Wirkung ab 13. Januar kün⸗ digte. Der Angeſtellte wehrte ſich, zunchſt auch mit dem Ei. daß er bis 19. Januar krank geſchrie⸗ ben war. Er ſelber kündigte in einem„forſchen“ Brief zum 29. Januar. Die Gehaltszahluna erfolgte bis 28. Januar. Vor dem Arbeitsgericht nahm nun der Kläger den Standpunkt ein, daß ihm erſt bis Ende Februar hätte gekündigt werden können und verlangte demzufolge noch einen Monatsgehalt. Die Klage wurde abgewieſen. Das Gericht ſtützte ſich auf die eigene Kündigung des Klägers zum 29. Januar. Alle Umſtände ließen erkennen— ſyp ſteht im Urteil— daß der Kläger der Auffaſſung war, das Arbeitsverhältnis ende auf Grund der von ihm erklärten Kündigung mit dem 28. Januar. Ob der Kläger zu einer ſoſchen friſtloſen Kündigung be⸗ rechtigt geweſen war, ſei gleichgültig, denn ſie ſet von der Beklagten angenommen worden. Damit ſei das Arbeitsverhältnis in beiderſeitigem Einver⸗ ſtändnis mit Wirkung vom 29. Januar zur Auf⸗ löſung gekommen. Aber ſelbſt, wenn der Kläger auf 29. Februar gekündigt hätte— ſo belehrt die Entſcheidung— würde die Gehaltszahlung bis zu Dieſe Verpflichtung iſt erſt kürzlich von der Einzelhandel in Schaufenſterge eſtaltung im Sie hat Wahrheit des Werbung as Arbeitsverhältnis dieſem ſpäteren Zeitpunkt entfallen, da er ſeine Dienſte der Firma nicht angeboten habe. Hausangestelſte geht Die Klägerin iſt im Termin des Arbeitsgerichts nicht anweſend⸗ ein Gerichtsreſerendar wird an ihre Stelle zur Wahrnehmung der Intereſſen berufen. In einer ſolchen Situation gewinnt immer die per⸗ ſönlich vertretene Sache, und die Darſtellung der Dienſtherrin erſchien daher überzeugend. Die Haus⸗ augeſtellte verließ ihre Stellung, nachdem man ſich ein Jahr lang ſehr um ſie angenommen hatte und ſte auch froh war, aut aufgehoben zu ſein. Allerdings i der Herrſchaft, daß ſie an ihrem freien Nachmittag nicht zu einer feſtgeſetzten Priſt zu Hauſe war, und es gab deswegen beiderſeits Unannehm⸗ lichkeiten. Das Verhältnis wurde Ende April ge⸗ löſt. Die Klägerin verlangte Schadenerſatz, weil ihr die Arbeitsvapiere angeblich verſpätet zugeſtellt wurden. Die Beklagte erklärte, daß das Mädchen Bei Flakfeuer und Fltegeralarm Eine eruſte Mahnung an die Bevölkerung Die Fliegerangr auf deutſches„Reichsgebzet, wie ſie die OW⸗ te der letzten Zeit meſdeten, veranlaſſen uns, eine ernſte Mahnung an die Bepßl⸗ kerung zu richten. Jeder merke ſich genau und handle danach: 1. Die Verdunke 1 ung aller Räume, bor allem der Dachfenſter, Aborte ie kammer, lle, muß von Sonnenuntergang s Sonnenaufgam völlig lückenlos ſein. iſt feſtgeſtellt, daß feindliche Flieger Bomben geworfen haben, wenn ſie ſchein bemerkten. 2. Wenn die Flak ſchieß t oder Fltiegeralarm ertönt, darf bei offenen Fenſtern unter keinen Um⸗ ſtänden Licht gebrannt werden. Durch ſolche Gedan⸗ kenlofigkeit wird dem Feind ein Bombenangriff er⸗ leichtert. 2 3. Wenn die 5 irgendwo Licht⸗ lak ſchießt oder Fliegeralarm er⸗ tönt, iſt feder Vol noſſe verpflichteet, ſofort den Schutz rau m a uchen. Jedes Zögern kann das Leben koſten. Die Ereigniſſe der letzten Zeit be⸗ weiſen es. 4. Weil der Schutzraum ſofort aufgeſucht werden muß, ſind vor dem Schlafengehen die wichtigſten Sachen griffbereit hinzulagen: Kleider, oweirt vor⸗ handen Volksgasmask e, wichtige perſönliche Papiere und Lebensmittel(wenigſtens Getränke). Denn der Aufenthalt im Schutzraum kann unter Umſtänden ſtundenlang dauern. 5. Jede Verzögerung iſt Zu vermeiden, Kragen und Krawatten braucht im Schutzraum niemand zu tragen. Auch auf die Friſur wird kein Wert gelegt. 6. Wer während des Flakfeuers oder des Flieger⸗ glarms am 3 ſteht, kann ein Opfer ſeiner Neugter werden. Die Splitterwirkung moderner Bomben iſt größer als viele Volksgenoſſen meinen. Darum lautet die Parole: Weg vom Fenſter, hinein in den Schutzraum! 7. Vor der Haustür, im Garten, auf den Straßen und Plätzen ſtehen iſt kein Beweis von Mut oder Schneid, ſondern Torheit. Wir haben nicht das Recht, unſer Leben frepleriſch aufs Spiel zu setzen, ſondern haben Deckung im Schutzraum zu nehmen, damit wir bei ausbrechenden Bränden un⸗ ſere volle Kraft zum Einſatz bringen können. Einzelhandels nicht entſpricht, wenn im Schaufenſter Waren ausgelegt ſind, die es im Laden uicht mehr gibt. Grundſätzlich ſollen die Schaufenſter, wie nun auch durch das Gericht bekräftigt wird, Waren zeigen, die im Laden erhältlich ſind oder doch nach den Ublichen Bedingungen geliefert werden können. —— r 50 Jahre Wilhelm Lampert. In dieſen Ta⸗ gen blickt die Firma Wilhelm Lampert auf ein 50jähriges Beſtehen zurück. Mit unernrüdlichem Schaffensdrang, kaufmänniſchem Weitblick und ge⸗ diegenem fachmänniſchen Können hat Herr Wilhelm Lampert das von ihm gegründete Geſchäft aus klei⸗ nen Anfängen zu einem führenden Spezialhaus der Bürobedarfsbranche mit einer Abteilung für Ideal⸗ und Erika⸗Maſchinen— entwickelt. Seit 1899 in eigenem Geſchäüftshaus anſäſſig, hat ſich der Perſonalbeſtand der angeſehenen Firma, in der An⸗ geſtellte ſchon über 25 Jahre tätig ſind, von Jabr zu Jahr erhöht. 1932 überließ Herr Wilhelm Lam⸗ pert ſenior, der kürzlich in ſeltener Rüſtigkeit ſein 75. Lebensjahr vollendete, die Leitung der Firma, der eine gedeihliche Weiterentwicklung beſchieden ſein möge, ſeinem Sohne. pe dles nes,bcitens wollte, als icht erfolgte, wurden ſte ihr nach drei Tagen zugeſchickt. Es war ein Be⸗ 8 von 12.— RM einbehalten worden wegen des verſpäteten Heimkommens; hier riet der Vorſihend zum Entgegenkommen und ſchlua RM.— vor. Der gerichtliche Vertreter legte im Hinblick auf die Frag⸗ würdigkeit dieſes Geldabzugs eine Bezahlung von RM 10.— Maße. wozu die Beklagte ohne weiteres bereit war.! Auf Grund dieſes Vergleichs war der Rechtsſtreit erledigt. ſie abholen dies Die geschiedene Frau klagte gegen den Schwiegervater. Es iſt der Fall Müller gegen Müller, Verwandte gegen Verwandte, alſo ein hartnäckiger Prozeß. Das Arbeitsgericht bringt die Fortſetzung des Verfahrens vom Amts⸗ gericht, wo ein monatlicher Unterhaltsbetrag von 10 Mark feſtgeſetzt wurde. Die Frau wohnt bei ihrer Mutter und hat die drei Kinder aus der geſchiedenen Ehe bei ſich. Der Vater und frühere Ehemann bst bei ſeinem Vater im Geſchäft, aber dieſes Straßen, handelsgeſchäft bringt ſo wenig ein, daß die 10 Mk. nicht bezahlt werden können. Der Richter hegt hieran Zweifel, und die gegneriſche Rechtsanwältin, die den Fall von der anderen Inſtanz ber kennt, wird ſehr deutlich gegen den Beklagten. Aber dieſen iſt nicht aus ſeiner Gelaſſenheit zu erſchüttern, er kann nicht zahlen, wobei die wirtſchaftliche Lage der Schwiegertochter mit den drei Kindern geradezu roſtg ſei gegenüber der eigenen Situation. Niemand 5 ihm dies vor Gericht, zumal auch die Feindſ gegen die Klägerin unverkennbar iſt. Freiwillig 15 der Beklagte nichts zahlen. Das Urteil verpflichtete ihn zur ſofortigen Zahlung von 78.382 Mark und in Zukunft, ſo lange das Arbeitsverhältnis zwiſchen dem Beklagten und ſeinem Sohn beſteht. weiterhin wöchentlich 7,12 Mark, bis der gepfändete Betrag von 187,36 Mark erreicht iſt. Das Arbeitsgericht ſtützte ſich in ſeiner Entſchei⸗ dung auf die Feſtſtellung des Amtsgerichts über die Lohnhöhe des Sohnes. Ein Umſatzrückgang ſei im Geſchäft des Vaters auf Grund der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage des Gewerbes nicht erfolgt und den An⸗ gaben des Beklagten über ſeine Einkommensverhält⸗ niſſe könne das Gericht keinen Glauben ſchenken. Es wurde eine Monatsvergütung des Sohnes von 140 ark angenommen und der pfändungsfreie Betrag der Klägerin zur Verrechnung des ſeit 1938 rückſtän⸗ digen Unterhaltsgeldes zugeſprochen. Nell les lil Männer ſchätzen Gardinenpredigten nicht b berni aber vernünftigen Ermahnungen ſind ſie zugänglich. welcher Mann hätte heute nicht Verſtandnis dafür, wenn ihm geſagt wird, wie er ſeine Arbeitskleidung erhalten und ſchonen kann! Es empfiehlt ſich 3.., niemals ſchweres oder ſcharfes Bandwerkszeug in den daſchen zu verſtauen. Ruch iſt es ratlam, jede ge⸗ platzte Naht, jeden abgeriſlenen knopf erneuern zu ini f ö r 8 J. N * cle.(Zetschlag 7 zur Pflege der 7 laſſen, ene es Löcher und Riſſe gibt. ⸗ Und was in dieſer binlicht für die Männer gilt, gilt beim Reinigen der be⸗ rufskleidung für die fiausfrau. Sie weiß längſt, daß h ih hierbei eine wertvolle Fille iſt. zuerſt immer Fründlich einweichen, dann kurz kochen. Weil un ſo ergiebig iſt/ hann man es ſparlam gebrauchen bel normaler Seſchmutzung reicht 1 haket kür s eimer Waſſer. Wer in nümme, part Seife und e .% n 4„ R2•„„5„.„55 * heitsfehler. Filmrundſchau 0 * Eſchenbachs 5 meiſterlicher herrliche Alpenwelt eines waſchechten Wilderer⸗ und Novelle führt in die Jägerdaſeins. Vom Landſtreicher Thomas Werndl handelt ſie,— der den ſeinem warmen Körbchen ent⸗ laufenen vierbeinigen Findling voll herzlicher Tier⸗ ſtebe mit ſich auf ſeine vielverſchlungenen Pfade nimmt, ihm das Apportieren und das heimliche Würſteſchnappen beibringt, bis Herr und Hund im Umkreis der grimmigen Sonnleitner⸗Bäuerin unter den wärmenden Strahlen aufkeimender Neigung zur liebreizenden Hoferbin heimiſch und ſeßhaft zu wer⸗ den beginnen. Aus dieſer Neigung, der die pfeifeſchmauchende und von männlich⸗harter Vernunft geleitete Alte mit höchſtem Argwohn zuſteht, entſteht dann die Tra⸗ gödie, bei der Alkohol und oberflächliche Bosheit, eigne Haltloſigkeit des Burſchen und ſchlechte Geſell⸗ ſchaft Pate ſtehen; der brave Hund aber, dem bei der letzten Entſcheidung um Tod und Leben die Rolle des unſchuldigen Vollſtveckers menſchlicher Geſetz⸗ mäßigkeiten zufällt, wird das Opfer ſeines von der Hundeperſpektive aus volltommen gerechtfertigten inneren Widerſtreites zwiſchen Pflicht und Neigung. Allein der folgende verſöhnliche Schluß, der aus dem Tod des armen Krambambuli die ſpäte Einſicht ſei⸗ nes derzeitigen Beſitzers erwachſen, und ſeine vor⸗ züglichen jagdlichen Eioenſchaften in einem Wurf kleiner Krambambulis fortleben läßt, daun nicht darüber hinwegtäuſchen, daß der Film— wie auch die Novelle— vom tierpfychologiſchen Standpunkt aus freilich weit mehr Logik und„Vernunft“ in die Hundeſeele hineingeheimniſſen wollen, als man ihr rechtens zumuten darf. Trotzdem iſt der von Karl Köſtlin geſchmackvoll inſzenterte Bildſtreifen nett, unterhaltſam und auch durchaus ein wenig rührend anzuſehen, zumal ihn Natur⸗ und Tleraufnahmen von hoher Schönheit durchziehen. Mit dem darſtelleriſch ausgezeichnet arbeitenden Hund teilen ſich Rudolf Prack, Sepp Riſt, Eliſe Aulinger, Viktoria von Ballasko ſowie eine ganze Reihe anderer trefflicher Künſtler in die dankbare Aufgabe, ein Stück Menſchenſchickſal vor ſchönem Hintergrund lebendig werden zu laſſen. Margot Schubert. „Frühjahrskur' fördert Arbeitskraft! ſorgen für Entſchlackung des Körpers. Wenn der Winter weicht, beginnt die Zeit des großen Reinemachens. In der Natur, im Haus⸗ halt, und genau ſo im Haushalt des Körpers. Allent⸗ halben ſpült der Regen die Reſte des ſchmelzenden Eiſes, vermiſcht mit dem Staub und Schmutz ver⸗ gangener Kältewochen hinweg. In den Wohnungen wird der Staub des Winters aus den Ecken gekehrt, genau ſo aber verlangt der menſchliche Körper in dieſen Wochen ein großes, allgemeines„Reine⸗ machen“, eine Enkſchlackung, die die Gift⸗ ſtoffe, die ſich zum Teil durch unſachgemäße Lebens⸗ weiſe und einſeitige Ernährung während der Win⸗ termonate im Organismus abgelagert haben, ent⸗ fernt. Die Uebergangszeit zwiſchen Sommer und Winter iſt die geeignete Zeit, um eine ſolche Früp⸗ jahrskur mit Erfolg durchzuführen. Wie novendig die Durchführung einer Früh⸗ fahrskur iſt, merkt faſt feder von uns am eigenen Deibe. Die meiſten Menſchen fühlen ſich, nachdem der Winter glücklich überſtanden iſt, müde und abgeſpannt, unluſtig und von mancherlei Stoff⸗ wechſelſtö rungen in ihrer natürlichen Lebensfreude und Tatenfriſche gehemmt. Wieder andere gibt es, beſonders Frauen und Mädchen. die, wie der Volks⸗ mund ſagt, im Frühling„ausfahren“— d. 9. ſie müſſen ſich mit allerlei kleinen Hautunreinigkeiten herumärgern, mit Pickeln. Puſteln und ähnlichen Dingen, die allerletzten Endes nichts anderes ſind als ein Zeichen der Blutverunreinigung. Die Ent⸗ giftung des Blutes und die Entſchlackung des ganzen Körpers iſt auch hier der eingig richtige Weg zur Beſeitiguna ſolcher kleinen Schön Die Entſchlackung des Körpers wird am beſten durch die einheimiſchen Kräutertees durch⸗ geführt. Nicht umſonſt ſagt das Sprichwort. daß „gegen jede Krankheit ein Kraut gewachſen ſei“. Allerdings muß die Kur regelmäßig und gewiſſen⸗ haft mehrere Wochen hindurch durchgeführt werden. Wer mit einet Frühfahrskur beginnt. kann keinen Erfolg dieſer Kur erwarten, wenn ſie nur eine Wache lang oder nur ganz mn regelmäßig durchgeführt wird. Die ſuſtematiſche Durchführung dagegen wird immer den Erfolg mit ſich bringen, und der Körper wird in wenigen Wochen um ſo friſcher und wider⸗ ſtandsfähiger geworden ſein. KaTlA im von Komodo Kräutertees R O M AN VON H. G. HA NS E N Katja Eckau ſtand an der Relina der„Wilhel⸗ mintje“ und beobachtete das Anlegemanbver. Da⸗ zwiſchen warf ſie forſchende Blicke hinüber zum Kai, auf dem eine Menge Menſchen ſtanden. Sie ſog mit tiefen Atemzügen die Luft ein, ein Gemiſch pon Ausdünſtung des Salzwaſſers und Dingen, die ſie nicht bezeichnen konnte. Die hohen Häuſer von Rotterdam winkten herüber. Spitzgieblige Speicher alter Bauart reck⸗ ten ſich ſchmalbrüſtig zwiſchen maſſiven Betonkoloſ⸗ ſen. Automobile flitzen vorbei. Die Ankerketten raſſelten heiſer und ſtöhnend. Von allen Seiten kamen die heulenden Klänge der Schiffsſirenen. Rings um Katja ſtanden Menſchen. mit denen ſte teilweise ſeit vielen Wochen den engen Raum des Schiffes geteilt, mit denen ſie gelacht, getanzt, ge⸗ plaudert und ſich auch manchmal geſtritten hatte. In dieſem Augenblick war das alles ausgelöſcht. Sie riß die Augen weit auf. Ihre Naſenflügel zitter⸗ ten wie die Nüſtern eines Rennpferdes, das vor dem Start ſteht. a Dabei hatte ihr Start ſchon vor vielen Wochen begonnen, an dem Tage, da ſte den winzigen Hafen von Komodo verließ, um auf einem altersſchwachen Motorboot nach Bima auf Soembawa zu kommen, dort vierzehn Tage auf den unregelmäßig verkeh⸗ renden Küſtendampfer zu warten und mit deſſen und Neptuns Hilfe glücklich Batavia zu erreichen. Die Ereigniſſe damals, die Vielfalt ber verwir⸗ renden Eindrücke waren für ſie ein ungeheures Er⸗ lebnis geweſen. Aber alles das verſank in dem Strudel der Empfindungen, die ſte burchfluteten, letzt, in dieſem Augenblick, dem in wenigen Minuten Es ging um den roten Winkel Ein Urteil von grundſätzlichem Intereſſe Der Mannheimer Einzelrichter beſtätigte durch 1 rteil einen Strafbefehl, durch den der Milchhändler Z. mit 80 Mik. Gelbſtrafe(hilfsweiſe 16 Tagen Ge⸗ fängnts) belegt worden war. Z. hatte ſeinen Wagen ausſchließlich dau benützt, um fehlende Milchmengen, die die Milchgentrale wegen zeitweiligen Kannen⸗ mangels nicht hatte anliefern können, ſelbſt heran⸗ zuſchaffen. Das Bezirksamt hatte Werterbenutzung des Kraftfahrzeugs.(den„Roten Winkel“]] über den Jah reswechſel hinaus dreimal hintereinander ab⸗ gelehnt, zuletzt auch die Erlaubnis, den noch vorhan⸗ denen Benzinreſt aufbrauchen zu dürfen. Bei der Verkehrskontrolle wurde Z. dann„geſchnappt“. Der Vertreter der Anklage geißelte es, daß der An⸗ geklagte wenig Sinn für die Verordnungen der Kriegswirtſchaft gezeigt habe. Alle einſchlägigen Be⸗ ſtimmungen ſind äußerſt wichtig, und man darf ſich ihnen nicht entziehen. Auf Entgegenkommen bei der Verkehrskontrolle aus beſonderen perſönlichen Gründen durfte der Angeklagte ſchon darum nicht rechnen, weil andere Kraftfahrzeugbeſitzer von den Verordnungen noch viel ärger betroffen werden. Auch das Urteil unterſtreicht die beſondere Diſziplinloſig⸗ keit, daß Z. unter den Augen der Polizei und des Be⸗ zirksamtes den Kraftwagen weiterbenutzte, wiewohl ſein voter Winkel nicht mehr galt und Verlängerung abgelehnt worden war. Es kann nicht im freien Be⸗ lieben des einzelnen ſtehen, den Wagen weiter zu be⸗ nutzen. Auch das Gericht iſt nicht befugt, in eine Ver⸗ waltungsmaßnahme einzugreifen. Natürlich wäre 3. ſehr viel höher beſtraft worden, wenn er die Fahrten zu Vergnügungszwecken unternommen hätte. An⸗ gerechnet wurde ihm die Verſorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Dingen und die Krankheit feiner Mutter, die er im Laden nicht allein laſſen konnte. Nacht-Parkverbot am Kaiſerring Wegen Uebertretung der Straßenverkehrsord⸗ nung verhandelte der Einzelrichter des Amtsgerichts Mannheim gegen den unter den Fahnen weilenden Paul M. aus Stuttgart. Er war mit ſeinem Kraftrad am 9. Januar d. J. von Stuttgart gekom⸗ men und hatte ſein Fahrzeug abends vor einem Hotel am Kaiſerring geparkt. Er entſchuldigte es mit der grimmigen Kälte. Kraft Durchführungs verordnung vom 13. Oktober 1939 zur Luftſchutzver ordnung iſt nächtliches Parken am Kaiſerring, auf den Planken uſw. verboten. In Stuttgart, ſo meinte der Richter, werde das wohl nicht anders ſein, auf alle Fälle ſchützt Unkenntnis des Geſetzes nicht vor Strafe. Im Zweifelsfall muß man ſich eben er⸗ kundigen. Ueberdies iſt der erlaubte Parkplatz nur wenige Meter weiter vor dem Hauptbahnhof Mann⸗ heim. Nach alledem beſtätigte das Urteil die polizei⸗ liche Strafverfügung über fünf Mark. . wenn es dem böſen Nachbar nicht gefällt So grotesk es klingt, hat zwiſchen einzelnen ſel⸗ tenen Exemplaren feindlicher Nachbarn ſelöſt dieſer Krieg die Streitaxt nicht zu begraben vermocht. Wäh⸗ rend Millionen deutſcher Männer in wundervoller Kameradſchaft zuſammenſtehen, Großdeutſchlands Lebensrecht zu verteidigen, ſtreiten ſich bemerkenswert komiſche Zeitgenoſſen um den häuslichen Frieden, den einer dem andern nicht gönnt. ., bisher nicht vorbeſtraft, aber mit„reichlich Pech im Leben belaſtet“, wie es der Einzelrichter umſchrieb, wurde von dieſem wegen zweier Vergehen der Sach⸗ beſchüdigung zu 80 plus 20/ lerſatzweiſe 16 plus 4 Tagen Gefängnis) verurteilt, wiewohl der Ver⸗ treter der Anklage Freiſpruch mangels ausreichender Beweiſe anheimgeſtellt hatte. Das Gericht iſt über⸗ zeugt, daß er es war, der in der Nacht zum 5. März d. J. abſichtlich und heimtückiſch dem erſten, zweiten, dritten und fünften Spalierobſübaum ſeines„lieben“ Nachbarn Gewalt antat. Als ihm vom Kriminal⸗ beamten vorgehalten wurde, daß er den ſchlecht erveich⸗ baren vierten Baum ausgelaſſen hätte, wurde auch dieſem heimlich wehgetan! Die im Strafbefehl aus⸗ geſprochene Strafe von insgeſamt 100 Mik erſchien dem Einzelrichter ausreichend, aber auch erforderlich. Ir, f. h. ae ee Straßenverkehrskont rollen in Sicht Der Reichsverkehrsminiſter hat das N Sick im Einvernehmen mit dem Reichsführer/ und Chef der Polizei und dem Korpsführer des NS mit der Durchführung von Straßenverkehrskontrollen beauftragt, die nach den Weiſungen der Bevollmäch⸗ tigten für den Nahverkehr vorzunehmen ſind. Bei allen Fahrzeugen wird Einſatz, Auslaſtung, Ladegut, Fahrſtrecke und techniſcher Zuſtand(Reifen, Geſchwindigkeitsregler uſw.) geprüft. Bei Fernfahr⸗ zeugen wird außerdem kontrolliert, ob die Genehmi⸗ gung zur Fernfahrt erteilt iſt und ab die Ladung des Fahrzeuges mit ihr übereinſtimmt. Ueber die vorgenommene Kontrolle wird dem kontrollierten Fahrer eine Beſcheinigung ausgeſtellt, Verſtöße werden bei den Bevollmächtigten für den Nahverkehr angezeigt. Angefochtener Wellbewerb dr. h. Ludwigshafen, 5. Juni. Im Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen ſwber die Geſtaltung eines Waſſerturms mit Hotel am künftigen Hermann⸗Göring⸗Platz in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. hat ſich das Preisgericht ſelliſtverſtändlich gewiſſenhaft an die Beſtimmungen der Reichskammer der bildenden Künſte gehalten. Dennoch hat es ſſch leider nicht vermeiden laſſen, daß die Entſcheidung des Preisgerichts angefochten wurde, allerdings nur in einem Punkte. Unaugefochten iſt, wie wir dagu hören, die Zuteilung des Erſten Preiſes von 5000 Mk. (Architekt Heinrich Schmitt und Baurat Stahl, Lud⸗ wigshafen a. Rh.) und des Zweiten Preiſes von 3000 Mk.(Architekt Profeſſor Dr. Paul Schmitt⸗ henner, Stuttgart). Das Proteſtverfahren läuft um die Dritten Preiſe. Wir hören dazu, daß einer der beiden Dritten Preiſe(je 1500 Mk.) vielleicht aus⸗ fällt. 1 Nach dem uns vorliegenden„Protokoll des Preis⸗ gerichts“ führte Profeſſor Dr. h. c. German Be⸗ felmeyer das Vorſitzeramt. An Hand der Liſte des Vorppüfers wurde zunächſt feſtgeſtellt, daß ſech⸗ zehn Entwürfe ordnungsgemäß abgegeben worden waren und dem Programm des Wettbehers ent⸗ ſprachen. Da den Preirichtern die Lage des Bau⸗ platzes bekannt war, wurde zunächſt eine Ortsbe⸗ ſichtigung nicht vorgenommen, vielmehr trat das Preisgericht ſogleich in die Prüfung der Entmürſe ein. Nach einem Informations rundgang ſprach ſich der erſte Schritt auf den Boden Eurovas folgen würde. Rotterdam hieß dieſe Stabt hier, die ſo ganz anders war als alles, was Katja bisher ſah, obwohl ſie den halben Erdkreis umfahren hatte. Rotterdam war die Stadt, von der Vater viel er⸗ zählt hatte, weil hier die Bekanntſchaft zwiſchen ihm und Mutter einſtmals begann, weil hier der Damp⸗ fer beheimatet geweſen war, auf dem er als Schiffs⸗ arzt fuhr. Sie intereſſierte ſich brennend für Rotterdam, für Holland, für Europa. Hinter dieſem Intereſſe aber ſtand ungeheuer wie himmelſtürmende Berge, die leuchtende Häupter kragen, die Sehnſucht nach dem Lande, das hinter Holland lag: Deutſchland! Es war April, und das bedeutete für die nörd⸗ liche Halbkugel Frühling. Sie wußte. was Früh⸗ ling war. Vater und Mutter hatten es ihr aus⸗ führlich zu ſchildern verſucht. Bücher und Bilder er⸗ gänzten die lehrhaften Worte durch Anſchaulichkeit; aber was ſoll ein Mädchen ſich krotz ktauſend Geſprä⸗ chen und hundert Büchern und zehntauſend Bildern von einem Frühling vorſtellen, wenn ſie ihr ganzes junges Leben unter Palmen gegangen iſt, um die die Südſee ſich dehnt. Vielleicht war dieſer merkwürdige, herbe füße Duft, der ſich zwiſchen die Meeresluft drängte, ein Stück Frühling. Es roch gut. Unzweifelhaft. Es war nicht beklemmend, erſtickend, ſüß und dumpf wie die Gerüche der Urwälder und Felder in der Süd⸗ ſee. Es rüttelte auf und erfriſchte, faſt ſo wie ein kühles Bad, dem ein Badeſalz zugefügt war. Die Landebrücke verband Kai und Dampfer. Katja ging mit federnden Schritten binüber, fühlte beglückt die Steinquadern unter den Füßen und hätte am liebſten gerufen: ließ ſie aber doch, als ihr die Gegenwart des Ge⸗ wimmels um ſie herum bewußt wurde. Sie dachte an die braune Dienerſchaft auf Komodo. Mit ihr ſchrie ſie und tollte und benahm ſich alles andere als geſittet. Aber hier konnte nan das nicht mehr. Leider Ihr Paß wurde von dem Beamten kontrolliert „Eudlich Europa!“ Das das Preisgericht eingehend über die Bedeutung der ſtädtebaulichen Aufgabe, die hier im Vordergrund ſtehen müſſe, aus. Daran anſchließend ergab der erſte Rundgang das Ausſcheiden der Entwürfe Nr. 1, 5, 18, 15, weil ſte in ihrer ſtädtebaulichen und architektoniſchen Haltung unzureichend erſchienen. Im zweiten Rundgang wurden die Entwürfe ſehr eingehend geprüft noch den Geſichtsvunkten des Städtebaus, der Grundrißgeſtaltung und der archi⸗ fektoniſchen Haltung; ausgeſchſeden wurden darnach Nr. 2, 4. 6, 14 und 16. Vor einem letzten Rundgang beſtchtigte das Preisgerſcht gemeinſam an Ort und Stelle die ſtädtebauliche Situation. In engſter Wahl blieben Nr. 3, 7, 8, 9, 10, 11 und 12. die einzeln ſchriftlich begutachtet wurden. Einſtimmia beſtimmte das Preisgericht für Preiſe und Ankäufe die Ent⸗ würfe Nr. 3, 7, 8, 9, 11 und 12. Vor einer Zutei⸗ lung der Preiſe an die einzelnen Entwürfe hatte das Preisgericht eine lange Ausſprache ſtber die grund⸗ ſätzlichen ſtädtebaulichen Fragen, Hie bei der Bearbei⸗ tung der Aufgabe zutage getreten waren. Der erſte Preis mit 5000 Mark wurde einſtim⸗ mig dem Entwurf Nr. 8 zuerkannt, der Zweite Nr. 7, die beiden Dritten Nr. 3 und 12. Zum An⸗ kauf empfohlen wurden die Entwürfe Nr. 11 und 9. Bei Oeffnung der Briefumſchläge ſtellten ſich für 3 und 12 die gleichen Verfaſſer heraus(„Architekten Oſchmann, Latteyer und Schneider“ und„Architek⸗ ten Latteyer und Schneider!) Nach dem, Proto- koll beſchloß das Preisgericht hierauf einſtimmig, auf Grund der Ausſchreſbung und auch der Beſtim⸗ mung der Reichskammer den Preisträgern Oſch⸗ mann, Latteyer und Schneider den Betvag für den eyſten dritten Preis zuzuerkennen. Entwurf Nr. 1 (Architekt Willy Kullmann als Verfaſſer und Archt⸗ tekt Ludwig Herrmann, Ludwigshafen a. Rh. als Mitarbeiter erhielten darnach anſtatt des erſten An⸗ kaufs den zweiten öritten Preis in Höhe von 1500 Mark, Entwurf Nr. 9(Architekt Valentin Kemmet, Ludwigshafen a. Rh.) erhielt an Stelle des zweiten Amkaufs den erſten Ankauf in Höhe non 1000 Märk. Entwurf Nr. 10(Architekt Jakob Reinhardt, Lud⸗ wigshafen a. Rh., Kepplerſty. 7) erhielt den zweiten Ankauf in Höhe von 1000 Mark. — Bad Wimpfen, 5. Juni. Auf der Henfahrt von Bad Wimpfen kam der 28fäh rice Wilhelm Korb von Kochen⸗ dorf ſo unglſckbich zu Fall, daß er ſich dei einem Sturz alf der Straße einen doppelten Schädelbruch zuzog. Bali nach der Einlieferung in das Neckapſulmer„Kpankenhaus er lag Korb ſeinen ſchweren Verletzungen. und mit einem Dank zurückgegeben. Auf der Zoll⸗ reviſton hatte ſie keine Schwierigkeften, weil ſie ſo⸗ fort nach Deutſchland reiſen wollte. Sie war ge⸗ rührt daxüber, wie zuvorkommend ſich die Menſchen benahmen, und neigte dazu, daß alle wüßten, woher Katja Eckau kam und welche Sehnſucht ſie nach die⸗ ſem Lande verſpürt hatte. Gewandt bediente ſte ſich der holländiſchen Sprache, um zwei Gepäckträger zu mieten, die fünf ſchwere Koffer zu einem Taxi ſchleppten, deſſen Lenker dar⸗ auf die Hände zu ringen begann und umſtändlich auseinanderſetzte, daß es nicht angänaig ſei, in einen einfachen Perſonenkraftwagen Gepäck im Ge⸗ wicht von einer Tonne zu laden. Katja ſchürzte verächtlich die Lippen. Komiſch. Was wollte der Mann nur? Das Auto ſah doch ganz ſtabil aus. Wenn ſie zu Hauſe, das beißt auf Komodo, mit ihrem Wagen zur Anlegeſtelle am Strand fuhr, um neu angekommenes Makerkal zu laden, krachte jedesmal das ganze Chaſſis. Außer⸗ dem waren auf Komodo die Wege gar keine Wege, ſondern unregelmäßig gelochte und von Gräben durchſetzte Dämme geweſen, während die Straßen hier einen ſabelhaften Eindruck machten. Gelaſſen winkte ſte noch ein Taxi herbei, ließ die Koffer auf beide gleichmäßig verteilen, rief noch einen dritten Wagen und ſetzte ſich ſelbſt hinein. Die Gepäckträger verzogen die feiſten Geſichter zu un⸗ geheuchelter Ehrfurcht. Entweder war das eine Prinzeſſin oder eine Millionentochter aus den Ko⸗ lonien. Anders ließ ſich nicht erklären. daß ſie eine ganze Karawane für die Fahrt zum Bahnhof zu⸗ ſammenſtellte und zehn Gulden Trinkgeld gab. An der Spitze ihrer Kraftwagen erreichte ſie den ſchönen Bahn hof Rotterdam. Gefolgt von drei Ge⸗ päckträgern, die wie alte Lokomobile keuchten, be⸗ trat Katja die Halle. Obwohl ſte bisher keine Ahnung davon hatte, wie es in einem derartigen Rieſenbau zuging, ſteuerte ſte entſchloſſen und im klaren über das Erforderliche auf die Schalter zu. „Eine Fahrkarte nach Köln, bitte“, ſagte ſie zu dem Beamten. 5 5 „Welche Klaſſe, bitte?“ ſind? zehn Gulden und entließ ſie mit gnädigem Ko hatte Durſt und beſtellte Tee. 5 g Tee zu ſchlürfen, drei Zigaretten zu rauchen und die Nunab nl e MaK — Ein einzigartiges Kraukenhaus aibt es in Fes, der Hauptſtadt von Marokfo; es iſt nur für Störche beſtimmt. Wenn ein Bürger der Stadt einen not⸗ leidenden oder verwundeten Storch irgendwo ſin⸗ det, unterläßt er es nie, ihn zu dem Krankenhaus zu bringen, damit er dort geheilt, und daraufhin freigelaſſen wird. Es iſt nicht etwa eine beſondere Vorliebe für die Störche, die die Marokkaner haben, ſondern die Folge ihrer religiöſen Auſchauungen. Dieſe ſchreiben ihnen vor, wenigſtens einmal im Leben das Grabmal ihres größten Heiligen in Fez zu beſuchen, und wer dies unterläßt. wird nach dem Volksglauben in einen Storch verwandelt, um ſo zum Grabe des Heiligen zu fliegen. Da nun jeder Storch die Reinkarnation ihrer Glaubensgenoſſen darſtellt, wenden ſie dieſen Tieren die ſorgfältigſte Pflege zu. . Liebe auf den erſten Blick iſt eine oft genung beobachtete Erſcheinung. Man muß annehmen, daß jeder Menſch eine ihm eigentümliche Strahlung be⸗ ſitzt, die zwar unſichtbar und unermeßbar iſt, aber vom Nebenmenſchen je nach deſſen Empfänglichkeit mehr oder weniger deutlich empfunden werden kann. Wie Bernhard Schultze⸗Naumburg in einer Plau⸗ derei über das Thema„Liebe auf den erſten Blick“ im Juniheft von Velhagen& Klaſings Monatsheſten auseinanderſetzt, iſt auch er der Meinung, daß der Menſch über ſolche Strahlungskräfte verfügt, weil ſich nur ſo gewiſſe Erſcheinungen erklären laſſen. Warum iſt uns z. B. die Gegenwart und insbeſon⸗ dere die körperliche Nähe mancher Perſonen„un⸗ behaglich“, warum„fühlen wir uns nicht wohl“, wenn wir länger mit dieſen Menſchen zuſammen Und warum wirkt die Gegenwart anderer Perſonen wie ein„Fluidum“, warum wirkt ſte er⸗ heiternd und anziehend auf uns? Wenn man die Ausſtrömung von Strahlen annimmt, wird gegen⸗ ſeitige Zuneigung oder Abneigun weniger rätſelhaft. * — Ein bekannter Budapeſter Markenſammler⸗ der Miniſterialrat Aulich, erlebte dieſer Tage eine unangenehme Ueberraſchung, als er abends feine Markenſammlung betrachten wollte. Das Album mit den ſchönſten und wertvollſten Marken war ver⸗ ſchwunden. Auf jein entſetztes Fragen erklärte das Dienſtmädchen, der Herr habe doch ſelbſt am Vormit⸗ tag angerufen und geſagt, er werde die Marken ab⸗ holen laſſen, ſie möge dem Mann. den er ſchicken werde, das Album ruhig ausfolgen. Er habe auch noch genau angegeben, wo die Marken liegen und welches Album abgeholt werde. Der Beſtohlene er⸗ ſtattete ſofort Anzeige, und es gelang der Polizei nach kurzer Zeit, einen Mann ausfindig zu machen, der als Briefmarkenſammler einigemal in der Woh⸗ nung Aulichs geweſen war. Dieſer, der 50jährige Karl Geiſz, leugnete zuerſt beharrlich, gab aber die Tat zu, als das Markenalbum im Werte von zehn⸗ tauſend Pengö nach einer gründlichen Durchſuchung ſeiner Wohnung zum Vorſchein kam. Bei der Ver⸗ nehmung erklärte er, er habe die Marken nur aus Sammelleidenſchaft geſtohlen und keineswegs die Abſicht gehabt, ſie zu verkaufen. Nachdem es ihm gelungen war, das Markenalbum in ſeinen Beſitz zu bringen, habe er ſich drei Tage lang in ſeiner Wohnung eingeſchloſſen und die Marken angeſtaunt⸗ Als er abgeführt wurde, bedauerte er erſichtlich, daß er ſich von den ſchönen Marken trennen müſſe * Wenn die amerikaniſchen Statiſtiker recht haben, ſtirbt eine Spezies von Menſchen aus, die ohnehin häufiger in Romanen als in der Wirklichkeit anzu⸗ treſſen waren. Es handelt ſich um die Milliardäre, oder beſſer geſagt, um die Multimillionäre, deren Reichtum durch den gegenwärtigen Krieg im Zu⸗ ſammenhang mit den wirtſchaftlichen Folgen bereits jetzt mehr oder minder ſtark betroffen iſt. auch ſoweit ſte neutralen Ländern angehören. Nach dieſer Zu⸗ fammenſtellung gibt es heute überhaupt nur noch einen einzigen Milliardär und nur noch 16 Multſ⸗ millionäre, deren Vermögen den Betrag von 100 Millionen Dollar überſchreitet. Der Milliardär iſt nach der amerikaniſchen Statiſttk der Nizam von Haidarabad, der reichſte Fürſt Indiens. Unter den Multimillionären, deren Zahl 1918 ſiebenmal ſo groß war wie heute, befinden ſich der Aga Khan, der ho⸗ livaniſche Zinnkönig Simone Zatino, John D. Rok⸗ kefeller, der Sohn des verſtorbenen Oelkönigs der Automobilfabrikant Henry Ford, der Bankier Mel⸗ lon Bruce, der Herzog von Weſtminſter. die ameri⸗ keniſchen Rüſtungsinduſtriellen Byüder Dupont, die verwittweteſt Amerikanerinnen Mrs. Andrew Car⸗ negie und Mrs. E. H. Harriman. der Maharadſcha von Baroda, Lord Jveagh. Lady Rhondda, ſowie die Witwen Aſtor Wilks und J. E. Davis. stärkt schwache Augen cf len ben gon eldlscht Wasse „Die beſte“, bemerkte ſie energiſch. Mit der Fahrkarte in der kleinen, braunen Fauſt ſah ſie ſich um.„Wie komme ich zu dem Zug nach Köln?“ fragte ſte einen der Gepäckträger. 5 „Der nächſte geht 10.15 Uhr“, belehrte ſie der Mann. „Dann habe ich noch eine Stunde Zeit“, ſtellte ſie feſt.„Was kann man in einer Stunde hier au⸗ fangen?“ a „Höchſtens eine kleine Rundfahrt durch die Stadt.“ Lohnt ſich nicht, entſchied ſie in Gedanken Außerdem habe ich wenig Intereſſe daran. Dabei berückſichtigte ſie nicht mehr im mindeſten, daß ſie noch vor kurzem von der Reling des Dampfers aus Intereſſe von beklemmenden Ausmaßen für Rotterdam gehabt hatte. Das war aber inzwiſchen überholt. In ihr fieberte alles nach Deutſchland. „Gibt's hier ein Reſtaurant?“ 85 5 „Jawohl“, ſagten die drei Gepäckträger gleich zeitig und muſterten ſie neugierig, weil die Fragen ein bißchen konfus klangen. Reſtaurant? Natürlich. Man war doch in einem großen Bahnhof. „Dann führen Sie mich hin“, entſchied Kalfa. Diesmal marſchierte ſie hinter den Trägern, di ſich durch die Sperre wanden und ihre Laſten i Warteſaal erſter Klaſſe abſetzten. Katja gab ihne nicken. Ein Kellner eilte herbei und fragte nach ihren Wünſchen. Auf dem Dampfer hatte ſie ſcho gelernt, wie man ſich in ſolchen Situationen ver⸗ halten mußte. Appetit beſaß ſie keinen, aber ſi Eine halbe Stunde brauchte ſie dazu, zwei Glo Umgebung neugierig zu muſtern. Die Menſchen be nahmen ſich alle ſo wie auf dem Dampfer. E Unterſchied war kaum feſtzuſtellen. 285 Unruhig und kribblig ſah ſie, wie der Zeiger Uhr unglaublich langſam vorrückte. Fünfundsway zig Minuten vor Abgang des Zuges hlelt ſt nicht mehr aus. Sie rief neue Gepäckträger her erklärte ihnen, zu dem Kölner Zug zu wo und war ſehr erfreut, ihn bereits in der Ha finden. ö Fortſetzung folg Dies iſt die Straße des„erfolgreichen engliſchen Rückzuges“! Soweit das Auge reicht wenden die Straßenbogen und die ganze Straße gekenmpeichnet durch die von deutſchen Stukas zerſtörten Autokolonnen des Feindes. (Pik. Kindermann, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Es gibt nur eine Parole: „Vorwärts!“ Jedes Mittel iſt recht, und die marſchmüden Landſer find froh, wenn die Kameraden von der Panzertruppe Franzöſiſche Bomben die ihr Ziel nicht mehr erreichten. ſte einmal ein Stück Wegs mitnehmen. Pe. Hinz, Preſſe⸗Hoffmonn, Zander⸗Multiplex⸗K.) Das verdanken ſite den Engländern! Belgiſche Ziwil bevölkerung, die bei Ausbruch der Feindſeligkeiten geflohen iſt, kehrt auf den Straßen des franzöſtſchen Rückzugs in die Heimatdörfer zurück. (P. Kinder mann, Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Eſſen und Feldpoſt kommen nach vorn N (Pik. Ulrich, Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Feuer auf Erdziele. Vom Eiunſatz der ſchweren Flak in Frankreich (Pak. Wittke, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multipbex⸗K.) (PK. Lyſiak. Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Aus Welt und Leben Tſarctaceceeecacecectcecſeasſſadſſaſaſeſeſeſaſſſaſſaiſſſiaſaiſicſſſciaſaſſaſcataſſſacacdſcaceccceceſecccccccceicectceſccacccccarccccececetcreccceccrecemmispſſedſeecadaact Flandern 15 Von Franz Schauwecker In dieſen Tagen erheben ſich aus der abgrund⸗ haften Tiefe einer ſehr nahen Geſchichte viele flan⸗ driſche Namen. Namen wie WMpern, Langemarck, Kemmel, Gent, Kortrijk, Lille tauchen mit einer ſinnbildhaften Macht auf, gleich glühenden Körpern des Weltraumes, die ihre rätſelvolle Bahn geheim⸗ nisvoll nun zum zweiten Male wiederholen, deren ſchickſalhaftes Zeichen diesmal jedoch nicht wie einſt eine unheilbringende Verkündigung in ſich birgt. Der finſtere Glanz jener Tage von 1917 iſt einem ſtrahlenden Licht gewichen, welches ſeinen Schimmer hell in eine nicht ferne Zukunft wirft. Wir mar⸗ ſchieren heute unter anderen Geſetzen und unter dem Stern eines freundlichen Schickſals. So begann es damals, 1917: Nach langen unter⸗ irdiſchen Vorbereitungen minierender Tätigkeit im ſogenannten Wytſchaetebogen bei Ypern, einer Tätig⸗ keit, die mit ihren verborgenen Klopftönen wie eine finſtere Mahnung des herannahenden Verhäng⸗ niſſes wirkte, ſprengte der Engländer damals nach einem dreitägigen Trommelfeuer am 6. Juni 1917 auf einer Frontbreite von zehn Kilometern un⸗ geheure Trichter in unſere dortigen Stellungen. Es war die größte Sprengung des Weltkrieges, und ſeither iſt dergleichen noch nicht wiederholt worden. Es war ein furchtbarer Gipfelpunkt des Stellungs⸗ krieges, den es heute, abgeſehen von dem damit nicht zu vergleichenden deutſchen Weſtwall, nicht mehr gibt. Die Zeiten der hinhaltenden Zermürbungstaktik ſind endgültig vorüber. Unmittelbar danach griffen Kampfflieger und Tanks ſcharen- und rudelweiſe die deutſche, ſchwer erſchütterte Stellung an. Ihnen folgten 12 feindliche Diviſionen. Sie rannten an gegen 4 deutſche. Die Höhen des Wyſchaetebogens mußten geräumt wer⸗ den, die Stellung war verloren. Aber der Gegner, Marſchall Haig und ſeine Eng⸗ länder, nutzten den errungenen Vorteil nicht aus. Sie blieben im eroberten Gelände. Sie begnügten ſich. Für ſte arbeiteten alle Fabriken der Welt. Für uns arbeitete nur die deutſche Induſtrie, und an die Verbündeten mußten wir damals auch noch abgeben. 855 war der ungleichſte Kampf, den man ſich denken ann. Dann kamen die Flandernſchlachten vom Juli bis zum November 1917, Trommelfeuer von der un⸗ vorſtellbaren Dauer bis zu vierzehn Tagen. Angriffe mit überwältigenden Maſſen an Menſchen und Ma⸗ terial. Das Ergebnis war: die Engländer hatten in 16 Großkämpfen auf 30 Kilometer Frontbreite in 18 Monaten einen räumlichen Tiefengewinn von faſt acht Kilometer erreicht. Ihre Verluſte waren grauenhaft. Der erſtrebte Siegesweg nach Deutſch⸗ land und die Niederwerfung Deutſchlands waren vereitelt. 8 Was war hier dem deutſchen Soldaten zugemutet worden?! Man kam auf dem zähen Rückmarſch unter dem gigantiſch überlegenen Druck dnes Englän⸗ ders, nachdem man ihn mit einer vollkommenen To⸗ desverachtung aufgehalten hatte, in fruchtbare Fel⸗ der und ſaftige Wieſen zwiſchen üppigen Hecken und glitzernden Waſſergräben, eine weite, ebenſo groß⸗ artige wie anmutige Landſchaft des tiefſten Frie⸗ dens, hinter denen ſich die rieſigen Dünen erheben. Alle Orte haben Doppelnamen, flämiſche und bel⸗ giſch⸗franzöſiſche. Aber mitten in dieſer lieblichen Natur Gottes, überflogen von Sonnenglanz und ſanften Wolken⸗ ſchatten, kam unter dem zuſtoßenden Spaten des deutſchen Soldaten, der ſich hier eingraben mußte, ſchon nach dem erſten, beſtimmt aber nach dem zwei⸗ ten Spatenſtoß das Grundwaſſer heraufgequollen, denn der Grundwaſſerſtand iſt dort nur höchſtens 25 Zentimeter von der Erdoberfläche entfernt. Und mitten in dieſes ſchwärzliche Waſſer legte ſich der deutſche Soldat tagelang, hungrig, ver⸗ ſchmutzt, ſchlecht ernährt,. von Ungeziefer bedeckt, nicht gerade roſig geſtimmt, total übermüdet und trotzdem, trotz aller Verzweiflung, nicht im minde⸗ ſten geſonnen, die Flinte ins Korn oder ins Grund⸗ waſſer zu werfen. Er ließ den ganzen fürchter⸗ lichen Granatenhagel aus ſämtlichen Fabriken der Welt von Paris über London bis Amerika und Auſtralien und Rußland über ſich ergehen. Trie⸗ fend vor Näſſe, auf dem Bauch liegend, ſchoß er. Der Magen knurrte nicht vor Hunger, nein, er ſchrie, aber ſein Beſitzer ſchoß. Er ſchoß nicht nur, er wachte, bis er beinahe mit dem Kopf vornüber⸗ fiel und einſchlief, aber dann riß ihn ein Granatein⸗ ſchlag aus ſeiner halben Agonie, und er ſchoß wie⸗ der oder warf Handgranaten. An dieſer zähen Front von Menſchenleibern und Eiſen, Unerbittlichkeit, Unnachgiebigkeit, Erbitte⸗ rung, Raſerei, halbem Krampf aus Wut, Männlich⸗ keit und Verbiſſenheit, zerſchlug ſich der engliſche Anſturm. 1* Dann kamen jene Stellungen über dem Erdreich. Der Soldat mußte ſich hinter Betonbunkern, hinter aufgeworfenen Schutzwällen ſichern, zum mindeſten war er auf Tarnung durch bunte Farben, Gras⸗ büſchel, Laubzweige, geflochtene Matten angewieſen, um nur nicht geſehen zu werden. Alle Granattrichter waren von dickem Schlamm erfüllt. Wie viele ſind darin mit der ſchweren Stahllaſt der Maſchinengewehre, die ſie nicht los⸗ laſſen wollten, verſunken und nie wieder zum Vor⸗ ſchein gekommen! Das Land, flach wie ein Teller, gab alles den Blicken der Beobachter auf den Höhen preis und noch viel mehr den Raubvogel⸗ augen der feindlichen Flieger und dem Moment⸗ ſchuß ihrer Kameras. Dazwiſchen ſtarrten die Au⸗ gen der Armee, die Feſſelballons. Und weil dies Land ſo war, hatte hier ein Stell⸗ dichein aller Flieger ſtattgefunden. Aber die deut⸗ ſchen Flieger waren durchaus in der Minderzahl. Gegen zehn von ihnen flogen achtzig feindliche, ge⸗ gen einen deutſchen Feſſelballon ſtanden vierzig engliſche über dem Horizont, gegen fünf deutſche Batterien feuerten hundert engliſche. Es war die abſolute Ueberlegenheit des Materials auf der Seite des Feindes. Wir hatten nur eines dagegen einzuſetzen, das Einzige, das uns blieb: die Seele, die Haltung, die Tapferkeit. Es war ſo, daß gegen den Stahlkörper eines Tanks ein unerſchütterlicher deutſcher Soldat anging, ohne die geringſte Ausſicht auf Erfolg und doch Erfolg hatte, indem er auf den einzig ver⸗ wundbaren Teil ſprang, auf das Dach und von oben eine geballte Ladung durch eine Lucke ſteckte. Damit war der Tank erledigt. Aber wie oft war das mög⸗ ich! Trotzdem hielten wir die Stellung. Ich kann mich als Soldat des Großen Krieges einer ingrimmigen Freude nicht enthalten: ihr, die ihr heute dort angreift und mit abſoluter Ueberle⸗ genheit alles in eurem Wege zerſchmettert, und zwar ganz anders als damals der Gegner uns, viel ſchneller, und gründlicher, ihr werdet uns rächen für das, was uns damals angetan worden iſt. Uns Soldaten des Großen Krieges, die wir heute in der Heimat ſind, bleibt nichts anderes übria als euch zu verſichern, daß wir mit euch ſind, und daß unſer Herz feſter ſchlägt, wenn wir nun wieder die alten und von einer düſteren Herrlichkeit erfüllten Namen vernehmen: Poperinghe, Ypern, Lange⸗ marck, Lorettohöhe und auch die Namen, die wie ein Traum damals vor uns geſtanden haben, unerreich bar: Calais, Boulogne. Ypern, Dünkirchen, die entſcheidende Linie im Kampf gegen England, auf das allein es ankommt. FF Hundert Jahre„Die Wacht am Rhein“ Von D. H. Sarnetzki. Vor hundert Jahren war das Jahr 1840 wie die⸗ ſes, in dem wir leben, ein Schickſalsjahr um den Rhein. Im Innern des bundesſtaatlich bunt⸗ ſcheckigen Deutſchen Reiches mehrten ſich die Rufe nach Einheit und Reich bis zu revolutionären Span⸗ nungen, dann aber, als durch das franzöſiſche Mini⸗ ſterium Thiers, zum erſten Male wieder ſeit den Freiheitskriegen, der Rhein als deutſcher Strom be⸗ droht und gefährdet wurde, flammte gemeinſame Ab⸗ wehr auf. Und zwar wurden weder Heere in Be⸗ wegung geſetzt noch Kabinette bemüht: den Sieg er⸗ rang— eine geſchichtliche Abſonderlichkeit— das einfache Lied eines beſcheidenen rheiniſchen Gerichts⸗ aktuarius: Ste 9175 ihn nicht haben den freien deutſchen Rhein, ob ſie wie gier ge Raben ſich heiſer danach ſchrein. Nikolaus Becker(840 geſchrieben). Das Miniſterium Thiers kam über die heute ganz unvorſtellbare Wirkung des Rheinliedes von Nikolaus Becker zu Fall und mit ihm die kriegeriſche gewinnen.. Nicht nur Menſchen und Völker, auch ſo gering erſcheinende Dinge wie Lieder haben ihre Geſchicke und Schickſale. Das Rheinlied von Becker, das einen Taumel der nationalen Begeiſterung geweckt hatte, iſt, obwohl nach Treitſchke zweihundertmal kompo⸗ niert, niemals Volkslied geworden, und aus der Fülle der blühenden Zeitlyrik, die darauf folgte, im nächſten Jahre nur„Das Lied der Deutſchen“ von Hoffmann von Fallersleben. Aber in den wenigen Monaten zwiſchen dieſen beiden Gedichten entſtand noch ein anderes, das— und dies iſt eine der ſelt⸗ ſamſten Liedgeſchichten— zunächſt ſo gut wie unbe⸗ kannt blieb, Mar Schneckenburgers Die Wacht am Rhein. Es wurde zuerſt im Tuttlinger Grenz⸗ boten geoͤruckt, wurde auch komponiert. blieb aber ohne Nachhall und kam auch in der Vertonung 1854 von Karl Wilhelm, der Chordirigent in Krefeld war, nicht über die begrenzte Wirkung auf Sängerfeſten hinaus. Der Name Schneckenburgers, der dreißig⸗ jährig in der Schweiz geſtorben war, war vergeſſen. Da geſchah das Merkwürdige: Als 1870 der Krieg ausbrach, tauchte, dreißig Jahre nach ſeiner Ent⸗ ſtehung, das Lied aus ſeinem unbeachteten Chorbuch⸗ daſein plötzlich empor und wurde wie vom Winde dahingetragen zum volkstümlichſten deutſchen Kriegs⸗ und Trutzgeſang. zum zündenden Marſch⸗ und Vater⸗ landslied und iſt es, mit vertiefter Bedeutung, auch im Weltkrieg und darüber hinaus geblieben. Auch heute noch. Denn: wenn auch der eherne Weſtwall auf eine beſondere Weiſe„des Stromes Hüter“ iſt, beſchirmt wird die„heilige Landesmark“ im Sinne des Liedes in erſter Linie durch die lebendige Kraft eines kämpfenden Volkes:„Wir alle wollen Hüter ſein.“ Und in dem unbeirrbar zuverſichtlichen, ja innigen Refrain des Liedes lieat— heute in Kriegs⸗ tagen geradeſo wie vor hundert Jahren in Tagen der Kriegsdrohung— die aleiche Berußfgung, die⸗ ſelbe Gewifcheit um das Schickſal des Rheinſtromes und damit ſtunbildlich um Heimat und Volk, Stimme des Weltgerichts Wir ziehn in den Kampf, ein gläubiges Heer, wir tragen das Morgen auf unſerm Gewehr! Was tragen die andern verſtörten Geſichts? Sie toben und läſtern mit ſtumpfem Gewaffen; ſie tragen das Geſtern, ſie tragen das Nichts! f Und ſtehe: Vom Himmel fällt Feuer und Brand. Und horch: Eine Stimme erſchüttert das Land. „Tot, tot iſt das Geſtern!“ ſo dröhnt ihr Geläute ins Fluten des Lichts. „Das Morgen ward Heutel“ ſo grüßt uns die Stimme des Weltgerichts. Kurt Arnold Findeiſen. Die Städt. Schauſpiele Baden⸗Baden brachten Hanns Gobſchs vielgenanntes Schauſpiel„Der Thron zwiſchen Erdteilen“ unter Spiellei⸗ tung Heinz Prodöhls zur Erſtaufführung. Die Idee des Werkes, der Sieg des„Prinzips der Ordnung über die Mächte der Zerſtörung“ in dieſem Kampf der großen Katharina, der verantwortungsbewußten Anhalterin, gegen das zerſtörende Aſiatentum in und um den dekatenden Zaren Peter III. kam in ihren dramatiſchen Spannungen zur vollen Auswir⸗ kung. Gläuzend Otti Schütz als Kaiſerin in der klugen Beherrſchung ihre Leidenſchaftlichkeit und ausgezeichnet Joachim Timmermann in der Zeich⸗ nung der zwieſpältigen Zarennatur. Der Beifall des Publikums galt auch den vielen anderen Mit⸗ wirkenden und dem vortrefflichen Bühnenbildner Karl Moll. Albert Herzog. Ernſt Bertram erhält den Görres⸗Preis. Der Görres⸗Preis aus der Johann⸗Wolfgang⸗Goethe⸗ Stiftung, den die Bonner Univerſität jährlich ver⸗ leiht, iſt für 1940 dem in Köln lebenden Dichter und Literarhiſtoriker Ernſt Bertram zuerkannt worden. Zwei Handſchriften Luthers wurden im Stadt⸗ archiv in Schweidnitz in Schlſien gefunden. Die in ein Pergamentblatt eingehefteten Manuſkripte hat einſt ein Student um 1530 aus Wittenberg in ſeine ſchleſteſche Heimat mitgebracht. „Was jeder vom Seekrieg wiſſen muß“. Von Vizeadmiral Dr. Otto Groß. Volk und Reich Verlag, Berlin 56 8. kart. 1,60 Mark. 5 Dieſe höchſt intereſſante und aktuelle Broſchüre erſcheint gerade zur rechten Zeit: zu Beginn der unmittelbaren und endgültigen Auseinanderſetzung mit dem engliſchen Inſel⸗ ſtaat. Sie gibt einen Ueberblick über das, was bisher im Seekrieg geſchehen iſt, und das, was im Seekrieg noch paſſieren kann. Jahre ſehr ſorgfältig gearbeiteten In⸗ formationen werden ſicherlich dem deutſchen Leſer noch will⸗ kommene Führer in kommenden aktuellen Ereigniſſen ſein! A. Win bauer. ——„— „Fran Deutſche Fußballmeiſterſchaft Der„Club“ in Frankfurt— Erſtes Heimſpiel von Waldhof Schalke— Fortuna in Leipzig Die GEmdrundenſpiebe um die deutſche Fu ßhalbmeſter⸗ ſchuft treten jetzt langſam in eim entſcheidendes Stadium. Erstmalig iſt für kommenden Sonntag ein volles Meiſter⸗ ſchaftsprogramm mit acht Begegnungen vorgesehen, und von dieſen Kämpfen verſpricht man ſich eine weitere Klä⸗ pung in allen vier Gruppen. Der Spielplan laurtet: Gruppe 1: In Königsberg: VfB Köwigsberg— Union Oberſchöwe⸗ we ide. In Graslitz: NS Graslitz— Vorw. Raſewſp. Bebwitz Gruppe 2: In Hannover: Ves Osnabrück— Dresdmer Se In Jena: 1. SV Jewa— Tod Eimsbüttel Gruppe 8: In Leipzig: Schalke 04— Fortuna Düſſeldorf In Fulda: Mülhebmer SB— Sc 08 Kafſfel Gruppe 4: In Frankfurt: Kickers Offenbach— 1. Fc Nürnberg In Mannheim: SVB Waldhof— Stuttgarter Kickers. In der unterteilten Gruppe 1 ſteht bekanntlich in Raqpid Wien bereits der eine Abteilungsmeiſter feſt. Gegner der Wiener wird wahrſcheiwlich Bramdenburgs Men ſter Union Oberſchönweweide werden, der allerdings am Sonmbag in Königsberg mindeſtens einen Punkt holen muß. Gewinmen die Oſtpreußen, dann fällt die Entſchebdung in dieſer Ab⸗ teflung erſt am 16. Juni.— In der Gruppe 2 hat der führende Dresdner Sc einen ſchweren Gang vor ſich. Im Vorſpiel konnde er zwar den Niederſachſenmeiſter glatt mit 370 begwüngen, aber diesmal dürfte das Ende weſent⸗ lich knapper eim. Jena verzeichnete in der Vornunde einen glücklichen Sieg über Eümsbüttel, den zu wiederholen ſelhſt in heimiſcher Urngebung nicht leicht ſein dürfte.— In der Gruppe 3 iſt watürnlich der KHammf zwiſchen Schalke uud Fortuna der große Schlager. Er findet aus bekannten Grümbdem nicht im Weſten des Reichs, ſomdern in Deiptdg statt. Fortung muß geminwen, wenn ſie den Amſchſuß nicht veulderen will; im Falle eines Schalker Sieges iſt die Grwppe mme bſte uſchuft praktiſch entſchled'en. Der Mülheimer S nurüßte im neutralen Fulda feinen Vonſpielſteg über Haffel 0s miederhwlen könen. Im der Gruppe 4 gibt es zwei ſehr tutere fonte Bogeg⸗ nungen. Der Glub, der allein noch unbeſtegt id, tröfft m Fraukſurder Sportfeld wuf die Kickers Offenbach, die am letzten Sonntag nach teilweiſe gutem Leiſtungen gegen Wabdchof kumpp verloren. Die Kickers verſtehen zu kömmfem, ſte werdem auch den Nürnbergern zu ſchaffen machen; aber an einen Ueberraſchungserfolg des Südweſtmeiſbers ver⸗ erſt nicht zu gbauben. Waldhof beſtreitet fein erſtes Heim⸗ ſpiel umd hat auf dem Platz des Viſſt Mannheim qu te Ausſichten, die bnappe Stuthgarter Niederlage wettzumachen. Der„Club“ in Fraukfurt a. M. Nach zwei Heianſpielen, die ihm gegen Waldhof, umd Sbubtgart iusgeſamt drei von vier Punkten einbrachten, muß der 1. Fc Nürnberg, der Favorit der Gruppe 4, zum erſbenwal venſen, und zwar nach Frankfurt zum Süsd⸗ weſtmeöſter Kickers Offenbach. Normalerweiſe iſt ein Sieg des Glubs zu erwarten, aber in den Spielen gegen Mann⸗ heim und Stuttgart hat der Pokalmeiſter keineswegs ſeine beſte Form erveicht, ſo daß anzumehmen iſt, daß auch der erter Kampf uanſtritten ſein wind. Die Kickers kämpfben zuletzt gegen Waldhof etwas unglücklich, vielleicht klappt es diesmal im Angriff etwas beſſer— kämpferisch werden die Oſſenbacher auch diesmal nicht enttäuſchen. Man iſt am Main auf den Club fehr geſpaunt, er war lange nicht mehr in Franbfurt zu Gaſt. Waldhofs erſtes Heimſpiel Waldhofs Ausſichten auf die Gruppenmeiſterſchaft ſind gar nicht ſo ſchlecht, wie es bei einem Blick wuf die Tabelle den ⸗Anſchein bat. Deun die drei Gutpunkte wurden in Frei Auswörtsſpieſen erkämpft, und das will ſchon allerhand heißen. Die junge badiſche Meiſterelf, die nun dveimal himbereinander zu Hauſe ſpielen kann, hat durchaus das Zeug dazu, alle Mitbewerber aus dem Feld zu ſchlagen. Am Sonntag empfangen die Waldhöfer die Stuttgarter Kichers auf dem neubraben VfR⸗Platz in Maunherm und es iſt anzunehmen, daß ſie hier die kwappe Vorſpiel⸗ mtedenlage(:1) wettmachen wepden. Die Stuttgarter Kickers können allerdings kämpfen, was ſte zwletzt in Nürnberg bewieſen haben, umd wenn diesmal noch Conen dabei fein ſollte, dann iſt der Gang nach Mannheim für die Wü pttembevger gar nicht ſo ausſichtslos. Handball-Nachleſe Turuerſchaft Käfertal— Sp. V. Waldhof:6(:4) Der Sportverein Waldhof hatte zu ſeinem Probe⸗ galopp Trippmacher, der auf Urlaub zu Hauſe war, gur Verfügung, ſo daß die Hintermannſchaft, wenig⸗ ſteus das Tortrio, zuſammen mit Müller und Schmitt komplett war. Im Angriff allerdings fehlten etliche, Derſelbe wurde von Zimmermann. Braunwell. Heß, Olp und Meſſel gebildet. Die Käfertaler hatten ihre derzeitig beſte Vertre⸗ kung zur Stelle und lieferten den Waldhöfern eine gute Partie, die bis zum Schlußpfiff des Unpartei⸗ iſchen Petry, Waldhof, ſpannend war, wenn auch der Sieg der Gäſte. die ſich nach der Pauſe nicht zu ſehr verausgabten. nie in Frage ſtand.:2(:4) ſiegte der Meiſter. Reichsbahn SG.— VfB. Kurpfalz Neckarau 18:8(80) Auf dem Reichsbahnplatz weilte diesmal der VfB. Kurpfalz zu Gaſt der unter der Leitung von Bertram, MTG. trotz guter Leiſtungen für den Sieg nie in Frage kam. Die Reichsbahner ſpielten diesmal be⸗ ſonders im Angriff gut zuſammen und verſtanden es immer wieder, gute Torgelegenheiten herauszuſpie⸗ len, die ſchließlich zum ſicheren und verdienten 13:8⸗ Erfolg führten. 8 TV. Großſachſen— BfR. Mannheim 14:13(827) Die Raſenſpieler gastierten beim Turnverein Großſachſen, der den Mannheimern einen ſelten ſpan⸗ nenden Kampf zu liefern vermochte und den Aus⸗ gang des Spieles bis zur letzten Minute offen ließ. Die Raſsnſpieler waren vor der Pauſe leicht über⸗ legen geweſen. Sie lagen jeweils mit einem auch zwei Treffern in Führung. Nach dem Wechſel kamen die Bergſträßler mehr und mehr auf, konnten vor⸗ übergehend auch in Führung gehen aber den Sieg der Mannheimer doch nicht verhindern. Dennoch darf aber das knappe Ergebnis dieſes torreichen Spieles als ein Erfolg für den Gaſtgeber gewertet werden. Frauen⸗ Handball WV. Friedrichsfeld— BfR. Maunheim:13 for Die junge Mannſchaft des TB. Friedrichsfeld mußte unter der Leitunga von Groh, Neckarau, gegen die Raſenſpieler eine unverdient hohe Nieder- lage hinnehmen. Im Felde warn die Mädels des Gastgebers faſt ebenbürtig. Lediglich die Hinter⸗ mannſchaft des Meiſters war eben dem Gegner aus der Kreisklaſſe um eine Klaſſe überlegen, ſo daß die⸗ ſer ohne Torerfolg blieb. 5 Die junge Reichsbahnelf wartete ſchon in ihrem . Spiel vergeblich auf ihren Gegner. der 8. Brühl es vorzog. nicht zu erſcheinen. Die 3. Lohrsbachtal⸗Kampfſpiele, ofſen für alle Gemein⸗ ſchaften des Bereiches Südweſt, inden am 9. Juni in Lors⸗ bach(Taunus) ſtatt. Ausgeſchrieben ſind volkstümliche Mehrkämpfe für Männer, Frauen und Jugendliche Württembergs neue Fechtmeiſter wurden in Stuttgart ermittelt! Die Floreltmeiſterſchaft gewann Gleimätz⸗lülm. Aber im Säbelkampf wurde Gleiwitz im Stichkampf von Eggenweiler(Stut 75 beſtegt. Frauen⸗Florettmeiſterin wurde Frau Rubi(Heilbronn). Sport der Hitler ⸗ZJugend Ansſcheidungsſpiele zur Durchführung der Gebiets⸗ meiſterſchaft im Fußball Die Gebietsmeiſterſchaft im Fußball wird am 6. und 7. Juli anläßlich des Gebietsſportfeſtes in Mannheim ausgetragen. Zuvor müſſen Ausſcheidungsſpiele ſtattfinden, die wie folgt ange⸗ ſetzt werden: — TS 89 Rohrbach 9. Juni: fn Maunheim 11 Uhr(Bfai⸗Platz). 16. Juni: TSG 89 Rohrbach Ben Maunheim 14 Uhr.. Ausſcheidungsſpiele der Bannauswahlmannuſchaften für die Deutſche Jugendmeiſterſchaft, Die Spiele der Gruppe VII, an denen die beſten Auswahlmannſchaften der Gebiete Württemberg, Heſſen⸗Naſſau. Baden, Schwaben oder Saarpfalz teilnehmen, werden dieſes Jahr in unſerem Gebiet, an einem noch zu beſtimemnden Ort durchgeführt. Vom Gebiet Baden werden nachſtehende Bannaus⸗ wahlmannſchaften zu Ausſcheidungsſpielen eingeteilt und zuvar die Mannſchaften der Banne 110, 112, 171 und 404, evtl. noch 172. Die Ausſcheidungsſpiele geſetzt: 16. Juni in Neckarelz um 14 Uhr, SR. Schiffer⸗ decker⸗Adelsheim, Bann 404(Mosbach)— Bann 112 (Wertheim)= Sieger A, in Kirchheim um 16 Uhr, SR. Köhler⸗Sandhauſen. Bann 110(Heidelberg)— Bann 171(Mannheim)]- Sieger B. 23. Juni an einem noch zu beſtimmenden Ort: Sie⸗ ger A— Sieger 83 Sieger C. Sollte der Bann 172(Pforzhem) ſich an den Spielen beteiligen, dann ſpielt er am 30. Juni gegen den Sieger C. Spielberechtigt zu den Spielen ſind alle Jugend⸗ lichen, die nach dem 31. 8. 21 geboren ſind, ihre Päſſe in Ordnung haben und der HJ angehhren. Die werden wie folgt an⸗ 10e s igkeit iſt durch H Ausweis nathan meiſen. Peter Seibert, Neckarſteinach⸗Hirtweg, Baunnfachwart 110 Fußball. Der erſte Schritt 1940 Zur Förderung des Radſports kommt auch in dieſem Jahre die Prüfungsfahrt im Radfahren auf der Landſtraße zur Durchführung. Teilnahmeberechtigt ſind alle Angehörige der Hg, die in den Jahren 1922 bis 1926 geboren ſind und noch keinen öffentlichen Wettbewerb beſtritten haben.. Die Zugehörigkeit zum NSR oder einem Sport⸗ verein iſt nicht erforderlich. Es werden: a) die Bannentſcheidung, b) die Gebietsentſcheidung und) die Reichsentſcheidung durchgeführt. Die Prüfung wird in Klaſſe 2, Jahrgänge 1926 und 1925 über 30 Kilometer, in Klaſſe 1, Jahrgänge 1924/2 über 50 Kilometer veranſtaltet. Die Art des Fahrrades iſt nicht vorgeſchrieben, jedoch muß es den polizeilichen Vorſchriften entſpre⸗ chen. Die Benutzung einer Gangſchaltung iſt ver⸗ boten. Jeder Fahrer hat nur eine Ueberſetzung zu benützen. Die Fahrer ſtarten in HJ⸗ Sportkleidung. In jeder Klaſſe erfolgt Maſſenſtart. Bei zu großer Beteiligung iſt Gruppenſtart vorgeſehen. Vorgaben: Teilnehmer mit Wulſtbereifung er⸗ halten für je 10 Kilometer 30 Sekunden und Fah⸗ rer mit Drahtbereifung für je 10 Kilometer 15 Se⸗ kungen. Vorgabe gegenüber Teilnehmern mit Schlauchreifen⸗Bereifung. Meldungen mit Art der Bereifung des Fahrrades ſind für den Bereich des Bannes 171, unter Vorlage des HJ⸗Ausweiſes, an den Banufachwart— Radfahren— Peter Münd, Mannheim Rhein häuſerplatz 4, zu richten wo auch die Meldebogen erhältlich ſind. Melceſchluß: 55. Juni 1940, Austragungstermin: 30. Juni 1940. Die e fahren auf eigene Rechnung und Ge⸗ ahr. Die Erſtplatzierten einer Klaſſe haben Gelegen⸗ heit, an den Gebietsentſcheidungen teilzunehmen und ſich über dieſelben in die Reichsentſcheidungen zu arbeiten. Peter Mün d, Bannfachwart— Radfahren Niederrhein und Sachſen tragen das noch pückſtändige Fußball⸗Reichsbundpokalſpiel der Vorſchlußrunde am(6. Juni im Dufsburger Stadion aus. Der Sieger trifft im Endſpiel auf hen Bereich Bayern. Ambroſtana Mailand wurde am Sonutag italieniſcher Fußballmeiſter. Im entſcheſdenden Spiel wurde der Titel⸗ verteidiger Ac Bologna mit 179 beſtegt. Im Berliner Turnier der Berufsringen, das naß den neuen Beſtimmungen durchgeführt wurde, ſtegten Schwarz (Berlin) im Schwergewicht und Geſtwinſki(Bromberg) im Mittelgewicht. Das Mannheimer Leichtathletikfeſt, das zum 30. Juni vorgeſehen war und— wie im Vorſohr— faſt die geſamte deutſche Spitzenklaſſe am Start ſeben ſollte, wurde abgeſagt Die Samland⸗Radrundfahrt in Königsberg(140 Km.) wurde eine leichte Beute des Berliner Saggers, der mit ſieben Minuten Vorſprung in 3788745 Stunden vor dem Oſtpreußenmeiſter Krips[Memel] ſiegreich blieb. Bei der Kann⸗Regatta in Offen bach⸗Main waren Poſt⸗ S Frankfurt und Germania Mainz⸗Kaſtel mit ſe ſieben Siegen die erfolgreichſten Vereine. Ferencvaros Budapeſt ging aus dem Kampf um die ungariſche Fußballmeiſterſchaft ſiegreich hervor. Die „Franzſtädter, ſchlugen am Sonntag Szuerketavt 71 und haben bei Punktgleichheit mit Hungaria das weitaus beſſere Torverhältnis. * Dei Bergſteiger Walter Stöſſer. Ein Buch der Erin⸗ nerung. Herausgegeben von Paul Hübel. Mit 20 Doppel⸗ tonphotos. Leinen 4,80 Mark. Gebr. Richters Verlags anſtalt Erfurt. 5 Das Buch eines Großen der Berge, die er ſich als ſeine Welt erkämpfte. Feſt und ſtolz, aber doch beſcheiden und ohne Pathos erzählt er ſelbſt von ſeinen mühevollen, manch⸗ mal recht gefährlichen Bergfahrten. Seinen Ausgang nahm er im Klettergarten des Battert be: Baden⸗Baden. Dieſer liebenswerte Menſch war ein Berg⸗Kamerad echteſter Präpung. Wer mit ibm ging war ſicher Sein Weg war nicht einfach. Nur unter Kömpfen konnte er ſtch durch⸗ ſetzen. Das unbeirrbare, bezwingende Weſen dieſes frohen Menſchen bricht immer wieder durch. Offen teild er ſeine reichen Erfahrungen aus ſeiner Bergwelt mit. Bei der Erſtbeſteigung der Morgenhorn⸗Nordwand fand er zuſam⸗ men mit feinem Seilgefährten Theo Seybold den Bergtod. Einer der ganz Großen der deutſchen Bergſteiger hat alldu⸗ früh ſein Ende gefunden. Das Buch iſt ein ſchlichtes aber würdiges Denkmal für N jungen, kühnen Bergſteiger. „Der Geheimbund. Von Friedrich Joachim Klähn. Eine Schülergeſchichte aus der Vorkriegsgeit. Soldaten— Kameraden, Band 4. Zentralverlag der NS Dp, Franz Eher Nachf., München. Einige Schüler hatten in ihrer Klaſſe einen Geheimbund gegründet, durch den ſie beſſernd auf die Klaſſe einwirken wollten. Verſchiedene Umſtände führten aber eine Kata⸗ ſtrophe herbei, an der ein wertvolles fundes Menſchenleben das zu Hauſe falſch behandelt wurde, zerbrach. Die Tragik bieſes Schülerlebens iſt in dieſem Bändchen fein heraus- gearbeitet. Beſonders gut gelungen ſt die Zeichnung der einzelnen Menſchen. W. Müller. Hauptſcheifeleiter und verantwortlich für Politik: Win bauer.— Stellbertreter des Hauptſchriftlelters und vberant wortlich für Kulturpolitſt, Tbeater und Unterhaltung; Cart! Onne Eiſen bart. e i. B. R. Schenfelder.— Lokalen Teil: l. B. Dr. F. W. K och.— Kunſt, Film und Gericht; Or. F. W. Koch.— Sport: Willl Müller. bweſtdeutſche Umſchau und Dlfderdlenſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannbelen. Hetonsgeber, Brucker und Verleger! Neue Maunbeimer Zeitung Oe. Fries Bode& Co., Mannbeim, R I. 46.— Berantwortlich füt Anzei und ftuche Mittellungen: l. B. Nobert Göller e eee e e 3% Pe. a Wieder Kurssſeigerungen An den Aktienmärkten bei kleinem Geſchäft bis über 2 v. H. Berlin, 5. Zu Beginn des Mittwochverkechrs traten an den Aktien⸗ 5 Fumnt. märkten überwiegend Kursſteigerungen ein, da von der Bamkenkundſchaßt zahlreiche, wenm auch geringe Kaufauf⸗ träge vorlagen und auch der 2 del mir verſchie⸗ ung bekundete. Das Geſchäft blieb im großen und ganzen aber verhältnismäßig klein, was auch darin zum A ruck kam, daß auf faſt allen Markktgebie⸗ teen kleine Rückgänge zu beocachten waren. Am Montanmarkt ſetzten Ver. Stahl mit 120 unv. ein, ſtiegen alsbald aber auf 12058. Rheinſtahl wurden um, Buderus und Mannesmann um je 1,50 v. H. heraufgeſetzt. Stolberger Zink büßten andererſeits 0,75 und Klöckner 1,25 v. H. ein. Bei den Braunkohlenwerten befeſtigten ſtich Bubiag um 2 v.., während Ilſe⸗Genußſcheine 1,50 v. H. hergaben. Am Kaliaktienmarkt ermäßigten ſich Wintershall um 0,,50 v. H. und Salzdetfurth um 0,75 v. H. Geringe Steigerungen wieſen chemiſche Papiere auf, ſo Farben und v. Heyden mit ſe plus 0,50 ſowie Schering mit plus g v. H. In Elektro⸗ und Verſorgungswerten erfolgten echl⸗ reiche Strichnotierungen. Niedriger bewertet wurden le⸗ diglich Bekula(minus 1 v..). Geſfürel und Siemens zo⸗ gen um je 0,50, Ach um 38, Charlotte Waſſer um 1 v. H. und Schleſ. Gas um 1,50 v. H. an. Bei den Maſchinen ban⸗ fabriken befeſtigten ſich Berliner Maſchinen und Rhein⸗ metall Borſig um je 0,50, während Demag 0,75 v.. ver loren. Im letztgenannten Ausmaße rückgängig waren von Bauwerten Berger, Holzmann kamen 1 v H. höher zur Notiz. Am Textilaktienmarkt ſtiegen Bemberg um 3,25 und Bremer Wolle um 2 v. H. Dierig bitten 2 v. H. ein. Zu erwähnen ſind noch von Brauereiaktien Dort⸗ munder Union mit plus 1 v.., ferner Weſtdeutſche Kauf⸗ hof mit plus 1½ und Hotelbetrieb mit plus 1,25 v. H. Aſchaffenburger Zellſtoff ſtellten ſich um 1,50 v. H. niedriger Von variablen Renten notierten Reichsaltbeſttz 150 (unv.) und Reichsbahn⸗Va 1259 gegen 12678. Steuergutſcheine 1 nannte man durchweg 99,90 99,9. Geld- und Devisenmarki 4. Juni 1940 Diskont: Reichsbank.3. Lombard 4. J. Frtvat 3 v. H. de nl ich Abgabe mei Aatbeb 1 Hi ur ST Geldf rie Luta in RN för S Iced Erter Aegypten 1 fg. Pd“! J 9510 Jugeslaw. 10 Pin 5.684.708 Atghanistan i Ag 79 18.88 Kenads 1 ken. Doll“— 2094.103 Argentin. 1-Peso 59 0,888 Lettland. 100 Lats 5% 48,78 4888 Austral. 1 aust. Pfd“ 912 7928 Litauen 100 Iätes— 41.4 4202 Belgien 100 Belga 76 41.84 Luxemb. 100 lux. FT.— 10.44 10.48 Brasilien 1 Milreis 0,130 0,132 Neuseel. I neus. PId.— 912 77 By. Indien 100 Rup“- 74,18 74.2 Norwegen 100 Kr 8/ 56.76 58,88 Bulgarien 100 Leva 6 3,047 3,088 Portugal Escude 8% 8,892 8. 408 Danemark 100 Kr 4 48,1 48,810 Rumänfen 10% Lei%, England 1 eng. Pfd“? 8 Schweden 100 Kr 2½ 59.48 59,58 Estland 100 est. Kr 474 62. Schwein. 100 Er 158 58,00 56.12 Finnland 100 flu. M 4 5, Slowakei 100 sl. Kr 5.591.600 Frankreich 100 Fr“ 2 5 Spanien ioo Peseten, 28,56 28.00 Griechenl. 100 Pra 6 2 Südafr. Un, 1s. Pd“— 9,890.910 Holland 1006ulden 2 13 Türkei 1 türk. Pfd 4.978.582 Iran. 100 Rials 1 610 Ungarn 100 Pengs 4 5 Island 100 isl. Kr 8½, 38,42 38,50 Ur ay 1-Peso.949.951 ktallen. 100 Lire 4½ 13,00 13,11.S. A. 1 Dollar 1 3,498.502 1 ven 8 0,585 0,587 Japan Die mit einem Verrechnung „ Fersebenen Kurse finden nur im innerdeutschen verkehr amtlichen Gebrauch Berlin, 5. Juni. Blaukotagesgeld blieb mit 1,75 bis 2 v. H. unverändert. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken wiederum mit 56,05 Großkraffwerk Mannheim AG., Mannheim 10 Millionen durch Grundſchuld geſicherte§prgz. Deblſchuldverſchrelbungen der Geſellſchaft von 1940 ſind ſoeben zum Handel und zur Notiepung an der Frank⸗ ſurter Börſe amtlich zugelaſſen worden. Dieſe Anleihe iſt um Januar 1940 ausgegeben worden und diente der Ab⸗ löſung der noch umlaufemwden Stücke der 6 v. H. Kohlen⸗ wertanleihe von 1923 und der 5 v. H. Reichsawarkanleihe von 1934 ſowie zur Beſchaffung von Kapital den weiteren Ausbau der Erzeugungsan lagen der Geſellſchaft. Zulaſſung erfolgte auf Grund eines Proſpektes, den ein Konſortium unter Führung der Deutſchen Bank ein reichte. Aus dem Proſpeft geht u. a, hervor, daß von den 6 Mill. I zu 85 v. H. einbezahlten Sbammaktien für Die mt 1,098(1,97), 7 v. H. Amerikaanleihe von 1926 ritt 0,1(0,601) Mill. 4 neben 4,67(6,60) Mill./ Verbind⸗ lichkeiten. In den letzteren iſt das Baudarbehen mit 3,10 (4,71) Mill. 4 enthalten, während die 6 v. H. Kohlen⸗ wertanleihe zum 1. 10. 1940 zur Rückgachlung gekündigt wurde, wurden von dem Geſamtbetrag 2,656 Mill. I der 7 b. H. Amerikaanleihe(gemeinſam mit Pfalzwerke Ach ausgegeben, davon 1,894 Mill. Anteil der Großkraftwerk Mannheim Ach.) insgeſamt 1,705 Mill.„ in Stücke der proz. Anleihe von 1940 umgetauſcht. Weitere 0,708 Mill.% befamden ſich im freien Beſitz der Großkraftwerke Mamn⸗ heim und wurden gleichzeitig mit dem Umtauſch ein⸗ gezogen. Der Reſt von 0,240 Mill.„ iſt zum 1. 4. 1940 zur Rückzahlung gekündigt worden. Insgeſamt wurden einſchl. Kohlenwertawleihe zum Umtauſch alter Anleihen 3,057 Mill./ Teillſchubdwerſchreibungen der 5 v. H. An⸗ leihe von 1940 verwandt. Der Reſtbetrag von 6,943 Mill. wurde von der Bankengemeinſchaft übernommen und öffewelich zum freihändigen Verkauf zu 100 v. H. geſtellt. mit einer underänderten Dividende zu rechnen ſei. Gleich⸗ Ueber das Geſchäftsfſahr 1939⸗40 wipd mitgeteilt, daß zeitig mit der Zulaſſung zur Frambfurter Böyſe erfolgte die Zu laſſung zur Berliner Börſe. 4 Adlerwerke vorm. Heinr. Kleyer AG., Frankfurt/ M. Nach dem Vorſtandsberlcht war der Auftragseingang an Automobilen, Fahrrädern, Schreib⸗ und Buchungsmaſchinem bis zum Herbſt lebhaft. Die Auslieferung der Beſtellungen konnte nicht immer inmerhallb der von den Abnehmern gewünſchten Lieferfriſten erfolgen. Das Fahr radgeſchäft war gut. Der Abſatz an Schreib⸗ und Buchungsmaſchinen en tſprach den Erwartungen. Geringere Verkaufsergebniſſe auf den Ueberſsemärkten konnten durch bermehrte Umfätze in den eu ropäiſchen Abſatzgebieten teilweiſe ausgeglichen werden. Die Ausgaben für freiwillige ſoziabe Leiſtungen belltefen ſich in 1980 auf rund 1,4(1) Mill. 4. Dem Fonds für werkeſgene Wohlfahrtspflege ſind ams dem Erträgnis des Berichtsjahres 0,0(0,20) Mill. 4 überwieſen worden. Die Gewinn⸗ und Verluſt rechnung weiſt bei einem aus⸗ weispflichtigen Rohübevſchuß von 34,05(81,74) einen Rein⸗ gewinn von 2 308 740(1 785 264)/ aus, woraus wieder 6 v. H. Dividende auf 15 Mill. 4 AK, vepteilt werden. Die Bibanz(in Mill, 4) verzeſchnet ein Anlagevermögen von 6(7,50). Das Umlaufvermögen erhöhte ſich auf 27,40 (25,78), darunber Vorräte 12,50(18,50) und Warenforderun⸗ gen 7,68(0,55). Auf der anderem Seite erhöhten ſich die Rücklagen auf 4(8,50), die Rückſtellungen insgeſamt auf 7,15(8,50), wäh end ſich die Verbindlichkeiten auf 4(6,51) vermimderben. 4 G. M. Pfaff AG., Kaiſerslantern. Die H. dteſer Familien ⸗Ac. genechmigte auf 0,87(0,96) Müll. Gewinn wieder 12 v. H. Dividende. An die Verſorgungseinrichtung werden(in Mill.%) 0,15(0,30), an eine Sozialreſerve 0,18(0,0) überwieſen, Zum Vortrag bleiben 0%(Bi. 0,7 und 0,16). Geſamtertrag 18,62(46,92), dagegen Perſonal⸗ aufwendungen 1,11(13,14), Anlageabſchreibungen 2,48(1,03) — der ganze Fab rükgebäudepoſten umd der Zugang wurden mit zuf. 0,00(0,4) abgeſetzt—, Steuern 4,08(8,67), Rück⸗ lagenzuweiſung 0,20(1,22). Aus der Bilanz: Kunden⸗ 1,21(0,90), dagegen Umlaufsvermögen 12,3(12,8) darunter Roh. und Betriebsſtofſe 0,73(0,97), Erzeugniſſe 1,83(1,0), Wertpapiere 1,96(1,40), Leiſtungsforderungen 0,94(5,25), Konzernforderungen 0,12(0,62), Barmittel und Bankgut⸗ ngahbungen 0,58(0,14), Lieferſchulden 0,83(0,49), ſonſtige haben 5,29(1,04). Das Amhage vermögen ſteht mit 0,58(1,62 zu Buch.. 4 Württembergiſche Metallwarenfabrik, Geislingen ⸗St. Im Geſchäftsjahr 1989 hielt die rege Nachfrage an. Fufolge der wit Kriegsausbruch durchgeführten allgemeinen Um⸗ ſtellungen ſtud die Umſätze, ſowohl im Werk als auch in Eule ten Monaten des die 8 den letz en davon betet Verfaufsmiederlagen, in Jahres zupückgegangen. Abge bamdsriederlagen erfolgreich geſchäft vollzog ſich wie im V umter er ſtä den. Rohüberſchuß 18 Mill. 9 abſchreihungen von 2,1(4,99) Mill. ergibt ſich ei 0,8(0,05) Mill. Vortrag ein Ueſterſchuß von 110 Mill., woraus 10(8) v. H. Dividende(2 v. H. an d leiheſtock) vorgeſchbagen werden. Vor Feſtſtelbun gewinns wurden der Unterſtützungs kaſſe 1,02 zugewieſen. Aus der Bilanz(in Mill.%: Anbe 1 17% 2,18), Zugang 3,99(4,60, Umlaufsvermöe 8 bei unv. 11,25 AK.; Rücklagen 6,17(8, (5,0) und Verbindlichkeſten 4 den haben 5,185 schaftlichen Kräfte im deutſchen Verſiche run Gothaer Kpaftſahrzeug⸗ und Transportver Köln, unter Genehmigung des Reichsgauſſichtsan Wirkung vom 1. 1. 1940 ihren Beſtand an Kraftfahrzeug Fahrrad⸗ und Au tomaten⸗Verſicherungen ihrer anſtabt, der Gothaer Feuer⸗Verſicherungs übertragen. Der Sitz der neuen Direktion blleibt in Köln. Die urſprüngliche Gothaer Kraftfahrzeug⸗ und Transport⸗ verſicherung AG., Kölln, flimmert um und bleibt beſtehen als Golhaer Transport⸗ und Rückverſicherung Sitz Köln Das Geſchäftsjahr 1939 ſchloß einſchl. eines Vortrags von 44 581(18 244) 4 mit einem Gewinn von 293 404(309 561). ab, aus dem wieder 5 v. H. Dividende auf das mit 74 eingezahlte Kapital von 2 Mill.& ausgeſchüttet werden 250 000(300 000)„ gehen an die freie Rücklage. * Thuringia Verſtcherungs⸗Aktiengeſellſchaft in Erfurt. An der ordentlichen Hauptverſammbung wurde der Ge⸗ ſchäftsbericht des Borſtawdes umd der Bericht des Mulffichts⸗ rtes ſowie der Jahresabſchbuß für das 86. Geſchäfts ahr 1989 vorgelegt. Aus dem Reingewinn wurden nach Ah⸗ ſetzung der dem Auffichtsrat guſdedenden Wewinnantefle der freten Sonderrüchlage 274 242.85 4 ſomie dem An⸗ geſtelltenumterſtützung fonds 80 000 4 überwieſen. Der dawach der Hauptperſomnulung zur Verte illumg zur Ber fügung ſtehende Betrag von 640 000 4 wurde wie folgt wer wendet: Zufün rung am die Angeſtelltenpenſtonsbaſſe 100 000 Mark, für Gewinnonteile am dee pte mare 540 0 here ort, daß 880 000 4 els bold zur Ausschüttung fommen und 180 000 4 in den Auleiheſtock bei der Gold dis tomthank ein⸗ gezahlt werden. Die turnusmäßig an sgeſchiedemen M ßt⸗ gbbeder des Aufſichtsnats, Fab rößbeſitzer Fritz Wolff⸗Erſurt und Fabrößbeſttzer Gg. Thieme⸗Zeitz, wurden wiedergem äh. Der bisherige Weſchäftsverlauf im Jahre 190 bat mit Aus⸗ nahme der Feuerwerſicheruwg, in der ein weiteres Anſtegem der Schadenbelbaſemmg zu bevbachten war, keine nen mem werten Aenderungen erſah ven. * Harpener Bergbau ⸗Acg., Dortmund, In der (Dividende 4,5 v..) wurde an Stelle des aus dem ausſcheidendem Banbiers K. Frhr. v. Schroeder J. H. Stein gewählt. Ferwer wurden neugewählt Gene direktor Raabe(Mavimilianshütte, Sulzbach Roſenbe Dr. K. Kaletſch(Mitteldeutſche Stahlwerbe, Berlin) u Dir. Bernhard Weiß(Siegener Maſchinenbau⸗A.) laufemden Jahr ſei im Durchſchnitt der bisherigen Monate die entſprechende Vorjahrsbeſchäftigung noch leicht überholt worden. Die Leiſtung habe von Januar bis Mat in der Forderung den gleichen Zeitraum des Vorfahres HV. AN Bankier Im fünf geringfügig überschritten, während der Koksanfall etwas zurückgeblieben ſei. Die Abſatzlage ſei unverändert ſt. Es habe bereits eine planmäßige Lieferung der Haus brandabnehmer in Angriff genommen werden können. In jedem der letzten drei Monate ſei die Abſatzbeſſtur in Kohle und Koks nennenswert höher als in den Vorjahrsmonaten geweſen. Bei dem Unternehmen ſich darüber im klaren, daß es im Bergbau in erſte darauf ankomme, der Wehrkraft des Reichs durch leiſtung den Rücken zu ſtärken. * Neue Richtlinien für den Güterfern verkehr. Der Höchf Reichsverkehrsminiſter hat den Bevollmächtigten neue Richtlünien für den nach der Verordnung vom 6. 12, 1989 eiugeſchrönkten Güterfernverkehr gegeben. Es wird erneut beſonders hervorgehoben, daß Güterfernverßehr nur bei unbedingt kriegs⸗ und lebenswichtigen Beföndexungen aus geführt wenden darf. Einzelgewehmigungen können künftig auch gleichzeitig für Hin⸗ und Rückfahrt erteilt wepden Zeitlich befriſtete Genehmigungen follen mur in beſonde Fällen ausgegeben werden, wobei die für den Fernverkehr beſonders geeignetem ſchweren Laſtzüge zu bevorzugen find. Nach Möglichteit ſoll der noch notwendige Güterfernverkehr dem Gewerbe vorbehalten bleiben. en Frankfurt à. N. Deutsche festverzinsliche Werle 5. 4 Deutsche Steinreug Durlacher Hof Eichbaum-Werger ——— N 5„Elektr. eht u. Kr. 1770 DEETSCHE ATAATLAAEEIBEN Enzinger Union e 180.0 4% Schatz P. R. 38. 101.2 101.2. C Farben 189.5 4 Baden 1927 101,0 100,3 Cesfürel a 16675 Altbes, Dt. Reich. 1503 150,0 9 u. F 2840 2 5 5 arpener Bergbau 2—— SLULAUEEEEN. Heidelberger zement 167.5 82 4% Heidelberg 26. 1000 1000 Hoesch Berge.... 4290 4% Mannbeim 268 100,2 100,2 Holzmann, Ph. 1870 187.0 4% Pforzheim 26. 1004 100,2 Cg eh anzlin und * 3 Senn 5 EEANDBRIEEE Kanchger Werke. 1340 1350 4 F 0 5 ahn N 3 190.0 1 Hyp. Gpf. 101 0 Fü 2 80 4 Mein Hxp. Bi. 8„ Ludwiashaf. Walzm. 8 3 E 8 und 8 101,0 1010 Mannesmann 127, 1270 4% Pfalz, Hyp. Bk 8 Aetall gesellschaft 143,0 2428 R 29 1010 101.0 1 7 Elektr. Mhm.. 5 8 8 5 ein.-Westf. Flekt. 132,5 133,2 US TRIE ORLAGATIONEN Hüter Wit Flekt.. 1600 Salzdetfurth 5. Palmler-Benz 27 105.0 200% 4½ Dt. Ind. Bk. 39 1015 Salzw. Heilbronn. Schwartz- Storchen. 5, Gel dit 8 103 108.7 78. N . 55 7755 5 Seilindustris(Wold) 1195 4 Ver, Stahlwerke 102,0 101.5 Siemens u. Halske 242,0 254.0 143,0 Sücldeutsche Zucker 6 10, Farb. RM-AnL. S.. 144, Zellstoff Waldhof KTIEN RANK EN E 18 Jschaffenb. zellstet 88 136,5 Sachen de. Augebg.-Nürnbg. F. 175.0 174 Pema 3 Bayr. Motorenwerke 17% 174,0 Presdu 2 Bani 5 Brown. Boveriesce 1870 186,5 Plate fe Bann 109 ˙5 See ene, e Daimſer- Benz 1542 1540 Bh. 18 016 Hank 141.5 Deutsche Frdgei. 140 1500. bohnen:(als Dt. Gold u. Süuber. 292.5 291.5 1% Zwischenkurs. Umsalzsfeuerumrechnungsssize Au NR Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Maunhelm teilt mit: Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für den Monat Mai werden wie folgt mitgeteilt: Staat Einheit RM Staut Einhelt RM Aegypten 1 Pfund 9,90 kanada. I Dollar 0 Afghaniſtan 00 Afghan. 18,80 Letttab. 100 Lat 85 3 4 80 Argentinien 00 Papſerpeſos] 50,80 Oltauen 00 Sttas 41798 Auffralten 1 Pfund. 7,02 Luxemburg 100 Frones„ 10,45 Belgien 100 Belga 41,80 Neuſeeland 1 Pfund.92 Oraſilien 00 Milrelis 13,100 Nied. Indienſtoo Gulden 133.23 Brit.-Indienſſe o Rupien 74, 5[Rorwegen 100 ronen 36,78 Bulgarien ioo Lewa.05[Paläſtina i Pfund 900 Dänemark 00 Kronen 45,230 Portugal 100 Eskudos 8 8⁰ Eſtland. 100 Kronen. 02,0 Kumänien 00 Sei.92 Finnland 100 finn. Mark 5,00 Schweden 100 Kronen 39,47 Frankreich 100 ranes 5,61 Schwei 100 ranken 38,08 Griechenld 100 Drachmen 2,36 Slowakei 100 Kronen 8,63 Großbritan] 1 Pfd S erling.90 Spanien 100 geſeten 23.50 olland, 100 Gulden 132,61 0Sütbafrik. un 1 Pfund,.98 Iran 100 Rials 14,60 rür tet l Pfund 192 Isſand. 100 Kronen 38,44]luingarn. 100 Pengö. 61,28 talen 100 Lire 18, joflbel Ausfuhiſ nach Ungarn apan 100 Hen 38,55]Urugu ny I Peſo 9,95 Jugoffawienſio0 Dinar.. Jost vümeritſ i Dollar.50 Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Juni Bbein- Bagel:. 4. 5, Rein- Eese(ß: Ebeiptelden f 93.20.87.57.40 C D. 3006.50.62 352 7 172 0 1 85 8 5 355 Röm.352,97 25 3,28 eh! 44.584, 902 8. ö Meran..2.70.2.77% Mannheim 4,525,045, 19 5,02 4,85 /] Mannheim 4,85 4,404 80.05 55* 9 f f 17 f Fahrräder Tausch! Verein der Hundefreunde Mannheim Im H. Hl. J. Sennedere f sehn! 1 Seschzftsstelle: Seckenhelmer S rage 84. Ruf 435 92 Reparatur- u. Ersatzteile Suche 2 Zimmer. 15 Oeffentliche Monetsversemmlung. Bügelanstalt ſow. 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Ang. 1 8 8 71017 U. 3562 Tr. rechts 4386 Ehmann. 18 . 8 5 1 i t.— P an 8 8 Ang. u. G X a 2 i pesdebelnale des.carend erm. 3 E 251 an die 6 hafte. Mannheim. den 5. Junf 1940. Rut 200 38 Zeugnis W un.3 8 pit Angela Salloner- Hans f ſtelle d. Blattes. Der Vollſtreckungsbeamte. 820 N——.——7 ä Meier; ie en—— 5— sohfliten 230 Möbl. Schlafzim 7 N VVV Verpieltaltigungen an mit 3 Betten 5 Anfänger- Lehrgänge für 2 Morgen letzter Tag! Stadtscliduli ele. fertigt bnd. adele ſow. kl. Küche f. K 1 11 268 r 3 erwachſ. Perſ. E Ccbreböro wWais If ee fete e UrZschrlIfi 3 Blemarokplatz 13 03 812 I v. Grenzabw. zu 75 RI N 1 Ih r„Darlacler eng Belebn. ab- wet. gel. Unter. Haschilnensenreiben Wünsche ehen in Erfüllung! 0 f 4 zugeb. Stamitz⸗ betten u. Bettw.] in Nachmittags- und Abendkursen Besteutent, Bietkeſſer Nane ie ſtraße 18 2. Stock wird geſt. Preis⸗ a 1 Nünzstube, Automet Möbel- u. Auto- 2855 ang, u. b G 250 Beginn: 3. Juni 1940 N ſpel Jol 0 n a f ur er daststztte e, 5 an d. 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Jugend⸗ Wochenschau-⸗ Fetus s Ae e geld ider Höheren. Lehranſlallen arnppe Lindenhof. 5. 6, 20 Uhr, EISEN- u. METALLHANDELSGSESE LI. II A 10 an die] für die Monate April, Mai und Heimabend, Tunnelſtr. 2. Ange⸗ Bericht 1 1 5 5 85 111 9 875 n* 77 Juni 1940; fangene Arbeiten mitbringen.— ** 3. 0. 1940, ſpäteſtens nach Erhalt Jugendgruppe Neckarau⸗Süd. Don FFF des Forderungszettels: Schul⸗ e 8 5 12196 nerstag,, 6.., 20 Uhr, Baſteln, Werkgemeinſchaſtt in der„Krone“, hafen, Rheinkorrektion. geld der Höheren Lehranſtalten und der Mittelſchule(Luiſen⸗ V/ Lempeſt ſchule) für die Monate April, DA F, Berufserziehungswerk. Mai und Juni 1940; Kaufm. Lehrgemeinſchaften. Für Spezlelhaus für Bürobederf— deaf und Fies Schtelbmeschinen verwaltungen 10. 6. 1940: die bis dahin fällig. wachſtehende Lehrgemeinſchaften Junges nettes ober nimm werdende Vergnügungsſteuer; wenden noch Anmebdungen in be⸗ Jerbier⸗ nich. 10. 6. 1940: die auf Grund von ſchränkder Zahl angenommen. Die Stundungen, Steuerbeſcheiden deutſche Rechtſchreibung Stuſe 1 Stofffp bam: Die Regeln der Recht⸗ ſchreibung— Die Schwierigkeiten Karmann Immobilien Frünlein Weinhaus und Forderungszetteln bis da⸗ hin fällig werdenden Steuer⸗ zahlungen u. Säumniszuſchläge; Ferntuf 21222225 E 12 fetntuf 21222225 für SIEMENS e 3, 7 innerhalb 14 2 Lagen nach Erhalt des der Rechtſchreibung— Fremöwör⸗ Papieren 12197 1 Forderungszeltels Handels u ter. Die deutſche Rechtſchreibung Gewerbeſchulgeld für das erſte Drittel 1940/1 ſowie das Schul⸗ geld für die Fachkurſe der Han⸗ dels⸗ und Gewerbeſchulen. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht zechtzeitig entrichtet ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag Roſenhof, K, 19— Unabh ge Fall Oder Faulen zur Bedienung geſucht. 382 Meßzplatz Nr. 4. Nr. 4. Stufe.— Stoffplan: Satzzeichen. u. Zetchenſetzung werden in 04.6* füührlicher Weiſe behandelt uſw. Der neuzeitliche Geſchäftsbrief— Stofffplan: Der baufm. Brief, ſein Weſen, Zweck und Au ſhaum. Unter den durchzuſprech. Hauptbriefarten eff inden ſich u. a. die Gpundbrieſe: Gewandte Stenotypistin fur sofort oder spater gesutimt Aüehtige Einser zur Umgründung einer Ge- sellschaft, die lebenswichtige Aufträge(D. R P. angemeldet) zu erwarten hat. gesucht. Arbeiten im für größere* 11 906 Schwarz wal d für sofort gesucht . 0 1.(Säumniszuſchlag); in Höhe von 5 0„ Ichneidern derin e 2 v. H. des rückſtändigen Steuer. Anfrage, Angebot, Maßnbriefe, Werbeſchreiben uſw.— Techniſche Lehrgemeinſchaften. Nachſtehendte Lehrgemeinſchaften beginnen in Kürze: Werkſtoffhunde Stufe—9, Meſſen umd Meßwerkzeuge, Ma⸗ ſchinenſchloſſer— Zeichnungsleſen und Werkſtattrechnen(Refa⸗Vor⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Anordnungen der NSA Beteiligung in jeder Höhe möglich. Evtl. tätige Mitwirkung für ing Haus ſo⸗ fort geſucht. 375 Arnold, O 4, 9 b. Slemens-Schuckertwerke.-G. Zwelgnlederlessung Hannheim N 75 18(Slemensdaus) Karlsruhe, Melanuchthonſtr. 2. 1 Ausläufer Nadfahrer) im Alter von 14—18 Jahren per ſofort geſucht. Adreſſe 5 85 Putzfrau 832 f. ſamstags von 15—18 Uhr i. Al⸗ menhof geſucht Angeb. u. G U 4 12194 a. d. Geſchäftsſt. Geſchäftsſtelle. Bl. 5 lehrgemeinſchaft).. 2362 2 705 ekanntmachungen hierzu nehmen entgegen 8 FT entnommen 3 7 5** Mannheim einſtr.—5, oder Für den Privatverkauf zveler Unabhängige ur leuernie Zu kaufen 510005 12 206 Motorgefolgſch. 3/171. Dienſt am das e 0 4, 8/9. vorzüglicher Haus haltartikel F 2 170 I 1 Ttons U 58055 ih 2 11 Mittwoch, 5. 6. 40. Schar 1: 20 Uhr ilfi Neck Nord sue h Ir. tl. tar dauernd. F 2 1 1 möännmiche 9 app 9 5 Feih maschinen 5 e 5 Hausgehilfinnen. Neckarau⸗No V A d auch reparaturbedürftige. Eilangeb. vor dem Altersheim(Lindenhof), und Süd. 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