Haus monatl..70 M. u. irch d. Poſt.00 M. einſchl. P aldhofſtr. 12, Kronprinzeuſtr Fe Haupfſtr. 55, WOppauer Str. 8. - müſſen bis ſpäteſtens 28. für den folgenden Monat erfolgen. Str. 44, N Str. I. Abbeſte Donnerstag, 20. Juni 1940 Seit Auzelgenpreiſe: 22 mm breite Miflimekerzeile 12 Pfg., 79 mm prelte? e 66 Pfa. Für Familien⸗ und K 5 gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 11. Bei Zwar Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung und Hanptgeſchäftsſtelle R 1,-. Feruſprecher: Sammel-Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17890— Drahtauſchrift: Nemazeit Mauua heim e 0 Pig: leinanzeigen ermäßigte Grund keinerlel Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Ar b beſonderen Plätzen und für fermmündlich erteilte Aufträge. 151. Jahrgang Nummer 168 estern allein wurden über 200000 Gefangene eingebracht tung für rankreichs Kriegshafen gefallen Kampfflieger-Verbände zerſchmeitorn den letzten Widerſtand (Funkmeldung der N M.) Führerhauptquartier, 20. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In der Bretagne iſt der franzöſiſche Kriegs⸗ hafen Breſt genommen. In der Normandie iſt auch der Unterlauf der Loire von Nautes bis Tours erreicht und an einzelnen Stellen überſchritten. Im Bogen der mittleren Loire geht die Verfolgung über den Cher⸗Abſchnitt und über Bourges weiter. Südlich der Loire griffen Kampffliegerver⸗ bände den zurückflutenden Gegner auf den Ritckzugsſtraßen laufend au. Wo ſich noch Wi⸗ derſtandsneſter bildeten, unterſtützte die Luft⸗ waffe das Vorgehen des Heeres. Im nördlichen Lothringen werden Trümmer der geſchlagenen franzöſiſchen Oſt⸗ armee ſomeit ſie 86 1 fangen geuommen wurden im Gebiet der el zwiſchen Epinal und Toul ſowie im mittleren und in einem Teil der oberen Vogeſen immer enger zuſammen⸗ gedräugt. Epinal, Toul und Luünevflle ſind in unſerer Hand. Um die Maginvtlinie beiderſeits Die den⸗ hofen wird weiter gekämpft. Weſtlich Weißen⸗ burgs wurde die Maginotlinie erneut durch⸗ Stuka⸗ und Kampfverbände zerſtörten brochen. 5 von Befeſtigungswerken einen großen Teil durch Volltreffer. Das deutſche Straßburg wurde von Sü⸗ den und Oſten genommen. Auf dem Straß⸗ burger Münſter weht die Reichskriegsflagge. In der Burgundiſchen Pforte iſt die Ver⸗ einigung der von Belfort und vom Oberrhein her vorgehenden Truppen vollzogen. Die Zahl der allein am 19. Juni ein⸗ gebrachten Gefangenen überſteigt 200 000, darunter der Oberbefehlshaber der fran⸗ zöſiſchen 10. Armee, General Altmeyer mit ſeinem Stab. Seit 10. Mai haben feindliche, und zwar vor⸗ wiegend britiſche Flugzeuge fortgeſetzt in der Nacht offene deutſche Städte angegriffen. Auch in der vergangenen Nacht fielen dieſen An⸗ 8 wieder acht Ziyvilperſonen z u m pfe r. Die deutſche Luftwaffe hat nunmehr mit der Vergeltung gegen England begon neu. 8 In der Nacht vom 19. zum 20. Juni grif⸗ fen Kampffliegerverbände das als britiſches Rüſtungszentrum beſonders wichtige Stick⸗ ſtoff⸗Großwerk Billingham mit zahl⸗ reichen Bomben ſchweren Kalibers an. Starke Brände wieſen bereits auf 50 Kilo⸗ meter Entfernung den nachfolgenden Ver⸗ bänden den Weg. Weiter wurden Tanklager in Hull in Brand geworfen. Zwei deutſche Schnellboote vernich⸗ teten weſtlich von Dungeneß, dicht vor der eng⸗ liſchen Kanalaküſte einen Dampfer von 8000 BR. Einem weiteren Unterſeeboot gelang es, aus einem feindlichen Geleitzug drei Schiffe herauszuſchießen. Die Geſamtverluſte des Gegners betrugen geſtern 31 Flugzeuge. 6 deutſche Flugzeuge werden vermißt. Die raſche Eroberung der ſtarken Feſtung Verdun mit ihren neuzeitlichen Forts am 15. Juni iſt dem kühnen und entſchloſſenen Einſatz vieler Führer zu danken. Beſonders ausgezeich⸗ net haben ſich dabei die Oberleutnante Stein und von Witzen dorff und der Oberfeld⸗ webel Samel, ſämtlich von Infanterieregi⸗ mentern ſowie der Leutnant Roennecke und der Unteroffizier Claus einer Panzerjäger⸗ abteilung. Bei dem Durchbruch durch die Maginoptlinie ſowie bei der ſchnellen Einſchließung des Fein⸗ des in Elſaß⸗Lothringen und Burgund zeich⸗ neten ſich vor allem die von Geueralleutnant Ritter von Greim und Generalmajor von Richthofen geführten Fliegerverbände ſo⸗ wie eine von Hauptmann Steiner geführte Schlachtflieger⸗Gruppe aus. „Der Kampf geht weiter Churchill und ſeine franzöſiſchen Handlanger hoffen auf den Sturz Petains anb. Genf, 19. Inn. zöſiſche Miniſter der nationglen Ver⸗ im Nachrichtendienſt folgendes Ter eon teidigung ließ bekanntgeben: Es beſteht noch kein Waffenſtillſtand Verhand⸗ lungen haben noch nicht begonnen. Der Kampf geht weiter. n Das franzöſiſche Blatt„Nouvelliſt“ ſchreibt zum Waffenſtillſtandsgeſuch von Pétain u..: Es muß gesagt werden: Framkveich wird Kücht kappt lieren. Es verlangt nur einen Waffenſtillſtand. Sollten jedoch die Bedingungen des Gegners nicht annehmbar ſein, ſo werden wir ſie zurückſtoßen müſſen. In dieſem Moment wird ſich Frankreich dann noch einmal aufrichten zum letzten Kampf. Frankreich wird leben, um wieder das Frank⸗ reich zu werden, das es früher war.() 5 Oppoſition gegen Petain? (Srahtbericht unſ. Korreſpondenten) 8 Bern, 20. Juni. Ehurchill hetzt und prahlt weiter ſowohl im Unterhaus als auch im Rundfunkt. Die Londoner Preſſe ſteht hinter dieſen Methoden Churchills. „Daily Expreß“,„Daily Mail“ und„News Chro⸗ niele“ geben Hilfsſtellung mit der Behauptung, in Frankreich laſſe ſich eine wachſende Oppoſi⸗ tion gegen die Regierung Petain feſtſtellen. Verſtändlicherweiſe paßt es der engliſchen Regie⸗ 8155 abſolut nicht in ihre politiſchen Geſchäfte, daß ihre Handlanger in Frankreich ausgebootet ſind böw. ſich geflüchtet haben.„Daily Mail“ träumt von der Möglichkeit, daß die öffentliche Meinung in Frankreich eine neue Regierung anfordern werde. Frankreich hat noch immer, ſo ſchwindelt Daily Ex⸗ preß“, große Truppenkontingente. Im Mittelmeer und im nahen Oſten ſind ſeine Armeen gegen Ita⸗ lien unverſehrt, desgleichen ſeine Truppen in Afrika, in Syrien ſowie ein Großteil der Flotte und der Luftwaffe. i 5 5 Die Engländer haben ſich einen neuen franzöſiſchen 3 beſorgt, General de Gaulle, der Mittelsmann Reynauds, deſſen Chef des Militär⸗ kabinetts er war. Er hat ſich inzwiſchen nach London in Sicherheit gebracht. 9 5 5 Inu einer Rundſunkanſprache erklärte er, daß die franzöſiſche Armee non den motoriſierten Streitkräften Deutſchlands ſowohl zu Lande als auch in der Luft überflutet worden ſei. Das letzte Wort ſei aber, ſo fügte er großſprecheriſch hinzu, nuch 3255 geſpr Die Niederlage ſei noch nicht endgültig. Er dee e nis der Verhältniſſe und erkläre, daß Frauk⸗ reich nicht verloren ſei. Dieſelben Methoden, die die franzöſiſche Niederlage verurſachten, könnten eines Tages ſehr wohl den franzöſiſchen Sieg her⸗ beifüthren. Auch Caſtelnau hofft immer noch (Funkmel dung der N M.) E Barcelona, 20. Juni. Die franzöſiſche Zeitung„La Garonne“ vom 17. Juni bringt einen Artikel des bekannten Gene rals Caſtelnau, der deutlich zeigt, daß man in Frankreich immer noch nicht gewillt iſt, der durch die gewaltigen militäriſchen Erfolge der deutſchen Truppen geſchaffenen Lage voll Rechnung zu tragen. Der S8gjährige General erklärte u.., das Oberkom⸗ mando habe zwar Paris zur Vermeidung von Zer⸗ ſtörungen räumen laſſen, Frankreich habe im übri⸗ gen aber der Welt ſeine Opferbereitſchaft bereits mitgeteilt. In der gegenwärtigen Lage gebe es nur eine Rettung:„Sieg der franzöſiſchen Waffen“(ö) 8 Caſtelnau erinnert dann an die„tragiſchen Stun⸗ lich in den“, die Frankreich im letzten Weltkrieg Furchlebt habe und ruft pathetiſch aus, Frankreich werde nie⸗ mals ſterben, ſondern dank der Tugenden deiner Raſſe triumphieren. Der alte General zählt ſchließ⸗ völliger Verkennung der wirklichen Lage Frankreichs angeblich unerſchöpfliche Hilfsquellen auf, bedauert aber gleichzeitig, daß die Freunde in der ſchweren Stunde nicht treu blieben, womit er jedenfalls nur den feigen Verrat Englands, das Frankreich nach bewährtem Muſter allein kämpfen und bluten läßt, im Augen haben kann. Neynauds Plan dnb Beru, 19. Juni. „Exchange Telegraph“ berichtet aus London, mau erfahre, daß Paul Reynand verſucht habe, die Regie⸗ rung zu beſtimmen, zwei franzöſiſche Armeen zur Verteidigung der britiſchen Inſel nach England zu ſchicken und alle übrigen noch verfügbaren Streit⸗ kräfte in Nordafrika zu konzentrieren. Gleichzeitig hätte die frauzöſiſche Marine ebeuſo wie die Luft⸗ flotte den Kampf an der Seite Großbritanniens fort⸗ ſetzen ſollen. Großangriffe der italieniſchen Luftwaffe Zahlreiche feindliche Land- und See- Flugſtützvunkte bombardiert (Funkmeldung der N M.) * Rom, 20. Juni. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In Mittelmeer ſind zahlreiche Luftflot⸗ ten⸗ und Flottenſtützpunkte, Bizerta, Chiſonac⸗ cia, Borgo, Afaccio, Campo dell Oro, Cali, Boni⸗ facio, Portovecchio von nuſerer Luftwaffe durch anhaltende Aktionen mit Bomben und Ma⸗ ſchinengewehrfener belegt worden. Der angerichtete Schaden iſt beträchtlich. Alle unſere ne ſind zurückgekehrt. Von einem unſerer U⸗Boote iſt ein weiterer fran ⸗ zöſiſcher Zerſtörer von 2500 Tonnen torpediert und verſenkt worden. In Nordafrika werden bie Operationen au nahme der Luftwaffe, die mehrere ſeindliche Panzerwagen zerſtört hat, fortgeſetzt. r Cyrenagika⸗Grenze unter aktiver Teil⸗ Ein engliſches Flugzeug iſt im Luftkampf abgeſchoſſen worden. Zwei unſerer Aan ng zeuge ſind nicht zu ihren Stützpunkten zurück⸗ gekehrt. In Italie niſch⸗Oſtafrika ſind die feindlichen Stützpunkte Aden, Ceila, Port Sudan und andere Stützpunkte im Sudan und Kenya mit Bomben belegt worden, die Brände verur⸗ ſachten und Flugzeuge am Boden zerſtört haben. Eines unſerer Flugzeuge iſt nicht zurück⸗ gekehrt. Der Feind hat die Einflüge über Ligurien und Sardinien 1 5 keine neunenswerten äde Der Oberkommiſſar von Spaniſch⸗Marokto in Tanger. Der Obertommiſſar von Spaniſch⸗Maxrokko, General Aſenſio, inſpizierte am Montag. Beſatzung von Tanger. Ein Beſuch des Oberkom⸗ miſſars bei dem Vertreter des Sultans von Maroßko verlief in großer Herzlichkeit. eine Opfer und jen Fliegerangriffe 8 0 Noch nicht genug? * Mannheim, 20. Juni. Iſt Frankreich wirklich den Weg der Kataſtrophe noch nicht zu Ende gegangen? Man möchte es meinen, wenn man die Stimmen hört, die dieſer Tage aus Frankreich und aus ſeinem ehemaligen? Verhün⸗ deten England herüberdringen. Dieſe Stimmen küön⸗ neu ſich zwar nicht mehr gegen die Wirklichkeit der Niederlage ſtennmen, aber ſie verſuchen die Notwen⸗ digkeit der Konſequenzen zu leugnen. Sie erinnern am einen Mann, der im Ertrinken ſich noch damit tröſtet, daß er untene am Meeresboden ja doch wieder ſeſten Boden unter die Füße bekäme! Sie ſind Zeugniſſe einer Geiſteshaltung, die die Kata⸗ ſtrophe reſtlos aus dem Geleiſe geworfen hat Die Frage, mit der Framkreich heute ſich ausein⸗ anderzuſetzen hat, lautet einzig und allein: ſo ll Frankreich kapitulieren ober nicht kapitulieren? Und zwar bedingungslos und reſtlos. Und zwar als militäriſche und polftiſche Macht. Und zwar als europäiſcher Kontinentalſtaat und als übe rſeeiſches Imperium. Dieſe Frage und ſie allein ſteht zur Diskuſſion, ohne alle Wenn und Aber, mit denen man ſie begreiflicher⸗ aber unnützer⸗ weiſe in Bordeaux gerne umgeben möchte. Die Ant⸗ wort muß ſo klar ſein, wie die Situation klar iſt; ja öder nein! Im erſten Schock der Kataſtrophe hat man auch in Frankreich dem Zwang dieſer Prageſtellung nicht mehr ausweichen können und wollen. Es war ja gerade der Zweck der Neubildung der Regierung Petain die Kapitulationsregierung Frankreichs zu ſein: eine Regierung, in der das Alter, die Würde und der Ruhm des Marſchalls die Trugödie ſeiner Aufgabe überſchatten ſollten. Petain war einſichtig, tapfer und verantwortungsbewußt genug bei dieſer Aufgabe, um zu dem Zwang, der hinter ihr ſtaud, ja zu ſagen. Er hat Churchills Angebot einer eng⸗ liſch⸗franzöſtſchen Unſon, die Frankreich noch als Dank für ſeine an England gebrachten Blutopfer auf den Stand einer engliſchen Kolonſe herunter⸗ gebracht hätte, ebenſo abgelehnt wie die phantaſtiſchen Ratſchläge einiger berufener und meiſtens unberufe⸗ ner Ratgeber, den Widerſtand von den framzöſiſchen Kolonien aus weiterzuführen. Er hatte genug von der Treuloſigkeit Londons und von der Hilfloſigkeit ſeines eigenen Landes: er ſah jetzt nach Deutſchland. Von dort erbat und erwartete er die Bedingungen ſeiner Kapitulation. Er mag ſich dabei freilich in einem getäuſcht haben: Bedingungen“ gabes für uns nicht mecr zu ſtellen. Ein Aushandeln dieſer Kapi⸗ tulation kam nicht mehr in Frage, nur mehr eine Annahme. Petain konnte ſich darüber nicht täuſchen; er als Soldat noch weniger als ein anderer. Denn er kannte ja den ganzen tragiſchen Umfang der militä⸗ riſchen Kataſtrophe, die Frankreich betroffen hatte. Eine ſolche Kataſtrophe kann man entweder leugnen, d. h. ſo tun, als ob ſie nicht geweſen wäre und den ſinnloſen Kampf weiterkämpfen, oder ſie hinnehmen wie das Schickſal ſelbſt. Aus dieſer tragiſchen, aber ſelbſtverſchuldeten Situation Frankreichs erwuchs für Frankreichs poli⸗ tiſche Führung ein neuer Zwieſpalt: man begann ſich wieder mit dem Gedanken einet Fort⸗ ſetzung des Kampfes zu befreunden. Die Rede, die der neue franzöſiſche Außenminiſter Baudvin hielt, in der er die merkwürdige Theſe vertrat, daß Frankreich noch nicht am Ende ſei und noch Mittel und Wege zur Fortſetzung des Kampfes habe, war ein erſtes Anzeichen. Weitere folgten: der Aufruf des franzöſiſchen Verteidigungsminiſters an die franzö⸗ ſiſchen Armeen— ſoweit man von ſolchen noch reden kann— weiterzukämpfen, die Erklärungen des Ge⸗ nerals Caſtelnau, daß Frankreich auch dieſe Stunde überſtehen müſſe und überſtehen werde, die Haltung der Preſſe, die in einzelnen ihrer Organe ſo tut, als oß Frankreich noch alle Trümpfe zu einem weiteren Widerſtand in der Hand hat. Kurz: die Stimmung beginnt ſich augenſcheinlich in Frankreich unter dem Eindruct, daß es ſich nicht um eine bedingte, ſondern nur um eine bedingungsloſe Kapitulatiyn handeln kann, wieder zu verſteifen. Damit iſt freilich nichts darüber geſagt, ob dieſe Stimmung ſich gegenüber der Wucht der Tatſachen wird durchzuſetzen vermögen. Petain und Lebrun ſelbſt ſtnd augenſcheinlich noch nicht in den Nebel der Illuſionen zurückgeflohen, den die Reſte der Rey⸗ naudſchen Gefolgſchaft um Frankreichs Niederlage zu breiten trachten. Für ſie kann das neue Aufmucken dieſer kriegshetzeriſchen Stimmung geradezu zu ei⸗ nem beſonderen Zwang werden, raſcheſtens im Sinne der gegebenen Umſtande und Notwendigkeiten zit handeln. Denn wie ſoll Frankreich wirklich ei⸗ nen neuen Widerſtand aufbauen oder ſei⸗ nen alten zuſammenbrechenden weiterführen? Zwei phantaſtiſche Ideen ſcheinen da in einzelnen fran⸗ Löſung darin, daß die franzöſiſche Regierung ſich in die Kolonien zurückzieht und von dort aus mit Hilfe der ziemlich intakt gebliebenen Flotte und mit Hilfe der Reſte der Luftwaffe den Kampf weiter⸗ führt. Unter der allerdings mehr als zweifelhaften Vorausſetzung daß es gelänge, weſentliche Truppen⸗ teile aus dem franzöſiſchen Mͤtterlande nach den nordafrikaniſchen Beſitzungen überzuführen, hoffen dieſe Kreiſe von Afrika aus den Krieg noch einige Zeit durchhalten zu können. Die anderen ſehen die geſpenſtiſche Phantaſtik dieſes Planes ein, ſie glauben eine realpolitiſchere Löſung entdeckt zu haben: es iſt der alte Churchill⸗ Reynaudſche Plan, der hier wieder auftaucht. Frank⸗ reich ſoll darnach ſeine noch verbliebenen Truppen nach England zu bringen ſuchen, ſeine Flotte mit der engliſchen vereinigen und den Krieg in eng⸗ ſter Gemeinſchaft mit dem engliſchen Imperium fortſetzen.. Der illuſionäre Charakter beider Pläne liegt auf der Hand. Der erſte müßte an ſeiner pfychologiſchen Undurchführbarkeit nicht weniger ſcheitern als an ſeiner militäriſchen. Nur ein blutiger Laie, der dieſen Krieg und die Methoden ſeiner Kriegsführung vollkommen verträumt hat, kann ſich einbilden, daß ſich eine franzöſiſche Machtpoſition in Afrika, abge⸗ ſchnitten vom Muttenlande, gegenitber dem geſam⸗ melten Einſatz der deutſchen und italieniſchen Mittel auch nur eine Zeitlang behaupten könnte. Und nur einer, der durch das Grauen dieſes Krieges ohne Herz geht, kann die Zumutung erträglich fin⸗ den, die darin liegen würde, daß die franzöſiſchen Soldaten in Afrika weiter Krieg führen ſollten, der zwar das Morden verlängern würde, aber ihre Hei⸗ mat ganz ſicher nicht befreien und den Druck auf ihre Familien nur noch größer machen würde. Der zweite Vorſchlag iſt nicht minder phantaſtiſch. Ganz abgeſehen davon, daß er eine vollkommene Preisgabe der ſtaatlichen Selbſtändigkeit und der politiſchen Handlungsfreiheit Frankreichs darſtellen würde; ganz abgeſehen davon, daß die Franzoſen ſich ja in ihvem eigenen Kampf überzeugt haben, wie wenig in dieſem Krieg die Flotte zu beſagen hat und wie gering der Kampfwert der engliſchen Armee iſt, auch wenn man ſie mit ein paar fvantzöſiſchen Diwiſtonen verſtärken würde; ganz abgeſehen alſo, daß die Franzoſen klug und gewitzigt genug ſein müßten, einzuſehen, daß mit ſolcher„Fuſion“ der Reſte der engliſchen und franzöſiſchen Truppen das Schickſal Englands doch nicht gewendet werden könnte, müßte dieſer Plan allein daran ſcheitern, daß der pfychologiſche Riß zwiſchen beiden Verbündeten beveits viel zu weit gediehen iſt, als daß ſich noch eine fruchtbare und wirkſame Kampfgemeinſchaft auf⸗ bauen ließe. Die Franzoſen haben ja die Engländer droben in Flandern, bei Dünkirchen und jetzt bei ihrem eiligen Rückzug aus Reſtfrankreich kennen gelernt. Und was ihnen an Illuſtonen noch geblieben ſein mag, das hat der Zynismus, mit dem Churchill im Unterhaus und vor der engliſchen Oeffentlichkeit den franzöſiſchen Bundesgenoſſen preisgab und ihn auch noch mit Hohn und Spott überſchüttete, wohl veſtlos aus⸗ geräumt. Solche„Bundesgenoſſenſchaft“ hält nicht einmal die Dauerbeanſpruchung eines ſiegreichen Krieges, geſchweige denn die Belaſtung einer ge⸗ meinſamen Niederlage aus! Wir nehmen an, daß das Petain und Lebrun ein⸗ ſehen. Dann werden ſte aber ſchleunigſt dieſe Er⸗ kenntnis ihrer geſamten Regierung und dem ganzen franzöſiſchen Volke vermitteln müſſen. So vermit⸗ teln müſſen, daß es ein Zurück aus dieſer Erkenntnis in neues Chaos nicht mehr gibt. Der Weg dazu kann nur das Eingeſtändnis ſein, daß die Kapitulation ſo bedingungslos ſein muß, wie der Zuſammenbruch, der ihr vorausging, vollſtändig geweſen iſt! Dr. A. W. Die Lage [Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 20. Juni. 3 Immer ſchneller vollzieht ſich das Schickſal Frankreichs, immer atemberauben⸗ der werden die Schläge, die die deutſche Wehrmacht auf die franzöſiſche Armee und auf die Feſtungen des Landes niedergehen läßt. Schon ſind, wie das Genfer Journal“ meldet, auch St. Etienne, füdweſtlich von yon, und Clermont geſtern von den franzöſiſchen Be⸗ hörden in aller Eile verlaſſen worden. Die Genfer „Tribune“ ſchreibt: Am Mittwoch hatten a von 91 Departements in Frankreich keine franzöſiſchen Be⸗ hörden mehr und 7 von 15 Großſtädten waren in deutſcher Hand, darunter Paris, Lille, Le Havre und Rouen. 55 Alle geſtern in der Schweiz einlaufenden Berichte gus Frankreich ſind Kataſtrophenmeldungen für die Regierung in Bordeaux. Die„Neue Zürcher Zei⸗ tung“ meldet, zwiſchen Lyon und Marſeille vollziehe ſich eine neue Maſſenflucht von Millionen flüchtiger Zivilperſonen, die ſich nach Weſten zu wälzen. Cler⸗ mont liege ſchon im Bereich der Flüchtlingszone. Der„Berner Bund“ meldet:„In nenpolltiſch erlebt Frankreich zunehmende Erſchütterungen. In Tou⸗ flpuſe wurde am Dienstaa in den Rüſtungsbetrieben der allgemeine Streik erklärt. Der noch in Toulouſe amtierende Kommandant hat daraufhin alle Rüſtungsbetriebe unter Kriegsrecht geſtellt. Die Havas⸗Agentur erklärt, es müſſe befürchtet werden, daß noch ein großer Teil franzöſichen Ter⸗ ritoriums beſetzt wird, bis der Befehl zur Einſtel⸗ lung des Feuers komme. In dex Wiedergabe der Rede Churchills hat die Havas⸗Agentur den Satz fortgelaſſen, daß Großbritannien den Krieg fortſetzt und es ſich welgert, das alliierte Frankreich aus ſei⸗ ner Bündnispflicht zu entlaſſen. 8 Die Mehrzahl der Pariſer Zeitungen, mit Aus⸗ nahme der in Paris verbliebenen zwei Blätter. hat geſtern Clermont verlaſſen und iſt der Regierung nach Bordeaux gefolgt. 5 Militäriſch iſt Frankreich am Ende. as noch militäriſchen Widerſtand leiſtet, ſind Trüm⸗ er des Heeres. Jeder Widerſtand iſt nur eine kurze Epiſode in i gewaltigen Schickſalskamp, der cb auf Frankreichs Boden vollendet. Er wird Herall ſyſtematiſch mit allen Mitteln der deutſchen Luftwaffe gebrochen. r über ganz Frankreich geworden. Der richer gesanzeiger“ ſchreibt:„Mit der Einnahme von urs zeigt ſich die neue Zielrichtung des deutſchen stoßes nach Südweſten. Von Tours nach Bordeauß nicht weiter, als es von Namur nach Orlean * Das„Stockholm Dagbladet“ meldet aus Lon⸗ „ die Gewerkſchaftszentralen in Liverpool und ne 5 nahmen geſtern 1 Beſchlüſſe an, e Wiederherſtellung des A 1 Der deutſche Soldat 9 5 entages n den Churchill se reit:„Haltet den Dieb!“ Heuchlerklage über deuiſche Kampfflieger— Tatſachen gegen Schwindel (Funkmeldung der NM.) +E Berlin, 20. Juni. Von engliſcher Seite wird neuerdings ebenſo heuchleriſche wie bewegliche Klage darüber ge⸗ führt, daß Deutſchlaud ſeine Kampfflieger augeb⸗ lich angewieſen habe, ſich bei den Angriffen auf Südengland der Frauen, Greiſe und Kinder als Zielſcheibe für ihre Bomben zu bedienen. Von den militäriſchen Objekten, auf die die deutſchen Bombenangriffe mit gutem Erfolg ge⸗ richtet waren, iſt in den neuen engliſchen Greuel⸗ meldungen natürlich nicht die Rede. Vor allem verſchweigt die britiſche Lügenpropaganda, daß die deutſchen Kampfflugzeuge im allgemeinen ihre An⸗ grifſe bei Tageslicht durchführen und ſich infolgedeſſen auch jederzeit davon überzengen können, daß ſie ausſchließlich militäriſche Ziele angreiſen. Anders dagegen die bekannte heim⸗ tückiſche Praxis der engliſchen Luftwaffe, die bei Nacht nach Nord- und Weſtdeutſchland eiufliegt und ihre Bomben wahllos im Gelände abwirft. Wir wollen noch nicht einmal annehmen, daß die engliſchen Kampfflieger ſich grundſätzlich bewußt und abſichtlich einer konſeguenten Verletzung der Schutz⸗ rechte des Roten Kreuzes ſchuldig machen. Feſt ſteht aber, daß bereits in zahlreichen Fällen Gebäude⸗ komplexe, die klar und deutlich als Schutzobfekte des Roten Kreuzes erkennbar ſind, von engliſchen Bom⸗ ben getroffen wurden, ohne daß von britiſcher Seſte behauptet werden könnte, daß ſich auch nur in der Nähe militäriſche Angriffsziele befänden. So hat ſich erſt kürzlich wieder ein engliſches Bombenflug⸗ zeug in der Nähe von Koblenz ein Lazarett zum Ziel zenommen. Daß in dieſem Falle erfreulicher⸗ weiſe keine Todesopfer zu beklagen waren, dürfte lediglich den ſorgfältigen Sicherheitsvorkehrungen der Lazarettleitung zuzuſchreiben ſein, die die Kran⸗ ken rechtzeitig in die Luftſchutzräume ſchaffen ließ. Verſchiedene weitere Angriffe, die die engliſche Luft⸗ waffe in den letzten Nächten durchführte, waren gegen ausgeſprochene Wohnviertel verſchiedener weſtdeut⸗ ſcher Städte gerichtet. Man ſah es in dieſen Fällen ganz offenkundig darauf ab, vor allem die Zivilbe⸗ völkerung zu treffen, was auch daraus hervorgeht, daß Brandbomben benutzt wurden. In einem Falle waren unter der Zivilbevölkerung Tote und Ver⸗ letzte zu beklagen. Und nun folgt auf dieſe Verbrechen nach der Methode„Haltet den Dieb!“ die Lüge vom deutſchen Angriff gegen Frauen und Kinder. Herr Churchill, Ihre Heuchelei iſt erkannt! Lazarelt bei Koblenz bombardiert adnb. Berlin, 19. Juni. Faſt Nacht für Nacht ſchickt Churchill ſeine Bomber unter dem Schutze der Dunkelheit in deutſches Hin⸗ terland. Ziel ſind nicht etwa militäriſche Objekte, denn dort könnte die deutſche Luftſicherung ihrem Flug ein jähes Ende bereiten. Ihre Bomben wer⸗ fen ſie faſt ausſchließlich auf Wohnbezirke kleine Dör⸗ fer, guf die Ränder der Städte und oft auf freies Feld, um ſich ihrer gefährlichen Aufgabe entledigen und daheim melden zu können: Bomben abgeworfen! In zahlreichen Fällen ſind Schulen, Kinderſpielplatze, Krankenhäuſer und Lazarette das Opfer dieſer hin⸗ terhältigen Angriffe geweſen. a In der Nacht vom 17. zum 18. Juni flogen eng liſche Bombenflieger Koblenz an und bombar⸗ dierten ausſchließlich zwei Objekte: die. beiden Laßza⸗ rette St.⸗Joſeph⸗Haus und Kemperhof. Während die Brand⸗ und Sprengbomben, die dem St. Joſeph⸗ Haus zugedacht waren, glücklicherweiſe alle ihre Ziel verfehlten und in der Umgebung des Kranken hauſes niederfielen, war die Wirkung des Bombar⸗ dements auf den Kemperhof um ſo furchtbarer. Ein Seitenflügel des Gebäudekomplexes wurde durch alle Stockwerke hindurch aufgeriſſen. Zwei Schweſtern, die ſich um die Unterbringung der Verwundeten und Kranken in den Luftſchutzkeller bemüht hatten, wurden vom erſten Stockwerk mit in den Trümmerhaufen her⸗ untergeriſſen und konnten erſt nach ſchwieriger Ar⸗ beit verletzt aus dem Schutt geborgen werden. Auch der Innenhof wurde durch Bomben ſchwer dem liert. Sämtliche Fenſterſcheiben und zum Teil die Türen der Krankenzimmer wurden zerſtört. Nur der Tatſache, daß alle Verwundeten in den Luftſchutz⸗ keller gebracht waren, iſt es zu verdanken, daß nie⸗ mand weiter verletzt wurde. Daß es ſich bei dieſem Angriff, wie ſchon ſo oft. um eine bewußte Aktion gegen ein Lazarett handelt, geht aus folgenden Gründen klar hervor: Kemperhof liegt einſam weit außerhalb der Stadt. Der geſamte Gebäudekomplex iſt durch rieſige rote Kreuze auf weißem Grund nach oben weithin ſicht⸗ bar gemacht. Die Nacht war mondhell und ſternen⸗ klar. Außerdem aber haben die Flieger vor dem Abwurf der Bomben an Fallſchirmen Leuchtraketen fallen laſſen, die das ganze Lazarett taghell erleuch⸗ teten. Die Bomben wurden auch nicht aus großer Höhe abgeworfen, ſondern die Maſchinen gingen vor⸗ her auf Erdnähe. Dieſes neue ſchändliche Verbrechen Churchills wird zu den vielen anderen Poſten auf die große Rechnung geſchrieben, die ihm demnächſt präſentiert werden wird. Daß er ſie auf Heller und Pfennig begleichen wird dafür bürgt das deutſche Schwert. Churchill immer noch auf hohem Roß Geſtändniſſe, die die Franzoſen erfreuen werden! anb Berlin, 19. Juni. Kriegshetzer Churchill hat am Dienstagabend nach der Parlamentsſitzung nochmals eine Rede ge⸗ gehalten, und zwar über den engliſchen Rundfunk. Seinem Geſchwätz ging die auffallende Ankündigung voraus, daß dieſe Uebertragung„auf alle Sender mit Ausnahme der für Europa beſtimmten“ effol⸗ gen werde. Es fällt nicht ſchwer, den Grund dieſer ebenſo außergewöhnlichen wie törichten Vorſichts⸗ maßnahme zu finden. Der Häuptling der plutokra⸗ tiſchen Kriegsverbrecher hat nämlich manches geſagt, was die Franzoſen in raſende Wut bringen muß und wird. Zunächſt wiederholte er ſeine üblen Beſchuldi⸗ gungen gegen den franzöſiſchen Generalſtab, die er bereits vor dem Unterhaus vom Stapel gelaſſen hatte, Dann rühmte er die„Hilfe“, die England den ſranzöſiſchen Armeen in Flandern gewährt haben ſoll, und dabei entſchlüpfte ihm folgendes Geſtänd⸗ nis: „Gewiß, in der großen Schlacht in Flandern haben wir ſowohl durch Jagdflugzeuge als auch durch Bomber dem franzöſiſchen Heer dauernde Unter⸗ ſtützung gegeben. Aber trotz jeder Art von Druck wollten wir nie⸗ mals zulaſſen, daß dort die geſamte Stärke der königlichen Luftflotte des Mutterſlandes ver⸗ braucht werde. Unſere Jagdluftwaffe hätte leicht erſchöpft werden können, und dann würden wir uns gegenwärtig in einer ſehr ernſten Notlage befinden. Was aber ſagt der Poilu dazu? Iſt das nicht ein feiner Bundesgenoſſe, der die Armeen ſeines Freun⸗ des in Todesnot weiß und ſeelenruhig mit guſieht, ohne mit allen verfügbaren Mitteln zu Hilfe zu eilen? Herr Churchill behauptete dann wieder einmal, Rundfunkanſprache Dr. Hachas „Wir wollen eines der vollkommensten Glieder des Deuiſchen Reiches worden Adnb Prag, 19. Jun. Staatspräſident Dr. Hacha hielt Mittwoch abend um 19 Uhr eine Rundfunkanſprache an das tſchechiſche Volk, in der er u. a. ausführte: Das Waffenſtillſtandsangebot Frankreichs, mit dem eines der größten Kapitel der Weltgeſchichte ſei⸗ nen Abſchluß findet, gibt mir Gelegenheit, an meine tſchechiſchen Mitbürger einige offene Worte zu rich⸗ ten. Ich weiß wohl, daß mein Gntſchluß vom 14. März 1939, vom Führer eine endgültige Wil⸗ lensäußerung über das Schickſal der tſchechiſchen Länder zu erbitten, von manchem Tſchechen mit ge⸗ wiſſen Zweifeln aufgenommen wurde. Die Ereig⸗ niſſe, die ſodann folgten, zeigten daß der Weg, den ich im März des vorigen Ithres im Einvernehmen des tſchechiſchen Volkes der einzig richtige war. Der Umſchwung in der tſchechiſchen Politik, zu wel⸗ chem es am 15. März 1939 kam, hat im Grunde zwei Seiten: Die eine und gewiß die hauptſächlichſte, iſt die Aenderung unſerer ſtaatsrechtlichen Stellung. Sie ergibt ſich aus dem Naturgeſetz, daß ein kleines Volt einzig und allein dadurch ſein Daſein zu er⸗ halten vermag, daß es ſich dem Schutz eines großen Volkes, mit dem es den gleichen Raum teilt, anver⸗ traut. Meine Fahrt zum Führer und Reichskanzler in den ſchickſalsſchweren Märztagen des vergangenen Jahres hatte jedoch noch eine zweite nicht minder be⸗ deutſame Seite. Klar und deutlich wurde dadurch zum Ausdruck gebracht, daß das tſchechiſche Volk zu dem zurückkehrt, was ihm ſeine geſchichtliche Sendung gebietet: zur Freundſchaft mit dem deutſchen Reich. In der kurzen Zeit, die uns von dem ſtaatsrecht⸗ lichen Wendepunkt des 16. März 1939 trennt, iſt unſererſeits alles geſchehen, was in unſerer Macht war. Es wurde eine enge fachliche Zuſammenarbeit auf allen Gebieten des wirtſchaftlichen und öffent⸗ lichen Lebens angebahnt. Ich kann hier auf die ge⸗ ſteigerte Anſpannung der Kräfte unſerer Induſtrie, insbeſondere ſoweit dies die Intereſſen des im Kampfe ſtehenden Reiches erheiſchen, auf die Ent⸗ ſchloſſenheit, mit der unſere Landwirtſchaft derjeni⸗ gen des Reiches zur Seite trat, ſowie auf das ge⸗ naue und kameradſchaftliche Vorgehen unſerer Sicher⸗ heits⸗, Verkehrs⸗ und ſonſtigen Organe bei ihrer Einſchaltung in die gemeinſchaftlichen Reichsauf⸗ gaben hinweiſen. a Wir dürfen uns jedoch nicht verhehlen, daß uns noch ſehr viel zu tun übrig bleibt. Trotz der Schwierigkeiten, die der Anfang mit ſich bringt, müſſen wir uns ſtändig das klare Ziel vor Augen halten: Eins der vollkommenſten Teile des Groß⸗ deutſchen Reiches zu bilden. Wir tun dies nicht unbelohnt, denn unſere Eingliede⸗ rung in das Großdeutſche Reich hat für uns die mannigfaltigſten Vorteile im Gefolge. Schon die Kriegszeit hat gezeigt, was für ein Glück es für uns iſt, daß wir zur rechten Zeit unſer Schickſal in die Hände des genialen Führers des deutſchen Volkes, Adolf Hitler, gelegt haben. Das Los anderer kleiner Völker iſt ein anſchaulicher Beleg dafür. Für die Friedenszeit aber können wir feſt auf das Wort des Führers und Reichskanzlers vertrauen, daß der ſieg⸗ reiche Ausgang des Krieges auch für unſer Volk eine glückliche Zukunft erheiſcht. Die Neugeſtaltung der europälſchen Verhältniſſe, die nach dem Endſieg der glorreichen deutſchen Trup⸗ pen erfolgen wird, wird uns zum Vorteil ge⸗ reichen. Jeder einzelne kann dazu beitragen, nicht nur durch das Streben nach beſtem Zuſammenleben mit den deutſchen Mitbürgern im Dienſte der höhe⸗ ren gemeinſchaftlichen Ziele des Großdeutſchen Rei⸗ ches, ſondern auch durch ehrliche Arbeit in ſeinem Beruf, welcher von jeher den Stolz eines feden Tſche⸗ chen bildet. Zu dieſer Arbeit fordere ſch euch alle von neuem auf, in dem feſten Vertrauen auf eine glückliche Zukunft des tſchechiſchen Volkes, welche ihm der Friede im Verband des Großdeutſchen Reiches bringen wird. 7PbCbCC(C0GGſ/ũũã6 ãddddfwdGꝓGꝓGßGGõGõGᷓÿfõã ͤ ͤ ͤõãyd/.— Rüſtungsbetrieben. Die Beſchlüſſe haben in London berechtigtes Aufſehen erregt, da ſie als erſte An⸗ 1 einer gewiſſen Kriegsenttäuſchung in eng⸗ iſchen Arbeiterkreiſen nach dem Zuſammenbruch der franzöſtſchen Front auszulegen ſind. * Den Londoner Mittwochblättern zufolge hat Eng⸗ land nach Madrid dringliche Anfragen wegen Spa⸗ niens Haltung in der Gibraltarfrage gerichtet. Der„Star“ meldet, daß die in England weilenden Franzoſen im wehrpflichtigen Alter in die engliſche Armee eingeſtellt werden. „Daily Mail“ meldet, daß inſolge der zunehmen⸗ den Spannung mit dem iriſchen Freiſtaat auch die Häfen Liverpool und Swanſea zur Kriegsgefahren⸗ zone erklärt und Militärbefehlshabern unterſtellt wurden.. Man begreift die Stunde Der Balkan hat kein Intereſſe mehr an Weſt⸗ . mächte⸗ Pakten f 5(Drahtbericht unſ Korreſpondenten) — Rom, 20. Juni. Unverkennbar ſind die Rückwirkungen ber jüng⸗ ſten kriegsmäßigen Ereigniſſe auf die Haltung der Länder des Balkans. Wie aus Iſtanbul gemelder wird, wird Miniſterpräſident Refik Saidam am nächſten Freitag wichtige Erklärungen über die itik abgeben. e ee eee N Der Abg. Indſchedani hielt in Istanbul zwei⸗ mal den gleichen öffentlichen Vortrag über die Ein⸗ ſtellung der Türkei zu den internationalen Vorgän⸗ gen. Die Loſung, ſo ſagte er, ſei Friede nach außen und im Innern. Das Abkommen mit England und Frankreich ſei gegen kein Land gerich⸗ tet. Die heutigen Ereigniſſe brauchten die Türket nicht zu beunruhigen. Das türkiſche Volk erwarte und hoffe, dem Krieg fern zu bleiben: nötigenfalls ſei es aber zur Verteidigung bereit. 5 Dem„Corriere della Sera“ wird aus Athen gemeldet, daß die Weſtmächte in den politiſchen Kreiſen Griechenlands ihr ganzes Preſtige verloren haben. Große Genugtuung hat der Zuſammenbruch Frankreichs und damit des ganzen Syſtems der Pariſer Vorortverträge in Bulgarien hervor⸗ gerufen. Sorge für die Kriegsgefangenen (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) 5„— Bern, 20. Juni. Der Delegierte des Internationalen Roten Kreuz⸗ komitees, Junot, iſt in Bordeaux eingetroffen, wo er die Verbindung mit der franzöſiſchen Regierung ſo⸗ fort aufgenommen hat. Es ſollen ihm alle Erleich⸗ terungen zugeſagt worden ſein, damit er ſich der deutſchen Kriegsgefangenen ⸗ und Zi⸗ bilinterniertenlager annehmen kann. Japaner verlaſſen London. Alle weiblichen An⸗ ehörigen der 5 Botſchaft in London wer⸗ en Ende dieſes Monats England verlaſſen. 8 2 — ſters Mandel zurückzuführen war. „jedes einzelne engliſche Flugzeug und jeder einzelne engliſche Pilot“ ſeien dem deutſchen Gegner„weit überlegen“. Wörtlich:„Während der Kämpfe im Gebiet von Dünkirchen haben die britiſchen Flugzeuge unzweifelhaft die deutſche Luftwaffe geſchlagen und die örtliche Herr⸗ ſchaft() in der Luft errungen, wobei ſte dem Gegner Tag für Tag Verluſte von drei oder:1 zufügten.“ Aber, aber, ſo fragt das deutſche Volkk wenn die engliſchen Flieger— laut Churchill— ſolche Ueber⸗ menſchen ſind, warum hat das britiſche Oberkom⸗ mando denn ſolche Angſt, daß ihre Luftwaffe bei vol⸗ lem Einſatz„leicht erſchöpft“ werden könnte? Weiter erörterte Churchill lang und breit die bange Frage, wie es die böſen Deutſchen wohl an⸗ ſtellen würden, wenn ſie tatſächlich nach England wollten. Man ſpürt die große Angſt vor der In⸗ vaſion und muß deshalb lachen, wenn man dieſen gufgeſchwemmten Abenteurer ſo etwas wie„Endſieg“ ſagen hört und weiter: Wir werden nicht nachlaſſen von unſeren Forderungen“ — Wir auch nicht, Winſton Churchill! CCC dbb Mäßig, aber geniegerisch rauchen) arican 3, S. i J Gedantentos eine Cigarette an der anderen anzu⸗ zünden, muß zwangsläufig das Genußempfinden ab⸗ ſtumpfen. Wirklichen Genuß können nur gute Cigaretten bieten, die Sie langſam Zug für Zug rauchen, Cl Round du Huis 121 (Drahtbericht unſ. Korreſpvondenten) — Genf, 18. Juni. „Die letzte Viertelſtunde“ Der geſchlagene franzöſiſche Marſchall Wey⸗ gand war ſchlecht beraten, als er in ſeinem letzten Heeresbefehl vor der Auflöſung der Somme⸗ und Marneſchlacht das Wort von der ſtunde“ gebrauchte. Es iſt der Geſchichte des ruſſiſch⸗ japaniſchen Krieges von 1904—05 entnommen und wurde vom japaniſchen General Nogi, Befehls⸗ haber der dritten japaniſchen Armee bei dem dritten und letzten Sturm auf die ruſſiſche Feſtung Port Arthur geprägt. Die japaniſchen Soldaten hatten bis zu dieſem Augenblick furchtbarſte Opfer bet Sturmangriffen gebracht, die von den Ruſſen äußerſt blutig zurückgeſchlagen worden waren. Selbſt Nogi trug ſich mit Rückzugsgedanken. Als er die ange⸗ forderten Verſtärkungen erhielt, raffte er ſich noch einmal zu einer gewaltigen ſeeliſchen Anſtrengung auf und riß auch ſeine Truppen auf die höchſte Höhe ihrer Leiſtungskraft. Dabei prägte er das große Wort von der„letzten Viertelſtunde“, die den Wider⸗ ſtand der Ruſſen brechen ſollte. Daraufhin ſtürmten die Japaner noch einmal todesmutig gegen die Ma⸗ ſchinengewehrſtellungen der Ruſſen vor und erran⸗ gen auch den Sieg. Da iſt der Hintergrund des Wortes von der„letz⸗ ten Viertelſtunde“. Sein Mißbrauch durch Weygand ſpringt in die Augen. Die Japaner kämpften für eine nationale Aufgabe ihres eigenen Landes. Wey⸗ gand ſchickte ſeine Truppen für die Unterdrückungs⸗ politik von Verſailles und den Nutzen der franzöſt⸗ ſchen und engliſchen Plutokratie gegen die geſam⸗ melte Kraft des nationalen deutſchen Heeres in einen Kampf, deſſen ſicheren Mißerfolg für Frankreich Ge⸗ neral Weygand als Mllitärwiſſenſchaftler hohen Ranges natürlich vorausſehen mußte. Chaſſepot ſtatuiert Exempel: Unter dem Vorſitz eines Oberſt mit dem ſinnbild⸗ lichen Namen Chaſſepot verurteilte das Kriegs⸗ gericht der XV. Legion(Marſeille) fünf Arbet⸗ ter zum Tode, die angeblich Verrat von Fabrik⸗ geheimniſſen und Sabotage getrieben n ſollten. Es handele ſich dabei um Leute, die ihre Unzufrie⸗ denheit und Beſorgnis über die ſchlechte Rohſtoſſ⸗ belieferung ihrer Fabriken und die wachſende Un⸗ ſicherheit der Arbeit infolge ungebührlicher Antrei⸗ berei geäußert hatten. Die franzöſiſchen Gewalthaber wollten an dieſen 5 Menſchen, zu denen auch eine Frau Chaterine Muraton gehörte, ein Abſchreckungs⸗ Urteil erproben, eine Praxis, die in Frankreich wäh⸗ rend Kriegszeiten ja nichts neues iſt, und die in die⸗ ſem Falle vermutlich auf eine unmittelbare Einwir⸗ kung des unterdeß geſtürzten jüdiſchen Polizeimini⸗ Es nutzte den Opfern. dieſer Politik nichts, ſich gegen die Unter⸗ ſtellung oder Verzerrung ihrer Aeußerungen zu ver⸗ teidigen. Ihr Todesurteil ſtand ſchon feſt, ehe Chaſſe⸗ pot ſie überhaupt zu ſehen bekam. 958 in bauer.— Stellvertreter de tſchriftleiters und berunt · 3 9 0 ere N e Cart Onno en Bar.— Tell: l. B. Or. F. W. Koch.— Kunſt, Füm und Geri„F. W. K o ch.— et Win MA IT er. Sir e e Bidderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in e 3553 Brucker 952 Verleger! eue Mannheimer Zeitz 8 Gachs eee 7. Dieter, 8 8 ö en: 5 e G 8 Mannen. Zeit Preialiſte Itr. 11 gültfg. 8 3 „letzten Viertel⸗ anptſchelftleſtee und verantwortlich für Pell: Or. Ales ndel:. B. A. Schönfelder.— Lokales . 5 F TTC „.. e 1 n— 220. re r 22— 23232„ — eee eee Feen 1 0 , * 12 „eee n eee nu enn e ere e nenen in 5 7 Der Kampf um Ober⸗Elſaß Wie Mülhauſen erobert und der Einbruch in die Vogeſen erzwungen wurde Von Kriegsberichter Dr. Aug. Ramminger dnb... 20. Juni(PEK) Der Kampf um den Brückenkopf Breiſach war am Sonntagabend beendet, der Gegner überall ge⸗ worfen, zerſtreut und gefangen. Am Sonntagfrüh geht es mit neuem Schwung vor und zwar in Eil⸗ märſchen nach Süden in Richtung Sulz⸗Sennheim und Enſisheim Mülhauſen. Die Straßen ſind regenweich. Die Landſtraßen müſſen an Kanälen und Flüſſen auf moraſtigen Feldwegen umgangen werden, weil die Franzoſen ſchon am erſten An⸗ griffstag die Brücken geſprengt haben. Das konnte den deutſchen Vormarſch nicht weſentlich aufhalten. Von früh bis ſpät ſtießen die Aufklärungsabteilun⸗ gen vor und die Bataillone marſchieren zügig nach. In einigen Dörfern haben ſich die Franzoſen weit über den Rhein hinab verſchanzt und müſſen nieder⸗ gekämpft werden. Den Vormarſch halten dieſe Widerſtandsneſter nicht lange auf, denn ſie werden einfach umgangen und von nachfolgenden Kompa⸗ nien erledigt. Vielerorts wurde Widerſtand geleiſtet, ſo am Eingang zum Lauchtal bei Sulz. Alles wie ausgeſtorben, kein Feind zu ſehen. Unſere Flak und Pak haben die Infanterie überflügelt und ſtoßen ſchneidig auf Sulz vor. Da ſchießt es plötzlich aus allen Weinbergen und Hohlwegen, Straßenrändern, Hecken und Waldungen. Einige Verluſte waren hier nicht zu vermeiden. Und auch unſere Vorfühler muß⸗ ten und unerſchrockenen Kameraden von der Park etwas zurücknehmen, aber nur für kurze Zeit. Mit dem neuen Tag geht der Vormarſch weiter. Unaufhörlich marſchieren neue Kolonnen in dichter Marſchreihe vor. Einen breiten Gürtel am Rhein entlang haben die Franzoſen zu Beginn des Krieges evakuiert. Aus den verwilderten Feldern ſchießt fri⸗ ſches Gras zwiſchen den Reſten vom Vorjahr. Die Ernte blieb damals auf den Feldern. Es iſt ein wildes Durcheinander, ähnlich wie in den Flücht⸗ lingslagern, in denen die Elſäſſer faſt ein Jahr lang ſchmachten mußten. Die Dörfer atmen toten Moder aus. Häuſer und Einrichtungen tragen die Spuren der Ppilus. Die Straßen ſind verbarrikadiert. Stein⸗ haufen und Balken und zuſammengetragene land⸗ wirtſchaftliche Maſchinen und Wagen ſtehen in den Straßen. Teilweiſe iſt die Erde noch friſch aufgewor⸗ fen, wo noch neu betonierte Sperren in Eile erſtehen ſollten. Dörfer, in denen Widerſtand geleiſtet wurde, ſind von unſeren Granaten ſtark mitgenommen. Die Bewohner der evakuierten Dörfer und Städte längs der Vogeſen ſind etwas verſchüchtert, kehren aber da und dort ſchon wieder zu ihrer täglichen Arbeit gu pück. In Enſisheim, nicht weit von Mülhauſen, haben die Franzoſen am Sonntag die Brücke über die Ill geſprengt, daß mehrere Häuſer in Schutt liegen und in weitem Umkreis keine ganzen Ziegel mehr auf den Dächern ſind. Unſere Truppen ſind ſchon dübei, eine Notbrücke zu errichten, um einſtweilen die In⸗ fanteriſten mit Schlauchbooten überzuſetzen. Den Vormarſch auf Mülhauſen kann die zer⸗ ſtörte Brücke nicht hemmen. Nur geringer Wider⸗ ſtand mußte weiterhin gebrochen werden, und gegen Mittag rückten unſere Truppen ſtramm und froh in die induſtriereiche Stadt des Oberelſaß ein. Wir fühlen ſüdweſtlich an den Vogeſen entlang. Rechts von uns erhebt ſich der im Weltkrieg ſchwer umkämpfte Hartmannswetlerkopf mit dem Erinne⸗ rungskreuz auf dem Gipfel. Drüben an der Straße ta⸗ ſten ſich unſere Aufklärungen langſam vor. Aus dem Gebweiler Tal ſchoß geſtern noch die franzöſiſche Ar⸗ ktillerie. Um einen etwaigen Feind in dieſem Schlupf⸗ winkel unſchädlich zu machen, fahren Artillerie und Flak auf und ſetzen ihre Granaten in die Wälder und Hohlwege. Als wir kurz vorher in Merrheim einfuhren, wird gerade noch auf Baumſchützen ge⸗ ſchoſſen. Es ſind meiſt verſprengte Gegner, die bei dem Einmarſch nicht abziehen konnten. Ein Auf⸗ klärer ſucht die Talwinkel ab. Hier an dieſer Stelle e iſt der Kommandierende General des Abſchnitts bis an die Spitze der Aufklärungstruppe vorgefahren und zu Fuß geht er noch weiter vor, um die Lage an dieſer Straße zu erkunden. Südlich gegen Sulz ſchlagen unſerer Infanterie einige MG⸗Feuerſtöße entgegen. Unſere Infanterie geſchütze bellen hinüber, und der Feind ſchweigt. Kurz nach Mitternacht muß unſere Artillerie nochmals hin⸗ ter Ungersheim nordweſtlich von Mülhauſen auf⸗ fahren, diesmal mehrere Batterien der ſchweren Ar⸗ tillerie. Neue Gefahrenzonen für den Vormarſch müſſen in den ſeitlichen Vogeſentälern unſchädlich ge⸗ macht werden. Wild ziehen die Granaten hinüber und dumpf hallen die Detonationen in den Vogeſen⸗ tälern wider. Auf dem Wege nach Bollweiler kommen uns meh⸗ Dort wurde rere Kolonnen Gefangener entgegen. ziemlich heftig gekämpft. Jedes Haus mußte ge⸗ ſäubert werden. Als wir dort ankommen, iſt die Aktion noch im Gange. Aus allen Winkeln werden die Schützen herausgezerrt. Sogar in Zivilkleidern werden einige noch mit der Waffe in der Hand an⸗ getroffen. Wie ſich aber nachher herausſtellte, waren es Soldaten in Ziwil, die auf dieſe heimtückiſche fran⸗ zöſiſche Art kämpften. Aber auch dieſes Neſt wird ge⸗ ſäuwbert. Ueber 1000 Gefangene haben wir hier herausgeholt. Gegen Abend gehen wir nach Sennheim vor. Feindlicher Wide wird im ſammenwirken mit Artillerie und Pak gebrochen. Der Marſch geht weiter. MG⸗Feuerduelle gibt es unterwegs freilich noch. Plötzlich tauchen in einer Walsſchneiſe ſogar noch einige Tanks auf. Nach einigen Schüſſen ſchwei⸗ gen ſie. Acht wurden erledigt, wie wir nachher feſt ſtellen konnten. Rechts werden ein paar Bunker entdeckt, die auch ſofort Feuer geben. Wieder kom men unſere Paks zum Schuß und machen dieſe Hin⸗ derniſſe ſturmreif. Dabei fällt ein Major in ueſere Gefangenſchaft, der uns ſagt, daß in dem Nachbar dorf auch noch ein Bataillon ſteckt. Sofort ſetzt ſich ein Jufanteriebataillon in Bewegung und hebt das Neſt aus. Auf den Straßen mehren ſich die Ge⸗ fangenen⸗Kolonnen. Sennheim iſt reif zur Ein⸗ nahme. Man könnte ſich wundern, daß die Franzoſen immer noch einen ſo ausſichtsloſen Kampf an ein⸗ zelnen Punkten liefern, aber meiſt geſchieht es in völliger Unkenntnis der Lage. Von einem nahen Vogeſental hören wir jest gerade wieder ſchwere Detonationen. Unſere Artillerie greift dort noch mals an. Warum kämpfen denn die Poilus ſo zäh? Sie können ja nicht mehr heraus! Auch hinter den Vogeſen winkt ihnen keine Rettung Aan rſtand mehr. Sie ziehen ſich daher in die Täler zurück und verteidigen ſich als gute Soldaten, wenn ſie dort angegriffen werden. Doch der Widerſtand iſt immer nur ver⸗ einzelt. Dennoch iſt die Auskämmung eines ſo gro⸗ ßen Gebietes in wenigen Tagen eine ganz große Leiſtung. Aber unſere Truppen ſind mit einem Feuereifer dabei, wenn es nur vorwärts geht. Aus Welt und Teben eee ſſſſſſſſſſſeſſſſſſſaſeſſſaſſſdſadpaſſſascſasſſacecſeaſeſaſeſſeſeedſaſſſacacecicecead ſpaaſſaſſſaadſeſeſaaſeſececececſeeceaceecececeeſſapſſeſſſeſſceſeſeſeceſecacſeſſ nan Das Paris der kleinen Leute Paris wirkt menſchenleer, heißt es in den Be⸗ richten aus den erſten Tagen nach der Beſetzung durch unſere Truppen. Von dem verwirrenden Auto⸗ verkehr, der dicht geſchloſſen über die großen Ver⸗ kehrsadern der Stadt, beſonders über die Champs Elyſses, flutete, von den eleganten Vergnügungs⸗ lokalen, von den Stätten überfeinerten Raffinements, von denen man ſonſt immer nur hört, wenn von Paris die Rede iſt, blieb augenſcheinlich nicht viel übrig, da die Bewohner der reichen Viertel geflohen ſind. Geblieben iſt nur das Volk in dem anderen Paris, das Paris der kleinen Leute in den Außen⸗ vierteln, das in den Schilderungen nur ſelten auf⸗ taucht, das aber doch für die Entwicklung des heu⸗ tigen Paris von weſentlicher Bedeutung iſt. Es ſind lange, eintönige, nicht ſehr freundlich wirkende Straßenzeilen mit alten Häuſern, in denen man modernen Komfort und Rückſichtnahme auf hygie⸗ niſche Forderungen vergebens ſucht. Aber jedes dieſer verbauten räucherigen Häuſer gewinnt doch eine gewiſſe Beſonderheit durch das reiche farbige Leben, das ſich in dieſer ſchmutzigen, aber maleriſchen Umgebung abſpielt. Laut ſchrillen die Rufe der Straßenverkäufer durch die Luft, die Blumen, Gemüſe, Obſt, aber auch Bilder, Zeitſchrif⸗ ten und alle möglichen alte und neue Sachen an⸗ preiſen. Aeltere und füngexe Menſchen, die Schnür⸗ ſenkel und Nadelpakete anbieten, halten den Vor⸗ übergehenden fortwährend feſt. Kaſtanienverkäufer ſtehen an den Straßenecken und brauchen keine bit⸗ tenden Geſichter zu machen, beſonders im Winter ſind ſie eng umdrängt, denn die warmen Maronen ſind fehr beliebt, und man kann dort ſchnell einmal die Hände über dem glühenden Ofen wärmen. Im kleinſten Ausſchnitt bietet ſich da mannigfaches Leben, das ſich vor allem auch um die kleinen Läden gruppiert. Da ſieht man eine„Crémeriel, in der das einzige, was an Creme erinnert, der Käſe iſt, aber daneben ſind Bindfaden, Streichhölzer, Spi⸗ ritus, Zucker und trockene Gemüſe Hauptrequiſiten des Ladens. Faſt immer ſind dieſe kleinen Geſchäfte durch eine Glastür mit dem Wohnzimmer oder Vrin Helin 8 1 8 4 e , sa- era ARABS1LEN TEE EN. 7 74 2 8 e 8 gRIEN ee, stic 1085 fRAN cu xo Noe Rα 5 Das italieniſche Imperium Unſer Bild zeigt die Reichsteibe des Impe rio: OSTAFRIKA 8 2 5 CANOA 5. — — S KENIA 25 S S eum. 5 Se 25⁵˙ĩ18. 2 Stalien, Albanien, Dodekanes, Libyen und Oſtafrira, eneßtanben aus den früheren Küſtenkolonien Eritrea und Somalia und dem 1996 eingegliederten Abeſſinien. (Heincke, Kartendſienſt, Zander⸗M.) 7 „Zimmer für alles“ verbunden in das man durch die offene Tür einen Blick werfen kann. Von einem großen runden Tiſch, der mit ſchweren Beinen in der Mitte ſteht, geht eine gewiſſe Behaglichkeit aus, während die Hängelampe darüber ſchwebt und der übrige Urväterhausrat im Dunkel des Zimmers per⸗ ſchwindet. In einem andern Laden, über dem„Holz und Kohlen“ ſtand, drang durch das kleine Fenſter gerade ſo viel Licht, daß man die Tiefe des Raumes erkennen konnte, und in dieſem zeigten ſich alle aus⸗ und eingehenden Menſchen, und alles herumliegende Gerümpel in einer Beleuchtung, die ſeden Maler als ein Rembrandtſches Helldunkel reizen konnte. Eine Eigenart im Paris der kleinen Leute ſind die Märkte, auf denen ſich ein buntes Treiben ent⸗ faltet. Einer von ihnen, dex in den kleinen hügelauf hügelab ſich hinziehenden Straßen ſtattfindet, heißt der„Flohmarkt“. Tiſch an Tiſch überdachte Stände Schuppen oder auch nur alte Teppiche auf der Erde, auf denen die Sachen ausgebreitet wer⸗ den, ſind voll von Büchern. Bauern⸗ und Zinnge⸗ ſchirr, Handwerksutenſilien, Kleidern, Schmuckſachen und Roſenkränzen, alten Lampen und Spiegeln. Feſte Preiſe gibt es natürlich nicht. Wenn der Verkäufer nicht glaubt, diesmal an einen ganz geſchäftsunkun⸗ digen Liebhaber ſeiner Ware geraten zu ſein, ſo weiß er ſo gut wie der Käufer, daß der zuerſt ge⸗ forderte Preis nur eine Verhältniszahl iſt, aus der man ſich ungefähr die Summe ableiten kann, bis zu der heruntergehandelt wird. Die beliebkeſte Unterhaltung findet heute der Pa⸗ riſer kleine Mann natürlich im Kino das vielfach an die Stelle der Varietés getreten iſt, die früher in allen Gaſſen zu finden waren. Wir erinnern uns einer Fahrt zu einem ſolchen Vorſtadtkino, zu dem wir uns aufmachen mußten, weil ein uns ſehr emp⸗ fohlener Film ſchon aus den großen Kinos der inne⸗ ren Stadt in die äußeren Bezirke abgewandert war. Nach endloſer Fahrt in einem der vorſintflutlichen Pariſer Autobuſſe gelangten wir zu dem Kino, zu dem wir durch einen großen Torweg zu einem Hof vordringen mußten. Wir waren ſehr erſtaunt, als wir in dem großen Raum, in deſſen Dachſtuhl man ſehen konnte. nicht Sitzreihen vorfanden, ſondern Tiſche und Stühle, an denen die Zuſchauer ſaßen, tranken und rauchten, während auf der Leinwand ein Abentenrerfilm abrollte. Es war uns nicht ganz heimlich zumute, da wir als Fremde erkannt und mißtrauiſch gemuſtert wurden, aber es geſchah uns nichts und es waren vielleicht nur dunkle Erinne⸗ rungen an Geſchichten, die wir geleſen hatten, die uns den Genuß am Film etwas ſchmälerten. O Goethe⸗Medaille für Prof. Dr. Krueckmann. Der Führer hat dem Ordentlichen Profeſſor Geh. Medizinalrat Dr. med. Emil Krueckmann in Berlin aus Anlaß der Vollendung ſeines 75. Lebensjahres in Anerkennung ſeiner großen wiſſenſchaftlichen Ver⸗ dienſte auf dem Gebiet der Augenheilkunde die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft ver⸗ liehen. Neue Bücher 5 Neue Bücher für unſere Soldaten, In handlicher Feld⸗ ausgabe läßt der Deutſche Verlag, Berlin, eine von Sig⸗ mund Graff mit viel Geſchmack zuſammengeſtellte Goethe⸗ Auswahl erſcheinen, die in der Fülle des Vielſeitigen das Weſenhafte der dichteriſchen Geſamterſcheinung ſehr glück⸗ lich in ſich ſchlteßt. Da findet man einige markante Ab⸗ ſchnitte aus„Dichtung und Wahrheit“, darunter das Seſen⸗ heimer Idyll, ferner aus der Lyrik und den römiſchen Elegien erleſene Stücke, Szenen aus„Götz“,„Egmont“ und „Fauſt“, Berichte aus der„Kampagne in Frankreich“(1792), ausgewählte Stellen aus„Hermann und Dorothea“, aus „Wilhelm Meiſter“ und vieles Schöne aus dem reichen Schatz Goetheſcher Spruch⸗ und Lebensweisheit(Preis %.—.)—„Käuze und Schelme“ nennt Auguſt Win nig ein Bändchen heiterer Erzählungen, die dem Leſer ergötz⸗ liche Begegnungen mit ſchnurrigen und verſchrobenen, aber nichtsdeſtoweniger lebensechten Geſtalten verſchaffen. In dieſen kleinen, anſpruchsloſen Geſchichten lebt noch etwas von der beſchaulich⸗humoriſchen Erzählweiſe alter Volks⸗ kalender.(Martin Warneck Verlag, Berlin. Pr.„.—) — Ein neuer Band der„Kleinen Wehrmachts⸗ Bücherei“ „Die Wehrmacht“, Berlin) bringt unter dem Titel 5 3 „Die eiſernen Fünf“ die von Joſef Stollreiter mit Urwüchſigkeit erzählten Erlebniſſe einer Fünf handfeſte und draufgänge⸗ riſche bayeriſche Buam erweiſen in dieſem offenbar Er⸗ lebtem nacherzählten Büchlein ihre ſelbſt im ſchwerſten Kriegsgewitter unverwüſtliche Standhaftigkeit. C. O. Eiſen bart. bajuwariſcher Weltkriegskorporalſchaft. Bordeaux Von Richard Gerlach Zweimal bin ich in Bordeaux geweſen. Deutſchland nach Spanien fuhr, unterbrach die Reiſe gern in der ſüdlichen Hafenſtadt, um mit dem roten Wein von St. Emilion, Meédoe und Margaux an Ort und Stelle zu bewundern. der Weinhandel hat die Stadt berühmt gemacht, und an franzöſiſchem Rotwein in alle Welt 8 g faſt ausſchließlich von Bordeaux aus verſchifft. imponierenden Fäſſer lagen wirklich am Bacalar Hafen zum Verladen bereit, aber ſo etwas wie et Winzerlaune war hier kaum zu finden; die 1 wurden behandelt wie irgendein anderer Ex artikel, es hätte auch Oel oder Teer in ihnen können. Bordeaux iſt eine ziemlich nüchterne Handelsſtadt, vielleicht kommt es daher, weil es lange England ge⸗ hört hat, vielleicht auch, weil es neben Le Havre vor allem mit Amerika in Beziehung ſtand. Jedenfalls ſteht an der hervorragendſten der Stadt die Börſe. Die kleineren Ozeanſchiffe legen am we ausgedehnten Kai der Garonne an. An der Gironde, fünfzig Kilometer ſtromabwärts, iſt der Vorhafen Pauillac neuerdings mehr und mehr ausgebaut. Den angelſächſiſchen Einfluß ſpürt man auch in der Stadtanlage von Bordeaux, in der gewiſſen gleich⸗ förmigen Regelmäßigkeit der Straßen, vielfach nicht mit niedrigen Einfa⸗ Wer von Wie Die 1 ſein Stelle mit Mietskaſernen, ſondern milienhäuſern ähnlich wie in den Londoner Bor⸗ ſtädten, wenn auch in franzöſiſcher Bauweiſe. Da⸗ ſehr ausgedehnt, und weil eine durch iſt die Stadt 5 ö n vor hundert Jahren alte Feuersbrunſt etwa Häuſer wegriß, die viele Stadt aber in Jahrzehnten nicht erheblich gewachſen iſt, ſo herrſcht der Stil der fünf⸗ ziger und ſechziger Jahre der vorigen Jahrhunderts vor. An der Kathedrale St. Andr iſt zuviel reno⸗ viert, ſchöner erhalten iſt die alte Kathedrale St. Seurin. Die letzten Jahrzehnte haben einige moderne Bauten hinzugefügt. Erſt kürzlich hat die Stadt mit großem Koſtenaufwand eine neue Fern⸗ waſſerleitung gebaut. Schon einmal hat die franzöſiſche Regierung ihren Weg über Tours nach Bordeaux angetreten, das war am 10. Dezember 1870. Damals konnte ſie ſich dort noch ein Vierteljahr halten, bevor ſie Verſailles zurückkehrte. Im Augenblick iſt Bordeaux der Punkt in Frankreich, der von der deutſchen und italieniſchen Front am weiteſten entfernt iſt. 1917 und 1918 wurden die amerikaniſchen Truppen in Bordeaux ausgeſchifft. Diesmal kann auch der Hafen am Atlantik keine Hilfe mehr bringen. Bor deaux iſt nun der Schauplatz des letzten Aktes der franzöſiſchen Tragödie geworden. Zur Des infeklion und Wundverſorgung gebraucht man die ſeit über 10 Jahren ärztlich erprobte und bewährte Sepſo⸗Tinktur, die in allen Apotheken und Dro⸗ gerien in Fläſchchen zu fünfundfünfzig Pfennigen und in Tupfröhrchen zu neunundvierzig Pfennigen erhältlich iſt. Sie desinfiziert wie Jod⸗Tinktur und wird genau ſo an⸗ gewandt. Sepſo⸗Tinktur findet nicht nur bei Hieb⸗, Stich⸗, Biß, Schnitt⸗ und Schürfwunden Anwendung, ſondern auch bei Entzündungen in der Mundhöhle und des Zahn⸗ fleiſches ſowie zur Desinfektion von Pickeln und Inſekten⸗ ſtichen. Infolge ihrer großen Tiefenwirkung erweiſt ſie ſich ferner bei Prellungen, Quetſchungen und in allen Fällen, in denen eine geſteigerte Durchblutung des Gewebes ers wünſcht iſt, als ſehr brauchbares Behandlungsmittel. Abſchiedsabende det Baden⸗Badener Bühne Baden⸗Baden, den 19. Juni. Schauſpiele Baden⸗Baden haben in gegenwärtigen Kriegszeit am Sonn⸗ vorläufig unbeſtimmte Zeit Städt. Anbetracht der tag ihre Pforten auf geſchloſſen. Eine ruhmvolle Büßnengeſchichte erhielt damit, hoffentlich auf nicht allzulange, einen bemerkenswer⸗ ten Einſchnitt. 78 Jahre vergingen, ſeit am 6. Au⸗ Die guſt 1862 das in der„Franzoſenzeit“ Baden⸗ Badens errichtete vornehme Theatergebäude mit einem Werk des badiſchen Komponiſten Conradin Kreuzer, der Oper„Das Nachtlager in Gra⸗ nada“, eröffnet wurde. Drei Tage darauf folgte als franzöſiſche Eröffnungsvorſtellung Hector Ber⸗ lioz' zu dieſem Anlaß beſonders komponierte Oper „Beatrice und Benedict“, von dem ſchon vom Tode gezeichneten Komponiſten ſelbſt zu glänzender Wiedergabe gebracht. Wie überhaupt Pariſer Oper⸗ und Schauſpielkräfte bis zum Kriege 1870/1 für die „Große Saiſon“ zum Beſtande des Theaters gehör⸗ ten, deſſen Aufführungen im übrigen vom damaligen Karlsruher Hoftheater beſtritten wurden. Als dann im Kurhaus der„Große Bühnenſaal“ erſtellt wurde, übernahm die Stadt Baden⸗Baden am 28. September 1918 ſelbſt die„Städt. Schauſpiele“, wie ſie jetzt hießen, mit eigenem feſtem Enſemble. Der erſte Intendant, Dr. Hans Waag, der ſpäter die Leitung der Karlsruher Bühne übernahm, gab gleich von Anfang an dem Theater ein hohes künſtleriſches Ni⸗ veau, an dem auch ſeine Nachfolger in dem bald wie⸗ der beſpielten älteren Hauſe weiterſchufen. Der letzte Intendant, Karl Heyſer, jetzt mit der Führung der vereinigten Theater in Poſen betraut, erhöhte das künſtleriſche Intereſſe an den Städt. Schauſpielen noch durch die Berufung deutſcher Meiſterregiſſeure als Gaſt⸗Spielleiter für beſonders ausgewählte Auf⸗ führungen. Und nun hat die Kriegszeit, die Baden⸗Badens Einnahmequelle als weltbekannte Kurſtadt natür⸗ lich beſchneiden mußte, ezu einer vorübergehenden Stillegung des Betriebes geführt. In dem Ber⸗ natzkyſchen Singſpiel„Der Maulkorb“ und in Hauns Gobſchs intereſſantem hiſtoriſchem Problem⸗ ſtück„Der Thron zwiſchen Erdteilen“ gab es an drei einander folgenden Abenden eine herz⸗ liche Verabſchiedung des Publikums von den Künſt⸗ lern, die durch ihr glänzendes Zuſammen⸗ und Ein⸗ zelſpiel das Scheiden von ihnen nicht leicht machten. Auf ihren künftigen. Bühnenweg, der ſie über zahl⸗ reiche angeſehene Theater Deutſchlands zerſtreut, gabb ihnen das Publikum mit ſeinem nicht enden⸗ wollenden Beifall reiche Blumen und andere Ab⸗ ſchiedgrüße mit zum Geleit. Albert Herzog. . Der Führer in München Am Nachmittag des 18. Juni traf der Führer in München ein, um mit dem Duce wegen der Waf⸗ fenſtillſtandsbedingungen an Frankreich zu verhandeln. 0 i(Preſſe⸗Hoffmann, Zender⸗Multiplex⸗.) e Die Stadiseiie Mannheim, 20. Juni. Snunenuntergang 21.28. Monbaufgang 21.28. Sonnenaufgang.36. Monduntergang.27 Im Roſen⸗Monat General Ritter von Speck zu Grabe geleilet Mit einer militäriſchen Trauerſejer wurde am Mittwochnachmittag im Münchener Waldfriedhof der Kommandierende General Generalleutnant Hermann Ritter von Speck zur letzten Ruhe geleitet. Am Grabe des an der Spitze ſeines Korps gefal⸗ lenen Offiziers legte General der Artillerie v. Wa⸗ chenfeld den Kranz des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht nieder. Mit vielen hohen Offizieren ſah man an der Spitze der Trauer⸗ gärſte den Reichsſtatthalter in Bayern, General Rit⸗ ter von Epp, einen Vertreter des Staatsminiſters und Gauleiters Adolf Wagner, ſowie den Bürger⸗ meiſter Walli von Mannheim. Nachdem unter Salutſchüſſen! der Sarg in das Grab geſenkt war, legte General der Artillerie von Wachenfeld Kränze für den Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberſt von Brauchitſch und in ſeinem eigenen Namen nieder. Weitere letzte Wid⸗ mungen erfolgten durch das Korps, das General Ritter von Speck zuletzt geführt hatte, durch ein wei⸗ teres Armeekorps, durch Reichsſtatthalter Ritter non Epp, durch Staatsminiſter und Gauleiter Adolf Wagner, durch eine Abordnung der Ritter des bayer. Militär⸗Max⸗Joſephs⸗Ordens der Verſtor⸗ ſtorbene war im Weltkrieg als junger Offizier mit dieſer höchſten bayeriſchen Auszeichnung geehrt wor⸗ den— das Mannheimer Heimatkorps und Mannheimer Behörden, die Offiziere und Unteroffiziere eines Artillerieregiments. das Ritter von Speck lange Zeit kommandiert hatte. In An⸗ ſprachen wurden die hohen Verdienſte dieſes vorbildlichen und hervorragen⸗ den Offiziers gewürdigt. Unter den Kranz⸗ ſpenden befanden ſich ferner noch eine des Gauleiters Bürckel, ferner des Gauleiters von Baden, des Gau⸗ leiters von Heſſen⸗Naſſau, der NSDAP. ⸗Kreislei⸗ tung Ludwigshafen und der Kreisleitung Mannheim, nom Führer der SA⸗Gruppe Kur⸗falz, von den“ Of⸗ fiztieren des Stabes der Wehrinſpektion Mannheim, der Kreisleitung Heidelberg, des Reichskriegerbundes Mannheim, der Deutſchen Bank, Filiale Mannheim, des NS⸗Fliegerkorps Mannheim, der Heeresbeam⸗ ten der Kommadantur des Standortes Ludwigs⸗ Hafen⸗Mannheim, des Oberbürgermeiſters der Stadt . des Badiſchen Rennvereins Mann⸗ eim. Erfaßt und zu Voden geworfen Polizeibericht vom 20. Juni 1940 Geſtern vormittag gegen 11 Uhr lief vor dem Haufe, Adlerſtraße 70 in Mannheim⸗ Neckarau ein fünf Jahre alter Junge während des Spiels mit einem Roller gegen einen Laſtkraftwagen. Der Junge ſtürzte zu Boden, wobei er ſich Verletzungen im Geſicht und an den Beinen zuzog. Gegen.45 Uhr geriet eine 46 Jahre alte Frau eim Ueberſchreiten der Mittelſtraße in die Fahr⸗ bahn eines in Richtung Meßplatz fahrenden Perfo⸗ nenkraftwagens. Die Frau wurde von dem Per⸗ ſonenkraftwagen erfaßt und zu Boden geworfen, wobet ſie Verletzungen am Kopf und einen Blut⸗ erguß am linken Ellenbogen davontrug. Die Schuld trifft nach den gemachten Feſtſtellungen die Verletzte ſelpſt, weil ſte ſich vor dem Ueberſchreiten der Straße . ob dieſelbe zum Ueberſchreiten ret iſt. Bei einem weiteren Verkehrsunfall, der ſich geſtern ereignete, wurde eine Perſon leicht verletzt. Auch dieſer Unfall iſt auf Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. Mit dem Schwarzwalo verein an die Bergſtraße Ammer mehr wächſt die Einſicht, daß nichts beſſer geeignet iſt, die außergewöhnlichen Beanſpruchungen der gegenwärtigen Zeit auf geſundheitlichem Gebiet in wohltuendem Sinne auszugleichen, als eine be⸗ ſtunliche Wanderung durch unſere herrlichen heimat⸗ lichen Wälder, durch die Täler und über die Höhen unſerer ſchönen Nachbarſchaft. Deshalb findet ſich zu den regelmäßigen Monatswanderungen des Schwarz⸗ waldvereins auch jetzt immer eine ſtattliche Teilneh⸗ merzahl ein. Für die Juni⸗Wanderung war die herr⸗ liche Gegend um Weinheim als Wandergebiet guserwählt worden. Von der Zweiburgenſtadt aus wurde die Marſchrichtung Birkenau eingeſchlagen und dann auf der Höhe auf ſchönen Wegen durch ſchat⸗ tige Wälder, über ſaftige Wieſen und wogende Aehrenfelder durch Niederliebersbach und vorbei an Oberliebers bach nach der Juhöhe gewandert. Nach der Mittagsraſt, die die meiſten Teilnehmer zu einem ausgiebigen Sonnenbad be⸗ nutzten, ging der Heimpeg am Waldnerturm varbei, über den Hirſchkopf zur Fuchsſchen Mühle, wo die Schlußeinkehr ſtattfand. Unterwegs Bot noch eine abgemähte Wieſe Gelegenheit, je nach Neigung, entweder zu einer erquickenden Raſt im Schatten der Bäume oder zu einem wohltuenden Son⸗ nenbad unter den nicht mehr allzu ſengenden Strah⸗ len der Nachmittagsſonne. Das Wandere Hermann und Ria Wenſchel hatte die Füh⸗ ung dieſer ſchönen Wanderung übernommen und entledigte ſich ſeiner Aufgabe mit der bei ihm be⸗ kannten Umſicht und Zuverläſſigkeit. —— e 75. Geburtstag. Am 20. Juni begeht Herr Gg. Kreß im ſtädtiſchen Bürgerheim in voller gei⸗ ſtiger Friſche ſeinen 75. Geburtstag. Wir gratu⸗ lieren! 0 Moroprozeß Höcky: Waldpark⸗Lehmboden wurde zum Verräter Jünf wiſſenſchaftliche Sachverſtändige arbeiteten mit an der Wahrheitsfindung Der dritte Tag im Mannheimer Waldpark⸗Mord⸗ prozeß überraſchte mit einer Glanzleiſtung ſeinſin⸗ uigſter Zuſammenarbeit zwiſchen Wiſſenſchaft und Kriminaliſtik. Fachleute der Univerſität Heidelberg, der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe und des Krimi⸗ naltechniſchen Juſtituts der Reichshauptſtadt ließen in kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit alle Minen ſpringen, um der Wahrheit und Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Der Waldpark⸗Lehmboden am Lackſchuh wurde dem Angeklagten zum Verräter und Hand in Hand mit Bodenkunde und Mineralogie führte die mikroſkopiſche Unterſuchung der am Lack⸗ ſchuhdreck haftenden Haarteilchen zu wiſſenſchaftlich exakter Beſtimmung des Mörders. Vor Erſtattung bedeutſamen Gutachten wurde die Zeugenvernehmung im weſentlichen beeudet. Im einzelnen iſt darüber folgendes zu bemerken: Eine Zeugin glaubt, den Höcky beſtimmt am Nach⸗ mittag vor dem Mord in einer Mannheimer Gaſt⸗ wirtſchaft geſehen zu haben. Zu dieſer Zeit beſuchte Emma Ulmer ihre Freundin und offenbarte ihr ihre Angſt vor dem gewiſſen Herrn, der ihr nachlaufe und ſie für 18 Uhr beſtellt habe.„Ich habe die Ulmer ge⸗ warnt, ſie ſoll ſich mit ſolch einem Mann nicht ab⸗ geben!“ Der Logiswixtin der Ulmer fiel auf, daß ſie am Abend vor dem Mord ungewöhnlich geſprächig und gleichſam etwas augeheitert ſich gab. Mehrfach wurde die Ulmer von Zeuginnen in den Palaſt⸗Licht⸗ ſpielen und hinterher geſehen, als ſtie am Markt den Angeklagten traf. Zwei weitere Zeuginnen Hehaup⸗ ten, dieſes Paar anſchließend bis gegen Mitternacht in einem Kaffeehaus geſehen zu haben. Eigenartiger⸗ weiſe wollen andere Zeugen die Ulmer noch vor 28 und kurz nach 24 Uhr allein auf den Planken ge⸗ ſehen haben. Sehr belaſtet Höcky ein Zeuge, der bei Heimkehr zum L 12⸗Quadrat in der Mordnacht um 1,45 Uhr ihn ſehr ſcharf beobachtete, als Höcky aus der Gegend des Waldparks kam. Als der Zeuge Höckys Bild in der Zeitung ſah, erkannte er ihn ſüfort wie⸗ der, noch bevor er wußte, weshalb das Bild veröffent⸗ licht wurde. Höckys Logiswirtin ſah in der Moroönacht ſehr lange Licht in ſeinem Zimmer; zuerſt um 4 Uhr, dann bei erneutem Wachwerden um 5 Uhr. Sie hörte dann, wie er die Tür zuklappte und nach einer halben Stunde wiederkam. Warmes Waſſer begehrte er am Mittwoch, 1. März 1939, nach 14 Uhr, angeblich zum Fußwaſchen. An dem Tage ſei H. ihr aufgeregt und veyſtört erſchienen. Die Zeugin., die H. etwa zur Zeit des Mordes im Ludwigshafener Pfalz⸗Automat getroffen haben will, weiſt überzeugend nach, daß ſie damals krank zu Bett lag und H. nie außerhalb der Wirtſchaft traf, worin ſie bedienen half. Der Wirt in Ludwigshafen, hat damals nach Mitternacht über⸗ haupt keinen fremden Gaſt mehr gehabt. Die wei⸗ teren Zeugen ſchildern, wie es zu der nächtlichen Schlägerei am Pfalzbau kam, bei der H. den Re⸗ volver ſchwang, niedergeſchlagen und der Polizei ibbergeben wurde. Dabei gab es wohl Hautabſchür⸗ fungen, aber kaum Blut! Der Bruder des Angeklagten ſtellt klar, daß dieſer dieſer 39, ſelbſt ihn zuerſt über den Waldparkmord ins Bild ſetzte. Höckys Schwägerin überließ ihm den Revol⸗ ver, damit er ihn abliefere oder in den Rhein werfe. Die nächſten Zeugen, Straßenkehrer und Waldarbei⸗ ter, ſchildern plaſtiſch die Auffindung der Leiche in der Morgendämmerung bei Arbeitsaufnahme:„Karl. da liegt eine, die kann doch nicht mehr ſchlafen...“ Weil die Pulsader aufgeſchnitten war, dachten die Arbeiter zuepſt an Seleſt mord. Der Erkennungsdienſt ſtellte Schſeifſſpuren und Abdrücke von Männerſchuhen, ſowie verſchiedene Haarſpuren ſicher. Auf Antrag des Verteidigers be⸗ ſichtigt heute. Donnerstag, vormittags von 11 Uhr an, das Gericht den Tatort, um namentlich feſtzu ſtellen, wie lange man für den Weg vom Paradeplatz bis dahin und vom Tatort bis L 12 benötigt. Die Gutachten der Sachverſtändigen folgten zum Schluß. Zuerſt äußerte ſich Prof. Dr. Goehringer von der Techniſchen Hochſchule Karls⸗ ruhe über die einſchlägigen bodenkundigen Unter⸗ ſuchungen der Teile des Waldpark⸗Erdreichs, die an .s Lackſchuhen hafteten. G. hat an die andern Sachverſtändigen in Karlsruhe, Berlin und Heidel berg Lehmproben davon geſandt, die mit Haaren vermengt waren und zu den feſſelndſten und zwin⸗ genden Schlußfolgerungen führten. So ſtellt der Biologe Prof. Dr. Leininger dar, daß die Haare charakteriſtiſchen Gruppenſyſtemen angehören. Das normale Haar iſt außen völlig glatt. Vorgelegte Mikrophotographien erweiſen aber das Haar ſowohl der Ulmer als auch das Haar, das durch die Klebe⸗ wirkung des Bodenbelags an Höckys Schuhen haftete, als ungewöhnlich ſtruppiges Nebenhaar. Die Haare der Ulmer waren nicht gebleicht, ſie können auch nicht durch Fäulnis⸗ und Waſſereinwirkung verrot⸗ tet ſein, kurz und gut, der Lehmboden der Rhein⸗ niederung mit den daran haftenden Haaren der Ulmer wurde Höcky zum Verräter. An dem Lehm war alles„angebacken“, was zu den Beteiligten ge⸗ hört: die krankhaften Haare der Ermordeten verrie⸗ ten den Mörder. Dr. Schachowſky, der Textil⸗ und Gerberei⸗Chemiker der T. H. Karlsruhe, fand über⸗ dies an.s Lackſchuh Faſern, die einen vom Fut⸗ ter im Mantel der Ulmer ähneln. Oberregierungs⸗ rat Heß der Leiter des Kriminaltechniſchen Inſti⸗ tuts der Sicherheitspolizei Berlin, ergänzte und be⸗ ſtätigte die Ausführungen der anderen. Der dritte Verhandlungstag ſchloß am Spätnach⸗ mittag mit dem Gutachten von Prof. Schneider, Direktor der Pſychiatriſchen Univerſitäts⸗Klinik Hei⸗ delberg. Er unterſuchte Höckys Herkunft und Ver⸗ anlagung. Trunkſüchtig und gewalttätig war ſein Vater, nicht krank, aber anfällig waren ſeine Ge⸗ ſchwiſter. H. log wie gedruckt. In der Straſhaft war er frech, ſchrie im Gefängnishof auf wie ein Hahn. Die Intelligenzprüfung ſabotierte er, be⸗ obachtete aber ſehr genau. Ein liebloſer Verbrecher, zählt er zu den Aſozialen, Amoraliſchen, Arbeits⸗ ſcheuen, Denkſaulen. Dieſe Typen täuſchen den Laien weithin und ſind bar jeder Scham. Summa fummarum iſt Höcky in vollem Um⸗ fang zurechnungsfähig! Beim Lokaltermin beteuert der Angeklagte, die Gegend gar nicht zu keunen. Auf den Einwand hin, daß er aber ſchon im nahen Strandbad oft geſehen wurde, räumt er ein, daß er wohl ſchon an der Gegend vorbeigefahren iſt Der Sachverſtändige Prof. Dr. Goehringer, Karls⸗ ruhe, wiederholte an Ort und Stelle dann ſein Gut achten. Angeklagter:„An meinen Schuhen ſoll Dreck von hier geweſen ſein? Kommt gar nicht in Frage!“ Sachyerſtändiger:„Die gelben Schuhe kamen für mich bei der Unterſuchung nicht in Frage, obwohl die Ueberlegung dafür ſprach, daß der Mann da draußen im Park ja wohl keine Lackſchuhe tragen wird.“ Der Angeklagte findet blitzſchnell den Einwand, daß er am Abend nach dem Mord mit der R. beim Heimweg nach Ludwigshafen durch den Schloßpark am Ball⸗ haus gegangen iſt. Er wird gefragt:„Sind Sie im Gebüſch herumgeſprungen?“ Höcky erwidert zögernd: „Nein.“ Er beteuert erneut ſeine Unſchuld und ver⸗ wahrt ſich gegen die Unterſtellungen des Sachverſtän⸗ digen:„Nein, nein, mein Lieber. Ich will mein Recht verteidigen.“ eee ear Kurszettel der Hausfrau: Letzte Spargel und erſte Heidelbeeren Die kommende Woche bringt uns den Johannis⸗ tag, da hören auch bei uns im weiten Anbaugebiet der Rheinebene die Spargelbauern mit dem Stechen ihres wohlſchmeckenden Gemüſes auf, und nur die Nachzügler von den wegen Ueberalterung umge⸗ worfenen Beeten, die„tot“⸗geſtochen werden, erſchet⸗ nen bis in den Juli hinein noch auf dem Markt. Es ſind alſo ſchon die letzten regulären Angebote, mit denen dieſer Tage auf Markttiſchen und in den Ge⸗ müſeläden aufgewartet wird. Und zugreifen muß nun noch raſch jede Hausfrau, die vielleicht doch noch ein paar Doſen für den Wintervorrat zuſammen⸗ bringen möchte. Allzunviel Freude hat ihnen ja der Spargel in dieſem Sommer nicht gemacht, und auch die Sachvepſtäpdigen auf der Erzeugerſeite müf ſen zugeben, daß die ungewöhnlich kalte Witterung zu Beginn der„Saiſon“ nicht nur eine weſentliche Verzögerung in der Anfuhr, ſondern auch eine ge⸗ wiſſe Stabilität der Preiſe mit ſich brachte. Iſt doch die erſte Sorte bis heute kaum unter 70 Pfennige das Halbkilo heruntergeklettert, während wir von wirklich guten Spargeljahren wohl bedeutend nie⸗ drigere Preiſe im Gedächtnis haben. Doch ſo iſt es nun einmal im Sommer: das eine geht, das andere kommt, und an Stelle des nur noch ſpärlich vertretenen Spargels ſtellten ſich am Alten Rathaus bereits die erſten Heidelbeeren ein. Wunderbare, großfrüchtige und trockene Ware aus der Pfalz. wo ſie bei dem ſchönen Sommerwetter der letzten Wochen anſcheinend beſonders günſtige Wachstumsbedingungen hatten. Das Einmachpro⸗ gramm der Mannheimer Hausfrauen wird damit ebenſo wie der tägliche Küchenzettel wieder um eine recht erfreuliche Nuance reicher, denn Heidelbeeren kann man ja nicht nur zu dem ſchon ſeit Hans Huckebeins, des Unglücksraben, Zeiten berühmten „Heidelbeerkompotte“ verarbeiten, ſondern uch ausgezeichnet mit Milch und einer Scheibe güten kräftigen Vollkornbrotes als Nachtiſch⸗ oder Abend⸗ brotgericht reichen. Im übrigen bot der in lieber alter Gewohnheit über das ganze Quadrat G1 ausgedehnte geſtrige Markt das übliche bunte Bild dieſer ſchon recht ernte⸗ reichen Frühſommerzeit. Man ſah viele mit grünen Einmach⸗ Stachelbeeren beladene Tiſche und freute ſich des hier eingetretenen kleinen Preis⸗ abſchlags von 3 auf 32 Pfennig das Kilo. Auch Johannisbeeren kommen nun ſchon häufiger und wetteifern mit den noch immer im großen ge⸗ handelten Erdbeeren ſowie den heute allerdings wieder etwas knapperen Kirſchen um die Gunſt der Hausfrau. Bei den Gemüſen ſind neben reichlich vorhandenem Blumenkohl. Kohlrabi, Zuckererbſen und Gelbrüben die erſten deutſchen Bohnen— frei⸗ lich noch eine ganze Mark das halbe Kilo— und die erſten deutſchen Tomaten zum gleichen Preis zu verzeichnen, während Holländer Tomaten ſchon für 50 Pfennig zu haben waren. Auch Neckar⸗ fiſche hat es— wie etliche leere Bottiche bewieſen heute in den zeitigen Vormittagsſtunden gegeben, doch ließ 15 über Umfang und Preisgeſtaltung dieſer ſehr gefragten Ware nachträglich leider nichts Ge⸗ naues mehr feſtſtellen. rt. Die Brennholzverſorgung ſichergeſtellt Der Reichsforſtminiſter hat die erforderlichen An⸗ weiſungen getroffen, um durch einen zuſätzlichen Brennholzeinſchlag im Forſtwirtſchaftsjahr 1910 auch von dieſer Seite her die Brennſtoffverſorgung der Bevölkerung für den bevorſtehenden Winter ſichern zu helfen. Die Geſamtmenge des aufzubrin⸗ genden Brennholzes wird auf 2,2 Millionen Raum⸗ meter feſtgeſetzt. Die bewährte Führung unſerer Forſtwirtſchaft gewäbrleiſtet, daß die Sicherſtellung des erforderlichen Breunholzes erfolgt, ohne daß die Geſichtspunkte einer pfleglichen Bewirtſchaftung des Rohſtoffes Holz darüber vernachläſſigt werden müſ⸗ ſen. Die gute kriegswirtſchaftliche Organiſation in der Hauswirtſchaft ermöglicht eine ausreichende Für⸗ ſorge für die Bevölkerung auch auf dem Gebiet des Brennholzes. us Beſchlagnahmte Vuftbereifungen ſtillgelegter Fahrzeuge müſſen laut Aufruf der Treibſtoff⸗ und Reifenſtelle im Anzeigenteil gemeldet werden. Anordnungen der NS 9 Ap Aus arntlichen Bekanntmachungen Frauen und Männer): 21 Uhr, Stadion, Feld 2. ſcheines vorgefahren ſein. Schul hofſtraße 4(am Roſengarten). für! E Die Anhänger Reiten[für Frauen und Männer]: vorgefahren werden. Mannheimer Volkschor. Freitag, N Betr.: Anhänger von Laſtkraft⸗ wagen und Perſonenkraftwagen. Die bei der Zulaſſungsſtelle für Kraftkahrzeuge beim Polizeipräſi⸗ e 1855. 3 Au⸗ Ko, Sportamt. Donnerstag, hänger r Laſt⸗ un erſoneu⸗ 20. 5 Allgem. Körperſchule(für kraftwagen müſſen bis ſpäteſtens 19.30 bis 1. Juli 1940 bei der Kraftfahrzeug⸗ Fröhl. abnahmeſtelle in Mannheim(Schloß Gymnaſtik und Spiele(für Frauen rechter Flügel) zwecks Nachprüfung und Mädchen): 10.80 bis 20.30 Uhr, und Aushändigung des Anhänger⸗ können im be⸗ 18.21 Uhr,„Reithalle Schlachthof. ladenen oder unbeladenen Zuſtand Anſere Gedanken ſind an der Front Daß deutſche Volk, das tägl heißem Herzen den Stand unſerer Wehrmacht im Weſten an den Lautſprechern und durch die Zeitun⸗ gen verfolgt und die geſchichtlichen Ereigniſſe, wie itberhaupt die Größe dieſer Zeit miterleben darf, iſt mit den Gefühlen des unausſprechlichen Dankes bei ſeinen Soldaten. Die Menſchen in den Städten haben plötzlich Zeit, ſie ſtehen vor den Landkarten der Operationsgebiete, wo immer eine ſolche Land⸗ karte ſich befindet, ſie drängen ſich vor den Schau⸗ fenſtern, in denen Spezialkarten ausgehängt ſind. Die Lautſprecheranlagen der Muſikgeſchäfte ſind von Menſchen umſtellt und der Verkehr verſtegt plötzlich in den Verkehrszentren, wenn durch den Aether eine neue Sondermeldung des OK W verkündet wird. Die Heimat iſt bei der Front. Das iſt keine leere Phraſe, das iſt das Geſetz, unter dem heute unſer Denken ſteht. Der ungeheure Schwung, mit dem der deutſche Angriff vorgetragen wird, und die Siegeszuverſicht des deutſchen Volkes wird aber ſeinen beredten Niederſchlaa finden am kommenden Samstaa und Sonntag, dem 22. und 23. Juni, wenn für die Front⸗ ſoldaten und die verwundeten deutſchen Soldaten die erſte Straßenſammlung im Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz abgehalten wird. Dieſe Samm⸗ lung wird mit ihrem Ergebnis das Gelöbnis bekun⸗ den, daß das deutſche Volk den Taten ſeiner Feld⸗ arauen ſich würdig erweiſen will. An Hieſen beiden Tagen verkaufen die Schweſtern, Helfer und Helfe⸗ rinnen des Dan bunte Blumen. Sie werden jedes Kleid, jeden Rockaufſchlag, und jeden Mantel ſchmük⸗ ken— das iſt eine Selbſtverſtändlichkeit für jeden Deutſchen in der Heimat. Die Loſung aber heißt: Dank der Heimat an die Front! n Ein Tauſender gezogen! Nachdem am Sonn⸗ tag ſchon wieder ein 500er in der zur Zeit laufenden Kriegshilfe⸗Lotterde gezogen wurde, hat nunmehr auch der erſte Tauſender das Licht der Welt erblickt, ein Oberfeldwebel war der glückliche Gewinner So⸗ fort nach Kriegsende wird geheiratet und der ſchöne Betrag findet bei der Ausſtattung des neuen Heims die beſte Verwendung. ich und ſtündlich mit storkwirksom, gegen Zohnstein- onsctz. rohnfleischkröfti. gend, mild aromotisch,. 5 ce große ſude und 30, preiswert! die teme ub 255 2 Blick auf Ludwigshafen * Ludwigshafen, 20. Juni. Im Betrieb der Firma Grünzweig u. Hartmann, Korkſtein⸗ und Iſoliermittelfabrik, Humboloſtr. J, brach in den Vormittagsſtunden Großfeuer aus. Ueber die Urſache iſt noch nichts bekannt. Die Löſch⸗ arbeiten waren bei Redaktionsſchluß noch nicht be⸗ endigt. Die Sommerferien der Schulen in der Pfalz damern vom 20. Juli bis Montag, 9. September, die Weihnachts⸗ ferien vom 21. Dezember bis Freitag, 3. Januar. Der erſte Tag iſt fſeweils Schulſchluß, der zweite Schulbeginn. Kartoffelkäferſuchdienſt der Schüler. Auch in dieſem Jahr ſollen die Schulen der Saarpfalz für den Suchdienſt gegen den Hartofſellkäßer mit eingeſetzt werden. In den Monaten bis September ſind zur En tlaſtung der Hartoffel⸗ umd Tomatenbauern und an deren Stelle mit den Schü⸗ lern des 5. mit 8. Schülerfahrgangs alle Kartoffel⸗ und Tomatenbeſtände ihrer Ortsflur an geeigneten Tagen ab⸗ zuſuchen. Der Einſatz der Schulen ſoll alle zwei Wochen und tunlichſt in feder Gemeinde am gleichen Tage er⸗ folgen. Ehrenamtlich ſollen Perſonen als Ko lonnemführer herangezogen werden. Heidelberger Querſchnitt Bei dem dritten Serenadenkonzert am kommenden Samstag, das unter Leitung von Prof. Dr. Poppen ſteht, wirken das Städtiſche Orcheſter und Stimmen aus dem Bachvereinschor mit. 1 Eine Beſichtigung der Führerſchaft des Deutſchen Jung ⸗ nolks fand auf dem Liſelotteplatz durch den neu eingeſetzten .⸗Jungbannführer Jochen Wallrath ſtatt. 5 COLSNIA Kölnische Verslcherungs- 20.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Mitglieder ſowie Jugend⸗ Rlavler gruppe bei Krämer, Waldhofſtraße. und Blochligte Liederbücher und Bleiſtift mit⸗ o. bewshrt achneſttöre bringen.— Friedrichspark. 20.., etd dias tlenobs: 20 Ubr, Gemeinſchaftsabend in der Lissldohfatter,L3, „Harmonie“, D 2, für alle Mit⸗ pelefon 26519 lieder ſowie Jugendgruppe. 96 Jugendgruppen: Waldpark. 21.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Dieſterweghof, nur bei ſchönem Wetter, bei Regen fällt derſelbe aus. Zum letzten Male Ausmalen der Märchenfiguren.— 36 Stroh⸗ markt. 21.., 20 Uhr, Gemein⸗ ſchaftsabend in M 6, 12. Amt. Bekanntmachungen Scho ige Keen A fang Nr. 1301—1800. Ohne Frei⸗ bank⸗Nr. wird kein Fleiſch verabr. 70 e 4 8 Nach dem 1. Juli 1940 muß mit 8 e 91 eee 55 Sicerſtelnn 1505 8 Aktlengesellschaft in Köôin 32 2 5 g„Anhänger gerechnet werden. 24. Juni, Probe für Frauen in Anhänger, die bis heute nicht 2 der„Liedertafel“. K 2. der Je gen e Versicherungen aller Art Kö ⸗Sammlergruppe. Bis auf gemeldet ſind, ſind umgehend zu veitexes finden die Tauſchſtunden e 258 Gesamigarantlemel eines Manas vorm. 10 Abr, im Mannheim, den 17 Junk 1040. Ende 1939 über RN 30. 700. 000 „Großen Hirſch“, 8 1, ſtatt. 8 Der Polizeipräſident— III 2/9. Primlenelnnahme Ne⸗Frauenſchaft. Erlenhof, Am Unterrlie hte Tepplche relnigt- entstabbt aelnrte ſperlellgt färberef Kramer Tel. 402 10 ven 4477 balung tester Blender einſetzen, Lellerfenſter zu- mauern n. ſonſt. kleine Arbeiten tbernimmt 1959 rd. RN 21. 000. 000 Gerzahlte Entschädigungen 192— 39 über NM 127. 000. 000 Ausführiicher Geschhttsbericht wird Interessenten von der Olrokflon ocler hren Geschzffssteften num wunsch here enligt zugeste ln. 3 * 7 85 f 1 1 P m Am 24. Juli in Berlin um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft Reſtter 28. 6. 40: Hommelwe gegen(8 Li 2, Staffel 2 22 Motoren Co.; deuhof Co. melwerke Huth u. N Waldhof; Hom Hommelwerke 2 Lan, 2. Waldhof ſpfelt in Lintfort Vorſchlußrunde der Handballmeif e Mann heim⸗Waldhof, Linssen, dem vor e SA Leipzig, Polizei Sportſr. zu Gaſt hat. Das End Handball- ubitäumsſpiele um 555 MG Pokal am obigem Wettbewerb tei Sie wurde geſchaffen, um den 8 zu gar antieren und chaften, die du rch den 17 Mannſchaft teh davon 12 in der Haupt kle Vereinen einen geregelte dadurch auch mitzuhe Einzug des einen werden, weitermack ſtecken. Man Rechnung getr eingeteilt wi vier Beſten er Gruppe ſieger herau Die mung nicht nur faſt bis eine Niederlage, ja ſelbſt zwei, bringen die nicht ſofort um ihre Chanden, ſondern es mit Ausſicht weiter geſpielt werden. Von den Mannheimer Bereichsmannſchaften hat 1 5 lich der Sp Waldhof aus begreiflichen Gründen nicht ge⸗ meldet. Die Waldhöfer ſtehen tten im Meiſterſchafts kampf und können ihre Arbeit dabei nicht ſtören laſſen. Um den Spielbetrieb nicht zu gange au sg zudehnen, wurden e Gruppen Gruppe 1: richsfeld, tal. In Reichsbahn Hockenheim. ten von Neckarau und die Betriebsw Motorenwerke. 5 In der Grupne Raſer 1 Einrunden yſtem 1 ſpielen anſchließend den Konkurrenz bleibt mit dieſe um Ende intereſſant, die im Pokal r Beſtim⸗ ſondern auch Mannſchaften kann immer noch Fried 5 t Käfer⸗ t- Sg TG u Ketſch, Neckarau und TV Reſervemannſchaſ⸗ e Kurpfalz r Mannheimer No ſt, Spiel ſtatt, das die eckenheim ſiegreich ſah. In der Briese 2 iſt ein B turpfals, Neckaxau über die TG Ketſch zu me Der kommende Sonntag bringt erſtmals in beiden Gruppen vollen Spielbetrieb. Um dieſen Jubiläumsſpielen— die Runde wurde ſo ge⸗ tauft, weil es nun gerade 20 Jahre her ſind, daß bei der Mich als erſter Mannheimer Verein Handbalbſpie! gepflegt wurde— auch einen Anreiz zu geben, ſtüf tete die MG einen Preis, den der Sieger dieſer Runde erhält. Hochbetrieb bei den Jugendhandballſpielern des Bannes 171 Rundenſpielhetrieb im ruhigeren Freundſchaf ſtsſpf iel werkebr gewichen iſt, Vorbereibungen und Entſche an der Saq mindert iter. Große E e die Ge ſchaften im Handball am ſowie ausſcheidungen der gebietsbeſten Banne 1 faut Bann 171 dem gehen die tze unver Obwohl d d die 7 tungen den Zu die notwendig. Gi Junk, anit Beg 5 20 umſe a einde Reif ſch Bannes 110 Heidelberg, zur mittlung r en unentwegt weiter. S umaterfal des Bannes 17 Lehrgänge in Friedrichs e Fi erzweige d das die bisherig ſchon w gegeben, 0 loſe Klärung Bannes 171 iſt dabei von en Lehrgänge am Sams Beginn 17 Uhr auf dem u ſtattfinden. e Eutſchei impfen rei u die fen ſo langſam einzelnen S ff der meinde 1 In nn chaft des 999 nee und tannheim hat erneut og, dem 22. Wang r 0 „auf dem Vorſchlußr! um die den Nachwuchs des Turnver Ketſch Fr 5 gezogen hat. Mer wer zu ſelſe n nachdem vo Bergſtraßenmeiſ ſtere nichts weft He⸗ Na 11 Ban e r. 91.8 f 5 Hi⸗Ruderregatta in Heide berg Am kor n onntag, dem 23. Juni, 1 Neckar ger⸗H⸗Ruder⸗Reg riebenen acht Rennen ſind icher ausgefallen. Es ſtarten Anfängervierer: Ref. Zweiter Vierer: Ludwigshafener rburg, Renngemeinſchaft Mannh mer RG; Erſter Vierer: „Mannheimer RV 2 herſoge ſtärke banet, if in den ein idelberg V RG 1 Nr! 5 6 W gewichts⸗ und Zuk tsvierer(Komb.): RV. Ref. Schwaben Heilbronn; Zweiter Achter: 15 elberg, R Heilbronn; Erſter Vichter: Ludi vigshafener m. Mannheim, Re Heilbronner Rei. Schwaben. Würzburg, 8 2 MNordbadens Meiſterſchaſten Am kommenden Sonntag, 23. Juni, werden in der Turngemeinde 78 Heidelberg Leichtathletikmeiſterſ ſchaften der Bezirke Mannheim H 91(Neckar⸗Elſenz) und Bauland durchgeführt. Er verden in allen olympiſchen Leichtathletik Wettbewerben bie Geutcgenmelſer von Nordbaden ſowie die Melſter der dvei Bezirke. Da alle befähigten Leichtathleten der örei nord⸗ badiſchen Bezirke, darunter Neckermann(Mannheim), Abel (Nette ran und Merſinger(Heidelberg) am Start erſcheinen werden, darf man gute Leiſtungen und ſcharſe Kämpfe erwarten. * Die ett im Allgemeinen Kran⸗ kenhaus Die 1. Riege des 2 dem deutſchen Jugendmeiſter, ſowie zwei Abteilungen dex Tur⸗ nerinnen werden den Verwundeten. ein kürzes Kunſt⸗ und Schauturnen zeigen. Dieſe Vorführungen werden den verwundeten Soldaten eine willkommene Abwechflung ſein. Turner im Reſernvelaze Das Straßenrennen„Rund um Leipzig“(180 Kilomete geſtaltete ſich zu einem neuen Erfolg für den ſieggewohn⸗ ten Berliner Harry Saager, der in:49:58,1 Stunden vor Kittſteiner(Nürnberg) und Pietſch(Leipzig) gewann. 1 — arg von Komodo RO M A N Y ON f a e d, Arm in Arm mit Katja rauſchte ſie wieder hinaus und beobachtete intereſſiert, wie Peterſen mit Hilfe von drei handfeſten Männern die Möbel aus dem Salon trug und von oben einen maſſiven Schreib tiſch, einen klobigen Bücherſchrank, einen runden Tiſch mit Beinen wie von einem Billard, einen reeetſchſeſſer von beachtlichen Ausmaßen, drei Lederſeſſel zyklopenhafter Bauart und einen Rauch⸗ tiſch, auf den man ſich verlaſſen konnte, herbeiſchaffte. Frau Thekla betrachtete anerkennend dieſe Möbelſtücke, prüfte ſie einzeln aus, ſetzte ſich in die Seſſel, befahl, wo die Stücke ihren Platz finden ſoll⸗ ten und richtete ſich dann vergnügt und häuslich ein. „So, das iſt wenigſtens Sache. Jetzt fühle ich mich wohl.“ Ehe alle Einzelheiten geordnet waren, wurde zum Eſſen gegongt. Die Dame aus Oſtafrika warf die Tiſchordnung um. Katja mußte an ihrer Rech⸗ ten Platz nehmen. Den Arzt kommandierte ſie an ihre linke Seite. Marga blickte ängſtlich an ihrer Nachbarin vorbei auf den weiblichen Feldwebel, lachte aber, weil die polternde Art ei ge⸗ mütlich wirkte. Zwei oder drei der ältlichen Gäſte zuckten manch⸗ mal nervös zuſammen, wenn Frau von Triſchen mit Stentorſtimme ſprach. Aber im Unterton klang die Stimme wie der Baß einer guten Kirchenorgel. Das wiſchte alles Unangenehme weg, und eine halbe Stunde ſpäter ſchworen ſämtliche Anweſenden dar⸗ auf, daß Thekla von Triſchen ſicher Löwen ſchoß wie Haſen und Elefanten dreſſierte, daß ſie aber ein ungeheuer gemütliches Haus ſei, das voller Humor und Güte ſteckte. Katja verſprach ſich von dem Zuwachs viel für Marga. Alſo ſchleppte ſte halb mit Liſt, halb mit Gewalt ihre neue Freundin zu der kränklichen auf die Terraſſe. Frau von Triſchen beobachtete miß⸗ billigend und kopfſchüttelnd das Häufchen Glend, das ihr vorgeſtellt ane tätſchelte dem een Mäd⸗ chen mütterlich die Wange und ſagte:„Du mußt viel an die friſche Luft und tüchtig eſſen, dann erholſt du dich ſchnell wieder.“ Katja wußte, daß Marga durch die Zartheit um vieles jünger eingeſchätzt wurde als ſie war, und be⸗ richtigte dieſen Irrtum. „Marga Kilb iſt ſchon non Triſchen.“ „Ach nee!“ zwanzig Jahre alt, Frau Ungeheuchelte Verwunderung ſprach aus den Worten.„Zwanzig Jahre? So groß war ich ſchon mit zwölf, aber nicht ſo blaß. Dann will ich lieber Sie' ſagen.“ „Bleiben Sie nur beim Du, bitte, liebe gnädige Frau“, bat Marga.„Es klingt ſo ſchön mütterlich, beſonders weil ich ſeit fünf Jahren keine Mutter mehr habe.“ „Sie hätten noch einmal heiraten ſollen, Herr Kilb“, mahnte Frau Thekla den errötenden Vater. „Kinder brauchen eine Mutter.“ Daun begann ein ausführliches Frage⸗ und Ant⸗ wortſpiel zwiſchen den beiden aus den Tropen kommenden Frauen. Katia erzählte genau und aus⸗ führlich, wie es auf Komodo zugegangen war, welche Kulturen dort gepflegt wurden, wie ihr Vater mit den Eingeborenen und den holländiſchen Behörden ausgekommen ſei, und hundert Dinge mehr, für die ſich Thekla von Triſchen lebhaft intereſſierte. „Es iſt eine Schande, daß Sie das alles verkauft haben. Wir Deutſchen müſſen jeden Zoll Boden verteidigen, den wir draußen beſitzen.“ „Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Woher ſollte ich es auch wiſſen.“ Katja ſagte das entſchuldi⸗ gend und zerknirſcht. „Hm, möglich. Aber falſch iſt es trotzdem,“ Und die Frau aus Oſtafrika erzählte behäbig, breit, kampfluſtig und voll Feuer, wie ihr Mann als jun⸗ ger Offizier ſich in die Kolonien gemeldet habe, wie er ſich in Land und Monſchen rettungslos verlor, VDeber wiegend Kurseinpu ex auch Kursſtei an d ru ngen um und triſche Lie 18 D eden eutſche l⸗ und Draht⸗ Linol eilten um 1 v. 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Die neueingefüßhrter N Weich nachtsgeſchenkgutſcheine fanden und Konto Korxrentt zerkehr erſt * 0 erfreuliche 5 tg. einer rkehr Spar⸗ zerkehr) wur In ſteicendem 1 gemo anhaltende Geldflüſſigkeit ga leben weit mehr als bisher hung 0 ziehen. wieder nur ein ge geltend. Dur K erten ſie chen Umfange Vera ee von üft ma iegsausbruch! nahmslos pünktlich rechtliche Körperſchaf t uch nach Kr Zinſen ſaſt aus öffentl Nicht. Orhandene 733 900% den Gewä den gehen an verband r gemeinnützige Zwecke 1 70.000 615 Sicherheitsrücklage 503 4 0 700(0 Im e ten die Umſaze nur gut di 1a piere depots der und Zunahme. Für die rie gen Intereſſe. 36 Farbeninduſtrie Ac Frankfurt a. ge Vertragsverhältnis der J Farbenindt Leipziger Leichtmetallwerk Rackwitz Bernhard u. Co. Komm. ⸗Geſ. iſt in freundſchaftlicher We Firmen te mit der Berghaus gelöſt word en. Künftig wird jede der 1 den htmetall⸗Waltzerzeugniſſe herſtellen und gen, die'öunter szenen neye Ich unter ihren bekannten eingetrager en(Elektron, Hud ronalium. Igadu ſtellung der termingemäßen Aus führung und neuei ingehenden Aufträge wurden Ve en, denen zufolge ſich ein Teil d einer angemeſſenen Uebergangs zeit in der bis Periget abwickeln wird. ö Zur aller laufe AG, Mettlach Villeroy u. Boch ſteramiſche Werke genehmigte ein [Saar] Verwaltung Dresden., Die o. HV gen ſtimmig den Abſchluß für 19390 mit einer Dividende von wieder 4 v. H. Die finanzielle Lage der Geſellſchaft iſt nach Mitteilung der Verwaltung unverändert feſt. 19. 20 245.0 248.0 Frankfurt a. N. Deutsche festverxinsliche Werte Deutsche Steinzeug Durlacher Hof 19 20 Eichbaum. Werger 5 5 Kr DEUTSCHE SrTAATSANLEIHEN 8 4½% Schatz D. R. 38. 101,2 101. 9 1 % Ba 510 101.0 Cestürel. 8 Kelch 1402 1480 Grün u. Bilfinger e eee e Harpener Bergbau SLA Heidelbergerzement 4% Heidelberg 26. 100, 1900 ließen A 4% Mannheim 28 1000 100,0 e en 5 4% Pforzheim 26. 100.2 100,2 chanzlin und PEAN BRIEFE Pibekner. Werke 4% Frank. Hyp. Gpf. C. R 114111416 10 101.0 5 Re 1 8 1 8 0 85 1010 101.0 Mannesmann 220 4% Plälz. Iyp. Bx fetal e 5 2428 f-9 101% 101% ekir. Abm. NbusrRIE.O BLIS ATEN almler-Benz 27 105,1 104.5 2 Dt. Ind.-Bk. 39 101.1. run v. 36* 103,0 80 ist rie(W old) 86 5 ag Siemens u. Halske 2 Ver. Ste anlbwertke 1 55 1010 Süddeutsche Zucker 2 8.„ ellstoſf Waldhof 14 BANKEN 19950 Bayr. Hyp. u..-Bk. 1640 Commerzbank far. Adto rend ke 1„ 1 115 2055 Brown, Boverie& Cie 138.0 Pfalz Hyp Bank 5 Contin. Gummi Reichsbank Beugen Benz 216520 Rh. Hypoth.-Bauk Dt. Gold u. Sil 266.0 2610) Zwischenkurs. f F im. Ahein- Peg 803 Juni Kaub 32 7 8 Rheinfeldep Breisach Köln 755 Kehl 45 Neckar- Pegel Max au 8 Mannheim Mannheim 4 083,953,904, 20 kurz entſchloſſen ſeine fragte, ob er als Pionier d oſt bleiben ſolle und wie zu Hauſe in Friesland s Deutſchtums in Deutſch⸗ ſie begeiſtert zugeſtimmt hatte. 1913 heirateten ſie und kauften ſich eine Pflanzung ſüdlich vom Kiltmandſcha ro. Dann kam der Krieg in den erſten Aufbau hinein. Zuſammen mit ihrem Mann, der ſofort als Oberleutnant wie⸗ der Dienſt tat, und rei Dutzend Schwarzen, die auf ihrer Plantage tätig waren, machte Frau von Tri ſchen alle Strapazen jenes Feldzuges mit, den Let⸗ tow⸗Vorbeck führte. Kaum in der Heimat angekommen. bemühten ſich Herr und Frau Triſchen, wieder nach Oſtafrika zu⸗ rückzukommen. Sie fanden die Hilſe eines befreun⸗ deten Farmers, der die Welt ohne Scheuklappen ſah, konnten 1921 wieder neuen Grund und Boden er⸗ werben und waren ſeither Kblonialpioniere. Zwei Söhne und drei Töchter waren dieſer Ehe entſproſ⸗ ſen. Die älteſte Tochter war während des Krieges geſtorben. Die zweitälteſte hatte einen deutſchen Pflanzer geheiratet, die dritte einen deutſchen Arzt. Der älteſte Sohn, jetzt fünfundzwanzigjährig, hatte ſeine Arbeitsdienſt⸗ und Militärzeit bald hinter ſich und würde im Herbſt nach Afrika zurückkehren. Der jſtngere Sohn mußte nächſtes Jahr einrücken. Die Erzählungen, gewürzt von Anekdoten über Land, Volk und Jagd, wirkten wie ein wildes Mär⸗ chen. Herr Kilb und ſeine Tochter hingen an den Lippen der Erzählerin und wünſchten, der Abend würde noch Stunden dauern. Katja fühlte viel Ge⸗ meinſames zwiſchen ſich und Frau von Triſchen, auch zwiſchen ihren Eltern und dieſen Deutſchen in Oſtafrika. „Morgen abend kommt mein Junge aus Roſtock“, verkündete Frau Thekla fröhlich. Dr. Ehrhardt, der ſich hinzugeſellt hatte, ergänzte dieſe Mitteilung.„Und morgen nachmittag treffen meine Mutter und mein Bruder ein.“ Katja zuckte zuſammen. Ihre Augen weiteten ſich und ſie verlor ein bißchen ihre friſche Farbe. Die große Stunde ſtand nahe bevor. Sie fühlte ihr Herz klopfen und wünſchte ſich, bei dem Zuſammentreffen am nächſten Tage ihre Faſſung zu behalten. Mittags um 2 Uhr erwartete man Frau Ehr⸗ hardt und ihren jüngſten Sohn. Katja wußte das genau und war den ganzen Vormittag über voller Unruhe, kaum daß ſie mit ihrer neugewonnenen mütterlichen Freundin richtig ſprechen konnte. Sie hielt es nicht mehr aus bei der geruhſamen Unter⸗ haltung und ging davon, nachdem ſie eine nicht ganz verſtändliche Erklärung 1 hatte. In ihrem Zimmer lief ſie nervös hin und her und wurde zum erſten Male grob gegenüber Grete, die ihre junge Herrin verwundert anſah. Das Mit⸗ tageſſen verlief wie immer. Es waren doppelt ſoviel Gäſte da wie bei der Ankunft Katjas, und das kam ihr ſehr gelegen, weil der erweiterte Kreis dem Ein zelnen nicht mehr ſoviel Aufmerkſamkeit ſchenkte. Sofort nach der Mahlzeit verſchwand Katja. Sie lief in den Wald und machte einen großen Bogen, um unbeobachtet an die Straße heranzukommen, über die der Wagen mit der erſten Frau ihres Vaters kommen mußte. Dann ſchämte ſie ſich ihrer Be⸗ obachterrolle und lief tief in den Wald hinein, Irgendwo machte ſie halt, überlegte und ging zu der Straße zurück. Kaum war ſie angelangt, als in der Ferne ein Auto ſichtbar wurde. Katja hatte ſtarkes Herzklop⸗ fen, ging aber hocherhobenen Hauptes dem Wagen entgegen. Der Weg war nur drei Meter breit, und das Auto mußte ſein Tempo mäßigen, um ohne Ge⸗ fahr an der Fußgängerin vorbeizufahren. Trotzdem erhaſchte Katja keinen Eindruck. Ihre Augen waren verſchwommen und ſahen nur, daß zwei Menſchen im offenen Jond ſaßen. Wütend über ſich ſelbſt blickte ſte enttäuſcht dem Wagen nach. Sie ging entſchloſſen zum Sanatorium zurück. Unterwegs gelang es ihr, die Unruhe niederzukämpfen und ſogar ein Lächeln auf die Lip⸗ pen zu zwingen. Niemand war zu ſehen, als ſte durch die Türe in die Halle trat. Desbolb ging ſie in ihr Zimmer und ſah zum Fenſter hinaus auf den See. (Fortſetzung folgt.) Hilde Krahl! in d e m Attila Hör 1 Tobi popauschitie Ein herbes Liebeslied von Anfang 19.30 Uhr 8190 LSECEENHEIHERST R 13 21A Heute letzter Tag! herr Li ch Zwie Viktor Staal Faul Wegener Wochen Generalangriff a Bez..30 3.99. 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Juli 1940 ſind der unterzeichneten Behörde von Perſonen und Firmen, die Kraftfahrzeug⸗Luftbereiſun⸗ gen in Eigentum oder Beſitz haben, ſämtliche Kraftfahrzeug⸗ Luftbereifungen zu melden, die gemäß Anordnung Nr 51 der Reichsſtelle für Kautſchuk und Aſheſt vom 11. 9. 1939 beſchlagnahmt und auf micht mehr zum Verzehr zugelaſſenen (alllgelegten) Kraftfahrzeugen und Kraftfa Hrzeugaſchängern, deren Reſerverädern und Felgen, ſowie ſonſtigen nicht zu einem beſtimmten Kraftfahrzeug gehörenden Rädern und Felgen montiert ſind. Ausgenommen von der Meldepflicht find lediglich Perſonen und Firmen, die Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhänger gewerbsmäßig herſtellen oder damit Handel treiben. Die Meldung hat auf einheitlicher Meldekarte zu er⸗ folgen, die in unſeren Geſchäftsräumen I. 2, 9 erhältlich iſt. Fütr jede Reifengröße iſt eine beſondere Prelderarke gu ver⸗ wenden. Die Ausgabe dieſer Meldekarten erfolgt ab 24. Juni 1940 an allen Wochentagen, außer ſamstags, in der Zeit von—12 Uhr und 14—17 Uhr. Wir geben gleichzeitig bekannt, daß die Verve nden, ſofern ſis von uns zur Ablieferung aufgerufen werden, nach beſonderer s schriftlicher Mitteilung durch einen Abholdenſt abgeholt werden. Die Abholung erfolgt koſtenlos. Weitere Einzelheiten ſind aus dem Merkblatt zu erſehen, das zuſammen mit den Meldekarten ausgegeben wird. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dieſes Auf⸗ rufes werden beſtraft nach den Vorſchriften der 18 055 über den Warenverkehr 775 4. September 1934 W 5 S. 816) in der Faſſung der Verordnung vom 18. 9 (RG Bl. I, S. 1430). Mannheim, den 19. Juni 1940. Städt. Wirtſchaftsamt Trion und Reifenſtelle e im Aner von 6 Jahren. Kleidung, elegant ine Sts, praktisck im——— lehrerin, D 7. 25, fl. 5 3 5 S 850 gibt Unterricht in Gebrenck. dach an Tennisschuke und an J. fal Bad Dürkheim— Höhenlage Horweg. u. 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Stock. den Vorſch. ler ſchwarzes Klei rt zu v 5 90 9 f 5 nach den Vorſchriften der Verordnung über U f N 1 Seidenplüſchiace Geſchäftsſtelle d. Bl. 12687 Anzuſehen von 5 7 ahren die MRlz! ſchrbarz f. Seide 18 bis 20 Uhr. den Warenverkehr vom 4. September 1934 gefütt. u. verſch. En Menseb, der keine Zeſtung hät 10 71 in der Faſſung der Verordnung wom 18.9. 39. l did, Kleidungs, seh, 5 Lebres ner Mannheim, den 19. Juni 1940. Eine 7 05 Ansa ſch. v. Leppt ing ein Bünger euren ge wil. in ſauber Hauſe a l erk. Anzuſeh. v. an berufst. Dame N 3 e War nieht im Dunkeln tappen mag, z. 1. 7. od. ſpäter Städt. Wirtſchaftsamt 5 zu verm. Angeb. 5 Akku Anlage 2 Trepp rechts. Liest zeſne Zeſtung Tag für Tag. unt P P 84 an Treibſtoff- und Reifenſtelle maunheim — 13227 8.. 849 am ki. Jun 1940 i unser Sefetgechafts ged. Edgar Sdhmeider Buchdrucker einer schweren Verwundung erlegen. Die Betriabsgemeinschaft verneigt sich in Ehrfurcht vor dem Opfer. das einer ihrer Besten für die Zukunft des Reiches ge- bracht hat. Wie seine Pflichterfüllung im Beruf stets wer, 30 hat er sich auch im Dienst für Führer und Vaterland bewahrt. In ehrendem Gedenken wird der liebe Arbeitskamerad in unserer Betriebsgemeinschaft weiterleben. Beiriebsführung und Gefolgschaft der f Druckerei J. Ph. Walſher, Mannheim Unser innisstgeliebter Sohn. Bruder Fnkel und Neffe 1 Edg ar Sdneider e in einem inl.- Regi. ist am 14. Juni 1840 in einem Reserve-Laxarett, we er Genesung suchte. plötzlich und unerwartet, im Alter von 23 Jahren für Führer und Reich gestorben. Mannheim Nesraren den 19. Juni 194. Gießenstraße 13. 8 Familie Konrad Schneider Freitag, den 21. Juni 1940, 18.30 Uhr. auf dem FHlauntfriedhot Manpheim. Beerdigung: Nach kurzer, schwerer Krankheit entschliet heute wohl- vorbereitet mein lieber, treusorgender Mann, mein hertens- guter Vater Ludvig Hermann Meier Neichsbahnamimann Aae nee(Hauptbebnhof), 89. Juni 194 In tiefer Trauer: n Anna Meier geb. Hauck Armin Rieier, Regierungsrat 2. Z. Weenscht die ee 22. 6. 1* R en 8 m 22. 6. 1940, vorm. 11 Uhr in* 1 e 186 Aas; 3