2 chkeit 12 2g Erſcheinungswelſe: Wöchenfl. Tal. Begugsprelſe: Frei Haus mematl..0 MN. u. V Augeicenp rette: D mn Pratt Mißktneteczelle I2 Pfg., 70 mm breite Textnullimeter: teile 66 Pfa. Für Faumlten- und Kleinanzeigen èrmäßlate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗ Preisliſte Nr. 11. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keiner lef Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſt immten Ausgaben an beſonderen Pflügen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 151. Jahrgang Nummer 182 Trügertohn, ie uns. Seſchäftsſtellen abgeholt.70.,— d. Post.00 25th Jef. kef. Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wambhofſtr. 12, Kronprinzenflr. 42 Schweg inger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, NeFßiſcherſtr. 1, Fe Haupiſte. 58, WOppaner Str., Sed reiburger Str.. Abbeſtell. mũſſen bis ſpůteſtens 25. für den folgenden Monat erfolgen. Donnerstag, 4. Juli 1940 Mannheimer Neues Tageblatt Serl riſtleitung und Hauptgeſchäſts kene R 1. 48. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Sefeſcede ene: Karlsrubße Nummer 178 9 Drabtesſch rie Nemazeit Naun beim — Britiſcher Ueberfall auf franzöfiſckhe flotte Dokumente über Englands Verrat an Frankreich Seeſchlacht vor Oran Brutaler engliſcher Piratenſtreich gegen die frauzsſiſche Flotte dub. Berlin, 4. Juli. Wie in London amtlich mitgeteilt wird, ſeien am 3. Inli ſeitens der eugliſchen Flotte Maß⸗ nahmen ergriffen worden, um alle franzöſiſchen Kriegsſchiffe, die ſich in britiſchen Häfen be⸗ finden, unter britiſche Kontrolle zu. Im Verlaufe dieſer Operation ſeien zwei Opfer i zu beklagen, die in der britiſchen Mitte ung nicht näher bezeichnet werden. Gleichzeitig ſei den franzöſiſchen Schiffen in den nordafrikaniſchen Häfen ein Ultima⸗ tum geſtellt worden. Die engliſche Auslaſſung beſitzt die Unverſchämtheit, die nackte Brutali⸗ tät dieſes ben Piratenaktes mit der verlogenen und ſcheinheiligen Erklärung zu bemän⸗ teln, daß ie Deutſchen entgegen den Waffenſtillſtandsabmachungen beabſichtigten, die frau⸗ öſiſche Flotte zum Kampf gegen England einz uſetzen. d s e e Regierung— ſo heißt es in der britiſchen Erklärung weiter— bedauere es, daß der frauzöſiſche Admiral, der in Oran das Kom mando führe, die Annahme jeder einzelnen der geſtellten Bedingungen verweigert habe. Deshalb habe in Oran eine Aktion gegen die fran⸗ zöſiſchen Schiffe unternommen werden müſſen. Die Operationen ſeien noch im Gange. Zu dieſem neuen ungeheuerlichen Gewaltakt der britiſchen Seeräuber erfahren wir fol⸗ gende Einzelheiten: Am Mittwoch erſchien vor Oran dem fran zöſiſchen Kriegshafen in Algerien, ein cugliſcher lotten verband, beſtehend aus drei Schlachtſchif fen einem Flugzengträger, drei Kreuzern und ber leichten Flottille, und verlangte vom Kom mandierenden franzöſi chen Befehlshaber die Auslieferung der dort liegenden franzöſiſchen Flotteneinheiten, andernfalls e angegriffen und verſenkt würden. Das Ultimatum war auf ſechs Stunden befriſtet. N Der franzöſiſche Admiral wies das Ultimatum ab und antwortete, er würde Gewalt mit Gewalt erwidern. ne weiteres eröffnet. Nach weiter vorliegenden Meldungen haben. die britiſchen Kriegsſchiffe den 5 Angriff auf die Schiffe ihrer bisherigen Verbündeten o Die franzöſiſchen Flotteneinheiten nahmen den Kampf an. Gegen 19.00 Uhr entwickelte ſich eine Seeſchlacht zwiſchen den franzöſiſchen und den britiſchen Seeſtreitkräften, über deren Verlauf zur Stunde noch keine Nachrichten vorlagen. Wie verlautet, hatte der franzöſiſche Admiral von ſeiner Regierung den Befehl erhal⸗ ten, auszulaufen und zu kämpfen, um durchzukommen oder unterzugehen. Die in Alexan⸗ drien befindlichen franzöſiſchen Schiffe ſollten verſuchen, mit Gewalt nach Bizerta durchzu⸗ brechen. Die in England liegenden franzöſiſchen Schiffe ſollten ſich ebenfalls die Ausfahrt erzwingen und entſprechend den Waffen ſtillſtands bedingungen Breſt anlaufen. Wie wir hierzu erfahren, hat der Führer nach erfolgter Mitteilun dieſer Vorgänge durch die franzöſiſche Waffenſtillſtandsabordnung an die deutſche Waffenſtillſtandskommiſſion der franzöſiſchen Regierung die Genehmigung erteilt, ihre S chiffe dort, wo ſie ſich dem ugriff der Engländer nicht entziehen könnten, zu verſenken. 8 Wiese Entſcheidung entſpricht dem Inhalt des Waffenſtillſtandsabkommens, demzufolge es nicht die Abſicht der deutſchen Regierung iſt, die franzöſiſche Flotte in deutſchen Beſitßz zu brin⸗ gen, ſondern lediglich zu verhindern, daß ſie weiterhin am Kriege gegen Deutſchland teilnimmt. Mehrere franzöſiſche Einheiten vernichtet Der Reſt unter Führung der Straßburg“ ins Mittelmeer durchgebrochen (Funkmeldung der NM.) + Berl in. 4. Juli. Zu dem gemeldeten Ueberfall der britiſchen lotte auf die franzöſiſchen Krieasſchiffe im riegshafen von Oran erfahren wir noch, daß beim plötzlichen Angriff der Enaländer, der geſtern abend um 17.50 Uhr erfolate. die frau⸗ zöſiſchen Schiffe zum Teil ohne Dampf waren und ſo im Hafen lagen, daß ſie ihre ſchwere Ar⸗ tillerie nicht zur Wirkung brinaen konnten. Dieſe Umſtände kennzeichnen die ganze unfaire Hinterhältigkeit und bodenlose 5 der Engländer. Sie eröffneten auf weite Entfernun⸗ gen überraſchend das Feuer. Die Schlachtſchiffe„Dünkirchen“ und„Pro⸗ vence“ 1 5 der Flottenführer„Mogador“ wur⸗ den in Brand geſchoſſen und liegen brennend im Hafen von Oran. Das Schlachtſchiff„Bretagne“ iſt. beim Auslaufen auf eine der von den Engländern gelegten magnetiſchen Minen geſtoßen und in die Luft geflogen. Dem Schlachtſchiff e fünf Flot⸗ killenführern ſowie einer Anzahl von Torpedo⸗ booten und U⸗Booten gelang es, kämpfend den Ring der engliſchen Schiffe zu ſprengen und ins Mittelmeer durchzubrechen. f Das engliſche Altimatum (Funkmeldung der NM.) + Genf, 4. Juli. In Clermont⸗Ferrand wurde am Donnerstag⸗ morgen um 3 Uhr folgendes amtliche frauzöſiſche Kom muniqus ausgegeben: „Am Morgen des 3. Juli iſt eine bebentende bri⸗ tiſche Streitkraft, die vor allem drei mächtige Linſen⸗ ſchiffe umfaßte und die von der Nordſee gekommen war, vor der Reede von Mers el Tebir, der Flotten⸗ baſis von Oran, erſchienen, wo entſprechend dem Waffenſtillſtandsabkommen ſich ein Teil der franzö⸗ ſiſchen Flotte, namentlich die„Dunkergne“ und die „Strasbourg“, vor Anker befand. Der britiſche Admiral richtete an den franzöſiſchen chwaderadmiral, Vizeadmiral Genuſonl, die Auf⸗ forderung, ſich ze ergeben oder ſeine Schiffe ſelbſt zu verſenken. Der britiſche Admiral ge⸗ währte eine Friſt von 6 Stunden zur Eutſcheidung. Ohne den Ablauf dieſer Friſt abzuwarten, ſchloſſen Waſſerflugzeuge der engliſchen Marine die Reede von Mer el Tebir mittels magnetiſcher Minen. a Da der franzöſiſche Admiral ſich weigerte, zu ge⸗ horchen, eröffnete die britiſche Flotte um 17.40 Uhr auf die franzöſiſchen Kriegsſchiffe dag Feuer. N es unqualifizierbaren Angriff die franzöſiſche gierung den neben der Pelli Flotte auf der Reede von Alexandrien ver⸗ an kerten e in heiten den Befehl gegeben, die Anker zu lichten und auf oſſene See zu gehen, notfalls mit Gewalt. Darüber hinaus hat— da dieſer Agri haſſenswerter iſt, als er von unſeren en von geſtern begangen wurde ⸗ die franz eee a, ung n Haudelsſchifſe, die ſte treffen, anda balken ſarraiſonntcrf und auf 825 nenen Angriff mit Feuer zu aut⸗ f 5 Das alſo iſt das Ende der entente corbiale! Monate lang hat Frankreich für England ſeine zn Markte tragen dürfen. Mehr o weniger uur auf ſich ſebbſt geſtellt, hat es den Anſturm der gewal⸗ Engliſcher Flugzeugträger lorpediert (Funkmeldung der NM.) T Führer hauptquartier, 4. Juli. Das Oberkommando ber Wehrmacht gibt bekannt: Ein Unterſeeboot unter Führung von Ober⸗ leutuant zur See Endreß erzielte einen Tor⸗ ha ven i mit Bomben belegt. Bei e zeuge warfen im Schutze tiefliegender olken im Laufe des geſtrigen Tages an mehreren Stellen Nord⸗ und ſtdentſchlands Bomben ab. Hierbei grif⸗ fen ſie in ſkrupelloſer Weiſe die Zivilbevölke⸗ rung an, wobei in Hamburg⸗Barmbeck 11 Kin⸗ der, 3 Frauen und ein Mann getötet, 11 Kinder und 9 Frauen ſchwer verletzt wurden. Auch in der Nacht zum 4. Juli flogen einige feindliche Flugzeuge nach Belgien und Holland ein, ohne edoch nennenswerten Schaden anzurichten. 6 feindliche Flugzeuge wurden vernichtet. 4 deutſche Flugzeuge werden vermißt. Italiener erobern engliſches Fort (Funkmeldung der N MZ.) + Rom, 4. Juli. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Donners tag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der Grenze der Cyrenaika erreichte eine un⸗ ſerer Kolonnen Muſaid in der Zone von Sollum un⸗ ter Zurückwerfu kleinerer Panzerabteilungen, während unſere Luſtflotte eine feindliche Autokolonne angriff und verſprengte. Weiter ſüdlich wurden wiederholte engliſche An⸗ 3 gegen das befeſtigte Werk Capuzzo glatt ab⸗ gewieſen. Eines unſerer U⸗Boote iſt nicht zu ſeinem Stütz⸗ punkt zurückgekehrt. un IJtalieniſch⸗Oſtafrike haben nuſere ats(Eingeborenentruppen) ein feindliches Fort bei Moyale erobert und es trotz eines ergeb⸗ nisloſen eugliſchen Luftaugriffs, womit der Gegner eantwortet hatte, behauptet. An der Sudangrenze baben unſere Geſchwader feindliche Kräfte bei Akobo und Gallabat bombardiert. Ein feindlicher Luft⸗ angriff auf Aſſab hat leichten Schaben angerichtet. (.((ͤͤã tigen deutſchen Kriegsmacht auf ſich nehmen mitſſen. Dreiviertel ſeines Landes hat es im Dienſte Eng⸗ lands dem deutſchen Eroberer überlaſſen dürfen! Mer als eine Millwon Franzoſen ſind in die Ge⸗ fangenſchaft gewandert, 11 Millionen Flüchtlinge liegen ohne Heim und Haus auf den Land⸗ ſtraßen umher, Hunderttauſende Franzoſen ſind zur größeren Sicherheit Englands in einem Krieg, den nicht ſie, den nur England gewollt hatte, gefallen. Und jetzt zahlt England ſeinen Dank an Frankreich zurück: es überfällt die Flotte ſeines bisherigen Bundesgewoſſen unter dem falſchen Vorwand, daß Deutſchland ſie in ſeinem Endkampf gegen England benützen wolle, und ſchießt ſie in Grund und Boden! Als das letzte Mal England ſo etwas Aehnliches tat. ſchrieb man das Jahr 1807, als England mitten im Frieden die däniſche Flotte überfiel, unter dem gleichen Vorwand, ſie vor dem Zugriff des Fran⸗ zoſenkafſers retten zu müſſen. Und über ein 5 hundert lang hat die Welt von dieſer e er⸗ erzählt und ſie ſo tief empfunden, daß 7 5 copen. hagen“ ein feſtſtehender Begriff für den äußerſten Akt völkerrechtlicher Unmoral geworden iſt. Aber damals bandelte es ſich um den Ueberfall auf ein Land, dem England ferne ſtand. Diesmal handelte es ſich um den Ueberfall auf die Flotte eines Lan⸗ des, mit dem England vor zehn Monaten„in kreue⸗ ſter und unverbrüchlichſter Kampfkamerabſchaft“ in TVT elche man e en f koſchen Verrat genügend zu kennzeichnen! Blick hinter die Kuliſſen * Mannheim, 4. Juli. Das kleine Lofre⸗Städtchen mit dem freundlichen Namen La Charits wird einmal in der Geſchichts⸗ ſchreibung dieſer Kriegszeit einen ſehr unfreund⸗ lichen Klang erhalten. Denn die Dokumente von La Charits gehören zweifellos nicht nur zu den wichtigſten ſondern auch zu den belaſtendſten Dokumenten, die der in dieſer Beziehung den Deut⸗ ſchen ja nicht ungnädige Zufall bisher uns in die Hände geſpielt hat. Dieſe Dokumente, von der deur⸗ ſchen Regierung in einem Weißbuch geſammelt und der deutſchen Nation und der Welt unterbreitet, geben die politiſchen Spekulationen und Pläne wieder, die der franzöſtſche Generalſtab bezüglich der Kriegs⸗ führung im allgemeinen und der Kriegsausweitung im beſonderen hatte. Sie ſind authentiſche Selbſt⸗ zeugniſſe der alliierten Kriegsführung, unbezwei⸗ felbare Krondokumente aus allererſter Hand, unter⸗ zeichnet von Gamelin, dem franzöſiſchen Generaliſſi⸗ mus, von Maſſigli, dem franzöſiſchen Botſchafter in Ankara, von Weygand, dem Oberſtkommandbierenden in der Levante und von ſo und ſovielen anderen— in ihrer Authentizität unanfechtbar und keinem Zwei⸗ fel unterlegen. Denn, um das gleich vorweg zu nehmen, einen Zweifel an der Echtheit kann es die⸗ ſen Dokumenten gegenüber auch für den voreinge⸗ nommenſten Beurteiler nicht geben. Sie ſind Wahr⸗ heit und Wirklichkeit an ſich Der Inhalt dieſer Dokumente ſprich: für ſich. Der engliſche und vor allem der fran⸗ zöſiſche Generalſtab waren ſich klar geworden, daß Deutſchland mit den gewöhnlichen Mitteln eines Frontalangriffes nicht zu ſchlagen war. Erſtens ſcheute man einen ſolchen Angriff an ſich— dazu war man viel zu ſehr auf die Defenſtvtheorie einge⸗ ſchworen—; zweitens hatte der Polenfeldzug die militäriſche Kraft Deutſchlands ſo deutlich gemacht, daß man keine Gelüſte hatte mit ihr unmittelbar aneinanderzugeraten. Dag war das erſte; das zweite aber war, daß mit der deutſch⸗ruſſiſchen Eini⸗ gung und vor allem nach der ſchiedlich⸗friedlichen Teilung des polniſchen Intereſſengebietes auch die Hoffnung auf die Blockadewirkung mehr und mehr zu ſchwinden begann. Was Deutſchland zur indu⸗ ſtriellen Finanzierung ſeines Krieges brauchte, er⸗ hielt es von Schweden, von Rußland, von Rumä⸗ nien. Und alle drei Staaten waren dem Zugriff der alliierten Mächte entzogen. Solange wenigſtens 3 als ſie außerhalb der Kriegsereigniſſe blie⸗ en. Die Schlußfolgerung war für den franzöſiſchen Generalſtab einfach: die drei Staaten mußten in den Krieg hineingezogen werden, jedenfalls ſoweit, daß ſie für eine Lieferung von Rüſtungsrohſtoffen an Deutſchland nicht mehr in Frage kamen. Dieſe Spekulation Gamelins iſt charakte riſtiſch für den Mann und ſeine ganze Art: ſie kam aus den Bezirken der wirtſchaftlichen und nicht der militä⸗ riſchen Kriegsführung. Der Generaltſſimus der fran⸗ zöſiſchen Armee hatte zu einer direkten Wafffen⸗ entſcheidung ſchon damals ſo wenig Zutrauen, daß er unbedingt auf die engliſche Blockadetheorie ſchwor und dieſe Blockadetheorie auch zur Grundlage ſeiner militäriſchen Pläne machte. Iſt es ein Junder, daß eine Armee, in ſolchem Geiſte geführt und erzogen, dann in der Stunde unausweichbarer Waffenentſchei⸗ dung auch ſo verfagen mußte, wie die franzöſiſche Armee des Philoſophen⸗Generals Gamelin in den Schlachten im Artois und in Frankreich ſchließlich verſagt hat? 5 Um aber auf die Ideen des franzöſtſchen General⸗ ſtabes wieder zurückzukommen: Drei Ideen ſpukten tim Kopfe Gamelins und ſeiner Mitarbeiter herum: Erſtens die Hand aufs ſchwediſche Erz zu legen, Skandinavien in einen Krieg zu verwickeln und Deutſchland von Norden gleichzeitig wirtſchaftlich zu blockieren und militäriſch zu bedro⸗ hen. Es iſt hochintereſſant, feſtzuſtellen, wie hier vor allem die Engländer bei der Sache waren. Der Finnlandkonflikt ſchien ihnen eine ausgezeichnete Gelegenheit dazu. Aus dem Dokument No 2, von Gamelin ſelbſt unterzeichnet, geht deutlich hervor, daß„die Engländer bei den Beratungen der inter⸗ alliierten Militärſtäbe vom 31. Jannar und 1. Fe⸗ bruar die Frage der unmittelbaren Hilfe für Finn⸗ land an die zweite Stelle verwieſen und ſich als ent⸗ 5 nicht verfehlen. weſſen ſie ſich von den Weſtmächten zu perſehen hatten ſchiedene Anhänger einer Unkernehmung gegen die ſchwediſchen Erzgruben im Norden zeigten“(wörtlich zitiertl). Wenn man alſo noch eines Beweiſes bedurft hätte, wie ſehr England die Finnländer und ihr Schickſal lediglich als Vorwand und als Kugelfang benutzt hat, hier hätte man ihn in der eindeutigſten und der kraſſeſten Form. Freilich hatten die Herren im franzöſiſchen und engliſchen Generalſtab auch ihre„Bedenken“: erſtens hatte Finnland noch rechtzeitig erkannt, was es mit der engliſchen„Hilfe“ auf ſich hatte und ſeinen Frie⸗ den mit Sowjetrußland gemacht, ehe alles verloren war. Zweitens war man ſich in London und Paris über die militäriſchen Schwierigkeiten eines ſolchen Skandinavienkrieges durchaus klar:„Operationen der alliierten Seeſtreitkräfte in der Oſtſee ſind ausge⸗ ſchloſſen und die deutſchen Verbindungslinien nach Schweden ſind weſentlich kürzer als die engliſchen“ heißt es reſigniert an einer Stelle; und drittens— Her intereſſanteſte von allen Gründen!— in Skandi⸗ navien könne man für die alliierte Sache höchſtens zehn Diviſionen gewinnen, während eine Herein⸗ ziehung des Balkans in den Krieg ungefähr 100 Di⸗ viſionen an die alliierte Seite führen würde!! Trotz⸗ dem iſt die Skandinavien⸗Aktion nicht nur weiter ver⸗ folgt, ſondern auch ſchließlich in Angriff genommen worden—, mit dem Erfolg allerdings, daß die deut⸗ ſchen Schiffe um zehn Stunden früher in Bergen und Drontheim geweſen ſind als die engliſchen! Der zweite Kriegsſchauplatz, den man ins Auge gefaßt hatte, war der Balkan. 100 Diviſionen, wie geſagt, waren dort für die Alliierten zu gewinnen und das rumäniſche Oel obendrein. Das iſt ſchon ein lockender Biſſen. Man merkt aus den Dokumenten, wie die begehrlichen Gedanken immer darum kreiſen, aber wie man nicht recht weiß, wie man an ihn herankommen ſoll. Die Abſchnürung Deutſchlands vom rumäniſchen Oel hätte eine Vergewaltigung Rumäniens, Bulgariens, Griechenlands gleichzeitig vorausgeſetzt und es wäre mehr als fraglich geweſen, oh man dann die hundert Diviſtoen für ſich oder gegen ſich gehabt hätte. So verſuchte man zunächſt von hintenherum, auf dem Umwege über Rußland zu löſen— ſpäter hat bekanntlich dann Weygand im Bunde mit ſeinen engliſchen Helfern es umſo ener⸗ giſcher wieder aufgegriffen und nur der deutſche Sturm vom 10. Mai hat es verhindert, daß Salo⸗ niki ein zweites Mal eine engliſch⸗franzöſiſche Ex⸗ Wer raucht, sollte gut rauchen“ arican 3, W aerſt die Übertrelbung— das wahlloſe Paffen— kann 82 das Rauchen ernſthafte Bedenken auslöſen. Wählen ie daher gute Cigaretten, die— bedächtig genußvollen und ſomit viel bekömmlicheren Rauchen anregen. peditlonsarmee auf dem Balkan aufmarſchieren ſah. Aber zunächſt, wie geſagt, konzentrierte ſich das Intereſſe auf Rußland und hier wieder auf die Oſell⸗ guellen von Baku, die man, ob mit Recht oder Unrecht, augenſcheinlich als die Hauptverſorgungs⸗ quelle Deutſchlands auſah. Die Offenheit, mit der die Dokumente in dieſer Frage ſprechen, iſt auch für Schriftſtücke internſter diplomatiſcher Art, die das Siegel„Strengſtens vertraulich“ tragen, einſach ver⸗ blüffend und nur zu erklären als Ausdruck der Selbſtverſtändlichkeit, mit der dieſe Pläne bereits als feſtſtehende Tatſachen in die Aktionen des fran⸗ zöſiſchen und engliſchen Generalſtabes einkalkuliert waren. Geplant war eine Bombardierung der Oelquellen von Baku, die nach dem Gutachten von Sachverſtän⸗ digen, die man vorſorglich eingeholt hatte, die Oel⸗ quellen in Brand geſteckt und auf die Dauer von min⸗ deſtens einem Jahr außer Betrieb geſetzt hätte. Durchgeführt werden ſollte dieſe Zerſtörungsarbeit in Gemeinſchaftsaktionen der engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Luftwaffe. Ein Hindernis gab es. Das war intereſſantepweiſe nicht die Neutralität Rußlands, über die man ſich bedenkenlos hinweggeſetzt hätte, ſondern die Haltung der Türkei. Die Türkei war Bündnispartner der Weſtmächte, legte aber gleichzeitig außerordentlichen Wert darauf, mit Sowjetrußland gut Freund zu bleiben. Eine Bom⸗ bardierung Bakus war aber nicht möglichohne Ueberfliegen türkiſchen Hoheitsgebietes. „Nur zweihundert Kilometer“ ſteht allerdings in einem der Dokumente beſchönigend— aber immerhin: ob 200 oder 2000 Kilometer, der Fall lag klar: mit der Duldung der Ueberfliegung türkiſchen Gebietes lag ein eindeutiger Neutralitätsbruch der Türkei gegenüber Sowjetrußland vor. Die Unterhaltungen, die darüber der franzöſiſche Botſchafter in Ankara, Maſſigli, ein bekannter wütender Deutſchenhaſſer, mit den türkiſchen Regie⸗ rungsperſönlichkeiten hatte, ſind die intereſſanteſten Dokumente der ganzen bisherigen Weißbuch⸗Ver⸗ öffentlichung. Sie zeigen, mit welch verbrecheriſchem Zynismus die Alliterten ſich über Idee und Recht der Neutralität hinwegzuſetzen entſchloſſen waren, ſie verraten aber auch, auf wieviel merkwürdige, ja ganz unbegreifliche Willfährigkeit, ſie dabei bei der kürkiſchen Regierung ſtießen. In Moskau werden gerade dieſe Partien der Dokumente ihren Eindruck Sie zeigen den Ruſſen eindringlich, und weſſen auch die mißleitete türkiſche Regierung im Dienſte dieſer Weſtmächte fähig war.. Im übrigen iſt das eine Auseinanderſetzung, die in erſter Linie von Moskau und nicht von uns zu führen iſt. Für uns ſind die in La Charité gefun⸗ denen Dokumente unerſetzbar und unſchätzbar als „Beweis im ganzen“. Wir waren über die Kriegs⸗ klaren. Aber wir hatten auch nie gehofft, daß ſie uns die Beweiſe dafür ſo eindeutig und unwider⸗ leglich in die Hand ſpielen würden. So unwiderleglich, daß nun auch der ſogenannten neutralen Welt in und außerhalb Europas, deren vetrhätſcheltes Liebkind die fromme und biedere Lon doner und Pariſer Demokratie geweſen iſt, die Augen und Niedertracht hinter dieſer Demokratie ſich ver⸗ borgen haet! 8 5 25 8 5 1 Dr. A. W. ausweitungspläne der Weſtmächte ja nie im un⸗ darüber aufgehen müßten, was alles an Zynismus Frankxeit II Petain will dem Lande eine neue Verfaſſung mit autorttärem Charakter geben! (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 4. Juli. In Frankreich gibt man ſich alle Mühe, die gro⸗ ßen wirtſchaftlichen und politiſchen Schwierigkeiten, wenn auch noch keineswegs zu überwinden, ſo wenig⸗ ſtens ihre Ueberwindung in Angriff zu nehmen. Aber auch die kleinſte Umſtellung erfordert unerhörte Kraft. Die Kataſtrophe vollzog ſich in Frank veich ſo ſchnell, daß das franzöſiſche Volk ſie im Grunde noch nicht ganz begriffen hat. Dazu fehlt es keines⸗ wegs an Kräften, die im geheimen wü h⸗ len und die Arbeit Petains und ſeiner Mitarbeiter erſchweren. Der Miniſter Ybarnegarey hat deshalb kürzlich in ſeinem Aufruf an das franzöſiſche Volk nicht von ungefähr von den Kräften des Böſen ge⸗ ſprochen, die weiterhin verſuchten, Unruhe zu ſtiften. Er hat dabei nicht angedeutet, woher dieſe Kräfte des Böſen kommen, man glaubt aber, daß er ſowohl nach der äußerſten Linken wie nach der äußeyſten Rechten Ausſchau hielt, mit anderen Worten, daß Fpankreich ſich heute ebenſoſehr vor den Anarchiſten, die es 1 555 m Lande gibt, wie vor den allzu eifrigen Plutokraten zu hüten hat. Insbeſon⸗ dere. gibt es noch englandfreundliche Kreiſe, die immer verbreiten, Petain ſei ja nichts anderes als ein Werkzeug in den Händen der Rechten Die franzöſiſche Regierung iſt ſich aber dieſer Ge⸗ fahren und Kräfte, die gegen eine Befriedung Frank⸗ reichs arbeiten, bewußt. Geſtern bagte ein Min i⸗ ſterrat unter dem Vorſitz des Präſidenten der Re⸗ publik Lebrun in Vichy, an dem auch Miniſterpräſi⸗ dent Petain und die Miniſter Laval und Marquet teilnahmen. In dieſem Miniſterrat wurden grundſätzliche Beſchlüſſe von hoher Bebentuna gefaßt. Frauk⸗ reich plant den Erlaß einer neuen Verfaſſung. Für die nächſte Woche werden norausſichtlich die franzöſiſche Kammer und der franzöſiſche Senat getrennt voneinander einbe⸗ rufen werden, um ſich mit verſchiedenen Regie⸗ runasvorſchlänen zu befaſſen. Hauptſächlich wird von den beiden Parlamenten verlangt werden, daß ſie zu einer Nationalverſammlung zuſammentreten ſollen, die der Regierung ganz beſondere Vollmachten für eine notwendige Neu⸗ ordnung des Landes erteilen ſoll. Bekanntlich tritt die Nationalverſammlung. die aus der Kammer und dem Senat beſteht, in Frank⸗ reich nur zuſammen, wenn es ſich darum handelt, einen neuen Präſidenten der Republik zu wählen, oder die Verfaſſung abzuändern. Man denkt an eine völlige Aenderung der geſamten franzöſiſchen Ver⸗ waltung, um den geſamten Apparat zu vereinfachen und die vielen Schwierigkeiten des Ueberformalis⸗ mus in Frankreich zu beſeitigen. Sollte die Na⸗ tionalverſammlung nicht bereit ſein, der Regierung Petain die zur Neuordnung notwendigen Vollmach⸗ ten zu erteilen, dann, ſollen Neuwahlen ausge⸗ ſchrieben werden, damit eine neue Volksvertretung ſich mit dem für Frankreich neuen Leben befaſſen kann. 0 Nach der erſten Umorganſſation ſoll daun auch eine neue Verfaſſung zuſtandekommen, wodurch die Regierung beſondere Vollmachten für alle Zeiten erhalten kann. Man geht vielleicht in der Annahme nicht fehl, daß Petain zum Präftdenten der Republik ge⸗ wählt werden ſoll, 5. da Lebrun ſchon im vergangenen Jahr zurücktreten wollte und olle, nachdem eſeine ſiebenfährige Amts⸗ zeit abgelaufen war. Es werden auch bereits einige grundſätzliche For⸗ derungen für die neue Verfaſſung aufgeſtellt. Das Recht auf Arbeit, die Familie und das Vaterland ſol⸗ len in der neuen Verfaſſung verankert werden, der Parlamentarismus in feiner heutigen Form ſoll abgeſchafſſt werden und dafür Sorge getragen werden, daß eine Regierungsbildung möglich ſei, die Dauer hätte, da gerade der dauernde Wechſel der verſchiedenen Kabinette Frankreich bisher ſo viel Unglück gebracht hat. Bemerkenswert iſt, daß die Regierungg Petain in der offiziellen Verlautbarung Maßnahmen gegen die Plutokraten und die Vetternwirtſchaft verlangt. Der 2 Autoritätsgedanke ſoll in der kommenden Verfaſſung eine beſondere Rolle ſpielen. Auch ſcheint man an eine neue Art Volksvertretung zu denken, anſcheinend an eine Art von Ständekammern. Len esverratsverfahren gegende Gaulle (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 4. Juli. Wie aus Frankreich gemeldet wird, hat das 17. Militärbezirksgericht einen Prozeß wegen Landesverrats gegen den abgeſetzten franzöſiſchen General de Gaulle eingeleitet, der von England aus verſucht, gegen die Regierung Petain im In⸗ tereſſe der Engländer zu arbeiten. Es ſtehen eine Reihe weiterer Prozeſſe gegen flüchtige frühere franzöſtſche Politrker bevor. Namen werden vorerſt nicht genannt, da noch nicht erſichtlich iſt, wer von früheren franzöſiſchen Größen das Land verlaſſen hat und in London antifranzöſiſche Machen⸗ ſchaften betreibt. England wird von Angſt verzehrt „Das Beten ſoll die Furcht vor den Deutſchen überwinden helfen“ (Drahtbericht unſ. Korreſpon denten) Stockholm, 4. Juli. Die Erzbiſchöfe von Canterbury und Nork haben eine Botſchaft erlaſſen, daß alle Engläuder in dieſer Zeit täglich mittags zu Gott beten ſollen, und ſie ſind ermächtigt, ihren Gemeinden mitzu⸗ teilen, daß der engliſche König das Gebet aufs wärmſte empfehle und ſich daran beteilige.„Das Beten ſoll die Furcht des engliſchen Volkes vor den Deutſchen überwinden helfen“, ſo heißt es wörtlich in der Botſchaft der Biſchöfe. Daß ein Volk in tieſſter Not betet, iſt menſchlich, daß es dies in alle Welt für die Propaganda hinaus⸗ poſaunt, iſt nicht gerade erhebend und düfte wenig dazu beitragen, den Glauben an die engliſche Sache in der Welt zu ſtärken. Mau erinnert ſich umwill⸗ hürlich der Szene in Shakeſpeares„Hamlet“, wo der König auf ſeinen Knien ſich zum Gebet ſammelt, allein die Gedanken ſind gelähmt. So wie dieſem König ſcheint es auch dem engliſchen König zumute eu fein. Gewiß trifft der britiſche Löwe alle Vor⸗ kech vumgen, um ſich ſeiwer Haut zu wehren. Es wird gemeldet, daß die encgliſche Verteidigungszone längs der Sido vietzt fertiggeſtellt“ iſt. Es adelt ſich um ein iet, das 30 Kilometer von der Tüſte landeinwärts geht. Alle Frauen und Kin⸗ der find evakuiert, und ohne beſondere Exlaub⸗ nis iſt es keinem Engländer geſtattet ſich inner⸗ halb dieſer Zone aufzuhalten. Tauks und Ge⸗ ſchütze ſind in Stellung gebracht, Stacheldraht und Barrikaden ſperren alle Wege, und über das ganze Gebiet ſind Truppen konzeutriert. Im Unterhaus hat der frühere füdiſche Kriegs⸗ miniſter Hore⸗Beliſha eine ſeiner Weisheiten zum beſten gegeben. Er kann nicht genug Wehrpflich⸗ tige erhalten, auch wenn ſte nicht genügend ausge⸗ rüstet werden könnten, und da die Invaſion von meh⸗ reren Seiten erwartet werden kann, glaubt er das Land durch überall ſyſtematiſch angelegte Forts und Maſchinengewehrneſter ſchützen zu können. Nachdem Deutſchland Norwegen, Dänemark und Holland be⸗ ſetzt hat, iſt der Verkehr in oſtweſtlicher Richtung unterbrochen. Großbritannien iſt außerdem auch von der Kanalſeite her blocktert. Hore⸗Beliſha war ſehr ungehalten darüber, daß die engliſche Regierung ſich nicht rechtzeitig der franzöſiſchen Flotte bemächtigt hat,— was man ihm durchaus nach⸗ fühlen kann. i In England beginnt man jetzt über den Wert der Wehrbereitſchaft rng zu ſtreiten. In der Tat nimmt dieſe Wehr⸗ Die Auf⸗ der bereitſchaft recht ſonderbare Formen an. forderung, Lebensmittel für die ganze Woche einzu⸗ kaufen, war ein Signal zum Hamſtern, wodurch die Verſorgung der ärmeren Bevölkerung auf die Dauer benachteiligt wird. Im übrigen wimmelt es nicht nur von militäriſchen, ſondern auch von anderen Verordnungen, die auf allen Gebieten eingreifen. Unter den letzten Verordnungen befindet fich auch ein Verbot der ſtaatlichen Holzkontrolle, das die Ver⸗ wendung von hohen Damenabſätzen unterſagt. Um Papier zu ſparen, ſchreiben die Miniſterien ihre Ver⸗ ordnungen fetzt auf beide Bogenſeiten. Die Spalten der Zeitungen ſind ſchmäler, die Typen kleiner ge⸗ worden, Umſchlagpapier darf nicht verwandt, Papier⸗ abfälle ſollen aufgehoben werden. Sparen iſt das Lo⸗ Neues aus den Geheimakten Gamelins: Gamelins Silfeſchrei während der Flandernſchlacht Dringende Bitte an England um Entſendung von Kampfgeſchwadern— Churchill bleibt taub Berlin, 4. Jult. (Funkmeldung der NM.) Dokument Nr. 10: Telegramm von General Gamelin an den britiſchen Luftmarſchall Nevall vom 15. Mai 1940.— Sofortige Entſendung von 10 britiſchen Jagdgeſchwadern erbeten. Nr. 528 Cab/ Du. F.., 15. Mai 1940. Der Oberbefehlshaber General Gamelin an den 1275 1 Nevall(Bleiſtiftanmepkung: Für Gen. elong). Im Nachgang zu dem Erſuchen der franzöſtſchen Regierung präziſievre ich, daß die Zahl der Jagd⸗ eſchwader, deren unverzügliche Entſendung aufdie lugplätze der britiſchen Luftwaſſe in der Cham⸗ pagne erforderlich iſt, 10 bet vägt. Hierbei iſt zu be⸗ achten, daß im Falle des Kriegseintritts Italiens Frankreich gezwungen wäre, einen Teil ſeiner Jagd⸗ geſchwader nach denn Südoſten Frankreichs und nach Tunis zu entſenden. Wir wenden das erforderliche Bodenperſonal ſtel⸗ len. Einzelheiten können durch unmittelbare Verein⸗ ba ru zwiſchen Gene val Vuillemin und Marſchall Barratt geregelt werden. General Gamslin. Dol ument Nr. 11: Telegramm von General Gamelin an Winſton Churchill vom 16. Mai 1940. Britiſche Luftwaffe muß in Kampfhaudlun⸗ gen eingeſetzt werden. N Nr. 529 Cab/ Dn Der Oberbefehlshaber General N 5 P. C. den 16. Mai 1940 Gamelin an General Lelong Für Miſter Winſton Churchill Ich erlaube mir, erneut an Sie heranzutreten, um die ſofortige Entſendung der 10 vor⸗ geſehenen Jagdgeſchwader zu erbitten. Lage ſehr ernſt. Natürlich würden die 10 Geſchwa⸗ der an der unteren Seine ſtationiert werden, wo ſie 5* haben und wo Sie ſie leicht wieder zurückholen General Gamelin. Verziffert und abgeſandt am 16. Mai 1940 um 10.30 Uhr. Dokument Nr. 12: in von General Gamelin an Win⸗ ſtin Churchill vom 16. 5. 1910. Erneute Bitte um ſofortige Entſendung von 10 britiſchen Jagdgeſchwadern. Nr. 531 Cab Du P. C. 16. Mai 1940. Der Oberbefehlshaber General Gamelin an General Lelong für Mr. Winſton Churchill. Ich erlaube mir erneut auf die Tatſache hinzu⸗ weiſen, daß zur Zeit die weſentlichſte Aufgabe der britiſchen wie der franzöſiſchen Luftwaffe darin liegt, auf die feindlichen Truppen einzuwirken, unter be⸗ ſonderer Berückſichtigung derſenigen Punkte, die ſie zwangsläufig paſſieren müſſen. Verziffert und abgeſandt am 16. Mai 1940 um 14.20 Uhr. Dokument Nr. 13: . von General Gamelin an Win⸗ ſtin Churchill vom 17. Mai 1940. Nr. 533 Cab/ Dun. i 17. Mai 1940. Der Oberbefehlshaber General Gamelin an General Lelong für 0 f Mr. Winſton Churchill bei ſeiner Ankunft in London Unſere Armee Giraud wird ſeit heute ſüdlich Maubeuge eingeſetzt. Die Kämpfe ſind ſehr ſchwer. Die 1 können ſchwerwiegend ſein und zwar nicht nur für Frankreich, ſondern auch für England. Die Richtung bedroht namentlich die Ver⸗ bindungswege der britiſchen Armee. Ich fordere ernent den Einſatz der britiſchen Luft 5 in jeder Weiſe als Befkrag 1 Insbeſondere wäre die Legung non magnetiſchen Minen in der Maas ſehr wirkſam, um Verſtärkungen, und Nachſchub des Feindes e 5 5 b 5 8 Verziffert und abgeſandt am 17. Mai,.5 Uhr. ges. Gamelin. 9 Zivilbevölke⸗ ſungswort in England. Ein Teil der Einkünfte aller engkiſchen Bürger ſoll automatiſch einem Kriegsfonds zugeführt werden. Die auf dieſe Art geſparten Mit⸗ tel will man nach dem Kriege zurückzahlen. Wie ſo manche Menſchen in Todesgefahr, erinnert ſich auch der britiſche Löwe ſeiner alten Sünden und gelobt Buße und Beſſerung. Dieſe Sünden können auf dem Gebiet der Außenpolitik, etwa in Indien, in Irland oder auf dem Sozialgebiet liegen. Alles ſoll anders und beſſer werden. Irland ſoll geeint werden und Ulſter erhalten, Indien ſoll Selbſtver⸗ waltung bekommen und die Vorteile eines Domi⸗ nions genießen dürfen, eine ſoziale Neugeſtaltung ſoll in England vorgenommen werden, aber alles erſt „nach dem Kriege“. Ob die Beglückten mit dieſen Vertröſtungen zufrieden ſein werden, erſcheint zwei⸗ felhaft. Auf ſozialem Gebiet ſcheint es jedenfalls nicht der Fall zu ſein, denn die Meldungen mehren ſich, wonach die Arbeiterbevölkerung in England ihre Sache ſebbſt in die Hand nehmen will. London redet noch von Blockade! and. Berlin, 4. Juli. Auf eine Anfrage im Unterhaus hat der brittſch⸗ Blockademiniſter Dalton apodiktiſch erklärt, daß die Ereigniſſe der letzten fünf Wochen„die Bedingungen und Methoden der Wirtſchaftskriegführung geändert“ hätten, daß es aber nicht angebracht wäre, Einzelhei⸗ ten darüber anzugeben. Die Frage, ob das britiſche Blockademiniſterium auch die not⸗ wendigen Maßnahmen für die Anwendung der Blockade anf das franzöſiſche Hoheitsgebiet und 1 8 Eiſenbahnlinie nach Spanien getroffen 4* beantwortete Dalton dahin,„daß er ſich mit der Frage heſchäftigt habe und ein Gutachten abzuwarten bitte.“ ieſe Aeußerungen des britiſchen Blockademini⸗ ſters können eigentlich niur als Selbſtironie aufge⸗ faßt werden. Die„Aenderung der Bedingungen und Methoden“ der Wirtſchaftskriegsführung iſt nämlich in der Weiſe vor ſich gegangen, daß heute nicht mehr Deutſchland, ſondern England blockiert iſt und daß infolge dieſer völligen Verdrängung Englands vom eu ropäiſchen Kontinent die Londoner Regierungsſtel⸗ len täglich neue Verſchärfungen der Lebensmittel⸗ und Rohſtoffrationterungen verfügen müſſen. Engliſches Verſprechen an Birma Ep. Stöckholnt, 4 Julf. Blättermeldungen zufolge hat die engliſche Re⸗ gierung Birma den Status eines Dominions zuge⸗ ſagt, ſobald der Krieg ſiegreich beendet iſt. Das Ver⸗ ſprechen erfolgte, nachdem dieſe Kolonie 75 000 Pfund für die engliſche Luftwaffe geſtiftet hatte und daraufhin als erſte gebeten wurde, einen Vertreter als Berater der engliſchen Regierung nach London zu entſenden. 5 Auch Birma ſollte bereits wiſſen, welcher Wert britiſchen Verſprechen beizumeſſen ſſt. General Detlef von Winterfeldt geſtorben. Nach längerem Herzleiden ſtarb in Berlin General Det⸗ lef von Winterfeldt. General von Winterfeld war nor dem Weltkriege Miltärattachs in Paris. Dokument Nr. 14: Protokoll über die Sitzung des allfierten Oberſten Kriegsrates vom 22. Mai 1940 im Fa des inzwiſchen zum Ober⸗ ommandierenden ernaunten Generals Weygand unter Teilnahme von Wiunſton Churchill und Miniſterpräſident Reynaud. — Völlige Ratloſigkeit inmitten der Fian⸗ dernſchlacht.— Desorganiſation der Füh⸗ rung.— Verzweifelte Pläne, um die Um⸗ klammerung zu durchbrechen.— Churchill ſagt zu, die Luftwaffe in Kampfhandlungen einzuſetzen. Ppäſidium des Miniſterrates. Abſchrift. Streng vertraulich! 5 5 Granger che Sitzung vom N. Mai 1940. egen 12 Uhr kam Winſton Churchill im Großen Hauptquartier an. In ſeiner Begeitung befanden Dill, der Wiche⸗Marſchall der Luftwaffe Pirs und General Ismay. Paul Reynaud wird von Haupt⸗ mann de Margerie begleitet. General Weygand empfing die beiden Premierminiſter im Kartenzim⸗ mer ſeines Generalſtabes. Er erſuchte Oberſt Simon, den Schlachtplan ber alliierten Streitkräfte in großen Zügen darzulegen. Oberſt Simon erklärte, daß ſich zwei franzöſiſche Diviſionen unter dem Be⸗ fehl des Generals Fagalde im äußerſten Norden an der Schelde und in Seeland befinden. Ihnen ſolgen die belgiſchen Truppen bis ungefähr Audenarde. Das britiſche Expeditionskorps ſteht weiter im Süden mit vier Diviſionen, zu denen drei Diviſionen in der Gegend von Arras kommen. Zwei britiſche Exſatz⸗ diviſionen befinden ſich im Raume von Lille. Billotte, der Oberbefehlshaber der franzöſiſch⸗eng⸗ liſch⸗belgiſchen Armee im Norden liegt wegen eine ſeinerſeits von General Prioux erſetzt worden if Dieſer hat ſich an der Spitze des Kavalleriekorp ee e ee on ere den urch fir erklärte daß ein N Vortſetzung auf Seite 4 ernſten Autvunfalles im Lazarett. Er hat den Ober⸗ befehl an General Blanchard abtreten müffen, der ſich der britiſche Botſchafter, der General Sir John An ſie ſchließt ſich die erſte franzöſtiſche Armee an, an 92 255 Flanke ſich das Kavalleriekorps befindet. General 3 n te Onno 2 e-S S 3 OD chen land In. egen men tlich and chen⸗ aller onds Mit⸗ tnert und nnen dien, Alles eeint tver⸗ omi⸗ 1 ſoll erſt ieſen f 5 peer erewrreve werner e ſie die Alerten Baku bombardieren wollten! Mellere inkereszanle Heröffenflichungen des deulschen Weinbuches/ Frankreichs hinlerhältiges Spiel in der Türkei Bomben auf die Oelquellen! Am die Oelverſorgung Deutſchlands aus Rußland unmöglich zu machen! Dokument Nr. 6: Telegramm des franzöſiſchen Botſchafters Maffigli in Ankara an das Außen mini⸗ ſterium in Paris am 28. März 1940.— Bei der Aktion gegen Baku und Batum ſoll durch geſchickte Regie die Kompromittierung der Türkei nach außen hin vermieden werden. Telegrammankunft Klartext. Ankara, den 28. März 1930. Durch Kurier am 3. April um 11.30 Uhr erhalten. Ich beziehe mich auf das Telegramm Ew. Exz. Nr. 540 bis 541. Bei dem Verſuche, in meiner frühe⸗ ren Korreſpondenz die Haltung der Türkei der Sowfetunion gegenüber klarzuſtellen(vergl. beſon⸗ ders meine Depeſche Nr. 74 vom 24. Februar und meine Telegramme Nr. 433 bis 439 und 461), betonte ich, daß es meiner Anſicht nach zwecklos ſei zu verſuchen. die Türkei gegen die So⸗ wjets aufzuhetzen, daß man aber andererſeits hoffen könne, es werde uns unter gewiſſen Umſtän⸗ den gelingen, ſie dahin zu bringen, daß ſie in unſerem Fahrwaſſer gegen Rußland Stellung nehmen. An dieſer Meinung, die ich vor dem Zuſammen bruch des finniſchen Widerſtandes ausgeſprochen habe, glaube ich, heute nichts ändern zu müſſen. Der Moskauer Frieden wird gewiß die türkiſche Vorſicht nur noch ſteigern. Gleichzeitig aber bleibt man hier bei der Ueberzeugung, daß die Rote Armee aus dem Krieg im Norden ſehr geſchwächt zurückgekommen iſt, was wiederum ausgleichend wirkt. Jedenfalls ſtelle ich keinerlei Annäherungsverſuche mit der Sowfet⸗ union feſt; im Gegenteil, man gewöhnt ſich allmäh⸗ lich an den Gedanken, mit ihrer Feindſchaft rechnen zu müſſen, was aber nicht beſagen will, daß die tür⸗ kiſchen Staatsleiter gewillt ſind, ſich in ein Abenteuer mit ungewiſſem Erfolg einzulaſſen. Wir müſſen uns in der Tat Rechenſchaft darüber ablegen, daß wenn die Regierung von Ankara von jetzt ab die Ueberzeugung hat, daß Deutſchland über die Weſtmächte nicht den Sieg davontragen wird, doch viele Menſchen in der Türkei nicht davon über⸗ zeugt ſind, daß dieſe zur Zeit einen endgültigen Sieg davontragen können. Viele glauben noch immer, daß das Reich von den müde gewordenen Alliierten den Frieden erhalten wird, den es braucht; viele glauben— und die deutſche und die italieniſche Propaganda bemühen ſich, ſie davon zu überzeugen—, daß trotz der von den Regierungen in Paris und London bekräftigten Ent⸗ ſchloſſenheit der Krieg durch einen Kompromißfrieden ſein Ende nehmen wird. Dann müßte man hier natürlich darüber nachdenken, was die Zukunft brin⸗ gen könnte in dem Falle, in dem bei einem künftigen Frieden der die Völker Frankreichs und Englands in dem Zuſtand der Unzufriedenheit und Entmutigung laſſen würde, die Türkei einem Rußland gegenüber allein daſtünde, das ſich die Lektionen des Finnen⸗ krieges zunutze gemacht haben würde, um ſeine mili⸗ täriſche Macht zu ſtärken. Die Regierung kann dieſen Geiſteszuſtand nicht vollſtändig ignorieren, daher rührt auch zu einem großen Teile ihre augenblickliche Vorſicht. Ob wir uns morgen in einer wenn auch be⸗ ſchränkten Aktion auf der Weſtfront entſchieden durchſetzen, oder ob eine deutſche Offenſive in großem Stile gegen unſere Verteidigung zu Lande oder in der Luft zuſammenbricht, ſtets werden wir die Türken mutiger und uuterneh⸗ mungsluſtiger finden. Es muß aber leider hinzugefügt werden, daß der Zuſtand unſeres öffentlichen Lebens unabhängig von jedem militäriſchen Geſichtspunkt hier einige Unruhe hervorgerufen hat; die letzten Sitzungen im Parlament haben einen niederſchlagen⸗ den Eindruck hinterlaſſen. Man hat ſicherlich zu der Entſchloſſenheit Ew. Exzellenz und der Regierung, die Lage zu beſſern und die franzöſiſche Moral nicht ſinken zu laſſen, Vertrauen, aber es gibt Menſchen die dem Einfluß der deutſchen und italieniſchen Agen⸗ turen und Rundfunkſendungen gegenüber nicht un⸗ empfindlich geweſen ſind und die noch nicht ſicher ſind, ob ſie nicht in ihren Hoffnungen, die auch bet uns die gleichen ſind, getäuſcht werden. Man muß den Mut haben, es auszusprechen, daß die Türken in der gegenwärtigen Stunde nicht das Gefühl von unſerer unwiderſtehlichen Ueberlegenheit haben, wie groß auch ihre Sympathien für uns ſein mögen; die Ueberzeugung der meiſten läuft darauf hinaus, daß ihr Schickſal mit dem der Weſtmächte ver⸗ bunden iſt; die Regierung iſt gewiß zur Einhaltung der mit uns eingegangenen Verpflichtungen feſt ent⸗ ſchloſſen; aber in der öffentlichen Meinung herrſcht keine ſolche Geiſteshaltung, die ſtie zur Ergreifung von Initiativen ermutigt, die über das Riſiko hin⸗ wegführen. 5 Bevor ich der Aufforderung Ew. Exzellenz nach⸗ komme, meine Beobachtungen über die wichtigen Projekte darzulegen, deren große Richtlinien mir durch die Telegramme 540/41 angezeigt wurden, er⸗ ſchien es mir notwendig, dieſe wichtigen Gedanken⸗ gänge in Erinnerung zu bringen: ſie erklären von vornherein einige der Vorbehalte, die ich ausſprechen muß, oder einige der Vorſichtsmaßregeln, auf die ich mit Nachdruck hinzuweiſen hätte. Eine Luftaktion auf Baku und eine Aktion zur Ste auf dem Schwarzen Meer erſcheint vom tür⸗ kiſchen Geſichtsyunkt aus techniſch wie auch politiſch in ſehr verſchiedenem Lichte. Ein Luftangriff auf Baku von Djezireh aus bringt eine Ueberfliegung türk. Gebiets von nicht einmal 200 Kilometer mit ſich, und zwar handelt es ſich um die Ueberfliegung des Bergmaſſivs, das ſich zwiſchen dem Vanſee und dem Ourmiah⸗ ſee erſtreckt, d.., in Kurdenland, das infolge der ſehr ſtrengen Polizeioperationen, die die türkiſche Armee dort vor zwei oder drei Jahren durch⸗ geführt hat, ſtark entvölkert iſt. Es würde kei⸗ nerlei wichtige Siedlungsgruppe itberflogen werden, und die Flugzeuge könnten ſehr gut un⸗ bemerkt paſſieren. l Sollten ſie beobachtet werden, dann höchſtens von vereinzelten Polizei⸗ oder Gendarmeriepoſten. Außerdem könnte durch eine Wendung nach Weſten und einen Querflug durch den nördlichen Teil des Jran die Ueberfliegung des türkiſchen Gebiets gänz⸗ lich vermieden werden(und noch mehr, wenn die Startbaſis nicht zu Djezireh, ſondern im Irak läge). Wenn ich dieſe tatſächliche e mit der Bemer⸗ kung Saracoglus vergleiche, die in meinem Tele⸗ gramm Nr. 529 enthalten iſt, komme 115 zu dem Schluß, daß eine vorherige ug der Auswärtige Angelegenheiten Reſerve Dr. 681 Strena geheim! tärkiſchen Regierung und die Bitte um deren Genehmigung 3 um die moraliſche Genehmigung— zur Ueberfliegung ihres Ge⸗ bietes ſie unnütz in Verlegenheit bringen ließe. Man ſollte ſie— wenn nicht vor die vollendete Tatſache, ſo doch wenigſtens vor ein Ereignis 2 das gerade eintritt und den Zeitpunkt für ihre Benachrichtigung über das, was ge⸗ ſchieht, abwarten.(Ich meine damit ihre offi⸗ 7 5 7 Benachrichtigung, deun die vertraulichen eziehungen, die wir mit ihr wie mit dem Ober⸗ kommando unterhalten, würden es ja verbieten, daß ſie ganz im unklaren gelaſſen werden.) Die Operation muß bereits im Gauge ſein, indem man ſich im voraus entſchuldigt, weun Flug⸗ zeuge während ihres Fluges genßtigt ſind, tür⸗ kiſchen Luftraum zu beuntzen. Weit entferut davon, die türkiſche Regierung zu verletzen, wird unſere Reſerve gerade der Erleichterung ihrer Aufgabe dienen. Sollte die Sowjetregierung einen Proteſt erheben, dann iſt es wichtig, daß Ankara erklären kaun, mit der Angelegenheit nichts zu tun gehabt zu haben. Wenn eine Ueberfliegung ſtattgefunden hat, daun wäre es nicht einmal ſchlimm, wenn wir einen diskreten Proteſt erhielten. Sollte ſich die An⸗ gelegenheit verſchlimmern, und ſollten die So⸗ wjets durch Kriegshandlungen darauf reagieren, ſo wäre es tatſächlich notwendig, daß die türkiſche Regierung imſtande wäre, vor der n Ver⸗ ſammlung zu erklären, daß die Initiative zum Angriff Moskau zur Laſt fällt. In dieſem Falle muß die Uebereinſtimmung der öffentlichen Mei⸗ nung und des Landes mit der türkiſchen Regie⸗ rung ſichergeſtellt ſein. Aber gerade weil eine Reaktion der Sowjets vor⸗ auszuſehen iſt, müſſen wir darauf bedacht ſein, keiner⸗ lei Operation dieſer Art vom Zaune zu brechen, ohne uns über ihre möglichen Auswirkungen auf die Türkei Rechenſchaft zu geben, und infolgedeſſen uns auch über die Lage klar zu werden, der dieſes Land gegenüberſtehen müßte. Mir perſönlich kommt es nicht zu, mich über dieſe Frage auszuſprechen. Ich muß jedoch bemerken, daß auf der öſtlichen Hochebene noch der Winter herrſcht, und daß das erforderliche Fluggelände noch nicht er⸗ kundet und hergerichtet werden konnte. Außerdem muß ich bemerken, daß nach meiner Kenntnis die Abwehr gegen Luftangriffe auf das Kohlenbecken von Zongouldak und gegen die Hüttenwerke von Karabuk moch nicht ſichergeſtellt iſt, da das für ſie beſtimmte engliſche Material noch nicht geliefert wurde. Meines Erachtens wäre es ſehr unvorſichtig, zwei für das türkiſche Wirtſchaftsleben ſo ausſchlaggebende Punkte einem Luftangriff von Sebaſtopol aus unter dieſen Umſtänden auszuſetzen. a 5 Es ſollte mich wundern, wenn die militäriſchen Experten nicht eine Friſt von mehreren Wochen für die allerwichtigſten Vorbereitungen verlangten. Die Frage des Schwarzen Meeres und der Er⸗ leichterungen, die die Schiffahrt in ſeinen Gewäſſern bei dem verkappten Mitwirken der Sowjets für die Verſorguna Deutſchlands bietet. hält weiterhin meine Aufmerkſamkeit feſt. Ich habe mir erlaubt, gleich am Morgen nach Abſchluß des engliſch⸗franzöſiſch⸗tür⸗ kiſchen Vertrages(Telegramm 1969 vom 23. Oktober 1939) darauf anzuſpielen. Man muß leider anerken⸗ nen, daß eine Löſung des Problems nicht leicht zu finden iſt. Nach den Beſtimmungen der Meerengenkonvention ſind die alliierten Mächte als Kriegführende nur be⸗ rechtigt, Kriegsſchiffe ins Schwarze Meer zu ſchicken, wenn es ſich um die Erfüllung einer Entſcheidung des Völkerbundes oder um Anwendung eines im Raß⸗ men des Völkerbundspaktes abgeſchloſſenen, in Genf regiſtrierten und die Türkei bindenden Beiſtandsver⸗ trages handelt, oder wenn die Türkei ſelbſt als krieg⸗ führende Macht, oder ſich von einer Kriegsgefahr be⸗ droht fühlend an die alliierten Mächte einen Silfe⸗ ruf ergehen läßt. Zur Zeit iſt keine dieſer Bedin⸗ gungen erfüllt. Unſer Eintritt ins Schwarze Meer kann dem⸗ nach, wie Ew. Exzellenz bemerken, uur auf Grund einer wohlwollenden Eutſcheidung der Türkei erfolgen, die— darüber müſſen wir uns klar ſein— den von ihr in Montreux übernom⸗ menen Verpflichtungen widerſprechen würde und die daher einen Proteſt von einer Macht, welche die Konvention unterzeichnet hat oder, wie z. B. die Sowjetunion oder Italien, der Konvention beigetreten iſt, hervorrufen könnte. Die zuletzt genannten Mächte könnten in dieſem Falle ſehr wohl das deutſche Spiel betreiben. Obendrein würde die Sowjetunion ſelbſt in dem Falle, wo keinerlei kriegeriſche Handlungen gegen ihr Land oder ihre Kriegs⸗ und Handelsſchiffe gerichtet ſind, bei einer Oeffnung der Meerengen den alliierten Kreuzern eine feindſelige Manifeſtation ankündigen und ſelbſt Gegeumaßuahmen er⸗ greifen. Die Möglichkeit des Ausbruchs von Feindſelig⸗ keiten als eine Folge unſerer Initiative iſt alſo kei⸗ neswegs ausgeſchloſſen, und dieſer Umſtand würde uns verpflichten, uns wie in dem bereits unterſuchten Falle mit den Rückwirkungen zu befaſſen, die die geplante Initiative vom Standpunkt der tür⸗ kiſchen i könnte. Es würden ſich alſo die gleichen orſichtsmaßregeln und Friſten zwangsweiſe ergeben, die die Operationen gegen Baku mit ſich zu bringen ſcheint. Wie ſollte übrigens die Kontroll⸗ aktion auf dem Schwarzen Meer aus⸗ ſehen? Die Zahl der deutſchen Handelsſchiffe, die in den bulgaxiſchen Häfen Zuflucht genommen haben, iſt ziemlich beſchränkt les ſind ſcheinbar acht). direkte Vorgehen einer alliierten Kreuzfahrt gegen die Schiffahrt unter deutſcher Flagge würde alſo von weg weh ſch hauphachlic bandeln, die wi darum eln, vuſſiſchen, bann n en bal lga riſchen oder italieniſchen Schiffe zu kontrollieren und Kontrollbeſurchen zu un⸗ terziehen ſowie unter den gleichen A die ruſſiſchen und die italieniſchen Petroleumſchiſfe an⸗ zuhalten und einer Schiffskontrolle zu unterziehen, die zwiſchen den kaukaſiſchen Häfen und den Domaar⸗ nründungen oder der bulgariſchen Küſte hin⸗ und herfah ren— alles Operationen, die ſich nicht gerade erfolgreich auf hoher See durchführen laſſen. Die argehaltenen Schiffe müßten gu einem Flottenſtütz⸗ punkt gebracht werden, um dort kontrolliert zu wer⸗ den und die beſchlagnahmten Waren ausguladen. Wo ſollte dieſer Stützpunkt ſein, wenn nicht in einemtürkiſchen Haſen? Diskrete Erleichterungen wären unzureichend. Das hieße aber, daß die Türkei direkt mit der Aktion der Alliierten verbunden wäre und Deutſchland ſie mit Recht als kriegführende Macht anſehen köunte.. Die türkiſche Regie⸗ rung iſt nach meinem Dafürhalten zur Zeit aus den eingaugs dargelegten Gründen nicht bereit, ſo weit zu gehen. Kann man ſich Operationen von einer anderen Art vorſtellen? Wenn es ſo gut wie unmöglich iſt, daß Kontrolloperationen planmäßig auf dem Schwarzen Meer ohne aktive Teilnahme der Türkei durchgeführt werden können, ſo darf man ſich andererſeits nicht vorſtellen. daß U⸗ Boote— ohne daß man von dieſer Macht mehr verlangt als die Augen dabei zu ſchließen— des Nachts durch die Meerengen fahren, um im Schwarzen Meer ſchnelle Streiffahrten durchzuführen, die den Zweck haben, den Schiffahrtsverkehr zu ſtören und die deutſche Schiffstonnage, ja ſogar die angehaltenen Schiffe nach deutſchem Muſter zu verſenken, von deren Ladungen man erkannt hatte, daß ſie für Deutſchland beſtimmt waren. Ich will die Frage nur anſchneiden. Wenn die Operation techniſch möglich iſt, dann würde ſte politiſch geſehen, auf weniger Schwierigkeiten ſtoßen, Dekument Ne. 7: als eine Intervention alliierter Kreuzer, da ſich die Türkei Dritten gegenüber darauf berufen könnte, daß ſie über unſere Pläne in Ungewißheit gehalten wurde Dennoch müſſen wir uns unbedingt darüber klar ſein daß ſelbſt eine ſolche beſchränkte Operation die türkiſche Regierung in eine heikle Lage bringen würde und wir infolgedeſſen die Operation nicht unternehmen könnten, ohne an die Rückwirkungen zu denken, denen dieſes Land ausgeliefert werden würde. Deshalb müſſen wir wieder auf die Ueber⸗ legungen über den Stand der türkiſchen Rü⸗ ſtngen zurückkommen, die wir bereits oben an⸗ geſtellt haben. Ich komme zu dem Schluß, daß bei der gegen⸗ wärtigen Lage und nach einer von den Experten feſtzuſetzenden Friſt die Operation gegen Baku am leichteſten zu organiſieren iſt— und zwar in dem Maße, in dem wir die türkiſchen Beden⸗ ken berückſichtigen könnten. Außerdem würde ihr Erfolg derartige Konſequenzen haben und die ruſſiſche Aktion derart lähmen, daß oͤte türkiſche Regierung bei einem guten Ausgang der Operation ſich gerade durch unſeren Erfolg dazu er⸗ mutigt fühlt, uns die notwendigen Erleichterungen unbekümmert zuzugeſtehen, bis die Operationen der Schiffskontrolle auf dem Schwarzen Meer unter gün⸗ ſtigen Umſtänden vor ſich gehen können. gez. Maſſigli. Aufzeichnung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier vom 19. Januar 1940. — General Gamelin ſoll Denkſchrift über Abſchrift einer handſchriftlichen Aufzeichnung des Ppäſtidenten Daladier General Gamelin und Admiral Dar lan ſind zu bitten, eine Denkſchrift über eine eventuelle Inter⸗ vention zur Zerſtörung der ruſſiſchen Oelfelder aus⸗ zuarbeiten. Abſchneidung der für Deutſchland be⸗ 19. Januar 1940. Fall 1: Dokument Nr. S: Zerſtörung ruſſiſcher Oelfelder ausarbeiten. ſtimmten Oeltransporte im Schwarzen Meer. Es handelt ſich vor allem um deutſche Schiffe. In dieſem Fall wird Rußland nicht in den Krieg hineingezogen. Fall 2: Direkte Intervention im Kaukaſus. Fall 3: Ohne direktes Vorgehen gegen Rußland Maßnahmen zu treffen, um Selbſtändigkeitsbeſtre⸗ bungen der mohammedaniſchen Bevölkerungsgruppen im Kaukaſus zu fördern. Niederſchrift über eine Abrede zwiſchen den franzöſiſchen und engliſchen General⸗ ſtäben der Luftwaffe vom 5. April 1940. den Luftangriff auf Batum und Baku. — Britiſch⸗franzöſiſcher Operationsplan für In ſechs Tagen ſoll ein Drittel der Raf⸗ finerien und Hafenanlagen zerſtört werden. Sehr geheim! Luftangriff auf die Erdölfelder des Kaukaſus— Verſtändigung erzielt im Großen Hauptquartier der Luftwaffe. Der franzöſiſch⸗britiſche Luftangriff auf das Kau⸗ kaſus⸗Petroleum richtet ſich ausſchließlich gegen die Raffinerien und die Hafenanlagen vom Batum⸗Poti⸗ Grozuy⸗Baku.— Es kann damit gerechnet werden, daß innerhalb der erſten ſechs Tage 30 bis 35 v. H. der Kaukaſus⸗Raffinerien und der Hafenanlagen zer⸗ ſtört ſein werden. Das verwendete Flugzeug⸗ material, etwa 90 bis 100 Flugzeuge, ſollen aus ſechs Dokument Nr. 9: 5. April 1940. Fliegergruppen und drei britiſchen Geſchwadern zu⸗ ſammengeſtellt werden. Die franzöſiſchen Gruppen werden ſo ausgeſtattet, daß ſie Baku an den vorge⸗ ſehenen Daten angreifen können. Sie ſetzen ſich aus zwei Gruppen Farmen 221 und vier Gruppen Glenn⸗Martin, die mit Erſatztanks ausgerüſtet ſind, 1 0 Sie können bei jedem Feindflug insge⸗ amt 70 Tonnen Bomben auf etwa 100 erkundete Raffinerien abwerfen. Feindliche Gegenwirkung und die vermutliche An⸗ weſenheit deutſcher Jagdflieger werden die Wirkſam⸗ 3 dieſer Operation in erheblichem Maße vermin⸗ — Bericht des Generals Weygand an den Oberkommandierenden der franzöſiſchen Luftwaffe vom 17. April 1940.— Die Luftaktion gegen die ruſſiſchen Oelfelder im Kaukaſus wird für Ende Juli 1940 vorbereitet. Der Oberkommandierende des öſtlichen Mittelmeeres. Geheim! General Weygand an den Oberkommandierenden Gamelin, Befehlshaber der Landſtreitkräfte, an den Oberkommandierenden der Luftwaffe, Vuillemin. Die Vorbereitungen für die Bombardierung der Oelfelder des Kaukaſus ſind ſoweit fortge⸗ ſchritten, daß ſich die Friſt, innerhalb deren dieſe 11 88 durchgeführt werden kann, abſchätzen Politiſche Vorausſetzungen: Die Einhaltung einer Friſt iſt hier nicht geboten. Die Unterneh⸗ muna braucht nicht zum Gegeuſtand einer Ver⸗ einbarung mit den Türken gemacht zu werden, deren Abſchluß ſich im übrigen als uu mög⸗ lich erwieſen hat. Der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in der Türkei hat der Regierung über dieſe Frage genan berichtet. Gegenwärtig kann von einer de e für die Ueberfliegung türkiſchen Staatsgebietes nicht die Rede ſein, noch weniger von der Bereitſtellung von Flug⸗ plätzen. die als Sprungbrett dienen könnten. Auch ſonſtige Hilfe iſt nicht zu erwarten. Der Ma⸗ terialtransport für den geſamten Bedarf geht kee die Eiſenbahn Aleppo—Niſſibine. Eine vor⸗ ge Demarche für die Beuntzung dieſer Strecke, ſoweit ſie türkiſches Staatsgebiet berührt, iſt nicht erforderlich, da unſere früheren Vereinbarungen ung in dieſer Beziehung jede Freiheit laſſen. Bei 17. April 1940. 9 der Schätzung der Friſten ſind zu berückſichtigen: a) Die Herrichtung der Flugplätze: In dieſer Jaßreszeit iſt nur geringe Arbeit erſordetlich, ihre Danter wird auf 14 Tage geſchätzt. b) Arbeiten auf der Eiſenbahnſtrecke und zur Auſſtellung der Depots(Weichen, Schienen, Draht⸗ leitungen); Dauer: 1420 Tage. e) Transport von Betriebsſtoſf, Murnition, Trup⸗ pen und Wagenpapks nimmt für die franzöſiſchen Streitkräfte 55 Züge in Anſpruch. Dies bedeutet bei Annahme von ner Zügen in 24 Stunden eine Friſt von 14 Tagen. Gbenſolange Zeit iſt für die engliſchen Truppen erforderlich. Insgeſamt werden ſontit 30 Tage benötigt. Berückſichtigt man, daß a) und bp) gane ausgeführt werden können, ſo ſind min⸗ eſtens 45—50 Tage nötig. Vorausgeſetzt, daß das Eiſenbahmmaterial und der britiſche und franzöſiſche Nachſchub unvenzüglich in Marſch geſetzt werden. Außer dieſen Friſten muß auch die Zeit berück⸗ ſichtigt werden, die für die Inſtandſetzung und die Anreiſe der Bombenflug,; erforderlich iſt. Be⸗ züglich der f chen 6 r iſt zu bemerken, daß gegenwärtig keines einſatzbereit iſt. Aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach werden die Farman⸗Nachtbomber, die ſeit langem im Dienſt ſtehen, raſch hier eintreffen können. Im Gegenſatz hierzu erhält die Gpuppe der Bomber, die zur Levanteluftwaffe ge⸗ ört, fetzt enſt die 8 lügzeuge des Typs Glenn⸗ artin. Nach den A n der Oberkommandos der Luftwaffe ſelbſt ſind zweieinhalb bis drei Monate unerläßlich, um die Piloten auszubilden und ſie in⸗ ſtandzufetzen, an einer Kriegsoperation teilzuneh⸗ men, bei der es darauf ankommt, das vorhandene Material in höchſtem Grade auszuwerten. Wahr⸗ ſcheinlich befinden ſich die übrigen Gruppen des 9 6 1 5 N ante rdafrika erwartet werden, in unge entſpre⸗ „Der Vizeluftmarſchall und Kommandeur der bri⸗ tiſchen Luftwaffe im mittleren Ovient war, als er über die von ihm für erforderlich gehaltenen Friſten Hefragt wurde, um die Antwort ſehr verlegen, da er ſelbſt ſeine Flugzeuge noch micht erhalten hat. Es muß bemerkt werden, daß dieſe Schätzung die techniſche Vorbereitung des Bombenangriffes un⸗ berückſichtigt läßt. Dieſe Vorbereitung umfaßt die Aufnahme von Luftbildern, die Auswahl der Ziele ſowie des geeignetſten Bombenmaterials, ſchließlich an der Flugzeuge für den beſonderen Fall. Die Borſicht gebietet, daher die Ausführung der Operation erſt für Ende Juni oder Anfang Juli in Ausſicht zu nehmen, beſonders weun man au die abſolute Notwendigkeit denkt, das Unter⸗ nehmen erſt durchzuführen, wenn alles bereit iſt. Nur ſo kann man entſcheidende Ergebniſſe mit dem größtmöglichen Machteinſatz und der größten Schnel⸗ ligkeit erzielen. Die Operation ſelbſt darf nur einige Tage dauern, und muß in maſſierter Bombardierung derjenigen Punkte beſtehen, deren Zerſtörung durch Spreng⸗ oder Brandbomben als beſonders wirkſam anzuſehen iſt. Die bezeichnete Friſt iſt übrigens auch für die Türkei ußtig, wie Herr Maſſigli bereits hervor⸗ gehoben hat, da die Türkei ſich im Laufe dieſer Friſt in einen Zuſtand verſetzen muß, der ihr erlaubt, jeder feindlichen Gegenwirkung zu trot⸗ zen, die infolge der Bombardierung möglicher⸗ weiſe ausgelöſt wird. Der Oberkommandierende des Operationsgebietes Oſt— Mittelmeer gez. Weygand. Stempel des Oberkommandierenden. „Minimum an Toten“ Italieniſche Feſtſtellungen zu den deutſchen Verluſt⸗ 5 ziffern (Drahtbericht unf. Korreſpondenten) 5— Rom, 4. Juli. Die Veröffentlichung der deutſchen Verluſtziffern bei der großen Schlacht in Frankreich hat in Italien berechtigtes Aufſehen erregt.„Tribuna“ nennt ſie „verwunderlich“ und ſagt, daß die deutſchen Verluſte bei weitem niedriger ſeien, als man gedacht hätte. Dieſes„Minimum an Toten und Verwundeten“ er⸗ klärt das Blatt aus den folgenden Gründen. aus denen die Genialität und das Verantwortungsbe⸗ wußtſein der deutſchen Heeresleitung am klarſten preche: 1. Einſatz friſcher Truppen, die dem Feind keinen langen Widerſtand erlaubten. 2. Ueberlegenheit ber deutſchen Luftwaffe, die durch 12155 Einſatz den Vormarſch der Infanterie vorbe⸗ reitete. 3. Der Kampfgeiſt der deutſchen Soldaten. Die Schnelligkeit ihres ſiegreichen Angriffes habe am mei. 1 0 15 Im Gegenſatz dazu weiſt„Tribuna“ nochmals auf die imenſen Verluſte an Menſchen und Material hin, die die Feinde Deutſchlands zu verzeichnen hatten. (Fortſetzung von Seite 2) Pauzerkvlonne, die am Morgen des Vortages wach Slabepille eingebrochen ſei, den Ort Etaples in Rich⸗ tung auf Boulogne paſſiert habe. Ein nerwundeter engliſcher Offizier, der dieſe deutſchen Streitkräfte vn hbeifahren ſah, habe ſie auf 4— 5000 Mann geſchätzt. Ungefähr die Hälfte dieſer Truppeneinheit, die im Vordringen nach Norden begriffen ſei, ſei gegen 16.30 Uhr von britiſchen Luftſtreitkväften, die in Groß⸗ britannien geſtartet ſeien, angegriffen und ſo in Etaples aufgehalten worden. Zwei Gardebataillone — die beiden letzten noch in England verbliebenen Einheiten der aktiven britiſchen Armee ſeien mit 48 Paks in Boulogne gelandet. Ihre Aufgabe ſei die Verteidigung dieſer Stadt gegen etwaige deutſche Angriffe. Zur Verteidigung von Calais und DTiin⸗ kirchen ſeien gleichfalls Maßnahmen getroffen wor⸗ den. Man könne ſomit annehmen, daß dieſe 3 Häfen gegen einen Ueberfall, wie er ſich in Abbewille er⸗ eignet habe, geſichert ſeien. General Weygand beſtätigt die Angabe des Premierministers. Ex fügt hinzu, daß ſich in Calais drei franzöſiſche Infanteriebataillone befänden und daß der Kommandant von Dünkirchen ein beſonders tüchtiger Admiral ſei, der über die erforderlichen Kräfte für die erfolgreiche Verteidigung der Stadt verfüge. Hierauf ſuhr Oberſt Simon mit der allgemet⸗ nen Darlegung der Lage fort. Die Somme iſt offen⸗ bar jenſeits Ham nicht überſchritten worden, die Deutſchen beſitzen einige Brückenköpfe, einen davon in Peronne und einen anderen ſüdlich von Amiens. Eine franzöſtſche Armee unter dem Befehl des Gene⸗ rals Frere nimmt den Raum zwiſchen der Oiſe und der Somme ein und zieht ſich fortſchreitend in der Richtung gegen Weſten zuſammen. Sie um⸗ faßt acht Dipiſtionen, von denen vier vollſtändig ſind, während die pier übrigen noch verladen werden. Dieſe Armee hat den Befehl erhalten, einen Angriff nach Norden auszuführen, um das Somme⸗Tal frei⸗ zumachen. Weiter im Oſten befinden ſich die Apmeen Tou⸗ chon und Huntziger. Was die deutſchen Armeen anlangt, ſo Haben ſie in der erſten Linie an den kritiſchen Punk⸗ ten Panzerdiviſionen aufgeſtellt. Hinter dieſen Ein⸗ heiten folgen motoriſierte Diviſionen, hinter dieſen wieder die normalen Diviſionen, die auf Pferdekraft angewieſen ſind. Es hat den Anſchein, als ob eine Anzahl von Inſanterie⸗Diviſionen im Begriffe ſet, ſich im Raume von St. Quentin zur Verteidigung einzurichten. Auf eine Frage Winſton Churchills erklärte Ge⸗ neral Weygand, daß bereits große Maſſen feind⸗ licher Infanterie in Berührung mit der Armee Huntziger ſtänden. Er fügt hinzu: Vor unſeren Augen ſpielte ſich und ſpielt ſich noch fetzt ein erſter deutſcher Angriff ab, der nach einer bisher unbekannten Formel mit neuen Kamvyfmitteln vor ſich gehe. Der General iſt der Anſicht, daß dieſem erſten Angriff eine Offenſive klaſſiſchen Stiles mit ſtarker Artillerieunterſtützung folgen werde. Nach Löſung der erſten Frage werden wir uns ſonach mit einem zweiten Problem zu be⸗ faſſen haben, deſſen Löſung nicht minder ſchwierig ſei, umſomehr als heftige Vorſtöße des Feindes gegen Süden, nämlich gegen die in der Maginotlinie ſtehenden Heeresgruppen zu erwarten ſeien. General Weygand berichtete anschließend in gro⸗ ßen Zügen über die Ergebniſſe ſeiner Reiſe an die Font. Der Oberkommandierende erklärt es für ausge⸗ ſchloſſen, von der engliſch⸗franzöſiſch⸗belgiſchen Haupt⸗ gruppe, die ſich noch im Norden befindet und mehr als 40 Diviſionen umfaßt, zu verlangen, ſich einfach noch Süden ͤurchzuſchlagen und den Anſchluß an die franzöſiſche Hauptarmee zu finden. Ein derartiges Manöver ſei zum Scheitern verurteilt und die be⸗ teiligten Truppen hätten mit ihrem ſicheren Verluſt zu rechnen. Die Lage verlangt im Gegenteil, daß die verfügbaren franzöſiſchen und engliſchen Streit⸗ kräfte unter dem Schutz des belgiſchen Heeres, das für ſie die Deckung gegen Oſten und gegebenenfalls gegen Norden übernehme, im Raume von Cambrai und Arras und in der allgemeinen Richtung Se. Quentin einen Angriff nach Süden nartragen und auf dieſe Weiſe den deutſchen Panzerdſyiſionen, die ſich derzeit im Sack non St. Quentin⸗Amiens befin⸗ den, in die Flanke fallen. Gleichzeitig hat die frau⸗ zöſiſche Armee des Generals Freére, die ſſtölich der Somme in der Gegend von Beauvais ſteht, nach Norden vorzuſtoßen und ſo den Druck auf die feind⸗ lichen Panzertruppen im Raume von Amfens. Abbe⸗ ville und Arras zu verſtäpken. Das Weſentliche be⸗ ſteht darin, dieſe Truppen einem ſtändigen Druck guszuſetzen, ihnen nie die Initiative zu überlaſfen, ſondern ſie ſtändig in Bewegung zu halten, ihnen Perluſte beizubringen und ihre rückwärtigen Stel⸗ lungen zu gefährden. Nur in dieſer Weiſe kann der Rückzug der in Belgien ſtehenden Heeresteile mit Erfolg durchge⸗ führt werden. Am Vortage konnte General Weygand dieſe Frage letder mit General Gort nicht beſprechen, da ſich dieſer außer Reichweite befand. Jedoch hatte Ge⸗ neral Wengand eine lange Beſpvechung mit dem König der Belgier und deſſen Generalſtab. Ueber die Aufcabe der belgiſchen Armee beſtehen nach dem Oberkommandierenden zwei Auffaſſungen. Bicher hat ſich der König für keine dieſer Auf⸗ faſſungen entſchieden. Die eine Auffaſſung, die General Weygand teilt, beſteht darin, der belgiſchen Armee aufzugeben, ſich von der Schelde auf die Yſer zurückzuziehen und da⸗ bei die Deckung der franzöſiſch⸗britiſchen Streitkräfte, die auf St. Quentin vorgehen, zu übernehmen. Tat⸗ ſächlich befindet ſich die belgiſche Armee zwiſchen der Scheldemündung, Gent und Audenarde in einer ge⸗ fährlichen Lage. Die Unterſtützung, die ſie den übri⸗ gen Heeresteilen der Weſtfront leiht, kann ebenſogut von der Yſer aus mit Hilfe von Ueberſchwemmungen Hurchgeführt werden.(General Weygand hat ührr⸗ genus das ſofortige Einlaſſen des Waſſerg ange⸗ ordnet.) Die andere Auffaſſung wurde von General nan Operſtraaten, dem Adjutanten des Königz Leopold, vertreten, Wach dieſer Auffaſſung hat die belgiſche Armee in ihrer bisherigen Stellung zu verbleſben und ſich, wenn nötig, von den übrigen alliierten Streitkräften zu trennen. Ihre Aufgabe iſt die Küſte in einem weiten Halbkreis zu ſchützen. Der Nachſchub kann in England rechnet mit Krieg im Fernen osten Singapur wird weiter verſtärkt— Sperrung der malaiſchen Häfen EP. Stockholm, 4. Juli. Zu den vor einigen Tagen in Singapur und in den maloaiiſchen Staaten durchgeführten Sonder⸗ maßnahmen militäriſchen Charakters werden in London nähere Einzelheiten bekanntgegeben. Danach iſt es ab ſofort der geſamten neutralen und ausländiſchen Schiffahrt verboten, malatiſche Häſen anzulaufen, wenn ſte nicht beſondere Ge⸗ nehmigungen dafür hat. Dieſe Genehmigungen ſind allerdings nur in den ſeltenſten Fällen zu erreichen. Gleichzeitig teilt der Londoner Rundfunk mit, daß verſchiedene malatiſche Häfen für den Verkehr vollkommen geſperrt ſind. Für dieſe Plätze gibt es auch keine Sondergenehmi⸗ gungen. Dieſe Maßnahmen ſtehen in Zuſammenhang miit den Verteidigungsmaßnahmen, die in Singapur er⸗ griffen werden und die das bisherige Ausmaß weit überſchreiten ſollen. Bisher hatte Singapur als die ſtärkſte Seefeſtung der Welt gegolten. Jedoch wurde vor einigen Tagen mitgeteilt, daß auf Grund der kritiſchen Entwicklung im Fernen Oſten der weitere Ausbau der Verteidigungsanlagen unbedingt not⸗ wendig ſei. Es wurde jedoch hinzugefügt, daß dieſe Maßnahmen nicht in Verbindungg zu bringen ſeien mit einer„direkten Bedrohung“; man wplle lediglich für alle Vorkommniſſe gerüſtet ſein. Vier neue Ritterkreuztrüäger Darunter auch der in Mannheim gut bekannte General d. J. Ritter von Schobert dnb. Führerhauptquartier, 3. Juli. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehls⸗ habers des Heeres, Generaloberſt n. Brauchitſch, das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz an folgende Offiziere verliehen: General der Infanterie Ritter von Schobert, Kommandierender General eines Armeekorps, Generalleutnant Weiſenberger, Kommandeur einer Jufanteriebiviſion. Oberſt Schmidt, Kommandeur eines In⸗ fanterie⸗Regiments, Hauptmann vu. Petersdorf, Komman⸗ denr eines Jufauteriebataillous. General der Infanterie Ritter v. Schobert hat ſein Korps in Gewaltmärſchen ſo ſchnell an die fran⸗ zöſiſchen Befeſtigungen herangeführt, daß dem Geg⸗ ner der Aufbau einer organiſterten Verteidigung unmöglich gemacht wurde. Inbeſondere die Erſtür⸗ mung der Panzerfeſte 505 und der Durchbruch durch die Nordfront von Verdun ſind Merkmale überlege ner Führung bei beiſpielhaftem Einſatz. Generalleutnant Weiſen berger hat in Tag⸗ und Nachtmärſchen ſeine Diwiſton trotz eben überſtan⸗ dener aufreibender Waldkämpfe von den üſtlichen Durchbruchsſtellen der Maginotlinie ſo ſchnell an den Fortgürtel der Feſtung Verdun herangeführt, daß die Linie Samogneuy—Romagne durchſtoßen wurde und die Diviſton in die Frontlinie eintreten konnte. Vopbildliche Ruhe und Rückſichtsloſigkeit gegenüber ſeiner eigenen Perſon ſicherten die Ueberlegenheit und reſtloſes Mitgehen der Truppe. Oberſt Schmidt hat das von ihm kommandierte Infanterieregiment trotz körperlicher Behinderung durch ſchwere Verwundung im Weltkrieg in den Kämpfen vom Einſatz am Aisne⸗Oife⸗Kanal bis zum Marneübergang mit hervorragender perſön⸗ licher Tapferkeit und überragendem Geſchick geführt und dadurch entſcheidend die großen Erfolge ſeiner Diviſion herbeigeführt. Hauptmann v. Petersdorf hat ſich als Führer der Vorausabteilung einer Diviſion durch be⸗ ſondere Tapferkeit und Umſicht ausgezeichnet. Er hat entſcheidend zu den Erfolgen ſeines Armeekorps beigetragen. Siuka-FJührer ausgezeichnet dnb Berlin, 3. Juli. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehls⸗ habers der Luf waffe, Geueralfeldmarſchall Gö⸗ ring, das Ritterereuz des Eiſernen Kreuzes dem Major Oskar Dinort, Kommodore eines Stuka⸗ geſchwaders verliehen. Major Dinort hat als Gruppenkommandeur einer Stuka⸗Gruppe im Polenfeldzug vom erſten bis zum letzten Feldzugstage in mehr als 40 Feindflügen Be⸗ weiſe ſeines perſönlichen Mutes und ſeiner Führer⸗ eigenſchaften gegeben. An der Weſtfront hat er als Stuka⸗Geſchwaderkommodore in zahlreichen Feind⸗ flügen, immer wieder an der Spitze ſeines Geſchwa⸗ ders fliegend, Kampf⸗ und Einſatzbereitſchaft bewie⸗ ſen. So hat er Erfolge von großer Bedeutung er⸗ zielt. Er war beteiligt an der Vorbereitung des Unternehmens bei Eben⸗Emael, unterſtützte mit ſei⸗ nem Geschwader den Durchbruch an der Maas, die Einſätze auf die Forts brachten, Ponviſſe und Fle⸗ malle, führte die Angriffe auf Arras, Boulogne und Calais ſowie erfolgreiche Einſätze auf britiſche Kreu⸗ zer und Schiffe vor den Küſten durch. E yy d ã ͥã ydyddddbdbbTGGßbßGßGwꝙꝓ.́/dꝛkVæm dnnn 185 Fall über Oſtende und Dünkirchen geſichert werden. Zur Begründung dieſes Planes wies General van Overſtraaten auf die Ermüdung der belgiſchen Truppen hin. Dieſe haben von Maaſt richt her un⸗ unterbrochene Märſche zurückgelegt. Der belgiſche General wies auch auf die Moral dieſer Truppen hin, die unter dieſem langen Rückzug natürlich ge⸗ litten hat. Seit der Ankunft der belgiſchen Armee an der Schelde haben die Truppen nach einer 24. ſtündigen Ruhe wieder Faſſung gewonnen und dies am 21. Mai dadurch bewieſen, daß ſie zwei deutſche Verſuche, den Uebergang über die Schelde zu er⸗ zwingen, glänzend abgeſchlagen haben. Von dieſen Truppen zu verlangen, erneut zurückzuweichen und das nationale Gebiet fast in ſeiner Geſamtheit preis⸗ zugeben, hieße, die Truppen nach der Anſicht des Ge⸗ nerals van Operſtraaten den Gefahren einer neuen Welle der Demoraliſierung aus zuſetzen. General Weygand hat ſich dieſer Auffaſſung mit großer Entſchiedenheit widerſetzt. Er hat zu beden⸗ ken gegeben, daß die Streitkräfte der Alliierten eine Einheit darſtellen, daß die Franzoſen und Engländer den Belgiern in Belgien zu Hilfe gekommen ſeien und daß jetzt die Belgier weiter an der Seite der Engländer und Franzoſen den Kampf fortführen müßten. Er hat hinzugefügt, daß der Nachſchub für die Armee des Königs unter den von General von Overſtraaten vorausgeſehenen Umſtänden unmöglich durchgeführt werden könne, und daß in dieſem Fall ſich die belgiſchen Streitkräfte ſehr bald gezwungen ſehen würden, zu kapitulieren. Der König hat in die Diskuſſion nicht eingegriffen. Erſt bei ſeiner Rückkehr zum großen Hauptquartier erfuhr General Weygand, daß das belgiſche Oberkommando ſich ſei⸗ ner Meinung angeſchloſſen habe und ſich entſchloſſen halbe, Richtung auf die Mer in zwei Etappen zu nehmen, von denen die erſtere einen Rückzug bis zur Vys vorſah. Unter dieſen Umſtänden, fährt der General fort, wird die belgiſche Armee die Rolle als Deckung ſpie⸗ len, die ich ihr zugedacht habe, während die franzö⸗ ſiſch⸗engliſchen Streitkräfte ſich nach Süden entfalten werden, wobei ſie zu ihrer Rechten durch das fran⸗ zöſiſche Kavalleriekorps und durch das belgiſche Ka⸗ valleriekorps verſtärkt werden, von denen letzteres 5. T. motoriſtert iſt. Der König hat vorgeſehen, die⸗ 8 franzöſiſchen Oberbefehl zur Verfügung⸗zu ellen. Während der Dauer des Vortrages von General Weygand ließen Mr. Winſton Churchill und General Sir John Dill vielfach ihre Zuſtimmung erkennen und zeigten durch Fragen und Unterbrechungen, daß ihre eigene Auffaſſung über die Schlacht genaue⸗ ſtengs mit der des Generaliſſimus über⸗ einſtimmte, insbeſondere wo es ſich um die der belgiſchen Armee zugeteilte Rolle handelte. Der bri⸗ tiſche Premierminiſter wiederholte mehrfach, daß die Wiederherſtellung der Verbindung der Nord Sübd⸗ Armeen über Arras unerläßlich ſei: daß die eng⸗ liſchen Streitkräfte unter General Gort nur mehr für vier Tage Lebensmittel hätten, daß der geſamte Nachſchub und alles Kriegsmaterial des britiſchen Expeditionskorps ab Calais längs der Küſte in Rich⸗ tung St. Nazaire konzentriert ſei: und daß der 2 Päckchen Dr. Oetker Sofſen und faltſchalenpulner Aprikoſe⸗, Hieſch⸗ ader Zitrone- Geſchmack. 7/41 Waſſer zum Anrühren. EIala gen 1. 250.375 g gezuckerte tohe Früchte oder kompott; 2. Schneeklöſſe: 1 Eiweiſt, 1 Päckchen Dr. Oetker Vanillinzucker; 3.„Mandella“ Einlage: ½ lentrahmte Friſchmilch, 50 g(2 gehäufte Eftl.) Zucher, 1 Päckchen Dr. Oetker„Mandella“ Puddingpulver, 4 Eßl Waſſer zum fntũhten. Bitte gusſchneiden! Hauptgedanke des Generals Gort dahin gegangen ſej, dieſe für ihn lebenswichtigen Verbindungswege offenzuhalten. Daher hat er ſich ſeit vorgeſtern in Bewegung geſetzt, in dem er auf ſeiner rechten Flanke eine Anzahl Einheiten hinter dieſe Linien verlegt hat, um in Richtung auf Arras und Bapaume vor⸗ rücken zu können. Es handelt ſich hier um eine für die Zukunft des Krieges entſcheideude Schlacht, denn die Verſor⸗ gung der engliſchen Streitkräfte über die Kaual⸗ häfen iſt ſehr ſtark in Frage geſtellt, ſo daß unter dieſen Umſtänden das Gebiet um Cambrai und St. e eine entſcheidende Bedeutung ge⸗ wiunt. (Mr. Winſton Churchill teilte etwas ſpäter in einer Privatbeſprechung dem franzöſtſchen Miniſter⸗ präſtdenten und dem General Weygand mit, daß die Beziehungen des Generals Billott zu dem Oberſt⸗ kommandierenden des britiſchen Expeditionskorps micht vollauf zufriedenſtellend ſeien; insbeſondere ſei General Gort durch vier Tage hindurch ohne Weisung geblieben. Hierzu teilte General Wengand mit, daß der General Billott durch einen ſchweren Automobilunfall leidend ſei. und durch General Blanchard erſetzt wird.) General Weygand ſtellte die volle Billi⸗ gung feſt, die die britiſche Regierung und der bri⸗ tiſche Generaſtab ſeinen Plänen entgegenbrachten und brachte dann ebenſo entſchieden und klar die zwei in ſeinen Augen entſcheidenden Forderungen vor: 1. Es iſt vou men Wichtigkeit für den Erfolg der begiunenden Schlacht, daß die britiſche Luftwaffe— und zwar Jäger wie Bom⸗ ber— ſich vollauf im Kampfgebiet einſetze. Ste hat der franzöſiſchen Armee während der vergan⸗ genen Tage ſehr große Dienſte erwieſen und hat ſo ſchun einen äußerſt wichtigen Einfluß auf den Geiſt der Infanterie ausgeübt, während ſie zugleich viele deutſche Marſchkolonnen auf dem Wege zur Front empfindlich geſtört habe. Daneben hat ſie umfang⸗ reiche Aktionen in bestimmten Teilen Deutſchlands durchgeführt, und zwar namentlich im Ruhrgebiet und in Hambung, Bremen und anderen Orten, wo ſie gute Erfo erzielt habe. In Anbetracht der Wi keit unſerer Zuſammenarbeft hält der Gene⸗ ralifſimus es jedoch im Augenblick für erforderlich, datz die engliſche Luftwaffe vorläufig— nur für einige Tage— ihre Fernflläge einſtellt, um dauernd und unmittelbar an der Front ſelbſt oder in der nächſten Umgebung zu wirken. Ex fordert alſo, daß die britiſche Luftwaffe den Befehl bekomme, 1 Auſtrengungen in der Aa der norgeſehenen Aktinnen zu verviel⸗ Der Vize⸗Luftmarſchall Pierce teilt bier⸗ auf ſeine Anſicht zu dem Thema mit. Er gibt zu be⸗ denken, daß ein Teil der britiſchen Bombengeſchwader (namentlich die Wellingtons), kaum bei Tage einge⸗ ſetzt werden kann, da die Flugzeuge zu exponierte Ziele darſtellen. Es ſcheint ihm äußerſt wichtig, daß andererſeits z. B. die Maasbrücken oder die Eiſen⸗ bahnknotenpunkte in einiger Entfernung von der eigentlichen Operationslinie bombardiert werden, da Man bereitet die faltſchale nach der. und gibt eine der angegebenen 0 gg Hm werden kurz vor dem Anrichten e gegeben. FUr die 89 A1 15 wird das eiwelſ ſteifem Schnee 0 en. Dont linzucker Rin zu. Der Schnee muff ein Schnitt mit einem ſleſſer ſichtbar bleibt. Man ſticht mit einem Cöffel Alöſſe davon ab, letzt ſie auf heiſſes nicht meßr kochendes Haſſer und läßt ſie im zugedeckten Topf in etwa 5 Minuten feſt werden, khan gibt ſie kurz vor dem Ancichten in die faltſchale. N 55 Tür die Nandellg- Einlage bereitet 1 einen 1 nach der 85 Sogen· und Einlagen dazu. Nie fcü chte oder chat geſchlagen. Dann gibt man den Hani ebkauchsanwelſung, gibk ihn in eine mit kaltem Da er ausge 88 5 f ſpũlte focm und ſtürzt ihn nach dem Eckalten. Mit oinem Löffel ſticht 5 9 man zurz vor dem flatichten Leilchen ab und gibt ſie in die kaltſchale. 5 a a* 6 Die Lage (Draßtbericht unſerer Berliner Schriftleitung — Berlin, 4. Jult. ö Die Wucht der Tatſachen der veröffentlichten Ge⸗ heimakten zeigt überall ihre beiſpielloſe Ein⸗ dringlichkeit. Es iſt wie ein Alarm. der nach dieſer Veröffentlichung auch durch jene Länder geht, die bis zuletzt ſo verblendet waren, an Englands und Frank reichs ewige Zuſicherungen zu glauben, ſie kämpften für die Freiheit der ganzen Welt. Beſſer als durch den Fund der Geheimakten des franzöſiſchen Ge⸗ neralſtabes konnte der verbrecheriſche Kriegsauswei⸗ tungsplan der ehemaligen Weſtmächte nicht dargetan werden. Frankreich wird dieſe Dokumente heute be. dauern, aber das löſt und mindert nicht ſeine ſchwere Schuld, wenn es auch heute geſchlagen am Boden liegt. Auf England wartet noch der Schlag der Ver⸗ geltung. * Ein Blick in die Weltpreſſe zeigt die unge⸗ Heure Erregung, die die Aufdeckung der verbreche⸗ riſchen Pläne eines kleinen Klüngels von größen. wahnſinnigen und verantwortungsloſen Politikern hervorgerufen habe. Die Kopenhagener„Politiken! ſchreibt:„Viel hat dieſer Krieg ſchon enthüllt, aber nie ſo etwas ähnliches. Dieſe Sorte Leute gehört —— Des ist die richtige Methodes Allmshlich en cſte Sonne gewyshnem une lengsem bröunen. Mit Nives: Creme Oos ih om vernònftigsten War aber unbedingt länger in der Sonne bleiben und schneller brœun werden will, der broucht Niveo Oro · O mi verstärktem Lichtschutz nach dem Kriege den Völkern ausgeliefert. ſuber die ſte ihre Blutwelle ſtürzen wollten“ In„Stockholms Dagbladet“ heißt es, für dteſt Anſchläge auf neutrale Länder wie Schweden und Dänemark künne man nur Verachtung haben. Der„Peſter Lloyd“ ſchreibt:„Die Dokumente ſind der Schwanengeſang einer an Unfähigkeit und Eharakterloſigkeit zu Ende gegangenen Demokratie.“ 5 Die erſte franzöſiſche Zeitung, die zu den Geheimdokumenten Stellung nimmt, iſt die De. peche de Toulouſe“. Das Blatt, die größte franzö⸗ ſiſche Provinzzeitung, ſchreibt:„Dieſe Dokumente durften nie geſchrieben werden, wie auch die Kriegs, erklärung an Deutſchland nie kommen durfte. Wenn der Friede da iſt, wird das neue Frankreich Rechen⸗ ſchaft von den Verantwortlichen fordern.“ ſie deutſcherſeits für den Nachſchub während der Schlacht von Bedeutung ſeien. Nach einem Gedankenaustanſ// zwiſchen ihm und General Weygand, aun em gerch Miſter Winſton Churchill teilnimmt, kommt man überein, daß den Wüunſchen des Generaliſſimus eutſprochen wird und die britiſchen Luftſtreitkräfte des Mut⸗ e ausſchließlich in der Schlacht eingeſetzt werden. Da die Bomber nicht immer(wie dies in den vorhergehenden Tagen der Fall war) in der Kampf⸗ linie ſelbſt genaue Ziele ausmachen können, werden ſie Verbindungen zwiſchen der Front und Maas zu ſtören perſuchen, während die Jäger(die, aus Eng⸗ land kommend. kaum länger als 20 Minuten im Kampfgebiet ſich aufhalten können) ſich in auf⸗ einanderfolgenden Wellen ablöſen werden. 2. General Wengauz weiſt ſodaun nachdrück⸗ lich auf die Gefahr für die nationale Verteidi⸗ gung, die ſich zur Zeit aus dem Flüchtlingsſtrom aus den Niederlanden. Belgien und Nökdfranken, reich ergebe, hin. Die auf den Straßen ſich vorwärts bewegenden Maſſen behindern die Bewegungsfreiheit der Trup⸗ ven, geſtatten deutſchen Elementen, ſich unter ſie zu mengen, und üben überdies eine ungünſtige Wir⸗ kung auf den Geiſt der Truppe aus. Es iſt unbe⸗ dingt erforderlich, daß dieſem Zuſtrom Einhalt ge⸗ boten wird, daß niemand mehr auf franzöſiſches Gebiet übertreten dürfe, daß die in Bewegung befindlichen Flüchtlingskolonnen von den großen Verkehrsſtra⸗ ßen während gewiſſer Tagesseiten ferngehalten wer⸗ den; ſie ſollen auf den Feldern lagern und nur mit gewiſſen Einſchränkungen weiterziehen dürſen. Ge⸗ neral Weygand zeigte ſich in dieſem Punkte gegen⸗ über dem König der Belgier äußerſt firm. und er hofft. dat die alliierten Regierungen die gleiche Hal⸗ tung einnehmen werden. ö Mr. Winſton Churchill und M. Paul Reynand äußern ihre volle Billigung zu den vom General vorgetragenen Geſichtspunkten. Der Generaliſſismus teilte dann kurz mit daß er e Ni 75 Abends und in der Nacht mit drei izieren des Generalſtabs der Armee Giraud habe unterhalten können, die ihm außerordentlich wert⸗ volle Einzelheiten über die von der deutſchen Armee in der Schlacht angewendeten Methoden hätten geben können, und die auf ſeine Weiſung hin eine kurze Aufzeichnung vorgelegt haben, die verleſen wird. Mr. Winſton Churchig ſchlietzt daraus, daß unter Anwendung geeigneter Methoden und mit der not⸗ wendigen Kaltblütigkeit die Angriffe der deutſchen Panzerkräfte, ſelbſt wenn ſie von Bombern unter⸗ ſtützt werden, abgewehrt werden könnten, und daß es ſich jetzt darum handle, ſich überall. wo man ſich be⸗ finde, bis zum letzten in den Stellungen zu halten, General Weygand fügt hinzu, daß man auch handeln 1 und daß,„wo man angreife, auch jemanden dre“. Die Sitzung wurde um 13.15 Uhr geſchloſſen. „W. Fennel.— Kunſt, Fim und Gericht: Dr. F. W. 8 Urlaub, i. B. C. W. Nenne). 5 Sport: Win Müller — W. Feu nel, Handel: l. V. Wini Mäkter, ſömeliche in Mannheim. usgeber, Drucker und Verleger; Neue Mannheimer Zeitung. „Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6.— Verantwortlich ſelr Anzeigen und e Mitteilungen: i. B. Mannheim.— Zur Zeit Preisliſte Ne. 11 gültig. 72 Robert Göller, o feſt ſein, daß 225 Li. n Ge. Ein⸗ dieſer te bis Fraufk⸗ nyften durch t Ge⸗ 18 wei⸗ getan tte be⸗ chwere Boden Ver⸗ gehört — 82 m und inſton t, daß rochen Mut⸗ geſetzt n den ampf⸗ verden ras zu Eng⸗ en im auf⸗ bdrück⸗ rteidi⸗ Sſtrom rank K genden Trup⸗ ſie zu Wir⸗ unbe⸗ Alt ge⸗ Gebiet dlichen Sſt ra⸗ n wer⸗ ur mit Ge⸗ gegen⸗ und er je Hal⸗ eynand Beneral Stadiseiſe 2 Die * Maunheim, 4. Julf. Ferien ju Hauſe Der Urlaub rückt ung auf die Pelle, doch diesmal wandern wir nicht aus, wir treten ſachte auf der Stelle und machen Ferien zu Haus. Das iſt zunächſt einmal nicht tener, wir ſparen eine Menge Geld, das ſonſt als harte Luxusſteuer ung ſchmerzlich aus der Taſche fällt. Wir ſparen uns die weite Reife, das Kofferpacken vor der Fahrt, mir bleiben bei der Lieblingsſpeiſe und in der trauten Gegenwart. Die Heimat aber zeigt dagegen uns gern die Reize ihrer Flur, wir können überall uns legen treu an den Buſen der Natur! Wir können durch die Wälder ftreifen, erquicken uns am Heimatfluß, wir können ziel⸗ und planlos ſchweffen und feder Tag iſt ein Genuß. 7 Kein Regen ſtört, wie in der Fremde und iſt ein Tag mal wirklich naß, daun bleiben wir im trocknen Hemde vergnügt daheim und leſen was! So hat der Urlaub ſeine Reize auch ohne fremden Höhen rauch, und die begehrte braune Beize verleiht die Heimatſonne auch! Wau-Wanu Reinmuth Keine Einreiſegenehmigung ins Elſaß Bei den zuſtändigen Stellen häufen ſich die Ge⸗ guche um Erteilung der Erlaubnis zur Einreiſe in as Elſaß aus perſßulichen oder geſchäftlichen Grün⸗ den. Es wird darauf hingewieſen, daß dieſe Geſuche abgelehnt werden müſſen. Eine Beantwortung kaun in Zukunft nicht mehr erfolgen. für rteldpest erhalten Sie bel Muſtikaliſche Feierſtunde bei den Verwundeten. Zu einer eindrucksvollen Feierſtunde geſtaltete ſich die Liedfeierſtunde der Mannheimer„Lieder⸗ halle“ im Reſervelazarett J. Kreischormei⸗ ſter Friedrich Gellert ſtand dabei ein Klangkörper zur Verfügung, der ſchon rein zahlenmäßig— 100 Sänger— ſtarke Wirkung verſprach. Auf dem Pro⸗ gramm ſtanden Werke alter und neuer Meiſter. Im Mittelpunkt das große Werk von Max Weinzierl „Segenswunſch“ und Frauz Philipps„Deutſchland ſtirbt nicht“. Mit dem Gellert⸗Chor„Spielmann am Rhein“ fanden die choriſchen Darbietungen ihren ſchönen Ausklang. Muſikdirektor Friedrich Gellert dirigierte ſtraff ſeine ihm willig folgenden Sänger. Im Rahmen der Chorfeierſtunde wurde den Ver⸗ wundeten noch eine beſondere künſtleriſche Ueber⸗ raſchung. Die bekannten und im Rundfunk oft ge⸗ härten Ilg Schrammeln bereicherten die Hör⸗ folge mit einigen Vorträgen. Ihnen und den Sän⸗ gern wurde herzlicher Beifall zuteil. Vereinsführer Georg Schäfer ſprach zioch einige herzlich gehal⸗ tene Worte und dann wurde dieſe Feierſtunde im Bilde feſtgehalten als eine denkwürdige Grinnerung. zei Heiratsordnung für Polizeibeamte während des Krieges. Wie der Reichsminiſter des Innern mitteilt, ſind die Angehörigen der uniformierten Schutzpolizei, die bei der/ Polizei⸗Diviſion bzw. hei der Feldgendarmerie Dienſt verſehen, den Be⸗ ſtimungen der Heiratsordnung der Wehrmacht nicht unterworfen. Das gleiche gilt für die Angehörigen der uniformierten Vollzugspolßzei, die hei E⸗Ein⸗ heiten der ½ Polizei⸗Diviſion Dienſt verrichten. Die genannten Angehörigen der üniſormierten Vollzugs⸗ poliger unterliegen vielmehr den für die übrige Schutzpolizei während der Dauer des Krieges er⸗ Iaſſenem Hei ratsbeſtümmungen. Sie bedürfen der Erlaubnis der Eheſchlie ßung, die die Ba⸗ taillyns⸗ uſw. Kommandeure bizw. die befugten Vor⸗ geſetzten bei der Feldgendarmerie erteilen können. In den Fällen, in denen ein Angehöriger der uni⸗ Formierten Pollzei zur Eingehung der behördlichen Erlaubnis nicht bedarf, iſt die zur Vorlage beim Standesamt beſtimmte Beſcheinigung ebenfalls erſt daum auszuſtellen, wenn die Genehmigung bzw. Freigabe des Raſſe⸗ und Siedlungshauptamtes„ vorliegt. Für die Eheſchließung von Anwärtern er⸗ geht beſondere Regelung. In der kommenden Ferienzeit: Am kommenden Sonntag: Ausflug in die Hundewelt Was die große Ausſtellung in der Schloßreilbahn bringen wird Mit dem überaus glänzenden Ergebnis nun weit ther 500 Meldungen knunte der Bere in der Hundefreunde Mannheim ödieſer Tage ſeine urganſſatoriſchen Vorarbeiten für die auf Sonn tag, den 7. In li, in der Reithalle bes Schloſſes augeſetzte Allgemeine Naſſe⸗ BDündeausſtellung abſchließen. Ueber 100 Meldungen mußten zurückgewieſen werben. Was macht eine Ausſtellungsleitung, wenn ſie mit Zollftock und Meßlatte genngſam hin⸗ und herge⸗ ſchritten iſt und dennoch der vorhandene Raum nicht mehr als 350 Hunde aufnehmen kann? Das iſt für⸗ 5 Waſſergraben Hürde oder ein Halbdutzend Garten⸗ ſtähle: ein guter Dienſthund kommt ſpielend darüber weg! (Photo: Archiy NM.) wahr eine ſchwere Frage, die in unſerem Falle der bevorſtehenden Allgemeinen Raſſehunde⸗ ausſtellung geradezu tragiſche Konſeguenzen nach ſich zog. Denn das ſonſt allezeit ſo hilfreiche Zuſatz⸗ zelt, mit dem ſich andere Ausſtellungsleiter in Frie⸗ denszeiten allerorts aug der Klemme ſolchen hün⸗ diſchen Andranges zu retten wußten, blieb unſeren Mannheimer Hundefreunden diesmal lei⸗ der völlig verſagt, und nur ein der Polizei unter⸗ ſtehender kleiner Sonderbau im Schneckenhof des Schloſſes verhieß einige Erleichterung in den großen Unterbringungsnöten. Immerhin gelang es nach vielem eifrigen Rechnen, auf dieſe Weiſe noch rund ein halbes hundert weitere Boxen und etliche Sam⸗ melräume in den gegebenen Raum einzukalkulieren, ſo daß der Katalog nunmehr mit der für die Kriegszeit wahrhaft ſtolzen Ziffer von 420 Nu m⸗ mern abſchließt, was in Anſehung einiger Doppel⸗ meldungen einzelner Hunde in verſchiedenen Be⸗ wertungsklaſſen einer Geſamtbeſchickung von genau 406 Vierbeinern entſpricht. 406 Hunde und 23 Zuchtgruppen auf einer vom örtlichen Verein ausgeſchriebenen Eintagsausſtellung! Wer etwas vom Hunde⸗ ſchort verſteht und ſich im Ausſtellungsweſen auskennt, wird unſchwer ermeſſen können, was dieſes alle noch ſp hochgeſpannten Erwartungen weit über⸗ treffende Meldeergebnis bedeutet. Und wenn alle übrigen Vorbereitungen nur annähernd ſo erfolgreich ſind wie die Werbe unter den Ausſtellern, dann wird Mannheim am kommenden Sonntag eine ſeiner hühſcheſten und intereſſanteſten kyno⸗ logiſchen Veranſtaltungen überhaupt erleben. Schon die Verteilung der Geſamtmeldezif⸗ fer auf die einzelnen Raſſen läßt hier ſehr erfreuliche Rückſchlüſſe hinſichtlich der Vielſeitigkeit der Be⸗ ſchickung zu. Wie ſich das nach faſt einem Jahr hervor⸗ ragender Bewährung unſeres guten Kamera⸗ den Hund in der Wehrmacht von ſelbſt ver⸗ ſteht, nehmen die unter dem Begriff„Dienſt⸗ hunde“ zuſammengefaßten ſechs Polizeihunde⸗ raſſen mit nicht weniger als 172 Meldungen natürlich ihre anerkannte Vormachtſtellung ein. 59 Schäferhunde, 385 Dobermänner, 33 Airedales, 21 Boxer, 10 Rieſenſchnauzer, 6 Rottweiler, dazu die acht wackeren Kämpen der großen Dienſthundeyor⸗ führung vom Polizeipräſidium Jud⸗ wigshafen ſtehen bereit, um nicht nur auf Grund des feweiligen Raſſeſtandards nach ihrer Schönheit, ſondern zum überwiegenden Teil auch nach Lei ſtung bewertet zu werden. Unter den übrigen Raſſen, die ſich auf mehrere weitere Hauptgruppen der Jagdhunde, der großen und mittleren Nutz⸗ und Wachhunde, der Wind⸗ und Reunhunde ſowie der verſchiedenen Zwerghunde ver⸗ teilen, gibt es ebenfalls ſchon eine Menge wiſſens⸗ Wann erhält man eine Zulaſſungskarte? Die Reichsbahn will Aeberſüllung ihrer ſchnellfahrenden Züge vermeiden Ferienzüge werden nicht eingeſtellt Um einer Ueberfüllung der ſchnellfahrenden Züge während des Ferienverkehrs vorzubeugen, den die Reichsbahn in dieſem Jahre mit keinerlei Ferien⸗ zügen oder Zugverſtärkungen bedienen kaun, worden bekanntlich zu beſtimmten Zügen beſondere Zu⸗ Laffungskarten ausgegeben. Die Zulaſſungskarten werden nicht nach den Wagenklaſſen getrennt. Man bekommt ſie nur in Verbindung mit den Fahrausweiſen, die bereits fünf Tage vor dem Reiſeantritt gelöſt werden können. Zu jedem Fahrausweis darf nur eine Zulaſſungskarte ausgegeben werden. Die Zulaſſungs karten werden ohne Prüfung des Reiſegrundes in der Reihenfolge, in der die Fahrausweiſe verkauft werden, abgegeben. Reiſende, die bereits einen gültigen Fahrausweis heſttzen, haben eine Zulaſſungskarte beſonders zu läſen. Fernmündliche oder ſchriftliche Beſtellungen ſind nicht zuläſſig. Sind die Zulaſſungskarten für einen beſtimmten Zug vergriffen, müſſen die Reiſen⸗ den eben einen anderen Zug am gleichen oder an einem andern Tage benutzen. Die Zulaſſungskarte gilt zum Reiſeautritt nur für den auf ihr angegebenen Reiſetag. Die Zulaſſungskarte iſt mit den übrigen Fah rauswei⸗ ſen vorzuzeigen, ſie wird auch, wie die Fahrkarte, vom Bahnſteigſchaffner gelocht. Keine Zulaſſungskarten brauchen Ueber⸗ gangsreiſende, Reiſende mit Wehrmachts⸗ fahrſcheinen und Fahrkarten, Inhaber von Zeitkarten, Netz, und Bezirkskarten Inhaber von Karten für Bettplätze in den Schlafwagen und von außer tarifmäßigen Fahrausweiſen. Die Zulaſſungskarte darf erſt nach beendeter Fahrt abgegeben werden. Ob für die Rückreiſe eine Zulaſſungskarte erforderlich iſt, muß der Reiſende bei der Fahrkartenausgabe des Ziel⸗ bahnhofs feſtſtellen. Die Ausgabe der Zulaſſungs⸗ karten erfolgt koſtenlos. In Frankfurt, Offenbach und Gießen können folgende Züge nur mit Zulaſſungskarten be⸗ nutzt werden:. Frankfurt— Berlin, Anhalter Bahnhof vom 3. bis 9. 7. und vom 16. bis 21. 7. Frankfurt— Berlin, Potsdamer Bahnhof vom 16. bis 21. Juli.„ Freiburg Berlin, Anhalter Bahnhof vom 13, bis 21. Juli.(dieſer Zug iſt vom 3. bis 9. Juli geſperrt für Reiſende nach Fulda, Ex⸗ furt, Leipzig und Berlin.) 5591 Mannheim Berlin, Potsdamer Bahnhof vom 13. bis 21. Juli. D 103 Neunkirchen Berlin, Anhalter Bahnhof vom 3. bis 9. und vom 16. bis 21. Juli. D 177 Mannheim. Berlin, Potsdamer Bahnhof vom 16. bis 21. Juli. D 179 Frankfurt Berlin, Potsdamer Bahnhof vom 16. bis 21. Juli. Y 241 Frankfurt Berlin, Anhalter Bahnhof vom vom 3. bis g. und vom 16. bis 21. Juli. D 401 Frankfurt Berlin, Anhalter Bahnhof vom 18. bis 20 Juli. PD 73 Frankfurt Hamburg vom 17. bis 2. Juli. D 75 Frankfurt- Hamburg vom 16. bis 21. Juli. D 5 D 27 D 43 werter Einzelheiten anzumerken. Zunächſt einmal werden nicht weniger als 16 mächtige Neufund⸗ länder, darunter 4 Landſer, aufmarſchieren und erſtmals in Mannheim mit einer Zuchtgruppe ver⸗ treten ſein. Außerdem iſt in dieſem Kreiſe ein beſon⸗ ders vielperſprechender Rüde gemeldet, deſſen Mut⸗ ter nachweislich noch aus Neufundland im⸗ portiert wurde. Unter den 31 Jagdͤhunden aber werden wir einem beſonders ſchönen Coker⸗ Spaniel, offenſichtlich edelſter Raſſe, begegnen, der zwar ohne Stammbaum gemeldet wurde. dafür aber einem hundefreundlichen deutſchen Soldaten ſein Leben verdankt, der das herrenlos und hungernd umherirrende Tier auf dem Vormarſch in der Nähe von Orleans an ſich nahm. 30 Wind⸗ und Renn hunde, 28 mittlere und kleine Schnauzer, 22 Spitze, 16 Pudel, 10 Schottiſche Schäferhunde, 10 Welſh⸗ Terrier, 8 Doggen: das ſind ſo einige Koſtpro⸗ ben aus dem weiteren Inhalt des Kataloges, deſſen lange Ehrenpreisliſte übrigens den zahlreichen Spendern aus der Mannheimer Induſtrie und Wirt⸗ ſchaft,— aber auch der Opferfreudigkeit in den eige⸗ nen Reihen des Vereins der Hundefreunde ein ſchö⸗ nes Denkmal ſetzt. So werden denn die Ausſteller, die trotz der er⸗ ſchwerten Verkehrsverhälniſſe ſebbſt weite Reiſen aus Nord⸗ und Oſtdeutſchland nicht ſcheuen und bis aus Bückeburg. München. Leipzig oder Hannover ihre Zuſage erteilt haben, in ſportlichem Wettſtreit vor dem Ringrichter,— aber auch in wirkungsvoller Schauſtellung ihrer edlen Raſſetiere dazu beitragen, daß ſich den Beſuchern der Mannheimer Allgemeinen Hundesausſtellunga am 7. Juli in würdigem Rahmen ein buntbewegtes Bild vom Stand der deutſchen Raſſehundezucht biete. Der veranſtaltende Verein aber, deſſen junge Vebenskraft mit dieſer ihm vom Reichsverband Volk, hilf dir ſelbſt! Zur Hausſammlung am 6. und 7. Juli Das Kriegsbilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz iſt eine Angelegenheit erſter politiſcher Ordnung. Es iſt das beredte Symbol unſerer politiſchen und ſozia⸗ len Einheit, eine gewaltige Realität, wie ſie in der Welt einzig daſteht. Für dieſes Ideal aber müſſen Opfer gebracht werden. Je größer die Opfer ſind, die der einzelne gibt, deſto mehr verteidigt er den Beſtand de Gemeinſchaft und damit auch ſeine eigene Exiſtenz. Aus dieſem Grunde wendet ſich das Kriegs⸗ hilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz, welches am 6. und 7. Juli ſeine 4. Hausſammlung veranſtaltet. an das ganze deutſche Volk: Heute, in Deutſchlands ent⸗ ſcheidungsvoller Zeit heißt es: Volk hilf dir ſelbſt! Nach dem glorreichen Sieg über Frankreich iſt die deutſche Wehrmacht angetreten zu neuem Waffen⸗ gang, zum letzten, entſcheidenden Schlag gegen Eng⸗ land. Von Narvik bis zur ſpaniſchen Grenze reicht die eiſerne Klammer der deutſchen Front. Die Welt hält den Atem an und blickt auf das gigantiſche Rin⸗ gen zuwiſchen zwei Völkern, zwiſchen zwei Welt⸗ anſchauungen. Das Deutſche Rote Kreuz ſteht im Dienſt unſerer tapferen Soldaten. Das Opfer für das Kriegshilfs⸗ werk für das Deutſche Rote Kreuz iſt eine ſtolze Her⸗ zensangelegenheit des deutſchen Volkes! Denkt alle daran: Am 6. und 7. Juli Hausſammlung für das Rote Kreuz! für Hundeweſen auferlegten Unternehmung eine in heutiger Zeit beſonders ſchwierige Be⸗ laſtungsprobe zu beſtehen hat, dient damit der einen wie der andern Seite: den Züchtern durch Anſporn und Ausleſe zu weiterer ſinnvoller Pflege ihrer Lieb⸗ lingsraſſe,— dem Publikum durch Hinführung zu des Menſchen treueſtem Freunde, deſſen Klugheit und Güte, Anhänglichkeit und Schutzbereitſchaft uns auf ſo einer Ausſtellung aus vielen hunderten von Augen anblickt. Und ob ein braunes oder ſchwarzes, ein ſtockhaariges oder ſeidenweiches Fell die treue Hunde⸗ ſeele umgibt: ſo manches Band für lange Lebensjahre hat von ſolcher Liebe auf den erſten Blick durch das Gitter einer Ausſtellungsboxe ſchon ihren Anfang genommen M. S. Wie sieht der Juli-Sternhimmel aus? Am weitesten uon dle Conne entfeunt Diesen Punkt hrer Bahn hat heute die Erde erreicht Am 4. Juli hat die Erde den Punkt ſhrer Bahn erreicht, an dem ſie amweiteſteu von der Sonne a iſt. Die Planeten be⸗ ſchreiben wämlich keine genauen Kreisbewegun⸗ gen um das lebenerhaltende Zentralgeſtirn, ſomdern ihre Wege gleichen mehr oder weniger ſtark gerundeten Ellipſen. Bei unſerer Erde be⸗ wegen ſich die hierdurch bedingten Entfernungs⸗ ſchwankungen nur in engeren Grenzen. Wäh⸗ rend ihrer Sonnennähe, die in die kalte Jahres⸗ zeit, in den Monat Januar, fällt, iſt die Erde rund 147 Millionen Kilometer und gelegentlich der ſommerlichen Sonnenferne 152 Millionen Kilometer vom Geſtirn des Tages entfernt. Der Unterſchied beträgt alſo nur fünf Millionen Kilometer, was allerdings immerhin 13 Mond⸗ entfernungen entſpricht. Es mag hinzugefügt werden, daß die Sommertemperaturen nicht von der Sonnenentfernung, ſondern von der Einfall⸗ richtung der Sonnenſtrahlen abhängig ſind, Von Intereſſe iſt aber, daß ſich die ſchwankende Ent⸗ fernung der Erde von der Sonne dahingehend auswirkt, daß der Scheibendurchmeſſer der Sonne im Sommer um ein geringes kleiner erſcheint als im Winter. Helle Planeten ſind im Juli am Abend⸗ himmel nicht zu finden. Merkur und Mars halten ſich verborgen. Die Venus hat Ende Juni die Sonne überholt, ſo daß ſie nunmehr rechts von ihr ſteht und demgemäß vor der Sonne auf⸗ und untergeht. Am Anfang des Monats teilt ſie noch die unmittelbare Sonnennähe, doch von Tag zu Tag verfrüht ſie ſortan ihren Auf⸗ gang, ſo daß ſie Ende Juli bereits vor 3 Uhr früh über dem öſtlichen Horizont emporſteigt. Venus iſt damit Morgenſtern geworden. Die Sterne ihrer Umgebung gehören zum Sternbild der Zwillinge, das gleichfalls am Morgenhimmel wieder aufgetaucht iſt. Ebenſo erblicken wir Jupiter und Saturn ſchon in den frühen Morgenſtunden, zuletzt bereits von Mitternacht an, in angſter Nachbarſchaft über dem öſtlichen Himmelsbogen als zwei ſtrahlende Brüder, die beſonders in den Herbſt⸗ und Winter⸗ monaten den aſtronomiſchen Vorgängen am Abend⸗ himmel das Gepräge geben werden. Die Fixſterne gruppieren ſich im Juli gegen 23 Uhr in der auf beiſtehendem Sternkärtchen wieder⸗ gegebenen Weiſe: Tief im Süden leuchtet der rote Rieſenſtern Antares im Skorpion. Sein Licht benötigt 100 Jahre, bevor es die Erde erreicht, Links nom Skorpion ſteht im Schleier der Milchſtraße das Sternbild des Schützen. Den mittleren Süden neh⸗ men Schlangenträger und Schlange ein, im Südweſten finden wir die Jungfrau mit der be⸗ reits horizontnahen Spika, und zwiſchen Spika und Antares das Sternbild der Waage. Oberhalb des Schlangenträgers ſieht man im ſüdlichen Scheitel⸗ feld den Herkules, weſtlich von ihm die Krone und darunter Noch tiefer zum Weſtpunkt hinab iſt die zarte Stern⸗ kette vom Haar der Berenike ſoweit weiter zum Horizont der untergehende Löwe mit Regulus den Bootes mit dem gelblichen Arktur. erkennbar. Den hohen Nordweſten ſchmückt der Große Bär, tief im Norden ſtrahlt unruhig die Kapella im Fuhrmann, öſtlich von ihr ſtehen über dem Horizont die Sterne des Perſeus, weiter nord⸗ öſtlich die langgeſtreckte Andromeda, darüber das W. der Kaſſiopeia und noch etwas höher am Rande der Milchſtraße die Raute des Kepheus. Ueber Oſten hat ſich der Pegaſus erhoben im OSO folgt ihm der Waſſermann und im SO der Steinbock. Den höheren Oſten beherrſcht ein herrliches Sterndreieck das durch die Sterne Deneb im wan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet wird. Durchfloꝛ⸗ ſen und umrahmt wird dieſes hübſche Sommerdrei⸗ eck vom Strom der Milchſtraße, die namentlich in den mondloſen Nächten des erſten Monatsdrittels deutlicher hervortritt. Etwas links vom Atafr ſteht das Sternbildchen des Delphin, das einem Kinder⸗ drachen ähnelt. Hoch zum Scheitelpunkt hat ſich der Kopf des Drachen hinaufgeſchwungen, deſſen Leiß ſich zwiſchen dem Großen und Kleinen Bär(mit Polar⸗ ſtern) hindurchwindet. Neumond iſt am., erſtes Viertel am 12. Vollmond am 19. und letztes Viertel am 27. Juli. D. Watte n berg mee. Der Einſatz der Mädel im heutigen Arbeitsleben Von Obergauführerin Erna Prauz Es iſt zu einem charakteriſtiſchen Merkmal des modernen Krieges geworden, das neben dem Einſatz des Mannes als Soldat die Arbeit der Frau im Wirtſchaftsleben ſteht. Wenn heute an die Frauen Deutſchlands der Appell ergeht ſich freiwillig zur Uebernahme beſtimmter kriegswichtiger Arbeiten zu melden, ſo gilt dieſer Aufruf ſinngemäß auch für die weibliche Jugend. Doch iſt hierbei feſtzuſtellen, daß die Mädel ſchon jetzt weiteſtgehend in das Arbeits⸗ leben einzeſchaltet ſind. Die ſchnelle Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft ſeit der Machtübernahme verurſachte einen ſtändig zunehmenden Einſatz der weiblichen Jugend. 1937 betrug die Zahl der 14jährigen weiblichen Jugend⸗ lichen 549 000. Von dieſen ſtanden bereits 1938 über 340 000 arbeitsbuchpflichtig im Wirtſchaftsleben. Nicht eingerechnet ſind in dieſe Zahlen die mithelfenden weillichen e auf dem Lande und die Schülerinnen der höheren Schulen und Fachſchulen. Zählt man dieſe hinzu, ſo verbleiben nicht viele Mä⸗ del, die noch als Reſerven für den Arbeitseinſatz in Frage kommen können.. Die Gründe für die ſtarke Beteiligung der Mä⸗ dels am Arbeitsleben liegen zum Teil in der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Jugenderziehung, die den Einſatz des Jugendlichen im Beruf fordert und die in der von Jahr zu Jahr anſteigenden Beteiligung am Reichsberufswetkkampf ihren Ausdruck findet. Einen ebenſo weſentlichen Einfluß übt die Meldepflicht der Schulentlaſſenen aus, die für den geſetzlichen Ver⸗ treter die Verpflichtung mit ſich bringt, ſchriftlich zn melden, welcher Berufsausbildung ſich ſein Kind mach der Schulentlaſſung unterziehen will. Den entſcheidenden Anteil fedoch an der totalen Erfaſſung der Mädel für das Arbeitsleben brachte die Einführung des weiblichen Pflicht⸗ jahres mit ſich, das von allen Mädeln bis zum Alter von 25 Jahren vor Aufnahme einer bezahlten Tätigkeit die leiſtung einer einjährigen Arbeits⸗ zeit in der Land⸗ oder Hauswirtſchaft fordert. Dem weiblich. Pflichtjahr vorangegangen iſt die Anordnung des Reichsjugendführers über die hauswirtſchaftliche Ertüchtigungspflicht für alle Angehörigen des Baht. Daxüber hinaus ſei auf den erzieheriſchen Erfolg des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend auch in die⸗ ſer Beziehung hingewieſen. Alle dieſe Maßnahmen haben die Wirkung, daß die weibliche Jugend ſich vor allem den ihnen am meiſten gemäßen hauswirtſchaftlichen, landwirtſchaft⸗ lichen, ſoziglen und pflegeriſchen Berufen zuwendet, in denen Arbeitskräfte gerade jetzt im Kriege beſon⸗ ders dringend gebraucht werden. 1 70. Geburtstag. Eine treue NM Z⸗Leſerin und Juhaberin des Silbernen Mutterkreußes, Frau Käthe Mafer., Luiſenring 27, feiert heute in ſchöner Rüſtigkeit ihren 70. Geburtstag. Wir gratulieren! en Seinen 70. Geburtstag feiert bei heſter Geſund⸗ heit heute ein langjähriger Bezieher unſeres Blattes, Herr Hauptlehrer a. D. Valentin Gabe r. Mann⸗ heim, ULI 3, 9. Wir gratulieren herzlich! Das Eiſerne Kreuz. Dem Gefreiten Helmut Ludwig, Hg⸗Stammführer Mannheim, Weinbiet⸗ ſtraße 18, wurde das En II verliehen. Ebenſo erhielt apferkeit vor dem Feind das Eck II. ieren! 5 Unteroffizier Alfred Teufel, Windeckſtraße 99, für 2 ir gratn⸗ Südweſt gegen Frankfurt als Länderſpielauftakt Das Vorſpiel zum deutſch⸗rumäniſchen Fußballänder⸗ treffen am 14. Juli im Frankfurter Sportfeld beſtreiten die Auswahlmannſchaften von Süd weſt und Frauk⸗ furt. Bei dieſem Treffen ſoll die Südweſtelf zgum Kampf gegen Württemberg am 28. Juli in Homburg⸗Saar ihre endgültige Beſetzung erfahren., Die beiden Mannſchaften wurden bereits aufgeſtellt und lauten wie folgt: Südweſt: Fiſcher(Eintracht Frankfurt); Müller(Kick. Offenbach)— Mihm(F Su Frankfurt); Klees(Ve Hom⸗ burg⸗Saar)— Emberger(VfR Frankenthal)— Nowotny (Kickers Offenbach); Reinhardt(Vſgt Frankenthal)— Wal⸗ ter(1. FC Kaiſerslautern)— Bös(Luftwaffe Frankfurt) — Zimmer(Bf Brankenthal)— Brückner(SV Wies⸗ baden). Frankfurt: Ricker[(Rotweiß); May(FSB)— Moog (Eintracht); Böttgen(FSV)— ſchon(Oberrad); Vonderlehr(FS) Müller— Schmitt(alle Eintracht)— Erſatzſpieler für beide Mannſchaften ſind: Konrad (FSW), Gillmeier(Rotweiß), Raab(Poſt) Heider, Leh⸗ mann(beide Eintracht), Keck, Hofmann, Daniel lalle Kik⸗ kers Ofſenbach) und Leichum(Germania 94). 1. Die beiden Schiedsrichter für die Vorſchlußrundenſpiele um die Deutſche Fußball meiſterſchaft am 14. Juli ſind jetzt, beſtimmt. Das Stuttgarter Spiel zwiſchen Schalke und Waldhof leitet Ruehle(Merſeburg), während dem Tref⸗ fen Rapid Wien— Dresdner SC in Wien Multer Landau] vorſtehen wird. Loni Seiderer 7 In Stuttgart⸗Cannſtatt iſt im Alter von 47 Jah⸗ Lautz(Rotweiß!— Far⸗ Wirſching Wörner(ISV). ren Fußball⸗Sportlehrer Loni Seiderer nach langem und ſchwerem Krankenlager geſtorben. Der Verſtorbene war in den Jahren nach dem Weltkrieg einer der bekannteſten und erfolgreichſten deutſchen Fußballſpieler. Aus dem 1. FC. Nürnberg hervor⸗ gegangen, fand er ſchon früh den Weg zur SpVgg Fürth, für die er viele ſtolze Siege erringen half. Seiderer, einer der techniſch beſten Spieler, die Deutſchland je gehabt, gehörte jener Fürther Meiſter⸗ mannſchaft an, die 1926 im Frankfurter Sportfeld durch einen 4⸗1⸗Sieg über Hertha⸗BSc Berlin die deutſche Meiſterſchaft gewann. Achtmal wurde Sei⸗ derer in den Jahren 1929, 1921, 1922, 1923 und 1924 in die Nationalmannſchaft berufen, meiſtens zuſam⸗ men mit ſeinen Kameraden der ehemaligen Nürn⸗ berg Fürther„Hochburg“. Er kämpfte gegen die Schweiz(zweimal), Oeſterreich(dreimal), Italien, Schweden und Holland. Als Seiderer vom aktiven Sport ſchied, wurde er Fußballlehrer und betreute Schweinfurt 05, SpVgg, Wacker München und ſeit 1936 den VfB Stuttgart. Wer wird badischer Frauen⸗Handballmeiſter? Die vier Endſpielteilnehmer Bekanntlich finden am Sonntag auf dem BfR⸗Platz die Spiele um die badiſche Meiſteyſchaft der Frauen ſtatt. Wir wollen heute unſeren Leſern kurz die vier Endſpiel⸗ teilnehmer vorſtellen. Mittelbadiſcher Meiſter wurde die Mannſchaft des Karlsruher Fußballvereins, BW Wolff u. Sohn. In Heidelberg kam die Reichsbahnſportgemeinſchaft erſt⸗ mals zum Ziel. Die RSch Heidelberg pflegt erſt ſeit 1938 das Handballſpiel. Der Meiſter des Kreiſes Neckar⸗Glſenz macht zwar keine Hoffnungen auf den Titel, hat aber die feſte Abſicht, einen der vorderen Plätze zu belegen. Sp Waldhof, Mannheims Tabellenzweiter, hat die kurze Zeit nach Beendigung der Rundenſpiebe im Betzirk weidlich ausgenutzt und unter der Trainingsleitung des Internationalen Müller weitere Fortſchpitte gemacht. Waldhof ſollte trotz der Hoffnungen der Gäſte den 2. Platz ſchaffen. Titelverteidiger iſt der Vſak Mannheim, ſeines Zei⸗ chens Deutſcher Meiſter. Wohl ſteht die Mannſchaft nicht mehr ſo ſtark wie im Vorjahr auf dem Feld, aber der alte Kampf geiſt und das Können der Stammſcpielerinnen ſollte für die erfolgreiche Verteidigung bürgen. Spielplan für die Frauenmeiſterſchaft im Handball Die Spiele um die badiſche Frauenmeiſterſchaft beginnen auf dem Vfiüt⸗Platz vormittags 10 Uhr. Wie uns das Bereichsfachamt mitgeteilt hat, ſpielen VfR und Sp V Waldhof nicht in der Vorrunde gegeneinander. Das erſte Spiel des Vormittags beſtreitet der SpV Waldhof, an⸗ ſchlließend tritt VfR an. Die Gegner werden vor dem Spiel ausgeloſt. Mag das Los nun fallen, wie es will, de beiden Mannheimer Mannſchaften ſollben ins Endſpiel kommen. Nachmittags 3 Uhr beginnen die Endſwiele. Zumächſt ſpielen die beiden Verlierer, nach unſerer Meinung RSG Heidelberg und 5B Karlsruhe, um den 3. und 4. Platz. Alsdann findet das Spiel um die Mannheimer Be⸗ zirksmeiſterſchaft zwiſchen TV Friedrichsfeld und TB Neulußheim ſtatt, das bei der Ausgeglichenheit dieſer bei⸗ den Mannſchaften einen feinen Kampf erwarten läßt, deffen Ausgang offen iſt. Das Schlußſpiel folgt anſchließend. In dieſem uruß die junge Waldhofelf, die den erſten großen Erfolg in ihrer Laufbahn in dieſem Jahr errang, ſofern ſie ſich in die Schlußrunde geſpielt hat, gegen den Meiſter beweiſen, was ſie kann. Auch hier wird ein gutes Spiel erwartet. Dies um ſo mehr, als beide Mannſchaften ein gutes Stürmer⸗ ſpiel pflegen. Favorit iſt VfR, der aber dennoch auf der Hut ſein muß, denn wenn den Schützlingen Müllers ein fpüher Erfolg gelingt, kaun die Mannſchaft auch eine Uebervaſchung bringen. Amtliche Bekanntmachungen Tſchammer⸗Pokal⸗ Hauptrunde Am 7. Juli, nachmittags 3 Uhr, ſpielen SpVg Sandhofen— Germania Friedrichsfeld. Das Pflichtſpiel Phönix Mannheim Germania Friedrichsfeld fällt aus und wird ſpäter nachgeholt. 5 W. Altfelix. Hi-Reichsleiſtungsgruppe der Fechter In der HZ⸗Reichsleiſtungsgruppe der Fechter ſteht der deutſche Jugendmeiſter Boris Oelkers(Heſſen⸗Naſſau) ſowohl im Florett als auch auf Säbel wieder an der Spitze. Keßler von Prenn(Oberdonau) und Athenſtedt(Sach⸗ ſen) nehmen in beiden Waffen die nächſten Plätze ein. Bei den Florettfechterinnen(BDM) bilden die deutſche Ju⸗ gendmeiſterin Helga Kemp(Heſſen⸗Naſſau), Blumen⸗ hagen(Stchſen) und Gelinek(Wien) die Spitze. Angarn-Deulchland Erſter Kriegsländerkampf in der Leichtathletik Im ſchönen Budaqpeſt ſteigt am Wochenende der erſte offizielle Leichtathletikländerkampf zwiſchen Deutſchland und Ungarn. Er fällt in eine ſchwere Zeit, und Deutſch⸗ land war es aus naheliegenden Gründen nicht möglich, die ſtäpkſte Mannſchaft auf die Beine zu bringen. Weltrekord⸗ mann Harbig, Neckermann, Scheuring, Stöck, Hein, Wöllke, Schaumburg, Hölling, Trippe und Fellersmann— um nur einige unſerer Spitzenkönner zu nennen— ſtehen nicht zur Verfügung, aber die deutſche Leichtathletik iſt nicht nur in der Breite, ſondern auch in der Spitze recht ſtark, und ſo tritt nun in Budapeſt eine Mannſchaft den Mad⸗ jaren gegenüber, die ſich nicht nur ſehen laſſen kann, ſon⸗ dern auf Grund ihrer großen Ausgeglichenheit ſogar gute Siegesausſichten hat. Kerſch, Linnhoff, Bran dſcheit, Gieſen, Kaindl, Gleim, Syring, Eitel, Blask, Glötzner, Wotapek, Storch und Haunzwickel, um nur einige Athleten hervor⸗ zuheben, ſind unſere ſtärkſten Waffen. Die Ungarn haben einige hervorragende Kräfte, ſo den bekannten Sprinter Sir, die Mittelſtrechler Szabo und Igloi, die Langſtreckler Kelen und Szilagyi ſowie die Wurfathleten Daranyi, Nemeth, Varzeghi und Kulitzki. Sie alle erzielten am letz⸗ ten Sonntag bei Prüfungskämpfen in Budapeſt Leiſtun⸗ gen, die beilweiſe über den diesjährigen deutſchen Jahres⸗ beſtleiſtungen liegen. Kelen lief 5000 Meter in 14:36,4 Min., Varzeghi warf den Speer 66,52 Meter weit, Kulitzki kam im Diskuswerfen auf 49,50 Meter und Zuffka ſprang 4,10 Meter Stabhoch. Da wird es in Budapeſt beſtimmt einige großartige Kämpfe geben.— Die Mannſchaften: 100 und 200 Meter: Kerſch, Pöſchl— Sir, Szigetvary; 400 Meter: Linnhoff, Ahrens— Vadas, Sandor; 800 m: Brandſcheit, Gieſen Aradi, Harſanyi; 1500 Meter: Kaindl, Seidenſchnur— Igloi, Szabo; 5000 Meter: Syring, Eitel— Kelen, Szilagyi; 10000 Meter: Haus⸗ hofer, Legge Kelen, Cſapler; 110 Hürden: Leitner, Pollmanns Dr. Szabo, Hidas; 400 Hürden: Mayr, Brand— Polgar, Kis; Hochſprung: Koppenwallner, Nacke — Eſerma, Caſpar; Weitſprung: Schwenke, Lehmann— Vermes, Gyuricza; Dreiſprung: Kleim, Munding— Somlo, Dusnoki; Stabhochſprung: Glötzner, Haunzwickel Zuffba, Kovacs; Kugel: Himmelsdorfer, Bongen— Daranyi, Nemeth: Diskus: Wetapek, Tunner— Kulitzi, Horvath; Speer: Looſe, Pektor— Varſgegi, Rakhely; Ham⸗ mer: Blask, Storch— Kemeny, Racz; Amal 100 Meter: Pöſchl, Becker, Kerſch, Kleim— Szigetvari, Gyenes, Kovacs, Sir; amal 400 Meter: Edel, Ehrens, Wieland, Linnhoff— Vadas, Sandor, Goerkoi, Onodi oder Gobi. Heibdelbeeren-Rekordernte im Odenwald * Heidelberg, 4. Juli. Zur Zeit ſind alle verfügbaren Hände bei der Ernte der Waldbeeren beſchäftigt. Neben gutem Behang der Himbeeren und Erdbeeren, die vielfach von den Schulkindern als freudig hegrüßte Gabe für die benachbarten Lazarette geſammelt wurden, haben nun die Heidelbeeren⸗Sammler einen ſehr ſtarken Behang im Walde einzuheimſen. Nach den h Ergebniſſen darf man im Odenwald mit einer Rekordernte rechnen, wührend die Brombeeren anſcheinend unter dem ſchweren Winter erheblich gelitten haben. Große Feſtaufführung mi Schloßhof. Am nächſten Sonntagwachmittag findet im Schloßhof die Feſtauffüh⸗ rung des Oratoriums„Der Feldherr“ von Gg. Friedr. Händel unter Leitung von Prof. Poppen und unter Mit⸗ wirbung von über tauſend Perſonen ſtatt. 29 Karl Ann von Komodo ROMAN VON H. G. HAN S E N „Das verſtehe ich. Aber wenn ich ein paar Mo⸗ nate in Deutſchland bin, habe ich wieder unendliche Sehnſucht nach Afrika. Die Tropen laſſen den nicht mehr los, der einmal ganz mit Herz und Körper in ihnen gelebt hat.“ Sie gab ihm die Frage zurück, die er vorher an ſie geſtellt hatte.„Warum ſuchen Sie ſich nicht eine Frau? Sie ſind ſchon über zwei Jahre hier und haben anſcheinend noch keine gefunden. Wenn Sie meinen, daß ein Mädchen das in der Zeit fertigbrin⸗ gen ſoll, muß es ein Mann erſt recht.“ Katja hatte nicht die leiſeſte Abſicht, kokett zu ſein oder Anſpielungen zu machen. Er empfand es auch nicht ſo, weil ſeinem unverbildeten Mannestum weibchenhaftes Spiel fremd war. Trotzdem griff er ſofort nach der Angel, die hier unbewußt ausgewor⸗ fen worden war. „Eine Frau? Ich möchte gern eine Frau mit⸗ nehmen zu unſerer Pflanzung. Aber das iſt nicht ganz einfach. Wenn einem eine Frau gefällt, dann paßt ſie nicht nach Oſtafrika. Und wenn eine Frau dorthin paßt, dann gefällt ſie einem deshalb noch nicht. Ich habe mir ſeit zwei Jahren Mühe gegeben, eine paſſende Frau zu finden. Aber jetzt glaube ich, daß ich ſie entdeckt habe.“ 5 Sie fühlte einen leichten Stich im Herzen und rich⸗ tete ſich aus der halb liegenden Stellung etwas auf. In der Dunkelheit war ſeine Geſtalt nur verſchwom⸗ men zu ſehen. Das Weiß der Augen und Zähne, die zwiſchen geöffneten Lippen ſichtbar wurden, ſchimmerte undeutlich. Der mächtige Kopf zeichnete ſich in rohen Konturen ab. 15„Dann werden Sie wohl noch hier Verlobung und Hochzeit feiern?“ 7 5 „Vielleicht“, lachte er glückſelig.„Ich hoffe es ſehr.“ Eine lange Pauſe verging, während der ſie ſich vorzuſtellen verſuchte, wie die Frau beſchaffen ſein mochte, die Detlef von Triſchen gefiel, und in der er ſelbſt überlegte, ob er heute ſchon ein Wort zu Katja Eckau ſagen könne. „Ich.. ich wünſche Ihnen viel Glück, Herr von Triſchen.“ Sie ſprach ganz leiſe und wie ein Hauch. Große Männer, die gewöhnt ſind, feſt zuzupacken und ihre körperlichen Kräfte auszunutzen, brauchen oft länger Zeit zum Beſinnen als kleine. Wenn ſie aber einmal einen Pfad eingeſchlagen haben, dann brechen ſie durch ohne Rückſicht auf Hinderniſſe, bis das Ziel erreicht iſt. Nach einem neuerlichen Schweigen fragte Detlef mit dunkler Stimme, die wie gedämpfter Orgelklang tönte.„Hätten Sie Luſt, in Oſtafrika eine Pflanzers⸗ frau zu werden?“ Beider Herzſchlag ſetzte aus. Er erſchrak vor ſei⸗ ner eigenen Kühnheit, und ſie verſank wirbelnd in einem Strudel glückhafter Empfindungen. War das die Liebe, von der ſie manchmal gehört und geleſen hatte? Mußte man ſich ſo zu einem Mann hinge⸗ zogen fühlen? Sie wußte darauf keine Antwort. Die Nacht war heller geworden und die Kühle war von einem warmen Winde verdrängt, der beinahe an den Hauch der Sundaſee erinnerte. Vor ihren Augen ſchoben ſich kuliſſenartig üppige Bilder hoch, obwohl die Lider geſchloſſen waren. Sie hatte Ver⸗ langen danach, in zwei feſte Arme geſchloſſen und geküßt zu werden. 5 „Ja“, ſagte ſie zaghaft und erſchrak vor dem Laut ihrer Stimme. Ihr kam es vor, als habe ſie dröh⸗ nend geſchrien, während er ſorgſam lauſchen mußte, um zu verſtehen. Detlef war ſich aber noch nicht im Klaren darü⸗ ber, ob dieſes Ja alles in ſich ſchloß, was er in Fra⸗ gen auf dem Herzen hatte. Bedächtig und gründlich wollte er nun die letzten Zweifel beiſeite räumen und fragte weiter. 8 „Wir haben einen ſchönen Betrieb. Mein Vater und meine Mutter haben es verſtanden, ihn aufzu⸗ bauen. Ich bin der Aelteſte. Ein Bruder iſt noch zun! Süddeufsche Felischmelze EVG für das Fleischerge werbe eümbfHl, Mannheim Abgeſehen von etwas zurückgefallenen Anlieferungen in Häuten und Fellen entwickelte die Häuteverſorgung 1939 ſich ziemlich ſtabil. In der Abteilung Feintalgſchmelze und im Warenbetrieb wurden ſogar bedeutende Umſatzſteige⸗ rungen erzielt. In der Darmverſorgung erſetzte der Kunſt⸗ darm den Naturdarm immer mehr. Der Geſchäftsumſatz ſtieg auf mehr als 43(30,5) Mill. 4, der Geldvertehr auf ſaſt 8(6,5) Mill. 4. In den einzelnen Abteilungen des Betriebes wurde gegen das Vorfahr eine Steigerung von mehr als 1 Mill./ erreicht, beſonders in der Waren⸗ abteilung und Feintalgſchmelze. Der Häuteſchädenbetämp⸗ fung wurde wieder ſtarkes Intereſſe zugewendet, ohne daß die Erfolge befriedigten. Die Dungſchäden, die in Abzug gebracht werden mußten, bedeuten für das Fleiſchergewerbe rund 36 500/ Verluſt an Hautſubſtanz. Dieſe Summe allein in dieſem Bezirk ließe ſich als Volksvermögen er⸗ halten, wenn der Bauernſchaft Verſtändnis dafür aufkäme, daß die Schlachttiere frei von Dung zum Markte kommen. Der Einkaufswert an Waren betrug 623 721(459 301) 4, der Verkaufswert 699 091(572 671). Die Arbeit des Be⸗ triebes im Dienſte der Ernährungsſicherung und Rohſtoff⸗ beſchaffung iſt ſtark angewachſen. Der Betriebsum⸗ und Neubau iſt wie vorgeſehen durchgeführt worden. Er hat die Abteilung Feintalgſchmelze techniſch moderniſtert und entſprechend der Größe des Betriebes neue Lagerräume, ferner entſprechende Büroräume geſchaffen. Der Umbau erforderte rund 329 000 /, die in der Hauptſache aus Reſervefonds II und Rückſtellungen, mit 96 700& aus dem Ertrag 1939 abgedeckt wurden. Die Erfolgsrechnung verzeichnet einen Rohertrag von 0,668(0,567), ſonſtige Erträge 0,962(0,066) Mill. 4. Dem⸗ gegenüber Perſonalaufwand 0,242(0,179), Abſchreibung und Wertberichtigung 9,397(0,039) Mill. 4. Es verbleibt ein⸗ ſchließlich 2563(197)/ Gewinnvortrag ein Reingewinn von 28 616(35 823) /, worin aufgelöſte Rückſtellungen mit 36 826/ enthalten ſind. Die Bilanz zeigt auf der Aktivſeite angeſichts der hohen Abſchreibung ein Anlagevermögen von nur 46(1) 4, Be⸗ teiligungen 0,027(0,034), Umlaufsvermögen 0,565(0,632) Mill. /. Auf der Paſſipſeite finden wir bei unverändert 6,059 Mill./ Geſchäftsguthaben 0,067(0,137) Reſerven, 0,272(0,292) Rückſtellungen, 0,123(0,077) Mill. 4 Ver⸗ bindlichkeiten. * Mittelbadiſche Eiſenbahnen AG. in Kehl am Rhein. Zum Jahresabſchluß für 1939 wird bemerkt, daß die Pen⸗ ſionszahlungen an Angeſtellte, die wegen ihres Alters nicht mehr in die Penſionskaſſe für Beamte Deutſcher Privateiſenbahnen aufgenommen wurden, aus der Rück⸗ ſtellung„Penſionsverpflichtungen“ beſtritten worden ſind. Die Zuweiſungen an den Erneuerungsſtock wurden wie⸗ der erhöht, zumal Schienen⸗ und Betriebsmittelerneue⸗ rungen in größerem Umfange in den nächſten Jahren zu erwarten ſind. Nach der Erfolgsrechnung betrugen die Einnahmen aus dem Bahnbetrieb(alles in Mill.): 9,768(0,883), aus dem Kraftverkehrsbetrieb 0,228(0,186). Zinſen und a. o. Erträge 0,076(0,056), a. v. Zuwendungen 0,059(.077). Andererſeits die Aufwendungen im Bahn⸗ betrieb 0,661(0,681), im Kraftverkehr 0,137(0,118), An⸗ lagenabſchreibungen 0,069(0,098). Zuweiſungen an Er⸗ neuerungsſtock und Rücklagen 0,146(0,158), andere Auf⸗ wendungen 0,101(0,060), womit die Rechnung glatt aufgeht. — Die HV. billigte Jahresabſchluß und Bericht. * Alte Leipziger Lebensverſicherungsgeſellſchaft auf Gegenſeitigkeit.— Sehr guter Abſchluß für 1939. In der ordentlichen Mitgliedervertreterverſammlung am 25. Juni 1940 begrüßte der Vorſitzende des Aufſichts rats, Generol⸗ konſul Dr. Schoen von Wildenegg, die Mitgliedervertreter: ſodann gab Generaldirektor Heuſel einen Ueberblick über das abgelaufene Geſchäftsjahr. Er führte folgendes aus: Im Jahre 1999 ſind 14603(i. V. 11 360) Verſicherungen über 140,(i. V. 117,6) Millionen„ Verſicherungsſumme neu abgeſchloſſen worden. Eine der Urſachen für die pe⸗ trächtliche Steigerung gegenüber dem Vorjahre iſt der An⸗ drong zur Lebensverſicherung auf Grund des Handwerker⸗ verſorgungsgeſetzes. Auch die Gruppenverſicherung zur Verſorgung von Geſolgſchaften hat ſich weiterhin recht gut entwickelt. Hierbei hat ſich bei der Penſionsrentenverſiche⸗ rung der Neuabſchluß gegenüber dem Vorfahre beinahe ver⸗ doppelt. Nach Kriegsbeginn wurde der ſtetige Aufbau nicht aufgehalten ſondern nur verlangſamt. Der vorzeitige Ab⸗ gang iſt hinter dem Vorjahre zurückgeblieben und im Ver⸗ hältnis eu der in Kraft geweſenen Verſicherungsſumme ſo⸗ gar von 3,2 auf 2,8 v. H. merklich gefallen. Der natürliche Abgang durch Tod und Ablauf muß mit zunehmender Ver⸗ ſicherungsdauer und ſteigendem Alter der Verſtcherten an⸗ wachſen. Trotz des Anſteigens des natürlichen Abgangs iſt ober die Beſtandsentwicklung im Berichtsjahre außerordent⸗ lich erfreulich. Es ergübt ſich ein Reinzuwachs im Ver⸗ ſicherungsbeſtand von 95,2(i. V. 76,7) Millionen 4. Hier iſt das ſehr gute Vorjahresergebnis um ein Viertel über⸗ troffen worden. Unter Hinzurechnung des Aufwertungs⸗ beſtandes von 30,4 Millionen 4 ergibt ſich Ende 1939 ein Geſamtverſicherungsbeſtand von 130 143 Verſicherungen über 946,9(i. V. 854,1) Millionen 1 Verſicherungsſumme. An Beiträgen ſind 37,9 Millionen 1, an Zinſen 13.0 Mill. 4 eingenommen worden. Der Beitrags⸗ und Zinſeneingang iſt nach wie vor gut. Der geſamte Ueberſchuß wird in voller Höhe den Verſicherten gutgebracht. Das Betriebs⸗ ergebnis ermöglicht es, die hohen Dividendenſätze der Vor⸗ jahre aufrecht du erhalten. Damit ſteigen die Ueberſchuß⸗ anteile ſelbſt, weil in der Regel das Deckungskapital an⸗ wöchſt, das als Grundlage für die Verteilung des Zins⸗ überſchuſſes dient. Dem Vorſtand und dem Aufſichts rot wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt Das Jahr 1940 brachte bisher trotz der Kriegsverhältniſſe einen erfreulichen Neu⸗ zugang. Der Geſamtverſicherungsbeſtand hat ſich his Ende Mai auf über 966 Millionen& erhöht. Die Geſellſchaft hat El- Und MIRITseHAFIS-ZE ITA ihre Arbeit auf den Reichsgau Sudetenland und die Oſt⸗ mark ausgedehnt. „ Braunſchweigiſche Lebeusveiſicherung AG. In ſeiner Bilanzſitzung vom 14. Juni 1940 billigte der Aufſichts rat den vom Vorſtand vorgelegten Geſchäftsbericht nebſt Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung. Im Geſchäftsfahr waren in der Lebensverſicherungsabteilung 6373 Verſie rungen mit 14 229 008, Verſicherungsſumme abgeſchlo während der Abgang erheblich geringer als im Vorfahr war. Der Lebensverſicherungsbeſtand ſtellte ſich Ende des Jahres auf 68 711 Verſicherungen mit 76 013 686„ Ver⸗ ſicherungsſumme, während in der Abteilung Zeitſchriften⸗ verſicherung Verträge über rund 830 000 000 verſichertem Sterbegeld laufen. Der Geſchäftsüberſchuß ſtellt ſich, wenn man die vor dem Bilanzſtrich der Gewinnrücklage der Ver⸗ ſicherten zugewieſenen Beträge zum ausgewieſenen Gewinn hinzurechnet, auf 351 039,19, wovon 93 v. H. den Verſicherten zugewieſen wurden. Aus dem Reſt ſollen 6 v. H. Akitonär⸗ dividende verteilt werden. Die Hauptverſammlung wird auf den 11. Juli 1940 einberufen werden. „Pilſner“ nur als Herkunftsbezeichnung Wie die Zeitſchrift der Akademie für Deutſches Recht mitteilt, hat der Ausſchuß für Wettbewerbs⸗ und Waren⸗ zeichenrecht in Anbetracht der neuen wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung ſich mit der alten Streitfrage um die Bezeichnung „Pilſner Bier“ befaßt. Es erſcheint als ein Gebot der Zeit, den jetzigen Zuſtand durch Eingreifen des Geſetz⸗ gebers zu ändern und die Bezeichnung„Pilſner“ wieder als reine Herkunftsbezeichnung zu ſchützen. Der Aus ſchuß hat daher in Anlehnung an das Solingengeſetz einen Ge⸗ ſetzvorſchlag ausgearbeitet, wonach im gewerblichen Ver⸗ kehr mit Bier Ortsbezeichnungen nur zur Kennzeichnung der Herkunft verwendet werden dürfen. s Börſenkennziffern vom 24. bis 28. Juni. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der letzten Woche(24. 6. bis W..) im Vergleich zur Vorwoche für die Aktienkurſe auf insgeſamt 121,64(122,17), für das Kursniveau der 4 5proz. Wertpapiere im Durch⸗ ſchnitt auf 100,82(100,82). 0 Frankfurt a. H. Bestsche e* DEUrschE STAATSANLELREN 4% Schatz D. R. 388. 101.0 4 Baden 1927. 101.0 Altbes. Dt. Reich.. 149.5 STADTANLEHEN 4% Heidelberg 28. 100,0 4% Mannheim 268. 100,0 4 Plorzheim 28. 100,2 100,2 FPEFANDBRIEEE 4 Frank. Hyp. Gpt. R-44. 4% Mein. Hyp. Bk. E 3 und 8.. 101,0 101.0 4% Pfalz. Hyp. Bk. 2425 R T9 101.0 101.0 IDDusTRIE OBEN 5 Daimler-Benz 27. 104.0 104,0 4 Dt. Ind.-Bk. 39 101,0. 5 Gelsenkirch. v. 36 103.7 108,5 101,2 9 4% Krupp v. 38 102,2 4% Ver. Stahlwerke 101.5 6 16. Farb. RM-Anl. 28 139,7 AKTIEN 148,0 150,0 127,7 1275 169.0 168,0 167,5 1400 Deutsche Steinzeug. Durlacher Hot Eichbaum-Werger Elektr. Licht u. Kr. Enzinger Union I. G. Farben Gesfürel Grün u. Bilfinger Harpener Bergbau. Heidelberger Zement Hoesch Bergw. Holzmann. PB. Klein, Schanzlin und Becker— 2 Klöckner-Werke Lang A G. Ludwigshaf. Akt.-Br. Ludwigshaf. Walzm. Mannesmann Metallgesellschaft Rhein. Elektr. Mhm. Rhein.-Westf. Elekt. Rütgers Salzdetfur tn Salzw. Heilbronn Schwartz- Storchen. Sellindustrie(Wolff) Siemens u. Halske—* Süddeutsche Zucker 252.0 Zellstoff Waldhof. 147,2 BANKEN Bayr. Hyp. u..-Bk. 114,0 Commerzbank.. 119,5 Deutsche Bank. 127,5 Dresdner Bank. q 12,7 Pfälz. Hyp.-Bank. 107,0 Reichsbank.. 1I12,2 Rh. Hypoth.-Bank. 142,3 „ Zwischenkurs. 101.0 — ECC Aschaffenb. Zellstoff Augsbg.-Nürnbg. M. Bayr. Motorenwerke Brown. Boverie&Cie Contin. Gummi Daimler-Benz. 154,2 Deutsche Erdöl!. 142.5 Dt. Gold u. Silber„ 262,0 Geld- und Devisenmarki Diskont: Relchab k.8, 1* 154.2 142.2 263.0 J. Juli 1940 d 4,8, Privat 3 v. H. Amtlich in RWA ur] Celd] Brief] Amtüüch in Rb für] S Ceid riet Aegypten 1 fg. Pfd“- 9,890 9,910] Jugoslaw. 100 Din 5 5,694 5,707 Afghanistani00Afg— 18,79 18,83] Kanada kan. Doll!“— 2,094 2,102 Argentin. 1-Pese— 0,532 0,586 Lettland 100 Lats 5¼ 48,75 48.85 Austral. 1 aust. Pfd.- 7,912 7,928 Litauen 100 Litas— 41.94 4202 Belgien 100 Belga 4 39,96 40,04] Luxemb. 100 lux Fr 9,990 1001 Brasilien 1 Milreis— 0,130 0,132 Jeuseel. 1 neus Pfd.= 7012 728 Br.-Indien 100 Rupꝰ- 74,18 74,32 Norwegen 100 Kr 3½ 56,76 56,88 Bulgarien 100 Leva 6 3,047 3,053 Portugal Escude 4%.391 9,409 Dänemark 100 Kr 4 438,21 48,31 Rumänien 100 Lei 3/ 8 England 1 eng. Pfd' 2 9,890 9,910 Schweden 100 Kr 2¼ 59,46 59,59 Estland 100 est. Kr 4 62,44 62,560 Schweiz 100 Fr 124 Finnland 100 fln. M 4 5,060 5,070] Slowakei 100 sl. Kr 5 8 Frankreich 100 Fr“ 2 5,060 5,070 Spanjeni00Peseten Griechenl. 100 Pra 6 2,148 2,152 Südafr. Un. 18. Pd! Holland 100 Gulden 2 132,57 132,88 Türkei 1 türk. Pfd 4 Iran. 100 Rials— 14,59 14,610 Ungarn 100 Pengs 4 Island 100 isl. Kr 5 38,42 38,50 Uruguay 1 G- Peso Italien.. 100 Lire 4½ 18,09 13,11.S. A.. 1 Dollar 1 Japan. 1 Ven 37.585.587 Die mit einem versehenen Kurse finden nur im innerdeutschen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein- Pegel 30 Rheinfelden 3,3 Breisach F Maxau Mannheim 1 zu Hauſe und eine Schweſter. Aber eng aufeinander ſitzt keiner dem anderen. Oſtafrika iſt weit, und wir können unſere Pflanzung leicht verdreifachen oder vervierfachen.“ Warum erzählt er nur von dieſen nebenſächlichen Dingen, fragte ſie gequält und lauſchte trotzdem, um keine Silbe zu verlieren. „Würden Sie meine Frau werden. Katja?“ Das war die Entſcheidung. Ja oder nein mußte nun geſagt werden. Alles in ihr zog ſie zu dem Mann hin, der kraftvoll und ruhig zwei Meter von ihr entfernt ſaß und ſie zum Weibe begehrte. Aber ſeine Gründlichkeit hatte die erſte zarte Stimmung geſtört. Sie ſchämte ſich halb vor ihren fraulichen Wünſchen und halb vor ihrem Zögern. Schließlich wurde ſie ſcheu und ſuchte Zeit zu gewinnen. Mit einem federnden Ruck ſtand ſte aufrecht. Ihre Silhouette hob ſich zart und kräftig zugleich gegen den Himmel ab. „Ich habe in Deutſchland noch eine Aufgabe zu erfüllen, Herr von Triſchen“, erklärte Katja herb. „Ehe dieſe nicht erledigt iſt, kann ich keine Pläne für die Zukunft machen. Es handelt ſich um den letzten Wunſch meines Vaters“, führte ſie ergänzend zu. „Alſo muß ich mich noch gedulden?“ Darin lag Ergebung, Hoffnung, Drängen und Gehorſam. Sie hatte die Empfindung, als müſſe ſte ihm mit den Fäuſten auf die Bruſt trommeln, um ihn aus der Gelaſſenheit herauszujagen und aufzuſcheuchen zu einer erlöſenden Tat. Mein Gott, warum fragt er nur und nimmt mich nicht, ſchluchzte ihr Herz, und die Augen ſtanden voller Tränen. „Vielleicht nicht lange, Herr von Triſchen. Wahrſcheinlich dauert es nur noch wenige Wochen. 1 wollen wir gute Freunde bleiben. Gute acht.“ 5 Auf dem Abſatz machte Katja kehrt und ging da⸗ von. Er wagte nicht, ihr nachzulaufen und ſtarrte hilflos hinter ihr drein. Er verwünſchte nun ſeine wohlerzogene Zurückhaltung und hätte ſie jetzt be⸗ ſtimmt ohne Fragen an ſich geriſſen, wenn ſie noch dageblieben wäre. 8 Sobald ſie im Hauſe verſchwunden war, machte ſich Detlef auch auf den Weg. Ueber den einſamen Korridor ging er zu den Zimmern ſeiner Mutter. Im Wohnraum war ſein Bett bereitgemacht. Durch die Türritze ſchimmerte Licht. Alſo war Mutter noch auf. Vorſichtig drückte er die Klinke nieder und ſpähte hinein. „Immer rein, Junge, ich ſchlafe noch lange nicht“, erklang Frau Theklas kräftige, kommandogewöhnte Stimme. Er zog einen Stuhl neben das Bett ſeiner Mutter und ſetzte ſich.„Du, eben habe ich mit Katia geſpro⸗ chen.“ „Wenn du ſonſt nichtg Neues weißt, brauchteſt du nicht erſt zu kommen. Daß ihr miteinander ge⸗ 13 ſprochen habt, iſt mir längſt bekannt.“ f „Nicht nur unterhalten, wie du meinſt. Ich habe ſte was gefragt.“ „Und?“ „Ob ſie meine Frau werden will.“ „Junge!“ Frau Thekla ſetzte ſich aufrecht ins Bett.„So ganz ohne mich erſt zu fragen?“ „Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt. Mutter. Meine Frau ſuche ich mir allein aus.“ Sie lachte und ſchlug mit der freien Hand auf die Daunendecke.„Du ſcheinſt durch die Liebe wirklich ein Mann zu werden. Mit Großwildjagen und Spektakeln bei den Negern iſt das nämlich nicht al⸗ lein getan. Bisher haſt du trotz deiner groben Kno⸗ chen wie ein Kind an meiner Schürze gehangen.“ Sie lachte gemütlich und brummend. Er ſah verdrießlich in ihr ſtrahlendes Geſicht und knurrt in ſich hinein. Die Mutter murde hellhörig und merkte, daß nicht alles nach Wunſch gegangen war. „Sie hat doch nicht nein geſagt?“ „Nicht gerade nein, aber Friſt geſtellt. Von ihrem Vater her hätte ſte noch eine Aufgabe in Deutſch⸗ land zu erfüllen. Erſt wenn das erledigt wäre, könnte ſie über ihre Zukunft entſcheiden.“ Er geriet in Eifer.„Pflanzersfrau in Deutſchoſt will ſie aber gerne werden und hat mir auch zu verſtehen gegeb un, daß ſie wahrſcheinlich in ein paar Wochen ja ſagen wird.“ N Tortſetzung kolat.) —— 8 225 1 eee eum mee 7. habe ins utter. if die rklich und t al⸗ Kno⸗ gen.“ und hörig ngen hrem ttſch⸗ väre, eriet aber eb ut, agen 2 111 — In Bad Reichenhall lebt der Schneidermeiſter M. Schreiner, der im Jahre 1918 als Frontſoldat buch⸗ ſtäblich eine Viertelſtunde vor Kriegs⸗ ende durch eine Granate ſchwer verletzt wurde und infolge dieſer Verwundung eine lang⸗ jährige Leidenszeit durchzumachen hatte. Als wir ihn beſuchten und ſeinen Erzählungen lauſchten, ſtand es für uns feſt. daß dieſer Mann eines der ſeltſamſten Schickſale des Weltkrieges erlebt hat. „In den erſten Auguſttagen 1914,“ erzählt der alte Soldat,„zog ich mit meinem Regiment an die Weſt⸗ front und machte in den erſten Kriegsjahren faſt alle größeren Offenſiven mit. Trotzdem wurde ich nicht ein einziges Mal verwundet. Es ſchien, daß der Tod mich nicht haben wollte. Dann wurde ich an die Süd⸗ front und ſpäter nach Rumänien abkommandiert. Schließlich kam ich mit meinem Truppenteil gar nach Paläſtina und wurde von dort im September 1918 nach Mazedonien verſchlagen. Dort lagen wir der in Saloniki neuaufgeſtellten franzöſiſchen Armee gegenüber. Am 11. November 1918. dem Tage des Waffenſtillſtandes, erſchienen um 10 Uhr vormittags plötzlich feindliche Flieger über unſerer Stellung. Bald darauf, niemand dachte mehr an irgendwelche Kampfhandlungen. ſchlug eine ſchwere Granate in unſern Unterſtand ein. Unter ſeinen Trümmern wurden achtzehn Deutſche und mehrere griechiſche und rumäniſche Gefangene lebendig begraben.“ „Ich machte mich ſofort an das Rettungswerk und konute ſämtliche Kameraden unverſehrt bergen, doch noch fehlten einige Geſangene. Um auch ihnen zu helfen, kroch ich aufs neue in den zuſantmengeſchoſſe⸗ nen Unterſtand hinein. Doch ſchon ſchlug eine zweite Granate ein, betäubte und begrub mich unter einem Geſteinhagel. Als ich endlich wieder erwachte und mich müßhſam freigemacht hatte— der ganze Unter⸗ kiefer und ein Teil der Zunge waren weggeſchoſſen — fand ich in der ganzen Stellung keinen Menſchen mehr vor. Wie mir meine Uhr anzeigte, die immer noch ging, war ich volle ſechs Stunden verſchüttet ge⸗ weſen. Unter furchtbaren Schmerzen ſchleppte ich mich zum Verbandsplatz, der jedoch gleichfalls bereits gufgegeben war, und wanderte daraufhin die ganze Nacht an einem Flußufer entlang. Gegen Morgen war ich am Emde meiner Kraft. Ich brach bewußt⸗ los zuſammen und bin wohl drei bis vier Stunden hilflos in meinem Blut gelegen.“ „Plötzlich“, berichtet Schreiner weiter,„ſpſtrte ich, wie ſemand meinen Kopf zurückbog und an meinen Kleidern zerrte. Doch es waren keine Sanitäter, die mir zur Hilfe kommen wollten, ſondern— Hyänen des Schlachtfeldes, die mir Rock und Hoſe raubten und mich dann, nur noch mit dem Hemd bekleidet, in der Novemberkälte ſchutzlos zurückließen. Ich wäre wohl verloren geweſen, wenn nicht in letzter Stunde ein deutſcher Arzt, der mich perſönlich kannte, im Auto zufälljg vorbejgekommen und mich bemerkt hätte. Er nahm mich auf ſeiner Fahrt durch ganz Mazedonien mit und konnte mich erſt nach 28 qual⸗ vollen Tagen— in meinem Rachen ſteckten über 30 Granatſplitter— in ein Lozaratt einliefern. Dort wurde ich notdürftig zuſammengeflickt und kam dann nach Berlin in die Behandlung des berühmten Ehirurgen Profeſſor Sauerbruch, der mich nach ins⸗ geſamt 21 Operationen wieder herſtellte.“ Nicht weniger als zehn Kriegsauszeichnungen, darunter das Eiſerne Kreuz 1. und 2. Klaſſe, ſchmückten die Bruſt des Tapferen, der ſo Schweres durchgemacht hat. 2h. 0 — Die Unbeſtelbar⸗Abteilung der VBoftbehörde ber Beteinigten Staaten hatte es im letzten Jahr mit rund dreizehn Millionen Briefen und 357 000 Pa⸗ ö Hilfen keten zu kun. Gewöhnliche Poſtbeamte Briefe oder Pakete nicht öffnen, um den Abſender zu ermitteln. Das tun beſonders vereidigte Beamte der Unbeſtellbar⸗Stelle, die auch nur Kopf und Ende Brief aus der Hand des Abſenders zu beſchlagnah⸗ men. Umſtändlich, aber nach den Buchſtaben des Ge⸗ ſetzes und mit dem Vorteil, daß man den Verdächti⸗ gen gleich mit beſchlagnahmen kann. Täglich laufen bei der Zentrale 800 Briefe ohne jede Anſchrift ein. Oft iſt kein Abſender vorhanden, weil der Betref⸗ fende die Sendung nicht zurückhaben möchte. Ein ſolcher Brief, poſtlagernd geſchickt, enthielt für drei⸗ zehn Millionen Wertpapiere, die anſcheinend ge⸗ raubt waren. Von insgeſamt dreizehn Millionen unbeſtellbaren Sendungen fanden drei Millionen ihren Abſender wieder, 10,5 Millionen wurden ver⸗ nichtet, 60 000 des Wertes wegen eine Zeitlang auf⸗ bewahrt. Insgeſamt nahm die Stelle im Vorjahr 209 000 Dollar ein Unkoſten auf. und wendete 105 000 Dollar als Von dem iöylliſchen Gebirgsſtädtchen Pirdop am Fuße des Balkangebirges ſagen ſeine Einwoh⸗ ner, daß es 5000 Köpfe zähle, nämlich dreitauſend Menſchen und zweitauſend Störche. Beide haben ſich ſo aneinander gewöhnt, daß die Störche auch im Winter die Stadt nicht verlaſſen und die rauhe Jahreszeit in den Viehſtällen verbringen. Tagsüber ſpazieren ſie ſtolz durch die Straßen des Städtchens. Manche, wie der Storch Nentſcho, hören ſogar auf ihren Rufnamen. Viele Einwohner füttern„ihre“ Störche mit Fleiſchſtückchen. Seit Einführung der fleiſchloſen Tage fällt dieſe gewohnte Portion aus, weshalb die Störche ungeduldig an die Türen der Fleiſcherläden klopfen, die an den Faſttagen ver⸗ ſchloſſen bleiben. Erſt langſam gewöhnen ſtie ſich wieder daran, mit den Fröſchen aus den nahen Ge⸗ wäſſern auszukommen. ö — Aus Buzau wird das tragiſche Ende eines 50⸗ jährigen Polen Otto Stockt berichtet, der ein aben⸗ teuerliches Leben geführt und nachdem er ein rei⸗ ches Erbe verpraßt hatte, vor einer Reihe von Jah⸗ ren nach Rumänien gekommen war. Hier war es ihm vor zwei Jahren gelungen, eine armſelige Stellung als Weinbergshüter zu erhalten. Er wohnte in einer elenden einſamen Hütte und hatte als einzige Geſellſchaft 10 Schäferhunde, die augen⸗ ſcheinlich ſehr an ihrem Herrn hingen. An einem Her letzten Sonntage war Steckt in das Dorf herad⸗ gekommen und hatte ſich dort, wie es oft geſchah, ſtunlog betrunken. Als man in den nächſten Tagen nichts von ihm hörte, wollte der Beſitzer des Wein⸗ bergs ihn ſuchen laſſen. Ein Bote kam zur Hütte und klopfte an die Tür, aber ihm antwortete nur ein wütendes Hundegebell. Als er den Eingana mit Gewalt öffnete, bot ſich ihm ein furchtbares Schau⸗ ſpfel: auf einem Strohbündel lag die Leiche des Wächters, augenſcheinlich von den Hunden, die halb verhungert waren, zerriſſen und verſchlungen. 2 — Der größte Teil der Kolibri⸗Sammlung des Kopenhagener Tiergartens iſt plötzlich unter merk⸗ würdigen Umſtänden eingegangen. Vor Jahren be⸗ zog der Tiergarten aus Berlin acht der exotiſchen Vögel, die bisher einen der Hauptanziehungsvunkte des Gartens bildeten. Gleichzeitig mit den Vögeln murde eine Familie von 25 Droſofilen⸗Fliegen ein⸗ geführt, Sie 88 Kolibris als Ernährung dienen ſollten. Die Droſofilen⸗Fliegen vermehrten ſich in den vergangenen Jahren zu vielen Tauſenden und bildeten neben der Lieblingsſpeiſe der Kolibris, dem Blütenhonig, einen Leckerbiſſen für die exptiſchen Vögel. Als nun kürzlich ſtieben von den acht koſt⸗ baren Kolibris eingingen. ſtellte man eine Unter⸗ ſuchung an, die zu einer ungewöhnlichen Aufklärung ührte. Die Unterſuchung ergab nämlich, daß ein Mangel an Blutauffriſchung⸗ unter den Broſofflen⸗ Fliegen zu einer Degeneration führte. Die degne⸗ rierten Droſofilenfliegen löſten bei den Kolibris Vergiftungserſcheinungen eus. zwölf Uhr mittags angeſetzt und eine von Gäſten und tretern der ffachrt hatte ſich auf der hohen Kanzel eingefun⸗ den, als unmittelbar vor Beginn der Taufe das Schiff ſich plötzlich höchſt eigenmächtig in Bewegung ſetzte und auf der Gleitbahn, immer ſchneller wer⸗ dend, ſich von der verdutzten Gevatternſchaft ent⸗ fernte, um dem ihm beſtimmten Elemente zuzuſtreben. Die Haltetaue waren geriſſen. war auf reiche Schar Ver * — Ein Ehepaar aus Aalborg war kürzlich ius Grüne geradelt, um unter blühenden Bäumen ein ſonntägliches Mahl einzunehmen und ſich im übri⸗ gen des Lebens zu freuen. Ein idealer Platz war bald gefunden, und bei gutem Appetit wurde der Stullenvorrat ſamt und ſonders in kurzer Zeit ver⸗ zehrt, wonach zur Förderung der Verdauung ein kurzer Spaziergang durch den Heidewald unter⸗ nommen wurde. Zurückgekehrt nach ihrem Aus⸗ gangspunkt rafften die beiden Panier und geleerte Behälter zuſammen und begaben ſich auf den Heim⸗ weg. Anderen Tags erſt fand die Hausfrau Zeit, den Ruckſack auszuſchütteln. Sie war nicht wenig entſetzt, eine ausgewochſene Kreuzotter aus dem Papier ſchießen zu ſehen. Glücklicherweiſe war männliche Hilfe nicht weit, und das Tier konnte unſchädlich gemacht werden. Was der Mund vom Beruf verrät Wir pflegen wohl von jemanden zu ſagen, er ſähe aus wie ein Schauſpieler, oder wie ein Geiſtlicher, oder wie ein Arzt, und bekräftigen damit unbewußt die Tatſache, daß wir beſtimmten Berufen ein be⸗ ſtimmtes charakteriſtiſches Ausſehen zuſchreiben. Dieſe „Familienähnlichkeit“ der Verufsgenoſſen wird frei⸗ lich bisweilen auch durch die Tracht unterſtrichen, da der Geiſtliche zum Beiſpiel oder der Künſtler ſo manche Eigenheiten der Kleidung aufweiſen. Der Be⸗ ruf des Menſchen prägt ſich aber in ſeinen Geſichts⸗ zügen doch häufig aus und zwar iſt es beſonders der Mund. der da zum Verräter wird. Ein bekannter Porträtmaler wies darauf hin, daß das geſchulte Auge des Künſtlers gerade in den Linien des Mun⸗ des ſehr viel mehr läſe, als der Laie wohl annehme. Die Geſichtszüge, erklärte er, werden am meiſten vom Munde beeinflußt. Der Mund des Richters iſt an den Winkeln faſt immer herabgezogen, ein Aus⸗ druck, der hervorgerufen wird durch die Würde und Wichtigkeit ſeiner Worte, durch das Verantwortungs⸗ gefühl, das ihm beim Fällen ſeiner Urteile das Ab⸗ wägen fedes einzelnen Satzes auferlegt. Beſm Ver⸗ teidiger ſind die Lippen beweglicher; er hat den Mund des Redners, und die Gewohnheft des häufigen lan⸗ gen Sprechens hat die Linien des Mundes geſchmeidig gemacht. Man kann an den Photographien von An⸗ wälten, die vor der Aufnahme ihrer Tätigkeit und nach längerer Ausübung gemacht ſind, feſtſtellen, daß die Linien des Mundes ſich verſchärft haben und viel charakteriſtiſcher geworden ſind. Bis zu einem ge⸗ gewiſſen Grade haben der Anwalt, der Schauſpieler und der Geiſtliche dieſelbe Form des Mundes. Der Mund des Schauſpfielers iſt fedoch voll und leicht be⸗ weglich, der des Geiſtlichen ſchärfer geſchnitten, ruhig und liebenswürdig, der des Anwaltes hat ſtrengere Linjen und Winkel. Der findige Holeldirektor Ein bekannter Dichter beſitzt eine ſchöne Villa in einem Kurort. Eines Tages fährt der Omnibus eines in der Nähe gelegenen Hotels durch die Unge⸗ ſchicklichkeit des Lenkers ein Stück in ſeinen zarten hinein und beſchädigt mehrere Bäume. Der Dichter wendet ſich an den Hoteldirektor und verlangt Scha⸗ denerſatz. Zu ſeinem Staunen erhält er auf feinen Brief keinerlei Antwort. Er ſchreibt einen zweiten, ſchon etwas energiſcheren Brief. Als aber auch dieſer unbeantwortet bleibt, geht er zorngeladen perſönlich zu dem Hoteldirektor.„Ja, wiſſen Sie“, erwidert dieſer auf ſeine Vorwürfe treuherzig,„ich warte eigentlich nur noch Ihren dritten Brief ab. Den erſten habe ich für 20 Mark an einen Autogramm⸗ Einwirkung der Kriegsvorſchriften Wenn man während der Lehrzeit den Beruf 7 2 3 wechſeln will Nach 8 ges setzlichen Vertreter für dieſer volljährig iſt, von Lehhrherrn die ſchriftliche Erklärung abgegeben den, daß der Lehrling zu einem anderen Ge oder Beruf übergehen werde. Eine ſolche Erklär hat die Wirkung, daß das Lehrverhältnis, wenn der Lehrling nicht früher entlaſſen wird, nach Ablauf von vier Wochen als aufgelöſt gilt. Eine ähnli 995 Regelung trifft 8 des Handelsgeſetzbuches fe Handlungslehrlinge. Selbſtwverſtändlich wirken die 127 e der Gewerbeordnung kaun von dem ſofern den wer den Lehrling oder, dem Lehrling ſellbſt ung 78 Kräegsbeſtimmungen über den Arbeits eimſaß auch auf dieſe Vorſchriften ein. Es könnte z. B. nicht gut geheißen werden, wie„Arbeitseinſas nd Arbefts⸗ loſenhilfe“ feſtſtellt, wenn ein Lehrling, der in einem kriegswichtigen Betrieb bereits zwei Jahre als Fein⸗ mechaniker ausgebildet wurde und in abſehbarer Zeit zu einem vollwertigen Facharbeiter heram⸗ wächſt, ſein Lehrverhältnis löſt, um etwa den Beruf des Schneiders zu ergreifen. Die Vorſchrift des § 127e kann daher nur inſoweit Geltung beanſpru 2 wie die Kündigungs sbeſchränkung der V nung über den Arbeitsolaswechſel vonn 1. 9. 19. nicht entgegensteht. D Danach iſt die Löſung des verhältniſſes von der Zuſtimmung des Arbeitsamts abhängig, wenn der Lehrherr der vom geſetzlichen Vertreter des Lehrlings oder von dieſem ſelbſt ab⸗ zugebenden Erklärung widerſpricht und damit zum Ausdruck bringt, daß er zu einer Einigung über die Löſung des Lehrverhältniſſes gemäß der Verordn 8 9 über den Arbeitsplatzwechfel nicht bereit iſt. Das Arbeitsamt wird dann bei ſeiner Entſcheidung die von dem Lehrling angegebenen Gründe für den be⸗ albſichtlgten Berufswechſel beſonders ſorgfält ig auf ihre Berechtigung hin ut prüfen haben. Widerſpricht der Lehrherr nicht, ſo iſt zu unterſtellen, daß er mit der Löſung des Lehrverhältni ſſes einverſtanden iſt. In dieſem Fall iſt nach der Verordnung über den Arnbeitsplatzwechſel die Zuſtimmung des Arbeit: amts nicht erforderlich. Dagegen bedarf es 1 55 im allgemeinen der Zuſtimmung zur Einſtellung in einen anderen Betrieb. oro e ord 0 a Lehr⸗ National- Theater Manuheim. Lutz Wal ter Miller verabſchiedet ſich am Sonntag, dem 7. Juli als Erik in Richard Wagners Oper„Der fliegende Holländer“. Ah heute Donnerstag kön⸗ nen die Plätze im Stehparkett nicht mehr beſetzt werden. Berefts gelöſte Eintrittskarten werden an der Theaterkaſſe zurückgenommen. Oberregierungsrat a. D. Jehſenmeier 7 Karlsruhe, 4 Juli. Eine um das badiſche Veterinzr⸗ uand Biehzuchtweſen verdiente Popſön lichkeit, OSberregie⸗ rungsrat a. D. Dr. Auguſt Fehſen meier, iſt im Alter von 73 Jahren geſtorben. Er war als Tierarzt in den badiſchen Staatsdienſt eingetreten und hatte im Mini⸗ ſterium des Innern eine Reihe von Jahren das Referat für Veterinärweſen und Ti erzucht zu verſehen. In An⸗ erkennung ſeiner Verdienſte verlietz ihm die Tierärztliche Fakultät der Uniyerſttät München die Doktorwürde ehren⸗ halber, und die deutſche Landwirbſchaft zeichnete ihn durch die Verleihung der ſilbernen Eyth⸗Denkmünze aus. Juli. Fritz Dochat erhielt das Ebenſo erhielt der Feldwebel Wendelin L Mingolsbeim, 4. . K. 2. Klaffe. 7 das E. 55 2. Klaſſe. Rim bach, Juli. Im Alter von 69 Jahren erlag Lan dtdlrt Michael Reinig einem Herzſchlag, T Rim⸗ bach veranſtaltet am 7. Juli auf dem Sportplatz an der Turnhalle ein Fußballſpiel gegen Sc Köſertol. lich adi Edcluuigelaſan Mit einer Brezel in den Tos Zweijähriges Mädchen verunglückte tödlich In der Haarotſtraße ereignete ſich vor den Augen der entſetzten Paſſanten ein gräßliches Unglück. Das zwei⸗ fährige Mädelchen des Bauarbeiters Guſtay Niſcher hatte des Briefes leſen ſollen. Sollte das ſchweifende Auge des Beamten aber dazwiſchen etwas Ungeſetz⸗ liches entdecken, ſo darf er den Brief nicht beſchlog⸗ nahmen, weil er ſich„in Gewahrſam der Poſtbehörde“ befindet. Man beſtellt daher den Abſender, übergibt — Beim Staffellauf des neueſten däniſchen Paſ⸗ ſagiepdampfers„Kronprins Frederick“ auf der Schiffs⸗ werft“ von Helſtngoer am Sund paſſierte ein unvor⸗ hergeſehener Zwiſchenfoll, der den programmatiſchen Ablauf des Aktes nicht unerheblich ſtörte. Der Tauf⸗ gramm von ein Leichtes ſein, zu leiſten.“ ihm den Brief; dann ſteht es dem Beamten frei, den ſammler verkauft, mit dem Verlauf des zweiten hatte ich ſchon 40 Mk., wenn ich nun noch ein drittes Auto⸗ Ihnen verkaufen kann, Ihnen vollkommen wird es Schaden hatte, mir erſatz Anhänge von der Mutter Kleingeld erhalten um vom Böcker zu holen. ſich Nachdem das Kind dieſe erhalten ſprang es aus dem Laden über den Fahrdamm und geriet zwiſchen ein Brauerejſauto und deſſen r. Die Räder gingen dem Kind über den Leib, eine Bretzel ſo daß es auf der Stelle getötet wurde. guchhater der das Definitin Durchſchreibe⸗ Syſtem beherrſcht, zum Nachtragen Sofort gesucht Angebote unter V A 295 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 14 043 Offene Stellen Bedeutendes Industrlewerk sucht für möglilehst daldigzen Eintritt Jungen Haulmaun möglichst aus dem Speditionsfach. Angebote mit Lebenslauf. 2 isabschriften. 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