uon u n Sun Mn Alchen ö Janſes, Nr. 2 stiefel Erſcheinungewelſe: Wöchentt. 7 mal. Bezugspreiſe: Frei Saus monatl..70 MN. u. O Pf Trögerlohn, in unf. Geſchäftsſtellen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 Md. einschl. Pol. bef.⸗ Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 47 Schweßzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, NeFiſcherſte. 1, Fe Hauptſtr. 58, WOppauer Str. 8, Secreiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſtens 28. für den folgenden Monat erfolgen. ie Mannheimer eiii Mannheimer Neues Tageblatt ehngeprets J 0 Pfg. e 2 mm breiee Mifimeterzeſle 12 Pfg., 79 mm brefte Tertmillimeter- teile 66 gültig iſt die Anzeigen Preisliſte Nr. II. Bel Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr flͤr Anzeigen in beſtimmiten Ausgaben an deſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. fg. Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßllate Grundpreiſe. Allgemein Freitag, 5. Juli 1940 Berlag, Schriftleitun Poſtſcheck⸗Konto: Kar und Hauptgeſchäftsſtenle R 1.—8. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 581 sruhe Nummer 1789— Drahtanſchrift: Nemagzeit Mann heim 151. Jahrgang Nummer 183 77FFFTFFTTTeT Endgültiger Bruch Die Freveltat von Oran hat die entente tordiale in offene Femoſchaft verwandelt [(Funkmeldung der NM.) + Genf, 5. Juli. Die franzöſiſche Regierung in Vichy teilt mit: Der am Donnerstagmorgen unter dem Vorſitz von Präſident Lebrun zuſammen⸗ getretene Miniſterrat hat nach Kenntnis nahme von dem nicht zu rechtfertigenden An⸗ griff, den ein mächtiges engliſches Geſchwader auf ein franzöſiſches Geſchwader bei Mers⸗el⸗Tebir ausgeführt hatte, und nachdem er der Haltung und dem Heroismus der Flotte ſeine Anerkennung ausgeſprochen hatte, beſchloſſen, die diplo mati ſchen Be⸗ ziehungen zu England abzubrech Frankreich läßt ſchießen dnb No m, 4. Juli. Eine am Donnerstag um 16.10 Uhr von Stefani ausgegebene Reutermeldung beſagt, daß die franzö⸗ ſiſche Regierung einen Befehl erlaſſen hat, dem⸗ zufolge es allen britiſchen Schiſſen und Flugzeugen verboten iſt, die 20⸗Meilen⸗Seezone der Küſten der franzöſiſchen Gebiete in Europa und Ueberſee zu überfliegen oder zu durchfahren, andernfalls ſie ohne irgendeine Warnung angegriffen werden. Angeheuere Empßrung in Nordafeika (Funkmeldung der N MZ.) + Madrid, 5. Juli. Wie aus Tetuan gemeldet wird, herrſcht in fran⸗ zöſiſchen Kreiſen Nordafrikas ungeheure Empörung über den feigen Ueberfall von Oran, durch den das engliſch⸗frantzöſiſche Preſtige bei der Eingeborenen⸗ E n. bevölkerung einen tödlichen Stoß erhalten hat. Viele Franzoſen, die noch bis geſtern mit den Maß⸗ nahmen Marſchall Petains nicht einverſtanden waren und für eine Fortſetzung der engliſch⸗frangöſiſchen Zuſammenarbeit eintraten, ſind nach dem Attentat über Nacht zu erklärten Feinden Englands geworden. Schwere Verluſte der Engländer (Funkmeldung der N M.) 5 Madrid, 3. Juli. Aus Algeciras wird gemeldet, daß an dem bru⸗ talen Ueberfall von Oran die engliſchen ene ſchiffe„Hood“ und vlan, ſowie ein Linienſchiff und acht Zerſtörer teilnahmen. An Bord von drei Zerſtörern trafen am Donnerstag zahlreiche Tote und Verwundete in Gibraltar ein. Auch liefen zwei Zerſtörer ein, die ſtarke Beſchädigungen aufweiſen. Nach deu letzten Nachrichten dauerte am Donnerstag⸗ abend das Seegefecht noch an. Neues Kabinett in Rumänien Rumänien will ſich der Achſe auſchließen dnb. Bukareſt, 4. Juli. Unter der Miniſterpräſtdentſchaft von Jon Gi⸗ gurt u, der in der bisherigen Regierung Tatarescu bis zum 28. Juni Außenminiſter war, wurde Don⸗ nerstag ein neues Kabinett gebildet und ſogleich vom König vereidigt. Die neue Regierung Gigurtu richtete an das Land einen Aufruf, in dem es u. a. heißt:„Das Land befindet ſich in außenpolitiſcher und inmenpoli⸗ tiſcher Hinſicht vor entſcheidenden Problemen. Außenpolitiſch will die Regierung eine Politik ehrlichen Eintritts in das von der Achſe Berlin Nom geſchaffene Syſtem betreiben, und das nicht nur als Ausdruck eines politischen Realismus, ſondern als logiſche Folge der politiſchen und ideologiſchen Auffaſſungen der Regierung smit⸗ glieder in ihrer Eigenſchaft als treue Dolmetſcher der Gefühle der Nation. Gleichzeitig iſt die Regie⸗ rung entſchloſſen, mit allen Nachbarn die beſten und henzlichſten Beziehungen zu unterhalten. In dieſem Sinne müſſen unſere regionalen Bündniſſe als Gtap⸗ pen auf dem Wege dieſer Politik betrachtet werden. Hinſichtlich der andern Jänder hlält es die Regierung für ihre Pflicht jetzt und in der Zukunft an allem mitzuarbeiten, was den oberſten Zielen des Frie⸗ 8 und des europäiſcheen Wiederaufhaues dienen m. In innerpolitiſcher Hinſicht iſt die Regierung feſt entſchloſſen, den Frieden, die Ruhe die Ordnung zu gewährleiſten. er falſche Nachrichten verbreitet, um Unruhen hervorzurufen oder zu unterhalten, wird ſofort zum Schweigen gebracht werden. Die wirtſchaftlichen Probleme werden durch Kvordinie⸗ rung und Einheit der Führung gelöſt werden. Die Arbeit ſoll einen gerechteren Lohn finden. Das Problem der Flüchtlinge aus Beſſarabien und der Bukowina wird ſchnell gelöſt werden. Die Regierung 17 ſich ſtets ausſchließlich vom Nationalismus leiten aſſen. Die franzöſiſche Admiralität nagelt Churchill feſt — And wie ſteht es mit den Dankes brieſen Churchills an Aömirai Daran? 4 1 „Ein cha afteriſiſcher fe nöſelnger Akt [Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Genf. 5. Juli. Die franzöſiſche Admiralität bringt unter dem 4. Juli eine Veröffentlichung, in der der Hergang des feigen britiſchen Ueberfalls auf die franzöſiſche Flotte im Hafen von Oran noch einmal zuſammen⸗ faſſend dargeſtellt wird. Es heißt dann weiter in dem Bericht wörtlich: „Frankreich hat ſich nichts vorzuwer⸗ fen. Wir rufen in Erinnerung, daß Deutſchland und Italien nicht verlangt haben, daß die franzöſiſch⸗ lotte ihnen ausgeliefert werde, ſie haben nur ihre demobtliſterung verlangt und ihre Zuſammenzieh⸗ ung in franzöſiſchen Häfen mit franzöſtſchen Be⸗ ſatzungen zum Unterhalt, unter franzöſiſchem Kom⸗ mando und unter Kontrolle, der Waffenſtillſtands⸗ kommiſſion. 5 Marſchall Petain, Admiral Darlan, Außenminiſter Baudoin haben dies Herrn Churchill, Sir Alexander, dem Admiral der Flotte und dem engliſchen Bot⸗ ſchafter zwanzigmal wiederholt. Die fran⸗ zöſtſche Admiralität hat die peinliche Empfindung, daß die Schickſalsſchläge Frankreichs die eng⸗ liſchen leitenden Perſönlichkeiten, die nur daran dach⸗ ten, Herrin über die franzöſiſche Flotte zu werden, unempfindlich ließen. Die franzöſiſche Flotte verdiente es nicht, auf Befehl von Herru Churchill in den Rücken aetrof⸗ ſen zu werden, der im letzten Winter die frangö⸗ ſiſche Admiralität anflehte. ihre hauytſäch ichſten Kräfte dem Schutz der kanadiſchen Schiffe zu wid⸗ men, da die britiſche Admiralität nicht mehr über die notwendigen Mittel dazu verfüge. Der Ad⸗ miral der Flotte. Darlan, hat die Dankesbriefe von Herrn Churchill nicht verlegt. Der enaliſche Admiral hat jedo ſchon vor dem Ablauf des ul⸗ timatums, das er an Admiral Genſoul gerichtet hatte, durch ſeine Flugzeuge magnetiſche Minen im Zugangskanal zum Hafen Mers⸗el⸗Kebir legen laſſen und hat dadurch einen charakteriſti⸗ ſchen feindſeligen Akt begangen.“ „Nach Ablauf des Ultimatums, ſo heißt es weiter, hätten die engliſchen Schifſe das Feuer auf die fran⸗ zöſtſchen Schiffe eröffnet, die nicht die notwendige eit gehabt hätten, ſich von ihrer Landungsſtelle im fen von Oran weg zubegeben. Die franzöſiſchen Schiffe hätten, unterſtützt durch die Küſtenbatterien, das Feuer der Briten erwidert. Aus Nachrichten, die der Admiralität zugegangen ſeien, ergebe ſich, daß das alte Panzerſchiff„Bretaane“ in die Luft geflogen iſt und daß an Bord der„Dünkirchen“ und er„Provence“ ſowie der„Mogador“ Feuer ausge⸗ brochen iſt. 5 5. »Die frauzöſiſchen Seeleute“, ſos ſchließt der Be⸗ 8 ihre»die ſeit ſechs Monaten ohne Schonung ihre Marine, die ihren gewaltigen Aufgaben Kräfte geopfert haben, um der. nachkommen konnte, zu helfen, haben mit Ent⸗ rüſtung den Verrat ihrer ehemaligen Waffen⸗ brüder empfunden.“ Petam läßt ſich nicht ſtören! (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 5. Juli. Noch liegt kein Bericht über den Eindruck vor, den das freventliche Vorgehen der engliſchen Marine gegen die Bundesgenoſſen von geſtern in der fran⸗ zöſtſchen Oeffentlichkeit hervorgerufen hat. Man geht jedoch in der Annahme nicht fehl, daß alle die Fran⸗ zoſen, die bisher von der Eigennützigkeit und der Be⸗ reitſchaft. jedes Verbrechen zu begehen, das im eng⸗ liſchen Intereſſe liegt, auf ſeiten der Engländer noch 1 5 ganz überzeugt waren, nunmehr bekehrt worden ind. Man hat den Eindruck, daß die frauzöſiſche Re⸗ gierung Petain darum bemüht iſt, ſtberaus kor⸗ rekt den Waffenſtillſtands bedingungen zu eut⸗ ſprechen und ſich dabei von den Engländern in keiner Weiſe ſtören zu laſſen. Genaue Schilderungen über die Seeſchlacht von Oran liegen immer noch nicht vor. Trotz Kriegseintritts Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 5. Juli. Das italieniſche Berkehrsminiſterium gibt be⸗ kannt, daß im Monat Juni trotz der äußerſten Be⸗ anſpruchung der Eiſenbahnen durch den Kriegsein⸗ tritt Italiens die Kohlentransporte aus Deutſchland mit der„gewohnten Regelmäßigkeit“ fortgeſetz: wurden und ſogar die Maxtimalziffer erreichten. Im gleichen Monat wurden die Lebensmittellie erungen aus Italien auf das Doppelte gegenüber dem Vor⸗ monat erhöht. 140000 BR Schiffsraum verſenkt Große Erſoige der A- Boote- Angriffe der Luftwaffe auf englische Hafenanlagen (Funkmeldung der N Mz.) + Führer hauptquartier, 5. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die deutſche U⸗Boot⸗Waffe hat in der letzten 33 wieder eine Reihe namhafter Erfolge im ampf gegen England erzielt. So verſenkte ein von Kapitänleutnant Liebe geführtes U⸗Voot neuerdings 34 400 BRT. Damit hat dieſes U⸗ Boot insgeſamt 85 000 BRT. feindlichen Han⸗ delsſchiffsraum verſenkt. Ein weiteres U⸗Boot verſenkte 21043 BR., ein drittes 31 100 BRT. feindlichen Handelsſchi Sraum, davon allein 5 Dampfer aus ſtark geſicherten Geleitzügen. Unſere Schnellboote torpedierten bei ei⸗ nem Vorſtoß gegen das Seegebiet ſüdweſtlich Portland die bewaffneten britiſchen Dampfer „Hartlepool“— 775 BRT.) und gossen fe or⸗ poral“(6900 BRT), außerdem ſchoſſen aus einem Geleitzug einen Tanker von 12 000 BRT. und ein bewaffnetes Handelsſchiff von 8000 BRT. heraus. N Einer Vorpoſtenflottille gelang die Vernichtung norwegiſchen Küſte. deut eines feindlichen U⸗Bootes aun der 55 8 5 705 werden ö 5 geſchoſſen. Zwei eigene Flugzeuge werden ver⸗ Im Laufe des 4. Juli und in der Nacht mißt. 55 a zum 5. Juli griff die Luftwaffe in Euglaud n Flugplätze und Werke der üſtungsinduſtrie mit Bomben an. Stuka⸗ und Kampfverbände verſenkten beim An⸗ griff auf Geleitzüge aun der Süd⸗ und Süd⸗ weſtküſte Englands vier Trausvortſchiffe von je 5000 Tonnen und beſchädigten ein Kriegsſchiff und neun weitere Trausport⸗ ſchiffe durch Bombentreffer. Britiſche Flu nere dhe unternahmen am 4. Juli im Schu tief iegender Wolken mehrere Einflüge in Holland, Belgien und Nordweſt⸗ ud. Auch in der Nacht zum 5. Juli überflogen ſie den nord⸗ und weſtdeutſchen Raum. Militäriſch wichtige Ziele wurden nicht angegriffen. 5 wurden Wohnhäuſer, Bauernhöfe uſw. durch 3 beichä⸗ digt oder in Brand geſetzt und dabei mehrere Zivilperſonen 8 ſind im Luftkampf, ein 1 8 5 5 flak abe ü Bei 6 feindliche weiteres durch Fla choſſen worden. einem erneuten Flug zengangriff auf Kiel wurde außerdem von der Flakartillerie der Kriegsmarine ein feindliches ab⸗ Die Antat von Oran * Mannheim, 5. Juli. Vor Oran, dem wichtigſten Hafen Algeriens hat ſich ein Vorfall abgeſpielt, der die vielfach miß⸗ brauchte Kennzeichnung„einmalig“ wirklich vor der Zeit und vor der Geſchichte rechtfertigt. Nach Oran hatten ſich die ſtärkſten Einheiten der franzöſiſchen Kriegsflotte, als ſich die Waage des Schickſals gegen das kämpfende Frankreich zu nei⸗ gen begann, geflüchtet um dort die weitere Entwick⸗ lung und die Entſcheidung der Regierung abzuwar⸗ ten. Außerdem war Oran ein weſentlicher Stütz punkt in den kriegeriſchen Operationen gegen Ita⸗ lien, die nach den Plänen des engliſch⸗franzöſiſchen Generalſtabes bekanntlich im weſtlichen Mittelmeer vor allem der franzöſiſchen Flotte, im öſtlichen der engliſchen Flotte anvertraut waren. Dieſe franzöſiſchen Flotteneinheiten, die die mo⸗ dernſten und größten Schöffe der franzöſiſchen Flotte, die„Strasbourg“, die„Dunkerque“, die„Provence“ und die„Bretagne“ umfaßten, waren auf Grund der Waffenſtillſtandsbedingungen in ihre Heimathäfen, d. h. die meiſten nach Breſt, zu überführen und dort zu demobiliſteren. Ausdrücklich wax ian Waffenſtill⸗ ſtandspertrag die doppelte Garantie gegeben, daß dieſe Schiffe von Deutſchland nicht in ſeinem Kampf gegen England eingeſetzt werden würden und daß Frankreich ſie nach Friedensſchluß wieder zuvücker⸗ halten ſollte. Eine weitere, ſehr wichtige Klauſel ſicherte den Frangoſen ſogar die freie Verfügungs⸗ gewalt über die Schiffe zu, die ſie zur Wahrung ihrer kolonialen Intereſſen brauchten. Dieſe Waffenſtill⸗ ſtandsbedingungen waren ſo entgegenkommend, daß nicht nur Frankreich ſie mit dem Gefühle einer ab⸗ ſoluten Reſpektierung ſeiner Ehre annehmen konnte, ſondern daß auch England mit dieſer Löſung der Dinge vollauf hätte zufrieden ſein können. Aber England wollte mehr, als die franzöſiſchen Schiffe dem deutſchen Zugriff entziehen. Es wollte ſich die franzöſiſchen Schiffe für ſeinen eigenen Ent⸗ ſcheidungskampf gegen Deutſchland reſervieren. Es verlangte von ſeinem franzöſiſchen Bundesgenoſſen, der für die Sicherheit des engliſchen Reiches den ſchwerſten Kampf ſeiner Geſchichte gekämpft und die ſchwerſten Verluſte ſeiner Geſchichte erlitten hatte, nach dem vollkommenen Zuſammenbruch ſeiner Wi⸗ derſtandskraft, der nicht zuletzt verurſacht worden war durch den völligen Mangel an wirklicher und tatkräftiger engliſcher Hilfe, das eben gegebene Wort zu brechen, gegen Deutſchland noch einmal den Krieg anzufangen und das Land neuen Schrecken auszu⸗ ſetzen. Die Antwort Frankreichs war, wie ſie ein Soldat und ein verantwortlicher Führer des franzö⸗ ſiſchen Volkes geben mußte: ein entſchiedenes und eindeutiges Nein. Und zwar wurde dieſe Antwort nach einigem Schwanken und Zögern auch dort ge⸗ geben, wo die Engländer noch Hoffnung auf eine andere Antwort hatten: in den franzöſiſchen Kolo⸗ nien und bei der franzöſiſchen Flotte. Frankreich hatte in allen ſeinen Teilen und mit allen ſeinen Kräften genug Krieg geführt. Es wollte nach ſchwer⸗ ſten Opfern endlich Ruhe haben. Dieſe Ruhe haben die Schüſſe auf der Reede von Oran jäh unterbrochen. Engliſche Schiffsgef pütze waren es, die das Feuer auf die franzöſiſchen Kriegs⸗ ſchiffe eröffneten. Vorausgegangen war ein auf ſechs Stunden befriſtetes Ultimatum der Engländer an die Franzoſen, die Schiffe entweder auszuliefern oder ſie ſelbſt zu verſenken— ein unbegreifliches Ultimatum, weun man bedenkt, daß es von einem Soldat zu Sol⸗ daten, ja, von einem Kriegskameraden zu einem Kriegskameraden geſtellt worden iſt. Das Schickſal der franzöſiſchen Schiffe konnte nicht zweifelhaft ſein. Drei der größten Einheiten der franzöſtſchen Flotte liegen teils verſchmort auf der Reede von Oran, teils auf dem Grunde des Mit⸗ telländiſchen Meeres. Dem vierten Schlachlſchiff, der „Strasbvurg“ und einer Reihe von kleineren Ein⸗ heiten iſt es gelungen, ſich durchzuſchlagen. Für die moraliſche Wertung dieſer briti⸗ ſchen Taten fehlen die entſprechenden Worte. Was dazu geſagt werden kann, was vor allem an die Areſſe des allein Verantwortlichen Churchill geſagt werden muß, iſt in dem Kommentar des„Deutſchen Dienſtes“ zu dieſer Schandtat geſagt worden. Nie⸗ mals hat ſich der engliſche Name mit mehr Unehre befleckt als in dieſen Stunden vor Oran, in denen Englands„allmächtige Flotte“ die einzige Seeſchlacht dieſes Krieges nicht gegen ihren deutſchen Gegner ſondern gegen ihren wehrloſen, unvorbereiteten und nichtsahnenden franzöſiſchen Verbündeten ſchlug. In den politiſchen Folgen dieſer Tat wird freilich England ſehr raſch und ſehr gründlich die Sühne für ſie zahlen müſſen. Es war kein Geheim⸗ nis und es war aus einer mehr als Biährigen, mit 8 5 rechtigkeit zu drapieren verſtanden. allen Mitteln der Propaganda gepflegten und ver⸗ ſtärkten Tradition heraus nur ſelbſtverſtändlich, daß auch nach dem militäriſchen Frankreich noch eine ganze Menge Englandfreunde gab, die den Kapitulationsbeſchluß der Regierung Petain nur mit ſehr gemiſchten Gefühlen aufgenom⸗ men und ihre Sympathien für die engliſche Sache und den engliſchen Sieg bewahrt hatten. Sie konn⸗ ten uns Deutſchen nicht gefährlich werden, aber ſie konnten in der Zukunft für die reſtloſe Einfügung Frankreichs in die neue europäiſche Ordnung geſähr⸗ lich werden. Die entente cordiale war als politiſches Gegenwartsprogramm tot, als Erinnerung konnte ſte immer noch Triebe für die Zukunft treiben. Die Engländer haben mit ihrer Tat von Oran nunmehr dafür geſorgt, daß es damit ein für allemal zu Ende iſt. Etwas Sinnloſeres, etwas Düm⸗ meres als das konnten die Engländer vom eigenen Standpunkt aus nicht tun, und wenn nicht aus ande⸗ ren Gründen, dann gehörte Churchill wegen frevek⸗ haften Verrats engliſcher Intereſſen vox Gericht ge⸗ ſtellt. Denn mit dieſer Tat hat ſich England jede Möglichkeit, wieder Anſchluß an den Kontinent zu finden, ein für allemal verſcherzt. Die einzige Chance, die es noch hatte, die Chance, ſich mit Frank⸗ reich gut zu verſtehen, hat es mit brutaler Dumm⸗ heit zerſchlagen. Den einzigen Bundesgenoſſen, der es mit ſeiner Bundesgenoſſenſchaft ernſt genommen hatte, und der vielleicht wieder einmal einer hätte werden können, hat es ſich zum Feinde gemacht. Was hat man uns Deutſchen nicht immer gerade von England aus unterſtellt, daß wir Zwietracht zwiſchen England und Frannkreich ſäen wollten! Wahrhaftig: ſo wie die Engländer jetzt ſelbſt dieſes Geſchäft beſorgt haben, ſo hätten wir es mit dem beſten Willen nicht fertig gebracht! Von heute an gibt es nur Feindſchaft zwiſchen England und Frank⸗ reich— und nicht wir ſind es ſondern England ſelbhſt iſt es, das dieſe Feindſchaft unwiderruflich und un⸗ auslöſchlich macht. Würden einen nicht die engliſche Infamie und die franzöſiſche Tragik, die mit der Tat von Oran ſich verknüpfen, daran hindern, dann müßte man wahrhaftig ſagen: Beſten Dank, Herr. Churchill! Soviel freundliches Intereſſe für unſere Sache durften wir wirklich nicht erwarten! England hat aber noch mehr für uns getan. Es hat ſich bisher immer vor der Welt mit dem moraliſchen Mäntelchen eines beſorgten und uneigennützigen Verteidigers von Recht und Ge⸗ Nun ſieht ein⸗ mal die Welt, die ganze Welt, wie es mit dem eng⸗ liſchen Recht in Wirklichkeit ausſieht! England hat mit dieſer Tat nicht nur ſeinen politiſchen Wieder⸗ anſchluß an Europa verſpielt, es hat damit vor allem auch ſeinen bisher ſo ſorgſam gehüteten moraliſchen Anſchluß an die übrige Welt preisgegeben. Es ſteht nunmehr nackt und bloß vor dem Urteil der Geſchichte und vor dem Spruch des Gerichts, den die Geſchichte an ihm vollziehen wird. Denn das iſt das Dritte: dieſe Tat von Oran hat den Vollzug dieſes geſchichtlichen Urteilsſpruches gegenüber England für uns Deutſche leichter, aber auch dringlicher gemacht. Jetzt iſt Frankreich nicht nur ein paſſiver Zuſchauer bei der Sache, jetzt iſt es mit der Leidenſchaft des Haſſes und der Trauer an unſerer Abrechnung ſelbſt mitbetei⸗ ligt. Dieſe Abrechnung aber iſt nun nach der Tat von Opan unabwendbar geworden. Mit einem Staat, der ſich in der Anwendung von Gewalt ſoweit vergißt. ght es keine andere Diskatſſion als die der Waffen. Es hat in den letzten Tagen im Ausland nicht an Friedensgerüchten gefehlt. Es war ſchyver zu er⸗ klären, wie ſie begründet ſein ſollten; jetzt hat die amtliche deutſche Feſtſtellung, daß alle dieſe Gerüchte von A bis Z erlogen ſind, auch für die, die es nicht glauben wollten, Klarheit geſchafft. Die Abrechnung kommt. Und in dieſer Abrechnung werden wir auch Frank⸗ reich für das rächen, was ihm in Dran von ſeinem eigenen Bundesgenoſſen getan worden iſt! Dr. A. W. Zuſammenbruch es in Dit Engländer rü zen sit Eine Erklärung Churchills im Anterhaus über die größte Schandtat der anb. Berlin, 4. Juli. Mit einer Frechheit, wie nur der abgefeim⸗ teſte Verbrecher es tut, ſtellt Winſton Churchill ſich heute vor das Unterhaus, um ſich ſeines Schurken⸗ ſtreiches bei Oran zu rühmen und ihm den Glorien⸗ ſchen einer Heldentat zu geben. ö Mit dem Sarkasmus des Gangſters aus der dun⸗ kelſten Untermenſchenſchicht geſteht er, daß es ſeine Abſicht zeweſen ſei, daß am Boden liegende Frank⸗ reich um ſeine Flotte zu fleoͤdern. Wörtlich erklärt der Hundsfott: „Wir haben uns erboten, die Franzoſen vollſtän⸗ dig aus ihren vertragsmäßigen Verpflichtungen zu entlaſſen, wenn ihre Flotte vor Aoſchſuß des Waffenſtillſtandes nach britiſchen Häfen gebracht würde, um dem„treuen Kameraden eine Chance zu geben.“ Wie treu die Kameradſchaft des auf ſich bedachten England war, iſt durch die jetzt veröffentlichten Do kumente ſo vor aller Welt bloßgeſtellt. daß ſolche Worte im Munde des Verräters Churchill wie blu⸗ tiger Hohn wirken. Frankreich hat die Flotte nicht ausgeliefert. Daß der Führer dem geſchlagenen Gegner ehrenvoll ſeine Schiffe ließ und ſich damit begnügte, Vorkehrungen zu treffen, daß die Flotte nicht zum Kampf gegen Deutſchland verwandt werden könnte. mag Chur⸗ chill zunächſt überraſcht haben. Dann aber verſetzte es ihn in raſende Wut, und er entſchloß ſich, wie er dem Unterhaus kaltſchnäuzig erklärt.„mit ange⸗ meſſene n Gewaltmaß nahmen“ vorzu⸗ gehen. Mit dem Zynismus des vollkommen entmenſchten Verbrechers ſchildert der blutige Schlächter den niederträchtigen Schurken⸗ ſtreich. Es iſt ein trauriger Ruhm, mit dem ſich der Lump beſudelt, wenn er ſich rühmt, Schiffe, die ahnungslos ohne Dampf im Hafen lagen, auf den Grund geknallt zu haben und ſich mit einer Skrupel⸗ loſigkeit ohnegleichen brüſtet: »Ich fürchte, der Verluſt an Menſchenleben unter den Frauzoſen und auch in dem Haſen muß ſchwer geweſen ſein, weil wir gezwungen waren, ſehr ſcharfe Maßnahmen zu ergreifen. Es ſind große Exploſionen beobachtet worden.“ „Ich überlaſſe die Beurteilung dieſer Aktion dem Parlament, ich überlaſſe ſie der Nation, der Welt und der Geſchichte“, ſo erklärte der Ver⸗ brecher mit dreiſter Stirn. Die Geſchichte, deſſen kann Churchill ſicher ſein, wind ihn als den gyvößten Verbrecher brand⸗ marken, den die Welt je geſehen hat. Ab⸗ zuwarten bleibt, ob das ganze engliſche Volf ſich zu dieſem Bubenſtück bekennt. Die britiſche Bevöl⸗ kerung wird ſich entſcheiden müſſen, ob ſie ſich mit dem Verbrecher Churchill gleichſtellt. Nichts als ein Verzweiflungsakt! [(Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Stockholm, 5. Juli. Der hinterhältige Ueberfall auf die Flotte des ehemaligen Bundesgenoſſen iſt nur als ein Verzweiflungsakt zu bewerten. Sie iſt in den Gehirnen der Churchillmänner entſtanden, und zwar nicht erſt geſtern, ſondern ſchon als die fran⸗ zöſßſche Kapitülgtion erfolgte. Schon damals meldeten neutrale Berichterſtatter, daß man in engliſchen Re⸗ gierungskreiſen eine Beſchlagnahme wenigſtens der⸗ jenigen Flottenteile plante, die ſich in ihrer Reich⸗ weite befänden. Man fragt ſich deshalb, warum ſie ſolange gezö⸗ gert haben. Der Grund hierfür kann nur taktiſcher Natur geweſen ſein. Man hat gehofft, daß die fran⸗ zöſiſche Flotte in ihrer Geſamtheit und nicht nur ver⸗ einzelte Einheiten, die unter dem Druck engliſcher Geſchütze lagen, ſich freiwillig auf Englands Seite ſtellen würden. Wenn nicht früher, ſo ſollte dies zeſchehen, wenn die franzöſiſchen Kolonien und die dort befindlichen franzöſiſchen Truppen ihren Entſchluß zur Weiterführung des Kampfes faſſen Sie hat auch dort gründlich abgewirtſchaftet— Die Beratungen über die Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Bern, 5. Juli. In Frankreich aibt es für die Regierung immer noch überaus viel Vorbereitungsarbeit, um endlich das Land auf einen neuen Weg zu führen, der einen Ausblick in die Zukunft gewährt. Der franzöſtſche Kabinettsrat tagt ſozuſagen ununterbrochen. Geſtern morgen trat er wiederum füx mehrere Stunden zu⸗ ſammen, um ſich am Nachmiiag zu einem Miniſter⸗ rat unter dem Vorſitz des Präsidenten der Republik Albert Lebrun auszuweiten. Es wird auch amtlich bekanntgegeben, daß das franzöſiſche Parlament, und zwar die Kammer und der Senat, für den Beginn der kommenden Woche einberufen wurde. Die in Fraukreich verſtreuten Parlamentsmitglieder ſind aufgefordert worden, unverzüglich nach Vichy oder Clermont⸗Ferrand zu kommen. Es handelt ſich darum, ſo heißt es, eine Vor⸗ lage anzunehmen, durch welche die Regierun Petain in die Lage verſetzt werden ſoll, Frank ⸗ reich die notwendige neue Verfaſ⸗ fung zu geben. Die bisherigen Verlautba⸗ rungen über die neue franzöſiſche Verfaſſung haben im ganzen Lande allergrößte Beachtung und auch Zuſtimmung gefunden. In der höchſten Not ſcheint ſich auch der einzelne Framzoſe zu beguemen, gewiſſe Dinge über Bord zu werfen, die er glaubte, ſich bisher leiſten zu können. Dazu gehört vor allem der ungehemmte Individua⸗ lismus, ö. h. auf deutſch die unbegrenzte Partei⸗ und Vetternwirtſchaft, verbunden mit„originellen Ein⸗ fällen“, die dem Land immer nur geſchadet haben. Journal“ betont, daß die angekündigte Reform in den politiſchen Kreiſen günſtig aufgenommen wurde, und. franzöſiſche Oeſſentlichkeit vertrauensvoll, entſchloſſen und diſztplinſert jene Entſcheidungen erwartet die „Petit Pariſien“ unterſtreicht, daß die Marſchall Petain fällen werde.„Figaro“ betont die Notwendigkeit, die ſtaatlichen Einrichtungen zu re⸗ ſormieren, indem man ſie vereinfacht und den neuen Bedürfnſſſen anvaßt. Ein geſchlagenes Land habe für ſeine Wiederaorfrichtung keine pompöſen Aus⸗ gaben für die Regierung mctig. Entſchloſſene Män⸗ ner wären durchaus genſgend. Alle Zeichen ſprechen dafür, daß es nunmehr mit der 171 amentariſchen Formaldemokratie in 1 g auch in Frankreich ſelbſt ſtets arößte Empörung aus⸗ gelöſt, ganz abgeſehen von den ſchwerwiegenden real⸗ politiſchen Folgen. Ein kleines Blatt, der„Nouvel⸗ liſt de Bretagne“ ſchreibt dazu:„Wär bezahlen mit Tränen, Ruinen und mit Blut unſere Vorkriegs⸗ fehler.“ Heute erſt ſeien die falſchen Propheten ent⸗ larvt worden, eine Entlarpung, die viel Geld koſte. Immer wieder wird daran erinnert, daß ſchon ein⸗ mal, im Jahre 1994, der frühere Präſident der Re⸗ publik Doumergue, als Miniſterpräſident eine gewiſſe Reorganiſterung des politiſchen Lebens ver⸗ ſuchte habe. Auf Anraten Tardieus habe er verſucht, eine Aenderung der Verfaſſung durchzuſetzen, die dem Miniſterpräſtdent das Recht zur Auflöſung der Kammer einräumen ſollte, ohne der Zuſtimmung des Senats zu bedürfen. Damit wäre den Parlamen⸗ tariern die Entfeſſelung von Regierungskriſen er⸗ ſchwert worden. Dieſer Verſuch wurde insbeſondere von der Radikalſozialen Partei am 8. November 1984 im Keime erſtickt. Das war wohl die letzte große Gelegenheit, die von Frankreich verpaßt wurde und ſich ſpäter kein einziges Mal mehr bot. Das Blatt Lavals, der„Moniteur du Centre“ betont, daß in der Not, in der Frankreich ſich befinde, das ganze Land bereit ſei, die ſich aufzwingenden Maßnahmen anzunehmen. ſelbſt wenn ſie ſcharf ſein würden. Sollten die Demagogen aber immer noch eine Rolle ſpielen könne, würde Frankreich abermals einem Ab⸗ grund entgegenrollen. Es wird auf allen Seiten betont, daß nunmehr die Zeit gekommen ſei zu handeln und nicht anehr zu reden. Dazu ſeien neue funge Kräfte nötig, die ſich von den bisherigen Formen des In dividualismus losſagen könnten. Sie müßten wieder von einem inneren Glauben getragen ſein und den kraſſen Materialismus über Bord werfen können. Dazu gehört das Bewußtſein der nationalen Ge⸗ meinſchaft und der Aufgabe des Klaſſen⸗ kampfes. Was für Frankreich notwendig wäre, ſei zunächſt Autorität. Der franzöſiſche Landwirtſchaftsminiſter und Ver⸗ proplantierungsminiſter, der frühere Abgeordnete Chichern, hat ſeine Sorgen und Nöte por einer Reihe won Journaliſten öffentlich geäußert. Die Ereigniſſe der letzten Monate. insbeſondere die vielen Millio⸗ nen Flüchtlinge, hätten in Frankreich erhebliche Schwierigkeiten für die Produktion, Verproviantierung ſowie für die Transporte und die Verteilung der Lebensmittel mit ſich gebracht. Man mſiſſe verſtehen, daß es im allgemeinen Leben Droſ⸗ ſelungen gibt. Vor allem ſei die Zeit vorbei, in der man in egoiſtiſcher Weiſe an ſein eigenes Wohlbefin⸗ den dachte. eder im öffentlichen noch im Privat⸗ leben dürfen Exzeſſe vorkommen. Es ſei die Pflicht des Verſorgungsminiſters, jedem das notwendige, 8 würden. Es fehlte nicht an diplomatiſchen Bemühun⸗ gen und Verlockungen, die ſich aber alle als vergeb⸗ lich zeigten. Sowohl die franzöſiſche Orientarmee wie die Truppen in Nordafrika erklärten ſich für die Regierung Petain und vorgeſtern erlietz der dortige Oberbefehlshaber General Nogues einen Aufruf, in dem er ſich gegen falſche und ſchädliche Mel⸗ dungen ausländiſcher Nachrichtenggenturen(lies eng⸗ liſcher) wandte. In dem Aufruf hieß es weiter, daß Franzöſiſch⸗Nordafrika ſich voll und ganz der einzig legalen Regierung Frankreichs unterordne und daß die Waffenſtillſtands bedingungen auch von den Kolonialtruppen auf das genaueſte befolgt würden. Es iſt wahrſcheinlich, daß dieſer Vorfall den Stein ins Rollen gebracht hat, denn hierdurch wurden alle engliſchen Hoffnungen auf Hilfe von Teilen der franzöſiſchen Flotte zunichte gemocht. Daß auch die⸗ jenigen franzöſiſchen Flotteneinheiten, die ſich in eng⸗ fen befanden, nicht daran gedacht hat⸗ liſchen Inſelh ten, ſich freiwillig England anzuſchließen, geht daraus hervor, daß die engliſche Piratenaktion in der Nacht überraſchend vollzogen werden mußte und daß ſie auch nur unter Opfern an Menſchenleben auf fran⸗ zöſiſcher Seite durchgeführt werden konnte, was zyniſch in der„Siegesmeldung“ zugegeben werden muß. Um die ganze Hinterhältigkeit des Piraten⸗ überfalls zu faſſen, muß daran erinnert werden, daß vor wenigen Tagen die Weltöffentlichkeit vom Londoner Juformationsminiſterium dahin⸗ gehend unterrichtet wurde, daß die britiſche Ad⸗ miralität nunmehr nicht daran dächte, frau⸗ zöſiſche Kriegsſchiffe, die ſich in engliſchen Häfen befänden, an dem Auslaufen und der Rückkehr in die Heimathäfen zu hindern. Das geſchah nur, um die franzöſtſche Regierung und die Schiffs⸗ beſatzungen in Sicherheit zu wiegen. Ueber die allgemeine unzufriedene Stimmung in England, die zu dem feigen Piratenüberfall geführt hat, gibt eine Londoner Meldung des Londoner Kor⸗ reſpondenten von„Dagens Nyheter“ intereſſante Auufſchlüſſe.„Etwas iſt verkehrt in Whitehall“, ſchrieb englischen Flotte in der Geſchichte die„Daily Mail“ in ihrer Mittwochausgabe und forderte ein Großreinemachen in den Aemtern. Die Geſtaltung der Heimatverteidigung und die Arbeits⸗ methoden der Zivilverwaltung erwecken wachſende Unluſt in der engliſchen Oeffentlichkeit. Die ſchärfſte Kritik wendet ſich gegen den Mangel an Initiative der amtlichen Stellen. Die Frage der Heimatvertei⸗ digung, deren verſchiedene Zweige unter verſchiede⸗ nen Aemtern ſtehen, iſt die Frage des Tages. Die Unfähigkeit der Regierung, ſchnelle Entſchlüſſe zu faſſen öder klaren Beſcheid zu geben, wird immer ſchärfer kritiſiert. Man wartete auf eine Erklärung Churchills— ſchließt der Korreſpondent—, aber ſtatt deſſen kam der hinterhältige Ueberfall auf die fran⸗ zöſiſche Flotte.“ Es war eine ſchöne Aktion“ dnb. Berlin, 5. Ju 4 Mit nicht zu überbietendem Zynismus kreten die Londoner großen Blätter an Churchills Seite und übernehmen damit ihren Anteil an der Blutſchuld eines der ruchloſeſten Verbrechen der Weltgeſchichte. Eine beſonders gemeine und brutale Sinnesart offenbart die„Daily Mail“. wenn ſie von dem Maſ⸗ ſenmord von Oran ſchreibt: „Es war eine ſchöne Aktion, die von einem gro⸗ ßen Mann aubefohlen wurde“— „denn“, ſo meint„Daily Herald“,„unſere eigene Sicherheit zwang uns dieſe Maßnahmen auf, aber auch unſere Pflicht gegenüber der Menſchheit diltierte ſie; wenn wir den Krieg verlieren, wird dieſe Menſch⸗ heit verloren ſein.“ In ekelerregender Scheinheilig⸗ keit drückt das Blatt den von den Engländern ge⸗ mordeten Franzoſen mit folgenden Worten ihr „Mitgefühl“ aus:„Unſer Mitgefühl mit den fran⸗ zöſiſchen Matroſen, die unter dieſer Aktion im Mittel⸗ meer zu leiden hatten, iſt faſt unbeſchreiblich.“ Die „Times“ benutzt auch dieſe Gelegenheit, um einen Keil zwiſchen die rechtmäßige Regierung Frankreichs und die franzöſtiſchen Kriegsteilnehmer zu treiben; aber das gemeine Verbrechen von Oran wird auch dem letzten Franzoſen die Augen öffnen und ihn auf die Seite der Regierung Petain zwingen. Die Wolt erkennt jetzt England Aeberall maßloſe Empörung dnb. Rom, 5. Juli. „Eine neue Seite der Gemeinheit in Englands Ge⸗ ſchichte.— Feiger Ueberfall auf die entwaffnete fran⸗ zöftſche Flotte.— Britiſches Verbrechertum.— Der applaudierte Gangſter.“— Dieſe und ähnliche Ueber⸗ ſchriften der römiſchen Morgenpreſſe zeigen ſchon klar die helle Empörung über eine Tat, mit der ſich die engliſche Marine für alle Zeiten mit Schimpf und Schande bedeckte und ihre Flagge mit dem Blut des Meuchelmörders beſudelte. Ein Taumel der Begeiſterung hatte Donners⸗ tag das britiſche Unterhaus erfaßt, ſo unterſtreicht „Meſſaggero“. England hat mit kalter Berechnung das größte Verbrechen aller Jahrhunderte begangen, hat den Be⸗ weis ſeiner grauſamen Beſtialität erbracht und damit in wenigen Stunden den unſchlagbaren Rekord auf allen Gebieten des Kollektivverbrechens und des moragliſchen Tiefſtandes errungen; England hat ſich als unſchlagbar erwieſen in bezug auf Feigheit, Treu⸗ bruch und menſchlicher Grauſamkeit, Räubergeiſt, Mordgier und Zerſtörungswut. Die britiſche Marine hat jedes Geſetz, jede Achtung und jeden Skrupel über Bord geworfen und ſich in ungeheuerlicherweiſe nrit Schande und Blut bedeckt. In beſtialiſcher Wut hat England raubend und mordend ſein wahres vertiertes Antlitz enthüllt, hat ſich der ſeeräu⸗ beriſche Dämon ſeiner vielhundertjährigen Geſchichte geoffenbart, und die konſervativen, die liberalen und die Labour⸗Abgeordneten des Unterhauſes haben ein⸗ Frankreich macht Schluß mit der Formaldemokratie neue Verfaſſung kommen in Gang und nur das notwendige, zu geben, welchen ſozialen Rang er auch einnehme. Das ſei eine Regel, an die ſich der Landwirtſchaftsminiſter halten würde und der ſich alle fügen müſſen. Wieder franzöſiſcheRundfunkſendungen dub Berlin, 4. Juli. Bei den Beratungen der deutſchen Waffenſtill⸗ ſtandskommiſſion ſtand u. a. am Donnerstag die Frage des frauzöſiſchen Rundfunks zur Erörterung. Die deutſche Waffenſtillſtandskommiſſion hat be⸗ ſchloſſen, der franzöſiſchen Regierung guzzubilligen, die franzöſiſchen Rundfunkſender im unbeſetzten Ge⸗ biet wieder in Betrieb zu nehmen. FFür die Sen⸗ dungen trägt die franzöſiſche Regierung die volle Veranwortung. Eine Zenſur von deutſcher Seite findet nicht ſtatt. b Keine Friedensfühler dnb. Berlin, 5. Juli. Um einen Lichtblick in die tieſe Depreſſion der engliſchen Oeffentlichkeit zu bringen, fahren gewiſſe Kreiſe der Londoner City fort, Nachrichten über a n⸗ gebliche dentſche Friedensſühler in die Welt zu ſetzen. So meldet die United⸗Preß aus Lon⸗ don unter Berufung auf einen ausländiſchen Bot⸗ ſchafter, der natürlich diskreterweiſe ungenannt bleibt, deutſche Agenten hätten einer Gruppe engliſcher Privatperſonen Friedensvorſchläge unterbreitet. Die Agentur verſucht ſogar, durch Wiedergabe angeblicher 5 Vorſchläge die Meldung glaubwürdiger zu m Demgegenüber wird feſtgeſtellt, daß dieſe Nach⸗ richt von A bis Zerſunden iſt und ihren Urſprung offenbar in den Wiinſchen gewiſſer Londoner Kreiſe hat, das engliſche Volk ſtber die hoffuungsloſe Lage hinwegzutänſchen. Proteſt gegen England Bombenexploſion vor britiſchem Ausſtellungsgebände a in Neuyork 5 8— Neuyork, 5. Juli. Drei Geheimpolſziſten wurden am Donnersta getötet und verſchiedene andere verletzt, als fte deim britiſchen i en 8 Neuyork Ausſtellung entfernten. die Bombe A lodierte außerhalb des britiſchen Ausſtellungsgebäudes. — eine als Rundfunkempfänger getarnte Bombe aus über den britiſchen Aeberfall mütig Beifall geſpendet. Ein ſchauerlicher Totentanz um die Leichen der franzöſiſchen Matroſen und dre verſenkten Einheiten der franzöſiſchen Flotte. Der geſchwätzige und nicht zu bändigende Gangſter Churchill erhüht durch ſeine Schamloſigkeit noch die Ungeheuerlichkeit des Verbrechen, das ihm der Inſtinkt der ſeeräuberiſchen Rache eingegeben hat. Wenn Englands Feinde ſich der framtzöſiſchen Flotte hätten bemächtigen wollen, ſo hätten ſie dazu mit entſprechenden Waffenſtällſtamds bedingungen die Möglichkeit gehabt. Churchills Behauptung don feindlichen Abſichten auf die franzöſiſche Flotte iſt daher eine bewußte Düge, durch die nicht einmal der dümmste Englandfreund getäuſcht werden kann. Da England aber die von Frankreich geforderte Beute entgangen iſt, hat die Londoner Regierung die frau⸗ zöſiſche Flotte als Freiwild erklärt, feige überfallen und ein grauſames Blutbad angerichtet 3 Die größte Ungeheuerlichkeit ſtellt aber die begei⸗ ſterte Zuſtimmung des engliſchen Unterhauſes dar. „Besser“ rauchen bekommt besser) Aria 3, . Denne beſſere Cigarette regt von ſelbſt dazu an, angſam und bedächtig zu rauchen. Es iſt erwleſen, daß dies erheblich bekömmlicher iſt als haſtig ⸗nervöſes Paffen. Wenn die engliſche Regierung mit roher Gewalt dem früheren Verbündeten einen Dolchſtoß in den Rüf⸗ ken verſetzt, wehrlos abſchlachtet, pirakenhafte Hand⸗ ſtreiche organiſilert, dann vollführt ganz England einen Freudentanz. 48 Churchills Unterhausrede, ſo betont„Popolo di Roma“ iſt ein Dokument des ungeheuerlichen und verbrechriſchen Zynismus der Londo⸗ ner Regierung. Wenn ſich die britiſche Macht noch eines letzten Reſtes von Achtung in der Welt hätte erfreuen können, ſo hat ſie ſich jetzt für immer mit Schande bedeckt. Dieſe Nation vornehmer Purita⸗ ner und Ehrenmänner, in deren Adern Jas Blut von Banditen unverfälſcht geblieben iſt, hat es gewagt, ihre Waſſen gegen die Rechte jener Nation zu richten, die bis geſtern ihr Verbündeter war und gerade wegen der ausgehliebenen Unterſtützung Eng⸗ lands unter einer ihre Möglichkeiten überſteigenden Anſtrengung zuſammenbrach. „ Corriere della Sera“ ſpricht won einem ue der⸗ trächtigen, veräteriſchen Angriff der Engländer gegen die franzöſiſchen Kriegsſchiffe. In einer verächtlichen Rede habe Churchill vor dem Un⸗ terhaus den beiſpielloſen Verrat und unauslöſch⸗ lichen Schandfleck an der britiſchen Ehre zur pertet⸗ digen gesucht. Was in England vor ſi e, übe r⸗ ſchreite die Grenze der Glaubwürdigtent, 125 irt das große Mailänder Blatt weiter, ſo wie die Worte des wahnwitzigen Churchills an Zynismus und Heu⸗ chelef alles ſüberträfen, was jemals in einem Paxla⸗ ment oder in einer Gemeinſchaß i. f e ee e 18 t giviliſierter Men ie ganze elt werde jetzt verſtehen, wer die Engländer ſeien und weſſen ſie 9 0 ſeſen. Die neueſte Untat der engliſchen Marine gegenüber ihrem ehemaligen Kameraden zeichne endgültig den Zu⸗ ſammenbruch des Flottenruhms jener Nation, ſo wie das Geſchwätz Churchills nur einer Leichen rede auf das Schamgefühl und die Ebre Englands gleich⸗ von Oran und die 9 b egangenen Gewalt⸗ komme. Der brigantenhafte Seeangrif anderen von Großbritanninen ſtreiche, ſo ſchreibt der„Popolo d Italia“, konnten keinen würdigeren Lobredner finden, als Churchi jene dunkle Person, die fähig ſet, jede Niederlage in einen Sieg umzufälſchen und jedes ſchamloſe Ver⸗ brechen für ein edles und ruhmreiches Unternehmen auszugeben. In der jahrhundertelangen Geſchichte des Piratentums, deſſen ſich die engl Mari rühme, merde man nicht leicht ein den, das jenem gleichzuſetzen ſei, welche mitten im 20. Jahrhundert ereignet habe. 5 del Popolo“ schreibt 00 de m A. Oran iſt England zu ſeinem urſpuünglit . 1 1 0 Ge e Seeg eg cg= 2 e 4 e 0 e ückgekehrt. Aus jedem Winkel der Welt, wo di den der Gangſter noch nicht zum Geſetz ge ſind, erheben ſich die Stimmen ſchärfſter trteilung. Churchill wird als der Ver⸗ treter eines Staatsbanditengeſchlechts in die Geſchichte eingehen, der mitten im 20. Jahr⸗ hundert die fernſtliegenden Epochen der Barbarei wi aufleben ließ, und ſo gewiſſen⸗ und ſchamlos pelle an die Welt zu richten! „ſtellt feſt, die britiſche Kriminalität hat artigen Grad von abenteuerlicher Miß⸗ Menſchenrechtes erreicht, daß ſie jedes düſteren Zeiten der Geſchichte in den Schatten ſtellt. unvermittelte Angriff auf die franzöſiſchen Schiffe iſt mit einer Brutalität aus⸗ geführt worden, die die ganze wirklich ziviliſterte Welt vor Grauen erbeben läßt. Churchill, das Untier, iſt bereits an der Kehle gefaßt. Der Ab⸗ grund wird die gierigſte Hyäne verſchlingen, die die Menſchheit jemals gepeinigt hat. „Kalte Anmenſchlichkeit dnb Madrid, 5. Juli. Die Zeitung„Madrid“ ſagt, die Tat von Oran be⸗ weiſe erneut, wozu die engliſche Politik fähig ſei. England betrachte ſeine franzöſiſchen Verbündeten lediglich als Kanonenfutter und ſtelle die franzöſi⸗ ſchen Soldaten auf die gleiche Stufe wie ſeine Neger und ſeine übrigen Hilfsvölker. Frankreich werde langſam dahinterkommen, was die engliſche Freund⸗ ſchaft ihm eingebrockt habe, bis es, wie das übrige Europa, gegen das Land marſchiert, das hinſichtlich Europa nur zwei Dinge anerkenne: Entweder die Herrſchaft oder die Feindſchaft. „Alcazar“ unterſtreicht, daß die franzöſiſchen Ma⸗ troſen, die vor wenigen Tagen noch Waffenbrüder der engliſchen Matroſen waren. unter den engliſchen Granaten ihr Leben für die verlorene und ſchlechte Sache eines imperialiſtiſchen Imperialismus geop⸗ fert hätten, der dadurch wiederum ſeine kalte und berechnende Unmenſchlichkeit beweiſe im Gegenſatz zur ritterlichen Kriegführung des neuen Europas, das auf allen Schlachtfeldern ſtegreich ſei. „Pueblo“ ſchreibt, oͤurch den Gewaltakt von Oran würden auch die letzten freundſchaftlichen Gefühle für England aus dem Herzen der Franzoſen gerif⸗ ſen und alle Zauderer für die Politik Pétains ge⸗ wonnen. „Steht es ſo ſchlecht um England?“ dnb Stockholm, 5. Juli. „Stockholms Tidningen“ ſchreibt, der britiſche Handſtreich gegen die franzöſiſche Flotte dürfte wohl überall außerhalb des britiſchen Imperiums eine ſpontane Reaktion rein menſchlicher Art hervorgeru⸗ fen haben. Das Blatt ſpricht von einer unerhörten Einwirkung auf das moraliſche Preſtige Groß⸗ britanniens und wirft die Frage auf, ob die Lage Großbritannien ſo verzweifelt ſei, daß der militäriſche Gewinn mit Mitteln erkauft werden müſſe, die auf die Dauer nur das mora⸗ liſche Anſehen und das Vertrauen anderer unter⸗ graben könnten. Die Neutralen könnten nicht umhin, feſtzuſtellen, daß man in Churchills Aus⸗ fällen gegen die franzöſiſche Regierung die Rit⸗ terlichkeit vermiſſe. Die Engländer hätten nicht nur die franzöſiſche Flotte daran hindern wollen, gegen die Briten be⸗ nutzt zu werden, ſondern auch ſelbſt Verſtärkung be⸗ kommen wollen. Als die Spekulation auf eine Meu⸗ terei gegen die Regierung Frankreichs fehlgeſchla⸗ gen ſei, habe England Gewalt angewendet. Die Kluft zwiſchen Frankreich und Großbritan⸗ nien habe ſich ſicherlich ſeit Jahrhunderten nie⸗ mals ſo weit aufgetan, wie gegenwärtig. Wohin ſteuert Aegypten? „Freundſchaft mit allen!— Bündnistreue gegen England“? Banditentum z einen de achtung jedes Vorbild aus den EP. Rom, 5. Juli. Wie„Popolo di Roma“ von der ägyptiſchen Grenze meldet, hat der neue ägyptiſche Miniſterpräſident Haſ⸗ ſan Sabry Paſcha ſeine erſte Rede vor dem Parla⸗ ment gehalten. Er erklärte u.., daß Aegypten nichts anderes wünſche, als herzliche und freundſchaftliche Beziehungen mit allen anderen Völkern zu unterhal⸗ ten. Jedoch müſſe Aegypten an ſeine eigene Unab⸗ hängigkeit und Sicherheit denken. Es wolle auch ſeine Verpflichtungen gegenüber dem ver⸗ bündeten England erfüllen. Kairo wird geräumt dnb Tripolis, 5. Juli. 1 der grundſätzlichen Weigerung der Eng⸗ länder, Kairo vom britiſchen Militär zu befreien und zur offenen Stadt zu erklären. beſchloß der Militärgouverneur von Kairo, die Stadt im Not⸗ fall von der Zivilbevölkerung räumen zu laſſen. Um dieſe Maßnahmen weiter durch⸗ führen zu können, wurde Kairo in vier Zonen ein⸗ geteilt. Zuerſt, gegebenenfalls auch ſofort, ſoll die Bevölkerung aus den Kaſernenvierteln fortgeſchafft werden. Nichts kennzeichnet die brutale Umkehrung aller natürlichen Verhältniſſe in Aegypten durch die Eng⸗ länder mehr als die Tatſache daß nicht etwa das bri⸗ tiſche Milftär aus Kairo weggeht, und die Stadt, dem Wunſche der ägyptiſchen Bevölkerung entſpre⸗ chend ſchont, ſondern öͤaß der ägyptiſche Militärgou⸗ verneur— übrigens auch gleichzeitig der Miniſter⸗ präſident Aegyptens— Haſſan Fabriy Paſcha die eine Million zählende Hauptſtidt des Landes von der Zivilbevölkerung räumen laſſen muß. weil das engliſche Militär nicht abziehen will! Exkönig Zogu hat gerade noch in London gefehlt. Erkönig Zogu von Albanien iſt in England einge⸗ troffen. Er hat ſich zuſammen mit ſeiner Gattin nach London begeben, wo er bis auf weiteres Wohnung nehmen wird. „Der größte schuft, der jemals existiert halt Eindeutige Kennzeichnung des engliſchen Premierminiſtees und ſeiner Oraner Tat dub Berlin, 4. Juli. Die heute vom Auswärtigen Amt veröffentlichten Dokumente über die Flandernſchlacht und die Mel⸗ dung über die Seeſchlacht von Oran fügen ſich von ſelbſt zu dem großen Thema„Englands Verrat an Frankreich“ zuſammen. War in den Dokumenten zur Flandernſchlacht in ungeheurer Dramatik be⸗ wieſen, wie die engliſche Regierung und die engliſche Heeresführung die hilfeſuchende franzöſiſche Armee und die franzöſiſche Regierung kaltblütig im Stich ließen, wie unter den Augen Englands das fran⸗ zöſiſche Heer ſich verblutete und Churchill nur ein eiskaltes Intereſſe kennt. die Rettung des eigenen Expeditionskorps, ſo zeigen die neueſten Meldungen über das unglaubliche Vorgehen Engelands gegen die franzöſiſche Flotte die konſequente Fortſetzung dieſer Haltung, die nicht davor zurückſchreckt, den to d wunden Bundesgenoſſen meuch⸗ lings zu erddolchen. Wie aus den Meldungen erſichtlich iſt, hat man fetzt wehrloſe franzöſiſche Schiffe in britiſchen Häfen mit Mann und Maus verſenkt und gegen die in der Demobilmachung begriffenen franzöſiſchen Kriegs⸗ ſchiffe vor Oran das Feuer aus Kanonen und von Bombenflugzeugen eröffnet. Es iſt wohl die größte Schufterei der Weltgeſchichte, die Herr Churchill ſich hier leiſtet. Polen, Tſchechoſloswa⸗ kei, Norwegen, Holland, Belgien mit all ihren er⸗ bärmlichen Erſcheinungen engliſchen Verrats ver⸗ blaſſen in ihrer Niederträchtigkeit vor dem, was Britannien jetzt mit ſeinem Bundesgenoſſen Frank⸗ reich in deſſen tragiſchſter Stunde macht. Waren die Beſchießungen des beſiegten Bundesgenoſſen, der ſich für England opferte, ſchon an ſich widerlich, ſo findet die Verſenkung franzöſiſcher Schiffe in engliſchen und franzöſiſchen Häfen, der Mord an franzöſiſchen Matroſen, die die Befehle ihrer Regierung und ihrer Offiziere durchführen wollten, überhaupt keinen Ver⸗ gleich mehr in der Geſchichte. Churchill erſcheint nicht nur vor uus, ſondern wird auch vor dem Urteil der Weltgeſchichte als der arößte Schuft erſchein en, der ie⸗ mals exiſtiert hat. Vor ihm verblaſſen die Verbrechen, die in den Annalen der Geſchichte verzeichnet ſind. Es erhebt ſich die Frage, was das engliſche Volk zu dieſer einmaligen verbrecheriſchen Er⸗ ſcheinung zu ſagen hat. Wenn im engliſchen Volk. was wir glauben möchten, noch ein Gefühl für Ehre, Anſtändigkeit und Ritterlichkeit vorhanden iſt, ſo dürfte dieſe Gemeinheit ſeines Premierminiſters end⸗ lich den lange ſchon zurückgehaltenen Sturm der Ent⸗ rüſtung losbrechen laſſen. Nelſon hat die franzöſiſche Flotte in der Seeſchlacht bei Trafalgare beſiegt, Win⸗ ſton Churchill läßt wehrloſe Schiffe ſeines franzö⸗ ſiſchen Bundesgenoſſen in engliſchen Häfen in den Grund bohren. Es würde uns nicht wundern. wenn das eng⸗ liſche Volk ſich beſinnen. das Furchtbare ſeines Niederganges erkennen und Winſton Churchill kurzerhand jetzt angeſichts der Nel⸗ ſon⸗Statue a m Trafalgarſquare aufhängen würde. Flaliener greifen Malta und Alexandrien an Flalieniſche Erſolge im Sudan— Bomben auf brillſches Kriegeſchiff (Funkmeldung der NMzZ.) + Rom, 5. Juli. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Eine Jagdflugzeugformation hat trotz un⸗ günſtiger Wetterverhältniſſe und ſtarker feind⸗ licher Flugabwehr eine glänzend durchgeführte Aktion gegen den Flughafen von Hal⸗Far (Malta) durchgeführt. Der Flughafen wurde da⸗ bei unter Maſchinengewehrfeuer genommen. 8 dort liegende feindliche Flugzeuge ſind außer Kampf geſetzt worden. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt. Eine weitere Formation unſerer Luftwaffe hat die engliſchen Kriegsſchiffe im Hafen von Alexandrien wirkſam mit Bomben belegt nud trotz heftiger Luft⸗ und Flakabwehr mehrere Schiffe getroffen. Ein feindliches Jagd⸗ flugzeug iſt abgeſchoſſen worden. Alle unſere Flugzeuge ſind in ihre Ausgangshäfen zurück⸗ gekehrt. Eines unſerer Marine⸗Erkundungsflugzenge hat einen engliſchen Kreuzer angegriffen und ein Kampf⸗ und Jagdflugzeug abgeſchoſſen, das ſeine Aktion zu ſtören verſuchte. An der Cyrenaika⸗Grenze ſind verſchie⸗ dene Zuſammenſtöße bei Muſaid zu unſeren Gunſten entſchieden worden. Ein engliſches viermotoriges Flugzeug wurde im Luftkampf abgeſchoſſen. In Oſtafrika ſind unſere Truppen nach Zurückſchlagung des Angriffes auf Metemma zur Gegenoffenſive übergegangen und haben die befeſtigte Stellung von Galabat im engliſch⸗ ägyptiſchen Sudangebiet beſetzt. Weiter nördlich iſt nach Ueberwindung zähen Widerſtandes Caſſala beſetzt worden. Weiter ſind im Gebiet des Sudan verſchie⸗ dene feindliche Stellungen ſehr wirkſam mit Bomben belegt worden, ohne Verluſte auf unſe⸗ rer Seite. Ein engliſches Erkundunasflugzeug iſt von unſeren Jagdfliegern über Maſſau ab⸗ geſchoſſen worden. Aus neutraler Quelle wird beſtätigt, daß bei der Aktion unſerer Flugzeuge gegen einen feindlichen Geleitzug im öſtlichen Mittelmeer, über den im Heeresbericht Nr. 22 gemeldet wurde, ein engliſches Kriegsſchiff einen Volltreffer mit einer Bombe ſchweren Kalibers erhalten hat. Caſſala und Galabat erobert (Funkmeldung der NM.) +. Rom, 5. Juli. Von den italieniſchen Truppen ſind bei einem großangelegten Vorſtoß gegen den engliſch⸗ägyp⸗ tiſchen Sudan der wichtige Karawanen⸗ und Bahnknotenpunkt Caſſala und die befeſtigten Stellungen von Calabat beſetzt worden. In italieniſchen politiſchen Kreiſen wird auf die große politiſche und militäriſche Bedeutung von Caſſala hingewieſen, das in der italie⸗ niſchen Kolonialgeſchichte ſchon in den 9ber Jahren eine große Rolle ſpielte. Beſonders in allen kolonial⸗ politiſchen und kolonialmilitäriſchen Kreiſen Italiens hat die Eroberung von Caſſala größte Genugtuung ausgelöſt. da man ſte als eine moraliſche Wiedergut⸗ machung in bezug auf die engliſchen Intrigen empfindet, die 1897 ſchließlich zur Zurückgabe von Caſſala an Aegypten geführt haben. Engliſche Okkupationsplüne in Syrien Das Mandat ſoll zwiſchen England, der Türkei und dem Frak geleilt werden (Drahtbericht unſ. Korreſpon denten) — Genf, 5. Juli. Immer offener arbeitet England auf eine Feſt⸗ ſetzung in Syrien hin. Hinter den Kuliſſen wird eifrig mit der Türkei und dem Jrak über eine Dreiteilung Syriens verhandelt. Der nörd⸗ liche Teil von Syrien ſoll an die Türkei, der Oſten an den Frak, der dafür einen Teil der Oel⸗ gebiete von Moſſul an die Türkei abgeben würde, fallen. Das übrige Syrien ſoll unter eugliſchen Schutz geſtellt werden. Dieſe Beſtrebungen haben ſebbſtverſtändlich durch die Loyalitätserklärung Mittelhauſers gegenüber Weygand neuen Auftrieb erhalten. Gewiſſe wichtige ſtrategiſche Punkte des Landes befinden ſich heute ſchon in engliſcher Hand. England ſetzt weiterhin ſeine Bemühungen fort, in der früher unter Wey⸗ gands Befehl befindlichen franzöſiſchen Orientarmee Meutereien hervorzurufen und Truppenteil gegen Truppenteil zu hetzen. Von überall oͤroht Anheil! (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern. 5. Juli. Die Bedenken Englands über die weitere Ent⸗ wicklung nicht nur der militäriſchen, ſondern auch der politiſch⸗dipylomtiſchen Dinge werden immer größer.„News Chronicle“, das die Lage auf dem Mas ſagt Moskau zu den Dokumenten? Der ruſſiſche Bolſchaſter in London verlangt von Herrn Churchill Aufklärung (Drahtbe richt unſ. Korreſpondenten) — Rom, 5. Juli. Die Veröffentlichung des deutſchen Weißbuches hat in Italien einen außerordentlich ſtarken Eindruck hervorgerufen, denn die den deutſchen Truppen in die Hände gefallenen Dokumente be⸗ weiſen klar, daß die Weſtmächte vor nichts zurück⸗ ſchreckten, um den Krieg mit den verbrecheriſchſten kitteln auszudehnen. Sie beweiſen außerdem end⸗ gültig, wie die römiſche Preſſe unterſtreicht, wie 85 das deutſche Eingreifen in Skandinavien 5 In Rom intereſſieren natürlich am ſtärkſten die Dokumente, die ſich auf die anglo⸗franzöſi⸗ ſchen Intrigen in der Türkei und auf dem Balkan beziehen.„Giornale'Italia“, das halbamtliche Blatt, hebt beſonders hervor, daß die Engländer und Türken in der gleichen al in der ſie den verbrecheriſchen und feigen Ueberfall auf die ruſſiſche Bevölkerung in den Erdölgebteten planten, in freundſchaftlichen Verhandlungen mit oer Sowfet⸗ regierung ſtanden. Man fragt ſich in Rom daher, wie wohl die Wir⸗ kung der Dokumentenveröffentlichungen auf die Beziehungen Rußlands zu Eugland ſein mögen. Die Chronik berichtet, daß der Sowfetbotſchafter Maiſky geſtern eine Unterredung mit Herrn Chur⸗ chill gehabt hat. Warum nicht mit Außenminiſter Lord Halifax, wie es üblich iſt? Es muß ſich um ſchwerwiegude Dinge handeln, und es wäre ſehr intereſſant, zu wiſſen, wie die Unterhaltung zwi⸗ ſchen dem engliſchen Regierungschef und dem Sowjetbotſchafter verlaufen iſt. Die italieniſche Preſſe druckt die Dokumente wei⸗ terhin ausführlich in großer Aufmachung und mit kennzeichnenden Ueberſchriften ab. Das„Giornale 'Italia“ faßt den römiſchen Eindruck von der Publi⸗ kation mit den Worten zuſammen„Die Enthüllungen haben ihren ganz beſonderen Wert für die politiſche und militäriſche Kriegsgeſchichte von 1940.“ Balkan unterſucht, meint, daß dieſe Dinge weiter unklar blieben. Dagegen würden ſich die Dinge in Spanien und in Japan für England in einer höchſt unangenehmen klaren Weiſe entwickeln. In dieſen beiden Ländern beſtünden Tendenzen, den günſtigſten Augenblick auszunutzen, um ſich anzueig⸗ nen, was überhaupt nur möglich ſei. Das Blatt fordert, daß die Blockade auch auf Spanien ausge⸗ dehnt werde, da Spanien nunmehr durch die Beſetz⸗ ung der franzöſiſchen Weſtküſte durch Deutſchland in direktem Kontakt mit dem Dritten Reich ſtünde. Was die iriſche Frage anbelangt, ſo betont „News Chronicle“ die allergrößte Beſorgnis über das Ausbleiben einer Einigung zwiſchen Frland und Ulſter. Man hoffe immer noch auf eine baldige Ver⸗ ſtändigung. Es ſeien aber auf beiden Seiten„Hem⸗ mungen“ vorhanden. Wenn eine Einigung möglich wäre, müßte ſie natürlich von England unterſtützt werden. Es habe ſich jedoch gezeigt, daß immer noch Differenzen beſtünden, die vielleicht erſt dann ver⸗ ſchwinden würden, wenn die deutſche Gefahr noch näher kommen würde. Der allzu berüchtige Commander King Hall, der im„Star“ die Möglichkeit einer Invaſivn in England unterſucht, will auf großen Umwegen zu dem Ergebnis kommen, daß ein Landunasverſuch auf der britiſchen Inſel ſo gut wie ausgeſchloſſen ſei. Gleichwohl ſei es natürlich die Pflicht der züſtändi⸗ gen Stellen, England gegen jegliche Ueberraſchung und jegliche Angriffsart zu ſichern. Rumänien ſchiebt Engländer ab [Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Nom, Juli. Wie aus Bukareſt gemeldet wird, haben die rumä⸗ niſchen Behörden ſämtlichen engliſchen Staatsange⸗ hörigen. die in der Petroleuminduſtrie beſchäftigt ſind. zu verſtehen gegeben, daß ſte ihren Poſten ſofort zu verlaſſen haben. Es handelt ſich vor allem um Techniker und Spezialiſten. Demonſirationen in Indien (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) Rom, 5. Juli. Aus Kabul wird gemeldet, daß die Verhaftung des ehemaligen Präſidenten des Indiſchen Kongreſſes, Subhas Boſe, im ganzen Volk zu heftigen Kund⸗ gebungen gegen England Anlaß gegeben hat. In den Vorſtädten von Kalkutta mußte die Polizei einſchrei⸗ ten. In Delhi wurden bewaffnete Soldaten gegen Demonſtranten vorgeſchickt. In beiden Städten ind Tote und Verwundete zu verzeichnen. Verbot des Schächtens in der Slowakei. Das flo⸗ wakiſche Geſetzblatt veröffentlicht ein Geſetz über das Verbot des Schächtens auf dem flowakiſchen Staats⸗ gebiet. Dieſes Geſetz tritt ſofort in Kraft. f Die Lage unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 5. Während ganz England in Bangigkeit und Furcht den unabwendbaren deutſchen Vernichtungsſchlag er⸗ wartet, hat Herr Churchill die Flotte ſei⸗ neseinſtigen treueſten Bun desgenoſſen mit einem Hagel von Granaten und Bomben über⸗ ſchütten laſſen und er hat den Gipfel von Geme heit. Treuloſigkeit und Skrupelloſigkeit in ſeiner Rede im Unterhaus erklommen. Der Amſterdamer„Telegraaf“, der ehemals der Bewunderer der engliſchen und franzöſiſchen Kriegs⸗ führung gegen Deutſchland war, ſchreibt heute: „England ſteht vor der Vernichtung. Wenn man ſelbſt die Zivilbevölkerung mit Flinten ausxrüſtet, damit ſie die deutſchen Flieger und Panzer aufhal⸗ ten ſoll, dann muß man an dem Verſtand der Brr⸗ ten zweifeln. Untergangsſtimmung ſpricht auch aus der Wahnſinnstat der Beſchießung der franzöſiſchen Kriegsflotte, und Churchills Unterhausrede war die Großmannsrede eines Mannes, der ſein Volk in den Abgrund geführt hat“. Dieſe Meinung des„Telegraaf“ iſt nur eines von den vielen gleichen Urteilen, die heute in der ausländiſchen Preſſe zu finden ſind. Die Schande von Oran und die Unterhausrede ſind auch die Krö⸗ nung der Schmach des Herrn Churchill und der ver⸗ Juli. anwortlichen Staatsmänner Englands. Wie das Genfer„Journal“ aus Vichy meldet, hat Marſchall Petain in einem Preſſeempfang un⸗ mittelbar nach! dem Eintreffen der erſten amtlichen Nachrichten von dem Aoͤmiral Genſoul wörtlich ge⸗ ſagt:„Das löſcht alles aus, was jemals zwiſchen Frankreich und England be⸗ ſtanden hat.“ Der alte Marſchall habe mit vor Schmerz und Enttäuſchung bebender Stimme dieſe Worte geſprochen. Deutſchland bleibt ſtark genug, England ohne franzöſiſche Kriegsſchiffe enoͤgültig zu ſchlagen. Das erklärt des Führers hochherziges Verhalten, daß er Frankreich die nationale Schmach und Demütigung erſparte, die Marſchall Foch im November 1918 dem unbeſiegten Deutſchland diktierte. Englands Schur⸗ kerei iſt der Großherzigkeit des Führers gefolgt. Selbſt die immer noch englandhörige„Neue Zürcher Zeitung“ rafft ſich zu dem Ausruf auf:„Es iſt eine Unfaßbarkeit, die an Frankreich verübt iſt, das für England in dieſen Krieg eingetreten iſt, deſſen Hauptlaſt es zu tragen hatte und in dem es ſo beſiegt wurde wie nicht einmal 1870/71.“ Frankreich iſt von Deutſchland beſiegt, es wird aber nicht von dem Verräter England beſiegt werden, gegen das Deutſchlands Waffen an⸗ griffsfertig zum Vernichtungskampf ſtehen. Der Londoner„Daily Herald“ ſchrieb vor der Churchillrede:„Wir ſollen nicht unſerem Lande die Hoffnungen machen, ſondern aus dem Zuſammen⸗ bruch Frankreichs lernen. Die Franzoſen konnten nicht anders handeln. Kein Engländer darf ihnen in ihrem tiefen Fall eine Beleidigung antun.“ Am Tage danach hielt Herr Cögrychill ſeine Rede voll In⸗ famie und haßerfüllten Beleidigungen gegen das fran⸗ zöſiſche Volk. die ihm von Frankreich ebenſo wenig vergeſſen werden wird, wie die brutale und ver⸗ brecheriſche Beſchießung franzöſiſcher Krieg ſchiffe⸗ Der Pariſer„Matin“ bringt die amtliche Mel⸗ dung aus Oran mit dem Zuſatz:„Die Beſchießung unſerer Flotte iſt die Schändung des franzöſiſchen Namens. Frankreich in ſeinem tiefſten Fall wird dieſe Schändung nicht vergeſſen.“ Meldungen, die aus Frankreich nach der Schweiz gelangen. ſprechen von der tiefgehenden Entrüſtung aller Bevölkerungs⸗ kreiſe gegen England. Was Frankreich ſchon einmal in dem Jahrhundert der Jungfrau von Orleans an Verrat und Treubruch Englands erlebte, wiederholt ſich heute. a * Im Rotterdamer„Courant“ leſen wir: Das eng⸗ liſche Unterhaus zählt gegenwärtig 612 Abgeordnete, da für drei Wahlkreiſe infolge Todesfall Neuwahlen bevorſtehen. Nach dem Reuterbericht nahmen 405 Abgeordnete an der Donnerstags⸗ ſitzung teil, die Churchills Rede anhörten und ihr einmütigen Beifall zollten. Es haben demnach ungefähr 200 Abgeordnete gefehlt. Das iſt mehr als ein Drittel aller Deputierten, ſo ſtellt der Rotter⸗ damer„Courant“ feſt und dieſe Feſtſtellung, die ſich auf den amtlichen Reuterbericht ſtützt, verdient im⸗ merhin die gebührende Beachtung. ** Wie die ſchwediſche Agentur aus Dublin meldet, hat die iriſche Regierung unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten de Valera in der fünfſtündigen Sitzung am Donnerstag die Annahme des Vorſchla⸗ ges des engliſchen Nordirland. gemeinſam die Ver⸗ teidigung der Inſel zu übernehmen, abgelehnt. Die Schärfe des Beſchluſſes wird dadurch unter⸗ ſtrichen, daß auch Verhandlungen mit England über einen angebotenen Garantiepakt abgelehnt wurden. Die Regierung de Valera beriet ferner über die ge⸗ ſamte Mobiliſierung der iriſchen Armee und ſetzte den Beſchluß bis Sonntagmittag aus. Neue Träger des Ritterkreuzes anb. Berlin, 4. Jaili. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, das Ritter⸗ kreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen an: General der Flieger Keller. Komman⸗ dierender General eines Fliegerkorps, Generalleutnant Ritter von Greim, Kommandierender General eines Fliegerkorps, General der Flakartillerie Weiſe, Kommandierender General eines Flakkorps und Generalmajor Deßloch, Kommandierender General eines Flakkorps. g Den verdienten Generalen der Luftwaffe wurde die hohe Auszeichnung zuteil wegen vorbildlicher Führung der ihnen unterſtellten Verbände und wegen ihres perſönlichen Enſatzes während der Kampfhand⸗ lungen im Weſten. anb. Berlin, 4. Jult. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht verlieh auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Gene valoberſt von Brauchitſch, dem Kom⸗ mandeur der/ Leibſtandarte Adolf Hitler, Obergruppenführer Sepp Dietrich, das Ritter⸗ kreuz des Eiſernen Kreußzes. „Oberg ruppenführer Sepp Dietrich hat durch ſelbſtändigen Emtſchluß in ſeinem Abſchnitt durch das Gewimnen des Buſtckenkopfes über den Aa⸗ Kanal bei Watten die ſchnelle Fortſetzung der Ope⸗ rationen in Holland entſcheidend beeinflußt umd auch weiterhin, wie ſchon in Polen, ſich durch beſondere perſönliche Tapferkeit in engſter kame radſchaftlicher Zuſammenarbeit mit Panzer⸗ und Mot⸗Verbänden des Heeres beſonders hervorgetan. Irland ſtellt Häfen unter Militärkontrolle. Nach einer Londoner Meldung hat die iriſche Regierung die Häfen Dublin, Dunlaoghaire und Cork unter Militär kontrolle geſtellt. Griechiſcher Dampfer in der Seine⸗Mündung ver⸗ ſenkt. In Liſſabon trafen Beſatzungsmitglieder des griechiſchen Dampfers„Max Wolff“ ein, der vor län⸗ Nan Zeit mit einer Weizenladung in der Seine⸗ ünduna verſenkt worden iſt. Dokument Nr. 15: Telegramm von Winſton Churchill an Mi⸗ niſterpräſtdent Reynaud für General Wey⸗ gand vom 24. Mai 1940. Heftige Be⸗ ſchwerde über mangelnde Führung und Ver⸗ bindung. Franzöſiſche Republik. Landesvertefdngungs⸗ und l Kriegsmimiſte rium. Paris, den 24. Mai 1940. Streng geheim! Amſchrift des Telegramms von Churchill an Neynaud für General Weygand[dechiffriert) am 24. Mai 1940, 5 5 Uhr früh. General Gort telegraphiert, daß die Koordinie⸗ rung mit den Armeen der drei verſchiedenen Natio⸗ nen an der Noröfront weſentlich ſei. Er könne dieſſe Kpordinfierung nicht bewirken, da er bereits im Nor⸗ den und Süden kämpfe und ſeine Verbindungsſtraßen ec rot ſeien. Gleichzeitig höre ich won Sir Roger Keyes, das belgiſche Hauptquartier und der König Hatten bis heute, 23. Mai, 3 Uhr nachmittags, keine Direktiven erhalten. Wie paßt das zu Ihrer Erklä⸗ rung, Blanchard und Gort gingen Hand in Hand? Ich unterſchätze durchaus nicht die Schwierigkeiten a für die Aufrechteraltung der Verbindung, habe aber nicht das Gefühl, daß die Operationen im nördlichen Gebiet, gegen das ſich der Feind konzentriert, wirk⸗ ſam mitefnander in Einklang gebracht werden. Ver⸗ Laſſe mich darauf, daß Sie darin Abhilfe ſchaffen können. Gort ſagt ferner, jedes Vor⸗ rücken ſeinerſeits könne nur die Form eines Durch⸗ bruchsverſuchs annehmen, und er müſſe Entſatz von Süden her erhalten, da er zu einem ernſthaften An⸗ güiff nicht die erforderliche Munition habe. Nichts deſtoweniger meiſen wir ihn an, an der Durchſthrung Ihres Planes ſeſzuhalten. Wir hachen hier nicht einmal Ihre eigenen Richtlinien erhalten und wiſſen nichts über die Einzelheiten Ihrer Ope⸗ ralionen im Norden. Wollen Sie dieſe, bitte ſo bald wie irgend möglich durch die franzöſiſche Botſchaft ſenden. Die beſten Wünſche. Dokument Nr. 16: Telegramm von Paul Reynaud au Winſton Churchill vom 24. Mai 1940. Heftige Beſchwerde wegen Räumung von Axras und Le Havre durch die britiſchen 0 Truppen.— Forderung, ſich den Befehlen des Generals Weygand unterzuordnen. Ueberſetzung Durchſchlag. 8 a 24. Ma 1940. Streng geheim! Telegramm von Paul Reynaud an Winſton Churchill ., General Weygand hat Ihnen vorgeſtern in meiner Gegenwart in Vincennes einen Plan aus⸗ einaudergeſetzt, dem Sie wie auch Ihre Begleitoffi⸗ ziere voll und ganz zugeſtimmt haben. 2. Dieſen Plan hatten Sie ſchriftlich zuſammen⸗ gefaßt, General Weygand ſetzte Sie davon in Kennt⸗ nis, daß er dieſer Zuſammenfaſſung zuſtimme. 3. General Weygand kennt alle Schwierigkeiten der Lage, aber er iſt der Anſicht, daß es keine andere mögliche Löſung gibt als die Durſtführung dieſes Planes, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß man ihn den Schwierigkeiten des Augenblicks anpaßt, indem man z. B. den Marſch nach Sübweſten abbiegt und der rechte Flügel unterhalb von Amiens auf die Somme hinſteuert. Er hat daher heute morgen den Befehl zur Durchführung dieſes Plaues wiederholt. Die eingeſchloſſenen Armeen müſſen alſo den ver⸗ zweifelten Verſuch unternehmen. ſich mit den von Süden nach Norden marſchierenden frauzöſiſchen Truppen zu vereinigen, indem ſie von der Somme aus, und zwar beſonders von Amiens aus, losbrechen. 4. Es iſt dringend erforderlich, die Armee Gort über Dünkirchen zu verproviantieren, da von beiden Diniſtonen Fagalde beſetzt wird. Es iſt daher wünſchenswert, daß Sie in die Häſen Truppen entſenden, ſo wie Sie es bisher für Calais getan haben. 5 6. Geueral Weygand hat zu ſeiner Ueber⸗ raſchung feſtgeſtellt, daß in Widerſpruch zu dieſem Han die Stadt Arras geſtern von den engliſchen ruppen geräumt worden iſt. 7. Die Verbindung des Generals Weygand mit der belgiſchen Armee iſt ſichergeſtellt. Er hat geſtern abend erfahren, daß die Belgier kleine Strei'⸗ züge zurückgewieſen haben und ihre Moral ausge⸗ zeichnet ſei, 8. Die Unmöglichkeit, mit Blanchard, dem Ober⸗ beſehlshaber der drei Armeen, nämlich der belgiſchen Armee und der Armeen Gort und Blanchard, direkt in Verbindung zu treten, geſtattet dem General Wey⸗ gand nicht, Ihnen über die fehlende Verbindung zwiſchen Blanchard und Gort eine Antwrt zu geben. Da er aber mit der belgſchen Armee direkt in Ver⸗ bindung ſteßt, hat er die Ueberzeugung, daß ſeine Be⸗ fehle Blanchard und ber ihn Gort ereicht haben. Der Beweis für die Zuſammenarbeit zwiſchen Blanchard und Gort ſcheint daraus hervorzugehen, daß in der vergangenen Nacht eine franzöſiſche Diviſion eine engliſche Diviſiyn abgelöſt hat. General Weygand erfährt ſoeben von dem Abſchub der ſchweren Einheiten der engliſchen Ar⸗ meen aus Le Haure, was in der tieferen Front eine große moragliſche Verwirrung hervorruft. Wie ich jetzt, iſt auch er davon überraſcht, daß er nicht vorher davon in Keuntnis geſetzt murde. 10. Sie werden, wie auch ich, die Meinung vertreten, daß ſich in dieſen ſchickſalsſchmeren Stunden die einheitliche Führung mehr denn je zuvor dürchſetzen muß und die Befehle des Gene⸗ rals Wo gand ausgeführt werden müſſen. 11. Generol Weygand iſt davon überzeugt, den kaun, menn die belgiſche Armee und die Ar⸗ meen Blanchard und Gort von dem fauatiſchen Willen erfüllt ſind, einen Ausfall zu unterneh⸗ men, der allein ſie treffen kaun. 5 Dokument Nr. 17: . 3 5 ramm von General Weygand an fran⸗ er britiſchen Luftwaffe in Dünkirchen. britiſchen Behörden verſtanden wird. 8 doch, erneut bei ihnen vorſtellig zu werden, damit daß ſein Plau uur dann von Erfolg gekrönt wer⸗ u Militärattachee in London vom 28. kämpfen Nr. 565 Cab. D. N. C. 28. Mai 1940. Der Oberbefehlshaber General Weygand au General Melond, franzöſiſcher Militärattaché in London. Der Kommandierende Admiral in Dünkirchen be⸗ tont die Notwendigkeit eines nachdrücklichen Schut⸗ zes durch Lult⸗ und Seeſtreitkräfte zur Sicherung des Nachſchubs und der teilweiſen Evakierung der in der Verteidigung des Brückenkopfes Dünkirchen kämpſen⸗ den Truppe. Ich zweifle nicht, daß dieſe Notwendigkeit von den Ich bitte je⸗ wird, um dieſen Gedanken zu General Weygand. alles unternommen verwirklichen. Verziffert und abgeſandt den 28. Mai 1940 um 18.10 Uhr unter No. 29. Dokument Nr. 18: Telegramm von General Veygand au bri⸗ tiſches Oberkommando vom 30. Mai 1940. Iunſtändige Bitte, die britiſche Luftwaffe, die nach England zurückgekehrt iſt, wieder in Frankreich zu ſtationieren, damit ſie in die nen eutſtehende Schlacht eingreifen kann. „Das ganze Gewicht der Schlacht fällt ſonſt auf Frankreich“. Geheim, No. 1272/3 Fe Axcolé an Brumaire. Bitte dem britiſchen Oberkommando ſofort folgen⸗ des mitzuteilen:„Der Leiter der britiſchen Militär⸗ miſſion hat am 29. Maß dem Geneval Georges mit⸗ geteilt, daß die britiſche Regierung beaßſichtige, den Kampf in Frankreich an der Seite der franzöſiſchen Aumee fortzuſetzen. Die Panzerdipiſionen und die 51. Diviſion ver⸗ bleiben in Frankreich unter dem Befehl des franzö⸗ ſiſchen Oberkommandos und werden ſobald wie mög⸗ lich eine Verſtärkung erfahren. Die britiſche Luft⸗ waffe verbleibt in Frankreich. Der Oberkommandierende britiſchen Oberkommando für dieſen Beweis der Solidarität, er glaubt jedoch, die Aufmerkſamkeit der Genevalſtabschefs auf die Lage der in Frank⸗ 30. Mai 1940. Weygand dankt dem reich verbliebenen britiſchen Luftwaffeneinheiten len⸗ ken zu müſſen. Dementſprechend bleiben auf unſerem Staats⸗ gebiet uur drei ee alle anderen ſind nach England zurückgekehrt. Nach der Beendigung der Schlacht in Flandern ſind die zuletzt genaunten Geſchwader außerſtande, in die neue Schlacht einzugreifen, die möglicher⸗ weiſe an der Sommefront, in der Champagne oder an der Maas beginnt.— Das ganze Gewicht der Schlacht fällt ſomit auf 5 franzöſiſche Heer, das Enormes aushalten muß. Der fran zöſiſche Oberkommandierende bittet das britiſche Oberkommando iunſtändig. die Schwere dieſer Lage begreifen zu wollen, um alle Maßnahmen zu ergreifen, damit ſofort ein er⸗ heblicher Teil der britiſchen Luftwaffe, insbe⸗ e Jäger, als Bereitſchaft für die benvor⸗ ſtehende Schlacht in Fraukreich ſtationiert wer⸗ den können. Dokument Nr. 19: Telegramm von General Weygand an Bri⸗ tiſches Oberkommando vom 2. Juni 1940.— Dringenbſte Bitte, Flotte und Luftwaffe in Dünkirchen einzuſetzen, dantit franzöſtſche Nachhut nicht geopfert wird. Nr. 1328/ 3. F. T. Arcols an Brumaire. 8 Bitte ſofort beim britiſchen Oberkommando zwecks nachfolgender Mitteilung vorſtellig zu werden: „Admiral Nord hat heute morgen telegraphiert, daß außer den 25 000 Franzoſen, die den Brückenkopf Dünkirchen verteidigen, noch ungefähr 23 000 weitere Franzoſen verbleiben. Alle Engländer werden heute abend abtransportiert. Da zu hoffen iſt, daß in der folgenden Nacht dieſe 22000 Mann abtransportiert werden können, verbleiben morgen früh noch 25 000 Verteidiger. Aus dieſen Gründen hat Admiral Nord er⸗ klärt, daß er in Dünkirchen bleibe und die Sper⸗ rung der Hafeneinfahrt ausübe. Er verlangt, daß ihm morgen— Montag— abends ſämtliche bri⸗ tiſchen Waſſer⸗ und Luftfahrzeuge zur Verfügung geſtellt werden. um die 25009 Mann abzutrans⸗ portieren, die durch ir Ausharren die Einſchif⸗ funa der letzten britiſchen Kontingente ermöglicht haben.“ Bitte in der dringendſten Form namens des Oberkommandierenden für die Erfüllung der Bitte des Admirals Nord einzutreten. Weiſet darauf hin, daß die Solidarität der beiden Ar⸗ meen erfordert, daß die franzöſiſche Nachhut nicht geopfert werden darf. Dokument Nr. 20: Schreiben des Generals Weygand aun Paul Reyuaud vom 3. Juli 1910.— Dringende Bitte, noch einmal auf Winſton Churchill einzuwirken, damit britiſche Luftwaffe den franzöſiſchen Truppen zur Hilfe kommt. Anlage zu dieſem Schreiben: Bericht des Oberbefehlshabers der franzöſiſchen Luft⸗ waffe an General Weygand vom 3. Juni 1940 über die Möglichkeit der ſofortigen Ent⸗ ſendung von 10 britiſchen Jagdgeſchwadern. „Erfüllung dieſer Forderung iſt eine Frage von Leben oder Tod.“ gez. Weygand. 2. Juni 1940. Großes Hauptquartier 3. 6. 1940 Der Oberbefehlshaber Nr. 582— Durchſchlag Cab D. N. Streng geheim! Herr Präſident! Ich erlaube mir, Ihnen heute noch einen Brief zuzuleiten, den mir General Vutllemin geſchrieben hat und den er als äußerſt dringlich bezeichnet. Die⸗ ſer Brief unterſtützt den dringenden Appell, den Sie Herrn Winſton Churchill zugehen ließen. Seine Schlußfolgerungen ſind keineswegs übertrieben. N Verrwelfelle französische Hilferufe um englische Fliegerhiffe bleiben unerfüllt Frankreich mußte allei Trotzdem es den Engländern klarmachte, das es um Leben und Tod“ ging Sollen unſere Truppen nicht mit zu ungleichen Waf⸗ fen morgen in die Schlacht gehen, ſo brauchen ſie die Unterſtützung einer ſtarken Jagdflie⸗ gerei. Keiner, der an den letzten Schlachten teil⸗ genommen hat, wird dies beſtreiten. Unſere eigene Luftwaffe iſt nicht in der Lage, unſeren Truppen dieſe unerläßliche Unterſtützung zu gewähren. In Anbetracht des Ernſtes der Lage bitte ich Sie, noch einmal auf den engliſchen Premierminiſter einwirken zu wollen. Der Brief des Generals Vuillemin iſt bereits dem Oberbefehlshaber der britiſchen Luftwaffe in Frank⸗ reich und dem Chef der franzöſiſchen Miſſion beim britiſchen Luftfahrtminiſterium zur Kenntnis ge⸗ bracht worden. Genehmigen Sie, Herr Präſident. uſw. gez. Weygand. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe Generalſtab d. Büro 3987- 3/0 S. 3. Juni 1940 Eiligſt. Streng geheim! Herr General Vuillemin als Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe au den Oberbefehlshaber und Chef des Generalſtabes der Nationalen Verteidigung, Oberbefehlshaber auf allen Kriegsſchauplätzen(Kabinett— General- ſtab— 3. Bürv.) Mit Schreiben Nr. 3906— 3/02.) E. L. G. vom 31. Mai 1940 habe ich Sie gebeten, auf das Dring⸗ lichſte bei den oberſten britiſchen Behörden vorſtel⸗ lia zu werden, um von ihnen einen maſſierten Jagd⸗ fliegerangriff in Frankreich zu erhalten. Die Ent⸗ wicklung der Ereigniſſe, die zur Zeit in Richtung auf ein Eingreifen ſtarker deutſcher Sonderverbände im Südoſten und die Möglichkeit des unmittelbar bevor⸗ stehenden Kriegseintritts Italiens geht, verſtärkt noch den kritiſchen Charakter der Situation. Ich beehre mich, meinen Gedankengang zu dieſem Thema wie folgt darzulegen: Wenn der Feind, wie zu erwarten ſteht, binnen kurzem einen neuen maſſierten Panzer⸗ und Luftwaffeneinſatz gegen die zur Zeit im Auſhau befindliche neue Defenſipfront durchführt. ſo ſteht durchaus zu erwarten, daß er von neuem nuſere Stellung eindrückt und einen ſchnellen und tieſen Einbruch durchführt, den wir nicht mehr au halten können, wenn wir nicht in der Rage ſiud, ſchon zu Beginn des Angriffes die feind⸗ lichen Sonderkräfte durch einen maſſierten Ein⸗ ſotz der alliierten Jagdfliegerverbände auszu⸗ ſchalten. Ein derartiger maſſierter Einſatz ſetzt die Un⸗ terſtützung mindeſtens der Hälfte der auf eng⸗ liſchen Flughäfen ſtationſerten Luftwaffe voraus. Dies iſt um ſo notwendiger, als die deutſche Aktion im Südweſten und der mögliche Kriegseintritt Ita⸗ liens in Anbetracht der aaurßerordentlich ſchwachen Mittel in Südosten und in Nordafrika bereits er⸗ zwungen haben, Teile der Luftwaffe nach dem Süd⸗ Rüſſtungsfieber in Amerika General Verſhing verlangt Einführung der allgemeinen Wehrpflicht auch die Bundesfahne, die das Hakenkreuz enthält, Ep Waſhington. 5. Jult Für die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in den USA hat ſich der Oberkommandierende des amerikaniſchen Expeditionskorps im Weltkrieg. Ge⸗ neral Perſhing, der jetzt 79 Jahre alt iſt, in einem Schreiben an den Heeresausſchuß des Senats eingeſetzt. Er bezeichnet darin die allgemeine Wehr⸗ pflicht als ein„geſegnetes Mittel zur Aufrechterhal⸗ tung des Friedens in den USA.“ Wegen des Deutſchen Grußes verhaftet Neuyork, 5. Juli. Während einer vom Deutſch⸗Amerikaniſchen Bund in Andower Towuſhip(New Jerſey) veranſtalteten öffentlichen Feier anläßlich des amerikaniſchen Un⸗ abhängigkeitstages wurden in dem dem Bund ge⸗ hörigen Lager„Nordland“ Bundesleiter Wilhem Kunze ſowie die Bundesmitglieder Auauſt Klapp⸗ roth und Matthias Kohler unter der Anklage der „Aufwiegelung zum Religions⸗ und Raſſenhaß“ in Haft genommen. Gleichzeitig wurde gegen den Schriftleiter der Bundeszeitung„Deutſcher Weckruf und Beobachter“ unter der gleichen Anklage Haftbefehl erlaſſen. Die Anklage ſtützt ſich darauf, daß neben der US A⸗Flagge England weiß nitht mehr aus noch ein.. Verteidigungsarbeiten an den Küſten— Kriegsgefangene nach Kanada! (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) 5— Rom, 5. Juli. Die Erklärung, die Eden im Unterhaus ab⸗ gegeben hat, daß die Regierung Arbeiter anwirbt, um Befeſtigungsarbeiten in den Küſten⸗ gebieten auszuführen, hat in England, wie den italieniſchen Zeitungen aus San Sebaſtian, Brüſſel und Stockholm berichtet wird, eine deprimierende Wirkung gehabt, denn ſie zeigt, daß das Land keines⸗ wegs ſo gut gerüſtet und vorbereitet öſt, wie die Re⸗ gierungsmitglieder in ührer Radivanſprachen immer behaupten. Durch ſolche Eingeſtändniſſe der Schwäche wird die allgemeine Nervoſität noch geſteigert und die Panik, die ſich der Engländer bemächtigt hat, nimmt groteske Formen an. Beinahe täglich kommt es vor, daß die Milizmänner des freiwilligen Antifallſchirm⸗ ku rps auf harmloſe Bürger ſchießen, weil ſie dieſe für deutſche Fallſchirmjäger halten. So ſind in Cheffield zwei Einwohner erſchoſſen und einer ſchwer verletzt worden. In Slough wurde ſo⸗ gar ein funges Mädchen angeſchoſſen und der tapfere Milizmann, der die Heldentat vollbrocht hat, konnte zu ſeiner Entſchuldigung nur vorbringen, daß es Roſen getragen hatte. Inzwiſchen werden ſtärkſte Verteidigungsarbeiten im Hafen von London und in den Arſenalen von Woolwich Hurchgeführt. Vielfach wird aber angenom⸗ men, daß dieſe Maßnahmen nicht ſo ſehr wegen der Verteidigung gegen Deutſchland, ſondern gegen das eigene Volk dienen müſſen im Falle einer Re⸗ bellion, wenn es einmal die Schuld der Regierung an der Eutfeſſelung des Krieges und der Art ſeiner Durchführung im ganzen Umfange erkennen wird. Kennzeichnend für die Stimmung, die bereits heute im Volke berrſcht. N außerdem ausſuchen Unterſtützung nur dann als unmittelbar bezeichnet werden, wenn die britiſchen Jägerverbände im vor⸗ aus in Frankreich ſtatibniert werden, Ich habe daher die Ehre, Sie zu bitten. hei den obeyſten britischen Behörden 5 ſtützung nach folgenden Geſichtspunkten erfolgt. britiſchen Jagdgeſchwadern, die in der Ge⸗ gend von Eyreux⸗Dreux und zur Unterſtützung der Lamdkräfte vor allem des franzöſiſchen Aufmarſches zwiſchen toiſe—Peronne und dem Meer eingeſetzt werden kön⸗ nen. Dies würde mich in die Lage verſetzen ſtärkere Kräfte für die übrige Front bereitzuſtellen, wobei auch in der Ural, der dem Inden ore, Beliha zu- often abzukommandteren. Dieſe im Verhämnis gu der möglichen Geſahr lächerlich geringen Komman⸗ dos würden nach dem Kriegseintritt Italiens ver⸗ ſtärkt werden müſſen, wenn nicht unſer ganzer Süd⸗ oſſten 5 ausgeliefert werden ſoll. Eine ſolche Aktion könnte ebenfalls Angriffe mit Panzerwagen und Luftwaffe zugleich umfaſſen und könnte dies denſelben Erfolg haben wie der deutſche Angriff im Nordoſten. ohhne Verteidigung einer italieniſchen Aktion Ich brauche den Ernſt der oben geſchilderten Gez ſamtlage nicht zu unterſtreichen Wenn wir nicht von den oberſten britiſchen Behörden die gefor⸗ derte Unterſtützung vollſtändig und unverzüglich erhalten, ſo erſcheint es wahrſcheinlich, daß die franzöſiſchen Kräfte geſchlagen werden und der Krieg für Großbritannien und Frankreich ver⸗ loxengeht. Da der Feind ſich den kann, des Angriffs die geforderte Zeitpunkt ſo kann vorſtellig zu werden, damit die Iunter⸗ 1. Augen blickliche Entſen dung von 10 ſtationiert werden ſollen der Linie Pon⸗ die nach dem Südoſten zu kommandierenden Einheiten zu berückſichtigen ſind. 2. Vorbereitung für die ſtark beſchleunigte Ent⸗ ſendung nach Frankreich von weiteren 10 Jagdge⸗ ſchwadern, die vom erſten Schlachttage ab auf dem ſchon von den Briten beſetzten Gebiet zu ſtationie⸗ ren wären. 3. Da dieſe Geſchwader auf bereits von den Bri⸗ ten und Franzoſen beſetzten Stützpunkten zu ſtatio⸗ nieren wären, braurchte für Nachſchub keine Bewe⸗ gung vorzunehmen. Wenn tatſächlich der Feind den ſtrategiſchen Fehler machen ſollte, ohne vorherige er⸗ neute Offenſivhandlungen gegen Frankreich anzu⸗ greiſen, ſo könnten dieſe Geſchwader noch am gleie⸗ chen Tage auf ihre engliſchen Stützvunkte zurück⸗ kehren. Außerdem würden ſie auf dieſe Weiſe ver⸗ mutlich der planmäßigen Bombardierung der Jagd⸗ fliegerſtützbpunkte in England entgangen ſein, mit denen der Feind ſicherlich ſeine Operationen gegen England einleiten wird. ö Ich möchte noch einmal betonen, daß es für Großbritannien wie auch für Frankreich eine Frage von Leben und Tod iſt ob dieſe Forderun⸗ gen unverzüglich erfüllt werden. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe: Vuillemin. gehißt war, und daß ſich die 4000 Feſtteilneh⸗ mer mit dem Deutſchen Gruß begrüßten. Argentinien verſtärkt ſeine Luftwaffe EP. Buenos Aires, 5. Juli. Die argentiniſche Regierung beabſichtigt, die Zuft⸗ waffe des Landes durch eine Reihe von Neuanſchaf⸗ fungen zu moderniſieren und zu verſtärken. Auf einer Konferenz zwiſchen dem Staatspräſidenten Dr. Ortiz, dem Kriegsminiſter General Marquez, dem Quartlermeiſter des Heeres ſowie mehreren anderen Perſönlichkeiten der argentiniſchen Armee wurde mitgeteilt, daß die Regierung beabſichtige, dem Kon⸗ greß in Kürze einen Geſetzesvorſchlag über dieſe ö Fragen vorzulegen. Wie die Zeitung„La Nacion“ in dieſem Zuſammenhaung mitteilt, ſoll der Plan be⸗ 5 ſtehen, baldmöglich 400 moderne Milttär⸗ flugzeuge ſowie größere Mengen Flak⸗Geſchütze zu beſtellen. Für die Anſchaffung der Militärflug⸗ zeuge ſollen 167 Millionen argentiniſche Peſos und für die Flak⸗Geſchütze 69 Millionen Peſos ausgeſetzt werden. Außerdem ſoll beabſichtigt ſein, die Erzeu⸗ gung von Kriegsmaterial und Flugzeugen in Argen⸗ tinien auszubauen. 1 geſtoßen iſt, der während einer Kriegsrede, die er in Davenport gehalten hat, von Frauen angegrif⸗ fen und verkratzt wurde und ſchließlich von der 3 Polizei geſchützt werden mußte. Die Archive der Miniſterken sind nach Kaugde gebracht worden, ebenſo der Kronſchatz. Auch hat man die deutſchen Kriegsgefangenen nach Kanada abtransportiert, weil man, wie amtlich mitgeteilt wird, fürchtete, daß ſie eventuell mit den dent⸗ ſchen Angreifern Hand in Hand arbeiten könnten. Inſpektionsreiſe Churchills EP. Stockholm, 4. Juli. Der engliſche Rundfunk teilte am Mittwochnach⸗ mittag mit, Miniſterpräſident Churchill habe am Dienstagnachmittag die Grafſchaft Suſſerx heſucht, um ſich von dem Fortgan überzeugen. Die Graff ſchinengewehrneſter, Tankfallen, uſw. beizuwohnen. England kauft Eiſenbahnichtenen EP. Rom, 5. Juli. 1 8 N über 15 e 8 aufenen eldungen, teilte e ſffungsminiſte Morriſon im Unterhauſe mit, daß die englisch gierung in den Vereinigten Staaten 75000 Ton Eiſenbahnſchtenen gekauft 7755 Dieſe Eiſen ſchienen ſollten, ſo erklärte Morriſon, zum Erſatz Schienen dienen, die im le eines lichen Einfalles zerſtört oder digt werden könnten. 5 der Verteidigungsarbeiten zu chaft Suſſex ſoll einen Haupt⸗ abſchuitt der„Feſtung England“ bilden. Chur⸗ chill habe Gelegenheit gehabt dem Ausbau der Ma⸗ Geſchützſtellungen Allen des Bon⸗ kön⸗ kere b bei den Ent⸗ dge⸗ dem znie⸗ Bri⸗ atio⸗ ewe⸗ den . E nzu⸗ glei⸗ rück⸗ er- agd⸗ mit egen für eine run⸗ fe: Aus Welt und Leben Manina ne eſſeceeecſſeeſeaceſoaaaaaccaſccaececeeacſcecaerpoer ccc eat 10 Jahre am Pult des Nationaltheaters Kapellmeiſter Dr. Eruſt Cremer nimmt Abſchied von Maunheim Am kommenden Sonntag. dem 7. Juli, wird ſich 1. Kapellmeiſter Dr. Cremer vor ſeiner endgülti⸗ gen Ueberſtedlung nach Wiesbaden im„Fliegenden Holländer“ von den Mannheimern verabſchieden. Seine vielfährige und vielſeitige Tätigkeit verdient jedoch rückſchauend eine umfaſſendere Würdigung, als ſie im Rahmen einer Betrachtung dieſer vorläu⸗ fig letzten Dirigentenleiſtung am Pult des Natibnal⸗ theaters beſchloſſen liegen kann. Gewiß wird ſich die ſchon vor ungefähr Jahresfriſt erfolgte, höchſt ehren⸗ volle Berufung Dr. Cremers zum General⸗ muſikdirektor des Deutſchen Theaters in der ſchönen Bäderſtadt vor allem auf ſeiner Tä⸗ tigkeit als Opernleiter begründet haben. Und auch Dr. Eruſt Cremer (Photo: Tillmann.) dem Mannheimer Publikum dürften zunächſt wohl die vielen Stunden uneingeſchränkten muſikaliſchen Genuſſes in Erinnerung bleiben, die ſich mit ſo man⸗ cher beſonders glücklichen, beſonders reizvollen Pre⸗ miere unter ſeiner Stabführung verknüpfen; da⸗ neben aber gibt es noch manches andere zu erwäh⸗ nen, was dem begabten und zielſtrebigen Manne auch außerhalb des Theaters Rang und Namen ſchaffte. Schon bald nachdem Dr. Cremer mit Beginn der Spielzeit 1930/31 von ſeinem Poſten als Städtiſcher Generalmuſikdirektor in Plauen zum Erſten Kapell⸗ meiſter des Mannheimer Nationaltheaters aus dem Vogtland an den Rhein hinübergewechſelt hatte, lernte man ihn hier vor allem als Meiſtex der„klei⸗ nen Form“ ſchätzen. Mozarts„Coſi fan tutte“ und„Entführung“, Roſſinis„Barbier“ und die entzückende Aſchenputtelgeſchichte„Angeling“, dazu die Modernen von Buſon! über Kuſterers spritzige muſikaliſche Komödien im Goldoni⸗Stil bis zu Weissmann und Graener und Norbert Schultzes„Schwarzem Peter“,— das war und 8 Soldat bleibt ein Soldat, auch ohne Tabak; dennoch raucht er nur zu gern, einſt genau ſo wie heute Gönnen wir ihm dazu das Beſte!- Wir jedenfalls geben uns alle Mühe, zigaretten herzuſtellen, wie der Soldat ſie haben ſoll. * Sei der CUlDEVHI N ist e. erstmalig gelungen, dem Siga retten ya pier Selbst die schjutgenden Eigen- schaften zu geben, ſür die sonst ein olamundstiict erfomerſich wan g HD“ ist aber unsichtba, i sodass sie eigentlich als eine verbessertem mundstüchſose Zigarette geſten ann. 8 COLDbENRIN CAPE mit HHunds tuch blieb ſo recht die eigentliche Domäne dieſes von echt muſtkantiſchem Geiſte erfüllten Künſtlers, deſſen ein⸗ fühlſamer und ſtets durch beſondere Werktreue aus⸗ gezeichneter Feinarbeit ja auch 1937 das Rokoko⸗ t hea ter in Schwetzingen ſeine feſtliche Eröffnungs⸗ . der Gluckſchen„Pilger von Mekka“ Akte. Selbſtverſtändlich ſind unter den rund 1000 Operuvorſtellungen, die Dr. Cremer in dem abgelaufenen Jahrzehnt hier geleitet hat, auch genug Werke der ſogenannten großen Overnlitera⸗ tur, die für ſein klar geprägtes Dirigententum zeu⸗ gen: neben„Tannhäuser“,„Lohengrin“ und dem immer wieder ſo gern aufgelegten„Holländer“ hörte man einen„Triſtan“, einen„Fidelio“ einen„Frel⸗ ſchütz“, eine Meiſterſingeraufführung, die ebenſo Bie „Zauberflöte“ oder„Troubadour“ oder„Rigoletto“ an klarer Durchdringung der Partitur nichts zu wün⸗ ſchen übrig ließen. Den rein zahlenmäßigen Rekord des Operndirigenten hält übrigens das Jahr 1937 mit nicht weniger als 126 Abenden, unter denen auch„Siegfried“ und„Götterdämmeruna“ zu ver⸗ merken bleiben. An dieſe Tätigkeit als Mittler zwiſchen Natio⸗ naltheaterorcheſter und Bühne reiht ſich würdig die künſtleriſche Arbeit als Konzertdirigent. Mit beſonderer Anerkennung gedenken wir hier der ber⸗ den Bruckner feſte von 1934 und 1938 mit ihren ſchön gerundeten Aufführungen der 3. und der 7. Symphonie. Und war es vor 1933 die Volks ſingakademie, in deren Annalen die von Dr. Cremer beſorgte Wiedergabe der Matthäuspaſſion, des Deutſchen Requiems von Brahms, des Bruckner⸗ Tedeums und nicht zuletzt Beethovens Neunte be⸗ ſondere Höhepunkte bildeten, ſo wurde dieſe Arbeit zur Erſchließung ewiger deutſcher Kunſt für die Volksgemeinſchaft in den Feierſtunden der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ nach dem Umbruch nur in geſteigertem Maße fortge⸗ ſetzt und ſchaffte dem in zahlloſen großen Konzerten immer wieder bewährten Dirigenten gewiß einen vollen Ausgleich dafür, daß ihm in all' den Jahren die Muſikaliſche Akademie erſtaunlicherweiſe ver⸗ ſchloſſen blieb. Noch ein drittes Gebiet praktiſcher Muſikübung gibt es, in deſſen Bereich ſich Dr. Eremer vielleicht die herzlichſte Dankbarkeit und die allerperſönlichſte Bewunderung ſeiner Hörer errungen hat: das iſt ſein Wirken als Pianfiſt. Ob Kammermuſik⸗ ſpieler in den Städtiſchen Konzerten und KöcF⸗Kam⸗ mermuſiken, ob Soliſt oder Bealeiter,— er über⸗ raſchte immer wieder durch die Weichheit und Fülle des Anſchlags, durch die Phantaſie und Farbigkeit ſeiner muſikaliſchen Ausdeutung, die den klaſſiſchen Werken ebenſo zugute kam wie einem Pfitzner, einem Spanich, einem Bullerian. Endlich darf abſchließend auch die reiche organi⸗ ſatoriſche Arbeit nicht vergeſſen werden, deren Spu⸗ ren ſich auf Jahre hinaus dem Mannheimer— ja ſelbſt dem geſamtbadiſchen Kulturleben eingeprägt haben. Schuf Dr. Cremer doch nach ſeiner 1938 durch den Oberbürgermeiſter erfolgten Berufung zum Muſikbeauftragten der Stadt Mann⸗ heim jene im Turnus zwiſchen den wichtigſten badi⸗ ſchen Städten wechſelnde Einrichtung der„Kon⸗ zerte junger Künſtler“, die ſich als Maß⸗ nahme zur Pflege des künſtleriſchen Nachwuchſes ſchon während ihres Gründungsjahres großartig be⸗ währt hat und dann im vergangenen Winter bei Ab⸗ haltung der Konzerte in Karlsruhe wiederum ſchönſte Erfolge zeitigte. Auch die im gleichen Jahr von ihm ins Leben gerufenen„Städtiſchen Konzerte“, die zunächſt in der Harmonie ſtattfanden und dann während des Kriegswinters 1989/40 von General⸗ muſikdirektor Elmendorff als Sonntagmorgenfeiern im Nationaltheater weitergeführt wurden, ſichern ihrem Schöpfer Dr. Cremer weit über ſeinen Weg⸗ „ę ũ ee AK haltvollen kleinen Arbeiten von R. Krentzlin. Hanna Hoss ſpielte u. a. eines der 18 Nocturnos von John Field ſo ſchlicht und ſchön, wie es dieſe poeſieerfüllten ?ü̃K o Wirass ien u Bofleuſ ii% o- Jö a aug Uiiacled Deutſche Truppen befreien Elſäſſer aus einem franzöſiſchen Internierungslager Auf ihrem Vormarſch durch Epinol befreiten deutſche Truppen über 500 Elſäſſer, die von den Franzoſen in ein Internierungslager verſchleppt worden waren. (PK. Dick, Preſſe⸗Hoffmann Zamder⸗Multiplex⸗K.) GFFCFFCCCCCãã ͤ ããdddwã ã ¶õD. CCPPPGGGP GG èͤͥͥ0yͥVVTbPbGbbGbGbPGPGPTPGTGTGTGCͥTöVvꝙPTPTPTVPTPTPVPPPPPPPPPP gang von Mannheim hinaus Dank und Zuſtimmung aller Muſikfreunde und laſſen es durchaus verſtänd⸗ lich erſcheinen, daß Oberbürgermeiſter Rennin⸗ ger ihn in Anerkennung ſeiner großen und blei⸗ benden Verdienſte um das Mannheimer Muſikleben jetzt zum Abſchied mit der Schillerplakette des Nationaltheaters ausseichnete. Große und ſchöne Aufgaben ſtehen Dr. Cremer in ſeinem neuen Schaffenskreis bevor, zumal ihm auch dort neben einem umfangreichen Ausbau des Overn⸗ weſens die Geſtaltung und Leitung der Wiesbadener Symphoniekonzerte obliegen wird. Wir aber freuen uns, daß die in einem vollen Jahrzehnt geknüpften 0 zwiſchen Männheim und ſeinem geſchätzten „Mediziner⸗Kapellmeiſter“ nicht gänzlich abreißen— f 5 5 g 5 werden; denn ſchon liegt feſt. daß der Wiebadener d Mainzer Gutenberg⸗Feſtwoche. Die Feſtwoche „General“ im kommenden Winter als Leiter eines in Gutenbergs Vaterſtadt Mainz wurde mit einer großen Brucknerabends mit Mafgarete Kloſe als Kundgebung exöffnet, deren Redner Wilhelm Soliſtin wieder in Mannheim am Pult ſtehen wird, Schäfer war. Der Reſtor der rheiniſchen Dichter um mit dieſem erſten G nzert hoffentlich häufi⸗ ſtellte in ſeinen meiſterhaften Darſtellungen Guten⸗ gere Beſuche ſeiner alten Wirkungsstätte einzuleiten. berg als einen der großen Beweger“ in die Zu⸗ 15 9 ſammenhänge der Entwicklung des Menſchengeiſtes. 1 Er würdigte vor allem ſeine Bedeutung für die Volkwerdung der Deutſchen. Die Million Bibeln, die bei Luthers Tod in der Hand des deutſchen Vol⸗ kes war, habe die größte Wandlung unſeres Volkes hervorgerufen, aber außer der Bibel ſei ihm auch die Fibel mitzuverdanken, die Verbreitung der Schriftſprache, durch die wir erſt zu einer Volksge⸗ meinſchaft geworden ſind.— Der ſtellvertretende Oberbürgermeiſter, Provinzialdirektor Dr. Wehner, gab die Verleihung des Kulturpreiſes der Stadt Mainz an Prof. Chriſtian Heinrich Kleukens be⸗ kannt, der ſeit 1927 als Lehrer an der Mainzer Staatsſchule für Kunſt und Handwerk die„Main⸗ zer Preſſe“ leitet. zündete bei den Hörern. Hannelore Herſchler trug drei der reizenden Griegſchen Stimmungsbil⸗ der vor und holte ſich einen Sondererfolg mit dem Scherzo ihres Lehrers, das in ſeiner Brillanz und Eleganz an das große Vorbild Liſzt erinnert. Mit Chopin und der effektvollen Tarantella Charles Den⸗ nées beendete H. Herſchler das anregende Vorſpiel. Dr. Fritz Haubold. seit 100 Jahren Hein Qualitäts- begriff Adolf-Schmitt- Schüler ſpiellen vor Kurz vor Beginn der großen Ferien durften auch ſteben Schülerinnen der Klavierklaſſe Adolf Schmitt zeigen, welche Fortſchritte ſie in den letzten Jahren gemacht haben. Ihre Leiſtungen beſtätigten den El⸗ tern erneut, daß ihre Mädels hier in der ſorgſamen Hand eines wohlerfahrenen Muſikerziehers ſind. Das zeigte nicht nur Anſchlagstechnik und Vortrag, ſon⸗ dern auch die Auswahl der zugeteilten Aufgaben, die ſich klug dem jeweils erreichten Ausbildungsſtand an⸗ paßte. So trug Adolf Schmitt einer ſeiner reiferen Schülerinnen mit autem Bedacht von Beethovens Haupt ſchriftleſter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Opus 51 das Rondo in C⸗Dur auf, Nr. 1, weil die. Stellvertreter des Hauptſchriſtleiters und verant⸗ jungen Kpäfte für das erheblich schwerere Parallel- 58 klich für Kulturpolitik Tbeater und Unterhaltung: Carl Onne werk in-Dur noch nicht ganz ausreichen würden. Ta. 6. 28. 8 8 e 2 9 Dr. F. W. Mehrfach vertreten waren in der Vortragsfolge Koch(in urlaub, I. B. C. W. Fenne 0.— Sport: Will Mäller Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, Handelt j. B. Willi Müller, ſömtliche in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Meue Mannheimer Zeitung Or, Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 46.— Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: i. B. Robert Göller, Mannheim.— Zur Zeit Preisliſte Nr. 11 gültig. die leicht eingängigen. wenn auch nicht beſonders Ne- 5 7% , 09 5 0 55„. 1 ö 0 45 45 0 40 0 1667 1 — i 1 55 ur 0 eee 1* 2 8 200 5 0 25 4 4e Nn 5 5 95 5 0 9— 3——— —— 94.—.— 22 7 0 5„„ 1 veiss MER. 65 r eee i 5 — SSS S S ö S C ενẽE. e e αα,“ꝭ¶ c ααειεεα,,e. e ιE,õe)ĩ 6 Die Stadiseiſe * Mannheim, 5. Juli. Ctmas vom Heumondè Als Julius Cäſar unſern Monat Juli von der fünften an die ſiebente Stelle rückte, gab er ihm 31 Tage und ſeinen Namen. Die alten Deutſchen wuß⸗ ten wenig von Julius Cäſar, umſomehr aber vom Heu, das in dieſem Monat eingebracht wird. So nannten ſie ihn vernünftigerweiſe Heumonat. Die Heuernte ſetzt eine trockene Hitze voraus, aber auch anderes Wachstum braucht im Juli heiße Tage, um zur Reife einzugehen. Daher die Bauernregel: Im Juli muß vor Hitze braten, was im September ſoll geraten. Oder die andere Regel bäuerlicher Weis⸗ heit: Nur in Juliglut wird Obſt und Wein dir gut. Auch die Städter freuen ſich, wenn der Juli heiß und beständig iſt. Sie laſſen ſich dabei von anderen Geſichtspunkten leiten. In den Juli fallen zumeiſt die großen Ferien und fällt der Urlaub für die Schaffenden unſeres Volkes. Wenn in dieſem Jahre der Juli von Mars regiert wird und die Ferien mehr eine Angelegenheit örtlicher Erholung als grö⸗ ßerer Ferienreiſen ſind, ſo gibt es doch keinen unter uns, der darum dem Juli oder dem geſtrengen Märs gram ſein würde. Eine Zeit, die, wie die gegenwär⸗ lige, Geſchichte ſchreibt in einem Maße wie nie zuvor, hat Anſpruch darauf, beſonders gewertet und gewür⸗ digt zu werden. Und wir ſelbſt würden uns irgend⸗ wie unbeteiligt am großen Geſchehen und fahnen⸗ flüchtig vorkommen, wollten wir, wie im beſonnten Frieden, unſere Koffer packen und die großen Erxeig⸗ niſſe ſich ſelbſt überlaſſen. Aber nein, das können und wollen wir nicht. weit wir jung, ganz jung und in der HJ oder dem Bo M ſind, gehen wir hinaus aufs Land in die Land⸗ und Erntehilfe, um dort für den kämufenden Bauern Hand anzulegen und Korn und Frucht der heimat⸗ lichen Scholle in der Scheuer zu bergen. Soweit wir älter ſind und für den Frontdienſt nicht mehr tau⸗ gen, haben wir alle unſern Dienſt in der Hei⸗ matfront. Und wenn ſie uns ſür Tage und Wochen zum Urlaub entläßt, ſollen wir neue Kräfte ſammeln für den Einſatz, der weiterhin von uns ge⸗ ſyrdert wird. Erholung aber bietet nicht die Ferne, der wir früher ſo gerne zuſtrebten. Erholung iſt Ruhe, ſind Ferien vom Ich. Und dieſe Ferien vom Ich künnen wir ebenſogut in der Heimat machen, wie draußen, wo wir fremd ſind und Unbequemlichkei⸗ ten in Kauf nehmen müßten. Und wenn der Juli hält, was er verſpricht, gibt er uns Sonne fürs Bräunen der Haut, kühlen Schatten der Wälder ſür die Stunden großer Hitze, ein erquickendes Bad im Fluß und alle Annehmlchkeiten, die wir uns nur wünſchen können und die wir nirgends ſo bequem zur Hand haben, wie zu Hauſe. Sladikreis und Landkreis— zweierlei! Immer wieder kommt es vor, daß die Reifen⸗ ſtelle des Städtiſchen Wirtſchafts⸗ amtes in L 2, 9 von Perſonen in Anſpruch ge⸗ nommen wird, deren Wohnſitz nicht im Stadt⸗ gebiet Mannheim, ſondern im Landkreis Mannheim liegt. Um unnützen Leerlauf zu vermeiden, ſei nochmals darauf hingewieſen, daß alle Anträge auf Erſatz von Fahrradbereifungen uſw. von Anwohnern aus dem Wandkreis Mannheim ay das hierfür allein züſtändige Wirtſchaftsamt beim Herrn Land⸗ rat in L 4. 15 zu richten ſind. Nur wer im Stadt⸗ (reis wohnt, zu dem auch die folgenden eingemein⸗ deten Vororte: Feudenheim, Friedrichsfeld, Käſertal, Neckarau, Rheinau, Sandhofen(mit Sandtorf und Scharhofſ, Seckenheim. Straßenheim, Waldhof und Welllſtadt gehören, hat ſeine Angelegenheiten der Städtischen ſ⸗ und Reifenſtelle in I. 2, 9 zu Treibſtoff unterbreiten. Die Dienſtſtunden ſind bei beiden Be⸗ hörden gleich. So⸗ hm—JÜ— e Hohes Alter. Eine alte treue Leſerin unſerer NM 3, Frau Maria FJees geb. Lutz, B 2, 13, feierte in ſchöner geiſtiger und körperlicher Friſche am 3. Juli ihren 89. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich! e 70. Geburtstag. Herr Karl Euting, Speng⸗ lexmeiſter, Mannheim, I 2, 25, ein langjähriger Leſer ünſeres Blattes, begeht heute, 5. Juli, ſeinen 70. Ge ⸗ bürtstag. Wir wünſchen dem rüſtigen Jubilar einen ungetrübten Verlauf ſeines Lebensabends.“ n Das Eiſerne Kreuz. Das Eiſerne Kreuz 2. ſſe ephielteſſir Tapferkeit vor dem Feinde der Ge⸗ ſreite Otto Ruppert Hauptlehrer an der Fried⸗ vich⸗Liſt-⸗Handelsſchule Mannheim. ſchaftsamt, klarlegte; eine zentral erfolgen können, von Berlin aus! hin mußten ſich die Angeklagten auf das ihnen von Fachſeite Geſagte wohl verlaſſen können. kann bezüglich der Innereien u. dgl. nur von Fahr⸗ -Stunden-Piözeß vor dem Mannheimer Schöffengericht: zwei Frauen müſſen ins Gefüngnis Weil ſie Fleiſchwaren ohne Marken verkauft hatten— Wegen Vergehens gegen die Verbrauchsregelung und wegen Untreue verurteilt In einer faſt ſechs Stunden beanſpruchenden Hauptverhandlung mit acht Zeugen, zwei Rechts anwälten und einem Sachverſtändigen rollte im Amtsgericht ein Strafverfahren wegen wirtſchaftlicher Vergehen ab. Den Vorſitz führte Landgerichts rat, die Anklage vertrat der Erſte Staats kriegs anwalt. Die Angeklagten, Frau Friederike B. und die Nichte und Vertraute der Meiſtersfrau, Frau Frieda., gaben in ihrem Metzgereibetrieb in Mannheim bezugsbeſchränkte Erzeug⸗ niſſe ab, ohne Marken dafür zu fordern. Andererſeits handelten ſie damit gegenüber der Ar⸗ „beitsgemeinſchaft der Mannheimer Metzger untreu. In welchem Umfang das geſchah, war nicht genau zu ermitteln, aber jedenfalls wurden die Empfän⸗ ger feſtgeſtellt, und es ergab ſich ein Geſamt betrag von mindeſtens 800 Mark! nun, ſchläge, abgegeben werden können. Weiſung Eingewendet wird der Fachorganiſation Vor⸗ Knochen markenfrei hätten In Wirklichkeit war dieſe Sachverſtändige, Direktor Ernährungs⸗ und Wirt⸗ ſolche Regelung hätte nur Immer⸗ Angabe und daß nach Innereien falſch, wie der Schmidt vom Städtiſchen Inſoweit läſſigkeit geſprochen werden. Die Angeklagten gaben aber auch Wurſt ohne Marken ab, und das war vorſätzliche Hand⸗ lung! Die Angeklagten waren ſich ſelbſt bewußt, daß ſie bei der Abgabe der Fleiſchwaren Unrecht taten, denn nach Zeugenausſage taten ſie es heimlich, in der Mit⸗ tagszeit, verſchwiegen vor den Angeſtellten! Frau B. half mit beim Verpacken der Pakete. Für Frau B. kam noch Untreue gegenüber der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Mannheimer Metzger hinzu, in deren Auf⸗ trag ihr Mann gewiſſe laufende Lieferungen durch⸗ zuführen hatte. Solche Verſehlungen ſind in Kriegs⸗ zeiten anders zu werten als in Friedenszeiten! Wer Wurſt u. dergl. ohne Marken abgibt, handelt treulos und zwar dann erſt recht, wenn er den Erlös gar noch in die eigene Taſche fließen läßt. Alle derartigen Strafen wegen kriegswirtſchaftlicher Vergehen müſſen abſchreckend wirken. Auf das Urteil des Gerichts wird beſonders geachtet werden. Mildernd wirkte andererſeits die Erwägung, daß es ſich— gemeſſen am Umſatz— um nicht beſon⸗ ders hohe Werte handelte, weiter, daß die Angeklag⸗ ten das Geld nicht irgendwie leichtſinnig verbrauchten (die Meiſterin will es für geſchäftliche Reparaturen u. dal. verwendet haben!) Das Geſchäft brachte dem Ehepaar B. Verluſte! Frau B. iſt zuckerkrank und leidet geſundheitlich beſonders ſchwer unter der Strafhaft, ſo daß ſchön eine kurze Strafe bei ihr be⸗ ſonders ſtark wirkt. Die Angeklagte K. hat ſich Ende März zu einem Geſtändnis durchgerungen. Bean⸗ tragt wurden nach alledem gegen Frau B. 6 Monate Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe und für ihre Nichte dieſelbe Freiheitsſtrafe und 300 Mark Geld⸗ ſtrafe. Der K. ſollten drei Monate der Freihßheits⸗ ſtrafe und die Geldſtrafe als durch die Unterſuchungs⸗ haft verbüßt angerechnet werden. Haftdauer wurde für ſie beantragt; Das Urteil lautete gegen Friederike B. wegen Vergehens der Untreue und Vergehens gegen die Verordnung zur Verbrauchs regelung auf 4 Monate Gefängnis und 1500/ Geldſtrafe, gegen die Nichte wegen Beihilfe zur Untreue und wegen Sabotage der Verbraatchs⸗ regelung auf 3 Monate Gefängnis und 200„ Geld⸗ ſtrafe. Bei Frieda K. gelten 2 Monate Gefäng niz und die Geldſtrafe als abgegolten. Wenn dieſe älteren, kranken, kaum recht, haftfähigen Frauen noch mit dieſen Geſängnis⸗ und Geloſtrafen davon⸗ kamen, ſo„dürfen Konſegquenzen auf die Zukunft nicht gezogen werden“, wie ausdrücklich betont wird, d. h. auf deutſch wohl: in Normalfällen gibt es ſtets noch ganz erheblich härtere Strafen! Zu allen Strafen kommen auch bei dieſen bisher gutbeleu⸗ mundeten und betagten kranken Frauen die Koſten des Verfahrens, die bei ſeiner Umſtändlichkeit gewiß nicht gering ſein werden. Ar f b. Erinnerungen aus vergangener Kriegszeit: Badener bewährten ſich im Sanitälsdienſt Im ſiebziger Krieg wurden ſie auf den Schlachtfeldern als freiwillige Krankenträger zum erſten Male eingeſetzt Das Deutſche Rote Kreuz kennt in Deutſchland jedes Kind, die„Rote⸗Kreuzſchweſter“ und der„Sanitäter“ ſind jedermann vertraut. Schon in Friedenszeiten haben wir ſie bei vielen Anläſſen bei Kundgebungen, Aufmärſchen, größeren Verſammlungen oder Feſten bei ihrer verant⸗ wortungsvollen Tätigleit geſehen, ſchen mancher Volks⸗ genoſſe hat die tatkräftige und ſachkundige„erſte Hilfe“ des Roten Kreuses am eigenen Leibe verſpürt, dieſe Hilfe, die immer und überall und zu jeder Stunde da iſt, wo man ſie braucht. Im Kriege hat jedoch das Rote Kreuz ſeine größten und wichtigſten Aufgaben zu erfüllen, aus der Kriegsnot früherer Zeiten iſt dieſe Einrichtung geboreu. Dicht am Kampfgeſchehen weht die Flagge des Roten Kreuzes. Baden ging beiſpielgebend voran Im Jahre 1859 drohte der Krieg um die Einigung Ita liens, in deſſen Verlauf die Oeſterreicher bei Magenta und Solferind geſchlagen wurden, auch auf Süddeutſchlaud überzugreifen. In Baden, das als erſtes Angriſisziel vor den franz ſiſchen Truppen im Elſaß lag war die Erregung und Sorge begreiflich. Zu dieſem Zeitpunkt, am 4. Juni 1859 übergab die damalige Großherzogin Lui ſe dem badiſchen Inneuminiſter eine Denkſchrifk. in der ſie zum Ausdruck brachte, daß die Sorge vor einer ſchweren Zukunft das Helſen in der Gegenwart als Vorbereitung auf ernſte Tage nicht ausſchließe, eine Organiſation mohlgeordneter und geprüfter Art werde im Augenblick der Not um ſo beſſer wirken je eher ſie eingeübt ſei. Drr Wunſch ſei deshalb, Vereine von Frauen durch das ganze Land zu bilden, die ſich das Helfen jetzt und dann die Vor⸗ bereitung zur Hilfe für ſpätere Zeften zur Aufgabe machen. Für den Fall des Kriegsdusbruchs ſeien Mittel anzuſammeln, für Krankenpflege Vorſorge zu treffen und mit dem Bereitſtellen von Leinen, Verbänden uſw. zu be⸗ ginnen. Schon am 6. Juni war eine Satzung ausgearbeitet, die in 7000 Exemplaren über das ganze Land Baden ver⸗ breitet wurde. Da bald nach der Schlacht von Sol erind der Friede von Villafraneg folgte, war die unmittelbgre Kriegsgefahr behoben! Damit ſchien der Zweck des Vereins itberholt, in deſſen Satzung 1 es hieß: FUnterſtützung der infolge Kriegsbedrohung oder eines Krieges in Not gera⸗ tenen, ſywie der Vorſorge für verwundete und erkrankte Militärperſonen“. Am 24. Juli 1839 wurde jedoch beſchloſſen, den einmal erfolgreich ins Leben gerufenen Verein fort u ieh ren und ſein Aufgabengebiet ſogar noch zu erweitern. Die kriegeriſchen Creigniſſen von 1859, welchen den Schweizer Henri Dunant, den Schöpſer des Internationalen Roten Kreuzes in Genf, eu ſeinen Forderungen bewegten, hatten alſo zur ſelben Stunde, aber ganz unabhängig voneinan⸗ der, die Dürchführbarkeit ſeiner praktiſchen Ratſchläge in Baden erwieſen. Es war alſo das Gegebene daß der Badiſche Frauenverein, nachdem ſich die badiſche Landesregierung an den Geuſer Verhandlungen von 1863 und 1864 beteiligt hatte und deutz Genſer Abkommen von 1864 beigetreten war, nun auch in die Stellung eines ba⸗ diſchen Hilfsausſchuſſes eintrat. Am 29. Juni 1866 ſtellte die Gründerin den badiſchen Frauenverein dem neu geſchafſenen Roten Kreue zur Verfügung und tatſöch⸗ lich war und blieb dieſes die einzige Frauenorganiſation, die vom Internationalen Komitee in Genf als nationale Rotkreusgeſellſchaft anerkannt worden iſt. Während der 870/71 übte ſie ihre Tätigkeit in vor⸗ bildlicher Weiſe aus und ſo dürſen wir ſagen, daß Baden auf dem Gebiet der Verwundetenpflege im Kriege rich⸗ tungsweiſend vorangegangen iſt. Erſte Bewährung im Krieg 1870/71 Aher auch in der Männerorgan lſatjion des Deutſchen Roten Kreuz alſo in der Ausbildung von freiwilligen Krankenpfl mund Krankeuträgern, kann Baden als führend bezeichnet werden. Wie in an⸗ deren Staaten wie z. B. in Heſſen und Bayern wurde die Frage der Transportkolonnen und Krankenträger auch in Baden zu Beginn des Krieges 1870 praktiſch angefaßt. Die Hilfskolgnuen von Karlsruhe waren auf das Sehlachtfeld von Wörth die Rote⸗Kreuz⸗Helfer von Mannheim auf die Schlachtfelder von Weißenburg und Se⸗ dan berufen worden, hatten alſo in vorderſter Front Dienſt getan. Das ermutigte den Karlsruher Männer⸗ hilfsverein, für ein„Freiwillilges Krankenträgerkorps“ Satzungen mit genauen Dienſtvorſchriften aufzuſtellen, die im Januar 1872 in der Zeitſchriit„Kriegerheil“ des Deut⸗ ſchen Zentralkomitees veröffentlicht wurden. Sie enthiel⸗ ten Beſtimmungen über Bekleidung, Ausrüſtung und Er⸗ göänzung nebſt Abbildungen. So tun die Mitglieder des Deutſchen Roten Kreuzes im Reich und in Baden ſchon ſeit Jahrzehnten ihre erprobte unnd unentbehrliche Arbeit im Dienſt an unſeren verwun⸗ deten Soldaten. Denken wir daran am 6. und 7. Juli, wenn es gilt, bei der 4. Hausſammlung des Krieghilfs⸗ werkes für das Dentſche Rote Kreuz durch unſer Opfer zu bemeiſen, daß das geſamte Volk die ohren volle Arbeit des Deuſchen Roten Krenzes würdigt und damit unſeren tap⸗ ſeren Soldaten hilft. RNeklor Ernſt Körber 7 Unerwartet bat der Tod einen bewährten Mann, heimer Schulmann mitten s pieljähriger, uner⸗ aus mitdlicher Arbeit abberufen. Während eines Dienſt⸗ heſuches bei einem hieſige n Kollegen wurde der Rek⸗ tor der Peſtaloz ziſchule, Ernſt Körber, heute vormittag von einem plötzlichen Unwohlſein befallen und erlag innerhalb weniger Minuten einem Herzſchlag. Lehrer⸗ wie Schülerſchaft der ſo jäh ihres Leiters beraubten Anſtalt, aber auch der weitere Berufs⸗ und Freundeskreis, werden den Heimgang des allgemein beliebten und ob ſeiner charaktervollen per lichen Haltung überall hochgeachteten Mannes aufrichtig be⸗ klagen. Rektor Körber hat ein Alter von 59 Jahren erreicht, ſtand über vierzig Jahre im badif hen Schul dienſt und war Inhaber des ſilbernen ſowie des goldenen Treuedienſt⸗Ehrenzei⸗ chen s. Seine Laufbahn hatte ihn ſchon einmal in ruch des We jüngeren Jahren, nicht lange vor 2 krieges, als Lehrer nach Mannheim geführt. Nach erfolgreicher Tätigkeit an verſchiedenen Schulen des badiſchen Landes kehrte er dann 1926 für immer in die Rhein⸗Neckar⸗Stadt zurück. Schon frühzeitig be⸗ kannte ſich Rektor Körber auch zum Werk des Füh⸗ rers und bekleidete innerhalb der Partei den Poſten eines Politiſchen Leiters. Seine Ernennung zum Rektor der Peſtalozzi⸗Schule erfolgte am 1. Septem⸗ ber 19384. Meldepflicht für Bäckereien Die mit 1. Juli in Kraft getretene neue Back waren Marktordnung beſtimmt, daß die Brot und Kleingebäck herſtellenden Betriebe ihre Ab⸗ ſatzverhältniſſe innerhalb 4 Wochen, alſo bis Ende Juli, auf beſonderem Formblatt über die Innungen an die zuſtändige Kreisbauernſchaft zu mel⸗ den haben. Meldepflichtig ſind alle Betriebe die auch Wiederverkäufer, eigene Verkaufsſtellen, Brot⸗ großhändler oder Verbraucher außerhalb des Her⸗ ſtellungsortes beliefern. „Eintrittsermäßigung für Schwerkriegsverletzte In Theatern, Lichtſpielhäuſern und bei ähulichen Veranſtaltangen Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat eine Anordnung erlaſſen, durch die die Unternehmer(und Veranſtalter) von Thea⸗ tern, Lichtſpiel⸗ Unternehmen,. Konzerten, Vorträgen, artiſtiſchen Unternehmen(Varietés, Kabaretts, Zir⸗ kusveranſtaltungen uſw.). Tanzvorführungen und Ausſtellungen kultureller Art verpflichtet ſind, Schwerkriegsverletzten, die im Beſitze eines amtlichen Ausweiſes ſind, eine Eintrittsermäßigung von 50 v. H zu gewähren. Die Eintrittsermäßigung gilt für alle Plätze und alle Vorſtellungen, mit Ausnahme von Ur⸗ und Erſtaufführungen, ſowie von Feſtaufführun⸗ gen, bei denen Frei⸗ und Ehrenkarten allgemein für ungültig erklärt ſind. Reinmuth un Diesmal keine Sommerſchlußverkäufe! Auf Grund des Geſetzes gegen unlauteren Wettbewerb iſt angeordnet, daß im Jahre 1910 Sommerſchluß⸗ verkäuſe nicht durchgeführt werden. en Neues aus Sandhofen. Bei der Zellſtoffabrik Waldhof, Werk Mannheim, feierten die Gefolgſchafts⸗ ſchaftsmitglieder Jakob Lautenklos, Wilhelm Broſch und Adam Maiſch ihr ſilbernes Arbeits⸗ jubiläum.— Ihren 80. Geburtstag feierte bei körperlicher und geiſtiger Friſche Frau Marie Lang geb. Döhringer, wohnhaft Zwerchgaſſe 29. Den Ar⸗ beitsjubilaren und dem greiſen Geburtstagskind un⸗ ſere beſten Glückwünſche! * Süßſtoff ſtatt Zucker. In der Einmachzeit werden die Hausfrauen die zuſätzlichen Zuckermengen diesmal vermiſſen, alſo kommt der Erſatz durch Süß⸗ ſtoff in Betracht, gegen den ein unberechtigtes Vor⸗ urteil beſteht.„Schlechte Erfahrungen“ zeigen nur, daß er ſalſch angewendet wurde. Kommt es bei Speiſen nur auf die Süßigkeit und weniger auf den Nähr⸗ wert an, ſollte man Süßſtoff verwenden. Die kleine Packung koſtet nur 20 Pfg. Auch gibt es im Handel Tabletten, deren eine drei Teelöffel Zucker(25 Gramm) erſetzt. Alſo darf man vom Süßſtoff nicht zuviel nehmen, da er an die dreihundetmal ſo ſtark iſt wie die Süßigkeit des Zuckers. Da dem Süßſtoff die konſervierende Eigenſchaft ſehlt, eignet er ſich nicht zum Einßochen. Süßſtoff eignet ſich nur für den täg⸗ lichen Bedarf und iſt, in Waſſer aufgelöſt, der Speiſe erſt nach dem Kochen zuzuſetzen. 7 312, E 4,1 Nu 24587 Schnäpse, Liköre u. a, m. für die Feldpost erhalten Sie bei 1 Landenbach, 6. Juli. Zur Ableitung von oft erheb⸗ lichen Waſſermengen bei Gewitter und wolkenbruchartigen Regenfällen werden z. Z. bei einer gleichzeitigen neuen Pflaſterung der Rathausgaſſe in unſerem Ort verbreiterte und vertiefte Rinnen angelegt. — iO M A NM VON H. G. HANS EN „Ganz falſch“, fuhr ihm Frau Thekla grob da⸗ zwiſchen.„So lange Erklärungen liebe ich nicht. Klare Bahn muß man ſich ſchaſſen. Jetzt erzähle mal genau, wie das verlaufen iſt.“ Stockend, in den Erinnerungen ſuchend, aber eingermaßen deutlich bekam Detlef nach und nach eine Ueberſicht zuſtande. Seine Mutter half mit Fragen nach, und innerhalb von zehn Minuten wußte ſie Beſcheid. „Du willſt ein Mann ſein? Ich hätte deinen Vater im Leben nicht genommen, wenn er ſo zaghaft geweſen wäre. Wenn man ein Mädchen lieb hat, gibt man nicht erſt einen Stapel Erklärungen ab, fragt keine Litanei zuſammen, ſondern ſchreitet zur Tat. Da muß ja auch ſo ein vernünftiges und liebes Geſchöpf wie die Katſa kopfſcheu werden. Du biſt ein großer Kerl und kannſt einem Bullen das Ge⸗ nick brechen. Aber eine Frau verſtehſt du nicht zu nehmen.“ Sie ſchimpfte ordentlich und redete ſich in Zorn hinein. Schließlich fragte er ganz verdutzt: „Wie verträgt ſich den dieſe Auffaſſung mit den Lehren, die du uns von klein an gegeben haſt?“ „Was meinſt du damit?“ „Deine Ermahnungen jungen Damen.“ „Ach ſo. Natürlich kannſt du nicht wie ein Wilder Über jedes hübſche junge Mädchen herfallen, das dir gefällt. Du kannſt auch nicht gleich am erſten Tage plump und ſchwer zupacken. Aber wenn es ſich um eine ernſthafte Angelegenheit handelt, redet man als Mann nicht von Lebensumſtänden, Pflanzung, Vater, Mutter und Geſchwiſtern, ſondern nimmt zunächſt mal das Mädchen in die Arme, küßt es und erledigt 5 über den Verkehr mit J die fachlichen Fragen einen oder zwei Tage ſpäter. Mit Erklärungen ſchlägſt du jede Poeſie tot. Und es war ein ſo wundervoller Maiabend“, ſchloß ſie ſeuf⸗ zend. Detlef wiegte bedächtig den Kopf. Es ging ihm langſam ein Licht auf, wie recht ſeine Mutter hatte. Deshalb war Katja wohl zum Schluß auch einfach weggelaufen. Sie genierte ſich vor ſachlichen Aus⸗ einanderſetzungen, weil ſie nicht eine Pflanzung nebſt Familie, ſondern einen Mann heiraten wollte. „Du haſt recht“, ſtöhnte er.„Aber morgen iſt noch ein Tag. Ich hale alles nach.“ „Nicht gleich wie ein Elefant in eine Bannen⸗ pflanzung ſtürmen. Warte jetzt wieder eine puſſende Gelegenheit ab. Vielleicht verhelfe ich euch wleder dazu.“ 1 „Dazu haſt du uns verholfen?“ Er ſtaunte. „Natürlich, du Wickelkind. Oder hätte ich euch ſo lange auf der Pelle ſitzen laſſen ſollen, bis Katja auch ins Bett ging?“ Sie griff nach ihrer Handtaſche und entnahm ihr einen Briefbogen.„Seit ich dieſe Auskunft bekommen habe, bin ich nämlich ſehr für eine Heirat zwiſchen dir und Katja Eckau. Es ſteht ja nicht viel darin, meiſt nur eine Beſtätigung deſ⸗ ſen, was ich ſchon wußte, aber es genügt.“ Er riß ſeiner Mutter das Papier aus der Hand und überflog es. Katja war 19 Jahre alt, Vollwaiſe, ſeit einigen Wochen in Europa, Beſitzerin von rund zwei Millionen Gulden, in Komodo groß geworden, nachdem ſie auf Java geboren worden war. „Das wußten wir ſowieſo ſchon alles. Außerdem intereſſiert mich das nur ſehr bedingt. Ich würde ſie nehmen, und wenn ſie keinen Pfennig hätte.“ „Hm, in dem Punkte bin ich nicht ſo großzügig. Deine Geſchwiſter wollen ausgezahlt werden, wenn du die Pflanzung übernimmſt. Viel entfällt nicht auf jeden, wenn die große Teilung einmal vorbei iſt. Eine Frau mit Geld iſt alſo für uns alle eine große Hilfe.“ 5 „Hör' auf! Scheußlich.“ Er hielt ſich die Ohren zu. „Ich bin doch kein Geldmenſch, der nur in Zahlen denkt.“ „Deshalb habe ich dir das ja abgenommen“, meinte Frau Thekla gelaſſen,„Einer muß ſchließlich 1 daran denken. Nun verdirb nichts und ſei ein biß⸗ chen varſichtig.“ 4 „Gemacht, Mutter.“ Er beugte ſich über ſie, nahm ſie in beide Arme und küßte ſie herzhaft.„Wenn es morgen nicht klappt, daun bei meinem nächſten Be⸗ ſuch. Uebrigens kriege ich auch bald Urlaub uns bleibe eine volle Woche hier.“ * Der Sonntag begann mit einem polternden Ge⸗ witter. Schwarzen Wolken entquollen Regenſtröme. Niemand konnte aus dem Hauſe. Katja paßte es aber wenig, ſo eng zuſammengepfercht mit den unde⸗ ren zu ſein. Allein in ihrem Zimmer mochte ſie auch nicht bleiben, weil das auffallen konnte. Kurz ent⸗ ſchloſſen zog ſie einen Regenmantel über, ſtülpte die Kapuze auf den Kopf und lief hinaus. Die alten Damen ſahen ihr entſetzt nach. Die Herren nannten es innerlich exaltiert. Frau von Triſchen beobachtete dieſe Wirkung und lachte.„Himmel, das iſt Europa. In den Tropen regnet es ganz anders. Da ſchlittet der Himmel ſein Waſſer herab, daß man nicht zehn Schritte weit ſehen kann. Fräulein Eckau wird das gewöhnt ſein.“ Dieſe Erklärung leuchtete ein. Die beſorgten und zürnenden Mienen glätteten ſich, und man wollte von allen Seiten Auskunft. Frau von Triſchen gab ſie vergnügt und übertrieb mit dem ernſteſten Ge⸗ ſicht der Welt ſogar noch ein bißchen. Niemand merkte, daß ihr Sohn ſich heimlich aus dem Staub machte. Sogar Richard kam nicht auf die Idee, daß ſein Konkurrent die blütenweiße Sommerhoſe in den Regen tragen würde. Katja ging am Seeufer entlang und freute ſich an dem Aufruhr der Elemente. Ein ſcharfer Wind⸗ ſtoß fuhr über den See und warf hohe Wellen auf, die klatſchend ans Ufer ſtießen, zuſammenſanken und von anderen abgelöſt wurden. Die Wipfel der Bäume bogen ſich, und alles triefte vor Näſſe. Sie hatte keine gute Nacht hinter ſich, leichte Kopfſchmer⸗ zen und atmete in tiefen Zügen, als bringe das Er⸗ löſung vom Nachdenken und Ueberlegen. 1 fühlte ſie ſich angerufen. Detlef ſtand zwei Meter weit von ihr entfernt. Er hatte von irgendeinem Mann des Perſonals einen uralten. * fleckigen Mantel geliehen und trug keinen Hut auf dem Kopfe, ſo daß ſein blonder Haarſchopf wie an⸗ geklebt war. 5 2 „Was tun Sie denn hier?“ fragte Katja wenig geiſt reich. 05 „Dasſelbe wie Sie und außerdem ein bißchen auß⸗ paſſen, damit der böſe Wind das kleine Mädchen nicht in den See entführt und dort zur Nixe macht.“ „Mich?“ Sie war aufgebracht wegen dieſes Zwei⸗ fels an ihrer Standfeſtigkeit.„Ein ſolcher Turm wie Sie kann ich nicht ſein. Sähe auch komiſch aus für ein Mädchen. Aber wegwehen? Ich würde glatt über die Müritz ſchwimmen, auch wenn die Wellen noch höher gehen.“ „Glaube ich nicht.“ „Dann mache ich es Ihnen vor.“ Sie war wütend und mußte ihren Zorn durch irgendeine Kraftan⸗ ſtrengung loswerden, obwohl ſie ſelbſt nicht wußte, warum ſie voll Zorn geladen war.„In Komodo bin ich mit den Inſulanern durch die Brandung ge⸗ ſchwommen. Und dabei gab's dort Haje in rauhen Mengen und Klippen und Wellen fünfmal ſo hoch wie dieſe hier.“ 5 Ehe er begriff, daß ſie die Worte in die Taf um⸗ ſetzen wollte, lief ſie ihm davon. Er ſtapfte ſchwer⸗ fällig hinterher. Der Raſen quitſchte unter den Trit⸗ ten. Auf der Terraſſe verhielt er unſchlüſſig und wußte nicht, was er tun ſollte. In ihr Zimmer wollte er Katja lieber nicht folgen. Sie ſah ganz ſo aus, als ob ſie es fertig brächte, auch einen Detlef von faſt zwei Metern Länge glatt rauswerfen. Dann kam ſie. Ihr ſchlanker, bronzefarbener, von den Tropen verbrannter Körper ſteckte in einem gelben Trikot, das ſich eng anſchmiegte. Die Haare waren ſchutzlos dem Regen preisgegeben und wur⸗ den ſofort klatſchnaß. Er ſah ſie fasziniert an, als handele es ſich um eine Erſcheinung, die nicht von dieſer Welt kommen könne. Ihre Augen blitzten wild, drohend, übermütig und zärtlich. Sie wippte auf den Fußſpitzen und bog ſich wie eine Weiden⸗ gerte. Dann ſchnellte ſie los. In weitausgreifen⸗ den Sätzen trugen ſie ihre Beine über die Wieſe. Es ſah einfach herrlich aus, urwüchſig, voller Kraft und Anmut.. Fortſetzung folgt. g 5 ESS 8 „ ee m Wochenende enen Italiens Tennisſpieler s Leichtathleten und Kegler 1 den ſportl 1 Veranſtal⸗ 8 ein 5 res Gepräge. hen Kriegsmeiſter im Fechten lt, und in Braunſchweig führen ettkämpfe durch.— Im Daueben un und im Han die Studenten Fußball ſind die Meiſterſchaftsendſpriebe innerhalb der Gruppen bis ouf B g zwif Schalbe og und dem Köln⸗ e beiden Mannſchaſten be⸗ f ͤ am kommenden Sonntag in chen beauſpruchen die Kömpfe nude das größte Intereſſe. räſtige Städte⸗ und Freund⸗ der Dauehen gübt es einige zug ſchaftsſpiele.— Handball ſteht in Halle das Endſpiel um die deutſche Kriegsmeiſter⸗ ſchaft zur E dung. Der He fzwiſchen Polizei Magde⸗ Lintfort völlig offen angeſehen Platz ſoll die bad iſche iſte t n werden. Der Feutſche Mannheim wird ſich den Titel nicht entgehen der 7 nich Meiſter laſſen.— In Leichtathletik it der Läuderkampf zwiſchen Ungarn und Deutſchlaud könner, Haindl, Syring, E Mayr, Gleim, Koppenwallner, Glötz⸗ ner, Haungwickel, Wotapek und Blask ſteht doch eine ganze Reihe erſwblaffiger Athleter bereit.— Jun Tennisſport beanſprucht der deutſch⸗italieniſche Länderkampf in Berlin das Hauptintereſſe. Während die Italiener mit Del Bello, Cuselli, Canepele, Roma noni, Boſſi und Taroni ihre ſtärkſte Manuſchaft aufbieten konnten, mußte Deutſchland Henkel und Menzel ersetzen. Mit Göpfert, Koch, Buchholz, Gies und von Metaxa wird es ſchwer halten, die Ende April in Rom erlittene:5⸗Niederlage wettzu machen. Die Fechter ihre Kriegsmeiſter. Fechetrinnen. Die Waſſerſportler verzeichwen die große Regatta in Hamburg, an der ſüd⸗ deulſche Mannmſchaften diesmal nicht beteiligt ſind. Die Würzburger Regatta fällt aus. Jugendregatten mit guter Beteildgung gibt es in Frankfurt umd Würzburg. Die beſten Kanufahrer Südweſts und Badens treſſen ſich im Mainzer Floßhaſen zu den Bereichsmeiſterſchaf ten. 16 Ver⸗ eine gaben rund 150 Meldungen ab.— Der Radſport nis die dreitägige Fernfahrt München bameter) a bei der es wieder zu einem deutſch⸗ital ieniſchen Länderkampf kommt.— Steher⸗ rennen gibt es in Chemnitz, und in Stuttgart wird die württenmb. Vereinsmannſchaftsmeiſteuſchaft entſchieden. Der Pferdeſport bringt Galopprennen zu Halle(Samstag, Sonntag), Hoppe⸗ garten, Danzig und Dortmund. In München⸗Daglfing wird das wertvolle Trabrennen um das Silberne Pferd von Deutſchland entſchieden, zu dem einige führude Traber aus Berlin und Wien entſandt werden. Verſchiedenes Bet den Studentenreichswettkümpfen in Braunſchweig ſteßhen rund 700 Wettkämpfer, die beſten Vertreter aller deutſchen Hochſchulen, im Hampf. Die Reichsſieger werden in der Leichtafhletik, im Schwimmen und Tennis ermittelt, daneben kommen aber auch Fußball, Handball, Hockey, Rugby, Basketball uſw. zu ihrem Recht.— Im Lager der Ninger ſt die Mannſchaftsendkämpfe in den Gruppen (R ihn Ludwigshaßen— Reichsbahn Neuaußb ing) .(Hörde 94— Mülheim 92) zur Entſcheidung. Neuaubing und Mülheim gewannen die Vorkämpfe 473. — Badens Schwimmer ermitteln in Karlsruhe ihre Mei⸗ ſter. In Leipzig findet ein Kegel⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Ungarn ſtatt. Hai-Gebietsmeiſterſchaft im Fuß ball Während die Entſcheidung der Gebietsmeiſterſchaft der Ban nauswa en nach dem unentſchtedenen Aus⸗ gang(3 i elegt wurde, bringt das Wochenende. Jena und ermitteln in 12 Fechter Gemeldet haben weiſt als Hauptepeig — Mailand(600 Kil 1 9* hene im Re 1 ietsſporttreffen die Entſcheidung zwif e 0 tig geſtellten Bann⸗ meiſtern. Ein auserlefenes ett wird bereits am Samstagnachmittag im Stadion die und zwar ſpielen: 14.30 uhr Bann 171(fn Mannheim— Bann 20(FC Furtwangen), 5 10.15 Uhr Bann 112(Sp (. Fc Pforzheim). Der Sonntag briugt dann vormittags 9 Uhr den Kampf um den 3. und 4. Platz zwiſchen den Verlierern aus der Vorrunde, und um 4 Uhr nachmittags das Spiel um den Gebietsmeiſtertitel zwiſchen den heiden Siegern nom Vor- tage. Die Elf des Visit Mannheim, die ſich erſt vor wenigen Dagen gegen die Mannheimer Ban nauswoachl v erfolgveich durchſetzte, dürfte man mit der Jugend vom Bann 172(1. Fc Pforzheim) im Endſpiel erwarten, ohne damit etwa das Können von Furtwangen und Adelsheim du rückfetzen zu wollen. Eintfort oder Magdeburg? Endſpiel der Handball⸗Kriegsmeiſterſchaft. In einer der hanbballfreudigſten Städte des Reichs, in Halle, ſleigt am Sonntag das Endſpiel um die beutſche Dandball⸗Kriegsmeiſterſchaft, für das ſich Polizei Magde⸗ burg und SV Lintfort, die Meiſter der Bereiche Mitte und Niederrhein, qualiſteiert haben. Man darf einen ziemlich ausgeglichenen Kampf erwarten, deſſen Ausgang recht un⸗ gewiß iſt. Polizei Magdeburg, der Meiſter aus dem Jahre 1935 hat ſo bekannte Spieler wie Säuberlich, Knackmuß, Maſella und den wurfgewaltigen Böttcher in ihren Reihen während bei den Rheinländern der famoſe Torhüter Kör⸗ vers und hex Nationalſpieler Brüntgens im Sturm die be⸗ kannteſten Kräfte ſind. Lintfort erreichte bereits im ver⸗ angenen Jahr das Endſpiel, ſcheiterte aber Fnapp am MeSA Leipzig, dem Meiſter der drei letzten Jahre. Viel⸗ leicht gelingt den Rheinländern diesmal der große Wurf. Deutſche Meiſter werden ſeit 1931 ermittelt, nachdem vorher Dr und Dosh bekanntlich getrennt marſchierten. Ditelinhaber ſeit dieſer Zeit waren: 1931 Polizei Berlin; 193 Polizei Weißenfels; 1933 SB Mannheim Waldhof; 1034 Polizei Darmſtadt; 1935 Polizei Magdeburg; 1933 5 Hindenburg Minden; 1937, 1938 und 1939 MT Sal eiphig. Badens Frauenmeiſterſchaft im Handball Am Sonntag fällt die Eutſcheidung. Es iſt das erſtemal, daß die badiſche Frauenhandball⸗ meiſterſchaft im Pokalſyſtem zum Austrag gelangt. Meiſt würde der Mannheimer Bezirksmeiſter zum badiſchen Mei⸗ ſter erklärt, was ja auch berechtigt war, da Mannheim im Frauenhandball führend war. In dieſem Jahre nun kämpfen die Meiſter der Bezirke Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim, zu denen ſich noch Mannheims Zweiter gefellt, im k..⸗Syſtem um den Titel. Eß wird dabei Gelegenheit geboten ſein, vier Mannſchaften mit perſchiedenem Spielſyſtem am Werk zu ſehen, wobei 5 eee noch am meiſten der des VfR ähnelt. Erwähnt ſei entgegen anderen Gerüchten, daß die Vor⸗ ſpiele normittags 10 Uhr auf dem Bf⸗Platz ſtaitfinden, auf dem auch am Nachmittag die Entſcheidungsſpiele um den 1. bis 4. Platz ſowie die Bezirksmeiſterſchaft Mann⸗ heim zwiſchen Tu Friedrichsfeld und Germania Neuluß⸗ heim zum Austrag kommen. f Auszeichnunden im MSae In Anerkennung und Würdigung ihrer kangfährigen 9 525 den Nene wurden 3 5 i it dem großen Ehrenbrief des Ne 1 ang ⸗ T 46 Mannheim. Mit dem Ehreubrief des Ns: Otto Vorrunde beſtreiten, Adelsheim) Bann 172 7 „T 1864 wetzingen Rich. Baumgartner ⸗ zen, Konrad Glotzbach⸗ TW 1864 g Mü n ch⸗TV 1884 Schwetzingen, Alb. Schwetzingen, Leonhard Schrecken ber⸗ Vgg Fortuna 1910 Edingen, Franz Thoma⸗ Sportvereinigung Fortuna 1910 Edingen, Gg. Bühler⸗ TV 1898 Mannheim⸗Seckenheim, Hedwig 2 a Keitel ⸗ T 1898 Mannheim ⸗Seckenheim, Karl Kon rad⸗ TW 1898 Mannheim⸗Seckenheim. 1 5 ASA- Leichtathleten unübertroffen Glanzleiſtungen bei den Meiſterſchaften in Fresno. Der neue, bereits gemeldete. Stabhochſprung⸗Weltrekord von Cornelius Warmerdam mit 4,80 Meter war nicht die einzige Glanzleiſtung bei den U A⸗Leichtathletikmeiſter⸗ ſchaften in Fresno(Kalifornien). Faſt in allen Wett⸗ bewerben gab es Leiſtungen, die dicht an die beſtehenden Weltrekorde herankommen oder zumindeſt Welt⸗Jahres⸗ heſtleiſtungen bedeuten. So gewann beiſpielsweiſe Walter Mehl die 1 Meter in:49 Minuten, einer Zeit die nur eine Zehntelſekunde ſchlechter iſt als der Weltrekord des Neuſeeländers Jack Lovelock den dieſer bei den Olym⸗ niſchen Spielen in Berlin lief. Der unverwüſtliche Glenn Cunningham trieb den deutſchſtämmigen Mehl eu dieſer Glanzleiſtung und blieb ſelbbſt nur um knappe drei Meter geſchlagen. Jeſſe Owens Weltrekord über 200 Meter Hür⸗ den, der auf 22,6 ſteht, wurde von Fred Wolcptt eingeſtellt. Wolcott gewann außerdem die 110 Meter Hürden in 13,9 Sekunden. Die wichtigſten Ergebniſſe: 100 Meter: Dapis 10,3; 400 Meter: Klemmer 47,0; 1300 Meter: Mehl:47,9; 5000 Meter: Rice 14:88,4; 110 Meter Hürden: Woleott 19,9; 200 Meter Hürden: Wolcott 22,6; 3000 Meter Hindernis: Me Cluskey 916,6: Weitſprung: Brown 7,65 Meter, Hochſprung: Steers 2,05 Meter: Stabhoch: Warmerdam 4,60 Meter(neuer Welt⸗ rekord); Kugel: Al Blozis 16,78 Meter; Diskus: Fox 51,63 Meter; Hammer: Fohnſtone 55,63 Meter. Hoppegarten Habichtrennen. 8500&. 1400 Meter. 1. Geſt. Weils Saarkampf(H. Poſe), 2. Truva, 3. Wer weiß. Ferner.: Altvater, Agrippina. Toto: 8lʃ, 2, 12:10. EW. 172:10 Lg. K 4—. Eiſenkanzlerreunen. 500 K. 1200 Meter. 1. Geſtſtt Erlenhofs Nupolari(O. Schmidt), 2. Grünſpecht, 3. Oſtara. Ferner.: Gamsjäger, Annamirl, JIhve Hoheit, Alchimie. Toto: 16, 11, 15, 12:10. GW. 12:10. 8g. 7188. Preis von Zoppenbrpich. 6500 J. 1600 Meter. 1. Geſt ſit Schlenderhans Bordeaux(H. Berndt), 2. Kumbuke, 3. Atis. Ferne lief: Origines. Toto: 20, 11, 1010. GW. 28210. g. 11 AM. Ve —6 Wallenſteinrenneu. 6500. 2000 Meter. 1. Geſt. Mydling⸗ hovens Morgenruf(J. Raſtenberger), 2. Maiflieder, 3. Elbgraf. Ferner lief.: Longido, Lorris, Pincio, Porſenna. Toto: 38, 28, 15, 18 10. GW. 24810. Ig. 411K. Spornrennen. 4000 4. 1000 Meter. 1. Hauptgeſtüt Graditz' Amulett(H. Zehmiſch), 2. Marcello, 3. Meer⸗ taucher. Ferner lief: Maghellan. Toto: 31, 17, 16:10. GW. 124:10. Eg. 2742-4. Preis von Ravensberg. 5000 4. 1800 Meter. 1. Geſtüt Schlenderhans Donnerhall(G. Streit),. Humbert, 8. Axel von Rambow. Ferner lief.: Grobiau, Stromauf, Mäander. Toto: 33, 22, 53:10. EW. 360:10. Og. 22K. Georgios⸗Reunen. 3500. 2200 Meter. 1. H. Rechs Lenad(O. Schmidt), 2. Der rote Prinz, 3. Argos. Ferner liefen: Marocain, Nautikus, Fulda. Toto: 48, 10, 19710. EW. 156:10. Lg. 174—1 97 Der⸗Mohr⸗Reunen. 3500 AJ. 1400 Meter. 1. Dr. H. L. Somborns Bel ami(E. Huguenin), 2. Amani, 3. Parva. Ferner liefen: Einſchlag, Flambonette. Toto: 20, 18, 15:10. EW. 4410. Eg. 11K. Blick auf Ludwigshafen Italieniſch in der Volksbildungsſtätte Starke Beteiligung in Ludwigshafen Nahezu 60 Teilnehmer der Arbeitsgemeinſchaften„Ita⸗ lieniſch für Anfänger“ konnte der Direktor der Berufs⸗ ſchule, Pg. Kegel, dieſer Tage im Auftrage des Leiters der Volksbildungsſtätte Ludwigshafen, des Beigeordneten Bake, begrüßen. Damit ſind die erſten ſprachlichen Ar⸗ beitsgemeinſchaften der neu errichteten Volksbildungsſtätte Ludwigshafen a. Rh. eröffnet. Direktor Kegel, der gleich⸗ zeitig die guten Wünſche des Kreisleiters und des Ober⸗ bütrgermeiſters überbrachte, richtete an alle Teilnehmer den Aufruf zu freudiger Mitarbeit bei den Arbeitsgemein⸗ ſchaften. Dann begann ſofort die Arbeit, für die ſich Studien⸗ profeſſor Dr. Fuchs gewinnen ließ Akfienmärkie befesfigi Umſätze in mäßigem Rahmen märkte überwiegend höher „wobei ei e im Vordergrunde ſtanden. Die Umſfätze 1 en nicht beſonders groß, es überwogen je⸗ roch Kaufaufträge. Am Montanmarkt wurden Rheinſtabhl , Höſch is und Buderus 0,50 v. H. höher notiert. Ver. tahlwerke blieben unv. Stollberger Zint verloren 1,50 und Klöckner 2 v. H. Von Braunkohlenwerten befeſtigten fich Dit. Erdöl um 1 und Ilſe Genußſcheine um 176, Ilſe Berg⸗ bau gaben 4 v. H. her Von Kaliwerten wurden Saledetfurth um s und ntershall um 78 hewertet. Am Markt der chem. Papiere ſtiege chmidt um 1,50 v. H. Farben notierten 179 gegen 1 In den Elektro⸗ unr Am Freita 1, andererſeits Sie⸗ 5 mit minu H. Von Autowerten gewannen W, von Maſchinenbaufabriken Dt. Waffen je 1 v. H. Feſt lagen Bauwerte, ſo Holzmann mit plus 1 und Berger mit plus 3 v. H. Nennenswerte mens minus 9,75 p, Veränderungen erfuhren noch Dortmunder Union mit minus 1 und Südd. Zucker mit minus 1,25 v. H. Reichs⸗ baukanteile befeſtigten ſich auf 1116 gegen 111,25 Die Reichsaltbeſitzanleihe ſtieg am Markt der variablen Renten auf 14976 gegen 149,50. Reichsbahn⸗VA notierten wiederum 128. Steuergutſcheine 1 nannte man durchweg 99,95. Bereinigte Speyerer Ziegelwerke A, Mannheim. Der Geſchäftsbericht für 1939 ſtellt den Eintritt einer Ab⸗ ſatzverringerung feſt. U. a. beeinträchtigte der hohe Waffer⸗ ſtand des Rheines die Kiesausbeute ſtark. Bei einem Be⸗ triebsüberſchuß von 0,47 Mill. 4(0,51) und ſonſtigen Er⸗ trägen von 0,021(0,028) bleibt ein Reingewinn einſchließ⸗ lich 12 988(18 310) 4 Vortrag von 26 567(92 988)&, aus dem 3 v. H.(5 v..) Dividende ausgeſchüttet werden ſollen. Auf neue Rechnung ſollen 14567/ gehen. An⸗ dererſeits betragen die Perſonalaufwendungen 0,381(0,412), Abſchreibungen 0,039(0,048). Aus der Bilanz: Aktivſeite: Anlagevermögen 0,528(0,472), Umlaufvermögen 0,449 (0,498), darunter Warenvorräte 0,104(0,118), Waren⸗ und Leiſtungs forderungen 0,067(0,079) Forderungen an Kon⸗ bern⸗Unternehmungen 0,223(0,227). Steuergutſcheine 0,017 (), übriges Guthaben und Barbeſtand. Paſſipſeite: bei 9,4 AK Rücklagen 90,103(unv.), Wertberichtigung wieder 0,012, Rückſtellungen 0,078(0,071), Rückſtellung für Auto⸗ beſchaffung 0,027(), Verbindlichkeiten 0,322(0,35), darunter Waren⸗ und Leiſtungsverbindlichkeiten 0,017 (0,018). O. HV 18. 7. Mannheim. * Ph. Holzmann Ach. Fraukfurt⸗Main. Die HW nahm den bekannten Abſchluß für 1939 mit wieder 10 v. H. Divi⸗ dende auf 12,81 Mill. 4 Stamm⸗ und wieder 6 v. H. auf die 90 000/ Vorzugsaktien entgegen und genehmigte die Verwaltungsauträge. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Aufſichtsrats mitglieder Alfred Blinzing⸗Berlin und Gau⸗ wirtſchaftsberater Karl Eckardt Frankfurt⸗Main wurden wiedergewählt. Ueber das laufende Geſchäftsjahr berich⸗ tet der Vorſitzer des Vorſtandes ergänzend, daß der große Auftragsbeſtand, mit dem die Geſellſchaft in das neue Jahr übertrat, ſowie Uebernahme neuer kriegswichtiger Bauten für das laufende Geſchäftsſahr eine ausreichende Beſchäf⸗ tigung ſichere und ein zufriedenſtellendes Ergebnis erwar⸗ ten laſſen. Auch im Ausland nahmen die übernommenen Arbeiten einen gufriedenſtellenden Verlauf“ Wegen wei⸗ terer größerer Objekte ſchweben noch Verhandlungen. Ach zur Erbauung billiger Wohnungen in Worms. Bei dieſer Ach bleiben aus 78 000(69 600)„/ Mietein⸗ nahmen nach 8572(7372) Abſchreibungen 15 000(6800) In⸗ ſtandhaltungskoſten und nach Zuweiſung von 1753(0) 4 an Rücklagen wieder 7800„ Reingewinn, die die Ausſchüt⸗ tung von 3 v. H. Dividende auf 260 000 4 erlauben. Die Wohngebäude ſtehen mit 790 000 4(670 000)„ zu Buche und ſind zur Hälfte mit Hypotheken belaſtet. * Anordnung für die Bauwirtſchaft. Die oberſten Bau⸗ leitungen der Reichsautobahnen gelten als Beauftragte des Generalbevollmächtigten und werden von den Meldepflich⸗ tigen die Aufſtellung genauer Materialliſten verlangen. Die Verwertung der beſchlagnahmten Baueiſenbeſtände erfolgt entſprechend der erſten Durchführungsanordnung zur Anopdnung 2 des Generalbevollmöchtigten für Eiſen⸗ und Stahlbewirtſchaftung durch Verfſtgung bei den oberſten Bauleitungen der Reichsautobahnen. * Soziale Betreuung der Rückgeführten. Sonder⸗Mit⸗ teilungen Nr. 4/40 des Sozialamtes der Deutſchen Ar⸗ beitsfront GmbH, Berlin. Das in überaus überſichtlicher Form zuſammengeſtellte Werkchen enthält alle einſchlägigen Fragen der ſozialen Betreuung der Rückgeführten. So werden u. a. behandelt der Familienunterhalt bei der Räu⸗ mung, Reiſekoſten, Miete, Trennungszuſchlag, Perſonen⸗ ſchäden, die Vorſchrift für die Behördenbedienſteten und die entſprechenden Rechtsvorſchriften uſw.—1— * Uebernahme von Weizen durch die Rfch. Die Reichs⸗ ſtelle für Getreide iſt bereit, von Verteilerfirmen ſolche Weizenmenge, die dieſe bis zum 15. Juli d. J. einſchließlich zum Juli⸗Feſtpreis von Erzeugern abgenommen haben, auch nach dem 15. Juli zum gleichen Preiſe eu erwerben. Beka Is-ZELIune Sie übernimmt nur Ware in voll ausgeladenen Waggons, kleinere Mengen müſſen durch die Lieferanten gegebenen Rf⸗Lager angefahren werden. 5 Angebot iſt dem jeweils zuſtändigen Getreidewirtſchafts⸗ verband bis zum 16. Juli d. J. einzureichen. Anbauprämie für Zuckerrübenbau Um einen Anreiz zum verſtärkten Zuckerrübenbau zu geben, ſoll neben dem Deputatzucker eine Anbauprämie ge⸗ währt werden, deren Höhe ſpoben durch miniſteriellen 5 laß mit 2,5 Kilogramm je/ Hektar als zuſätzliche Zutei⸗ lung zum Verbrauchszucker nach Maßgabe der Zuckerrüben⸗ anbaufläche feſtgeſetzt wird. An Stelle deſſen können auth 5 Kilogramm Rübenſaft bezogen werden. Der Rübenbauer muß die ſtändigen wie die zeitlichen Gefolgſchaftsmitglieder ongemeſſen an der Prämie beteiligen und ſoll gerade ö die Prämiengewährung in die Lage kommen, zuſätzliche A beitskräfte für Zuckerrübenpflege und Ernte zu gewinner 4 5 Frankfurt A. HN. Pete e Deutsche festverzinsliche Werte Durlacher Hof 2. 4. 5. Eichbaum-Werger. DEUTSCHE. STAATSANLEIHER Fiege blen. 1 9 4% Schatz P. R. 8. 101. 101.0 K. G Farben... 1288 1786 4% Baden 17. 104.0 101,1] Sestarel..... 350 1990 Altbes. Pt. Reich. 14.2 149.7 Faun u. e 2780 278,0 8 arpener Bergbau.—— ALANLEEIHEEN Heidelberger zement 169,0 179. 5 5 0 o Hoesch Berg Ww. 275 129.5 4½ Pforzheim 26 100.2 100.2 5 und . N 5 Becker. 4 15 EANEREEE Fuerte 1809 3995 15 1 8 Ein 98,5 200,0 de e 0 e,, 4% Mein Byp. Bi. 4 I Ludwigsbaf. Walrm, 134.0 134.0 end 1010 101,0 Mannesmann e 1288 0 4 Ptalz 11 5* IMetallgesellschaft 1375 189.0 2426 R 29 101 1010] Nein. t. ien.. 1942 . 5 ein.-Westl. Elekt. 1342 nusrxnERLGATIeNE N Rutsers Poehler. Pen 27. 1040 1040 Saz Hellbronn::. i005 bt lud. B. e 10„Seher orchen 1858 0 8, Gelsenkirch v. 88 103,5 104,2 Seh warts Storen; 88 19 . Krupp v. 35..„ J Seilindustrie(Wolff) 115, 114,5 4% Fer. Stahlrerke 101 101,2 Stegen u. leere: 0 .16. Farb. Nil- Anl. 28 139,7.. Fucgeutsane zucker% 122 5 2 5 Zellstoff Waldhof. 147,0 147,7 KTIEN ANKE N G 1500— Bayr. Hy V.-Bk . 5 vr. Hyp. u..-Bk. 114,0 114.0 ee e 100 8 Commerzbank 1575 119.2 Bayr. Motorenwerke 16/5 169,0 eutsche Bank. 1275 12 B 8 ies Ci 1402 · Dresdner Bank 117,7 5 Sontn Gif e e ee, Fiel n B 1070 4070 0* 5 abe 1 An 175.8 Palmer Ben:.; ita? d R Herz Bak! 1433 1130 Deutsche Erdöl. 142,2 1440. both. 5 g 55 Dt. Gold u. Silber„ 238,0 204,0% Zwischenkurs. Geld- und Devisenmarki 4. Juli 1940 Diskont: Reſehsbank.8. Lombard.8. Prirat 3 v. H. Auntlich in Rl ur geld] riet] Amtleb in KN Tür ZT Ceid Het Aegypten 1 àg. Pfid“- 9,890 9,910 Jugoslaw. 100 Pin 5 5,694 5,707 AfghauistanfbAfg— 18.79 18,83] Kanada 1 kan. Boll“—.004.102 Argentin, 1P-Pese— 0,532 0,586 Lettland. 100 Lats 5¼ 48,75 48.85 Austral. 1 aust.PId'- 7912.928 Litauen. 100 Litas 41.94 4202 Belgien 100 Belga 4 39,96 40,04 Luxemb. 100 lux. Fr—.990 10.01 Brasilien 1 Milreis— 0,130 0,182] Neuscel. 1 peus Pfd'— 712 7928 Br.Indien 100 Rup“— 74,18 74,32] Norwegen 100 Kr 3½¼ 56,76 56.88 Bulgarien 100 Lexa 6 3,047.053 PortugaliEscudoe 4½ 6,01 9,409 Dänemark 100 Kr 4 438,21 48,31 Rumänien 100 Lei 8% 72 England 1 eng. Pfid' 2 9,890 9,910 Schweden 100 Kr 2½ 59,46 59,59 Estland 100 est. Kr 4% 62,44 62,56 Schweiz. 100 Fr 14 56.49 5661 Einnland 100 fn. M 4 5,060 5,070 Siowakei 100 sl. Kr 5.591 8,603 Frankreich 100 Fr“ 2.060 5,070 Spanieniobpeseten— 856 8860 Griechen! 100 Dra 6 2,148 2,152 Südafr. Un. 1 8. Pid“— 9,890.510 Holland 100 Gulden 2 132,57 182,830 Türkei 1 türk. Pfd 4.978 1,982 Iran.. 100 Rials— 14,59 14,61 Ungarn 100 Pengs 4 1 85 Island 100 isl. Kr 5½ 38,42 38,50 Uruguay 1 6 Peso— 0,929 0,981 Italien.. 100 Lire 4% 13,00 18,11.S. A.. 1 Dollar 1 2498.502 Japan.. 1 Ven 3 0,585.587 Die mit einem versehenen Kurse finden nur im innerdeutschen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Berlin, 5. Juli. Am Geldmarkt wurde Blanko tages⸗ 8 miederum um c auf 1,50 bis 1,7855 v. H. ermäßigt. . errechnete ſich der Schweizer Franken mit Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein- Pegel bein- Eege! 2 3 4. 8 Rheinfelden Kaub 322.2.042.97 Breisach. 3. Köln„.213,01 2,812.78 AH Max an Mannheim Srielggsten Die Schriftleitung übernimmt die erteilten Auskünfte nur preßgeſetzliche Verantwortung. lie Odenwald.„Was bedeutet das Zeitzeichen der deutſchen Seewarte? Ich habe verſucht, nach dem Morſe⸗Alphabet einen Sinn herauszubekommen, aber vergeblich. Was heißt in der Marineſprache: Das Schiff iſt getroffen und geſtrandet? Iſt das gleichbedeutend mit Untergang? Iſt das Mutterehrenkreuz als Orden oder als Erinnerungs⸗ zeichen zu bewerten? Von welchem Zeitpunkt ab werden die 10—18jährigen Jungen und Mädel in die HJ und den Bd M eingereiht? Das iſt doch ſicherlich obligatoriſch im ganzen Deutſchen Reich eingeführt?“—— Das Zeichen iſt international beſtimmt und hat nur für die Schiffahrt Be⸗ deutung. Der Ausdruck iſt doch klar. Geſtrandet heißt, das Schiff iſt aufgelaufen, es iſt verloren. Untergang be⸗ deutet, das Schiff iſt geſunken. Das aten e iſt ein Ehrenzeichen für die kinderreiche Mutter. Die Dienſt⸗ pflicht für die 10—18lährigen beſteht ſeit 5. April 1989. Die Koſten für das Flugzeug ſind uns nicht bekannt. Ein Geſetz in dem von Ihnen angefragten Sinne beſteht nicht. J. H.„Wie iſt es mit der Heimholung Gefallener aus Frankreich? Da der Krieg dort beendet iſt, nehme ich an, daß keine Schwierigkeiten entſtehen. Wo ſoll man ſſch hin⸗ wenden?“—— Setzen Sie ſich mit dem Wehrkreiskom⸗ mamdo in Verbindung. B. Die Anſchrift von Fachzeitſchriften können Sie bei unſerer Werbeabteilung einſehen. 5 H. D 39 826.„Ein Freund und ich ſtreiten uns über den Namen der franz. Waffenfabrik Schneider⸗Creuzot in Le Creuſot. Ich behaupte die Firma heißt Schneider⸗CExreuzot⸗ Werke während mein Freund erklärt, daß die Firma Schneider u. Co in Le Creuſot, heiße, das Creuzot alſo lediglich den Ort der Niederlaſſung der Firma, wie etwa Krupp Eſſen bedeute. Wer hat recht? Wer war Creuzot? Weshalb die Zuſammenſetzung Schneider⸗Creuzot⸗Werke.“ —— Ihr Freund hat recht; die Firma heißt Schneider u. Cie. Die Hauptbetriebe ſind in Le Creuſot, einem Ort im Departement Saöne⸗et Loire. K. S.„Unſer Haus iſt gegliedert in Seitenbau Vorder⸗ und Hinterhaus. Zwiſchen dem Seitenbau und dem Vor⸗ derhaus beſteht ein Durchbruch 15 Schutzraum im Vor⸗ derhaus. Alle Bewohner müſſen in das Vorderhaus in den Schutzraum. Wenn aber eines Tages nachts das Signal Fliegeralarm ertönt, ſo müſſen die Bewohner durch den Hof, anſtatt durch den Durchbruch, in den Schutzraum. Wir haben alte Leute in unſerem Hauſe wohnen, dieſe kommen nicht ſchnell genug durch dieſen 50 Meter ee können von Splittern getroffen werden. Wir Bewohner machten den Hauswart ſchon vielmals darauf aufmerkſam, er hat immer andere Ausreden. Iſt es ſtatthaft daß wir Bewohner durch den Hof müſſen, obwohl ein Durchbruch beſteht vom Seſtenbaukeller in den Schutzraum, Darf es auch ſein, daß der Hauswart während Fliegeralarm vor der Haustüre⸗ſtehenbleibt und zuſchaut?“—— Der Durch⸗ bruch iſt ja nur für den Notfall gemacht und wieder zu⸗ gemauert. Der Luftſchutzraum kann alſo nur durch den vorderen Keller betreten werden. Auch der Hauswart hat ſich heim Fliegeralarm in den Luftſchutzraum zu begehen und nicht vor der Haustüre herumzuſtehen W. R.„Wer trägt die Koſten für die Anſchaffung der Handfeuerſpritze?“—— Die Koſten für die Handfeuer⸗ ſpritze muß der Hausbeſitzer tragen. J. G.„Mein Freund behauptete, daß in dem Film die kleine und die große Liebe“ Guſtay Fröhlich und Lida Barova die Hauptrollen hatten. Ich dagegen behaupte, daß Guſtav Fröhlich und Jenny Jugo die Hauptrollen hatten. Wer hat Recht?“—— Sie haben diesmal Recht, denn die Hauptrollen ſpielten Guſtav Fröhlich und Jenny Jugo. D. B. In Ihrer Zeitung vom 22. Juni iſt ein Artikel über neue Frauenberufe erſchienen. Wo kann man hierüber ausführliche Auskunft erhalten? Nach meiner Anſicht von den Gerhard⸗Fieſcher⸗Werken. Aber wo haben dieſe ihren Sitz, in Mannheim oder wo? Eptl. hat meine Tochter für dieße Berufe Jntereſſe. Wohin wende ich mich am beſten?“ —— Sie können ſich an die Deutſche Arbeitsfront oder an die Fieſcher⸗Werke in Kaſſel wenden. J. u.„Ich habe einen weiblichen Wellenſtttich zum Brühen ausgeliehen. Dabei wurde vereinbart, daß die Fungen davon geteilt werden. Als ich jetzt mein Weibchen und die Jungen holen wollte hatte mein Bekannter die Jungen anderweitig verkauft. Was kann ich dagegen tun?“ —.— Bei Ibnen handelt es ſich um eine mündlich getroffene Abmachung, die genau wie eine ſchriftliche Gültigkeit hat. Sie können Ihren Bekannten auf Herausgabe der Wellen⸗ ſittiche oder auf Schadenerſatz verklagen. H. M.„Meine Nachbarsfrau hat einen Vogel, und ewar eine zahme Taube. Dieſer Friedenshabicht iſt jedoch gar nichb ſo friedlich, er unternimmt täglich Einflüge in mein Hoheitsgebiet und belegt mit der Trefſſicherheit eines Sturzbombers mit Vorklebe Betten gedeckte Tiſche, Polſtermöbel uſw. mit Bomben. Durch die Tätigkeit der Taube werden die Nerven einer Hausfrau ſehr in Anſpruch genommen. Was kann ich mit dieſer Taube anfangen? Kann ich ſie fangen, und nach dem Standrecht erſchießen? Die Eigentümerin dieſes Vogels antwortet nur: Haa mache ſe ihr Fenſchter nore zu, daß ſe nit noinflieſche kann.“—— Sie können die Beſitzerin für den Schaden haftbar machen. Dieſe iſt verpflichtet, dafür zu ſorgen, daß die Taube nicht in fremde Wohnungen einfliegt. Wenn ſie nicht für Ab⸗ hilſe ſorgt, genügt eine Anzeige beim zuſtändigen Polizei⸗ revier. Koſten für Erziehung in der Einkommenſteuer. Das neue Einkommenſteuergeſetz vom 27. Februar 1939 ſieht vier Steuergruppen mit von ein bis vier abſteigenden Steuer⸗ ſtwfen vor. Bei der Einreihung in eine dieſer Gruppen ſpielt die Kinderermäßigung eine ausſchlaggebende Rolle, und da es häufig vorkommt, daß Gewerbetreibende, die kinderlos ſind, minderbemittelte, minderfährige Angehörige in ihren Haushalt aufnehmen und gleichzeitig in dem ei⸗ genen Gewerbebetrieb ausbilden laſſen, ſo ſeien ſolche Fälle beſprochen. Das neue Einkommenſteuergeſetz bringt eine Erweiterung hinſichtlich der Kinderermäßigung für alle An⸗ gehörigen im Sinne des§ 10 Ziffer 3 bis 6 des Steuer⸗ Anpaſſungsgefetzes, und zwar Kinderermäßigung nicht nur, i die Angehhrigen 2 5 Haushalt des Steuerpflich⸗ tigen gehören, ſondern auch wenn ſie überwiegend auf Koſten des Steuerpflichtigen unterhalten und erzogen wer⸗ den. Angehörige im Sinne der Steuergeſetze ſind unter an⸗ derem: Verwandte in gerader Linie von Verwandten zwei⸗ ten und dritten Grades in der Seitenlinie, und zwar auch, wenn die Verwandtſchaft auf einer unehelichen Geburt be⸗ ruht; weiter Veyſchwägerte in gerader Linie; ferner Pflege⸗ kinder. Nun fallen z. B. verheiratete Perſonen, aus deren Ehe bis zum Ende des Veranlagungszeitraums ein Kind nicht hervorgegangen iſt, obwohl die Ehe länger als fünf volle Kalenderfahre beſtanden hat, in die Steuergruppe II, ſie werden aber in eine Gruppe mit einem geringeren Steuerſatz eingereiht, wenn ihnen Kinderermäßigung des⸗ halb gewährt wird, weil ein minderjähriger Angehöriger mindeſtens pier Monate im Veranlagungszeitraum zu ihrem Haushalt gehört hat oder überwiegend auf ihre Koſten unterhalten und erzogen worden jſt. Das gleiche gilt„ B. für eine Witwe, die nicht mindeſtens vier Monate vor dem Ende des Veranlagungszeitraumes das 65. Lebensjahr vollendet hat, in welch letzterem Falle eine Steuergruppe in Betracht kommt, die eine geringere Steuer als die Gruppe JI aufweiſt. Tritt eine Lehrzeit des oder der minderjährigen Angehörigen im eigenen Gewerbe der Pflegeeltern oder der verwitweten Pflegemutter ein, ſo iſt nach§ 126 b der Ge⸗ werbeorönung binnen vier Wochen nach Lehrbeginn dieſes Lehrnerhältniſſes bei der zuſtändigen Handwerkskammer ſchriftlich anzuzeigen. An Stelle eines Lehrvertrages mit ſeinen Beſtimmungen über Unterhalt, Entlohnung und Schadenerſatzanſpruch bei Löſung dieſes Vertrages tritt do⸗ her eine Lehranzeige, gleich wie bei einem Lehrverhältnis zwiſchen Eltern und leiblichen Kindern. Liegt ein in der Zwiſchenzeit geſchloſſener Lehrvertrag für Innungs⸗ mitglieder, der in Unkenntnis der ſteuerrechtlichen Verhält⸗ niſſe ſchematiſch ausgefertigt worden iſt, vor, ſo iſt derſelbe dahin zu ändern, daß die Beſtimmungen über den Unter⸗ halt, Entlohnung und Schadenerſatzanſpruch durch eine Er⸗ klärung des Lehrherrn oder der Lehrherrin, daß der Lehr⸗ ling zum Haushalt gehört und überwiegend auf ihre Koſten unterhalten und erzogen wird, erſetzt werden, Soldat.„Woher ſtammen die Scherznamen„Pofſu“, „Tommy“ und„Fritz“?——„Poilu“ war urſprünglich eine Spottbezeichnung. In Frankreich ſelbſt hat man dieſe Bezeichnung für den einfachen franzöſiſchen Soldaten er⸗ funden, der ſchon ſo häufig für Zwecke, die ihn ſelbſt gar nichts angingen, geopfert wurde und letzten Endes auch im Weltkrieg weit größere Blutopfer bringen mußte als ſein hritiſcher Kamerad.„Poilu“ heißt wörtlich der„Behaarte“ und iſt eine Anſpielung darauf, daß der franzöſiſche Soldat von den Schlachtfeldern meiſt mit einem ſtattlichen, aber keineswegs ſehr gepflegten Bart zurückkam. Das ſtand im auffallenden Gegenſatz zu dem im Zivilleben üblichen, ſorg⸗ ſam gehüteten franzöſiſchen Bärtchen. Und ſo lachten die Frauen und Mädchen die heimkehrenden Krieger aus und ſagten:„Seht mal an— die Behaarten!“ Freilich iſt dieſer Spottname nach dem Weltkrieg ein Ehrenname geworden. Denn auch deutſcherſeits iſt die tapfere Haltung der fran⸗ öſiſchen Truppen in vollem Maße anerkannt worden. So ekam das Wort„Poilu“ einen Beigeſchmack der Hoch⸗ achtung und bedeutet heute etwa„tapferer Kerl“. Der eng⸗ liſche Soldat wird ſcherzhaft„Tommn“ genannt.„Tommy“ iſt nicht gerade ein Spottname, er hat aber auch mit der Tapferkeit kaum etwas zu tun.„Tommy“ iſt die Koſeſorm des weitverbreiteten engliſchen Vornamens„Thomas“ Ein Mann, der„Thomas Atkins“ heißt, entſpricht etwa dem deutſchen„Fritz Schulz“. Nach diefem„Thomas Atkins“ bat man den britiſchen Soldaten kurz„Tommy“ getauft. Der deutſche Soldat hat den Spitznamen„fritz“ erhalten. Aber dieſer Scherzuame iſt nicht in Deutſchland entſtanden und darum auch bei uns faſt unbekannt. Die Franzoſen und Engländer haben ihn geprägt und im Weltkrieg den deutſchen Feldgrauen kurzweg„Fritz“ getauft. Jedermonn in England und Frankreich weiß. mas ein„Fritz“ iſt, und man verbindet auch mit dieſer Bezeichnung beim Gegner — ähnlich wie es hei„Poilu“ der Fall iſt— den Begriff „Tapferer Kerl“. Wie der„Fritz“ eigentlich entſtanden iſt, läßt ſich nur ſchwer feſtſtelen. Vermutlich iſt den Eng⸗ ländern und Franzoſen dieſer ſehr verbreitete deutſche Nor⸗ name, der bei ihnen ſelbſt ganz unbekannt iſt, aufgefaſlen. Der frembartige Klang von„Fritz“ mag ihnen als die Ver⸗ körperung ſoldatiſcher Tugenden erſchienen ſein, und ſo baben ſie den deutſchen ten, deſſen Tapferfeit auch dem Gegner ſtets abnökigte, eben„Fritz“ getauft In einer Abendgeſellſchaft ſprach man von den tiefen Erlebniſſen früheſter Jugend, die dem noch weichen, ungebildeten Rohſtoff der Seele Form und Hürte geben oder die den vor tauſend Schienenſträn⸗ gen irrenden Lebenswagen mit einem einzigen Stoß auf ein beſtimmtes Gleis zu ſchieben vermögen, das zu verlaſſen dann nur noch ſelten und nur unter ſchweren Mühen möglich iſt. Soeben hatte einer der Gäſte erzählt, wie ein ſechsjähriger Geſpiele aus Unachſamkeit einen Topf kochenden Waſſers vom Herd geworfen und damit das am Boden ſpielende Schweſterchen zu Tode verbrüht hatte; wie durch dieſes Unglück der lebhafte, fröhliche Knabe in mählicher, doch ſtetiger Entwicklung ein ſchwermütiger, verſchloſſener, ja menſchenſcheuer Ge⸗ ſelle geworden war, der dann im Großen Krieg den Tod im Felde, wie der Erzähler meinte, geſucht und auch gefunden habe. Die Stille die dem Bericht gefolgt war, unterbrach der ſonſt ſchweigſame Dr.., ſeines Zeichens Aſtrv⸗ nom, ein blaſſer, durchgeiſtigter Gelehrtentyp, von dem man ſich erzählte, daß er bei Tage heimlich Ge⸗ dichte ſchreibe. Seine Wortmeldung, wie immer ein wenig ſcheu und verlegen vorgebracht, lenkte ſogleich aller Blicke und Aufmerkſamkeit auf ihn. „Da das Thema Sie intereſſiert“, ſagte er, wäh⸗ rend er dabei umſtändlich ſeine Brillengläſer putzte, „mag es erlaubt ſein, daß auch ich eine Kleinigkeit dazu heitrage, wenn es dabei leider auch unumgäng⸗ lich iſt, von mir ſelber zu reden. Sie wiſſen, daß man aus einem Alter von fünf Jahren im allgemeinen nur verſchwommene Erinne⸗ rungen in das ſpätere Leben hinübernimmt und daz aus dieſer Zeit nur wenig große, geſtaltende Erleb⸗ niſſe klare Umriſſe behalten, ja, daß ſelbſt die Um⸗ riſſe des ſpärlich Behaltenen ſich mit den Jahren ändern und verſchieben. Indeſſen kommt es, ſoweit unſer Thema betroffen iſt, allein darauf an, was uns vom Erlebten gegenwärtig geblieben iſt, mag die Er⸗ innerung auch in Einzelheiten täuſchen, mit ande ven Worten. Es kommt auf das ſubfektive Bild an. nicht auf das objektive. Ich war damals, wie man mir erzählt hat, ein wilder, ausgelaſſener Bub, der es den älteren Kame⸗ raden in allem gleichtun und ſeine Ebenbürtigkeit nicht ſelten damit erweiſen wollte, daß er ſie an Wag⸗ halſigkeit zu übertrumpfen ſuchte. Meine Erinne⸗ rung nun geht zurück auf einen Augenblick, da ich an einem Wintertag, ohne rechte Beſchäftigung, mit meinem nachbarlichen Freund Hermann an einem Brunnen unweit unſeres Gartens ſtand und auf den Eimer ſtarrte, der genau ſo untätig wie wir an ſei⸗ ner Welle über der Tiefe hing. Früher hatte der Brunnen, hart an einer jungen Kiefernſchonung, zu einem kleinen Fachwerkhaus gehört, das einem Waldbrand zum Opfer gefallen und danach nicht wieder errichtet worden war. Sei es nun, daß Hermann mich mit foppenden Bemerkungen herausgefordert, ſei es, daß ich mich aus eigener Unternehmungsluſt angeboten hatte, wir kamen überein, daß er mich in dem Eimer bis auf den zugefrorenen Grund hinunterlaſſen und da⸗ nach wieder emporwinden ſolle. Von dem Augen⸗ blick an, da ich über die Brunnenbrüſtung in den ſchwankenden Eimer kletterte und mich darin nieder⸗ hockte, iſt mir alles ſo deutlich, als wäre es vor weni⸗ gen Wochen geweſen. Ich ſehe noch, wie der Freund den Anſchlag des Schwengels löſt ich höre die ver⸗ roſtete Kette krächzend von der Welle abrollen, ich ſehe die moosbewachſenen Brunnenwände aufwärts vorbeigleiten und fühle wieder die ſeltſame Be⸗ klemmung, die ich dabei hatte und die ſich noch heute bei jeder Fahrt in einem Lift beunruhigend erneuert. Als der Eimer knirſchend auf die Eisdecke ſetzte, war es mir wie eine Befreiung daß der Bewegung Ein⸗ halt getan war, und aufwärtsblickend ſah ich Her⸗ manns undeutlich lachendes Geſicht in unfaßbarer Höhe über mir. Ich rief ihm zu, er ſollte mich nun wieder hinaufziehen, worauf ſein Kopf hinter der Brunnenbrüſtung verſchwand. Die Kette ſtraffte ſich, ſie krächzte in den roſtigen Gelenken, der Eimer hob ich um eine Handbreit von der Eisdecke und fiel ann wieder zurück. Mir war es, als hörte ich von ohen ein dunkles Rufen, das raſch näherkam, und ich ſelbſt brüllte in plötzlicher Angſt hinauf, er ſolle doch nun vorwärtsmachen. Wirklich ſtraffte ſich wieder die Kette, wieder hob ſich der Eimer um ein Weniges vom Eis wieder fiel er nach einer kurzen Weile der Schwebe wieder zurück. Ich hörte, wie Hermann mit ſeltſamer, heiſerer Stimme ſchrie:„Ja, ich kommel“, und danach wurde es ſtill. Daß er von ſeinem Vater, einem oft jähzornigen Schloſſermeiſter, ein ſtrenges Verbot hatte, ſich an dem Brunnen umherzutreiben, ahnte ich nicht; daß der Alte jetzt durch ſeinen nahen Garten kam und mit immer energiſcherer Stimme nach dem Sohne rief; daß der Sohn, in wilder Angſt, am Brunnen entdeckt zu werden, kopflos davonltef, ehe noch der Vater am Gartentörchen erſchien; daß er es tat in der Hoffnung, ſpäter mit einigen Kameraden wieder⸗ kommen zu können, nachdem er mit eigenen Kräften den Eimer nicht wieder hochgebracht hatte; daß dieſe Hoffnung trog, weil er nunmehr das Haus nicht mehr verlaſſen durfte— das alles wußte ich nicht. Ich hockte in meinem Eimer und ſchrie immer wütender, immer ängſtlicher in den engen Schacht hinauf. Schon bald verfjagte die Angſt die Wut, und es dauerte nicht lange, da erſtickte die heiſer gewor⸗ dene Stimme in faſſungsloſem Schluchzen. Ich war noch zu klein, um irgend etwas überlegen zu können und aus meinen Ueberlegungen Troſt zu gewinnen: daß etwa Hermann mir nur einen Streich ſpielen wollte oder daß man von Hauſe aus auf die Suche nach mir gehen würde. In mir war nichts als Angſt, die mit jedem Augenblick würgender wurde. Den Eimer zu verlaſſen, um auf der vereiſten Brunnen⸗ ſohle ein wenig Bewegung zu haben, wagte ich nicht, ja, ich dachte nicht einmal daran. Schon kroch die Kälte von den Füßen her den Körper herauf, und wenn ich auch warmes Unterzeug und einen dicken Mantel trug, ſo fühlte ich doch, wie ſie mich ſchüttelte. Mehr aber als die Kälte fürchtete ich die Nacht. die nun, wie ich wohl wußte, kommen würde, und da ich wieder einmal nach oben blickte, ſchien es mir, als od die Dämmerung ſchon herabfalle. Da begann ich in paniſcher Verzweiflung aufs neue zu toben und zu ſchreien mit der äußerſten Kraft meiner ſchon brechen⸗ den Stimme. Ich riß dabei heftig an der Kette und da ich merkte wie ſie nachgab, erfaßte mich neuer Schrecken, indem ich wähnte, ſie möchte am Ende vol⸗ lends herunterkommen, und es würde mir ſo die letzte Verbindung mit der Außenwelt verlorengehen. Seitdem wagte ich kaum noch, ſie anzurühren, und ſo blieb mir nichts, als ſtill vor mich hin zu weinen und von Zeit zu Zeit, wenn ich es wieder vermochte, aufs neue zu ſchreien und zu brüllen Doch merkte ich wohl, daß meine Stimme immer ſchwächer wurde, und es fiel mir auch ein, daß nun, bei beginnender Dunkelheit, kaum noch einer in den nahen Garten kommen würde, der mich vielleicht hätte hören kön⸗ nen. Dieſer Gedanke machte mich gans hoffnungs⸗ los. und ich begann wieder, ob auch die Tränen ver⸗ ſiegt waren, haltlos zu ſchluchen. Immer öfter und immer gequälter ſtarrte ich aus umflorten Augen hinauf in die Höhe, wo ſich die Umriſſe auf das Stück⸗ lein Himmel ſich mehr und mehr mit Dunkelheit ver. hängte. Die Kälte wurde immer bitterer, ich hatte Ctenne Alen dem ume Von Werner Oellers die klammen Hände in die Manteltaſchen geſteckt, von Zeit zu Zeit fühlte ich einen Schauer über den Rücken jagen. Damals wußte ich vom Tode nicht mehr als das Wort; ich verband keinerlei Vorſtellung damit, und doch war es allein die Todesangſt, die mich, der ich ſchon völlig erſchöpft war, wach und am Leben er⸗ hielt. Seitdem weiß ich, was Todesangſt iſt, und weiß auch, daß wir alle immerfort im Sterben liegen.“ Der Doktor nahm die Brille ab und begann die Gläſer wieder umſtändlich zu wiſchen bis er mit ver⸗ änderter Stimme fortfuhr: „Genug, was mir aus jener letzten Stunde un⸗ außlöſchlich verblieben iſt es iſt das Bild zweier Sterne, die über mir aufgezogen waren und in meine Brunnentiefe herabſchauten. Während um mich alles in vollkommener Finſternis verſchwand— von Zeit zu Zeit taſtete ich mit den Händen nach Eimer, Kette und Brunnenwand, um mich zu vergewiſſern. daß alles noch da ſei—, ſtrahlten die Sterne immer kla⸗ rer und leuchtender zu mir herab. Ich war allmäh⸗ lich vollſtändig zuſammengeſunken. der Kopf war nach hinten gefallen und ruhte mit dem Nacken auf dem Eimerrand. So ſtarrte ich mit fiebrigen, weit aufgeriſſenen Augen zu dem Stückchen Himmel empor, das mir nun, da ich nichts anderes zu ſehen vermochte, ganz nahe erſchien, faſt zum Greifen. Wenn ich auch zu denken keine Kraft hatte. ſo fühlte ich doch, wie der Anblick der Sterne mich rubig und ergeben machte auf eine ſeltſam geheimnisvolle Weiſe. Ihr Bild brannte ſich in mich hinein; und es hat mich weder in den darauffolgenden Fieber⸗ phantaſien, als ich mit doppelſeitiger Lungenentzün⸗ dung darniederlag, noch in meinem ſpäteren Leben jemals wieder verlaſſen. 5 Der Ausfahrt aus dem Brunnen erinnere ich mich nicht mehr. Auf der Suche nach mir— man hatte mich bei Verwandten vermutet, wo ich an den Winterabenden zu ſein pflegte, und war daher erſt ſpät beſorgt geworden— war mein älterer Bruder auch zu Hermann ins Haus gekommen, der ſich durch ſeine Unſicherheit verriet. Aus Furcht vor ſeinem Vater hatte er geſchwiegen und mich meinem Schick⸗ ſal überlaſſen. Auch hätte er, ſo erzählte er ſpäter, geglaubt(oder ſich vorgeredet), ich könne an der Brunnenkette hochklettern. Doch war das in meinem Alter eine bare Unmöglichkeit, ich war ganz und gar ohnmächtig, ganz abgeſehen davon, daß ich eine ſchreckliche Not hatte, die Kette möge herunterfallen.“ Der Doktor hatte geendet, aber immer noch blick⸗ ten die Anweſenden auf das blaſſe, hagere Gelehrten⸗ geſicht des ſonſt ſo wortkargen Mannes deſſen Leben auf einmal tief erhellt ſchien; und es gab nicht wenige unter den Gäſten, die plötzlich meinten, ihm etwas abbbitten zu müſſen. Die vielen auf ihn gerichteten Augenpaare gewaß⸗ rend, verfiel der Doktor wieder in ſeine alte Un⸗ ſicherheit und Scheu, und gleich als wollte er ſein Daſein entſchuldigen, ſagte er mit ſeltſamer Stimme: „Sie müſſen ſich denken, das ſitzt nun einmal hier drin(dabei wies er auf ſeine Bruſt): Einſam lebt man auf der Sohle eines tiefen, finſteren Schachtes, und nichts iſt zu ſehen als ein paar Sterne über uns.“ 4 Deutſche und Elſaß⸗Lothringer werden aus einer franzöſiſchen Stadt wieder in die Heimatorte befördert Aufräumungsarbeiten in Frankreich der von deutſchen Bombern angriffen und ſpäter von Ein franzöſiſcher Flugplatz, (Pe. Rehor, Preſſe⸗ Hoffmann. Zander⸗Multiplex⸗K.) unſeren Truppen beſetzt wurde. Hier beſichtigen Soldaten der Luftwaffe den völlig zerſtörten Flughafen und die Flugeuge, die in den Hallen vernichtet wurden. (PK. Schmidt⸗Scherl. Zander⸗Multiplex⸗K.) Edens Heckenſchützen trainieren Unſer Bild zeigt einen britiſchen Sergeanten bei der Ausbildun⸗ ſchießen in London. 0 von Ziviliſten im Gewehr⸗ (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) 5 Der Duce an der Alpenfront Vom Kleinen Sankt Bernhard aus beſichtigte der Duce in Begleitung des Generalſtabschefs, Mar⸗ ſchall Badoglio und anderer Perſönlichkeiten 1 5 3 der italieniſchen Alpenoffenſive eroberten 5 i 8 8 3 a 5. 2 5 8 5(Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) will nie richtig an einer ſpaniſchen Wand ſitzen. Und Spaniſches Wiederſehe (Von unſerem Madrider Mitarbeiter.) Im hinteren Teil des Flugzeugs Rom—Barce⸗ long ſprach man von Spanien. Wie es denn heute ſo„drüben“ ſei, wie ſich der Neubau e vollziehe.„Bueno, darüber kann ich Ihnen ſagen“, meinte ein Spanier.„Aber vor 1 Sie daran erinnern, daß wir einen faſt dreije Krieg hinter uns haben, und zwar einen Kr eigenen Land. Für eine Regierung i Erbe. Daß zum Beiſpiel Bohnenkaffee rar iſt, d Brot dunkler, wichtige Lebensmittel für den Privat⸗ haushalt rationiert worden ſind, daß wir mit dem Oel ſparen müſſen, das wir früher in Hülle und Fülle hatten, darauf müſſen Sie ſich vorbereiten...“ Und er erzählte davon, woran man meiſtens nicht gleich oͤenkt, wenn man vom ſpaniſchen Frieden redet: Von den verwüſteten Getreidefeldern, von den vernachläſſigten Olivenpflanzungen, von den zerſtörten Reiskulturen, die Jahde brauchen, um ſich wieder zu erholen, von der ſyſtematiſchen Aufzucht des Jungviehs, nachdem ganze rieſige Viehherden einfach im Magen zweier großer Armeen verſchwun⸗ den ſind, von zuſammengefahrenem Eiſenbahn⸗ material und neu aufzubauenden Fabriken, von drei Jahren Krieg eben im eigenen Land. Das, was Europa während des Bürgerkrieges am ſpaniſchen Volk ſo ſehr bewundert hat, die faſt ſtoiſche Ruhe, mit der es ein Schickſal meiſtert, die zumindeſt ſcheinbare Selbſtverſtändlichkeit, mit der es ſich in außergewöhnliche Lebens umſtände ſchickt und ſich ſofort entſprechend einrichtet, dies läßt ſich auch in kleinen Dingen beobachten. Hierzulande iſt zur Zeit eine gewiße Knappheit an Fünf⸗ und Zehn⸗ Centimosmünzen. Was tut der Spanier? Er be⸗ hilft ſich. Er rechnet mit gültigen Fahrſcheinen der Untergrundbahn ab, er läßt ſich vom Schuhputzer auf die Peſeta den Reſt in Trambahnbilletts heraus⸗ geben, oder er zahlt dem Zeitungshändler mit un⸗ geſtempelten Briefmarken, der ſich ſeinerſeits dafür Orangen oder Stiefelwichſe kauft. Mit einer Selbſt⸗ verſtändlichkeit kommt man mit dieſem„Erſatzgeld“ aus, als habe es nie was anderes gegeben. Es iſt die gleiche Selbſtverſtändlichkeit, mit der Madrider Familien bereits wieedr in das notdürftig geflickte Erdgeſchoß ihres noch ganz zerſchoſſenen Hauſes ein⸗ gezogen ſind oder mit der während des Kriegs bas⸗ kiſche Bauern zwiſchen den Feuerlinien ihren Boden bebauten. Wieder in Spanien, wieder in dieſem Land voll Seltſamkeiten! Hätte ich daran gezweifelt— und wenn man um ½8 Uhr morgens auf dem römiſchen Flugplatz ſteht und um 12 Uhr mittags die Rambla Barcelona entlangſpaziert, könnte man das wohl bezweifeln— ſo hätte mich das Wiederſehen mit einem kleinen Zettel am Aufzug meiner Penſion in Barcelona dieſes Zweifels enthoben. Alle neueren ſpaniſchen Wohnhäuſer ſind ſehr hoch gebaut, ſechs⸗ des 2 kein leit 2. eee. 2 und ſtebenſtöckig, nicht ſelten noch höher. Alle Häu⸗ Such ſer haben daher einen Aufzug. Auch das Haus, in dem ich wohnte, beſaß natürlich einen. Und natürlich hing an der Aufzugstür ein Zettel, ein mir ſeit Jah⸗ Bc ren von überall her wohlbekannter Zettel:„No funciona.“— Madrid und Barcelona haben die modernſten Untergrundbahnen; einer der höchſtgelegenſten und f herrlichſten Autoſtraßen unſeres Kontinents haben die Spanier gebaut, in der Sierra Nevada; nirgends anderswo fahren die Autobuſſe in ſolchem kühnen Tempo über Land, und in jedem ſpaniſchen Friſeur⸗ laden wird der Kunde gleichzeitig raſiert und ſein Schuh auf den wunderbarſten Hochglanz gebracht, alſo ganz amerikaniſcher Stil. Aber mit ſowas wie mit einen Hausaufzug führt der Spanier einen hartnäckigen Kleinkrieg, gleichſam als ſei ſein Geiſt auch in der Technik ſo aufs Große gerichtet, daß er mit Kleinigkeiten nie recht zu Rande kommt. Ein Spanier wars, der nichts Geringeres als den Suez⸗ kanal gebaut hat— aber ein armſeliger Lichtſchalter der Name für Aufzug heißt hier längſt nach einem Witz:„No funciona.“ In meiner Penſion in Barcelona hatte ſich ein Münchner Ingenieur eingemietet. Ein älterer ge⸗ mütlicher Herr, der ſich recht unwichtig gab und eine recht wichtige Aufgabe erfüllte.„Wiſſen', ich bin Papiermacher. Ich bin nach Spanien gekommen und hab mir da ein biſſerl die Pflanzen angeſchaut. Und da hab ich gefunden, daß die Spanier ja ein wunder⸗ bares Papier machen können, wenn man die not⸗ wendige Miſchung heraus hat und die nötigen Maſchinen einrichtet.“ Und weil ſich Spanien heute f ganz beſonders auf ſeine eigenen Schätze beſinnt, weil es Deviſen ſparen und eine ſelbſtändige Wirt⸗ ſchaft aufbauen will, deshalb hat dieſer Münchner Ingenieur, der ſich beſcheiden Papiermacher nennt, ö viel zu tun. Er reiſt eifrig herum und in ſeiner klei⸗ nen Barceloner Behauſung muß er ſo viel Pläne entwerfen, daß ihm kaum Zeit bleibt, um ab und zu 9 5 ſchönen Gruß nach der geliebten Iſar zu ſen⸗ Der deutſche Buchhändler in Madrid iſt ein Sachſe; einer jener Sachſen, die ſo leicht ſind wie Kork und die nicht untergehen, mag es auch ſtürmiſch in ihrem Leben zugehen. Als er in Madrid ſeine Buchhandlung mit viel Mühe und Fleiß aufgebaut hatte, brach der Bürgerkrieg aus. Der Buchladen 1 befand ſich in nächſter Nähe der Univerſitätsſtadt und in der Umgebung von Goethe, Kant und Nietzſche und der neueſten Forſchungsergebniſſe in Chemie und Phyſik niſtete ſich eine Maſchinengewehr⸗Abtei⸗ lung ein. Unſer Sachſe ſtand, wie man ſo ſagt, vor dem Nichts. Er tauchte in Avila auf, im Haupt quartier Molas. Der Buchladen, den er dorthin mitbrachte, ging gerade in eine Aktentaſche hinein. Aber mit der Zeit mehrten ſich in ſeinem Hotelzim⸗ mer die Bücher. Mit„Tauſend Worte Spaniſch“ beganns. Ein Jahr ſpäter war ſchon wieder die halbe deutſche Literatur da. Ex war Frontbuch⸗ händler geworden.. Jetzt trafen wir uns in Spanien wieder.„Menſch, Sie müſſen ſofort meinen Buchladen anſehen. Viel größer und ſchöner als der alte. Und zehnmal ſo viel Bücher!“ 8 5 Die Fahrt nach Madrid machte ich in Geſellſchaf eines ſympathiſchen jungen Offiziers; einer von der marokkaniſchen Legion. Er hatte den ganzen Krieg über mitgekämpft und ſein Kopf war ſo voll von guten Erinnerungen an die Legion Condor, wie ſein Brieftaſche voll von Photographien mit deutſchen Soldaten.„Hombre, was dieſe Deutſchen trinke können! Bier, dann Wein darauf, dann Kognak dann wieder Bier— aber ſchießen können ſie auch! Der beſte Infanterist ſei der deutſche, meinte er, dau käme der japaniſche und an dritter Stelle tehe de ſpaniſche. Nun, der ſpaniſche Infanteriſt hat ſich j im Bürgerkrieg das Lob aller Militärs geholt „Spanien muß jetzt etwas Ruce haben. Wir m uns jetzt erholen. Aber dann haben wir noch allerle Wünſche in der europäiſchen Politik vorzubringen. e 15153 es 1 1 0 fk aſt e edc e die 9 9 5 funeiumtumme lum ine inalnmne mm mme nnn mine nne Agri er ö sus Sonneſderin ickt Zum möglichst sofortigen Eintritt 3 ich Ur Reparaturen 175 8 e eee iſt euch t. 520 n⸗ 5 be⸗ 502. 8— 55 zur Anfertigung von Einzel und Zusammenstel- N 8 lungs zeichnungen, insbesondere für Rohrleitungen. 5 0 N 128 einfache Maschinenteile usw. gesucht.— An- 2 gebote mit Lebenslauf. Zeugnisabschriften. Licht- für Laden und Ur bild und Gehaltsansprüchen erbeten an die Geſchäft geſucht. 5 Deutsche Stelnzeugwarenfabrik* 1 1. e r, 5 Mannhaelm- Frledriehsfeld 5555 iſt 1800—5 11 wein nume mme nnen inne mnpenmn imme mum Aena tzraa e ſſſſſſſſſſſſ 1 II f III 1 ſſſſſſſſ 1 1 1 in⸗ Humm e 15 ere 99 57. 18⸗ Sarbeiten ſo fort 1 Für die Posiabſerſigung 4e 160 eines namhaften Groſhandelsunternehmens wird für Feruſpr. 271 22. oll die Zeit von 13.00 Uhr bis 19.00 Uhr eine weibl. 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Arbeits⸗ ute ſtätte mindeſtens 4 Kilometer beträgt; ant, 8. an Angeſtellte und Beamte, deren ſozlale Ver⸗ irt⸗ hältniſſe es nicht zulaſſen, daß ſie ein öffent⸗ ner liches Verkehrsmittel für ihren Weg zur Ar⸗ unt, beitsſtätte benutzen können und der Anmarſch⸗ Lei⸗ weg mindeſtens 4 Kilometer beträgt; 5 8 für Ges. e . 5. an Schüler, wenn mindeſtens drei Kinder in e einer le zur Schule gehen oder wenn ſen⸗ ſoztale Verhältniſſe vorliegen die den Erwerb einer Fahrkarte für öffentliche Verkehrsmittel ein nicht ermöglichen. wie Für die Aushändigung eines Bezugſcheines isch iſt bei Arbeitern Angeſtellten und Beamten die 11 Vorlage einer 1 J ae des Arbeitgebers eine über die Tätigkeit(3. B Schichtarbeiter uſw.) haut die Entfernung zwwiſchen Arbeltsſtette und Woß⸗ den nung, über ſoziale Verhältniſſe, ſowie daß das und Rad täglich benutzt wipd, erforderlich. Der ſche Arbeitgeber haftet für die Angaben in der Be⸗ mie ſcheinitgung. Für die Ausgabe von Bezugſcheinen 1 an Schüler iſt eine entſprechende Beſcheinigung tei⸗ des Leiters der Schule vopzulegen. f vor In allen Föllen iſt die alte Bereifung bei der upt⸗ Reiſenſtelle abzugeben thin Für Erſtbexeifungen, d. h. für den Erwerb ein. von Fahrradbereifungen für neue Fahrräder, in werden keine Bezugſcheine ausgeſtellt. 1 Für die Abgabe von Erſatzbeveifung wird fol⸗ iſch gende Regelung getroffen: Die Bezugſcheine die werden abgegeben an Wochentagen in der Zeit uch⸗ von—12 und 14.3016 Uhr an ä 3 in bei denen die vorgenannten Vorausſetzungen nen erfüllt ſind, mit den Anfangsbuchſtaben: als T—3 am 1. 7. und 15. 7. 1940 Sch am 2. 7. und 16. 7. 1940 S. St am 3. 7. und 17. 7. 1940 P. Q. R am 4. 7. und 18. 7. 1940 M, N. O am 5. 7. und 19. 7. 1940 8 am 8. 7. und 22. 7. 1940 H. 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Fl. mitbr. ehr el ben pesinfektionsinstitut Sie vermei- it dl. EH HAN 197 Kunststrasse Zurueck 15¹61 Dipl.-Kaufmann Kiesel Vereſdlgter Röcherravisor, Steuerberater 1 9 7. 9 Ruf: 271 225 Deffentliche Erinnerung Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren bzw. werden fällig ſpäteſtens am: 76 1. 7. 1940: Gebäudeverſichernngs⸗ umlage, 2. Hälfte für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1989; 3. 7. 1940: Schulgeld der Höheren Fehgaa aber für Juli i940; 1940 Schulgeld der Höheren Handelslehranſtalten und der Mittelſchuke[Luiſenſchule] für Juli 1940; 10. 7. 1940: Die bis dahin fäſlig merdende Vergutigungsſtener; 10. 7, 1940: Die auf Grund von Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderüngszetteln bis da⸗ hin fällig werdenden Steuer⸗ 8 zahlungen u. Säumniszuſchläge. An dieſe; ahlungen wird erinnert, Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet ſo iſt nach den Vorſchriften des Sleuerſäummts⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig. keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuor⸗ hetrages verwirkt. Der Schuldnez hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnun N%% den damit im eig. Interesse Hafenstr. 4. Tel. 235 68 71¹ Irrtümer jedes einzelnen Säumigen erſol Ab 5 kleiner am kleinsten — und enn Sie genau ſonn- und hinsehen, dann merken nicht. Stadtfaſſe. 28 tag, den 7. Juli 1940 vnd der Krüftwagenbelrieb auf der Strecke Feudenheim Schriesheim feiertags vollkommen e ingeſtellt. 3 Oberrheinische Eisenbahn- Gesellschaft.-G. Sie, daß selbst die kleinste Kleinanzeige für wenige Sroschen in der Neuen Mannheimer Zeit 0 Am 19. Juni starben bei Luné ville 5 8 tor Führer, Volk und Vaterland den Hel- schon Erfolg bat. Bei dentod unsere lieben Kameraden Kleinanzeigenliegt es also Obergefreiier Paul Edelmanm obergeireiter Heinrich Reinhold nicht an der Größe, son- dern nur daran, daß sie auch. Gele genden Toiletten 1 Kächenat dleinieen, eff ten . 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Plastlken Künstlerbriefen er vom. a ter. 2 Oskar Sim — W. ersten— A. Engel Belbe EIN TroBISs-DEIGETe-FIIN Dieser grobe Itallenische Fllegerſſim schlidert des trogische Schleksel eines plloten, def die Rettung sei- Ronditorel-Kaffee, D 2. 14 biene Die Unterzeichnung Meute letstmals i ber Wees hensehan- Berieht: Kegesfabhnen über Deulschland Der Führer und der Due in München Der Taz ven Com- des Waflens illlstandsvertrages Woche:.40.05.45 Uhr ATHANHBRA P 7. A. Planken Fernruf 239 62 Meine verehrte Tundsebaft bitte beh. nes Sohnes in einem Gefecht des abessſnischen Ktrleges mit dem eigenen leden dezehſen mus. Srogortige Aufnahmen von Ubungsſiügen der Rallenſschen luft- kahrtskedemſe, ergretende dtemetische Szenen und erregende Biſder von den kämpfen in Adessinlen, mochen diesen Fm zu einem packenden krlebnls. Während der Sommermonate bleibt mein Geschäft an den Senntatzen gescſilossemn mre Einkäufe samstags zu tätigen. 1819 Gesamt-leiteng: Hauptfilm:.15.40.15 Uhr Lest die MHz! Söuerlichen Tanten als EIZzlehungsoblełt denen- ue eine Nippesfigur dei geittſosenpllegeeſtein verkummem- und immer als Sündenbock der etbschefts- Hungtigen Ver- wondtschaft jm Wege stehen- Körber. Marg. Kupfer. Karl Hel Spielleitung: Die rührend lustige Geschichte Norbert Rohringer,. Rerma Reiln, Elten Bang. kmgard Hoffmann, Rüde Hanz Deppe— Drehbuch: Hens Reimann eine erbschaftstrobe komische Verwandtschaft mit völligem Mißerfolg bemüht und der sein Schicksal dann auf prächtige Art in die eigenen Hände nimmt. Das ist zuviel für einen tichtigen gungen! Also: Rache und zwer in einer ent- zuckenden komodie: imer, Fr. Odemar. Ernst Waldow. Frust Sattler von einem Jungen. um dessen Erziehung sich Neute letztmals: Det Wochenscheubeticht; Siegesfahnen uber Deutschland Der Führer und der Duce in München Der Tag von complesne- die Unterzalch- nung des Watfenst listandsvertrages AMærtg Erstanffunrung! Jugend hat Zulzitt! K 1 3 Ruf 240 88 ScHAUSBURG= Hauptfilm:.30.8.15 .50.0.5 Virronio Mussoetr i Schneller als men dent werden Wohnräume mit neuen Japeten ausge- ststtet. Und Aus- Wohl genug 0 0 ö Die oclidne Uu zut Wohnkultur! in undbefttotfener Auswehl casar fesenne yer. P 1. 3 8 f 1 2 dtional-Theater ane In det iteltolle: 5 Freitag, d 5. Juli 1940 Versteifung Nr. 4 Miele F Nr. 27 AME D ZOe NAZZ zan! 3 EKrate Sonder miete F Nr. 14 IN okurschERSSBU⁰RHHaZe kk! 1 8 Reines Bezirksgericht! 50 Heneres ee 80 Akten von der Fm ethleſt die hochsten prödlkete. Staetspolltisch 1 Anfang 19.30 Uhr Ende 22 Uh: wertvoll und jugendwert. Ausgezelchnet auf der sech- 1 5 sten Blennele in Venedig mit der Coppa Nussolinl. 9 N Mbukg im Vorprogm amm hente zum letrten Male der fllm 3 bericht unserer Propaganda Kompanien 5 Antelstrabe 41 j 1 k. e Siogosfahnon über Deutschland! Wollen Ste heute ausgehen? 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GS 2 2 R 6 D 2 R Ano 5 Ver laß dich nicht auf's Hörensage kduungen der 1897 Auf das, was man dir zugetragen ae Sachen Setannemeu ge Verlag dich nicht auf Tante Et, d entnommen Das führt fast immer zum Dilemm de 3 Tat für Tag ein Blat 1 95 Winner 45 i Hirſch.— Das es aus bester Quelle hat. kle 5 20 Uhr, Probe für ab Frauen 8„Liedertafel“. 5 SM., Untergan Mannheim. l. del fr ale Met an Steete: Gold und Silber det für alle Mädel im Stadion 5 3 für die 3 ., Untergan Maun⸗ g(rij. 8 9. 7., haben e Jungmädel um 14.45 Uhr am 8 zum ung anzu⸗ treten. — 0 e 7. 20 1 „ kauft und verrechnet H. Mar tren und Goldweren n 1. 1— am Markt MANNHEIM SREIIE STRASSE. K I,-3