Eimehhre 0 pig: 5 Mannh eimer Neues Tageblatt — Erſchelnungswelſe: Wöchentl. Tmal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1. 20 M. u. O Pfg. Anzelgenpreiſe: 2 mm breite Millimeterzelle 12 Pfg., 79 breite Teptmillimet Trägerlohn, in unſ. Seſchäfteſtellen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 M. einſchl. 1 zeile 56 Pfa. Für Familien ⸗ und en ele e eee Allgemein 1 bef.⸗Gebühr. 1 35 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen! Waldhofftr. 12, Kronprinzenſtr. 42 gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 11. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 15, NeFiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, WOppauer Str. 8, keinerlel Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtinunten Ausgaben an t woll Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſtens. für den folgenden Monat erfolgen. beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerſchtsſtand Mannheim. koryh⸗ rageez 8 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1, 48. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 75 80 regung Donnerstag, 11. Juli 1940 Pyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17890— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 151. Jahrgang Nummer 189 0 770 — Me Ikel 8 12 abe erer eue heftige deutzche Luftangriffe auf englische Rüstung 3 5 ren Die„Hood“ und„Art Royal“ von den Italienern schwer beschädigt dede Woche über 100000 Tonnen Geſtern wurden 35 feindliche Flugzeuge und 1 Sperrballon abgeſchoſſen (Funkmelöd ung der N M.) + Berlin, 11. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt Im Handelskrieg gegen England ſteigern ſich infolge der günſtigen Ausgangsbaſis unſerer -Boote die Erfolge. So wurden allein in den Das chineſiſche Silber England liefert es Japan aus (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 11. Juli. Wie aus Tientſin gemeldet wird, haben die eng⸗ liſchen Behörden am Dienstag den Japanern einen Teil der chineſiſchen Silberbeſtände im Werte vom 100 Millionen Pfund Sterling übergeben. Das iſt Die Monroe Doktrin * Maunheim, 11. Juli. Am Anfang des vorigen Jahrhunderts hatten ſich die ſpaniſchen Beſitzungen in Südamerika von Spa⸗ nien losgelöſt und ihre nationale und ſtaatliche Selb⸗ ſtändigkeit proklamiert. Als das Erdbeben der fran⸗ zöſiſchen Revolution und der napoleoniſchen Kriege abgeebbt war, der Wiener Kongreß wenigſtens im Bereich der politiſchen Machtverteilung den alten bekannt: letzten ſechs Wochen bis zum 8. Juli 609 000 in einer Vereinbarung zur Regelung der Tientſin Inſtanb ſündeit wie möglich wiederhergeſtellt un BRT. feindlichen Handelsſchiffsraumes ver⸗ betreffenden Fragen vereinbart worden. Das Sil⸗ Zuſtand ſoweit wie möglich wiederhergeſtellt und d e e. genen ſenkt. f 8 ſchiff ber wird nach Bombay und weiter nach London ſpe⸗ Heilige Allianz der vier 15 85 England, 9 5 2 5 5 14 1 f 5 2. diert werden, um hier auf dem Markt angeboten zu ßen, Oeſterreich und Rußland die Sicherung für den ritiſche Geleitzüge haben nach abſchlie⸗ i 1 41 durchſchnittliche e werden. Der Erlös ſoll dazu verwendet werden, wiederhergeſtellten Status Europas übernommen ßenden Feſtſtellungen zur Vernichtung 11 0 5 9 e ich über um die von Ueberſchwemmungsnböten heimgeſuchte hatte, hatte man in gewiſſen europäiſchen Kreiſen, voneinem Kreuzer von 7000 To. und vier Haudelsſchiffen von insgeſamt 21000 BRT. ge⸗ führt. Weiter wurden ein Kreuzer und ſieben Handelsſchiffe, darunter ein Tanker, ſo ſchwer beſchädigt oder in Brand geworfen, daß mit ihrem Verluſt gerechnet werden kann. Ferner erzielten unſere Kampfflieger am geſtrigen Tage wirkſame Erfolge gegen Flug⸗ plätze in Südoſtenglan d, gegen Hafen⸗ anlagen an der Süd⸗ und Südweſtküſte und Werke der Rüſtungsinduſtrie. Beſonders die Lager von Pembrooke und in den Häfen von Plymouth und Swanſea wurden heftige Explosionen und große Brände beobachtet. Auch die Tanklager von Pemprooke und Port⸗ land ſind in Brand geraten. Ein feindlicher Angriff auf den Flugplatz Bevölkerung in Nordchinga zu unterſtützen. Wuchlige ſtalieniſche Schläge Englands größtes Schlachtſchiff in Brand geſchoſſen + Ro m, 11. Juli. (FTunkmeldung der N MZ.) Der italieniſche Wehrmachtsbericht Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: 8 Aus weiteren Feſtſtellungen ergibt ſich ohne jeden Zweifel, daß während der Operationen am 9. d. M. im Raum der Balearen Einheiten un⸗ vom lich von Kreta erlittenen Schäden genauere Einzelheiten feſtzuſtellen. Am geſtrigen Morgen und am ſpäten Nach⸗ mittag iſt der Seeflottenſtützbunkt von Malta von neuem heftig mit Bomben belegt worden. Fi, Arſenal wie auf den im Hafen liegenden chiffen wurden Brände und Exploſionen beobachtet. a Drei feindliche Jagdflugzeuge ſind von un⸗ ſeren Bombern abgeſchoſſen worden. Zwei ita⸗ vor allem am Hofe von St. James, nicht übel Luſt, auch die neugebackenen ſüdamerikaniſchen Republi⸗ ken wieder der ſpaniſchen Oberhoheit zu unterſtel⸗ len. Und da ſie natürlich den freundlichen europä⸗ iſchen Ratſchlägen nicht freiwillig folgen wollten, war man entſchloſſen, mit Waffengewalt nachzuhelfen und ein Expeditionskorps der Heiligen Allianz nach Südamerika zu ſchicken. In dieſem Augenblick griffen die Vereinigten Staaten von Nordamerika ein. Der damalige Prä⸗ ſident der Vereinigten Staaten, Monroe, im übrigen alles andere als eine politiſche Führer⸗ natur, ſondern ein braver biederer Verwaltungs⸗ beamter, erließ, beraten von ſeinem Staatsſekretär Adams, die berühmte Erklärung, die ſeither un⸗ trennbar mit ſeinem Namen verknüpft iſt. Die Monroe⸗Doktrin beſagt kurz, daß den euro⸗ Amiens ⸗Gliſſy durch ſieben britiſche Bom⸗ eren 0 5 2 ber endete mit dem A b 1h 0 ß alle 971 eben ſerer Luftwaffe das große engliſche Schlachtſchiff lieniſche Flugzeuge ſind nicht zurückgekehrt. päiſchen Mächten die weitere Erwerbung amertka⸗ Ilugzeuge, wie auch bereits durch Sonder⸗„Hood,(42 100 To.) ſchwer beſchädigt 85 5 niſchen Kolonialgebietes und insbeſondere auch alle weldung bekanntgegeben wurde. und in Brand geſetzt haben. Der Angriff auf Malta uam in die iureren Streitookeiten der arg: Ferner kam es anläßlich eines Angriffes auf Der Flugzeugträger„Ark Royal“ hat(Funkmeldung der N M3.) rikaniſchen Staaten nicht mebr geſtattet ſein ſoll. einen Geleitzug im Kanal zu einem Luft⸗ ebenfalls zwei Volltreffer ſchweren Kalibers auf 5. l Se 1 5 Vereinigten Staaten 5 kampf, bei dem 10 feindliche Jäger ab⸗ der Brücke erhalten, wie ſich das aus den photo⸗ Der el bien der, e die Streitig 1 en Europas einzugreifen. 5 3 1 graphiſchen Aufnahmen dokumentariſch ergibt. fährt, daß die Flottenbaſis, die Arſenale die 552 595 außen den Beben ber u der Nacht zum 11. Juliunterblie ben Bei dem Seegefecht im Joniſchen Meer hat Anlagen und Depots auf Malta am Mitt⸗„ i er Vereinig⸗ feindliche Einflüge in das Reichsgebiet. ein leres englisches Schlachtſchef zwei Voll moch von italieniſchen Bombern angegriffen wurden, len Staaten zu der übrigen Welt. vor allem zu Eu⸗ Insgeſamt wurden in den Luftkämpfen des treffer mit Bomben ſchweren Kalibers erhal⸗ die von Fagpfliegern begleitet waren. Troß der ropa. Sie war freilich nicht wirkſam genug, den geſtrigen Tages 35 feindliche Fl uggzenge ten. Weitere Nachfurſchungen find ien Gange ſtarken Flakabwehr und trotz eines verſuchten Ein⸗ amerikaniſchen Kontinent nun wirklich ganz für die Fin ein ee abgeſchoſſen. Sieben eigene„um über die vom Gegner bei dieſem Luftangriff A e,** 1 50 e e 11 0 A enge werden vermißt. 5 5 fen füd⸗ 5 215 5 f; 5 En 5. 5. tt genug n vermißt wie auch bei den vorhergehenden Angriffen ſüd N Ziele erreicht und mit Erfola bom⸗ nent beſitzen, von den europäiſchen Kolonialherren 5 ö 5 Wie weiter der Weltdienſt der„Stefani“ erführt, loszulöſen; aber ſie hat jede weitere Ausdehnung des 805 wurden im Laufe des Tages bei dem Flug über europäiſchen Kolonialbeſitzes auf dem amerikani⸗ e E E III I 2 Malta zwei e Jagdflieger abgeſchoſſen. ſchen Kontinent verhindert und vor allem auch der Mittwochabend wurde ein neuer Flug über Malta politiſchen Einflußnahme Europas auf die bunte und Ein italieniſcher Vericht über den Zuſammenſtoß mit der engliſchen Flotte dnb. Rom, 10. Juli. Ein Berichterſtatter der Agenzia Stefani meldet 5 5 die Seeſchlacht in der Nähe von Kreta Einzel⸗ ten: Am Nachmittag des 8. Juli ſichteten italieniſche Aufklärungsflugzeuge im Süden von Kreta engliſche Streitkräfte mit Fahrt in weſtlicher Richtung, die in drei Gruppen vorgingen. Dieſe feindlichen Streit⸗ kräfte umfaßten drei Schlachtſchifſe vom Typ „Barham“, einen Flugzeugträger, einige Kreuzer und zahlreiche Torpedobootzerſtörer. Eines unſerer -Boote griff eine der Gruppen an, verſenkte einen Torpedobootzerſtörer und erſtattete anſchließend Mel⸗ dung über Geſchwindigkeit und Route des Gegners. Auf dieſe Weiſe hatte man die Bestätigung, daß die feindlichen Kräfte weſtwärts vorrückten, mit dem enlichelichen Ziel, den Angriff zu Luft und zu aſſer an die italteniſchen Küſten heranzutragen. Vom Abend des 8. bis zum Nachmittag des g. fehlten infolge der ſchlechten Sichtverhältniſſe wei⸗ tere Nachrichten. Inzwiſchen hatten unſere See⸗ ſtreitkräfte im Joniſchen Meer Aufſtellung genom- nen. Während ſie ſich an der Punta Stila(Cala⸗ brien) ſammelten, waren ſie einem Angriff feind⸗ Feuer der italieniſchen Schiffe außerordent⸗ lich ſchnell und gut geleitet. Mau ſah, wie ein engliſches Schlachtſchiff ſich auf die Backbordſeite legte und das Feuer einſtellte. Zur gleichen Zeit eutſpann ſich ein ſchar fer Kampf zwiſchen den 10 0009⸗Tonnen⸗ Kreuzern und den Linienſchiffen und Kreuzern des Feindes. Im Höhepunkt der Schlacht griffen unſere Torpedobootszerſtörer ein, die durch dichte Rauchwolken unter dem Feuer der gegneriſchen Einheiten ſich mit großartigem Schneid dem Gegner zum Torpedoabſchuß ent⸗ gegenwarſen Der Torpedobootabteilung Frec⸗ cia gelang es dabei, ein feindliches Schiff zu tor⸗ pedieren und— während feindliche Torpedo⸗ bootzerſtörer zum Gegenſtoß vorgingen— drei Bombenflugzeuge abzuſchießen, die vergeblich verſuchten, den Angriff gegen die engliſche For⸗ mation zum Stehen zu bringen. In der Luft griffen daun die italieniſchen und engliſchen Bomber über dem Kampfplatz in das Gefecht ein. Die italieniſchen Flugzeuge be⸗ legten wiederholt die gegneriſche Streitmacht mit Bomben und trugen durch ihr ſchneidiges Ein⸗ greifen mit zum Erfolg bei. war ausgeführt. wobei die italieniſchen Flugzeuge trotz des lebhaften Abwehrfeuers im Hafen liegende Flot⸗ ten einheiten augriffen. Mau bemerkte an Bord eines Kriegsſchiffes einen außerordentlich aro⸗ ßen Brand. Die italieniſchen Bombenflugzeuge ſind ohne jeden Zwiſcheufall zu ihren Ausgangspunkten zurückgekehrt. Frankreich und das Judenproblem Ein Vorſchlag des„arbeitenden Frankreich“ (Draht bericht unſ. Korreſpondentea) — Stockholm, 11. Juli. In der franzöſiſchen Hauptſtadt macht ſich nunmehr etwas ſpät eine antiſemitiſche Stimmung geltend, ſo wird aus Paris gemeldet. Die antiſemitiſche Zei⸗ tung„Das arbeitende Frankreich“ erklärt, daß die Juden auf gewiſſen Inſeln iſoliert werden müßten, . B. Auſtralien, Madagaskar und England.„Es iſt notwendig, daß das jüdiſche Volk abgetrennt lebt. In unſerer Welt gibt es keinen Platz für dieſe Paraſiten und Zerſtörer. Frankreich kann wegen ſeiner mora⸗ liſchen und materiellen Wiederaufrichtung und Ruhe keinen Ghetto bilden. Damit Frankreich zur Arbeit zurückkehrt und in dem neuen Europa ein Leben der Ruhe führen kann, muß dieſe Frage geordnet wer⸗ vielgeſtaltige Staatenwelt Südamerikas einen Rie⸗ gel vorgeſchoben. Den Vereinigten Staaten aber bot ſie jederzeit die willkommene Gelegenheit unter dem Vorwand der Fernhaltung europäiſcher Macht⸗ einflüſſe den amerikaniſchen Kontinent immer mehr und mehr ihrem eigenen Einfluß zu unterwerfen und unter der Tarnung wirtſchaftlicher Intereſſennahme ihr politiſches Protektorat über ihn aufzurichten. Augenblicklich liefert die Monroedoktrin nun wie⸗ der einen ſehr ausgiebigen Diskuſſionsſtoff ſür die amerökaniſche Politik. Alle Abarten der Politik be⸗ nwächtigen ſich ihrer, um mit Berufung auf ſie ihre beſonderen Intereſſen und Anſichten plauſibel zu machen. Die Iſolationiſten holen ſie hervor, um mit ihrer Hilfe einen Beweis e contrario zu führen und den Interventioniſten klarzumachen, daß die Monroe⸗ doktrin mit dem gleichen Rechte, mit dem ſie Europa eine Intervention in Amerika verbiete, auch eine amerikaniſche Intervention in Europa ausſchließe. Rooſevelt und ſeine Anhängerſchaft glauben in ühr ein geeignetes Mittel zu finden, um„gegen die politiſche Durchdringung der füdamerikaniſchen Staaten mit Naziagenten und Nazi⸗Ideen“ ſcharfzu⸗ machen und ihren Kampf gegen die ſagenhafte fünfte Kolonne auf dem amerikaniſchen Kontinent geiſtig 9 2 f 2 5 den. Durch ihre Veranlagung ſind die Juden immer zu finanzieren. Dieſe ei ſälſch ſo di ö licher Flugzeuge ausgeſetzt, der jedoch völlig ver⸗ Nach der erſten Viertelſtunde zeigte der Gegner wieder die ee 11 eee 2170 Krie⸗ 1 Theſe 7 1 0 die dutelt wurde. Von den neun angreifenden Flug⸗ wenig Neigung mehr, die Schlacht fortzuſetzen. Von gen zwiſchen den Ländern und verhindern die wirt, teres ehen Ser ene 1 e fünf von der Flakabwehr der italie⸗ Granaten, Torpedos und Bomben getroffen, hielt er ſchaftliche Stabilität.“ 2 dat im Sperr⸗Riegel gegen geiſtige Strö⸗ i 1 nis Schiffe abgeſchoſſen. es offenbar nicht für ratſam, ſich weiteren großen f 5 mungen und Bewegungen, auch wenn dieſe Strö⸗ 1 5 Riſiken auszuſetzen. Inzwiſchen war auch die Nacht en in Amerika ſelbſt durchaus autochthonen 1 Um 14 Uhr, das heißt kurz nach dem Angriff der hereingebrochen. Die Engländer entfernten ſich in Italien ite 28 5 5 Charakter haben und nur in einer durch die Zeit ht Flugzeuge, wurde in weiter Entfernung das Gros füdböſtlicher Richtung und verzichteten damit auf den Italieniſche Waffenſtillſtaudstommiſſion in Toulon. und ihre Umftände bedingten begreiflichen Verwandt⸗ er er feindlichen Streitkräfte geſichtet. Eine Gruppe beahſichtigten Angriff gegen die italieniſche Küſte Die litalieniſche Waffenſtillſtandskommiſſſon iſt in ſchaft mit den geiſtigen Ideen in Deutſchland und kbalieniſcher Kreuzer eröffnete ſofort das Feuer gegen während die eigenen Schiffe zu ihren Stützpunkten Toulon angekommen, um mit dem franzöſiſchen Ma. Italien ſtehen. 5 1 die Spitze der feindlichen Formationen, und kurz zurückkehrten. ee 8 barauf traten auch die ſchweren Kaliber der Schlacht⸗ Nur ein einziges italieniſches Schiff Waffenſtillſtandsvertrages zu reg Realer denkende Buſſineß⸗Kreiſe der amerjka⸗ 1 ſchiffe in Tätigkeit. Die Schlachtſchiffe„Ce⸗ wurde getro ffen, jedoch nur ſo, daß 8 bereits! niſchen Politik und Wirtſchaft wieder glauben, die ſare“ und„Cavour“(mit einer Waſſerverdrän⸗ in wenigen Tagen wiederhergeſtellt ſein wird: ein Monroe⸗Doktrin als Anſchub für ei 37 . 5 2 1 5 n als Anſchub für ein gutes Geſchäft ung von 23 600 Tonnen und je 10 32⸗Zentimeter⸗ glänzender Beweis für die außerordentliche Wider⸗ 9 benutzen zu können: ſie fordern im Namen der 7 ö Lelchügen) ſahen ſich den drei Schlachtſchiffen vom ſtandsfähigkeit der Struktur dieſes Materials der An unſere Leſer! trin die europäiſchen Kolonialbeſitzun r N e y„Barham“ gegenüber, die eine Waſſerverdrän⸗ italieniſchen Schiffe gegenüber ſeinem mit außer⸗ krlick fei 55 Wege 5 izungen für Amerika — gung von 31 000 Tonnen haben und mit je acht Ge⸗ ordentlich ſchweren Kalibern bewaffneten Feind⸗ We ät Ei zurück, ſei es auf dem Wege der Verrechnung Schul⸗ „ Fuen von 2s Zentimeter Kaliber heſtückt ſind. Der uch die Mannschaften der italienischen Einheiten gen verſpäteten Eintreffens des OK W- den gegen Kolonien, ſei es auf dem Wege der„In⸗ 5 dien den Schlachtkreuzern dauerte etwa haben bewieſen daß ſie dem Geaner mit aller Kalt⸗ Berichtes verzögerte ſich das Erſcheinen der ſchutznahme“, ſei es auf einem Wege, der auf irgend .* ne Biertelſtunde, wobei die Haltung unſerer 3 5 und Entſchloſſenheit ſiegesgewiß die Stirn 3 eine. e, rechtliche Tarnung noch weniger en. gabe. Rückſicht nimm g a Schiffe geradezu vorbildlich war. Das Alle dieſe Motive und Strömungen laufen in der augenblicklich im Schwange ſtehenden Monroe⸗Dis⸗ kuſſion durcheinander, ihr beſtimmendes Gepräge er⸗ hält aber dieſe Diskuſſion durch den einſeitigen Einſatz der Doktrin gegen Deutſchland. Die ganze Hetze der amerikaniſchen Preſſe und zum Teil auch der verantwortlichen amerikaniſchen Kreiſe gegen Deutſchland und ſeine Politik, die ganze ebenſo unſinnige wie fieberhafte Rüſtungspolitik der Union, die ganze eine ebenſo lächerliche wie haltloſe Drohung gegen Deutſchland darſtellende„Schutzpolitik“ Waſhingtons gegenüber den ſüdamerikaniſchen Re⸗ publiken ſpielt ſich im Schatten dieſer Doktrin ab. Die phantaſtiſche Vorſtellung, Deutſchland plane einen Ueberfall auf Amerika ober wenigſtens eine Feſt⸗ ſetzung im ſüdamerikaniſchen Raum auf der einen Seite, die Berufung auf die Monrpe⸗Doktrin, die Waſhington die Abwehr dieſer Pläne und Verſuche gux Pflicht mache, auf der anderen, das ſind die dürf⸗ tigen, aber immer noch wirkſamen Mittelchen, mit denen die deutſchlandfeindlichen Kreiſe im amerika⸗ niſchen Raum ihre Politik betreiben. Freilich läßt ſich dabei nicht vermeiden, daß ſte alb und zu auch einen Betriebsunfall erleiden. Z. B. jetzt mit Martinique. Die Mon voe⸗Doktrin umfaßt in der Auslegung, die Waſhington ihr ge⸗ geben hat, auch ein Einſpruchsrecht und eine Ein⸗ ſpruchspflicht der Vereinigten Staaten bei gewalt⸗ amen Beſttzverände rungen im eu ropäiſchen Kolo⸗ nialbeſttzſtande. Dieſe Auslegung wurde während des gegenwärtigen Krieges noch beſonders verſtärkt urch die panamerikaniſche Vereinbarung über die Neutralitätszone, nach der im Umkreis von 300 Meilen vom amerikaniſchen Kontinent keiue kriege⸗ riſchen Handlungen geduldet werden ſollen. Nun iſt aber England drauf und öͤran, die zum Monroe⸗Um⸗ kreis gehbrende franzöſiſche Inſel Martinique mit Gewalt ſich anzuzeignen. Seine Kriegsſchiffe blok⸗ ieren die Inſel— was allein ſchon eine kriege⸗ riſche Aktion darſtellt— und London macht gar kein Hehl daraus, daß es gegen die in Martinique an⸗ kernden franzöſiſchen Kriegsſchiffe Gewalt awwenden ill. Die Bedeutung dieſes Falles für die Praxis und die Theorie der Monroe⸗Doktrin wird ͤurch die Annahme klar, es handle ſich bei dem blackterenden Geſchwader nicht um engliſche, ſondern um deutſche Kriegsſchiſſe und bei der blockierten Inſel nicht um eine franzöſiſche, ſondern um eine engliſche Inſel der Kleinen Antillen! Es genügt, den Fall nur auf⸗ zuwerfen, um ſich klarzumachen, wie aktiy Wafhing⸗ tom hier werden würde. Unter dieſem Geſichtspunkt wird Martinique zu einem Schulbeiſpiel für den Wert und die Ehrlich⸗ keit der Monroe⸗Doktrin überhaupt. Amerika hat nun eine gute Gelegenheit, zu beweiſen, wie es tit der theoretiſchen und praktiſchen Neutralität dieſer Doktrin beſtellt iſt. Es hat übrigens noch andere Gelegenheiten dazu. Der Führer hat in dem Interview, das er dem amerikaniſchen Journaltſten Wiegand gegeben hat, ausdrücklich darauf hingewieſen, daß Deutſchland durchaus geneigt ſei, die Monroe⸗Doktrin zu reſpek⸗ lieren, daß aber das, was die Vereinigten Staaten für Amerika richtig halten, Deutſchland nicht weni⸗ ger für Europa billig erſcheint. Mit der gleichen Ent⸗ ſchledenheit, mit der Waſhington glaubt, ſich eine eurppäiſche Einmiſchung in amerikaniſche Verhält⸗ niſſe verbieten zu müſſen, mit der gleichen Entſchie⸗ denheit müſſen wir amerikaniſche Einmiſchung in europäiſche Verhältniſſe zurückweiſen. Und daß es an ſolchen Einmiſchungsverſuchen nicht gefehlt hat und nicht fehlt, wird man wobl ſelbſt in Waſhington zugeben müſſen. f Monroe⸗Doktrin alſo in allen Ehren, aber bitte keine mit doppeltem Boden und doppelter Moral, ſondern ganz ungeteilt und gleichmäßig. Sonſt wird nämlich die Monroe⸗Doktrin nichts anderes als eine b lumpe Ausrede für faule Zwecke. Und für ſolche„Doktrin“ haben wir nicht das geringſte Verſtändnis. Das iſt ein klarer und glatter Standpunkt, wir hoffen, daß man ihn auch in Waſhington verſteht! Dr. A Der Aeberfall auf die N hellen Eine der Wahrheit hohnſprechende Begründung der engliſcheu Gewallmaßnahme (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 11. Juli. Der Erſte Lord der engliſchen Abmiralität Alexander hat eine Erklärung zu dem neuen Ueber⸗ fall der engliſchen Marine gegen das franzöſiſche Schlachtſchiff„Richelieu“ von 35 000 Tonnen abge⸗ geben. Die Erklärung iſt getragen von der abſoluten engliſchen Kaltſchnäuzigkeit und Ueberheblichkeit, und wieder einmal verſucht der Erſte Lord der Admirali⸗ tät wie ſchon oft und wie vor allem ſeim„größerer Bruder“ Churchill, den Mordanſchlaa in jeder Weiſe zu beſchönigen und die Dinge ſo hinzuſtellen, als ob England und nicht Frankreich im Recht ſei. Britiſche Seeſtreitkräfte überfielen das im Hafen von Dakar(Weſtafrika) liegende franzöſiſche 35 000 Tonnen große Schlachtſchiff„Richelieu“, deſſen Bau gerade beendet war und das das mo⸗ dernſte und mächtigſte Kriegsſchiff der Welt war, unß ſchoſſen es kampfunfähig. In Uebereinſtimmung mit der dem Unterhaus mitgeteilten Entſcheidung„begründete“ Alexander den neueſten ſchamloſen britiſchen Piraten⸗ ſtreich:„Um ſicherzuſtellen, daß dieſes Schlachtſchiff nicht in einem Zuſtand in die Hände des Feindes gerate, in dem es noch gegen uns gebraucht werden könnte“. Mit echt britiſchem Zynismus ſagte Alex⸗ ander, man habe alſo Seeſtreitkräfte nach Dakar be⸗ ordert, um dem franzöſiſchen Admiral„Vorſchläge“ zu unterbreiten, wie ſie auch dem franzöſiſchen Ober⸗ kommandierenden über Oran übergeben worden ſeien. In einem Motorboot ſei ein höherer Offizier vorausgeſchickt worden, um dem franmzöſiſchen Admi⸗ ral die„Bedingungen“ zu überreichen. Es ſei fe⸗ doch klar geworden, daß die fransöſiſchen Behörden nicht die Abſicht hatten, irgendeinen der britiſchen Vorſchläge anzunehmen.„Es blieb daher dem bri⸗ tiſchen Admiral keine andere Möglichkeit“, ſo fuhr der erſte Seelord brutal und ſchamlos fort,„als in den erſten Stunden des 8. Juli ſeine ſchmerzliche Pflicht zu erfüllen.“ Mit traurigem Stolz brüſtete ſich Alexander dann noch mit der Feſtſtellung, daß die„Richelieu“ nach beendeter Operation ſeitdem mit dem Hinterdeck im Waſſer im Hafen von Dakar liege. Große Oelmen⸗ gen behecken das Waſſer rings um das Schiff. Das Motorboot der britiſchen Flotte und die Flugzeuge, die dieſe Operationen durchgeführt hätten, ſeien „wohlbehalten“ zurückgekehrt. 8. Alexander ſtellte weiter feſt: „Ich brauche nicht zu betonen, daß der Uebergang dieſer mächtigen Flotte von modernen Schlacht⸗ ſchiffen an den Feind das geſamte Gleichgewicht der Seeſtreitkräfte mit unnereinbarem Reſultgt für die engliſche Sache geändert hätte. Auf Grund der von Euglaud ergriffenen Maßnahmen iſt dieſe Beſorgnis beſeitigt worden.“ Dieſe Wendung unterſtellt alſo erneut, daß die Re⸗ gierung Petain die franzöſiſche Flotte Deutſchland zur Verfügung geſtellt hätte, und geht einfach über die geſchichtliche Tatſache hinweg, daß auf Grund der Waffenſtillſtandsbedingngen die franzöſiſche Flotte niemals gegen England eingeſetzt worden wäre. Das nennen ſie noch rückſichtsvoll“ dnb. Madrid, 11. Juli. Die engliſche Preſſe verſucht ihren Leſern mit ſchamloſer Dreiſtigkeit immer noch einzupeden, daß die 5 5 Welt„Bewunderung“ für die brit iſche „Heldentat“ von Oran hege. Die„Times“ erinnert an den Kampf Englands gegen Napoleon im Jahre 1807, wo es auch nötig und berechtigt geweſen ſei, die däniſche Flotte aus Kopenhagen zu entführen und die däniſche Haupiſtas⸗ gu bombardſe ren()— eine Schandtat echt britiſcher Prägung, die bekanntlich die Entrüſtung der geſamten Kulturwelt hervorgerufen und ſogarx in England ſebbſt vereinzelte Widerſprüche ausgelöſt hatte. Aus⸗ ſchlaggebend bei der Aktion gegen die franzöſiche Flotte ſei die Gefährdung Gpoßbrttanntens geweſen, zu deren Abwendung der Londoner Regierung, wie das Blatt zyniſch erklärt, jedes Mittel recht ſein mußte. Gleichzeitig verſucht die Lügen⸗„Times“ zu beweiſen, daß die franzöſiſchen Schiffe durch die Ab⸗ 7::: ³·Ü¹—wdem ⁊ð. y r Die Lage (Drahtbexricht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 11. Juli. Die Zuſammenkunft der ungariſchen Staatsmänner mit dem deutſchen Führer und raf Ciano in München wird von den Budapeſter Zeitungen in großer iche ie ger e Der „Peſter Lloyd“ überſchreibt ſeinen Münchener Son⸗ derbericht mit der Schlagzeile:„An der Schwelle eines neuen Europa“. Ungarns größte Zeitung „Magyarorzey“ widmet den Beſprechungen der Münchener Zuſammenkunft zwei Seiten ihrer geſtri⸗ gen Ausgabe. Der Kommentar ſchließt mit den Worten:„Das ungariſche Volk wird ſtolz ſein kön⸗ nen auf die enge Verbundenheit mit den beiden Achſenmächten, die ihren reichſten Segen auf die Zu⸗ kunft Ungarns ausſtrömt.“ Vom deutſcher Seite kann dazu geſagt werden, daß die Zuſammenkunft in München als der bedeutſame Ausbruck der engen Verbundenheit Berlin— Rom— Buhapeſt zu werten iſt. 5 g Die Ueberlegenheit der deutſchen Juftwaffe auch über England iſt in den nie Schlägen erneut groß hervorgetreten. Sämtliche Küſten der Nordſee und des Kanals ſind Sprung⸗ brett der deutſchen Luftwaffe gegen England. Das „Stockholm Dagbladet“ ſchreibt:„Es tſt ſiunlos, wenn EGhurchill und ſeine Anhänger von Englands Luft⸗ waffe die Wendung des Krieges erwarten wollen. Die deutſchen Luftſtreitkräfte ſind in ihrem Einſatz und in ihrer Schlagſicherheit nicht mehr zu ſchlagen. Ein Londoner Blatt, der„Star“ mahnte am Diens⸗ lag die Regierung Churchill, ſich von Verſprechungen 5. löſen und zunächſt die deutſche Luftwaffe zu vernichten. Die großen Erfolge der deutſchen Luftwaffe in den letzten 34 Stunden kann man die Antwort auf diteſe engliſche Ueberheblichkeit nennen. 5* Von großer Bedeutung iſt, daß gleichzeitig Ita⸗ tens Luftwaſſe und Marine im Mittel⸗ meer engliſchen Flottenverbänden ihre Kühnhett und Heberlegenheit gezeigt haben. Die engliſchen ſiffe werden immer mehr in die Defenſtye gedrängt. Eine Poſitlon nach der anderen müſſen ſie vorſorglich auf⸗ geben und nach der Räumung dez Hafens Gibraltar iſt die gleiche Maßnahme hinſichtlich Maltas gefolgt, das von der römiſchen Luftwaffe Tag und Nach ſchwer bombardiert wird. b a dung der deutſchen aus Pretorig, daß die Antikriegskundgebungen zu neuen Maſſenverhaftungen geführt haben. An einen Einſatz ſitdafrikaniſcher Truppen ſei überhaupt nicht zu denken. 4 Am nächſten Wochenanfang findet, der„Times“ zufolge, eine neue große Ausſprache im Unterhaus ſtatt über die Lebens mittelverſorgung des Inſelreiche s. Die immer ſtärkere innerpolitiſche Gegnerſchaft der Gewerkſchaften in der Lohnfrage dürfte ſich in dieſer Ausſprache Luft machen. Das alles iſt eine unerwartete Begleitmuſik zu Churchills Hoffnungsreden. Er kommt in dieſem von ihm heraufbeſchworenen Krieg aus Euttäuſchun⸗ gen nicht heraus. England wird nicht nur von un⸗ ſeren modernen, mit hervorragender Kühnheit ge⸗ führten Waffen militäriſch geſchlagen, ſondern auch wirtſchaftlich niedergezwungen. lehnung des engliſchen Ultimatums in deutſche Schiffe verwandelt worden ſeien(). „Daily Telegraph“ treibt den blutigen Hohn faſt noch weiter. Das Blatt meint, die franzöſtſche Flotte ſei außerordentlich rückſichtsvoll behan⸗ delt worden, weil ſie keineswegs ſofort, ſondern erſt nach ſechs Stunden verſenkt worden ſei. Die„Isle de Frante“ geraubt + Schanghai, 10. Juli. Aus Singapur wird gemeldet, daß der 43 450 BRT große franzöſiſche Ueberſeedampfer„Isle de France“ von den britiſchen Behörden am 3. Juli beſchlagnahmt wurde, als er den Hafen von Singapur auf dem Wege von den Vereinigten Staa⸗ ten nach Auſtralien anlief. Die britiſchen Piraten hißten auf der„Isle de France“ ſofort die britiſche Flagge. Maſhingtoner Anfrage in London ((Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) ö— Nom. 11. Juli. Die Meldung aus Waſhington, daß die Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten bei der engliſchen Regierung angefragt hat, aus welchen Grün⸗ den Einheiten der britiſchen Flotte vor Martinique konzentriert worden ſind, hat in Rom größte Beachtung gefunden, beſonders da in den offiziellen Kreiſen der amerikaniſchen Hauptſtadt ergänzend erklärt wird. daß eine Be⸗ anb, Stockholm, 10. Juli. Die Gerüchte über Uebergriffe der engliſchen Flotte gegen die vier Torpedojäger die Schwe⸗ den in Italien gekauft hat, und ihre Begleit⸗ ſchiffe„Patricia“ und„Caſtor“ beſtätigen ſich in vollem Umfange. Die engliſche Marine hat es gewagt, die unter ſchwediſcher Kriegsflagge fahrenden Schiffe bei den Färbern zu„beſchläg⸗ nahmen“. 5 Gleichzeitig wird amtlich feſtgeſtellt. daß die deutſchen Marinebehörden die Fahrt der ſchwe⸗ diſchen Torpebofäöger nach Schweden auf verſchie⸗ deue Weiſe erleichtert haben, u. a. durch An⸗ weiſung eines Weges durch die Mineuſperren. Das Staatliche Informationsbüro gibt über dieſe Vorfälle nach Ankunft der Torpedojäger und ihrer Begleitſchiffe in ſchwediſchen Hoheitsgewäſſern eine amtliche Mitteilung, der zu entnehmen iſt. daß eine ſtarke britiſche Flottenabteilung die ſchwediſchen Jä⸗ 8 bei den Färbern am 20. Juni beſchlagnahmte. Die nicht voll kampſſähig ausgerüſteten Jäger wider⸗ ſetzten ſich nicht mit Waffengewalt. Nachdem die ſchwediſche Regierung bei der britiſchen einen ſcharfen 14 abgegeben hatte, wurden die Jäger freige⸗ Jaſſen. Am 8. Juli morgens hat daun ein britiſches Flugzeug vor der norwegiſchen Küſte vier Bomben auf die Sch te abgeworfen, die jedoch nicht getroffen haben. i Die britiſche Regierung hat ihr Bedauern über die Bombardierung zum Ausdruck gebracht und erklärt, daß dieſe auf einem„Mißverſtändnis“ be⸗ ruhte.(!) Es ſei ausdrücklich Befehl gegeben wor⸗ den, die Heimfahrt der Schiffe nicht zu ſtören.() Die amtliche ſchwediſche Mitteilung hat naturge⸗ mäß in der geſamten ſchwediſchen Oeffentlichkeit un⸗ geheures Aufſehen hervorgerufen. Allgemein iſt die Empörung über das piratenhafte Verhalten der Engländer.. Aus einem Bericht der ſchwediſchen Abendzeitung „Nya Dagligt Allehanda“ geht hervor, daß die Fahrt Her Torpedojäger noch weſentlich abenteuer⸗ licher geweſen iſt und die das Vorgehen der Eng⸗ länder belaſtenden Momente noch ſchwerwiegender waren, als man aus dem amtlichen Kommuniqus habe entnehmen können. Die britiſchen Seeräuber hätten ſich tatſächlich nicht geſcheut, die neutralen ſchwediſchen Kriegsſchiffe regelrecht wie Priſen auf⸗ zubringen, ihre Beſatzungen auszuladen und die Schiffe unter engliſcher Flagge in einen ſchottiſchen Hafen einzubringen. Bei der Begründung ihres Seeräuberſtreiches mußte, wie ſchon ſo oft, die„an⸗ gebliche Gefahr“ herhalten, die dieſen Kriegsſchiffen durch die Aufbringung von deutſcher Seite und ihre Verwendung gegen England drohe. Erſt nach langen diplomatiſchen Verhandlungen wurden die Schiffe nach nahezu dreimonatigem Aufenthalt in einem ſchottiſchen Hafen von den Engländern wieder frei⸗ gelaſſen. Inzwiſchen operierten die britiſchen Be⸗ ſatzungen der ſchwediſchen Torpedofäger mit den ihnen unbekannten Schiffen ſo ungeſchickt, daß einer der Torpedojäger einen Zuſammenſtoß hatte, wäh⸗ Roheiten gegen wehrloſe Gefangene Der Leidensweg der aus Belgien verſchleppten Deulſchen und Flamen dnb. Brüſſel, 11. Juli. Am Mittwochvormittag kehrten 1000 deutſche Män⸗ ner und 500 flämiſche Nationaliſten unter der Obhut der deutſchen Wehrmacht nach Belgien zurück, wo man ſie am 10. Mai verhaftet und dann nach Südfrankreich verſchleppt hatte. Mit ihrer Freiheſt und Heimkehr iſt ein weiteres Kapitel beendet worden, das ein un⸗ rühmliches Blatt in der Kriegsgeſchichte der Feind⸗ ſtaaten daxſtellt. Beim Morgengrauen des 3. Juli traten die zu „Spionen, Fallſchirmjägern,“ kurzum der ſogenann⸗ ten„5 Kolonne“ geſtempelten Deutſchen ihren Zug in die Freiheit an und verließen das Barackenlager von St. Cyprien im Süden Frankreichs. Als die erſten deutſchen Soldaten an der Demarkationslinie geſichtet wurden, brach ein Sturm der Freude und Be⸗ geiſterung aus der ſich noch ſteigerte, als in St. Na⸗ zaire und Bordeaux eine perſönliche Fühlungnahme zwiſchen den Soldaten und den internierten Ziviliſten möglich war. 5 te aus einem Traum erwacht, kehrten die Inter⸗ nierten in eine neue Welt zurück. Sie hatten den Uebergang von der alten zur beſſeren neuen Welt in einer Gefangenſchaft ausgefüllt, die von der erſten bis zur letzten Stunde eine Leidenszeit und eine Schän⸗ Ehre darſtellte. In verriegelten, lichtloſen Viehwaggons wurden ſie von Belgien nach Frankreich geſchleppt und blie⸗ ben 92 Stunden ohne nennenswerte Verpflegung. Als am Pfingſtſonntag bei einem Fliegerangriff auf den Ort Ath, unweit Brüſſel, 28 Inſaſſen getötet und neun ſchwer verletzt wurden, kümmerte ſich nie⸗ mand um ſie. Bajonettſtiche, Kolben⸗ und Stock⸗ ſchläge gehörten auf dem Transport wie im Lager zum alltäglichen Leben. Obſchon man die Ziviliſten allen Geldes und ſonſtigen Eigentums beraubt hatte, gab man ihnen ſelten mehr als Brot und Waſſer zur Nahrung, und auch das nur in geringen Men⸗ gen; man ließ ſie auf dem feuchten Erdboden ſchla⸗ fen, Greiſe, Jugendliche, ſelbſt Kinder ſowie Kranke teilten das gleiche Los. Geiſtlichen und Ordens⸗ brüdern ſowie flämiſchen Nationaliſtenführern, dar⸗ unter Prof. Dr. Borms wurden die Kleider vom Leibe geriſſen. In Tours wurde ein Gefangener, der vor Durſt irrſinnig geworden war, von dem Be⸗ gleitoffizier erſchoſſen. Auf einem 12 Kilometer langen Fußmarſch in glühender Sonnenhitze wurden Kranke und von Durſt geplagte Menſchen zu Dut⸗ zenden mit Gewehrkolben niedergeſchlagen, hilflos und ohne ärztliche Hilfe am Wegrande liegen ge⸗ laſſen, wo ſie dann mit Bafonettſtichen wieder auf⸗ getrieben wurden. Auf die geſchloſſenen Lagerbarak⸗ ken wurden eines Nachts mehr als 20 Schuß ge⸗ feuert, wodurch ein Greis im Schlaf getroffen wurde und fünf Stunden ohne ärztliche Hilfe gelaſſen wurde, ſo daß er verblutete. Verhaftungen in Belgien dnb. Brüſſel, 11. Juli. Der frühere oberſte Militärrichter Gans⸗ hof Van Der Meerſch ſowie der ehemalige Direk⸗ tor der belgiſchen Sicherheitspolizei de ſind verhaftet und ins Gefängnis geſetzt worden. Die beiden Perſönlichkeiten werden von der belgiſchen Bevölkerung und der Preſſe als zwei der Haupiſchul⸗ digen für die Verhaftungen und Mißhandlungen von Tauſenden deutſchen, ikalieniſchen, belgiſchen und anderen Staatsangehörigen bezeichnet. 5 ſetzung der franzöſiſchen Inſel Martinique dur England eine Verletzung der Monroe⸗Doktrin dar⸗ ſtelle. Wie Aſſociated Preß aus Fort de France berich⸗ bet, pat rouillieren engliſche Kriegsſchiſfe in den Ge. wäſſern um Martinſque etwa 15 Meilen von der Küſte entfernt. Die franzöſiſche Beſatzung der Inſel ſei bei allem Beſtreben, eine Verletzung der amerf⸗ kaniſchen Peutralitätsgone zu vermeiden, entſchlöſ, en, jedem britiſchen Angriffsakt energiſchen Wige r⸗ 1 and entgegenzuſetzen. Inzwiſchen haben die Fran⸗ zoſen einen Kreuzer und eine Abteilung Marine⸗ ſoldaten, die in Niederländiſch⸗Weſtindien zur Be. ſetzung der dortigen Oelanlagen gelandet worden waren, nach Martinique beordert, ſo daß die ameri⸗ kaniſche Oeffentlichkeit einen Zuſammenſtoß mit den bpitiſchen Seeſtreitkräften befürchtet. Amtliche Verſicherungen, die England laut„Neu⸗ york Times“ den Vereinigten Staaten gegenüber abgegeben haben ſoll, daß Martinique„micht blockiert ſei“, werden in Neuyorker Kreiſen für engliſche Spitzfindigkeit gehalten, ammmal England nicht be⸗ ſtreite, daß ſeine vor Martinique liegenden Kriegs⸗ ſchiffe jeden Verſuch franzöſiſcher Fahrzeuge, Mar⸗ tinique zu verlaſſen, gewaltſam unterbinden würden. Wieder Trennung Pfund-Frant [Drahtbericht unſ. Korreſpon denten) — Bern, 11. Juli. Dem„Daily Telegraph“ zufolge ſoll das Kabinett gegenwärtig über das künftige Verhältnis zwiſchen dem Pfund Sterling und dem franzöſiſchen Fran⸗ ken beraten. Eine baldige Beratung durch den Schatzkanzler im Unterhaus ſtehe bevor. Man will ohne Zweifel nunmehr die Währungseinheit, die vor vier Monaten eingegangen wurde, wieder auf⸗ heben, nachdem durch die engliſche Politik neben ſo vielem anderen Frankreich auch zweifellos um ſeine Währung betrogen worden iſt. 1 Vomben auf ſchwediſche Kriegsſeh Ein engliſches„Mißverſtändnis“— Die Osyſſee der ſchweoiſchen Zerſtörer iffe rend er unter britiſchem Befehl ſtand. Dabei wurde das Schiff ſchwer beſchädigt. 5 Nachdem die engliſchen Piraten die ſchwediſchen Kriegsſchiffe wieder freigelaſſen hatten, mußten ſie die nach den Färößern gebrachte ſchwediſche Mann. ſchaft wieder abholen. Dabei ſind offenbar, nach dem Bericht der Zeitung, weitere Schwierigkeiten ent⸗ ſtanden. Dann hätten die Torpedojäger noch die Be⸗ gleitſchiffe von den Färßern abholen müſſen, ehe ſte endlich die Heimreiſe antreten konnten. ö „Nya Dagligt Allehanda“ ſtellt abſchließend feſt, daß die Fahrt der ſchwediſchen Torpedofäger von Italien nach Schweden infolge des geradezu un⸗ glaublichen Verhaltens der Engländer vom 18. April His zum 10. Juli gedauert habe. 5 25 Engliſcher Einſpruch in Schweden EP Stockholm. 9. Juli. Wie hier verlautet, hat der hieſige engliſche Ge⸗ ſandte Mellat Sonntagabend den ſchwediſchen Außenminiſter aufgeſucht, um ihm den engliſchen Einſpruch wegen der Erleichterung des deutſchen Tranſitverkehrs durch Schweden nach Norwegen zu überbringen.. Handelsverkehr mit dem Norden Weſentliche Erweiterung des deutſch⸗ſchwediſche c— Warenaustauſches i a dnb Berlin, 10. Jul Die ſeit dem 27. Juni in Stockholm geführten Ver⸗ handlungen der deutſch⸗ſchwediſchen Regierungsaus⸗ ſchüſſe über laufende Fragen des Warenverkehrs ſind am 10. Juli abgeſchloſſen worden. Es iſt gelun⸗ gen, eine weſentliche Erweiterung des Warenaustau⸗ ſches zu vereinbaren. Konferenz in München Die ungariſchen Staatsmänner und Außen miniſter 5 Graf Ciauo beim Führer . dnb. München, 10. Juli.. Der Führer empfing heute vormittag in Ge⸗ genwart des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop und in Anweſenheit des ſeit Sonn⸗ tag, den 7, Juli, auf Einladung der Reichsregierung in Deutſchland weilenden Kgl. Italieniſchen Außen⸗ miniſters Graf Ciano im Führerbau am Königlichen Platz den auf Einladung der Reichsregierung in München eingetroffenen Kgl. Ungariſchen Miniſter⸗ präſidenten Graf Teleki und den Kgl. Ungari⸗ ſchen Außenminiſter Graf Cſaky. a g Die Aussprache fand im Geiſte der traditionellen freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den drei Staaten ſtatt. Nach dem Empfang beim Führer gab der Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen v. Ribbentrop den in München weilenden ungariſchen Gäſten und dem ita⸗ lieniſchen Außenminiſter Graf Ciando ein Frühſtück im kleinen Kreiſe, an das ſich eine Fahrt an den Chiemſee anſchloß. Im Raſthaus am Chiemſee war der Reichsaußenminiſter mit ſeinen Gäſten einige Stunden mit hier zur Geneſung weilenden verwun⸗ deten Soldaten zuſammen. 3 Um 19.15 Uhr verließen der Kgl. ungariſche Minj⸗ ſterpräſident Graf Teleki und der Kgl. ungariſche Außenminiſter Graf Cſaky im Sonderzug Salzburg. herzlichem Abſchied von Reichsaußenminiſter v. Rib⸗ hentrop ab. Die Salzburger Bevölkerung grüßte die Vertreter unſerer befreundeten Staaten, Italiens und Ungarns, bei ihrer Fahrt durch Salzburg und am Bahnhof mit begeiſterten Kundgebungen. Am Frankreichs neue Verfaſſung Vollmachten für Petain von der Nationalverſamm⸗ lung mit 569 zu 80 Stimmen bewilligt (Funkmeldung der N M.) Kurze Zeit darauf reiſte auch Graf Ciando. Wie aus Vichy verlautet, verlas der Präſident nach Beendigung der allgemeinen Ausſprache den einzigen Artikel des der Nationalverſammlung vorgelegten Entſchließungsentwurfes. der lautet: „Die Nationalverſammlung gibt der Regie⸗ rung der Republik unter der Unterſchrift und der Autorität des Marſchalls Petain alle Voll⸗ Bern, 11. Juli. machten, um in einem oder mehreren Akten die neue Verfaſſung des franzöſiſchen Staates zu verkünden. Die Verfaſſung 1 die Re Arbeit, des Vaterlandes und de mährleiſten. Sie wird von der Nation ratifiziert und von den Verkretungskörperſchaften, die ſie J vorſieht, angewandt werden. Der Präſtdent ſtellte dieſen Entſchließun entwurf zur 1 Er wurde in 5 Abi 8 0 Abſtim⸗ e der r Familie ge⸗ mung mit 56 Stimmen bei 649 menden angenommen. 8 Der Herzog von Windſor zum Gouverneur Bahama⸗IFnſeln ernannt. Nach einer Reutermeldu⸗ it der Herzog von Windſor zum Gouverneur e der Bahama⸗Inſeln. 0 en. 5 5. * Weyga and entwickelt ſeinen Offenſiv-Plan— Die Türkei ſollte Helfershelferdienſte 185-auch gegen Rußland! dnb Berlin. 10. Juli. Aus e erſcheinenden vom Auswär⸗ tigen A usgegebenen ſechſten Weißbuch ver⸗ öffentlichen 51 heute folgende Dokumente: Dokument Nr. 21: s s Generals Weygand an den iniſterpräſidenten Daladier ember 1939. Der Balkan als igsfront für Deutſchland und Re⸗ ſer voir von Hilfstruppen für die Alliierten. zeygand drängt auf ſchnelle Aktion. 3. Eine Intervention der Alliierten iſt unter zwei verſchiedenen dem pol 1. Frankreich Geſichtspunkten zu betrachten, unter und dem militäriſchen. und England haben Griechenland e Garantie gegeben. Sie haben rkei einen Beiſtandsvertraa und ein Mi⸗ kommen unterzeichnet. Ein deutſcher Angriff auf den. Balkan würde ſie zum Eingreifen nötigen. 2. Deutſchland kann ſich wahrſcheinlich ſehr ſchnell veranlaßt ſehen, auf dem Balkan die Initia⸗ tive zu ergreifen, und zwar wegen der Notwendig⸗ keit, von dort her Oel und andere Erzeugniſſe zu beziehen, an denen es ihm fehlt, ſowie auch um einen militäriſchen Erfolg zu erzielen, denn das Preſtige des Regimes verlangt einen ſolchen Erfolg, da ihm die Behauptung der ruſſiſchen Vorherrſchaft im Nordoſten von Europa und außerdem der Um⸗ ſtand abträglich iſt, daß es für den Augenblick zur Ohnmacht verurteilt iſt. 3. Deutſchland und die Weſtmächte ſtehen ſich auf iſchen einem Schlachtfeld von begrenzter Ausdehnung gegenüber, das auf beiden Seiten mit guten Trup⸗ pen dicht beſetzt iſt, deren Abwehrkpaft aufs höchſte geſteigert wird durch die machtvolle Organiſation, auf die ſie ſich ſtützen. Dieſe Weſtfront bietet für ſich allien, wenn ſie nicht durch irgend ein anderweitiges Unterneh⸗ men erweitert wird, wenig Ausſichten auf ent⸗ ſcheidende Manöver oder Aktionen. Und doch iſt zur Erreichung der Kriegsziele der Alliierten ein voller, unſtreitiger militäriſcher Sieg nötig. Bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge kaun in Europa nur der Balkau⸗Kriegsſchauplatz die Möglichkeit günſtiger Ereigniſſe bieten, ſei es durch die Zermürbung, die die Eröffnung einer neuen Front für den Gegner bedeuten würde, ſei es durch einen erfolgreichen Umgehungsan⸗ griff auf ſeine lebenswichtige Produkte. 4. So kann es ſein, daß ein Eingreifen der Weſt⸗ mächte auf dem Balkan ſich auf kurze Sicht als u n⸗ umgänglich nötig erweiſt. Und andererſeits kann ein ſolches Eingreifen ein bedeutender Erfolgs⸗ faktor ſein, wenn es rechtzeitig und kraftvoll vorbe⸗ reitet und unternommen wird. Wir können alſo, in⸗ dem wir die Verteidigung unſerer Verbündeten auf dem Balkan ſicherſtellen und Deutſchland den Weg zum Mittelmeer und zum Schwarzen Meer ſperren, damit zugleich unſerer Strategie neue Ausſichlen er⸗ öffnen. 5. Wegen der bedeutenden Friſten, die zur Vor⸗ ö g und Durchführung einer milktäriſchen In⸗ in der Alliierten auf dem Balkan erforder⸗ lich ſind, ſtellt ſich eine ſolche Intervention ganz ver⸗ ſchleden dar, je nachdem, ob ſie eine vorbeugende Maßnahme darſtellt oder nur einen Gegenſchlag ge⸗ gen eine Offenſive des Gegners. Im letzteren Falle iſt es unausbleiblich, daß die Intervention nach⸗ hinkt, daß man uns zuvorkommt, und daß wir außerſtande ſind, unſere Verpflichtungen gegenüber Rumänien und Griechenland zu erfüllen, und daß eutſchland am Schwarzen Meer und am Aegälſchen Meer auftauchen ſehen. gegen unſererſeits mit der Ir uterventjo heingen wir damit zwei entſcheidende Faktoren auf unſere Seite: die Zeit und die Initiative. Das ſind die entſcheidenden Faktoren für den Fate zu einer Intervention auf dem Balkan. Es wäre aber verhängnisvoll zu glauben, daß mit dem Entſchluß 3 dem Unternehmen die Frage berei ts gelöſt ſei. Im Gegenteil, dann beginnt eine Zeit intenſiver diplomatiſcher und militäriſcher Tä⸗ ligkeit. Wir treten dann in das Stadium der Durch⸗ führung, und die Dualität dieſer Durchführung iſt allein ausſchlaggebend für den Erfolg. 5 Es iſt deshalb zu prüfen, wie ſich die politische und militäriſche Durchführung dieſer Intervention darſtellt. KRA 114 N 585 von re CCC „Ja“, ſagte Thekla von Triſchen verhalten und wartete darauf, daß ihre Begleiterin weiter ſprechen würde. „Ich will nicht wiſſen, woher Sie die Kenntnis über meine Ehe haben. Seit Jahren habe ich mit niemand darüber geſprochen. Es gibt aber eine Menge Menſchen, die davon wiſſen. Darf ich Ihnen erklären, wie es gekommen iſt?“ „Ich bin nicht indiskret. Bitte erregen Sie ſich deshalb nicht!“ „Es iſt ſchon wieder vorbei.“ Eliſabeth vermochte zu lächeln und ſah Frau von Triſchen forſchend an. „Da Sie etwas wiſſen, müſſen Sie alles kennen. Ich möchte nicht in den Augen eines unſerer Gäſte, zu⸗ mal nicht in Ihren, mit einem Makel behaftet ſein. Mein Mann war Arzt. Wir bekamen nach den bei⸗ den Jungen ein Mädchen, das kurz nach der Geburt erkrankte und als Folge vollkommen ſchwachſinnig wurde. Damals traf es mich furchtbar. Heute bin ich darüber hinweg. Es liegt auch ſchon Jahrzehnte zurück. In der Ueberzeugung, dem ſchwachſinnigen Kinde und mir am beſten zu dienen, gab mein Mann 1917 der kleinen Eliſabeth eine Spritze. Sie ſchlief fanft hinüber. Die Polizei kam dahinter und ver⸗ haftete meinen Mann. Er wurde zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe verurteilt.“ Die Erzählerin brach ab. Die innere Bewegung überwältigte ſie. Ein trockenes Schluchzen ſtieg in ihrer Kehle hoch. Die Hände flatterten ziellos und krampften ſich in den Stoff des Kleides. Aus der Krone des Baumes, unter dem ſie ſtanden, flötete eine Amſel. Es war eine unſagbare Traurigkeit um alles, ſo daß ſelbſt Frau von Triſchen für Au⸗ genblicke erſchüttert wurde. (Es folgen nun eingehende Ausführungen Wey⸗ gands über die eee und militäriſche Vor⸗ bereitung der Aktion. Die Aufzeichnung ſchließt dann mit den Worten): „Wenn Frankreich und Großbritannien fort⸗ fahren, im Nahen Oſten eine Politik der Euthal⸗ tung zu führen, ſo werden ſie außerſtande ſein, ihren Verpflichtungen gegenüber denjenigen Na⸗ tionen nachzukommen, denen ſie ihre Garantie gegeben haben. Sie werden mit auſehen müſſen, wie der Balkan⸗ block, der eine Macht von 90 Diviſionen darſtellt, Stein auf Stein auseinanderfällt. Sie ſetzen ſich dem Wagnis aus, die Möglichkeit der Schaffung einer neuen Verteidigungsfront zu verlieren, die voraus⸗ ſichtlich für Deutſchland eine ſichere Aufreibung be⸗ deutet und vielleicht Ausgangspunkt für entſcheidende Aktionen ſein wird. Hieraus folgt der Vorteil, den eine alliierte Intervention auf dem Balkan bietet, allerdings unter der gauz weſentlichen Bedingung, daß die Unternehmung ohne jedes Zögern und mit allen erforderlichen Mitteln durchgeführt wird. Vom Standpunkt der allgemeinen Kriegsfüh⸗ rung aus, ergeben ſich aus der Paſſivität ledig⸗ lich Schäden moraliſcher und materieller Natur. Aus der Aktion aber alle Vorteile.“ gez. Weygand. Dokument Nr. 22: Telegramm des franzöſtſchen Botſchafters in Ankara, Maſſigli, au Daladier vom 12. Februar 1940.— Maſſigli intereſſiert ſich für die All⸗Türkiſche Idee im Kankaſus und ſieht hierin ein Mittel, um die türkiſch⸗ ruſſiſchen Beziehungen zu ſtören. Telegramm Ankara, den 12. Februar 1940. Eingegangen durch Kurier am 16. um 19 Uhr. Nr. 291 Vertraulich! Die fortſchreitende Spannung die ſich in den Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und den Weſtmächten offenbart,. hier mit größter Auf⸗ merkſamkeit verfolgt. Das Fehlen jeder ernſthaften Reaktion von Tuſiſche r Seite auf die Durchſuchun⸗ gen, die in der ſowjetruſſiſchen Handelsvertretung in Paris vorgenommen wurden, iſt von Herrn Sara⸗ coglu ſehr bemerkt worden; dieſer wurde in glei⸗ cher Weiſe durch den Ton der antiruſſiſchen Aeuße⸗ rungen beeindruckt, welche die Agenturen Präſident Rooſevelt in den Mund legen. Im Publikum, insbeſondere in militäriſchen Krei⸗ ſen, aber nicht in dieſen allein, ſpricht man immer mehr von den Muſelmanen des Kaukaſus und von Baku. Ich habe in meinem Telegramm Nr. 34(Europa) vom 26. Januar darauf hingewieſen, daß dieſe Wie⸗ derauffriſchung panturaniſcher Ideen in den Regte⸗ Skreiſen noch nicht ſehr viel Widerhall findet: nichtsdeſtoweniger können dieſe Ideen in dem Maß an Boden gewinnen, in dem man die ruſſiſche Schwäche weiter feſtzuſtellen glaubt. Sie werden ſich um ſo leichter durchzuſetzen, je beſſer ihre Verfechter verſtehen werden, ihre Argumente nach dem Ge⸗ ſprächspartner, mit dem ſie es jeweils zu tun haben, auszuſählen, ſo daß ſie einmal von„Panturanis⸗ mus“ und„Raſſenverbrüderung“, ein anderesmal von„Petroleum“ ſprechen. Man ſollte die Möglich⸗ keit nicht mehr ausſchließen daß wir dieſe Seite an⸗ ſchlagen könnten an dem. an dem wir hieran Intereſſe hätten. Maſſigli. Dokument Nr. 23 Telegramm des franzöſiſch hen Botſchafters in Ankara, Maſſigli, an Daladier vom 1. April 1949. Maſſigli und ſein engliſcher Kollege beraten über den Luftangriff auf die ruſſiſchen Oel⸗ felder. Maſſigli befürwortet erneut, die Aktion über den Kopf der Türken hin weg durchzuführen. Telegramm Ankara, den 1. April 1940. Eingegangen durch Kurier am 6. Mai, um 12 Uhr. Nr. 680. Streng geheim! Der 1 Botſchafter wurde vom Foreign Offiee am 26. März gebeten, ſeine Aunſicht über die vermutliche Haltung der türkiſchen Regierung im Falle eines interalltierten Angriffs auf Baku mit⸗ zuteilen. In Abweſenheit von Sir Hughes Knatchbull⸗ Hugeſſen, der damals auf Urlaub war, antwortete der Geſchäftsträger am 27. März durch eine Mit⸗ teilung, die ſich folgendermaßen zufammenfaſſen läßt: 1. Die Haltung der türkiſchen Regierung hat iuſofern einen Fortſchritt gemacht, als die Regie⸗ rung die Möglichkeit eines Defeuſipkrieges gegen Sowjetrußlanb ins Auge faßt, aber noch nicht bereit iſt, mit den Alliierten die Vorbereitungen einer Offenſive zu beſprechen. 2. Die Türkei würde über einen Kriegsplan gegen Rußland nicht verhandeln, bevor ſie ſich mit den Alliierten über die Möglichkeit eines Krieges gegen Italien geeinigt hätte. 3. Die Türkei wird in einen Krieg gegen Rußland vor Sommerende nicht eintreten kön⸗ nen, und daun auch nur unter der Bedingung, daß ſie weiteſtgehende Hilfe von den Alliierten erhält. 4. Es iſt daher vorauszuſehen, daß die Türkei eine Teilnahme au einer bevorſtehenden Offen⸗ ſivaktion der Alliierten gegen Baku ablehnen würde und ſich energiſch einer ſolchen Aktion ent⸗ gegenſtellen würde, wenn ſie die Beuntzung tür⸗ kiſchen Hoheitsgebietes mit ſich brächte. Es iſt anzunehmen, daß ſie ſogar die etwaigen Rück⸗ wirkungen eines Angriffes bei dem ihr Hoheits⸗ gebiet nicht benutzt würde, befürchtet. Wenn einmal ihre Vorbereitungen beendet ſind und die Pläue bezüglich d Italiens mit den Alliierten in Einklang gebracht ſind, würde die Türkei mit großem Vergnügen au einem inter⸗ alliierten Angriff gegen Baku über jraniſches Hoheitsgebiet teilnehmen und ſich dafür nicht lauge bitten laſſen. Es wäre jedoch notwendig, die türkiſche Regierung zu befragen und ihr Einverſtändnis vor dem Begiun eines Angriffes zu erwirken, der die Ueberfliegung der Türkei mit ſich brächte. Eure Exz. können feſtſtellen, daß die britiſchen An⸗ ſichten in weitem Maße mit denen meines Tele⸗ gramms Nr. 661 überein 5 Die im 8 3 dar⸗ gelegte Anſicht über den Zeitpunkt, zu dem die Tür⸗ kei bereit wäre, in den Krieg zu treten, wird von meinem Militärattaché als zu peſſimiſtiſch angeſehen. Andererſeits verbleibe ich im Gegenſatz zu der An⸗ ſicht meines Kollegen und wegen der in meinen Mit⸗ teilungen präz iſterten Gründe bei der Anſicht, daß es ein taktiſcher Fehler wäre, ausdrücklich um die Zuſtimmung der Regierung von Ankara für eine Operation zu bitten, die die Ueberfliegung eines Ter⸗ les ihres Landes mit ſich bringt. Es müßte genügen, wenn die türkiſche Regierung halbamtlich davon in Kenntnis geſetzt wird. Maſſig li. Dokument Nr. 24: Telegramm des franzöfiſchen Botſchafters in London, Corbin, au Reynaud, vom 31. Mai 1940. Londons ſchöner Plan, die Türken zu prel⸗ len: Die Türkei oll den Alliierten gegen Italien beiſtehen, aber den früher dafür verſprochenen Preis einer Beſetzung des Dodekanes nicht erhalten. Telegramm! London, den 31. Mai 1940, 17,15 Uhr eingegangen am 31. Mai um 18,52 Uhr. Ich beziehe mich auf mein Telegramm Nr. 2088/ 2041 und auf Ihre Telegramme Nr. 2171/2175 und 2201/2202. Ich habe dem britiſchen Auswärtigen Amt Ihre letzten Weiſungen an Herrn Maſſigli zur Kenntnis gebracht bezüglich der Haltung, die die türkiſche Re⸗ gierung einnehmen ſoll, falls Italien einen Kon⸗ flikt zwiſchen ſich und den Alliierten provoziert. Die Weiſungen ſtimmen nach hieſiger Auſicht mit der Einſtellung überein, die die britiſche Regierung ſelbſt in Vorausſicht eines italieniſchen Angriffs auf die Alliierten(mein Telegramm Nr. 2140 vom 26. Mai) der Türkei gegenüber eingenommen hat. Unter dieſen Umſtänden halten Lord Halifax und ſeine Mitarbeiter es für das beſte, an den Weiſungen feſt⸗ zuhalten, die ſie Sir Koatchbull⸗Hugheſſen bereits erteilt haben. Dieſe Weiſungen ſind jedoch ſchon in einem wich⸗ tigen Punkt abgeändert worden. Die Worte„und, wie in Ausſicht genommen, den Dodekanes beſetzen“ ſind geſtrichen worden. Der britiſche Botſchafter in Ankara iſt davon in Kenntnis geſetzt worden, mit der Bitte, den Eingang dieſer neuen Inſtruktion zu be⸗ ſtätigen. Ebenſo iſt ihm mitgeteilt worden, daß ſein franzöſiſcher Kollege(ſehr) wahrſcheinlich eine entſprechende Inſtruktion erhalten würde. Die bri⸗ tiſche Regierung(hat) beſchloſſen. jede Erwähnung des Dodekanes zu ſtreichen, damit die Türken nicht dadurch veranlaßt werden, ſchon vorher einen mili⸗ täriſchen Beiſtand(der Alliierten) zu fordern, den dieſe unter den augenblicklichen Umſtänden nicht zu leiſten(in der Lage) ſind. Ich alaube, im britiſchen Auswärtigen Amt ſagen zu können, daß die franzöſiſche Regierung, um Zeit zu gewinnen, davon abſehen würde, über dieſe Auffaſ⸗ ſung zu diskutieren, und daß ſie Herrn Maſſigli die gleichen Inſtruktionen ſchicken würde, die morgen früh ſein engliſcher Kollege erhalten wird. Allgemein geſprochen, ſinnd die Mitarbeiter von Lord Halifax ebenſo wie wir der Anſicht, daß die türkiſche! egie⸗ rung von Anfang des Konfliktes an eine(völlig) u n⸗ zweideutige Haltung einnehmen muß. Obgleich den Botſchaftern in Ankara ein gewiſſes freies Ermeſſen zugeſtanden wird, glaubt man unter dieſen Umſtänden hier nicht, daß die Tür⸗ kei den Alliierten alle die Dieuſte leiſten kaun, die in dem Dreierpakt mit ſeinen Verpflichtungen vorgeſehen ſind, und daß ſie unſere Streitkräfte zu Lande, zur See und in der Luft unterſtützen kann, ohne ihrerſeits Italien den Krieg zu er⸗ klären. Dieſe unvermeidliche Folge der Verpflich⸗ tungen, die die Türkei eingegangen iſt, müßte ſich nach Auſicht des britiſchen Auswärtigen Amtes ſo ſchnell wie möglich auswirken. Corbin. Dokument Nr. 25: Telegramm des franzöſiſchen Botſchafters in Ankara, Maſſigli, an Reynaud vom 1. Juni 1940. Maſſigli befürchtet ein Abſpringen der Türkei, wenn die Alliierten in der Dode⸗ kanes⸗Frage nicht bei der Stange bleiben. Er beſtellt ſich Nachrichten über militä⸗ riſchen Kräfteſchwund Deutſchlands zur Förderung der alliierten Kriegspläne im Balkan. Telegramm. Ankara, den 1. Juni 1940—.43 Uhr eingegangen um 10.57 Uhr. Nr. 1216/17. Ich beziehe mich auf ihr Telegramm Nr. 1131/83. Im Sinne der Erwägungen, die wir geltend machen können, um die Balkan regierungen zur Feſtigung ihrer Solidarität mit der Türkei und mit uns ſelhf ſt zu veranlaſſen, falls ſich Italien gegen uns ſtellt, halte iſt es für nicht ſchlecht, wenn zum Zwecke einer Re⸗ aktion gegen den Schrecken, den die deutſche Macht weiterhin einflößt, gezeigt werden bann, daß die ſeit drei Wochen tobende Schlacht die Möglichkeit einer deutſchen Offenſive in anderen Ge⸗ bieten im großen Umfange verringert hat. Wenn ich in die Lage verſetzt würde, hier unter Hinweis auf den Verbrauch der deutſchen Reſerven und damit in Verbindung auf die Verringerung der Truppenkontingente an den Grenzen Jugoflawiens und an den deutſch⸗ungariſchen Grenzen konkrete Mitteilungen zu geben, würde ſich die türkiſche Re⸗ gierung zweifellos dieſer Tatſachen bei ihren Ver⸗ bündeten bedienen. Ebenſo wie mein engliſcher Kollege bleibe ich bei der Anſicht, daß die tür kiſche Regierung ihren Verpflichtungen nachkommen wird. Es ſtimmt andererſeits, daz die Disharmo⸗ nie, die ſich anſcheinend auf der Haifa⸗Konferenz we⸗ gen der Aktionsmöglichkeiten im Dodekanes erge⸗ hen hat, die türkiſche Regierung in der Frage zögern läßt, ob es ratſam iſt, von Anſang an eine zu ſcharfe Haltung einzunehmen. Maſſigli. Die Bevölkerung des Generalgonvernements. Die Einwohnerzahl des Generalgouvernements wird auf etwa 12,2 Millionen geſchätzt. Davon ſind etwa 9 940 000 Polen, 1,4 Millionen Juden, 700 000 Ukrai⸗ ner und 350 000 Goralen lein ſlawiſcher Bergſtamm). Engliſcher Dampfer nach Bilbap geflüchtet. In den Hafen von Bilbao lief der engliſche Handels⸗ dampfer„Carsbrecke“(3670 BRT.) auf der Flucht vor feindlicher Einwirkung ein. Der Beſatzung wurde von den ſpaniſchen Behörden die Landung verweigert. — Hauptſchriftleitet und berentwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer.— Stellvertreter de, Hauptſchriftleiters und verant⸗ wortlich für Kulturpolitik, Tbeater and Unterhaltung: Carl Onne Eiſenbart.— Handel: i. V. Willi Mäller.— Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel.— Kunſt, Film und Sericht: Dr. F. W. Koch(in Urlaub, f. V. C. W. Fennel).— Sport: Willt Müller — Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel. ſämtliche in Mannbeim. 5 Drucker und Verleger: 1 Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 2 und geſchäftliche Mitteilungen: i. VB. Mannheim.— Zur Zeit Preſsliſte Nr. Mannheimer Zeitung 46.— Verantwortlich für Robert Göller, 11 gültig. „In den Revolutionstagen 1918 kam mein Mann frei und ging ins Ausland. Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört, obwohl ich mir fünf Jahre lang kein Mühen und Koſten erſparte, ſeinen Aufenthalt ausfindig zu machen.“ Sie ſtanden ſchweigend da und empfanden kaum die Wärme der Sonne, die ſie umflutete. Eliſabeth Ehrhardt zitterte ſogar, als habe ſte Schüttelfroſt, und wiſchte mit dem Taſchentuch über die Augen. „Das iſt furchtbar.“ Thekla ſagte es ſchlicht und einfach. Das Mitleid mit dem in der Südſee ge⸗ ſtorbenen Manne miſchte ſich in ihre Gefühle und ließ ihre Begleiterin glauben, dieſes Mitleid gelte der zurückgebliebenen Frau.„Auch Ihre Söhne müſſen unter allem viel leiden.“ „Ja, meine Söhne!“ Es war ein Seufzer, der einem Aufſchrei glich.„Als ſie noch jünger waren, tat ich alles, um die Wahrheit von ihnen fernzuhal⸗ ten. Später mußte ich es doch erzählen. Sie leiden darunter, daß ihr Leben ohne Vater war, aber ſie haben keinen Vorwurf für ihn und ſeine Tat gefun⸗ den. „Ich finde auch keinen“, ſagte Thekla von Tri⸗ ſchen.„Ich verſtehe ſeine Tat, auch wenn ſie gegen das Geſetz verſtieß. Daß ſeine Söhne für ihn ein⸗ treten, finde ich herrlich. Aber wie konnte das nur der Polizei zu Ohren kommen? Ein Arzt hat doch Erfahrung genug, die Spuren zu verwiſchen.“ Aus dem Geſicht der Gefragten traten förmlich die Backenknochen hervor. Die Haut ſpannte ſich wächſern darüber, als wolle ſie zerreißen. Der Kie⸗ fer klappte nach unten und wurde mit krampfhafter Anſtrengung wieder nach oben gepreßt. Der Atem ging ſtoßweiſe und heftig. „Das das iſt mir nicht bekaunt. Ich ver⸗ Sie ſtehe es nicht.“ Mit der Faſſung der Frau war es vorbei. weinte nun wirklich. Für Sekunden hatte Thekla von Triſchen das Bedürfnis, ihren Arm tröſtend um die Schultern der anderen zu ſchlingen. Dann ſtand ſie davon ab. Auch ein gemeiner Verbrecher bereut vielleicht hinterher ſeine Tat. Damit wird ſie aber nicht ungeſchehen gemacht. Sühne muß ſein, und die Sühne dieſer Bereuenden war winzig klein im Ver⸗ gleich zu dem Unheil, das ſie angerichtet hatte. Den Mann ins Gefängnis gebracht, die Ehe zerſtört, den Knaben den Vater genommen. Als ſich Eliſabeth Ehrhardt einigermaßen be⸗ ruhigt hatte, gingen ſie auf einem kleinen Umwege dem Hauſe zu. Sie ſchwiegen beide und nickten ſich nur grüßend zu, als ſie ſich in der Halle trennten. Draußen auf der Terraſſe ſaß Katja und ſprach mit den Kilbs. Als ſie ſah, daß ihre Schwiegermutter vom geöffneten Fenſter her winkte, murmelte ſie ein paar entſchuldigende Worte zu Marga und deren Vater, ſtand auf und ging ins Haus. „Ich habe mit ihr geſprochen“, erklärte Thekla v. Triſchen. „Wag hat ſie geſagt?“ nung. „Sie hat mir erzählt, was dein Vater tat und warum er ins Ausland ging. Aber ſie behauptet nicht zu wiſſen, wie die Polizei davon erfuhr. Deine Brüder werden davon bisher nichts erfahren haben.“ „Mein Gott“, murmelte das Mädchen und ſetzte ſich erſchöpft hin. „Mein Gott, ſo müßte dieſe Frau ſagen und ihr Leben lang um Verzeihung beten. einmal den Mut zur Wahrheit. Wer eine Tat be⸗ geht, muß auch zu ihr ſtehen, ſonſt iſt er noch er⸗ härmlicher. Gewiß, ich verſtehe. Sie verbirgt den Söhnen, weil ſie deren Urteil fürchtet. Das ver⸗ 152 nur die Schuld. Ich habe kein Mitleid mit ihr! Das war ein Urteil, ſchwer, wuchtig und uner⸗ bittlich, wie das Geſetz. Eine Frau, die neben ihrem Manne unter Lettow⸗Vorbecks Fahnen gleich den Weibern der Askaris einen ſchweren Krieg mitge⸗ macht hatte, die Not, Elend, Vertreibung, Untergang und Wiederaufſtieg unter verbiſſener Arbeit mit dem Gefährten ihres Lebens geteilt hatte, war eine furchtbare Anklägerin, wenn eine Ehe am Fehlen innerer Treue zerbrach. „Was ſollen wir nun tun?“ fragte das Mäbchen. „Das weiß ich noch nicht, Kind. Wir werden mit Detlef ſprechen. Morgen iſt er hier. Jetzt muß er Katia war ganz Span⸗ Aber ſie hat nicht Allein will ich 777ꝓ́Fß„TTTFTCTCFCCßdCdCCCCCßCßããã ͤ ãpd.. bei mir ſeinen Vater vertreten. nicht entſcheiden.“ Sie ſahen ſich an und faßten ſich bei den Händen. „Ich werde Detlef immer eine gute und treue Frau bleiben, Mutter.“ Katja war zumute, als ſei ſie in der Kirche oder ſtehe neben dem offenen Sarge ihres Vaters. Sie hatte glänzende Augen und einen unnatürlichen roten Mund. „Das wirſt du, Katja“, beſtätigte die Mutter. „Dein Vater iſt ſich treu geblieben und deine Mut⸗ ter auch. Er ging von der beſten Ueberlegung bis zur Vollendung der Tat, mag ſie ju riſtiſch zu wer⸗ ten ſein wie ſie will. Deine Mutter ging tapfer in die Fremde, als die Heimat zerbrach.“ Dann umarmten ſie ſich und küßten ſich voll An⸗ dacht. Die alternde Frau empfand den warmen Blutſtrom der durch das Mädchen hindurchging, und erinnerte ſich ihrer jungen Liebe, die in Deutſchland begonnen hatte und in Oſtafrika gereift war. Katja dachte an ihre tote Mutter und glaubte, ſie in der neuen Mutter mit zu verehren. Sie empfand, daß ſte wieder ein Zuhauſe hatte. Inzwiſchen hatte Kurt mit Beſtürzung gehört. ſeine Mutter ſei ganz erſchöpft und ſchlecht aus⸗ fehend auf ihr Zimmer gegangen und habe ſich zu Bett gelegt. Er lief die Treppe empor zu ihr 10 beugte ſich beſorgt über ſie. „Was iſt denn, Mutter?“ g „Nichts.“ Sie wehrte ab.„Ich hatte nur eine Unterhaltung, die mich ein wenig angegriffen hat.“ „Eine Unterhaltung? Mit wem?“ „Mit Frau von Triſchen.“ „Mit Frau von Triſchen?“ Er war erregt und dachte an deren merkwürdige Anſpielungen, als ſte bei ihm im Sprechzimmer geweſen war.„Was hat ſte denn gewollt?“ „Wir kamen durch Zufall auf deinen Vater zu ſprechen, Kurt. Sie hat, irgendwelchen Klatſch ge⸗ hört und wollte nun „Sie muß mir aus dem Hauſe, ſofort.“ Er ſchrie das unbeherrſcht. (Wortſetzung folgt. * Mannheim, 11. Juli. 70 Jahre alt Wir gratulieren der älteſten Maunheimerin Photo: Privataufnahme Viele gute Jahre wünſchten wir ihr voriges Jahr, als ſich bei der Vollendung der dreiſtelligen Zahl im gemütlichen Großmutterſtübchen. Rheinau⸗ ſtraße 28, die Gratulanten drängten. Nun hat Frau Auna Sator geb. Falk, die aus Zell⸗ Weiersbach bei Offenburg gebürtig iſt und jetzt ganze 75 Jahre in Mannheim wohnt ſchon die erſte Runde als Hundertjährige hinter ſich. Und wieder kommen die Freunde und Bekannten, ja, ſo⸗ gar der Männergeſangverein Linden hof, um der noch immer recht rüſtigen Jubilarin zu gratulieren. Vier Enkel und vier Urenkel feiern guch diesmal wieder den Ehrentag mit ihr und freuen ſich, der freundlichen Greiſin ihren Lebens⸗ abend behaglich geſtalten zu können. — in 125g. Packung 2 Honig tur eeldpost Reinmut 5 3,12, El, Srhalten Sie bei Fut 24587 Appell an die Mannheimer Gaſtlichkeit 200 Quartiere für HJ ⸗Sportler geſucht Der K⸗Führer des Bannes 171, Hauptgefolg⸗ ſchaftsführer K. Müller, richtet an die Eltern unſerer Mannheimer Jugend einen Aufruuf, Quar⸗ tiere für die Teilnehmer an den Gebietsmeiſter⸗ ſchaften zur Verfügung zu ſtellen. Es heißt darin: Der erſte Abſchnitt unſerer Gebietsmeiſterſchaften liegt hinter uns und wir ſind alle ſtolz darauf, daß es gelungen iſt, dank der Gaſtfreundlichkeit der Eltern Unſerer Jugend unſere ſugendlichen Gäſte in Bezug auf die Quartiere, wie auch auf die durch verſchie⸗ dene Gaſthäuſer gewährte Verpflegung zufriedenzu⸗ ſtellen. Am kommenden Freitagabend beginnt nun der zweite Abſchnitt der Gebietsmeiſterſchaften, zu welchem eine weit größere Anzahl von Hitler⸗Jun⸗ gen und BDM ⸗Mädel um den Sieg kämpfen wer⸗ den. Erfreulicherweiſe gelingt es auch hier, unſere jungen Kameradinnen und Kameraden zu einem gro⸗ ßen Teil in Quaxtieren unterzubringen. Trotzdem ſehlen immer noch weit über zweihundert Zuartiere, beſonders für Jungen, weshalb ich erneut an die Gaſtlichkeit der Elternſchaft appelliere. Mer iſt noch bereit, für die Nächte Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag junge Gäſte aufzunehmen? Um die erforderlichen Vorbereitun⸗ gen treffen zu können, iſt raſcher Entſchluß notwen⸗ dig. Meldungen an die Banndienſtſtelle Hildaſtraße , Rufnummer 444 40 oder 444 49 oder durch Poſt⸗ farte. Verletzt wurde niemand Verkehrsunfälle am Kaiſerring und in den Quadraten Helleuchtendes Mehl kennzeichnete geſtern nach mittag die Spur eines Zuſammenſtoßes, der leicht Aenſchenleben hätte gefährden können. Das Un⸗ fallkommando der Verkehrspolizei hatte dadurch ziemlich leichte Arbeit bei Rekonſtruktion des bedenk⸗ lichen Zwiſchenfalles. Es war kurz nach 15 Uhr, als ein Wagen der Straßenbahnlinie 4, auf der Fahrt zur Adolf⸗Hitler⸗Brücke— Feudenheim die Kreuzung des Kaiſerrings mit der Kunſtſtraße, dicht vor dem Parkhotel, paſfierte. Weil von rechts kom⸗ mend, hatte der Straßenbahnwagen Vorfahrtsrecht vor einem gleichzeitig aus der Kunſtſtraße kommen⸗ den Traktor mit Laſtkraftwagen. Der Fahrer des Traktors ſcheint aber noch verſucht zu haben, vor der Straßenbahn die Kreuzung zu nehmen. Der Verſuch mißlang indeſſen, und ſo gab es einen Zuſam⸗ nen ſto ß, bei dem das rechte Vorderrad des Laſtlkraftwagens glatt abgebrochen wurde, und dem Motorwagen der Straßenbahn die bordere Plattform arg eingedrückt wurde. Am Straßenbahuwagen wurden außerdem zwei Handgriffe ganz abgeriſſen; die Scheibe zerhrach bei dem Anprall. Der Laſtkraftwagen hatte Mehl geladen, und ein Teil der koſtbaren Fracht ergoß ſich auf das Pflaſter, mußte hinterher zuſammengekehrt werden und hinterließ die eingangs erwähnten Spu⸗ ren eines Vorfalls, bei dem wieder einmal„Glück im Unglück“ gab: niemand wurde verletzt. Aehnlich glimpflich verlief ein Zuſammenprall zwiſchen einem Fernlaſtzug mit Anhänger und einem Laſtwagen geſtern abend Ecke P 5/P 6 und Q 5/0 6. Am Fernlaſtzug ſah man hinterher Beulen am linken vorderen Kotflügel; dagegen mußte der Laſtwagen enommen worden war. Die Schuldfrage wird von der Polizei noch geklärt werden. 1 abgeſchleppt werden, weil die hintere Achſe arg mit⸗ Anſere Schillerbühne triumphiert: Troh Krieg und Verdunkelung eine Spielzeit großer Erfolge Intendant Brandenburg gab den Fahresbericht des Nationaltheaters Alljährlich, wenn die Oper in die Ferien gegangen war und nur noch Schauſpiel oder Operette mit leich⸗ ter Koſt eine kleine Nachſpielzeit hochſommerlichen Gepräges durchführten, pflegte in Friedenszeiten als ſaubergedruckte Broſchüre der„Jahresbericht des Na⸗ tionaltheaters“ zu erſcheinen. Da man diesmal aus begreiflichen Gründen auf Herausgabe einer beſon⸗ dern Schrift dieſer Art verzichtet hat, empfing anſtatt deſſen Intendant Brandenburg die Preſſe zu einer Beſprechung im Foyer des Nationaltheaters und nahm damit Gelegenheit, die wichtigſten Zahlen und Daten des abgelaufenen Spieljahres ſowie eine Vorſchau auf die Pläne für den kommenden Arbeits⸗ albſchnitt von 1940—41 bekannt zu geben. Die jetzt zu Ende gehende Spielzeit, ſo etwa be⸗ gann Intendant Brandenburg ſeine Ausführungen, habe dem Nationaltheater trotz verſchiedener, durch Merzlich willkemmen! Bevölkerung fliegen ihnen zu. zinger Straße— Tatterſall marckſtraße. Der Oberbürgermeiſter: Renninger S SCC α,E“& eie α⏑ẽ,— dees Unsere Soldaten kehren Zurück! Oberbürgermeister und Kreisleiter rufen die Bevölkerung zur Begrũgung unserer siegreichen Truppen auf Am Freitag, 12. Juli 1940, erlebt unſere Stadt erſtmals den Einmarſch ei⸗ niger Einheiten unſerer aus dem Felde zu rückkehrenden Truppen. Voll ſtolzer Freude wird die Bevölkerung unſerer Stadt die Truppe begrüßen, die draußen am Weſt⸗ wall die unerſchütterliche Mauer bildete und die Heimat ſchützte. Erfüllt von tiefſtem Dank begrüßen wir unſere tapferen Soldaten. Sie haben für Deutſchlands Beſtand und Zukunft gekämpft und ihre Einſatzbereitſchaft für un⸗ ſeren Führer Adolf Hitler bis zum letzten bewieſen. Mannheimer! Bereitet unſeren Truppen einen würdigen Empfang, be⸗ flaggt die Häuſer der Durchmarſchſtraßen, ſäumt die Straßen und gebt Eurer Freude und Begeiſterung ſichtbaren Ausdruck. Die einmarſchierenden Truppen nehmen folgenden Weg: Rheinau— Neckarau— Neckarauer Straße— Neckarauer Uebergang— Schwet⸗ Kaiſerring— Bismarckſtraße— Schloß— Breite Straße— Friedrichsring— Colliniſtraße. Eine Abteilung zweigt am Neckaraner Uebergang ab und marſchiert durch die Friedrichsfelder Straße über den Bahnhofsplatz— Kaiſerring in die Bis⸗ Eine 3. Abteilung kommt über die Rheinbrücke— Schloßgartenſtraße — Amtsgericht zum Schloß, wo um 16,45 Uhr die Begrüßung ſtattfindet, wäh⸗ rend um 17 Uhr am Paradeplatz der Vorbeimarſch abgenommen wird. Unſeren tapferen Truppen rufen wir zu: Herzlich willkommen in Mannheim! den Mieten, die nach Kriegsausbruch zunächſt er⸗ hebliche Einbuße erlitten hatten, da von 4000 Stamm⸗ platzbeſuchern nicht weniger als 700 bei Aufnahme der Vorſtellungen am 1. Oktober zurücktraten. Im Laufe der Spielzeit fand ſich eine größere Anzahl davon trotz Krieg und Dunkelheit wieder ein, allein den entſcheitenden Anteil am überdurchſchnittlich gu⸗ ten Beſuch des Nationaltheaters hatte in dieſer Spielzeit doch der Tages beſuch, der vor allem auch durch zahlreich herzuſtrömende Angehörige der Wehrmacht erheblichen Auftrieb erhielt. „Ich muß hier,“ ſo ſagte Intendant Brandenburg, „von unſerer großen Freude erzählen, wenn Solda⸗ ten in allem Dreck von der Front angefahren kamen, Gewehr und Gepäck in der Kantine abſtellten, nur um auf alle Fälle„Fidelio“ oder„Barbier von Bag⸗ dad“ oder„Braut von Meſſina“ oder gar„Triſtan SSS Alle Herzen der Mannheimer Der Kreisleiter der NSDAP: Schneider SSS&Scsccesceeesesesssseeee e SOD SSS SDS SSS eG CCC den Krieg bedingter Schwierigkeiten eine Reihe ſehr entſcheidender künſtleriſcher Erfolge gebracht, auch wenn die vorgeſehenen Jubiläumsauf⸗ führungen anläßlich des 160jährigen Beſtehens und der 100 jährigen ſtädtiſchen Verwaltung nicht in vol⸗ lem Umfange ſtattfinden konnten. Gleich der Spiel⸗ zeitbeginn wurde bekanntlich für die künſtleriſche Ge⸗ meinſchaft ebenſo wie für Mannheims angeſtammtes Theaterpublikum zur ſchweren Geduldsprobe, weil die Anordnungen der Luftſchutzpolizei über Schaffung vorſchriftsmäßiger Luftſchutz⸗ räume eine Verzögerung des Spielzeitbegin⸗ nes um volle vier Wochen mit ſich brachten. Für das geſamte Perſonal des Theaters ging jedoch die intenſive Probenarbeit unbeſchadet deſſen in vol⸗ lem Umfange weiter, ſo daß zum Eröffnungstermin am 1. Oktober in Oper und Schauſpiel je 5 Werte 8 aufführungsbereit zur Verfügung ſtan⸗ en. Nachdem zunächſt vom Polizeipräſidium eine er⸗ hebliche Beſchränkung der Beſucherzahl verlangt wor⸗ den war, konnten dieſe einſchneidenden Maßnahmen mit zunehmender Konſolidierung der Lage im We⸗ ſten wie in der Luft ſtufenweiſe aufgelockert werden: unter Freigabe von nur 500 Plätzen war die Er⸗ üffnung am 1. Oktober geſtattet worden, ſo daß zum größten Mißvergnügen der eingefleiſchten„Olym⸗ pier“ der geſamte 4. Rang geſchloſſen blieb und die dort beheimateten Stammbeſucher— natürlich ohne Preisaufſchlag— im Parkett und 1. Rang ünter⸗ gebracht werden mußten. Es iſt hier intereſſant zu hören, daß die meiſten von ihnen mit dieſem Wech⸗ ſel auf die ſogenannten„beſſeren Plätze“ durchaus nicht zufrieden waren und an dem von dort aus ge⸗ botenen Kunſtgenuß recht abfällige Kritik übten Die Erhöhung der Beſucherzahl ging dann wie folgt vor ſich: ſchon ab 4. Oktober konnten 650 Karten aus⸗ gegeben werden; ab 6, Oktober 750, ab 10. November 900, und ab 18. November 1100. Ab 21. November 1939— alſo nur ſieben Wochen nach Spielzeitbeginn— murde die volle friedensmäßige Beſetzung wieder zu⸗ gelaſſen. Intereſſant ſind auch die Angaben unſeres Büh⸗ nenleiters über das ziffernmäßige Auf und Ab bei und Iſolde“ zu ſehen, die wir dann allerdings wegen Erkrankung im Perſonal leider abſetzen mußten.“ Wie ſtark in allen Schichten der Bevölkerung das Bebürfnis nach künſtleriſcher Erbauung durch das Theater war. ergibt ſich ganz eindeutig aus der Tatſache, daß trotz Ausfallens eines weſentljchen Teiles der ange⸗ ſtammten Beſucherſchaft, und trotz erheblicher Kür⸗ zung des üblichen Einnahmeſatzes infolge Ermäßi⸗ gung der Eintrittspreiſe für Wehrmachtsangehörige die Duchſchnittseinnnahmen der meiſten Wochen die⸗ ſer Spielzeit über dem etatmäßig vorgeſehenen Satz gelegen haben. Dabei iſt ferner bemerkenswert, daß es häufig gerade die anſpruchsvollſten Stücke waren, die ſich des ſtärbſten Beſuches erfreuen konnten. Näm⸗ lich im Schauſpiel„Fauſt!“ und„Prinz von Homburg“, weiter„Primanerin“,„Annemarie ge⸗ winnt das Freie“,„Othello“,„Was kam denn da ins Haus“ und„Braut von Meſſina“; in der Oper neben„Fliegender Holländer“, „Freiſchütz“,„Martha“,„Bohsme“,„Simone Boc⸗ canegra“ und„Zar und Zimmermann“. Ju der Operette erzielte„Land des Lächelns“ nicht nur die höchſte Beſucherziffer, ſondern wurde mit 18 Auf⸗ führungen auch das meiſtgeſpielte Stück des Jahres unter allen 39 Werken, die das Nationaltheater vom 1. Oktober 1939 bis zum Berichtstage herausbrachte. Der vorgeſehene Spielplan hat, unbeſchadet der Kriegszeit mit geringen Ausnahmen eingehalten werden können, auch wenn der ſpätere Beginn ſowie einige Einberu⸗ fungen im Perſonal gewiſſe Streichungen notwendig machten und beſonders heftige, ungewöhnlich langwieröge Erkrankungen bis zu 53, 45 und 41 Tagen manche unliebſame Störung des Be⸗ triebes mit ſich brachten.„Wenn wir trotzdem,“ ſo betonte der Intendant,„unſer Arbeitsprogramm durchführen konnten, ſo iſt das lediglich der Einſatz⸗ bereitſchaft aller am Werk Beteiligten, der Leiſtungs⸗ fähigkeit der Darſteller und der Arbeiter, vor allem aber der ſchnellen Dispoſitionsfähigkeit und außer⸗ gewöhnlichen Findigkeit der verantwortlichen Beam⸗ ten zu danken.“ 5. In der Oper kamen zur Darſtellung: 1 Urauf⸗ führung, 5 Erſtaufführungen, 9 Neuinſzenierungen, —— Die Veſlimmungen für den freiwilligen 5 Ernleeinſatz Der Einſatz der Partei und ihrer Gliederungen zur Frühjahrsbeſtellung war auch durch die Anord⸗ nung des Stellvertreters des Führers vom 14. März dieſes Jahres geregelt worden. Nunmehr iſt dieſe Anordnung auch auf die Erntezeit ausgedehnt wor⸗ den; damit ſind alle auf ihr fußenden Beſtimmun⸗ gen über Unfallſchutz und die Durchführung der Verpflegung der Erntehelfer verlängert. Hinſichtlich der Verpflegung geht alſo die Regelung dahin, daß die Erntehelfer in Kurzeinſatz oder Wochenendeinſatz von den landwirtſchaftlichen Betriebsinhabern ohne Abgabe von Lebensmittelkarten bei entſprechender Gutſchrift für den Betriebsinhaber verpflegt werden. Erſtreckt ſich der Einſatz auf eine längere Zeit als eine Woche, ſo ſind die Abſchnitte der Lebens⸗ mittelkarten an die landwirtſchaflichen Be⸗ triebsinhaber abzugeben. Für eine der Arbeit entſprechende zuſätzliche. Verpflegung iſt dadurch Vorſorge getroffen, daß bei dieſem längeren Einſatz den Betriebsführeren dafür je Tag und Arbeitskraft 150 Gramm Mehl ver Brot, 50 Gramm Fleiſch und 25 Gramm But⸗ ter oder Schlachtfette zugeteilt werden. Die Rege⸗ lung der Sozialverſicherung ſteht bevor. i an Goldene Hochzeit. Am morgigen Freitag, dem 12. Juli, feiern alte treue Leſer unſeres Blattes, die Eheleute Leonhard Schmitt Rangiermeiſter a.., und Ehefrau Marie, geh. Rettig. Mittelſtraße 77 (früher Neckaxſpitze), das Feſt der aoldenen Hoch⸗ zeit. Die Jubilarin iſt Inhaberin des Mutter⸗ Ehrenkreuzes. Wir gratulieren! en Hohes Alter. Ein alter treuer NMzZ⸗Leſer, Herr Albert Engler, Lenauſtraße 16, feiert heute in ſchöner Rüſtigkeit ſeinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren! ** Spielendes Kind verurſacht Zimmerbrand. In Sandhofen ſpielte ein Kind mit dem Feuer und verurſachte einen Zimmerbrand. Der herbeigerufe⸗ nen Feuerwehr gelang es, dieſen bald zu löſchen, ſo daß größerer Schaden micht eutſtanden iſt. zen Zulaſſung zur Schwimmeiſterprüfung erleich⸗ tert. Um dem durch den Krieg bedingten Mangel an geprüften Schwimmeiſtern abzuhelfen,. iſt angeregt worden, für die Dauer des Krieges bei Zulaſſung zur Schwimmeiſterprüfung von dem Nachweis der voll⸗ endeten zweijährigen praktiſchen Vorbereitungszeit abzuſehen. Nach einem Erlaß des Reichserziehungs⸗ miniſters können die Hochſchulinſtitute für Leibes⸗ übungen in begründeten Einzelfällen dieſer An⸗ regung entſprechen wenn die Fälle von der zuſtän⸗ digen Gaufachabteilung Freie Berufe der DAF. be⸗ fürwortet ſind. 80 Das Schauſpie! brachte 8 Erſtaufführungen, 4 Neu⸗ 6 Wiederaufnahmen. Uraufführungen, 11 inſzenierungen. a Neben dieſen Vorſtellungen hat das Nativp⸗ naltheater vom 15. Oktober 1939 an in zwang⸗ loſer Folge nicht weniger als 42 Veranſtal⸗ tungen zur Betreuung der Wehrmacht durch⸗ geführt, zu denen in wohldoſierter Miſchung kulturell wert⸗ voller Vortragsfolgen abwechſelnd das geſamte künſt⸗ leriſche Perſonal herangezogen wurde. Dieſe Ver⸗ anſtaltungen fanden unterſchiedlich in und um Mannheim, in der Pfalz und in der Eifel ſtatt. Sie galten für die Mitglieder, wie Proben oder Theatervorſtellungen, als Dienſt, der jedoch zuſätz⸗ lich geleiſtet werden mußte, aber trotz aller oſt damit verbundenen Strapazen von Herzen gern ge. leiſtet wurde und überall die jubelnde Zuſtimmung der Zuhörer fand. Nachdem Intendant Brandenburg ſich noch zu den von uns inzwiſchen bereits bekannt gegebenen Veränderungen im künſtleriſchen Per⸗ ſonal von Oper und Schauſpiel geäußert hatte, überreichte er der Preſſe den Spielplanentwurf für die kommende Spielzeit und ſtellte dazu feſt, daß dieſer Spielplan die volle Billigung und Anerkennung des Reichsdrama⸗ turgen gefunden hätte. Er ſieht in der Oper mit Bodarts„Die kluge Meiſterin““, Dyorakz „Jakobin“ und dem Ballett„Notturno“ von Joſef Schelb nicht weniger als drei Uraufführun⸗ gen vor. Dazu kommen eine Reihe intereſſanter Erſtaufführungen wie„Magnus Fahlander“ von Fritz von Borries,„Ero der Schelm“ von Go⸗ towae,„Schneider Wibbel“ von Mark Lothar, „Die Zauberin“ von Tſchaikowſky,„Macbeth“ Stark wirksam, gegen Zahnstein- consdtz, zchnfleischkröfti- gend, mikrofein, mild oromatisch. 7225 4Orr ce groge rode die cleine Iube 2 57. von Verdi und je ein Werk von Siegfried Wag⸗ ner und Wolf⸗Ferrari. Unter den geplanten Neuinſzzenierungen begrüßen wir mit beſonderer Freude Mozarts„Figaro“ und„Cosi lan tutte“, Lortzings„Undine“, Humperdincks„Hänſel und Gretel“, Verdis„Fallſtaff“. Ebenſo ſtellt die Jutendanz die wegen Be⸗ ſetzungsſchwierigkeiten im abgelaufenen Jahr unterbliebenen„Meiſterſinger“, den„Lohen⸗ grin“ und eine Geſamtnenaufführung des „Ringes“ in Ausſicht An Wiederaufnahmen endlich werden wir„Fide⸗ lib“,„Barbier von Bagdad“,„Notre Dame“,„Elek⸗ tra“ und„Hollämder“ zu hören bekommen. Die Ope⸗ rette plant außer Zellers unverwüſtlichem„Vogel⸗ händler“ und Lehars„Paganini“ noch„Clivia“ von Nico Doſtal,„Axel an der Himmelstür“ von Be⸗ natzky und„Drei Wochen Sonne“ von Pepöck, Im Schauſpiel ſind mit„Am Tiſch der Ehe“ von Becker⸗ Trier,„Das Unmöglichſte von Allen“, von Lope de Vega und„Der Graf Cavour“ von Do⸗ menieo Tumiati drei Uraufführungen vorgeſehen, Unter den Erſtaufführungen merken wir Curt Götz mit ſeinem„Dr. med. Hiob Prätorius“, F. W. Hy m⸗ men„Die Petersburger Krönung“, Friedrich Schreyvogel„Das Liebespaar“, Ernſt Bac⸗ meiſter„Kaiſer Konſtantins Krönung“; unter den Neuinſzenierungen werden Goethes„Egmont“ und„Fauſt II“, Leſſings„Minna von Barnhelm“, Schillers„Fiesko“ und Shakeſpeares„Was Ihr wollt“ genannt. Unter den Wiederaufnahmen intereſſieren beſonders„Uta von Naumburg“ und „Fauſt“. Im übrigen ſind die Verhandlungen über Ur- und Erſtaufführungen neuer Werke für Oper wie Schauſpiel noch nicht engdültig abgeſchloſſen, ſo daß der hier zur Diskuſſion geſtellte Spielplan mög⸗ licherweiſe noch weitere Bereicherung erfahren wird. „Ich hoffe“, ſo ſchloß Intendant Brandenburg ſeine Darlegungen,„auf die Durchführung einer glorioſen Friedensſpvielzeit, die mehr denn je Ausdruck ſein ſoll für deutſches Weſen, ſeinen Heroismus, ſeine Kultur und ſeinen Humor, in der aber auch getreu der Tra⸗ dition des Nationaltheaters Repräſentanten des außerdeutſchen Schaffens ihren gebührenden Platz haben ſollen.“ M. S. ö Heidelberger Querſchnitt Ein alter Heidelberger 7. Dieſer Tage ſtarb hier im Alter von 84 Jahren der frühere Schfoſſermeiſter Michael Hohl, ein hochangeſehener Heidelberger Handwerksmeiſter, der jahrzehntelong Inhaber der bekannten Bau⸗ und Kunſt⸗ ſchloſſerei Hohl in der Neugaſſe geweſen iſt. Das Eiſerne Kreuz. Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe er⸗ hielten Oberleutnant und Kompanieführer einer Panzer⸗ Abwehrkompanie Günther Ehrt aus Heidelberg, Hirſch⸗ gaſſe 8, und für Tapferkeit in den Kämpfen in Frankreich der Obergefreite in einem Pionierbataillon Fritz Leu z, Sohn von Georg Lenz, Ladenburger Straße 24, nachdem er nor einem Monat das E. K. 2. Klaſſe erhalten hatte.— Das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe erhielten für Tapferkeit vor dem Feind Fahnenfunker⸗Unteroffizier in einem Infanterie⸗ Regiment Alſved Mattuſch, Leopolöſtraße 47; Gefreiter Walter Gie ding, Ladenburger Straße 18; Unteroffizier Erich Maurer, Lenauſtraße 14; Gefreiter in einem Flakregiment Walter Hofheinz, Wieblinger Weg 28.— Die Spange zum Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe erhielt für Tapferkeit vor dem Feinde Wachtmeiſter Karl Rapp, Hei⸗ delberg, Schröderſtraße 16. Heidelberger Hundezüchtererfolge in Mannheim. Auf der Mannheimer Ausſtellung für Hunde aller Raſſen er⸗ hielt der Airedale⸗Rüde„Aſtor nom Palmenhoſ“, Züchter und Beſitzer Ernſt Palm ⸗ Heidelberg, in der ofſenen Leiſtungsklaſſe und offenen Klaſſe„vorzüglich“. Die Note „ſehr gut“ 1. Preis erhielten„Egon von der Schloßquelle“ und„Aſta von der Schloßquelle“, Züchter Jakob Beiſel, Lutherſtr. 13. Mit dem 1. Preis,„vorzüglich“ und Ehren⸗ preis ausgezeichnet wurde die Holländiſche Champion⸗ Hündin, Luremburger Champion⸗Anwärterin ſowie An⸗ wärterin für das internationale Schönheits⸗ Championat „Herma Sirius“, Zwergpugelhündin, Beſitzer P. Schäfer und Johanna Huckele, Bergheimer Straße 184. Der ge⸗ ſtromte Boxer⸗Rüde„Axel“(Beſ. Eugen Pfaus⸗ Heidel⸗ berg) erhielt in der Jugensdklaſſe den 1. Preis mit der Wertnote„ſehr gut“. Rottweiler„Barry vom FFelſenmeer“ (Beſ. Adolf Wagner ⸗Ziegelhauſen) erhielt den 1. Preis utit„vorzüglich“,„Bludo vom Felſenmeer“(im gleſchen Beſitz) den 2. Preis mit„vorzüglich“,„Brund vom Felſen⸗ meer“(Beſ. Alb. Schreiber ⸗Ziegelhauſen)„ſehr gut“ und 1. Preis. Die Hündinnen„Aſta vom Felſenmeer“(Beſ⸗ Ph. Klaus ⸗Heidelbera)„ſehr gut“ und 2. Preis,„Bella vom Felſenmeer“(Beſitzer Ad. Muthker⸗ Heidelberg 1. Preis mit„ſehr gut“. Im Zuchtgruppenwettſtreit Abt Dienſthunde errang der Zwinger„Vom Felſenmeer“(Bo Ad Wagner⸗ Ziegelhauſen) in ſtärkſter Konkurrenz den 2. Preis und Staatspreis. Vater dieſer drei Rottweffer der Rüde„Sieger Uno vom Perkeo“, Züchter Kfm. Heinrich LToonen in Heidelberg 5 1 N 85 Am den Jubiläumspokal der MG Bf Mannheim— Jahn Seckenheim 20:5(10:8) 5„i Spiel traten beide Mannſchaften mit zahl⸗ Zu obigem N. g reichem f Bei den Raſenſphelern vermißte man in erſter imm Angriff, der zur Zeit der iſt. Dennoch kamen die Platzherren ler, Turnerſchaft Käfertal, zu rlegenen Sieg mit 20:5 Toren, der ſchon beim mit 10:3 feſtſtand. Bf Neckarau— Poſt⸗SG:22(:12) aſtierte am Sonntagvormittag beim Vfe utes Handballſpiel, in dem der ſeiwem Element war und Tore am beſte Stür 1 Leitung von Reichsbahn⸗SG— Kurpfalz Neckarau 10:5(:2) Die Reichsbahn⸗Sch veranſtaltete am Sonntag einen Werbetag, bei dem alle Abteilungen zu Wort kamen und u. d. auch Qwerſchnitte aus dem Traiwingsbetrieb gezeigt wurden der war aber das Wetter nicht beſonders gün⸗ daß auch der Beſuch nicht den Erwartungen ent⸗ „Der VfB Neckarau lieferte den Reichsbaßnern eine b Partie. Zuvor hatten die Frauen des Veranſtalters mit dem Pin Frankenthal die Waffen gekreuzt. Die Linksrheiner waven in der erſten Hälfte faſt dauernd leicht überlegen und ſicherten ſich in dieſer Zeit auch einen:0⸗Vorſprung. Inſtruktionsſtunde, lies: Pauſe, zeigten ite der Reichsbahn ein weſentlich beſſepves Spiel und den dieſe Spielzeit mit:2 für ſich, der Sieg war ern aber nicht wehr zu nehmen. Zwei kampfloſe Siege Die Spiele TV Friedrichsfeld— Mich und Turner⸗ Käfertal— 98 Seckenheim mußten von den zewpeit⸗ n Vereinen wegen Schwierigkeiten in der Mann⸗ uüfſtellung noch am Samstag abgeſagt werden, ſo daß die Bereichsmannſchaften kampflos zu den beiden Punkten kamen. Die Reichsbahn wirbt für den Handball Die Reichsbahn⸗Sc veranſtaltet vom.—14. Juli eine W woche, die in erſter Linie innerhalb der Reichs⸗ n⸗Sc die Säumigen erfaſſen will. Daneben wird auch für den Handball geworben, was durch die öm Da uße der Woche ſteigenden Turniere der Männer, Frauen und Jugendklaſſe demonſtriert wird. Bei den Männern kämpfen ſieben Maunſchaften, und zwar: Poſt⸗SG, Vit, Ich Ludwigshafen, Vs, BfB, MDG ſowie die Veranſtalter. Bis zum Mittwoch war die Vor⸗ runde beendet, für die Bf“ Neckarau Freilos gezogen hat. Poſt und VfR treffen leider ſchon in der Zwiſchen runde aufeinander, vorausgeſetzt, daß die Vorſpele gewonnen werden, ſo daß mit einem Endſpiel Poſt— Reichsbaßhn gerechnet werden kann, das dann gleichzeitig für den MT7G⸗Pokal gewertet wirö. Der alte und neue Frauenmeiſter Vfßt Mannheim führt den Reigen der Framenmannſchaften an, zu dem nnch Poſt, Reichsbahn, Piss Neckarau und Ich Ludwigs⸗ hafen gehöven. Bei den Männern ſpielt übrigens Poſt— Ic Ludwigshafen. Auch bei der Jugend tritt die Poſt⸗ jugend vor die Oeffemtlichbeit. Der Gegner iſt wie bei den Männern Ich Ludwigshafen. Neben dieſen beiden Mann⸗ ſchaften nehmen noch Vis Neckarau und Vie Frieſenheim ſowie Mc und der Veranſtalter teil. Die Spiele be⸗ ginnen um 7 Uhr abends. Probeſpiele der Bannauswahlmannſchaft 171 Handball Bis eu den Gruppen⸗Ausſcheidungen am 77. und 288. Juli in Mannheim ſind es nur noch wenigen Wochen. Die is bahin noch zur Verfügung ſtehende kurze Seit wird daher zur Vorbereftung rege genützt. Es ſteigen daher in dieſer Woche 2 weitere Probeſpiele. Die in Frage bommen⸗ den Spieler haben ſich zu dieſem Zweck am Freitag dem 11. Juli, um 18 Uhr, auf dem Platze des Turnverein Friedrichsfeld einzufinden, woſelbſt das erſte Spiel ſtatt⸗ findet. Das weitere Spiel ſteigt am Sonntag und wird hierüber das Nötige om Freitag mitgeteilt. Karl Bauer, Bannfachwart 171 Handball. Gebietemeiſterſchaften der HF! Am nächſten Samstag und Sountag findet der Haupt⸗ teil der diesjährigen Gebiets⸗ und Obergaumeiſterſchaſten in Mannheim ſtatt. Die Kämpfe am letzten Sonntag waren leider nicht be⸗ ſonders gut beſucht. Wir appellieren deshalb au die Mann⸗ heimer, diesmal durch ihr Erſcheinen an bem vollen Erfolg beitragen zu helfen. — Amtliche Bekanntmachung Tſchammer⸗Pokal⸗ Hauptrunde Am 14. Juli findet das Spiel Vſahni Mannheim— SpVg Sandhofen ſtatt. Spielbeginn 15 Uhr auf dem VfR⸗Platz. 28. Al felix. Reichsſportabzeichen Gruppe V Radfahren. Am Sonntag,(14. Juli), findet die Abnahmepritſung für das Dic A, Gruppe V Radfahren ſtatt. Treffpunkt vor⸗ mitlags.00 Uhr am Schützenhaus„Diana“, Woldhof⸗Gar⸗ tenſtadt. Idachim Bezirksfachwart— Radſport. Die Meiſterſchaften der Sportkegler Eine überaus ſtattliche Bewerberſchar kam für die Kriegsmeiſterſchaften der deutſchen Kegler zuſtande, die am 20. und 21. Juli in Halle⸗S. ausgetragen werden. Es wur⸗ den 83 Sechſer und 27 Dreiermannſchaften mit 279 Keglern ſowie 89 Einzelmeldungen, insgeſamt alſo 368 Kegler und Keglerinnen eingeſchrieben. Sie verteilen ſich auf 18 NiSRe⸗ Bereiche, darunter befindet ſich erfreulicherweiſe auch der neu zum Bereich Mittelrhein hinzugekommene Bezirk Eupen⸗Malmedy. Am ſtärkſten iſt mit 55 Meldungen der Bereich Mitte vertreten. Weiterhin gaben Berlin⸗Bran⸗ denburg 46, Sachſen 39. Niederſachſen 36, Südweſt 23 Nie⸗ derrhein 20, Nordmark 20, Boden 19, Bayern 18, Weſtfalen 17, Mittelrhein 14, Heſſen 13, Schleſien 18, Württemberg 11, Oſtmark 10, Sudetenland 7, Pommern 4 und Oſtpreußen 3 Meldungen ab. Meiſterreiter Otto Schmidt führt auch in dieſem Jahre wieder die Liſte der erfolgreichen Rennreiter an. Mit 35 Siegen hat er gegenwärtig eine klare Führung vor H. Zehmiſch(25), H. Teltſchik(20) und G. Streit(15). Bei den Hindernisreitern liegt W. Wolff mit 17 Siegen vor B. Ahr(14), J. Hochſtein(10) und R. Prigge(10) an der Spitze. 85 Eine Preis⸗Aufbeſſerung hat der Berliner Union⸗Klub für die letzte große Dreifährigenprüfung des Jahres, das „Gladiatoren⸗Rennen“, vorgenommen. Das Rennen, dos am 13. Oktober in Hoppegarten gelaufen wird, iſt mit 30000 Mark ausgeſtattet, von denen 20000 Mark auf den Sieger entfallen. Ein Segler ⸗Dreiländerkampf zwiſchen Deutſchland, Italien und Ungarn wurde jetzt vereinbart. Er wird in drei Wettfahrten mit Olympiafollen auf dem Wannſee, auf dem Plattenſee und vor Trieſt durchgeführt. Die deutſche Segelmeiſterſchaft mit der N⸗qm-⸗Rennjolle wird vom g. bis 12. Auguſt auf Waunſee und Havel durch⸗ geführt. Enropa⸗Jahresbeſtleiſtung im 3000⸗Meter⸗Lauf erzielte der Schwede Lars Nilsſon in Helſinki mit:22,0 Minuten. Er ſchlug dabei u. a. die Finnen Pekuri, M. Järpinen und Tuominen. Haus Nüßlein, der deutſche Meiſter der Berufstennis⸗ ſpieler, beſtritt mit Erlaubnis der Reichsſportfüßhrung in Wuppertal einige Spiele gegen weſtdeutſche Amateure. Eppler unterlag nach hartem Kampf 316,:7, während das Doppel Nüßlein⸗Kuhlmann gegen Eppler⸗Gulez beim Stand von:7, 416 abgebrochen wurde. Jahn Regensburg trug ein Fußball⸗Freundſchaftsſpiel in der Oſtmark aus und ſiegte gegen den LSV„Adlerhorſt“ Wels mit 39(11) Toren. Auf der Malländer Radrennbahn ſtanden Itatiens beſte Bahnfahrer im Kampf. Die„Revanche“ der Berufs⸗Flie⸗ . gewann Meiſter Bergomi vor Aſtolfi und Pola. HunoEls- und Geringe Geschäffsfäfigkeif Die Geſchäftstätigkeit an den Aktienmärkten war auch am Donnerstag wieder recht ger 5 berückſichtigen, daß um dieſe Jahres ſtets keinen größeren Umfang hatten, eit die Aktienumſütze eine Entwicklung, die bekanntlich auch an anderen Aeußerungen des Wirt⸗ ſchaftslebens feſtzuſtellen iſt. Von der Bankenkundſchaft 78 worden, die Nennenswerte ige ert füthrten. waren faſt ausſchließlich Kaufar zu entſprechenden Kursſteigerung Einbußen waren kaum zu verzeichr traten unter dem Eindruck der Geſchäftsſtille ein. Am Montanmarkt ſtanden He er mit plus 2,50 v. H. im Vordergrund. Klöckner ſtiegen 1725 v. H. Rück⸗ gängig waren Ver. Stahl und St er Zink mit je minus 3 v. H. Bei den Braunkohleuwerten wurden Dt. Erdöl und Leppoldgrube je um 0,50 v. H. heraufgeſetzt, während Bubiag 1 v. H. einbüßten. Win all plus 0,50 v. H. In der chemiſchen Gruppe f en Farben um 7 v.., während von Heyden 0,50 und Goldſchmidt 0,75 v. H. her⸗ gaben. Bei den Elektro⸗ und Verſorgungswerten waren Lahmeyer mit plus 0,50 v.., Ach mit plus 7g, Licht und Kraft mit pl. 1 und Rheag mit plus 1,50 v.., andeverſeits EW den müt minus 1 v. H. und Schleſ. Gas mit minus 5 v. H. nennenswert verändert. Von, Autowerten wurden BMW um 1 v. H. heraufgeſetzt. In Maſchinenbaufabriken und Bramereianteilen traten keinen größeren Wertſchwankungen ein. Gummi⸗ und Li⸗ noleum, ſowie Kabel⸗ und Dr werte lagen ausgeſprochen ruhig. Von Bauwerten z um t v. H. an, hin⸗ gegen büßten Holzman! Zelbſtoff um 1,25 v. H. heraufgeſetzt. RWE u um i und Feldmü 75 Reuten notierten Reich Reichsbahn⸗BA 128 gegen 1 4 man durchweg 99,9: Blanko⸗Tages „75 m. H. unverändert. Niedriger lagen noch H. Von variablen e 149,75 und ne 1 nannte eb mit 1,50 bis Geld- und Devisenmarki Berlin, 14. Juli. Am Geldmarkt errechnete ſich der Schweizer Franken mit 56.68. —— Helnrich Lanz A6, Mannheim Wieder 10 v. H. Dividende Das Geſchäftsjahr 1989 brachte die erwartete Umfatz⸗ ſteigenung. Die in den letzten Jahren in der Landwirt⸗ ſchaft immer ſtörker werdende Tendenz der Entlaſtung me nſchlicher Arbeitskraft durch großzügigen Ginfatz tech⸗ wſcher Hilfsmittel it dem der Produktionsſtelge⸗ rung ver ſich ſeit, Kr eginn weiter. Die 1989 durchgeführten Arbeiten im terung wirkten ſich günſtig aus. Die Verlegung verſchie⸗ dener Produktio lungen in das Werk der Wiener Beteiligungsgefſellſchaft wird jetzt durchgeführt und hat das Mannheimer Werk ſchon fühlbar entbaſtet, woſelbſt die bisher im Zweibrücker Werk hergeſtellten Erntemaſchinen erzeugt werden. Alle Fabrikationsabtetlungen ſind voll be⸗ ſchöftigt und verſprechen auch für dieſes Jahr ein befrie⸗ digendes Ergebnis. Der Auslandsuanſatz zeigte in den erſten neun Monaten 1999 eine erfreulich ſortſchreitende Entwicklung. Der kriegsbedingte Verluſt der Ueberſee⸗ märkte wird durch erhöhte Ausfuhr nach neutralen Län⸗ dern möglichſt ausgeglichen. Der techniſche Ausbau des Werkes wurde fortgeſetzt. An Stelle früher eingeführten Materials werden ohne Schwierigkeiten gleich gute oder beſſer geeignete Heimſtoßße verwendet. Bet einem Rohüberſchuß von 55,39(46,22) Mill. umd an. Erträgen von 0,88(0,50) verbleibt einſchließlich 229 028(360 095) Vortrag ein Reingewinn von 1,2 Mill.. (929 027), woraus wieder 10 v. H. Dividende ausgeſchitttet werden ſollen, von denen auch diesmal 2 v. H. in den Anleiheſtock gehen. Andererſeits Perſonalufwand 31,85 (26,58), freiwillige ſoziale Leiſtungen und Spenden 1,77 (2,16), An lageabſchreibungen 5,03(5,17). 1 Aus der Bilanz: Anlagevermögen einſchl. 1,11(1,6) Beteiligungen 5,09(8,59), Umlaufvermögen 40,48(85,56), e einer Kapazitätserwei⸗ 0,16), darunter Vorräte 24,36(23,90), Wertpapiere 3,56 Hypotheken 0,27(0,42), geleiſtete Anzahlungen 0,32(0,056), Waren⸗ und Leiſtungsforderungen 6,3(6,2), Forderungen an Konzernunternehmunge 2,84(2,54), Wechſel 0,81(0,2), übriges ſind ſonſtige Forderungen und Barmittel, Abgren⸗ zungspoſten 0,77(0,09). Paſſivſeibe: AK. 12(7) Mill., Rücklagen 3,2(1,4), Umlaufwertberichtigung wieder 2,4, Rückſtellung für ungewiſſe Schulden 5,67(2,20), für Pen⸗ ſtonen 1,36(unv.), Verbindlichkeiten 12,19(47,53), darunter Kundenanzahlungen 0,54(0,40), Waren⸗ und Leiſtungsver⸗ bindlichkeiten 5,56(6,79), gegenüber Banben 0,44(4,66), Abgrenzungspoſten 8,82(8,42).(HV. 16..) * Deutſche Michelin⸗Pneumatik Ach Karlsruhe. Durch Beſchluß der HV wurde das Grundkakital um 3 080 000 4 auf 1 820 000 4 herabgeſetzt. b 25 10 11. Frankfurt 0 H. Deutsche Steinzeug, 249,0 240.0 Deutsche festverzinsliche Werte Durlacher Hort 10. 11 Eichbaum-Werger 5* 555 8„Elektr. Licht u. Kr. 179,0 180. DEUTSCHE STAAT SANLEIHEN Eweinger Uplog„„ 46 8 D. R. 38. 101, 101, b. 6. Farben 129 l 4% Baden% 012 104.0 Cesare. 8 595 Altpes. Dt. Relch 149.6 149.5 2 u. n 5 11750 13 9 55 1 00 arpener Bergbau 7. 52.7 SLADTANLEEIHEN Heidelberger Zement 1710 1710 4% Heidelberg 26. 100,0 1000 Hoesch Bergw. 100 455 7 1000 100.0 Holzmann. Ph., ee ee 4 Plertbeim 208 100.2 100.2 e und zecker 1 8 28 PFANDBRIEEE. Klöckner-Werke 37 3 2 Lan: G 9 . Gpk. 610 1019 n 4½ Mein Hyp. Bk. 3 Lud wigshaf. Walzm. 34. E 3 und 8 12 101.0 101.0 Mannesmann* 1819 4 Pfälz. I p. Bk 5 Aletallgesellschaft. 139, 2 2428 f 2 9 1010 101.0] Khein. Elektr. Mm. 5 e Khein.-Westf. Elekt. 135,0 8 0 INDUSTRIE-OBLIGATIONEN Bütge r—— 125 6 Delealer Pen, dae de S ee 1 81 5 010 510 Salzw. Heilbronv. 5 en— 1 1840 Schwartz- Storchen. 184,0 184.0 4 ru 10:2. eilindustrie(Wolff) 114.5 114,0 4% Ver D 101.2 Siemens u. Halske. 231,5 6 16 Fa pb RR Anl 28 139.2 Süddeutsche Zucker 252,0 258,0 125 5 9 555 1 ellstoff Waldhof 1470 1475 EETLILEN. RANK EN E 150.0 ˙; Aschaffenb“ Zellstoſi 131.5 131.0 e u..-Bk. Augsbg.-Nürnbg. M. 170. Penner enn Bayr. Motorenwerke 171. 5 Prgsdne Bank 8 Brown. Boverie&Cie 141% Pfalz. Hp. Bank Contin. Gummi 245,0 Reich 1. Daimler-Benz: 155,5 Rh. Hppotk 888 Deutsche Erdoli 14% h. Hypotb- Bank Dt. Gold u. Sülber„ 258,0 256,0% Zwischenkurs. Geld- und Devisenmarkf 10. Juli 1940 Diskont: Reichsbank.5, Lombard.8, Prirat 3„. H. Amtlich in E 5 SI Geld Brier] Amtiteh in KN Turf Geld IBriet 8 Aegypten 1 3g. Pfd' 9,890 9,910 Jugosfaw 100 Pin 5 5,707 Afghanistan ibo fg 18,79 18,83] Kanada kan. Poll“— 2. Argentin. 1 P. Peso— 0,582.586 Lettland, 100 ats 8¼ Austral. 1 aust. Pd!-.912.928 Litauen 100 Litas Belgien 100 Belga 4 39,98 40,04 Luxemb. 100 lux. Fr— 9, Brasilien 1 Milreis— 0,180 0,132] Neuseel. I neus Pfd.- 7 Br.Indien 100 Rupꝰ“— 7 Bulgarien 100 Leva 6 Dänemark 100 Kr 4 England 1 eng. PId“ 2 Estland 100 est. Kr 4½ Einnland 100 fn. M 4 Frankreich 100 Fr“ 2 Griechenl. 100 Dra 6 2 1 74.32 Norwegen 100 Kr 8¼, 5 3,053 Portugal 100 Escudo 4½ 9 Rumänien 100 Lei 3¼ Schweden 100 Kr 2½ Schweiz 100 Fr 1½ Slowakei 100 sl. Kr 5 20 e Südafr. U. Efd Holland 100 ulden 3 Türkei f f 4 Iran.. 100 Rials Ungarn 100 Peng 4 Island 100 fsl. Kr 5% 38,42 88,50 Uruguay 1-Peso Itallen.. 100 Lire 4½½ 13,09 13,11.S. A.. 1 Dollar 1 Japan.. 1 Len 32.585.587 5 Die mit einem? versehenen Kurse finden nur im innerdeutschen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein- Pegel 7 8 0. 5. 8 117 Rheinfelden 34 3,25.95 3,713.59 Kaub. 2,77.77.81,3,04 i 8 1 33875.57] Kölyp. 2,492.49.512,56 eh! 365 35.154,10 ö Maxau 147420.69 5,78 Neckar-Pege Mannheim. 4,254, 28,4, 30 4,57.89] Mannheim.05 4, 10.40.70 S.——88ä8 KKK— KK.—— Aus Welt und eben an eee ſeeececeeaepaseeſecceceecacceſeaſeſſaſecſſſacſeſeeſſſſapſcſſſeaſeccaſſcſdaacſeſſcaciaccecaccaceacaad Ein Herr ſchenkt Blumen Eine boshafte Geſchichte von Jo Hauns Rösler Als das Mädchen ihm den Hut und die Hand⸗ ſchuhe abgenommen hatte, öffnete es die Tür zum Teezimmer. Die junge Hausfrau eilte ihm entgegen. „Ich freue mich, daß Sie gekommen ſind“, ſagte ſie. „Ich freue mich, daß Sie mich eingeladen haben.“ 5 Er legte eine lila Orchidee auf eine Ecke des iſches. e Die junge Frau ſchüttelte den Kopf. 5 „Ich werde Ihnen noch ernſtlich böſe ſein“, ſagte ſte,„Sie ſollen mir doch nicht jedesmal Blumen brin⸗ gen— Blumen ſind eine Höflichkeit und höfliche Menſchen ſind nicht unſere Freunde.“ Er küßte ihre Hand. „Es macht mir Freude, Ihnen Blumen zu ſchen⸗ ken. Ich habe dieſe Orchidee mit Wohlbedacht aus⸗ gewählt, es iſt ein wenig von Ihrer Schönheit darin, ein wenig von Ihrer Jugend, ein wenig auch von meinen Wünſchen.“ Sie lächelte und nahm die Blumen an ſich. „Alſo nicht nur eine Formſache? Dann danke ich Ihnen.“ Er wiederholte: „Keine Urſache. Es macht mir wirklich Freude, Ihnen Blumen zu ſchenken.“ * Und vor noch nicht zehn Minuten ſtand derſelbe Herr in einem Blumengeſchäft, unweit der Wohnung jener Frau, die ihn zum Tee gebeten, und erwog: „Was mitbringen muß ich— man weiß doch, was ſich ſchickt— aber viel geb ich nicht aus— Blumen ſind immer noch das billigſte, ſchauen nach mehr aus als was ſte koſten— ſagen Sie, Fräulein, was haben Sie denn heute ſchönes?“ 5 Die Blumenverkäuferin eilt geſchäftig: „Sehr ſchöne Roſen aus Holland.“ „Koſtenpunkt?“ Eine Mark 20 das Stück.“ 5 Der Herr denkt nach:„Vier Stück muß ich neh⸗ men, denn drei Stück ſehen nach nichts aus, aber pier Stück ſchenkt jeder, alſo müßte ich fünf nehmen, das macht gleich ganze ſechs Mark. Vielleicht komme ich billiger weg. Wenn ich Nelken nehme, brauche ich zwar mehr, aber ſie ſind wieder billiger. Was koſten die Nelken, Fräulein?“. „Dieſe Nelken ſind beſonders langſtielig, eine ark fünfzig pro Stück.“ 5 „Wieviel?“ Eine Mark fünfzig.“ i Das Fräulein bleibt freundlich. Der Herr wird ausfallend. 8 „Das iſt ja horrend! Sie wollen wohl an mir mit einem Male reich werden. Nelken können doch nicht teurer ſein als Roſen?“ 5 „Wir haben auch billigere Nelken. Von dieſen hier koſtet der ganze Strauß drei Mark.“ „Der Herr betrachtet mißtrauiſch die Blumen. Dann ſchüttelt er den Kopf.„Nein“ ſagt er,„die ſind nichts, die ſchauen nach nichts her, die geben nichts von ſich. Wiſſen Sie, Fräulein, ich brauche nur etwas zum Mitbringen. Sie verſtehen, nicht 5 178 und doch ein bißchen nach etwas aus⸗ ſehend.“ „Vielleicht nehmen der Herr Veilchen.“ „Veilchen habe ich ſchon einmal gebracht. Man möchte doch abwechſeln. Wie ſteht es denn mit dem Flieder?“ „Der Zweig zwei Mark.“ „Glauben Sie, daß einer genügt? Viel möchte ich nicht anlegen.“ „Beſtimmt.“ Der Herr zeigt auf die Vaſe:„Iſt dag ſo ein Zweig für zwei Mark?“ Die Verkäuferin nimmt aus der Vaſe einen dünnen Stengel mit einer klei⸗ nen ſchmalen Fliedertraube. Der Herr ſteht paff. „Das nennen Sie einen Zweig? Das iſt ja Abfall, ſo etwas hebt man im Sommer überhaupt nicht auf. Das iſt kein Zweig, das iſt höchſtens ein Stengel, ein Stengelchen. Nein, nein, ſtopfen Sie den Aſt ruhig wieder hinein. Flieder iſt kein Ge⸗ ſchäft für mich. Was hätten Sie denn noch?“ „Friſche Treibhauswicken“, meint die Verkäuferin. Der Herr nickt:„Ganz hübſch, ganz nett. Koſtet?“ „Drei Mark.“ Der Herr erwägt:„Drei Mark darf es koſten. Das gebe ich aus. Eigentlich immer noch zu teuer. Wenn man ſich überlegt, wie hoch ſo ein Beſuch kommt: Auto hin und zurück, raſieren muß man laſſen, telephonieren möchte man vorher und hinter, Blumen muß man mitbringen und um ein Trink⸗ geld kommt man auch ſelten. Dafür kann man in das beſte Reſtaurant gehen. Und dann heißt es noch, man war eingeladen. Dann muß man noch Danke⸗ ſchön ſagen. Wenn ich nun erklären würde, ich hätte mich verſpätet und bin an keinem Blumenladen vorbeigekommen? Oder der Blumenladen ſei ſchon geſchloſſen geweſen? Einfach nichts mitbringen? Das geht aber nicht. Da richten ſtie einen dann vorn und hinten aus. Müſſen wir eben die Wicken nehmen. Immer noch das billigſte.“ Und ſchon will er mit dem. Kopf nicken, zum Zei⸗ chen, daß er ſich zu dem Kauf entſchloſſen habe, da fällt ſein Blick auf eine kurzſtengelige, ihm unbekannte Blume, die abſeits auf einem Tiſch liegt. „Was iſt denn das dort?“ fragt er die Ver⸗ käuferin. „Eine lila Orchidee.“ „Sind das auch echte Blumen?“ „Gewiß. Eine Spezialzüchtung unſeres Hauſes. „Die ſind wohl recht teuer, was?“ „Das Stück vier Mark.“ Den Herrn überläuft es kalt. „Vier Mark ſagen Sie? Wieviel ſchenkt man denn im allgemeinen auf einmal? Ich frage nur.“ „Lila Orchideen werden meiſt einzeln überreicht.“ 5 5 nickt endlich zum erſtenmal der Herr zu⸗ rieden. „Kunſtſtück, bei dem Preis!“, ſagt er,„ein Mann iſt wie der andere. Ju viel darf der Spaß nicht koſten.— Und die teuren Dinger laſſen Sie dann ſo . Wenn ſich nun einer darauf ſetzt. iſt ſie per a „Das iſt eine abgebrochene Blüte. Wir haben eben eine Lieferung herein bekommen. Dieſe eine Blüte iſt am Stengel geknickt.“ „Was Sie nicht ſagen?“ Der Herr iſt näher ge⸗ treten und betrachtet intereſſtiert die Blume,„was machen Sie denn jetzt damit? Werfen Sie ſie weg?“ „Wir verarbeiten ſie in einem Arrangement.“ „Aber vier Mark können Sie nicht mehr ver⸗ langen.“ Die Verkäuferin lächelt: „Nein. Das nicht.“ Der Herr rückt näher: „Hören Sie mal zu, paſſen Sie auf, was ich Ihnen fetzt erzähle: ich kaufe dieſe eine Orchidee für eine Mark.“ 5 „Orchtdeen koſten vier Mark, mein Herr.“ „Ja, ich weiß ſchon. Orchideen koſten vier Mark. Aber ödieſe da nicht. Dieſe da iſt abgebrochen, halb verwelkt, baraufgeſeſſen hat auch einer— wenn ich mich fetzt daraufſetze, was wollen Sie denn machen? Sie können mich doch nicht verklagen!— wer weiß, ob ſte im Arrangement hält. Aber mir tut ſie's. Eine Mark iſt heute viel Geld. Bar auf den Tiſch. Alſo wollen Sie?“ * Eine Mark zwanzig mußte der Herr für die Or⸗ chidee bezahlen. Dafür ließ er ſie aber mit Grün ausſtatten und mit einem goldenen Faden binden. Als er ſie überreichte, ſagte er: „Es macht mir Freude, Ihnen Blumen zu ſchen⸗ ken. Ich habe dieſe Orchidee mit Wohlbedacht aus⸗ gewählt, es iſt ein wenig von Ihrer Schönheit darin, ein wenig von Ihrer Jugend, ein wenig auch von meinen Wünſchen.“ Lachen Sie mit! Die Kinder ſind im Film geweſen. In dem Film iſt Tanzſtunde geweſen. Junge Herren ſind auf junge Mädchen zugeſchritten, ſie haben ſich verbeugt, ſie haben ein paar höfliche Worte geſagt, die Mädchen um die Taille gefaßt und ſind losgewalzt. Die Kinder ſtaunen. So genau und ſo deutlich haben ſie das noch nicht geſehen. Sie paſſen auf wie die Luchſe, prägen ſich jede Bewegung ein, jedes Wort, und abends, zu Haufe, wird ſofort Tanzſtunde geſpielt. Der Lautſprecher macht Muſik. Peter, zehn Jahre alt, ſchreitet— halb federnd halb tänzelnd— auf Irmgard zu, machte eine Verbeugung, öffnet den Mund, überlegt—(wie war es doch noch gleich?)— und dann ſagt er:„Mein Fräulein, darf ich um Ihre Ehre bitten?“ 1 R. Eine Neuyorker Zeitung brachte kürzlich fol⸗ gende Anzeige: Junger Mann, der montags Lohn erhält und mittwochs„blank“ iſt, möchte kleine An⸗ leihen mit anderem jungen Mann austauſchen, der mittwochs Geld erhält ung montags nichts mehr hat. Es war in der Zeit nach dem Weltkriege, als die Kub⸗ Futur⸗ und andere„iſten“ die Welt mit neuen „Kunſtrichtungen beglücken wollten. Max Slevogt erhielt eines Tages den Beſuch eines Vertreters dieſer Gattung von Malern, der ihm ein neues „Bild“ zeigte. Man konnte wirklich nicht erkennen, was dieſes Gemälde darſtellen ſollte. »Ich habe meinen Namen noch nicht darunter⸗ geſetzt“, ſagte der Beſucher„ich wollte erſt einmal Ihr Urteil hören Meiſterl“ „Ach, ſetzen Sie doch erſt den Namen darunter“, 5 5 l„damit ich weiß, was oben und was unten ist! f vertrauen Von Gerhard Schumaun Herz, verhärte dich nicht, Hinter den Schlägen und Ränken Atmet— wag es zu denken Gottes Geſicht. Türmſt du den gramvollen Wall 2 dich und die andern, Wird dein Blut nicht mehr waͤndern Blühend im All. Ach, der Euttäuſchte verſiegt, Born, dem die Quellen verdorrten. Herz, laß die Quellen nicht morden. Nur der Liebende— ſiegt. »(Aus Schumanns neuem Gedichtband Be wäh⸗ rung“ im Verlag von Albert Langen/ Georg Müller, München.) O Eruſt Bertram erhielt den Görres⸗Preis. In Rom wurde zum viertenmal der Joſeph⸗v.⸗Görres⸗ Preis der Johann⸗Wolfgang⸗Goethe⸗Stiftung ver⸗ liehen, und zwar an den Dichter Ernſt Bertram (ordentlicher Profeſſor für Literaturgeſchichte an der Univerſität Köln). 5 O Abſchluß der Weimar⸗Feſtſpiele der deutſchen Jugend. Die Weimar⸗Feſtſpiele der deutſchen Ju⸗ gend, die auch im Kriegsjahr 1940 durchgeführt wer⸗ den konnten, fanden mit Beendigung der vierten Reihe ihren Abſchluß. Etwa 4000 Jungarbeiter, Nen und Schüler aus allen Teilen des Groß⸗ deutſchen Reiches haben ſich im Verlaufe der dies⸗ jährigen Feſtſpiele in Weimax zuſammengefunden, haben die geweihte Stätte in Ehrfurcht beſucht und ſich den eindrucksſtarken Aufführungen der unſterb⸗ lichen Werke Goethes, Schillers, Richard Wagners und Kleiſts hingegeben. Die Weimar⸗Feſtſpiele hat⸗ ten in öͤteſem Jahre noch eine ganz beſondere Be⸗ deutung dadurch erhalten, daß in der erſten Woche im Ra men der Tagung des Kulturamtes der Reichs⸗ jugendführung 25 italieniſche Jugendführer und ⸗Führerinnen an ihnen teilnahmen. Der Elektrotechniker als Ehrendoktor. Von der Univerſität Kiel iſt kürzlich der Elektro⸗ techniker Alfred Ruſt zum Ehrendoktor ernannt worden. Dieſe ungewöhnliche Verleihung der akademiſchen Würde iſt der Dank für hochbedeut⸗ ſame wiſſenſchaftliche Forſchungen des Handwerks⸗ meiſters. Bevor Alfred Ruſt im Jahre 1927 ſeine elektrotechniſche Meiſterprüfung ablegte, beſuchte er damals ſchon die Abendvorleſungen der Hamburger Volkshochſchule. Sein Intereſſe an der Vorzeitfor⸗ ſchung veranlaßte ihn ſchließlich, ſeinen Beruf zu wechſeln und mehrere Ausgrabungen in Syrien vor⸗ zunehmen. Später gelang dann dem neuen Ehren⸗ doktor, der erſt ein Alter von 40 Jahren erreicht hat, ein der Wiſſenſchaft bisher noch nicht vorliegender Nachweis über den Eiszeitmenſchen der nordeuro⸗ päiſchen Gebiete. Bedeutſame Funde, die Alfred bei Ausgrabungen in Stellmvor und Meien⸗ 5 E haben die Wiſſenſchaft ebenfalls ſehr Anordnungen der NSDAP Roh-Möbel Aus anitlichen Bekanntmachungen Küchen 0 elltnommen 7 1 H te 1 5 1 Berufserziehungswerk. Algebra 1. 125 165 15. 2 5 5 8 ö S ute letzter Taz! ö Dieſe Berufserziehungsmaßnahme ische 7 1 8 55 be reitag, 12. Juli, im Be⸗ uEUrE I. ETZ T ER TAG! Ein Film von jungen Menschen. e Zimmer 54 24. 28. 30. Einer der besten italien. Spitzenflime 0 2 a 8 5 2 Kameradschaft, Liebe u. Abenteuern Aufgang A, um 20.30 Uhr. Inte⸗ Nachttische Zwischen leben 1 Tod g Fahrt Leben reſſenten wollen lich zu dieſem Zeit⸗ 4. 8. 10 0 ins h ee 1 17 55 1 Lehrgan Zeichnungskeſen können ommoden 2 Egle: VI Mussoim a Sprache mit Ruth Hell Ursula Herk amg 3 9 5 5 5 51 0 e noch einige Intereſſenten teilneh⸗. N. Vorher: Die deutsche Wochensehat Neueste Wochenschau: men. Dieſe wollen ſich Montag, Betten 35 4.00.30.00 Uhr. Jugendliche zugelassen Der Führer in Paris 15. Juli, 19.00 Uhr, im Berufs RN. 8 .40.40.00. Jug. 5 14 J. zugel. erziehungs! k, Zimmer 52 Schränke— 2 ET 2 gang A. einf finden. Komme 69 2 75 85 Woche beginnen die von der Reichs ſtelle für Kohle angeordneten Kur unterweiſungen über Einſparung Ae 725 2 Ich. Baumannalo. Neuer fermin! tonal Theater, Rannhelm ml ear Gase Engel Nikolai Kolin Golowin geht maßnahmen für Brennſtoffe. 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