4 r zug rollen ſerbot le 1 ö 22913 2 — n elnungsweiſe: Wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..20 M. u. 30 Pfg. 1 5 in unſ. Geſchäftsſtellen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 M. einschl. Pot. ef. Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 inger Str. 44, Meerfeldſtr. 3, Neßiſcherſtr. 1, Fehhaupfſtr. 55, Woppauer Str. 3, Sesreiburger Str.. Abbeſtell. mũſſen bis ſpateſtens 28. für den folgenden Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zei Mannheimer Neues Tageblatt Eingelpreis l 0 Pla: Anzeigenpreiſe: 2 dim breite Millimeterzeite 12 Pfg., 79 mm Jbreite Textnullimeter⸗ teile 66 Pfga Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 11. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlel Machlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Donnerstag, 18. Juli 1940 Berlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtene R 1,—8. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poftſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 178 90 Drahtanſchrift: Nemageit Mannheim Unzere Iruppen au Atla 151. Jahrgang Nummer 196 ikinsel gelandet Wiederum 30000 Bruttoregistertonnen in überseeischen Gewässern versenkt Vor der Brelagne-Küſte VBombenwürfe auf Handelsſchiffe im Kanal— Neue erſolgreiche Angriffe auf Süd- und Mittel-England f (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 18. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In überſeeiſchen Gewäſſern operierende deutſche Kriegsſchiffe haben weitere 30 000 feindlichen Handelsſchiffs⸗ rau mes verſenkt. Auf Fahrzeugen der Kriegsmarine lau⸗ deten Truppen auf der Inſel Oneſſant, die der Bretagne vorgelagert iſt. Deutſche Kampfflugzeuge griffen den Trup⸗ penübungsplatz Aldershot ſowie Flugplätze, Induſtriewerke und Hafenanlagen in Süd⸗ und Mittelengland au. Auf dem Flughafen Tun⸗ bridge Wells, im Induſtriewerk Eaſt⸗ horune und in den Hafenanlagen in Portland wurden beſonders ſtarke Brände beobachtet; ein großes Rüſtungswerk in Greenock erhielt mehrere Volltreffer. i Angriffen gegen Schiffe im Kanal gelang e ein Handelsſchiff in Braud zu werfen, ein weiteres Handelsſchiff und ein Vorpoſtenboot durch Bomben ſo ſchwer zu be⸗ ſchädigen, daß die Beſatzungen die Schiffe ver⸗ laſſen mußten. In der Nacht in das Rhein⸗Ruhr⸗Ge⸗ biet einfliegende feindliche Flug⸗ zeuge wurden durch Flakabwehr vertrieben oder am gezielten Bombenabwurf gehindert. Einzelne planlos abgeworfene Bomben richte⸗ ten weder Perſonen⸗ noch Sachſchaden an. Ein feindliches Flugzeug vom Muſter Bri⸗ ſtol⸗Blenheim wurde im Luftkampf nördlich Cherbourg abgeſchoſſen. Ein eigenes Flugzeug iſt itber dem Kanal abgeſtürzt. * Die Inſel Oneſſaut Dieſe der Bretagne vorgelagerte ſchwer zugäng⸗ liche Felſeninſel, die von den Bretonen Heuſſantis⸗ Enez genannt wird, iſt 16 Quadratkilometer groß und bildet den weſtlichſten Punkt Frankreichs. Ihr Leuchtfeuer bildet eine wichtige Anſteuerungsmarke und wird häufig als Ausgangspunkt für die Berech⸗ nung der Zeitdauer von Ozeanreiſen benutzt. Kandrecht und Condergerichte in England News Ehronitle lobt: Wir wollen nicht wie geiſtloſe Tiere behandel! werden!“ Drachtbericht unſ. Korreſpondenten) Beru, 18. Juli. Im britiſchen Unterhaus hat Innenminiſter An⸗ derſon eine neue Vorlage über die Verſtär⸗ kung der Regierungsvollmachten vor⸗ gelegt, die auch die Schaffung von Sonder⸗ ge richten vorſieht. Dieſe ſollen danach in Funk⸗ lion treten, wenn es die militäriſche Lage erfordert. Anderſon erklärte, das ſei notwendig bei einem etwaigen Invaſionsverſuch oder ſonſtigem groß angelegten Angriff. Man miiſſe ſolche Gerichte zur Verfügung haben, um ſchwere Delikte und Verbrechen ſo ſchnell wie möglich abzuurteilen. Sie müßten über Verfehlungen aller Art urtei⸗ len, praktiſch jedoch hauptſächlich über militäriſche Delikte. Die Verſtärkung der Polizeigewalt, auf die die Vor⸗ lage hinausläuft, hat bereits ſichtbares Unbehagen in weiten Kreiſen ausgelöſt, die wahrſcheinlich nicht zu Unrecht hinter dieſer Vorlage politiſche Will⸗ kü wittern. 5 Anderſon, Sie machen uns lächerlich!“ dub. Liſſabon, 17. Juli. Das vom engliſchen Innenminiſter Anderſon im Unterhaus eingebrachte Geſetz ſieht die Errich⸗ tung von zivilen Sondergerichten mit nur einem Richter ohne Geſchworene vor. Berufung gibt es nicht. Das Standrecht ſoll über alle Gebiete ver⸗ hängt werden, die zur Kriegszone erklärt wer⸗ den. Die Einbringung dieſes Geſetzes bildet in London die Senſation des Tages und hat im „ einen Sturm der Entrüſtung hervor⸗ gerufen. Die Mehrzahl der Proteſtler aber regte ſich des⸗ halb auf, weil ſich die Regierung mit dieſer orlage eine Blöße gegeben hat. Denn, wenn das vielgeprieſene demokratiſche Syſtem zu ſo drakoniſchen Maßnahmen greifen muß, kann es mit Churchills Kriegsoptimismus und der britiſchen Kriegsbegeiſterung nicht weit her ſein. Von den Zeitungen opfert vor allem die„News Chroniele“ der entſchwundenen demokratiſchen„Frei⸗ eit“ eine Träne. Zugleich richtet das Blatt an den innenminiſter einen offenen Brief. Wörtlich heißt es darin:„Die Art und Weiſe, mit der Ihr Gejam⸗ mer im ganzen Lande gedeutet wird, macht uns vor uns ſelöſt wie vor den Neutralen und unſeren Feinden lächerlich.“ Die Zeitung zitiert Fälle, in denen„ſonſt gute Bürger“ mit Gefängnis beſtraft wurden, weil ſie erzählt hatten, man habe ſagen ren, daß innerhalb von zwei Monaten die Haken, kreuzfahne über dem Parlament wehen würde.“ FFF ͤ ĩͤbb Ehrung Frantos durch den Führer 5 dub. Berlin, 18. Juli. Der Führer hat dem ſpaniſchen Staatschef DNeueraliſſimus Frauco am ſpaniſchen National- tertag das Großkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler in Gold verliehen. Gleichzeitig hat der Führer dem ſpaniſchen natschef zum ſpaniſchen Nationalfeiertag drahtlich ſeine Glückwänſche her mittelt. „Wenn es,“ ſo heißt es in dem offenen Brief hierzu, „ein Verbrechen iſt, ſolche Spekulationen zu machen, daun müſſe man augenblicklich die Hälfte der Militärgerichte, die meiſten Redakteure und ohne Zweifel auch viele Parlamentsmitglieder ins Gefängnis ſtecken. Wir bitten, darauf hinweiſen zu dürfen, daß Sie nicht länger in Bengalen ſind. Das engliſche Volk wind ſich nicht in eine Unterdrückung ſchicken. Auch die„ſchweigenden Spalten“(Zenſurlücken) werden nicht dazu beitragen, den Geiſt des Volkes zu heben. Wenn draſtiſche Maßnahmen ergriffen werden, fra⸗ gen die Engländer nach dem Grund und ſind ver⸗ wundert, wenn ſie ſelbſt verzagt und verzweifelt ſind. Wir wünſchen nicht, wie geiſtloſe Tiere behandelt zu werden.“ Da ſind der wütenden„News Chroniele“ Einge⸗ ſtändniſſe entſchlüpft, die in der ganzen Welt mit Be hagen geleſen werden dürften.„Anderſon, Sie ſind nicht mehr in Bengalen!— Wir Engländer, wünſchen nicht, wie geiſtloſe Tiere behandelt zu werden!“ Da wird doch wenigſtens einmal öffentlich zugegeben, wie es in Indien zugeht. Viel mehr jedoch inter⸗ eſſiert heutzutage, was das Londoner Blatt über die Stimmung im engliſchen Volk erzählt. Man be⸗ rechnet alſo ſchon die Zeit, innerhalb deren die Hakenkreuzfahne über Weſtminſter wehen könnte. Churchills Merbetrommel in AS Amerikaniſche Piloten und Bordfunker dringend geſucht — Neuyork,. 18. Juli. Wieder geht ein Notſchrei Churchills nach Amerſka. Im eigemen Lande wird die Zahl der Einſichtigen immer größer, die beine Luſt verſpüren, für die Geloſackintereſſen des Kriegsſchreiers ihren Kopf herzugeben. Die Engländer haben mach den Erfahrungen in Flandern anſcheinend wenig Daune, an den Erfolgen der„ſtolzen“ Royal Air Force teilzunehmen. Darum geht Churchill in USA auf Dummen⸗ fang. In amerikaniſchen Blättern rührt der Markt⸗ ſchreier kräftig die Werbetrommel, um Piloten für Großbritannien zu ködern. Auch Bodenperſonal und Bordfunker werden dringend gebraucht. Die eigenen lautſprecheriſchen Phraſen über die„Ueber⸗ legenheit“ der britiſchen Luftwaffe widerlegt das Großmaul ſelbſt durch dieſes Geſtändnis verzweifel⸗ ter Ohnmacht. In ſeinem Hilferuf“ verſpricht Churchill den amerikaniſchen Fliegern, daß ſie bei genügender Zahl in eigenen Geſchwadern zuſammengefaßt werden ſollen. Ja, der hochmütige Brite läßt ſich in ſeinen Nöten ſo weit herab, daß er den Amerikanern ſo⸗ garden Treueid auf die britiſche Krone er läßt. Trotz aller Lockungen iſt es aber zum mindeſten zweifelhaft, ob Churchill in USA ſo viele Abenteurer findet, daß er auf eine wirkſame Hilfe für ſeine ſinkende Inſel rechnen kann. Auch jenſeits des großen Teiches iſt man ſeit Flandern von der „Ueberlegenheit“ der„fliegenden Löwen“ unter⸗ richtet. Auch hier weiß man, daß hinter den hoch⸗ trabenden Worten des Hetzers nichts als jammerliche Angſt vor dem Ausgang des von ihm angezettelten Kriegsverbrechens ſteckt. Churchill- der Verrannteſte der Verrückten“ Die Angſtmaßnahmen der britiſchen Regierungs- elique im Spiegel der Mailänder Preſſe (Funkmeldung der N M.) N + Mailand, 18. Juli. In einem Leitaufſatz, der ſich mit den verzwei⸗ felten Maßnahmen der Londoner Regierung befaßt, ſchreibt„Regi me Faſciſt“, jeder, der nicht an den unbedingten Sieg Englands glaube und irgend⸗ welche Zweifel äußere, laufe Gefahr, erſchoſſen zu werden. Soweit ſeien die Dinge unter Churchill gekommen, den das Blatt als den zyniſchſten der Verbrecher und den Verranteſten der Verrückten bezeichnet. Immer, ſo ſagt„Regime Faſeiſta“, erklärte man, daß das britiſche Imperium gegen die lotalitären Staaten für die Freiheit des Indfivi⸗ du ums kämpfe. Die gegenwärtigen Maßnahmen aber zeigten gerade das Gegenteil und laſſen ſich nur aus der jämmerlichen Angſt erklären, die die Männer der Londoner Regierung erfaßt habe. Die Plutokratenclique weiß, daß ſich das Ge⸗ witter des Haſſes der ganzen Welt gegen die engliſche Tyrannei zuſammenziehe. Sie fürchten nicht die beiden Völker der Achſe, ſondern auch die Wut des eigenen Volkes, die ſie noch vor dem Angriff der feindlichen Truppen vernichten könnte. Herr Churchill hoffe, Zeit zu gewinnen, damit neue politiſche Verwicklungen den Willen und die Energie der Achſe ablenken könnten.. Die Erklärung Churchills, daß jede engliſche Stadt ein Schützengraben ſei und daß London in eine ungeheure Feſtung verwandelt würde, ſei ſehr wertvoll. Jetzt hätten die Gegner das Recht, dieſe Städte wie Feſtungen zu be⸗ ſchießen.„Regime Faſciſta“ erinnert in dieſem Zuſammenhang an das Schickſal Warſchaus und Rotterdams. England, ſo ſchreibt„Popolo'Italia“, habe nie⸗ mals ſopiel geredet wie jetzt. Seine Miniſter redeten ohne Unterlaß. Die Angſt löſe verſchiedene Wirkun⸗ gen aus. In England wirke ſie offenſichtlich als eine Dyſenterie von Worten, die ſchon epidemiſche Formen angenommen habe. Die Engländer bei Mojale verſprengt Neue erfolgreiche italleniſche Euftangriffe in Nord- und Oſt- Afrika der N M.) + Ro m, 18. Juli. Der italien iſche Heeresbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: i Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ annt: In Nordafrika iſt das Gebiet von Marſa Matruk ſ erneut wirkſam mit Bo m⸗ beu belegt worden. Alle Flugzeuge ſind zu⸗ rückgekehrt. In Oſtafrika iſt der Feind, der ſich von Mo jale„ hat, in der Rich⸗ tung von Buna von den Landſtreitkräften und von der Luftwaffe verfolgt worden, die die fliehenden Kraftwagenkolonnen mit Maſchinen⸗ wehrfeuer beſchoſſen und verſpreugten. N Munition und Kraftwagen wurden er⸗ tet. a Unſere Flugze n den Flughafen von Waiir mit eullich beobachteten Erfolgen bombardiert. (Funkmeldung gefangenen geſtartet. f Der Feind hat den Flughafen von Agor⸗ dat mit Bomben belegt, ohne Schaden auzu⸗ richten. Ein engliſches Flugzeug iſt von unſeren Jägern abgeſchoſſen worden. Flaliens Verluſte im Mitie meer (Drahtbericht unſ. Korreſpondenlen) 8— Rom, 18. Juli. Im Kampf Italiens um die Freiheit des Mittel⸗ meeres ſind nach den erſten Verluſtliſten des Haupt ⸗ quartiers für die Kriegsmarine bishe f 325 Offiziere, Manunſchaften und Zivilper⸗ ſonal gefallen. Ferner gelten 285 als ver⸗ mißt und 149 wurden verwundet. ö Der Kurier⸗Luftverkehr zwiſchen Deuntſchland und Spanien mit Zwiſchenlandung in Lyon iſt auf⸗ genommen worden. Am 17. 7. 1940 ſind die erſten Sanitäts⸗ flugzeuge von Deutſchland nach dem unbeſetzten Landl zum Rücktransport von noch dort indlichen verwundeten deutſchen Kriegs⸗ Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 18. Juli. Das Rätſelraten, wann und wo der deutſche Schlag auf England niedergehen werde, will nicht aus der internationalen Preſſe verchwinden. Der „Berner Bund“ ſchreibt, die Blicke der geſam⸗ ten Welt gingen heute nach Berlin und Rom. Jeder Tag, der die Entſcheidung hinaus⸗ ſchiebe, ſteigere die Erregung in England und die Spannung in der übrigen Welt. Das Weltzentrum ſei heute Berlin, wo auch die Entſcheidung fallen würde, über deren Ausgang kaum noch ein Zweifel beſtünde. In England kommt die ſteigende Gefähr⸗ lichkeit der Lage in einem geſtern erſchienenen Alarm⸗ artikel im„Star“ zum Ausdruck. Dort heißt es, die Zeit zur Offenſive Englands ſei ver⸗ paßt worden. Die Zeit habe dieſes Mal für den Feind gearbeitet. Für England ſei die harte Pflicht erwachfen, alles einzuſetzen, um nicht alles zu ver⸗ lieren. Nichts kann die Lage in England kraſſer be⸗ leuchten als dieſes Geſtändnis des Londoner„Star“, Dagegen verblaſſen alle Hoffnungen, die die Reden der Miniſter, die ſelbſt nicht mehr an ihre Worte glauben können, dem bis in ſeine Tiefen verzweifel⸗ ten engliſchen Volk einzuträufeln verſuchen. * „Die letzte engliſche Unterhausſitzung hat die eng⸗ liſche. Oeffentlichkeit weniger intereſſiert als die kühnen erfolgreichen Angrißfe deutſcher Flugzeuge mit ihren Zerſtörungen an den mili⸗ täriſchen Anlagen in Englands Provinzen, ſchreibt Stockholms„Afton Poſten“. Dazu kommen die vie⸗ len anderen Sorgen. Der„Mancheſter Guardian“ ſchreibt, viel ernſter als die Debatte im Unterhaus ſei die Einſchrumpfung der engliſchen Induſtrie infolge des immer weiteren Rückgangs der Zufuhren an Rohſtoffen. In den Rüſtungs⸗ betrieben Mancheſters ſtünden Einſchränkungen ſchon zum Wochenende bevor, wenn keine Steigerungen der Rohſtoffzufuhren möglich werde. Auch dieſer Klageruf des größten engliſchen Provinzblattes läßt den Ausgang des engliſchen Widerſtandes auch auf anderem als dem militäriſchen Gebiete nicht zweifel⸗ haft erſcheinen, und das Ende rückt nicht Tag für Tag, ſondern ſchon Stunde um Stunde näher. Auf die Frage des Unterhausdeputierten Dufad nach dem Stand der Dinge in Kanada, ſchwieg die Regierung im Unterhaus. Auch eine Anfrage Lloyd Georges brachte keine Erwiderung, wie „Stockholms Dagbladet“ meldet. Dagegen meldete Havas geſtern aus Montreal, daß Sonntag Montag und Dienstag die bisher größten Maſſendemon⸗ ſt rationen für Kanadas wirtſchaft⸗ lichen Anſchluß an 18 ſtattfanden. Die letzten verzweifelten Anſtrengungen in der letzten Viertelſtunde ſeines Schickſals macht Groß⸗ britannien. Wegen Mangel an Fliegern forderte Großbritannien amerikaniſche Flug⸗ zeugführer, Techniker und Radiofachleute auf, ſich als Freiwillige in England zu melden. Auch hier iſt das Echo aus USA. das der Ablehnung. Schon auf dem Demokratenkongreß in Chicago wurde von dem Demokraten Wheeler dieſe engliſche Auffor⸗ derung zurückgewieſen, weil jeder Amerikaner, der auch nur zeitweiſe in einen europäiſchen Kriegsdienſt trete, wiſſentlich die Neutralität der Vereinigten Staaten verletze. Nirgends naht dem in der Zange ſtecken⸗ den Großbritannien Hilfe. Am Dienstag ſoll das dritte britiſche Kriegsbudget dem Unter⸗ haus vorgelegt werden. Es gilt, der„Times“ zu⸗ folge, für 800 Millionen bis eine Milliarde Pfund (gleich 10 Milliarden Mark) neue Staatseinnahmen zu ſchaffen. Der„Rotterdamſche Courant“ meint, daß heute mit dieſem Betrag kaum für einen einzigen Monat zuſätzliche Kriegsausgaben ſichergeſtellt wür⸗ den.„Daily Telegraph“ rät, entweder zur Bauk⸗ notenpreſſe zu greifen, was eine Inflation mit kata⸗ ſtrophalen Folgen mit ſich bringen würde, oder Eln⸗ griffe in den Beſitz und die Herabſetzung der Lohn⸗ zahlungen für Induſtriearbeiter vorzunehmen. Es dürfte auch ferner nicht zugelaſſen werden, daß ſie ohne ſtgatliche Erlaubnis erhöht würden. Ob die Plutokraten glauben, hierdurch den Krieg zu ge⸗ winnen? Wir wiſſen es nicht, aber ihr kindiſches Un⸗ ternehmen wird mit dem harten Zugriff unſerer Waffen ein Ende finden. eber 37 Millionen Mark! Das Ergebnis der 4. Hausſammlung für das Rote Kreuz (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 18. Juli. Nach den bisher vorliegenden Meldungen erbrachte die am 6. und 7. Juli 1940 durch⸗ 5„ für das eutſche Rote Kreuz das Ergebnis von 3 7 112 35 4,63 Mark. Im Vergleich zum vierten Opferſonntag des Kriegs winterhilfswerkes 1939/40 hat ſich das Ergebnis um 23 733 996.58 Mark, das ſind ru n d 178 v. H. erhöht. 5 Auf eine aushaltung entfällt im Durchſchnitt der Betrag von 1/6 2 Mar k. Das Ergebnis der zweiten bzw. dritten Hausſamm⸗ lung iſt damit um rund 2 Millionen Mark ge⸗ Juartierſorgen der engliſchen Armee Hotels, Penſionate und Kinos werden Kaſernen— Der Schrei nach Bewaffnung der Zivilbevölkerung (Drahtbericht unſeres Vertreters) — Malm, 18. Juli. Zu ihren alten Sorgen haben die Engländer jetzt eine neue bekommen: wie ſollen ſie im kommenden Winter ihre angebliche Rieſenarmee unterbringen? Bis zum Herbſt rechnet man nämlich, wenn auch nur auf dem Papier, wenigſtens 3 Millionen Mann unter den Waffen zu haben. Während der warmen Sommerzeit lebten die eingezogenen Wehrpflichtigen in Zelten. Wo aber ſollen ſie während des Winters einquartiert werden? Als man die Rekrutierungspläne entwarf, ſetzte man voraus, daß die Eingezogenen, ſobald ihre Ausbil⸗ dung und Ausrüſtung fertig wäre, nach dem Feſt⸗ land geſandt werden würden. Man ließ ſich damals noch nicht träumen, daß die Entwicklung des Krieges die Verwendung der Männer in der eigenen Heimat erzwingen würde. Daß es ſich hier um ein ſchwie⸗ riges Problem handelt, geht daraus hervor, daß die amtlichen Stellen zugeben, daß die Friedens⸗ kaſernen nur für etwa 250 000 Mann ausreichen. Darüber hinaus ſind proviſoriſche Lager⸗ hütten gebaut worden, die etwa 500 000 Mann auf⸗ nehmen könnten. Uebrig blieben alſo 2 750 000 Mann, die anders⸗ wo untergebracht werden müſſen. Zu dieſem Zweck werden jetzt Hotels, Penſionate, Verſamm⸗ lungslokale, Kinos und öffentliche Gebäude requiriert. Dazu ſchreitet man zu Einquartie⸗ rungen in Privathänſern, und zwar in einem Umfang, der bisher in der eugliſchen Geſchichte nicht bekannt war. Erſchwert wird das Problem weiter dadurch, daß die Truppen natürlich nach ſtrategiſchen Geſichts⸗ punkten konzentriert werden müſſen. 5 Trotz der angeblichen Rieſenarmee von 37 Mil⸗ lionen Mann, von der man eigentlich annehmen ſollte, ſie gelte als ausreichend, um die engliſche In⸗ ſel zu verteidigen, wagt„Daily Expreß“ zu bezwei⸗ feln, daß ſie ihrer Aufgabe gewachſen iſt. Vor allem ſcheint Lord Beaverbrooks Zeitung, die es wiſſen muß, zu bezweifeln, daß genügend Waffen und ſon⸗ ſtige Ausrüſtung vorhanden iſt. Auf Churchills und Chamberlains Reden anſpielend, ſchreibt die Zei⸗ tung:„Was nützt es, davon zu reden, daß man von Haus zu Haus kämpfen ſoll, wenn man nichts hat, womit man kämpfen kann. Nehmen wir an, daß der Feind Ihr Haus angreift. Die Regierung hat uns aufgefordert, zu Haufe zu bleiben und nicht flüchtig zu werden. Wollen Sie aber ruhig im Saal ſitzen bleiben, wenn die feindlichen Sol⸗ daten durch Ihre Fenſter ſchießen? Selbſt⸗ verſtändlich nicht. Laßt uns deshalb hoffen, daß die Regierung ſehr bald Handgranaten und Molotow⸗Cocktails ver⸗ teilt, damit wir unſere Heimat und unſere Fa⸗ milie verteidigen können.“ Molotow⸗ Cocktails ſind nach engliſchem Zungenſchlag zu Haus gefertigte Handgranaten, die aus einer Glasflaſche mit Teer und Benzin beſtehen und angeblich im finniſchen Kriege verwendet wurden. Mit der Forderung nach Bewaffnung der Zivil⸗ bevölkerung ſtellt ſich alſo Beaverbrooks Zeitung nach wie vor in Oppoſition zu verantwortlichen Mi⸗ litärbehörden, die an ihrer Auffaſſung feſthalten, daß eine ſolche Bewaffnung der Zivilbevölkerung und ſonſtige dilettantiſche Abwehrmaßnahmen von pri⸗ vater Seite mehr Schaden als Nutzen bringen wür⸗ den. Dieſe Behörden haben Kriegsminiſter Eden veranlaßt, eine öffentliche Erklärung dieſes Sinnes abzugeben. Das Volk uber hat, wie neutrale Be⸗ obachter feſtſtellen, einen übertriebenen Glau⸗ ben an zivile Wehrmaßnahmen und eine dem⸗ entſprechende Geringſchätzung der militäriſchen An⸗ ordnungen. Auch die„Times“ ſcheint die behauptete Un⸗ überwindlichkeit der engliſchen Waffen anzuzweifeln. Mit Ausnahme der Luftabwehr, ſo ſchreibt die Zei⸗ tung, hat die Boden verteidigung ihre Ab⸗ wehrkraft noch nicht nachgewieſen. Die Zeitung warnt davor, den Gegner zu unterſchätzen. „Die Angriffe, denen wir bisher ausgeſetzt waren, ſind ganz anderer Art als diejenigen, die wir unter Berückſichtigung der materiellen Hilfsmittel und der Initiativkraft des Gegners erwarten können. Es wäre Wahnſinn, zu glauben, daß die engliſche Luft⸗ waffe mehr auszurichten vermag, als die Durchfüh⸗ rung von Hitlers weitumfaſſenden ſtrategiſchen Ideen zu erſchweren oder zu ſtören.“ Sie abzuwehren oder zu vereiteln vermag alſo die engliſche Luftwaffe nach Anſicht der engliſchen Zeitung nicht. „Erwarten mit Begeiſterung Invasion“ Was ein Reuier-Korreſpondent ſeinem Volk vom engliſchen Verteidigungs- gürtel erzählt anb. Berlin, 18. Juli. Reuter hat einen Korreſpondenten nach den ſo⸗ genannten engliſchen„Verteidigungsanlagen“ an der Küſte geſchickt, und dieſer Mann hat auch pflicht⸗ ſchuldige inen roſigen Bericht abgefaßt. Danach kann es in England niemand mehr erwar⸗ ten, bis es richtig losgeht, d. h. bis die Deutſchen kommen. Der Korreſpondent ſchwelgt geradezu in Vorſchußlorbeeren für die britiſche Verteidigung. Aber es iſt doch offenbar, daß man mit ſolchen gro⸗ ßen Worten nur die große Angſt betäuben möchte, die heute jeden Engländer befällt, wenn er etwas 35 der allgemein erwarteten„deutſchen Invaſion“ ört. „Wenn es“, ſo heißt es in dem Bericht,„jemals einer deutſchen Armee gelingen ſollte, durch die Mor⸗ gennebel der Nordſee und den Schutzgürtel der bri⸗ tiſchen Flotte und Luftflotte hindurchzudringen und zu landen, dann ſieht ſie ſich hier Regimen⸗ tern gegenüber die den Befehl haben, ſich bis zum letzten Mann zu ſchlagen. Die Soldaten, die ich längs der Küſte geſehen habe, denken nicht einmal daran, ſich auf die zweite Ver⸗ teibigungslinie zurückzuziehen.“ Die gleichen Phra⸗ ſen haben wir doch ſchon einmal gehört, nämlich zu Beginn der Flandernſchlacht. Nachher konnten die britiſchen Truppen nicht ſchnell genug auf die Schiffe klettern. Aber das war ja laut Winſton Churchill auch kein gewöhnlicher Rückzug, ſondern ein„erfolg⸗ reicher“. „Die Soldaten an der Küſte“, ſo fährt Reuters Gewährsmann fort,„zeigen nur eine Art akademi⸗ Reue Ritterkreuz-Verleihungen Für heldenhaften Einſatz im Weſten dnb Berlin, 17. Juli. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz an folgende Hee⸗ resangehörige verliehen: Generalleutnant Eudres, Kommandeur einer Jufanteriebiviſion; Generalleutnant Schaal, Kommandeur einer Panzerdiviſion; Oberſt Schwalbe, a Kommandeur eines Infanterieregiments; Major Böhmer, 5 Kommandeur eines Infanteriebataillons; Rittmeiſter Nie mack, Kommandeur einer Aufklärungsabteilung; Hauptmann Frhr. v. Wolff, Kommandeur eines Schützenbataillons; Oberleutnant Frhr. v. Ketelhodt, Kompaniechef in einem Infanterieregiment; Oberleutnant Cirener, Kompaniechef in einem Pionierbataillon; Leutnant Naue,. Kompanieführer in einem Jufauterieregiment; Oberfeldwebel Gebauer, Stoßtruppführer in einem Pionierbataillon. Generalleutnant Theodor Endres hat mit einem Höchſtmaß von Angriffsgeiſt und Entſchluß⸗ reudigkeit und mit größtem Verantwortungs⸗ bewußtſein in teilweiſe ſelbſt geführten Vorſtößen entſcheidend zu der Waffenniederlegung eines Teiles der franzöſiſchen Armee beigetragen. Durch die Uebergabe von etwa 50000 Mann kampfkräftiger Verbände des franzöſiſchen Heeres blieben erhebliche Blutopfer erſpart. * Generalleutnant Ferdinand Schaal hat in den weren und kriſenreichen Abwehrkämpfen am 15. at ſüdlich Sedan, als ſeine Diviſion von vier feindlichen Elitediviſionen und ſtarken Panzer⸗ kräften angegriffen wurde, durch geſchickte Führung und perſönlichen Einſatz entſcheidend zu dem Ab⸗ wehrerfolg beigetragen. Oberſt Eugen Felix Schwalbe hat durch ſeinen unerſchrockenen perſönlichen Einſatz ſowte durch ſeine entſchloſſene und hervorragende Führung ent⸗ ſcheidenden Anteil am Durchbruch durch die Magi⸗ notlinie am 14. Juni. 8 Major Leopold Böhmer ſtürmte buchſtäblich an der Seite ſeines Bataillons in einzigartigem Schwung trotz ſtärkſter feindlicher Gegenwirkung die ſehr wichtige, das Gelände ſüdlich des Rhein⸗ Maxne⸗Kanals beherrſchende Höhe nördlich Vitri⸗ mont und verurſachte ſö den Zuſammenbruch des feindlichen Widerſtandes am Südufer des Kanals. *. Rittmeiſter Horſt Niemack hat ſeine Aufklä⸗ krungsabteilung hervorragend tapfer, kühn und ge⸗ schickt geführt. Entſcheidend war ſein am Mittag des 11. Juni gefaßter Eutſchluß, auf die Marne bei Damery in den Rücken des Feindes vorzuſtoßen, als ein Vorkommen in der Front unmöglich war. Dieſe mit äußerſtem Schneid durchgeführte Umfaſ⸗ ſung zermürbte den Feind und ermöglichte es der Führung, durch raſch vorgeworfene Kräfte weſent⸗ liche Teile des Gegners abzußchneiden und ſchnell die Marne zu gewinnen⸗ 4 Hauptmann Hans Frhr. v. Wolff hat bei je⸗ dem Einſatz ſeines Batalllons höchſten perſönlichen Mut bewieſen. Stets in vorderſter Linie mit der Waſſe in der Hand vorſtürmend. riß er ſeine Män⸗ ner immer wieder zu Erfolgen vorwärts. Inſonder⸗ heit im Kampf um Chaumont am 14. 6. hat er in dem auf einer beherrſchenden Höhe liegenden ſtark 1 Bergdorf im Häuſerkampf Heldenhaftes geleiſtet. 5 85 Oberleutnant Gerd Frhr. von Ketelhodt ſtürmte am 14. Juni unter allerſchwierigſten Umſtän⸗ den und im heftigſten feindlichen Artilleriefeuer die Fortanlage„Knop“, und ſchuf ſo die entſcheidende Vorausſetzung für das Gelingen des Durchbruches ſeiner Diviſton durch die, Maginotlinie. Oberleutnant Willi Cirener erzwang am 19. Juni morgens in kühnem Vorſtoß unter höchſtem perſönlichen Einſatz den Cher⸗Uebergang bei Sells⸗ ſur⸗Cher und brachte die dortige Brücke unverſehrt in eigene Hand. Durch ſeine Entſchloſſenheit und ſeine draufgängeriſche Tapferkeit hat er mit ent⸗ ſcheidenden Anteil an dem vaſchen und verluſtloſen 38 der nachfolgenden Truppen über den her. Leutnant Herbert Naue nahm am 15. Juni mit hervorragender Tapferkeit im Handſtreich das nord⸗ weſtlich von Verdun gelegene Fort Vacherauville. Er führte ſeinen Stoßtrupp ebenſo unerſchrocken wie umſichtig. Die Erſtürmung des Werkes bedeutete die Erfüllung des der Diylſion geſtellten Kampfauf⸗ trages„Wegnahme der Nordweſtfront von Ver⸗ dun“. 5 * Oberfeldwebel Fritz Gebauer erzwang am 14. Juni in ſtärkſtem feindlichen MG⸗ und Artitllerie⸗ feuer aus Front und Flanke den Uebergang über den breiten und tiefen Panzerwagengraben„Nied“ zwiſchen Nonnenwald und Werkgruppe 92. Erſt nach dem Gelingen dieſer verwegenen, trotz erheblicher Verluſte unbeirrbar durchgeftthrten Tat konnte der Angriff der nachfolgenden Kräfte gegen die ſtarken Befeſtigungsanlagen der Maginotlinie in dieſem Abſchnitt Raum gewinnen. ſches Intereſſe für das, was hinter ihnen der Reſt der britiſchen Armee von 2 Millionen Mann unternimmt.“ O, du armſeliger Schreibmaſchinen⸗ gewehrſchütze! Akademiſches Intereſſe!— ſo was gibt es alſo im britiſchen Heer auch. Doch das wird noch anders. Das Intereſſe an dieſen ſagenhaften „2% Millionen Mann“ wird noch ganz brennend werden und dann beim Anblick dieſer mit Schrot⸗ flinten und Miſtgabeln bewaffneten„Freiwilligen“ eine kalte Duſche erhalten. Weiter hat der Berichterſtatter hinter den Ver⸗ teidigungsſtellungen an der Küſte ſogar Straßen⸗ ſperren gegen Kampfwagen geſehen, die ſelbſtver⸗ ſtändlich„viel eindrucksvoller geſtaltet“ ſind, als die⸗ jenigen in Frankreich waren. „Die Beſatzungen der Kriegsſchiffe warten mit Ungeduld auf den Befehl. Auch die Verteidiger unſeres Himmels erwarten feſten Fußes(i) und mit Begeiſterung jeden Verſuch einer deutſchen Juvaſion.“ Nur nicht drängeln! Ihr könnt euch noch früh ge⸗ nug begeiſtern und außerdem hattet ihr ja ſchon öfters Gelegenheit, z. B. in Dünkirchen, die Begeiſte⸗ rung zu üben. Der Skandal der Kinderverſchickung Peinliche Frage an den Lordſiegelbewahrer 5 dub Stockholm, 17. Juli. Zu der Erklärung des Lordſiegelbewahrers Att⸗ lee im Unterhaus über die Einſtellung der Evakuierung engliſcher Kinder meldet „Nya Dagligth Allehanda“, daß das britiſche Unter⸗ haus die Erklärung Attlees ſchweigend aufgenom⸗ men habe. Eine lebhafte Bewegung ſei jedoch ent⸗ ſtanden, als ein Mitglied der Labour⸗Party an die Regierung die Frage gerichtet habe, wie es habe möglich ſein können, daß Kinder aus den höhe⸗ ren Schichten, ja auch jene Söhne und Töch⸗ ter von Kabinetts⸗ und Regierungsmitgliedern nach Nordamerika und Kanada in Sicherheit gevracht worden ſeien. Es müſſe einen ſonderbaren Eindruck auf die Bevölkerung machen, wenn dieſe zu erfahren bekomme, daß Kinder aus den bemittelten Schichten genügend Schutz zu ihrer Verfügung hätten, um über das gefahrvolle Meer geſchickt zu werden. Wie das Blatt weiter meldet, habe Attlee wenig Neigung gezeigt, eine direkte Antwort auf dieſe Frage ſeines Parteimitgliedes zu geben. Er habe ledig⸗ lich darauf hingewieſen, daß ſich die Schiſſe, auf denen die Kinder wohlhabender Leute nach Amerika ge⸗ bracht worden ſeien, nicht von Schiffen der engliſchen Flotte begleitet geweſen ſeien. Der Kabinettswechſel in Japan Fürſt Konoy mit der Neubildung beauftragt dnb., Tokio, 17. Juli. Fürſt Kon oy wurde vom Kaiſer mit der Neu⸗ bildung der Regierung beauftragt. Die größte politiſche Partei Japans, die Min⸗ ſeito⸗ Partei, hat, wie Domei meldet, ein neues Programm für die Ausrichtung der Nation auf totalitärer Grunlage angenommen. Das Programm fordert: 1. eine weſentlich nationale Politik; 2. Auffriſchung der Rüſtung: 3. Errichtung einer neuen nationalen Lebensſphäre und Beitrag Japans zum Aufbau einer neuen Weltordnung;; 4. Schaffung einer neuen nationalen Wirtſchaft; 5. eine durchgreifende nationale Erziehung; 6. gegenſeitige Anpaſſung der weſtlichen und der öſtlichen Kultur und 7. Erhaltung und Entwicklung der japaniſchen oder Yamato⸗Raſſe. Heldentaten gegen wehrloſe Gefangene Neue Fälle brutaler Mißhandlung deutſcher Kriegsgefangener durch Franzoſen und Engländer dub Berlin, 17. Juli. Die Reihe der bekanntwerdenden Fälle, in denen in Gefangenſchaft geratene deutſche Soldaten von Franzoſen und Engländern miß⸗ handelt wurden und unter Mißachtung jedes internationalen Rechtes durch Drohungen zu Aus⸗ ſagen gezwungen werden ſollten, nimmt kein Ende. Faſt aus jedem W aus allen Teilen Frankreichs, kommen Berichte über dieſes völker⸗ rechtswidrige Verhalten. Kein Mittel blieb unver⸗ ſucht, um die deutſchen Gefangenen zum Verrat militäriſcher Geheimniſſe zu zwingen. Beſonders abgeſehen hatten es die Franzoſen und Engländer auf deutſche Flieger, die hinter den franzhſiſchen Linien in Luftnot geraten, 1055 11 Gefangenſchaft nicht mehr entziehen onnten. Ein Flugzeugführer berichtet, daß er und ſeine Kameraden, die alle verwundet waren nach ihrer Gefangennahme ſofort von den franzöſiſchen Sol⸗ daten bedroht wurden. Bei der Vernehmung wurde er von einem Oberleutnant mit Ausdrücken wie „Schweinehund“,„Kindermörder“ und„Hitlerbonze“ beſchimpft. Gleichzeitig ſchlug der Offizier einige Minuten lang mit den Fäuſten auf 11 Kopf ein. Ermutiagt durch dieſes rohe Verhalten des Oberleutnants, beteiligte ſich ein anweſender franzöſiſcher Unteroffizier ebenfalls an der Mißhandlung. Als ſich der deutſche Flieger weigerte, die verlangten Ausſagen zu machen, wurde er weiter ins Geſicht geſchlagen trotz ſeiner ſchwexen Verwundung vom Stuhl geworfen und mii dem Stuhl in den Rücken geſtoßen. Immer wurde die Drohung wieder ausgesprochen, daß ihm nur noch kurze Bedenkzeit zur Ausſage gegeben würde, wo⸗ mit der Hinweis verbunden war, daß er dann, wenn er nicht antworte, erſchoſſen würde. Die Peiniger ließen erſt von dem deutſchen Flieger ab, als er — ermattet von der ſchweren Verwundung und ent⸗ kräftet durch die dauernden Mißhandlungen zu⸗ ſammenbrach und nicht vernehmungs⸗ fähig war. Aber erſt nach langem Zögern wurde er in ein Lazarett in der Nähe von Reims gebracht, wo er zwiſchen ſchwarze Soldaten gelegt wurde. Wie rückſichtslos die Engländer in Gefangen⸗ ſchaft geratene deutſche Flieger behandelten, zeigt fol⸗ gender Vorfall: Die bei Vimy am 2. Mai bei einer Notlandung unverletzt gebliebenen Beſat⸗ zungsmitglieder eines deutſchen Flugzeuges wurden zunächſt einmal daran gehindert, ihren ver⸗ wundeten Kameraden zu helfen, obwohl ſie bereits entwaffnet waren. Sie mußten zuſehen, wie die Verletzten ohne Hilfe und ärztliche Unter⸗ ſtützung liegen blieben. Im Gefangenenlager von Vimy wurden die deutſchen Flieger vollkom⸗ men aus geplündert. Sie mußten mit erho⸗ benen Armen, das Geſicht zur Wand gekehrt, ſtehen bleiben, während ihnen ihr ganzes Eigentum abge⸗ nommen wurde. Die Abzeichen wurden von den Fliegerbluſen geriſſen, dann die ganze Fliegerkombi⸗ nation vom Körper gezerrt. Nach einer fſtrchterlichen Nacht wurden zwei Flieger, von denen die Englän⸗ der ſich die meiſten Ausſagen verſprachen, einen gan⸗ zen Tag lang in einen engen, ſchmutzigen Stall geſperrt und immer wieder mit der Be⸗ merkung bedrängt. die e Ausſagen zu machen, andernfalls ſie erſchoſſen würden. Als der Flugzeugführer am nächſten Tage um ſeine Geldbörſe bat, ließ ſich der Vernehmungsoffizier dieſe bringen, nahm das reſtliche Geld heraus, ver⸗ teilte es unter die anweſenden Soldaten und warf mit einer zyniſchen Bemerkung die Gelöbörſe in eine Ecke. Schließlich wurden die deutſchen Flieger unter Bewachung durch farbige franzöſiſche Truppen in ſtrenge Haft genommen. Erſt die vorrückenden 0 Truppen konnten ſie aus ihrer Notlage reien. 5 4 Verbrechen oder Verblendung? Grelle Schlaglichter auf die Gründe für die Kriegs⸗ erklärung an Deutſchland a dnb Berlin. 17. Juli Verbrechen oder Verblendung? ſo muß ſich das franzöſiſche Volk heute im Hinblick auf den Enl⸗ ſchluß ſeiner Regierung fragen, die dem Deutſchen Reich am 3. September 1939 den Krieg erklärt hal Daß dieſer Krieg von den weſtlichen Demokxralien unter ganz beſtimmten Geſichtspunkten gewollt war und vom Zaun gebrochen wurde, das geht y a. auch aus verſchiedenen militäriſchen Propaganda⸗ anweiſungen hervor, die den deutſchen Truppen in Frankreich in die Hände gefallen ſind Insbeſon⸗ dere ſei eine Mitteilung der 21. franzöſiſchen Infan⸗ teriediviſton Nr. 199/2 S vom 6. Januar 1940 ange⸗ führt, die eine vorgedruckte Propagandaanweſſung folgendermaßen einleitete: „Das beiliegende Dokument ſoll durch die Offt⸗ zitiere vor der Mannſchaft in Form von kurzen Vor, trägen erläutert werden, die das Ziel des gegenwär⸗ tigen Krieges und die Gründe zeigen, die unſeren Sieg gewiß erſcheinen laſſen.“ 8 In dem„Dokument“ findet ſich auf Seite g der folgende Satz:„Hitler ſiehtſicheinem Krieg gegenüber auf den er nicht vorbereite war, einem Kriege, der für ihn zu früh kam und der gerade unter den bedrohlichen Umſtänden er⸗ öffnet wurde, die er um jeden Preis vermeiden wollte und unter zuſätzlichen Gefahrenmomenten, die er nicht vorausgeſehen hatte.“ Selten hatte die Gegenſeite ſo unverblühmt die Gründe dargelegt, aus denen ſie am 3. September 1939, den europäiſchen Brand entzündete. Nur die Hoffnung auf den Siea konnte eine franzöſiſche Pro⸗ pagandaſtelle ſo unvorſichtig werden laſſen, offen die Schuld am Kriege einzugeſtehen. Man hatte in Lon⸗ don und Paris geglaubt, militäriſch, wirtſchaftlich und pfychologiſch den richtigen Augenblick gewählt zu haben. Aber die Pſychologie war falſch, die militäriſche Kraft ungenügend. Das Wahlergebnis in den balliſchen Staaten ö dnb Moskau, 17. Juli. Die Wahlen in den baltiſchen Staaten hatten nac Melbungen der TAS aus Riga, Reval und Kownbd folgendes Ergebnis: In Lettland beteiligten ſich an den Wahlen 1 179 649, d. h. 94,7 v. H. der Wahlberechtigten. 97, v. H. der Wähler gaben ihre Stimme für die Ein heitsliſte„Verband des werktätigen Volkes Leit⸗ lands“ ab. In Eſtland war die Wahlbeteiligung geringer 81,6 v. H. der Wahlberechtigten nahmen an den Waß⸗ len teil, 92,9 v. H. der Wähler ſtimmten für den „Verbqud des werktätigen Volkes Eſtlands“. Die höchſte Beteiligungsziffer weiſt Litauen auf, wo 1 386 569, d. h. 95,51 v. H. der Wahlberechtig⸗ ten an den Wahlen teilnahmen und 99,19 v. H. der Wähler für den„Verband des werktätigen Volkez Litauens“ ihre Stimme abgaben. Der demokratiſche Parteitag in Chikage Gegen eine Entſendung von Truppen nach Euro dnb. Chikago, 17. Juli. Am Tage der Eröffnung des demokratiſches Parteitages hielt Poſtminiſter Farley eine Rede, die allgemein als Ankündigung aufgefaßt wurde, daß er im Falle einer dritten Kandidatut Rooſevelts ſeinen Poſten als Generalſekretär und Wahlkampfleiter niederlegen werde. Der Vorſitzende des Abgeordnetenhauſes Bank head, erzielte den lauteſten und ſpontanſten Bei⸗ fall, als er fekerlich verſprach, daß die Pate die Entfſendung von Truppen nah Europa nicht zulaſſen, ſondern ſich kuf dee N Verteidigung der weſtlichen Hemiſphäre beſchräuken werde. Natürlich ſolgte er in ſeinen außenpolitiſchen Ausführungen der Stimme ſeines Herrn, der in den letzten Tagen mit Rückſicht auf die ſtarke iſolgtio, niſtiſche Stimmung im Volk von Eu ropa abpückte, gleichzeitig aber jedes Kompromiß mit den totalitären Staaten ablehnte. Im ganzen Ton war die Rede offenbar darauf abgeſtellt den Vorwurf, die demokratiſche Partei ſei eine Kriegspartei, zu entkräften. Der Vorſitzende des Parteikonvents, Senator Barkley, erklärte, Rooſevelt habe nicht den Wunſch, ſein Amt als Präſident weiter inne zu haben oder als Kandidat für dieſe Funktion zu figurieren und durch den Konvent für dieſe Poſition ernannt zu werden. Er wünſche, daß alle Delegier⸗ ten dieſes Konvents frei abſtimmen möchten, welchen Kandidaten ſie wünſchen. Es ſind Anzeichen vorhanden, daß die Entſchlie⸗ ßung der Führer der Partei dahin geht, Rooſe⸗ velt als Kandidaten aufzuſtellen. Er⸗ wähnenswert iſt, daß Rooſevelt nicht erklärt hat, et würde ſeine Ernennuna ablehnen wenn man ſie ihm an böte. Poſtminiſter Farley teilte Journaliſten mit, daß er ſich als Präſidentſchaftskändidat der demokratiſchen d Partei einſchreiben werde, ebenſo wie Garner, Whee⸗ ler und Tydings. Das wird die Ernennung Roo⸗ ſevelts durch Zuruf verhindern. Rooſevelt zum demokraliſchen Vräſidentſchaſiskandidaten nominiert dnb. Chikag o, 18. Juli. Der demokratiſche Parteikongreß hat Roger pelt im erſten Wahlgeng zum demokratiſchen Präſt⸗ dentſchaftskandidaten uomiuiert. 5 Noch 2200 Italiener in tuneſiſchen Konzentrationslagern 1 anb Rom. 17. Juli. 2200 Italiener befinden ſich, wie„Giornale 'Italia“ meldet, noch heute, 18 Tage nach dem nach Waffenſtillſtand mit Frankreich, in tuneſiſchen Konzentrationslagern. Dieſe Italiener, ſo ſchreibt die Zeitung, unter denen ſich ungefähr 1 Frauen und Kinder befänden, würden heute n in ade Konzentrationslagern feſtgehalten in glühender Sonne und unter Verhältniſſen die jeder Beſchreibung ſpotteten. Sie ſeien den Miß⸗ 5 ndlungen farbiger Soldaten preisgegeben. Franzöſiſche Offiziere maßten ſich noch heute ein Recht an, über Leben und Tod dieſer Italiener ent⸗ ſcheiden zu dürfen, 18 Tage, nachdem ſich die Edel⸗ mütigkeit Italiens in großzügtigſten Waffenſtill⸗ 5 gegenüber Frankreich geäußert abe. f N Verhängnisvolle Exploſion fordert 8 5 Todesopfer. dnb. Bukareſt, 18. Juli . ereignete ſich in Galatz im 7 binenwerk des 1 1 er wurden getötet, ein Werkes ſchwer beſchädigt. Ueber die Urſache u i äheres nuch nicht bekaunt, doch verbieceriſhen Aale ortigen Elektrizitäts⸗ und Waß were 1 e oßer T N mütet man einen wurde. Die Siaditseite Maunheim, 18. Juli. Monbaufgaug.56 Monduntergang.14 eonnenuntergang 21.13 Sonnenaufgang.00 Abſchied von Major Zierl Im Reſerpelazavett Mannheim 1 ſtarb am Diens⸗ ag nach langem Leiden der Adzutant des Standort- andanten von Mannheim⸗Ludwigshafem, Mafor Wilhelm Zierl, an den Folgen etwes Leidens, das ſich diefer erprobte und bewährte Offizier im Welt⸗ krieg öugezogen hatte. (Privataufwahme) Wilhelm Zierl wurde am 28. 12. 1897 in Augsburg Dort beſuchte er das Gymnaſium. Nach dener Reifeprüfung trat er im April 1918 als Kpiegsfveiwilliger unnd Fahnenfumber in ein bayeri⸗ ſches Infanterie regiment ein. Infolge ſeiner tapfe⸗ ten Haltung vor dem Feinde wurde Zierl bereits am A. 12. 1917 zum Leutnant befördert. Leutnant ſerl nahm an den Klämpfen im Weſten teil; in den lachten bei Verdun und an der Somme, in der Champagne und an der Aisne war er dabei. Jutr beſondere Tapferkeit vor dem Feinde erwarb er ſich das Eiſerne Kreuz erſter und zweiter Klaſſe und mehrere andere Kriegsauszeichnungen. Ein Knöchel⸗ wan ihn ins Vatzarett. 1918 kämpfte er in der großen Frühjahrsſchlacht und in den Abvehr⸗ 5 8 Marne und Vesbe. ach der Aufflöſarng der Wehrmacht des alten Reiches führte Leutnant Zierl eine Kompanie des Fieitopos Wolf, das bei der Niederwerfung der Uüntühen in Augsburg, München, Kempten und e bie dede war. 1919 wunde er in die vor⸗ Reichswehr übernommen, 5 55 Verminde⸗ kung der Wehrmacht auf Grund des Verſailler Dik⸗ lats aber in die Polizei aufgenommen. 1986 trat Polizeihauptmann Zierl als Hauptmann in die durch den Führer erneuerte Wehrmacht über Ein heimtückiſches Magenleiden, das er ſich im Kriege 5 ſetzte einer Laufbahn bei der Truppe 1 5 Seinem Henzenswunſch, noch einn mal auf den hiſtoriſchen Schlachtfeldern des Weltkrieges für Füßrer, Volk und Vaterland bämpfen zu dürfen, mußte die Erfüllung verſagt bleiben. Im September 197 wurde Zierl Standortsofſizier der Diviſton und bei der Errichtung der Stadtkommandantur Maunheim⸗ Ludwigshafen Mafor und Adjutant des Säandortälgeſben. 5 a Die wielſeitigen Geſchäfte dieſes wichtigen Poſtens nuhmen Major Zierl in den Auſbau⸗, Hebergangs⸗ und Kriegszeiten Tag und Nacht in Anſpruch. Er kaunte ſeine Pflichten und nahm ſie ſehr ernſt. Mit elſerner Willenskraft rang er die Jahre hindurch mit dem Leiden, dem er nun erlegen iſt. Major Zierl war ein begabter und hoch geachteter Offfitzter, der ſich in allen Kreiſſen, mit denen er burch ſeine Stellung in Berührung kam, eines hohen Anſehens erfreuen durfte. Seine ſtreng fachliche, freundliche und verbindliche Art erweckte ihm überall Freunde, denen der Verluſt dieſes tüchtigen Offiziers nahe⸗ gehen wird. * Die militäriche Trauerfeier für Major Zerl am Donnerstagvormittag vereinigte eine ſtatt⸗ liche Trauergemeinde. Der Beauftragte des Stadt⸗ kommandanten ſchilderte bei der Kranzniederlegung in gewählten Worten Werdegang und Lebenshaltung des Verewigten. Nachdem u. a, auch Vertreter der Kreisleitung, der D. A.., der Stadt Mannheim und des Reichskriegerbundes Kränze mit kürzeren oder längeren Anſprachen niedergelegt hatten, feuerte die Ebrenkompanie drei Salven. Ein Muſikkorps der Wehrmacht ſpielte das Lied vom guten Kameraden, während der in die Reichskriegsflagge gehüllte Sarg mit dem Degen und dem Stahlhelm des Verſtorbe⸗ nen, flanktert von einer Offiziers⸗Ehrenwache, zu dem am Friedhofeingang wartenden Auto gebracht Ein Unteroffizier trug auf blauem Samt die Orden und Ehrenzeichen voraus. Auf dem Wege nach München, wo Major Zierl im Erbbegräbnis der Familie auf dem Ostfriedhof beigeſetzt wird, gab ihm i glänzende Gefolge bis zur Adolf⸗Hitler⸗Brücke das ſeierkiche Geleit. Die ſtattliche Trauerverſamm⸗ lung und eine Fülle von Kränzen legten Zeugnis ab von der beliebten Perſönlichkeit des Verblichenen. 70. Geburtstag. Herr Aug. Leroudier, wohnhaft Kobellſtraße 32, feiert heute, Donnerstag, Leinen 70. Geburtstag. Er iſt ſchon ſeit 1918 5 unent unſerer Zeitung. Wir gratulieren! hrung für treue Arbeit. Der Führer und Reichskanzler hat die nachſtehend aufgeführten Ge⸗ pplaſchaftsmitalieder mit dem Treudienſt⸗Ehrenzei⸗ den für 50 jährige treue Dienſtleiſtung ausgezeichnet: Bel der Firma Kali⸗Chemie Ach Berkin⸗Niederſchön⸗ haarſpinnerei und Fabrik techniſcher Gewebe Mül⸗ ler& Link in Mannheim⸗ Friedrichsfeld: Leonhard Borſt, bei der Deutſchen Steinzeug⸗ warenfabrik in miniſter hat die nachſtehend aufgeführten Ge⸗ ſchaftsmitglieder für Wjährige ununterbrochene e e den Shred wat 1. 9 5515 aug, eim— mit dem Ehre om für treue Arbeit aus⸗ zeichnet: Friedrich Jakob, Regiſtrator und 5 verwalter, Rudolf Müller⸗Klinke, reſorverwalter. 0 NSG. In der letzten Zeit häufen ſich die Mel⸗ daungen über den Abwurf von Brandbomben auf friedliche Dörfer und Städte durch engliſche Flieger. Mit dieſen brutalen Kolonialmethoden können die Briten allerdings nicht viel ausrichten. Sie ſind an die falſche Adreſſe geraten und das wird ihnen wohl bald zum Bewußtſein kommen. Bei uns weiß jeder, was er in einem ſolchen Fall zu tun hat, und es iſt auch nicht unſere Art, die Hände abwartend in den Schoß zu legen. Gegen Sprengbomben weiter tun als unſer Leben ſchützen, indem wir rechtzeitig den Luftſchutzraum aufſuchen. Jeder be⸗ achte deshalb die Warnmeldungen! Brand bom⸗ ben hingegen können uns nicht ſchrecken— wir werden mit ihnen fertig, wenn wir ihnen tapfer und überlegt zu Leibe gehen. Es hat ſich ergeben, daß ein großer Teil der von den Engländern wahl⸗ log abgeworfenen Brandbomben überhaupt nicht zur Entzündung gelangt iſt. Die Beſeitigung dieſer 2 bis 5 Kg. ſchweren aus Leichtmetall(Elektron oder dergl.) beſtehenden und zumeiſt mit Thermit gefüllten Blindgänger bereitet an ſich keine Schwierigkeiten. Es muß jedoch dringend davor gewarnt werden, ſich ihnen ohne Vorliegen einer Notwendigkeit zu nähern oder ſie gar zum Schauobfekt zu machen. Aeußerſt gefährlich iſt es insbeſondere, Blindgänger anzufaſſen oder ſie ſebbſt beſeitigen zu wollen. Werden Blindgänger aufgefunden, ſo iſt ſofort das zuſtändige Polizei⸗ rewier zu verſtändigen. Die Polizei ſorgt öoͤann für die Beſeitigung. Gefährlicher ſind Brandbomben, die ſich beim Aufſchlag entzünden und nun, unter großer Hitzeentwicklung, verbrennen. Zumeiſt ge⸗ können wir nichts Wenn Feuer vom Himmel fällt Brandbomben und ihre Bekämpfung lingt es nicht, die Zündmaſſe ſelbſt auszulöſchen. Das iſt aber auch nicht notwendig, da die Bombe in kurzer Zeit ausbrennt. Es genügt, ein Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Wir werden alſo unſer Augenmerk darauf richten müſſen, die Bomben von allem Brennbaren zu iſolteren, indem wir ſie mit Sand überſchütten und die durch Abſpringen kleiner Teile entſtandenen Brandͤſtellen energiſch mit Waſſer bekämpfen. Niemals vorgehen— leichtſinnig möglichſt in Deckung bleiben und ſei es hinter einem Kiſtendeckel, den man gewiſſermaßen als Schild vor den Körper hält. Die Praxis hat be⸗ wieſen, daß ſelbſt beim Abwurf einer größeren An⸗ zahl Brandbomben die Bildung großer Brandherde durch umſichtiges und ſchnelles Zugreifen beherzter Löſchkräfte vermieden werden konnte. Zur Kataſtrophe wird eine Brandbombe erſt durch eigene Schuld— nämlich dann, wenn man nicht vor⸗ geſorgt hat und es im entſcheidenden Augenblick an Sand, Waſſer und Feuerpatſche mangelt. Jede Mi⸗ nute, die das Feuer ungeſtört weiterfreſſen kann, läßt die Gefahr größer werden. Ein Feuer, das durch wohlgezielten Guß aus halbgefülltem Waſſer⸗ eimer gelöſcht werden könnte, iſt nach einer Viertel⸗ ſtunde ein gewaltiger Brand. Es verſteht ſich alſo von ſelbſt, daß alle im Haus verfügbaren Gefäße (Badewannen, Eimer und dergl.) immer mit Waſſer gefüllt bereit ſtehen. Es iſt durchaus nicht ſicher, daß der Brand immer auf dem Dachboden ausbrechen muß. Die Brand⸗ bomben haben ſchon Zimmerdecken durchſchlagen und ſind in Treppenhäuſern gelandet. Aber wenn jeder weiß, was er zu tun hat, dann iſt ſelbſt Feuer, das vom Himmel fällt, für uns ohne Schrecken. ee een ene Zum zweitenmal preisgekrönt Die Bekanntgabe der Ergebniſſe aus dem 3. Lei⸗ ſtungswettbewerb 1939 der im Berufserziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront vereinigten rd. 2000 Uebungsfirmen konnte infolge der Zeitverhältniſſe erſt jetzt erfolgen. Aus dieſem Leiſtungswetlbewerb gelang es der 1933 gegründeten Uebungsfirma Mannheimia⸗Verſicherungs⸗Aktiengeſellſchaft unter der Leitung von Pg. Paul Neureuther in der Gruppe Verſicherungen den erſten Platz zu belegen und wurde damit zum zweitenmal Reichsſieger⸗ Uebungsfirma. Abgeſehen von einer Arbeit des Lei⸗ ters beſtanden die Wettbewerbsbedingungen aus Ge⸗ meinſchaftsaufgaben, die der Leiter zuſammen mit ſeinen Mitarbeitern löſen mußte. Die Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft darf auf dieſe nun wieder⸗ Holt erbrachte Leiſtung ihrer„Mannheimia“ als Be⸗ triebsübungsfirma ſtolz ſein. Radfahrer und Laſtwagen Polizeibericht vom 18. Juli 1940 Geſtern nachmittag gegen 19.15 Uhr ſtieß auf der Straßenkreuzung P 4— Qß ein Laſtkraftwagen mit einem Radfahrer zuſammen. Bei dem Zuſammen⸗ ſtoß trug der Radfahrer einen Bruch des rechten Wadenbeines und ſonſtige Verletzungen davon. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätswagen des Roten Kreuzes nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Die Schuld an dem Unfall trifft den Radfahrer, weil er übermäßig ſchnell fuhr und dem Laſtkraftwagen die Vorfahrt nicht einräumte. Bei einem weiteren Verkehrsunfall, der ſich im Laufe des geſtrigen Tages ereignete, entſtand nur Sachſchaden. 858 620 RM öbei der 4. Hausſammlung Der Gan Baden hat wieder gut abgeſchnitten Die 4. Hausſammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutſche Rote Kreuz, die am 6. und 7. Juli durch⸗ geführt wurde, erbrachte im Gau Baden insgeſamt 858 620,46 Mark. Umgerechnet auf den Haushalt er⸗ gibt dieſe Summe 1,28 Mark, gegenüber der 3. Haus⸗ ſammlung am 1. Juni mit einer durchſchnittlichen Spende von 1,19 Mark, alſo wieder eine Steigerung von nahezu 8 v. H. Der Gau Baden hat immer ſeinen Mann geſtan⸗ den, wenn es hieß: opferbereit ſein für die großen Ziele der Nation. Heute, in den Wochen größter weltgeſchichtlicher Entſcheidungen brauchen wir den tätigen Opferſinn jedes Einzelnen, im geſchloſſenen Einſatz des ganzen Volkes, wird uns jede Stunde bereit finden zur großen letzten Entſcheidung. Befugniſſe der Preisüberwachungsſtelle Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat die Preisüberwachungsſtellen ermächtigt, bei Zu⸗ widerhandlungen gegen Preisvorſchriften ſchuldigen Einzelperſonen auf dem Gebiet, auf dem die Zuwi⸗ derhandlung begangen iſt, die Tätigkeit oder Be⸗ triebsführung bis zur Dauer von ſechs Mo⸗ naten zu unterſagen.— Weiter iſt den Preisüber⸗ wachungsſtellen die Ermächtigung gegeben worden, den unteren Preisbehörden die Befugnis zur Be⸗ triebſchließung bis zur Dauer von vierzehn Tagen zu übertragen. * Das Eiſerne Kreuz. Unteroffizier Walter Hildenbrand Mannheim⸗Feudenheim, Kaſta⸗ nienſtraße 17, erhielt für tapferes Verhalten vor dem Feind das eiſerne Kreuz erſter und zweiter Klaſſe und wurde zum Feldwebel befördert.— Mit dem eiſernen Kreuz zweiter Klaſſe wurden ausgezeichnet: Unteroffizier Herbert Schrauth, Unteroffizier Otto Ziegler, Gefreiter Georg Krönert und Gefreiter Karl Stirn. Wir gratulieren! 85 * Ehrenvolle Auszeichnung. Sanftätsunteroffi⸗ zier Heinrich Stahl Mannheim Rheinhäuſerſtraße 23, ein treuer 5 hat 8 Spange zum EK II erhalten. ir gratulieren! * Heekluftſchug Einen ausgezeichneten Aus⸗ bildungsſtand der Werkſanitätskräfte der Mann⸗ heimer Milchzentrale Ac. ergab die durch das Dan— vertreten durch Feldführer A. Sand⸗ haas und Oberwachtführer Ph. Roth— am 16. 7. 1940 abgenommene Prüfung von 18 Laienhelferin⸗ nen und helfern. Die Prüflinge zeigten ein über⸗ raſchend gutes und umfangreiches Wiſſen und Kön⸗ nen auf dem Gebiete der„Erſten Hilfe“. Feldfüh⸗ rer Sandhaas erklärte die Prüfung als beſtanden und ſprach allen Teilnehmern Anerkennung und Dank für die geleiſtete Arbeit aus, nicht zuletzt dem Ausbilder, Herrn Friedrich, der vorbildliche Schu⸗ lungsarbeit geleiſtet hat, ſowie dem Betriebsführer, Herrn Dir. Scholl, der über den Erfola ſeiner Ge⸗ folgſchaft ſichtlich erfreut war. 7 Ab 1. Auguſt keine 50⸗Pfennig⸗Nickelſtücke mehr. Nach einer Verordnung des Reichsfinanzmini⸗ ſters gelten die auf Grund der Bekanntmachungen rom 15. Juli 1927 und 21. März 1938 ausgeprägten Reinnickelmünzen zu 50 Pfennig ab 1. Auguſt 1940 nicht mehr als geſetzliches Zahlungsmittel und ſind einzuziehen. Die Reichs⸗ und Landeskaſſen werden die Reinnickelmünzen zu 50 Pf. noch bis zum 31. Auguſt 1940 einſchließlich zu ihrem Nennwert in Zahlung oder zum Umtauſch annehmen. Zur Ver⸗ meidung von Verluſten iſt auf die rechtzeitige Ein⸗ i der Reinnickelſtücke zu 50 Pf. Bedacht zu n En. „ Drei Gewinne von je 100 000 Mark und drei von 30000 Mark. In der geſtrigen Nachmittags⸗ ziehung der 4. Klaſſe der 3. Deutſchen Reichslotterie fielen drei Gewinne von je 100 000 Mark auf die Nummer 14331. Die Loſe dieſer Glücksnummer wer⸗ den in der erſten Abteilung in Viertelteilung, in der zweiten und dritten Abteilung in Achtelteilung aus⸗ gegeben.— Außerdem fielen drei Gewinne von je 50000 Mark auf die Nummer 127 549. Die Loſe dieſer Nummer werden gleichfalls in der erſten Ab⸗ teilung in Viertelteilung, in der zweiten und dritten Abteilung in Achtelteilung ausgegeben. Strafkammer Mannheim: Heidelberger Querſchnitt Neue Hotelfachſchule wird im September eröffnet Wie von uns bereits mitgeteilt, wird im Schloß ho tee demnächſt eine neue Berufs fachſchule für Hotel ⸗ und Gaſtſtättengehilfinnen eröffnet werden in den Wintermonaten als reine Schule, im Sommerha jahr aber als Hotel arbeiten ſoll, um den Schülerinnen nötige Praxis zu vermitteln. Wie in der Juli⸗Ausge der Zeitſchrift„Fand am Oberrhein“ mitgeteilt wird w die Schule nunmehr beſtimmt am 1. September dieſes Jahres eröffnet werden. Die Schülerinnen wohnen in der Schule und werden dort verpflegt. Sie haben dafür neben dem Schulgeld ein Wohn⸗ und Verpflegungsg z zahlen. Der Lehrgang umfaßt ein Jahr. Die Schüle können nach Teilnahme an einem Lehrgang in Hei leicht Stellung finden als Wäſchebeſchließerinnen, Küche haushälterinnen von Hotels, Kaffeeköchinnen, die zue kalte Speiſen herrichten, Verwalterinnen der Speiſen 5 gabe, der Vorräte, als Büfettgehilfinnen, Angeſtellte beim Empfang im Büro, aber zugleich werden ſie auch die beru⸗ fenen Leiterinnen von N uſw. ſein. e Der außerplanmäßige Profeſſor * Von der Univerſität. Dr. med. dent. von Reckow wurde in die Mediain Fa⸗ kultät der Univerſität Heidelberg eingewieſen mi Ver⸗ pflichtung, in dieſer Fakultät die Zahnheilkunde zu ver⸗ treten. Der Heidelberger Kunſtverein veranſtaltet ab kommen⸗ den Sonntag eine Ausſtellung„Das Bildnis“. Zur Er⸗ öffnung— Toni Seelig am Flügel— ſpricht der Vor⸗ ſitzer Prof. Dr. E. Fehrle. Verbrauchermarkt in Handſchuhsheim. In der Markt⸗ halle Handſchuhsheim iſt jetzt(außer dem Großmarkt) regel⸗ mäßig morgens ein zweiſtün diger Verbraucher⸗ markt für Obſt und Gemüſe eingerichtet, wo einheimiſ Selbſtverbraucher(und Ladengeſchäfte aus Stadt und orten) einkaufen können. Gerade auch für die Hausfrau ergibt ſich hier zuſätzliche Möglichkeit zur Bedarfsdeckung. Vor⸗ S 830 muß man's machen: Allmählich on die Sonne 8 eWöhnen und longsom e Mit Niveo · Creme Wer aber unbedingt länger in der Sonne bleiben und schneller brapn werden will, braucht Nivea · Ultra · Ol mit 21 dem verstärkten Lichtschutz. Wieder durchgehender Zugverkehr Auf den Strecken Karlsruhe— Baſel und Triberg— Konſtanz Karlsruhe, 18. Juli. Der fahrplaumäßige durch⸗ gehende Zugverkehr über Kgarlsruhe— Freiburg bis Baſel und über Triberg— Konſtanz bis zum Bodenſee iſt wieder aufgenommen worden. 8 Schiebungen mit Elektromotor und Kaffee Vier Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung Die Zweite Strafkammer des Landgerichts Maun⸗ heim verurteilte den verheirateten Alfred Traut aus Worms wegen dreier Verbrechen des vollende⸗ ten Betrugs im Rückfall, wegen verſuchten Betrugs und wegen gewinnſüchtiger Urkundeufälſchung zu vier Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehreurechtsver⸗ luſt und Sicherungsverwahrung; eine Geldſtrafe von 1 Mark gilt als durch die Unterſuchungshaft ver⸗ üßt. Die Akten der Vorſtrafen des Angeklagten häuf⸗ ten ſich auf dem Richtertiſch zu Bergen. Dabei ent⸗ ſtammt Traut einer guten, kriminell nicht vorbelaſte⸗ ten Familie. Mit der Obertertia verließ er die Schule. Nach der kaufmänniſchen Lehre wurde er Reiſender einer Verſicherungs⸗Zeitſchrift, und damit begann ſeine kriminelle Laufbahn. Aus bitterſter Not heraus will er Aufträge fingiert haben. Mit⸗ unter ließ er ſich auch Heilapparate angeblich zu Vor⸗ führungszwecken aushändigen, verkaufte ſie dann aber insgeheim. Auch kaſſierte Gelder unterſchlug er, ſtatt ſie ordnungsgemäß abzuführen. Zeitweilig, 1931/32, verwaltete T. auch die Kaſſe einer deutſchen Klinik in Marſeille, bis der leitende Arzt ausgewie⸗ ſen wurde. Obwohl T. lange Zeit arbeitslos war, heiratete er, ſo daß im weſentlichen die Ehefrau die Familie, die jetzt aus vier(demnächſt aus fünf) Köp⸗ fen beſteht, unterhalten mußte. Traut macht ſich gelegentlich auch als Zechbetrü⸗ ger ſchöne Tage auf anderer Leute Koſten. Mit un⸗ glaublicher Geriſſenheit erſchwindelt er ſich in der Frankſurter Zentrale eines Abzahlungsgeſchäftes und in ſeinen Zweiggeſchäften in Mannheim, Köln und Eſſen zahlreiche Herren⸗Ausſtattungen und ver⸗ ſilberte ſie ſofort, an Ort und Stelle. wieder. Be⸗ ſonders gemein war es, wie Traut ganz einfache Leute um ihre Erſparniſſe prellte, indem er ihnen Baupläne für ein idylliſches Häuschen am Stadtrand anfertigte, es ſchlüſſelfertig zu liefern verſprach und dann keinen Finger mehr darum rührte! Mit dem ergaunerten Geld trieb ſich der Angeklagte in Wirt⸗ ſchaften, Kaffees und Dielen herum und verpraßte das ſo ſauer erworbene Geld der Zeitgenoſſen, die ſich in dem Häuschen einen geruhſamen Lebensabend verſprochen hatten. Für dieſe Gemeinheiten, denen 14 Gefängnisſtrafen vorausgegangen waren, gab es erſtmalig Zuchthaus. Nach Verbüßung arbeitete T. fleißig und zuverläſſig als Arbeiter in einem großen Mannheimer Induſtriewerk und rückte ſchließlich zum Angeſtellten mit dem ſchönen runden Nettogehalt von 240 Mark monatlich empor. Bei Durchſicht der Wehrpäſſe wurde, wie T. richtig ver⸗ mutete, ſeine Zuchthausſtrafe dem Perſonalche ruchbar, der aber deswegen durchaus nicht an Ent⸗ laſſung dachte:„einen Familienvater. der ſeine Pflicht tut, wirft man nicht auf die Straße!“ An⸗ geblich um die Wehrwürdigkeit wieder zu erlängen, trat Traut Ende Februar dieſes Jahres eine Ur⸗ laubsreiſe an, von der er nicht zurückkehrte. Dafür beutete er Geſchäfts verbindungen ſeiner Firma in Hamburg, Hannoper und Singen dazu aus, ſich aller⸗ hand große Darlehen zu erſchwindeln, wiewohl er gar nicht in finanzieller Bedrängnis war. Dieſe frechen Pumpmanbwer brachen Traut den Hals. Dabei wurden auch ſeltſame Schiebungen offenbar, die der Angeklagte mit einem Elektromotor und angeblich dreiundeinhalb Zentner Kaffee trieb. Von ſeiner Firma entlieh er einen Elektromotor, ließ ihn bei einer Schokoladefabrik, die ihn dringend brauchte, montieren und verkaufte ihn aus eigener Machtvollkommenheit zu 1350 Mk. an dieſe„füße“ Fabrik. Das gewagte Täuſchungsmanöver unter⸗ mauerte Traut durch einen fingierten Begleitbrief mit Briefkopf ſeiner Firma, den er ſelbſt— unleſer⸗ lich unterzeichnete und unbefugt mit einem Firmenſtempel verſah. Welche ungewöhnliche ge⸗ ſchäftliche u. juriſtiſche Verwirrung Traut damit ein⸗ fädelte, war ihm völlig„Hekuba“, kam es ihm doch ganz allein auf die 200 Mk. Proviſton an, die er da⸗ bei zu verdienen gedachte. Damit aber noch nicht ge⸗ nug, verſäumte es T. gar und gar, nun wenigſtens den Erlös zugunſten ſeiner Firma ſicherzuſtellen, die ja den Motor nur hergeliehen zu haben glaubte. Der Angeklagte behauptet nun, er habe die geſamten 1950 Mik. in dreiundeinhalb Zentner Rohkaffee ange⸗ legt, für die er ſich Abnehmer im Kreis ſeiner Ar⸗ heitskameraden geſichert habe. Die Namen des Ver⸗ käufers, des Kaffesröſters und der 25 Kaffeebeſteller ſeines Betriebes wollte der Angeklagte angeblich des⸗ wegen nicht preisgeben, weil er ſie dann der Be⸗ ſtrafung ausſetzen würde. 5 Der Vorſitzende ging ſehr ſcharf mit dem Ange⸗ klagten ins Gericht:„Wo Sie einen Fuß auf die ab⸗ ſchüſſige Bahn ſetzen, gehts mit Ihnen im Galopp bergab! Es wird wenigen paſſieren, die Zuchthaus erlitten haben. daß ſich ihnen wieder eine ſolche An⸗ ſtellung bot wie Ihnen. Welcher Teufel hat Sie ge⸗ ritten?...“ Die Urteilsbegründung unterſtreicht, daß in T. der Hang zu Hochſtapeleien, zu Betrüge⸗ reien und ähnlichen Straftaten doch tief eingewurzelt iſt. Er muß als un verbeſſerlicher und gefährlicher Gewohnheits⸗Verbrecher angeſehen werden.„Wir hätten es nicht verantworten können“, ſo bekannte Landgerichtsdirektor Einwächter,„den Angeklagten nicht in Sicherungsverwahrung zu nehmen! Dort kann er zeigen, wieweit er beſſerungsfähig iſt. Wenn ſpäter einmal die Vollzugs⸗Behörden den Eindruck gewinnen, daß Traut ſich gebeſſert hat, könnte man den Verſuch noch einmal wagen..“ Einen beſonders ſchlechten Eindruck machte Traut bei der Strafkammer damit, daß er die Perſon des gerichtsmeöziniſchen Sachverſtändigen ſcharf angrüff; daraus ſchloſſen ſeine Richter natürlich auf ſeine innerſte Geſinnung, die nichts von der zu erwarten⸗ den Reue und Scham verſpüren ließ. *. Dieb- Velrüger ⸗ Hochſtapler Vier Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung Der jetzt 25 ährige Helmut Fröhling aus Soeſt i. Weſtf. iſt unehelicher Herkunft. Nach Auf⸗ faſſung ſeines Verteidigers fehlte feiner Erziehung alle Liebe und Betreuung. Freilich fiel Fröhlings früheſter Lebensfrühling in die Weltkriegsfahre und ſeine erſten Schuljahre in die faſt ebenſo bitterböſe Janflationszeit; eine ſtrenge Vaterhand fehlte ganz beſonders. So verbrachte Fröhling bereits die Hälfte ſeines kurzen Lebens in Fürſſorgeerziehung oder Straſchaft. Bezeichnend iſt die Aufeſnanderfolgge: am 29. 4. 1934 wurde er entlaſſen, wurde von einem mitleidigen Menſchen aufgenommen und ſtahl dieſem gum Dank ſchon bags darauf einen Pullower, eine Armbanduhr uſw. In Ravensburg, Friedrichshafen und Konſtanz ſtahl ſich Fröhling 1935 alles Erdenk⸗ liche zuſammen. Ausgeſtattet mit guter Figur, trat Fröhling als zahlungsfähiger Kurgaſt auf, mietete ſich unter falſchem Namen und Titel ein, kurz, er bewies einen ſo ſtarken verbrecheriſchen Willen, daß man ihn ſchon damals in Sicherungsverwahrung zu nehmen erwog. 37 Jahr Gefängnis hatte er am 17. 2. 1939 perbüßt. Bei der Entlaſſung vermittelte ihm der Gefüng⸗ nisgeiſtliche eine Stellung als„Schweizerdegen“ (Setzer und Drucker) in einer Mannheimer Druckerei Im Katholiſchen Jugendheim lebte Fröhling gar nicht ſchlecht, ſchuldet aber auch heute noch den größten Teil der Miete, aller Mahlzeiten, der belegten Extra⸗ brote uſw. Dafür legte ſich der Angeklagte einen funkelnagelneuen Radibapparat zu, natürlich auf „Stottern“; geſtottert ſollte heute noch werden, aber längſt gab Fröhling das Gerät ander⸗ weitig ab als„Sicherheit“. 20 Mk. erſchwindelte ſich Fröhling mit einem Trauerflor und der Fantaſie⸗ nachricht von ſeines Vaters Tod. Von einer Carola lieh er ſich„auf Nimmerwiederſehen“ 60 Mk. Als ſie nichts mehr herausrückte, ſchrieb er ihr einen Ab⸗ ſchiedsbrief:„Da mein Leben keinen Sinn und Zweck mehr hat, habe ich mich entſchloſſen, heute abend ins Jenſeits zu pilgern Er muß aber wohl den Weg verfehlt haben. Seiner Logiswirtin graute ſchließlich vor dem unheimlichen Gaſt, und ſo löſte ſie eines Nachts ihm nicht die Sperrkette der Wohnungstür. Einen argen Schwindel beging der Angeklagte noch im Kölner Dom. Dann verlegte er das Feld ſeiner Schwindelmanöver in die Oſtmark, nach Innsbruck, Wien, Kloſter Neuburg, St. Pölten u. dgl. Auch dort lebte Fröhling vergnügt auf Koſten fleißiger Leute. Er gab ſich als Arzt, Geburts⸗ helfer, Rechtsanwalt aus, ließ Biſitenkarten öͤrucken und verübte tolle Betrügereien. Das Sondergericht St. Pölten ſprach dafür eine milde Strafe aus. Gemäß dem Antrag des Erſten Staatsanwalts er⸗ kannte die Strafkammer auf je ein Jahr Zuchthaus für die verſchiedenen Betrügereien und Diebſtähle und auf ſechs Monate Gefängnis für die Unter: ſchlagung des Rundfunk⸗Apparates und bildete daraus eine Geſamtſtrafe von vier Jahren) Zucht⸗ haus, fünf Jahren Ehrenrechtsverluſt und Siche⸗ ungsverwahrung. Vier Monate der Unterſuchungs⸗ haft werden angerechnet, wegen ſeines Geſtändniſſes. Die Begründung ſtellt feſt, daß der Angeklagte be⸗ ſtimmt wieder ſtraucheln würde, wenn er wieder auf die Oeffentlichkeit losgelaſſen würde. 4 1 r. k. b. Der Dec will Schalke enttronen Eubſpiel um die Kriegs⸗Fußballmeiſterſchaft in Berlin— Zuvor Waldhof⸗Rapid um den dritten Platz Das Endſpiel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft bildet am Sonntag den Höhepunkt der Kriegsſpiel⸗ zeit 1939/40. Schauplatz des großen Kampfes iſt das Berliner Olympiaſtadion und die Endſpielgegner find Schalke 04 und der Dresdner SC. Für die„Knappen“ gilt es, die Meiſterſchaft erſolgreich zu verteidigen und die Siegestrophäe, die„Vikto⸗ ria“, zum fünften Male heimzuführen, während Sachſens Meiſterelf den Ehrgeiz hat, endlich einmal das ſchon oft angeſtrebte, aber nie erlangte Ziel zu erreichen. Meiſterſchaftsſavorit iſt auch diesmal Schalke 04. Die„Knappen“ wiſſen um das Geheim⸗ nis, zur rechten Zeit in der beſten Form zu ſein, und wenn nicht alles trügt, wird man auch am Sonn⸗ tag von ihnen wieder eine Vorſtellung ſtrahlendſter Fußballkunſt vermittelt bekommen. Obwohl in der Meiſterelf in den letzten Wochen und Monaten ſo be⸗ währte Spieler wie Gelleſch. Urban. Bornemann und Schweißfurth fehlten, hat das ihre Schlagkraft nicht vermindern können. Schalke hat, wie kaum ein an⸗ derer deutſcher Verein, dem Nachwuchs ſtets eine be⸗ ſondere Pflege angedeihen laſſen, und da fiel es nicht ſchwer, entſtandene Lücken ſofort vollwertig aus⸗ zufüllen. Die jungen Spieler, es ſeien nur Füller, Burdenski und Schuh genannt, wirken genau ſo er⸗ folgreich wie ihre berühmten Vorgänger, und die Schalker Kombinationsmaſchine läuft ebenſo rei⸗ bungslos wie vordem. Wenn wir die Stärken der Meiſterelf aufzählen, wollen wir nicht vergeſſen, zu erwähnen, daß ihr das oft übertriebene Zuſammen⸗ ſpiel, das die Zuſchauer zur Begeiſterung hinreißt, vielfach als eine Schwäche ausgelegt wird. Nicht ganz zu Unrecht, aber man vergeſſe nicht, daß dieſe ver⸗ meintlich übertriebene Zuſammenarbeit für den Geg⸗ ner nicht nur verwirrend, ſondern in ſtarkem Maße auch ermüdend iſt, und daß ſomit dieſes„Kreiſel⸗ iel“ eine der Grundlagen der ſtolzen Schalker Er⸗ folge bildet. 5 Es gibt nur wenige Mannſchaften, die den Schal⸗ kern mil Ausſicht auf Erfolg gegenübertreten kön⸗ nen. Zu ihnen zählt, wie zuletzt bewieſen, Fortuna Düſſeldorf. Ob auch der Dresdner SC. das muß ſich am Sonntag zeigen. Erinnern wir uns, daß der Dc ſchon vor Jahresfriſt den Schalker Thron ins Wanken brachte, als in der Meiſterſchafts⸗Vorſchluß⸗ runde an gleicher Stelle aus einem:2⸗Rückſtand eine:2⸗Führung machte und der Meiſter nur unter dem Aufgebot aller Kräfte ein Unentſchieden rettete. In der Wiederholung, ebenfalls im Olympiaſtadion, ging allerdings der Dec dann ziemlich ſang⸗ und klanglos:2 ein und Schalke ſchlug anſchließend Admira Wien im Endſpiel mit dem ſenſationellen Ergebnis von:0. Das war, nach den Siegen von 1934, und 1937, Schalkes vierte Meiſterſchaft. Inzwiſchen iſt aber der Dresdener Sc nicht ſchwä⸗ cher, eher reifer und ſtärker geworden. In den Gruppenspielen verlor die Elf nicht ein Tor, erſt dem Scharſſchützen Binder war es am letzten Sonn⸗ tag vorbehalten, Kreß zum erſtenmal zu ſchlagen. Der Doc ſpielt beſtimmt nicht ſo ſchön wie Schalke und erreicht auch wahrſcheinlich nicht die Klaſſe der „Knappen“, aber techniſch ſind die Sachſen natürlich erſtklaſſige Fußballer und dieſe Technik paart ſich mit Kraft und Gradlinigkeit im Spiel. Vor einer ſehr ſtarken Deckung ſteht ein erſtklaſſiger Sturm, der auch eine ſo gute Hintermannſchaft, wie ſie Schalke zweifellos hat, ernſtlich in Verlegenheit brin⸗ gen kann. Der Dc geht nicht mit den ſchlechteſten Alusſichten in dieſen Endkampf, aber wir ſchätzen Schalke doch noch eine Idee höher ein und glauben, daß ben Weſtfalen der fünfte Meiſterſchaftsſieg gelin⸗ gen wird. Vorausſichtlich werden folgende Mann⸗ ſchaften den Kampf aufnehmen: Schalke 04: Klodt; Hinz— Gabriel; Füller— Tibulſki— Burdenſki; Eppendorf— Szepan— Kal⸗ 1935 witzki— Kuzorra— Schuh. Dresbner Sc: Kreß; Pohl— Hempel; Strauch — Dzur— Schubert; Boiczek— Schaffer— Schön — Hofmann— Köpping. 30 Meiſterſchaften— 15 Meiſter Seit 1902/03, als der Vſch Leipzig die erſte Fuß⸗ hallmeiſterſchaft durch einen:2 Sieg über den De Prag gewann, ſind in der Geſchichte des deutſchen Fußballſports 30 gültige Meiſterſchaften verzeichnet. Aber nur 15 Vereinen war es vergönnt, ſich mit dem ſtolzen Titel zu ſchmücken. An der Spitze ſteht der ruhmreiche 1. FC Nürnberg mit ſechs Meiſterſchafts⸗ ſiegen(und dazu zwei Pokalſiegen!), es folgen Schalke 04 mit vier ſowie SpVgg Fürth und VfB Leipzig mit je drei Siegen. Die reſtlichen Meiſter⸗ ſchaften verteilen ſich auf ſolgende Vereine: Vik⸗ tortia 89 Berlin, Hertha“ BSc Berlin und Ham⸗ burger SW je 2, Union 92 Berlin, Freiburger FC, Phönix Karlsruhe, Karlsruher FB, Holſtein Kiel, Bayern München, Fortuna Düſſeldorf und Han⸗ nover 96 je eine.. Um deu dritten Platz: Waldhof— Rapid. Dem Meiſterſchafts⸗Endſpiel voraus geht der Kampf um den dritten Platz, an dem die beiden Unterlegenen der Vorſchlußrunde, alſo Rapid Wien und SV Waldhof, beteiligt ſind. Es iſt anzunehmen, daß es bei dieſem Treffen weſentlich geruhſamer zugehen wird als beim Endspiel, aber um ein gutes Spiel braucht man bei der Klaſſe bei⸗ der Mannſchaften nicht beſorgt zu ſein. In Berlin wird man ſich beſonders freuen, wieder einmal die Waldhof⸗Elf zu ſehen, die zuletzt im Pokalendſpiel an gleicher Stelle einen prächtigen Eindruck hinter⸗ ließ. Rapid und Waldhof trafen ſich zuletzt, wenn wir nicht irren, vor zwei Jahren in einem vorent⸗ ſcheidenden Pokalſpiel im Mannheimer Stadion und damals behielten die Wiener knapp und glücklich mit :2 die Oberhand. Auch diesmal dürfte, wenn beide Mannſchaften voll ausſpielen, die Entſcheidung knapp ſein. An den Mannſchaften wird ſich gegenüber dem Vorſonntag kaum etwas ändern: 5 8 SW Waldhof: Fiſcher; Schneider— Siegel; Sät⸗ tele— Bauder— Ramge:; Siffling— Fanz— Erb — Adam— Günderoth. 2 Rapid Wien: Raftl; Wagner 2— Sperner; Schors — Peſſer— Skoumal; Fitz— Dworacek— Binder — Kaburek— Kaſpirek. a Eine Leichtathletil-Zwiſchenbilanz Die am Wochenende durchgeführten Bereichs weiſberſchaf⸗ ten haben im allgemeinen recht beachbliche Ergebniſſe ge⸗ zeitigt und einen erfreulich hohen Leiſtungsſtand der deut⸗ ſchen Kriegsleichtathletük erkennen laſſen. Man weiß ja, daß viele Spitzenkönner dem Start fernbleiben muß ten und die in der Heimat weilenden Athleten bisher nur beſchränkte Wettkampf möglichkeiten hatten. In der Jahres⸗ beſtenliſte ſind nach den Kämpfen des letzten Wochenendes faſt in allen Wettbewerben Verbeſſerungen zu verzeichnen und beſonders erfreulich iſt die Tatſache, daß eine ganze Reihe der neuen Spitzenleiſtungen auch Gu ropajaheresbeſt⸗ leiſtungen ſind. Max Syring ſteht mit feinem neuen 10 000. Meter⸗Rekord von 30:06,8 Min uten, der dicht an Mäkis Weltrekord herankommt, ſogar an der Spitze der Weltrang⸗ liſte, ebenſo der Fuldaer Storch, der jetzt für„ Axolſen ſtartet, mit ſeinem Hammerwurf von 56,75 Meter laußer Wettbewerb ſchaffte Storch ſogar 57,35 Meter!). Was die Frauen anbetrifft, ſo genügt die Feſtſtellung, daß ſte auch im Kriegsjahr 1940 die Weltvyrmachtſtellung behauptet baben. Gegenwärtig hat die Jahresbeſtenliſte folgendes Ausſ ehen: Männer: 10, Neckermann⸗Mannheim u. Melle rowioz⸗Berlin 21,6 Neckermann⸗Mannheim 48,3 Harbig⸗Dresden :51, Harbig⸗Dresden 1000 m::28,4 Harbig⸗Dresden 1500 m::56,4 Kaindl⸗Mü nchen 98000 m: 826,0 Syring⸗Wittenberg 5000 m: 14:35,: Syring⸗ Wittenberg 10000 m: 30:06,8 Syring⸗Wittenberg 110 m Hürden: 15,3 Becber⸗Berlin 400 m Hürden: 56,0 Mayr⸗München 3000 m Hindernis::30 Muſchik⸗Wien Weöbſprung: 7,08 Wikelſki⸗Berlin Hochſprung: 1,96 Koppenwallner⸗München Dveiſprung: 14,81 Munding⸗Frankſurt am Me Stabhochſprung: 3,98 Glötzner⸗Weiden Kugelſtoßen: 15,41 Dr. Luh⸗Gießen Diskuswerfen: 46,24 Wotapek⸗Wien Speerwerfen: 67,27 Berg⸗Berlin Hammerwerſen: 56,75 Storch⸗Arolſen 4mal 100 m: 43,1 Eintracht Frankfurt Amal 400 m: g: Duſctwaffen⸗SV Berlin amal 1000 m: 751,6 Eßlinger TS Zehnkampf: 60170 Hohmann⸗Juckenwalde Frauen: 100 m: 12,1 Winkkels⸗Köln 200 m: 25,5 Winkels⸗Köln 80 m Hürden: 11, Bieß⸗Berlin und Peter Oppeln Amal 100 m: 40,7 Sc Charlottenburg Weitſprung: 5,81 Jahn⸗Berlin Hochſpvung: Lockemann⸗Jena Hugelſtoßen: G. Mauer mayer⸗München N Diskuswerfen: G. Mauerwmayer⸗München Speerwerfen: Gelius⸗München Fünfkampf: Brunemann⸗ Hannover. 100 m: 200 m: 400 m: 800 m: 270, Ungarns Schwimmer wurden im Hinblick auf den Lön⸗ derkampf gegen Deutſchland am kommenden Wochenende in Budapeſt einer letzten Prüfung unterzogen, bei der es dem Kraulſchwimmer Tatos gelang, mit 19:55,0 Minuten einen neuen Landesrekord über 1500 Meter aufzuſtellen. Der Sportbetrieb im Elſaß wird mit ſofortiger Wirkung wieder aufgenommen. Schon am kommenden Sonntag ſteigt in Mülhauſen ein Fußball⸗Städteſpiel ⸗wiſchen Mül⸗ hauſen und Freiburg. Bis zu einer endgültigen Regelung bleiben die elſäſſiſchen Sportvereine in ihrer derzeitigen Form beſtehen. Geringe Geschäffsfäfigkeii Kursſteigerungen an den Aktieumärkten Bei nicht einheitlicher Kursbewegung überwogen am Donnerstag bei Eröffnung der Aktienmärkte Kursſteige⸗ rungen. Die Geſchäfts tätigkeit blieb verhältnismäßig klein, was darin auch zum Ausdruck kam, daß zahlreiche Papiere vorerſt eine Strichnotiz erhielten. Am Montanwarkt ſtanden Harpener mit plus 1,75 v. H. im Vordergrunde. Klöckner plus 0,50 umd Ver. Stahl plus 0,25 v. H. Andererſeits gaben Buderus und Mannesmann um je 0,75 und Rheinſtahl um 0,50 v. H. nach. Von Braunkohlenwerten veränderten ſich nur Dt. Erdöl(minus 0,25 v..). Bei den Halliaktien wurden Wintershall um 125 v. H. niedriger notiert, während Kali Chemie 0,50 v. H. gewannen. In der chemiſchen Gruppe ſetzten Farben mit 180 uan 0,50 v. H. höher ein, notierten alsbald aber 1794. In den Glektro⸗ umd Ver⸗ ſorgungswerten war das Geſchäft klein. Zu erwähnen ſind Geſfürel mit plus 0,50, Deſſauer Gas mit plus 0,75, EW Schleſten mit plus 1,25, Rheag plus 1,50 und Waſſer Gel⸗ ſenfirchen mit plus 4 v. H. Demgegenüber büßten Aceh und Lahmeyer je 0,50 v. H. ein. Von Autowerten ermäßigten ſich BW um 0,75 v. H. Bei den Maſchinenbaufabriken gewannen Berl Maſchinen und Rheinmetall Borſig je 0,50, ferner Schubert und Salzer 1 v. H. Niedriger lagen Zellſtoffwerte, von denen Aſchaf⸗ ſeuburger 0,75 Feldmühle und Wabdhof je 1,25 v. H. ver⸗ Iloren. Bei den Brauereiaktien wurden Schultheiß um 1 v. H. und Dortmunder Union um 1,50 v. H. heraufgeſetzt. Hotelbetrieb fielen durch einen Rückgang um 4 v. H. auf, wobei die Steigerungen der letzten Tage berückſichtigt wer⸗ den müſſen. 1 Lokol und Kraft zogen um 1,50 v. H. an. Von variablen Reuten notierten Reichsaltbeſitz 14996 gegen 149% und Reichsbahn⸗VA 1279 gegen 127,50. Steuergutſcheine nannte man allgemein 99/95. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 18. Juli. Am Geldmarkt war Blantotagesgeld zu%½ bis 14 v. H. erhältlich. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken mit 56.79. Die großdeuischen Banken in der neuen Wirischafisordnung Europas Als Folge des deutſchen Sieges beginnt eine wirtſchaftliche Neuordnung des europäiſchen Kon⸗ tinents heraufzuziehen. Deutſchland und Italien ſind ſeit Jahr und Tag bemüht geweſen, ſich aus eigener Kraft das volle wirtſchaftliche Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht zu ſichern. Man hat in den weſteuropä⸗ iſchen Demokratien einſt dieſe Bemühungen um eine autarke Wirtſchafts führung von oben herab belächelt, bis man jetzt die bittere Erfahrung machen mußte, daß die deutſche Wirtſchaftskraft ſich als die über⸗ legenere erwieſen hat. a Nach dem Erfolg der deutſchen Waffen ſpürt jedes Land des europäiſchen Kontinents den Zwang zu einer Neuorientierung. Das gilt nicht zum wenig⸗ ſten in kreditwirtſchaftlicher Hinſicht. Das Zeitalter, in dem die Londoner City den Außenhandel der europäiſchen Staaten bevormunden und kontrollie⸗ ren konnte, iſt vorbei. Der Londoner Rembourskredit wird auch für diejenigen Länder, die bis zuletzt an den alten Formen des Außenhandels feſthielten, ſeine Rolle ausgeſpielt haben. Die wirtſchaftliche Neuordnung Europas wird ihre Ideen und Grundſätze aus den ſiegreichen Län⸗ dern Deutſchland und Italien beziehen. Hier iſt ein neues Kraftfeld entſtanden, über das der Weg zu einer großzügigen wirtſchaftlichen Zuſammenarveit aller Beteiligten führen wird. Damit beginnt ſich auch die große Friedensaufgabe des großdeutſchen Bankſyſtems abzuzeichnen. Sie iſt zunächſt eine innerwirtſchaftliche. Wenn die Waffen niedergelegt werden können, wird Zug um Zug an die Wiederauffüllung der Läger und die allmähliche Durchführung von kriegsvertagten Inveſtittonen ge⸗ gangen werden müſſen. Wie dieſer Prozeß im ein⸗ zelnen verlaufen wird, in welchem Tempo die ein⸗ zelnen Etappen dabei durchmeſſen werden, läßt ſich heute noch nicht abſchätzen. Wohl aber ſteht feſt, daß der Rückhalt an einer Bankverbindung für jedes wirt⸗ ſchaftliche Unternehmen, das zu einer neuen ſchöpfe⸗ riſchen Höchſtanſpannung ſeiner Kräfte genötigt fein wird, einen nicht hoch genung einzuſchätzenden Wert haben wird. Man darf alſo ſagen, daß die inner⸗ wirtſchaftliche Neuordnung mit einer ſteigenden Be⸗ deutung des Bankkredites verbunden ſein wird. Sodann werden im neugeordneten kontinentaleuro⸗ päiſchen Raum neue endgültige Formen der Zah⸗ lungstechnik im Außenhandel gefunden werden müf⸗ ſen. Die Brücke des Sich⸗Findens von Abnehmern und Lieferanten wird auch hier in ſehr pielen Fällen der Kredit ſein(wobei wir offen laſſen dürfen, welche Formen der Kreditgewährung die Praxis heraus⸗ arbeiten wird). Da Deutſchland als der große und kriſenfeſte Ab⸗ nehmer das natürliche Zentrum des neuen, von eng⸗ licher Aufſicht befreiten europäiſchen Güteraustau⸗ ſches bildet, ſo kann man bereits heute feſtſtellen, daß unſer großdeutſches Bankſyſtem das Rückgrat dieſer 1 KATIA 5 n Von Komodo r O N HH. d. H A N S E N 3 NRO M AN N V Frau Eliſabeth Ehrhardt ließ zunächſt den Brief finken, um ihre Gedanken zu ſammeln. Sie ſah nun mit deutlichem Begreiſen die Zuſammenhänge, die ſie bisher nur geahnt hatte. Das Stadium größter Aufregung überwand ſie in dem Drang, durch die weitere Lektüre die letzten Beweiſe zu erhalten. Zunächſt lag eine Mitteilung der rigaiſchen Aus⸗ kunftei vor.„Auf Ihre Anfrage wegen der Familie Eckau teilen wir Ihnen mit, daß nach den anfäng⸗ lichen Berichten aus den Jahren 1918 und 1919 alle Mitglieder der Familie bis auf die Tochter Katja, geboren im Jahre 1887, während der revolutionären Wirren umgekommen ſind. Dieſe Auffaſſung muß⸗ ten jedoch die hieſigen Behörden berichtigen, als ſich im Januar 1920 zwei Perſonen einſtellten, die ſich auf Grund zahlreicher Familienpapiere, Zeugniſſe und dergleichen als der Arzt Dr. Jürgen Eckau und ſeine Nichte zweiten Grades Katharina Waſſiliew auswieſen. Die Waſſiliem erklärte, nicht ſie, Verwandte, die Katja Eckau ſei ermordet worden. Sie hätte ſich zuſammen mit ihrem Onkel zu den deutſchen Linien retten und von dort nach Holland gelangen können. Bei den damals noch herrſchen⸗ den Zuſtänden war es nicht möglich, dieſe Angaben genauer nachzuprüfen. Dr. Eckau und Katharina Waſſiliew erklärten zudem, ſie hätten nur noch ein⸗ mal die Heimat aufſuchen wollen, um mit ergänzten Ausweispapieren eine Stellung in den holländiſchen Kolonien anzutreten. Darauf wurden ihnen die verlangten Päſſe aus⸗ geſtellt, und beide Perſonen reiſten ſchon nach nur einwöchigem Aufenthalt in Riga wieder ab. Ihre Päſſe wurden ſpäter regelmäßig verlängert und zu ſondern ihre dieſem Zweck jeweils aus Batavia nach Riga geſandt. Dr. Eckau und Katharina Waſſiliew heirateten im Auslande und wurden ſeither bei den Behörden in Riga als Ehepaar geführt. Der Tod von Frau Eckau wurde im Sommer 1936 nach Riga gemeldet, das Ableben von Dr. Eckau im Sommer 1938. Der Ehe iſt eine Tochter entſproſſen, und zwar die im März 1920 geborene Katja Eckau, die ſich ſeit⸗ her auf dem Wohnſitz ihrer Eltern, der holländiſchen Inſel Komodo aufhielt, vor einem Jahre einen Paß beantragte und mit Vermittlung des Konſulats ein Viſum für die Einreiſe nach Deutſchland erhalten hat. Ueber ihren jetzigen Aufenthalt iſt nichts be⸗ kannt.“ Als ſte ihre Lektüre beendet hatte, ließ die Spann⸗ kraft bei Frau Ehrhardt nach. Sie ſah jetzt deutlich ein nicht aufhaltbares Verderben heranmarſchieren, gegen das für ſie kein Mittel des Kampfes möglich war. Nicht einen Augenblick zweifelte ſte daran, daß der Vater von Katja Eckau in Wirklichkeit ihr verſchollener Mann Kurt Ehrhardt geweſen war. Sie verſuchte zu überlegen, welchen Zweck Has Mädchen mit ſeinem Beſuch in dem Mlüritz⸗ Sanatorim verfolge, konnte aber keinen klaren Ge⸗ danken faſſen. Gut konnte die damit verbundene Abſicht auf keinen Fall ſein, ſonſt hätte ſich Katja gleich bei ihrer Ankunft als die Tochter von Kurt Ehrhardt ausgegeben. Auch ein Zufall ſchien aus⸗ geſchloſſen, denn die Fragen, die ſowohl Katja wie Frau von Triſchen geſtellt hatten, bewieſen eindeu⸗ tig, daß ſie völlig klar ſahen und irgendwelche Pläne verfolgten. Der erſte Impuls war, Fräulein Eckau um eine Unterredung zu bitten. Dann ſchrak Frau Eliſabeth vor dieſem Schritt zurück, weil ſie ſich immer noch gegen ihre eigene Ueberzeugung verzweifelt an die Hoffnung klammerte, die Löſung werde frieblich ſein. In dem ſich überſtürzenden Hin und Her ihrer Entſchlüſſe, Befürchtungen und Hoffnungen erlitt ſie einen neuen Zuſammenbruch, der weit nachhaltiger und tiefgehender war als der vor eini⸗ ger Zeit. Das Hausmädchen fand ſie eine Viertelſtunde ſpäter ohnmächtig auf dem Fußboden liegen und rief * neuen kontinentalen Außenhandelsfinanzierung feln wird. Das deutſche Bankgewerbe hat in der geh, niſchen Mitwirkung an der Durchführung der nich immer einfachen Verrechnungsverträge mit den Süß, oſtländern bewieſen, daß es durchaus in der Lage it auf dieſem ſchwierigen Felde ſeinen Meiſter 0 ſtehen. Die neuen Bankaufgaben werden andere ſein als ſie die Tradition der Väter und Großvale kannte— aber das private deutſche Bankge werf wird an dieſe Aufgaben mit dem Beſten der Trab, tion, dem Willen zur treuen, zähen, unbeirrbar ſac, lichen Facharbeit ſeiner reichen Erfahrung und ſel. nem engen Vertrauensverhältnis zu ſeiner Milli. nen⸗Kundſchaft herangehen. Das hürgt dafür, d auch dieſe neuen Aufgaben in richtiger Form gelge werden. 1 — * Heinrich Lanz.⸗G., Mannheim. Die heute ſtatlge, fundene och., in der 8,715 Mill. AK. vertreten war, 0 nehmigte einſtimmig die Regularien und beſchloß die Aus, ſchüttung von wieder 10 v. H. Dividende, wovon vom Hundert dem Anleiheſtock zugeführt werden. de turnusmäßig ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden witz dergewählt.. * Fabrikant Hans Kreuzer T. Der Mitinhaber zu Firma Granit⸗ und Syenitwerke Bensheim, Hans Kreuzen ſtarb im Alter von 54 Jahren. 5 Frankfurt 2. H. Deutsche Steinzeus. 1 5 4 Deutsche festverzinsliche Werte] Durlacher Hof. 17 18 1 1 8 ektr. Licht u. Kr. 1700 DEUTScHE, STAATSANLEIHEN Peer es* 13 4% Schatz D. R. 38. 101.2 101,2 L. G, Farben. 170% 4% Baden 1227„ 01 1032 Segel aner 0 Altbes. Pt. Reien: ies 14 flerpener Benden. ld STADTANLEIREN essen Se men 1680 fh 4% Heidelberg 286. 100.0 109,9] Hosch Berge.... ats l 4% Mannheim 28 1000 100.0] Rias in ui 8 4% Piorkbeim 26. 1002 100,2] Beer 4 500 EEANDBRIE EE Su Werte 3 1990 10 n 0 b A be. opt, 1010 10,00 Fudwiesnat rtr... 4 Mel Hp Bk. N I Ludwigshaf. Walzm. 135 15 E 3 e 1010 101.0 Mannesmann 1310.5 1853 4% Pfälz Hop. Bk Metallgesellschaft 1139.5 24—26 8 29 1010 101,0] Rhein. Elektr. Mhm. 1472 8„ hein.-Westf. Elekt. 134,7 fi INDUSTRIE-ORBTIISATIONEN 104.0 101,1 104.0 1017 Beer J Salzdetfurtl... 10910 Salzw. Heilbronn— Schwartz- Storchen. Seilindustrie(Wolf) Siemens u. Halske. 7 Süddeutsche Zucker Zellstoff Waldhot RANK EN E— 5 8 Aschaflenb. Zellstofl e Augsbg.-Nürnbg. M. eutsche Bann Bayr. Motorenwerke Dei Brown. Boverie Cie Ptalz Hyp Bank Contin. Gummi Reet denk* Daimler-Benz Rh. Hypoth.- Baux Deutsche Erdöl— Dt. Gold u. Silber 253,5) Zwischenkurs. 5 Daimler-Benz 27 4% Dt. Ind.-Bk. 89 5 Gelsenkirch. v. 86 4% Krupp v. 368 4% Ver. Stahlwerke 101.2 6 16. Farb. RM-Anl. 28 139,1 ALIEN 3 d —— . eee. 1440 ft Geld- und Devisenmarki 17. Ju Diskont: Reichsbank.5. Lombard.3, Privat 3. H. Suntheh in RN ur ZI Sele] Priel] Armen n Rui fur STSgd ET Aegypten 13g. Pfd“— 9,890 9,910 Jugoslaw. 100 Din 5 5, AlghanistaniooaAfg— 138,79 18,83] Kanada 1kan. Dol“ 27004 Argentin 1-Pese 0,538 0,542 Lettland. 100 Lats 5½ 48,75 Austral. L aust. Pd! 7,912 7,928 Litauen 100 Litas— 41 4 Belgien 100 Belga 4 39,6 40,04 Luxemb. 100 lux Fr, 00% U Brasilien 1 Milreis— 9,130 0,132 Neuseel. i neus, Pfd.— 791% Br.Indien 100 Rup!— 74,18 74.32 Norwegen 100 Kr 3½ 50,76 5 Bulgarien 100 Leva 6.047 3,058 Portugal100Escudo 4½ 9,40 9 Dänemark 100 Kr 4 48,21 48,31] Rumänien 100 Lei/„ England 1 eng. Pfd! 2 9,890 9,910 Schweden 100 Kr 2½ 59,46 8%( Estland 100 est. Kr 47 62,44 62,560 Schweiz 100 Fr 14 56% Finnland 100 fn. M 4 5,060 5,070 Slowakei 100 S8LRT 5.591 8% Frankreich 100 Fr“ 2.060 5,070 SpanieniooPeseten 250 Griechenl. 100 Pra 6 2,148 2,152 Südafr. Un. 1 8. Pd“= 9* Holland ic Gulden 2 132,57 132,83 Türkei 1 türk. Pfd 4 708 10 N Iran. 100 Rials— 14.59 14,61 Ungarn 100 Peng 4 Husten 110 9011255 705 1805 1819 Uruguay 1-Peso— 019%. talien.. 100 Lire 4½ 13, 11.S. A.. 1 Dollar 1 2408 N Japan.. 1 Ven 3.585 0,587 5 2 1 Die mit einem? versehenen Kurse ſinden nur im innerdenischg Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein- Pegel 9 16 17.0 is En- Pee 1s i 105 Rheinteſden.703.658.68.4 28.06] Kaub...623,82 3 J Breisach. 94 90 7057 131277 Köln 3,30 3,41.50 Reh!.60 4,314,234, 8 f Maxau.146,15 5,05 98085 eee. Mabnbeim 231 8,468.41 s. 36.31] Nannhelto. 3 208.185,% Hauptſchriftleiter: Or. Alois Win bauer(t. Arlt, Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Fe (i..), Kulturpolitik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno EI, bart.— Handel: 1. B. Willi Müller.— Lokaler Teil: Dr. 8 W. Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W. Kah: Sport: Willl Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und ö dienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim.. Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zell Dr. Fritz Bode u. Co. Mannheim, R 1, 4/6.— Vexrantwortſich ü Anzeigen und Heſchäftliche Mitteilungen: i. V. Robert Gille Mannheim.— Zur Zeit Preisliſte Nr. 11 gültig. ängſtlich den Arzt herbei. Er hob ſeine Mutter auf und legte ſtie ins Bett. Die zerſtreut herumliegen⸗ den Briefbogen ſammelte er, um ſie vorerſt in die Taſche zu ſtecken. Nach längerem Bemühen gelang es, die Ohnmächtige wieder zur Beſinnung zu brin⸗ gen. 5 Sie begriff ſofort, in welcher Situation ſte ſich befand und richtete ſich entſetzt hoch:„Wo ſind die Briefe?“ „Meinſt du dieſe?“ fragte Kurt und zog die Blät⸗ ter aus der Taſche. Sie griff danach und fragte erregt. geleſen?“ i „Nein, Mutter, es ſind ja deine Briefe.“ Dabei fragte er ſich verwundert, welcher Art wohl die Mit⸗ teilungen ſein könnten, die eine ſo niederſchmet⸗ ternde Wirkung ausübten. Um die Kranke jedoch nicht zu beunruhigen, äußerte er dieſe Fragen nicht laut und verſchob ſie auf einen gelegeneren Zeit⸗ punkt. ö Auf dem Wege in ſein Sprechzimmer, wo er Me⸗ dikamente holen wollte, kamen ihm einige Wort⸗ fetzen in Erinnerung, die er beim Sammeln der Pa⸗ piere flüchtig in ſich aufgenommen hatte. Am Kopf der Bogen waren die Städte Riga und Rotterdam genannt. Außerdem enthielten ſie Aufſchriften, deren Name ihm entfallen war. Merkwürdig, was ſeine Mutter mit ausländiſchen Auskunfteien zu tun hatte? Dann fiel ihm ſein Vater ein. Er blieb ſekunden⸗ lang regungslos ſtehen. Richtig, es mußte ſich um Vater handeln. Jahrelang hatte Mutter Nachfor⸗ ſchungen betrieben. Hatte ſte jetzt endlich eine Spur gefunden? Aber wenn das der Fall war, mußte ſie ihren Söhnen doch ſofort davon Kenntnis ge⸗ ben. Er begriff die Zuſammenhänge nicht und be⸗ ſchloß, ſobald ſich eine paſſende Gelegenheit dazu bot, vorſichtige Fragen zu ſtellen. Wenige Minuten vor neun fuhr er in einem kleinen Sportwagen nach Waren, um ſeine Sprech⸗ ſtunden abzuhalten. Während des ganzen Weges überdachte er nochmals die Ereigniſſe der letzten Wochen. Seine Vermutungen wurden zur Gewiß⸗ „Haſt du ſie heit. Eine andere Möglichkeit lag nicht vor. Mues mußte Nachricht von ihrem Manne erhalten haben Es gab ja auch ſonſt nichts in ihrem Leben, das ein derartige Schockwirkung auf die ſonſt ſelbſtſichenn und geſunde Frau ausüben konnte. 5 Erſt gegen zwölf Uhr mittags konnte er die Rü fahrt antreten. Einige ſchwierige Konſultatſone und zwei Hausbeſuche hatten ihn von allen Grube leien abgelenkt. Von ſeinem Aſſiſtenten erfuhr ei daß die Mutter bereits wohlauf ſei und ſich Eſſen auf ihr Zimmer beſtellt habe. Das beruhigte in ſo daß er ſich zunächſt ſeinen Gäſten wiömete un erſt nach der Mittagstafel nach oben ging. Frau Eliſabeth ſaß in einem Seſſel nahe au Fenſter und blickte auf den See hinaus. Als ſich de Tür öffnete, wandte ſtie den Kopf. Sie hatte ſih wieder ganz in der Gewalt. Während der Abweſen heit Kurts ſagte ſie ſich folgerichtig, daß ihr verſtot tes Verhalten eine Kataſtrophe nur beſchleunige könne. Sie mußte friſch erſcheinen, um jeden auf keimenden Verdacht zu erſticken. Dieſes Bewuß ſein gab ihr Haltung und Kraft, ſo daß ſich der A wunderte, wie ſchnell und gründlich der Zuſammeſ deſelbſt bruch vom Morgen überwunden war. Er begrüßte ſeine Mutter zärtlich und liebevoll fragte nach ihrem Befinden, äußerte ſeine Freut über die ſchnelle Wiederherſtellung und ſchlug ein ſcherzhaften Ton an, auf den ſie auch gleich eingin Dadurch kam er zu dem Glauben, ruhig auch eln heikle Fragen ſtellen zu können. 5 N „Seit wann haben wir Geheimniſſe voreinandet Mutter?“ Er hob lächelnd den Finger, als de er einem unfolgſamen Kinde.„Das wollen doch gar nicht erſt einführen.“ Ueber ihr Geſicht zug neue Bläſſe, ſo daß er beruhigend hinzufügte: „Du brauchſt wirklich nicht zu erſchrecken, M ter. Richard und ich ſind deine beſten Freunde haben alles mit dir getragen und wollen es e weiter ſo halten. Es iſt für dich auch, vom a chen Standpunkt geſprochen, beſſer, wenn ou nicht hinter Geheimniſſen verſchanzt, ſondern IEIz- EIA 244. 0 1475(65 Haue Da d gewiſſen befohlen mageren kommen eine ric geben, im leere leine, zu laſſen Und ſo nicht gen dern je Wir Kir Mühen alſo ſchn das Kor band eir ſitzend 1 neben ſe eines A Kopftuch Gewitte! ſo eifrig das Wo! Feſtlic Die o unte n Sänger ſetzung d die Sopr ten Erm heit des Werk; 9 Baß in beſtens z der hier drei aus dem mit zumal ar worden ſeſtepiele eignis, gekehrte mit Küche 11. 40 5 — Lame y In mit deinen Jungen darüber ſprichſt. Und nun zähle mir einmal, was du von Vater gehört ö Hortſetzung folgt) elt und Teben 1 19 Fand Lee de Auedamm . 2 Der gemalte Blitz 05 ſſt Von Georg Britting e 5 Weit hinten lag das Dorf, und über dem Dorf e sein ſchwebte eine kleine, graue Wolke, die hatte das Aus⸗ väle⸗ ſehen eines ruhenden, krauswolligen Lammes, und ewerß in dieſes Wolkenlamm war wie ein Türkenſäbel der Tra, Blitz gefahren und hatte es durchbohrt, grauſam i sac, durchbohrt, und aus dem Bauch ſah die Spitze des ud ſeſ Sübels fürchterlich hervor. Unbeweglich ſtand die Milli. Wolke und unbeweglich ſteckte der rote Blitz in ihr. r, o Alles war friedlich und heiter auf dem Bilde ſonſt, gelt nur über dem fernen, hingeduckten Dorf, die kleine, ſchafgraue blitzdurchzuckte Wolke kündete Gewitter und Sturm an. Weil aber eine gemalte Wolke auf einem Bild ſich nicht vergrößern, nicht dunkler wer⸗ ſtattgt, den und näher rücken kann, ſo hatte das fern ſich ar, ge, ſammelnde Unheil für uns Schuljungen nichts, was e Auz, uns hätte bange machen oder entſetzen können. Der don? himmel über den Feldern im Vordergrund war Di heiß und blau und leer. Rechts hinten trennte der in wis ſcwärzliche Zug eines Waldes Himmel und Erde, und aus dem Dorf ſchlängelte ſich der zierliche, hell⸗ 15 der klaue Faden eines Baches. reltze Da der Maler dieſes Bildes, und mehr noch jener gewiſſenhafte Schulmann, der es ſo genau zu malen . befohlen hatte, gl lauben mochte, daß man Kindern, 4 mageren dummen Stadtkindern, nicht deutlich genug 0 kommen könne, wolle man den kleinen Nichts wiſſern eine richtige Vorſtellung des ländlichen Sommers geben, ſo war man darauf verfallen, auf dem Bilde im leeren reinen Schönwetterhimmel doch auch jeile lleine, unheilverheißende Gewitterwolke ſchweben zu laſſen, mit einem unbeweglichen Blitz im Leibe. 8 10 Und ſo kam es auch, daß die Leute auf den Feldern 6 105 nicht gemeinſam die gleiche Arbeit verrichteten, ſon⸗ 5 1005 dern jeder einer anderen Beſchäftigung nachßing. 0 Bir Kinder ſollten erkennen, wie mannigfaltig die i Müßen des bäuerlichen Sommers wärxren, und darum 0 M15 alſo ſchnitt der eine Landmann mit ſauſender Senſe 19 5 das Korn, wendete es ein anderer mit der Gabel, 5 band eine Frau Garben, aß ein Knecht am Feldrain „ ſtzend mit dem Löffel aus einer Schüſſel und da⸗ h keben schlief ein Mann langausgeſtreckt im Schatten 0 1405 eines Apfelbaums. Ein kleines Mädchen im roten 0 100 Kopftuch betete vor einem Wegkreuz. Das ſchwarze Gewitter fern zu halten, betete das kleine Mädchen ſo eifrig, ſagte man uns. Und wir glaubten es auch, das Wolkewlamm bliebe nur deswegen ſo klein, und unbeweglich über dem Dorf ſtehen, weil das fromme Mädchen ſo inbrünſtig und unentwegt mit gefalte⸗ len Händen im Gebet verharrte. 2 l 5 3 Das Bild war zwiſchen zwei weiße Holzleiſten ei geſpannt, und als man es zum erſten Male über die ieee ſchwarze Wandtafel hängte, als ſich der herr⸗ u le te Sommer zum erſten Male vor unſeren 9 ſtaunenden Blicken entvollte, da erfüllte er uns mit Unbeſchreiblichem Entzücken, und weil die Kinder jener damaligen Zeit noch gerne ſchwärmten und ſich gern auch ein wenig geziert und wichtigtuend äußerten, ſo riefen wir fünfzig kleine Burſchen auf den hölzernen Schulbänken ein zwar echt empfun⸗ denes, aber doch auch abſichtlich übertriebenes lang- gezogenes„Ahl“ aus, und der junge Lehrer zwir⸗ belte ſeinen weißblonden Schnurrbart und lächelte über unſere Begeiſterung. Es war keineswegs ein Kunſtwerk hohen Grades, das uns da ſo bezauberte und hinriß. Was einzig dem Maler geglückt war, oder was auch nur irgend ein Zufall bewirkt haben mochte, oder das noch mangelhafte Druckverfahren jener Zeit, das war die trockene, raſchelnde, heiße Bräune, welche die Land⸗ ſchaft ſeltſam überzog. Das Korn war von bräun⸗ lichem, üppigem Gelb, in das helle Blau des Him⸗ mels war Gold gemiſcht, und ein weniges vom Braun und ein weniges vom hitzigen Gold, ſteckte heimlich glühend in jeder der Farben auf dem Bilde. Da war es nur gut, daß der Feuerſäbel glaskalt und unbewegt aus dem Wolkenlamm ragte, daß die kniſternde, verborgen ſchwelende Bräune ſich an einem gemalten Blitz nicht zu entzünden vermochte. Es war ein einfältiges Gemälde, das mir da⸗ mals einen ſo tiefen und unvergeßlichen Eindruck machte. Der gemalte Sommer ſchien mir vollkom⸗ men ſchön und der wirkliche, den ich bald darauf in den großen Schulferien zu ſehen bekam, blieb für meinen kindlichen Sinn weit dahinter zurück. Wo war die drollige, beluſtigende Gleichzeitigkeit der ver⸗ ſchiedenſten Tätigkeiten auf Wieſen und Feldern? Sah ich den gleichmäßigen Bewegungen der Schnitter zu, die ihre Senſen ſchwangen, ſo fragte ich nach einer Weile mit Ungeduld, wann denn einmal einer etwas anderes täte, wann denn aus einer Schüſſel einer hungrig ſeine Suppe löffeln, wann denn end⸗ lich einmal einer müde genug ſein würde. um ſich im ſchwarzen Hatten eines Apfelbaumes in das Gras zu legen? War der Himmel zuweilen goldflim⸗ mernd, ſo vermißte ich doch in ſeiner unheimlichen Leere das vergnügliche, kleine Wolkenlamm, und vergebens ſpähte ich an ſtrahlend ſchönen Tagen nach einem Wölkchen aus, das, wie ichs doch gelernt hatte. drohendes Unheil anzuzeigen verpflichtet war. Und nie ſah ich jemals bis heute ein kleines Mädchen mit geen Händen knieend vor einem Wegkreuz beten. Jetzt wird man das veraltete Sommergemälde von damals wohl nicht mehr im Anſchauungsunter⸗ richt der Schulen verwenden, darüber jeder mitlei⸗ dig lächeln würde, man hat ſicher längſt ein Bild, das ſich treu und mit Genauigkeit an die Wirklichkeit hält, aber ob es den Sommer ſo heiß, ſo raſchelnd braun und geheimnisvoll glühend zu zeigen ver⸗ mag, wie jenes unſerer Zeit, das irgendwo zwi⸗ ſchen Speichergerümpel verſtaubt. glaube ich nicht. Und faſt auch will ich nicht glauben, daß heutigen⸗ tags die kleinen und viel klügeren und ſachlicheren Schuljungen durch ein fünfzigfaches, übertriebenes und ein wenig geziertes„Ah!“ ihr Entzücken bekun⸗ den werden— aber das iſt vielleicht nur Hochmut oder die Unfähigkeit des Gealterten, ſich auch nur vorzuſtellen, daß der Glanz ſeiner Jugend unver⸗ blaßt bei anderen dauert. eee, „Der Feldherr“ im Heidelberger Schloßhof Feſtliche e ee im Heidelberger — Heidelberg, im Juli. Die am vorigen Sonntag verregnete Aufführung unte. mit großem Erfolg nachgeholt werden. 1000 Sänger und an dreitauſend Hörer füllten den Schloß⸗ n Händels Freiheitsoratorium„Der Feld⸗ herr“ hinterließ in der Einrichtung von Hermann Stephani tieſſten Eindruck unter der Leitung von Prof, Dr. Hermann Poppen, der in unermüd⸗ licher Probenarbeit mit dem Bachverein und zahl⸗ keichen ergänzenden Chören die Vorausſetzungen des Erfolges erfüllte. Hierzu ſei die glückliche Be⸗ ſetzung der drei Soli gerechnet: vor allem übertraf die Sopraniſtin Marta Schilling alle hochgeſpann⸗ len Erwartungen durch Stimmkultur, ſchlichte Wahr⸗ heit des Ausdrucks und ſtilreine Hingabe an das Werk; Rudolf Watzke konnte ſeinen tragfähigen Haß in ſeinen mitreißenden Arien des Sehers heſtens zur Geltung bringen. Zwiſchen beiden hatte her hier beſtens eingeführte Heinz Marten lalle drei aus Berlin) einen ſchweren Stand, zumal er gegen eine Indispoſition anzukämpfen hatte. Auch die Knaben⸗ 100 Mädchenchöre ſetzten ihr beſtes ein, 15 das Orcheſter die den Wolken und der plötz⸗ l hervorbrechenden Sonne ausgelieferten Saiten⸗ lies ſutrumente ſorgſam in Stimmung zu halten ver⸗ fand. Dem einzigartigen Rahmen vor dem Fried⸗ N lichs⸗ und Otto⸗Heinrichsbau entſprach das Akuſtiſche, dem mit über 1000 Mitwirkenden Genüge geſchah, Mute! zumal auch das Städt. Orcheſter bedeutend verſtärkt haben worden war. So bekam der Schloßhof der Reichs⸗ as ein feſtſpiele ſelbſt im Kriegsſommer ſein feſtliches Er⸗ tſichen kignis, an das Tauſende, darunter viele heim⸗ gelehrte Soldaten gern zurückdenken werden. e Rüch Friedrich Baſer. Maunheimer Violinkonzert in Baben⸗Baden. Die„Geſellſchaft der Muſikfreunde Baden ⸗Baden“ bot im Kurhaus die Veranſtaltung eines Violin⸗ abends. Zwei junge Mannheimer Künſtler, der 20⸗ jährige Helmut Heller und ſein pianiſtiſcher Be⸗ gleiter Werner Henkel füllten das Programm aus. Gleich zu Beginn in der D⸗Dur⸗Sonate Corellis und vor allem in Bachs Chaconne, trat bei Helmut Heller die Sicherheit und Feſtigkeit ſeines Striches und die unbedingte Beherrſchung aller techniſchen Schwierig⸗ keiten wohltuend in Erſcheinung. In Mozarts So⸗ nate-Dur löſte ſich die Schwere des. Spieles in lie⸗ benswerte Leichtigkeit, mehr noch in Paganinis Capricon(Nr. 20 und 28). Reich an ſtiller Wärme und Innerlichkeit kam Tſchaikowſkys Serenade mélancolique zur Geltung und voll ländlichen Froh⸗ muts und Ausgelaſſenheit Dohnanyis„Rulalig Hungarica“. Der Beifall des Publikums entließ den Künſtler nicht ohne eine Zugabe, einer Romanze Regers, die blühend und anmutvoll von der vielſeiti⸗ gen Einfühlung Skunſt des jungen Geigers Zeugnis ablegte. Werner Henkel offenbarte als Begleiter ſchönen weichen Anſchlag und mitſchwingendes Ein⸗ fühlen in die Werke und in das Weſen des Geigers. Albert Herzog. Erfolg eines Ludwigshafener Malers. In den Kreis der„Frauenwörther“, einer Malergruppe, die auf der Fraueninſel regelmäßig Ausſtellungen von Werken, die aus dem Chiemgau gewonnen ſind ver⸗ anſtaltet, fand jetzt auch der Ludwigshafener Maler Willi Weber mit einem Gemälde„Abend am Chiemſee“ Aufnahme. Dem Kreis der Frauen⸗ wörther gehörten angeſehene Maler wie Baumgart⸗ ner, Prof. Müller⸗Eiſchin, Gerhardinger und Ro⸗ loff an. Nur beim Ableben eines Mitgliedes kann ein neuer Künſtler nachrücken. Aus vielen Bewer⸗ bern wurde Weber ausgewählt. * Mörleubach(Odenwald), 18. Juli. Ein zwei⸗ efuhalbjähriges Kind lief im Eifer des Spiels vor einen Laſtzug, wurde vom Anhänger erfaßt und war auf der Stelle tot. dl. mbl. Manſ.⸗ Vermie . Ammer 9 2. 9 Kunststraßze luisenring 35, 3. Stock Ange- Aonung . de bonne 9 Nr. 4a. Th Schöner Laden mit groß. Schau⸗ fenſter u. Nebenraum zum 1. Sep⸗ tember zu vermieten.— Näheres: Qu 1. Au. 14, Fernſpr. 202 6g. 605 geräumige, ſonnige 5 1 Bad und b 40 n 5 5 en. Zubehör, zum Näheres 166a 1 Nr. 209 95. U- Mohn.(mäb!) 20. Gb 15 23.5 35 5 75„ u. fate en Rahe. bat bott. J- 8 Bad⸗ enge,„ 50 5„„ Hal bstst. 85. b.„„ bad fig. 150. Schster, K 1,9 Immo. 1. bit g- Al. Mohn. l ufsad ges. 51920 Ein ſehr ſchün möbliertes, groß. Wonn-schiat- Zimmer m. Dipl.⸗Schreib⸗ tiſch u. Clubmöb. ſof, zu vermiet. 1 ab 7 Uhr. 9 4, 195 1 Treppe 3 Nohl. Sphſe tp in Teilwohn. bel zinz. Dame zum 1 0 10. erm uſchr unt d N 40 an Veit. 1886 . Am.-Waung. im 5. e zum „zu verm. 118 55 55„ Zu erſrag. 21911 Schwarzwaldſtr. Th. Ruf. 1911 Fi möbl. 3. i. 9. 5 - Zin.-Wobng. U. Rüche an alleinſt. Frau od. ält. Ehepaar zu verm. Anzuf. ab 6 Uhr abends Waldhofſtr. 175, 2. 5 8* 1930 Gut möbl Aim. ſof, an ſol. Hrn. zu verm. Schwet⸗ zinger Straße 27, 4. St., Nähe Bhf. * 1887 Städt. Angeſtellt., pünktlich. Zahler, ſucht 1925 ſofort od. ſpäter. Ing. u. E 061 an d. Geſchäftsſt. . n Küche ſofort oder ſpäter zut miet, geſucht. 2 unter an die Seſbeftef, o Helle* 1914 5 Zun.-Mohng. 55 0, gegen helle 2⸗Zin.⸗Wohnung zu tauſch. geſucht. ng. u. E B 60 tm, freie Ausf. (Ring) a. berfst. Hrn. o. Frl. z. v. Dörr Luiſen⸗ ring 56.* 1908 Möbl. Zim, freie Lage(am Ring) zu vm. Zu erfr. K 2, 15, Krauß, ab joUüör, 1902 Cut möbſ. Zimmer m. Bad ſof. 3. 3. (auch porübergh. Kelseiring 24, 2 Trepp. 41912 fu Wenn. 70 50. 5 110. * 17⁰ 15 „ 200. 1 2 lecfe Inner, 40.— Schäfer, K 1 9, Immob. — Tel. 28031 192 Leer. Zim. 1 Lim. * nerin geſ. Ang. .. 5 Gſch. an eventl. mit Bad ſofort od. ſpäter von Ethepaar geſucht. 2. St., v. Rent: leine Mongung ſucht alleinſteh. berufstät. Dame, langjähr. Tätigk., per ſofort oder ſpäter. Angebote unt. D O0 50 an d. Geſchſt. 11888 eventl. mit Bab ſofort geſucht. Ang. u. 2 R 287 an d. Geſchäfts⸗ e 16 015 Tausch! Biete: 1 Zim. u. tüche, geräumig. Suche: 2 Zim. u. Kü Angebote unt. D V 57 an d. Geſchſ 1907 Großes Amer 2. 2 8 Geſchäftsſt. 1899 au öl ſucht gut möhl. Zim. mit Zentralheiz., 5 ſſerturm. 3 unter an 15 Immobilien Kapitalaulage! T anenbads in beſter Lage Neuen⸗ heims, mit 35 Zimm., Küche, Bad, 6 Manſ.(5 Zimmer, Küche, Bad bald beziehbar) hohen Alters wegen zu verkaufen. Näheres durch Alleinbeauftragten: K. L. Friedrich, Heidelberg, Hayduſtraße 157 Fernruf 2216. Neckargemünd t. 53. Lache mit 5 Zi., Küche, Diele Bad, Warmw.⸗Heiz., Bau⸗ jahr 1935, mit Garten, 5,87 Ar, zu 18 300, einſchl. 135 Gg ict uſw., beziehbar 1. 9. od. 1. 10., z verkaufen. Angeb. v. Selbſtintereſ. unt. 2 Q 286 an die Geſchſt. 16008 Bau kannst nur Von In Station u. ev. Landort an d. Strecke Lau da⸗ Oſterburken ein gut erhaltenes Wohnhaus ſof. beziehb., nebſt Scheuer, Gemüſe⸗ u. Obſtgarten geg. Barzahl. zu verk. Näh. Ausk. durch du den a Rein- Unzeigen e e„ 14 00 a. d. Geschäfts. Adolf Bauer, e oſt n unserer Zeitunz nd. Beachtung 15 844 schenkat — Wir suchen in angenehme Daue Stenographie und Schreibm als Ausläufer KONTORISTIN JUNGER MANN photo-Nino-Reimann stellung; aschine 15998 gegenüber der Hauptpost lohnrechn Nonnheim zum sofottigen Eintritt gesucht Nennheimer Maschinenfabrik Mohr& Federhaff.-G. erin Berfekte für pbeutsche Lich 9 f Selbſtändiger ö* 1891 Kondi for ſofort geſucht. Angebote unter X V 162 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Dame mit guter Erſcheing. u. Umgangs⸗ formen wird für eine erſtkl. Wein⸗ diele am Büfett geſucht. Vorerſt nur ſamstags und ſonntags. Angebote unter L M 282 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Tüchtige Verkäuferin geſucht. 16 026 Metzgerei Winkler, R 4, 22/23. Tüchliges gleichen Etagenhaushalt 5 55 ſofort oder ſpäter g 146 ch t. 8 022 Dr. Eckert, Kaiſerring 50, I. Maschinen-Büglerin u. Büglerin, die Perſonal anlernen kann, ſofort in Dauerſtellg. geſucht. Eytl. freie Koſt u. Wohng. 15950 Färberei Melzer. Speyer. Tüchtiges, kinder liebes AMeinmzechen in neuzeitlichen Haushalt geſucht. Vorzuſtellen ferne 7 bis 8 Uhr abends bei 9 i, Ri 88 Wagner⸗Straße 9 15 875 Erfahrenes, küchtiges Alleinmädechen in gepfl. Einf.⸗Haus zum 1. 1 geſucht. Schick, Karl⸗Ludwig⸗S Nr. 41, Fernfpr. 287 72. 15 965g, Küchenmädchen zum sofortig. Hintritt gesucht Wartbdurg-Hosplr, F 4..9. 1916 undenhau oller Mädchen f. vormittags ge⸗ ſucht. 16 000 B 6, 28. I. peel f. einfache Haus⸗ kleider geſucht. Frau a ck. G 2. 10. 71022 „Tüchtige, ehrliche Haus- Angestelfte für 11 uch t. 1879 Zimmermann, 1 NI Nr. 1 für d. Küche ſof. geſu cht. 1909 Büttner, N 4. 17 CCC ²˙¼:ĩ( Krakau(Polen) f belsatontggsualt Adresse zu erfragen in der Géschäftsstelle 8 telle haben, weng A Jade Menge Risen 1 4 5 8 75 1 9 8 2 NA J. Ried Tel. 22 205 0 Dienststelle (10⁰0. 9922. Sees 5. Ferien für höh. Schüler 16 019 Tachhiteunterricht in all. Fächern. Anfr. u. Z M 3329 Anz.⸗Frenz, 0 4, 5 16 019 Unterrleht „ MNlavler und Blochiiote n. bewährt sehnelförd Math Mag Honorat Erteile 0 Lelefon 26519 Handwerker 50 J, ſucht Frau zw. 40 u. 45., zw. Heirat kenn. zu lern. Zuſchr. unt. D M 48 an 2 Geſchſt. 4880 2 8 25 d 8 fülinalter unsere Soldaten reparfe ren bir schnell und senden diese auch direkt an die Feldadresse(511 Föählbusch LsstSchſatter,L3, Bilanz per 31. Dezember 1939 ares HEIM RIlen LANZ. anne. 5 ee eee ee eee Aktiva RN 1. Anlagevermögen: 1. Bebaute Grundstücke mit a) Geschàfts- und N 5 Zugang in 1939 8 „ Abschreibung 3 5 1. b) Fabrikgebäuden und anderen Bau- lichkeiten 8 1 5 Zugang in 1939 Abschreibung 3 985 000.— 2. Unbebaute Grundstücke Zugang in 1999 Abschreibung 7 139 716.— 1. 3. Kurzlebige Maschinen und maschinelle Anlagen 8 45 Zugang in 1939 0 9 381. 2 7 55 10 4 Abschreibung„ 163 361. 10.— 4, Langlebige Maschinen und maschinelle Anlagen 5 3 8.— Zugang in F. 2041 078.30 2041 077.30 Abschreibung VVV.— . Kurzlebige Werkzeuge, Betriebs- und Geschäfts ausstattung.— Zugang in 1939 5 1288.4 5 168 167.41 „ Abschreibung 3 128138541 15 6. Langlebige Werkzeuge Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 2.— Zugang in 1939 1242 974.0 122 975.05 Abschreibung 312242.— 7. Konzesslonen, Patente. Lizenzen, Mar- ken- und ähnliche Rechte F.— 8. Beteiligungen 32 1603 592.70 Zugang in 1939 5 4284.77 1607 877.47 5 „ Abschreibung 500 000.— 1107 877.47 H. Umlaufvermögen: 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 9 508 354.16 2. Halbfertige Erzeugnisse 5 3 9 644 190.89 3. Fertige Erzeugüisse. Waren 4278 710.71 4. Unterwegs befindliche Waren 933 507.86 24 804 763.12 5. Wertpapiere 5 1557 700.— 6. Hypotheken 2 5 267 665.— 7. Geleistete Anzahlungen ö 315 816.56 8. Forderungen auf Grund von Warenſiete n. und Leistungen 7 2 7 6 295 473.11 9. Forderungen an Konzernunternehmen 8 2 8 2832 858.77 10. Wechsel 8 5 5 805 392.90 11. Schecks 3 85 54 304.09 5 7 25 Kassenbestand einschließlich Belchsl unk und Postscheckguthaben 4 8 3 22 612.88 (Davon BM 90 000.— gesperrt) 8 13. Andere Bankguthaben. 8 657 677.82 Davon RM 141 937.79 gesperrt) 2 14. Sonstige Forderungen 1 80 584.11 III. Posten, die der Hechnungsabgremzung dienen f 771 622.72 46 341 853.58 Hasslus RM Enn!!! 8 12 000 000.— H. Rücklagen: 1. Gesetzliche Rücklage 2* 2 500 000.— 2. Rücklage 5 5 2„ 700 000. III. Wertberichtigung zum Umlaufvermögen 9 2 404 519.— IV. Rückstellungen für ungevrisse Schulden* 5 670 418.06 V. Rückstellungen für Pensionen 1 360 000.— VI. Verbindlichkeiten:. 1. Teilschuldver schreibungen 18 578.01 dto. Einsen 8 780.055 27 858.08 urch Grundschuld E 8 2. Hypotheken„ 50 000.— 8. Guthaben der fleinrich- und Julia- Lanz- Stiftung 14 795 187.38 abzüglich in iestvertinslichen Wert. papieren angelegt 8 829. 3 828 858.01 4. Anzahlungen von Kunden 537 823.67 5. Verbindlicbkeiten auf Grund von Warenlieferungen 2 5 und Leistungen 2 5 58 616.05 6. Verbindlichkeiten gegenüber Fonzernunternehmen.788.165 7. Verbindlichkeiten gegenüber Banken 5 g 443 128.70 8. Sonstige Verbindlichkeiten f 1781 900.98 VII. Posten, die der nechnungenherenzung dienen 8 319 906.80 55 905 15 229 027.82 ortrag aus 198 22 2 Gewinn aus 1939 8 970 972.18 1200 000.— 1 4 841 853.58 Im Rathaug Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1939 ebrauchtes ale mit 1 Bett zu verkaufen. 1803 0 3, 29. Gepolſterter agdelgleppstunt f. 12/ zu verk. aubſgele⸗ 17. Gssherd Afl., m. Backofen, gut erh., preisw. zu verk. 8 55 L 14, 8. -12 u. 14.1 L llbr el (Afl.),. zu verk. 1188 * Grün 19, J, Stock. Eine Partie und ollen aus Reſtheſtänden einer Schmiede zu verkaufen. Näheres bei Gawroſch in Gärtnerei Kocher am Friedhof. 21900 Neuwertiges Herr.⸗ u. Dam. ⸗ Markonfahrrad zu kauf. geſucht. Angebote unter D L 47 ͤ an die Geſchäftsſt. 1878 Suche eine kleine KAsesshneide- Maschine Ang. u. D W 58 a. ö. Geſchäſtsſt. . e 1 Neungaſſe 8. Anabenrad gut erh., 1 dg 45% 0 t 1 725 1 1 55 zu kauf. geſucht. Angebote erbeten 1 primen⸗ eld steher Ua Markan-Flügel Kaſſe zu k. geſ. ng. u. E 69 an ö. i 1 Marken-Plano An 5 557 u. Fabr. u. 1 D 62 an d. isdn. nahm gebr., jedoch gut erhalt., geg. bar zu kauf, geſucht. Angebote unter u Geſchäftsſt. 15695 Raſſereiner, junger, ſchöner aap: Fox unt. D T 55 an d. Geſchſt. 1901] u verk. Dröſſel, Eollinitraße 31. 1888 Kaufe gut erhalt. 1 X P 250 an dle könn 1 Dgnamo 125., 8 3 N 45 9 5 mann, Friedenſtraße 13, Neckarau. Soſftelbmascnne Torpedo, m. Tiſch, Becken, ben Federbetten, Kommoden, pol. 8 Waſch⸗ 8 (Meſſing) mit qt. 5 Sofas rank, ve 0. a .„1 3— auger verk. Schäfer An⸗ u. Verkauf, Schwetzinger Straße 47, lere lr 3 der Ja Ma Berlin. plus 50 erfolgt lelder. Neuß a. Ma Die Auszahlung der Dividende mit kur je nom. RM 1 abzüglich 10 Prozent Kapitalertrags teuer irektor Max H. Carl Jahr. N Dr. HEiNRIcH I. A Jol RI Löhne und Gehälter 8 8 29 245 Sozlale Abgaben 5 5 2 101 Freiwillige soziale Leistungen und Spenden 1 1 773 Abschreibungen auf das Anlagevermögen. 5 032 Zinsen, soweit sie die Ertragszinsen Übersteigen 467 Steuern vom Einkommen, Ertrag und Vermögen 1 13 957 Andere Steuern 8 ,, 4 2929 819.21 Beiträge zu Berufs vertretungen 196 378.80 Außerordentliche Aufwendungen 699 927.69 92 7700 125. 229 027.82 ortrag aus 195 9 027.82 Gewinn aus 1939 970 972.18 1200 000.— 56 704 452.09 Naben RR Gewinn-Vortrag aus 1908s. 1 220 027.82 hl 1 55 591 608.38 Aullerordentliche Erträge 5 1 883 8185.89 56 704 452.09 2— Mannheim, im Juni 1940. 70 E AkriemsEsEIUScHAFET Der Vorstand hresabschluſl und der Geschüttsbericht, abschluſi erlautert, den gesetzlichen Vorschriften. nnheim, im Juni 1940. Rheinische Treuhand- Gesellschaft altengeselischatt Feldhuder Wirtschaftsprüfer zuzuführen. 000.— Aktienanteil Prozent Kriegszuschlag auf den Gewinnanteillschein Nr. 9, Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung aul Grund der Bücher und der Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vor- stand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buchführung. soweit er e rale In der ordentlichen Hauptversammlung vom 16. Juli 1940 wurde be- schlossen, auf das Grundkapital eine Dividende von 8 Prozent zu verteilen und 2 Proz. Dividende dem Anleihestock 2 der Deutschen Golddiskontbank, „ Zablstellen: Deutsche Bank, Eiliale Mannheim, Mannheim Deutsche Bank, Filiale Frankfurt, Frankfurt Main Deutsche Bank, Berlin Creditanstalt- Bankverein, Wien. Waghäusel; Direktor Philipp Mannheim; Direktor Dr, Hermann Röchling. nnheim. 16, Jul 1940, Hegicn l. A NT AriENegselIscharr Frank, Mannheim: Völklingen; Herr Bie Dr. E. Suse Frankfurt a.., ist durch Tod aus- geschieden. Der Vorstand setzt sich zusammen aus den Herren: Ed. Max Hof weber, Peter J. ils. Stellvertretend: Dr. ing. Franz Ehlers. Den Aufsichtsrat bilden die Herren: Direktor Dr. jur. Karl Ernst Sippell. Berlin, Vorsitzer: Dipl-Ing. Dr. Ernst Röchling, Zürich, stellvertr. Vorsitzer; Schmid, Berlin, stellxertr. Vorsitzer; Direktor. Rudolf Besem- Kommerzienrat Br. jur, Wiſhelm Kleinherne, Magdeburg; Wilhelm Werhahn, 8 den Jahres- RM 80.— a. Frledrichsring. Eismaschine 85 43988. 12 Liter, zu verk. Henzel, Tele- Faltbaol 11.— reſſe erfr. in 5 ſt. ne 40 Gch g U 6, 2. D, 10, 1. Et. 71015 Schwerer alter fei (Wohlwert) 4— felge atz 9 27 3. St. Is. ö Brauikleid ubeh. zu pk. 2, 16a, 1 Tr. 1806 für 125 16 0⁰⁰ Bester Nähmaschine er.73 Reparat.⸗Werkſt. tenes a cl m. faſt neuer Be⸗ reifung für 65 zu verk. unt. D Q 52 an 5. Geſchſt. Angeb. 1894 A deteterfag! Jenny Ijugo Haul Mörbiger Theo Liegen in dem reizenden Lustspiel Houte abend bei mir .40.30.00- Jugend hat Zutritt! Waldwinter nach dem Roman von Faul Keller mit Hanel Knoteck, Vixrstoal iungeberg nene, Fdbers von Winterstein, Hon Teschner Nur haute.00.30.60 Jugendliche nicht zugelassen! Nur heute.15.40.00 Jugendliche nieht zugelassen! In allen Theatern: Der Wochenschau- Bericht: Die Heimkehr des Führers 25 N FUR REGENTAGE Für 28 Punkte bekommen Sie einen garantiert wasserdichten Regen; Mantel. Der bewahrt hre Heidung vor den Wetterlaunen des Frühjahres und— spart da- durch viel Punkte. Als Raglan und als„Buschmantel“, mit oder ohne Rinigsgurt. Sehr flott! Der Stoff- bezug— glatter Covercoat, ge- musterter Cheviot oder Batist zeigt viele Farbstufen vom dunklen Marengo bis zum hellsten Beige. RM 16.50 19.50 24.50 und 34.— Sigelſioin. 80 jahre gute Ware Mannheim. 08 27 No fee macht die Kinder gelund und kräftig, bewahrt ſie vor Ver⸗ dauungsſtorungen, ſpart der Mutter allo Mühe, Sorge, Geld. ö N I SkckENHEIHERSTR. 13 Ab Freitag in Neuaufführung! Das àußergewöhnlüche Sonder- Programm! Franz Lehar's Hans Söhnker- Mans Moser weltberühmte Operette Eva-- das Fabrikmädel! 100 Rosen 5 Heinz Rühmann Magda Schneider Ein Triumph der Liebe! Enn Rausch der Freude! Humor, 4 Witz, Lachen ohne Ende Laune und 4 SC Heuie leizier Jag! Der fesselnde Ufa- Film 5 Kriminalkommissar EV CK Anneliese Unnngg, Paul Klinger Neueste Wochenschau: Die Heimkehr des Führers Beg.:.40.40.00 Jug. nicht zugel. — NN..— lebendfrisch, einschl. Verpackung und Fracht, mittels Expreßgut gegen Nach- nahme. Guter Empfang garantiert. Ludwig Sontag Rosenversand, Rosenkulturen Steinfurth über Bad Nauheim Fernsprecher: Bad Nauheim 2194 Steinfurther Rosen sind weltberühmt Anordnungen der NS DAP Aus amtlichen Bekanntmachungen Gold. Ehrenzeichen der NS DA Nr. 8971 verlorengegangen. Der Finder wird gebeten, das Ehven⸗ zeichen auf dem Kreisperſonalamt Maunheim, Rheinſtr.1, abgugeben. NS⸗Frauenſchaft. Wohlgelegen. 48.., 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend für alle Mitglieder ſowie Jugendgr. im„Durlacher Hof“, Käfertaler Str. 168. Friedrichs⸗ park. 18.., 20 Uhr, Chorprobe in B I, 10. Achtung! Die Orts⸗ gruppen, die die Karten für das Rote Kreuz abgeholt haben, müſ⸗ ſen dieſe ſof. in L 9, 7 ablbefern. Koc, Abt. Wandern. Die Teil⸗ nehmer der Ferien wanderung F W 102 Odenwald und F'᷑ 103 Oden⸗ wald. Speſſart 1 Gebrüder Eder Bedienung von Zentralhelzungen Helzeranleſfung und Veberwachung Waldparkdamm 5 fel. 233 28 10060 nem Jrrgang jungen Herzen und dem Opfer- Steppdecken in versthiedenen Uualitäten alle Farben vorrätig Sehl p. dag/ Sonntag, 27.28.., Wochen⸗ endwanderung nach dem Wanderheim Borſtein. Kö ⸗Geſchäftsſtellen umd Waldhofſtr. 8 erhältlich. Sportamt. Samstag, 20..: 15.30—47 ner): Uhr, Reiten(für Ein Heute letzter 1a Z1 wohnt nebenan Vorher: Die deutsche Wochenschau .00.30 8. heiteres Wiener Volksstück! Das Glück 00 Uhr.- Jugendl. zugelassen! 12 treffen ſich am Samstag, 20.., um 20 Uhr im „Alten Fritz“ in U 6, 8. Sams⸗ Kdyỹ⸗ DTeilneh⸗ merkarten zu.50/ ſind bei den Plan benhof Reichsſport⸗ abzeichen[für Frauen u. Män⸗ Stadion. Tennis(für Frauen u. Männer): 17—18 Uhr, Tennisplatz, Stadion. Frauen und Män⸗ His 15 Uhr. Teppiche! National- Theate 25 Teppiche edle ume 7 tag, den 18. J ö nut- entlud vergtelleng Nr 340 Tae 1 neee ae Zweite Sondermlete D Nr. 14 delt 2 3 2 2 be amm Seine Freundin— Heile f e. Abelrpg testen Eine ee von Bernhard Herrmann 5²⁰ Anfang 20 Uhr Ende etwa 22 Uhr Fur Sommer und Unleub 0 0 die proletischen ecle bac Reisetaschen, Koffer u. Reiseaniike von 5 5 9 3. 11•12 W. Chr. Müller(kunststrezel — das Haus in dem Sie gut bedtent werden 8 0 N IIshäbe von Seefechen) f 12 Die nächſte Verteilung von ni Seefiſchen findet am Donnerstag, ho 18. Juli 1940, ab 15 Uhr, in ſämt⸗ lichen zugelaſſenen Fiſchfachgeſchäf⸗ ten ohne die bisherigen Beſchrän⸗ kungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Rückſicht auf die Nummer des weißen Kunden⸗ ner]: Ausreiten, Voranmeldung täglich; Ruf 424 32, Reitlehrer Soemmer, in der Zeit von 12 ausweiſes. Städt. Ernährungsamt eiswert KAUFHAUS i Kuchen 42 mut einer Frau dodlatzimmer Ein Tobisfüm nach dem Roman 2 U 1 „Keomefred utter“ von Chr. Sroekl.belhee; eee pelseammef mit 1 Franziska Kinz Ferdinand Marian Hütelts Maris Landrock- Karl Schénbséck Büchersohr. E. v. Möllendorff- Klaus D. Sierek Schreibtische Spielleitung: Paul Verhoeven Rohmödel Ab morgen! f i 2 Tische, Stühle— 1 uaw. Meinz Rühmann Ach. Baumann at eis der furchtbar r r ede 74¹ im NMedlzinal- f f verbans e ene le aue lungs- iv Ei Gent. 1884 rlannheim 1 2. 16 ludwig N 8 jehert Familien u. Einzelpersonen 96, 8 Tal. 278 A kahtiſc 5 2 74. vers 98 Ausziehtiſch ſechs lr freien Arzt u. Apotheke 3 1 0 U. 00 0 9 H.* W. nd⸗ Sterbegeld bis Mk. 100, Wochen- itzt, 5 hilfe bis k. 50.— Verpflegung und Vel Ka Uf 9 Nane 52 1385 Operation in Krankenanstalten, b Ae 2 eckaran Die hendfeste Zahnbehandlung. Heilmittel, Bader. 5 humotgespicate Monatsbeiträge: 1 Pers. Mk..50. Naader-Lautgtter Roſenſtraße 47. 8280 2 Pers. Mk,.50,-4 Pers. Mk..50, 5 15 80 e 25 Matrosen · Kom die 5 und mehr Personen Mk..50. 5 ö nabenra Aulnahmebüro T 2. 16. und in den Mom. ⸗Fendenh., zu verk., abends Ab morgen! Filialen der Vororte. 17 F vrt. 1819.30. 21918 . Nöln-Düsseldbrfer K 1 5 8 Ruf 240868 mit Aufenthalt F. Dampfer-Fahrten Jeden Sonntag 7 Uhr ab Mannheim(Ruckk. 22 Uhr) dach Worms RM 1. 10 · Nierstein R.30- Mamz RM.30 Wiesbaden B an.30- Rüdesheim an.80 ahrpr. hin u. zur.- Kinder bis 14 J. die Halfte · Ru 202 40 Vorverkauf- Abfahrt: Roſend Kurer à C.„ d. Rhetubrücke rechts Aeuhfleiſch. Anfang Nr. 901 1300. g E gen 5 . Fahrbare Lokomobile Lanz 2 H Col., 10 Atm. in betriebs- tuchtigem Zustand zu verkaufen. Anfragen an 1904 885 E. Schmitt. Obf. Speyer. Feſte poliert Fußböden und Linoleum aller Art auf Hochglanz, 4 kg porto⸗ frei per Nachnahme R..50. 5 4 kg flüſſ. Handwaſchmittel, ſtark ſchäumend und ſtark reinigend, R. A.90, alles in Doſen.— Nicht⸗ gefallen Geld zurück. 16 0²⁵ Chem. Fabrik Dieck, Hamburg 1, Glockengießerwall 25/26. Amtl. Bekanntmachungen Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, ans dem Monat Juni 1940 her⸗ rührenden Gebühren! werden bis ſpäteſtens 18. Juli 1940 zur Schuß an die Stadtkaſſe fällig: Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicherungs⸗ gebühren, Desiufektionsgebühren, Baugebühren, Ortsgerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis zum 22. Juli 1940 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der badiſchen Gemeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu ent⸗ richten. Der Schuldner hat außer⸗ dem die mit hohen Koſten ver⸗ bundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ warten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. 76 Schlachth tag früh 7 Uhr 92 3 mer wird kein D bekan 55 wei U⸗Bo 0 2. Hand N J gbelan einen herau zen! N a af durch Klein-Verkaufsſtellen 0 r 5 folge Die Reichsſtelle für induſtrielle Fettverſorgung hat mit Anordnung 13 Nr. 209 vom 29. 6. 1940 beſtimmt, daß Unternehmen, die gewerbsmäßig 14 000 Seifenerzeugniſſe und Waſchmittel als Verkaufsſtelle(Betriebe des Ein⸗ zelhandels wie Drogerien, Apotheken, Seiſenſpezialgeſchäfte, Verſand⸗ geſchäfte, Friſeure, Kolonjalwaxenhändler), als Lieſerſtelle(Betriebe auf der Stufe des Großhandels wie Großhandlungen, Einkaufsvereinigungen und ähnliche Unternehmen) oder als Herſteller in den Verkehr bringen, dieſe Waren künftig nur gegen Bezugſcheine beziehen und liefern Hürfen. Die Bezugſcheine(Sammelbezugſcheine für Verkaufsſtellen und Groß⸗ bezugſcheine für Lieferſtellen) werden von uns ausgeſtellt. Grundlage für die Ausſtellung der Bezugſcheine ſind die Abſchnitte der Reichsſeifenkarten und Bezugſcheine über Seifenerzeugniſſe und Waſch⸗ mittel. Die Sammelbezugſcheine werden über diejenigen Mengen aus⸗ WI geſtellt, die ſich aus den abgelieferten Abſchnitten und Einzelbezugſcheinen 3 ergeben. Da die Kleinverteiler im Beſitz der ſeit 1. 10. 1939 ausgegebenen Leb Abſchnitte und Bezugſcheine ſind, aber ſowohl eine zu große Belaſtung der ſiſchen Einzelhändler mit ordnen und aufkleben der Marken für dieſe Zeit, reich, als auch eine zu umfaſſende Inanſpruchnahme der Aemter vermieden ſeinen werden ſoll, werden vorerſt nur folgende Abſchnitte uſw. zur Ablieferung me h: aufgerufen: d 0 1. alle Abſchnitte der roten und gelben Seifenkarten mit dem Buch⸗. ſtaben J(gültig geweſen im Juni 1940); Nan 2. alle Abſchnitte der roten Seifenkarten ohne Buchſtaben; ver d 3. alle Bezugſcheine einſchl. der der Innungen. 1 5 Die unter 1 und 2 genannten Abſchnitte ſind aufzukleben; für Mamn⸗ Ausſa heimer Ablieferer ſtehen dazu Vordrucke zur Verfügung, die bei den Zweig ⸗ ſei es ſtellen des Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamtes abgeholt werden können. ben 8 Die Abſchnitte ſind ſo aufzukleben, daß auf jedem Bogen 250 Abſchnitte gef ü enthalten ſind. Die unter 3 genannten Bezugſcheine ſind nach Warenſorten natiol . zu bündeln. Quittungen über Vorablieferungen ſind ebenfalls ein⸗ werde zu reichen, damit ſie gutgeſchrieben werden können. Tren Die Bezugſcheine werden über einen ungefähren Monatsbedarf aus⸗ an ha geſtellt; die unter 1 aufgeführten Abſchnitte werden dabei voll angerechnet. die ne Von den unter 2 und 3 aufgeführten Bezugsnachweiſen und den Quit⸗ ihre! tungen über Vorablieferungen wird/ als Monatsbedarf errechnet und 0 8 in Bezugſcheine umgetauſcht. 5 Die Ablieferung eyfolgt: ſtands für den Jandkreis bei den Bürgermeiſterämtern, 15 für die Stadt Mannheim bei den Zweigſtellen des Ernährungs⸗ und Wirt⸗ dertta ſchaftsamtes mit der Maßgabe, daß für die Innenſtadt die Ablieferung KE in der Markenabrechnungsſtelle Plankenhof zu geſchehen hat. Die Ge⸗ ſterbe ſchäftsſtunden ſind von—12 und 14—17 Uhr feſtgeſetzt. Die abzulie⸗ Volk, fernden Marken und ſonſtigen Bezugs nachweiſe ſind in Markenabliefe ſeiner rungsſcheinen zuſammenzuſtellen, zu denen Vordrucke auf den genannten 8 Einlieferungsſtellen erhältlich find. 8 bert unuoeber die Ablieferung der Abſchnitte der gelben und roten Reichs⸗ De ſeifenkarten mit den Buchſtaben* 11 folgt ſpätere Bekanntmachung. 8 f 0 5 Die von den Großhändlern belieferten Sammelbezugſcheine gelten nicht zum Bezug von Waren durch die Vorſtufe; die Sammelbezugſcheine find. daher in Großbezugſcheine umzuwandeln. Zuſtändig dafür iſt Ver e d annheim: die Sei elle des W̃ 5 0 a Die zum Umtauſch vorgeſehenen Sammelbez ine ſind er nen? Aufſtellung über Warenart und menge zu 8 e ſonde; a a dieſe 5 deutſch Der Landrat des Kreiſes Mannheim Städt. Wirtſchaftsamt Seen ——* eu Wirtſchaftsant Mannheim 5 5