in eint m Feind e aus; Artilletzt ing Ecker einde bez woriſſch z; Sblle 9. — U n 9 ohtes iche 0 e ülche grobe bekkeſt. N NL. 5 100009 znungsweiſe: Wöchenel. 7mal. Sezugspreiſe: Frel Haus monatl..70 M. n. Pfg. 5 in unſ. Geſchäftsſtellen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 Ad einc e. gef. Gebühr. Hierzu 8 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtelen: Waldhofſir. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schweg inger Str. 44, Meerfeldſtr. 1. NeßFiſcherſtr. 1. Fe Haupfſtr. 55, WoOppaner Str. 8, Sedteiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſtens 2. für den folgenden Monat erfolgen. Mannheimer Neues Tageblatt hep, Opus ler Seil Anzelgenpreſſe: 22 mm breite Miflimeterzeſle 12 Pfg., 79 mi breite Tertmillimeter- teile 86 Pfa. Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 11. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Montag, 29. Juli 1930 Englands neues Einstellung der beschlagnahmten französchen Kriegsschiffe in die Kriegsmarine Verlag, Schriftleitung und Hanptgeſchäftsſtelle R 1,—8. Feruſpre er: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 178 90— Brabtanſchr ft emazeit Man 1 5 e im Als Llickenbüßer... Ein unfreiwilliges EP Stockholm. 28. Juli. Unter dem zunehmenden Druck der erfolgreichen deutſchen Seekriegführung gegen England iſt der britiſchen Admiralität nun auch das völkerrechts⸗ widrige Mittel recht, die nach dem Abſchluß des deutſch⸗franzöſiſchen Waffenſtillſtandes in engliſchen Häfen beſchlagnahmten franzöſiſchen Kriegsſchiffe in britiſchen Dienſt ſtellen. Da es an franzöſiſcher Be⸗ ſatzung für dieſe Schiffe fehlt, hat man engliſche Offisiere und Mannſchaften dazu herangezogen. Eine amtliche Erklärung, die vom britiſchen Nachrichten⸗ dienſt verbreitet wurde, beſtätigt, daß franzöſiſthe Schiffe teilweiſe ſchon in britiſchen Dienſt, geſtellt worden ſeien. „Die letzte Perfidie“ EP Nom. 29. Juli. Zu der Nachricht, daß England die beſchlagnahm⸗ ten franzöſiſchen Kriegsſchiffe in die enaliſche Flotte einreihe, ſchreibt„Giornale'Italia“. durch dieſe Maßnahme finde der von Churchill gegen das ver⸗ hündete Frankreich begangene Piratenakt ſeine Er⸗ klärung. England, das ſchwere, wenn auch niemals kingeſtandene Schiffsverluſte erlitten babe, ſei da⸗ kauf angewieſen, die Lücken in ſeiner Flotte nit den franzöſiſchen Krieasſchiffen An sSzu füllen. Die Achſenmächte hätten dieſe ſchändliche und dunkle Angelegenheit in ihre Bücher für die Endabrechnung eingetragen und ließen ſich nicht im geringſten beeindrucken, da ſie in der Lage ſeien, auch dieſem fragwürdigen Machtzuwachs der engliſchen Flotte entgegenzutreten. Die franzöſiſchen Schiffe, die nun unter engliſcher oder engliſch⸗fran⸗ Eingeſtändnis der ſchweren engliſchen Kriegsſchiffverluſte zöſiſcher Flagge kämpften, ſeien nicht in der Lage, die Gerechtigkeit und die Geſchichte. die unerbittlich ihren Lauf nehme, aufzuhalten. Enaland aber dürfte damit ſeine letzte Perfidie begangen haben. Engliſcher Flugblattkrieg gegen Frankreich (Drahtbe richt unſ. Korreſpondenten) — Bern, 30. Juli. England ſcheint ſeine Aktionen gegen die fran⸗ zöſiſche Regierung nach dem geſcheiterten Verſuch von Lord Halifax, erneut in diplomatiſche Beziehungen mit Frankreich zu kommen, in vollem Umfang wie⸗ der aufnehmen zu wollen. So hat ein engliſches Flugzeug über Vichy Flugblätter, die vor allem für den franzöſiſchen Staatschef Marſchall Pétain belei⸗ digend ſind, abgeworfen. Auch über Rabat in Fran⸗ zöſiſch⸗Marokko warf ein engliſcher Flieger Flug⸗ blätter, deren Inhalt ſich ebenfalls gegen die fran⸗ zöſtiſche Regierung wendete, ab. Auch über anderen Gegenden Frankreichs und Franzöſiſch⸗Nordafrika wurden Flugblätter abgeworfen. Sowohl in Vichy wie in Rabat trat die franzöſtſche Luftab⸗ wehrin Aktion. Nach einer Havas⸗Meldung ſoll das engliſche Flugzeug, das über Rabat erſchien, ſo ſtark beſchädigt worden ſein, daß man nicht glaube, daß es ſeine Ausgangsbaſis wieder erreicht habe. Nachdem die britiſche Regierung alle franzöſiſchen Vermögen in England und im britiſchen Weltreich blockieren ließ, hat jetzt auch die franzöſiſche Regie⸗ rung die noch in Frankreich und in ſeinen Kolonien verbliebenen engliſchen Vermögen und Guthaben ſperren laſſen. Bet dieſem Vor⸗ gehen Frankreichs handelt es ſich nach der offiziellen franzöſiſchen Darſtellung um eine Repreſſalie. Der Führer an den Dute Herzliches Glückwunſchtelegramm zum Geburtstag (Funkmeldung der NM.) Der Führer hat dem Duce zum Geburtstag nach⸗ folgendes Telegramm geſandt: „In kameradſchaftlicher Verbunden⸗ heit ſpreche ich Ihnen, Duce, zu Ihrem heutigen Ge⸗ burtstage meine und des deutſchen Volkes herzlichen Glückwünſche aus. Sie gelten Ihrem perſönlichen Wohlergehen. dem Erfolg Ihrer Staatsführung und der ſiegreichen Beendigung unſeres gemeinſamen Kampfes für die Freiheit unſerer Völker. Adolf Hitler.“ Graf Volpi in Verlin Beſprechungen mit führenden Perſönlichkeiten der deutſchen Wirtſchaft dnb. Berlin, 28. Juli. Einer Einladung der Reichsgruppe Induſtrie folgend, traf am Samstagvormittag der Präſtdent der italieniſchen Induſtrieorganiſation, Staats⸗ miniſter Graf Volpi di Miſurata, in Berlin ein. Die Beſprechungen, die Graf Volpi in Berlin mit dem Leiter der Reichsgruppe Induſtrie und anderen maßgebenden Perſönlichkeiten der deutſchen Wirt⸗ ſchaft führt, erſtrecken ſich auf die Frage der weiteren Intenſtvierung der deutſch⸗italieniſchen Zuſammen⸗ arbeit auf wirtſchaftlichem Gebiet. Ruſſiſche Handelsdelegation in Helſinki. Int Zuge der weiteren Normaliſiexung der finniſtch⸗ruſ⸗ ſiſchen Beziehungen traf in Helſinki eine ruſſiſche Handelsdelegation ein. 5 Abtrausporte deutſcher Zivilinternierter in Afrika. Mit dem Abtransport der deutſchen Zivflinternier⸗ ten aus Dakar(Senegambien) durch Flugzeuge der Deutſchen Lufthanſg iſt begonnen worden. Einreihung italieniſcher Kriegsinvaliden in die Miliz. Etwa zehntauſend Kriegsinvaliden, die Mitglieder der Faſchiſtiſchen Partei ſind, ſind in die faſchiſtiſche Mäliz eingereiht worden. Solche Siege“ goͤnnen wir ihnen! Garvin faſelt von deulſchen Niederlagen— Dabei ſpricht aus allen Maßnahmen Londons heilloſe Angſt! (Funkmeldung der N M.) Bern, 29. Juli. Garvin, rechte Hand des britiſchen Zeitungsmag⸗ naten und gegenwärtigen Flugzeugproduktions⸗ kiniſters Beaverbrook, faſelt heute im„Obſerver“ bon den angeblichen„Niederlagen“, die Deutſchland in dieſem Jahre ſchon erlitten habe. Als erſte dieſer Niederlagen Deutſchlands nennt er den„erfolg⸗ leichen Rückzug“ der Briten aus der Flandernſchlacht. Es ſei, ſo träumt Garvin die„Erfolgsſerie“ der Engländer weiter, Deutſch⸗ land mißgllickt, ſich der franzöſiſchen Flotte zu„bemächtigen“, der gleichen franzöſiſchen Flotte nämlich, die von den Engländern bei Oran i feige und hinterhältig überfallen wurde. Da alle I Dinge drei ſind, bringt dieſer Schreiberling es Erzplutokraten Beaverbrook Deutſchland auch hoch die öͤritte„Niederlage“ bei, indem er von angeb⸗ lichen Verkaufsabſchlüſſen für Kriegsmaterial⸗ lieſe rungen phantaſiert, die die Engländer in Heberſee getätigt hätten. Schamhaft verſchweigt aber Garvin ſeinen Lefern, wie er ſich hierfür die Trans⸗ porzmüglichkeiten angeſichts der bedrohlich zuneh⸗ menden Dezimierung der britiſchen Piratenflotte denkt, dafür läßt er jedoch den billigen Troſt vom Stapel. daß dieſe dritte deutſche Niederlage die weit⸗ aus gefährlichſte ſei. 5 Wie erbärmlich es um die von Churchill und Duff Cooper diktierte„Siegeszuverſicht“ der Briten be⸗ kellt ſein muß, erhellt ſchlagartig die Tatſache, daß ſelbſt ein ſo mit allen Waſſern gewaſchener Jour⸗ naliſt wie Garvin zu ſolchen blöden und abgedroſche⸗ zen Phraſen greifen muß, um dem engliſchen Vork die Niederlagen Deutſchlands zu„beweiſen“. England ſchrottet Denkmäler und Parkgitter ein a anb Genf. 28. Juli. Der„Evening Standard“, der ſeinerzeit nach dem feigen Altmark⸗Ueberfall und der Minenlegung in Hkorwegiſchen Gewäffern in der Tonart der übrigen Lugliſchen Preſſe prophezeit hatte. man werde Deutſchland von den lebenswichtigen Eiſenzufuhren edens abſchneiden, iſt jetzt recht beſcheiden ge⸗ worden. Er ſchreibt darüber, daß London allein 5 0 Laternenpfähle im Gewicht von mehr als vier Zentnern, alſo zuſammen 20000 Ton⸗ nen Rohmaterfal der Nation ſchenken könnte. „Aber dies iſt nur ein Anfang.“ Die Behörden kebeiteten ſchon an den Parkaittern, die auf leben Fall wegkommen ſollten und an dem Heraus⸗ keißen von Straßenbahnſchienen, die nicht wieder er⸗ ect werden würden.„Aber noch mehr iſt notwendig“, meint„Eyening Standard“. In der Hälfte aller eng⸗ eiden Städte ſteht man Denkmäler, die zu hien zahlreicher vergangener Gröben errichtet wurden, an die man ſich heute nicht mehr erinnert, oder die beſſer vergeſſen blieben“. Das Einſchmelzen von Denkmälern und Later⸗ nenpfählen als letzte Rettung nimmt ſich merkwür⸗ dig aus in Zuſammenhang mit den üblichen Prah⸗ lerxeien über die„unerſchöpflichen Hilfsauellen der Welt,“ über die zu verfügen wenigſtens das britiſche Informationsminiſterium behauptet, Neue Schläge der A⸗Voot⸗Waffe Siegreiche Kämpfe unſerer Luftwaffe mit engliſchen Jagd fliegern (Funkmeldung der NM.) Berlin, 29. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Seekrieg gegen England hielten die Er⸗ folge unſerer UÜ⸗Boote an. Ein Boot unter Führung von Kapitänleutnant Wilhelm Rollmann hat, wie ſchon durch Sonder⸗ meldung bekauntgegeben, aus einem ſtark ge⸗ ſicherter engliſchen Geleitzug fünf bewaffnete Großhandelsſchiffe mit iusgeſamt 48 000 BRT. verſenkt, darunter einen Hilfskreuzer von 18 000 BRT. Der Geleitzug wurde zerſprengt. Dieſes Boot hat außerdem ein bewaffnetes britiſches Handelsſchiff von 6000 BRT. torpediert. Ein weiteres U⸗Bovt hat 18 750 BRT. feind⸗ lichen Handelsſchiffraums aus ſtark geſicherten Geleitzügen heraus verſenkt. Einem dritten U⸗Byot gelang es, ein über 6000 BRT. groß= bewaffnetes feindliches Handelsſchiff vor der britiſchen Küſte zu verſenken. Im Laufe der bewaffneten Luftaufklärung kam es am 28. Juli über dem Kanal an meh⸗ reren Stellen zu Luftkämpfen. Sechs feindliche Flugzeuge und ein eigenes wurden dabei abgeſchoſſen. In der Nacht zum 29. Juli warfen britiſche Flugzeuge in Nor d⸗ und Weſtdeutſch⸗ land nur wenige Bomben, ohne Schaden an⸗ zurichten. Nux in Hamburg fiel eine Bombe in ein Wohnviertel. Durch Eingreifen der Luftſchutzorganiſation konnte jedo 5 Schaden verhindert werden. Beim Einflug nach 3 wurden zwei feindliche Flugzeuge durch 8 und eines durch Flak, in Nordfrankreich Norddeutſchland je ein Flugzeug durch Flak abgeſchoſſen, ſo daß die Geſamtverluſte des Geg⸗ ners geſtern elf Flugzeuge betrugen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht (Fun kmeldung der N M.) + Ro m, 29. Juli. Der italieniſche Wehrmachtsbericht hat fol⸗ genden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Jenſeits der Cyrenaika⸗ Grenze haben unſere Fliegerformationen feindliche Panzer⸗ wagen⸗Abteilungen unter Maſchinengewehr⸗ feuer genommen und mit Sprengkörpern an⸗ gegriffen, wobei zahlreiche Panzerwagen ſchwer getroffen wurden. s Zwei feindliche Flugzeuge vom Briſtol⸗Bleu⸗ heim⸗Typ wurden im Luftkampf abgeſchoſſen. Zwei eigene Flugzeuge ſind nicht zurückgekehrt. Frankreichs Wirtſchaftsſorgen [(Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) Bern, 29. Juli. In einem Interview, das der franzöſiſche Pro⸗ duktions⸗ und Arbeitsminiſter Belin dem„Petit Pariſten“ gab, erklärte er, daß die Frage der Ar⸗ beitsbeſchaffung eines der ſchwierigſten Probleme ſei. Man werde Maßnahmen ergreifen, um die be⸗ rechtigte Unruhe der Arbeitgeber zu beſänftigen und um den Demoblſliſierten Apbeit zu beſchaffen. Man müſſe bereits in einigen Tagen eine Löſung gefun⸗ den haben. Ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm ſei noch in Ausarbeitung. Es ſei ſicher, daß Frankreich jetzt harte Jahre durchmachen müſſe. 5 Des weiteren kündigte Belin an, daß er ein De⸗ kret vorſchlagen werde, das den Perſonenauto⸗ mobilverkehr verbiete. Es ſei unzuläſſig, daß die durch Laſtkraftwagen bewerkſtelligte Verſor⸗ gung des Landes mit Lebensmitteln gehindert werde, und daß landwirtſchaftliche Maſchinen mangels Treibſtoff nicht funktionierten, während ſich auf den Landſtraßen noch zu viele Fahrzeuge befänden, deren e ſich über die wirkliche Lage nicht Rechnung a 1 e 151. Jahrgang Nummer 207 egegen Frankreich Bin ich krank, müde, ſchwach?“ Muſſolinis täglicher Sport (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) — Rom, 29. Juli. Unter den hohen Bäumen eines verwilderten Parkes reitet in laugſamem Schritt ein Mann im Netzhemd. Es iſt ein früher vömiſcher Sommer⸗ morgen. Die Sonnenflecken, die durch die Eukalyp⸗ tusbäume, Steineichen und Tannen fallen, ſpielen auf dem glänzenden Pferdeleib und gleiten über den gebräunten, muskulöſen Körper des Reiters. Am Rande einer kleinen Reitbahn wartet eine kleine Gruppe von Männern, auf die der Mann im Netz⸗ hemd zuhält. Der morgendliche Reiter iſt Benito Muſſolini. Die Leute, die ihn erwarten, ſind Vertreter der in Rom beglaubigten ausländiſchen Preſſe, und Ort der Handlung iſt der Park der Villa Torlonia, Muſſolinis Privatwohnung, die ihm von der gefürſteten Familte der einſtigen päpſtlichen Bankiers auf Lebenszeit zur Verfügung geſtellt worden iſt. Aus der ſeltſamen Begegnung geht hervor, daß Preſſelügen auch ihren Vorteil haben können. Irgendwelche ausländiſchen Zeitungen hatten wieder einmal behauptet, Muſſolini könne nicht mehr arbei⸗ ten; er ſei alt und ſchwach geworden, die Zügel der Regierungsführung entglitten ſeinen Händen. Nach dem Grundſatz„Die Wahrheit iſt die beſte Propa⸗ ganda“ hatte man uns daraufhin Gelegenheit ge⸗ geben, den Duce bei ſeinem täglichen Sport zu be⸗ obhachten. Nach Nationen geordnet, waren die vom Miniſter für Volkskultur Pavolini geführten Preſſe⸗ nertreter an der Reitbahn aufgeſtellt, und Muſſolini ließ ſich die Journaliſten, bevor die Arbeit begann, einzeln vorſtellen. Sein außerordentliches Perſonen⸗ gedächtnis ließ ihn auch hier nicht im Stich. Ein Kopfneigen, ein freundliches Lächeln, ein kurzes „Kenne ich ja“— und der Vorgeſtellte wußte, daß der Duce ſeine Arbeit, ſeinen Namen, ſein Geſicht nicht vergeſſen hat. Und dann begann das Reiten. In allen Gängen bewegt Muſſolini ſeine Fuchsſtute„Thiene“ aus hannoverſcher Zucht durch die Bahn. Wir bewundern ſeinen Sitz und ſeine Haltung. Die Stute iſt ner⸗ vös, aber Muſſolini läßt ſie nicht eine Sekunde aus⸗ brechen. Auf den Meter genau wechſelt er beim Ehangieren die Hand. Dann wird geſprungen. Rei⸗ ter und Pferd nehmen die mittleren Hinderniſſe in einwandfreier Haltung. Muſſolini unterſtützt das Pferd in einer Weiſe, daß jedem guten Reiter das Herz im Leibe lacht. Nur das Janken des Leder⸗ zeugs, die harten Hüfſchläge und das Schnaufen der galoppierenden Stute ſind zu hören. Hin und wie⸗ der ein ermunternder Zuruf Muſſolinis und ein knurrig gemurmeltes„Bene, Bene' des alten Miliz⸗ oberſten, der auf tänzelndem Pferd aufmerkſam Muſſo⸗ linis Arbeit verfolgt. 20 Minuten ſind im Fluge vergangen. Der Duce verhält„Thiene“ und klopft ihr lohend den Hals. Dann reitet er im Schritt an den Journaliſten vorbei, und als er die deutſche Gruppe paſſiert, fragt er mit ſeiner tiefen Stimme: „Bin ich krank, müde, ſchwach?“ Brauſendes Gelüch⸗ ter iſt die Antwort. Der Oberſt der Milig Rodolfo iſt 72 Jahre alt und Muſſolinis treuer Reitgefährte. Gang und Hal⸗ tung verrät den alten Kavalleriſten. Er fühlt ſich offeuſichtlich auf dem Pferde wohler als zu Fuß. Nachdem der Duce ſich verabſchiedet hat, gibt Ro⸗ dolfo den Preſſevertretern Auskunft.„Jeden Morx⸗ gen reitet der Duce ſeit vielen Jahren regelmäßig, wie es ihm ſeine Zeit erlaubt, 20—30 Minuten. Vor⸗ her ein Früßſtück, das kaum den Namen verdient, und daun geht es zu den Akten, Konferenzen, Emp⸗ fängen im Palazzo Venezia.“ Aber ſchon dieſe kurzen Auskünfte ſcheinen dem alten Herrn reichlich. Er ſitzt wieder auf, grüßt freundlich und reitet zum nicht geringen Staunen der Ausländer munter die breite Freitreppe herauf, die zur klaſſiziſtiſchen, mit joniſchen Säulen geſchmückten Villa Torlonja em⸗ po pführt. Am Nachmittag verſammelten wir uns wieder im alten Park, deſſen Baumgruppen, Obeliske, Marmor⸗ hermen und verſchwiegene kleine Teiche uns nun ſchon ganz vertraut ſind. Wieder führt uns Mi⸗ niſter Pavolini. Während wir uns auf überwachſe⸗ nen Wegen zum Tennisplatz begaben, überholte uns auf einem Fahrrad ein Mann in offenem weißen Hemd und kurzen Hoſen, der unter ſeiner hellen Schirmmütze freundlich hervorgrüßte: Muſſolini. Seit einem halben Jahr ſpielt der Duce regelmäßig mit drei Trainern. Das Doppel, dem wir auf im Ge⸗ ſchmack des vorigen Jahrhunderts gehaltenen kleinen Tribünen beiwohnen konnten, dauerte 40 Minuten und endete mit 715 für die Partei des Due. Wenn man die kurze Zeit bedenkt, die Muſſolini erſt ſpielt, und wenn man die ſchlanken Geſtalten der Trainer beobachtete, ſo konnte man ſich nicht eines Gefühls der Bewunderung für den Mann erwehren, der bei der großen Arbeitslaſt, die er auf ſich ge⸗ nommen hat, immer noch Zeit findet und über die phyſtſche Leiſtungsſähigkeit verfügt in dem anſtren⸗ gendſten Sport ſeinen Mann zu ſtellen. Er ſelbſt würde wohl ſagen: Weil ich ſo regelmäßig Sport treibe, bin ich den A forderungen der Regierung eines großen Landes gewachſen. 40 Minſten lang ſpielte Muſſolini bei der fürchterlichen Hitze eines römiſchen Hochſommertages, und als das Spiel be⸗ endet war, zeigte er nicht mehr Anzeichen von An⸗ ſtrengung als ein jugendlicher Mitſpieler, grüßte, beſtieg ſein Rad und fuhr in die Villa Torlonia zu⸗ rück. Eine Stunde ſpäter begannen im Palazzo Venezia die Beſprechungen mit dem Miniſterpräſi⸗ denten und dem Außenminiſter Rumäniens. „Bin ich krank, müde, ſch wach?“ Dr. Heinz Holldack. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 29. Juli. Die britiſche Inſel lebt weiter in der Nervenanſpa nnung des Wartens. Ein Blick in die Londoner Zeitungen am Wochenende, ſo lieſt man im Stockholmer„Tidningen“, läßt die immer höher ſteigende Sorge der Bepölkerung er⸗ kennen, die die engliſchen Zeitungen nicht länger ver⸗ bergen. So ſchreibt„Daily Herald“: Wer die ſchreck⸗ liche Wirkung der deutſchen Luftangriffe über Cardiff und Southampton geſehen habe, der begreife, daß die Bevölkerung dieſer Gebiete von ſchwerſten Befürch⸗ tungen ergriffen werde. Gegen dieſe Waffe des Feindes könnten keine Flinten und keine Straßen⸗ ſperren helfen. Es müſſe ganz anderes geſchehen, und zwar im Blitztempo. „Daily Expreß“ ſchreibt, man müſſe auf irgend⸗ welche Weiſe zum Schluß kommen, zur Beſiegung und zur Vernichtung des deutſchen Feindes. Das Blatt erwartet Handlungen und Siege, aber nicht fortdauernde Geheimſitzungen des Parlaments. Aehnlich ſpricht ſich„Evening Standard“ aus: Die deutſchen Luftangriffe über England verſchlechterten die Stimmung der Maſſen. Auch„Gpening Stand⸗ ard“ berichtet über die ſchweren Wirkungen der deut⸗ ſchen Luftbombardements der letzten Tage und meint, es werde höchſte Zeit, den Feind anzugreifen. „Die Zeit arbeitet für uns“ hat Chamberlain in der Unterhausſitzung am 11. Seplember 1939 unter dem Beifall der Zuhörer verkündet. Heute arbeitet die Zeit gegen das iſolierte England, das Kriegs⸗ gebiet für die deutſche Luftwaffe geworden iſt, und in Bangigkeit und tiefer Depreſſion ſieht Englands Volk dem letzten deutſchen Schlag entgegen, der ſo ſicher kommt wie jetzt der Monat Juli ſich ſeinem Ende zuneigt. 5 Weitere Grafſchaften Englands ſind in den Zuſtand der verſtärkten Kriegsge⸗ fahr erklärt worden.„Daily Herald“ nennt die Grafſchaften Sheffield und Leiceſter. Damit ſind weitere engliſche Induſtriegebiete in das Gebiet ver⸗ ſchärfter Beſtimmungen der Kriegseinſchränkungen überliefert und Lohn⸗ und Gehaltsbewegungen un⸗ möglich gemacht worden. Dem enaliſchen Arbeiter werden alle Rechte weiter genommen. Seine Unzu⸗ friedenheit darf er nicht äußern, wenn er nicht Frei⸗ heit und Leben verlieren will. Seine Kinder blei⸗ ben Luftangriffen rettungslos ausgeſetzt. während die plutokratiſche Oberſchicht ihre Kinder immer noch in Sicherheit jenſeits des Meeres bringen kann. „Aftenpoſten“ meldet über die Zerſtörungen, die die deutſche Luftwaffe in Southamptons Hafen⸗An⸗ lagen angerichtet hat. Dex Korreſpondent ſah ſelbſt den Umfang der Zerſtörtkngen, die er eine reſtloſe Vernichtung nennt. Die Kaibauten ſeien wie fort⸗ gefegt. Man ſehe kaum noch einige Trümmer. Augenzeugen dieſer Angriffe ſeien noch immer wie vom Schrecken durchgerüttelt. Stockholms„Dagbla⸗ det“ ſchreibt: Wenn der deutſche Angriff auf Eng⸗ land beginnt, kann man in Southampton ermeſſen, was Englands Schickſal ſein wird. Es wird bereuen, die letzte Möglichkeit ausgeſchlagen zu haben. * Die hiſtoriſche Bedeutung der Beſprechungen von Salzburg und München nennt die So⸗ fioter Zeitung„Mir“ die Fortſetzung der Repiſion der Geſchichte auch für die Balkanländer und die Er⸗ ſetzung des bisherigen Machtterrors Englands und Frankreichs durch die Gerechtigkeit, die den Frie⸗ densverträgen von 1919 gefehlt habe. Der Bukareſter „Univerſul“ ſchreibt: Die Beſprechungen in Salzburg haben der Welt zur Kenntnis gebracht, daß die Po⸗ litik der Achſe an Stelle fremdländiſcher Intereſſen⸗ beherrſchung Südoſteuropas getreten ſei. Das neue Europa erwächſt aus dem deutſchen Sieg. Er wird eine alte Weltordnung zuſammenbrechen laſſen. Es iſt der Anfang einer neuen Welt der Lebensrechte und der Freiheit aller Völker Europas. * Am Anfang dieſer Neuordnung der europäiſchen Wirtſchaft ſteht die Rede Walter Funks, deren Erörterung in den europäiſchen Zeitungen weiter ſortgeſetzt wird. U. a. nennt die Kopenhagener„Po⸗ littken“ die Rede wertvoll für die geſamteuropäiſche Wirtſchaft. Ihre Grundzüge ſeien vernünftig, ela⸗ ſtiſch und nicht auf phantaſtiſche Träume, wie einſt das Pan⸗Europa, ſondern auf die nüchterne, reale Wirklichkeit eingeſtellt. Es heißt dann in dem däni⸗ ſchen Blatt weiter, eine kriſenfeſte Wirtſchaftsord⸗ nung in Europa, die Hebung des Lebensſtandards auf der Grundlage ſozialer Gerechtigkeit und erhöh⸗ 3 iſt der Lichtgedanke der Funk⸗ e. Das Thema der Rede des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters wird in den nächſten Wochen nicht aus den wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Erörterungen verſchwin⸗ den. In Lebensfragen der Zukunft hat Deutſchland mit der Funk⸗Rede die Initiative und Führung über⸗ nommen. Auch auf wirtſchaftlichem Gebiete rücken die Länder Europas näher zuſammen. Die italieniſchen Zeitungen ſchreiben, daß der Suezkanal ſeit Tagen unpaſſierbar ſei. Regime Faſeiſta“ gibt bekannt, daß im Hafen von ort Said durch die italieniſchen Bombenangriffe der lugwaffe die Anlagemolen und die Kais vernichtet ſind. Auch der Hafen El Kantara iſt durch die An⸗ Kriffe am Freitag zerſtört. Der noch in engem Rah⸗ men durchgeführte Schiffsverkehr Suez—Port Said iſt daher unmöglich gemacht worden. 0 menden italieniſchen Bombenangriffe auf den Hafen Die zuneh⸗ Alexandria zeigen deutlich das Ziel, dem Italien zuſtrebt und dem es immer näher rückt. Der Mailänder„Corriere della Sera“ meldet: Italiens U⸗Bopte ſind unentwegt im Mittelmeer kätig. Bisher ſind vor Gibraltar ſechs Transport⸗ ſchiſfe und vor Alexandria ſieben verſenkt worden. Der Fall Maltas, der näherrückt, wird das Signal m letzten Gana gegen die Reſte des untergehenden britiſchen Imperiums im Mittelmeer ſein. Auch 155 liegt ſeit Freitag im Radius unſerer U⸗ ote. Einſchränkung des Benzinverbrauches in Iſtan⸗ bul. Zur Einſchränkung des Benzinverbrauches in Iſtanbul iſt beſchloſſen worden, eine große Zahl von Tankſtellen eingehen zu laſſen. Der Kraftdroſchken⸗ rkehr oll dadurch verringert werden, daß täglich nur die Hälfte aller Kraftwagen fahren darf. Churchiſl⸗Kabinell im 3— Krtuzfeuer der Kritik Beſonzers Duff Cooper wird aufs Korn genommen [(Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Stockholm, 29. Juli. Duff Cooper iſt mit ſeinen ſchlechten Ideen fort laufend die Zielſcheibe der Kritik der engliſchen Oeffentlichkeit. Seine früheren Mißerfolge haben ihn nicht entmutigt, mit einer neuen Idee heraus⸗ zurücken. Er will jetzt die Moral des engliſchen Vol⸗ kes überprüfen und hat eine Anzahl Perſonen über⸗ all in England beauftragt, jede Familie, zu beſuchen und einem Verhör zu unterziehen. Die Befragten betrachten dieſe Ausfragerei zu einem großen Teil als höchſt läſtige Geſinnungs⸗ ſchnüſffelei. Manche geben bewußt falſche Antworten, im Glauben, daß ſie zur Verantwortung gezogen würden, weil ihre Antworten als Defaitismus oder Herausforderung aufgefaßt werden könnten. An⸗ dere weigern ſich, überhaupt zu antworten. Einige vermuten Spionage und benachrichtigen die Polizei. So hat die Preſſe allerhand Grund, die neue Aktion Duff Coopers zu kritiſieren. Die einzige Zeitung, die Duff Cooper zuſtimmt, iſt ſondepbarerweiſe „News Chronicle“, die ſonſt für alle Regierungs⸗ maßnahmen nur Gift und Galle ſpeudet. Sie meint, daß die Unterſuchung ſehr intereſſante Auskünfte über die Einſtellung des enzliſchen Volkes bringen könne. Des iſt unter der Vorausſetzung ſicher rich⸗ tig, daß jedermann das ſagt, was er denkt. Die engliſche Preſſe kritiſiert überaus ſcharf auch die Auslandspropagandg des ſogenannten Informationsminiſteriums.„Daily Herald“ ſchreibt, daß ſte das beſte Mittel für Propaganda der feind⸗ lichen Länder darſtelle. Ausländiſche England⸗ freunde führten bittere Klage über die Qualität der engliſchen Propaganda. Sie ſei nichtsſagend, lächerlich und phantaſielos. Die Kritik der öffentlichen Meinung und der Preſſe richtet ſich ſerner ſcharf gegen die Geheim⸗ ſützungen des engliſchen Paxlaments. Am Dieus⸗ tag ſoll eine neue Geheimſitzung abgehalten werden, wobei die Außenpolitik Churchills erörtert werden ſoll. Auch in parlamentariſchen Kreiſen wächſt die Erbitterung gegen die Geheimſitzungen. Was habe denn die Regierung zu verheimlichen, fragt ſich das Volk. Politiſche Kreiſe meinen, daß die Regierung immer, wenn ſie eruſte Kritik gegenüber ihrer Po⸗ litik befürchte, ſich in Geheimſitzungen flüchte. Es wird angekündigt, daß viele Mitglieder des Parla⸗ ments gegen die Geheimſitzungen proteſtieren wer⸗ den. Zum mindeſten ſoll die Regierungserklärung öffentlich abgegeben werden. „Daily Telegraph“ ſchreibt:„Es iſt allgemein bekannt, daß die Geheimſitzungen es den Miniſtern nicht ermöglichen, mehr zu ſagen als ſie in einer öffentlichen Sitzung ſagen würden. Die Parlaments⸗ mitglieder haben andere Möglichkeiten. der Regle⸗ rung das mitzuteilen, was öffentlich nicht geſagt werden ſoll. Die deutſchen Berichte über die Ge⸗ heimſitzungen ſind meiſt intereſſanter als die Wirk⸗ lichkeit, ſagte ein Parlamentsmitalied.“ Auch die Kritik gegen den neuen Staats⸗ haushaltsplan wird mit unverminderter Schärfe fortgeſetzt.„Daily Expreß“ verlangte am Samstag in einem aufſehenerregenden Artikel die Beſteuerung des Kapitals. Andere Zeitungen heben hervor, daß das Zentralproblem Inflation oder nicht Inflation iſt und meinen. daß der Fi⸗ nanzminiſter nicht einmal den Verſuch gemacht habe, dieſes Problem zu löſen. Die Schweiteminule dnb. Nenyork, 29. Juli. Nach aus London eingetroffenen Berichten hat ſich Churchill eine neue Maßnahme ausgedacht, von der er ſich eine Hebung der ſtark geſunkenen Stimmung der engliſchen Bevölkerung verſpricht. Es handelt ſich um die Einführung einer„Schweigeminute“, die dem Nachdenken über die Sache, für die England kämpft, gewidmet ſein ſoll. Es iſt kaum anzunehmen, daß ein Nachdenken itber den plutokratiſchen Krieg und ſeine auch für die britiſche Inſel mit Sicherheit noch zu erwartenden Auswirkungen das engliſche Volk beſonders zuver⸗ ſichtlich ſtimmen wird. 5 Lord Perih zurückgelreten (Funkmeldung der N M.) A Liſſabon, 29. Juli. Lord Perth, der ſeit der engliſchen Kriegserklä⸗ rung an Deutſchland„Hauptberater“ des In⸗ formationsminiſteriums für die Auslandspubli⸗ kationen war, iſt nach einer Londoner Meldung Die Balkanſtaaten „infolge gewiſſer Aenderungen in der Organiſa⸗ tion des oberen Mitgliederſtabes“ zurückgetreten. Lord Perth, ſpielte von 1919 bis 1933 eine Haupt⸗ rolle im Genfer Verein. Offenbar haben ihn aber auch die dabei geſammelten Erfahrungen in der poli⸗ tiſchen Intrige nicht befähigt, Churchill und Duff⸗ Coopers Lügenkonzert mitzudirigtieren. Oder ſollte ſein Rücktritt die Folge von Meinungsverſchieden⸗ heiten mit den Leitern der britiſchen Propaganda ſein? Die unabläſſigen Mißerfolge und peinlichen Blamagen dieſer Londoner Behörde legen den Ver⸗ dacht nahe, daß man ein Karnickel finden mußte, wem man die Schuld an den ſtändigen Reinfällen in die Schuhe ſchieben konnte. Der Krieg riickt (Funkmeldung der N M.) E Neuyork, 29. Inli. Unter dem Eindruck der an Stärke und Wucht ſtändig zunehmenden deutſchen Luftangriffe haben die engliſchen Militärbehörden den verſchärften Kriegszuſtand über die Bevölkerung der engliſchen Oſtküſte verhängt. Auch das nützt nichts mehr! EP. Stockholm, 29. Juli. Die Nerpoſität in England und die Angſt vor einer Invaſion deutſcher Truppen und der Landung von Fallſchirmtruppen greift weiter um ſich.„A ton⸗ bladet“ gibt am Sonntag eine offizielle engliſche Ver⸗ ordnung wieder, wonach ſämtli che Namen⸗ ſchilder von Städten, Dörfern und an⸗ deren Ortſchaften ſofort zu vernichten oder zu übermalen ſind. Hierunter fallen, wie das ſchwediſche Blatt feſtſtellt, nicht nur alle Schilder von Eiſen⸗ bahnſtationen und die Verkehrsſchilder an den gro⸗ ßen Autoſtraßen, ſondern auch die Anſchläge an den Kirchentüren uſw. Außerdem ſollen die großen Ver⸗ 5000 Kilometer Afrika⸗Front Die Sa wierigkeiten der Kriegsführung im aſrikaniſchen Naum (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) ö— Rom, 29. Juli. Der italieniſche Heeresbericht vom Sonntag mel⸗ det, daß die italieniſchen Luft⸗ und Seeſtreitkräfte ihre Operationen in Afrika bedeutend intenſiviert und ausgedehnt haben. Ein Bild von der Bedeu tung dieſer Aktion gibt heute ein Sonderbericht der „Voce d Italia“. Darin wird hervorgehoben, daß die italieuiſchen Truppen in Oſtafrika den Engländern auf einer Grenzlinie von 5009 Kilometern(ohne Einrech⸗ nung der Küſten) gegenüberſtehen. Das Gelände wechſelt von der Küſte zu dicht bewach⸗ ſenem Hochplateau, Felſengebieten und Regiguen, die von einem dichten Netz von Flußläufen übers zogen ſind. 5 Ebenſo, unterſchiedlich ſind die klimgtiſchen Verhältniſſe. Während in der einen Region die Hitze bis zu 50 Grad anſteigt, gibt es in anderen Nachtfröſte, und im weſtlichen Aethiopien hat bereits die Regenzeit begonnen. Die Flüſſe ſind über die Ufer getreten und haben die Verkehrswege unnützbar gemacht. Gewöhnlich wandern die Eingeborenen mit Beginn der Regenperiode aus dieſen Gebieten aus. In dieſem Jahre ſind viele Männer zurückgeblie⸗ ben, um an der Seite der Italiener die Grenze zu verteidigen. Die Bedeutung dieſer Grenze iſt be⸗ ſonders wichtig, da von hier aus die Karawanen⸗ ſtraßen in den Sudan führen. Die erſten Exfolge erzielten die Italiener durch das Vordringen bis in die beiden engliſchen Grenzorte Kurmuk und Jacau oſt. 5 0 Es iſt klar, daß bei den Schwierigkeiten des Ge⸗ ländes der Einſatz der italieniſchen Luft⸗ waſſe beſonders erſchwert wurde. Während der unausgeſetzten Bombardierungen von Aden, Port Sudan, Weijr(Kenia) und der anderen engliſchen Flugplätze im Sudan und in Kenia konnten die ita⸗ lieniſchen Flieger eine beträchliche Zahl von Oel⸗ lagern und ſonſtigen militäriſchen Niederlaſſungen Balkan⸗Neuordnung Allgemein wird anerkannt:„Deuiſchlands Ziel ein dauerhafter Friede“ anb. Belgrad, 29. Juli. Die Salzburger Beſprechungen ſtehen weiter im Vordergrund des Intereſſes der jugoflawiſchen Preſſe. 1 Der Direktor der halbamtlichen Belgrader Ta⸗ geszeitung„Vreme“, Dr. Gregoritſch, ſchreibt, heute ſei jeder Einfluß Großbritanniens auf dem europäi⸗ ſchen Feſtland beſeitigt. Deutſchland und Italien hätten in erſter Linie wirtſchaftliche Intereſſen in Südoſteuropa und verſuchten, durch eine harmoniſche Zuſammenarbeit einen dauerhaften Frieden in die⸗ ſem Teil zu erreichen. Die Salzburger Beſprechun⸗ gen hätten vor allem die Aufgabe, eine günſtige At⸗ moſphäre zu ſchaffen, in der die intereſſierten Staa⸗ ten ihren Standpunkt und ihre Beſtrebungen mit⸗ teilten und in der auch die Möglichkeit für Be⸗ ſprechungen zur Löſung der noch offenen Fragen unterſucht werde. Der militäriſche Mitarbeiter des Agramer „Hrvatſki Dneynik“ bemerkt, daß der von deutſcher Seite ausgearbeitete Wirtſchaftsplan für Südoſt⸗ europa eine politiſche Bedeutung größten Ausmaßes habe. Der von deutſcher Seite im Mitteleuropa geſchaffene rieſige Wirtſchaftsraum übe auf die Länder des nahen europäiſchen Oſtens und des Süidoſtens eine ähnliche unüberwind⸗ liche Anziehungskraft aus wie ein rieſiger Magnet. Dieſer Kraft könne ſich niemand wider⸗ ſetzen. Kein anderes europäiſches Wirtſchaftsſyſtem könne daneben noch beſtehen. „Rumänien bereit zur Mitarbeil dnb Bukareſt. 28. Juli. Die rumäniſchen Zeitungen befaſſen ſich in ihren Leitaufſätzen weiter mit den Beſuchen der rumäni⸗ ane Staatsmänner in Berchtesgaden und Rom und tellen übereinſtimmend feſt, daß Deutſchland die hiſtoriſche Aufgabe übernommen habe, eine Neuord⸗ nung Europas auf gerechten Grundlagen vorzuneh⸗ men. Der„Timpul“ ſchreibt unter der Ueberſchrift „Der deutſche Friede“, es geſchehe zum erſten⸗ mal in der Geſchichte, daß ein Sieger dem Beſiegten nicht einen Frieden der Rache, ſondern einen Frie⸗ 1 den der Zuſammenarbeit anbiete. In den geypoli⸗ tiſchen Plänen Deutſchlands gelten keine Reſſenti⸗ ments, ſondern nur die lebendigen, materiellen und geiſtigen Kräfte der Völker. Aus dieſem Grunde ſehe das rumäniſche Volk dieſem deutſchen Frieden ohne Furcht entgegen.— Die„Romania“ erklärt, Rumänien ſei bereit, ſeinen Teil zu einer friedlichen Löſung der ſchwebenden Fragen beizutragen. England entdeckt Sympathlen für Sofia [Drahtbericht unſ. Korreſponden ten) 5 Stockholm, 28. Juli. Die engliſche Regierung verſucht krampfhaft, dem eigenen Volk einzureden, daß ihr Wort in Europa noch Geltung habe. Zu dieſem Zweck hat ſie geſtern einen außenpolitiſchen Salto mortale ausgeführt, der die ganze Unzuverläſſigkeit der engliſchen Re⸗ gierung wieder einmal bloßſtellt. Sie hat nämlich der ſtaunenden Welt verkündet, daß ſie die Bemühung Bulgariens, Teile der Dobrusſcha zurückzugewinnen, unterſtützen werde und daß ſie der Regierung in Sofia eine diesbezügliche Sympathieerklärung habe zugehen laſſen. Sie ſei hierzu imſtande, weil Ru⸗ mänien den engliſchen Garantievertrag friſtlos ge⸗ kündigt habe und England deshalb nicht mehr zu verheimlichen brauche, auf welcher Seite ſeine wirk⸗ lichen Sympathien gelegen haben. England benutzt alſo die Gelegenheit, ſeinem frü⸗ heren Schützling einen Eſelstritt zu verſetzen. Nach einer Meldung von„Stockholms Tidningen“ hat England außerdem in Bukareſt einen Proteſt überrebchen laſſen. In der Proteſtnote, die an⸗ geblich eine ungewöhnlich ſcharfe Formulierung er⸗ halten hat. wird Klage über vier Punkte geführt: 1. Die Nationaliſierung der Oelgeſellſchaft Aſtra Romana ohne Rückſichtnahme auf die engliſchen In⸗ tereſſen; 2. die Ausweiſung von 24 engliſchen In⸗ genieuren auf Grund bloßer Behauptungen, deren Richtigkeit zu beweiſen man ſich nicht einmal bemüht habe; 3. die Beſchlagnahme von engliſchen Benzin⸗ kähnen auf der Donau; 4. die Beſchlagnahme von Oelwaggons. England immer nüher Verſchärfter Kriegszuſtand: eine Folge der zunehmenden deutſchen Luſtangeiſf 1 2 40 Fahre auf dem Thron Glückwünſche des Führers an den König und Kaſſer adnb Berlin, 29. Juli. Der Führer hat Seiner Majeſtät dem König yy Italien und Kaiſer von Aethiopien zur 40. Wleder⸗ kehr des Tages ſeiner Thronbeſteigung folgendes Glückwunſchſchreiben übermittelt: „Ew. Majeſtät bitte ich, zur 40. Wiederkehr des Tages Ihrer Thronbeſteigung meine und des deutſchen Volkes herzliche Glück wünſche en gegennehmen zu wollen. Möge Em. Majeſiſt nach ſiegreicher Beendigung des unſeren beiden Völkern aufgezwungenen Kampfes noch eine lange ſegens reiche Regierung beſchieden ſein.“ Keine nichtariſchen Aerzte mehr im Protektyrgt Durch Verordnung der Protektoratsregierung wurde nichtariſchen Aerzten die Berechtigung zur Ausübung der ärztlichen Praxis im Protektorat entzogen. kaufsſchilder der Hausmakler beſeitigt werden, h weit ſich auf ihnen Ortsnamen befinden. Rom droht London mit Repreſſalien anb Rom. 28. Juli. Der diplomatiſche Mitarbeiter der Agenzia Ste⸗ fani beſchäftigt ſich heute mit der Drohung einez Londoner Blattes, italieniſche Städte und vorwie⸗ gend italieniſche Induſtriezentren zu hombardtereß, 4 Er ſagt, dazu:„Wir wollen darauf aufmerkſan machen, daß Einflüge nach Italien nicht ungeſtraß bleiben. Bisher hat die italieniſche Luftwaffe nu engliſche Flotten⸗ und Luftſtützpunkte im Mittelmeer und militäriſche Objekte in Kenig, im Sudan und i der Gegend von Aden bombardiert, aber ſie iſt auc nahe dabei, engliſche Städte zu bombar⸗ dieren. Für jede italieniſche Stadt. die irgend⸗ wie von Bomben getroffen würde. würden ſofon Repreſſalien ergriffen werden, und zwar auf die wichtigſten Zentren Englands. In Italien iſt dez Haß gegen England in allen Herzen lebendig, und die Drohungen des engliſchen Blattes können nut dazu beitragen, dieſen Haß noch weiter zu vertiefen“ der Engländer in Brand ſchießen oder ſchwer beſchä⸗ digen. In der Zeit vom 12. Juni bis 4. Juli wur⸗ den während dieſes Angriffs 13 engliſche Flugzeuge im Luftkampf abgeſchoſſen und 21 auf dem Boden zerſtört. Ueber die entſprechenden Ziffern der Zwi⸗ ſchenzeit bis heute liegen noch keine Angaben vor, aber wie aus dem letzten Heeresbericht hervorgehß wurde auch in der Zwiſchenzeit eine beträchtliche An⸗ zahl von engliſchen Fliegern abgeſchoſſen. Wie Kurmuf im Sudan fiel 5 EP, Rom, 28. Juli Zu der im italieniſchen Wehrmachtsbericht gemel⸗ deten Einnahme von Kurmuk im Sudan durch die itglieniſchen Kolonialtruppen berichten die Blätter ergänzende Einzelheiten. Danach erfolgte der An⸗ griff beim Morgengrauen unter ſtarker Vorberei⸗ tung durch Luftſtreitkräfte. Die italieniſchen Flie⸗ f ger hätten durch wohlgezielte Bombenabwürſe das Fort von Kurmuk vollſtändig zerſtört, während die Askaris und Dubats zum Angriff vorgingen. Die Engländer ſeien aus der Ortſchaft hinausgeworſen worden und ergriffen die Flucht. Ein Maſchinen⸗ gewehrneſt, das dem Angreifer ſchwer zu ſchaffen machte, wurde durch einen Handſtreich eingeborener Soldaten unter Führung eines italieniſchen Off ziers mit aufgepflanztem Bajonett geſtürmt und un⸗ ſchädlich gemacht. Den italieniſchen Truppen fielen, bedeutende Kriegsmaterialvorräte, darunter zahlreiche Maſchinengewehre und Schnell feuergewehre, in die Hände. Die Eingeborenen⸗Führer von Kurmuk erſchienen ſofort nach der Beſetzung des Ortes bei dem Befehls haber der italieniſchen Truppen und erklärten ſſch bereit, unter italieniſcher Flagge gegen die Englän⸗ der zu kämpfen. a Sechsmal an einem Tag EP. Rom, 28. Juli. Aus London wird gemeldet, in zuſtändigen eng liſchen Kreiſen werde zugegeben, daß Marſa Ma- truh im Verlauf eines einzigen Tages ſechsmal von italieniſchen Fliegern mit Bomben belegt wo, den ſei und daß dabei ſchwere Schäden an den Ge⸗ bäuden und militäriſchen Anlagen angerichtet wu, 5 9 U. a ſei auch ein Petroltank in Brand geſetz worden. 5 Die Kriegsſchiffe verlaſſen Gibrallar (Drahtbericht unſ. Korreſvondenken n— Rom, 28. Juli. Wie die Agentur Stefani aus Madrid meldet, hal die engliſche Flotte alle Vorkehrungen getroffen, um ibraltar zu verlaſſen, da dieſer Hafen durch die unausgeſetzten und wirkungsvollen Bombardements durch die italieniſche Luftwaffe zu gefährdet iſt, Ein Flugzeugträger, mehrere Schlachtſchiffe, ſowie an dere kleine Einheiten ſind daher zum Auslaufen fertiggemacht worden und werden Gibraltar in allen Kürze verlaſſen. Zuſammenſtöße in Bolivien dnb. La Paz, 28. Juli 5 Die bolivianiſche Regierung hat über das Minen gebiet von Oruro den Belagerungszuſtand verhängt, Die Maßnahme wurde veranlaßt durch bluti e Zu⸗ ſammenſtöße zwiſchen Studenten und Volksfrön⸗ vertretern, die dort zu einem Kongreß zuſammen getreten waren. Soweit bisher bekannt iſt, hat es dabei mehrere Tote und Verletzte gegeben. Ruſſiſcher Sprachunterricht an lettiſchen Schnſen, Der lettiſche Bildungsminiſter hat angeordnet, daß in Zukunft an den Grund⸗ und Mittelſchulen Len 15 5 Stelle der engliſchen Sprache Ruſſiſch ge ehrt wird. a e ichard W. Koch.— Kunſt, port: i. V. 5 W. F Amer! ſeine S0 GJtal Ital. Menſc gefang zentra teten. pen ir das S mert nisvol ſchaftl behörd in Pa 00 ar Be bei K und v italien Kaiſer 3 uli. lig von Vieder⸗ gendes der kehr ne und he ent Najeſtät beiden 0 eine ein.“ ktorat, wurde sübung en. 1 griffe en, ſo⸗ len Juli. ia Ste⸗ J einez horwie⸗ dieren terkſag geſtraßt fe nut telmeer und ih iſt auch nbar⸗ irgend⸗ ſofori auf die iſt der J, und en nur tiefen“ beſchä⸗ li wur⸗ tgzeuge Boden r Zwi⸗ en vor, vorgeht, che An⸗ Juli. gemel⸗ ich die Blätter er An⸗ vrberei⸗ u Flie⸗ fe das end die 1. Die worfen ſchinen⸗ schaffen borener 1 Offi⸗ end un⸗ fielen räte, Schnell⸗ ſchienen zefehls⸗ en ſich Englän⸗ * Juli. en eng a Ma⸗ ſechsmal gt wor den Ge⸗ et wur d geſetzt altar nen) Juli. det, hat fen, um trch die dements iſt, Ein vie an⸗ Slaufen in aller en Juli, Minen“ u⸗ Wirijchaftskrieg Japan-ASA 2 Scharfe japaniſche Erklärungen gegen die AS-Exportkontrolle dnb. Tokio, 28. Juli. Die verſchärfte amerikaniſche Exportkontrolle für Hel und Schvott erregte in Tokio ſtärkſte Aufmerk⸗ ſamkeit und gleichzeitig Befremden. Politiſche Kreiſe und die Preſſe erklären allgemein, daß ein voll⸗ kommenes Exportverbot nicht ausgeſchloſſen ſei, wo⸗ von Japan ſtärkſtens berührt werden würde. Tokio hat infolgedeſſen ſeine Vertretung in Paſhington beauftragt, ſofort entſprechende Infor⸗ mationen über die Abſichten der USA einzuholen. „Tokyo Nichi Nichi“ ſchreibt wenn Waſhington glaube, hierdurch das Schickſal Europas beeinfluſſen zu können. ſo handle es unvernünftig, da der Kriegs⸗ ausgang in Europa bereits ſo aut wie entſchieden ſei. Amerika täuſche ſich ſelbſt und verſuche anſcheinend, ſeine eigene Unfähigkeit zu verbergen. Wenn die USA verſuchten ſollten, auch gegen⸗ über Japan eine drohende Haltung einzunehmen, ſo müßten ſie ſich darauf vorbereiten, ſtarkem Wi⸗ derſtand zu begegnen. Japan ſei feſt davon über⸗ zeugt, daß ein internationaler Frieden ſolange nicht hergeſtellt werden könne als England und Amerika nicht gezwungen würden, ihre herrſch⸗ füchtige Status⸗quo⸗Zolitik aufzugeben. gapan werde derartigen Maßnahmen tatkräftig entgegentreten und gezwungen ſein, ſeinerſeits den Export nach Amerika zu unterbinden. Außerdem werde Japan aber auch das Tor Oſtaſiens gegenüber denluSA u ſchließen. Es müſſe jetzt„Auge um Auge, Zahn um Zahn“ handeln und Amerika habe hierfür die Verantwortung zu übernehmen. Japaniſche Abfuhr für London dnb Tokio, 28. Juli. Das fapaniſche Außenamt veröffentlicht eine Er⸗ klärung über den Beſuch des britiſchen Botſchafters Craigie am Samstag bei Außenminiſter Matſuoka. Aus dieſer Mitteilung ergibt ſich, daß der engliſche Botſchafter ſeine Beſorgnis darüber ausdrückte, daß „trotz aller britiſchen Bemühungen“ die engliſch⸗japaniſchen Beziehungen während der letzten drei Jahre ſtändig ſchlechter geworden ſeien. Im Hinblick auf zahlreiche Gerüchte über Japans Politik gegenüber den Achſenmächten habe der japaniſche Außenminiſter ihn, den Botſchafter, fragen laſſen, ob England die Verhandlungen mit Japan„im bis⸗ herigen Sinne“ fortführen könne. Der japaniſche Außenminiſter hat darauf er⸗ widert, daß gerade jetzt Japans Außenpolitik ſorgfältig erwogen werde und daß er zu ſeinem 7 keine ſofortige Antwort geben une. Gilt ie der Waffenſtillſtandsverkrag nicht? Immer noch Zehntauſende von Italienern in franzöſiſchen Konzentrationslagern! dnb. Nom, 29. Juli. Der reichlich natve Verſuch Frankreichs, durch eine Kuliſſenverſchiebung den Achſenmächten Sand in die Augen zu ſtreuen, iſt in Italien ebenſo wie in Deutſchland fehlgeſchlagen, um ſo mehr, als neben der unabwendbaren Verantwortung für den Krieg und die den Italienern in Frankreich ſelbſt wie auch in den franzöſiſchen Kolonien zugefügten Mißhand⸗ lungen noch die Tatſache hinzukommt, daß ſich die Regierung von Vichy keineswegs au⸗ ſtrengt, der in den Wafſeuſtillſtandsbedingungen feſtgelegten Freilaſſung und Heimſchaffung der in Konzentrationslagern verſchleppten italie⸗ niſchen Staatsaugehörigen nachzukommen. So berichtet der Korreſpondent des„Giornale Italia“, daß immer noch min deſtens 20000 Italiener, die ſeinerzeit nach der ſchändlichen Menſchenjagd von den Schergen des Juden Mandel gefangengenommen und verſchleppt wurden, in Kon⸗ zentrationslagern irgendwo in Frankreich ſchmach⸗ leten. Sofort nach dem Einzug der deutſchen Trup⸗ pen in Paris habe ſich der italieniſche Vertreter um das Schickſal ſeiner unglücklichen Landsleute beküm⸗ mert und dabei das freundſchaftlichſte und verſtänd⸗ nisvollſte Entgegenkommen und auch die kamerad⸗ schaftliche Unterſtützung der deutſchen Beſatzungs⸗ behörden gefunden. Von den nach ihrer Verhaftung in Paris verbliebenen Italienern habe man bereits 900 auffinden und befreien können. Beſonders traurig ſei auch die Lage von 23000 bei Kriegsbeginn in Tunis ver haft ed und verſchleppten Italienern. Sie hätten, wie ein ftclieniſcher Journaliſt am Rundfunk feſtſtellte, nach⸗ dem ſie jahrelang von den franzöſiſchen Protektorats⸗ behörden ſchikaniert und niedergehalten worden ſeien, nunmehr durch das beſtialiſche Vorgehen der weißen und ſchwarzen Soldaten Frankreichs die letzte und ſchwerſte Phaſe ihrer Leidenszeit durch⸗ machen müſſen. Dieſen muſterhaften Arbeitern und ſtolzen Bannerträgern des faſchiſtiſchen Italien in Nordafrika rief der Rundfunkſprecher zu, ſie ſollten unbeſorgt nur kurze Zeit ausharren, denn das Vaterland wache in treuer Liebe Aber ihrem Schick⸗ ſal. Die Leidenszeit der Italiener in Tunis gehe dem Ende entgegen. Frankreichs Kriegsverbrecher“ (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 29. Juli. Im„Oeuvre“ weiſt der frühere Luftfahrtminiſter Doeat noch einmal auf die große Verantwortung der Männer hin, die Frankreich in den Krieg ge⸗ trieben haben. In Frankreich habe es eine Kriegs⸗ partei gegeben. Wenn man dies noch vor einigen Monaten erklärt habe, dann ſei man ſofort mit Ge⸗ fängnis und Verfolgung bedroht worden, denn die Männer dieſer Kriegspartei wären an der Macht ge⸗ weſen. Dieſen Krieg, den ſie ſo ſchlecht geführt und auf militäriſchem Gebiet ſo wenig vorbereitet hät⸗ ten, hätten ſie aber in intimer und herzlicher Ein⸗ 1 mit ihren Komplicen jenſeits des Kanals ge⸗ wollt. „Wer einen Menſchen tötet, muß die Strafe über 27 ergehen laſſen. Dieſe Männer haben aber Frankreich ermordet.“ Mit dieſer Wendung ver⸗ langt daun Déat ganz offenſichtlich die Todes⸗ ſtrafe für die Kriegsverbrecher in Frankreich. Auch der„Figaro“ fragt ſich, welche Kräfte Frank⸗ reich in den Tod getrieben haben. Der„Petit Pariſtien“ kann nicht umhin, die Kriegsſchuld Frankreichs feſtzuſtellen, wenn er heute ſchreibt, der Krieg wäre zu vermeiden geweſen. an wiſſe dies heute aufs beſtimmteſte. Wie regel⸗ rechte Verbrecher, die internationalen Weiſungen ge⸗ folgt ſeien, hätten Mitglieder der damaligen Regie⸗ rung, Parlamentarierer und Journaliſten nicht ge⸗ zögert, das unglückliche Frankreich in ein Abenteuer zu ziehen. Im„Petit Pariſien“ trauert der aus dem Welt⸗ krieg bekannte franzöſiſche Jagöflieger Folck dem verlorenen Kriege nach. Frankreich habe mit einer ungenügenden Anzahl von Flugzeugen und mit zum Teil veralteten Apparaten den Krieg unter⸗ nommen, denn das Luftfahrtbudget wär im Laufe der letzten Jahre verſchleudert worden. Ind ſo will man die Deukſchen schlagen!? Ein paar Abziehbilder von der„Abwehrbereitſchaft“ der engliſchen Inſel Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Madrid, 29. Juli. Bilder und Berichte, die in reicher Zahl aus Lon⸗ nach Spanien kommen, geben Kunde von einer Nervoſttät, die ſchlechterdings nicht mehr übertroffen werden kann. Berichte und Bilder muten geradezu gtotesk an. Man ſteht, wie Ziviliſten mit Holz⸗ gewehren exerzieren, man ſieht aber vor allem in hundertfacher Auflage jene alten dürren Englän⸗ berinnen, die aus den Witzblättern bekannt ſind und denen man früher in Florentiner Muſeen oder auch auf den Straßen von Madrid zum Ueberdruß be⸗ gegnete. Die älteren Engländerinnen montieren Gartenzäune ab oder kehren von Felddienſtübungen zurück, auf denen ſte gezeigt haben, wie man er⸗ ſolgreich gegen Fallſchirmjäger kämpft, jüngere, hüßſchere und reiche ältere Damen ziehen hoch zu Roß mit, viele Familien auch auf dem Rad. Das Gros muß freilich zu Fuß gehen, behängt mit un⸗ glaublichen Dingen, wie die Königin von Saba, und 1 Geiſt lediglich in den kühnen Blicken, die umhergeworfen werden. Das Bild iſt ſo furcht⸗ bar, daß man glauben könnte, die Engländer wollten 1 mit meduſenhafter Häßlichkeit be⸗ en. Heberalt wird das Unmöglichſte getan. um die Ab⸗ wehrfront zu ſtärken. Die Zeitungen vertreiben ſich die Zeft, indem ſte Prophezeiungen für jeden Ge⸗ ſchmack veröffentlichen. Je weniger ſie an Tatſachen zu melden vermögen, umſo eifriger drücken ſie den Dreifuß der Pythia. Im Augenblick liegt das ergewicht der Prophezeiungen wieder auf den (ziehungen zwiſchen Deutſchland und Rußland. Was der Führer in ſeiner letzten gro⸗ Een Rede geſagt hat, gilt ja nicht für die Engländer. Sie glauben grundſätzlich das Gegenteil. Der Fremdenhaß tobt ſich in ungeheuerlichem Naße aus. Zwei Argentinier, die ſich auf der Straße ſpaniſch unterhielten, wurden angehalten, und es wurde ihnen verboten, weiterhin ſpaniſch zu reden. Man habe ſonſt den Verdacht. ſie gehörten zur 5. Kolonne. Die Argentinier waren aber nicht zuf den Mund gefallen, ſie erwiderten: Nein, wir f nen nicht zur 5. Kolonne gehören. wir ſind ſa eine Engländer!“ Es iſt allerdings fraalich, ob in em Zuſtand der allgemeinen Verwirrung der Gei⸗ 55 8 N dieſe beißende Fronie verſtanden n 4 5 1725 — Küchen- Geſchirr statt Minen dub. Stockholm, 28. Juli. „Der Londoner 1 85 unk gibt heute einen Beri 17 einer. 88 Heimatwehr. 7 2 Land⸗ 8 VFC 5 5 „General in Zivil“ ausſah und eine Handgranate ſchwang, während ein Mann einen Wagen langſam an den Graben entlang ſchob. In dem Augenblick, als der Wagen vor dem General vorbeifuhr, ſchleu⸗ derte dieſer die ungeladene Handgranate in das Ge⸗ fährt hinein. Seht ihr, hatte der kühne Werfer dann ſeinen Leuten zugerufen, ſo müßt ihr es machen, wenn ein Tank kommt. Das wichtigſte iſt, einen Tank zum Stehen zu bringen. Ein zum Stehen ge⸗ brachter Tank iſt ſo gut wie erledigt. Noch beſſere Methoden in der Tankbekämpfung, ſo weiß der Rundfunkſprecher zu berichten, ge⸗ brauchten die Führer, die den Spanienkrieg mitgemacht hätten. Tauks würden nach den Erfahrungen der Spanienkämpfer am wirkſamſten durch Minen aufgehalten. Richtige Minen wären hierzu aber nicht nötig, erklärt der Londoner Rund⸗ funk, es genüge— Küchengeſchirr. Die „Feinde“ hielten das Geſchirr dann für Minen modernſter Art und würden eine halbe Stunde lang darauf ſchießen. Wenn ſie ſich dann endlich von der Ungefährlichkeit des Hinderniſſes überzeugt hätten, führen ſie weiter. Nun aber ſtießen ſie auf eine „zweite Garnitur Geſchirr“, die ſie für ebenſo unge⸗ fährlich hielten. Aber dieſes Geſchirr fei mit Dohnamit geladen, das die Tanks in die Duft ſprengte. 5 Man kann es kaum glauben, aber ktatfächlich muß man in England derartg gefährlich naive Vor⸗ ſtellungen von einem modernen Krieg haben. daß der Ernſt ein bitteres Erwachen bringt. Schauprozeß gegen Mosley? (Drahtbericht unſ. Korreſpond enten) — Madrid, 28. Juli. Aus London läßt ſich die Tanger⸗Zeitung Eſpana berichten, daß Churchill einen politiſchen Senſations⸗ prozeß gegen Mosley, den verhafteten Führer der Union 1 Faſchiſten plane, um die Aufmerk⸗ ſamkeit der Oeffentlichkeit von dem Ernſt der Lage abzulenken. Obwohl die engliſche Preſſe kein Wort darüber bringe und offiziell Stillſchweigen gewahrt bleibt, iſt die Frage, ob Mosley erſchoſſen wird, das Dhema in allen Straßen Londons. Churchill ver⸗ ſucht, in Mosley die ſagenhafte fünfte Kolonne zu ſymboliſteren und eine entſprechende Reaktion der Oeffentlichkeit gegen ihn zu richten. Der Bericht⸗ erſtatter bezweifelt jedoch, daß Jas Volk auf eine derartige Aktion Churchills gegen Mosley ſo reagieren würde, wie Churchill es gedenkt. Mosley ſei nicht mehr der von Churchill aufgeſtellte Kinder⸗ ſchreck und Blitzableiter für das eigene Verſagen, ſondern für Millionen von Engländern einfach der Mann, der den Krieg nicht wollte und auf dieſe Weiſe den Fortbeſtand des engliſchen Empires zu ſichern ſuchte.. 5 Rumäniens Staatsmänner in Salzburg Reichsaußenminiſter von Ribbentrop empfing die rumäniſchen Gäſte im Landhaus Fuſchl. Links der rumäniſche Miniſterpräſident Gigurtu, in der Mitte der rumäniſche Außenminiſter Manoflescu. (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) Am Strand von Oſtende iſt ſoeben die Frontzeitung angekommen (PK. Faßhauer, Atlantic, Zander⸗Maltiplex⸗K. Italieniſches Feldlazarett im öſtlichen Libyen (Aſſociated⸗Preß, Zander⸗Multſplex⸗K.) Eröffnung der Deulſchen Kunſtausſtellung 1940 in München Die Ehrengäſte beim Rundgang durch die Ausſtellung (Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Neichsntiniſter Dr. Goebbels bei c e ſeiner 1 Bulgariſcher General ſtabschef besichtigt chen Friſten gewährt. e Stadtseite * Maunheim, 29. Juli. Monbauſgang—.—. Monduntergang 15.56. 1 Sonnenuntergang 20.57. Sonnenaufgang.16. Erntezeit Nun haben Halm und Aehre ſchon ihre Zeit erfüllt, ſie neigen ihre Schwere, ihr Wunder wird enthüllt. Die blanken Senſen gehen im Rundſchwung übers Feld, die Sommerſterne ſtehen hoch über'm Garbenzelt. Der Erde frommſte Gaben belebt der Schnittertod, und alle Menſchen haben nun wieder Korn und Brot! Die Erntezeit iſt die hohe Zeit ſommerlicher Er⸗ füllung. Nun ſteht das Jahr ſchon an der Scheide⸗ grenze. Wenn die fleißigen Bauernhände auf den Stoppeln die ſtillen Garbenzelte aufbauen, wenn die hohen Kornfuder in die Scheuern ſchwanken und die Dreſchmaſchinen ihr uraltewiges Lied über das Land heineinſingen: Wir bringen Brot...— dann fallen zwar die Sonnenſtrahlen noch ſommerheiß und ver heißungsvoll auf die dürſtende Erde, aber die Natur hat ihren friſchen Glanz verloren. Was einmal Knoſpe und Blüte war, iſt ſegenſchwere Frucht ge⸗ worden. Und während der Städter die ſchönen Sommer⸗ tage ausnutzt um neue Kraft zu ſammeln für den Einſatz in der Heimatfront, wandelt der Bauer im Schweiße ſeines Angeſichts die reife Frucht der Aecker ins Brot des täglichen Lebens um. Denn alles Le⸗ ben geht vom Brote aus. Oßb du Millionär oder Lohnarbeiter biſt, gebunden bleibſt du an die Scholle, die dir den Segen des Brotes ſchenkt. Geh hinaus in dieſen Tagen, die vom Senſen⸗ dengeln eingeläutet werden, und begleite den Schnit⸗ ter aufs Feld! Wenn hoch im blendenden Morgen⸗ dunſt die erſten Lerchentriller perlen, beginnt die heilige Arbeit des Mähens und Garbenbindens. Die Männer legen im weiten Rundſchwung der Senſe die Halme nieder. Hinter ihnen gehen in langer Reihe die Frauen und Mädchen, die die gemſßte Frucht zu Garben binden und die Puppen zu Gar⸗ benzelten zuſammenſtellen. Unter den breitkrempigen Strohhüten und weißen Kopftüchern perlt der Schweiß von braunen Stirnen. Aber unermüdlich rauſchen die Senſen, ſtöhnen die Halme im Fall, raſchelt das Strohſeil am Garbenbund. Dann ſteht das Feld im ſauberen Aufbau der Garbenzelte, die Lerchen trillern, und über Schweiß und Mühe des Erntetags gehen die ewigen Sterne auf. Und anderen Tags kommen die Erntewagen, an langen Gabeln fliegen die Garben hoch. bis ſich über die getürmte Fracht der lange Wiesbaum ſpannt und die ſchwere Fuhre keuchend heimfährt, in die weitgeöffneten Scheunentore hinein. Und in die Sommernächte hinein klopfen die Dreſchmaſchinen das heilige Erntelied: Wir bringen Brot W d Mit dem Eiſernen Kreuz 2, Klaſſe wurde aus⸗ gezeichnet Gefreiter Joſeph Krimm, Friedrichs⸗ ſelder Straße 48. 88 9 88 die Auszeichnung durch den Führer. Der Führer und Reichskanzler hat dem Juſtizinſpektor Joſeph Heß beim Notariat Mannheim das goldene Treu⸗ dienſt⸗Ghrenzeichen und dem Juſtizwachtmeiſter Aug. Bernhard beim Landgericht Mannheim das ſil⸗ berne Treudienſt⸗Ehrenzeichen verliehen. e 70. Geburtstag. Frau Berta Die hm, Pflü⸗ gersgrundſtraße 36, feiert morgen, 30. Juli, in aller Friſche ihren 70. Geburtstag. Frau Diehm iſt In⸗ haber des goldenen Ehrenkreuzes. Wir gratulieren! 5 ¶tudlenten im Mxiegseinsatʒ Die Studierenden der Städtischen Ingenieurschule Mannheim heifen aus Mit Verkündigung der ſtudentiſchen Dienſtpflicht durch den Reichsſtudentenführer, eröffneten ſich für die Studenten der Städtiſchen Ingenieur⸗Schule Mannheim große Einſatzmöglichkeiten. Es galt alle verfügbaren Kräfte zu erfaſſen, und dieſe der ſtuden⸗ tiſchen Dienſtpflicht zuzuführen. 5 5 Der Studentenſührer Eck und ſein Beauftragter klärte die Einſatzmöglichkeit, indem ſie Verbindungen aufnahmen mit jenen Betrieben, die in erſter Linie kriegswichtig und zugleich Stoßbetriebe ſind. Nicht jede Fühlungnahme mit den zuſtändigen Stellen er⸗ brachte den gewünſchten Erfolg, da des öfteren die Stoßzeit der Betriebe mit den Vorleſungsſtunden zuſammenfielen. In unermüdlicher Kleinarbeit verwaltungs⸗ techniſcher Art. wurden ſchließlich alle Vor⸗ ausſetzungen geſchaffen, um eine reibungs⸗ loſe Abwicklung der ſtudentiſchen Dienſtpflicht zu gewährleiſten. Der erſte Einſatz erfolgte am 9. 4. 1940 bei dem Städtiſchen Wirtſchafts⸗ und Ernährungsamt Mann⸗ beim, das unſerem Wollen großes Intereſſe entge⸗ genbrachte. Ein größerer Einſatz war hier nicht möglich, da die Betriebzeiten gegenüber den Vorle⸗ ſungsſtunden ungünſtig lagen, und es iſt zu erklä⸗ ren, daß in der Folgezeit auf dieſen Einſatz ver⸗ zichtet werden mußte. Mittlerweile hatten eingehende Beſprechungen zwiſchen dem Herrn Direktor Kipnaſe der Stadt⸗ werke Mannheim, Abteilung Verkehrsbetriebe, und dem Studentenſührer Eck ein Einſatzgebiet größeren Umfanges geſchaffen. Es waren auch hier manche Schwierigkeiten zu überwinden und es bedurfte der engſten Fühlungnahme zwiſchen den leitenden Stellen, um dieſe in gütigem Einvernehmen zu beſeitigen. Der Arbeitsplan umfaßte den Einſatz von etwa 25 Maun je Woche, die auf die einzelnen Werk⸗ ſtätten der Wagenhallen verteilt wurden. Gleich⸗ zeitig begann die Ausbildung von Schaffnern, um auch dem Fahrperſonal der Verkehrsbetriebe Entlaſtung zu bieten. Jede Kameradſchaft hatte ihre Kameradſchaft zur Dienſtgemeinſchaft zu melden, der der Kamerad⸗ ſchaftsführer als Dienſtgemeirſſaftsleiter vorſtand. So wurden vier Dienſtgemeinſchaften gebildet, die in dauernder Reihenfolge je eine Woche lang der ſtudentiſchen Dienſtpflicht zu genügen hatten. Die Haaneradſchaft„Lilienthal“ hatte den Auftrag, mit der Durchführung des Kriegseinſatzes zu beginnen, dann folgte Kameradſchaft Reitz, Kameradſchafft Gun⸗ kel und Kameracſchaft Rockenbach. Am 6. Mai 1940 begann der Großeinſatz der Studenten der Städt. In⸗ gemeurſchule Mannheim. Die Arbeitszeit war auf 18.30—22 Uhr feſtgeſetzt. Es ergab ſich ſomit für jeden Studenten eine Geſamtarbeitszeit im Laufe einer Woche von 21 Arbeitsſtunden. Die Art dieſes Aufbaues hatte den Vorzug, daß in einer Woche der Student durch dieſe zuſſtzliche Arbeit erheblich belaſtet war, dann aber während des Einſatzes aller übrigen Kameradſchaften zu keiner Dienſtleiſtung herangezogen wurde. Auf den Einſatz während einer Woche folgte für die Dauer von vier Wochen keine Inanſpruchnahme. Dieſe Regelung avar bewußt erſtrebt, um auch den erhöhten Anforderun⸗ gen im Studium gerecht zu werden. Sp ſah man in der Folgezeit bei einem Rund⸗ gang die Männer am Werk. Sehr vielſeitig war ihre Verwendung zu den verſchiedenſten Dienſtleiſtungen. Keine Arbeit konnte unſere Studenten er⸗ ſchrecken, keine Arbeit als zu ſchwer er⸗ ſcheinen. Ueberall da wurde angepackt, wo tätige Hände fehl⸗ ten. Kleine Reparaturen wurden genau ſo pflicht⸗ bewußt ausgeführt, wie die Demontage von An⸗ triebsmotoren der Straßenbahnwagen. Oft genug konnte der Studentenführer oder der Kameradſchafts⸗ führer feſtſtellen, daß ſeine Männer freudig bei der Arbeit waren. Mit dem neuen Wochenbeginn wurde die Dienſt⸗ Wenn ein Mannheimer Soldat wieder nach gaufe kommt. Dann iſt dafür geſorgt, daß ihm die Rückkehr ins bürgerliche Leben erle chtert wird Als vor einigen Tagen unter dem feſtlichen Ge⸗ läut der Glocken die erſte Diviſion Berliner und Brandenburger Truppen mit dem friſchen Lorbeer ihrer glorreichen Siege in Polen und Frankreich durch das Brandenburger Tor in die Reichshaupt⸗ ſtadt einzog, da ſagte der Befehlshaber des Erſatz⸗ heeres, General der Artillerie Fromm, in ſeiner im Namen der deutſchen Wehrmacht gehaltenen Begrü⸗ ßungsanſprache:„Die Aelteſten von denen unter euch, die einſt vier Jahre ſchon im Weltkrieg für Deutſchland mitgekämpft und geſtritten haben, die werden jetzt den liebgewordenen Rock für immer ausziehen. Ihnen gilt unſer beſonderer Dank, und unſere beſten Wünſche begleiten ſie, wenn ſie ins bürgerliche Leben nun zurückkehren.“ Damit ſchlägt nun in dieſen Wochen für manchen Soldaten die Stunde des Abſchieds von den Kame⸗ raden und die Stunde dex Rückkehr ins bürgerliche Leben. Die geſetzlichen Beſtimmumngen ſorgen da⸗ für daß ſich dieſer Uebergang ſelbſtverſtändlich rei⸗ bungslos und ohne Schwierigkeiten vollzieht. er aus dem Wehrdienſt Entlaſſene iſt ſpäteſtens zwei Wochen nach ſeiner Entlaſſung dem Unternehmer ge⸗ genüber verpflichtet, ſeine Arbeit im Betrieb wieder aufzunehmen. In der Regel wird daher nach Ab⸗ lauf der erſten 14 Tage ſeit der Entlaſſung die Ge⸗ währung von Familienunterhalt nicht erforderlich ſein. Aber auch ſoweit ein Beſchäftigungsverhältnis vor der Einberufung nicht beſtanden hat oder inzwi⸗ schen, z. B. durch Stillegung des Betriebes, gelöſt ist, hat der Entlaſſene ſich ſo rechtzeitig um den Einſatz ſeiner Arbeitskraft zu bemühen. daß er unmittelbar nach Ablauf der erſten 14 Tage ſeit der Entlaſſung Arbeit aufnehmen kann. Seine Meldung beim Ar⸗ beitsamt hat er der Stelle für den Familienunter⸗ halt nachzuweiſen. Nimmt der Soldat nach der Ent⸗ laſſung eine nichtſelbſtändige Beſchäftigung auf oder iſt er zunächſt arbeitslos, ſo wird Familienunterhalt in fedem Falle für zwei Wochen ſeit dem Entlaſ⸗ ſungstage, darüber hinaus bis zum Tage der erſten Lohn⸗ und Gehaltszahlung, längſtens jedoch für einen Monat ſeit Ablauf des Entlaſſungstages fort⸗ gewährt. Iſt der Entlaſſene nach Ablauf des erſten Monats noch unverſchuldet arbeitslos, ſo kann Familien⸗ unterhalt bis zur Beendigung der Arbeitsloſigkeit, längſtens jedoch bis zur Dauer eines weiteren Mo nats fortgeſetzt werden. Bei Inhabern von land⸗ wirtſchaftlichen oder. und bei freien Berufen wird eine irtſchaftsbeihilfe zur Fort⸗ ſetzung des Betriebes oder freien Berufes oder all⸗ gemeiner Familienunterhalt im Rahmen der glei⸗ Die Wehrmacht gewährt dem entlaſſenen Soldaten ſelbſt auf die Dauer von 14 Tagen die Wehrmachtsgebührniſſe weiter. Nach Ab⸗ lauf der erſten 14 Tage bekommt der Soldat ſelbſt Familienunterhalt für den Uebergang. Bei Entlaſ⸗ fung der Reichsorbeitsdienſtpflichtigen und der Gleichgeſtellten entſprechendes. Der entlaſſene Soldat hat folgendes zu beachten: Anmeldung beim Polizeirevier, beim Wehr⸗ bezirkskommando, beim Luftſchutzwart, beim Block⸗ wart oder bei der Geſchäftsſtelle der NS wegen der Lebensmittelkarten. Mitteilung von der Entlaſſung iſt zu machen: der NS DA p oder deren Gliederungen, denen der Entlaſſene angehört, der DA, der Fachgruppe, der Krankenkaſſe, den Vereinen, der Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaft, ſoweit bei ihr noch vor dem 1. September 1939 ein Lebensverſicherungsvertrag abgeſchloſſen war. Bei den örtlichen Dienſtſtellen der Angeſtell⸗ ten⸗ und Invalidenverſicherung läßt man unter Vor⸗ lage der Entlaſſungspapiere die Kriegsdienſtzeit als anrechnungsfähige Erſatzzeiten eintragen, und zwar auch bei freiwilliger Weiterſicherung. Alle Vollmach⸗ ten, die für die Dauer der Einberufung erteilt wur⸗ den, ſind zurückzuziehen. Wdm. gemeinſchaft durch eine andere abgelöſt. Woche für Woche wiederholte ſich dieſes Ineinanderſpielen, das kurz vor Semeſterſchluß in Anbetracht der bevorſte⸗ henden Semeſtralprüſungen unterbrochen werden mußte. Paralell zu dem Einſatz in den Werkſtätten würde die Schaffnerausbildung durchgeführt. Man kann das Erſtaunen der Bewohner Mannheims ver⸗ ſtehen, wenn plötzlich in den Reihen des Fahrper⸗ ſonals der Straßenbahnen fremde Geſichter auf⸗ tauchen. Durch eine Armbinde mit der Aufſchrift „Studentiſche Dienſtpflicht“ gekennzeichnet, verſahen unſere Kameraden ihren Dienſt mit einer Selbſtverſtändlichkeit, als ob es ihr Beruf wäre. Nachdem nun die Dienſtpflicht im Laufe dieſes Semeſters abgeſchloſſen wurde, zeigte die Zuſam⸗ menſtellung den Umfang der geleiſteten Arbeitsſtun⸗ den. f Die Geſamtſtundenzahl im Sommerfemeſter be⸗ trägt: 3555 Stunden. Davon wurden geleiſtet beim Städt. Wirtſchafts⸗ und Ernährungsamt 126 Stunden. Bei dem Städtiſchen Verkehrbetriebe 1 Mannheim 3185 94 In ſonſtiger Venwwendung 244 1 Die Geſamtſtundenzahl unterteilt ſich auf die Kameradſchaften wie folgt: Kameradſchaft„Lilienthal“ 10412 Stunden 293 70 Kameradſchaft Reitz 832 V 3 7 Kameradſchaft Rockenbach 726 3— 20.4% Kameradſchaft Gunkel 732 1 25 20,6% Sonſtige 234 7— 63 7 100 5 Dieſe Zahlen ſprechen für ſich, umſomehr als die⸗ ſer Einſatz in drei Monaten mit einer Geſamtſtärke von etwa 130 Mann erreicht wurden. Stellt man dieſer Leiſtung alles das gegenüber, was durch den Studentenführer und ſeiner Mitarbeiter für die Durchführung zu überwinden war, ſo kann abſchlie⸗ ßend geſagt werden, daß die Dienſtpflicht den Ex, folg hatte, der den mit der Durchführung Beauf⸗ tragten als Ziel vor Augen ſtand. Die Studenlen⸗ führung der Städt. Ingenieur⸗Schule Mannheim hal ihren Beitrag geleiſtet und wird auch in kommender Zeit das möglichſte tun. Uns alle aber, die mit dabei ſein durften, erfüllt es mit innerer Genugtuung, daß wir nicht abſeitz ſtehen brauchten in der Zeit, da viele unſerer Kame⸗ raden den Ehrendienſt für Führer, Volk und Reich leiſten dürfen. Einhundert weiße Wollknäuel ſahen dich an. Die erſte Veranſtaltung des Mannheimer Angorakaninchenzüchtervereins Aus ihren roten Strahlenäuglein freundlich um⸗ herblickend und mit dem luſtigen Dreiecknäschen un⸗ entwegt vor ſich hinmümmelnd.— ſo ſaßen die ſchneeweißen Angorahäschen geſtern während des ganzen Sonntags in ihren prattiſchen Ausſtellungs⸗ käfigen, die in der großen, nach vorn zu offenen Gartenhalle des Jeudenheimer Schützenhauſes ſehr überſichtlich angeordnet waren. Als eine„Lehr⸗ und Werbeſchau“ hatte der junge Man nher mer Angora⸗Kaninchenzüchter⸗Verein dieſe, ſeine erſte öffentliche Veranſtaltung ausge⸗ ſchrieben. Und dementſprechend war denn auch die Aufmachung des Ganzen vor allem ſinnfällig dem offenſichtlich großen Nutzen ſowie den erſtaunlich geringen Anſprüchen an Wartung und Futter der reizenden Tierchen zugewandt. Sie ſind in ihrem auch ohne jede beſondere Pflege ſtets blütenſauberen Haarkleid eine reine Augen⸗ freude. Sie freſſen vom Unkraut bis zur Kartoffel⸗ ſchale ſchlechthin alles, was man ihnen an Haushalts- und Gartenabfällen vorwirft. Und ſie entwickeln bei entſprechender Abſtammung aus reingezüchteten wollereichen Schlägen, deren Fell dazu noch zu einem Drittel von den langen, weichen Grannenhaaren durchſetzt ſein ſoll, bei viermaliger Schur eine Jah⸗ resernte bis zu, 500 Gramm je Kaninchen, was bei dem Federgewicht dieſes hochwertigen Materials ſchon eine Rieſenmenge iſt. Kein Wunder alſo, weun die Haltung der Augorakaninchen heute von reichswegen auf jede Weiſe gefördert und ihre Anſchaffung ſo⸗ gar durch beträchtliche Reichszuſchüſſe unter⸗ ſtützt wird. 1 Denn bringen ſchon die bisher gebräuchlichen Nutz⸗ raſſen durch den Ertrag an Fell und Schlachtfleiſch ihren Beſitzern allerhand ein ſo iſt das doch gering im Vergleich zur Wirtſchaftlichkeit der An⸗ gorahaſen, von denen man bei fünf⸗ bis ſieben⸗ jähriger Lebensdauer alle neunzig Tage die ſchöne weiße Wolle abſcheren und gegen hohen klingenden Entgelt wegſchicken kann. Natürlich iſt nicht jedes einzelne weiße Kaninchen mit roten Augen, das da bei den Angorazüchtern zur Welt kommt, ein ſolches Spitzentier wie etwa der jetzt fünfjährige prächtige Moritz vom Leih⸗ teich“, den wir geſtern auf der Werbeſchau als Muſterexemplar ſeiner Raſſe bewundern konnten. Aber was bei ſachkundiger Bewertung durch an⸗ erkannte Preisrichter halt mit der Note„unbrauch⸗ bar“ perſehen wird, weil es weder die nötigen dich⸗ ten Ohrpuſchel und Stirnhaare, noch den erſorder⸗ lichen breiten Kopf und vorſchriftsmäßige Wol⸗ entwicklung am Körper auſweiſt, das wandert halt bereits als Jungtier in die Bratpfanne. Unter den 104 ausgeſtellten Tieren des Mannheimer Vereins, deſſen Geſamtbeſtand heute übrigens ſchon rund 800 Angorakaninchen umfaſſen dürfte, waren nur fünf, die dieſem traurigen Schickſal entgegengehen, während alle anderen Jungtiere die Wert⸗ noten„brauchbar“ und„bedingt brauchbar“ erhalten konnten oder ſchon zur bewährten alten Garde gehörten. Aber nicht nur bei den Angorakaninchen ſelber, vom mehrjährigen kaſtrierten und deshalb beſonders wollereichen Haſen über ſtattliche Zuchtrammler bis zur allerliebſten Kaninchenkinderſtube, gab es alles zu ſehen, was jedem Tierfreund Vergnügen mächt. Vielmehr hatten Vereinsführer Andreas Frank und der techniſche Berater Eugen Knaus es ſich an⸗ gelegen ſein laſſen, die Beſucher der Schau auch ſonſt mit dem Weſen der Angorakaninchenhaltung beſtens vertraut zu machen. So wurde am Nachmittag das Scheren auf dreierlei Art: mit der elektriſchen Haarſchneidemaſchine, mit der Spezial⸗Tierſchere und „Ich will Flieger werden!“ Der Weg zur deulſchen Luſtwaffe führt über das NS-Jliegerkorps, die füngſte Gliederung der NS DA NSG. In manchen Jungen kommt eines Tages ein Entſchluß, ein Entſchluß für ſein künftiges Le⸗ ben:„Ich will Flieger werden!“ Warum und wieſo wollen wir heute nicht fragen, ſelbſt eine alte Großmutter und eine um ihr Kind beſorgte Mutter wird von Stolz erfüllt, wenn ſie einen En⸗ kel oder einen Sohn bei der herrlichen deutſchen⸗ Luftwaffe hat. Heute iſt es anders geworden wie einſt im Welt⸗ krieg. Damals hat ſich niemand um einen flugbegei⸗ ſterten Jungen angenommen, daür heute jedoch um ſo mehr. Der Führer hat das NS⸗Flieger⸗ korps vornehmlich mit dieſer hohen Aufgabe be⸗ traut. Beim Pimpf fängt es an, denn nicht früh ge⸗ nua kann ein Menſch ſein Lebensziel ſtecken. Im Flugmodellbau erhält er in der Schule die erſten Grundbegriffe. Er lernt nicht nur das Bauen von einfachen Flugmodellen, auch was fliegen heißt wird ihm beigebracht. Er wird mit 12 Jahren weiterhin im Flugmodellbau in den Modellflug⸗ Arbeitsgemeinſchaften des Di weiter ausgebildet. Hier gibt der Flugmodellbaulehrer des NS⸗Flieger⸗ korps die gründliche Anleitung und Ausbildung. Nach Plänen und Zeichnungen werden Flugmodelle aus Holz und Leichtmetall gefertigt und bei alljährlichen Wettbewerben nach ihrer Flugtüchtigkeit bewertet. Mancher Junge geht ſtolz mit der goldenen oder ſil⸗ bernen Plakette des Korpsführers nach Hauſe. Mit 14 Jahren kommt der Junge in die Hef, er wird einer Einheit der Flieger⸗HJ zugeteilt. Ernſte Arbeit beginnt. In den vielen eigenen Werkſtätten des NS⸗Fliegerkorps werden unter Anleitung von Lehrern des NS- Fliegerkorps Gleit⸗ und Segelflug⸗ zeuge gebaut. Der Junge wird mit den verſchie⸗ denſten für den Segelflugzeugbau geeigneten Werk⸗ ſtoffen vertraut gemacht. Für ſeine während der Woche geleiſtete Arbeit in der Werkſtätte erhält der Junge den ſchönſten Lohn, er kann am Sonntag flie⸗ gen. Er wird im Gleitflug ſeine erſten„Rutſcher“, dann Sprünge und bald längere Gleitflüge machen. Aus dieſem ABe des Jungfliegers werden bald richtige Segelflieger, denn die Luft zu erobern hat der Junge bis aufs Kleinſte gelernt. Er wird ſtolz ſeine AB und in kurzer Zeit ſeine C⸗Prüfung hin⸗ ter ſich haben und das ſchöne Segelflieger⸗ abzeichen mit den weißen Schwingen auf blauem Grund an ſeiner Bruſt tragen. 18 Jahre alt iſt inzwiſchen der junge Pilot gewor⸗ den. Ein NScia⸗Sturm nimmt ihn auf. Er macht ſeinen Flugdienſt mit ſoldatiſcher Diſzilpin und er⸗ hält auf Wochenendſchulungen und Segelfluglagern alles das, was er noch braucht, um ſpäter in die Luftwaffe übernommen zu werden. Jetzt kommt die große Ausleſe. Ein Teil wird Flugzeugführer und beſucht die NScicK⸗Motorſchulen, um ſich den K⸗ Schein zu erwerben. Ein Zeugnis haben die Motor⸗ flieger des NS⸗Fliegerkorps bei den durchgemach⸗ ten Stern⸗ und Deutſchlandflügen abgelegt und auch hier konnte der Korpsführer manchen NSced⸗Pilo⸗ ten mit der goldenen und ſilbernen Plakette aus⸗ zeichnen. Die Vielſeitigkeit der Luftwaffe benötigt nicht nur Flugzeugführer. Auch das Bodenperſonal iſt ebenſo wichtig. Monteure und Tankwarte ſind unentbehrlich. Kein Glied darf in der Kette der Ge⸗ ſamtfliegerei fehlen. Beobachter, MG⸗ und Bom⸗ benſchützen gehören zur Vollendung. Dann vor allen Dingen braucht die Flugzeug⸗ induſtrie und die Wiſſenſchaft tüchtige Männer, In⸗ genieure, Werkmeiſter und insbeſondere Facharbeiter vollenden den großen Block der deutſchen Luftwaffe. mit der einfachen Haushaltsſchere vorgeführt, und auch ein Lehrfilm recht intereſſanten Inhaltes gezeigt Ferner ſah man auf einem großen Tiſch allerhand Erzeugniſſe aus Angorawolle, wie ſie handarbeitz⸗ freudige Frauen ſich in Friedenszeiten bald wieder ſelbſt herſtellen können. Heute nämlich muß jedes Gramm Angorawolle bis auf einen kleinen Hunderk⸗ ſatz für den Eigenbedarf des Erzeugers an zugelaſſene Wiollſpinnereien abgeliefert werden und findet wegen ſeiner die Schafwolle um dag Achtfache übertreffenden Wärmekraft, ſowie wegen ſeiner das Katzenfell um ein Zehnfaches übertref⸗ fenden Elektro⸗Aktivität vornehmlich bei der Her⸗ ſtellung von Fliegerwäſche Verwendung. Die reizenden weißen Wollknäuel, bei deren An⸗ blick natürlich vor allem die Kinder ſtets in helle Be⸗ geiſterung geraten, ſind alſo, wie man ſieht, zu allem andern noch in hohem Maße wehrwichtig! Der Mannheimer Angorakaninchenzüchterverein aber, in deſſen Reihen es übrigens mit Tombola und Preis- ſchießen noch manches Extravergnügen gab, darf mit dem Belehrungs⸗ und Werbeerfolg ſeiner ſo wohl⸗ gelungenen Ausſtellung gewiß zufrieden— Von hinten angefahren Polizeibericht vom 29. Juli 1940. Geſtern mittag gegen 12 Uhr wurde ein 30 Jahre alter Soldat bei der Fahrt mit einem Fahrrad an dem ſchienengleichen Bahnübergang am Speckweg in Mannheim⸗Waldhof von einem Perſonenkraftwagen von hinten angefahren. Der Radfahrer trug hierbei verſchiedene Verletzungen davon und wurde mit einem Sanitätswagen in das Reſervelazarett ge⸗ bracht. Die Schuld an dem Unfall trifft den Füß⸗ rer des Perſonenkraftwagens, weil er in Leitung und Bedienung ſeines Fahrzeuges die nötige Vor⸗ ſicht außer acht ließ. 5 Bei den in den letzten zwei Tagen durchgeführ⸗ ten Verkehrs kontrollen wurden 10 Ver⸗ kehrsteilnehmer wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung gebührenpflichtig ver⸗ warnt. Außerdem wurde der Führer eines Kraft ſahrzeuges zur Anzeige gebracht, weil er ſein Fahr⸗ zeug mißbräuchlich benützte. Aus Mannheimer Gerichtsſälen: Das bare Geld lockte Der Mannheimer Einzelrichter verurteilte Her⸗ mann H. aus Mannheim wegen Betrugs und unter Einrechnung einer früheren Strafe zu einem Jahr Gefängnis und 280 Mark Geldſtrafe, erſatzweiſe zu weiteren 28 Tagen Gefängnis. H. vertrat eine Bü⸗ romaſchinen⸗Fabrik. Die Proviſion in Höhe eine vollen Drittels des Liſtenpreiſes erſchien gar nicht einmal gering, aber H. fand den Umſatz wohl doch zu klein, jedenfalls nahm H. ſich einige Unregelmäßig⸗ keiten aufs„Korn“. Zwar hatte H. gewöhnlich die feſte„Abſicht“, bei Bargeſchäften pflichtgemäß die ge⸗ ſchuldeten Beträge an die Lieferfirmen fließen zu laß ſen. Leider erwieſen ſich ſeine privaten Geldbedürf niſſe immer als ſtärker denn ſein guter Wille. Im ganzen ſchuldete H. ſchließlich 1012,50 Mark, wovon er ſelbſt nach Abzug ſeiner Proviſions⸗Anſprüche 780 Mark als Reſtforderung gelten ließ. Die Mannheimer Generalvertreterin jener Büro⸗ maſchinen⸗Fabrik beſtätigte als Zeugin ausdrücklich, daß H. ſofort nach Barverkäufen den ihm nicht zu⸗ ſtehenden Betrag abzuführen gehabt hätte. Außer⸗ dem habe er falſche Beſtellſcheine eingereicht. H. habe auch ſein Ehrenamt in einer Vereinigung mißbraucht durch unzuläſſige Verkoppelung mit ſeinen geſchäft⸗ lichen Intereſſen. Der Z30jährige Reiſevertreter Alfred N. aus Lautersheim wurde wegen Urkundenfälſchung u. a. zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Eigen⸗ mächtig unterſchrieb er den Beſtellſchein auf einen Staubſauger mit dem Namen ſeiner verheirateten Schweſter, löſte unter Druck die Nachnahme ein, gahlte nach viel Ach und Krach einige Raten der Abzahlung, ſicherte ſich ſeine 20 Mk. Proviſion und perſilberte— trotz Eigentums⸗Vorbehalts der Ltefer⸗ firma— den noch garnicht vollbezahlten Apparat. Bei alledem hat die Schweſter in ihrer Wohnung in Frankenthal nicht einmal Anſchluß an die elektrische Leitung. Schließlich brachte die Geſchichte den An⸗ geklagten und ſeine Verwandtſchaft unter„Hoch⸗ druck“. Die Verwandten legten das fehlende Geld zuſammen. Hes Frau gab feiner Schweſter ſchrift liche„Inſtruktionen“ für das Verhalten bei den polizeilichen Ausſagen; ſo roch man den„Braten meilenweit. men.'s lautenden— Apparat veruntreute der An⸗ geklagte auf ähnliche Weiſe. Wegen ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung, falſcher Anfertigung einer Privat- urkunde in Tateinheit mit Betrug, beantragte der Vertreter der Anklage ſieben Monate Gefängnis, ohne Anrechnung von Unterſuchungshaft; damit T. I. Heidelberger Zuerſchnitt Die Spange zum Eiſernen Kreuz. Rittmeiſter Dr. Cal Nein haus, Oberbürgermeiſter der Stadt Heidelberg, erhielt für Tapferkeit vor dem Feinde die Spange zu Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe. Dr. Neinhaus ift Träger de Eiſernen Kreuzes 1. und 2. Klaſſe aus dem Weltkrieg. Das Eiſerne Kreuz. Für 9 Feinde wurde ausgezeichnet: * Auch einen— auf den eigenen Na. deckte ſich denn auch die Auffaſſung des Ein ee 5 2 Hat Die MT G Sonnt überſtehe erfolg 8 zielen ko 4 Spiel ſte Nannſch S0 konn ſcheiden. Mit Spiel ar Herrman ſpielern dazu ha glänzen Walther t. 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Um den Spielen auch einen Zuſchauer⸗ olg zu perſchaffen, wurden jeweils zwei Spiele 100 einen Platz gelegt. Sowohl der V 3fR⸗Platz als 120 der Platz am Waldweg wies einen guten Beſuch Auf dem BfR⸗Platz wohnten übrigens Gau 5 pielwart Steinbach und Reichs bundlehrer Spengler den Spielen bei. Es galt hier die Ausleſe für die Hauman zuchaſten, a treffen. Auf dem VfR Platz waren Poſt und Ketſch die Sieger. Turnerſchaft Käfertal— TG Ketſch:8(:7 Die Käfertaler Turnerſchaft hatte in der TG gelſch einen ſtarken Gegner, gegen den man ihr, be⸗ ſonders, wenn Schmeißer mit von der Partte iſt, feine Chance einräumte. Aber es kam wieder ein⸗ nal anders. Ketſch trat mit Schmeißer an und war auch zunächſt ihrem Gegner eindeutig überlegen. Dann aber kam die zweite Hälfte, die faſt über die Käfertalern gebörte. Das Spiel frühen Erfolgen der TG ſKetſch, die Käfertaler Deckung zu ſpie⸗ )einander einige ſchöne Tore er⸗ felen! konnte. In der zweiten Hälfte änderte ſich das Spiel ſtark. Ketſch war nicht mehr zu erkennen. Die ne, zeigte kaum eine geſchloſſene Leiſtung. 50 konnten die T urner dieſe Spielhälfte für ſich ent⸗ ſcheiden. gunze Spielzeit den begann mit einigen ie ſich geſchickt durch len verſtand und na 7114(:5 wurde das zweite Die Poſt hatte bei den Raſen⸗ Fuchs zur Stelle, Bf— Poſt⸗SG Mit beſonderer Spannung Spiel auf dem Vfgi⸗Plotz erwartet. herrmann und Hotter zur Stelle, ſpielern war wieder Specht und ö u hatte man im Tor eine neue Kraft, die ſich 9 nzend bewährte; vermißt wurde allerdings Balther, deſſen Fußpverletzung noch nicht ausgeheilt . Das Spiel begann unter der umſichtigen Leitung von Petry⸗ ⸗Waldhof mit einigen ſtür miſchen Poſt⸗ mgriffen, die auch durch Sutter zu zwei Treffern führten. Die Raſenſpieler holten ein Tor auf, kamen cher dann wieder mit zwei Treffern mit:1 in Rück⸗ land. Die gute Haltung von Maurer im VfR⸗Tor ließ die Raſenſpieler langſam Oberhand gewinnen. dle ſte auch in Toren zum Ausdruck bringen konn⸗ len und gar eine rung errangen, die aller⸗ bings bis zum Wechſel wieder verloren ging. Mit 54 für die Poſtler wurden die Seiten gewechſelt. die Entſcheidung fiel ſchon in den erſten Minuter ber zweiten Hälfte. Die Poſtler erwiſchten einen ſehr guten Start. Nacheinander kam Sutter zu Tor⸗ Samstags war in Er⸗ lüurt bei den Deutſchen Jugendmeiſterſchaſ⸗ len der H J. im Radfahren die Meiſterſchaft im Vierer⸗ Nannſchaftsfahren über Kilometer der Altersklaſſe A. Das in Dreiminuten⸗Abſtänden geſtartete Rennen ergab ien überlegenen Sieg des Gebietes Berlin mit der Raunſchaft Engel, Röttig, Gieſecke, Gleinig, Sorge und Schrade vor den tapfer fahrenden Jungen des Gebietes ö Fechland. Hinter Thüringen und Schleſien belegte Fran⸗ ken den fünften Platz. Lange Zeit ſah es nach einem Siege ber Gebietsmannſchaft von Thüringen aus die nach halber Eltecke die drei Minuten früher geſtarteten favoriſierten Sachſen überholt hatte. Aber die ſpäter abgelaſſenen Reichs⸗ hauptſtädter erwieſen ſich doch als ſchneller. Sie löſten ſich auf den Steigungen geſchickt ab und erzielten bei der Ab⸗ ſahrt nach Erſurt das gute Stundenmittel von 55 Kilo⸗ Reler. Die von„Endſpurt“ Berlin(Bann 6) geſtellte Sechſermannſchaft erzielte die gute Zeit von:57:32 und halte damit über 2 Minuten Vorſprung vor Hochland. Den„Erſten Schritt“ der Altersklaſſe A über 50 Kilo⸗ deter, gleichfalls den Jahrgängen 1921—1924 vorbehalten, ſcherte ſich Heinz Käſtner(Niederſachſen) in:27:04 vor hem Weſtfalen Helmut Schulz und dem Tiroler Glätzle. In Andreasried wurden am Nachmittag die Baß mwett⸗ bewerbe weiter gefördert. Im 1000⸗Meter⸗Malfahren wur⸗ den die Endlaufteilnehmer ermittelt, woben in der Vor⸗ khiſcheidung Diedler⸗ Berlin über Nagel⸗Baden und leihe s⸗Düſſeldorf über Maul⸗Franden erfolgreich waren. In vier Zwiſchenläufen wurden die Teilnehmer an Bievermannſchaft s fahren feſtgeſtellt. Es ſiegten Fran⸗ len in der Beſtzeit von 506,5 über Saarpfalz, Köln⸗ Aachen in 5: 10,9 über Thüringen, Berlin in 513,3 über Düſſeldorf und Sachſen in:14, im Alleingang. Das Hauptereignis des erfolgen und ehe fünf Minuten verfloſſen waren, ſtand die Partie bereits 914 für die Poſtler. Mit 14:7 fiel der Sieg nach dem knappen Halbzeitſtand ſchließlich noch ziemlich deutlich für den Gaſt aus, der ſich damit wie auch Ketſch in die Vorſchlußrunde geſpielt hat. Auf dem Vfe⸗Platz: Ve ſchlägt TV Friedrichsfeld Reichsbahn SG.— TV. 98 Seckenheim:6(:2) Im erſten Spiel ſtanden ſich am Waldweg zwei Bereichsmannſchaften gegenüber, die ſich unter der Leitung von Egner, Käfertal, in der erſten Hälfte 9 555 ebenbürtigen Kampf lieferten. Die erſte Hälfte brachte verteiltes Spiel. Beide Mannſchaften waren in der Deckung außerordentlich ſtark. Die Stürmerreihen fanden ſich nicht recht zu⸗ ſammen und ſpielten zu wenig mit den Flügeln. So war auch die Torausbeute in dieſem Spiel ſehr ge⸗ ring. Die Reichsbahn hatte vor der Pauſe etwas mehr vom Spiel und ging mit einem:1⸗Vorſprung in die Pauſe. Zunächſt änderte ſich auch nach der Pauſe das Bild nur wenig. Die ger allerdings konnten ſich langſam freimachen und verſtanden es, ihre Angriffsreihen geſchickter ins Feld zu ſchicken. So gelang es nicht nur, den Vorſprung aufzuholen, ſondern auch in Führung zu gehen. Aber auch die Reichsbahn ließ nicht locker. Fünf Minuten vor Schluß ſtand das Spiel noch:4 unentſchieden. Dann aber ſchafften es die Seckenheimer mit einem Zwi⸗ ſchenſpurt. TV. 98 Seckenheim hat mit dieſem Sieg gleichfalls die Endrunde erreicht. VfL. Neckarau— TV. Friedrichsfeld:2(:0) Dieſes Spiel ſtand unter der Leitung des auf Urlaub 5 der Heimat weilenden Spielleiters Schnitze vom BfR. Auch 88 zeigten beide Mannſch 5 815 ein anſtänbides Spiel, das viele ſpan⸗ nende Momente brachte. In der erſten Hälfte gab es hier ſogar nur einen einzigen Treffer, den die Neckarauer erzielen konnten. Wenn dieſe:0⸗Führung vielleicht auch etwas glücklich für Neckarau war, ſo muß doch die Leiſtung der Neckarauer Hintermannſchaft anerkannt werden, die beſonders in Torwart Keck eine Stütze hatte. Nach der Pauſe ließen die Gäſte etwas nach und der Platz⸗ verein kam dadurch ſichtlich in Vorteil, was auch in Toren zum Ausdruck kam, gegen die der gute Turn⸗ vereinshüter Wipfler machtlos war. Mit 512 ſchaffte der Vf. einen verdienten Sieg. Für die Zwiſchen runde haben ſich nach den Spielen des Sonntags TG Ketſch, Poſt SG, TV 98 Seckenheim und Vfes Neckarau alfi Die Zwiſchenrunde findet vorausſichtlich am 11. Aug u ſt wiederum in Neckarau beim Vfs ſtatt. Spannende Titelkämpfe auf der Erfurter Bahn Die Radſport⸗Jugendmeiſterſchaften wurden geſtern beendet drei Vorläufe ausgetragen, Saarpfalz ausſchied, die Im Zweiſitzerfahren wurden wobei u. a. die Mannſchaft von von den Favoriten Kleinhaus⸗Hölzer(Gebiet Düſſeldorf! 0 lagen wurde. Für die enbſcheidenden Kämpfe im Zweierradball qualifizierten ſich Baden, Sachſen und Heſſen⸗Naſſau, die am Sonntag um den.—3. Platz kämpfen, ferner Weſtfalen, Berlin und Thüringen für die Entſcheidung um den.—6. Platz. Die Ergebniſſe: Vierer⸗Manuſchaftsfahren über 75 Am:. Kl A(192124) 26 Mannſchaften in Sechſergruppen: 1. Berlin(Engel, Röttig, Gieſecke, Gleinig, Sorge, Schrade]:57:32: 2. Hoch⸗ 3 N land:59:59; 3. Thüpingen 21:01: Schleſien:01:45; 5 Franken:02:40; 6. Weſtfaben:03:01; 7. Niererſachſen :03:06, 8. Sachſen:04:15; 9. Köln⸗Aachen:04:55; 10. Oſt⸗ land 205:16. Erſter Schritt über 50 Km., Alterskl. A(1921—24) 56 Teilnehmer: 1. Hein: Käſtner(Niederſachſen):27:04; 2. . Karl Glätzle(Tirol-Vorarl⸗ berg); 4. Gerhard Klucgzak(Berlin); 5. Herbert Rinke [Weſtfalen]); 6. Hilli Schneider(S Sudetenland) alle dichtauf. Berliner Sieg über 75 Kilometer Der Schlußtag der Nadſport⸗Zugendmeiſterſchaften in Erfurt brachte zunächſt die letzten Entſchei dun⸗ Helmut Schultz(Weſtſalen);: gen auf der Straße. Auch hier konnte man wieder den in keiner Situation einzudämmenden Kampfgeiſt unſerer beſten Nachwuchsfahrer feſtſtellen. Dem Jungvolk war eine Oxientierungsfahrt mit zahl⸗ reichen Sonderaufgaben, wie Montieren eines Rades, Ge⸗ ländekunde und Schießen, vorbehalten. Von zehn Mann⸗ ſchaften fiel nur eine einzige aus. Mit nahezu 20 Mi⸗ nuten Vorſprg ſtegten die Pimpfe des Gebietes Thü⸗ ringen in.29785 Std. vor Schwaben(.48:30), Nieder⸗ ſachſen(.09:03) und Pommern(.43:45). Mirtwarr 22 u 7. NO M AN VON BERT OEHL MANN ö 3 Die Fremde war ſichtlich benommen.„Vielen herzlichen Dank, murmelte ſie.„Sie ſind zu gütig.“ Elli ſetzte ſie mit Geſchick an Land. „Was gibt es doch für gemeine Menſchen auf der en Sie denn wenigſtens, wer es geweſen 1 4 „Eben nicht. Ich hatte mir ein Boot gemietet 4. war bis zu der Inſel da drüben gefahren— „Ah, von der Inſel kommen Sie?“ „Ja.“ „Donnerwetter. Das ſind achtzehnhundert Meter!“ s Blick war voller Bewunderung.„Meine bochſtleiſtung ſind taufend. Aber da muß Fritz 0 noch mit dem Boot nebenan herſahren, ſonſt kaieg ich's mit der Angſt.“ Dann ſah ſie auf den llaßgrünen Badeanzug mit dem links unten einge⸗ Urkten Wimpel und lachte.„Fabrikat Wenkhuſen!“ „Wie meinen Sie?“ Aber Elli gab nicht ſogleich Antwort.„Vor allen Augen müſſen Sie ſich jetzt ein bißchen erholen. 8 Sie mit ins Haus. Mein Name iſt Elli. Eli Wenkhuſen.“ „Ich heiße Urſula Brinkmann,“ ſagte das Mäd⸗ 1555 im blaßgrünen Anzug und lächelte verwirri, enn daß die Geſchichte ſo glatt vonſtatten gehen würde, hatte ſie ſich felbſt in ihren kühnſten Träumen nicht gedacht. 1 brnreas Wenkhuſen war Fünfziger, aber man Unrecht getan, aus dem Vorhandenſein ge⸗ 6 15 und zahlreicher Photographien, die die Wände e Arbeitszimmers zierten, beſtimmte Rück⸗ üſſe auf ſein Privatleben zu ziehen. enkhuſens Privatleben hatte mit den Nymphen in Badeanzug— und die Photos ſtellten nur Bade⸗ nymphen dar— nichts zu tun. Sie bedeuten ihm nichts, oder doch ſehr wenig, und die wenigſten hatte ex je ſelbſt geſehen. Es waren bildhübſche Mädchen Wirkexeien, in denen ſte ſich zeigten, taten alles, um dieſen Eindruck noch zu erhöhen. Wenkhuſen war ſtolz auf ſie. Stolz auf ſein Fabrikat, wohlgemerkt. Als er vor Jahr und Tag die heruntergewirtſchaftete Wirkerei in Chemnitz übernahm, hatte nichts, aber auch rein gar nichts darauf hingewieſen, daß hier einmal die Geburts⸗ ſtätte der Wenkhuſen Wärkwaren entſtehen würden. Auch die Wirkerei war auf einem Photo zu ſehen. Ein elendes, halb zerfallenes Fabrikgebäude mit teils blinden, teils zerſchlagenen Fenſterſcheiben und einem Hof der Aehnlichkeit mit einem Schuttablade⸗ platz beſaß. Seit etlichen Jahren hing daneben aber noch ein zweites Bild, auf dem ein mächtiges Fabrik⸗ gebäude im Klinkerbau, rauchenden Schloten und einer rieſigen Laderampe zu erblicken war, vor der ſich ein Dutzend Lieferwagen ein Stelldichein gab. „Andreas Wenkhuſen AG“, ſtand in weithin ſicht⸗ baren Buchſtaben an der Frontſeite. Die Verkaufsbüros befanden ſich in Berlin, und ſeitdem Wenkhuſen ſeinem Bruder Friedrich die Leitung des Chemnitzer Betriebes übergeben hatte, reiſte er nur einige Male nach dort. Friederich Wenkhuſen war Wirker von der Pike auf. Es war Verlaß auf ihn. Eigentlich hätte er an dieſem hei⸗ zen Sonntag in der Villa Wannſee ſein ſollen, aber in letzter Stunde war etwas dazwiſchen gekommen. Wahrſcheinlich kam er zum nächſten Wochenende aus Chemnitz herüber. Nicht umſonſt hatte Andreas Wenkhuſen ſich nach der Kühle ſeines Arbeitszimmers geſehnt. Es lag nach Norden heraus und wies eine Temperatur von achtzehn Grad auf, eine Wohltat gegenüber der wahn⸗ ſinnige Hitze, die draußen brütete. Wenkhuſen ſchloß die Tür hinter ſich und blieb aufatmend ſtehen. Sein Geſicht ſah welk aus, welk und ſchlaff. Wenn er den Schwächeanfall auch über⸗ wunden hakte, ſo wollte die Friſche doch nicht zurück⸗ kehren. Das aufregende Ereignis der Nacht zitterte jetzt noch in ihm nach, und die Entdeckung, die Lorenz gemacht hatte, zerrte an ſeinen Nerven. Mau wird über 48 Km. fi Dennoch Zweikampf übewerb Niederſachſen und Thürine in dem die Niederſachſen ſtets leicht im Vorteil waren und in:26:13 Std. mit 11 Sek. Vorſprung gegen Thüringen gewannen. näch⸗ ſten e alen(:27:09), 5 lelbe Plätze (12 S 27:27 und das 128: Ein Wafer burz vor dem Zi entſcheidendem Einfluß auf das Ergebnis des etemlamd ell war von 75·ꝛ Mm. ⸗Gim⸗ noch deilrennens der H aus der Klaſſe A. Aus einer 15 Mann ſtar Kopfgruppe heraus gewann in:10:39 0 Gerhard tu bbe⸗ Berlin vor Müller, J. Schulze Mittelelbe), Entholzer⸗Tirol, Weber⸗ Mittelland), de Fuge⸗ Niederſachſen. Karlsruher Stadtmeiſterſchaft Mühlburg bedrängt Ettlingen um die Stadtmeiſterſchaft Der Tabellenführer um die Karlsruher Stadtmeiſter⸗ ſchaft SV Ettlingen, hat am Sonntag durch ein:2 Unent ſchieden gegen Südſtern einen weiteren Punkt verloren, ſo daß nunmehr VfB Mühlburg, der am Sonntag in Beiert⸗ heim einen eindrucksvollen:0⸗Sieg dank ſeines überragen⸗ den Angriffsſpieles, nach Verluſtpunkten gerechnet, die Ettlinger überflügelt hot. Dagegen ſind die beiden erſten Bereichsligiſten KV und Phönix durch eine Punkteteilung im Lokalkampf etwas zurückgefallen. Vor allem kommt Pösnir für die Meiſterſchaft nicht mehr in Frage. Der SV Daxlanden bezwang die F Rüppurr auf fremden Platz mit:0 und hat nunmehr Anſchluß on die Spitzengruppe ge⸗ funden. Auch der FC Neureut kann ſich noch einige Hoff⸗ nungen machen, obwohl er gegen. VfB Knielingen ein tor⸗ loſes Unentſchieden erreichte. Der e Lokalkampf ſah die Germanen mit:1 über Aue als Sieger. Spygg Mundenheim— TS 61 Kaiſerslautern:0(:0) Auf dem Platz am Mundenheimer Bahnhof ſtanden ſich die Spielvereinigung Mundenheim und die junge Mann⸗ ſchaft der TSch 61 Kaiſerslaurern im Aufſtiegsſpiel gegen⸗ über. Die Mundenheimer ſiegten wohl mit 41:0, aber die⸗ ſes Ergebnis täuſcht über die gezeigten Leiſtungen erheb⸗ lich hinweg. Bis zur 78. Minute ſtand die Begegnung noch :0 für die Mundenheimer und erſt dann gelang ihnen durch das Nachlaſſen der gegneriſchen Hintermannſchaft eine Verbeſſerung des Ergebniſſes auf:0. Alle vier Tore ſchoß der Rechtsaußen Ormersbach, der aber trotz dieſer vier Tore eine unbefriedigende Leiſtung zeigte. Die Kai⸗ ſerslauterner ſtellten eine ſehr junge, aber äußerſt eifrige Mannſchaft ins Feld, die ſich im Rückſpiel mit Kaiſerslau⸗ tern wohl weſentlich beſſer aus der Affäre ziehen dürfte. In der Mundenheimer Mannſchaft blappte es diesmal auch nicht; es traten in der Läuferreihe und im Sturm ſehr große Mängel auf, die das ſonſt gewohnte gute Zuſammen⸗ ſpiel arg zerriſſen. Eder—Beſſelmann boxen am 16. Auguſt Für den Meiſterſchafts kampf der Berufsboxer im Mittel⸗ gewicht zwiſchen Joſef Beſſelmann(Köln) und Guſtag Eder Dortmund) wird jetzt mit dem 16. Auguſt bereits der Irltte Termin genannt. An dieſem Freitag ſoll das Tref⸗ fen nun endgültig n Wie war das Karlshorſter Rennen? Gundel⸗Hürdenrennen. 5000 4. 8000 Peter. 1. Stall Hoppegartens Granadina(W. Zimmermann), 2. Eitel, 3. Papi. Ferner liefen: Beowulf, 1 Grollenie. Toto: 17 13, 18:10. EW. 76:10. Ig. 15—3 Fortunatus⸗Jagdrennen. 4200 l. 9905 Meter. 1. Hee⸗ resrennſtall Berlins Rigoletto(-W. Zimmermann), 2. Sturmwall, 3. Akron. Ferner.: Göſch, Gavotte, Feins⸗ liebchen, Spa, Hetman. Toto: 33, 12, 12, 2010. Lg.6— K 40, Adam⸗Flachrennen. 3000 4. 1600 Meter. 1. Geſt. Ebbes⸗ lohs Hlucking(R. Zachmeier), 2. Stromauf, 3. Thor. Fer⸗ ner lief.: Meine Kleine, Argentima, Eberſt 1 Moritz. Toto: 60, 14, 15, 12:10. EW. 460:10. Lg. 721. Sommerpreis⸗Hürdenrennen. 10 000 4. 2800 1. W. Waltkings Wanders mann(W. Wolf), 2. Conſtan⸗ tin, 3. Mantua. Ferner liefen: Cariſſima, Deſpot, Gio⸗ eonda. Toto: 17, 13, 17:10. EW. 40:10. Og.——4. Buchen⸗Jagbrennen. 4400 4. 3700 Meter. 1. F. Dill⸗ wamms Stromer(W. Wolßf), 2. Ikarius, 3. Petraroa. Fer⸗ ner liefen: Ricardotto, Artifex, Kurzer Kopf. Toto: 15, 13, 18:10. EW. 52:10. Ig. 274 Jagdſprung⸗Flachrennen, 6500 Mark, 2500 Meter: 1. Dr. H. L. Somborns Carlotta(E. Huguenin); 2. Marco— 25 J. Fidanzatg; 4. Humbert Ferner; Condottieri, Lare, Walthari, Kantate Heimweh Toto: 38, 17, 18, 15, 18:10. EW: 776:10. Le.: 512. Walküre⸗Flachrennen, 3000 Mark, 1800 Meter: 1. R. Roſinski Siebenmeilenſtiefel(H. Bollow), 2. Lady Roſa; 3. Alte Liebe. Ferner: Scolaro, Mein Geheimnis, Gra⸗ natſeuer, Stromwort, Feuna, Arwed, Frauenpage. Toto: 48, 13, 12, 26, 14:10. GW: 13210..: K 94. Horrido⸗ Jagdrennen, 3500 Mark, 7 5 Meter: 1 J. 1. An⸗ Meter. Dewiß Sto(W. Schmidt); 2. Mapal; 3. Clemy.; Ferner: Idee Gregor, Daria, Jurngritter, 1 Toto: 135, 27, 28, 47, 19:10. EW: 164010. n 4. Anbreas⸗Flachrennen, 9000 Mark, 5400 Meter: 1. K. Sch Feuerſtein. Müller); Flora; 3. Interpre⸗ ter; 4. Pilis. Ferner: Lochmöve,. Ritter, Safkarah, 9051 Santa Anita, Senitza, Dorkas, Morgenſonne, Om⸗ belle, Miami Undine, Kaſprowp, Toto: 37, 16, 48, 20, 46:10. EW: 916:10. Lg.: 1. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein- Pe 1 25 J 26 125 28 20. Bbein- Pegel 26 27 28. 5 1 1 Rheinfelden 4 923.84 3,80.00 3,93] Kaub 4,024,724. 784 62 Breisach,.00 3 364,5 Ken 68.434780.80 Keb! 7214.54.434,50.58 Hare d 96040.206.31 5 Mannheim. 5,531.816,10 5,88 5,69] Mannheim.65 6 0005 72 5,80 alt, dachte er, früher hätte mir ſo etwas nichts an⸗ haben können—— gar nichts— Er näherte ſich müde dem mächtigen auf vier hölzernen Löwenpranken ruhenden Schreibtiſch, der ſchräg am Fenſter ſtand, und er atmete hörbar auf, als er die Briefmarken ſah, die er in den Treſor zu ſchließen vergeſſen hatte. Briefmarken waren Andreas Wenkhuſens Stecken⸗ pferd, und in der internationalen Sammlerwelt ſtand er in dem Ruf, Beſitzer einiger Raritäten zu ſein, die nicht einmal der König von England be⸗ ſaß. Seiner Leidenſchaft hatte er ſchon in jungen Jahren gehuldigt und Opfer gebracht, aber ihre Krö⸗ nung erfuhr ſie erſt, als ihm ſeine Mittel die Jagd auf koſtbare Stücke erlaubten. . ſeiner Sammlung war eine„Mauri⸗ tius 1847 Poſt Office“ im Wert von 1 Penny orange. Auf der ganzen Welt gab es nur zwei ungebrauchte und elf gebrauchte Exemplare, und von dieſen drei⸗ zehn philateliſtiſchen Koſtbarkeiten, hatte Wenkhuſen kürzlich eines erbeutet und dieſe Beute mit einem Scheck über dreißigtauſend Mark bezahlt. Dort auf dem Schreibtiſch lag nun im Kreiſe einiger anderer Marken das ſeltene Stück Sekundenlang ruhte Wenkhuſens Blick faſt liebe⸗ voll guf der Marke, aber dann überkam ihn wieder Unruhe. Er ſchloß eine Kaſſette auf und entnahm ihr einen mit Maſchine geſchriebenen Brief, der weder Anrede noch Unterſchrift aufwies. Als er dieſes Schreiben vor fünf Tagen empfan⸗ gen hatte, war er damit ſofort zum Polizeipräſtdium gefahren. Nein, ſo naiv, auf einen anonymen Wiſch ſofort umzufallen, war man ja noch nicht. Immer⸗ hin bebten Wenkhuſens Hände leicht, als er die Zei⸗ len nochmals in ſteigender Unruhe überflog. „Wohl ober übel“, ſtand da,„werden Sie in abſeh⸗ barer Zeit erkennen müſſen, daß alles auf der Welt ſeinen Preis hat, und daß der am tiefſten fällt, der am höchſten ſteht. Es iſt anzunehmen, daß Sie alles tun werden, ſich vor einem Skandal zu ſchützen, und wahrſcheinlich werden Sie auch gern bereit ſein, den⸗ jenigen reichlich zu belohnen, der Sie vor einem der⸗ artigen Skandal bewahrt.“ Gugrdi, Wirtschafts-Meldunge Kleine Umsäße Uneinheitliche Kursgeſtaltung bei geringen ſchwankungen an den Aktienmärkten Berlin, 29. Juli. Wert⸗ Umſätze waren auch zu Beginn der Kennzeichen der Aktien einheitliche Linie Geringe Woche das ſtaltung ließ eine ſchwankungen gingen nach beden 1 v. H. hinaus. Die Kursrückgänge dem Druck der Geſchäftsſtille ein. Neun neigung beſtand nicht. Am Montanmarkt v. H. die größte ſtigten ſich um 6 v. H. trate enswerte Verk Dividende gehandelt wurden, um gaben Mannesmann um 0,25 umd K nach. Von Braunkohlenwerten verloren und Rhein⸗Bra un Wimters Leopolögrube 0,50 Kaliwerten büßten 0 Gruppe eröffneten F. mitt 177 u alsbald aber 176,75, v. Heyden ermä In Elektro- u. Verſorgungswerlen war tung aus sgeſprochen uneinheitlich. 5 erfuhren Deſſauer Gas mit plus Kraft mit je plus 1 v. H. An eſe Siemens je minus 0,50 und Ach minus 8 Autowerten büßten BMW 0,75 v. H ein. Helene fabriken lagen mit Ausnahme von Dit. Waffen(— 0,50 8 bis eu 0,50 höher. Dt. Linoleum plus, Berge und Dortmunder Union minus 1. H. Reich um 1 v. H. auf 112,75. Am Markt der variablen Renten zu 150,20 ein und notierten ſpäter Reichbahn⸗Va ſtellten ſich auf Steuergutſcheine 1 nannte man Reichsaltbeſitz setzten Geld- und Devisenmarkf Berlin, 29. Juli. Am Geldmarkt ſtieg Blankota um i auf 17 bis 2½ v. H. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken mit 56.87. Rheiniſche Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrik Ach Mann⸗ heim⸗Neckarau. Die zum JG⸗Farben⸗Bereich gehörende Geſellſchoft(Kapital 1,0 Mill. 9 erzielte 1939 einen Roh⸗ itberſchuß von 7,24(6,09) Mill. 4 zuzüglich rund 84 5000(—) Mark ao. Erträge. Nach Abzug der Unkoſten, darunter 84 (4,98) Perſonalauſwendungen, 0,75(0,50) S ern und (0,534 Mill.& Abſchreibungen wird der Reſtüberſchuß von 100 000„ der Sonderrücklage überwieſen, ſo daß die Er⸗ trags rechnung ausgeglichen iſt. In der Bilanz wurden Rückſtellungen auf.07(0,60 Mill. verſtäörbt, Verbindlich- (2,13) keiten gingen auf 2,34 3,00 zurück, darunter 1,12 Bankſchulden. Andererſeits iſt das Alla gevermögen infolge hoher Zugänge trotz Abſchreibungen in doppelter Höhe des Vorjahres mit 0,56(0,51) noch etwas erhöht. Vorräte gin⸗ gen auf 0,82(2,07) zurück, Forderungen ſtiegen auf 2,65 (2,17), Bankguthaben auf 0,28(0,176) Mill./ bei etwas niedrigerer Bilanzſumme(5,13 gegen 5,21 Mill.). * Kouſervenfabrik Jess er Braun A Pfeddersheim. Die Geſellſchft ſchließt das Geſchäftsjahr 1939⸗40 nach 61 677 (89 847)% Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 66 750(65 226), einſchl. 17 851(16 891), Vortrag ab. Die Verwaltung ſchlägt der HVeam 29. Auguſt vor, eine under änderte Dividende von 5 v. H. auf 947 500, Stammaktien auszuſchütten und einen Reſtbetrag von 19 375/ auf neue Rechnung vorzutragen. * Moritz Krumm 1. Im Alter von 88 Jahren ſtarb der Neſtor der Offenbacher Lederinduſtrie, Moritz Krumm. Er war einer der ſieben Söhne des Portefeuillers Ludwig Krumm, der 1856 einen kleinen Betrieb für Portefeuillers und Brieftaſchen gründete, aus dem die heutige weltbe⸗ kannte Firma wurde. Moritz Krumm iſt der letzte dieſer ſieben Söhne, die den väterlichen Betrieb emporbrachten. 27 20. Frankfurt A. N. Deutsche Steinzeug. 238.0 238.5 Deutsche festverzinsliche N Durlacher Hot 1170 1170 27 Eichbaum-Werger——— 8 Elektr. Licht u. Kr. 180,7 181, DEUTSCHE 1 e I. G. Farben 1772 1772 2 Schatz D R. 38. 191 10136 945 1812 452 927 101, 101.2 17 e Ates he gelen 1800 1500 run u Ruünger: 280 2820 572 7 2 1 I Herpener Bergbau 2555 STAETNC LEIHEN. Heldelberderzement 17,0 170,5 3% Hei 2 00.0 Hoesch Ber gw.. 131,5 131.0 eee, e e e e ee 4% Pforzheim 26 1002 100.2. und ecker 5——— PFAND BRIEFE Klöckner- Werke 1379 1805 15 1 EAR NG 190,5 VVV 4% Mein. Iiyp. B.„ udwigsbat, Walzm. 135,0 135,0 J7J7J77TTTTCCCTCCCCCCT 15 4 Pfalz. Hyp. Bu letallgesellsche at 24—20 f—9 1010 101,0] Nheim. Neletr. Num. Rhein.-Westf. Elekt. DUS TRIE- OBT TIONEN Rütgers 75 3Falzdetfurth 5. Daimler-Benz 27, 104.5 104.52 9 5 8 4½ Dt. Ind.-Bk. 39 101,1 101.2„ 5 been e 102 1020 Se e 2 Krupp v. 36 102,1 102,0 Seen 44% Ler- Stanlwerke 191 107, Südende cker 6 IG. Farb. RM- Anl. 28 137,22 Zellstoff Waldhof 8 8 EAN EK EN o. 135 2 Aecheffend. Feilstoß 137 1870 Sonner en k. 1250 1390 Augsbg.-Nürnbg. M 178,7 178,0 2 8. 0 1 5 Deutsche Bank. 133,0 138,5 Bayr. Motorenwerke 181.3 rene Ban 1245 124.7 Brown. Boverie& Cie 140.5 5 140,5 31. e ie 880.5 * 1 2 8 Pfälz. Hyp.-Bank. 107,5 4 Sontin Gumm.. 20 2460 Reichsbank 1125 11277 Daimler Benz.. 1562 1539 Rh. Hypoth. Bank. 145,0 1400 Deutsche Ex dl. 149,5 e eee 4 259.5 1% Zwischenkurs. Dt. Gold u. Silder Einige dunkle Andeutungen die auf Wenkhuſens Vergangenheit hinwieſen, folgten. Der Brief ſchloß: Sie werden in Kürze mehr erfahren. Behalten Sie den Inhalt dieſer Zuſchrift für ſich, denn was zu geſchehen hat, geht nur uns beide an. Ich melde mich wieder. Hüten Sie ſich jedoch, die Polizei zu bengch⸗ richtigen. Einen ſolchen Schritt hätten Sie nur bit⸗ ter zu bereuen.“ Im Polizeipräſidium hatte ſich Kriminalrat Bek⸗ kers der Zuſchrift angenommen. Der Briefbogen zeigte einige, allerdings erſt durch ein chemiſches Verfahren zum Vorſchein kommende Fingeraborücke. Es erwies ſich, daß die Mehrzahl von Wenkhuſen ſelbſt herrührte. Nur zwei waren nicht die ſeinen. Da ſonſt niemand den Brief in der Hand gehalten hatte, mußten ſie dem anonymen Schreiber gehören. Die daktyloskopiſche Abteilung vermochte dieſe Ab⸗ drücke jedoch nicht zu identifizieren. Daraus ging hervor, daß er Brieſſchreiber bisher noch nichts mit der Polizei zu tun gehabt hatte und ein unbeſchrie⸗ benes Blatt war. 5 „Der übliche Erpreſſerbrief“, hatte der Kriminal⸗ rat ſeinen Beſucher beruhigt,“ da brauchen Sie ſich keine grauen Haare wachſen zu laſſen. Anonyme Briefſchreiber ſind Feiglinge reinſten Geblüts, die ſich in den ſeltenſten Fällen zu einer wirklichen Tat entſchließen. Wahrſcheinlich kommt demnächſt eine Aufforderung, da und da ein paar Tauſendmark⸗ ſcheine hinzulegen, andernfalls— na, und ſo weiter, Verſtändigen Sie uns, wenn es ſo weit iſt. Irgend einen Fingerzeig können Sie uns nicht geben?“ Nein, das konnte Andreas Wenkhuſen nicht. Er war ein ſolider Kaufmann und Fabrikant, der frei⸗ lich immer ſeinen Vorteil im Auge gehabt hatte. Feinde? Du liebe Zeit, wer ſeinen Ellenbogen ge⸗ braucht, hat immer Feinde. Er hatte die Inflation genutzt, aber das hatten mit ihm Unzählige getan, Doch wiſſentlich oder durch ſchmutzige Machenſchaften jemanden Schaden Zugefügt, nein, das hatte Wenk⸗ huſen nicht getan. Sein Weg zum Erfolg ging wohl über Schwache und Geſtürzte, nie aber über Leichen. Der Brief, der ihm da ins Haus geflattert, war ihm ein Rätſel von A bis Z. (Fortſetzung folat.) 5 Mozarts erſte Geige In dieſen Tagen feiert das weltberühmte Mo⸗ zart⸗Muſeum in Salzburg ſein 60 jähriges Beſtehen. Als im Oktober 1870 durch den Oberfinanzrat Freiherrn von Sterneck Daubleſky die Mo⸗ zartſtiftung begründet wurde, befand ſich das Ge burtshaus des großen Komponiſten in der Salzbur ger Getreidegaſſe noch in Privatbeſitz. Erſt im Juli 1880 gelang es, wenigſtens die ehemaligen Wohn⸗ räume des Tonſchöpfers ihrem bisherigen profanen Verwendungszweck zu entziehen. als Gedenkſtätte nzurichten und für den öffentlichen Beſuch freizu⸗ ben. Aus beſcheidenen Anfängen heraus hat ſich das Mozartmuſeum ſeitdem zu einer vielbeſuchten Sehenswürdigkeit entwickelt. Stock des hiſtoriſchen Hauſes öffnet ſich der Blick in die noch faſt mittelalterlich anmutende Küche mit offenem Herdfeuer und Rauchfang, in der für die Familie Mozart die täglichen Mahlzeiten zu⸗ bereitet wurden. Das eigentliche Mozart⸗Muſeum, in dem Erinnerungen an den berühmten Komponi⸗ ſten aus aller Welt zuſammengetragen ſind, liegt im dritten Stock. Da findet man die größte Sammlung von Original⸗Bildniſſen Mozarts, Familienporträts, Briefe und Notenhandſchriften in großer Zahl, ein Notenbuch aus der Kinderzeit und Mozarts erſte Geige. Ein Spinett, ein Reiſeklavier und ein Konzertflügel bezeugen ſeine ſieghafte Muſikalität, mit der der Meiſter ſchon als kleiner Junge jeden bezwang, der ihn ſpielen hörte. Schmuck⸗ und Ge⸗ Im erſten brauchsgegenſtände, Geſchenke der Kaiſerin Maria Thereſia an das Wunderkind und weitere Erinne⸗ rungen an Geburt, Leben und Tod des genialen deutſchen Komponiſten vervollſtändigen die Samm⸗ lung. 5 5 Ihre größte Sehenswürdigkeit aber iſt zweifellos der in einer Glasvitrine auf einem Samttiſſen ruhende Schüdel des Tonſchöpfers, um deſſen Echtheit jahrzehntelang der heftigſte Meinungsſtreit entbrannt war. Er iſt auf äußerſt merkwürdige Art und Weiſe in den Beſitz des Salzburger Mozart⸗ muſeums gelangt. Erſtmals im Jahre 1796 trat der berühmte Wiener Arzt Franz Joſef Gall mit ſeiner Phrenologie benannten„Schädellehre“, nach der ge⸗ wiſſe Zuſammenhänge zwiſchen Kopfform und Cha⸗ rakter ſowie geiſtige Veranlagung beſtehen ſollten, vor die Oeffentlichkeit. Seine wiſſenſchaftlichen Thev⸗ rien ſuchte dieſer Mediziner an den Schädeln ſeiner berühmteſten Zeitgenoſſen zu beweiſen. Er legte ſich infolgedeſſen allmählich eine Sammlung von nicht weniger als 354 Köpfen an, unter denen ſich die⸗ jenigen der bekannteſten Wiener Dichter, Maler, Komponiſten und Gelehrten befanden. Schließlich trachtete Gall darnach, auch Mozarts Schädel zu Forſchungszwecken in ſeinen Beſitz zu bringen. Es ſoll ihm tatſächlich gelungen ſein, den Kopf des großen Tonſchöpfers, deſſen Grab auf dem Wiener Friedhof St. Marx ſich bekanntlich nicht mehr ſeſtſtellen läßt, von dem dortigen Totengräber käuf⸗ lich zu erwerben. Aus Galls Hinterlaſſenſchaft ge⸗ langte dann die teure Reliquie in den Beſitz des Wiener Anatomen Hyrtl der ſie ſpäter der Stadt⸗ gemeinde Salzburg vermachte. Dieſe aber überwies den Schädel, der heute allgemein als echt betrachtet wird, dem Salzburger Mozart⸗Muſeum. Seine Uebereinſtimmung mit dem Kopf des berühmten Komponiſten ließe ſich ohne weiteres nachweiſen, wenn nicht deſſen einzige Totenmaske„Madame Mozart“ beim Reinemachen eines Tages herabgefallen und in tauſend Stücke zerbrochen wäre. l „Sein und Vergehen“ Karl Truppe⸗Dresden auf der„Großen Deutſchen Kunſtausſtellung München 1940“. 7 ĩͤvb0d0dududbdßbꝙdßbdGéTꝙäéꝗã76ã ñðùlddßddßdddddfßßGpßꝓꝓꝓTſfVꝓꝓßFꝓFTFꝓßFGßꝓFTTGTFſFFFFꝓFFdFdFꝓFꝓſdſdddTTꝓFTTFTTFTTTTTTTTTTTTTTFTTFTFTTFTTTwTW Gemälde von Aerztliche Kunſt im frühen Mittelalter Eine der großartigſten ſkandinaviſchen Sehens⸗ würdigkeiten von kulturgeſchichtlichem und zugleich wiſſenſchaftlichem Intereſſe iſt Mitte Juli in Dä⸗ nemark der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Es handelt ſich um das abgeſchloſſene Le⸗ benswerk des däniſchen Arztes Iſager in Rye auf Jütland, der vor vielen Jahren bei Ausgra⸗ bungsarbeiten im Ruinenfeld des Kloſters Oem zwiſchen Aarhus und Silkeborg ſenſationelle Grä⸗ berfunde machte und in Verfolgung ſeiner Entdek⸗ kung den größten Teil des Kloſterfriedhofes durch⸗ forſchte. Die hierbei gemachten Funde ſind inſofern von einzigartiger Bedeutung, als die zutage ge⸗ förderten 700 Skelette von Leidenden. die im Hoſpi⸗ tal des Kloſters verſchieden ſein dürften. herrühren und neben Aufſchlüſſen ſenſationeller Art über den verblüffend hohen Stud der Chirurgie im frühen Mittelalter auch einen wirklichen Querſchnitt durch Heilmethoden, Heilerfolge und vor allem den Ge⸗ ſundheitszuſtand des nordiſchen Menſchen in den Jahrhunderten zwiſchen 1200 und 1560 bieten. Erſtmalig iſt es Dr. med. Iſager gelungen, an Hand einer Unzahl von Kranien den unumſtößlichen Beweis zu liefern, daß die Heilkundigen des 13. bis 16. Jahrhunderts vor der Behand⸗ lung komplizierter Verletzungen nicht zurückſchraken, wie eine Reihe von erfolg⸗ reichen Trepanierungen beweiſen, wo erheblich durch⸗ löcherte Schädel unter der Pflege der gelehrten Go tiker wieder zuſammenheilten, wo durch operative Eingriffe das Gehirn freigelegt und die Schädeldecke wieder geſchloſſen wurde und verheilte. Endlich fin⸗ den ſich Fälle, wo die gleiche Operation zweimal vor⸗ genommen wurde und das erſte Mal gelang, wäh⸗ rend nach mehrfährigem Verlauf ein zweiter Ein⸗ griff erforderlich- wurde, der dem Patienten das Leben koſtete. Neben dieſer ſchwierigſten aller chirur⸗ giſchen Künſte wird durch Heilung zahlreicher kom⸗ plizierter Beckenbrüche und anderes die Tüchtigkeit der Aerzte jener Zeit zur Genüge erhärtet. Auch an Erfolgen mediziniſcher Behandlung, die in erſter Linie mit Hilfe von Heilkräutern des Kloſtergartens durchgeführt worden iſt, fehlt es hier nicht. Wichtiger freilich iſt der Nachweis einer Reihe von Krankheiten, deren Charakter erſt nach 1560 er⸗ kannt und beſchrieben worden iſt und über deren mögliches Bekanntſein in ſo frühen Zeiten man bis⸗ her noch keine exakten Anhaltspunkte hatte. So konnten Skorbut, Gicht, Syphilis, Knochenfraß u. a. einwandfrei nachgewieſen werden, und ſelbſt Ele⸗ phantiaſis(krankhafter Rieſenwuchs), eine Krankheit, die erſt 18990 zum erſten Male wiſſenſchaftlich be⸗ leuchtet und teilweiſe geklärt werden konnte, iſt bei den Gräberfunden von Oem vertreten. Jubilãum am Nectar 800 Jahre Stift Neuburg bei Ziegelhauſen ö * Heidelberg, 29. Juli Ein Ritter Anſe lm ſoll die klösterliche„Zeh zu Niwenburg“, der„Neuen Burg“(zum Unterſchiez von der alten auf dem Heiligenberg) vor 800 Jahren, um das Jahr 1140 gegründet haben. Ben edi, tiner von Lorſch richteten das Kloſter ein. Pfal graf Konrad von Staufen verwandelte die Gründun in ein Benediktinerinnenkloſter. Im 15. Jahrhun⸗ dert ſtand dieſes in höchſter Blüte. 1562 erfolgte der Zeit der Reformation die Aufhebung vom K. ſter Neuburg. 1671 wurde es durch Kurfürſt Kar erſchel Ludwig zum adligen proteſtantiſchen Fri, Tröger leinſtift erhoben. Aus dieſer Zeit ſtammt der. Name„Stift“. 5 5 2255 Vorübergehend wurde das Stift noch einmal glg ſter. Dann kam es in private Hand. Bevor es der 5 Frankfurter Rat Johann Friedrich Schloſſer, der Hien Freund und Schwiegerneffe Goethes erwarb, beſz. es der muſikliebende Regierungskommiſſär Lud Hout. Bei ihm war Karl Maria von Weber zu Ga. Damit hatte erſtmals die Romantik Einzug gehalſe in das Stift. Weber empfing hier nachhaltige Ei drücke. 1814 dachte Juliane von Krüdene daran, das Stift zu erwerben. Zur rechten„Ry, mantikerklauſe“ wurde Neuburg durch Schle⸗ ſer. Durch ihn kamen Clemens Brentano, Abit von Arnim, Juſtinus Kerner, Graf von Schack, Luz, wig Tieck, die Grafen Stolberg, Marianne von Pi lemer nach Neuburg. Außerdem war Schloſſer u vielen Malern befreundet. Er erwarb zahlreſz ihrer Bilder, ſo von Overbeck, Cornelius, Phil Veit, Eduard von Steinle, Führich, Pforr, Auch Koch u. a. i Nach dem Tode Schloſſers und ſeiner Gaktin kim das Stift durch Erbſchaft an Schloſſers Nichte reh frau von Bernus⸗du⸗Fay. Treu verwallel die Kulturgüter des Stiftes viele Jahre Alexandet von Bernus. Wiederum waren hier Dichter z Gaſt: Rilke und George, Richard Benz und Friehrt Schnack u. a. Durch Kauf ging das Stift ſchließſt 1926 an die Benediktiner zu Beuron über. Pie reich iſt die 800jährige Geſchichte von Stift Neubuz am Neckar! 5 Autounglück bei Oggersheim Ein Toter, drei Schwerverletzte dr. h. Ludwigshafen, 29. Juli. Einen ſolge, Ueberſichtlich geordnet in einem eigenen ſchweren Verkehrsunfall gab es am Sonntag Da Muſeumsgebäude auf dem Ruinengelände des jüt⸗ nachmittags gegen 17.30 Uhr auf der Bad Dürkheimer dan, bekau ländiſchen Kloſters, ſind die wertvollſten und auf⸗ ſtraße, zwiſchen Ludwigshafen⸗Oggersheim und Mardi, De ſchlußreichſten Stücke, die emſiger Forſcherfleiß im Zwei Perſonenkraftwagen prallten heftig zuſammen Leg Laufe von Jahrzehnten aus dem Schoß der Erde zu⸗ wurden dabei vier Beteiligte ſchwerverlezl daſen tage gefördert hatte, in Glasbehältern zur Schau ge⸗ einer von ihnen, Neth aus Ludwigshafen⸗Nheiugönzel mit e ſtellt. it, wie wir zuverläſſig dazu hören, inzwiſchen ſeinen en wurde —— mwundungen im Städtiſchen Krankenhaus Ludwigshe luſt 31 erlegen. Be * Neckarhauſen, 29. Juli. Einem vielſeitigen Wunſche 5 Mit bloßem Sachſchaden endete 25 Zuſammenſtoß ein Luft Rechnung tragend, wurde hier ein Volkschor ins Leben Lieferkraftwagens mit einem von Ludwigshafen⸗Munie bände gerufen. Die Sänger der Sängervereinigung werden voll⸗ heim nach der Gartenſtadt fahrenden Autobus 257 der Ein: vom zählig ſich dem Volkschor zur Verfügung ſtellen. Der e Bruchwieſen⸗ in die Maudacher Straße. burri Sinn des Volkschores iſt: Das deutſche Lied, als wertvolles Lieferkraftwagen wurde org, der Omnibus leicht mig Kulturgut unſeres Volkes, in breiteſter Grundlage in der Gemeinde zu pflegen. Namentlich an die Jugend, die hier⸗ orts eigentlich bisher dem Chorſingen koum nahezubringen war, ergeht der Ruf zur Beteiligung. Bürgermeiſter Schreckenberger hat dem Chor ſeine vollſte Mitarbeit und nommen. = Reilingen, 29. Juli. Unteroffizier Fritz Bickle wut für Tapferkeit gor dem Feinde mit dem E. K. 2 ausgezeig, net. — 2. f. 8 5.— Ketſch, 29. Juli. Nachdem ſchon vorher einzeln en Förderung zugeſagt. Kürzlich fand im„Zähringer Hof“. F a 5 7677„ die erſte Probe ſtatt. Die Leitung des Chores Regt in ge ele Schutzwall⸗Ehrenzeichen an hieſige Arbeiter auß G den Händen von Muſikdirektor Guſtav Dauer aus Mann⸗ heim. gegeben werden konnten, konnte heute Ortsgruppen lei Vogel wieder an neun Schutzwollarbeiter im Auftrage di Führers das Ehrenzeichen überreichen. Heilbad im ung Valka Schwarzwald Vollw N FFF brechen ö Di 1 e w. 2 2 17 0 4 7 2 cc Nahe&Hο⁰igͥ e Heildag- Täglich: Kurkonzerte Macdle-, Bꝛiube- Lad Jahalatiosslden 1 2 1 5* g 8— 5, G. Die Entfüntung eus dem Sete f. de Ves llu gen: 4. 8. le Hochzeſt des figsto 5 535 1 0 b 15. August 5 ö 51. 7. Konzert der Konzertgemeinscheft blinder Künstler 17 80 0 gene e e 10555 Solf. 988d Heede 1 N 2 5 9 8.:... 1 Es. 8 c Mozartfestsplele, ausgeführt von den Mitgliedern des Frankfurter Opernensembles 25. 8. Stober Variete-Abend, Triumph der Heſterkeſt. 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