jene old stern sen iter erde nate, brach eich zu g at er wiel h III n) ſehr ten, zu n. 1 1E br Kl. Güte al exkauf. ne Niedſt. erre, rech ame Küche un erderobe verkaufen 5. Geſchiß wenige Neuen zitung Bel einungswelſe: Wöchentl. 7 mal. Bezugspreise: rei Haus monatl. 1. 20 M. u. 0 5 e in unſ. Geſchäftsſtellen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 A isch. Pe be Gebühr. Hierzu 38 Pfg. Beſtellgeld. Apholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwegzinger Str. 44, Meerfeldſtr., NeFiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, WOppauer Str. 8, Sehreſburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſtens 25. für den folgenden Monat erfolgen. Mannheimer Neues Tageblatt teile 56 P gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 11. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wir keinerleſ Nachlaß gewährt, Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und für fernmündlich ertellte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Eimepres l 0 Pie Anzeigenpreiſe: 22 mim breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mim breite Textmillimeter⸗ fg. Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein Mittwoch, 31. Juli 1940 A englische Flugzeuge bei schweren Luftkämpfen abgeschossen ihlich ernst. Es wird allma Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—8. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17890— Draßhtauſchrift: Nemazeit Maun heim Das ganze Wirtſchafts⸗ und Berkehrsleben Englands ſtockt unter den Schlägen (Drahtbe richt unſ. Korreſpon denten) — Rom, 31. Juli. Die unausgeſetzten Angriffe der deutſchen Luft⸗ waffe auf die Lebenszentren Englands haben die britiſche Admiralität, wie bereits mitgeteilt, ge⸗ zwungen, den Londoner Hafen für die Schiffahrt zu ſchlie ßen. Dieſe Nachricht wird von der römiſchen Nachmittagspreſſe in großer Aufmachung zitiert. Ergänzend melden die Blätter, daß auch in den Häfen von Ne w⸗ caſtle, Hull und Southampton die Ueber⸗ ſeeſchiffahrt eingeſtellt worden iſt, da die Anlagen dieſer Häfen von den deutſchen Fliegerbomben unbrauchbar gemacht worden find. Die genannten Städte ſind bereits vollkommen cbakuiert. Als unmittelbare Folge der Schließung oſt⸗ und ſüdengliſcher Häfen iſt ein rapides An⸗ wachſen der Preiſe für Rohſtoffe, Kriegsmate⸗ kalten und Lebensmittel aus den Vereinigten Staa⸗ ſen zu verzeichnen. Einige Importgüter aus USA ind bereits um 150 v. H. geſtiegen. Eine beſonders ſchwievige Aufgabe iſt es ebenfalls, die Güter von den Häfen nach den einzelnen innerengliſchen Städten zu transportieren. Wie aus London in Neuyork angebommene Spa⸗ nier berichten, iſt das Leben in der engliſchen Haupt⸗ ſadt faft zur Unmöglichkeit geworden. Wähvend der Luftalarme ſpielten ſich Szenen paniſchen Schreckens ab. Die Nerven der Bevölkerung 110 bereits ſo ſtark zerrüttet, daß man von Aus⸗ biichen des Maſſenwahns ſprechen könne. Das Ge⸗ a und Induſtrieleben ſei völlig gelähmt. Sämt⸗ he Verbindungen ſeſen unterbrochen und ſelbſt das Telephonieren ſei bis zur Unmöglichkeit ſchwierig geworden. Der furchtbarſte aller Luftangriffe“ dnb Berlin, 30. Juli. Londoner Zeitungen veröffentlichen ſoeben in größter Aufmachung ſenſationelle Schilderungen von den Luftkämpfen, die ſich am vergangenen Montag über Dover abſpielten und die nach engliſcher Auffaſſung die ſchwerſte Luftſchlacht tber England ſeit Kriegsbeginn überhaupt dar⸗ ſtellten. Aus den Berichten geht hervor, daß etwa 100 deutſche Flugzeuge, darunter 55 Stukas, dieſen, nach britiſchen Stimmen,„furchtbarſten aller Luftangriffe gegen engliſche Ziele“ durchführten und dabei zahl⸗ teiche Bomben abwarfen. Obwohl den deutſchen Stukas raſendes Flakfeuer entgegengeſchlagen ſei und die beiden erſten Maſchinen getroffen worden ſeien, hätten fich die deutſchen Flieger um die Abwehr der engliſchen Flak überhaupt nicht gekümmert, ſon⸗ dern ſeien mit geradezu bewundernswürdigem Mut und größter Todesverachtung durch das Flakfeuer gebrauſt. In faſt ſenkrechtem Fluge ſeien ſie dann in Wel⸗ len von je acht Maſchinen auf ihre Ziele nieder⸗ geſchoſſen; und beim Uebergang in die Horizontal⸗ ſtellung habe jede Maſchine„Salven“ von ſchweren und leichten Bomben abgeworfen. Fürchtber⸗ liche Exploſionen ſeien gefolgt und hätten alle Häuſer in der Nähe der Hafenanlagen in ihren Grundfeſten erſchüttert. Ueberall ſeien die Fenſter⸗ scheiben entzweigegangen, und aus dem Meer ſeien hohe Waſſerſäulen aufgeſtiegen. Dieſe Schilderung engliſcher Zeitungen, die un⸗ bewußt, aber zweifellos zum größten Leidweſen des britiſchen Informationsminiſteriums der deutſchen Luftwaffe größte Anerkennung zollt, läßt in überaus anſchaulicher und draſtiſcher Weiſe die Wirkung der deutſchen Stukaangriffe auf die militäriſchen An⸗ lagen des Inſelreiches erkennen. Und da wollen die engliſchen Plutokraten der Oeffentlichkeit weis⸗ machen, daß britiſche Frauen bei deutſchen Luft⸗ angriffen ihre Kochtöpfe im Stich laſſen und aus brennender Neugierde mit bereitliegenden Feld⸗ ſtechern auf die Straße ſtürzen,„um ja nichts zu verpaſſen“! Das gibt aus dnb Berlin, 30. Juli. Wenn man bedenkt, daß die Achſenmächte noch nicht zum Hauptſchlag gegen England ausgeholt haben, ſo gewinnen die Wehrmachtsberichte von den empfindlichen Tonnageverluſten beſondere Bedeutung. Da leſen wir z. B. am 26. 7. 1940 von 63 000 BRT. am 27. 7. 1940 von 97 298 BRT. am 28. 7. 1940 von 60 000 BRT. für England verlorengegangenen Schiffsraum. Man muß ſich vorſtellen, welche Warenmenge dieſe Tonnageverluſte in ſich ſchließen, um zu ermeſſen, wie ſchnell dadurch den Briten heute bereits klar⸗ gemacht wird, wohin ein Blockadevorhaben auch ein⸗ mal führen kann. Der Pfeil der Blockade iſt auf en Schützen zurückgeſprungen. Das iſt aus den Wehrmachtsberichten der letzten Tage klar erſichtlich Ueberlegen wir: Die Regiſtertonne eutſpricht einer Größe von 2,83 Kubikmeter, und iſt von dir doreaiſtertonner die Rede, ſo meint man damit Perm ſchließlich 12 Mfaſchin en, Zieht man das Gewicht der inen, * des geſamten Schiffsraumes ein⸗ ohn⸗ und Betriebsräume. der Betriebs⸗ und Proviantvorräte ab und rechnet man außerdem die notwendigen Ladezwiſchenräume als ladefreien Raum, ſo findet man, daß die Lade⸗ fähigkeit eines Schiffes etwa 140 v. H. der Brutto- regiſtertonnage beträgt. 151. Jahrgang Nummer 209 len Schlägen unserer I Ein Schiff von 1000 BRT kaun alſo etwa 1400 Tonnen Ware verladen. Unter Zugrundelegung dieſer Werte würde die Vernichtung feindlicher oder dem Feinde dieuſtbarer Tonnage in den drei erwähnten Tagen neben dem Verluſt der wertvollen Schiffe die Verſenkung von 318 000 Tonnen Ware be⸗ denten. Zum Landtransport dieſer Mengen wären 342 Güterzüge von etwa 60 Waggons nötig, wo⸗ bei die Ladefähigkeit jedes Waggons mit 15 To. angenommen wurde. orb One ho ͤ, MαU¹ 0ͤn l: (Funkmeldung der N MZ.) + Berl in, 31. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Schlechtwetterlage erzwang eine Einſchränkung der Tätigkeit unſerer Luftwaffe. Trotzdem wurden neben Aufklärungsflügen an der Oſt⸗ und Südküſte Englands die Flugzeng⸗ fabrik in Filt on, ſowie die Hafenanlagen von Swanſeaga und Plymouth in der Nacht zum 31. Juli mit Bomben angegriffen. In der Nacht zum 31. Juli flogen nur wenige britiſche Flugzeuge nach Weſtdeutſchland ein. Durch die Bombenabwürfe wurde Sach⸗ oder Perſonenſchaden nicht angerichtet. wei Fe ee Flugzenge wurden durch unſere Jäger abgeſchoſſen.— Wie nachträglich bekannt wird, ſind am 29. Juli insgeſamt 21 britiſche Flug zeuge abgeſchoſſen worden. Aden erneut bombardiert (Funkmeldung der N MZ.) i + Rom, 31. Juli. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kaunt: Unſere Flieger in Oſtafrika haben den Hafen von Aden ernennt bombardiert und dabei Volltreffer auf zwei Schiffe und ein großes Brennſtoffdepot erzielt. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt. Während eines vom Feind verfuchten An⸗ griffes auf Aſſab iſt ein Blenheim⸗Bomber von unſerer Luftabwehr abgeſchoſſen worden. Englische Wühlarbeit in Frankreich Die Freimaurerei ſtellt bereitwillig die Mittelsmänner für London (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Geuf. 31. Juli. In gut unterrichteten Liſſaboner Kreiſen wird darauf hingewieſen daß von eugliſcher Seite ſyſtematiſch jede Möglichkeit ausgenutzt wird, um Unterirdiſch mit gewiſſen franzöſiſchen Perſön⸗ lichkeiten in Fühlung zu bleiben und franzöſiſche Maßnahmen und Entſchlüſſe zu beeinfluſſen. Dieſe unterirdiſchen Verbindungen laufen über ſehr verſchiedene Wege, teilweiſe, über Liſſabon Madrid, teilweiſe über Marokko. Algier, zum Teil auch über Südamerika. Vor allem ſind alle Verbin⸗ bungen des in Frankreich und England bekanntlich ſehr ſtarken Freimaurertums für dieſen Zweck nutzbar gemacht worden. Der offizielle Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen London und Paris und die infolgedeſſen nach außen hervortre⸗ tende Schwenkung der franzöſiſchen Außenpolitik wird als bequemes Tarnungsmittel benutzt, um die Oeffentlichkeit von der Arbeit hinter den Kuliſſen abzulenken, die gerade entgegengeſetzte Tendenzen verfolgt. 5. Ihr Zweck iſt es, ſich insgeheim und ohne daß die Außenwelt etwas davon erfährt, möglichſt ſtark in das politiſche Leben Frankreichs einzuſchalten. Man ſucht maßgebende franzöſiſche Perſönlichkeiten und die franzöſiſche Preſſe in beſtimmte Gedanken⸗ gänge hieinzuführen und ihnen beſtimmte Richtlinien zu ſuggerieren. So iſt z. B. die in der franzöſiſchen Preſſe ſeit einigen Tagen hervortretende Behand⸗ lung der Kriegsſchuldfrage, wie z. B. in dem bekann⸗ ten Artikel Lueien Romiers im„Figaro“. ein Aus⸗ fluß dieſer unterirdiſchen Tätigkeit enaliſcher Agen⸗ ten. In die gleiche Richtung weiſen gewiſſe aufſehen⸗ erregende Erklärungen einiger franzöſiſcher Bi⸗ ſchöfe und anderer prominenter Vertreter der fran⸗ zöſiſchen Oeffentlichkeit. Für dieſe Tätigkeit ſtehen ziemlich große Geldmittel zur Verfügung, die zum Teil aus Kreiſen der Hochfinanz ſtammen, wo man alle Anſtrengungen macht. die weitere Entwicklung in Frankreich in beſtimmte Bahnen zu lenken. Frankreich proteſtiert wieder in London EP. Genf, 31. Juli. Wie aus Vichy gemeldet wird, hat die franzöſiſche Regierung in London zwei energiſche Pro⸗ teſtnoten überreicht. Die erſte wendet ſich ener⸗ giſch gegen die widerrechtliche Internierung zweier franzöſiſcher Admirale in Eng⸗ lan d. Die britiſche Admiralität hat nämlich wider⸗ rechtlich die franzöſiſchen Admirale Kaiol und Vil⸗ laine, die zur Zeit des Waffenſtillſtandsabſchluſſes als Kommandanten einiger franzöſiſcher Einheiten in engliſchen Häfen weilten, aufgefordert, ſich nach Oxford zu begeben. Es iſt ihnen hier unterſagt, mit franzöſiſchen Matroſen und Franzoſen überhaupt Fühlung zu nehmen. Die zweite Proteſtnote betrifft einen neuerlichen engliſchen Diebſtahl an der franzöſiſchen Flotte. So haben die engliſchen Behörden in Alexandrien die beiden franzöſiſchen Tankdampfer „Roxane“ und„Nelpomene“, die beide zuſam⸗ men ungefähr 25 000 BRT faſſen, beſchlagnahmt. Die britiſche Regierung beruft ſich bei dieſem widerrecht⸗ lichen Vorgehen darauf, daß infolge des kriegswich⸗ tigen Charakters des Petroleums die Beſchlagnahme der Tankdampfer gerechtfertigt ſei. England„tarnt ſich“ Anſinnige Verteidigungsmaßnahme der engliſchen Inſel (Drahtbericht unſ. Korreſponden ten) — Stockholm. 31. Juli. Ueber die Verteidigungsmaßnahmen des Inſel⸗ reiches wird berichtet, daß„England jetzt in einen Verteidigungsmantel der Anonymität gehüllt iſt. Eine amtliche Verordnung beſtimmt, daß keine Orts⸗ namen ſichtbar werden dürfen. Die Namen der 7 werden entfernt; ebenſo muß jede ortsbe⸗ tonte Geſchäftsreklame verſchwinden; Firmen und Geſchäftshäuſer müſſen ihren Firmennamen üher⸗ malen laſſen. Die Haus⸗ und Wohnungsvermittler dürfen keine Anſchläge mehr machen. Theater und Kinos, deren Namen den Ort verraten ſind umge⸗ getauft worden. Die Autobuſſe dürfen nicht mehr die Ortſchaften angeben, zwiſchen denen ſie verkeh⸗ ren. Schaufenſter und Anſchläge an Reklameſäulen uſw. ſtehen unter ſchärfſter Kontrolle. Die öffent⸗ lichen Verwaltungsgebäude, ſowie auch die Gas⸗ und Elektrizitätswerke, ferner Poſt und Telearaph 45 den getarnt. Ganz England gibt ſich incognito Eoͤen organiſiert' ſein Miniſterium . EP. Stockholm, 31. Juli. Die heftige Kritik der engliſchen Oeffentlichkeit an der ungenügenden Sachkenntnis und an der organi⸗ ſatoriſchen Unfähigkeit des Kriegsminiſters Eden hat dazu geführt, daß Eden ein Komitee einſetzen anußte, das den vollſtändigen Umbau ſeines Mini⸗ . in die Wege leiten ſoll. Ausgeſchaltet wer⸗ n ſollen der Bürokratismus und die Pedanterie, die Schwerfälligkeit in der Planung und die Zen⸗ tralſſation in den Machtbefugniſſen. Man fürchtet, daß es im Ernſtfall unmöglich ſein wird, die für engliſche Verhältniſſe rieſige Armee zu dirigieren, wenn der ſeit langem erwartete deutſche Groß⸗ angriff einſetzt. Militäriſche Sachkenner des Landes werfen dem Miniſterium nämlich vor, es brüſte ſich heute, Millionen Menſchen zur Verfügung zu haben, könne ſich jedoch nicht rühmen, im Vergleich zu dem friedensmäßigen Verwaltungsapparat auch nur eine einzige organiſatoriſche Verbeſſerung durchgeführt zu Neues Leben im Elſaß Eindrücke von einer Elſaß⸗Fahrt von Miniſterialrat Werner Stephan Durch die Straßen Mülhauſens zieht ſingend ein deutſches Bataillon.„O Deutſchland, hoch in Ehren, Du heil'ges Land der Treu“. Es iſt das Lied, das die Kriegsfreiwilligen von 1914 allen anderen vor⸗ zogen. Auf dem Bürgerſteig geht mancher Elſäſſer⸗ der ſelbſt vor einem Vierteljahrhundert wieder und wieder in den Geſang miteingeſtimmt hat.„Haltet aus im Sturmgebraus“. Das haben die Bürger dieſer alten freien Reichsſtadt getan bis zum bitte⸗ ren Ende. Aber dann kamen die Franzoſen. Die Ortsnamen wurden franzöſiert, die Vornamen ver⸗ welſcht. Das Land wurde ſyſtematiſch mit franzöfi⸗ ſcher Kulturpropaganda überzogen. Die Schule, das Militär begann mit einer auf Tiefenwirkung an⸗ gelegten Entnationaliſtierungsarbeit. Aber, ſo fana⸗ tiſch auch der Kampf von franzöſiſcher Seite geführt wurde, er konnte zweierlei nicht aus der Welt ſchaf⸗ fen: die natürliche wirtſchaftliche Verflechtung des Elſaß mit dem Reich und die deutſche Sprache ſeiner Bewohner. Fünf Jahre lang nach Friedensſchluß — ſo wurde in Verſailles beſtimmt— mußten el⸗ fäſſiſche Waren zollfrei nach Deutſchland hereinge⸗ laſſen werden. Als dieſe Friſt abgelaufen war, blieb immer noch das dichtbevölkerte deutſche Saar⸗ land als Abnehmer. Und als auch dort 1935 der eiſerne Vorhang der franzöſiſchen Zollſchrankes herabgelaſſen wurde, da ſpitzten ſich die ohnehin ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe in dem Raum zwiſchen Rhein und Vogeſen raſch kriſenhaft zu. Die landwirtſchaftlichen Produkte des reichen Landes wurden in dem dünn beſiedelten Frankreich nicht gebraucht. Der gute Wein, der im Reſche ſtets beſondere Gunſt beſeſſen hatte, entſprach nicht dem galliſchen Geſchmack. Textilfabriken gab es auch anderswo genug. Nur die Kaliwerke wurden gern ausgebeutet, weil ſie das deutſche Monopol auf die⸗ ſem Gebiet brachen. Im übrigen blieb das Elſaß das Stiefkind der Pariſer Regierung. Die elläſſi⸗ ſchen Trachten erſchienen zwar gut genug, um bei nationalen Feiern als Kurioſität angeſtaunt zu werden. Von einer wirklichen Anerkennung der bodenſtändigen alemanniſchen Kultur des Landes aber war man himmelweit entfernt, ſollte ſo ſchnell wie möglich durch das Franzöſiſche erſetzt werden. Aus dem Rhein, dem gemeinſamen Beſtitz der badi⸗ ſchen und elſäſſiſchen Alemannen, wollte man für alle Zukunft eine Völkergrenze machen. Zur Siche⸗ rung des Beſitzes wurde zehn Jahre nach der An⸗ nexion die ſtärkſte Befeſtigungslinie aller Zeiten am Rhein aufgerichtet. Dieſer Veuſuch der Verwelſchung des El ſaß iſt am 15. Juni 1940 endgültig zuſammengebrochen. Als die deutſchen Truppen am Morgen dieſes hiſtoriſchen Tages in ihren Sturm⸗ booten über den Rhein ſetzten und in gewaltigem Anſturm die Bunker der Maginotlinie überrannten, da war entſchieden, daß die Naturgeſetze wieder in Kraft treten ſollten. Die Kurmärker und die Schle⸗ ſter, die bei Markolsheim und bei Argenheim die Gebüſche und Waſſerläufe der Rheinauen durchſchrit⸗ ten, und die Stellung am Rhein⸗Rhöne⸗Kanal be⸗ zwangen, haben die natürliche Einheit des Landes zwiſchen Schwarzwald und Vogeſen wiederhergeſtellt. Als am Abend des dritten Offenſivtages die ober⸗ elſäſſiſche Hauptſtadt Kolmar eingenommen, am 20. Juni der Kamm des ſchwer zugänglichen Gebirges im Sturme erreicht war, da war die Franzoſenherr⸗ ſchaft im Elſaß für alle Zeiten überwunden. Der Zuſammenbruch dieſes fremden Regimes iſt total. Die Franzoſen haben ſeine Wirkung noch vertieft durch die Begleiterſcheinungen ihres Abzuges. Als ſie Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektri⸗ zitätswerke, wo ſie nur konnten, in die Luft ſpreng⸗ ten; alg ſie die Schleuſen der Häfen, die Brücken der Straßen, Kanäle und Eiſenbahnen zerſtörten; als ſte die Getreidevorräte mit Petroleum übergoſſen, da verkündeten ſie laut, daß ſie mit keiner Wieder⸗ kehr mehr rechneten. Sie nahmen Rache— nicht an der deutſchen Wehrmacht, die in ihrem Vormarſch durch ein derartiges Zerſtörungswerk keinen Augen⸗ blick behindert wird, ſondern an der einheimiſchen Bevölkerung. Sie bekannten damit, daß es ihnen nicht gelungen war, die Elſäſſer für ſich zu gewin⸗ nen. Deshalb mißhandelten ſie ſie zum Schluß, ſo⸗ viel es noch in ihrer Macht ſtand. Schon vorher hatten ſie die elſäſſiſchen Führer, die gegen die Ver⸗ welſchung des Landes proteſtiert und die alte deutſche Kultur zu erhalten verſucht hatten, verhaftet und in die Zuchthäuſer Innerfrankreichs geworfen. Den autonomiſtiſchen Vorkämpfer Roos hatten ſie hinge⸗ richtet. Wieviele der anderen heimattreuen Män⸗ ner dasſelbe Schickſal haben erdulden müſſen, ver⸗ mag noch niemand zu ſagen. Bis heute iſt weder Schall noch Rooſe, weder Hauß noch Stürmel wie⸗ der eingetroffen, obgleich der Waffenſtillſtandsver⸗ trag die unverzügliche Freilaſſung der elſäſſiſchen Führer vorſieht. „ Kein Wunder alſo, daß in dem Land zwiſchen Schwarzwald und Vogeſen die größte Erbitterung über die Franzoſen herrſcht. Die Ruinen der zer⸗ ſtörten Werke reden eine deutliche Sprache. Rings um die Sprengſtellen ſind zahlreiche Häuſer mitver⸗ nichtet, weil die franzöſiſchen Truppen ſtets das Vielfache des nötigen Dynamits zu verwenden pflegten. Dazu klagt das verwahrloſte Land der breiten Befeſtigungszone zwiſchen Rhein und Ill die Franzoſen an. Während drüben in Baden in dieſem Frühjahr jedes Feld bis zum Rhein hin ſorgfältig beſtellt wurde, liegt der ganze Gürtel der Maginotlinie brach, und in ſeiner Mitte bieten die zerſchoſſenen Dörfer ein Bild der Verwüſtung, weil die fremden Herren gerade die Häuſer und Scheunen mit Vorliebe zur Tarnung ihrer Bunker und Befeſtigungsanlagen benutzten. Die Erbitte⸗ rung kommt beſonders lebhaft in der jungen Generation zum Ausdruck. Elſäſſiſche Jugend hat zum Beiſpiel in Straßburg franzöſiſche Denk⸗ mäler beſeitigt, unter anderem das pathetiſche Mar⸗ ſeillaiſe⸗ Monument, das den Brogly⸗ßPlatz ſicherlich nicht verſchönte, während das hiſtoriſche Kleber⸗ Denkmal verſchont wurde: der napoleoniſche Gene⸗ ral blieb ja Elſäſſer, ſelbſt im Dienſte des Impera⸗ tors. Während ſo die Jugend mit der franzöſiſchen Zwiſchenzeit radikal aufräumt, finden die ehema⸗ ligen Kriegsteilnehmer ein weites Be⸗ tätigungsfeld. Sie haben die ſtärkſte Verbindung mit der alten geutſchen Geſchichte des Elſaß, denn ſie haben an allen Fronten für das Reich gekämpft, geblutet und gelitten. Als ſie 1918 nach Hauſe kamen, wurden ſie von den franzöſiſchen Behörden mit ſcheelen Blicken angeſehen. Ihre Kriegsauszeich⸗ nungen mußten ſie verſtecken. Ihre Erinnerungen an die deutſche Militärzeit waren mißliebig. Jetzt leben ſte wieder auf. Die Soldaten unſerer fungen Wehrmacht werden nirgends ſo aufmerkſam beobach⸗ tet wie im Elſaß. Ihre Ausrüſtung und Bewaff⸗ nun wird beſtaunt, ihre Haltung, ihre Hilfsbereit⸗ ſchaft anerkannt und gelobt. Es gibt viel zu fragen und piel zu erzählen. Es iſt ja alles neu, da die franzöſtſche Verwaltung durch Preſſe und Rundfunk her Deutſchland ſeit Jahren nur Lügen verbreiten ließ. Iufolgedeſſen gab es zunächſt zuweilen Miß⸗ verſtändniſſe, die ſich dann in Heiterkeit auflöſten. Als zum Beiſpiel die Organiſation Todt hilfreich zur Beſeitigung jeder Verwüſtung einrückte, wurde ſie zunächſt mit Mißtrauen betrachtet. Ein Teil der Bevölkerung hielt ſie wegen ihrer beſonderen Uniform und wegen ihres Namengz für eine Abart der ſagenhaften„fünften Kolonne“, war dann aber ſo erſtaunter über ihre nützliche Arbeit. Wie groß war nun erſt die Freude, als die NS⸗Volkswohlfahrt ſogleich mit einer großzügigen Betreuungsaktion für alle die begann, die infolge der franzöſiſchen Sabotage ihre Plätze in Fabriken und Geſchäften verloren hatten! Es iſt noch unendlich viel zu ſchaffen im Elſaß. Die Elſäſſer wiſſen es, und ſie legen Wert darauf, daß ſo viel wie nur möglich von ihnen ſelbſt getan wird. Dieſem Wunſche verdankt der Elſäſſer Hilfsdienſt ſeine Entſtehung, deſſen Organiſation ſich ſchon über das ganze Land erſtreckt. Er macht keinen Unterſchied zwiſchen den Männern, die vor mehr als zwei Jahrzehnten den feloͤgrauen Rock des deutſchen Soldaten trugen, und denen, die mit ihren erdbraunen Uniformen jetzt erſt aus der franzöſiſchen Armee entlaſſen wurden. Aber Elſäſ⸗ ſer müſſen es ſein, keine Zugewanderten aus dem „Weſteng Die Invaſion von landfremden Elementen, Franzoſen und Juden, war groß. Heute wiſſen ſie, daß ſie hier nicht verwurzeln können. Die Bahn⸗ linie nach Innerfrankreich iſt durch deutſche Arbeit inzwiſchen wieder hergeſtellt. Sie wird von denen eifrig benutzt, denen der Boden im Elſaß inzwiſchen zu heiß geworden iſt. Bald wird das Land ſeinen alten Charakter wieder gewonnen haben. Die fremde Tünche fällt ab. Die Franzoſen brauchen ſich keine Müthe mehr zu geben, den für ſie ſo unſagbar ſchwe⸗ ren, als„unfein“ verachteten Dialekt nach ihren Sprachwerkzeugen umzumodeln. Aus Ssléſtat wirs wieder Schlettſtatt, aus Cernay wieder Sennheim, Obernai heißt wie ſeit alters Oberehnheim. Der Weſten konnte dieſes Land weder begreifen noch aſſimilieren. Er hat nur zum Schluß noch zerſtörer können, was irgend zu zerſtören war. Trotz dieſer Zerſtörung bleibt das Land ſo reich und ſchön wie immer. Wo der elſäſſer Bauer und Winzer hat arbeiten können, dort gedeiht auch in dieſem Jahr Korn, Tabak, Obſt, Gemüſe und Wein im Ueberfluß. Und die fleißigen und in ihrem Schaffen ſo heiteren Menſchen werden alles daran ſetzen, um die Schäden auszugleichen, die Fremde auf dieſem Boden anrichteten. Der gleiche Heutſche Geiſt aber, der das herrliche Straßburger Münſter und den Iſenheimer Altar in Kolmar ſchuf, wird wieder in dieſem Lande herrſchen, das ſeit Jahr⸗ tauſenden ein Teil des deutſchen Kulturbodens iſt. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 31. Juli. Nach dem offiziellen Reuter⸗Bericht nahmen an der Geheimſitzung des Unterhauſes, der fünften Geheimſttzung im Kriege, 309 Abgeordnete. teil. Da das Unterhaus 619 Mitglieder zählt, war mehr als die Hälfte der Sitzung ferngeblieben. Es genügt die Regiſtrierung dieſer Tatſache, um ein wirkliches Bild über die innenpolitiſche und parla⸗ mentgriſche Lage Englands zu gewinnen. Es ſcheint doch verſchiedenes anders zu ſein, als die Churchill⸗ Leute in ihren Reden Englands Volk und der Welt weismachen. 8* Die Sperrung des Londoner Hafens nennt der Amſterdamer„Telegraaf“ die Abſchnürung er Lungen der engliſchen Einfuhr, die jetzt Schlag auf Schlag zuſammenſchrumpfen werde. Alle eng⸗ Iiſchen Harwich ſind nunm r für Ein⸗ und Ausfuhr ge⸗ errxt. Ueber ein rittel der geſamten engliſchen Einfuhr lief bisher über London. Die Zufußhren, bisher dieſen Weg nahmen, können nicht nach den eſthäfen umgeleitet werden. Auch dieſe Häfen nſchließlich Liverpool und Cardiff ſind längſt in er Reichweite unſerer Luftwaffe gelegen. „Die Nation ſtirbt, wenn ſie nicht importieren und exportieren kann“, ſchrieb am Sonntag in ſeinem irtſchaftsbericht der„Mancheſter Guardian“. 5* 8 er Sprecher des Innenminiſteriums die Ver⸗ ingung des Kriegszuſtandes über Sher war er nur über 18 Graſſchaften erklärt. Dieſe Maßnahme bringt Stockholms„Dagbladet“ in un⸗ elbare Verbindung mit der gewaltigen Steige⸗ der deutſchen Luftangriffe über Eng⸗ die überall zur Verbreitung von Kataſtrophen⸗ ſichern“, ſo Häfen im Südraum zwiſchen Briſtol und nz Großbritannien als bevorſtehend an. Die Veſchlüſſe der Lavanna⸗Konferenz „Nolſtands- Protektorat“ über europälſche Kolonſen Vorbehalte Argentiniens dub. Havanna, 31. Juli. Die Konferenz der amerikaniſchen Außenminiſter nahm in der Vollſitzung am Montag eine Reihe von Entſchließungen an. An erſter Stelle ſteht die ſogen. „Deklaration von Havanna“, die ſich mit der vorüber⸗ gehenden Verwaltung europäiſcher Kolo⸗ nien in Amerika befaßt. Hierin wird unter An⸗ wendung der bekannten Argumentierungen erklärt, daß, weun Juſeln oder Gebiete in Amerika, die jetzt im Beſitz nichtamerikaniſcher Nationen ſind, in die Gefahr geraten, Gegenſtand von Gebiets⸗ tauſch oder Souveränitätswechſel zu werden, die amerikaniſchen Nationen„im Hinblick auf das dringende Gebot der kontinentalen Sicherheit“ und unter Berückſichtigung der Wünſche der Ein⸗ wohner dieſer Gebiete unter beſtimmten Be⸗ dingungen eine vorläufige Verwaltung einrichten können. Hierzu beſchloß die Tagung, ein Notſtands⸗ komitee zu ſchaffen, das aus je einem Vertreter der amerikaniſchen Republiken beſteht. Die Er⸗ nennungen dieſer Vertreter ſollen baldmöglichſt vor⸗ genommen werden. Falls es ſich vor Inkrafttreten des auf dieſer Tagung beſchloſſenen Vertrages als notwendig erweiſen ſöllte, die Vertragsbeſtimmun⸗ gen anzuwenden,„um den Frieden in Amerika zu ſoll das Komitee die Verwaltung der fraglichen Beſitzungen im Sinne der Beſtimmungen der Konferenz übernehmen. Sobald der Vertrag in Kraft tritt, ſollen die Funktionen des Komitees auf eine„Interamerikaniſche Kommiſſion für terri⸗ toriale Verwaltung“ übertragen werden. Sollte die Notwendigkeit einer ſofortigen Ergreifung von Not⸗ maßnahmen ſo dringlich werden, daß Zuſammentritt und Beſchlußfaſſung des Komitees nicht abgewartet werden können, ſo hat jede amerikauiſche Republik das Recht, allein oder mit anderen amerikaniſchen Republi⸗ ken in einer Weiſe vorzugehen, die„zur Vertei⸗ digung des eigenen Landes oder des amerikani⸗ ſchen Kontinents notwendig iſt.“ Der Vertreter Argentiniens gab zu Pro⸗ tokoll, daß dieſe Deklaration ſich nicht auf die Falklandinſeln bezieht, da dieſe Inſeln Teile des argentiniſchen Gebietes ſeien und der argenti⸗ niſchen Souveränſtät zuugechörten. Er ſtellte ferner ſeſt, daß die Unterzeichnung dieſer Entſchließung in keiner Weiſe die verfaſſungsmäßigen Befugniſſe der ar⸗ gentiniſchen Regierung beeinträchtigt. Einen glei⸗ chen Vorbehalt machte der Vertreter Guatema⸗ Co achtet England das 9 las hinſichtlich des Belice⸗ Gebietes(Bri⸗ tiſch⸗Honduras). 5 Eine andere Entſchließung betrifft die„Tätig⸗ keit, die vom Ausland gegen einheimiſche Ein⸗ richtungen gerichtet wird.“ 5 Dieſe Entſchließung erklärt, ſollte der Friede irgend einer amerikaniſchen Republik durch eine ſolche Tä⸗ tigkeit bedroht werden, dann werden, falls der he⸗ troffene Staat das wünſche, die amerikaniſchen Re⸗ gierungen miteinander beraten. Jede Republik wird aber in dieſen Dingen individuell vorgehen. Die Entſchließung über 5 5 5 „interamerikaniſche wirtſchaftliche und finanzielle Zuſammenarbeit“. hat zum Ziel, angeſichts der gegenwärtigen Lage, „eine enge und aufrichtige Zuſammenarbeit zu or⸗ ganiſieren“, damit die amerikaniſchen Republiken ihre Wirtſchafts⸗ und Finanzſyſteme ſchützen und ihr finanzielles Gleichgewicht bewahren können, ins⸗ beſondere Stabilität der Währungen, Förderung der Induſtrien, Intenſivierung der Landwirtſchgaft und Entwicklung des Außenhandels. Die amerikaniſchen Nationen beſtätigen das Feſthalten an den liberalen Grundſätzen des internationalen Handels auf der Baſis friedlicher Motive und der Gleichberechtigung, Dieſe Grundſätze werden die amerikaniſchen Repu⸗ bliken ſoweit durchführen, wie ihre gegenwärtigen Umſtände das zulaſſen. Die amerikaniſchen Staaten ſind bereit, den Handelsverkehr mit der ganzen Welt wieder aufzunehmen. Die weitere Behandlung der wirtſchaftlichen Pro⸗ bleme wurden dem interamerikaniſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsausſchuß in Waſhington überwieſen, zu⸗ gleich mit einer Reihe von Empfehlungen, welche dſe verſchiedenen Wirtſchaftsgebiete betreffen. Für Sonderprobleme ſollen an geeigneten Orten beſon⸗ dere Unterausſchüſſe eingeſetzt werden. Eine andere Entſchließung betrifft die Neutra⸗ litätsfragen und beſchließt, den in Rio de Janeiro tagenden Ausſchuß mit einem Vertragsent⸗ wurf zu beauftragen, der es den amerikaniſchen Nationen ermöglicht, die Achtung der in Panama beſchloſſenen Sicherheitszone durchzuſetzen, ferner mit einem Vertragsent⸗ wurf, in den alle Vorſchläge über die Neutralitat kodifiziert werden ſollen. London fürchtet Angriff auf den Suez⸗Kanal Garvin warnt vor einer falſchen Einſchätzung der augenblicklichen Ruhe D bericht unſ. Korreſpondenten) (Drahtberich n eee Im„Obſerver“ behandelt Garvin den Krieg in Afrika und ſagt militäriſche Operationen im größten Stil voraus. Er meint, daß die augenblickliche Ruhe im Afrika⸗Krieg nur irreführe und warnt vor einer Unterſchätzung Muſſolinis, der immer kühn und ſchnell gehandelt habe. Die ita⸗ lieniſchen Kräfte könnten ſich jetzt nach dem Zuſam⸗ menbruch Frankreichs ganz auf die Engländer kon⸗ zentrieren. Garvin meint, daß die Italiener die Aufgabe haben, größtmögliche Kräfte im Mittelmeer feſtzuhalten und zu beſchäftigen. während Deutſch⸗ land den Großangriff auf England unternehme. Gibraltar werde bereits belagert, aber es ſei nicht das Hauptziel. Hauptziel des Afrika⸗Krieges ſei der Suezkanal. direkten Angriff auf Aegypten, weil dann der Feind itber die waſſerarme Wüſte Libyens gehen müßte. Dagegen deuteten viele Anzeichen darauf hin, daß Muſſolini, ſobald die Regenperiode zu Ende ſei, von Abeſſinien aus einen Vorſtoß gegen Karthum rich⸗ ten werde. „Wenn wir hier einen Preſtigeverluſt erleiden würden die Folgen ſich mit größter Schnelligkeit ole Kreuz! Deulſche Seenolflugzeuge von den Engländern als Kriegsflugzeuge behandelt anb. Berlin, 31. Juli. England, das ſich in ſcheinheiliger Weiſe zum Schiedsrichter der Weltmoral eingeſetzt hat, achtet internationale Einrichtungen, wie das Rote Kreuz, nur dann, wenn ihm das zweckmäßig erſcheint. Wenn es z. B. gilt, einen„ſiegreichen Rückzug“ zu verſchlei⸗ ern, und die Aufmerkſamkeit der Welt von ſich abzu⸗ lenken, dann überſchüttet es plötzlich dieſe Welt mit Greuelmärchen von feindlichen Angriffen auf Ein⸗ richtungen des Roten Kreuzes, Lazarette und Laza⸗ rettſchiffe. Ambulanzen uſw. In der Praxis kommt es dieſen gleichen Engländern jedoch gar nicht darauf an, ſelbſt rückſichtslos Einrichtungen des Internatio- nalen Roten Kreuzes anzugreiſen und zu vernichten. Es haben gerade in den letzten Monaten Englän⸗ der die deutſchen Seenotflugzeuge, obwohl ſie durch weißen Anſtrich und vote Kreuze deutlich als Sani⸗ tätsflugzeuge gekennzeichnet und außerdem unbe⸗ waffnet ſind, wie Kriegsflugzeuge behandelt. Mit zyniſcher Offenheit meldet das britiſche Luftfahrtminiſterium, daß der deutſche See⸗ notflugzeunge zum Niedergehen gezwungen und in einen britiſchen Hafen eingeſchleppt wurden. Gleichzeitig droht die engliſche Regierung, auch in der Zukunft die mit dem roten Kreuz gekenn⸗ zeichneten Seenotflugzeuge nicht zu ſchonen, ſon⸗ 8 wie bewaffnete Kriegsflugzeuge zu behan⸗ eln. Dieſes engliſche Vorgehen iſt um ſo ruchloſer als die Beſatzungen dieſer Seenotflugzeuge in gleicher Weiſe ihr Leben zur Rettung von Freund und Feind einſetzen, wenn dieſe in Seenot ſind. Als am 30. April der Squadron Leader K. C. Doran, deſſen Beobachter getötet und er ſelbſt ver⸗ letzt war, in höchſter Lebensgefahr ſchwebte, rettete ihn ein deutſches Seenotflugzeug. Ebenſo wurde am 30. Mai LAc John Haſtings Mackenzie, als er, an den Trümmern ſeines ſinken⸗ den Flugzeuges geklammert, bereits den Tod vor Augen hatte, durch ein deutſches Seenotflugzeug gerettet. Was macht Englands Mittel moerflotte? (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Rom, 31. Juli. Der Marineſachverſtändige des„Popolo'Italia“ ſtellt heute feſt, daß die Lage der engkiſchen Seeſtreit⸗ kräfte im Mittelmeer heute ſo weit geklärt ſei, daß man ſich einen Ueberblick leiſten könne. Zunächſt wird in dem aufſchluß reichen Aufſatz die Situation des engliſchen Alexandria⸗ Geſchwaders, das heißt der im öſtlichen Mittel⸗ meerbecken ſtationierten engliſchen Seeſtreitkräfte unterſucht, die aus vier Schlachtſchiffen, einem Flug⸗ zeugträger, etwa zwölf Kreuzern und wahrſcheinlich zwei Zerſtörerflotillen zuſammengeſetzt ſind. Dieſes Geſchwader iſt im öſtlichen Mittelmeerbecken ein⸗ geſchloſſen und wird hier dauernd von der italieniſchen U⸗Bootwaffe bedroht. Es könne ja wohl eine Rück⸗ fahrt in das. weſtliche Mittelmeerbecken verſuchen. Welche Riſiken ein ſolches Unternehmen aber in ſich ſchließt, zeigt am beſten die Schlacht von Punto Stilo, in der das engliſche Geſchwader von italie⸗ niſchen Seeſtreitkräften zurückgeſchlagen wurde. Das engliſche Aleandria-Geſchwader muß, wenn es nicht einen„ſiegreichen“ Rückzug durch das Rote Meer an⸗ treten will, ſeine Tätigkeit auf die Levante be⸗ ſchränken und ſeine Aufgabe damit erſchöpfen, die Verbindungen zwiſchen Paläſtina und Aegypten zu kontrollieren und zu ſichern. Im Raume von Candia ſtoßen die engliſchen und die italieniſchen Seeguf⸗ klärungskräfte häufig zuſammen. Dieſes Gebiet ge⸗ hört alſo zu den beiderſeitigen Intereſſen⸗ und Ein⸗ flußzonen. 5 a a 3 Als typiſches Beiſpiel für die Zuſammenſtöße in dieſem Abſchnitt ſei an das Gefecht vom 19. Jutli erinnert, in dem zwei leichte italieniſche Kreuzer der Condottieriklaſſe auf ſchwere engliſche Kreuzer und Zerſtörer geſtoßen ſind. In dem Gefecht wurde der italieniſche Kreuzer„Colleoni“ verſemkt, während die e Streitkräfte ſich unter Verluſt eines ſchweren Kreuzers und mit mehreren beſchädigten Dem Alexandrien⸗ wie dem Gibraftar⸗Geſchwader die Aktionsfreiheit genommen Einheiten zurückziehen mußten. Seit der Schlacht von Punto Stilo wagten ſich die Engländer nicht mehr über Candia hinaus, das heißt. das engliſche Ge⸗ ſchwader von Alexandria bann ſeine Aufgabe, die Verbindungen mit Italien zu ſtören, nicht mehr durchführen. Das engliſche Gibraltargeſchwader, das aus zwei oder drei Schlachtſchiffen, einem Flug⸗ zeugmutterſchiff, einigen Kreuzern und mehreren Zerſtörern zuſammengeſetzt iſt, hat die Aufgabe, die italieniſchen Seeſtreitkräfte an der Ausfahrt zum Atlantiſchen Ozean zu hindern. Darüber hinaus aber hat es in dem weſtlichen Mittelmeerbecken keine Bewegungsfreiheit. Das beweiſt die Schlacht vom 9. Juli, in der das Gibraltargeſchwader den Auftrag hatte, die Aktio⸗ nen des Alexandriageſchwaders zu unterſtützen und die italieniſche Mitkelmeerküſte anzugreifen. Das Geſchwader trat aber den Rückweg an, noch bewor es die ſardiniſchen Gewäſſer erreicht hatte. wahr⸗ ſcheinlich, weil die engliſche Admiralität es nach den ſchweren Schäden, die das Schlachtſchiff„Hood“ und ein Flugzeugträger erlitten hatten, nicht mehr für voll aktionsfähig hielt. Wie erklärt wird, hat das engliſche Geſchwa⸗ der von Singapoore ſeinen Hafen verlaſſen, um nach anderen für die Verteidigung des Empfres wichtigen Punkten eingeſetzt zu werden Damit hat der Stützpunkt von Singapore, für deſſen Ausbau viele Millionen Pfund ausgegeben worden ſind, ſeine Bedeutung verloren. Was das für die britiſchen Auke im Fernen Oſten bedeutet. wird die nächſte Zukunft lehren. Welcher Art die neuen Aufgaben des Geſchwaders ſind, läßt ſich heute noch nicht über⸗ ſehen. In jedem Fall, ſo ſtellt der Ueberblick des italieniſchen Sachverſtändigen feſt, kann heute ſchon geſagt werden, daß die engliſche Flotte den vielſei⸗ tigen Aufgaben der Sicherung der weit verzweigten britiſchen Empireintereſſen nicht mehr genügt. T. ͤbCbCbwwwcC c c0cCcwcPGbpcpPPPcGGPPGcGcGcGcGcGcwcwcGcccccccccCccGccccccccccCccCcCccCccGccocococcGccoocoGooocococccGcGVbPPPPVPPPPPGGGGGGGTGGGGGTGTGbTCT(bTGTCTCT(TVTVTVTVTVTVTVTT meldungen in der Bevölkerung geführt haben. Nach den Kriegsgeſetzen ſteht auf Verbreitung defaitiſtiſcher Gerüchte Zuchthaus⸗ bzw. Todesſtrafe. In dem Bericht des„Daily Telegraph“ heißt es, in Dover ſeien große Lager mit Artilleriemunition in die Luft geflogen. Den Donner der Exploſionen und der feindlichen Bombenabwürfe habe man bis Southampton gehört. Die Wirkung der Luftangriffe nennt„Daily Herald“ alles Maß überſteigend. Der Bericht in dem Blatt endet mit der Aufforderung an die britiſche Luftwaffe, endlich zur Offenſive über⸗ zugehen. Stockholms„Dagbladet“ meldet aus London, es würden dort Regierungsbüros und die Wohnungen der führenden Staatsmänner in aller Stille evaku⸗ iert.„Wir ſehen vom Abend bis zum Morgen ge⸗ heimnisvolle Verladungen im Regierungsviertel und in Weſtminſter. Unüberſehbar gehen Transporte nach Nordweſten ab.“ 8 Stockholms„Dagbladet“ meldet aus Edinburgh, im dortigen Schloß würden in aller Eile Wohnungen hergerichtet, und zwar init bombenſicheren Einbauten. über deren Zweck niemand etwas verlauten laſſe. Die zunehmenden deutſchen Luftangriffe über England ſind bereits der Krieg über Englands Flu⸗ ren, ſo ſchrieb geſtern der Rotterdamer„Courant“. Das Blatt weiſt auf die ungeheuren Verſenkungen der letzten vierzehn Tage hin, die allein England, das von niemanden mehr Hilfe zu erwarten habe, auf die Knie zwingen würde. Gehe in dieſem Tempo die Vernichtung über England weiter, dann würde die Verteuerung, die jetzt ſchon mit 120 v. H. über dem Friedensſtandard liege, bald über alles hinwegflu⸗ ten, das zum Leben der Bevölkerung nötig werde. Das Blatt ſchließt:„Die Zange, die in Frankreich militäriſch angeſetzt wurde greift in England wirt⸗ e Ju. Sie iſt vom Würgegriff nicht mehr weit 8 * Garvin glaubt dabei nicht an den über den ganzen Sudan ausbreiten und daun würde Aegypten ſowohl von dem oberen Nil als auch von Libyen aus angegriffen werden können. Das muß um jeden Preis verhindert werden.“ Garvin fordert die Regierung auf, nicht auf die Durchführung der Pläne der Achſenmächte zu warten, ſondern durch kühne Angriffe mit allen Waffen zu⸗ vorzukommen.„Wozu haben wir ſonſt unſere Flotte?“ fragt er. Das fragt ſich heute wohl die ganze Welt! Haile Selaſſie noch in Khartum EP Mailand, 31. Juli Der Exkaiſer von Abeſſinien Haile Selaſſie, be⸗ findet ſich immer noch in Khartum im Sudan. Dort⸗ hin würden ſich, wie es in einer Meldung weiter heißt, nächſtens auch der frühere abeſſiniſche Ge⸗ ſchäftsträger in Paris, Andargu Naſſai und einige ehemalige abeſſiniſche Häuptlinge begeben. Spaniſch-portugieſiſcher Vertrag Konſultationspflicht im Falle einer Gefahr dnb. Liſſabon. 31. Juli. Syeben wird der Wortlaut des Zuſatzabkommens zum Freundſchafts⸗ und Nichtangriffspaktes zwiſchen Spanien und Portugal veröffentlicht. In dieſem Protokoll werden das„lebhafte Gemeinſchaftsgefühl“ zwiſchen den beiden Nationen der Pyrenäen⸗Halbin⸗ ſel ſowie die Abſicht betont, den beſtehenden Pakt immer wirkſamer zu geſtalten. Die beiden Staaten verpflichten ſich, ſich immer„über die beſten Wege zu verſtändigen, die ihre gemeinſamen Intereſſen ſchüt⸗ zen für den Fall, daß Ereigniſſe eintreten oder vorauszuſehen ſind, welche die Unverletzlichkeit der beiden Hoheitsgebiete, die Sicherheit oder die Unab⸗ hängigkeit eines Teiles oder beider Teile in Gefahr bringen. „Beide Parteien ſtellen feſt, daß kein Vertrag mit dritten Staaten beſteht, der dem Sinn dieſes Zuſatzabkommens widerſpricht.“ Das Protokoll bedarf keiner Ratifizierung und trat am Tage. ſeiner⸗ Unterzeichnung in Kraft. Englands Spionagenetz in Japan 200 Banken und Clubs, 810 Schulen und Kirchen unter britiſchem Einfluß dnb. Tokio, 30. Juli, Bei der Aufdeckung des engliſchen Spionagenetzes wurden, wie jetzt die Polizei in Kurume auf Kiuſchin offiziell bekanntgibt, am 27. Juli in Kurume und Schimonoſeki zahlreiche,„fremde Spione“ feſt⸗ genommen und in die Unterſuchungsgefängniſſe in Nagaſaki und Schimonoſeki eingeliefert. Wie man hierzu erfährt, handelt es ſich bei den Verhafteten ausſchließlich um britiſche Staats⸗ angehörige. 5 Aufſchlußreiche Einblicke in die Tätigkeit des bri⸗ tiſchen Geheimdienſtes in Japan geben die japani⸗ ſchen Zeitungen, die die ſenſationellen Verhaftungen in großer Aufmachung veröffentlichen. Nach„Tokio Aſahi Schimbun“ ſtehen in Japan etwa 200 Banken und Clubs ſowie 810 Schulen und Kirchen unter britiſchem Einfluß. Eine gewiſſe engliſche Firma, anſcheinend die„Riſing Sun“ mit dem Hauptſitz in London und Zweigſtellen in ganz Japan, Koreg und Formoſa ſowie Vertre⸗ tungen in 110 japaniſchen Städten ſei beauftragt worden, laufend über Flugplätze in ihrer Nähe zu berichten. Die Spionagetätigkeit der engliſchen Zweigſtellen und Vertretungen geht, wie das fapa⸗ niſche Blatt mitteilt, bis zu dem mandſchuriſchen Zwiſchenfall im Jahre 1931 zurück. Wiederholt habe dieſe Firma die Lieferung von Gaſolin und Oelen eingeſtellt, um die japaniſche Bevölkerung gegen den Chinakrieg aufzuhetzen, indem man angab, die Ver⸗ längerung des Krieges ſei die Urſache der Gaſolin⸗ knappheit. Zwei Mörder hingerichtet dnb. Berlin, 31. Juli. Am 30. Juli wurde der am 2. April 1915 in Neumarkt(Landkreis Freiſtadt) geborene Johann Kohlberger hingerichtet, den das Sondergericht in Linz wegen Mordes zum Tode verurteilt hat. Kohlberger hat erſt ſeinen Vater und einige Monate darauf ſeinen Bruder vergiftet, um Anerbe zu werden und ſo den väterlichen Erbhof zu bekom⸗ men. Er wollte zu öteſem Zweck auch ſeinen jüngſten Bruder ermorden, kam aber nicht mehr 8 Am gleichen Tage wurde der am 18. Februar 1904 in Neuland, Kreis Ried(Inn) geborene Jo; ſef Gattermaier hingerichtet, den das Sonder⸗ 1 in Linz wegen Mordes zum Tode verurteilt hat. 5 f Gattermaier hat am 9. Februar 1940 aus Geiz 1 dreijährigen Sohn in einem Waſſertrog er⸗ tränkt. a 9000 däniſche Arbeiter in Deutſchland. Wie das däniſche Sozialminiſterium nach dem Abſchluß einer Inſpektionsreiſe däniſcher Miniſterialbeamter in die Lager der arbeitsfreiwilligen Dänen bekanntgibt, be⸗ Bentz 5 85 Zeit gegen 9000 däniſche Arbeiter in eutſchland. f Haupktſchriftleiter: Dr. Alois Win baue r. Stellvertreter des. und verantwortlich für Kultur Unterhaltung? Carl Onno Eſenbart andel: J. B. Richard Schönfelder.— Lokaler Teil: 1. B. dr W. Koch.— Kunſtz nd„ 1 90 port: i. V.&. W. Fennel.— Südweſtdeutſche umſchau u. B dienſt: E e in Mannheim. erausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer ung r. Fritz Bode u. Co., Mannheim, N 1, 4/6.— Verantwortlich Anzeſgen und Geſchäftliche Mittellungen: i. B. Robert G51 Mannheim.— Zur Zeit Preisliſte Nr. 1 ultis. * N 3 11 Ste Maſchi mern. unſere Morge Maſchi gegenz Grupp Meſſer ſchleier ten, el und ei Nu: violett winde eine b uns: wohl 1 Felder beſchuf Achtu. Stimm Beſchen Maſchi gegen einen Notgri Kabine Wir ſt Zentne Sekun die Au gefähr! Nu; wundb die au Wie ſe wölkch! 2 Die der U. vorber ſeille Juli; Paul! Perſön feſſelun es jed auch n macht „Ir chill u. wärtig keit“ k zöſiſch⸗ Rivier Ozean Nac ſter P „Wir ladung er⸗ rteilt Geiz g er⸗ geber dem qualmenden Hafen von Dover Im Sturzflug mit der„Jolanthe“ über der engliſchen Hafenſtadt Von Kriegsberichter Anton Müller. d nb.., 30. Juli(PK) Steif und froſtig werden meine Finger, die das Naſcnengewehr im Heckſtand ſchußbereit umklam⸗ mern. Denn in einer Höhe von 5000 Meter fliegt unfere Stukagruppe gegen den Feind. Ein dichter Morgendunſt trennt die ſchlafende Erde von unſeren Maſchinen, die in geordneten Staffeln der Küſte ent⸗ gegenziehen. Eine weite Flanke fliegt unſere Gruppe über der franzöſiſchen Küſte, bevor die gerſten Meſſerſchmitt⸗Jäger von unten durch den Dunſt⸗ ſchleier ſtoßen und ſichernd über unſere Staffeln glei⸗ len, einmal links und einmal rechts. einmal oben und einmal unten. Nun 5 ſie unter uns, die flimmernde, blau⸗ ziblette Waſſerfläche des Kanals, die ſich im Morgen⸗ ninde kräufelt. Wenige Minuten ſpäter ſchiebt ſich eine buntkarierte Fläche fruchtreifer Felder unter 119 England. Dex Tommy dort unten ſchläft bl noch. Kein Mündungsfeuer blitzt zwiſchen den Feldern auf, keine ſchwarze Wolke verrät den Flak⸗ beſchuß und keine feindliche Maſchine nimmt uns an. chtung! Gleich ſtürzen wir!“ erklingt die ruhige imme des Flugzeugführers.„Fertig!“, gebe ich eid. Mit beiden Händen wird das Griffſtück des Maſchinengewehrs umfaßt. Die Füße werden gegen die Bodenverſtrebungen geſtemmt, dann noch einen Blick auf die Fallſchirmgurte und zu dem Notgriff dort oben, den man ziehen muß. um die Kabine abzuwerfen. Nun aber Hals⸗ und Beinbruch. Mir ſtürzen... Dann aber drückt es mich wie mit ge entnergewichten auf den Sitz der Maſchine. Einige Sekunden lang ſenkt ſich in ſchwarzer Schleier vor die Augen— die Stukamaſchine iſt abgefangen. Der gefährlichſte Augenblick des ganzen Angriffs. Nun bietet unſere Maſchine ihren ganzen ver⸗ wundbaren Rumpf den engliſchen Flakgeſchützen dar, zie aus allen Kalibern das Feuer eröffnet haben. Wie ſchwere Wattetupfen hängen die Detonations⸗ wölkchen der Flakgeſchoſſe unter uns. Doch die eng⸗ liſche Flak ſchießt ſchlecht. Wir ließen keine Zeit, die Geſchütze zu richten. Wie ein Blitz aus heiterem Him⸗ mel traf jeder Angriff unſerer Stukamaſchinen. die aus der blendenden Sonne des Oſtens auf den Hafen von Dover ſtürzten. Dicke, ſchwarze Rauchwolken ſteigen im Hafen⸗ becken von Dover auf, das in ſeiner ganzen Breite zu meinen Füßen liegt. während der Flugzeugführer unſere„Jolanthe“ über den Kanal heimwärts ſteuert. Ueber den Kreidefelſen der engliſchen Küſte kur⸗ beln die deutſchen und engliſchen Jäger in wildem Luftkampf. Rechts über dem Kanal geht eine Maſchine im Steilflug nach unten. Jetzt muß ſie aufſchlagen und auf dem Waſſerſpiegel zer⸗ ſchmettern. Doch wenige Meter über dem„Bach“ fängt ſich die Maſ ſchine, zieht eine Schleife und hält ſchnurgerade auf unſere Stukabomber zu. Die ab⸗ gerundeten Tragflächen des Flugzeuges, das ſich wie der Blitz meinem Heckſtand nähert, verraten mir ſeine Nationalität.„Links hinter uns engliſcher Jäger,“ rufe ich dem Flugzeugführer zu.„Wie“— Ich habe wohl zu laut geſchrien. Ein wenig ruhiger wiederhole ich meine Warnung. Unſere Maſchine legt ſich auf die Seite. Mit einem Griff iſt die Spritze entſichert, und ſchon jagt ein erſter Feuerſtoß der angreifenden Spitfire ent⸗ gegen. Ihr Angriff kam zu ſpät. Im Wirkungs⸗ bereich der deutſchen Küſtenbatterien dreht der eng⸗ liſche Jäger ab und ſtrebt dem qualmenden Hafen von Dover zu. Noch kennen wir jetzt, auf dem Heimfluge, nicht den ganzen Umfang der Erfolge dieſes Stuka⸗ angriffs auf den engliſchen Kriegshafen. Aber was ich von unſerer Maſchine aus beobachten konnte, gibt mir die Gewißheit, daß bei dieſem Angriff ganze Arbeit geleiſtet worden iſt. Sämtliche Maſchinen unſerer Staffel ſind von dieſem Morgenbeſuch in England zurückgekehrt. Winſelnd umſpringt Teddy, unſer Staffelhund, ſeine heimgekehrten Beſchützer, ſte, wie immer, der Reihe nach einzeln zu begrüßen. Wir werden„Deutſchland Krieg führen!“ Wie Winſton Churchill den Krieg gegen uns vorbereitete dnb Genf. 30. Juli. Die„Action Francaiſe“ vom 28. Juli bringt unter der Ueberſchrüft„Wie Winſton Churchill den Krieg vorbereitete“, nachſtehende Schilderung der in Mar⸗ ſeille erſcheinenden Zeitung„Sémaphore“ vom 8. Juli zum Abdruck. Darin erzählt der Jpurnaliſt Paul Barlatier, was ihm eine aut unterrichtete Perſönlichkeit von den Intrigen Churchills zur Ent⸗ feſelung des Krieges mitteilte. Barlatier unterläßt es jedoch, dieſe Perſönlichkeit zu nennen und gibt auch nicht an, wann 5 wo ihm die Mitteilung ge⸗ macht wurden. Barlatier berichtet folgendes: „Im Januar 1939 befanden ſich Winſton Chur⸗ chill und der damalige polniſche Miniſter des Aus⸗ wärtigen, Beck, eine„ſehr beunruhigende Perſönlich⸗ keit“ die teilweiſe die deutſche, teilweiſe die fran⸗ zöſiſch⸗engliſche Karte ſpielte, auf Ferien an der Riviera, wo ſie häufige Beratungen miteinander pflogen. Dieſe Herren bemühten ſich darum, den Krieg zwiſchen dem Reich und Italien auf der einen Rund Frankreich und England auf der anderen Seite mvermeidbar zu machen, und ſcheuten ſich nicht, ihre Gefühle in dieſer Abſicht zu äußern. Am 11. Januar 1939 gab eine ſehr diſtinguierke Dame von ſeltener Intelligenz von jenſeits des eans auf ihrem Beſitz in Napoule der dortigen aus⸗ ländiſchen Kolonie ein Frühſtück. Auch Churchill war Bulgarien„ſehr zufrieden“ „Es wartet zuverſichtlich die weitere günſtige Entwicklung der Dinge ab“ EP. Sofia, 31. Juli. Nach ſeiner Audienz beim König gab Außenmini⸗ ſter Popoff vor der Preſſe folgende Erklärung ab: „Vir ſind ſehr zufrieden, daß uns die Ein⸗ ladung, die wir vor einer Woche erhalten hatten, Sepſo⸗Tinklur gehört in Ihre Haus⸗Apolheke! Warum? Weil Sie immer ein zuverläſſiges und raſch wirkendes Desinfektionsmittel zur Hand haben müſſen. Denn kleine Verletzungen, wie ſie durch 15 nitte, Stiche, Riſſe, Biſſe und dergleichen ver⸗ urſacht werden, kommen ja im täglichen Leben ſo oft vor! Und alle, auch kleine, offene Wunden ſind der 9 7 0 der Infektion durch Bakterien ausgeſetzt. Deshalb ſoll man auch geringfügig erſcheinende Ver⸗ letzungen nicht Aubeacht tet laſſen, ſondern ſie recht⸗ zeitig mit Sepſo⸗Tinktur desinfizieren. Sepfo⸗ Tinktur, die in allen Apotheken und Drogerien in fia zu fünfundfünfzig Pfennigen und in haund⸗ ichen Tupfröhrchen zu neunundyierzig Pfennigen erhältlich iſt, wirkt genau ſo desinfizierend wie Jod⸗ Tinktur und ruft keine unerwünſchten 2 nungen hervor. Sie hat weiterhin die angenehm Eigenſchaft, keine Flecken in der Wäſche zu hinter⸗ 5 Auch kann ſie von der Haut leicht abgewaſchen rden. Gelegenheit gab, anit dem Führer Deutſchlands und ſeinem Außenminiſter v. Ribbentrop zuſammenzu⸗ treffen. Der Beſuch fand in einer Atmoſphäre der Herzlichkeit, Offenheit und des gegenſeitigen Ver⸗ ſtändniſſes ſtatt, wie ſie unter ehemaligen Waffen⸗ brüdern ſelbſtverſtändlich iſt, die zueinander die heſten Gefühle hegen und ſich gegenſeitig ſchätzen. Dabei muß ich unterſtreichen, daß ſowohl Herr Hitler als auch der Leiter ſeiner Außenpolitik dem bulgariſchen Volk die wärmſten Sympa thaen und volles Verſtändnis für ſeine Lage entgegenbringen. Der Realismus, mit dem der Füh⸗ rer Deutſchlands die Lage betrachtet ſowie das tiefe anweſend. Obwohl er damals nicht der Regierung ſeines Landes angehörte, ſcheute er ſich nicht, in über⸗ raſchendem Leichtſinn eine Erklärung über den Krieg abzugeben. Er ſagte: a „Wir werden mit Deutſchland Krieg führen.“ Seine Gaſtgeberin, deren hohes politiſches Verſtänd⸗ nis von allen ihren Freunden gerühmt wurde, ant⸗ wortete ihm:„Wie können Sie etwas derartiges ſagen. Sie ſind nicht bereit. Wie können Sie den Krieg ins Auge faſſen!“ Churchill antwortete:„Das macht nichts. Wäh⸗ rend zweier Jahre werden wir kleine Maſſakers haben. Nachher werden wir durch unſere An⸗ ſtreugungen den Krieg gewinnen.“ Wenn ſeine entrüſtete Gaſtgeberin dieſes Geſpräch nicht weiter fortſetzte, ſo war der Grund, daß ſie durch die Pflichten der Gaſtgeberin davon abgehalten wurde. Aber einige Tage ſpäter begegnete ſie von neuem dem engliſ chen Staatsmann in einem Schloß, das ebenfalls einer ausländiſchen Perſönlichkeit ge⸗ hörte. Churchill kam hier auf ſeine Erklärungen über den Krieg zurück und rief angeſichts der diesmal ver⸗ ſtärkten Eimwände ſeiner früheren Gaſtgeberin aus: aus: „Der Krieg! Was auch immer ſei, ſo werden wir ihn führen. Es wird ſchreckli che Maſſakers geben, aber wir werden ihn gewinnen.“ Gerechtigkeitsgefühl, in dem die Geſpräche geführt wurden, haben uns zutiefſt beeindruckt. Das gibt uns die Berechtigung zu glauben daß die Beſprechungen von Salzburg von großem Nutzen für die Ordnung und Ruhe im Balkan⸗ raum ſein werden. Das bulgariſche Volk kaun daher zuverſichtlich die weitere günſtige Eutwick⸗ lung der Dinge abwarten.“ Rumänien und die Salzburger Ausſprache dnb. Bukareſt, 31. Juli. In einer Sitzung des Miniſterrats berichtete am Dienstagabend— einer amtlichen Verlautbrrung zu⸗ folge— der Außenminiſter über ſeine und des Miniſterpräſidenten Reiſe nach Deutſchland und Italien. Die Miniſter gaben ihrer Genugtuung über die im Intereſſe des Landes gelegenen Ergebniſſe dieſer Reiſe Ausdruck. Der Miniſterrat beſprach dann die beſten Wege zur praktiſchen Durchführung der neuen rumäniſchen Politik. Danktelegramm Dr. Tiſos an den Führer dub Berlin. 30. Juli. Der flowakiſche Staatspräſtdent Dr. Tiſo hat bei ſeiner Rückkehr nach Preßburg an den Führer ein Telegramm gerichtet, in dem er ſeinen Dank für den Empfang in Deutſchland zum Ausdruck bringt. Der jugoflawiſche Außenminiſter wieder wohlauf. Der e Außenminiſter Dr. Tincar Marko⸗ witſch, der an einer eitrigen Angina erkrankt war, üiſt wieder völlig hergeſtellt. Das rumäniſche Junenminiſterium entläßt ſämt⸗ liche jüdiſchen Beamten. Einer amtlichen Meldung zufolge hat das Innenminiſterium ſämtliche jüdiſchen Beamten entlaſſen. Das Ausſcheiden oer Juden aus den unteren Verwaltungsbehörden iſt noch im Gange. Halb Mexiko ohne Fernſprecher. Ein großer Kabelbrand in der Zentrale der Compania Mexicana de Telefones legte Montagmittag das geſamte Lei⸗ tungsnetz der Geſellſchaft, das die Hälfte ſämtlicher l der mexikaniſchen Bundeshauptſtadt Umfaßt, ſtill. lus elt und Leben faatgiett ee Vom„Anhängſel' zum Zeitdokument — Berlin, im Juli. Alle, die mit klopfendem Herzen das atemberau⸗ bende Geſchehen des Krieges auf der Leinwand des Lichtſpieltheaters erleben, können ſich noch der Zeit erinnern, in der die Wochenſchau nur ein„Anhängſel“ des Filmprogramms war. Heute iſt aus dem „Aſchenbrödel“ des Zelluloidbandes längſt ein Zeitdokument geworden, das nicht nur der Gegenwart vom Heldentum unſerer Truppen kündet, ſondern das noch ſpäteren Generationen den Schick⸗ ſalskampf Großdeutſchlands nahebringt. Bunt und lebendig wie der Film ſelbſt, iſt auch die Entwick⸗ lungsgeſchichte der Wochenſchau. Die Wochenſchau iſt unſtreitig älter als der Spiel⸗ oder gar Kulturfilm. Denn die erſten Auf⸗ nahmen von Skladanopſky, Ediſon, Lumiere und Robertſon, die faſt immer artiſtiſche Darbietungen, Paraden oder Straßenſzenen zeigten, waren ſchon nichts anderes als Verſuche, das Zeitgeſchehen für die Leinwand feſtzuhalten. Im Reichsfilmarchiv in Berlin ſind uns dokumentarif ſche Bildſtreifen von weltgeſchichtlicher Bedeutung erhalten geblieben, die als 2112 Vorlär tfer dex heutigen Wochenſchau anzu⸗ ſehen ſind. Wohl der älteſte von ihnen iſt der Lili⸗ putfilm aus öͤem Jahre 1898, der eine Sonntags⸗ promenade im Wiener Prater zeigt, um⸗ randet von würdevollen ſteifen Damen und Herren mit monſtröſen Federhüten und hohen Zylindern. Kaum mehr wie 30 bis 40 Meter waren auch die Bildſtreifen lang, die das erſte Autorennen um 1900, PPP—————— IIIA Nachdem ſchon ſolch aktuelle Aufnahmen beim Publikum großen Anklang gefunden hatten, brachte der Weltkrieg eine weitere Steigerung der Nach⸗ frage nach zeitgeſchichtlichen Bildſtreifen. Es wurden vereinzelt Kameraleute an die Fronten entſandt, die, wie auch heute wieder, unter Einſatz des eigenen Lebens die Krie egsereigniſſe filmten. Auf dieſe Weiſe gelangen einzigartige Aufnahmen, die ſpäter für die Geſchichtsſchreibung große Bedeutung erlangten. Manche von ihnen wurden auch in Spielfilme mit Kriegshandlungen einkopiert. Die erſte, heute noch beſtehende eigentliche Wochen⸗ ſchau wurde dann im Jahre 1919 durch die„Ufa“ begründet. Man konnte nun Aufnahmen bewundern, die in ſchwindelnder Höhe von den Tragflächen eines ſchwankenden Flugzeuges oder einer Kirch⸗ turmſpitze, in einem Taucheranzug auf dem Meeres⸗ grund oder im Löwenkäfig gedreht worden waren. Doch war damit noch nicht der Gipfel des Wage⸗ mutes und der Unerſchrockenheit einſatzbereiter Kameraleute erreicht. Ihre größte Leiſtung voll⸗ brachten dieſe erſt in den Wochenſchauen vom gegen⸗ wärtigen Krieg, die alles in den Schatten ſtellen, was auf dieſem Gebiet bisher geboten worden iſt. Die Wucht der Kampfereigniſſe in Polen, Norwegen, Belgien, Holland und Frankreich iſt in ihnen in Bildern von höchſter Aktualität und Dramatik zu⸗ ſammengeballt. An Länge aber erreichen dieſe Bild⸗ ſtreifen jetzt faſt die Spielfilme, weshalb die ge⸗ plante Errichtung eigener Wochenſchau⸗Theater im ganzen Reich in eine Zeit fällt, die mit abendfüllen⸗ den berühmten erſten Flug über den Aermelkanal, den Programm auf dieſem Gebiet aufwarten kann die erſte Zeppelinlandung in Berlin oder die Ge⸗ und für derartige Bildſtreifen das höchſte Intereſſe retteten aus der Titanic⸗Kataſtrophe zeigten. bekundet. eee Jupitea uncl Catuun nien Sci Blick auf den Sternhimmel im August Im Auguſt durchwandert die Sonne die Sternbilder Krebs und Löwe. Die Tages⸗ dauer nimmt im Laufe des Monats von 157 auf faſt 14 Stunden ab. Hierdurch entflammt ſich auch die Himmelsbühne weſentlich früher, ſo daß, beſonders im Hinblick auf die wäh⸗ rend des Krieges notwendige Verdunkelung aller künſtlichen Lichtquellen, die Sternland⸗ ſchaften des Firmaments wie zu keiner ande⸗ ren Jahreszeit in ſo Fer en Glanze her⸗ vortreten wie im Auguſt. Das gilt nament⸗ lich für das zarte Lichtband der Milchſtraße, das nach Einbruch der Nacht einer majeſtä⸗ tiſchen Lichtbrücke gleich von SSO nach NNW; das Firmament überſpannt. Gerade die mondloſen Abende des Monatsanfangs wer⸗ den den Freunden der Sternwelt beim An⸗ blick der M ilchſtraße, die durch die hellen, flockigen Wolken in den Sternbildern Kepheus, Schwan und Schütze eindrucksvoll hervor⸗ tritt, genußreiche Augenblicke verſchaffen, wenn man ſich dabei vor Augen hält, daß der Ausdruck des matten Nebelbandes einzig und allein zuſtande kommt durch den Schim⸗ mer ungeheuer weit entfernter Sonnen, deren Licht hier zu einem milchigen Leuchten zerfließt. Der geſtirnte Himmel mit ſeinen Stern⸗ bildern iſt auf beiſtehendem Kärtchen für 28 Uhr wiedergegeben. Beim Vergleich mit dem Himmel in der freien Natur iſt die Karte ſo zu drehen, daß die beobachtete Himmelsgegend im⸗ mer unten liegt. Im Nordweſten finden wir den Großen Bär, deſſen verlängerter Schwanz auf den noch in ziemlicher Weſthöhe ſtehenden Arktur im Bootes gerichtet iſt. Der über Bootes hinaus weiſende Bogen trifft gerade noch die untergehende Spika in der Jungfrau. Hoch im Scheitel ſtrahlt die Wega in der Leier ihr weißes Licht aus. Zwiſchen Wega und Arktur erblicken wir die Bilder der Krone und des Herkules. Im mittleren Südweſten ſteht das Stern⸗ bild der Schlange, links darunter der Schlangen⸗ träger, rechts von ihm die Waage und im tiefen Süd⸗ weſten der Skorpion mit dem roten Antares. Der Schütze hat in der Milchſtraße ſoeben den tiefen Sü⸗ den durchſchritten. Hoch im mittleren Süden nähert ſich der Adler ſeinem Meridiandurchgang, und faſt im Scheitel ſtrebt der Schwan der gleichen Stellung 3U. In halber Oſthöhe erkennt man den Pegaſus, im Südoſten die Sterne des Waſſermanns. Links ſchließt ſich die Andromeda an den Pegaſus an, unterhalb der Andromeda iſt der Widder empor⸗ gekommen. Ueber ihr kann das Weder Kaſſiopeia und darüber die Raute des Kepheus nicht überſehen werden. Von Bedeutung iſt noch das im tiefen NNW ſtehnde Bild des Perſeus, aus dem namentlich in Die A riegsmaſohſibel Der Reichsausſchuß für volkswirtſchaftliche Auf⸗ klärung in Berlin hat in Zuſammenarbeit mit allen maßgebenden Stellen des Staates und der gewerb⸗ lichen Wirtſchaft die„Kriegswaſchfibel“ herausgegeben. Sie ſagt der deutſchen Hausfrau, wie ſie mit den Einheitswaſchmitteln ihre Wäſche behan⸗ deln muß, um ſie ſauber zu bekommen und um den wertvollen Wäſchebeſtand unverſehrt über den Krieg hinüberzuretten. Welche große volkswirtſchaftliche Bedeutung dieſer Frage zukommt, iſt daraus erſichtlich, daß der Wäſche⸗ beſtand des deutſchen Volkes einen Wert von—7 Milliarden Reichsmark Harſtellt; nach ſachverſtändigen Schätzungen gingen hiervon jährlich allein durch un⸗ ſachgemäße Behandlung Werte von 300—400 Mil⸗ lionen Reichsmark verloren. Heute während des Krieges, wo infolge Einſparung von Fett die Zuſam⸗ menſetzung der Waſchmittel eine andere iſt, die Waſch⸗ der erſten Monatshälfte zahlreiche Steruſchnuppen auszuſtrahlen ſcheinen, wenn man ihre Leuchtſpur am Himmel rückwärts verlängert. Dieſe beſonders hellen Meteore werden daher nach ihrem Ausſtrah⸗ lungsbilde als Perſeiden bezeichnet. Planeten ſind gegen 23 Uhr noch nicht über dem Geſichtskreis. Erſt gegen Mitternacht erheben ſich im Oſten in enger Nachbarlichkeit die beiden Plane⸗ ten Jupiter und Saturn, die für die Herbſt⸗ und Win⸗ termonate noch mancherlei Ueberraſchungen bereit halten. Am 15. Auguſt ſind ſich beide Planeten außerordentlich nahe gekommen, denn an dieſem Tage zieht Jupiter nur wenig nördlich an ſeinem Bruderplaneten vorüber. Die Planeten befinden ſich dann in Konjunktion! Dieſelbe Erſcheinung wird ſich in den kommenden Monaten noch zweimal wiederholen. Die Venus iſt indeſſen Morgenſtern geworden und geht zwiſchen 2 und 3 Uhr früh auf. Der Mars iſt in die Umgebung der Sonne ein⸗ getaucht und kann deshalb nicht geſehen werden. Nur Merkur ſtellt ſich nach Monatsmitte am Morgenhim⸗ mel wieder ein. Man findet ihn dann zwiſchen dem ON O⸗Punkt und dem Pollux in den bereits auf⸗ gegangenen Zwillingen kurz vor Sonnenaufgang. Neumond iſt am., erſtes Viertel am 10., Voll⸗ mond am 17., letztes Viertel am 16. Auguſt. D. Wattenberg. kraft alſo nicht mehr die gleiche ſein kann, iſt die Ge⸗ fahr der Zerſtörung der Wäſche durch unſachgemäße Behandlung noch ungleich größer. Unſere Ein⸗ heitswaſchmittel ſetzen eine andere Waſchmethode voraus, als ſie die Haus⸗ frau durchdieſelbſttäkigen Waſchmittel von früher her gewohnt iſt. Die Kriegswaſchfibel tert in leichtverſtänd⸗ licher Weiſe den geſamten Waſchvorgang der Weiß⸗ und Grobwäſche, der Buntwäſche und der Feinwäſche und gibt ferner wertvolle Ratſchläge zum„Wäſche ſchonen“ und„Seife ſparen“. Es iſt die Pflicht jeder ſorgſamen Hausfrau, ſich die Waſchfibel zu beſorgen und ihre Wäſche nach den darin ge⸗ gebenen Richtlinien zu waſchen. Sie erhält damit zu ihrem eigenen Nutzen ihren Wäſchebeſtand und hilft außerdem, dem deutſchen Volke unermeßliche Werte ſeines Volksvermögens erhalten. Die Kriegswaſch⸗ fibel iſt in allen Einzelhandelsgeſchäften, die Seife, Waſchmittel oder Textilwaren führen, zum Preiſe von 10 Pfg. z haben. — 1. la. lauleg ene uuf vil—— ſagte frau ſſtũller. und als 12 Mann leinen eee be⸗ 0 frau ſmtller weiß aber auch ſonſt geicheid. zum Reinigen ſchãdigt nach faule brachte, letzten ſich die beiden 8 hin und unterluchten die flecke und Löcher. und ſiehe da: ſie konnten die Urlache der Geſchãdigungen leſtſtellen.· In zukunſt wird err ſtüller vorſichtiger mit Atzenden Suren und ſcharfen Werkzeugen um⸗ gehen. Vor allem wird er ſeden kleinen Schaden leiner frau angeben, ehe es erſt graße Locher gibt. dieler Sachen nimmt ſie das ſehonende na und weil ſie eine ſparſame fausfrau iſt, hat ſie es langſt heraus- gefunden, wie ergiebig un iſt. Zuerſt immer gründ⸗ lich einweichen, dann kurz kochen. Ger du genugt wenig, um olel zu leiſten 1 Paket auf s Eimer Waſler ſchon gibt eine Lõ ung von ſtark reinigender Wirkung. Wer uu hat, part Seife und Waschpulver. ini für Berufswäsche Hergestellt in den Persil-Werken Matt cdluxcſi eucleꝰ an cle Oleeinnt 1875270 Soldaten besuchten während der ersten zehn Kriegsmonate 6097 KdF-Veranstaltungen im Gau Baden NSG. Als im September des Vorjahres der Krieg ausbrach, da hatte es zunächſt den Anſchein, als ob der NiS⸗Geheimſchaft„Kraft durch Freude“ in dem zum Operationsgebiet zählenden Grenzgau Baden jede weitere Betätigungsmöglichkeit genommen wäre. Sehr raſch aber erwies es ſich, daß gerade während des Krieges und gerade an und unmittelbar hinter der durch unſeren Heimatgau ziehenden Oberrhein⸗ front der Deutſchen Arbeitsfront bzw. ihrer NSG. „Kraft durch Freude“ neue große Aufgaben erwachſen waren, deren Bewältigung den ſelbſtloſen Einſatz aller Mitarbeiter und die Ueberwindung vordem nie gekannter Schwierigkeiten zur Vorausſetzung hatte. Heute ſind wir in der Lage, eine Bilanz der Koͤcß⸗ Arbeit in den erſten 10 Kriegsmonaten f zu ziehen und dieſe Bilanz erweiſt klar und überzeugend, daß auch auf dieſem Sebtor der Gau Baden die in ihn geſetzten Erwartungen reſtlos erfüllte und ſich be⸗ währte. In Zuſammenarbeit mit der Wehrmacht hat die DAF Gauwaltung Baden insgeſamt 6097 Koͤcß⸗ Veranſtaltungen in den Feld⸗ und Ruheſtellungen, in den Standorten, Lazaretten und Geneſungsheimen der Wehrmacht durchgeführt und erfaßte mit dieſer getſtigen Betreuung 1675 270 Soldaten. Unermüdlich ſpielten die Theater Grundſatz und Leitgedanke der Köß⸗Arbeit war die Erkenntnis, daß es nicht einfach darauf ankam, den Soldaten irgendwie„die Zeit zu vertreiben“, ſondern daß es galt, ſie geiſtig und ſeeliſch zu be⸗ treuen, ſie alſo in gleicher Weiſe zu unterhalten, zu bilden und zu ſtärken. Darum war und iſt ſtets oberſtes Geſetz: Das Beſte für unſere Sol⸗ daken! Dementſprechend wurden Enſembles und Soliſten eingeſetzt, die auch ſehr hochgeſchraubten An⸗ ſprüchen genügen. Hiernach wurden auch die Spiel⸗ pläne ausgearbeitet. 5 Rund ein Fünftel aller Kdß⸗Veranſtaltungen für die Wehrmacht waren Theatervorführun⸗ gen, an ihnen beteiligt waren alle gaueigenen Büh⸗ nen von Konſtanz bis Mannheim, ferner Heimat⸗ theater und Gaſtenſembles. Aufgeführt wurden Werke älterer und zeitgenöſſiſcher Autoren, und zwar ſowohl Operetten wie auch Luſtſpiele und Schau⸗ ſpiele. Außerordentlich ſchwer war es ſehr oft für die Künſtler und das techniſche Perſonal, die oft mehr als primitiven Transport⸗ und Bühnenverhältniſſe zu meiſtern. Dank des guten Willens aller Betei⸗ ligten und der ausgezeichneten organiſatoriſchen Vorarbeit von Koc konnten jedoch alle Schwierig⸗ keiten überwunden werden. Selten hat ein beifalls⸗ freudigeres Publikum für alle Mühe und Arbeit ge⸗ dankt. Konzerte und Vorträge Etwa um die Jahreswende berichtete der deutſche Rundfunk von den begeiſtert aufgenommenen Gaſt⸗ konzerten des Baden⸗Badener Sinfonie⸗ und Kur⸗ urcheſters in der„Köß⸗Gemeinde Bunkershauſen“, die— was heute„verraten“ werden darf— inmitten der hiſtoriſchen Bühl⸗Stollhofener Linie lag. Oft konzertierten die Baden⸗Badener Muſiker am Weſt⸗ wall. Aber auch das Karlsruher Kammerorcheſter, Meiſter Horms Niel und ſein RA D⸗Reichsmuſikzug, eine deutſch⸗italieniſche Sängertruppe wurden von Gauwart Pg. Hafen eingeſetzt. Unvergeßlich werden unſeren Soldaten jene Konzerte bleiben, die für ſie von den Kammerſängern Bockelmann und Wittriſch ſowie von der„deutſchen Nachtigall“ Erna Sack ge⸗ geben wurden. Insgeſamt waren es 313 Konzerte, die Koc durchführte. 8 5 Noch größer war die Zahl der Vorträge, die für die Wehrmacht und mit ihr zur Durchführung gelangten. Die 374 Vorträge fanden durchweg ſtärk⸗ ſtes Intereſſe. Da ſprachen Männer der Wiſſen⸗ ſchaft, ſprachen Forſcher und Weltreiſende(erinnert ſei nur an Dr. Collin Roß). Weiterhin ſtanden führende Männer der Wirtſchaft am Vortragspult, und ganz beſonderen Anklang fanden naturgemäß die von höheren Offizieren gehaltenen Vorträge über wehrpolitiſche Themen. Ueber 2200 Bunte Abende und Kleinkunſt⸗ Vorſtellungen brachten den Feldgrauen im wahrſten Sinne des Wortes Kraft durch Freude. Es verſtand ſich von ſelbſt, daß jeder einzelne dieſer Bunten Abende Stil und Format beſitzen mußte. Auf trat ſo ziemlich alles, was irgendwie Klang und Anſehen hat im deutſchen Kabarett und Variete. Erwähnen wir zu⸗ nüchſt die hervorragenden Tänzerinnen und Tänzer des Romantiſchen Balletts, der Truppe Kayer⸗Corſy, erinnern wir an die zahlloſen Bunten Abende, die von Angehörigen der verſchiedenen badiſchen Theater gegeben wurden.. all die„Kanonen“ namentlich zu nennen, die aus Berlin und anderen deutſchen Großſtädten geholt wurden, würde zu weit führen. Das eine aber darf feſtgeſtellt werden: Jedes ein⸗ zelne Programm konnte ſich getroſt auch vor einem ſehr anſpruchs vollen Großſtadtpublikum ſehen laſſen. Kino hinterm Weſtwall Daß der Film nicht fehlen durfte, verſtand ſich von ſelbſt und ſo führte Koß im Rahmen der Trup⸗ peubetreuung 1513 Filmperanſtaltungen durch. Spielfilme zeigte die Gaufilmſtelle der NS DAP, während„Kraft durch Freude“ vereinbarungsgemäß mit Kulturfilmen aufwartete. Beſonderen Anklang finden hier„Kreuzer Karlsruhe“,„Der Vierjahres⸗ plan“,„In der Waffenſchmiede Großdeutſchlands“ und„Der Deutſche Adler“. Die Betreuung der Verwundeten war ein Arbeitsgebiet, dem ſich„Kraft durch Freude“ ſtets mit beſonderer und liebevollſter Hingebung wid⸗ mete. lingen in den La⸗ zaretten und die frohen Weiſen der Ko ⸗Spielſcharen, HJ⸗ und BDM ⸗Spiel⸗ gemeinſchaften, der Laie i haren und Werkkapel⸗ len. Immer und überall nahm ſich auch das Deutſche Volksbildungswerk der Verwundeten an, indem es für ſie Vorträge und Kurſe veranſtaltete, Arbeits⸗ gemeinſchaften(Schach, Baſteln uſw.) ins Leben rief. Nicht vergeſſen ſeien ferner die Kd.⸗Sport⸗ lehrer, die mit den Geneſenden Gym⸗ naſtiktrieben und ihnen Anleitung gaben. wie⸗ der in den Vollgebrauch verwundet geweſener Glie⸗ 5 Wie oft erklangen und erk Geneſungsheimen der tigungen, die Führungen und die kleineren Ausflüge alles Aufgaben, die zwar viele Mühe und be⸗ trächtliche Koſten verurſachten, die aber freudig ge⸗ löſt wurden, galt es doch, unſeren Soldaten die Ge⸗ wißheit zu geben, daß die Heimat eins iſt mit ihnen. Die Zukunftsaufgaben ſind nicht geringer, als es die Aufgaben in den erſten 10 Kriegsmonaten waren. Räumlich iſt das Arbeits⸗ feld ungleich größer und weiter geworden. So hören wir von begeiſtert aufgenommenen Theaterabenden, die erſt kürzlich von Kö für unſere Soldaten im Elſaß veranſtaltet wurden. Kolmar, Mühlhauſen und Hagenau wurden bereits beſpielt. Das gibt ent⸗ ſprechend Arbeit, hören wir doch, daß künftig täg⸗ lich rund 20 Programme in Doppelvorſtellungen (Nachmittag⸗ und Abendvorſtellungen) durchgeführt werden. Unermüdlich waren die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der KdcF.⸗Gaudienſtſtelle Baden in Karlsruhe in der Vorbereitung all dieſer geplanten Veranſtaltungen. Bereitwillig ſtellten ſich die Mit⸗ wirkenden zur Verfügung und Dank des fabel⸗ kaften Zuſammenarbeitens mit den Dienſtſtellen der Wehrmacht iſt heute ſchon dere Erfolg des Ganzen geſichert. Der Gedanke „Kraft durch Freude“ war lebendig an der Ober⸗ der zu kommen.— Größten Anklang fanden bei den rheinfront, er wird es erſt recht auch in der Zu⸗ Rekonvaleszenten die für ſie von der Deutſchen Ar⸗ kunft ſein. Theo Weiß, beitsfront organiſierten Betriebs⸗ und Stadtbeſich⸗ Gaupreſſewalter der DAF. NI Zu Voden geworfen und verletzt Polizeibericht vom 31. Juli 1940. Geſtern nachmittag gegen 18.45 Uhr wurde ein 56 Jahre alter Mann beim Ueberqueren der Fahr⸗ bahn auf der Straßenkreuzung vor der Friedrichs⸗ brücke von dem Anhänger eines Perſonenkraft⸗ wagens erfaßt und zu Boden geworfen, wodurch der Mann verſchiedene Verletzungen davontrug. Die Schuld an dem Unfall trifft den Verletzten, weil er beim Ueberſchreiten der Fahrbahn die nötige Vorſicht außer acht ließ. Bei zwei weiteren Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten, wurde eine Perſon verletzt und ein Kraftfahrzeug und ein Fahr⸗ rad beſchädigt. Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurde die Führerin eines Perſonenkraftwagens zur Anzeige gebracht, weil ſie ein Fahrzeug führte, ohne im Beſitze des erforderlichen Führerſcheins zu ſein. Außerdem wurden 18 Verkehrsteilnehmer wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrs⸗ ordnung gebührenpflichtig verwarnt. Ferner gelang⸗ ten zwei Radfahrer zur Anzeige, weil ſie an einer Stoppſtraße nicht anhielten. Familien unterhalt des unehelichen Kindes neugeregelt Durch die Verordnung über die während des be⸗ ſonderen Einſatzes geltende Faſſung des Familien⸗ unterhaltsgeſetzes hat, wie ergänzend zu berichten iſt, auch die bisherige Regelung des Familienunter unehelichen Kindes eine grundlegende Bisher konnte die Gewährung haltes des i Aenderung erfahren. 1 „Kampf der Freundſchaft“ 2. Leichtathletiktreffen Deutſchlaud— Italien in Stuttgart Die herrliche Adolf⸗Hitler⸗Kampfhahn in Stuttgart iſt am Wochenende der Schauplatz des zweiten deutſch⸗ita⸗ leniſchen Leichtathletikländerkampfes. Stuttgart hat eine große und treue Leichtathbetikgeweinde, de beſtimmt dem großen Ereignis einen würdigen Rahmen geben wird. Die Tabſache, daß die beiden beſreundeten Länder zu dieſem Länderkampf ihre beſten Athleten aufgeboten haben, und daß wieder ein großer Zweikampf zwiſchen Harbig und Lanza auf der klaſſiſchen 800⸗Meter⸗Strecke bevorſteht, gibt dem Treſſen einen durchaus friedensmäßigen Anſtrich und unterstreicht ſeinen Wert. Dieſer„Kampf der Freund⸗ ſchaft“ in ſchwerer Zeit iſt tatſöchlich ein beſonderes Er⸗ eignis und wird den hohen Leiſtungsſtamd der deutſchen und italieniſchen Kriegsleichtathbetik beweiſen. Die erſte Begegnung zwiſchem beiden Nationen im Juli 1999 in Mailand ſah die deutſchen Athleten mit 110,5 zu 67,5 Punkten ſiegreich. Höhepunkte dieſes Mai⸗ länder Kampfes waren die Läufe über 800 uns 400 Meter, die bebde unſer Weltrekordmann Harbig gewann. Ueber 800 Meter mußte er Weltrekord laufen, um den Jba⸗ liener zu ſchlagen und über 400 Meter war der Deutſche, des Familienunterhaltes nur in Frage kommen, wenn die durchſchnittliche Unterhaltsleiſtung des einberufenen unehelichen Vaters während des letz⸗ ten halben Jahres oder eines vorgeſehenen kürze⸗ ren Zeitraumes vor Aushändigung des Geſtellungs⸗ oder Einberufungsbefehls wenigſtens ein Drittel des Interhaltsſatzes betragen hatte, womit die Ernäh⸗ rereigenſchaft feſtlag. Nunmehr iſt die Gewährung des Familienunterhalts nicht mehr vom Beſtehen der Ernährereigenſchaft notwendig. Vorausſetzung iſt jetzt nur noch, daß die Verpflichtung des Einberufenen zur Gewährung des Unterhaltes feſt⸗ ſteht. Dies iſt von dem Stadt⸗ oder Landkreis zu prüfen. Er kann dabei, wie Aſſeſſorin Dr. Kjüper in einem Kommentar in der„Deutſchen Juſtiz“ be⸗ merkt, ſowohl gerichtliche Entſcheidungen wie außer⸗ gerichtliche Anerkenntniſſe und Verpflichtungser⸗ klärungen verwerten. Arlaubsreiſe und Luftſchutzgemeinſchaft Volksgenoſſen, denkt vor Antritt einer Urlaubs⸗ reiſe daran, daß die Luftſchutzgemeinſchaft bei etwai⸗ gen Luftangriffen auch euer Hab und Gut während eurer Abweſenheit ſchützen muß. Unterſtützt die Da⸗ heiungebliebenen dadurch, daß ihr Eimer mit Löſch⸗ waſſer zur Brandbekämpfung bereitſtellt. Teilt dem ES⸗Wart⸗Ziel und Dauer eurer Reiſe ſowie den Urlaubsantritt mit, damit dieſer in der Lage iſt, euch bei etwaigen Schäden ſchnellſtens zu benach⸗ richtigen. Es empfiehlt ſich auch, dem LS⸗Wart die Wohnungs⸗ oder Hausſchlüſſel auszuhändigen. damit er bei Wohnungsbränden die ſofortige Brandbe⸗ kämpfung ſicherſtellen kann. Diejenigen Volksgenoſ⸗ ſen, die als Selbſtſchutzkräfte herangezogen ſind, ſor⸗ gen für Vertretung. in ebenfalls glänzender Zeit, nur eine Handbreite eher am Ziel. Beim Stuttgarter Treſſen am Wochenende dürfte der Geſamtſieger ebenfalls Deutſchland heißen, aber das Ende wird doch knapper und umſtrittener ſein. In der deutſchen Mannſchaft ſtehen ſaſt durchweg Soldaten, die in den vergangenen Wochen aus erklärbichen Gründen nicht ſo regelmäßig trainieren konnten, wie es nötig iſt, wenn man Höchſtbleiſtungen vollbringen will. Auch an Wettkampf⸗ gebegenheit fehlte es oſt. So kommt es, daß die italienä⸗ ſchen Athleten in vielen Disziplinen in der Jachresramg⸗ liſte mit beſſeren Leiſtungen verzeichnet ſtehen als ihre deutſchen Kaaneraden und nach der Papierform in zahl⸗ reichen Wettbewerben als Favoriten zu gelten haben. Auf der anderen Seite iſt anzunehmen, daß eine ganze Reihe unſerer Spitzenkönner die Leiſtung im harten Kampf zu ſteigern und auch dort wertvolle Punkte zu gewinnen vermag, wo man eher mit einem ktalieniſchen Erfolg gerechwet hätte. Mit beſonderer Spannung ſieht man natürlich dem erweuten Zuſammentreffen von Harbig umd Lanz i entgegen. Lanzi will in Stuttgart die 400 und die 800 Mtr. laufen, außerdem die 4⸗400⸗Meter⸗Staffel. Unſer Welt⸗ rekordmann iſt dagegen nur für den 800⸗Meter⸗Lauf nam⸗ haft gemacht, ſo daß ſich alſo auf ihn das Hauptintereſſe konzentriert. Lanzi hat viele gute Rennen in dieſem Jahr gelaufen und liſte etwas veſff Es liegt alf 5 wird ſich La im Dreiſprung und Stoffel ergeben. J Meter kaum verlor ſtrecken, liefen doch (Europa⸗Jahresb Seite aber Mell ziemlich außer Form wertvolle Punkte gutgemacht werd . der 4⸗400⸗Mix ſollten auch die 1500 ſt ſtark in den Kurz. 1a nelli ſchon 1055 8 enn auf deutſchee f 0 von Neckermann, der t, eingeſetzt wird können auch hier en. Gute Ausſichten bat den H ürk enläufen, im in der kurzen Vierer⸗Staffel. Jugend ſchießt mit Kleinkaliber Gebietsſchießen 1940 der HJ— Gebiet 21 4 e. V. Ma Hitlerfungen aus allen Teilen ſtanden im Wettkampf gegenüber: 1. Beſten konnſen ſich zur Teil an der deutſchen Jugendmeiſterſchft, die Ende Auguſt bis Anfang September in Breslau ſtattfinder aualifizieren. Die HJ⸗Schützen hatten je 10 Schuß in drei Anſchlagarten, zuſammen 30 Schuß mit dem K- Geſweht auf eine Entfernung von 50 Meter abzugeben. Die Schügen des Gebietes 21(Baden) gehen nach guter Vorbereitung gleichfalls in den Reichswettkampf, der den Abſchluß der sportlichen Veranſtaltungen bildet. 9 Die Ergebniſſe waren folgende: Gebietsmeiſter in K Schießen von Baden wurde Bruno Branngt (Bann 109) mit 319 Ringen. badiſchen Landez Vom Bann 171 Mann heim belegten den 8. und 12. Platz die HJ⸗Schützen Kar Haas von der HJ⸗Abt. Schützenv. Mannh.⸗Neuoſtheimeh e. V. mit 295 Ringen und Oskar Schmitt von der 89, Abt. Schützengemeinſch.„Diang“ Waldhof mit 288 Ringen Sie haben ſich zur Teilnahme bei den Schießwettkämpfeg in Breslau bereitzuhalten, um das Gebiet dort mitzuver⸗ treten. Die weiteren Ergebniſſ: 1. Brund Brannah (Bann 109) 319 Ringe; 2. Joſeph Schweickert(Bann 11 313 Ringe; 3. Rolf Walter(Bann 109) 310 Ringe; 4 Werner Lütthy(Bann 8/405) 307 Ringe; 5. Helmut Schlenker (Bann 109) 305 Ringe: 6. Philipp Häfner(Bann 405) 905 Ringe; 7. Paul Stuhlmüller(Bann 406) 304 Ringe; 8. Karl Haas(Bann 171) 295 Ringe; 9. Robert Edler(Bann 110 293 Ringe; 10. Walter Güntert(Bann 142) 293 Ringe Ein Ruderſport-Jubiläum 75 Fahre Frankfurter Ruder⸗Verein 1865 Der Frankfurter Ruder⸗Verein gon 1865 ſieht in dieſen Tagen auf ein 75jähriges Beſtehen zurück, was gleſchbeben⸗ tend iſt mit 75 Jahren ſüddeutſchem Ruderſport, denn der Frankfurter RV 1865 iſt der älteſte Ruderverein Süß deutſchlands. Seine Rennmannſchaften kämpften auf der in⸗ und auslnädiſchen Regatten überaus erfolgreich. Nicht weniger als 653 Rennbootſiege, wozu aus füngſter Zelt noch 13 Siege der Frauen⸗Abteilung kommen, hat der Ju; bilar zu verzeichnen, darunter ſechs deutſche Meiſterſchaftz⸗ ſiege, die faſt alle auf den Einermeiſter Walter Flinſch ent fallen. Der Frankfurter RV 65 war es auch, der am N. Mai 1870 die erſte große Frankfurter Regatta veranſtaltele, und ſchon vor 40 Jahren führte er das Schüler⸗ und In⸗ gendrudern ein. Die Jubiläumsfeier findet am kommen den Sonntog im Bürgerſaal des hiſtoriſchen Römers ſtalt, Amtliche Bekanntmachung Sportabzeichen: Gruppe 2, 3, 4 und 5 Die leichtathletiſchen Uebungen für das Sportabzeichen können im Monat Auguſt jeden Montag auf dem Platz des TV. 46 Mannheim und jeden Freitag auf dem Platz der Poſtſporigeminſchaſt am Neckorplatt abgelegt werden. Be⸗ ginn der Prüfungen jeweils 19 Uhr abends. Prüfungstermin für Weinheim Sonntag, den 11. Auguß, Platz des TV. 62. Prüfugstermin für Schwetzingen Sonn: tag, den 18. Auguſt, auf dem Platz des Sportverein Schwetzingen. Beginn in Weinheim und Schwetzingen jeweils 9 Uhr vomittags. Ende 12 Uhr. Das älteſte deutſche Trabreunen, der„Jugend⸗Preis“ für Zweijährige im Werte don 30000 Mark, wurde am Samstag in Berlin⸗Ruhleben entſchieden. Laurie Mago; wan ſiegte mit einer Kilometerzeit von 128,2 Minuten vor Fabign. Adolf Heuſer und Jean Kreitz werden ſich, wie jetzt ſeſl⸗ ſteht, am 7. September in der Berliner Deutſchlandhalle im Kampf um die deutſche Halbſchwergewichts⸗Boxmeiſterſchal gegenüberſtehen. Der Große Traberpreis von Deutſchland(18 000 Mar wurde am Sonntag in Hamburg⸗Bahrenfeld entſchieden, Der aus Berlin entſandte Ziethen(J. Frömming! trable den Kilometer in:2, und ſiegte leicht gegen Epilog. Ju Eupen vollzog ſich am Sonntag im Rahmen eine Feierſtunde die Eingliederung der Turn⸗ und Sportvereine der Kreiſe Eupen und Malmedy in den NS⸗Reichsbund füt Leibesübungen. l Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein- Pegel 27. 28 209. 0 31. Ren- Pege! 28, 29. 30. 81 Rheinfelden 3,80.00.93.80 3,70 Kaub..78.62.40% reel N 121 15 3,02.80 705 Köln 4780.80 4,55% Kehl!.43 4,564.58 4,584, 8 Marau. 0,400.20.31.298,14 Lee Mannheim..10 5,88 8,0 5,50.32 Mannheim.72 8,505,425, E Alriula J ³ðVv b e e 8 „Wundervoll!“ Elli klatſchte in faſt kindhafter Be⸗ geiſterung in die Hände.„Beſſer kann es nicht ſitzen. Sogar an der Länge braucht nichts geändert zu wer⸗ den. Und außerdem ſteht es Ihnen fabelhaft zu Geſicht. So gut hat es mich nie gekleidet.“ Urſula Brinkmann betrachtete lächelnd ihr Spie⸗ gelbild. Ellis weißes Leinenkleid ſaß ihr tatſächlich wie nach Maß gemacht. „Ich bin Ihnen wirklich von Herzen dankbar—“ Aber davon wollte Elli Wenkhuſen nichts wiſſen. „Sie hätten mir ſicher genau ſo aus der Patſche geholfen.“ wehrte ſie ab.„Was machen wir aber nun mit den Schuhen? Meine ſind Ihnen wenigſtens um eine Nummer zu groß.“ „Ich fahre ja ſofort nach Hauſe, Fräulein Wenk⸗ huſen. So ſchlimm iſt das alſo nicht. Und morgen ſchicke ich Ihnen alles zurück.“ So eilig wäre das nicht, meinte Elli. Und das „ſofort nach Hauſe fahren“ käme auch nicht in Frage. „Sie bleiben bei uns zu Tiſch, Fräulein Brinkmann. Klar. Was meinen Sie, wie Fritz ſich freut. Und meinen Vater müſſen Sie doch auch kenneulernen. Er hat doch Ihren Badeanzug gemacht.“ „Meinen— „Er ſelbſt natürlich nicht. Aber ſeine Fabrik in Chemnitz.“ Elli lachte vergnügt und wies auf den naſſen blaßgrünen Schwimmanzug, der, zum Trock⸗ en flach ausgebreitet, auf dem Balkon lag.„Der Wimpel da iſt nämlich das Fabrikzeichen—— ich abe es ſoſort geſehen.“ Urſula Brinkmann lächelte,„Nein. ſo etwas! ſeſer Zufall.“ Daß Andreas Wenkhuſen eine Wirk⸗ warenfabrik beſaß, wußte ſie, aber daß der Wimpel ſein Wirkwarenzeichen war, bedeutete eine Neuig⸗ keit für ſie.„Ihr Vater wird ſicherlich wenig er⸗ freut über mich ſein,“ ſagte ſie und ſchlüpfte in die weißen Leinenſchuhe, die Elli vor ſich hingeſtellt hatte. „Da kennen Sie meinen Vater ſchlecht. Sie wer⸗ den ſehen, er hilft Ihnen ſogar mit Geld aus.“ „Nein— nein— das würde zu weit gehen!“ Ur⸗ ſula Brinkmann wurde gegen ihren Willen rot. „Aber wie wollen Sie nach Hauſe kommen, wenn Sie ohne Geld ſind? Sie brauchen doch wenigſtens eine Fahrkarte für die Stadtbahn und außerdem ein paar Mark für alle Fälle. Man kann doch nie wiſ⸗ ſen, in was für Situationen man gerät.“ Elli hielt plötzlich ein Fünfmarkſtück in der Hand.„Es iſt Ihnen peinlich, von meinem Vater Geld zu nehmen. Das kann ich verſtehen. Aber von mir müſſen Sie das Geld hier annehmen. Bitte, ja? Sie können es mir ja wiederſchicken. Was iſt ſchon dabei?“ „Ich habe einige Bekannte, die heute auch nach Wannſee gefahren ſind. Dieſen oder jenen werde ich ſchon treffen. Sie ſind wirklich ſehr liebenswür⸗ r „Und wenn Sie ſie nicht treffen? Dann wollen Sie wohl zu Fuß nach Berlin zurücklaufen? Alſo bitte, ſeien Sie nicht ulkig. Nehmen Sie die paar Kröten. Eine weiße Handtaſche leihe ich Ihnen auch noch. Ni mand ſoll merken, von was für einem Mißgeſchick Sie betroffen worden ſind. Und die Pe lizei verſtändigen Sie außerdem.“ „Die Polizei?“ Beunruhigt trat Urſula vom Spiegel fort.„Sie meinen, wegen meiner Kleider? Der Dieb iſt damit ſchon längſt über alle Berge Bei den vielen Menſchen, die heute hier draußen ge⸗ weſen ſind, kann die Polizei auch nichts machen.“ „Sagen Sie das nicht. Ich will mit meinem Va⸗ ter darüber ſprechen. Er weiß am beſten, was ir ſolchen Fällen zu tun iſt. Außerdem haben Sie Glück. Die Polizei iſt entweder ſchon im Hauſe oder ſte wird bald kommen!“ Urſula verfärbte ſich.„Wie ſoll ich das verſte R a a „Man hat in der Nacht bei uns einbrechen wol⸗ len. Jedenfalls ſieht es ſo aus. Die Diebe ſind dann aber verſcheucht worden. Wahrſcheinlich durch den Brand, der nebenan ausbrach.“ Nebenan war das? Von dem Brand habe ich erzählen hören, aber daß das direkt neben Ihnen war, wußte ich nicht.“ „Bis auf die Grundmauern iſt alles niederge⸗ brannt,“ nickte Elli.„Die armen Stöbers! Vorige Woche erſt ſind ſie nach Italien gefahren. Aber nun wollen wir hinuntergehen,“ wechſelte ſie raſch das Thema. Urſula ſpürte ihr Herz klopfen. Die Polizei war im Hauſe oder würde bald da ſein? Urplötzlich ven⸗ ſpürte ſie Angſt. Sie ſah ſich Ereigniſſen gegenüber, mit denen ſie nicht gerechnet, an die ſie nicht im Traum gedacht hatte. Im Augenblick gab es jedoch nicht die geringſte Möglichkeit, ſich zurückzuziehen. Sie bereute zum erſtenmal aus vollem Herzen, ſich in dieſes Aben⸗ teuer eingelaſſen zu haben. Es gab Glückstage und es gab Pechtage. Das hier war ein Pechtag. Am frühen Morgen war ihr eine ſchwarze Katze über den Weg gelaufen. Lächerlich, hatte ſie gedacht, ich bin doch ein altes abergläbiges Weib. Und dann war dieſer dunkelblonde Menſch mit der Bronzehaut auf⸗ getaucht und hatte ſie mit einem Paddelboot ver⸗ folgt, bis es ihr endlich glückte, im Schutze eines Ausflugdampfers zu entkommen und unbemerkt zur Inſel zu gelangen. Auch dieſer Zwiſchenfall hätte ſie warnen ſollen. Aber ſie hatte nichts darauf ge⸗ geben. Nichts auf das ſchwarze Katzenvieh, das mit hocherhobenem Schweife ihren Weg gekreuzt, und nichts auf den Bronzemann, der Anſchluß ſuchend hinter ihr hergeweſen. Nun rächte ſich der warnende Schickſalsengel, nun gab er ſie den Gefahren preis. n die ſie ſich unüberlegt geſtürzt hatte. Die Differenz in der Schuhnummer war gering, rotzdem hatte Urſula das Gefühl, die Schuhe müß⸗ ten ihr jeden Augenblick von den Füßen gleiten. Ihr Gang, ſonſt ſo ſicher und energiſch, bekam etwas zö⸗ gerndes, unentſchloſſenes, und die fremde Umgebung tat ihr übriges, ihr Selbſtbewußtſein zu ſchwächen. Sie hatte ſich den Verlauf der Geſchichte anders ge⸗ dacht. Ganz anders. Nun war es zu ſpät. Si hatte A geſagt und mußte nun wohl oder übel auch B ſagen. Die Treppe, mit einem fingerdicken Läufer be⸗ legt, mündete in der weiten Diele. Zu Füßen det Treppe ſtand ein etwas beleibter und angegrauter Herr, der eine große, ſchwarzgeränderte Hornbrille trug und fraglos im Begriff geweſen war, herauf zukommen. Urſula hatte ihn nie zuvor geſehen. Trotzdem fing ihr Herz plötzlich raſend zu ſchlagen an. Wenk⸗ huſen, dachte ſie, das iſt Wenkhuſen! Sie war ſonſt ein überaus beherztes Menſchenkind. Es gah in ihrem bisherigen Leben überhaupt keinen Augenblick der ſie furchtſam oder kleinmütig geſehen hatte. Nun aber ſpürte ſte ihre Knie weich werden. Ihre Hände krallten ſich förmlich um das Geländer. Sekunden⸗ lang ſah ſie einen graugrünen Nebelſchleier, in dem alles unklar und verſchwommen durcheinander wogke Und in ihrem Hirn war für nichts anderes Raum als immer wieder derſelbe Gedanke: Das iſt An- dreas Wenkhuſen! Sie verlor durchaus nicht die Beſinnung, o nein, aber ſie wurde ſich nicht bewußt, daß man ſie stützte und zu einem der unheimlich tiefen Seſſel führt Angſt peitſchte ihr Blut, und wäre ſie Herr ihr ſelbſt geweſen, hätte ſie wahrſcheinlich, ſo unſinnig das auch geweſen wäre, auf der Stelle die Flucht e griffen. Statt deſſen ſaß ſie jedoch auf ſchwellenden Lederpolſtern und hörte wie von weit her Elli ſagen „Es iſt die Ueberanſtrengung— die Strecke war zu groß— achtzehnhundert Meter— Dann hielt i femand eine ſtark riechende Eſſenz unter die Na ind der graugrüne Nebel wich. 5 „Na alſo!“ Elli atmete ſichtlich erleichtert auf, al ſte Urſulg Brinkmanns Blick groß und klar auf ſch gerichtet ſah.„Ich dachte tatſächlich ſchon, Sie wür den ſchlapp machen. Aber jetzt iſt Ihnen beſſer, nich wahr?“ 255 (Fortſetzung folgt. Stahlwer gung 309 wannen Fraun ko! beraufgeſ loren, Vi een Aus- len ſich Bei de am 00, um 1 v. cinen 0 nüßtgten Dortmun perten g mim mit Von 1 gen 18 Stene 9 p 4 laßt ppcſort o Sh! Ferdi Frau 5 Nh. 2 H 4, le 2 N Wirtschafts- Meldungen zeugerhöchs 1 1 zeugernöchsfpreise fu Elwas lebhaffe Seit 24. Jult gelter 18e für dem K 5 5 Juli gelten fü und 0 Obs zeugerhöchſtpreiſe: n für Obſt und Gemüſe fol. cet ab an iſe: 8 e folgende Er⸗ fe und ah A. Hemuepaeiſe: aſſe 2400(8000/ Güt E Neue 100 g. Ed. V. Neuverluf ein Gewinn von vortvag auf 4650 0, ch den der werden konne. Hei uueinheitlicher Kursgeſtal 2 alt 2 bewegung an de f A ung leichte Aufwärts u Aktienmärkt 5(Je 500 G Berli en A über e Spinat 10 Pf 3 Geſchäft war an den Aktieumärk in, N. Juli. über 200 244 0 6 Pfg. je 10 5 Kopffalat Güteklaſſe 5 12 nur in einzelnen Werten etwas lebh kten am Mittwoch 200 Gramm 3 Gramm 4 fg 1 Kopffolat Güteklaſſe Sorten] 24 Pfe taltung wan ee 1 hafter. 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