5 Erſchelnungsweiſe: Wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe Frei Haus monatl. 170 N. u. 30 Pig. Trägerlohn, in unf. Geſchäftsſtellen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 M. einſchl. Poſt. bef.⸗Gebühr. Hierzu 85 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, NeFFiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, WOppauer Str. 8, Sesreiburger Str. l. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſtens 25. für den folgenden Monat erfolgen. Mannheimer Neues Tageblatt 1 Je ˖ ö Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Teytmillimeter⸗ zeile 66 Pfa. Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemeir gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 11. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 55 0 Pie 8 Donnerstag, 1. Auguſt 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1. —6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Die Illufionen fallen England begreift allmählich, was ihm bevorſteht (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Stockholm, 1. Auguſt. Seit der Abſage des engliſchen Außenminiſters Lord Halifax auf Adolf Hitlers Friedensappell befaßt man ſich in England damit, wicklung des Krieges anzuſtellen. Kreiſen Deutſchlands und dern nur zu einer Verſchärfung des Luftkrieges und der Gegenblockade durch deutſche U⸗Boote. allerlei Mutmaß ungen ten 0 Man ſprach wie der einmal von einer Uneinigkeit in den maßgebenden meinte, daß es vielleicht doch nicht zu einer Invaſion kommen würde, ſon⸗ und Kombinationen über die weitere Ent⸗ Gleich⸗ zeitig ſprach man ſehr. von der qualitativen Unterlegenheit der deutſchen Luftwaffe und fer⸗ tigte ihre quantitative Ueberlegenheit mit der auma ßenden Bemerkung ab, um ſo mehr könne man ab⸗ ſchießen. Mit Thema der Londoner Preſſe: dieſer Irreführung des engliſchen Volkes „Auguſt— der zu ſein, deun jetzt heißt das ſcheint es jetzt vorbei Englands“. Man iſt Schickſalsmonat ſogar zu der Anſicht gelangt, daß der deutſche Groß angriff im Grunde bereits eingeleitet iſt. Das iſt jetzt die Auffaſſung nicht nur des Volkes, ſondern auch in Regierungskreiſen, heißt es in einer Londoner Meldung, die als Beleg hierfür den ver⸗ ſchärften Kriegszuſtand anführt, der länas der gan⸗ zen engliſchen Oſtküſte eingeführt wurde. Die deut⸗ ſchen Luftangriffe ſind zwar ſtändig umfaſſender ge⸗ worden und ſind an ſich Gründe genug für den ver⸗ ſchärften Kriegszuſtand. Aber er beweiſt auch, daß in England die Lage immer ernſter beurteilt wird. Die Tatſache, daß die Verſchärfung des Kriegszuſtan⸗ des über die ganze Oſtküſte verhängt wurde, wird in militäriſchen Kreiſen Englands dahin ausgelegt, daß man nicht nur mit einer Steigerung des Luft⸗ krieges, ſondern auch mit einer regelrechten In vaſion rechnet. Bezeichnend für die Stim⸗ mung in England iſt es, daß die„Times“ es für not⸗ wendig erachtet, einen militäriſchen Mitarbeiter vor⸗ zuſchicken, um die Engländer eindringlicher als bis⸗ her auf die kommenden Ereigniſſe vorzubereiten. Man müſſe, ſchreibt der Mitarbeiter, damit rechnen, daß die Stukas⸗Bomber jetzt zum Angriff gegen die brikiſchen Flotteneinheiten rund um das ganze Inſel⸗ reich eingeſetzt würden. Weiter würden ſelbſtver⸗ ſtändlich die Induſtriezentren und Elektrißzitätswerke uſw. heftigen Angriffen ausgeſetzt ſein, ſo wird hinzugefügt. Die„Times“ verſucht in dieſem Zufammenhang auch die Bevölkerung mit einer be⸗ vorſtehenden Desorganiſation und einem großen Ehaos als Folge dieſer Angriffe vertraut zu machen. „Aus den Ereigniſſen in Belgien und Frank- teich haben wir gelernt“... ſchreibt die Zeitung „daß es vor allem darauf ankommt, um je⸗ den Preis eine Evaknierung im Zeichen der Panik zu vermeiden.“ Im übrigen widerspiegelt die engliſche Preſſe die peinliche, auf die Nerven gehende Ungewißheit über das Schickſal, das England erwarket, und meh⸗ rere Zeitungen fordern deshalb einen Offenſivein⸗ ſatz ſowohl der Luftwaffe als auch der Flotte. 5 In Erwartung der kommenden Dinge hat Kriegs⸗ miniſter Eden einen Ausſchuß gebildet, der Vor⸗ ſchläge zur Umorganiſation des Krieasminiſteriums ausarbeiten ſoll. Er tut dies im Bewußtſein ſeiner eigenen Unzulänglichkeit und um die ſcharfe Kritik, die während der letzten Wochen gegen ſein Miniſte⸗ rium gerichtet worden iſt, zu beſchwichtigen. Vor allem hat man die Umſtändlichkeit und Schwerfäl⸗ ligkeit, die das Miniſterium auszeichnet, bemängelt. Außer dem Vorſitzenden dieſes Ausſchuſſeß, dem Staatsſekretär im Kriegsminiſterium Sir James Grigg, beſteht der Ausſchuß aus vier Mitgliedern des Armeerates, darunter einer Zivilperſon R. J. Sinclair, der Leiter eines großen engliſchen Tabak⸗ konzerns iſt. Zwei weitere Zivilperſonen ſind als Beiräte hinzugezogen worden, nämlich der Vor⸗ ſiende der Eunard White Star⸗Geſellſchaft Sir Perey Bates und D. Duncley von der Frak⸗Petro⸗ leum⸗Company. Man erwartet jetzt, daß dieſe Ver⸗ einigung von Kapazitäten auf dem Gebiete der Or⸗ ganiſation und Verwaltung es fertig bringen ſoll, das Kriegsminiſterium gemäß den Anforderungen des totalen Krieges neu zu oraaniſieren Aber man traut ſich doch nicht, ſeine Erwartung allzu hoch zu ſpannen, wie aus den Begleitworten hervorgeht, die„Daily Expreß“ dem Ausſchuß mit auf den Weg gibt. i „Das Kriegsminiſterium einer modernen Krieg führung anzupaſſen, heißt ein hiſtoriſches Mu⸗ ſeum zu einer Sammlung über wiſſenſchaftlichen Fortſchritt umzuwandeln.“ 8 Der bekannte Militärſchriftſteller Lidell Hart be⸗ grüßt zwar im„News Chroniele“ die Neuordnung, zwei jede Veränderung gut iſt“,„aber bisher iſt man“ ſagt er,„bei jeder Revrganiſation dem Beiſpiel des Schöpfers gefolgt, als er Eva aus Adams Rippe ſchuf, wodurch alles Veraltete in das Neue vererbt wurde.“ Beſonders ſcharf wird gegen das Außen⸗ miniſterium ins Feld gezogen, deſſen diploma⸗ tiſche Ueberlieferungen als den Anforderungen des 17. Jahrhunderts angepaßt bezeichnet werden. „Sie begegnen den Anforderungen der neuen eit, wie ſich etwa Don Quichote und Roſinante ei einem Panzerwagenangriff betragen würden.“ Die neutralen Londoner Beobachter kommen auch auf die innerpoplitiſche Kriſe Englands zu ſprechen und melden, daß dieſe ſich jetzt nach einer vorübergehenden Ruhepauſe von neuem verſchärft hat.„Aus mancherlei Gründen(Zenſur) iſt es chwierig, von London aus die von neuem hervor⸗ brechende Kriſis ſo zu behandeln, wie es wünſchens⸗ wert wäre“, heißt es in einem dieſer Berichte.„Die Hauptzüge der inneren Spannung zeichnen ſich als ein Gegenſatzverhältnis ab, das die engliſche Nation in zwei Lager ſpaltet, wovon die eine Seite ſozial⸗ revolutionär iſt, während die andere an der kapita⸗ liſtiſchen Geſellſchaftsordnung feſthält.“ Die äußere Veranlaſſung zu der neuen Verſchärfung der inneren Kriſe hat der Staatshaushaltsplan Sir Kingsley Woods gegeben. Während die bürgerlichen Zeitun⸗ gen den Plan als zu wenig durchgreifend bezeichnet haben, vor allem, weil er die großen Maſſen der Steuerzahler, das heißt die ärmere Bevölkerung nicht weitgehend genug erfaßt hat, kritiſieren die Sozialrevolutionäre ihn, weil er dieſes Mal der Bevölkerung zu harte Abgaben auferlege und er ge⸗ radezu als eine Herausforderung gegn die Arbeiter⸗ bevölkerung bezeichnet werden muß. Die Unterhaus mitglieder der Arbeiterpartei be⸗ haupten, daß ſie in den letzten Tagen Tauſende von Proteſten von ihren Wählern erhal⸗ ten haben. Die Briefe ſollen die ſchärfſten An⸗ griffe gegen die Regierung enthalten. Dieſe und andere Tatſachen veranlaſſen manchen gutunter⸗ richteten Beobachter zu der Anſicht, daß die vielbe⸗ ſprochene Allianz zwiſchen dem Churchill⸗Flügel der Konſervativen und der Labour Party nicht mehr zu den realpolitiſchen Tatſachen gerechnet werden kann Die wiederholten Mißerfolge des Informations⸗ miniſters Du ff⸗Cbooper tragen natürlich zur Ver⸗ ſchärfung der Krife bei, aber auch ein anderer Zwi⸗ ſchenfall verdient erwähnt zu werden, nämlich ein Konflit zwiſchen Innenminiſterium und der Zeitung „Daily Worker“. Der Innenminiſter Sir John An⸗ derſon hat der Zeitung mit ſehr ſcharfen Maßregeln gedroht, weil ſie trotz mehrfacher Warnungen wieder⸗ holt ſehr offenherzige Artikel über die Kriegslage ge⸗ bracht hat. Hiernach hat die Zeitung mit dem Hinweis ge⸗ antwortet, daß ſie im Stande iſt, jeder Maßrege⸗ lung des Blattes mit Streiks in den Munitions⸗ fabriken entgegenzutreten. 5 Das Innenminiſterium hat hierauf die Angelegen⸗ heit ruhen laſſen. Vomben auf engliſche Fafenanlagen Wiederum erfolgreiche Luftkämpfe zwiſchen deulſchen und engliſchen Jägern (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 1. Anguſt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Durch die Wetterlage war die Tätigkeit der Luftwaffe auch am 31. Juli ſtark beeinträchtigt. Bei der bewaffneten Aufklärung im Kanal und im Seegebiet weſtlich der Scilly⸗Inſeln wurden einzeln fahrende bewaffnete feindliche Ha n⸗ delsſchiffe mit Bomben angegriffen. Mit ſchwächeren Kräften durchgeführte Nacht⸗ angriffe richteten ſich gegen Schiffsziele und An⸗ lagen in ſüdengliſchen Häfen ſowie gegen feind⸗ liche Scheinwerferſtellungen. Exploſionen und Brände wurden beobachtet. In den Abendstunden kam es in der Höhe von Dover zu Luftkämpfen zwiſchen britiſchen Spitfire⸗Jagdflugzeugen und deutſchen Meſſer⸗ ſchmitt⸗Jägern. Ohne eigene Verluſte gelang es hierbei, fünf britiſche Jagdflugzeuge und zwei Sperr⸗ ballone abzuſchießen. 5 Beim Einfliegen einzelner britiſcher Bomben flugzeuge im Laufe des Tages in norwegiſches, däniſches und hol⸗ ländiſches Gebiet wurden 3 weitere feind⸗ liche Flugzeuge abgeſchoſſen. Die von feindlichen Flugzeugen in der Nacht zum 1. Auguſt in Nor d⸗ und Weſtdeutſch⸗ land abgeworfenen Bomben richteten nur ge⸗ ringen Schaden an. Ein in größerer Höhe über den Wolken fliegendes feindliches Flugzeug warf eine Anzahl vom Bomben in das Stadt⸗ tunere von Hannover, weitab von jeder militäriſchen Anlage. Hierbei wurden mehrere Hünſer ſchwer beſchädigt, einige Perſonen ge⸗ tötet und verletzt. 5 Die Geſamtverluſte des Feindes betrugen geſtern acht Flugzeuge. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht (Funkmeldung der NM.) + Ro m, 1. Auguſt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Es iſt feſtgeſtellt worden, daß während der Luftaktion vom 28. Juli gegen feindliche Ein⸗ heiten im öſtlichen Mittelmeer ein engliſcher Zerſtörer verſenkt worden iſt. Während eines Aufklärungsfluges über Malta hat eine unſerer Jagdſtaffeln eine feind⸗ liche Staffel angegriffen. Zwei feindliche Flug⸗ zeuge wurden abgeſchoſſen. Eines unſerer Flugzeuge iſt nicht zurückgekehrt. In Oſtafrika haben wir wirkſame Luft⸗ aktionen auf Wajir, wo ein Kraftwagenlager erfolgreich im Tiefflug beſchoſſen wurde, ſowie auf den Flughafen von Bung unternommen, wo drei Flugzeuge am Boden getroffen und ſchwer beſchädigt wurden. Der Feind hat Caſ⸗ ſala bombardiert, wobei nur leichte Schäden verurſacht wurden. Mlilende Londoner Ausfülle gegen Japan Die Verhaftung engliſcher Agenten hat London aus dem Häuschen gebracht Korreſpondenten) — Bern, 1. Auguſt. Die Verhaftung britiſcher Agenten in Japan hat in England die politiſchen Wellen äußerſt hochgehen laſſen. Die britiſchen Kreiſe, die vor de Einleitung der den japaniſchen Forderungen gegenüber nach⸗ giebigen Politik gewarnt hatten, ſprechen von einer Rechtfertigung ihres bisherigen Standpunktes und ſuchen mit durch keine tatſächliche Sachlage gerecht⸗ fertigten Forderungen anzukämpfen. Der britiſche Außenminiſter Lord Halifax hat vor dem britt⸗ ſchen Unterhaus in äußerſt ſcharfer Form gegen die Verhaftung der Engländer in Japan Stellung ge⸗ nommen, und er erklärte, daß England die Darſtel⸗ lung über den Selbſtmord des verhafteten Reuter⸗ Korreſpondenten Cox nicht annehmen könne. Die engliſche Preſſe ſelbſt ergeht ſich in zahl⸗ reichen Beſchimpfungen Japans und ver⸗ langt wirkſame Repreſſalien, ſo u.., wie es„Daily Expreß“ tut, ein Embargo auf die japaniſche Aus⸗ fuhr.„News Chronicle“ fordert die britiſche 55 rung auf, Japan mitzuteilen, daß die britiſche Po⸗ litik grundſätzlich geändert würde. Die„Times“ ſchreibt zu der Erklärung von Halifax, dieſe könne nur proviſoriſchen Charakter tragen. Ueberhaupt ſei der politiſche Ton, der aus dieſen Verhaftungen 1 ſolle, bedeutungs voller als die Verhaftungen ſelbſt. Es beſtünden wenig Zweifel, daß dieſe Maß⸗ nahmen auf Betreiben der japaniſchen Militär⸗ (Drahtbericht unſ. behörden ergriffen worden ſeien. Dieſer Ton der britiſchen Preſſe gegen Japan läßt auf eine weitere Zuſpitzung der Spannung zwiſchen dieſen beiden Staaten ſchließen. Wenn jetzt die eng⸗ liſchen Blätter drohen, die Burma⸗Straße könne für Waffentransporte nach China ſofort wieder geöffnet werden, ſo wirkt dies lächerlich, da jeder weiß, daß infolge der ſtarken Regenfälle bis zum Oktober Transporte praktiſch nicht möglich ſind. Der Dute dankt dem Führer „Alle Energien auf ein Ziel gerichtet: Zu ſiegen!“ dnb. Berlin, 31. Juli. Der Duee hat auf das Geburtstagsglückwunſch⸗ telegramm des Führers telegraphiſch folgende Ant⸗ wort an den Führer gerichtet: „Ich danke Ihnen lebhaft für die Glückwünſche, die Sie mir anläßlich meines Geburtstages über⸗ ſandt haben. Alle meine Energien und die des italieniſchen Volkes ſind auf das eine Ziel ge⸗ richtet, das, welches Sie in Ihrem Tlegramm er⸗ wähnten: zu ſiegen! ä (ges.) Muſſolin.“ Treibende Minen vor dem Bosporus. Im Schwarzen Meer in der Nähe der Einfahrt in den Bosporus wurden mehrere treibende Minen ge⸗ ſichtet. Sie ſind durch ein Sonderkommando un⸗ ſchädlich gemacht worden. 8 151. Jahrgang Nummer 210 Der andere Krieg * Mannheim, 1. Auguſt. Es war ein ſtrahlender Sonnentag, dieſer 1. Auguſt des Jahres 1914. Die Ernte war reif, eine ausgezeichnete Ernte übrigens, und die Schnitter rüſteten ſich, ſie in die Scheuer zu bringen. Da holte ſie ein anderer Ruf. Der Ruf zu den Waffen. Der Krieg war ausgebrochen. Nach 43 Jahren oines reichen und ſatten und frucht⸗ baren Friedens, der das Deutſche Reich und das deutſche Volk mächtig in ihrer Größe und Kraft ge⸗ ſtreckt hatte, forderte von uns das Schickſal wieder einmal die letzte Bewährung des Krieges. Wir konnten deswegen mit ihm nicht hadern: es hatte lange genug uns Ruhe und Muße gegönnt. Und wir wollten deswegen mit ihm auch nicht hadern: wir waren des Friedens längſt ſelber unluſtig geworden, begierig zu erfahren, was hinter dem großen Ge⸗ heimnis des Krieges ſteckte. Wir hatten gewiß den Krieg nicht gewollt, weder Regierung noch Volk, und irgendwie überfiel uns alle eine Ahnung, daß er ſchrecklich ſein würde; aber nun, da er da war, fürchteten wir ihn auch nicht, warfen wir die drückende, nervös machende Laſt der Ungewißheit und der Ahnungen mit einem Aufatmen von uns und kehrten das Geſicht dem neuen Schickſal zu: bereit, es zu beſtehen und überzeugt, daß es mit uns ebenſo gnädig wie wir ſeiner würdig ſein würden. Wie lange uns dieſes Schickſal des Krieges für ſich fordern würde, wußten wir nicht. Aber wir waren überzeugt, daß es nicht lange dauern würde. „Bis die Blätter von den Bäumen fallen, werdet ihr wieder zu Hauſe ſein“, ſo hieß ein Wort, das die Runde machte. Angeblich hatte es der Kaiſer ge⸗ ſagt, aber niemand wußte es genau. So zogen wir fröhlich in den Krieg. Mit viel Lärm und mit viel Blumen. Und wenn die Züge der Reſerviſten aus den Bahnhöfen rollten, dann waren ihre Feuſter voll von lachenden Geſichtern. Nur manchmal entdeckte man einen, an deſſen ſtillem und verlorenem Antlitz der Jubel der anderen herabrann, ohne es zu He⸗ rühren, und drehte man ſich um, dann ſah man wohl, wie im tapferen Lächeln einer Frau es bitter zuckte. Aber im ganzen waren wir voll Glauben, voll Ver⸗ trauen und voll Mut. Es wan ja nur ein kurzer Krieg und es würde ein ſiegreicher werden. Die erſten Siegesmeldungen gaben uns recht: der Sturm auf Lüttich, die ſiegreichen Schlachten in Belgien, der Stoß auf Paris, das Wunder der Tannenberg⸗ Schlacht. Deutſcher Soldatenruhm überſtrahlte in hohem Bogen die Welt. Er konnte nicht unter⸗ gehen Er ging auch nicht unter, auch nicht in den Jahren, die dann kamen, in den Jahren der Siege und der Enttäuſchungen, der Tapferkeit und des Müde⸗ wartens. Die Blätter fielen oft von den Bäumen und die Soldaten kamen nicht nach Hauſe; dagegen las man ſchreckliche Berichte von ſchrecklichen Schlach⸗ ten: Verdun, Somme, Flandern; wie Albträume legten ſich dieſe Namen auf die Heimat und jeder, der einen draußen hatte, hatte Angſt, wenn der Poſt⸗ bote um die Ecke bog. Die Feinde aber wurden nicht weniger, ſondern immer mehr; Italien kam, Rumä⸗ nien kam, Amerika kam— von dem kleinen K läffer⸗ zeug der anderen ganz abgeſehen. Wir atmeten ſchon ſchwer, aber wir wußten, daß es auch die anderen taten; wir ſtanden noch und wir hofften, daß wir die letzten wären, die ſtehen würden. Wir hatten in der Heimat nichts mehr zu eſſen, aber wir nährten uns von der Kraft“ und dem Glauben, den die kämpfende Front zu uns ſchickte. Wir waren müde geworden und verzweifelt, aber wir richteten uns immer wieder auf an der un⸗ erſchütterlichen Tapferkeit derer, die das furchtbare Geſetz des Krieges bedingungslos und vorbehaltlos zum Geſetz ihres täglichen Lebens erkoren hatten. Wir trieben dahin ohne ſtarke und ſichere Führung und ahnten wohl, wie dort, wo die Zuperſicht am größten hätte ſein müſſen, die Kleinmut allmählich am ſtärkſten würde, aber wir hatten unendliche Quel⸗ len der Kraft im Volke ſelbſt: ſeine Geſundheit, ſeine Tüchtigkeit, ſeine Vaterlandsliebe. Wir würden es ſchon ſchaffen! Und im Glauben daran ſpannten wir noch einmal alle Sehnen zum letzten Sprung zum großen Ziel. Im Frühjahr 1918 ſtand der deutſche Rieſe noch einmal auf und der Ruck ſeiner Schultern ſprengte die Tore zur Freiheit und zum Frieden. Aber es reichte nicht dazu, ſie ganz aufzudrücken. Sie ſchloſſen ſich wieder. Und nun fiel Düſternis auf Deutſchlands Heer und Deutſchlands Volk. Als erſtes zerbrach das Volk. Es hatte das Glauben verlernt und glaubte nun denen, die es das Haſſen lehrten: nicht gegen die anderen, ſondern gegen ſich ſelbſt. Die Revolution brach aus. Sie ließ das Heer draußen allein und gab Sieg und Friede den an⸗ deren. Die ſtrahlende Sonne vom Auguſt 1914 wax im grauen Nebel des November 1918 untergegangen. Hat es ſo kommen müſſen? Wir waren lange Jahre nicht frei, dieſe Frage vor uns ſelbſt zu ſtellen. Heute ſind wir es! Heute ſind wir aus dem Gefängnis entwichen, in das uns damals die Geſchichte geführt hat. Heute ſteht der Krieg von 1914 in ſeinem Sinn ſowohl, den ihm die Geſchichte gegeben hatte, wie in der Schuld, die ihn uns vor⸗ Heren ließ, ganz klar und deutlich vor unſerem Ur⸗ teil. Heute wiſſen wir, daß dieſer Krieg mili⸗ täriſch ebenſo zwar ein Anfang aber noch kein Ende geweſen iſt, wie er politiſch zwar ein Ende, aber noch kein Anfang war. Daß er politiſch zwar das Ende der alten Welt, ihrer Grundſätze und ihrer Ge⸗ ſinnung beſiegelte, aber noch nicht die neue Welt der neuen Ordnung und deg neuen Geiſtes brachte; daß er militäriſch im Herbſt des Jahres 1918 zwar gaufhörte“, aber noch nicht zu Ende war. Der Friede, der ihm folgte, war nur das große Inter⸗ vall der Erſchöpfung, aber er war nicht die große wirkliche Entſcheidung. Er verlangte in ſeiner Un⸗ fruchtbarkeit, in ſeiner Geiſtloſigkeit, in ſeiner Ge⸗ bundenheit an das Alte geradezu die Fortſetzung. Damals ſahen wir das alles noch nicht. Damals ſahen wir nur unſer Unglück, und wir glaubten, es würde ewig ſein. Wir ſpürten nicht, wie die Ge⸗ ſchichte uns ſelbſt ſtieß und trieb und uns zu redete. Es bedurfte der hellſeheriſchen Verbundenheit eines einzelnen Mannes mit den geſchichtlichen Trieben und Kräften, uns das klarzumachen, uns begreiflich zu machen, daß das, was uns widerfahren war, ge⸗ ſchichtlich geſehen, nicht nur nicht ein Unglück, ſondern geradezu ein Glück geweſen iſt. Denn hätten wir in fener erſten Hälfte des großen Ringens geſiegt, hät⸗ ten wir es viel anders gehalten als die anderen? Hätten wir uns viel weniger den alten Kräften ver⸗ ſchrieben? Hätten wir viel mehr als ſie erkannt, daß die alte Welt ihren Schuld⸗ und Schickſalsſpruch ſchon empfangen hätte? Wären nicht wir auch viel⸗ leicht oder ſogar wahrſcheinlich ſatt und träge, un⸗ Iuſtig und blind geworden? Hätten wir dann den Anruf der Zeit zu neuem Glauben und neuer Ge⸗ ſinnung verſtanden? Wären wir, um beim Aeußer⸗ lichſten zu bleiben, ſo vom einfachen Zwang der Selbſtbehauptung darauf geſtoßen worden, uns mili⸗ täriſch mit den Waffen vertraut zu machen, die allein unſere damalige Niederlage in unſere heutigen Siege verwandeln konnten? Wir wollen uns darüber nicht täuſchen: daß wir den Krieg von 1918 verloren ha⸗ ben, hat uns geholfen den Krieg von 1940 zu gewinnen. Wir haben— wobei dieſes Wir im Anfang freilich beſchränkt blieb auf die Genialität eines Mannes, der hier als Wortführer der deutſchen Nation ſprach!— die Gründe unſerer Niederlage von damals erforſcht und erkannt, ſei es geiſtiger, ſei es militäriſcher, ſei es politiſcher, ſei es wirtſchaftlicher Natur: es waren unſere Bin⸗ dung an den materialiſtiſchen Geiſt der Zeit, der das Individium losgelöſt hatte aus der bindenden Gemeinſchaft des nationalen Begriffs und der natio⸗ nalen Not; es war der Auseinanderfall von Heer und Volk, der dem Heere die Kraft lähmte, es war der Mangel an einer ſtarken, entſchloſſenen, verant⸗ wortungsbewußten und verantwortungsfreudigen Führung, die das Schickſal treiben ließ ſtatt zu verſuchen es zu meiſtern und die diplomatiſch den Krieg ſchon verloren hatte, ehe er noch begonnen hatte. Es war die Anarchie einer Wirtſchaft und einer Wirtſchaftsführung, die gleichmütig zuſahen, wie die einen am Kriege verhungerten und die anderen am Kriege verdienten. Die Niederlage hat uns all das begreifen laſſen. Sie hat uns damit reif gemacht, die heutige Fort⸗ ſetzung des großen Krieges ganz anders zu beſtehen als den erſten Teil, ganz anders vor allem auch, als unſere Gegner von einſt und von heute. Wir haben der Geſchichte das Geheimnis des wahren Sieges entriſſen, nicht eines zufälligen Sieges, nicht eines Sieges der allgemeinen Ermattung, ſondern eines wirklichen, eines ſchöpferiſchen, eines dauernd in Zeit und Geſchichte wirkenden Sieges! Wir haben den Kämpfen und Siegen der zwei Millionen Deut⸗ ſchen, die damals gefallen ſind, die Erfüllung des letz⸗ ten großen Sieges geſchenkt. Wir haben die Schmach, die der Friede von damals auf die Ruhe ihrer Grä⸗ ber legte, wieder weggenommen und ſie in die Ruhe des wirklichen, des ewigen deutſchen Friedens ge⸗ bettet. Sie, die ein größeres Opfer gebracht haben als wir: weil das Opfer ihres Kampfes und ihres Steges nicht die Belohnung durch das Schickſal fand, können fetzt wieder ruhig ſchlafen: das neue Deutſch⸗ land, dem das Schickſal ſchon jetzt geſtattet hat und ganz ſicher noch mehr geſtatten wird, die Frucht ſeiner Siege auch zu ernten, wacht über ſie! Die Sonne vom Auguſt des Jahres 1914 iſt wie⸗ der auferſtanden und es wird kein Novembernebel mehr kommen, der ſie wieder verdüſtern könnte. Dr. A. W. Flaliens Kriegsaufgabe Vernichtung der engliſchen Flotte im Mittelmeer und im Indiſchen Ozean (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Rom, 1. Auguſt. Die italieniſche Oeffentlichkeit verfolgt mit größ⸗ ter Spannung die deutſchen Heeresberichte, aus denen klar hervorgeht, daß England täglich Schläge verſetzt werden, die das Land bereits fühlbar läh⸗ men. Dieſe Aufgabe erfüllen die deutſchen Stukas, -Boote und Schnellboote mit ihren Torpedos in immer größer fortſchreitendem Maße. In England würden die Lebensmittel und die Rohſtoffe immer knapper, nachdem ein engliſches Handelsſchiff nach dem andern auf den Meeresgrund geſchickt werde. Italiens Aufgabe ſei es, die Flottenſtreitkräfte Englands im Mittelmeer im Roten Meer und im Indiſchen Ozean zu vernichten Das gleiche gelte für die hier ſtationterte engliſche Luftwaffe. Je mehr Verluſte dem engliſchen Em⸗ pire durch Italiens Seeoperationen in dem Mittel⸗ meerraum und in Afrika zugefügt würden, deſto ſchwieriger werde die politiſche Lage für London, zudem das engliſche Preſtige bei den unterdrückten Völkern ſchon auf den Nullpunkt geſunken ſei. Virginio Gayda erinnert in dieſem Zuſammen⸗ hang nur an die Buren und an die Inder. Anſchlie⸗ ßend heißt es, daß ſich alſo heute bereits die Zer⸗ Hrürbung Englands auswirke, obwohl ſie kaum erſt kichtig begonnen habe. Gute Arbeit italieniſcher Flieger EP. Mailand, 1. Auguſt. Ueber den italieniſchen Fliegerangriff gegen einen brilfſchen Geleitzug im öſtlichen Mittelmeer wird von den Sonderkorreſpondenten der italieniſchen Blätter noch gemeldet, daß die italieniſchen Bomber il Angriffe beſonders gegen zwei Schlacht⸗ ſchifſe gerichtet hätten. Dieſen ſeien durch Bom⸗ bentreffer ernſte Havarien zugefügt worden. Die engliſche Fliegerabwehr ſei außerordentlich heftig geweſen. Am Morgen ſei eine neue Bombardierung des engliſchen Geleitzuges erfolgt, obwohl die Sicht nicht mehr günſtig geweſen ſei. Die italieniſchen Bomber ſeien tief auf die See niedergegangen, um die feindlichen Schiffe beſſer zu treffen. Es ſeien Bomben ſchwerſten Kalibers beſonders auf einen engliſchen Flugzeugträger abgeworfen worden, der von zwei dieſer Bomben und außerdem von mehre⸗ ren Brandbomben getroffen worden ſei. Nach eint⸗ gen Minuten habe man hohe Flammen von dem Flugzeugträger aufſteigen ſehen. Die engliſchen Flugzeuge hätten nicht mehr auf dem Flugzeugträger landen können, ſondern aufs Meer niedergehen müſ⸗ ſen. Außerdem ſeien zwei Dampfer des Geleit⸗ zuges getroffen worden. Die Beoͤrohung des Sudans (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Nom, 1. Auguſt. Der vorgeſtrige italieniſche Heeresbericht meldete die endgültige Einnahme von Kurmuk im Sudan durch die Italiener, ein ſchwerer Verluſt für England. Ergänzend berichten heute die Kriegsbe⸗ richterſtatter der römiſchen Preſſe, daß eine Brigade Kolonialtruppen von Gimma in Abeſſinien aus nach anſtrengendem Marſch nach Kurmuk vorgedrungen war. Im Morgengrauen unter dem aleichzeitigen Einſatz von Flugzeugen, die das Fort von Kurmuk mit Bomben belegten, gingen die italieniſchen As⸗ karis zum Angriff vor. Die Engländer verteidigten ihre ihre Stellung mit einem ſtarken Maſchinengewehr⸗ feuer. Nach einer ſchnellen und außerordentlich heſ⸗ tigen Aktion begannen die Engländer jedoch Kurmuk zut räumen und wurden bei ihrem Rückmarſch von dem Maſchinengewehrfeuer der italieniſchen Flieger weiter unter Feuer genommen. In Kurmuk lagen ſchwarze Soldaten vom Stamme der Niam⸗Niam, die von engliſchen Offizieren und ſudaneſiſchen Unteroffizieren befehligt wurden. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin. 1. Auguſt. Die Angriffe auf England folgen jetzt ohne Pauſe. Alle neutralen Beobachter betonen die wachſende Angſt und Nervoſität der Bevölke⸗ rung. Dreizehn engliſche Häfen ſind, wie Stock⸗ holms„Dagbladet“ meldet, in der letzten Woche ge⸗ ſperrt worden. Dieſe Tatſache allein ſpricht eine deut⸗ lichere Sprache als alle Miniſtererklärungen im Parlament und im engliſchen Rundfunk. Immer mehr Redekraft muß aufgebracht werden, um das engliſche Volk immer mehr in den trunkenen Wahn zu verſetzen, es könne doch noch ſiegen. * So feiert die britiſche Preſſe den Entſchluß der Regierung, auch den letzten Handel der Neutralen nach Europa unter die britiſche Kontrolle zu neh⸗ men.„Daily Mail“ meint großſprecheriſch, es ſei der unumſtößliche Wille Englands, Europa von der deutſchen Hegemonie zu befreien. Deshalb blockiere man Europa. Jedenfalls iſt der Verſuch verkündet worden, durch die Blockade Euro⸗ pas der Niederlage durch die deutſchen Waffen zu entgehen. In großen Worten ſchwelgt die britische Preſſe von dieſer Blockade von Norwegen bis zum Ageuator, und die„Times“ ſchreibt, daß Kriegsſchiffe für die Kontrollzwecke freigemacht würden. Das Ganze iſt nichts als ein Einſchüchterungs⸗ verſuch, den England auf den neutralen Handel unternimmt. Der größte Schiffsraum nützt nichts, wenn er die Beſtimmungshäfen nicht erreicht. Die britiſche Politik iſt trotz des zuſammengeraubten neutralen Handelsſchiffsraumes ſich darütber klar, daß die Blockade heute England trifft und nicht das europäiſche Feſtland. Wie es um England wirklich beſtellt iſt, um dieſe größte Seemacht, die ihre Häfen ſchließen muß, das weiß die ganze Welt. Aus der Schule geplaudert hat der Miniſter für ode Handelsmarine als er in einer Rede erklärte: „Wir können nicht vorausſehen, bis zu welchem Grade der Feind unſere Zufuhr abriegeln wird. Wir müſ⸗ ſen fetzt alle nur möglichen Ladungen hereinkommen laſſen, aber jede Ueberfüllung der Häfen dringend vermeiden.“ Das iſt wieder Spekulation auf Hoff⸗ nungen, die ſich nicht verwirklichen werden. Das iſt Hoffnungspanik vor dem Untergang. Sie wird eben⸗ ſo gegen England ſelbſt ausſchlagen wie alles Bis⸗ herige, das die Zehnmalklugen und doch Hundertmal⸗ Törichten an der Themſe ſich ſeit Beginn des Krie⸗ ges ausgedacht hatten. Aus den Geheimſitzungen vom Unter ⸗ haus und Oberhaus kommen über das neu⸗ trale Ausland einige Einzelheiten, die ſeltſame Schlaglichter oder auch Schlagſchatten auf die viel⸗ gerühmte Einmütigkeit des engliſchen Volkes werfen. So ergab, Stockholms„Tidningen“ zufolge, für das Unterhaus die Anweſenheitsliſte genau 301 Abgeord⸗ Englands neuer Blotkade⸗Terror In erſter Linie ſollen Spanien und Nordafrika betroffen werden! (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Beru, 1. Auguſt. Die neuen Blockademaßnahmen, die der bri⸗ tiſche Miniſter für den Wirtſchaftskrieg Dalton vor dem Unterhaus bekauntgah, find ein ſpre⸗ chender Beweis dafür, daß England den europäi⸗ ſchen Kontinent bereits in ſeiner Geſamtheit aufgegeben hat. Mit frecher Geſte behauptete Dalton, man wolle keineswegs Spanien, ſon⸗ dern nur die Achſenmächte treffen Das erſte Echo aus Spanien ſelbſt dürfte dieſem britiſchen Verzweiflungsſtrategen gezeigt haben wie man in Spanien darüber denkt. Exlogene Luftſiege der RA) Gefährliches Spiel! Phantaſien ſollen Erſolge erſetzen! and. Berlin, 1. Auguſt. Wie ein Damoklesſchwert hängt ſeit Wochen über i dem britiſchen Inſelreich die panikartige Furcht vor einem Großangriff der deutſchen Luftwaffe. In dem Bemühen, die Unterlegenheit der eige⸗ nen Fliegerkräfte auch weiterhin abzuleugnen und dem engliſchen Volk Mut und Zuverſicht einzuflö⸗ 75 ſowie der Panikſtimmung der Bevölkerung Ein⸗ alt zu gebieten, laufen die mit der Wahrheit auf Kriegsfuß ſtehenden amtlichen Verlautbarungen von Preſſe und Rundfunk einander den Rang ab. Es iſt deshalb nicht im geringſten erſtaunlich, daß dem engliſchen Volk unter der Einwirkung die⸗ ſer dauernden, aber ſehr gefährlichen Lügenpropa⸗ ganda der klare Blick für die wahren Begebenheiten erheblich getrübt wird, und daß man ſchon nicht mehr in der Lage iſt, deutſche von britiſchen Flugzeugen zu unterſcheiden. Faſt alle Flugzeuge, die bei Luft⸗ kämpfen abgeſchoſſen wurden, ſind immer deutſche Flugzeuge, müſſen deutſche Flugzeuge ſein,— denn wie wäre es anders möglich bei der ſo oft betonten Stärke und Ueberlegenheit der RA? Sogenannte Augenzeugen ſehen nur noch den Abſturz deutſcher Flugzeuge. Der deutſche OKW⸗Bericht meldete am 29. uli als Erfolgsergebuis von Luftkämpfen über dem Kanal allein in der Höhe von Dover den Abſch von 15 britiſchen Jagdflugzeugen bei drei eigenen in Verluſt geratenen Flugzeugen. Sechs weitere britiſche Flugzeuge wurden im Laufe des Tages au auderen Stellen abgeſchoſſen. 5 5 der britiſchen Lügenfabrik aber hat man aus den 15 bei Dover ab 75 enen britiſchen Flug⸗ 55 ſchnell 15 deni f a lugzenge gemacht und en ſiegreich beſtandenen Kampf der* 3 59 als britiſchen RA ⸗Sieg in die Welt gefunkt. itdem brachte jede weitere der vielen britiſchen ungen über dieſen Luftkampf größere deutſche luſtziffern zur Kenntnis der Welt, und am näch⸗ Tage ſogar wurde mitgeteilt, daß nicht weniger 23 deutſche Flugzeuge über Dover von engliſcher und verfolgenden engliſchen Jägern abgeſchoſſen den ſeien. Der britiſche Sender Davenkry fügte Meldung hinzu, daß die Bewohner von Dover „fröhlich nun darauf warteten, was Göring ihnen noch ſchicken wird“(J. Sollen ſie warten! Auch wir warten auf etwas. Aber nicht auf das „Was“, ſondern auf das„Wie“. Wir warten näm⸗ lich mit ſouveräner Ruhe auf die verheerenden Fol⸗ en dieſer britiſchen Lügenpropaganda beim briti⸗ 88 Volk ſelbſt, wenn dieſes unter den wuchtigen Schlägen der deutſchen Luftwaffe erkannt haben wird, daß alle mit ſo großem Stimmaufwand ver⸗ kündeten Luftſtege in Wirklichkeit deutſche Luftſiege waren. Auch die Azoren, die Kapverdiſchen und Kana⸗ riſchen Inſeln ſollen nur nach britiſchem Gutdünken Ware erhalten. Abſchließend gab Dalton bekannt, die britiſche Regierung habe beſchloſſen, Frankreich, Algerien, Tuneſten und Marokko in bezug auf die Konterbandekontrolle als feindliche Gebiete zu be⸗ handeln. Dalton mußte im Verlaufe ſeiner Ausfüh⸗ rungen zugeben, daß der Ausfall der franzöſiſchen Flotte für Kontrollfahrten für England ein harter Schlag war. Dabei gab ex in der Ausſprache zu, daß das bisherige Blockadeſyſtem derartige Lücken auf⸗ wies, daß man von einer Blockade nicht mehr ſpre⸗ chen konnte. Darin dürfte ſich nichts geändert haben. Jedoch ſcheint man darauf zu ſpekulieren, daß die rückſichtsloſe Androhung der Vernichtung aller Schiffe, die ſich nicht dem engliſchen Willen beugen, die vorhandenen Lücken ausfüllen kann. Aus der Begleitmuſik der Londoner Preſſe muß man ſchließen, daß ſich die Maßnahmen der britiſchen Flotte in erſter Linie gegen Spanien richten werden. Abſage Rooſevelts an eondon EP. Wafhington, 1. Auguſt. „Die US werden bis zum letzten Augenblick zögern, die Neutralitätszone entſprechend dem bri⸗ tiſchen Wunſch zu erweitern“— ſo erklärte Präſi⸗ dent Rooſevelt zu der von der britiſchen Regierung beſchloſſenen verſchärften Blockade gegen die iberiſche Halbinſel. Eine entſprechende Aenderung der Neu⸗ tralitätszone, führte der Präſident aus, würde die letzte Verbindung der USA nach Eu ropa abſchneiden. Vorſchlüge an Budapeſt und Sofia Rumänien ſchlägt Durchführung eines Minderheiten⸗Austauſches vor dnb. Bukareſt, 31. Juli. Außenminiſter Manoilescu gab eine Preſſe⸗Erklä⸗ rung ab, in der er u. a. betonte, daß der Miniſterpräſi⸗ dent und er in Deutſchland und in Italien eine ſehr gute Aufnahme gefunden hätten. Manvilescu unter⸗ ſtrich beſonders, 8 daß Rumänien auch weiterhin die Freiheit be⸗ halte, über die Geſtaltung ſeines Schickſals zu entſcheiden. Die politiſche und wirtſchafliche Unabhängigkeit Rumäniens in dem im Werden begriffenen ſüdoſtenropäiſchen Syſtem ſei voll⸗ kommen. i Neben der Wirtſchaft liege die Hauptſorge der Achſenmächte in der Aufrechterhaltung des Friedens im Südoſten. Manoilescu betonte ſodann, daß hinſichtlich einer Entſpannung mit Ungarn un d Bul⸗ garien die rumäniſche Regierung aus eigener Initiative entſchloſſen ſei, ihre guten Abſichten fü⸗ ein friedliches und freundſchaftliches Zuſammenleber mit ſeinen Nachbarn unter Beweis zu ſtellen un! zur Regelung der Minderheitenfrage radikale Löſun gen mit neuen oder bereits bewährten Methoden au ſuchen. 5 5 s a Man wolle einen Bevölkerungsaustauſch mit den Nachbarſtaaten durchführen. Man werde alle Rumänien, die im Wſten und. Süden außerhalb des Landes wohnen, gegen Austauſch entſprechen⸗ der Volksgruppe nach Rumänien zurückführen, wodurch Reibungsquellen beſeitigt und die nationale Struktur Rumäniens einheitlicher werde. Schließlich könne das alte Loſungswort der Nationaliſten,„Ru⸗ mänien den Rumänen“ nicht verwirklicht werden, wenn man nicht auch an eine energiſche öſung der Judenfrage ſchreite, zu welchem Zweck man ernſte, gutvorbereitete Maßnahmen treffen werde. Juden dürfen nicht Beamte ſein EP. Bukareſt. 1. Auguſt. Eine amtliche Verlautbarung beſagt, daß ſämtliche üdiſche Staats beamten aus der Staatsverwaltung ntfernt worden ſeien. Die Reinigung der ört⸗ ichen Behörden von jüdiſchen Beamten ſei im Zange. Nach einem Beſchluß des Miniſterrates vom Dienstag exhalten alle öffentlichen Beamten da Recht auf einen Ruheurlaub von fünfzehn Tagen. Der Urlaub für Beamte war bisher wegen der Er⸗ eigniſſe geſwerrt. a 5 8 Kriegsmaſchine unerhört unterlegen war. 8 Hundert Chefpoſten unſerer Flugwaffe wurden mit Perſonen beſetzt. die keine Ahnung von der Fliegerei Das Gebiet Abeſſiniens, das bei Kurmuk dem anglo⸗ägyptiſchen Sudan gegenüberliegt, iſt das Land der Beni Schangul, reich an Gold und Mine⸗ ralien. Wiederholt hatten die Engländer verſucht, ſich dieſes Gebietes zu bemächtigen, da man von aus am ſicherſten den Blauen Nil beherrſcht. Den erſten großen Verluſt auf dieſem Teil der oſtafrikaniſchen Front hatten die Engländer mit der Einnahme von Kambela durch die Italiener. Kambela iſt der letzte Hafen an dem Fluß Baro, der das Land mit Khartum verbindet. Außer dem Fluß Baro iſt nur noch der Blaue Nil als Verkehrs⸗ weg von Bedeutung. Mit dem Beſitz ſolcher wich⸗ tiger Ausgangsſtellungen alſo iſt es für Italien im⸗ mer leichter, die Offenſive weiter in den Sudan hin⸗ einzutragen. J ãDDVVVSTFVPPPVTCTCTCTCTCTCTCTCTTTcTTTTT nete, während 619 Mitglieder das Unterhaus zählt. Von der Arbeiterpartei haben alle Abgeordneten bis auf neun gefehlt, was allgemein auffiel. 7 Redner waren zum Wort gemeldet, aber die wenigſten erhielten auf ihre Anfragen eine Antwort vom Regierungstiſch. Eden ſprach zweimal und Duff Cooper einmal. Churchills abgeſagte Rede ſollam Sonntag im Rundfunk gehalten werden. Allein dieſe wenigen Mitteilungen geben einen genügend tiefen Einblick in die Einigkeit der ganzen engliſchen Nation, wie es in der letzten Rede des Premierminiſters ſo ſchön hieß. Die Einigkeit iſt ſo groß, daß die Hälfte der Unterhausmitglieder nicht einmal ihr Erſcheinen für nötig hält. * Die engliſchen Bombenangriffe auf holländiſches Staatsgebiet nennt der Am⸗ ſterdamer„Telegraaf“ die Höchſtwelle hritiſcher Nie⸗ dertracht. Alle bisherigen Bombenabwürfe über hol⸗ ländiſches Staatsgebiet hätten nur Privathäuſer ge⸗ troffen und unbeteiligte Menſchen getötet, aber kein einziges miliäriſches Obfekt habe gelitten. Der„Te⸗ legraaf“ ſchreibt:„Wenn die engliſchen Flieger ſo ſchlecht ausgebildet ſind, wie ihre ſinnloſen Abwürſe über Holland beweiſen. dann glaubt ſicher niemand von ihnen ſelbſt den Krieg auf dieſe Weiſe gewinnen zu können.“ * Die letzten amerikaniſchen Berichte über die deutſchen Luftbombardements gegen die engliſchen Küſtenſtädte, ſo lieſt man in Stockholms„Dagbladet“, betonen, daß nicht nur grauenhafte Zerſtörungen an Docks und Hafenanla⸗ gen angerichtet wurden, ſondern daß auch die Bepöl⸗ kerung der betroffenen Städte in ihrer Widerſtands⸗ kraft völlig zermalmt worden iſt. Die Neuyorker „Staatszeitung“ meldet. in Dover ſeien Lagergüter im Wert von Hunderte von Millionen vernichtet worden. Die Beyölkerung ſei in einer verzweifelten Stim⸗ mung, die ſich nicht beſchreiben laſſe. Die Neuyorker Zeitungen vergeſſen nur, die Schuldigen dieſer Zer⸗ ſtörungen zu nennen, die Leute um Herrn Churchill, der am gleichen Abend durch den engliſchen Rund⸗ funk erneut den Widerſtand bis zum Letzten in das Land hinausſchrie. Das„Liverpooler Echo“ meldet aus Sidney, die auſtraliſchen Reeder hätten am 30. Juli ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, keine Ton nage aufträge in die europäiſchen Kriegsgewäſſer mehr auszuführen. Der Beſchluß wurde gefaßt trotz des Einſpruchs des anweſenden Regierungs⸗ kommiſſars. Es werden, ſo ſchreibt das„Liverpooler Echo“, in Zukunft keine auſtraliſchen Schiffe mehr in Liverpool oder in anderen engliſchen Häfen ein⸗ laufen. Auch dieſe Tonnage iſt alſo den Englän⸗ dern verloren gegangen. Die ſteigende Zahl der Verſenkungen iſt zweifellos die Urfache und ſicher zum anderen auch die Weigerung auſtraliſcher See⸗ leute, fahren. daß für den Warenverkehr von Auſtralien nach Eng⸗ land britiſche Handelsſchiffe in auſtraliſchen Häſen einlaufen müſſen, vorausgeſetzt, daß die deutſchen -Boote ſte nicht ſchon auf ihrer Hinfahrt torpedie⸗ ren und verſenken werder. in den Todesring um Englands Küſte zu Stockholms„Dagbladet“ erfährt aus japanſſchen Geſandtſchaftskreiſen in Stockholm, daß noch immer die Feſtmeh mungen der Spionage verdächtiger Engländer in Japan fortgeſetzt würden. Bis Diens⸗ tag waren an hundert Perſonen in Haft genommen, und zwar in allen Städten, wo ſich engliſche Konſu⸗ late befinden. In Yokohama wurden in der Woh⸗ nung eines Konſulatsbeamten Liſten aller fapani⸗ ſchen Munitionslager und Flugplätze vorgefunden, deren Einzeichnungen auf beſtimmte Abſichten des Angriffs ſchließen laſſen. Vor der engliſchen Bot⸗ ſchaft in Tokio kam es wiederholt zu lärmenden Kundgebungen, und die Regierung hat militäriſche Schutzbewachung der Botſchaft angeordnet. Wer kommt vor das Staatsgericht? Daß große„Reinemachen“ in Frankreich (Drahtbericht unſ. Korreſpon denten) — Stockholm, 1. Auguſt. Die Meldungen aus Frankreich fahren fort ſich mit der großen Abrechnung mit den Kriegsſchuldigen zu beſchäftigen. Keine Anwaltskniffe ſollen jetzt die Schuldigen retten und kein Verbrechen ſeit 1919 ſoll als verjährt erklärt werden können, wird behauptet. Bevor der Gerichtshof ſeine Arbeit beginnt, ſoll eine umfangreiche Anklageſchrift ausgearbeitet werden— über ihren Inhalt wird Stillſchweigen bewahrt, 20e der fran ie Geer 9 r franz eneralſta 8 1 8 neun Kriegsmonate für die Defeuſive en ed. Eine amtliche Liſte über die angeklagten Perſonen liegt noch nicht vor. Sie ſoll angeblich in einer Re⸗ gierungsſitzung am kommenden Montaa feſtgelegt werden. Als einen der Hauptangeklagten nennt man Pierre Cot, der ein ſehr großes Sündenregiſter hat. Er wird angeklagt daß er als Miniſter ſeine Freunde in der franzöſiſchen Flugzeuginduſtrie be⸗ vorzugt hat. Außerdem wird er beſchuldigt, Mittel des Staates veruntreut zu haben. Auch in der Poli⸗ . er ſich mehrerer Verbrechen ſchuldig gemacht aben. Ueber den Fall Cot hat ſich der bekannte franzöſi⸗ ſche Kampfflieger Rense Fonck in einer Unker⸗ redung mit dem„Petit Pariſien“ geäußert. Er be⸗ hauptet, daß gewaltige Geldbeträge, die für die Luft⸗ verteidigung beſtimmt waren,„geſtohlen worden ſind, mit dem Ergebnis, daß Frankreich der 1 7 hatten. Beim Ausbruch des Krieges ſtanden wir mit einer ungenügenden Anzahl von Flugzeugen da. a u Stele enne l.— Südwe Fennel, ſämtl . Die Zwangsfolge für Enaland wird ſein ungewi geflohe Hakon 1 liche 2 nicht, Enoliſche Stoͤrungsverſuche au dem Balkan Gefälſchte Karten ſollen Grie chenland gegen Italien aufhetzen Korreſpondenten) — Rom, 1. Auguſt. Noch den Ausſprachen der Staatsmänner des Bal⸗ eus mit dem Führer und dem Duee haben die Eng⸗ lünder alles daran geſetzt, ihre Störungsarbeit auf dem Balkan wieder wirkſam au machen. Der Kor⸗ reſpondent von Exchange Telegraph erfand zu die⸗ ſem Zweck eine Karte Albaniens, auf der einige Ort⸗ (Drabtbe richt uu. ſchaften Jugoſlawiens und vor allem griecchi⸗ ſches Gebiet für Albanien gefordert werden. Dazu ſchreibt„Meſſaggero“:„Erneut ſind damit ſene Banden von Provokateuren entlarvt, die im Solde Großbritanniens ſich vergeblich bemühen, die Neuordnung Europas zu verhindern. Gleichzeitig meldet die italieniſche Preſſe aus gugoſlawien, daß im engliſchen Minengebiet von Trepca, die ebenſo wie die franzöſiſchen Kupferminen von Bor jetzt unter ſtaatliche Kontrolle geſtellt wur⸗ hen, anläßlich einer Unterſuchung weitere Pläne ge⸗ zunden wurden, die die verbrecheriſchen Abſichten der Engländer, das Eiſerne Torx in die Luft zu ſprengen, um die Donauſchiffahrt zu verhindern, beſtätigte. d 3 Die engliſch⸗rumäniſche Spannung iſt urch die geſtrige Ueberreichung der engliſchen Pro⸗ leſtnote noch weſentlich erhöht worden. Die Engländer ſtellen darin feſt, daß die rumäniſche Regierung für die Schädigung engliſcher Bürger und des engliſchen Kapitals voll verantwortlich ſei und drohen mit ent⸗ Kanonenfutter für England Schärſſte norwegiſche Kritik au der flüchtigen Regierung Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Oslo, 31. Juli. Die norwegiſche Preſſe richtet in dieſen Tagen ungewöhnlich ſcharfe Angriffe gegen die nach London geflohene Regierung. und jetzt wird auch an König Hakon Kritik geübt. Neraulaſſung dazu iſt eine Verordnung der ſo⸗ genaunten norwegiſchen Regierung in London, wonach alle norwegiſchen Staatsbürger in Eng⸗ land zum Militärdienſt einberufen worden ſind, um für Großbritannien zu kämpfen. Nach der Verordnung ſollen alle Norweger über 18 Jahre einberufen werden, wobei alle im Alter von J bis 35 Jahren in engliſchen Militärlagern zum Paffendienſt ausgebildet werden ſollen, während ale anderen Jahrgänge Arbeitsdienſt leiſten ſollen. Ausgenommen ſind die Seeleute auß allen Meeren. Strenge Strafbeſtimmungen bedrohen jeden. der der Verordnung nicht folgt. Daß engliſche Polizeibehörden und engliſche Mi⸗ lilärgerichte Norweger, die ſich weigern, für Eng⸗ ſund zu kämpfen, Strafen ausſprechen dürfen ſollen, erregt die norwegiſche Oeffentlichkeit ſtark. Die Zahl der geflohenen Norweger in London iſt an ſich nicht hoch, ſie wird auf wenige tauſend geſchätzt, da der könig nur von einer Anzahl Militär- u. Zivilverſonen begleitet wurde. Die norwegiſche Preſſe verlangt, baß die Norweger zu Vaterlandsverrätern geſtem⸗ pelt werden, die in engliſchen Kriegsdienſt gegen ein Land treten, das ganz Norwegen beherrſche und mit dem die Zivilbehörden in Norwegen freundſchaſt⸗ liche Beziehungen unterhielten. Auch gegen König Hakon werden ſchärfſte Worte laut. Bisher unter⸗ ließ de norwegiſche Preſſe es, ſich direkt gegen das ktönigshaus zu wenden. Es ſcheint, als gewinne 1 die jetzige Auseinanderſetzung entſcheidende Bedeu⸗ tung für die Frage der Stellung des Königs zum nopwegiſchen Volk. Neue engliſche Piratentat EP Stockholm. 1. Aug. England geſteht einen neuen Piratenakt ein. So wurde im engliſchen Nachrichtendienſt mitgeteilt, daß alle norwegiſchen Schiffe, die ſich zur Zeit in England befinden, zu defenſiven Zwecken bewaffnet worden ſeien. Nach engliſchen Angaben handelt es ſich um 4 500 000 Tonnen Schiffs⸗ Ja, das ist vernünftig: Allmshlich en die Sonne ge- öhnen und langsom bröunen 2 Mit Niveo-Cremel Wer ober unbedingt lönger in der Sonne bleiben und schneller bröunen will, braucht Niveg-Ultro-O! mi dem verstärkten Lichtschutz. ſprechenden Repreſſalten. Rumänien hat ſich ſofort vorbehalten, auf dieſe Note in der gleichen Schärfe des Tones zu antworten. Englands Terror in Aegypten (Drahſtbericht unſ. Korreſpondenten) 5— Rom, 1. Auguſt. Die italieniſche Preſſe meldet heute aus Ankara, daß die Spannung zwiſchen Aegyptern und Englän⸗ dern immer bedrohlichere Ausmaße annimmt. Ohne Rückſicht auf den ägyptiſch⸗engliſchen Vertrag von 1936 fühlten ſich die Engländer offenſichtlich als Her⸗ ren des Landes. 5 Als neueſten Beweis dafür melden die römi⸗ ſchen Blätter die Schaffung von drei„Sicher ⸗ heits zonen“, die vor allem alle Großſtädte des Landes umfaſſen und die von der ägyptiſchen Bevölkerung ſofort geräumt werden müßten. Die Schaffung der ſogenannten Sicherheitszone hat in der ägyptiſchen Bevölkerung größte Empörung und Erbitterung hervorgerufen. Wieder wurde die Evakuierung plötzlich durchgeführt. Die ägyptiſchen Verwaltungsgebäude und Polizeiſtationen ſind bis zur Unwahrſcheinlichkeit mit halbtoten und halb⸗ verhungerten Flüchtlingen überfüllt. An vielen Orten ſammelte ſich das Volk zu englandfeindlichen Kundgebungen. „.— P77... ̃ ͤ w c raum. Die Beſtückung ſoll ſich in erſter Linie gegen Flugzeuge und Unterſeeboote richten. * Eine echt engliſche Methode! Zunächſt ſtiehlt man den weitaus größten Teil der norwegiſchen Han⸗ delsflotte und ſchleppt ſie in ſeine Häfen, dann ſchickt man ſie auf Fahrt zu Englands Nutzen und fetzt hängt man ihnen noch die Flagge des Todes ans Heck. Denn es iſt klar, daß die Bewaffnung der norwegiſchen Handelsſchiffe ſie und die auf ihnen fahrenden norwegiſchen Matroſen zu aktiven Teil⸗ nehmern am engliſchen Kriege gegen uns macht, die won uns dann eben auch dementſprechend behandelt werden müſſen— was ja den Engländern, die ihre Kriege ſchon immer mit fremdem Blute geführt haben. ſicherlich weiter keine Herzbeſchwerden ver⸗ urſachen wird! Neuer franzöſiſcher Botſchafter in Waſhington. Das franzöſiſche Außenminiſterium gibt bekannt, daß der ehemalige Senator des Departements Seine⸗et⸗ Oiſe, Henry⸗Haye, zum Botſchafter in Waſhington ernannt worden iſt. Schwere Eiſenbahnkataſtrophe in ASA (Funkmeldung der NM.) E Neuyork, 1. Anguſt. Wie aus Akron[Ohio) gemeldet wird, wurden ſämtliche 41 Fahrgäſte eines Motortriebwagens der Peunſylvania⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft getötet, als der Wagen in einer Kurve der eingleiſigen Strecke mit einem Güterzug zuſammenſtieß. Die Benzin⸗ tanks des Triebwagens explodierten bei dem An⸗ prall und die Lokomotive des Zuges ſchleifte das brennende Wrack des Triebwagens 200 Meter weiter, bevor ſie zum Stillſtand kam. Der Fahrer des Triebwagens und der Zugsbegleiter konnten ſich durch Abſpringen retten, wurden allerdings ſchwer verletzt. Das Maſchinenperſonal des dee kam mit leichteren Verletzungen davon. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß der Triebwagen aus ungeklärten Gründen nicht, wie vorgeſehen, auf einem Ausweichgleis die Durchfahrt des Güterzuges abwartete. Tunnelgerüſt mit 30 Arbeitern eingeſtürzt anb. Athen, 31. Juli. In der Nähe der Stadt Theben ereignete ſich ein ſchwerer Arbeitsunfall. In einem Tunnel ſtürzte ein Gerüſt ein auf dem ſich 50 Arbeiter be⸗ fanden, die die Tunneldecke ausbeſſern ſollten. Aus den Trümmern wurden bisher 14 ſchwer verletzte Arbeiter geborgen, von denen ſechs tödliche Ver⸗ letzungen erlitten hatten. Der griechiſche Arbeits⸗ miniſter hat ſich ſofort an die Unglücksſtelle begeben. Hitzewelle in Griechenland Ep. Athen, 31. Juli. Eine außergewöhnliche Hitzewelle hat Griechen⸗ land erreicht. In vielen Städten iſt die Temperatur auf 31 Grad im Schatten geſtiegen. In Athen herrſchten 40 Grad Celſius. 5 a Aus Welt und Leben fm e LIeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeedeeeebebemebcbdddsdaaaadddadddodddddaddddd Schweſter Viola Von Heinz Steguweit Wer eine friſche Wunde trug und ſich kaum regen konnte im ſtrengen Joch der Schienen und Verbände, der hörte den Nachtwind nicht, der um die Fenſter ſchnob und das klirrende Laub des Herbſtes in alle Winkel fegte. Solch eine Heimfindung ins Lazarett glich einem abweſenden Schweben; man begriff mit Mühe. daß zwiſchen der brüllenden Feuerſchlacht von geſtern und der milden Beſorgnis von nunmehr kein tieferer Abgrund lag; zu raſch, zu liebevoll ge⸗ ſchah die Ueberwindung der Kluft, man hatte ſich doch abgefunden mit dem Verbluten oder Liegen⸗ bleiben— nun war man dennoch nicht vergeſſen. die Betten ſanken ein, das Leinen kühlte makellos, und die Schweſtern, die weißen und holden, wehten gleich ſanften Tauben umher. Schweſtern waren keine Damen und keine Frauen. ſie ſchienen keine Töchter und keine Mädel— Schwe⸗ ſtern waren eben Schweſtern mit dem Hauch alles Heilſamen, mit dem gütigen Zeichen des Roten Kreu⸗ zes, und eine von ihnen hieß Viola. Im College Fenolon zu Cambrai teilte ſie auf Stube 7 die Tropfen und Termometer aus, zählte die Pulſe, wickelte Mullbinden und hatte für alles, was ſie ſorgen, wirken, tröſten mußte einen eigenen Stil gefunden. Niemand war ihr Lehrmeiſter gewe⸗ ſen, keiner hatte ſie zu ihrer Beſonderheit erwogen, was Viola konnte, war ihr ſelbſtändiges Wachstum, wir achteten das, wenn ſie, die unendlich Gütige, den ärgſten Schmerz zu ſcheuchen wußte, ſei es mit einem Blick, ſei ſes mit einem kurzen Streicheln über Schopf und Stirn, oder wenn ſie, mit Tränen kämpfend, einmal kam: Jungens, gell, ihr ſingt's heut fei net, auf der Stuben drunter iſt einer geſtorben?— Oder wenn ſie, ſechs ſchäumende Bierkrüge ſchleppend, die Tür mit dem Fuße aufſtieß: Menſchenkinder, trinkt einen Halben, der blinde Ankebichlers Sepp lernt wieder ſehen—1 Viola konnte Socken ſtopfen und Mundharmonika ſpielen, oder ſie las das Abendlied des alten Clau⸗; dius vor: Der Mond iſt aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen. Am Ende drohte ſie ermah⸗ nend mit dem Zeigefinger: Verſchon' uns Gott mit Strafen,— und laß uns ruhig ſchlafen— und unſern kranken Nachbarn auch! Sie hatte uns in der Hand. Und einmal, Abend war es, wir qualmten heimlich unſeren Stummel, trieb Stube ſieben jenen übermütigen Jokus, deſſen Pfiff nur von den männlichen Geſchöpfen des Da⸗ ſeins geliebt zu werden pflegt: Wir ſpielten in⸗ kenklopfen! Wer nicht gerade einen Schuß im en⸗ kel ſitzen hatte, oder wer nicht beide Arme in der Schlinge trug, der mußte ſich für derlei Faxerei be⸗ geiſtern. Das erſte Opfer wurde ausgeloſt, wen es traf, der beugte ſich vornüber an die Wand, ſtippte kühn das Hinterteil heraus und hielt die Augen emſiglich verſchloſſen, wie es der Schabernack befahl. Rundherum ſammelte ſich das rauhe Schock der Kameraden, einer wetzte bald dem Stippenden die Tatze ſo beſtimmt aufs Leder— eine Backpfeife, ſo⸗ zuſagen— daß beide, Schläger wie Geſchlagener, ein Brennen ſpürten: Schinkenklopfen!— Der Getrof⸗ fene fuhr wie angeſtochen raſch herum, rieb mit der Linken ſachte übers fiebernde Quartier, indes die rechte Hand den Zeigefinger ſtreckte: Au weh, der dicke Kratzmann iſt's geweſen? Erraten. Alſo kam der Kratzmann an die Reihe, obwohl er, wie jeglicher von uns, bemüht geweſen war, alle Mienen der Harmloſigkeit auf ſein ſchuldiges Geſicht zu laden. Kratzmann ſtippte ſich, das war lohnend, muß man wiſſen, der Kerl beſaß zwei Keulen, wie ein Olden⸗ burger Pferd. Er wußte das umd tat es ſichtbar kund, indes er ordentlich in die Rumpfbeuge ging und die formvollenden Schwellungen darbot wie ein gefechtsklares Geſchütz. Wir taten einiges dazu, daß diesmal der raſante Schlag wahrlich ſitzen ſollte: Rechts wie links ward der leinene Lazarettfrack des ahnungsvoll zuckenden Opfers ſacht beiſeite geſcho⸗ ben, der ſtramme Hoſenboden lag wie eine Ziel⸗ ſcheibe da, wir ſtritten uns rechtſchaffen, wer ſeine Handſchrift nunmehr ausprobieren dur; Da öffnete ſich unverhofft die Stubentür: Schwe⸗ ſter Viola. Strahlend ſtand ſie im Rahmen, als Ge⸗ ſchöpf von flotter Klugheit überſchaute ſie im Augen⸗ blick das übermütige Revier der kindlich ſpielenden Krieger. Ein Triumphieren geſchah im flugs er⸗ rötenden Geſicht. Sie legte das Fingerchen auf den Mund. wir ſollten ſtille ſein und kuſchen,— dem vor⸗ gebeugten Kratzmann war, da er die Augen brav verkniffen hielt, der holde Gaſt noch unbemerkt ge⸗ blieben. Ach Viola. Ihr allein gebührte wohl die Ehre dieſes Schlags, der ſich ſo offenſichtlich lohnte. Wem anders war das ſichere Ziel zu gönnen: Schwe⸗ ſter Viola, die ſich auf manches Leid bisher verſtan⸗ den, zeigte nun, daß rein robuſter Spaß durchaus zum Stile ihrer rührigen Barmherzigkeit gehörte. wierwan Arula ... ad KN OMAN VON BERT OEHLMH ANN 6 „Ja“, ſagte Urſula leiſe. Und dann:“ Mir wurde plötzlich ſo ſonderbar ſchwindlich— ich weiß ſelbſt nicht, wie das kam— wenn Sie mich nicht geſtützt e „Das war mein Vater!“ Elli Wenkhuſen wies vergnügt auf den Herrn mit dem angegrauten Haar, „Ich habe Ihnen ja geſagt, wie hilfsbereit er iſt. Und das hier, Vater, iſt Fräulein Brinkmann. Man hat ſie ganz gemein beſtohlen und ich habe ihr mit Sachen ausgeholſen.“ Urſula machte den Verſuch, ſich zu erheben, aber Andreas Wenkhuſen hinderte ſie daran. „Bitte, behalten Sie Platz. Erholen Sie ſich erſt ein wenig. Darf ich Ihnen einen Kognak anbieten?“ Urſula dankte. Wenkhuſens Stimme klang ein wenig belegt, als er fortfuhr:„Ich bedaure ihr Miß⸗ geſchick aufrichtig, und ich freue mich, daß meine Tochter ſich Ihrer ſofort angenommen hat.“ Seine Worte ſtanden zu dem. was er dachte, in kraſſem Widerſpruch. Er fühlte ſich bedroht, und die quälende Furcht von einer unbekannten Gefahr 15 in ſteiler Kurve an. Die Art, in der Lorenz von 0 5 Mädchen berichtet hatte, erregte ihn heftig. Es oſtete ihn ungeheure Selbſtüberwindung, höfliche rte zu ſprechen. Wer war dieſe Perſon? 9 8 in ihm war in Aufruhr, ſein Gemütszuſtand 115 e im Vermutungen ein, auf die er niemals ver⸗ en wäre. Man hat ſie ausgeſchickt, um hier herum⸗ luſpinnieren, ſchoß es ihm durch den Kopf. Hätte ſie alſächlich Hilfe benötigt, wäre ſie oben auf dem dundftück der Filmdiva an Land gegangen. Aber 5 hatte ſie nicht getan. Sie war quer durch die cht geſchwommen— geradewegs hierher— Andreas Wenkhuſen betrachtete die Fremde ge⸗ nau. Sie war ein paar Jahre älter als ſeine Toch⸗ ter, zweiundzwanzig vielleicht, und auch bedeutend hübſcher als ſie. Die Farbe ihrer Augen vermochte er nicht zu beſtimmen. Ihr Grundton war wohl blau, aber ſie ſchimmerten in ein eigenartiges Grau hinüber. Der Mund, klein und herzförmig gezeich⸗ net, erſchien ihm entſchloſſen und eigenſinnig zugleich. Alles in allem genommen, konnte ſie getroſt mit den ausgeſuchten Schönen, die oben in ſeinem Arbeits⸗ zimmer als Nymphen die Wände zierten, in Wett⸗ ſtreit treten; aber Wenkhuſen wußte, daß gerade die ſogenannten ſchönen Frauen oft die gefährlichſten waren, und ſo konnte ſein abſchließendes Urteil nichts an ſeinem urſprünglichen Verdacht ändern. Ich muß wiſſen, wer ſie wirklich iſt! Kein ande⸗ rer Gedanke beherrſchte ihn. Jeden Augenblick mußte die Polizei da ſein, das war wie ein Licht⸗ blick. Im erſten Impuls hatte er die Fremde ſo raſch als möglich aus dem Hauſe ſchaffen wollen, nun war er entſchloſſen, ſie dazubehalten, bis man wußte, mit wem man es zu tun hatte. Noch wie er heftig darüber nachgrübelte, wie das geſchehen könnte, ohne das Mädchen Verdacht ſchöp⸗ fen zu laſſen, bat ihn ſeine Tochter, Fräulein Brink⸗ mann zu Tiſch einzuladen. „Ich habe ſie ſchon vorhin gebeten, mit uns zu eſſen, aber ſie will nicht. Bitte, ſprich du noch ein Machtwort.“ i „Natürlich bleiben Sie zu Tiſch!“ Wenkhuſen wurde plötzlich lebhaft.„Wir laſſen Sie nicht fort, ehe Sie ſich geſtärkt haben. Später wird mein Chauf⸗ feur Sie nach Berlin zurückfahren. Wo wohnen Sie, wenn ich fragen darf?“ Urſula Brinkmann hatte ihr ſeeliſches Gleichge⸗ wicht zurückgefunden. Elli hatte ihren Vater hilfs⸗ bereit genannt, und Urſula fand, daß er dieſe Eigen⸗ ſchaft in außerordentlichem Maße beſaß. „Sie ſind zu gütig“, ſagte ſie,„aber ich habe nicht beabſichtigt, Ihnen ſo viel Mühe zu machen.“ „Sie machen uns gar keine Mühe“. widerſprach Elli.„Hallo, Fritz“, winkte ſie ihrem eintretenden Bruder zu,„komm her! Hier iſt jemand, den man hundsgemein beſtohlen hat. Das da“. wandte ſie ſich wieder an Urſula,„iſt mein Bruder. Er bildet ſich ein bißchen viel auf ſeine Muskeln ein, aber ſonſt iſt ganz gut mit ihm auszukommen.“ Der junge Wenkhuſen kam näher. Sein Geſicht drückte Neugier aus, aber dieſer Ausdruck ſchlug gleich darauf in Verblüffung um. „Kennen wir uns nicht?“ Urſula ſah erſchreckt in das bleiche Geſicht des jungen Mannes. Sie hatte ſich erhoben und ihre ganze Haltung drückte Abwehr aus.. „Natürlich kennen wir uns!“ Fritz Wenkhuſen lachte ſte an.„Berlin iſt doch wirklich ein Dorf, Ueberall trifft man ſich wieder.“ a „Sie— müſſen ſich irren!“ „Irren? Sind Sie nicht die junge Dame, die öfter um eins in Schüttes Reſtaurant am Nollen⸗ dorfplatz zu Mittag ißt?“ g Urſula zwang ſich zum Lächeln.„Das Lokal kenne ich gar nicht, Herr Wenkhuſen.“ 5 Das ſchien dem jungen Mann nicht einzugehen. „Ich hätte tauſend Eide geſchworen, daß Sie das ge⸗ weſen ſind?“ Die Wenkhuſenſchen Verkaufsbüros befanden ſich in der Motzſtraße und beſaßen eine eigene Kantine, aber dann und wann ging er auch zu Schütte eſſen, und dort hatte er zu wiederholten Malen ein junges Mädchen geſehen, das dieſem da zum Verwechſeln ähnlich ſah. telte er den Kopf.„Dieſe Aehnlichkeit! Ich möchte ſogar behaupten, daß ſie dasſelbe Kleid getragen hat. 7 8 5 g „Hat mein Bruder eine blühende Phantaſte oder nicht?“ Ellis Lachen klang hell durch den Raum. „Das iſt nämlich mein Kleid, Fritz, damit du's weißt!“ Wenkhuſen ſen. hatte aufgehorcht, als ſein Sohn die junge Dame wiederzuerkennen glaubte. Nun ſah er enttäuſcht drein—— ganz im Gegenſatz zu Urſula Brinkmann, die erlöſt in Ellis Lachen ein⸗ ſtimmte. Einen Augenblick hatte es gefährlich aus⸗ geſehen, aber das war nun vorbei.. „So etwas!“ ſchüt⸗ Sie rollte flink die Aermel auf, ſie tat auch ſo, als ſpucke ſie in ihre Pfötchen, dreimal bolte ſie noc ſchwingend aus, wir bahnten ſolcher Mühe hilfs⸗ bereit den Weg, indem wir kichernd auseinander⸗ traten,— dann ſauſte die ſonſt ſo milde Schweſtern⸗ hand auf des Gefreiten Kratzmann präſentierte Fläche. Wir aber ſchoben uns blitzſchnell zuſammen, daß Viola ſich im Rücken unſerer Abwehrfront ver⸗ bergen ſollte. Zu ſpät: Kratzmann, der ſich ſporn⸗ ſtreichs umgewendet hatte und das Grinſen aller An⸗ geſichter klar durchſchaute, blies die Wangen pfiffig auf und flötete ſich eins, als er die Phalapx ſprengte und die im Hintergrund geduckte Miſſetäterin er⸗ wiſchte: Zapperlot, dat is de Schweſter Viola je⸗ weſen. Erraten. Alſo kam Viola an die Reihe—? Kein Flehen oder Sträuben half, das Spiel vom Schinken⸗ klopfen hatte ſeine feſten Regeln, wer ſchlagen wollte, mußte ſich auch ſtippen, ſofern man ſeinen Namen vorher richtig riet. Aber das Idyll nahm immer neue Formen an. Inmitten ihrer Krieger machte ſich Viola kurioſer aus als irgendwann vorher. Da ſie ſo innig bat, man möge ausnahmsweiſe ihr das unumſtößliche Geſetz des Stippens doch erſparen, traten ſchon Frei⸗ willige vor, die ſich für die Schweſter bücken wollten. Das aber litt die Gute nicht, und ihr Widerſpruch geſchah ſo ernſt, als wäre unſere Spielerei dergleichen Ueberlegung wert. Viola wollte alſo dennoch jetzt, das verlange die Gerechtigkeit, meinte ſte, nur eine Bitte wagte der beherzte Mund: Gell, ihr ſchlagt's fei net zu hart? Wir gelobten hoch und hehr. Und Viola ſtippte, ganz ſanft, ach ſehr behutſam beugte ſie den kleinen Scheitel an die Wand, harrend, wartend, vielleicht ein wenig bange Wir aber ſtanden da wie Buben, die ſich redlich ſchämten. Denn wer wagte es, das arge Spiel, das unter Kameraden ein Schabernack von rauhbeiniger Tummelei immerzu geweſen war, nunmehr neu zu üben? Schon der Name Schinkenklopfen deuchte uns in dieſem Augenblick ſo ungeziemend wie nur möglich. Die Verlegenheit floh von einem Ang eſicht zum nächſten, und es waren rechte Kerle unter uns, handfeſte Patrone, die an der Somme und vor Ver⸗ dun ſchon kühn gefochten, die keiner Kugel, keiner Flattermine ausgewichen, die in der Hölle tagelanger Trommelei wie Felſen ſtandgehalten,— heuer ſpür⸗ ten ſie das Pochen ihrer Herzen und wollten alſo nimmer. 5 Schweſter Viola wurde ungeduldig: los doch, rief ſie, eilt euch, bat die treue Stimme War keiner da, der es Denn aller Mut den man ſo oft be⸗ Wir haben es nicht getan. Stürmen und Gefechten, mit dem gelitten hätte. wieſen in den 0 hadern müſſen. Es mochte gut Uebermut hat er nun ſein alſo. Viola wandte ſich um, uns: Hab's doch gewußt. Ha no, ihr ſeid's von Herzen gut in den Saal der ſchweren Fälle. cht wache beginnen, es ſchliefen doch ſo viele Geſchicke im La⸗ zarett College Fenelon zu Cambrai an der Schelde. Viele Violas hat es gegeben, jede in ihrer Art. Viele werden immer wieder unſer herzlich Ange⸗ denken ſich verdienen. maß jeden einzelnen von Gell, ihr ſeid's net ſchlecht. Dann ging ſie die Nachtwache zu unſer Herz.(Die Landolfi.) 5 1 Joſevß n. Belter: Unruhig iſt 98 Roman. Paul Zſolnay, Verlag, Wien. Ganzleinen.80 4A. Inmitten dieſes Romans ſteht eine Landolfi⸗Geige als Symbol. Sie gehört einem jungen Auslandsdeutſchen, Sohn eines deutſchen Vaters und einer ſpaniſchen Mutter; und wird dieſem jungen Menſchen zum Schickfal, als er, erzogen in der deutſchen Heimat ſeines Vaters und vor die Pflicht geſtellt, entgegen ſeinen inneren Neigungen das väterliche Erbe in der fremden Wert weiterzuführen, in den Konflikt zwiſchen Neigung und Pflicht hineingeworfen wird. Der Roman, der, in ſich abgeſchloſſen, den Anfang einer großen Trilogie bildet, macht die geiſtigen Hintergründe, die inneren Spannungen und das geheimnisvolle Geſetz des Blutes fehr geſchickt lebendig. Ein Roman, der ſich mirht, in die Tiefe zu dringen und der bet dieſem Bemühen manche Koſtbarkeit zu heben verſteht. A. Win bauer. Nikolai Ließkow: Das Schreckgeſpenſt.— Das Tier. Zwei Novellen. Mit Textzeichwungen von Karl Wernicke. Harl Rauch Verlag, Marßfleeberg. Die flüſſig lesbare Ueberſetzung dieſer ehenfov gemüts⸗ tiefen wie ſcharfſinnigen Novellen des großen vuſſiſchen Erzählers ſtammt von Henry von Heiſeler. Der rührige Karl⸗Rauch⸗Verlag ſetzt mit dieſem ſchmucken und gehalt vollem Band die Reihe„Rufſiſche Erzähler“ fort, im der ſchon„Der ungetaufte Pope“ von Ljeßkow enthaltem war, gleichfalls kongenbal von H. v. Heſſeler überſetzt. Oßeßkom erzählt hinreißend. Aus bleinen Anläſſen formt er Schick⸗ ſale. Im Vergleich zu Doſtofewſki wd Tolſtoi⸗ Oießkow zerredet nichts. Seine Geſchichten ſtrotzen von Ham dll ung, und ſeim Blick drängt tief Hinein in das Driebwerk der wenſchbichen Seele. Er gehört in die erſbe Reihe alber Grzähler. Dr. F. W. Koch. Immerhin, ab morgen ſuchte ſie ſich einen ande⸗ ren Mittagstiſch. Schüttes Reſtaurant würde ſie in Zukunft mit keinem Schritt mehr betreten * Vorſichtig, die Paddel ſteil und behutſam ins Waſſer tauchend, näherte ſich Werner Steube der kleinen ſchilfumſtandenen Inſel. Nur hierher könnte die Schöne im blaßgrünen Badeanzug ent⸗ wiſcht ſein. Traurig genug, daß ihm dieſe Erkennt⸗ nis ſo ſpät gekommen war. Er paddelte rings um die Inſel und ſpähte mit Luchsaugen in die Büſche. Aber weder dort, noch im Schilf gewahrte er etwas, was auf die Anweſen⸗ heit des Mädchens hingedeutet hätte. Wo aber konnte ſie ſonſt geblieben ſein als hier? Noch einmal ſuchte er die weite Waſſerfläche ab. Die Luft flimmerte ſtark. Er ſah alle möglichen Fahrzeuge, aber durchweg mit mehr als einer Per⸗ ſon beſetzt. Werner Steube umrundete die Inſel ein zweites Mal. Diesmal kam er ihr ſo nahe, daß er mit dem Paddel mehr als einmal im Schilf bängen blieb. Und da ſah er plötzlich, faſt völlig zugedeckt von einem großen, weit über das Schilf ragenden Zweig, das Boot. „Hallo, mein Fräulein!“ rief er.„Verſtecken Sie ſich nicht länger. Hier iſt jemand, der Sie bren⸗ nend gern kennenlernen möchte!“ Daß beine Antwort kam, wunderte ihn nicht ſonderlich. Er lachte. Die Blaßgrüne konnte ihm nicht mehr entgehen. Verdammt ſchwer hatte ſie's ihm gemacht, jawohl, aber nun erwies ſich doch wie⸗ der einmal, daß der zum Ziel kommt, der den läng⸗ ſten Atem hat. Er wußte nicht, wer die junge Dame war, aber ſie fiel ihm ſchon im Stadtbahnzug auf. Sie ver⸗ ließ, wie auch er, in Nikolaſſee den Zug, doch ver⸗ lor er ſie im Menſchengewühl aus den Augen, noch 8 er ſie bitten konnte, ſeine Geſellſchaft zu dul⸗ en. 2 4 8 8 n 1* 1 1 (Fortſetzung folgt. * Mannheim, 1. Auguſt. Sonnenuntergang 20.53. Monbaufgang.48. Sonnenaufgang(2..).20. Monduntergang 18.44. Gch wein am Naqmiuag Die Ueberſchrift iſt wörtlich zu nehmen. Schwein iſt alſo Schwein, das heißt Borſtenvieh und nicht etwa eine Abart von Glück. Das obengenannte Schwein alſo wurde in einem kleinen Lieferwagen durch die Stadt gefahren, ge⸗ nauer durch die Oſtſtadt. Ein Schwein, das mitten Hurch die Ziyiliſation gefahren wird, erregt Aufſehen. Doppelt Aufſehen in der Kriegszeit, die ja vor den Braten die Fleiſchmarke geſetzt hat. Ueſer Schwein wurde ſogar zur Senſation: Es purzelte nämlich reichlich ungrazis von ſeinem Gefährt. Bedauernde Menſchenblicke in der ganzen Runde.„Armes Schwein“, dachte ich,„du zerlegſt dich noch früher in deine Rippchen, als urſprünglich vorgeſehen ſein mochte.“ Das Schwein aber dachte anders, es dachte vor allem gar nicht daran, ſich auch nur im geringſten zu verletzen, im Nu war Frau Jolanthe wieder auf den roſigen Beinen und benahm ſich ſo, als ſei ſie aus dem Straßenbild in dieſer Gegend einfach nicht mehr wegzudenken. Das gute Tier hatte bei ſeinem Sturz alſo mit Recht ſogenanntes Schweinglück, oder kurz: es hatte Schwein. Es tat auch gleich ſchweine⸗ mäßig, ſofort ging es auf Nahrungsſuche aus: Mit ſeinem Rüſſel ſchnupperte es das ganze Fahrpflaſter ab. Das war dumm, aber inſtinktgemäß. Und die anweſenden Mannheimer ſahen mit unbeſchreiblichem Vergnügen zu. Der Fahrer merkte den Vorfall erſt, als Frau Jolanthe die Schreckſekunde des Sturzes ſchon längſt überwunden hatte. Er wendete nun nicht ſofort, ſondern fuhr gemächlich um das Quadrat, um ſeine ſweckreiche Fracht von hinten zu überraſchen. Siehe da, es gelang! Unſer Schwein merkte erſt etwas, als es ſchon wieder, gepackt von griffeſten Männer⸗ händen, auf dem Wagen ſtand. Es hatte tatſächlich vergeſſen, Schwierigkeiten zu machen. Erſt als die Fahrt wieder begann, gab Frau Jo- lanthe Töne von ſich. Aber wie will unſereiner als Late feſtſtellen, ob ſie Proteſt oder Zuſtimmung be⸗ deuten ſollten. Man lernt auch in einer Schweine⸗ ſeele nie aus. 8 Wenn das Vorfahrisrecht nicht beachtet wird! Polizeibericht vom 1. Auguſt 1940 Geſtern mittaa gegen 12 Uhr ſtieß in der Stra⸗ ßenkreuzung Kloppenheimer⸗, Kapellen⸗ und Baden⸗ wefler Straße in Mannheim⸗Seckenheim ein Laſtzug mit einer Radfahrerin zuſammen. Bei dem Zu⸗ ſammenſtoß kam die Radfahrerin zu Fall, wobei ſie mit ihrem Fahrrad unter die Zugmaſchine des Laſt⸗ zuges zu liegen kam und einige Meter geſchleift wurde. Hierbei erlitt die Radfahrerin ſtarke Prel⸗ lungen an der rechten Schulter ſowie Hautabſchütr⸗ fungen an beiden Beinen. Das Fahrrad wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert. Die Schuld an dem Zuſam⸗ menſtoß trifft den Fahrer des Laſtzuges, weil er beim Einbiegen die nötige Vorſicht außer Acht ließ und der Radfahrerin die Vorfahrt nicht einräumte. Bei zwei weiteren Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten wurden zwei Straßenbahnwagen und zwei Kraftfahrzeuge be⸗ ſchäbigt. Auch dieſe Unfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Bei der am 31. Juli durchgeführten Verkehrs⸗ überwachung gelangte der Führer eines Kraft⸗ fahrzeuges wegen Ueberſchreitung der Höchſt⸗ geſchwindigkeit zur Anzeige. Außerdem wurden 32 Verkehrsteilnehmer wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Straßenverkehrsorönung gebühren⸗ pflichtig verwarnt. Ferner wurden an fünf Kraft⸗ fahrzeugführer Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Notizen aus Feudenheim Die Saarländer Brieftaubenzüchter veranſtal⸗ teten, da ſie jetzt wieder in ihre Heimat zurückkehren, gemeinſam mit den Feudenheimer Züchtern, bei denen ſie während der Abweſenheit von ihrer Heimat ihre Tauben untergebracht hatten, einen Abſchieds⸗ abend im„Jägerhaus“. Bei gemütlichem Beiſam⸗ menſein unterhielt man ſich aufs angenehmſte.— Feldwebel Hch. Bürnäcker wurde zum Leutnant befördert und erhielt das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe.— Geistlicher Rat Georg Gumbel, ein Feudenheimer Kind, iſt im 68. Lebensjahre infolge eines Schlag⸗ anfalles in Kenzingen/., wo er ſtationiert war, ge⸗ ſtorben.— Weiter hat der Schnitter Tod zwei an⸗ geſehene Feudenheimer Bürger zu ſich abberufen: im 83. Lebensjahre den Rentner Georg Bezinger und im 85. Lebensjahre Joh. Wunder.— Privatier Fr. Heſſelbarth erlitt im Kino während der Vorſtellung einen Hirnſchlag. Der herbeigerufene Arzt konnte nur den Tod feſtſtellen. Zwar nicht ganz ſo glatt und eben wie ein Schachbrett, jedoch immerhin wie eine rieſige Tanz⸗ fläche, der nur der Parkettbelag fehlt, ſtellt ſich jetzt die ehemalige Schafweide dem Auge dar, wenn man einen Spaziergang das rechte Neckarufer entlang von der Friedrichs⸗ bis zur Adolf⸗Hitler⸗Brücke unternimmt. Scheint die Sonne auf die weitgeſtreckte Fläche, dann iſt man beinahe geblendet vom Glitzern, das die Quarzkriſtalle des rötlich⸗grauen feinen Kieſes ausſtrahlen, mit denen die Oberfläche bedeckt iſt. Eine Straßenwalze iſt zur Zeit noch dabei, den Be⸗ lag gleichmäßig feſt zu drücken und widerſtandsfähig gegen Wind und Wetter, nicht zuletzt gegen menſch⸗ liche Fußtritte zu machen. Viele Tauſende menſch⸗ licher Fußtritte auszuhalten, iſt nämlich, wie be⸗ kannt, die Beſtimmung des in erſter Linie für Fahr⸗ marktzwecke erſtellten Platzes; es fällt ihm außerdem die weitaus wichtigere und zeitlich umfangreichere Aufgabe zu, als Hauptmarkt die von Erzeugern und Großhändlern aus der näheren und weiteren Umgebung Mannheims mittels Bahn und motori⸗ ſſerten Fahrzeugen angelieferten lebenswichtigen ländlichen Erzeugniſſe an den Kleinhandel zu ver⸗ mitteln und ſolcherart einen erheblichen Beſtandteil der Großſtadternährung zu bilden. Wenn wir ein⸗ gangs vom Platz zwiſchen Hauptfeuerwache und Kron⸗ prinzenſtraße als einer ſchachbretteßenen Fläche an⸗ ſprachen, müſſen wir die räumliche Angabe etwa auf die halbe Größe einſchränken, indem die kies⸗ befeſtigte Ebene vorläufig nur bis zur Kobellſtraße reicht, trotzdem aber noch einen recht weitläufigen und großzügigen Eindruck erweckt. Daß der Teil Tragiſcher Totſchlag in der Nacht: Glatt und eben wie ein Schachbrett Zwiſchen Hauptſeuerwache und Kronprinzenſtraße zwiſchen Kobell⸗ und Kronprinzenſtraße in abſeh⸗ barer Zeit dem jetzt nahezu fertiggeſtellten in Form und Zweck angegliedert wird, dürfte wohl außer Zweifel ſtehen. Darauf deuten ſchon die unweit der Kronprinzenſtraße jedermann ſichtbaren beiden Ein⸗ gangstreppen zur gefahrloſen Unterwelt hin, über deren Bedeutung die beſchrifteten Rahmen der Ven⸗ tilationsöffnungen Aufſchluß geben. Zwei ſolcher zeitgemäßen unterirdiſchen Sicherheitseinrichtungen befinden ſich übrigens auch auf dem weſtlichen Platz⸗ teil und ihre Aufnahmefähigkeit ſoll ſich auf eine vierſtellige Zahl menſchlicher Weſen gründen. Ein weiteres nützliches Bauwerk unſeres umfangreichen Jahr⸗ und Hauptmarktplatzes erhebt ſich hinter dem ſchwarzbraunen Bretterzaun, der ihn gegen den OEG Bahnkörper abgrenzt. Es iſt ein eingeſchloſſenes Häuschen gefälliger Form, in roten Backſteinen aus⸗ geführt, beſtimmt, als ſaubere Bedürfnisanſtalt dem unleidlichen und unzulänglichen Zuſtand abzuhelfen, den die bezüglichen bisherigen Behelfsmäßigkeiten aus Bretterwänden darſtellen, wenn irgend eine Veranſtaltung eine große Menſchenmenge auf dem fraglichen Platz längere Zeit feſthielt. Es darf angenommen werden, daß eines baldigen Tages, wenn der ſchöne Platz endgültig als fertig angeſprochen werden kann, auch der genannte un⸗ ſchöne Bretterzaun durch eine Linguſterhecke erſetzt mird, die ja ſeit einigen Jahren an allen geeigneten Plätzen als dekorativ⸗abgrenzender natürlicher Rahmen das Großſtadtbild verſchönt und ſich zwer⸗ fellos auch der baulichen Neuordnung zwiſchen Hauptfeuerwache und Kronprinzenſtraße harmoniſch einfügt. G ö tz den Regenwurmſammler für einen hühnerdieb gehalten 500 RM. Geloſtraſe wegen fahrläſſiger Tötung Die Strafkammer Mannheim verurteilte den Käfertaler Gaſtwirt G. wegen fahrläſſiger Tötung an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von 10 Wochen zu einer Geloſtrafe von 500 Mark ſowie Tragung der Koſten des Verfahrens. Die An⸗ klageſchrift hatte Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Der Wjährige, herkuliſch gebaute Mann ſtammt aus Neunkirchen(Saar). In der Nacht zum 1. Mai, einem Sonntag, dem Tag der Nationalen Arbeit, gegen.10 Uhr, gebot der Wirt Feierabend in der von ihm gepachteten Wirtſchaft. Bald darauf betraten zwei Gäſte aufgeregt wieder die Wirtſchaft und alarmierten den Angeklagten: „Kommen Sie mal raus, am Hühnerſtall macht ſich jemand zu ſchaffen!“ Der vermeintliche Dieb hatte zeitweilig auch mit einem kleinen Licht geleuchtet in der ſtockdunklen Nacht. Das war im Garten gegen über, der dem Verpächter der Gaſtwirtſchaft gehört. Der Angeklagte will nun zwei gebückte Geſtalten dort bemerkt haben, eine ganz nahe der Stelle des Hühnerſtalls, wo ſchon früher einmal eingebrochen wurde. Zweimal habe er die vermeintlichen Diebe angerufen, aber weil niemand antwortete, ſich im Gehüſch aber etwas regte, hat ex ein etwa 40 Millimeter ſtarkes, 1 Meter langes Eiſenrohr, das an der Wand lehnte, ergriffen und in der kritiſchen Richtung, etwa 2 Meter weit, geworfen. Der Getroffene ſackte zu⸗ ſammen, weil der Wurf verhängnisvoll gut ſaß:„So unglücklich wollte ich nicht treffen; als es paſſiert war, erſchien es mir ſelbſt ekelhaft, daß ſo viel ge⸗ ſchehen war!“ Der Angeklagte behauptet, gefürchtet zu haben, der vermeintliche Hühnerdieh könne ſchießen. Tatſächlich ſagte der Wirt zunächſt einem Zeugen:„Dem habe ich es aber gegeben, der ſtiehlt hier keine Hühner mehr!“ Unglücklicherweiſe handelte es ſich bei dem Schwer⸗ verletzten um einen harmloſen Amateurangler aus der Nachbarſchaft, der lange nach Feierabend auf Re⸗ genwürmer aus war. Schon einmal iſt er nachts für einen Gartendieb gehalten worden, und er ſoll den Vorwurf, daß er auf Anruf nicht antwortete, mit dem Hinweis zu entkräften verſucht haben: „Ich darf nichts ſchwätzen, weil ſonſt meine Regenwürmer wieder verſchwinden!“ Um.15 Uhr erſchten die Polizei; und dann der Sa⸗ nitätskraftwagen. Der Verletzte ſaß am Tiſch, man konnte aber nicht mit ihm reden. Gegen.30 Uhr mußte er erbrechen, ein Zeichen dafür, daß das Ge⸗ hirn verletzt war, wenn auch keine blutende Wunde zu ſehen war. Tags drauf ſtarb er im Krankenhaus. Der gerichtsmediziniſche Sachverſtändige, Dozent am Inſtitut für gerichtliche Medizin in Heidelberg, erläuterte die anatomiſchen Grundlagen des Falls umd beſtätigte die Gewalteinwirkung auf den Schädel als Todesurſache. Der Landgerichtsdirektor hielt dem Angeklagten vor:„Haben Sie nicht daran ge⸗ dacht, daß Sie einen Menſchen töteten, und daß meh⸗ rere Männer bei Ihnen ſtanden, die Ihnen notfalls beigeſprungen wären?“ ich wollte den Gegner nur für den Augen⸗ blick unſchädlich machen. Daß es ein Dieb wäre, davon war ich überzeugt wegen der vorausgegangenen Diebſtählel!“ Der Erſte Staatsanwalt verneinte die Frage der Kämpfer ohne Waffen Der Kriegseinſatz des Deutſchen Roten Kreuzes Die Jahre des Weltkrieges von 1914/8 waren die Jahre der Bewährung für das Deutſche Rote Kreuz. Die Leiſtungen, die es damals vollbrachte, find unvorſtellbar groß. Sie ſind größer als wir wiſſen und heute durch Zahlen belegt vor uns ſehen. Immerhin: Die vorhandenen Zahlen und Belege geben einen Ueberblicküber die ungeheure Arbeit, die Hunderttauſende unbekannter deut⸗ ſcher Männer und Frauen im Dienſte für ihre Brü⸗ der an der Front auf ſich nahmen, ohne Dank zu erwarten oder zu erhalten. Rund 250 000 Perſonen, 132000 Männer und 118 000 Frauen, waren an der Front, in der Etappe und in Heimatlazaretten in der Pflege der kranken und deten Soldaten tätig. In den 52 Mona⸗ ten des Krieges pflegten dieſe ſelbſtloſen Helfer 12,7 Millionen verwundeter, kranker und kampfſtoff⸗ vergifteter deutſcher Soldaten mit dem Erfolg, daß v. H. wieder wehrdienſtfähig wurden. Auch Ulgende Zahlen ſprechen eine eindringliche Sprache: Neben 1783 deutſchen Aerßten, 18 183 Sanitätsunter⸗ r Freiwilligen Krankenpflege und 243 ſtern vom Deutſchen Roten Kreuz ihr Leben für das Vaterland hin. 2 88 Wieder iſt die Stunde der Bewährung ür das Dc gekommen. Seit 11 Monaten be⸗ inden wir uns in einem uns aufgezwungenen riege und ſeitdem ſind zugleich mit dem deutſchen Heere auch die„Kämpfer ohne Waffen“ mobil ge⸗ macht. Damit iſt das Zeichen des Roten Kreuzes allen ſichtbar wieder in Erſcheinung getreten. Ueber⸗ All in deutſchen Landen ſieht man heute das Rote uz auf weißem Grunde auf Krankenhäuſern und fftzieren und Mannſchaften, gaben 620 N vielen, ſonſt anderen Zwecken gewidmeten öfſent⸗ lichen Gebäuden, Lazarettzügen, Schiffen und Sani⸗ tätsflugzeugen, auf Bahnhöfen und Schulen. Zugleich mit dem Einſatz der Wehrmacht mußten bei Kriegs⸗ beginn noch an demſelben Tage mehr als ein Drittel der Rotkreusſchweſtern aus 68 Mutterhäuſern zur Verfügung geſtellt werden. Dieſe Aufgabe wurde dank der Bereitſchaft und Schlagkraft der im Frie⸗ — aufgebauten Organiſation reibungslos bewäl⸗ tigt. Je länger dex Krieg dauert. deſto umfangreicher werden auch die Aufgaben des Deutſchen Roten Kreu⸗ zes. Die„erſten Runden“ dieſes Krieges ſind, wie eine japaniſche Zeitung es ausdrückt, vorüber, und Deutſchland hat ſie ſämtlich gewonnen. Noch ſind wir nicht am Ende des Krieges, aber für ganz Deutſchland gibt es nach 11 Monaten gewaltiger Erfolge nur einen Glauben, nur einen entſchloſſenen Willen: den 9 Das Schickſal Deutſchlands wird nach dem Worte des Füherrs durch dieſen Krieg für die nächſten tauſend Jahre entſchteden. In dieſem Bewußtſein arbeiten heute alle Rotkreuzſchweſtern, alle Dea Helfer, Helferinnen und Schweſternhelferinnen unter Anſpannung aller Kräfte in der Pflege und Betreuung unſerer topferen Soldaten. Entſchloſſen und einſatzbereit gibt das deutſche Volk immer wieder ſeine Spende, um die Mittel, die für die Be⸗ treuung der Soldaten erforderlich ſind, bereitzuſtellen und auch zutragen. Wir zeigen erneut uuſeren Opfergeiſt bei der 5. Hausſammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutſche Rote Kreuz am 3. und 1, Auguſt! — dadurch zu ſeinem Teil zum Endſieg bei⸗ 9 f Notwehr. Zur Frage der vermeintlichen Notwehr räumte er ein, daß der Angeklagte den Täter wohl ſtellen durfte, aber ſeine Schuld begann damit, daß er zum Wurf anſetzte und auf den vermeintlichen Dieb warf. Als kräftiger Mann hätte er den Zu⸗ griff nicht zu ſcheuen brauchen. Er handelte fahr⸗ läſſig, während Vorſatz durch die vermeintliche Notwehr ausgeſchloſſen war. Wegen fahrläſſiger Tötung beantragte der Erſte Staatsanwalt ſechs Monate Gefängnis. Der Verteidiger ſetzte ſich für Freiſpruch von Schuld und Strafe ein. Die Urteilsbegründung ſtellt u. a. feſt, gegen einen etwaigen Meſſerangriff konnte ſich der Ange⸗ klagte durch bloßes Vorhalten des Rohres wehren. Trotz Hausbeſitzes und Arbeitseinkommens: Mit 59 Lenzen Warenhausdieb Valentin., ein Mann von 59 Jahren, Familien⸗ vater mit verſorgten großen Kindern, Hausbeſitzer in Biblis, bisher unbeſcholten, erlag trotz laufenden Arbeitseinkommens(wöchentlich 35 Mark) auf ſeine alten Tage der Verſuchung zum Warenhausdiebſtahl. Samstagnachmittags, wenn er frei hatte, ſtieg er den Frauen nach, die, mit Markt⸗ u. Handtaſchen bewaffnet, in die Kaufhallen und Warenhäufer zogen, und paßte hier die für ihn günſtigſte Gelegenheit„zum Eingrei⸗ fen“ abb. Bei dieſem verdächtigen Gehaben beobachtete den Valentin auch eine unbeteiligte Frau. Kluger⸗ weiſe machte ſie die Aufſicht unauffällig aufmerkſam. Kurze Zeit verließ Valentin den Ort. Als er wieder auf der Bildfläche erſchien, ſtellte ihm die Aufſicht eine Falle, in die er glatt hineinſtolperte: die Ver⸗ käuferin mimte ſchnellentſchloſſen eine ſorgloſe Kun⸗ din und legte einen Geldbeutel verführeriſch auf die Pakete in ihrer Markttaſche. Als die Aufſicht ihn ſo im ausgelegten Marktnetz fing, trat er fix mit dem Fuß auf den eben erſt geſtohlenen Geldbeutel, aber das half nun alles nichts mehr. Bei näherer Betrachtung ſtimmte es auch nicht, daß dieſer ſein einziger Sündenfall geweſen ſein ſollte: die Haus⸗ ſuchung förderte, gut veyſteckt und„getarnt“, nicht weniger als ſechs fremde Geldbörſen zutage. Antragsgemäß, zur Abſchreckung, lautete das Ur⸗ teil auf ſechs Monate Gefängnis; angerechnet wer⸗ den nur drei Wochen Unterſuchungshaft, nämlich erſt von dem Augenblick an, in dem Valentin end⸗ lich geſtand dr. f. Notizen aus Sandhofen Fürs Rote Kreuz fand im Morgenſternſaal eine größere Veranſtaltung ſtatt, die von über 500 Leuten beſucht war und beſten Inhalt aufwies. Das flotte Programm beſtritten ein Muſikkorps der Wehrmacht und die Sandhofer Geſangsſoliſten Emil Bucher, An⸗ ton Bayer und Luiſe Schnell. Alle gaben ihr Beſtes. Noch einmal fand für zwei Tage die Ausſtellung des Modells der neuen„Rheinbrücke“ hier ſtatt.— Im Alter von über 90 Jahren verſtarb Sandhofens älteſte Einwohnerin, Witwe Wilhelmine Schröder, geb. Müller. Letzten Abſchied nahm die Ortsbauern⸗ ſchaft von ihrem Berufskameraden Johann Back. Auch die Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft ehrte den guten Kameraden.— Mit dem Etiſernen Kreuz ausgezeichnet wurde Flugzeugführer, Unteroffizier Karl Henrich, Scharhof, und Unteroffizier Willy Englert, Sandhofer Straße 243. Zum Hauptfeld⸗ webel befördert wurde Oberfeldwebel Walter Schmid, Ziegelgaſſe. Das Schutzwall⸗Ehrenzeichen wurde an folgende Sandhofer verliehen: Mathäus Baumann, Karlſtraße 123, Willi Brühl, Luftſchiffer⸗ ſtraße, Ludwig Ferch, Pfauengaſſe 18, Robert Feßler, Luftſchifferſtraße, Ludwig Himmel mann, Karlſtr. 53. Den 70. Geburtstag feierte Herr Jakob Naas, Luftſchifferſtraße 21. Allen herzlichen Glückwunſch! Achtung, Mückgeführte des Gaues Koblenz⸗Trier! Die Gauleitung Koblenz⸗Trier gibt bekannt: Die Wiederbeſiedlung der 5. Zone des Kreiſes Saarburg, die die Orte Beuren, Bilzingen, Dittlin⸗ gen, Fiſch, Kahren, Portz. Rommelfangen, Kirf, Kör⸗ rig, Mannebach, Merzkirchen, Meurich, Kelzen, Süd⸗ lingen und Traſſen umfaßt, kann begonnen werden. Volksgeuoſſen der oben genaunten meinden mel⸗ den ſich zwecks Ausſtellung der Heimkehrer⸗Ausweiſe und Einteilung in die Transporte bei den zuſtändigen Ortsgruppeuleitungen im Bergungsgebiet. * Goldene Hochzeit. Das Ehepaar Joſef Fritz und Johanna geb. Schmid, wohnhaft Mannheim⸗ Waldhof, Altrheinſtraße 11, z. Z. bei Ullrich, Luzen⸗ berg, Gerwigſtraße 18, feiert am 2. Auguſt goldene Hochzeit. Wir gratulieren! 0 * Noch eine goldene Hochzeit. Das Ehepaar Friedrich Rottmann und Marie geb. Hönig, Bel⸗ lenſtraße 46, feiert am 2. Auguſt das Feſt der gol⸗ denen Hochzeit. Frau Rottmann iſt Trägerin des goldenen Mutterehrenkreuzes. Wir gratulieren! Spendet für das Kriegshilfswerk des Dag. Am kommenden Samstag und Sonntag, dem 83. und 4. Auguſt, findet die letzte Sammlung für das Kriegs⸗ hilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz ſtatt.— Eine willkommene Gelegenheit. Eine DRae.⸗Helferin über⸗ nimmt es, an die Angehörigen zu ſchreiben. 0 (NSV., Zander⸗Multiplex⸗A) a. Kurszettel der Hausfrau: Weltlauf um Pfifferlinge Das Wetter iſt ſeit Wochen ſo, daß ſich die Haus. frauen als einzigen Troſt daraus wenigſtens eine gute und reiche Pilzernte erhofften. Aber leider leider... Das„Fleiſch des Waldes“ läßt trotz beſ⸗ nahe naturnotwendig großen Wachstums auf dem Markt wie in den Geſchäften recht ſehr auf ſich warten. Oder vielmehr mangelt es vermutlich aß Leuten, die hinausgehen und es einſammeln. Daz iſt in der heutigen Zeit doppelt betrüblich, denn eff einem nahrhaften und wohlſchmeckenden Pilzgerſch kann man ſich bekanntlich immer beſonders gu weiterhelfen. Großzügiger Einſatz erſcheint hier dringend geboten, zumal ja gerade die Waldungen rings um Maunheim mit Pfifferlingen und auch anderen eßbaren Pilzen geſegnet ſind. Wie wäre es, wenn alle jene, deren Mithilfe bei den Erntelagern der H wegen Bereitſtellung ander⸗ weitiger Arbeitskräfte nicht mehr in Anſpruch ge⸗ nommen zu werden brauchte, ſich zu„Pilzſammel⸗ kommandos“ zuſammentäten und auf dieſe Weiſe daz Angebot ſteigern würden? Vielleicht könnte es da⸗ durch ſogar ermöglicht werden, den für beſcheideye Geldbeutel ſelbſtwerſtändlich recht hohen Preis von 55 Pfd. je Halbkilo etwas zu ſenken, während unſere daheimgebliebene Schuljugend gleichzeitig einen treff lichen Ausgleich für ſo manches in Kriegszeiten un⸗ zuträgliche Ferienvergnügen mit polizeilich ver⸗ bötener Fahrradbenützung hätte. Waren alſo infolge mehr als knapper Anfuhr anf dem heutigen Wochenmarkt die Pfifferlinge ſchon ſehr bald vergriffen, ſo konnte man wenigſtens den Bedarf an Heidelbeeren nach Belieben decken. Es mögen bald die letzten geweſen ſein und ſie koſteten trotz der von überallher gemelde⸗ ten„Rekordernten“ immer noch 38 bis 40 Pfennige das halbe Kilo. Auch freute es die Hausfrauen, daß ſie nun wieder nach Herzensluſt Zitronen einkaufen konnten, deren Mangel zwiſchen der alten und der jetzt glück⸗ lich in Gang gekommenen neuen Ernte in den ſalat⸗ reichen Sommerwochen beſonders unangenehm ver⸗ ſpürt wurde. In großen Mengen waren ebenfalls die Tomaten angeliefert, wobei man für deutſche Ware bis 38 Pfennige, für holländiſche 25 bis 95 Pfennige je halbes Kilo zahlen mußte. Prachtvollen Gemüſelauch gab es, der freilich noch 15 Pfen⸗ nige das Stück koſtete, während man vom zartblät⸗ terigen Mangold zum gleichen Preis ein halbes Kilo bekam. Ein machgurken aller Art wur⸗ den ebenfalls eifrig gekauft, ebenſo wie die etwas regennaſſen Frühpflaumen, Mirabellen und Birnen zu beachtlichen Preiſen ihre Abnehmer fanden. Ein hunter Blumenflor mit Fingerhut. Gladſolen und goldgelben Studentenblumen umſäumte wiedet die Obſt⸗ und Gemüſeſtände, und mahnte die Haus, frauen, über dem Nützlichen auch das Angenehme ſolches blühenden Zimmerſchmuckes nicht zu ver⸗ geſſen. rt. Wie helfen wir uns ohne Steriliſiergläſer? Einige Winke für unſere Hausfrauen Nicht jede Hausfrau hat das Glück, einen Vorrat an Steriliſtergläſern zu beſitzen, um all das köſtliche Gut des Sommers für den Winter aufbewahren zu können. Gerade jetzt im Krieg gibt es aber viele junge Haushalte, die zum erſtenmal mit Einmachen beginnen, und denen es an Gläſern fehlt, die augen; blicklich nicht in genügender Menge zu heſchaffen ſind. Da wir aber immer alle Schwierigkeiten ge⸗ meiſtert haben, fanden wir auch hier einen Ausweg, nämlich den, daß wir unſer Kompott einfach ein⸗ ſchwefeln. 5 Wir nehmen hierzu weithalſige Flaſchen, Mar meladengläſer oder Steinguttöpfe. Die Gefäße wer den tadellos geſpült und ausgetrocknet. Vor dem Einfüllen des Kompotts ſchwefeln wir ſie aus, indem 5 Hochlan ſchneiden, dieſes anzünden und auf einen Teller legen, 1 1 wir ein kleines Stückchen einer Schwefelſchnitte a⸗ vom Rand freibleibt. Darauf legen wir ein zurecht geſchnittenes Pergamentpapier. Nun wird wied ein Schweſfelſtückchen groß) angezündet und auf das Pergament gelegt. In einer Schüſſel mit Waſſer haben wir das zum Zubinden gerichtete Cellophanpapier bereitgeſtelll auch die Schnur zum Zubinden iſt vorher zurecht⸗ gemacht. Während nun das efelſtückcchen noch brennt, binden wir raſch das Gefäß mit dem naſſe Cellophanpapier zu. Das Schwefelſtückchen muß zugebundenen Gefäß noch eine Weile weiterbrennen, ſo daß die entſtehenden Dämpfe alle noch vorhande⸗ nen Keime abtöten. Es iſt darauf zu achten, daß die Glashaut ganz glatt auf dem Glasrand aufliegt feſt zugebunden iſt, damit der Verſchluß ein frei luftdicht iſt. Auf dieſe Art kann jedes ſüße Ko pott eingemacht werden. Deutſches Frauenwerk 55 Abt. Volkswirtſchaft— Haus wirtſchaft San Baden. * 8 5 (etwa 1 Quadratzentimeter Rg. und riegs⸗ Eine über⸗ 9 e bei den ander⸗ uch ge⸗ ammel⸗ iſe das es da⸗ heidene is von unſere n treff⸗ en un⸗ 9 ver⸗ ihr auf linge igſtens elieben Jauſtball in Mannheim bb Germania Mannheim Fauſtball⸗Bezirksmeiſter Eines der wertvollſten Stücke aus der Rüstkammer des ichen Turnens ſind Bewegsſpiele in Gottes freier Na⸗ ben Und wohl kaum ein anderes Spiel eignet ſich für das tur. ze Alter in gleicher Weiſe wie das Fauſtballfpiel. Mit reife Abſicht trägt das Fachamt Turnen dieſer FTatſache Wnong. Wie es für die Turner Spielrunden in Lei⸗ 15 ngsklaſſen einrichtet, ſo richtet ſie für die Aelteren ver⸗ ſgiedene Altersklaſſen ein. 5 o die Altersklaſſe 2(über 40 Jahre) des Bezirks Mann⸗ zeim führte am Sonntag auf der herrlichen, mit vorzüg⸗ lichen Spielfeldern ausgeſtatteten Platzanlage des Mann⸗ heimer Töd Germania 1885, durch die Rückſpiele ihre Spielrunde zu Ende. Wie bei den Vorſpielen, zeigte ſich 1 junge Alter“ von der beſten Seite. Sinnvolles Zu⸗ 50 menſpiel geſtalteten die Kämpfe zu einem ſportlichen 0 Stets wechſelnde Führung ſorgten für die nötige e Die Ergebniſſe ſprechen für die Güte der Lei⸗ fungen und die geringen Unterſchiede für die Gleichwertig⸗ keit der Mannſchaften. 8 Ueber ein Jahrzehnt war TV Jahn Neckarau ſüh⸗ rend und verwies den Tbd Germania Mannheim ſteis auf den zweiten Platz. Sonntag gelang es dem Dod Germania in der Beſetzung Wowereit.(Schlagmann) Ker⸗ hinkt und Groſſe(Vorderſpieler), Lippel und Baumann (üntermänner) Jahn Neckarau zu enttrohnen und den tel Bezir ks meiſter heimzubringen. Germania lot mit der ſtets gleichen Beſetzung an. Neckarau war in der Beſetzung Spiegel, Werdan, Zepp, Schifferdecker und Scherer erfatzgeſchwächt. Die Spiele im Spiegel der Zahlen: Vorſpiele: 7b. Jahn Neckarau— Tv. Maunheim 1846 27 725 29, Jahn Neckarau— Tbd. Germania Mannheim 29:29 260, Germania Mannheim— Ty. Mannheim 1846 28718 gu. Jahn Neckarau— Ty. Edingen 83:24 20. Mannheim 1846— Ty. Edingen 37:28 750 Germania Mannheim— Ty. Edingen 32:24 Rückſpiele: 20. Germania Mannheim— Ty. Jahn Neckarau 27119 Tb. Germania Mannheim— Ty. Mannheim 1846 28:20 To. Jahn Neckorau— Ty. Mannheim 1846 24-22 Tabellenſtand: 26d. Germonia Mannheim 5 4 113 9 4. Jahn Neckarau 5 2 T. Mannheim 1846 51 7 T. Edingen 33 Die beiden Tabellenführer ſind zur Teilnahme an den Hobiſchen Bereichs ſpielen berechtigt. Am kommenden Sonntag ſteigen auf gleichem flatze bie Rückſpiele der Bezirksklaſſe, bei der TV Sondhofen mit ſeinem blendenden Mittelſtürmer und die Spngg Sandhoſen das Feld anführen. Lützelſochſen und id Germania kömpfen erbittert um den 3. Platz. H. Sport in Nürnberg ⸗Jürih Auch bei den Ausſcheidungskämpfen in Nürnberg⸗Fürth on denen Mannſchaften der Gebiete Franken, Hochland, Hayeriſche Oſtmark, Tirol⸗Vorarlberg, Baden und Würt⸗ temberg beteiligt waren, zeigten H und BD recht gute Leitungen. Im Fußball qualifizierte ſich das Gebiet Hoch⸗ land für die weiteren Spiele um die deutſche Jugendmei⸗ kerſchoft und auch im Mädchen⸗Hockey gab es einen Sieg bon Hochland. Franken kam im Jungen⸗Hockey zum Sie und gewann auch das Waſſerballturnier gegen Baden un Mürktemberg. Die Ergebniſſe: Hochland— Bayr. Oſtmark:1(:9, Franken— Tirol⸗Vorarlberg:0,(:), Endſpiel: Hochland tegen Franken 311(:); Waſſerball: Franken— Baden a(.0, Württemberg— Baden 613(), Franken— Württemberg 771(:); Hockey(5) Endſpiel: Franken— Hochland 10(:), Hockey(BDM): Hochland— Bayr. Oſt⸗ mark 13:0, Endſpiel: Hochland— Franken 311. Jugendwaſſerballmeiſter geſchlagen Niederſachſen Gruppenſteger Das in Hannover ausgetragene Gruppenturnier zur beutſchen Jugend⸗Waſſerballmeiſterſchaft brachte das Aus⸗ ſcheiden des bisherigen Meiſters Gebiet Weſtfalen, der mt dem 3. Platz fürlieb nehmen mußte. Als Sieger ging Gebiet Niederſachſen, vertreten durch die Jugend der Han⸗ noperſchen Waſſerfreunde 90, mit:1 Punkten bei 11:5 Toren hervor. Den 2. Platz belegte Gebiet Mittelrhein mit 42 Punkten bei 777 Toren vor Gebiet Weſtfalen(21:4 ., 7s Tore) und Gebiet Rußhr⸗ Niederrhein(:5,:12). Die Ergebniſſe: Rußhr⸗Niederrheim gegen Weſtfalen:4(:0, Nieder⸗ chein— Mittelelbe:2(:), Niederrhein— Weſtfſalen ), Ruhr⸗Niederrhein— Mittelelbe:2(:). Um den 2, Platz Mittelelbe— Weſtfalen:2 n. Verl.(:2,:). Nixe ſiegte in Breslau Die Schwimmerinnen des SB Nive Charlottenburg Den Heldentod für Führer, Volk und Vaterland starb Bruder. Schwager. unser lieber und hoffnungsvoller Sohn. Onkel und Bräutigam Heinrich Langhauser Unferofflzler der Lufiwalle innsber des EK I im Alter von 28 Jahren. Er folgte in treuer Pflichterfüllung seinem Vater, der im Weltkrieg 1914/18 flel. Mannheim(Bahnhofplatz), den 1. August 1940. In tiefer Trauer: Franz Schadi u. Frau verwitwete Langhauser Familie Ernst Langhauser Fritz Langhauser z. Zt. im Felde Martha Glowakl, Braut und verwandte trugen in Breslau einen Freundͤſchaftsbampf gegen dem ASV Breslau aus und beſtritten damit gleichzeitig den Kampf um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft. Die Nixen ſiegben mit 1457,10 Punkten vor dem ASV Bres bau mit 11428 P. Harbig kämpſt gegen Lanzi Unſere Leichtathletikmonnſchaft gegen Italien Die deutſche Leichtahhetikmannſchaft zum„Kammpf der Freunsdſchaft“ am 3. umd 4. Auguſt in der Adolk⸗Hitler⸗ Kampfbahn zu Stuttgart gegen Italien iſt jetzt aufgeſte llt worden. umfaßt, wie bei der Klaſſe des Gegners vopauszuſehen war, unſere derzeit beſten Athleten, ſoweit ſie gegenwärtig eingeſetzt werden können. Einer der Höhe⸗ punkte des Stuttgarter Kampfes wird der 800⸗Meter⸗Laaf werden, wo es zu einem neuevlichen Zuſammentreffen unſeres zweifachen Weltrekordmannes Rudolf Harbig mit Sie Italiens Meiſterläufer Mario Lanzi kommen wird. 1939 mußte Harbig in Mailamd und Frankfurt a. M. Welt⸗ vekorde über 800 bzw. 400 Meter laufen, um den Iba⸗ liener zu ſchlagen.— Für den Stuttgarter Länderbampf hat der Reichsſportführer auf Vorſchlag des Reichsfach⸗ amtsleiters Ritter Dr. von Oalt die nachſtehende deutſche Auswahl genehmigt: N 100 und 200 Meter: Harl Neckermaun⸗Mannheim, Man⸗ fred Kerſch⸗Frankbfurt a..; 400 Meter: Erich Linnhofßf⸗ Berlin, Fritz Ahrens⸗Berlin, 800 Meter: Rudolf Harbig⸗ Dresden, Hans Brandſcheit⸗Berlin. 1500 Meter: Ludwig HKaindll⸗München, Rolf Seidenſchnur⸗Kiel. 5000 Meter: Max Syring⸗Witbenberg, Otto Eitel⸗Eßlingen. 10 000 m: Anton Haushofer⸗ Kempen, Joſeph Legge⸗Bochum. 110 m Hürden: Ernſt Leitwer⸗Wien, Ernſt Becker⸗Berlin. 400 m Hürden: Max Mayr⸗München, Heinz Brand⸗Bevlin, Amal 100 Meter: Kerſch⸗Fpamkfurt a.., Neckermann⸗Mann⸗ heim, Willi Bönecke⸗Berlin, Havald Mellerowicz⸗Berlin, Dr. Max Pöſchl⸗München. Amal 400 Meter: Linnhoff⸗Ber⸗ lin, Ahrens⸗Berlin, Huno Wieland⸗Halle, Heinz Lorenz⸗ Augsburg. Weitſprung: Rudolf Wikelſki⸗Berlin Gerhard Luther⸗Berlin. Hochſprung: Dudwig Koppenwallner⸗Mün⸗ chen, Hermann Nacke⸗Jena. Dreiſprung: Fritz Gleim⸗ Frankfurt a.., Horſt Vogt⸗Leipzig. Stabhochſprung: Rudolf Glötzner⸗Weiden, Joſeph Hannzwickel⸗Wien. Speer⸗ werfen: Karl⸗Heimz Berg⸗Oeipzig, Herbert Looſe⸗Halber⸗ ſtadt. Hamemrwerfen: Karl Hein⸗Hamburg, Erwin Blask⸗ Berlin. Diskuswerfen: Johann Wotapek⸗Wien, Erwin Blask⸗Berlin. Kugel: Dr. Otto Luh⸗Gießen, Joſeph Bongen⸗Berlin. a Leon Breton, der Ehrenpräſident des Internationalen Radſport⸗ Verbandes, iſt in Caſtelnau verſtorben. Breton war früher ein ausgezeichneter Rennfahrer. Italiens Rugbyſpieler wollen in den nächſten Monaten drei Länderkämpfe austragen, und zwar im November in Rom oder Mailand gegen Spanien, am 6. Januar in Tu⸗ rin oder Bologna gegen Rumänien und am 21. April in Rom oder Mailand gegen Deukſchland. Die deutſchen Kannfahrer, die am 10. und 11. Auguſt an den deutſchen Kriegsmeiſterſchaften auf dem Starnberger See teilnehmen werden im„eigenen Hotel“, d. h. in mit⸗ gebrachten Zelten, wohnen. Die Boode ſtellen die Mün⸗ chener Gemeinſchaften. lieh ad Edicluigolafen Ein tapferer Junge! Am vergangenen Samstag geriet ein(jähriger Junge aus der Dammſtraße, beim Spielen in ſchwerſte Lebensgefahr. Er fiel in den Rhein, wurde von der Strömung fortgeriſſen und trieb bis etwa 150 Meter unterhalb des reibades hilflos auf ein Schiff zu. Im letzten Augen lick entriß ihn der 18 jährige Joſef Walz aus Ludwigshafen unter furchtloſem Einſatz des eigenen Lebens den Fluten. Der kleine Junge war bereits bewußtlos, nur infolge der ſach⸗ lichen Behandlung des Bademeiſters Ehrhardt war es mög⸗ 225 ſein Leben nach laugen Bemühungen dem ſicheren Tode abzuringen. Tapfere Ludwigshafener Soldaten. Dem Hauptmann eines Jufanterie⸗Regiments und Bataillonskommandeur in Frankreich, Dr. Franz Kremp, Ludwigshafßem, Wobf⸗ ramſtraße 1, wurde die Spauge zum E. K. 1 und 2 ver⸗ liehen.— Der Oberzahlmeiſter Walter Sutter, Ludwigs⸗ hafen, Schulſtraße 22, wurde für beſondere Verdienſte mit dem Kriegs verdienſtkreuz 2. Klaſſe mit Schwertern aus⸗ gezeichnet. Zuchthaus für einen Mückfalldieb Ludwigshafen a. Rh., 30. Juli. Vor dem Amts⸗ gericht hatte ſich der 29 Jahre alte verheiratete Va⸗ lentin Schneider aus Ludwigshafen wegen Ein⸗ bruchsdiebſtahls zu verantworten. Schneider iſt we⸗ gen des gleichen Delikts ſchon oft und ſchwer vor⸗ beſtraft. In Ludwigshafen arbeitete Schneider bei Wirtschafts- Meldungen Fesfere Akilenmärkie Bei ruhigem Geſchäft Kursſteigerungen bis über 2 v. H. Berlin, 1. Auguſt. Die erſte Börſe im neuen Monat eröffnete in feſterer Haltung. Abgeſehen von kleinen Käufen und den üblichen Limiterneuerungen verlief das Geſchäft ruhig. Soweit Kursrückgänge eintraten, waren dieſe mehr unbedeutend und auf Zufallsorders zurückzuführen. Von Montanen ſtiegen Ver. Stahl und Mannesmann um je ½ und Harpener um 1 v. H. Die übrigen Papiere des Marktgebietes blieben unn. bzw. wurden nicht notiert. Von Braunkohleuwerten ermäßigten ſich Leopoldgrube um 0,75 und Dit. Erdöl um 4 v. H. Am Kaliaktienmarkt ſbiegen die auschließlich Dividemde gehandelten Win⸗ tershall um 0,25 v.., Kali Chemie gewannen 2 v. H. Von chemiſchen Papieren wurden Farben um 86 v. H. heraufgeſetzt. Rütgers befeſtigten ſich um 1,25 v. H. Bei den Elektro- und Verſorgungswerten ſtiegen Akku⸗ mulatoren und Thüringer Gas um je 2 v.., Dt. Atlanten um 1, Geſfürel und EW⸗Schleſien um je 0,75, Lahmeyer und Siemens um je 0,50 v. H. Niedriger wurden nur Schleſ. Gas und Bekula mit je minus 0,50 v. H. bewertet. Von Autoaktlen gewannen Daimler 0,75 und BMW 1 5. H. Bei den Maſchinenbaufabriken gaben Demag um 1,75 v. H. nach. Berliner Maſchinen wurden hingegen um 7 v. H. heraufgeſetzt. Zu erwähnen ſind noch Textilwerte, von denen Bemberg um 0,75 und Dierig um 1,75 v. H. feſter lagen. Dortmunder Union gewannen 1 v. H. und Gebr. Junghans 2,25 v. H. Dt. Linoleum gaben um 1 v. H. nach, Reichsbankanteile waren um s v. H. rückgängig. Von variablen Renten notierten Reichsaltbeſitz 50,70 gegen 15076, Reichsbahn vopzüge 12096. Steuergutſcheine 99,92% bis 99,95. Geld- und Devisenmarki Berlin, 1. Aug. Am Geldmarkt wurde Blankotagesgeld um, höher mit 175 bis 2 berechnet. Von Valuten er⸗ vechnete ſich der Schweizer Franken mit 56.83. Millelbare übersehbare Kriegsschãden Uebernahme angeordnet Nach den allgemeinen Feuerverſicherungsbeding⸗ ungen ſowie den gleichartigen Beſtimmungen in an⸗ deren Sachverſicherungszweigen ſehen vor, daß eine Haftung der Sachverſtcherungsunternehmungen für mittelbare und unmittelbare Kriegsſchäden entfällt. Dieſe Beſtimmung iſt notwendig geweſen, um die Verſicherungsunternehmungen nicht durch Ueber⸗ nahme von in ihrer Auswirkung unüberſehbaren Kriegsſchäden in ihrer Leiſtungsfähigkeit zu gefähr⸗ den. Durch den Leiter der Wirtſchaftsgruppe Sach⸗ verſicherung iſt jedoch Vorſorge getroffen worden, einen Ueberblick über das Ausmaß der mittelbaren Kriegsſchäden zu gewinnen und insbeſondere die Schäden zu erfaſſen, bei denen es zweifelhaft ſein kann, ob es ſich um einen reinen Verſicherungs⸗ oder um einen mittelbaren Kriegsſchaden handelt. Die Sachverſicherungsunternehmungen ſind auf⸗ gefordert worden, alle Schäden, die die Unter⸗ nehmungen als mittelbare Kriegsſchäden unter Be⸗ rufung auf die Kriegsausſchußklauſel ablehnen wollen, dem Leiter der Wirtſchaftsgruppe Sach⸗ verſicherung vorher zur Kenntnis zu bringen, damit die Wirtſchaftsgruppe darüber entſcheiden einem Elektriker, neben deſſen Werkſtätte ſich das Warenlager einer Lebensmittelgroßhandlung be⸗ fand. Unerklärlicherweiſe war die Verbindungstür zwiſchen Lager und Werkſtatt nicht verſchloſſen. In der Mittagspauſe ſuchte Schneider mehrfach das La⸗ ger heim und ſtahl daraus ſechs Kiſten Kernſeife, ſechs Kiſten Bodenwachs u. a. an. Das Gericht ver⸗ urteilte Schneider zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus und zwei Abnehmer der geſtohlenen Ware wegen Hehlerei zu je zwei Monaten Gefäng⸗ nis. Weitere angeklagte Abnehmer, denen eine Heh⸗ lerei nicht nachgewieſen werden konnte, wurden nur wegen verbotenen Ankaufs bezugsſcheinpflichtiger Waren zu Geldſtrafen verurteilt. Heidelberger Querſchnitt Bei Dacharbeiten abgeſtürzt. In die Heidelberger Klinik wurde der Landwirt Otto Neff aus Elſenz ein⸗ gebtefert, der beim Ausputzen der Dachrinne ſchwer ver⸗ unglückt war. Beethovenſche Werke ſtehen auf dem Programm des nüchſtem Serenaden konzert des Städtiſchen Or⸗ cheſters am Freitag. Die Leitung des Konzerts liegt bei Dr. Fritz Hen n. 1 Den 80. Geburtstag feierte Joſeph Wieder, Eppel⸗ heimer Straße, den 70. Anna Bäl z, verw. Sickmüller, Hein rich⸗Fuchs⸗Straße, ſtie war 25 Jahre als Hamd⸗ arbe its lehrerin im Heidelberg⸗Roß rbach tätig. kann, ob nach ihrer Auffaſſung die Ableß⸗ nung berechtigt iſt oder nicht. Die eingegangenen Meldungen laſſen erkennen, daß der Umfang der bis zum 1. Juli gemeldeten Schäden ſich in einem trag⸗ baren Rahmen hält. Die Verſicherungswirtſchaft, ſo heißt es in einem Rundſchreiben des Reichsauſſichts⸗ amtes für Privatverſicherung, will und ſoll nach Kräften dazu beitragen, daß in ihrem Bereich die durch den Krieg eingetretenen Schäden möglichſt ſchnell und reibungslos beſeitigt werden. In Be⸗ rückſichtigung dieſer Erwägungen iſt das Reichsauf⸗ ſichtsamt der Auffaſſung, daß die Verſicherungs⸗ unternehmungen dieſe überſehbaren mittelbaren Kriegsſchäden übernehmen. Im Intereſſe einer gleichmäßigen Behandlung der Verſicherten wie der Sachverſicherungsunternehmungen ſelbſt wird daher angeordnet, daß die Sachverſicherungsunternehmun⸗ gen die mittelbaren Kriegsſchäden, die ſie bis zum 1. Juli der Wirtſchaftsgruppe Sachverſicherung 1 zu melden hatten und die nicht bereits von der Wehr⸗ macht oder einem anderen erſetzt worden ſind, in Abweichung von den bedingungsmäßigen Verein⸗ barungen übernehmen. Unberührt hiervon bleibt die Geltendmachung etwaiger Regreßanſprüche der Unternehmungen gegen das Reich oder andere Dritte. „Neunkircher Eiſenwerk A vorm. Gebr. Stumm, Neunkirchen. Die HV nahm den Abſchluß zur Kenntnis und ermächtigte den Vorſtand zur Beteiligung an der Dog⸗ ger⸗Erz A Blumberg(Baden) und Uebernahme einer Rückbürgſchaft für die von der Dogger⸗Erz Ach noch aus⸗ zugebenden Anleihen. Bei den Aufſichtsrotswahlen wur⸗ den die bisherigen ſtellvertretenden Mitglieder Max Erd⸗ mann Graf v. Roedern auf Schloß Simsdorf(Schle⸗ ſien) und Dr. Cornelius Trimborn(Otto Wolff) Köln zu ordentlichen Auſſichtsratsmitgliedern gewählt. die beiden übrigen ſtellvertretenden Mitglieder, Bankdirektor Dr. Robert Frohwein⸗ Frankfurt am Main und Bauk⸗ direktor Bernhard Stein rücke⸗Köln wurden wieder⸗ gewählt. »Die ſparſamen Pfälzer. Ein Blick in die Statiftir zeigt, daß der Spartrieb der Pfälzer Bevölkerung ſich im Jahre 1938 weiter verſtärkt hat. Um nur eine Zahl heraus⸗ zugreifen, hatte z. B. Pirmaſens Ende 1937 10,57 Mill. 4 Spareinlagen, Ende 1988 13,35 Mill. 4. In manchen Städten iſt das Verhältnis noch beſſer. Auf den Kopf der Bevölkerung kamen Ende 1938 an Spareinlagen in den Stadtkreiſen Frankenthol 267,30, Kaiſerslaukern 248,30. Ludwigshafen 184,10, Neustadt a. d. W. 250,20. Zweibrücken 170„, in den Landkreiſen Bergzabern 146, Frankenthal 228, Germersheim 133,50, Kaiſerslautern 111,30, Kirchheimbolan⸗ den 183,90, Kuſel 167,50, Landau 270,90, Ludwigshafen 403,0, Neuſtadt a. d. W. 301,70, Pirmaſens 111,50, Rocken⸗ hauſen 189,10, Speyer leinſchl Stadtkreis) 171,80 und Zwei⸗ brücken 505,10. Die Heimſparbüchſe bewährte ſich ebenſo wie die Geſchenkſparbüchſe und auch die Geſchenkſpargut⸗ ſcheine wurden bereits zahlreich verwendet. 7 f a 82. 1. Frankfurt A. N. Deutsche Steinzeug. 238.5 289.0 Deutsche festverzinsliche Werte Durlacher Hof.. 1170 31 1. Eichbaum-Wergex; 128.0 1260 g Elektr. Licht u. Kr. 180,2 K Enzinger Union DEUurscRE STAAT SANLEIHEN 5 I. G. Farben 4% Schatz D. R. 88. 101.3 4% Baden 1927. 101.2 Altbes. Dt. Reich. 150.5 ALAN 4% Heidelberg 26. 100,0 4% Mannheim 26. 100.0 4 Pforzheim 26. 100,2 100,2 PFANDBRLEEE 2 Frank. Hyp. Gpf. R—4 4% Mein. Hyp. Bk. „ 178.0 Gesfür el! Grün u. Bilfinger. Herpener Bergbau; Heidelberger Zement Hoesch BergwWw. Holzmann, Eh. Klein. Schanzlin und Becker—— Klöckner-Werke, 136,5 Lanz A. G. 1990 Ludwigshak. Akt.-Br. Lud wigshaf. Walzen. Mannesmann Metallgesellschaft Rhein. Elektr. Mhm. Rhein.-Westl. Elekt. Rütgers Salzdetfur tn Salz w. Heilbronn Schwartz Storchen. Sellindustrie(Wolff) Siemens u. Halske Süddeutsche Zucker 239.0 Zellstofl Waldhof 149,5 149,2 BANKEN 5 25 Bayr. Hyp. u..-Bk. 185.3„1870 Commerzb au 178,5 Bayr. Motorenwerke 183.5 N 3 Brown, Boveriescie 142,0 55 8 Contin. Gummi. 246,5 Rae* 1 112.2 Daimler-Benz: 156,5 158,0 R Hypoth N 2 5 Deutsche Erdöl 150,0 3 8* Dt. Gold u. Silber„ 256.0) Zwischenkura. 281.5 1725 1725 130,7 198,0 188.0 101,0 E s und s 101.0 4% Pfalz. Hyp. Bk. 2426 R—9 1010 101,0 INDUSTRIE ORLICATIONEN 5 Daimler-Benz 27. 104,2 104.5 4% Dt. Ind.-Bk. 39 101, 101,1 5 Gelsenkirch. v. 35 4% Krupp v. 36 102,5 102,6 4% Ver. Stahlwerke 102.3 101,7 6 16. Farb. RM-Anl. 28 187,5 AKTIEN 101.0 1 181.1 140.0 1470 182.5 182.5 1890 135.0 114.0 236.5 101,0 Augsbg.-Nürnbg. M. Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein- Pegel 28 25 20 21. I. Ee 20. 30 31. I 1 Rheinfelden.00.93 3,80.70 3,62] Kaub.62.404,38 4,23 ae 4 4 4 e 4̈˙6t558 37 Kehl 4,564.58.58 4,384.23 Feckar- Pegel Marau.20 200 565 5 146%00 re Mannheim.88 5,69 5,691.32 5,49 Mannheim 0 5,50 8,425,410.24 Fordern Sie unverbindlich Prospekte V. a.., Sitz Dortmund. Krankheiten kosten Geld wenn man nicht versichert is t. Kimd mit Valer u. Rfutfter zahlen zusammen nur RM.60 Gerade heute ist eine Krankenversicherung unentbehrlich. beutsche Mittelstandskrankenkasse„Volks woh!“ . Das Büro unseter Nannhelmer Bezitks direktion befindet sich kungen ſtatt. Die ab 1. August 1940 ſülötd- Mace f„ fur J ausweiſes. Merkblatt. Kuhfleisch. 8 Kdey, 8 17012000. Ohne Freibanknummer WIr kein Fleisch verabreicht.(7 Unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Mina Lenz Wee. geb. Orillpp Wurde heute, nach kurzem Leiden, im Alter von 88 Jahren, in die Ewiskeit gerufen. Mannheim Rheinau, den 31. Juli 1940. Relaisstraße 63. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Paul Lenz, Rheinau Familie Joh. Meudt(geb. Lenz). Berlin Familie Neckenauer(geb. Lenz), Mannheim. Aus artlichen Bekanntmachungen ent nommen 5 g weils ſamstags nachmittags, Ende e enn kaae na a ele im 5 Anmeldungen nehmen 5 EREIEBRNẼ zie 8, go e mee 5 hof, P 6, Waldhofſtr. 8 und Nek⸗ f 0 5 karau, Rheingoldſtraße, entgegen. Sportamt. o im Reichsſportabzeichen. Am Sonn⸗ 5 tag, dem 4. Auguſt, fällt der Kurs 8 im Reichsſportabzeichen auf dem Anordnungen der NS DA gde Spee nt, Kelten(far rauen u. Männer]: „Reithalle, Schlachthof. Iisodbe gon Jvefschen Die nächſte Verteilung von See⸗ fiſchen findet am Donnerstag, dem 1. Auguſt 1940, ab 15 Uhr in ſämt⸗ lichen zugelaſſenen Fiſchfachgeſchä⸗ ten ohne die bisherigen 5 N 1 Fiſche erfolgt ohne Rückſicht auf die Nummer des weißen Kunden⸗ Städt. Ernährungsamt. Jeder einzelne Punſet ist ein iert. voller Besitz, der wohlüberlegt und toert bestandig angelegt erden muß. Damen und Herren werden dan Kursausfall 18—21 Uhr, eierkarte werden auf den Mauuheimer Volkschor Achtung! [Männerprobe: 8 1. Auguſt, 20.30 Uhr(nicht Freitag) in der„Liedertafel“. robe: Montag, 5. Auguſt, 20 Uhr letzte Probe vor den Ferien) in der„Liedertafel“. Kd, Abt. Wandern. Sonntag, den 4. Aug.: Fußwanderung nach Ziegelhauſen— Felsberg= Ruh⸗ Iſtein— Hundert⸗Gulden⸗Wald— Schönau(Raſt: Gaſthaus„Zum weißen Roß“)— Münchel— Sitz⸗ die Beerdigung ündet Freitag. den 2. August, um 15 Uhr. auf dem 5 Rheinauer Friedhof statt. 16933 buche— Kirchberg— Ziegelhauſen. [Wanderzeit—5 Std. Treffpunkt .20 Uhr Oc, Friedrichsbrücke. sie re 5 Radwanderer treffen ſich um .15 Uhr am Waſſerturm. Abfahrt .80 Uhr. ie regen petit an, fördern d Das Kreisamt„Ko“ führt Gan⸗ Unset Peterle hat ein 203 Schwesterchen bebommen. in denkberer Freude petef Niedecken n und Frau Köthe geb. Lehr Fenpheſm(I 3. 18). den 50. Jul 1940 ce ferienwanderungen nach Reckar⸗ ſteinach(Preis 27%) und Lauten⸗ bach im Murgtal(Preis 26) zu folgenden Zeiten durch: 17. und 25. Auguſt, 14. und 22. September, 12. und 20. Oktober. 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