Anhein ung und un enverſte träge nag m zweite 19 zu en. E bul Eu Sal Mahunzz enn 107 Einige britiſche Erſchelnungsweiſe: Heſchäftef 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 M. u. 80 Pfg. 5 esch 1 d. Poſt.00 M. einſchl. Poſt⸗ bühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, iger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, NeFiſcherſtr. 1, FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8, kger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſtens 25. für d. folgenden Monat erfolgen. Trägerlohn, in unſ. Geſchäftsſtellen abgeholt.70., durch bef.⸗Gebi Mannheimer Neues Tageblatt Anzeigenpreiſe: 22m breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 68 Pfg. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr.11 Bei gwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. — oblag, 3. Auguf 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim 151. Zabtgung— nummer 214 Die italienische Luftwaffe schiesst 10 englische Bomber ab Das entlardte Hamburg⸗Märchen Ein Reinfall Duff Coopers, der ſeine Wirkung nicht verfehlen wird anb. Neuyork, 5. Auguſt. Die amtlichen Lügen Duff Coopers über die „Pulveriſterung“ Hamburgs ſind ſelbſt in USA, wo man ſie begierig aufgegriffen hatte, nur ge⸗ rade 24 Stunden alt geworden. Jetzt bringen alle Zeitungen die Berichte ihrer Korreſponden⸗ ten, die ſich ſelbſt in Hamburg davon überzeugen kbunten, daß an den Londoner Meldungen über die angeblichen„Erfolge“ der britiſchen Luft⸗ waffe nichts, aber auch gar nichts Wahres iſt. Die amerikaniſchen Berichterſtatter beſtätigen einſtimmig, daß in Hamburg keinerlei Spuren hon Zerſtörung zu ſehen ſeien. Sie widerlegen in ihren Meldungen auch einwandfrei die verlogene Behauptung, daß die engliſchen Angrifſe ſich auf militäriſche Ziele gerichtet hätten. Ihre Feſtſtellun⸗ gen beſagen, das Hamburger Straßenbild ſei in je⸗ ber Hinſicht normal, Hafen und Elbtunnel ſeien in⸗ akt, die Werft Blohm 8 Voß ſei abſolut unbeſchä⸗ digt. Die ausgezeichnete Ausſicht vom Turm der Michaeliskirche habe gewiß keine„Pulveriſterung“ erkennen laſſen. Die Londoner Lügenzentrale hat alſo wieder einen neuen Reinfall erlebt. Der Welt iſt abermals be⸗ hieſen, daß Lug und Trug die einzige ſchmutzige Paſſe dieſer plutokratiſchen Verbrecherbande ſind, die lich der gerechten Vergeltung entziehen zu können wähnt. Um ſo größer aber müßte wohl gerade in SA die Wirkung der ſofortigen und nachhaltigen heutſchen Zurückweiſung des britiſchen Phantaſie⸗ lroduktes ſein, als erſt vor wenigen Tagen die Neu⸗ horber Zeitung„Picture Magazine“ auf die Beweis⸗ lkaft einer Ortsbeſichtigung durch neutrale Jour⸗ naliſten verwieſen hatte. Das Blatt ſchrieb, die An⸗ hahme, daß die deutſche Luftwaffe, im Gegenſas zur Ac, ihre Aufgaben erfülle, werde dadurch beſtätigt, daß die Engländer ſich weigerten, neutrale Preſſe⸗ berktreter nach den bombardierten Gebieten zu bringen. Daß dieſe Möglichkeit nicht angewandt werde, ſpreche für ſich ſelbſt. Deutſchland dagegen hat nichts zu verbergen. Warum macht es England nicht nach? (Funkmeldung der NM.) + Neuyork, 5. Auguſt. Zur gleichen Zeit, in der den Auslandskorreſpon⸗ denten das„pulveriſierte“ Hamburg gezeigt wurde, machte der Londoner Vertreter der Aſſociated Preß noch einmal den Verſuch, von den Londoner Amts⸗ ſtellen die Erlaubnis zum Beſuch bombardier⸗ ter engliſcher Häfen zu erhalten. Das Ge⸗ ſuch wunde jedoch mit der Bemerkung, daß man die Häfen„leider“ nicht zeigen könne, erneut abgewie⸗ ſen. Um ſeiner Agentur wenigſtens etwas berichten su können, veranſtaltete der Korreſpondent gezwun⸗ genermaßen eine Umfrage bei den Behörden und engliſchen Redakteuren, die wohl die Luftangriffe zu⸗ gaben, im übrigen aber den angerichteten Schaden lächerlich zu machen verſuchten. Wenn es nach allen Erfahrungen dieſes Krieges noch eines Beweiſes bedurft hätte, wo die Wahrheit und wo die Lüge zu finden iſt... Die neueſte von Duff⸗Cooper verflunkerte Großlüge und ihre Aus⸗ wirkungen könnten ihn nicht beſſer erbringen. „Fort mit Duff Cooper“ Churchill rüſtet zur weiteren Verſtärkung der Kriegspartei im Kabinett [Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 5. Auguſt. Die engliſche Oeffentlichkeit wird im Auftrag Churchills auf eine Kabinettsumbildung vorbereitet, die eine weitere Verſtärkung der Kriegs⸗ partei bringen ſoll. Der ebenſo temperamentvolle wie kriegsluſtige Preſſemagnat Lord Beaverbrook, der bisher als Miniſter für die Flugzeugproduktion tätig war, iſt nunmehr in das engere Kriegskabinett aufgenommen worden. Gleichzeitig wird eine hef⸗ tige Kampagne gegen Duff⸗Cooper entfacht, der es nicht verſtanden habe, der Welt in hinreichendem Maße die Kriegsgelüſte Englands plauſibel zu machen.„Daily Mail“ ſchreibt:„Fort mit Duff⸗ Cooper!“ Im Hintergrund ſollen einige Freunde Churchills warten, bis ſie von ihrem Freund Win⸗ ſton gerufen werden. Die Koſten dieſes geſamten Unternehmens des Kriegsklubs in England wird wie immer auch diesmal das engliſche Volk und weniger die ſchon geflüchte⸗ ten oder zur Flucht bereiten Angehörigen der Her⸗ renſchicht bezahlen müſſen. Fudenſeindliche Broſchüren in London EP. Mailand, 5. Auguſt. 5 Wie die Blätter aus San Sebaſtian melden, ſind in London zahlreiche judenfeindliche Propaganda⸗ Deutſche Luftangriffe auf Tanklager Erfolgreiche Aufklärungsflüge über England, Schottland und dem Seegebiet (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 5. Auguſt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe klärte am 4. Auguſt über England, Schottland und dem vorgelagerten Seegebiet auf. Hierbei wurde ein Handelsſchiff am Ausgang des St. Georg⸗Kanals, etwa 100 Kilometer ſüdweſtlich Pembroke, verſenkt. In der Nacht zum 5. Auguſt griffen unſere Kampfflugzeuge die Schiffswerft Sheerneß, die Tanklager und Flakſtellungen bei North⸗Killingholm ſowie Flakſtellungen bei Thameshaven au. lugzeuge flogen in der Nacht in Weſtdeutſchland ein und warfen einige Bomben. Neben geringfügigem Gebäude⸗ ſchaden wurde ein Bauerngehöft im Kreiſe Borken in Brand geſetzt. Eine Zivilperſon kam ums Leben. Erfolgreicher Luftkampf in Afrika (Funkmeldung der N M3.) + Rom, 5. Auguſt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: * Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ ut: In Nordafrika hat eine unſerer Kampf⸗ und Jagdſtaffeln einen heftigen Kampf gegen eine zahlreiche feindliche Formation auf⸗ genommen, die verſuchte, unſere an der Cyre⸗ nafka⸗Grenze in Bewegung befindlichen liby⸗ ö u Truppen zu bombardieren. Bei dem un⸗ ererſeits außerordentlich heftig geführten fampf wurden zehn feindliche Flug⸗ enge, darunter ſieben Glouter und drei Blen⸗ eim, abgeſchoſſen. d Außerdem wurden etwa ein Dutzend feind⸗ licher Kraftwagen getroffen und in Brand ge⸗ kt. Ein weiteres engliſches Jagdflugzeug i von unſeren Bombern abgeſchoſſen worden, die in der Nähe von Marſa Matruk eine wirkungsvolle Bombardierung durchgeführt haben. Alle unſere Flugzeuge ſind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. In Oſtafrika wurde unter Mithilfe der Bevölkerung ein ſtarker feindlicher Angriff auf Namaraput an der Grenze des oberen Su⸗ dans am Rudolf⸗See zurückgewieſen. Einer unſerer Luftwaffen verbände hat den Hafen von Berbera bombardiert und dabei einen Voll⸗ treffer auf ein Schiff erzielt. Ein feindlicher Luftangriff auf Maſſaua hat nur leichte Schäden im Hafen verurſacht und vier Tote und etwa 30 Verwun⸗ dete, darunter elf Askaris, gefordert. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen, ein drittes iſt wahrſcheinlich abgeſchoſſen worden. In Caſſala wurde ein feindliches Flugzeug von der Flak abgeſchoſſen. Frankreich ſperrt die ſchwediſchen Konten. Nach einer Mitteilung der Bank von Frankreich ſind alle ſchwediſchen Konten auf Anordnung des Finanz⸗ miniſters geſperrt worden. Alle franzöſiſchen Kon⸗ ten bei der Bank von Schweden wurden bereits vor längerer Zeit geſperrt. Weitere acht jüdiſche Zeitſchriften in Rumänien verboten. Die Zentralſtelle der rumäniſchen Preſſe⸗ Zenſur hat weitere acht Zeitſchriften, die jüdiſchen Beſitzern gehören, verboten, darunter die wirtſchaft⸗ lichen Zeitſchriften„Burſa“ und„Monitorul Pe⸗ trolulul Roman“. Ausban deutſcher Schulen in Rumänien. Auf Grund einer miniſteriellen Verfügung werden im nächſten Schuljahr in Temesvar die fünfte Klaſſe eines deutſchen Mädchenlyzeums ſowie die erſte Klaſſe eines deutſchen Gewerbegymnaſtums, in Arad die erſte Klaſſe eines deutſchen Knabengymnaſiums eröffnet. Tanzlokale in Japan geſchloſſen. Der japaniſche Innenminiſter hat die Schließung aller Tanzlokale in Japan angeordnet und ein Verbot für Jazz⸗ Muſik erlaſſen. 5 Kronſtadt ſoll Univerſitätsſtadt werden. In einem Artikel des„Univerſul“ wird verlangt, daß Kronſtadt Univerſitätsſtadt werden ſoll, und zwar wird gefordert, daß die Czernowitzer Univerſität dorthin perlegt werde. Deutſchfeindliches Blatt in Urugnay verboten. Die Einfuhr des deutſchſeindlichen argentiniſchen Blattes„Critica“ wurde von dem uruguayiſchen Innenminiſter verboten. worden. Darin werden die Juden für den gegenwärtigen Krieg verantwortlich gemacht. Dieſe Broſchüren wurden beſonders ſtark in den Volksvierteln der engliſchen Hauptſtadt verteilt. Der Großrabbiner, ſo berichten die Blätter, habe ſich zum Innenminiſter begeben und ihn darauf aufmerkſam gemacht, daß derartige Propaganda zu einem Raſſenkonflikt füh⸗ ren könnte. Die wachſende Feindſeligkeit in der engliſchen Bevölkerung gegen die Juden bilde eine Gefahr. Dieſe Propaganda ſtehe auch im Wider⸗ ſpruch zu der engliſchen Regierungspolitik. Nun hat England die Blockade! EP. Neuyork, 5. Auguſt. Die von Tag zu Tag ſich verſchärfenden Spar⸗ maßnahmen auf jedem Gebiet des öffentlichen Le⸗ bens in England infolge der deutſchen Blockade ſind eines der Hauptthemen der England⸗Berichte der Neuyorker Blätter. Die Zeitung„Sun“ ſchildert, wie die deutſche Blockade dazu geführt habe, daß in London ſämtliche Schaufenſter. Hauswände, Bahn⸗ höfe mit Plakaten überſchwemmt ſind, auf denen der Bevölkerung Parolen wie: „Pflanzt jetzt Karotten und Spinat“,„Vermeide Verſchwendung“,„Führe Krieg in der Küche“ entgegengerufen werden. Der ſich immer mehr ver⸗ ſchärfende Metallmangel habe zu der Einrich⸗ tung von Sammelſtellen für Töpfe, Pfannen und Altmetall jeglicher Art in faſt allen Straßen Lon⸗ dons und der Provinzſtädte geführt. Die Rückgabe leerer Flaſchen und Behälter aller Art werde als nationale Pflicht bezeichnet; zum Einkauf werde die Benutzung von Beuteln und Taſchen empfohlen. Selbſt die in Friedenszeiten ſchon winzigen Fahr⸗ ſcheine der Londoner Autobuſſe, die nach und nach auf die Stärke eines Stückchens Seidenpapier redu⸗ ziert worden ſind, müſſen beim Verlaſſen des Auto⸗ bus in einen Sammelbehälter gelegt werden, weil England es ſich heute nicht mehr leiſten kann, auch nur ein Stückchen Papier zu verſchwenden. Die„New York Times“ kommentiert das gleiche Thema mit dem Vorſchlag an diejenigen ihrer Leſer, die eine umfangreiche Korreſpondenz führen, jedem Brief an einen britiſchen Freund einen Brieſbogen und Umſchlag zur Antwort beizufügen. Zwangsarbeit für Flüchtlinge (Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Geuf, 4. Auguſt. Auf Veranlaſſung des engliſchen Arbeitsminiſters Bevin, dem früheren Generalſekretär der Trans⸗ portarbeitergewerkſchaft, werden in England nun⸗ mehr internationale Arbeitskolonnen gebildet. In ihnen will man die aus den verſchiedenen Ländern nach England gekommenen Flüchtluge zuſammenfaſ⸗ ſen. Die Flüchtlinge aus Belgien. Holland und Frankreich, die bisher keine Arbeit angenommen hat⸗ ten, weil ſie öͤringend wünſchten, wieder in ihr Het⸗ matland zurückgeſchickt zu werden, ſollen zwangs⸗ weiſe in dieſe Kolonnen eingereiht wer⸗ den. Man hat das Wort„Zwangsarbeit“ im amt⸗ lichen Sprachgebrauch allerdings ſtreng vermieden und ſucht die ganze Aktion als eine Wohltätigkeits⸗ und Hilfsmaßnahme für die Flüchtlinge hinzuſtellen: da aber im Falle der Nichtmelduna keinerlei öffent⸗ liche Unterſtützung mehr gezahlt wird und die Ver⸗ bringung in ein Konzentrationslager droht, beſteht nur ein formaler Unterſchied. Ein Abtransport, vor allem der franzöſiſchen Flüchtlinge, in das unbeſetzte Frankreich, wurde ſtrikt abgelehnt. Im Anſchluß an das Arbeitsminiſtertum ſoll eine neue ſogen.„Inter⸗ nationale Abteilung“ gebildet werden, deren Leitung nach England geflüchteten Gewerkſchaftsführern an⸗ vertraut werden ſoll. Auf Englandfahrt geſunken dub. Stockholm, 5. Auguſt. broſchüren verteilt Wie die Stockholmer Preſſe meldet, iſt der ſchwe⸗ diſche Dampfer„Si gyn“(1972 BRr) geſunken. Die geſamte Beſatzung von 20 Mann iſt gerettet worden. Die Mitteilung des ſchwediſchen General⸗ konſulats in London macht keine Angaben über die näheren Umſtände beim Untergang des Schiffes, auch der Ort wird nicht angegeben. Franktireure Von Generalmajor Dr. h. c. Bernhardt Schwerdtfeger Die britiſche Regierung hat auf die Reichstags⸗ rede des Führers vom 19. Juli mit ſchärfſter Ab⸗ lehnung geantwortet. Sie will die Fortſetzung des Krieges und läßt überall erklären, daß ſie mit vol⸗ ler Zuverſicht auf die patriotiſche Unterſtützung der geſamten engliſchen Bevölkerung rechnet. Unmittel⸗ bar nach dem Bekanntwerden der deutſchen Führer⸗ rede begann in England die geiſtige Vorbereitung eineg Abwehrkrieges der Zivilbevölkerung, die ſo bedenklich iſt, daß ſie nicht ohne Warnung hingenom⸗ men werden darf. Es war immer das Schickſal derjenigen Staaten, die einen Krieg im eigenen Lande noch nicht kennen gelernt haben, ſich über die Art kriegeriſcher Mit⸗ wirkung der Zivilbevölkerung nicht hinreichend Rechenſchaft zu geben. So hatte Frankreich 1870 ſeit Menſchenaltern keinen Feind mehr auf ſeinem eigenen Landgebiet zu bekämpfen gehabt. Der Verteidigungswille der franzöſiſchen Menſchen führte infolgedeſſen zur Selbſtbewaffnung der Zi⸗ vilbevölkerung und damit zu einem Franktireur⸗ kriege, der von den vormarſchierenden deutſchen Heeren mit allen Mitteln unterdrückt werden mußte. Ganz ähnlich entwickelten ſich die Dinge 1914 beim Vormarſch der deutſchen Armeen durch das bel⸗ giſche Landgebiet. Belgien hatte, ſolange es Königreich war, noch nie einen Krieg im eigenen Lande kennen gelernt. In den Jahren. die dem Weltkrieg vorangingen, hatte man in Belgien die „Bürgerwacht“(garde civique), ein merkwürdiges Mittelding zwiſchen Heer, Polizei und Bürgerwehr, zur Verteidigung mit aufgeboten. Man beabſichtigte, den uniformierten und bewaffneten Teil dieſer„Bür⸗ gerwacht“ ohne weiteres an der Seite des Heeres zu verwenden, während ihr nichtuniformerter und mili⸗ täriſch nicht ausgebildeter Teil für den Kampf mit der Waffe mit herangezogen werden ſollte. Ein ord⸗ nungsmäßiger Uebergang von der einen, der bewaff⸗ neten Gruppe, zur anderen oder umgekehrt,. war in den kriegeriſch bewegten Tagen nicht gewährleiſtet. Es entſtand infolgedeſſen 1914 nach Kriegsausbruch in Belgien eine völlige Verwirrung, die bei der in⸗ nigen Berührung oer Bürgerwacht mit dem Geſami⸗ leben der Bevölkerung alsbald alle Schichten des Volkes ergriff. Viele glaubten, daß ſie aus vater⸗ ländiſchen Gründen zum Kampf auch ohne Untform und Abzeichen— berechtigt ſeien. Erſt die ſcharf durch⸗ greifenden Maßregeln der deutſchen Heere erzwangen ſchließlich den völligen Verzicht der Geſamtbevölke⸗ rung auf eine weitere Mitwrkung an den Kriegs⸗ handlungen. 5 Für das Verhalten der Bevölkerung während des Kriegszuſtandes iſt das Völkerrecht ent⸗ ſcheidend. Beſonders die Haager Friedenskonferenz von 1907 hatte ſich in dem 4. Abkommen über die „Geſetze und Gebräuche des Landkrieges“ dahin feſt⸗ gelegt, daß es der Bevölkerung eines vom Feinde noch nicht beſetzten Gebietes erlaubt ſein ſollte, zu den Wafſen zu greifen, ſofern ſie die Waffen offen führte und die Geſetze und Gebräuche des Krieges beachtete. An der Spitze der Miliz⸗ und Freiwilli⸗ genkorps muß eine für ihre Untergebenen verant⸗ wortliche Perſönlichkeit ſtehen; ferner wurde gefor⸗ dert, daß die Angehörigen der Korps, die zum Mit⸗ kämpfen beſtimmt waren, ein aus der Ferne erkenn⸗ 5 5 Abzeichen tragen und die Waffen offen führen ſollten. ö Der Verlauf kriegeriſcher Handlungen iſt in der Zeit der Motoriſierung meiſt ſo, daß der zur Offen⸗ ſive entſchloſſene Gegner mit größter Schnelligkeit vorgeht. Es bleibt dann für die Bevölkerung meiſt keine Zeit mehr, um ſich im Sinne des Artikels 1 der „Geſetze und Gebräuche des Landkrieges“ zu organi⸗ ſieren und auch äußerlich hinreichend deutlich kennt⸗ lich zu machen. Die eindringende Armee aber wird aus zwingenden Sicherheitsgründen in jedem Falle Mitkämpfer im Zivil als Freiſchärler anſehen und demgemäß behandeln. Hieraus ergibt ſich für jedes Land die Forderung, im Intereſſe der eigenen Bevölkerung keine Un⸗ klarheiten über die Vorausſetzungen einer Beteili⸗ gung an den Kämpfen mit der Waffe beſtehen zu laſſen. Eine ſolche Unklarheit verbeſſert die Lage des ſich verteidigenden Landes in keiner Weiſe, da ein militäriſch ausgebildetes, mit den neueſten Waf⸗ fen verſehenes Heer ſich von Freiſchärlern und Hek⸗ kenſchützen niemals aufhalten laſſen wird. Es iſt daher völlig zwecklos und im Intereſſe der eigenen Bevölkerung geradezu ein Verbrechen, eine ſolche Selbſtbewaffnung und Kampfbeteiligung der Be⸗ völkerung zu empfehlen, anzubahnen oder gar mit ſtaatlichen Mitteln zu fördern. Auf nichts ande⸗ res aber kommt es heraus, wenn, wie jetzt aus England berichtet wird, dort eine Propaganda für die Bewaffnung der Ziviliſten mit Schußwaffen ge⸗ trieben wird. Sie läuft nur darauf hinaus, einer ungeregelten und völkerrechtswidrigen Beteiligung von Zivilperſonen die Wege zu ebnen. Einem jeden Lande ſteht es frei, ſich gegen feind⸗ liche Angriffe mit allen Mitteln zu wehren. Die preußiſche und deutſche Geſchichte der letzten Jahr⸗ hunderte beweiſen, daß wir die Wehrhaftmachung der Nation als das oberſte Geſetz eines jeden auf ſeine Selbſterhaltung bedachten Staates anſehen. Aber unter keinen Umſtänden kann es irgend einem Staate erlaubt ſein, friedliche und im Gebrauch der Waffen nicht ausgebildete Ziviliſten unter irgend einem Vorwande oder in irgend einer Tarnung dem Feinde mit der Waffe entgegenzuſtellen. Wer es unternimmt, die Bevölkerung ſeines eigenen Landes zu ſolchen völkerrechtlich verbotenen, militäriſch zweckloſen und für jeden einzelnen gefährlichen Kampfmethoden aufzureizen, verſündigt ſich an ſeinem Volke gud damit an ſeinem Vaterlande. Es iſt immer überaus bedenklich, Ziviliſten ohne ausreichende ſoldatiſche Vorbildung dem ſtehenden Heere hinſichtlich ihrer Verwendung annähernd gleichzuſtellen. 1939 verſuchte man in Polen, die militäriſchen Mißerfolge der polniſchen Armee durch Verwendung bewaffneter Ziviliſten, die aus dem Hinterhalt die vorgehenden deutſchen Soldaten heſchoſſen, aus⸗ zugleichen. Einen militäriſchen Erfolg hatten dieſe ſogenannten Heckenſchützen natürlich nicht, aber viele Polen bezahlten ihre Aktionen mit ihrem Leben. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 5. Auguſt. Die Unruhewelle, die durch Englands Volk geht, nennt das Stockholmer„Daabladet“ die Folge der nichtnachlaſſenden deutſchen Maſſenluftan⸗ griffe auf engliſche Häfen und Flug⸗ baſen. Dem Stockholmer„Dagbladet“ zufolge hat Churchill in der ſehr ſchwach beſuchten Gebeimſitzung des Unterhauſes einen erheblichen Umfang der bis⸗ herigen Zerſtörungen durch die deutſche Luftwaffe zugegeben, aber er habe für Monat Auauſt wieder einmal eine Wendung der Geſamtlage in Ausſicht geſtellt. Stockholms„Tioningen“ meldet, Englands in⸗ nerpolitiſche Sorgen haben ſich durch die plötzliche Arbeitsniederlegung der Induſtriearbeiter⸗ ſchaft in New Caſtle und Glasgow am Samstagmit⸗ tag enthüllt. Die Differenzen liegen erneut in Lohn⸗ fragen. Vertreter der Regierung ſind am Sonntag in Glasgow eingetroffen. Vorausſichtlich werden auch dieſes Mal die Forderungen der Arbeiterſchaft Seru werden und zwar aus innerpolitiſchen Grün⸗ den. Die„Times“ fordert für Unterhaus⸗ und Ober⸗ haus⸗Mitglieder den Anweſenheitszwang für alle Sitzungen. Die„Times“ ſchreibt, das Feh⸗ len von über der Hälfte der Unterhaus mitglieder in der letzten Geheimſitzung habe weite Bevölkerungs⸗ kreiſe mit einer gewiſſen Unruhe erfüllt. Sie ſpricht den wirklichen Grund dieſer Unruhe nicht aus, ober er liegt offen zutage. Das Syſtem Churchill hat kaum noch die Hälfte der Unterhausmitglieder in großen Entſcheidungsfragen hinter ſich. Churchill weiß warum er keinen Anweſenheitszwang eimfüh⸗ ren will. Er wird niemals die Hand bieten, um ſich ſeinen immer mehr zunehmenden Gegnern im Parlament und Volk freiwillig auszuliefern. Das Syſtem der Churchill⸗Linie durch Gewalt geht in England ſolange weiter, bis es die deutſchen Waffen zerſchlagen haben werden! „Daily Mail“ meldet, daß die Stadtverwaltung von Harwich 20000 Pfund für die Bewaffnung der Feuerwehr bewilligt habe, um damit einen Feuer⸗ gürtel gegen deutſche Flieger⸗ und Landetruppen zu ſchaffen. Das Blatt mit der Millionenauflage findet kein Wort, um die Unſinnigkeit und Lächerlichkeit eines ſolchen Beſchluſſes aufzuzeigen. Die Stim⸗ mungsblüten auf der britiſchen Inſel ſind wahr⸗ haftig grotesk zu nennen, und das, was anan dort miltitäriſche Vorbereitungen nennt, iſt zum Teil ſo kindiſch, daß die Führungsloſigkeit daraus deutlich hervorgeht. * Die nächtlichen Angriffe auf die unbeteiligte deut⸗ ſche Zivilbevölkerung in Nordweſtdeutſchland gehören zu Englands ſchwerſten Verbrechen in dieſem Kriege. Hamburg iſt nicht pulveriſiert worden, aber Tote und Verwundete der Zivilbevölkerung ſind leider immer wieder Opfer der britiſchen Luft⸗ piraterie. Der Schrecken über Englands Fluren wird durch die engliſchen Alarmmeldun n über Hambura in keiner Weiſe gemindert, ſchreibt Sonntag früh Stock⸗ holms„Dagbladet“. Das Osloer„Morgenbladet“ ſpricht von der Empörung ganz Norwegens über die britiſchen Bombenangriffe auf die kleinen norwegi⸗ ſchen Küſtendampfer, und der Rotterdamer„Courant“ nennt die engliſchen Luftangriffe auf das friedliche Holland abgrundtiefe Gemeinheiten. Im Ausland werden die Ausſichten Eng⸗ lands für den Fall, daß der deutſche Angriff kommt, in ſteigendem Maße peſſimiſtiſch beurteilt. Von Charbin bis Buenos Aires unterſuchen die Militär⸗ kritiker die britiſchen Möglichkeiten und kommen zu dem Ergebnis, daß die Politik der meiſten Staaten die Niederlage Englands bereits in Rechnung ſtellt. Die Demokratie ſtürzt an ihren eigenen Geſetzen und an ſhrer Unfähigkeit, ſchreibt der Peſter„Lloyd“, und er fügt hinzu: in England ſelbſt ſei das Warten auf den deutſchen Schlag für alle Teile des Volkes eine grauſame Tortur. Die Regierung rede und ver⸗ spreche, aber über zwei Drittel des Volkes glaubten ihr nicht mehr. Die Kopenhagener„Politiken“ ſchreibt: ngland wird beſiegt. Die Ermüdung und Zerſetzung des Volkes ſelbſt iſt der beſte Schritt⸗ macher für den Endſieg. Die letzte Niederlage Eng⸗ lands wird niemand mehr in einen Sieg umfälſchen können, wie London es bisher immer getan hat, von der Niederlage Polens an bis zum Zuſam:menbruch Frankreichs. Wie„Daily Herald“ ohne Kommentar am Sonn⸗ tag meldet, reiſen Spanier und Portugieſen aus Eng⸗ land ab. 3 Die Spannung London— Tokio hat ſich weiter verſchärft. Im japaniſchen Rundfunk erklärte nach einer Meldung der italieniſchen Stefani⸗Agen⸗ kur ein Sprecher des Außenminiſteriums, daß Japan ſeine in den engliſchen Kolonien weilenden Staats⸗ angehörigen zurückrufen werde. Der Kurs der aus⸗ wärtigen Politik Japans könne nicht mehr durch engliſche Repreſſalien beeinflußt werden. Endgültiger Bruch zwichen Tokio ind London? Die japaniſche Armee verlangt ſchärfſte Maßnahmen gegen England [(Drahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 5. Auguſt. Die Verhaftung zweier Japaner in London, unter denen ſich der Direktor einer großen japaniſchen Schiffahrtsgeſellſchaft befindet, hat zu einer weiteren Spannung zwiſchen England und Japan geführt. Der Londoner Vertreter eines Schweizer Blattes ſpricht davon, daß ſich die Meinung Englands gegen Japan verſteifen wird. Aus der Haltung der japa⸗ niſchen Peſſe will man in London leſen können, daß man von einer Politik des Nachgebens nichts mehr erwarten dürfe. Der japaniſche Botſchafter in London hat am Sonntagnachmittag im Außenminiſterium Lord Hcklifax aufgeſucht und dabei um Aufklärung der Gründe für die Verhafung dieſer beiden Japaner gebeten. Halifax erklärte, wie es die engliſche Preſſe vorher tat, daß die Verhaftungen aus Gründen der nationalen Sicherheit vorgenommen worden ſeien und nicht als Repreſſalien gegen die Verhaftung der Engländer in Japan aufgefaßt werden dürften. Ob⸗ wohl die engliſchen Verlautbarungen zu den Vor⸗ gängen auffallend vorſichtig ſind und eine ſichtbare Unruhe verraten, ſucht ein Teil der engliſchen Preſſe den„ſtarken Mann“ gegenüber Japan zu ſpielen. Weitere Japaner verhaftet [Funkmeldung der N MZ.) + Tokio, 5. Auguſt. Ein im japaniſchen Außenamt eingetroffener Be⸗ richt des Generalkonſuls in Singapor beſtätigt die Feſtnahme des dortigen Domei⸗ Vertreters Ko⸗ bayaſhi durch die britiſchen Behörden. Drei Po⸗ liziſten und ein Vertreter des Seeret Service drangen danach in die Privatwohnung Kobayafhis ein, ver⸗ hafteten ihn und durchſuchten ſtundenlang alle Räume, wobei ſie auch die Privatkorreſpondenz be⸗ ſchlagnahmten. Auch das Domei Büro wurde unterſucht. Der japaniſche Generalkonſul in Hongkong teilte mit, daß die Verhaftung des japaniſchen Geſchäfts⸗ mannes Nanaguchi von den Engländern mit der lächerlichen Behauptung begründet wird, Yanaguchi habe„den öffentlichen Frieden und die Volksinter⸗ eſſen gefährdet“.— Aus Schanghai wird dazu noch gemeldet, daß der verhaftete Japaner in ein Kon⸗ zentrationslager gebracht wurde. Die eng⸗ liſchen Schergen ſchnüffelten nicht nur in dem Brief⸗ kaſten, ſondern auch in den Kontobüchern Yanaguchis herum. Ueber Schanghai kommt ferner die Meldung. daß in Rangoon drei japaniſche Kaufleute ohne Angabe irgendwelcher Gründe von den Briten feſtgenom⸗ men worden ſind. Japan nimmt die Herausforderung an EP. Tokio, 5. Auguſt. „Die durch die Verhaftung von japaniſchen Ge⸗ ſchäftsleuten in London hekvorgerufene Erregung und weitere Zuſpitzung der japaniſch-engliſchen Be⸗ ziehungen kommt in der Ankündigung einer Kon⸗ ferenz zum Ausdruck, die zwiſchen dem Kriegs⸗ und Außenminiſterium und Marineminiſterium ſtattfinden ſoll, ſobald der Bericht der japaniſchen Botſchaft aus London vorliegt. Dieſe Konferenz, ſo heißt es, werde Japans feſte Haltung gegen Eng⸗ lands unberechtigte Maßnahmen zum Ausdruck bringen, und es wird als ſicher ungenommen, daß Tokio einen ſcharfen Proteſt nach London richtet. Die japaniſche Armee beobachtet die weitere Eutwicklung mit größter Aufmerkſamkeit, um ſo mehr, als in Armeekreiſen die Auffaſſung ver⸗ treten wird, daß den ungerechtſertigten Maß⸗ nahmen Londons die allerfeſteſte Haltung gegen⸗ übergeſtellt werden muß. Die japaniſche Preſſe bringt Meldungen und Kom⸗ mentare zu den Londoner Verhaftungen nach wie vor unter dieſen Schlagzeilen. Unter der Ueberſchrift „Nehmt die engliſche Herausforderung an“ fordert„Hochi Shinbun“ die amtlichen Stellen auf, die Antiſpionage⸗Maßnahmen mit größter Be⸗ ſtimmtheit fortzuſetzen und ſich keinesfalls durch die Londoner Arroganz verblüffen zu laſſen. Die ge⸗ ſamte Bevölkerung Japans könne ihre Erregung über die myſteriöſe Tätigkeit der Heilsarmee ſowie anderer engliſcher Organiſationen und Perſönlich⸗ keiten kaum noch zurückhalten. Wie verlautet, hat der fapaniſche Botſchafter in London ſich bemüht, in einer Unterredung mit Außenminister Halifax die ſofortige Freilaſſung der Verhafteten zu erreichen, um eine ernſte Wen⸗ dung in den ſchon geſpannten Beziehungen zwiſchen beiden Ländern zu verhüten. Die Freilaſſung der verhafteten Japaner ſei jedoch mit dem Hinweis ab⸗ gelehnt worden, daß es ſich um eine Angelegenheit der„ordentlichen Gerichte“ handele. Außerdem habe man ſogar mitgeteilt, daß Vor⸗ bereitungen für weitere Verhaftungen japa⸗ niſcher Staatsangehöriger auch in den britiſchen Kolonien getroffen worden ſeien. Auf die Bemerkung des Botſchafters Schigemitſu, daß alle Bemühungen für eine Regelung der Be⸗ ziehungen zwiſchen beiden Ländern ſcheitern könn⸗ ten, habe Halifax nichts erwidert. „Tokio Nitſchi Nitſchi“ ſchreibt, daß England in der Angelegenheit der Verhaftungen mit Uu S A zuſammenarbeite, um gemeinſam die japa⸗ niſche Politik in Oſtaſien zu ſtören. Neue Setret-Servete-Zentrale aufgedeckt adnb. Schanghai, 5. Auguſt. Die japaniche Militärzeitung„Tairiku Schimbun“ fordert zu ſchärfſter Beobachtung der engliſchen Spionagetätigkeit in China auf und bringt dann die ſenſationelle Enthüllung daß eine britiſche Spionage⸗ organiſation unter Leitung des Seeret⸗Service⸗ Agenten Scott in Schanghai arbeite. Scott habe nicht weniger als 50 Unteragenten. Die Orga⸗ niſation arbeite in vier Abteilungen, und zwar eine politiſche, eine militäriſche, eine wirtſchaftliche und Balkan⸗Nebiſion eine ſogenannte ſoziale Abteilung. Aufgabe der Or ganiſation ſei u. a. die Ausſpähung der Betätigung verſchiedener nationaler Gruppen in Schanghai for wie Erkundung von Vorgängen in der Wirtſchaft⸗ Die Zeitung gibt eine Anzahl Namen von Mitarbe tern dieſer Secret⸗Service⸗Agentur an. Wie weiter bekannt wird, ſind ſapaniſche Stellen zur Zeit eifrig bemüht, die Schanghaier Verbindun⸗ gen des verſtorbenen Reuterkorreſpondenten Cor aufzudecken. Es ſteht feſt, daß dieſer Agent des hri⸗ tiſchen Geheimdienſtes zahlreiche Unteragenten in Schanghai hatte. i. Waſhingtoner Drohungen gegen Jayan EP. Rom, 5. Auguſt. Bei der Erörterung der Lage im Fernen Oſten und der Entwicklung der japaniſchen Politik gißt wie Agenzia Stefani aus Waſhington meldet, die amerikaniſche Preſſe der Meinung Ausdruck, die jüngſten Ereigniſſe hätten die Notwendigkeit für die USA bewieſen, im Pazifik eine ſtarke und ent⸗ ſchloſſene Politik zu führen. „Vor wichligen Ereigniſſen?“ EP. Rom, 5. Auguſt. Zu der Zuſammenziehung der japaniſchen Flotte an der Südküſte Chinas bemerkt„Giornale Oigta⸗ lia“, man ſtehe am Vorabend wichtiger Ereigniſſe im Fernen Oſten. kommt in Gang Rumänien und Bulgarien ſetzen ſich zur Löſung der Dobrudſcha⸗Frage zuſammen (Drahtbericht unſ. Korreſpon denten) — Rom, 5. Auguſt. Mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt man in Rom die Entwicklung auf dem Balkan, die nach den Beſprechungen von München, Salzburg und Rom eine baldige Bereinigung der Fragen zwiſchen Rumänien und Bulgarien ſowie Rumänien und Ungarn erwarten laſſen. Die jüngſten Berichte italieniſcher Beobachter im Südoſten laſſen annehmen, daß die Dobru⸗ dſchafrage nach den Beſprechungen des rumäni⸗ ſchen Botſchafters in Belgrad Cadera mit dem bulgariſchen Außeuminiſter Popoff kommenden Mittwoch in Krajowa endgültig geregelt wird, und zwar durch die Herſtellung der Dobrudſcha⸗ greuze von 1912. Daß die Engländer ihre Störungsverſuche auf dem Balkan immer noch fortſetzen, beweiſt ein Bericht des„Popolo di Roma“ aus Belgrad. Das Blatt ſchreibt daß alle die Verdächtigungen Ita⸗ liens der jüngſten Zeit, die ſich beſonders auf angeb⸗ liche italteniſche Abſichten zur Vergrößerung Alba⸗ niens auf Koſten Jugoſlawiens und Griechenlands bezogen, von dem Belgrader Times⸗Korreſpondenten Maitland und dem Agenten Parker ausgehen, der ſich bisher gleichfalls als Journaliſt ausgab. Mit Befremden hat man es daher in Rom vernommen, daß die jugoſlawiſchen Behörden vor kurzem ihre Zuſtimmung zur Ernennung Parkers als britiſchen Konſul in Skoplie gaben. In dieſer Eigenſchaft ſetz Parker nämlich ſeine gegen Italien und Deutſchland gerichtete Propagandaarbeit fort, indem er Lügen⸗ meldungen fabriziert, die durch Vermittlung des Times⸗ Vertreters Maitland an die Journaliſten achſenfeindlicher Mächte in Belgrad verteilt werden. Dieſe Tatſache iſt um ſo ſchwerwiegender, da von jugoflawiſcher Seite bisher nichts unternommen wurde, die Tätigkeit Parkers zu unterbinden, der offenſichtlich ſein Amt als Konſul mißbraucht. Revolte in Hongkong Die Bevölkerung will ſich nicht evakuſeren laſſen (Funkmeldung der N M.) Schanghai, 5. Auguſt. Die Unzufriedenheit der in Hongkong lebenden Briten mit den Evakuierungsmaßnahmen ihrer ſau⸗ beren Regierung in London iſt jetzt ſo weit geſtiegen, daß es bereits zu einer offenen Auflehnung gegen den Räumungsbefehl kam. Bekanntlich hat die eng⸗ liſche Behörde angeordnet, daß alle abkömmlichen Perſonen, beſonders Frauen und Kinder, nach Auſtralien gebracht werden ſollen. Als nun am Wochenende ein 26 000 BRT großer Dampfer in Hongkong eintraf mit der Weiſung, nahezu 2000 Evakuierte zu übernehmen, weiger⸗ ten ſich alle dafür vorgeſehenen Perſonen bis auf einen geringen Bruchteil, an Bord zu gehen. Der Dampfer mußte ſchließlich Hongkong mit nur 53 Evakuierten an Bord verlaſſen. Der Unwille der Hongkonger Bevölkerung iſt die ſelbſtverſtändliche Folge des Umſtandes, daß mehrere tauſend in Auſtralien eingetroffene Evakuierte zu ihrem größten Erſtaunen überhaupt keine vorberei⸗ teten Unterkünfte vorfanden. Dazu kommt, daß für die Beſtreitung der hohen Räumungskoſten keine Mittel ſichergeſtellt worden ſind. 2 2 66 „Jeiertage im Kriege Sie werden der Plutokratenclique ſchon vergehen (Funkmeldung der N M.) E Stockholm, 5. Auguſt. Die Londoner„Sunday Times“ ſtellt tiefſinnige Betrachtungen über das Thema„Feiertage im Kriege“ an. Die beiden kommenden Monate werden, ſo lieſt man da, ſicherlich„zu den kritiſchſten und entſcheidendſten in unſerer Ge⸗ ſchichte gehören.“ Wenn Großbritannien ſie überlebe, werde die Zeit richtig verwendet worden ſein. Im Augenblick ſei das Maximum an Anſtren⸗ gung und Produktion nicht nur in den Munitions- fabriken, ſondern auch auf ſämtlichen anderen Gebie⸗ Mit der Präziſion eines Ahrwerks- vollziehen ſich die deutſchen Luftangriffe auf Englands Kanalhäfen EP. Neuyork, 5. Auguſt. Der engliſche Korreſpondent der„New Vork Ti⸗ mes“ berichtet aus einem ungenannten Kanalhafen über die unheimliche Regelmäßigkeit der deutſchen Luftangriffe, deren Schrecken be⸗ reits die halbe Bevölkerung der Stadt veranlaßt hätten, auszuziehen. Täglich fielen die Bomben herab, erklärt der Korreſpondent. Welle auf Welle erſcheinen die deutſchen Flugzeuge von mittags bis abends. 5 Der Korreſpondent weiſt darauf hin, daß es den deufſchen Piloten nach der Eroberung der Feſtlands⸗ küſte möglich iſt, ſchon wenige Minuten nach dem Start ihre Bom⸗ ben über dem engliſchen Angriffsziel fallen zu laſſen. Der Korreſpondent beſchreibt, daß die deutſchen Flieger in kleinen Gruppen von einer Wolke in die andere tauchten und nach allen Richtungen kreuzend ein unheimliches Trommelfeuer von Bomben längs der geſamten Küſte niedergehen ließen. Sämtliche kleinen Kanalhäfen ſeien unter dieſem tödlichen Zer⸗ ſtörungsregen mehr oder weniger in Ruinen gelegt. Abſchließend ſpricht der Korreſpondent von ſtunden⸗ langen Maſſenangriſſen auf Konvois im Kanal, die „keine Seltenheit“ ſeien. Das belagerte London J EP Stockholm, 5. Auguſt. Am Vortag des Bankfeiertages, am Sonntag, war London im Vergleich zu früher menſchenleer. In einigen Parks fanden Miljtärkonzerte ſtatt. Je⸗ doch waren die meiſten Beſucher keine erholungs⸗ ſuchenden Ziviliſten, ſondern Soldaten. die jetzt zu Tauſenden in großen Zelten in den verſchiedenen Parks untergebracht ſind, weil man keine Kaſernen für die Eingezogenen hat. Seit Monaten wohnen Hunderttauſende von Lon⸗ donern in den Grafſchaften nördlich und weſtlich der Hauptſtadt, weil ſie einen Angriff auf London be⸗ fürchten. Viele von ihnen benutzen den„erſten Kriegs⸗Bankfeiertag“, um Dinge in der Hauptſtadt 55 zu denen ſie bisher nicht gekommen ſind. Die Flucht aus London hat einen beſonders gro⸗ ßen Umfang angenommen, ſeitdem das Luftfahrt⸗Mi⸗ niſterium faſt täglich melden muß. daß deutſche Luft⸗ angriffe gegen militäriſche Ziele in der Themſe⸗Mün⸗ dung erfolgten. Nicht ſelten iſt es vorgekommen, 955 man in London das Explodieren der Bomben örte. Die Themſe⸗Ufer, früher ein beliebtes Ausflugs⸗ ziel Hunderttauſender, liegen ebenfalls verlaſſen da. Jeder private Motor- und Segelſport auf der DThemſe iſt verboten. Sogar ſeit Jahrzehnten gültige Angelerlaubniſſe wurden von einem eigens zum Schutz der Themſe eingeſetzten Ausſchuß für ungül⸗ tig erklärt, weil man von den Anglern Sabotage⸗ akte befürchtete. Sämtliche Brücken über den Unter⸗ lauf der Themſe werden Tag und Nacht bewacht, zu⸗ mal während dieſes„Ferien⸗ Wochenendes“. m vergangenen Jahr unternahmen Angehörige der JIriſchen Republikaniſchen Armee in den frühen Morgenſtunden des Bankfeiertages einen Bomben⸗ anſchlag auf die Blackfire⸗Brücke in London. In dieſem Jahre hat man ſich der gleichen Gefahr nicht ausſetzen wollen, und die Zahl der Seeret Service⸗ Beamten wurde ebenſo verſtärkt wie die der berit⸗ tenen Polizei, die am Sonntag ihr beſonderes Augen⸗ merk auf alle amtlichen Gebäude richtete, obwohl dieſe ſchon ſeit gut einem halben Jahr wegen der hohen Sandſackbarrikaden und Holzverſchalungen nicht mehr zu ſehen ſind. eee ten zu erſtreben. Daher anüßten alle Feiertage in das richtige Verhältnis dazu gebracht werden. Das Plutokratenblatt kann in dieſer Beziehung ganz beruhigt ſein. Das richtige Verhältnis der Feiertage, wie ſie die Kriegshetzer⸗ und Juden⸗ Clique viele Jahrzehnte hindurch auf dem Rücken der von ihnen unterjochten Völker in Klub⸗ und auf Golfplätzen zubringen konnte, wird ihr in ſolcher Eindeutigkeit beigebracht werden, daß ſie„ein Maximum an Anſtrengung“ gar nicht mehr nötig haben wird, da dann das Rad der Geſchichte ſchon längſt über ſie hinweggegangen ſein wird. Die Neutralität Griechenlands Eine Botſchaft Metaxas“ zum Regierungsſubiläun anb. Athen, 5. August, Anläßlich des Jahrestages der Regierung än, rung richtete der Premierminiſter eine ausführliche Botſchaft an das Volk. In dieſer Botſchaft be⸗ tonte Metaxas, daß die Neutralität Griechenlands aufrichtig ge⸗ gen jedermann ſei, Griechenland habe aber he, ſchloſſen, keinerlei Verletzungen ſeiner Grenzen zuzulaſſen. Das Land fühle die wirtſchaftlichen Rückwirkungen des Krieges. Um ihnen entgegenzutreten, müſſe ſich das Volk auch weiterhin geeint und diſsipliniert um die Regierung ſcharen. 5 Am Sonntagvormittag nahm Präſident Metaxas den Vorbeimarſch von 100 000 Mitgliedern der nalio, nalen Jugend ab, die am Piraeus von Kokinia bis Kifiscia aufgereiht ſtanden. Am Mittag überbrachten Mitglieder des Großen Komitees von Athen dem Chef der Regierung ihre Glückwünſche und vermit⸗ telten den Dank des helleniſchen Volkes für die un⸗ geheure Arbeit. die die Regierung Metaras geleiſtet hat. Am Nachmittag fand ein großes Feſt im Sta⸗ dion ſtatt unter Teilnahme der nationalen Jugend mit Tänzen, Volksliedern und einem Lob der Ar⸗ beit. Am Abend nahm Metaxas einen Vorbeimarſch der Organiſationen ab.— Die Preſſe ſteht aus⸗ nahmslos unter dem Eindruck des Tages und macht ſich zum Dolmetſch der dankbaren Gefühle des hel⸗ leniſchen Volkes. Die Türkei zur Molotow-Mede Mau vermißt die freunbſchaftliche Note EP. Iſtanbul, 5. Auguſt. Die Rede des ſowjetruſſiſchen Außenkommiſſars Molotow vor dem Oberſten Sowjet iſt in der türk ſchen Preſſe noch nicht kommentiert worden. Es ist aber feſtzuſtellen, daß die Rede, obwohl ſie zu einer leichten Beruhigung der Oeffentlichkeit beitragen dürfte, dennoch alle Zweifel an der künftigen Hal tung der Sowjetunion gegenüber der Türkei oſſen gelaſſen hat. Beſonders wird die ſonſt übliche Be⸗ tonung der Freundſchaft zwiſchen den beiden Ländern vermißt, um ſo mehr, als die Türkei nach der Ver⸗ öffentlichung der Dokumente des deutſchen Weiß buches in ihrer Preſſe eine Freundſchaftsbeteue rung gegenüber Sowjetrußland nach der anderen veröf⸗ fentlicht hatte. Stimmen der Vernunft Proteſt gegen Deutſchen⸗Hetze in Coſtarica dnb. Neuyork, 5. Auguſt. Wie aus Coſtarica berichtet wird, veröſſentlichen 28 führende Coſtaricaner, darunter 11 in Regierung dienſten ſtehende Aerzte, eine Erklärung, in der e ſtrikter Neutralität aufgefordert und die Deutſchen hetze gewiſfer Zeitungen ſcharf verurteilt wird. Des „Ruf der demokratiſchen Tradition unſeres Landes, heißt es in der Erklärung, habe die Unterzeichner 6 dem Proteſt veranlaßt. Bevollmächtigter Abetz zum Botſchafter ergeht Der Führer hat den Bevollmächtigten des Ausn. tigen Amtes beim Militärbefehlshaber in Frank reich. Pg. Abetz, zum Botſchafter ernannt. Maſ (Dre Den großer neten, Flucht der G reiche ſer 3. reg e! Lagerſt der Un Die 10 aus 50 ſei ihr beizub! Au 55 Uu. (V Piehfu En und Infolg mitte Schwei gilt f Zwang Wieſen Somm Aehnli „Times reits j. Futter mit den Der 2 Wie würdig fülſtar Erzeug Pagen Frank: Schnell ſel. Ne gen au monate zur Ve Wagen leiſe in bracht, tand. repari⸗ Der 2 Die veröffe Offizie teilgen zarett Anwerbung nordamerikaniſcher Aerzte für liſche Krankenhäuſer. Für zivile Krankenhäuſer, England werden von der engliſchen Aerztey gung im ſtillen Einvernehmen mit dem US As departement nordamerikaniſche Aerzte angen tellen wun⸗ Cox bri⸗ n in a in ganzes Fort ausgeplündert 2828 Moſſenplünderungen der franzöſiſchen Zivilbevölkerung während des Rückzugs Orahtbericht unſ. Korreſpondenten) — Bern, 5. Auguſt. Der„Petit Dauphinois“ berichtet aus Lyon von en Plünderungen, die ſich in den Tagen ereig⸗ neten, als die franzöſtſchen Truppen ſich in wilder glucht vor den anrückenden deutſchen Truppen in 55 Gegend von Lyon zurückziehen mußten. Zahl⸗ reiche franzöſiſche Zivilperſonen hätten während die⸗ ſer Zeit die im Stich gelaſſenen Warenlager regelre ch t geplü ndert. So waren u. a. die Lagerſchuppen der franzöſiſchen Südeiſenbahn in der Umgebung von Lyon vollſtändig geleert worden. Die 10. Brigade der Mobilgarde habe bereits über⸗ aus zahlreiche Verhaftungen vorgenommen, und es ſei ihr gelungen, einige der geraubten Waren wieder beizubringen. Auch ſei der Inhalt eines Forts an Waffen und guy Noiubu dub Huinoub: [(Von unſeren Korreſpondenten) Biehfutter mit Sägemehl England bereitet einen neuen„Schweine⸗ und Geflügelmord“ allergrößten Stiles vor. Infolge der immer ſchlimmer werdenden Futter⸗ groß . nittelknappheit ſoll ein Drittel des geſamten weinebeſtandes abgeſchlachtet werden. Das gleiche llt für die Milchwirtſchaft. Auch hier werden Zwangsſchlachtungen vorgenommen werden, weil die Vieſen und Weiden infolge des überaus trockenen Sommers nicht den genügenden Ertrag abwerfen. liches gilt für die Hühnerzucht. Selbſt die „Times“ müſſen in einem Bericht zugeben, daß be⸗ lelts jetzt in einem weiten Ausmaße minderwertiges Zutler verwertet werde und daß man ſogar Verſuche, mit der Beimengung von Sägeme hel mache. 7 1 9 2 E der Wagen von Compiegne in Prag gebaut Wie die Prager„A⸗Zet“ meldet. iſt der denk⸗ würdige Wagen von Compiegne, in dem der Waffen⸗ ſüllſtand von 1918 und 1940 abgeſchloſſen wurde, ein Erzeugnis der Ringhoffer⸗Werke in Prag. Der Pagen wurde kurz vor dem Kriege erbaut und nach Frankreich geliefert. Er lief anfangs in einer Schnellzugsgarnitur auf der Strecke Paris—Brüſ⸗ el. Nach Ausbruch des Weltkrieges wurde der Wa⸗ gen außer Dienſt geſtellt. Erſt in den letzten Kriegs⸗ nonaten wurde er dem franzöſiſchen Oberkommando zur Verfügung geſtellt. Die Franzoſen beließen den Pagen lange auf dem einſamen denkwürdigen Ge⸗ leiſe in Compisgne. Dann wurde er nach Paris ge⸗ bracht, wo er in einem Hofe dem Wetter ausgeſetzt tand. Ein Amerikaner ließ ſpäter den Wagen keparieren. der Brief eines franzöſiſchen Offiziers Die Pariſer Zeitung„La France au Travail“ veröffentlicht folgenden Brief eines franööſiſchen Offiziers, der an den Kämpfen bei Dünkirchen leilgenommen hat und jetzt verwundet in einem La⸗ zarett liegt, an einen Pariſer Freund. In dieſem Die Marſchälle der Sowjet⸗Union Von links: Marſchall der Sowjet⸗Union K. Woroſchilow, Marſchall der Sowjet⸗Union S. Budjenny, Marſcholl der Sowjet⸗Union S. Timoſchenko und Armee⸗Kommiſſar erſten Grades L. Merhlis im Kreml auf dem Wege zu einer Sportveranſtaltung in Moskau. (Taß⸗Aſſociated⸗Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Munition geſtohlen und auf Laſtwagen abtraus⸗ portiert worden. Die Akten der Verhafteten ſeien den Miltärbehörden bereits übergeben worden. Man nehme an, daß gegen die Plünderer mit außerordentlich ſcharfen Strafen vorgegangen werde. Mandel wird nach Frankreich gebracht EP. Rom, 4. Auguſt. Der ehemalige Miniſter des Innern Mandel wird, wie der italieniſche Rundfunk aus Vichy be⸗ richtet, von Meknes nach einem Ort in der Nähe von Clermont⸗Ferrand gebracht werden, um vom Kriegs⸗ gericht abgeurteilt zu werden. Die Tagung des Ge⸗ richts iſt auf den 8. Auguſt anberaumt worden. Gleichzeitig mit Mandel ſollen auch Gamelin, Da⸗ ladier und Léon Blum vor dem Kriegsgericht erſcheinen. Brief heißt es:„Während der letzten Tage der Kämpfe um das verſchanzte Lager Dünkirchen hat⸗ ten die höheren Offiziere— der ganze Generalſtab an der Spitze— uns völlig ſelbſt überlaſſen, und ſich um nichts mehr gekümmert. Wir hatten einen großen Teil unſerer Waffen verloren und viele von ung hatten nicht einmal einen Stock. um ſich zu ver⸗ teidigen. Ach, mein lieber Freund, wo ſind unſere Poilus und unſere Führer von 1914/18. Im übrigen muß ich Dir ſagen, daß die Deutſchen uns vollkom⸗ men korrekt behandelt haben. Leider können wir von den Engländern nicht das gleiche ſagen. Dieſe Halunken haben ihr ganzes Kriegsmaterial im Stich gelaſſen, um ſchneller fliehen zu können und um ſich als erſte einzuſchiffen. Sie richteten ſogar Maſchinen⸗ gewehre auf Franzoſen, die an Bord ihrer Schiffe zu kommen ſuchten. Wenn ich könnte. würde ich Dir noch viel mehr erzählen. Ich könnte Dir z. B. be⸗ richten, wie bei St. Valsry⸗en⸗Caux Kameraden von ung verwundet worden ſind im Lauf von Gefechten gegen kopflos fliehende engliſche Truppen.“ Erſt ganz allmählich wird ſich aus derartigen einzelnen Augenzeugenberichten ein vollſtändiges Bild der Größe des Verrats Englands an ſeinem franzöſiſchen Bundesgenoſſen ergeben. Eine glänzende Idee: Emigranten als Fall⸗ ſchirmjäger! Die Londoner„Daily Mail“ hat ausnahmsweiſe einmal eine glänzende Idee gehabt. Sie ſchlägt nämlich vor, daß ſie die Anti⸗Nazi⸗Flücht⸗ linge, die man zum Teil aus den Internierungs⸗ lagern, in die ſie Innenminiſter Anderſon geſchickt hatte,(er muß ſich deswegen die ſchwerſten Vor⸗ würfe von den Vertretern der Hochfinanz gefallen laſſen) wieder herausgelaſſen hat, freiwillig als— Fallſchirmſpringer melden ſollten. damit ſte ihre Propaganda direkt ins deutſche Volk hinein⸗ tragen könnten. Der Vorſchlag des enaliſchen Blat⸗ tes ſteht im Zuſammenhang mit dem neueſten glor⸗ reichen Gedanken der britiſchen Krieasführung: nämlich eine Revolution in Deutſchland anzuzetteln. Wer aber ſollte wohl anders der Träger dieſer Re⸗ volution ſein als eben jene„Anti⸗Nazi⸗Flüchtlinge“? Wie man hört ſoll der Gedanke der„Daily Mail“ bei den Emigranten ſelbſt auf eine etwas— ſagen wir vorſichtig— zurückhaltende Aufnahme ge⸗ ſtoßen ſein. da die meiſten Deutſchland lieber vom Caféhaustiſch als vom Fallſchirm aus angreifen möchten. In Deutſchland aber kann man die Idee der„Daily Mail“ nur außerordentlich begrüßen, und wir freuen uns ſchon auf den Augenblick in dem z. B. Georg Bernhard. Theodor Wolff, Leovold Schwarzſchild in Fallſchirmen auf dem Wilhelms⸗ platz landen und„ihre Propaganda ins Herz des deutſchen Volkes tragen“, wie es in der„Daily Mail“ ſo ſchön heißt. Holzhacker an die Front! Die berühmten Jagden im ſchottiſchen Hochland werden in Zukunft auf nicht unerhebliche Schwierig⸗ keiten ſtoßen; denn bis jetzt entſtanden infolge das zur Kataſtrophe gewordenen Holzmangels in Eng⸗ land in Schottland nicht weniger als 30 Holz⸗ hackerlager von Neufundländern, die als Rekord holzhacker gelten. Sie haben den Auftrag zur Abholzung Schottlands zur Gewin⸗ nung von Grubenhölzern. Die ſchon vorhandenen 2150 Holzhacker ſind kürzlich aus Neufundland durch neue ſtarke Trupps ergänzt worden. Man kann ſich ausmalen, was von ſchottländiſchen Wäldern übrig⸗ bleiben wird. 0 Der Maharadſcha von Myſore f. Der zweft⸗ reichſte Fürſt Indiens, der Maharadſcha von My⸗ ſore, iſt im Alter von 56 Jahren geſtorben. Wierwann rule CCGPCGCCPCCCCCCCGCCc((((GobTbTbTfbTbGbfßbbTee e N O ANV ON BERT OEHL MANN 9 „Und trotzdem—?“ „Nein, nein.“ Urſula lächelte tapfer.„Ich hatte keine Luſt, mit Fußangeln und Selbſtſchüſſen Be⸗ kanntſchaft zu machen. Ich machte das Boot nur im Schilf feſt, kleidete mich aus und ſchwamm unge⸗ fähr zehn Minuten.“ f „Und als Sie zurückkamen, waren Ihre Kleider verſchwunden?“ „Nicht ein einziges Stück war mehr da.“ „Und Sie haben niemand bemerkt, der den Dieb⸗ ſtahl ausgeführt haben könnte?“ Urſula atmete erregt. Sie hatte in Wenkhuſens Augen geſehen und dort ein Glimmen bemerkt, das ſie warnte. Großer Gott, er hatte tatſächlich ein Verhör mit ihr angeſtellt. Sie ſpürte förmlich das Lauernde in ſeiner Haltung. Und jäh erkannte ſie auch das gähnende Loch, das ihre Erzählung auf⸗ wies. Und dieſe Lücke ſchien auch Wenkhuſen ent⸗ deckt zu haben, denn er lehnte ſich zurück und ſagte kühl:„Das iſt toll, was Sie da erzählen. Die Po⸗ lizei wird ſich ſehr dafür intereſſieren. Nur eines iſt mir nicht ganz klar, mein Fräulein: Der Dieb entwendete Ihre Kleider. Warum ließen Sie nun aber das Boot im Stich? Dazu lag doch nicht die geringſte Veranlaſſung vor. Statt die achtzehn⸗ hundert Meter bis zu uns hierher zu ſchwimmen, hätten Sie doch bequem im Boot fahren können?“ Da war es! Urſula beglückwünſchte ſich im ſtillen, in letzter Sekunde ebenfalls den wunden Punkt ihrer Dar⸗ ſtellung erkannt zu haben. So war ſie wenigſtens * gewappnet und verlor jedenfalls nicht den „Das iſt es ja gerade!“ rief ſie.„Ich war ſchreck⸗ lich aufgeregt, Sie werden das verſtehen. Und da entglitt mir ein Ruder, als ich——“ g 58 „Ah, ſo war das? Und Sie konnten es nicht wie⸗ der auffiſchen?“ „Die Strömung trieb es raſch fort.“ Urſula überhörte den Spott keineswegs, der in Wenkhuſens Frage gelegen hatte. Und ſie wußte plötzlich auch, daß Wenkhuſen ihr von Anfang an mißtraut hatte, daß ſeine Hilfsbereitſchaft nichts anderes als Diplo⸗ matie geweſen war, daß er mit ihr ſpielte wie eine Katze mit der Maus. 5 Sonderbar genug, wirkte dieſe Erkenntnis kei⸗ neswegs niederſchmetternd auf Urſula. Zuvor hatte ſie ſich geſchämt, war ſich minderwertig und verlogen vorgekommen. Nun aber ſpürte ſte plötzlich dieſelbe kämpferiſche Feindſchaft in ſich, die ſie erfüllt hatte. als ſie ſich zur Ausführung dieſes Abenteuers ent⸗ ſchloß. 5 Ihre Anſicht über Wenkhuſen war durch ſein zu⸗ vorkommendes Weſen und ſeine ſcheinbare Güte er⸗ ſchüttert worden. Jetzt wußte ſie, daß ihre urſprüng⸗ liche Meinung doch die richtige geweſen war. Sie war Wenkhuſens Feind. Und er war der ihre! Unbewußt war er es! Aber er war es! Und nun ſaß er ihr gegenüber, ſachlich und kühn, bereit, ſie in der eigenen Schlinge zu fangen „Eine ſonderbare Geſchichte!“ „Zweifeln Sie etwa daran?“ Urſulas Augen blitzten. Ihr war, als fielen ihr Gewichte vom Körper. Frei fühlte ſie ſich, frei jeder Hemmung. Sie hatte die Gefahr erkannt und war bereit zu kämpfen. „Zweifeln?“ Wenkhuſen lehnte ſich weit zurück, „Durchaus nicht mein Fräulein. Wie käme ich da⸗ zu? Jedenfalls iſt es ſo, daß nicht nur ihre Kleider verſchwunden ſind, ſondern auch das Boot, nicht wahr?“ „Das Boot? Wieſo? Ich brachte es ins Schilf urück.“ 5„Fritz“, wandte Wenkhuſen ſich an ſeinen Sohn, „wir müſſen unſeren Gaſt auf alle Fälle vor wei⸗ terem Schaden bewahren. Du biſt wohl fertig mit Engliſche Fliegerbomben auf die Innenſtadt Hannovers In der Nacht zum 1. Auguſt warf ein in größerer Höhe fliegendes feindliches Flugzeug eine Anzahl von Bomben auf das Stadtinnere von Hannover, weitab von jeder militäriſchen Anlage. Mehrere Häuſer wurden ſchwer beſchädigt und einige Perſonen wurden die Opfer dieſes feigen Ueberfolls engliſcher Flieger. (PK. Hauſchild, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multipler⸗K.) Soldaten des Spatens im Haag Der Reichsarbeitsdienſt, der auch in Holland Wie de vauſbaugrbeit Reichskommiſſar Dr. (Pk., Po rſche, wor dem leuſtet, Seyß⸗Inquart. Preſſe⸗Bild⸗ Zentrale, paradierte in Den Haag Zander⸗Multiplex⸗K.) Deutſche Flieger über dem Kanal Ein deutſches Kampfluggeug patvouilliert über ſbeuern will. einem Frachter, (GK. Pebahl, der die Ppeſſe⸗Hoſſſmann, Kanalinſel Jerſey an⸗ Zamder⸗Multiplex⸗K.) eſſen. Nimm das Motorboot und fahre zur Inſel hinüber. Ich glaube, daß Eile not tut, ſonſt ſtiehlt man auch noch Fräulein Brinkmanns Boot. Es iſt doch Ihr Eigentum, wie?“ „O, nein. Ich habe es nur gemietet.“ „Von Bindermann?“ „Den Namen kenne ich nicht.“ 5 „Nun, das werden wir ja ſehen. Beeil' dich, itz.“ 5 1 dem jungen Wenkhuſen noch Elli war die Spannung entgangen, von der die Unterhaltung ihres Vaters mit Urſula Brinkmann getragen wurde. Ihre Unbefangenheit war dahin, aber der trotzige Ausdruck in Ellis Geſicht wies darauf hin, daß ſie mit dem Ton, der dann und wann in den Worten ihres Vaters mitſchwang, keineswegs ein⸗ verſtanden war. Fritz Wenkhuſen verließ das Zimmer. Aber nach wenigen Augenblicken ſtand er ſchon wieder im Rahmen der Tür. „Ein Herr möchte dich ſprechen, Vater.“ i „Ich komme ſofort.“ Wenkhuſen atmete auf. Je⸗ mand von der Kriminalpolizei war da. Endlich! Er griff zur Serviette, betupfte die Mundwinkel und erhob ſich. 5 „Den Kaffee laß im Wintergarten ſervieren, Elli. Dort dürfte es am kühlſten ſein. Ich bin bald wieder zurück.“ l Er küßte ſeine Tochter auf die Stirn und ver⸗ neigte ſich höflich vor Urſula.„Ich freue mich wirk⸗ lich, Ihnen helfen zu können“, ſagte er freundlich. Dann ging er. f Er hat ſich verſprochen, dachte Urſula erbittert, er würde ſich freuen, mich als Lügnerin entlarven zu können. Ihre Lippen ſchloſſen ſich ſo feſt, daß ſie einen ſchmalen Strich bildeten. 5 „Vater hat ſo merkwürdige Fragen an Sie ge⸗ ſtellt“, ſagte Elli, um das eingetretene Schweigen zu brechen,„aber das dürfen Sie ihm nicht ühel nehmen. Er denkt ſich nichts dabei. Er iſt immer nur Geſchäftsmann, auch zu Hauſe. Bei ihm muß alles klar und durchſichtig ſein.“ a. Urſula lächelte. Ja, ſie lächelte.„Es iſt ſein gutes Recht mich auszufragen. Schließlich könnte ich ja auch jemand ſein, der hier bei Ihnen im Trü⸗ ben fiſchen will. Vielleicht denkt er ſogar, ich ge⸗ höre zu den Verbrechern, die in der Nacht bei Ihnen einbrechen wollten.“ Dieſe Vermutung ließ Ellis hell auflachen.„Das muß ich nachher Fritz erzählen! Aber nun entſchul⸗ digen Sie mich bitte einen Augenblick. Ich will nur mit unſerem Mädchen ſprechen“. Die Tür ſiel zu, und Urſula war allein. Das Lächeln ſchwand aus ihren Zügen. Nur ein Ge⸗ danke beherrſchte ſie—— Flucht! Trotz der Exregung, die in ihr brodelte, arbei⸗ tete ihr Hirn ruhig und gleichmäßig wie eine gut geölte Maſchine. Die Erkenntnis, daß ihr Unter⸗ nehmen von Anfang an unter einem ſchlechten Stern geſtanden hatte, nutzte ihr nichts. Es galt einzig und allein, ſchleunigſt von hier fortzukommen, ehe je⸗ 195 auf der Bilofläche erſchien, der ſie ſchachmatt ſetzte. 5 Sie wußte im Hauſe nicht Beſcheid, und wenn ſie verſuchte, zu entwiſchen, konnte das nur auf gut Glück geſchehen. Das Leben hatte ihr ſchon manchen Knüppel auf den Weg geworfen und war ihr gegen⸗ über auch nicht gerade ſparſam mit den verſchieden⸗ ſten Ueberraſchungen umgegangen, aber in einer ſo ungewöhnlichen Lage hatte ſie ſich bisher noch nicht befunden. Das Speiſezimmer befand ſich im Erdgeſchoß, weshalb ihr in den Sinn kam, einfach zum Fenſter hinauszuklettern; aber als ſie hinter der Gardine ſtand und ſchon die Hand nach der Zugſchnur aus⸗ ſtreckte, gewahrte ſie im Garten Andreas Wenkhu⸗ ſen. Er ſprach ungemein lebhaft auf einen mittel⸗ großen Herrn ein, der einen hellen Sommeranzug trug und einen Strohhut, eine Kreisſäge, weit ins Genick geſchoben hatte. Dabei wies Wenkhuſen mehrmals hinter ſich auf das Haus, eine Geſte, die Urſula ohne weiteres auf ſich bezog und die ſie auch veranlaßte, blitzſchnell vom Fenſter zurückzutreten. (Fortſetzung folat.) * Mannheim, 5. Auguſt. Sonnenuntergang 20.46. Sonnenaufgang.27. Mondaufgang.36. Monduntergang 21.11. Auguſt Die Schwalben tun noch hohe Flüge, auch ſchätzt der Menſch, ſofern es heiß, die kühlen, ſchaumgekrönten Krüge und das geſüßte Speiſeeis. Doch dort, wo den Salat wir holen, blühen Aſtern ſchon und Gladiolen, und dieſe Blumen deuten an, daß bald es herbſtlich werden kann. Doch braucht uns das nicht zu erſchrecken, noch iſt die Grüne⸗Bohnen⸗Zeit, und der Auguſt gibt uns zu ſchmecken noch manche andre Köſtlichkeit. Die Birnen kitzeln unſern Gaumen. die Aepfel und die blauen Pflaumen. und ſachte reifen für den Topf das Weißkraut und der Wirſingkopf. Noch gibt es wonnig⸗warme Stunden, wie ſte der Juli nicht gebracht, der Nebelſack bleibt zugebunden, des Himmels heitre Bläue lacht! Beim Sonnenwirt gibts Zwetſchgenkuchen, den ſummend auch die Weſpen ſuchen, und fleiß'ge Hände ſuchen auch die ſchwarze Frucht am Brombeerſtrauch. Nein, noch iſt nichts vom Herbſt zu ſpüren, und doch, wenn über'm Stoppelfeld die Drachen ſchaukeln an den Schnüren, ö dann rüſtet ſich die Sommerwelt 7 und ihre Tage ſinken ſchneller— wir aber denken an den Keller und machen langſam uns vertraut mit Kohlen, Holz und Sauerkraut! 1 Wau- Wau. Vier Verkehrsunfälle in zwei Tagen Polizeibericht vom 5. Auguſt 19 40 In den letzten zwei Tagen ereigneten ſich hier vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurden drei Per⸗ ſonen verletzt, vier Kraftfahrzeuge und ein Straßen⸗ bachhnwagen beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu⸗ rückzuführen. 30 Verkehrsteilnehmer wurden wegen verſchie⸗ dener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung gehührenpflichtig verwarnt. Außerdem gelangten vier Kraftfahrzeugführer zur Anzeige, weil ſie ihre Fahrzeuge bei Dunkelheit außerhalb von Parkplät⸗ zen und unbeleuchtet aufgeſtellt hatten. Ferner wur⸗ den an vier Kraftfahrzeugführer Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung mußten drei Anzeige gebracht werden. Wer will Offizier werden? Meldefriſt bis 20. Auguſt 1940 verlängert Während des Krieges ergänzt ſich das aktive Offi⸗ sterkorps aus Soldaten, die ſich vor dem Feind be⸗ währt haben. Schüler höherer oder dieſen gleich⸗ zuſtellender Lehranſtalten, die die Offizierslauſbahn erſtreben, können ſich aber ſchon jetzt als Bewerber für die Offizierslaufbahn melden. Die Meldefriſt, die für die Schüler der 8. Klaſſe der höheren Lehr⸗ anſtalten urſprünglich auf den 1. Juli 1940 feſtgeſetzt worden war, iſt neuerdings auf den 20. Auguſt 1940 verlängert worden. Die Meldung iſt an das für den dauernden Wohnort des Schülers zuſtändige Wehrbezirkskom⸗ mando zu richten, das auch in allen damit zuſam⸗ menhängenden Fragen Auskunft erteilt. Schüler, die im Herbſt 1940 das 17. Lebensjahr vollendet haben, werden vorausſichtlich noch in dieſem Jahre eingeſtellt werden. Offiziersanwärter ſind von der Ableiſtung der ſechsmonatigen Arbeitsdienſtpflicht befreit. Perſonen zur Bei Fliegeralarm und Flakſchießen Es beſteht eine geſetzliche Verpflichtung, die Schutzräume aufzuſuchen In der Bevölkerung beſtehen vielfach Zweifel über ihr Verhalten bei Fliegeralarm, insbeſondere über die Verpflichtung, die Schutzräume aufzuſuchen und über die geſetzlichen Folgen im Wei⸗ gerungsfalle. Volle Klarheit geben hier die Beſtimmungen der X. Durchführungsverordnung zum Luftſchutzgeſetz über„Luftſchutzmäßiges Verhalten bei Fliegerangrif⸗ fen und Luftſchutzübungen“ vom 1. September 1939 (RGBl. 1939 1 S. 1570). Hierin wird unterſchieden zwiſchen Perſonen, die ſich in Gebäuden und ſolchen, die ſich außerhalb von Gebäuden befinden. In Gebäuden, insbeſondere Wohnungen, Büros, Warenhäuſern, Theatern, Lichtſpielhäuſern, Gaſtwirtſchaften, Warte⸗ hallen, Vergnügungsſtätten uſw. haben ſich alle Per⸗ ſonen ſofort— ſoweit vorhanden mit Gasmaske— in die vorhandenen Luftſchutzräume zu begeben. Die Verpflichtung zum Aufenthalt im Luftſchutz⸗ raum erſtreckt ſich nicht auf Perſonen, deren körper⸗ licher Zuſtand dies nicht zulüßt, einſchließlich des Pflegeperſonals. Es beſteht hier alſo eine geſetzliche Ver⸗ pflichtung, die Luftſchutzränme bei Flieger⸗ alarm aufzuſuchen. Sie iſt begründet in der nationalſozialiſtiſchen grund ſätzlichen Auffaſſung, daß das Leben des Volks⸗ genoſſen nicht ihm allein, ſondern der Volksgemein⸗ ſchaft gehört, und in der Erfahrung aus vielen Luft⸗ angriffen, bei denen das Leben nirgends ſicherer war, als in noch ſo behelfsmäßigen Schutzräumen; Tote hat es hierbei nur dort gegeben, wo Schutz⸗ räume aus Neugier oder anderen Gründen nicht aufgeſucht worden waren oder werden konnten. Die Notwendigkeit dieſer geſetzlich feſtgelegten Verpflichtung, bei Fliegeralarm ſofort die Schutz⸗ räume aufzuſuchen, muß im Intereſſe der Volks⸗ gemeinſchaft und der Landes verteidigung noch weit mehr als bisher von jedem Volksgenoſſen als vor allem in ſeinem ureigenſten Intereſſe liegend er⸗ kannt werden. Alle polizeilichen Dienſtſtellen und Amtsträger des RLB. haben Anweiſung, auf die Be⸗ völkerung dauernd in dieſem Sinne aufklärend und führend einzuwirken. g Denjenigen aber, welche dieſe Gründe nicht gel⸗ ten laſſen wollen, ſei geſagt, daß die zuſtändigen Reichsbehörden Entſchädigun⸗ gen für entſtandene Perſonenſchäden in allen den Fällen ablehnen, in welchen die Betrof⸗ fenen es ſchuldhaft verabſäumt haben, die vorhandenen Schutzräume aufzuſuchen. Außerhalb von Gebäuden hat jeder, der vom Fliegeralarm auf Straßen, Plät⸗ zen uſw. betroffen wird, den nächſten öffentlichen Luftſchutzraum aufzuſuchen oder andere Deckungs⸗ möglichkeiten auszunutzen. In unbebautem Gelände iſt jede mögliche Deckung (Gräben, Höhlen uſw.) auszunutzen. Sind Deckungs⸗ möglichkeiten nicht vorhanden, ſo bietet das Hinleaen auf den Boden beſten Schutz. Gegen Perſonen, die außerhalb von Gebäuden dieſen Beſtimmungen zuwiderhandeln, kann der Ortspolizeiverwalter polizeiliche Verfügungen er⸗ laſſen und dieſe mit Zwangsmitteln(Feſtſetzung von Zwangsgeld— im Nichtbeitreibungsfall Zwangs⸗ haft— und unmittelbaren Zwang) durchſetzen. Weil beim Flakſchießen gleichfalls wiederholt Todesfälle und ſchwere Perſonenſchäden infolge Nichtaufſuchens der Schutzräume vorgekommen ſind, wird die Bevölkerung dringendſt erſucht auch in dieſen Fällen ſchleunigſt ſich in die Schutz⸗ räume zu begeben oder andere Deckungsmöglich⸗ keiten aufzuſuchen. 5 re eee Dc Mannheim-Neckarau Schlußprüfung in„Erſter Hilſe“ Nach einem Unterrichtskurſus von 20 Doppel⸗ ſtunden fand nun im„Engel“ eine Ueberſicht über das Gelernte ſtatt. Und, um es kurz zu ſagen, es war ein voller Erfolg. Die Prüfung erſtreckte ſich auf die Kenntnis des Gewebsaufbaues des menſch⸗ lichen Körpers, der Form und Lage der Einzel⸗ organe, deren Zweck und Tätigkeit. Das Blut und ſeine Beſtandteile und ſeine Wirkung. Der Vor⸗ gang der Atmung, der Verdauung. Die Wichtigkeit von Hirn und Rückenmark, Kreislauf und Adern⸗ ſyſtem, die Muskeln, willkürliche und unwillkürliche, das Knochenſyſtem, die Verſchiedenartigkeit der Ge⸗ lenke, die blutbildenden Organe, die Lymphe, Drüſen uſw. Alles das wurde in Frage und Ant⸗ wort gründlich behandelt... Es erſolgte ſodann die Erörterung der Schädigungen des normalen Kör⸗ pers, Blutungen aus Schlag⸗ und Blutadern, deren fachgemäße Bekämpfung, Verſtauchungen, Ver⸗ renkungen, Knochenbrüche, einfache und komplizierte, Vergiftungen, Verbrennungen, Erfrieren, Erſtickung, Ertrinken, Hilfeleiſtungen in all dieſen Fällen. Dazu kam das große Gebiet der Wundverunreinigung durch Bazillen, die Beſchreibung des Vorgangs einer Bazillen vergiftung und der Art der Abwehr, das Verhalten bei epileptiſchen Anfällen, bei Starkſtrom⸗ ſchädigungen, Schlangenbiß, Vergiftung durch ver⸗ dorbene Speiſen, Wiederbelebung Ohnmächtiger uſw. Anſchließend kamen praktiſche Vorführungen an die Reihe, Blutſtillungen, Schienenverbände, Ver⸗ letzungen aller nur möglichen Art, Abtransport Schwerkranken oder»verletzter uſw. Es war eine helle Freude, zu ſehen und zu hören, wie das ungeheure Gebiet mit großem Verſtändnis beackert und verſtanden wurde. Mit geſpanntem Intereſſe hat die Frauenſchaft Neckaraus den Kur⸗ ſus, den Herrr Dr. Greß in ſeiner bekannten Klar⸗ heit, oft durchwürzt von Gelegenheitshumor, abhielt, verfolgt und mit faſt atemloſer Aufmerkſamkeit in ſich aufgenommen. Der Vertreter der Kreisſtelle des Dc, Herr Sandhaas, verſäumte nicht, dem Leiter der Kurſe die Anerkennung der Kreisſtelle ge⸗ bührend auszuſprechen und den Teilnehmerinnen mitzuteilen, daß alle beſtanden haben auf Grund ihrer guten und klaren Leiſtungen. Auch dem Wacht⸗ führer, Herrn Gu mb, wurde für ſeine tätige Mit⸗ arbeit und Hilfe freundlch gedankt. Mit einem eindringlichen Hinweis auf die Auf⸗ Aus dle Mappe des olallectsxiclitens Freiwillig gegangen— oder„gegangen worden“? Der Lehrgeſelle im großen Spezialbetrieb erhielt vom Betriebsleiter eine Zurechtweiſung, weil die Lehrlinge in der Ausbildung verſagten. Die Aus⸗ eimanderſetzung endigte damit, daß der Lehrgeſelle ſich als entlaſſen betrachtete, aber vor dem Apbeits⸗ gericht erklärte der Betriebsführer, daß er ihn nicht entlaſſen habe, ſſonndern daß er ſelbſt gegangen ſei. Der Mann gab eine andere Darſtellung des Sach⸗ verhalts. Die zwei Lehrlinge, um die es ſich drehte und die nach den Angaben des Beklagten die elemen⸗ tanſten Kenntniſſe nicht beſaßen, ſelen„verdattert“ geweſen und der Lehrgeſelle habe eine Bemerkung des Betriebsſührer als friſtloſe Entlaſſung auffaſſen müſſen. Der Kläger iſt zweieinhalb Jahre im Be⸗ trieb, er hatte anſchließend an das Geſchehnis ſeinen Urlaub genommen, und da er jetzt wieder Arbeit Hat, bezifferte ſith die Streitfrage, rechneriſch ge⸗ ſehen, nur noch auf etwa 20 Mark. Der Vovrſitzende riet dem Beklagten, dieſe Summe freiwillig zu be⸗ zahln, aber erſt, nachdem die Rechtslage, die nicht unbedingt günſtig für dem Ausgang des Pvozeſſes war, dapgelegt wurde, entſchloß ſich der Beklagte— mit Unterſtützung ſeines Rechtsbeiſtandes der Ar⸗ Heitsfromt— durch Zahlung des verlangten Be⸗ trages,„ohne Anerkennung eines Rechtsanſpruches“ den Fall gütlich zu liquidieren. 5 Kollegin als Vorgeſetzte Der Prozeß, über den wir am 10. Juli berichte⸗ ten, war noch nicht fertig; die Firma wollte in der Sache der friſtloſen Entlaſſung der weiblichen An⸗ geſtellten ein Urteil haben. Es wurde noch ein⸗ mal verhandelt, zwei Vertreter mit zwei Zeugen wurden gehört, die Angeſtellte blieb dabei, daß ſie nur eine beſtimmte Arbeit ihrer Kollegin— mit der ſie„per Du“ iſt— abgelehnt habe, aber keinesfalls die Weiterarbeit überhaupt. Das Urteil des Arbeitsgerichts verpflichtete die Beklagte zur Zahlung von 103,20 Mark und zur Tragung der Koſten. Die Urteilsbegründung ver⸗ weiſt auf die geſetzliche Beſtimmung, wonach die friſt⸗ loſe Entlaſſung nur berechtigt iſt wenn ein wichti⸗ ger Grund vorliegt. Als ſolcher iſt ein Verhal⸗ ten anzuſehen— ſagt das Urteil—, das die Forſetzung des Dienſtverhältniſſes bis zum Ablauf der ord⸗ nungsmäßigen Kündigungszeit unzumutbar macht. Die Arbeitsablehnung der Klägerin ſei zwar pflicht⸗ widrig geweſen, ſie ſtelle aber keine derart ſchwere Pflichtverletzung im Sinne des Geſetzes dar. Eine etzung des Arbeitsverhältniſſes ſei der Beklagten zuzumuten geweſen, zumal die Klägerin bis 30. Juni ausſcheiden wollte. Das Urteil kam zum Schluß, daß es bei Berückſichtigung pſychlogiſcher Gründe ge⸗ nügt hätte, wenn die Klägerin eindringlich ver⸗ warnt und ihr die friſtloſe Entlaſſung für den Fall einer nochmaligen Widerſetzlichkeit angedroht worden wäre. Zum Schwur bereit Die junge Frau machte Heimarbeit. Es iſt eine mühſelige Arbeit, und die Pfennige, die ſich damit verdienen laſſen, ſind hart erworben. Sie arbeitete noch nicht lange in dieſem„Fach“; beim dritten oder vierten Male, als ſie das Wochengeld abholen wollte, gab es Differenzen. Aus einem beſtimmten Grund ſollte der Lohn für zwei Wochen an einem Tage abgeholt werden, die Heimarbeiterinnen hatten alle an dieſem Tag zwei Quittungen, nur die junge Frau erhielt nur einen Wochenlohn. Die Liſten aber, nach denen ausbezahlt wurde, wieſen die Aus⸗ zahlung von zwei Wochenlöhnen auch für dieſe Ar⸗ beiterin auf. Aber es fehlte die Quittung mit der Unterſchriſt— und nach dieſer fahndete man an allen Ecken und Enden; ſie fand ſich nirgends. Die Buchhalterin des Geſchäftes ſagte, die Kaſſe habe eſtimmt, alle Unterlagen bis auf die eine Quittung eien da, mithin habe Frau X. den Betrag auch er⸗ halten. Dieſe jedoch erklärte wiederholt und immer wieder, ſie habe nur einmal 7,92 Mark erhalten, es fehlten ſomit noch 7,92 Mark und wenn auch Zahlen und Kolonnen ſtimmten, ſo beirrte ſie dies nicht in ihrer Behauptung. Die Buchhalterin, nicht weniger beſtimmt, verwies darauf, daß ſeit vielen, vielen Jahren noch kein Fehler vorgekommen war, ein Fehler ſei ausgeſchloſſen und der Fall ſei rätſelhaft. Der Rechtsbeiſtand der Arbeitsfront erklärte, wenn die Quittung nicht vorgelegt werden könne, habe die Klägerin den Betrag nicht erhalten. Es war ein Dilemma, aus dem nur der Eid der Ausweg ſchien. Die junge Frau war bereit zu ſchwören, daß ſie das Geld nicht erhalten habe und ſie lehnte auch eine Vergleichszahlung von 5 Mark ab. g ber ein Eid wegen 7,92 Mark? Von dieſem ſchwerwiegenden Schritt ſah der Vor⸗ ſitzende denn doch ab, nachdem die Klägerin ruhig und ſicher den Eid auf ſich nehmen wollte. Die Ver⸗ kündung des Urteils konnte dann doch unterbleiben, da ſich die Firma bereit erklärt hatte, freiwillig und „ohne Anerkennung eines Rechtsanſpruchs“ den Be⸗ trag von 7,902 Mark zu bezahlen 2 gaben des Roten Kreuzes, beſonders in jetziger Zeit, und der Aufforderung zur Unterſtützung ſeiner Auf⸗ gaben und Beſtrebungen ſchloß Herr Sandhaas unter einem„Sieg Heil!“ auf den oberſten Protektor, unſern Führer Adolf Hitler. Aus Maunheimer Gerichtsfälen: Dicke Luft in Edingen Ein Guß Blumenwaſſer führte zur„Entzündung“ Nur ſcheinbar ging es um den Waſſerguß vom Treppenſenſter auf die Blumen im Hof, woran die Nachbarn Anſtoß nahmen. Der wirkliche Beweg⸗ grund für die unerbetene Feuchtigkeitsſpende und die daraus wuchernde Anzeige lag in einem der— lei⸗ der ſo häufigen— bösnachbarlichen Fehden, die in über Engſtirnigkeit und Erbärmlichkeit ſo ſeltſam zu dem großen Geiſt und Erleben unſerer Tage kontra⸗ ſtieren. Man hörte im Gerichtsſgal etwas läuten von Räumungsklage und dergleichen und kann ſich darauf allein ſchon ſeinen Vers machen. Gegen eine polizeiliche Strafverfügung über 10 Mark hatte Frau Anna D. gerichtliche Entſcheidung beantragt. So mußte ſich der Einzelrichter wohl oder übel mit der lächerlichen Lappalie abgeben. Anklagevertreter wie Richter knüpften daran an, daß die Angeklagte ſelbſt zugab, ſie habe das Waſſer ausgeſchüttet; darum blieb es wegen Uebertretung des§ 166, Ziffer 8 bei 10 Mark Geldſtrafe lerſas⸗ weiſe zwei Tage Haft) nebſt Koſten des Verfahrens. Ob es abſichtlich geſchehen iſt oder nicht, ſei belanglos. Die Einlaſſung der Angeklagten, daß das zum Trep⸗ peufenſter ausgeſchüttete Waſſer zufällig die Blumen⸗ rabatte traf, iſt unerheblich, denn durch Waſſer⸗ ſpritzer können ſehr wohl Kleider beſchädigt und Mitmenſchen beläſtigt werden. Wenn es abſichtlich geſchehen wäre, würde die Strafe auf 100 Mark er⸗ höht worden ſein. Diesmal ſei Frau D. auf der Au⸗ klagebank, künftig vielleicht jemand anders.„Wenn es in Edingen nicht anders wird“, ſo kündigte der Richter an,„wird exemplariſch durchgegriffen.“ „Viehiſch“ benommen gegen Schlachtvieh Wer tagaus, tagein auf dem Schlachthof mit dem lieben Borſten⸗ und Großvieh zu tun hat, gewöhnt ſich mit der Zeit rauhe Umgangsformen an; das liegt wohl in der Natur der Sache. Meiſt muß es ſchnell gehen, und die Bevölkerung wartet auf ihren Sonntagsbraten und die delikate Kalbsleberwurſt. Unnötige Quälereien des Viehes darf es aber doch nicht geben. Gegen den Grundſatz„Leben und leben⸗ laſſen verſtieß grob ein Fuhrunternehmer aus Reilingen und ein Metzgergeſelle. Beim Ausladen von Kälbern ließen ſie ihren Anhängewagen am Triebwagen und machten ſich die Arbeit möglichſt leicht, legten die Pritſche auf die„Schere“ und trieben das Vieh aus dem Wagen heraus, ſo daß es von der Pritſche auf den Boden herunterfiel. Sie ließen die Tiere nach Zeug enbekundungen förmlich„durch die Luft fliegen! Dabei ſtehen fahrbare Verlade⸗ rampen im Schlachthof zur gefälligen Verfügung; aber die Angeklagten waren zu faul, ſie heran⸗ zuholen und quälten lieber das Vieh unnötig. Sie ſtellten es freilich ſo dar, als hätten ſie— wie der Richter ſarkaſtiſch meinte„Damen herunter⸗ gelupft“.— Das Urteil bekräftigte hiernach die Strafbefehle: V. erhielt 50 Mik.(hilfsweiſe 10 Tage Gefängnis), E. 30 Mk.(hilfsweiſe 6 Tage Gefäng⸗ nis). Dazu kommen auch in dieſem Falle noch die Koſten des Verfahrens. 3 r. f. Punkipflicht für alle Miederwaren Stillbüſtenhalter konnten bisher punkt⸗ und be⸗ zugſcheinfrei gekauft werden, wobei nach amtlicher Begriffsbeſtimmung nur ſolche Büſtenhalter als Stillbüſtenhalter gelten, die Träger haben, vorn auf⸗ geknöpft werden und hinten zu verſchnüren ſind. Um zu verhindern, daß dieſe Büſtenhalter von Ver⸗ brauchern gekauft werden, die ſie gar nicht brauchen, hat der Reichsbeauftragte für Kleidung nunmehr entſchieden, daß dieſe Stillbüſtenhalter— genau wie die übrigen Büſtenhalter— nur noch gegen Punkte der Kleiderkarte oder gegen Bezugſchein verkauft werden dürfen. Nachdem ſchon vor einiger Zeit auch die Büſtenhalter und Miederwaren aus Seide, Spitzen, Tüll und anderen nicht bezugsbeſchränkten Geweben punktpflichtig wurden, unterliegen nach der neuen Entſcheidung jetzt— von den Umſtandsmiedern abgeſehen— alle Miederwaren der Punktpflicht. Stillende Mütter können Bezugſcheine auf zwei Büſtenhalter erhalten und dafür wahlweiſe die Büſtenhalter kaufen, die ſie brauchen. Um Zweifel zu klären, wurde weiter entſchieden, daß als Strumpfhaltergürtel nur ſolche Gürtel gelten, die an der breiteſten Stelle nicht breiter als 30 Ztm. ſind. Alle Gürtel, die breiter ſind, gelten als Hüfthalter und koſten 8 Punkte, während der Stru halter⸗ gürtel nur 4 Punkte erfordert. Iſt der Strumpf⸗ haltergürtel dagegen mit einem Leibchen verſehen, ſo werden die Punkte für eine Untertaille(6 Punkte) hinzugerechnet, ſo daß ein derartiger Gürtel 10 Punkte erfordert. Mit dem Schutzwall⸗Ehrenzeichen wurde aus⸗ gezeichnet Soldat Erich Wellen reuther, L 7, 7a, Richtiges Heizen mit Stückkohle Ein kleines Rezept für die Hausfran Wir ſtehen im Entſcheidungskampf. Alle Kere ſind angeſpannt. Sowohl draußen bei unſeren Fa grauen als auch in der inneren Front auf 56 Feld; biet von Wirtſchaft und Verwaltung und nich 0 letzt in der großen Heimatfront unſerer auf, kae Hausfrauen in Stadt und Land. Gerade die 84 frauen haben in Ernährung und Hauswirlſch ſchon Vorbildliches geleiſtet, ſie werden ſiche ſchaff und Zimmerfeuerung wieder„ihren Mann ſtell 1 Bei der Hausbrandbevorratung kann künftl 10 immer Nußkohle in der gewohnten handlich 6 Form geliefert werden, weil dieſe Kohlenſorte a wärts dringend gebraucht wird. Unſere Hausfra 1 werden daher öfters den Kampf mit grbßene Brocken Skückkohlen aufnehmen müſſen, genau wie das ihre Mütter in früheren Zeiten nicht anz 0 gekannt haben. 5 Bei der Verfeuerung dieſer Stückkohlen kommt mur darauf an, daß der beim Zerſtücken entſteheng Feinkohlenſtaub(Grieß) gleichzeitig mit den fete Stücken verbrannt wird. Läßt man den kleinen 0. fall aber immer länger im Keller liegen, dann bleit bei Ende des Vorrats eine unerwünſchte Beſcherun die ſeine Staubkohle legt ſich beim Feuern zu dich auf den Feuerroſt, ſie läßt keine Verbrennungsſ mehr durch, ſte will nicht mehr recht brennen. Daher empfiehlt ſich für das Verbrennen von Stückkohleg folgendes Regept: Immer die groben und feinen Beſtandteile glei zeitig verheizen, alſo vorher gut durchmiſchen. Die Kohle vor dem Durchmiſchen gut anfeuchten, dau bleiben die Feinkohlenteile an den größeren Stiche hängen. Der ſo vorbereitete Brennſtoff wird dann kleinen Mengen gleichmäßig über den Roſt verfei aufgegeben. Dabei darf nicht zu dick aufgenae werden. Allzu häufiges Schüren des Feuers it z vermeiden. Lediglich bei ſolchen Kohlenarten die in Feuer zuſammenbacken, muß man die Glut von gelt zu Zeit zerſtoßen. 3 Se wissen jo: Trinket ihn mössig! — u Hohes Alter. Herr Karl Helfmann, Al veteran von 1870/½1, wohnhaft Fröhlichſt raße 38, be geht am 6. Auguſt ſeinen 92. Geburtstag. De noch eifrigen Leſer unſerer Zeitung die herzlichſteg Glückwünſche! * 82 Jahre alt iſt heute Herr Joh. Friehrſ Stroh, Waldhof⸗Gartenſtadt, Am Kiefernbühl B. Wir gratulieren. zee Die neueſte Nummer der„Sirene“ enthält auf Seite 356 einen bebildeten Bericht aus Mannheim, insbeſondere von der Grundſteinlegung zu einen Luftſchutz⸗Uebungshaus. Heidelberger Querſchnitt Vor bald hundert Jahren, nämlich am 12. Sepleue 1840, wurde der Eiſenbahnverkehr auf der Strecke dan berg⸗Mannheim aufgenommen. Am Eröffnungstag, einen Sonntag, war der Verkehr noch gering, doch ſchon dt nächſte Sonntag brachte einen ſo ſtattlichen Betrieb, daß am Abend die Züge nicht mehr alle Fahrgäſte mitnehmes konnten. Ueber die dieſem Ereignis vorangehenden Voz, arbeiten, von den Konzeſſionsgeſuchen vor den Lanöſtände und den Verhandlungen im Landtag, bis zum Eintreſſen der Teile der beiden erſten Lokomotiven, berichtet Oi Ernſt Sutter anſchaulich in der neueſten Ausgabe des „Heidelberger Fremdenblatt“. Wieder reich he⸗ bildert, ſchildert es zugleich die Heidelberger Verkehrsmi⸗ tel und erzählt u. a. in Wort und Aufnahme von der Gh. rung Max Halbes, Heidelberger Muſikdarbietungen un Schwetzingens Rokokotheater. * Zur Bereicherung des Mittegstiſches haben ſich neben den vielerlei Arten von Gemüſen auch die Pilze ge ſellt, die zumal in letzter Zeit auch wieder in größeres Mengen in den Auslagen und auf den Märkten zum Ver⸗ kauf ſtanden. Auch die zur Förderung der Kenntnis det 1 ſchon in 9 wurden wieder aufgenommen. Sie ſtehen Antet Führung des ſtaatlich anerkannten Pilzkontrolleurs Boo, der außerdem(täglich bis 9 Uhr vormittags) auf den Wochenmärkten die ſelbſtgeſammelten, für den eigenen Ver⸗ brauch beſtimmten Pilze auf ihre Brauchbarkeit prüfen und auf Wunſch weitere Ratſchläge erteilen wird. 4. Das 125 Ortsteil Peterstal, die Eheleute Johann Buhl und ſabeth geb. Schmidt. Johann Buhl war noch bis vor Jahren in ſeinem Handwerk als Schloſſermeiſter tätig, Ein richtiger Ausflugstag war der erſte Auguſtſonntg Das Neckartal ſamt ſeinen Höhen erhielt viel Beſuch mn der Stadt. Auf dem Fluß war reger Bootsverkehr, auch die Bäder beſaßen viel Anziehupgskraft. 1 Die zur Zeit in Heidelberg wohnenden rückgeführtel Volksgenoſſen aus den Stadtgebieten von Saarbrücken Pirmaſens und Zweibrücken wollen ſich zwecks Ausſtellang der Heimkehrer⸗Ausweiſe auf der Kreisleitung der 5 DA P, Heidelberg, Schloßberg 1(Dienſtzeit von—12 un 15—18 Uhr) melden. früheren Jahren veranſtalteten Pilzwa' N Feſt der goldenen Hochzeit feierten in Ztegelhauſen 1 Blick auf Ludwigshafen Notprüf ung für Lehrlinge Wie die Induſtvie⸗ und Handelssammer udwigsgarn mitteilt, ſind zu Beginn des Krieges Lehrlinge zur Wehr; macht eingerückt, ohne daß ſie Gelegenheit hatten, vorhe!“ ihre Leh rabſchlußprüfung abzulegen. Im Intereſſe 4 Jugendlichen, die ihre Lehrzeit beendet und das Lehrziel erreicht hatten, war unter entſprechenden Voraus ſetzunge“ die Möglichkeit eröffnet worden, daß in dieſen Fällen de Lehrbrief ohwe Prüfung zuerkannt wurde. Gegen die 425 behaltung dieſer Handhabung ſür die in Zukunft 1 noch zu erwartenden Fälle ſind erhebliche Bedenden ge. dend gemacht worden. Auf Beranlafſung der Reichswie, ſchaftskanmmer werden daher künftig in dieſen Fällen b den Induſtrie⸗ und Handelsbannmern Notpritfungen a genommen. Vorausſetzung für die Zulaffung zu eine ſolchem Notprüfung iſt der Nachweis der entsprechende 3 Lehrzeit, die Eintragung des Lehrperhältniſfes in 6 Lehrlings rolle und der Nachweis der bevorſtehenden Em berufung zur Wehrmacht. Grundſätzlich ſoll die norm Lehrzeit um nicht mehr als ein halbes Jahr verkü werden. Die Prüfungen ſelbſt werden iu vereine ter Form abgenommen, ohne daß von dem abgegangen wird, daß in der Leh vabſſchlurßprüfung volle berufliche Leiſtungs fähigkeit nachgewieſen muß. 5. M. Oftersheim, 3. Auguſt. Auf den zwei hieſigen plätzen wurden in letzter Zeit Umkleideräume zweime walktſam aufgebrochen, wobei Geräte entwendet u ſchädigt wurden. Auch an den Umkleideräumen ſelbſt erheblicher Schaden verurſacht.— Seinen 70. konnte hier Chriſtof Ried inger, Wilhelmſtr. if „Nut it ein mig ei ſchaft ei 5 He zunächst leichend paarmal recht, ſeltwärt und fin, Tiſchpla Die Leben g zen Ka Foppelſe ſcwäche Vochen zu mein Doch Tag, da aß un Vir ben und unf it lang gung ſtorben, Währ Dede, m den wer kum ein gerade kannte 1 ein Ei daran z. erzählte ich jetzt ten kö gie woll getan h. Nach ic ins Dan: urch di die hin gingen. aue; ihrem r großen hoh ste Weſen 0 blicke ſte teig, de mit ihr wohnten röche ic zurückli dachte d mand e en Feld⸗ dem Ge icht zu⸗ nen Aß⸗ in bleit cherung; zu dicht Daher ickkohleg ſeworfen s iſt zu b, die im von Zeit — Dem rzlichſten Friedrich bühl 13. thält auf aunheim, u einem Septemben ke Heidel ag, eines ſchon de; trieb, daß ritnehmen den Vor inöſtänden Eintreſſen tet Oi gabe des reich he rkehrsmit⸗ n der Gh ngen und ſich neben ile ge größerez gum Ver ntnis der Pilzwar⸗ hen untet irs Bog, auf des enen Ber rütfen und elhauſen, 1 Eli, 1 tätig, . ſtſonntaz, 1 uch kehr, u geführten arbrücken, usſtellang der Ne 512 un Ns Velt und Leben Fe Die Liebesgeſchichte Werner Oellers Run, Herr Peeſenbeck, werden auch Sie uns jetzt 11 2 einer Romanze erfreuen?!“ a Mzeihum hatte ein jeder der kleinen Abendgeſell⸗ ſchaft ein zartes Jugenderlebnis zum beſten gege⸗ ben, Herr Peeſenbeck aber war auf feinen Wunſch unächſt übergangen worden. Jetzt ſchien er hin⸗ leichend geſammelt, er fuhr ſich mit der Hand ein darmal über das gelichtete Haar, rückte die Brille urecht, ſtützte die Ellbogen auf den Tisch lehnte den eitwärts geneigten Kopf an die gefalteten Hände und fing, indeſſen er unverwandt vor ſich auf die Tischplatte ſtarrte, zu erzählen an: „Die erſte klare Erinnerung an mein früheres geben geht in die Tage nach einer langen und ſchwe⸗ zen Krankheit. Damals war ich ſieben Jahre alt. Foppelſeitige Lungenentzündung, Diwhterie u. Herz⸗ ſhwäche waren zu überwinden geweſen. Dieſe Nochen der Krankheit ſind völlig in mir verſunken, zu meinem wachen Leben gehören ſie nicht. Doch meiß ich mit überdeutlicher Klarheit den Tag, da ich in einem alten Lehnſeſſel am Fenſter aß und auf die graue Vorſtadtſtraße hinabblickte. Fir bewohnten zwei Stuben in einem Dachgeſchoß, ind unſere Armut war ſo groß, daß wir die Miete t lange ſchuldig blieben und immerfort von Kün⸗ ung bedroht waren. Unſer Vater war früh ge⸗ lorben, und ſo waren wir in Not geraten. Während der Krankheit hatte ich Gehen ieder verlernt, auch war ich zum Stehen noch zu wach. In eine Decke eingeſchlagen, kauerte ich am zenſter und dachte daran, daß ich bald wieder die Schule würde beſuchen dürfen. Ich wußte noch nicht lacht, was ich mit ihr anfangen ſollte, und daß der do an mir vorbeigeſchritten war, wußte ich auch licht. Ich war einfach krank geweſen, und nun war müde und auf eine linde Weiſe traurig. Auch die Straße war traurig in ihrer grauen Lebloſigkeit und Hebe, mit den kahlen, ſchmuckloſen Häuſerwänden und en wenigen Vorübergehenden. Von Zeit zu Zeit zam einer aus dem Goldenen Lamm, das uns gerade gegenüberlag. Der Wirt, Herr Eggebrecht, unte mich gut, denn oft hatte ich ſüür die anderen hausbewohner Bier holen müſſen. Dadurch mochte gekommen ſein, daß er an meiner Krankheit ſo migen Anteil genommen hatte. Eben jetzt kam Maria, meine Schweſter, den Schulranzen auf dem Rücken, über die Straße und lippelte ins Goldene Lamm. Bald darauf ſah ich ſe mit dem Geſchirr die Straße überqueren. So hochte es die ganze Zeit geweſen ſein, als ich krank im Bekt gelegen hatte. Unſere Mutter war auswärts bei fremden Leu⸗ len, um zu waſchen. Hin und wieder ſah Frau onen nach mir, die im Erdgeſchoß wohnte. Sie war es auch geweſen, die mich angezogen und in den dehnſtuhl gehoben hatte. Die Konens waren faſt ſo arm wie wir. Maria kam mit dem Eſſen herauf, und auch dies⸗ mal wiederholte ſie die Worte der Mutter:„Wenn err Eggebrecht nicht geweſen wäre, hätten wir dich kum durchgekriegt. Daran müſſen wir immer henken.“ Ich löffelte ſtill meine Fleiſchbrühe, in die en Ei geſchlagen war, und nahm mir vor, immer aran zu denken. Herr Eggebrecht habe auch gemeint, ttzählte Maria weiter, ſie ſolle es nur ſagen, wenn ch jetzt wieder größere und kräftigere Portionen ten könne; er wolle gern für alles ſorgen. Nein, ie wollte ich vergeſſen, was Herr Eggebrecht für mich gekan hatte und immer noch tat. Nachher kam Frau Konen herauf und fragte, ob ins Bett wolle. Aber ich wollte nicht. Dann ſaß ich wieder allein am Fenſter und ſah hurch die vielfach geflickte Gardine den Leuten zu, die hin und wieder über die verdrießliche Straße gingen. Gegen vier Uhr kam auch Madame aus dem Hallſe; ſie wohnte neben dem„Goldenen Lamm“. Mit ihrem roten, enganliegenden Koſtüm und dem hellen, gtoßen Hut, der ihr etwas ſchief auf dem Kopfe ſaß, hoh ſie ſich von der grauen Häuſerwand wie ein Veſen aus einer anderen Welt ab, ein paar Augen⸗ blicke ſtand ſte wie ſinnend auf dem ſchmalen Bürger⸗ teig, dann ging ſte auf ihren hohen Sröckelabſätzen, wil ihren komiſch wiegenden Schritten, ihren ge⸗ wohnten Weg, dem Bahnhof zu. Es war mir, als koche ich die füßliche Duftwolke, die ſie hinter ſich zürückließ; und die ſie immerfort begleitete. Ich lachte daran, wie es wohl kommen mochte, daß nie⸗ wand etwas mit ihr zu tun haben wollte, nicht ein⸗ Hal ihre Wirtsleute; daß keiner ſte grüßte und die Kutter uns ſtreng unterſagt hatte, auch nur ein Port mit ihr zu wechſeln. Daß„Madame“ nicht ihr Ichliger Name war, wußten wir, aber den richtigen kannte wohl niemand. Die großen Leute waren oft ſchwer zu begreifen. Einmal war ich Madame am Ende der Straße begegnet, als niemand in der Nähe war. Da war ſe vor mir ſtehengeblieben und hatte mich angeſpro⸗ gen. Weil ich aber nichts erwidern durfte, war ſie Hir flüchtig durch den Haarſchopf gefahren, hatte ſich bann raſch abgewandt und war mit ihren wiegenden Schritten davongegangen. Ich fand, daß ſte ſchöne kaurige Augen hatte, und ſeitdem tat Madame mir ein wenig leid. 2 Ein anderes Mal hatte ich ſie in der Nähe des Bahnhofs geſehen. Maria war in einen Laden ge⸗ gangen, etwas einzukaufen, und ich betrachtete der⸗ weilen, vor dem Schaufenſter ſtehend, den mir un⸗ gewohnten Betrieb der Straße. Da gewahrte ich klötzlich zwiſchen den vielen vielen Menſchen das tote Koſtüm und den großen, ſchiefſitzenden Hut von Nabdame. Als wäre ſie auf einem Spaziergang, ſo langſam ging ſie daher und ſah neugierig die Leute an, die ihr entgegenkamen. So bemerkte ſie auch mich, als ſie noch ein gut Stück von mir entfernt war. Sie blieb ſtehen, und es ſchien mir, als vb ſie Von as Hugo Lederer, der Schöpfer des Hamburger Bismarck⸗Denkmals, iſt, wie gemeldet, in Berlin im 99. Vebens jahr ge⸗ ktorben. Die Arbeiten Lederers, des bekannten Bild⸗ hauers und Denkmalsſchöpfers, haben bis in die Gegenwart beispielhaft gewirkt. (Archiv, Zander⸗Multiplex⸗ 3 anden nend aeeenemmadendnddmdde ſich freue, einen Bekannten getroffen zu haben. Dann aber wurden ihre großen Augen plötzlich wieder ganz traurig und mir war, als ob ſie erſchrecke. Wie damals auf unſerer Straße drehte ſie ſich haſtig um und ging den Weg, den ſie gekommen war, raſch wieder davon. Faſt im ſelben Augenblick kam Maria aus dem Laden, und ich zeigte ihr Madame. Da zog ſie mich ängſtlich auf die andere Straßenſeite, gleich, als bange ihr davor, daß wir in die Nähe der Nach⸗ barin gerieten. Alles das fiel mir nun wieder ein, da und traurig am Fenſter ſaß. Längſt war Madame verſchwunden, längſt mußte ſie ſchon am Bahnhof angelangt ſein, als ich immer noch über ſie nach⸗ ſann und darüber, warum niemand etwas mit ihr zu tun haben wollte. Als ich wieder völlig geneſen war, ging ich hin⸗ über zu Herrn Eggebrecht, um ihm zu ſagen, was die Mutter zu ſagen mir aufgetragen hatte: daß ich ihm ich müde meiner tun im i andere kleine Dienſte Doch der davon nichts wiſſe utter geſagt daß ihm das alles bezahlt worden ſei, aber die Mut⸗ ter wollte ihm nicht glauben, weil er den Namen nicht nennen dürfe. Es ſei 1 Wie der Wirt ſo vor b 5 ſtand, ein wenig unſicher und verlegen und m em geheimen Flehen in der Stimme, da wußte ich, daß er die Wahrheit ſprach. Wenig ſpäter begegnete mir Madame zum erſten Male wieder auf der Straße. Als ſie mich ſo ſtark und geſund da nmen ſah, hielt ſie den Schritt an, und ihre Augen wurden auf einmal ſeltſam froh. Plötzlich lächelte ſie nie hatte ich ſie lächeln ſehen— mit einem unbeſchreiblich wehen und trau⸗ rigen Ausdruck, einmal wieder tiefes Mitleid mit ihr hatte. Und dann gewahrte ich, wie ihre Augen ein wenig feucht wurden. Sie holte raſch ihr Taſchentuch hervor und ging haſtig, als ſei ſie auf der Flucht davon Wenige Mon f. Madame weggezogen. Nie mehr habe ich etwas von ihr gehört. daß ich auf iſt eee. 1 Kilo Sojabohn 2,5 Kilo Rinoͤfleiſch Beſuch auf einem Verſuchsfeld Die deutſche Forſchung hat wieder einen großen Epfolg zu verzeichnen. In langjähriger mühevoller Arbeit gelang es ihr, die in Oſtaſien beheimatete Sojabohne auch in Deutſchlad heimiſch zu machen. Wenn unſere Landwirtſchaft zum Groß⸗ anbau übergehen kann, beſitzt Deutſchland eine Hülfenfrucht, deren Nährwert bei einem Kilo⸗ gramm Edelſoja dem Nährwert von rund 54 Hühnereiern oder 2500 Gera m m Rindfleiſch oder etwa 7 Litern Vollmilch entſpricht. Wir beſuchten ein von Profeſſor Dr. Seſſous Gießen angelegtes Verſuchsfeld. Der Wind ſtreicht über das ſeltſame Grün eines mit niederen Büſchen wogenden Feldes. Die Farben ſind ſo ganz anders, als wir ſie auf den benachbarten Feldern ſehen, aufdringlicher, ſtechender und be⸗ wußter. Unter breiten, den Bohnen ähnlichen Blät⸗ tern liegen kleine Blüten. Vor einigen Tagen ſind ſie blau und weiß aufgebrochen. Kümmerlich ſehen ſie aus. Bei einem ſo üppigen, faſt fleiſchlichen Ge⸗ wächs vermutet man kräftige Blumen, ungeſtümes Wachstum und ungewöhnliche Kraft. Wenn dieſe Pflanze in ihrer Heimat ſtünde, in China, in Man⸗ dſchukuo oder im oſtaſiatiſchen Rußland, ſähe ſie an⸗ ders aus. Dort gedeiht ſie ſeit uralter Zeit und iſt zu einem der wichtigſten Nahrungsmittel der Bevöl⸗ kerung geworden. Seit Jahrtauſenden erſetzt ſie hier Millionen von Menſchen Fleiſch, Fett und Eiweiß. In Deutſchland ſieht die Pflanze ganz anders aus. Nur in einem milden Klima, wie man es im Rhein⸗ Main⸗Gebiet und an ähnlich günſtigen Stellen des Reiches vorfindet, kann ſie zum Ertrag gebracht wer⸗ den. Der Buſch bleibt klein, zeigt ſich in den Händen des Züchters aber nicht unwillig. Die Ergebniſſe der Züchtung ſind zufriedenſtellend. In einem großen Reichsſortenverſuch werden ſämtliche Züchtungen ge⸗ prüft, die vom Reichsnährſtand anerkannt ſind. Das Ziel der Züchtung iſt, möglichſt frühreifende Sorten zu erreichen und einzubürgern. Bei 80 Kilo Ausſaat konnte man bereits 16 Doppel zent ⸗ ner ernten. Das iſt ein ſehr erfreuliches Er⸗ gebnis. Ueber die Bedeutung der Sojabohnenzüchtung für Deutſchland berichtete uns Prof. Seſſous, der Direktor des Inſtituts für Pflanzenbau und Pflan⸗ zenzüchtung der Gießener Univerſität. Er ſagt: Der Wert dieſer Hülſenfrucht liegt darin, daß ſie nicht nur einen ſehr anſehnlichen Fettgehalt beſitzt, ſondern auch Eiweiß in einer Menge und Güte, wie es nur wenige Pflanzen auf der Welt aufweiſen. Die Einfuhr geſchah ihres Fettes wegen, das hauptſächlich der Magarineherſtellung diente. Die Rückſtände gelangten als hochwertiges Eiweiß⸗ futter durch den Tiermnagen zur Verwendung. Die wertvollen Eigenſchaften der Sojabohne, die den wenigen Pionieren lange bekannt waren, haben im Laufe der Zeit dazu geführt, ihrem Anbau bei uns ernſtlich näher zu treten. Was birgt nun dieſe kleine, kaum erbſengroße Bohne, daß ſie imſtande iſt, den Nahrungsbedarf der Bevölkerung ſelbſt äußerſt dicht beſiedelter Land⸗ ſtriche, in denen Fleiſchnahrung ſo aut wie unbe⸗ kannt iſt, faſt ganz zu decken? Das Eiweiß der Soja iſt trotz der pflanzlichen Herkunft biologiſch hochwertig und vollſtändig. Es reicht zur Ernährung ebenſo aus wie das Eiweiß von Fleiſch, Eiern oder Milch. Es enthält demnach alle zum Auf⸗ bau des menſchlichen Körpers notwendigen Stoffe. Auch finden ſich bei ihr die Vitamine A und B. Schließlich beſitzt die Soja einen beſonders hohen Aſchen⸗ und Mineralſalzgehalt. Vom Standpunkt der rationellen Ernährung in⸗ tereſſtert beſonders die Möglichkeit, die Bohne vo r⸗ nehmlich als Eiweißquelle dem Verzehr durch öen Menſchen zuzuführen. Erfolgt der Anbau auf geeigneten Böden und in einem günſtigen Klima, dann befriedigt er mit den durch die Züchtungen er⸗ zielten Sorten durchaus. Aber gut Ding will Weile haben. Auch die Sojabohne wie ihre Verwendung in der Küche wollen erſt gelernt werden. Mit der Kartoffeln oder Zuckerrübe war es nicht anders. Zwiſchen den Sojabohnenfeldern liegen auf dem Hof noch andere Verſuchsböden. Ihre Pflanzen mu⸗ ten ebenſo fremd an wie die auf den Sofjafeldern. In ihrem Bau und ihrer Art erinnern ſie zwar alle an heimiſche Nutzgewächſe. Fremde Züge ſind aber unverkennbar. Ernſt Schäfer hat das von der fekibet⸗Expedition mitgebrachte Saatgut Prof. Seſ⸗ ſous zur Anupflanzug übergeben. Hier wachſen nun Pflanzen, die aus der Urheimat unſerer Kulturpflan⸗ zen kommen. Bohnen, Wicken, Erbſen und andere, die überhaupt keinen Namen ſondern nur Nummern haben. Einige von ihnen ſtehen in herrlicher Blü⸗ tenpracht. Ideal wäre es, Pflanzen, die in der Völkerwanderungszeit nach Europa kamen, in Aſien heute vielfach wie Unkraut wachſen, bei uns aber zu Nutzpflanzen hochgezüchtet wurden, auf unſeren Fel⸗ dern zu akklimatiſieren. Die Verſuche haben mit einem Stückchen Urwachstum auf deutſchem Boden begonnen. O. E. Ouniverſitätsprofeſſor Eugen Fehrle 69 Jahre alt. Der Volkskundler der Heidelberger Univerſität, Prof. Dr. Eugen Fehrle, vollendet am 7. Auguſt ſen 60. Lebensjahr. Als Lehrersſohn wurde er au Rötenbach, am Rande von Schwarzwald und Baar gelegen, geboren. Zu Aaſen bei Donaueſchingen, einem der ſchönſten und ausgeprägteſten Dörfern der Baar, verlebte er ſeine Jugend. Dort wurzelt auch ſein reiches volkskundliches Schaffen, das beſonders dem germaniſchen Erbgut im Leben des deutſchen Volkes gilt. Von den zahlreichen Veröffentlichungen Fehrles ſeien genannt die 1926 begründete„Ober⸗ deutſche Zeitſchrift für Volkskunde“, die Schriften⸗ 1 85„Bauſteine zur Volkskunde und Religions⸗ wiſſenſchaft“, ferner„Deuſche Feſte und Bräuche“, „Badiſche Volkskunde“,„Zauber und Segen“,„Hoch⸗ zeitsbräuche“. 1931 gab Fehrle Tacitus„Germania“ mit volkskundlichen Anmerkungen heraus. Früh ſtieß Fehrle zur nationalſozfaliſtiſchen Bewegung, ſo daß er 1933 als Miniſterialrat in das Badiſche Kul⸗ tusminiſterium berufen wurde. Durch ſeine Vor⸗ 3 zumal auch im Benehmen mit der„Badiſchen mat“, wurde Fehrle im ganzen Land bekannt. Die Dame im Palermo-Park — Buenos Aires, im Auguſt. Eine Falle für wohlhabende und leichtſinnige Kraftfahrer, als deren Lockvogel ein junges Mädchen diente, iſt in Buenos Afres von der Polizei im Park von Palermo im vornehmſten Wohnviertel der Stadt, ſtillgelegt worden. Die Ueberfälle wurden von einer fünfköpfigen Bande ausgeführt, der vier junge Männer und ein zwanzigjähriges Mädchen angehörten. Die Verbrecher gingen folgendermaßen zu Werk: Das junge Mädchen, das ian Poli⸗ zeibericht als„hübſch“ bezeichnet wird, und offenbar gut angezogen war, ſetzte ſich im P ark auf eine Bank und wartete bis ein Kraft⸗ wagen vorbeikam, der von einem jungen Manne gelenkt wurde. Dieſem deutete das Mädchen durch Zeichen an, daß es mit ihm zu ſprechen wünſche. Hielt der Kraftwagenfahrer an, ſo fragte es ihn nach dem Weg oder nach der Zeit, wobei es jedoch zu ver⸗ ſtehen gab, daß es die Unterhaltung fortzuſetzen wünſche. Meiſtens lud der Kraftfahrer dann die junge Dame ein, in ſeinem Wagen Platz zu nehmen. Im Lauf des Geſprächs ſchlug das junge Mädchen ſeinem Begleiter vor, bis zu einer beſtimmten Stelle des Parkes zu fahren— es handelte ſich dabei um einen Platz, der wenig von Menſchen beſucht wird — dort auszuſteigen und einen kleinen Spaziergang zu machen. Der Kraftfahrer ging gewöhnlich auf dieſen Wunſch ein, man hielt an der bezeichneten Stelle an und ging von dort ſeitwärts in den Wald hinein. In dieſem Augenblick tauchten im Wal d zwei Mitglieder der Bande mit vorge⸗ haltenem Revolver auf, die ſo taten, als ſei ihnen das Mädchen unbekannt, und verlangten von dem Pärchen, beide ſollten ſofort Geld und Wert⸗ ſachen hergeben.(Die beiden anderen Mitglieder der Bande ſtanden in der Umgebung„Wache“, um bei jedem verdächtigen Geräuſch zu alarmieren.) Der Kavalier und die junge Dame gaben dann ihre Wert⸗ ſachen ab, und die Räuber, die bei dieſen Unterneh⸗ mungen oftmals Geldſummen im Wert von mehre⸗ ren hundert Peſos erbeuteten, zogen ſich ſchleunigſt zurück. Alsdann pflegte das junge Mädchen in eine leichte Ohnmacht zu ſallen oder ſeinem Eutſetzen in anderer Weiſe Ausdruck zu geben. Es bat den Kava⸗ lier, ſie raſch nach Hauſe zu bringen, da der Ueberfall Wirtschafts- Meldungen Fesfere Akfienmärkie Bei geringem Angebot Kaufaufträge der Bankenkundſchaft Berkin, 5. Auguſt. Zu Beginn der neuen Woche war die Kursbewegung an den Aktienmärkten überwiegend nach oben gerichtet. Die Umſätze haben ſich nicht belebt, jedoch gingen von der Bankenkundſchaft in erſter Linie Kaufaufträge ein. Ledig⸗ lich in Maſchinenbauwerten lag einiges Angebot vor, was zu leichten Kursverluſten führte. Zahlreiiche Papere ſtell⸗ ten ſich bei Feſtſetzung der erſten Kurſe auf Vortagsbaſis bw. erhielten keine Notiz. Amt Montaumarkt ſtiegem Verein. Stahlwerke unn 7, Bude rums um 0,75 und Klöckner um 2 v. H. Bei dem Braunkohlenwerten zogen Jlſe Genuß um 0,50 v. H. an. Von Kaliaktien gewannen Kali Chemie und Wintershall je 0,50 v. H. In der chemiſchen Gruppe waren die Ver⸗ ände vumgem ſehr gering. Farben erhöhten ſich um c v. H. Bei den Gummi⸗ und Linoleumwerten beſfeſbigten ſich Deutſche Linoleum um 1,50, bei den Kabel⸗ und Draht⸗ werten Deutſche Telefon und Kabel unn 1,25 v. H. In Elektro- und Verſorgungswerten überwogen Kurs⸗ ſteigerungen. Rückgängig waren lediglich RW um 0,25, Deſſauer Gas um 0,30 und Acc um 0,75 v. H. Bekula ſtie⸗ gen andererſeits um 0,50, Siemens um 96, EW Schleſten um 1, Deutſche Atlanten um 1,25 und Akkumulatoren um 1,50 v. H. Von den bereits erwähnten Maſchinenbaufabriken büßten Berliner Maſchinen und Schubert und Salzer je 0,25, ferner Maſchinenbau und Bahnbedarf 0,75 v. H. ein. Niedriger wurden außerdem Deutſcher Eiſenhandel mit minus 7, Weſtdeutſche Kaufhof mit minus 0,75, Feldmühle Waldhof und Holzmann mit je minus 0,50 F. H. bewertet. Allgemeine Lokal und Kraft gewannen 0,75 und Bank für Brauinduſtrie 1 v. H. Reichsbank notierten 112%(—). Von variablen Renten ſtellten ſich Reichsaltbeſitz auf unv. 154 und Reichsbahn⸗VA. auf unn. 126786. Steuer⸗ gutſcheine T nannte man allgemein 99,92% bis 99,05. Geld- und Devisenmarki Berlin, 5. Aug. Am Geldmarkt wurde Blantotages⸗ geld erneut um 7 v. H. auf 1764 6 v. H. ermäßigt. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken mit 50,85. * BVerbeſſerung bei den Sparkaſſenzinſen. Dupch eine Verordnung des Mimiſtervates für die Reichs verteidigung ift fetzt die angekümdigte Verbeſſerung der Sparkaſſenzün⸗ ſen verkündet worden. Nach dem bisherigen Recht begamn dſte Vertzinſung von Spareinbagen bei Gintzachlung bis dunn 15. eines Monats mit dem Grſten des nächſten Mo⸗ wats, bei Einzahlung in der zweiten Hälfte eines Monats mit dem 15. des mächſten Monats. Je mach denn Tage der Einzahlung ergab ſich alſſo ein zinsloſer Zeitraum von 14 Dagen bis vier Wochen. Nach der neuem Verordnung beträgt der zinsloſe Zeitraum wur noch glenchmrä ßig 14 Dage. Die Verzimſung von Spa rebmlagen beginnt mit dem 16. Zinstage wach den Dage der Eintzahlung umd Läuft bis zunn Dage der Auszahlung. Mit dieſer Rege⸗ lng iſt zugleich eme Erleichterung des Sperkaſſengeſchäf⸗ bes verbunden. Die Einzahlungen werden ſich bünfbög micht mehr auf due Tage um den 1. unnd 15. eines Monats konzentrieren, da der Einzahlungsdag jetzt ohne Beden⸗ bing iſt. Die Verzemſarmg beginnt immer mit dem 15. Tage nach der Einzahlung. * Moritz Hauſch Ac, Pforzheil. Dieſe Biſoutertefabrik, eine Familien⸗A cc, hat im Geſchäftsjahr 1939⸗40 bei einem Rohertrag von 836 979(903 889)„ einen Reingewinn von 30690(11887) erzielt. Der Reingewinn wird zur Ab⸗ deckung des aus den Vorfahren vorgetragenen erluſt⸗ reſtes von 17095 benutzt, ſo daß ein effektiger Gewinn von 13 596 4 verbleibt. Bayeriſche Rückverſicherungs uch Mituchen. Der Vor⸗ ſtand ſchlägt der am 10. Auguſt ſtattfindenden HV vor aus einem Gewinn Fon 572 766(575 085 für 1989 wieder 8 v. H. Dividende auf das mit 28 Mill.& einbezahlte Ack zu — zahlen und dem Konto„Forderungen an die Aktionäre für noch nicht einbezahltes wieder 80 000& gleich 1 v. H. vom Nennbetrag des Grundkapitals zuzuweiſen. * Deutſcher Ll Verſicherungs⸗Acs, Berlin. Die genehmigte eine Divibende von 6. H. und wählte 2 8 3 7 fFone Me Johannes Fkum und ſeine Welt Von Dirks Paulun Johannes Ikum lebt in deutſchem Land Und iſt ein Mann von eignem Unverſtand; Denn jeder Unſinn iſt für ihn ein Sinn, Als Heil nimmt Ikum jedes Unheil hin, Luſt ſpürt er, wo wir über Unluſt klagen, Und Unbehagen wird ihm zum Behagen. Da fragt ihr mich und ich, ich frage mit: Sind ſeine Unſchlittkerzen wohl aus Schlitt! Iſt ihm das ganze Ungarn nur ein Garn? Kann er Gebühr und kann er Bill erfahr'n? Gibt es für ihn Getüme und Geheuer? Iſt ihm gar manchmal guter Unrat teuer? Fragt weiter! Solches iſt dem Held kein Schimpf: Wirſch nimmt er Unglimpf hin für baren Glimpf. Er meint entwegt, ihr ſolltet ihn beneiden. Nun, mag er das geſchoren ſelbſt entſcheiden! Aus Unfug macht er Fug zu feinem Segen. Sein Unvermögen wird ihm zum Vermögen. Er widerſtrebt geſtüm jedweder Norm. Er geht in Iform ſtatt in Uniform. Er liebt es, ſich verfroren zu gebaren Und meint, er könne nicht nach Unna fahren. Er führt als Flat Unflätigkeit im Mund. Ja, ſein Iverſum iſt total ent⸗unt. Muß ſich nun nicht, wenn wir zu Ikum reiſen. Gereimtes tuſt als ungereimt erweiſen? Wir treten bei ihm ein und rufen: Ach! i Denn ſein Gemach ſcheint uns ein Ungemach, Wie Unraſt ſeine Raſt und umundum Herr Ikum ſelber als ein Unikum. Ihr findet ihn wahrſcheinlich unwahrſcheinlich Eins aber zeigt ſich bei Hans Ikum reinlich: Wer nicht verneint, iſt noch nicht poſttiy Ein Weltbild ohne Un⸗s ſteht ziemlich ſchief! Und wir, die wir von ſolcher Welt erfahren, 5 Verſchwören uns, uns unſere Un⸗s zu wahren. ſie ſehr nervös gemacht habe, und verſprach ihm, ſich mit ihm nach einigen Tagen an einem anderen Ort erneut zu treffen. Zugleich nahm ſie ihm das Ver⸗ ſprechen ab, den Vorfall nicht der Polizei anzuszei⸗ gen, da ſie dann befürchten müſſe, in die Angelegen⸗ heit verwickelt zu werden und„ihren guten Ruf“ zu verlieren... Es braucht kaum geſagt zu werden, daß die Anzeige in der Tat durchweg unterblieb, und daß der Kavalier bei dem angekündigten zweiten Stell⸗ dichein regelmäßig vergeblich auf die hübſche junge Dame wartete. a Schließlich aber wurde einem der Opfer, das eben⸗ falls bei dem angekündigten Rendezvous vergebens auf ſeine Dame wartete, die Sache eben dadurch ver⸗ dächtig, und er rerſtändigte die Polizei. Der von der Bande zum Tatort erkorene abgelegene Platz im Park wurde daraufhin diskret überwacht. und bald gelang es denn auch, die Bande zu faſſen. Alle fünf Mitglieder, alſo auch das junge Mädchen. wurden verhaftet. Die Verbrecher hatten die erbeuteten Gelder benutzt, um ſich in teuren Nachtlokalen zn vergnügen. Als die Nachricht von ihrer Verhaftung bekannt wurde meldeten ſich zahlreiche Opfer, die alle auf den gleichen Trick hineingefallen waren. Bis⸗ her hat man ſchon zehn Kraftwagenheſitzer feſtgeſtellt, die ihre Spazierfahrt im Park von Palermo mit dem Verluſt oft beträchtlicher Geldſummen bezahlen mußten, und anan nimmt an, daß die Zahl der von ihnen „Opfer“ noch größer iſt, daß aber einige es vorziehen, ſich lieber nicht zu melden den At Dr. Alois Alzheimer(Münchener Rückver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft! und Gen.⸗Dirk. Karl Alexander Schaefer(Erſte Allg. Unfall⸗ und Schaden verſicherungs⸗ Geſellſchaft, Wien). Die Verwaltungskoſten ſeien zwor etwas zurückgegangen, ſtünden iber in gar keinem Verhält⸗ nis zu der ſtark reduzierten Prämie, ſo daß dieſe Frage die ernſteſte Aufmerkſamkeit erfordere. 45 * Erzeugerpreiſe für Speiſefrühkartoffeln. Die Lan⸗ desbauernſchaſſt Saarpfalz teilt mit, daß die Enzeuger⸗ preiſe für Speiſeßrüthkartofſſeln im der Woche vom 5. 8. bis 11. 8. für gelbe Sorten 4,5, für weiße, blaue umd rote Sortem 3,50/ je 50 Kilo betragen. * Handſchuhsheimer Großmarkt. Börnen 1825, Aepfel 1525, Pflaumen 1042, Mirabellen 20, Zweiſchgen 15—22, Rhabarber 6, Kopfſaalat—5, Buſchbohnen 10—12, Stangem⸗ bohnen lid, gelbe 12—14, Tomatem 23 und 12—15, Gelbe Rüben 6, Wirſing 5, Weißkraut—5, Noßkraut 10, Schbangengurben 1725, Kaſbengurken 1725, Spinat 10, Endipſe nſſſaſbat—5 Pig. * Weinheimer Obſtgroßmarkt. Zwetſchgen 18—22, Pflan⸗ men—12, Birnen 1825, und 1015 Aepfel 15—25 und 19 bis 15, Pfirſiche 25—40 und 20—22, Himbeeren 30, Buſch⸗ bohnen 10—42, Stangenbohnen 12—14 Tomaten 20—2. „ Zwingenberger Obftgroßmarkt. Zwetſchgen 28, Gbel⸗ pflaumen 28 Pfg., Reineclauden 16 Pfe. In dieſen drei Sorten ſind z. Z. große Anfuhren. Auch Pfirſiche und Apri⸗ koſen(25—35 Pfg.] haben größere Zufuhren zu verzeichnen. Ferner werden noch Sauerkirſchen, Türkiſche Kirſchen, Sta⸗ . 8 5 3. 5. Frankfurt A. N. Deutsche Steinzeug. 238.0 238.0 Deutsche festverzinsliche Werte Durlacher Hof 1170 1174 g. 55 1 127,0 126,0 780 ektr. Licht u. Kr.— 2015 DEurschE STNATSANLEIIEN Feen en. 170 170 R. 38, 1013 101, L G. arben 790 9 e 8 101,0 101,0 Cesfürel.„ 181% 1315 Altbes. Dt. Reien:. 150.8 18170 Fun e Pendbe n 283.0 2 arpener Berabau— STADTANLELEENA S 31752 17 5 oesch Berg. 31,2 1312 Feen 100 1800 ene, 1975 1975 4% Mannheim 26 1982 4½ Piorzheim 26. 100.2 Klein. Schanzlin und 100,2 EEANDBRIEEE Fiaker Werke 5 1995 1995 En.. 95 0 . Gt. 0 7010 Tudwissbaf. Art Er., 4 Mein„ Bk. 8 Ludwigshaf. Walzm. 135,0 135,0 E 3 und s 101.0 1010 Mannesmann 14320 50 4 Plalz 1 7 Bk. 10 INetallgesellschaft 1400 149 2426 R 20 101,0 101,0 9 85 7 8 Mum. 1 1 90 DUS TRE OA AKTIONEN Saler. 1955 55 5. Peiner Ben 27 104 104% Salze ellbronsn. 90 . t. a e e ee ee ee eee e 5 Gelsenkirch. V. 36„„„Schwartz. Storchen. 140.0 1400 4% Krupp v. 36 102,7 102.6 Seilindustrie(Wolf) 145½% 118% 4% Ver Stahlwerke 1015 101.5 Siemens u. Halske 288.0 238,0 6 16. Farb RM-Anl. 28.„. uüddeutsche Zucker 2d 2410 5 5 4 KE 1 EN Zellstoff Waldhof. 149,5 149.0 —— BANKEN A. E. GG.. 190% 5. Tchaffenb. Zellstoff 187. Sar nen NE 8 8 Sasehg r bg.. 120. Bene n! Bayr. otorenverle 185, 189,2 Dresdner Bank. 1238 1240 Brown. Boverieccie 14,0 141,5 Pfalz. Hyp. Bank 1100 110 Contin. Gummi... 242, 248,0 R 1 insb 1575 N 112.2 1 5 Daimler-Benz: 157,5 158,7 Ah. H 5 th. Bank 1460 140 Deutsche Erdl. 150,0 150,. eine Fank 5. Dt. Gold u. Silber„ 252,0 252,) Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rheln- Pegel] 1. 2 3..5. Rhein- Pe 2 2233 Rheinfelden 3,62 3 50 3,75 3,243,260 Kaub 4032.813,67.48 Breisach, 360 3,52 3,52 3,313.21 Köln.02 3,78.583,39 Keh!! 4,23 4,12 4,00 3,95 5,78 kar.-P. Maxau 6,00 5,80.70 5,505.48 Wee Mannheim. 5,49 5,325, 14 4,971 4,81 Mannheim 5, 10 4,96 4,72.85 Haupt ſchriftlefter: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des. und verantwortlich für Kultur⸗ poli Theater u unterhaltung: Carl Onno ECiſen bart andel: i. V. Richard Schönfelder.— Lokaler Teil: i. B. Dr. W. Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W. Koch.— port: i. B. C. W. Fennel.— Südweſtdeutſche Amſchau u. Biſder⸗ dienſt:& Fennel, ſämtliche in Mannheim. erausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geltun⸗ r. Fritz Bode u. Co., Mannheim. N 1, 4/6.— e ich für Anzeigen und. Mitteilungen: l. VB. Robert Göller. Mannheim.— Zur Zeit Preisliſte Nr. 11 gullig. Am den Tſchammer-Po Karlsruhe ſchlägt Kolmar Ser erſte Auguſt⸗Sonntag brachte auf den ſüddeutſchen Fußballfeldern vornehmlich Polal⸗ und Auffſtiegsſſpiebe, Haneben auch einige zugkräftige Freundſchaftsſpiele wie beiſpielsweiſe das Treffen Club— Kleeblatt in Nürnberg und das Städteſpiel Kolmar— Karlsruhe. Im Bereich Südweſt ſtanden die Tſchammerpokalkömpfe der dritten Hauptnun de im Vordergrund der Ereigniſſe. Recht erfolgreich kämpf⸗ ten die Frankfurter Mannſchaften, ſo der F S V, der, mit Doſſezal und Schuchardt als Verſtärkung, Opel Rüſſels⸗ heim amit 4(:1) ſchlug, die Eintracht, die den Be⸗ zirkskbaſſenmeiſter Germania 94 Frankfurt ebenfalls mit :1(:0) bezwang, und ſchbießbich Rotweiß, das in Iſenburg nach hartem Hannmpf einen:1⸗Sieg bamdete. Der 4. F C Kaiſerslauterm war beim letzten Ver⸗ treter der Kreisklaſſe, dem VfR Friedrichsthal(Saar), zu Gaft und kam hier zu einem ſicheren Sieg, wobei ver⸗ merkt zu werden verdient, daß die eifrigen Saarländer bei der Pauſe amnit:1 führten. Tura Ludwigshafen lieferte, wie mitgeteilt, gegen Badems Altmeiſter VfR Mannheim einen guten Kampf und unterlag ehrenvoll mit:2(:). Im Frankfurter Pokalwettbewerb ließ ſich Union Niederrad von Griesheim 02 mit :3 ausſchalten. Der Wiesbaden unterlag mit :2 in einem Freundſchaftsſpiel gegen Biebrich 02 und in Ludwigshafen trennten ſich TS G. 61 und VfL. Neckarau:2. Bereichsmeiſter Kickers Offenbach weilte im bemachbarten Bereich Heſſen beim Vfe Groß⸗ auheim und kam hier mit 41 zum Sieg. Ein Dſchammer⸗ pokalſpiel führte den BS G. Sport Kaſſel mit dem Lokalgegner Hermannia zuſammen, wobei Sport mit:2 das beſſere Ende hatte. In der Kaſſeler Stadtmeiſterſchaft ſiegte Meiſter Kaſſel 03 mit:0 über die Kurheſſen und in Fulda unterlagen die Boruſſen im Freundſchaftsſpiel gegen Hanau 93 mit 12. In Baden gab es in einem der beiden DTſchammer⸗ pokalſpiele eine Entſcheidung. Der 1. FC. Birkenfeld mußte 91 5 SV. dem im Sturm 1 al etwas Hurchſchlags kräftigeren Phönix Karlsruhe mit 21 den Vorrang laſſen, dagegen er⸗ reichte FT. FC. Freiburg in einem torreichen Treffen Vf B. kommenden auflage. Da iſt es nicht klub das Los des FC. Stadtmeiſterſchaft den am gegen erhält lingen zu einem:0⸗Sieg über Beiertheim. nrit:0 der fertigte Frankonia rigen Beſtehens hatte Freiburger F C. zu G einem ſchönen Kampf mit Waldshut Sonntag teilt. nur ein:6 in Waldshut eine Das Spiel Neu⸗ ausgeſchloſſen, daß der Sport⸗ der K führend In kam der ab. Anläßlich 1. FC. aſt. 61(:0) Toren. In Württemberg tu tt tpennten ſich der S 3 wã Sportfre un de in Eßlingen ein 10 gewann. Im Kampf Abtehbunngg B der SV wig 8 :8, anderen Abteibung fällt im Sportfreunde Eßlimgen die In Freundſchaftsſpiel gar tie r hremd der Bf gen m den Aufſt beg hingem über die burg ſehr zur Freude der SpVgg Untert mit ihren:0 Punkten kaum mehr einzuholen iſt. Sportelub arlsruher e Fc. Ett⸗ Der KF V. 9 ſeines 20jäh⸗ Donaueſchingen den Die Breisgauer ſiegten in und Stuttgart eine Stadtelf ſdeigbe in der SpVgg Lud⸗ heim, die In der Treffen Eintracht Neu⸗lUlm— Entſcheidung. Bayern endlich endete der Tſchammerpobabbampf zwiſchen Bayern München und Vienna Wien mit einem glücklichen 120⸗Sieg der Bayern in der erſten Minute der unte lag zeit. Der„Glub“ SpVgg Fürth, bei der die gel als Gaſtſpieler mitwirkten, 12 den Aufſtieg Schwaben Augsburg. üm 132. Waldhöfer (:). J gab es Siege von Kickers Würzburg Im El ſaß gab es wach dem Kampf Mülhauſen— Freiburg nun ein Städtefpiel Kolmar— Karlsruhe, das die badiſchen Gäſte 10 gewanm em. verlängerten Spiel⸗ Treeiſen Schneider und Sie⸗ gegen die m Kampf un und r AA: dd d ͤ Fußball im Elſaß Städteſpiel Kolmar— Karlsruhe:1(:0) In der früheren freien Reichsſtadt Kolmar, die Städte am 17. Juni von Fußball im Reich Tſchammerpokalſpiele: 2 Püttnitz— Blauweiß Ber⸗ lin:3; Guts Muts Dresden— Polizei Chemnitz:6; Tura 99 Leipzig— Sportfr. 01 Dresden:2; Breslau 02— SC Planitz:2; Linden 07— Polizei Lüveck 712; FC Schwelm gegen Rotweiß Eſſen:1; Duisburg 48⸗99— Vſch Hilden 31; Schwarzweiß Eſſen— Bonner F:1; Edelſtahl Kre⸗ feld— Weſtmaork Trier:4; Tus Neheim— Bſch Biele eld 478; SpVgg Röhlinghauſen— Weſtfalia Herne:1; Ger⸗ mania Mudersbach— SpVgg Sülz 07:3; Sc Eſchweiler gegen Grünweiß Vierſen:4; Wiener SC— Vorwärts 06 Wien:0; Hermannia Kaſſel— Be Sport Kaſſel 215. Weitere Spiele: Berlin⸗ Brandenburg: Union ſchöneweide— Hamburger SW 488. Schleſien: Breslau 06— SW Klettendorf:2; Breslau 06 gegen Schleſien Breslau 814. Sachſen: Gelbweiß Görlitz Hertha Breslau:8; NSpc Wittkowitz— Reichsbahn Gleiwitz 912. Mitte: In Erfurt: Thüringen— 1. SW Jena 15; Crick. Vikt. Magdeburg— Hamburger SV:2; Magdeburg: Staßfurt— Burg 812; SC Apolda— VfL Halle 96:1; Bo⸗ ruſſio Halle— Sportfreunde Halle 315. Nordmark: Holſtein Kiel— TVd Eimsbüttel:3; Biß Kiel— TVd Eimsbüttel:1; Reichsb. Wilhelmsburg— Victoria Hamburg:8; Weſt⸗ Eimsbüttel— Barmbecker SG :8; Poſt Hamburg— FCE St. Pauli:6; Concordia Ham⸗ burg— Altona 93:4 Niederſachſen: Ober⸗ Werder Bremen— Vfe Osnabrück 414. Niederrhein: Tura Düſſeldorf— Preußen Krefeld 222. Mittelrhein: Vfè Köln— Tura Düſſeldorf:4; Beuel 06— Turo Bonn 22. General⸗ Gouvernement: ſchleſten 15. Heſſen: Kurheſſen Kaſſel Sc 03 Kaſſel:4; Tura Kaſſel— Spielberein aſſel 110 nach Verl.; VfB Großauheim Kickers Offenbach:4; Boruſſia Fulda— Hanau 93 12. Bezirksklaſſe im Bereich Südweſt Rheinpfalz: 89 Oppau— Frieſenheim:0; Oggersheim gegen 46 Neuſtadt 310. Kriegsnothilfsſpiele des Kreiſes Heidelberg: Ziegel⸗ hauſen— Walldorf:2; Eberbach— Baiertal:2; Sandhau⸗ enſ— Kirchheim:3; Union Heidelberg— St. Ilgen 518; Leimen— Eppelheim:5; Rohrbach— Reichsbahn Heidel⸗ berg 42. Karlsruher Stadtmeiſterſchaft: Daplanden Knielin⸗ gen:2; Beiertheim— Ettlingen:9; Rüppurr— Neureut :0; Durlach⸗Aue— Südſtern Karlsruhe:1. Handball 85 Baden: Bf Neckarau SV Waldhof:7; TW 1846 Mannheim— Tbd Neulußheim(Frauen):2. Stadtelf Krakau Oſtober⸗ als erſte der elſäſſiſchen befreit deutſchen Truppen wurde, knüpften ant Sonntag die Fußballmannſchaften von Kolmar und Karlsruhe erſte Bande ſchaft. einer 5 neuen Sportfreund⸗ 3500 Beſucher, unter denen man viele Sol⸗ daten ſah, erlebten einen guten und ſchnellen Kampf, den die konnten. In der einheimiſchen Mannſchaft, in badiſchen Gäſte knapp ſiegreich geſtalten der zahl⸗ reiche frühere Berufsſpieler ſtanden, zeichneten ſich die beiden Torhüter Deſſonet und Ebele, die je eine Halbzeit mitwirkten. der Verteidiger Walk und die Stürmer Emmenegger 2, Federlen und Zopp be⸗ ſonders aus, während bei den Gäſten Mittelläufer Moſer(VfB Mühlburg) und der (Germania Durlach) die beſten Kräfte Stürmer Baier waren. In der Karlsruher Elf ſtanden übrigens zehn Spieler vom VfB Mühlburg, ergänzt durch Baier(Durlach⸗ Raſtetter und Steimle waren nicht dabei. Stelle ſpielten Gruber und Berg. An ihrer Die erſte Halbzeit ſtand im Zeichen der Karls⸗ ruher, die aber mit ihren Torſchüſſen bei dem vor⸗ züglichen Kolmarer Hüter Deſſonet kein Glück hat⸗ ten. Nach der Pauſe drängte Kolmar, mußte dann aber wieder das Kommando an Karlsruhe abgeben. Das Tor des T ages fiel vier Minuten vor Schluß durch den Karlsruher Halblinken Bera nach guter Vorarbeit von Joram. Spogg Mundenheim ſiegt weiter Südweſt⸗Aufſtiegsſpiele Mit drei Begegnungen wunden üm Bereich Südweſt erhbelt. In der Gruppe Weſt hat die SpVgg Mun⸗ demhe inn eine klare Führung,, da ihr auch bei Olympia Das Lampertheim mit:1 ein Sieg gelang. Ergebnis ſtand bereits bei der Pause feſt. Die gute d veihr Pfälzer zeichnete in erſter Linie für den Erfolg verant⸗ wortlich. Die TS G 61 Kaiſerslautern behaup⸗ tete ſich auf eigenem Gelände mit:2 gegen den SV 98 Dammſtadt, deſſen Abwehr diesmal micht recht auf dem Poſtem war.— Die Tabellen: Gruppe Oſt: Adberwerke Frankfurt 2 2 4˙0 Germania Frankfurt 1 3:0 Haſſia Bingen 8:10:4 ViſtB Offenbach 2 275 04 Gruppe Weſt: SpVgg Mu ndenheim 2 6 4·0 TSG 61 Ke a 476:2 SV 98 Darmſtadt 2 525 272 Olympia Lampertheim 3:6:6 TS 61 Ludwigshafen fe Neckarau:2(:1) Im Rahmen der privaten Fußballrunde trugen TS 61 Ludwigshafen und Vfè Neckarau am Samstag ihr Rückſpiel aus, das mit:2(:1) einen unentſchiedenen Ausgang nahm. Neckarau hatte eine durch Urlauber verſtärkte Elf zur Stelle, die zu⸗ nächſt auch mehr vom Spiele hatte und mit zwei Toren Vorſprung in Front zog. Dann raffte ſich aber TSch auf und erzwang den Ausgleich. Hüben wie drüben zeichneten ſich die Abwehrreihen beſon⸗ ders aus. Bei Neckarau konnten im Angriff noch Veitengruber und Preſchle gefallen, während bei Ludwigshafen Hübinger und der Gaſtſpieler Ender von der Braunſchweiger Eintracht aut waren. Das erſte Tor— ein Ueberraſchungstreffer— kam auf Konto des rechten Läufers Deſchner(Neckarau), der einen Weitſchuß anbrachte. Nach der Pauſe war es Preſchle, der auf 210 ſtellte. Bei einer ver⸗ unglückten Abwehr lenkte dann Gönner das Leder ins eigene Tor und ſchließlich ſchoß Müller das Ausgleichstor.— 500 Zuſchauer. Ludwigshafener Erfolge Südweſt⸗Sommerſpielmeiſterſchaften 1940 Bei den Sommerſpielmeiſterſchaften des Bereichs Südweſt, die zuſammen mit den turneriſchen Mehr⸗ kämpfen in Darmſtadt ſtattfanden, kämpften die Ludwigshafener Mannſchaften am erfolgreichſten. Im Fauſtball der Männer ſicherte ſich die BS G Ludwigshafen vor dem B 1860 Frankfurt den Titel. Die Frankfurter wurden im Endkampf mit 30:28 Punkten geſchlagen. Bei den Frauen kämpften vier Mannſchaften in einer einfachen Runde um die Bereichsmeiſterſchaft. Tura Lud⸗ wigshafen ſchlug nacheinander Tad Worms mit 30:20, TV 1860 Frankfurt mit 29:20 und TSV Neun⸗ kirchen mit 40:27 Punkten, womit ihr der Titel zufiel. Die übrigen Mannſchaften belegten in der genannten Reihenfolge die Plätze. In der Männerklaſſe 2 wurde der Bereichsmeiſter TS G 61 Ludwigshafen vor Ich Frankfurt, 6 Darm⸗ ſtadt, TV Fiſchbach! Saar und TGS Offenbach, die das Endſpiel mit:1 gegen Ich Ludwigshafen ge⸗ wannen. Der dritte Platz fiel kampflos an den SSV Frankfurt, da der TV Reiſen verzichtete. 2 8 Deutſche Ringermeiſterſchaften Die Kriegsmeiſterſchaft der deutſchen Ringer wurde in Dresden in z Gewichtsbbaſſen in An genommen. Aus dem zweitägigen Turnier im Gewerbehaus ging im Federgewicht Siegmund Schweikert ⸗Wieſemtall als newer Meiſter hervor, während im Mittelgewicht Ober⸗ feldwebel Schweickert⸗Berlin zum vierten Male hin⸗ bereinander ſich den Ditel erkämpfte. Von den im Feder⸗ gewicht angetretenen 26 Bewerbern ſchied der für Danzig (Oſbermann, früher Berlin) wegen einer Rüchenverletzung ſchon vorzeitig aus. Böhm⸗Baunberg und Locke⸗Zella Mehlis ſtießen gleich zu Begämn auf ſtarke Gegner, denen ſie nich hſen waren. Der neue, noch nicht 19 Jahre alte Meiſter hatte ſeinem erſten Gegner inſofern Glück, als der kben führende Karl Vondung⸗Lusd⸗ wigshafen dur ö r un 0 Im Mittelgewicht holte ſich Obe bell Ludwig Schweickert ſeinen vier⸗ ten Melde uſchaf datrch fünf Schulterſiege und einen Punkberffolg. Die Ergebniſſe: die Kämpfe um den Auſſſtieg zur Bereichsklaſſe fortgeſetzt. In der Gruppe O ſt pamſierten Germania 94 und Adler⸗ werke Frankfurt, da die Germanen im Tſchammerpobal beſchäſtigt waren. Haſſia Bimgen, vor acht Tagen von Adlerwerke ſchwer geſchlagen, ſiegte über den Vith Oſfenbach möt:1, machdem die Gäſte bei der Pauſe noch durch ein Tor ihres Mittelſtürmers mit:0 gefüchrt hat⸗ ten. Nach der Pauſe ſtand das Treſſen bange:1. Dann kam Offenbach durch ein unglückliches Selbſttor entſchei⸗ dend in Rückstand, zumal ein Gäſteſpieler Platzverweis Greig. 5. Wolf⸗Zella⸗Mehlis. Federgewicht: 1. Siegmund Sch 2. Willi Möchel⸗Köln. 3. Vondung⸗Ludwigshafen. 4. Neugubing. 5. Fleiſchmann⸗Wien. Kaußkopf⸗Wilhelmshaven. 8. 10. Kreuz⸗Lud Sedͤlmeier⸗Neuaubing. 6. ⸗Wieſenthal. Böck⸗ 6. Böhm⸗Bamberg. 7. weikert Veſen⸗Köln. 8. Gulligowſki⸗Antonhütte. Mittelgewicht: 1. Ludwig Schweickert⸗ Berlin. 2. Obermaat Laudien⸗ Wilhelmshaven. 3. Gefr. Hofmann⸗Greiz. 4. Stottmeyer⸗ Rager⸗ Untertürkheim. Hinze⸗Ludwigshafen. 9. wigshafen Arbeitstagung des Sportbereichs Baden Zum zweiten Male ſeit Kriegsausbruch verſammeltez ſich der Führerſtab des Sportbereichs Baden, die Fachwarg und die Bezir hrer, diesmal wieder mit Sportbereichz führer Miniſterialrat Herbert Kraft an der Spitze 1 einer Arbeitstagung. Der Sportbereichsführer der feln ö Mitarbeiter oder deren Stellvertreter ſaſt volljählig begrüßen N konnte, würdigte zunächſt die Ereigniſſe der vergangenen Monate und nahm dann— nach einer Gedenkminute die Gefallenen— zu den Fragen des Sportes im Gre land Stellung. Der Sportführer konnte feſtſtellen, doß e in den meiſten Fällen gelang, die fehlenden und zwange, N läufig ausfallenden Mitarbeiter im Bereich, in den 95 zirken und vor allem in den Vereinen zu erſetzen, Vor allem waren es die älteren Kameraden, die hilfsbere einſprangen und ſich zur Verfügung ſtellten. Wenn 7705 g dem verſchiedene Gemeinſchaften ihren Betrieb einſtele⸗ mußten, dann waren Gründe maßgebend, die auf igen anderen Gebiete liegen. In vielen Fällen ſtanden alle Aktiven unter den Waffen. Umſo erfreulicher 6 unter dieſen Umſtänden die Reihe der nach außen e baren Leiſtungen, die der Sportbereichsführer recht 4 0 gehend würdigte. Sie bilden ein Ruhmesblatt in der 80 ſchichte des Sportbereichs 14(Baden). Recht auſſchlußreich waren die Berichte der Bezirke führer. Sie gaben manch wertvollen Hinweis für 5 Geſtaltung der Arbeit in den kommenden Monaten, g reichsſportwart Stiefel behandelte techn iſche Fer vor allem aber die wieder einſetzende Lehrorbeit, wog zunächſt Uebungsleiterlehrgänge im Vordergrund ſtehnn Ueber die Angelegenheiten der Verwaltung und On ſation ſprach Bereichsamtmann Groth und über g fragen Bereichskaſſenwart Zweifel. Zum Schluß nohn Miniſterialrat Kraft Veranlaſſung, allen Mitarbeiten den Vereinsführern und den Turn⸗ und Sportwarten 1 den Gemeinſchaften für ihren freudigen und ſelbſtloſen e, ſatz verdienten Dank und Anerkennung zu ſagen. 828 r Verdauung: ſoll ſie angeregt und gefördert, en Blutbeſchaſſenheit verbeſſert und das Wohlbefinden geſteigerk pen den? Verſuchen Sie das ſeit Jahren bekannte und käglich geſohe Mineralſalz⸗Kräuterpulver Heidekraft. 40 Tage Packg 180, Hoppe, Packg. 3,30(Pulver oder Tabletten). Erhältlich Heid in Apotheken, Drogerien und Reformhäuſern. 1 era r Roſenberger Zwölfkampfſieger Südweſt⸗Turnmeiſterſchaften in Darmſtabt Die Südweſt⸗Meiſterſchaften im turneriſchen Zwolf⸗ ze Zehnkampf, verbunden mit Sechskämpfen der Alters ner, wurden am Sonntag in Darmſtadt durchgeführt, uz. geſamt traten etwa 60 Turner an, davon allerdings mut vier zum gemiſchten Zwölfkampf. Der Frankfurter Ro ſen berger(BSG. Voigt u. Häffner) kam hier mit lch Punkten zum Sieg, wobei die beſſeren Leiſtungen ie Volksturnen den Ausſchlag gaben. Die Frankfurter ge trachtturner Eiſer, Stark und Stemmler belegten in diene Reihenfolge die Plätze. Im Zehnkampf war ebenfalls enz Mitglied der BSc. Voigt u. Häffner, und zwar Sa fraß mit 172.5 Punkten ſiegreich. Pitzer(Frankenthah un Held(Darmſtadt) belegten die nächſten Plätze unter ing ſamt 25 Teilnehmern. Gute Leiſtungen wurden von den Altersturnern geboten. Die Ergebniſſe: Zwölfkampf: Bereichsmeiſter: Roſen berger(Bug Frankfurt) 198.4 Punkte. 2. Eiſer(Eintracht Fran 191.8 Punkte. 3. Stark(Eintracht Frankfurt) 186.1 Punt 4. Stemmler(Eintracht Frankfurt) 182.1 Punkte. Zehr⸗ kampf: Bereichsmeiſter: Saffran(V. u. H. Frankfurt 172.5 Punkte. 2. Pitzer(TB Frankenthal) 166,8 Pulle 3. Held(BTV. Burſtadt) 164.9 Punkte. 4. Hinkel(gg, Frankenthal 164.4 Punkte. 5. Brucks(TGS. berg) 162.3 Punkte. Sechskämpfe: Altersklaſſe 1: 1. hit (Tbd. Wiesbaden) 115 Punkte. 2. Vetter(TS. Oppo 114 Punkte. 3. Bliſchke(TV. Schwanheim) 112 Punkte. Betzt(TGB. Frankenthal) 103 Punkte. Altersklaſſe 1. Schreiber(Turnerſchaft Ginnheim) 116 Punkte. Kraus(BTG. Frankfurt) 110.5 Punkte. 3. Craß(V Frankſurt⸗Fechenheim) 106.5 Punkte. 4. Scholz(d Grünſtadt) 106 Punkte. Altersklaſſe 3: 1 Eber bein e Worms) 115.5 Punkte. 2. Lohrmann(TV. Schwonhelg 115 Punkte. 3. Schmidt(TGS. Grünſtadt) 113 Punkte. Akik 8 Teunisländerkampf Deutſchland— Italien Der Frauenländerkampf im Tennis zwiſchen Deulſt⸗ land und Italien begann in Bimini für die deufſche Spielerinnen ſehr vielverſprechend. Mit dem Gewinn be beiden erſten Einzel gegen Italiens Nachwuchs ⸗ Spieler, nen hat Deutſchland mit:0 Punkten einen ſchönen Vor, ſprung herausgeholt. Margarete Käppel gewann gegen Elſa Gaviraghi 674,:6,:3 und unſere Meiſterin Au lieſe Ullſtein ſiegte über Elſa Manzutto gleichfalls l einem harten Dreiſatzkampf:3,:6,:0. Am Samstag, dem 3. August 1940, 19.30 Uhr. ist unser Be- triebsobmann. Herr Reinhold Briihl Offene stellen Berufsfreudige Binderin ſelbſtändig arbeitend, ſowie eine Zeſhife ſchulentlaſſen. 17 228 Zimmer zu vermiet., Halteſt. Groß., ſonn., ſep. 25 auch leer. D 7, 14, III Rheinſtr. 17 219 Guter haltener nach langem, schwerem Leiden verschieden. Unsere Betriebsgemeinschaft verliert in Herrn Brühl einen stets korrekten, rastlos für Betrieb und Gefolgschaft tätigen Obmann. Sein Scheiden hat in unsere Betrlebsgemeinschaft eine grole Lücke gerissen. Wir werden ihm stets ein ehrendes An- gedenken bewahren. Mannheim, den 5. August 1940. Beiriebslübrer und GCelolgschalt der Modehaus Neugebauer 6. m. b. H. Iherese Ernst Wwe. geb. Schmit wurde heute, nach langem und schwerem Leiden, im Alter von 79% Jahren, in die Ewigkeit gerufen. Mannheim Rheinau, den 4. August 1940. Relaisstraße 67. Dle trauernden Hinterbliebenen: Famille Hugo Ernst, Wallau b. Wiesbaden Familie Max Ernst, Hamburg Veronika Weißer geb. Ernst, Mannheim Hoh. Ernst. Mosbach Christ. Ernst Rheinau Familie Jos. Ritscherle geb. Ernst, Neckarau. Unsere liebe Mutter. Großmutter und Urgroßmutter. Frau Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 7. August, 15.30 Uhr, auf dem Friedhof in Rheinau statt. 172286 Geſchäftsfrau ſ uch SGeſchw. Karcher, K 1. 8, Auf 235 67. t Främlein zur Beaufſicht. u. Pflege ihrer Kinder. Etwas Mithilfe im Haushalt erwünſcht. Stelle iſt angenehm und dauernd. An⸗ gebote unt. 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Nummer damit unliebſame genan zu beachten, Verwechslungen ver mie Die Geſchäſtsſtelle der Neuen Mannheimer Zeitung n Zeichen und ig e enthalten, den werden Unmittelbare Abgabe von bſt und Gemüſe bon Erzeugern an Verbraucher „Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Gartenbauwirtſchaft hat unterm. Juli 1940 folgende Anordnung erlaſſen: In den Einzugsgebieten der Bezirksabgabe⸗ ſtellen iſt der unmittelbare Verkauf von an⸗ dienungspflichtigen Gartenbauerzeugniſſen durch Erzeuger oder Obſtpächter(Käufer von Obſt⸗ baumbehängen) an Verbraucher, einſchließlich der Großverbraucher(Gaſtſtätten, Werkküchen, Bäcker und Konditoren, Süßwarenherſteller uſw.), verboten. Dieſes Verbot gilt entſpre⸗ chend für den Kauf durch die Verbraucher. Die Vorſchriften des Abſ. 1 finden keine An⸗ wendung auf den Verkauf a) Wochenmärkten: b) von Erzeugern an Verbraucher, die in derſelben Gemeinde anſäſſig ſind. In den Einzugsgebieten der Bezirksabgabe⸗ ſtellen dürfen andienungspflichtige Gartenbau⸗ erzeugniſſe nur von ſolchen Erzeugern oder Obſtpächtern(Käufern von Obſtbaumbehängen) an benachbarte Ladengeſchäfte abgegeben wer⸗ den, die ſich ſchon bisher nachweislich dieſer Ab⸗ ſatzform bedient haben. Der Erzeuger oder Obſtpächter darf von jedem einzelnen an⸗ dienungspflichtigen Gartenbauerzeugnis nur diejenige Menge unmittelbar an benachbarte Ladengeſchäfte abgeben, die er ſchon bisher in dieſer Abſatzform verkauft hat. Zuwiderhandlungen werden nach den gelten⸗ den Beſtimmungen beſtraft. Erzeugniſſe, die unter Verletzung dieſer An⸗ ordnung erworben worden ſind, können u den Vorſchriften der Ss 8 und 9 der Verbrauchs⸗ regelungs⸗Strafverordnung vom 6. April 10 (RGBl. I S. 610) eingezogen werden. 5 Mannheim, den 2. Auguſt 1940. Der Landrat des Kreiſes Mannheim 5 — Ernährungsamt Abt. 8. Städt. Ernährungsamt Maunheim