25 ich ein Wie⸗ ind der ſte wa⸗ dag ſe⸗ Wochen ch hier. her um Bahn⸗ in fei⸗ em aus if einer tor der erſtand, die Lo⸗ ch ſchon ch ſäu⸗ iſe ſtel⸗ 05 155 ha ie Teil ren dit Unnten, fiff, der ter An⸗ un mit ein. Ko ch.— e Amſchan Nannheim. Zeitung ortlich füt Söller, 9% hr und 3 Uhr em Be⸗ chsring Birke Wasch- teipult, duhren, anzüge, Wasch: 47 dgeler 3384 . trägniſſes : 1 uſt, gege kunft n verwallz. 1 zugspreiſe: Frei Haus monatl..70 R. u. 30 Pfg. b durch d. Poſt.00 M. einſchl. Poſt⸗ Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, FeHauptſtr. 55, Woppauer Str. 8. für d. folgenden Monat erfolgen. Mannheimer Jeitun Mannheimer Neues Tageblatt Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 12 Pfg. 7s mm ebreite Textmillimeter⸗ zeiſe 66 Pfg. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Hrundpreiſe. Allgemein güſtig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 11. Bei Zwangs vergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine cewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Serichtsſtand Mannheim. Verlag, Schriftleitung und Poſtſcheck⸗Konts: Karlsruhe ſchäſtsſtede K 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 mmer 175 90— Drahtenſchrift: Kemazeit Mannheim 151. Jahrgang— Hummer 235 gurke Exploſionen beobachtet worden. laßtberichtunſeres Korreſpondenten — Bern, 26. Auguſt. Die beizenden Rauchſchwaden, die über zahl⸗ kſchen Städten Südenglands aufſteigen, und lelonders das gewaltige Flammen⸗ und Nauch⸗ er, das über Portsmouth ſteht, haben es den britiſchen Behörden unmöglich gemacht, die un der deutſchen Luftwaffe am Samstag aus⸗ Klöſten großen Schäden von vornherein„auf ein Riuimum“ herabzuſetzeu. So gibt man denn bondon zu, daß in den Hafenanlagen von Nalsmonth Brände ausgebrochen ſind und ſiicht auch davon, daß es in der Stadt Ports⸗ kunth ſelbſt brenut. In Ramsgate wür⸗ lei, ſo gibt man von offizieller britiſcher Seite zahlreiche Gebände in Flammen ſtehen, u. a. e zuch das Gaswerk von deutſchen Jomben getroffen und in Flammen aufgegan⸗ ten. Daß der angerichtete Schaden in der Um⸗ (chung von London nicht gering war, ergibt 175 ius Londoner Meldungen, die von dem Einſatz ttoßer Feuerwehr⸗ und Hilfsfenerwehrabtei⸗ lungen ſprechen. hn Dagligyt Allehanda“ bringt eine Meldung ue Wiederherſtellungsarbeiten in dem kürzlich Mhardierten Croydon. Die in dieſer Meldung haltenen Darſtellungen ſind inſofern von Inter⸗ hals ſie die bisher geheim gehaltenen oder gar laneten gewaltigen Schäden beſtätigen. In bon, ſo heißt es, wird mit aller Kraft gearbeitet, Valles, was zerſtört worden iſt, wieder aufzu⸗ an Hunderte von Arbeitern haben hier Beſchäf⸗ ang gefunden. Beſchädigte Dächer werden abge⸗ ten und neu gedeckt. kun Häuſer werden abgetragen und die weniger hörten Häufer werden ausgebeſſert ſo gut es r Die Mauerreſte der zer⸗ Mäßtberichtunſeres Korreſpondenten E— Nom, 26. Iuguſt. ie Eugländer haben ſich jetzt entſchloſſen, den helehr vun Geleitzügen im Mittelmeer einſtellen, da er ſich als nicht durchführbar mieſen hat. Ein Geleitzug von Gibraltar bis lizendrien braucht mindeſtens zwei Tage. Späte⸗ us aber nach zwei Stunden iſt er von der italieni⸗ Luftaufklärung feſtgeſtelt und Angriſſe ſetzen Nachſchub für Malta und Alexandrien er⸗ lit aus anderen Quellen, die der italieniſchen waffe aber ebenfalls bekannt ſind. Alexandrien erneut bombardiert ([Funkmeldung der NM 3. + Ro m, 26. Auguft. der italieniſche Wehrmachtsbericht vom ag hat folgenden Wortlaut: bude Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ der Flottenſtützpunkt von Alexandrien iſt kaut in aufeinanderfolgenden Wellen von un⸗ ies Fliegerformativnen bombardiert worden. le Flugzeuge ſind zurückgekehrt. ib ern mußte, iſt geſunken. Die aus einem er und zwei Unteroffizieren beſtehende 3 iſt gerettet und gefangengenommen nes uuſerer im Atlantik operierenden Un⸗ boote hat ein großes feindliches 1 N torpediert u. ſchwer * kin engliſcher Bomber, der bei Lampeduſa + Berlin, 26. Auguſt. Wie wir vom On W erfahren, wurden in der Nacht zum 25. Anguſt, wie nachträglich ge⸗ geldet wird, neben den bereits bekauntgegebe nen Zielen weitere neun Flugplätze ſowie ſeenanlagen, Induſtrie⸗ und Rüſtungswerke, Bahnanlagen und Flakſtellungen an 38 Orten ngegriffen. Beſonders in den Häfen von Cardiff, Weymonth, in den Werftaulagen von New⸗ ule und in den Induſtriewerken in Billing ham und Middlesborongh waren Brände und Die Zahl der insgeſamt in dieſer Nacht abgeworſenen Bomben beträgt etwa 1500 mit em Geſamtgewicht von rund 150 000 Kilogramm. Flammenzeichen über Südengland Selbſt London kann die Erfolge unſerer Flieger nicht mehr vertuſchen geht. Der Korreſpondent teilt mit, daß viele Fami⸗ lien noch in ihren zerſtörten Häuſern wohnen müſ⸗ ſen, während ein Teil in den Luftſchutzräumen untergebracht iſt. Natürlich macht die engliſche Propaganda aus dieſer Not der Zivilbevölkerung eine Tugend und ſtellt ihr notgedrungenes Hauſen in den Ruinen als ein Zeichen des Heroismus des engliſchen Volkes dar. Die Behörden von Croydon haben fetzt endlich die Liſten über die Opfer des Luftangrifſes fertiggeſtellt, dürfen ſie aber nicht veröffentlichen. Auch der Wunſch, dieſe Liſten wenigſtens an der Rathaustür anzuſchlagen, wurde ihnen vom Innenminiſter ver⸗ weigert. Die Folge davon iſt, daß allerlei Gerüchte über die Zahl der Opfer in Umlauf ſind. Die mut⸗ maßlichen Zahlen ſchwanken zwiſchen 50 bis 500 Zivilperſonen. Der Korreſpondent gibt weiterhin zu, daß es unmöglich gemacht wird, auch den Umfang der materiellen Schäden genauer feſtzu⸗ ſtellen. Die Gründe hierfür ſind naheliegend. In den Flughafen darf er nicht hinein und auch die Straßen zu den ſchwerer zerſtörten Häuſervierteln ſind abgesperrt. Im übrigen ſtellt der Londoner Berichterſtatter des ſpaniſchen Blattes„ABC“ nach einem Beſuch der Ortſchaften in Süd⸗ und Südoſtengland feſt, daß nirgends Anzeichen willkürlicher Bom⸗ bardements vorhanden ſeien. Dort, wo Privat⸗ häuſer in Mitleidenſchaft gezogen wurden, lägen ſie in unmittelbarer Nähe von nmilitäriſchen Zielen, wie Flakbatterien, Bahnſtationen, Scheinwerferan⸗ lagen uſw. Auch die Engländer würden dieſes ein⸗ wandfreie Verhalten der deutſchen Flieger anerken⸗ nen. Alle Ortſchaften befänden ſich mit Ausnahme weniger beſchädigter Häuſer vollkommen intakt und ſeien zu fünfzig bis fünfundſiebzig vom Hundert von der Zivilbevölkerung geräumt. In Dover befinden ſich von 40 000 Einwohnern nur noch 20000. Die Badeorte an der Küſte, wo die Engländer ihre Ferien zu verbringen pflegten, ſeien faſt vollſtändig geräumt und machten einen vereinſamten Eindruck. Wiederum 72 Engländer abgeſchoſſen! Nur 14 eitzene Flugzeuge vermißt Eerfolgloſer Bombenangriff auf Verlin (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 26. Auguſt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: b Ein Unterſeeboot unter Führung von Korvettenkapitän Roeſing verſenkte 46 170 BB feindlichen Handelsſchiffsraumes. Das Unter⸗ ſeebbot hat damit auf zwei Fernfahrten 88856 BRT. verſenkt. Ein zweites Unterſeeboot hat vier Haudelsſchiffe mit aunähernd 30 000 BRT. aus einem ſtark geſicherten Geleitzug herausgeſchoſſen. Deutſche Kampfflugzeuge griffen geſtern den Flugplatz Warmwell, nordweſtlich Portland, mit guter Wirkung au, wobei es zu heftigen Kämpfen kam. 360 Kilometer weſtlich von Landsend verſenkte ein deutſches Flugzeug ein Handelsſchiff von 4000 BRT. Vor den britiſchen Häfen wurden ernent Minen gelegt. deine Geleitzuge mehr im Mittelmeer England iſt nicht mehr in der Lage, ſie durchzuführen In Oſtafrika haben feindliche Luftangriffe auf Mogadiſcho vier Verwundete zur Folge ge⸗ habt. In Gallabat wurden acht Kolonialſol⸗ daten getötet und rund 40 verletzt. In Com⸗ bolcia wurde ein Kind getötet und 15 Askaris verletzt. Die Materialſchäden ſind unbedeutend. Die Trauben bleiben zu ſauer! Drahtberichtunſeres Korreſpondenten L Nom, 25. Auguſt. Das Reuterbüro bringt einen Bericht aus An⸗ kara, aus dem deutlich der fromme Wunſch Eng⸗ lands zu erkennen iſt, ſich der ehemaligen franz ö⸗ ſiſchen Wirtſchaftspoſitionen in der Türkei zu bemächtigen. Offen wird dabei ausgeſprochen, daß es der Zuſammenbruch Franl⸗ reichs England ermögliche, in größerem Umfange als bisher nach der Türkei zu importieren. Aller⸗ dings muß Reuter die Einſchränkung machen, daß zur Zeit die Schiffahrtswege durch das Mittelmeer für England geſperrt ſind. Aber Großbritannien, ſo heißt es weiter, könne beute bereits der Türkei jene Produktion, deren ſie bedarf, ſicherſtellen, um ſie bei der erſten Möglichkeit für Seetransporte durch das Mittelmeer ſofort anzuliefern. England werde zum Ausgleich große Einkäufe in der Türkei täti⸗ gen, um wie es abſchließend heißt,„damit den wirt⸗ ſchaftlichen Druck Deutſchlands auf dieſes Land zu mindern.“ i In Italien hat man dieſe engliſche Phantaſie mit einigem Lächeln aufgenommen, denn die von England erhoffte Möglichkeit, daß die italieniſche Flottenherrſchaft im Mittelmeer gebrochen werden könnte, beſteht nun einmal nicht mehr. Und ſo wird London auch das Geſchäft mit der Türkei durch die Lappen gehen. In der Nacht zum 26. Anguſt belegten zahl⸗ reiche Flugzeuge in Birmingham ſowie in Kingstown und Coventry Werke der Flugzeng⸗ und Rüſtungsinduſtrie mit Bomben. Heftige Exploſionen und ſtarke Brände konnten beobachtet werden. In der gleichen Nacht überflogen zum erſten Male ſeit Kriegsbeginn einige feind⸗ liche Flugzeuge Berlin und warfen am Stadtraude mehrere Brandbomben. 150 übrigen Reichsgebiet fielen au verſchiedenen tellen planlos geworfene Bomben auf nicht⸗ militäriſche Ziele. Weder hier noch in Berlin wurde Schaden angerichtet. Eines der Berlin überfliegenden Flugzeuge wurde auf dem Rückwege durch Flak abge⸗ ſchoſſen. Die Geſamtverluſte des Geg⸗ ners am geſtrigen Tage betrugen 72 Flug⸗ zeuge, dabei wurden 51 im Luftkampf ab⸗ geſchoſſen, 21 durch Flak oder am Boden zer⸗ ſtört. 14 eigene Flugzeuge werden vermißt. Das Jagdgeſchwader„Richthofen“ hat in den gelegen Juſktampfen den 250. Abſchuß überſchritten. Oberleutnant Wieck errang ſei⸗ nen 19. und 20. Luftſieg. „Modelle von 1940“ (Funkmeldung der N MZ.) E Stockholm, 26. Auguſt. Der Londoner Nachrichtendienſt glaubt mit ſicht⸗ licher Genugtuung darauf hinweiſen zu können, daß ſich unter den deutſchen Flugzeugen, die bei den An⸗ griffen gegen England eingeſetzt werden, auch Modelle vom Baujahr 1940 befänden. Das ſei ein Beweis dafür, daß Deutſchland bereits gezwungen ſei, ſeine Flugzeuge„unmittelbar von der Fabrik aus“ in den Drienſt z u ſtel len. Auch in dieſer Hinſicht macht man ſich in England wieder einmal gänzlich unbegründete Hoffnungen. Die gewaltige Ueberlegenheit der deutſchen Flug⸗ zeugtechnik wirkt ſich ſicherlich nicht zuletzt dahin⸗ gehend aus, daß immer wieder neue verbeſſerte Mo⸗ delle nach ſorgfältiger Erprobung in Dienſt geſtellt werden. Daß im übrigen aber eine ausreichende An⸗ zahl von kampferprobten Flugzeugen der alten be⸗ währten Typen vorhanden iſt, ſollte den Engländern durch die ſtändig zunehmende Härte der deutſchen Schläge allmählich klar werden. Tſchangkaiſchek verlegt ſeinen Dienſtſitz. Nach den wiederholten japaniſchen Bombardierungen hat Tſchangkaiſchek beſchloſſen, den Sitz ſeiner Regierung nach Paenn in der Provinz Szetſchuan zu verlegen. Braſilien ſchränkt Poſtperkehr für und über Europa ein. Die braſtlianiſche Poſt ſtellt ab ſofort bis auf weiteres die Beförderung von Wertſendun⸗ gen und Poſtpaketen für und über Europa ein. Spaniſch⸗deutſcher Luftverkehrsvertrag unter⸗ zeichnet. Ein ſpaniſch⸗deutſches Luftverkehrsabkom⸗ men iſt unterzeichnet worden. Das Abkommen ſieht die Einrichtung neuer gegenſeitiger Luftverkehrs⸗ linien vor. Nicht weniger als 150000 kg Sprengstoff wurden über England abgeworfen Das gab aus Verheerende Folgen der deulſchen Lufbombardements (FJunkmeldung der N MZ.) Italien ſprengt die Ketten Von unſerem römiſchen Korreſpondenten II. Gibraltar Rom. 25 Auguſt. Gibraltars Bedeutung für die Schiffahrt hat im Laufe der Geſchichte gewechſelt. Im Altertum war die Meerenge als Zugang zur Küſtenſchiffahrt an den Weſtküſten Spaniens und Frankreichs wichtig, Die Karthager hielten Gibraltar von 500 v. Chr. big 200 v. Chr. beſetzt. Im Mittelalter war der Durchgangsverkehr geringfügig. Erſt als die Län⸗ der des Mittelmeerraumes in Handel und Induſtrie aufblühten, wurde der Zugang zum Mittelmeer wieder weſentlich, um jedoch mit der Verlegung des Welthandels an die atlandiſchen Geſtade bald wieder an Bedeutung zu verlieren. Die Eröffnung des Suezkanals im Jahre 1869, durch die das Mittel⸗ meer zur Verbindungsſtraße zwiſchen dem Atlan⸗ tiſchen und dem Indiſchen Ozean wurde, erhob dann Gibraltar wieder zu einem Durchgangsplatz erſten Ranges. Durchſchnittlich haben in den letzten Jahr⸗ zehnten 6500 bis 7000 Schiffe ihren Weg durch die Meerenge von Gibraltar genommen. Die Spanier haben Gibraltar den Mauren ent⸗ riffen. 1704 nahmen die Engländer die Feſtung ein, die ſich ſchon ſeit geraumer Zeit auf dem Felſen be⸗ fand. Während des Spaniſchen Erbfolgekrieges landete der engliſche Admiral Rooke an der Süs⸗ ſpitze der Halbinſel deutſche Truppen, die unter dem Kommando des Prinzen Georg von Heſ⸗ ſen einen glücklichen Handſtreich gegen die Feſtung unternahmen. Kurze Zeit ſpäter verſuchte ein franzöſiſch⸗ſpaniſches Landheer die Feſtung wiederzu⸗ erobern, aber Prinz Georg verteidigte die Jeſtung ſteben Monate lang mit Erfolg. Seitdem haben die Engländer das von deutſchen Truppen eroberte Gi⸗ braltar nicht mehr herausgegeben. Die Spanier aber haben das ganze 18. Jahrhundert hindurch im⸗ mer wieder verſucht, Gibraltar zurückzugewinnen. 1727/28 griffen ſie den Felſen vergeblich an und 1779 kam es zu der berühmten dreijährigen Belagerung durch die Franzoſen und Spanier. Die weltpolitiſche Konſtellation, innerhalb deren ſich jene denkwürdigen Kämpfe abſpielten, zeigt zwei Tatſachen, die auch für die heutige Lage noch maß⸗ geblich ſind: 1. daß die Spanier allein nicht in der Lage ſind, um Gibraltar einen Krieg gegen England zu führen, ſondern daß ſie einer größeren gegen England gerichteten Mächtegruppie⸗ rung beitreten mußten(damals unterſtützten ſie zu⸗ ſammen mit Frankreich die Nordamerikaner in ihrem Befreiungskrieg gegen England); 2. daß die Wiedergewinnung Gibraltars ein un verrück⸗ bares Ziel jeder ſelbſtbewußten ſpani⸗ ſchen Regierung bleibt. Wieder wurde Gibraltar von deutſchen Truppen, nämlich von Han⸗ noveranern verteidigt, und wieder blieb es in eng⸗ liſchem Beſitz. Spanien mußte 1783 im Feieden von Verſailles für immer auf ſeine Rechte verzichten. Im porigen Jahrhundert hat es nicht an ſpaniſchen Stimmen gefehlt, die gegen den engliſchen Beſitz auf der Halbinſel proteſtiert haben. Erinnert ſei an das 1882 erſchienene Buch des Artillerie⸗ offiziers Naparrete„Die Schlüſſel der Meerenge“, an die heftige antiengliſche Polemik von Martinez Nuciti und ſchließlich an das Buch von Caniwpet „Idearium eſpaniol“, in dem England als der wahre Feind Spaniens angeprangert und Gibraltar als „ſtändige Beleidigung für uns“ bezeichnet wird. Aber Spanien war zu jener Zeit militäriſch ohn⸗ mächtig. Die Regierung vermochte das Volk nicht aufzu rütteln. Daß wurde erſt anders, als in den Tagen der nationalen Bewegung Francos in Spanien eine Re⸗ gierung zur Macht gelangte, die bewußt das Wieder⸗ erſtehen der alten ſpaniſchen Größe anſtrebte. Außenpolitiſch konnte das nur im engſten Anſchluß an den Staat geſchehen, der ebenfalls Freiheit im Mittelmeer wünſchte, das heißt an Italien. Wie eng die gegenſeitigen Beziehungen ſind. zeigt das Telegramm, das Muſſolini am 29. März 1939 an Francv richtete:„Ich beſtätige von neuem, daß ſch die Bande zwiſchen unſren beiden Völkern als un⸗ auflöslich betrachte.“ Im Juni 1939 ſtattete der ſpa⸗ niſche Außenminiſter Serrano Suner, der dem Fa⸗ ſchismug beſonders eng verbunden iſt, in Italien einen Staatsbeſuch ab, und in einem Trinkſpruch, den der Duce zu Ehren Suners hielt, erklärte er: „Italien wünſcht ein geiſtig und militäriſch mäch⸗ tiges Spanien, und Spanien kann jederzeit auf die tätige Freundſchaft Italiens rechnen. Die italieniſch⸗ ſpaniſche Freundſchaft iſt eine der unbeſtreitbaren Tatſachen der europäiſchen Politik.“ Spanien kann auch auf die Unterſtützung Italiens zählen, wenn das Gibraltarproblem akut wird. Spanien hat in Italien den mächtigen Bundesgenoſſen gewonnen. deſſen es auch noch heute bedarf. Im März 1940 erwiderte der Präſident öder ita⸗ lieniſchen Akademie Federzoni den Beſuch Suners vom Vorjahr. Dabei wurde die Rückgabe Gibral⸗ targ zum erſten Male als offizielle ſpaniſche und italieniſche Forderung ausgeſprochen. Zuner ſprach von der„Mittelmeerkultur der beiden Länder“ und von ihrem„Condominium im Mittelmeer“. Feder⸗ zoni wies auf den Raub Gibraltars durch England hin und ſagte:„Wenn die Vorſehung Spanien zur Brücke von Europa nach Afrika gemacht hat, kann und darf dieſe Brücke nicht für jeden, dem es paßt, geöffnet ſein.“ Federzoni erklärte weiter, Italien und Spanien ſtrebten im Mittelmeerraum die Frei⸗ heit der Schiffe und der Völker an. Deutlicher konnte die Rückgabe von Gibraltar nicht gefordert werden. Nur wenige Monate ſpäter trat Italien in den Krieg ein und ſeither bombardieren italieniſche Flieger regelmäßig Gibraltar. Die Zivilbevölkerung iſt evakuiert worden, und die engliſchen Militärbe⸗ hörden treffen alle Vorbereitungen nicht nur gegen italieniſche Angriffe aug der Luft und von der See her, ſondern auch gegen ſpaniſche Angriffe von der Land ſeite. Die Lage Draßtbericht unſerer Berliner Schriftleitung — Berlin. 286. Auguſt. Der engliſche Selbſtbetrug. der ſich in den letzten drei Tagen der vorigen Woche zu acht Rundfunk⸗ reden der wort⸗ und phantaſtereichen Miniſter durch Herrn Churchill geſteigert hatte, hat noch vor dem Wochenende ſeine gewaltſame Dämpfung erfahren. Deshalb iſt der Großteil der Londoner Sonntags⸗ blätter wieder einmal zurückhaltend geworden in ihren Ausblicken auf die Zukunft. In der„Times“ wird über die deutſchen A n⸗ griffe auf den Kriegs hafen Ports⸗ mouth von dem militäriſchen Mitarbeiter geſchrie⸗ ben:„Der deutſche Maſſeneinſatz muß uns warnen, jetzt ſchon den Krieg für gewonnen zu halten. Auch dürfen die Wirkungen der deutſchen Luftangriffe nicht verkleinert werden. Sie ſind in Portsmouth ſo groß und erſchreckend, wie in allen vorausgegan⸗ genen Fällen auch.“ Das Urteil des Militärbericht⸗ erſtatters der„Times“ lautet völlig anders, als die offiziellen Rundfunkreden, die dem engliſchen Volk ſuggerierten, der deutſche Angriff auf England ſei zum Scheitern gebracht und die Gefahr der Inva⸗ ſion beſtände nicht mehr. Der militäriſche Mitarbei⸗ ter der Fimes“ iſt der aus dem Weltkriege bekannte General Kentmouth. „Daily Herald“, das Blatt mit der 2⸗Millionen⸗ Auflage, ſchreibt:„Unſere eigenen Berichte aus Portsmouth ſprechen von einem schrecklichen Bombardement. Die militäriſchen Schäden muß die Regierung bekanntgeben. Wir können nur konſtatieren, daß die Bevölkerung in einen Nerven⸗ taumel verſetzt wurde, der ſich kaum in Worten wiedergeben läßt“. 5 Das engliſche Kabinett trat nach einer Reutermel⸗ dung Sonntagnachmittag zu einer mehrſtündigen. Sitzung zuſammen. Wahrſcheinlich wird man nach neuen Ausflüchten und Rauſchmitteln des Wortes geſucht haben, um die neuerſtandene Angſt des eng⸗ liſchen Volkes wieder einzuſchläfern. Das„Stockholm Dagbladet“ meldet, der deutſche Fliegerangriff an der Kanalküſte ging von Portsmouth bis Portland. An 55 Kſtſtenorte wurden von ihm betroffen. Sbuthampton lag ſtundenlang unter dem Feuer⸗ angriff der deutchen Flieger. Ueber Wirkung und engliſche Verluſte bringt keine Stockholmer Zeitung eine einzige Mitteilung. Das läßt den Schluß zu, daß der engliſche Zenſor jedes Wort hierüber aus den Berichten nach dem Ausland geſtrichen hat. 55 Das„Stockholm Tidningen“ ſieht in dem neuen Angriff der Deutſchen auf engliſche Gebiete Vor⸗ bereitungen beſtimmter Art. Der Krieg ſei für England bis heute eine einzige Niederlage. Das Geheimnis der Führung Deutſchlands werde durch die engliſchen Gegenmaßnahmen ſcheinbar in keiner Weiſe beeinflußt. Deshalb ſehe das engliſche Volk nit Schrecken der unabwendbaren deutſchen In vaſion entgegen. Das Stockholmer Blatt, das auch heute noch nicht deutſchfreundlich iſt, ſieht in dem Auftauchen deutſcher Seeſtreitkräfte vor Auſtra⸗ lien, wo ſie einen britiſchen Dampfer verſenkten den Beweis, daß Deutſchland mit den jetzigen engliſchen Kriegsmethoden nicht zu beſiegen iſt. Kennzeichnend für die Auswirkungen der deut⸗ ſchen Blockade auf England, die die militäriſchen Aktionen jetzt beſonders ſtark unterſtützt, iſt eine Zuſammenſtellung des„Daily Herald“ am Sonn⸗ tag. wonach 125 ſtändige Eiſenbahnlinien und 1022 Aut tobuslinien am 24. Auguſt eingeſtellt wurden. In London ſelbſt ſind 19 Autobuslinien am 25. Auguſt bis auf weiteres ausgefallen. N Die italieniſchen Blätter bringen Einzelheiten über den Fortgang der ſtrategiſchen Maß nah⸗ men im Miltelmeer. Auslaſſungen im Mai⸗ länder„Corriere della Sera“ bereiten auf Ueber⸗ raſchungen an einer neuen Front vor. Von der Lage vor den ägyptiſchen Häfen ſchreibt der„Sera Secolo“, daß die Blockade ſeit Freitag mit der Abſchnürung des Nildeltas bei Roſette und Port Said geſchloſſen wurde. Stets bereite Flugzeuggeſchwader und die U Bootwaffe verhinderten jedes Einlaufen von Transportmitteln. Die engliſche Flotte ſei in Alexandria eingekeſſelt. Die römiſche„Italia“ schreibt, ſobald auch Haifa als engliſche Zwiſchen⸗ ſtation ausſcheide, was ſchneller erfolgen werde, als Herr Churchill denke, fei das Schickſal Maltas ent⸗ ſchieden. Es gebe kein Zurück für Italiens Waffen und die italieniſchen Lebensziele mehr. * Von Arbeitsloſendemonſtrationen am Sonntag in Birminigham, Glasgow und Cheſter berichtet„Stockholm Dagbladet“. Irgend welche Einzelheiten ſeien nicht bekannt ge⸗ worden und die erſte Ausgabe des„Daily Herald“, die dieſe Mitteilung brachte, ſei zurückgezogen worden. Die Arbeitsloſendemonſtrationen in den Haupt⸗ ſtädten der engliſchen Rüſtungsinduſtrie zeigen der Welt nur eines, daß die engliſche Rüſtungs industrie noch nicht einmal die Millionenzahl der Arbeitsloſen unterbringen kann. Die Kundgebungen werden für die Bevölkerung der betreffenden Städte den Phra⸗ ſennebel des behördlichen Optimismus grell durch⸗ leuchten. Herr Churchill hat letzthin im Unterhaus geäußert, England habe die ſchlimmſten Stunden ſeiner Geſchichte vor ſich. Er hat recht! Glückwünſche des Führers an Exz. Boden. Der Führer hat dem früheren braunſchweigiſchen und an⸗ haltiniſchen Geſandten a. D. und Wirkl. Geh. Rat Erz. Friedrich Boden in Berlin⸗Halenſee zum 70. Geburtstage ſein Bild mit ſeinen beſten Glückwün⸗ ſchen überſandt. Die letzte britiſche Abteilung verläßt Schanghai. Die letzte Staffel britiſcher Truppen(Seaforth High⸗ landerſ und 200 lokal geworbene Rekruten verließen Schanghai am Sonntag in Richtung Singapur. us A⸗Wirtſchaftsminiſter Hopkins zurückgetreten. Wirtſchaftsminiſter Hopkins iſt am Samstag aus Geſundheitsgründen zurückgetreten. Die deutschen Angriſße ſind nicht zu verhinderſ 95 Alle Vertuſchungsbemühungen Englands verhindern nicht, daß die Welt die Wahrheit über die deutſchen Luftangriffe erſäh Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Madrid, 26. Auguſt. Die Spanier belächeln das krampfhafte Bemühen der engliſchen Preſſe, ihre Leſer über die wahre Lage hinwegzutäuſchen. Die Madrider Wochenzeitung „Tajo“ ſetzt ſich mit dieſer Problematik der engliſchen Nachrichtengebung eingehend auseinander, und kommt zu dem Schluß, daß damit zwar im Augen⸗ blick die Engländer ſelbſt noch getäuſcht werden könnten, aber ſchließlich müſſe auch bei ihnen dieſe Methode des krampfhaften Verſchweigens von Tat⸗ ſachen verſagen. In Spanien laſſe ſich niemand durch die ſogenannten Augenzeugenberichte der ſpaniſchen Korreſpondenten in London täuſchen, die ja nur ſchreiben könnten, was die engliſchen Behörden ihnen erlaubten. Sie ſeien auch mutig genug, darauf hinzuweiſen, daß ſie durch die engliſche Zenſur ge⸗ handicapt ſeien. Man weiß in Spanien ganz genau, daß den ſpaniſchen Korreſpondenten in London nur ſehr beſchränkt die Plätze gezeigt würden. auf denen man die Spuren der deutſchen Luftangriffe ſehen könne. Man führe die ſpaniſchen Korreſpondenten grundſätzlich nur auf Plätze, deren Anblick harmlos ſei. Louis Calvo ſchreibt im„ABC“ zu dieſem Thema, die engliſche Preſſe ſei eine ununterbrochene Folge von Fehlſchüſſen. Jedem Kenner der Verhältniſſe ſei klar, daß die deutſchen Angriffe durch nichts gehindert werden könnten und die moraliſche Wirkung die⸗ ſer Angriffe zu jeder Tageszeit in der vergange⸗ 5 Woche ſei außerordentlich deprimierend ge⸗ weſen. Louis Calvo ſchreibt wörtlich:„Die deutſchen Flie⸗ ger waren allgegenwärtig am engliſchen Himmel. Sie gewährten keinen ruhigen Augenblick. Sie war⸗ fen ihre Bomben ab wo ſie wollten“ Jedermann in England glaubt, ſo berichtet Louis Calvo weiter, daß das, was bisher geſchehen ſei, trotz ſeiner Schreck⸗ lichkeit nur ein Vorſpiel für das Kommende war. Von Gibraltar her hört man inzwiſchen die Detonationen der Sprengungen bei den fieberhaft vorwärts getriebenen Arbeiten an den Feſtungs⸗ bauten. Aber auch in Gibraltar iſt man ſich vollkom⸗ men bewußt, daß alles, was geſchieht, nicht die Mit⸗ tel zu einem befreienden Angriff ſchafft. ſondern daß der Fels mit einer verhältnismäßig geringen Ab⸗ wehrpotenz jedem Angriff des Feindes ausgeliefert iſt. Charakteriſtiſch für die Stimmung unter den Truppen in Gibraltar iſt, daß ſchon wieder ein eng⸗ liſcher Soldat an das ſpaniſche Ufer geſchwommen iſt. Man weiß nicht, wieviel ſolcher Verzweifelter auf dem Wege, den ſie zu ihrer Rettung wählten, ertrunken find. „Die Angriffe ſind furchtbar geweſen“ (Funkmeldung der N MZ.) + Helſinki, 26. Auguſt. Die neuerlichen ſtarken Luftangriffe auf Eng⸗ land haben in der finniſchen Preſſe nachhaltigen Eindruck ausgelöſt.„Helſinging Sanomat“ ſchreibt daß die deutſche Luftwaffe trotz des heftigen Wider⸗ ſtandes überall in Mittel⸗ und Südengland Bomben abgeworfen habe.„Hufvudſtadsbladet“ weist beſon⸗ ders auf den Angriff auf die Rolls⸗Royce⸗Werke pin. Die Erfolge der deutſchen Luftwaffe bei den letz⸗ ten Angriffen ſprechen auch deutlich aus den Be⸗ richten finniſcher Korreſpondenten aus London. Auch die engliſche Zenſur kann die nachhaltigen Erſolge der deulſchen Bomber nicht mehr under⸗ drücken. So ſchreiht„Uuſi Suomi“, daz die Folgen des Z2ominutigen Bombenangriffs auf Ramsgate fa uchtbar geweſen ſeien. Man bezeichne dieſe Angriffe als die bisher ſchkimmſten In einem zweiten Bericht aus London ſchreibt „Uuſt Suomi“, daß die deutſche Luftwaffe nach wie vor überlegen ſei. Auch„Helſinking Sanomat“ be⸗ richtet aus London, daß die deutſche Luftwaffe außer⸗ ordentlich ſtark ſei. Der Geiſt, in dem die Angriffe vorgetragen würden, ſei ausgezeichnet. Weiterhin müſſe beachtet werden, daß bisher höchſtens ein klei⸗ ner Teil der deutſchen Flugzeuge gegen England eingeſetzt worden ſei.„Uẽuſi Suomi“ weiſt darauf hin, daß die engliſche Preſſe ſich mit Rachegedan⸗ ken beſchäftige. 72 5H. der Einwohner geflohen (Funkmeldung der NMzZ.) + Genf, 26. Auguſt. „News Chronicle“ veröffentlicht folgende Zu⸗ ſchrift aus dem Leſerkreis: Wie ich ſehe, ſtehen ſchwere Strafen auf der Vergeudung von Nahrungs⸗ mttteln. Ich bin einer von denen, der dem Ruf, „dig for victory“(grabe für den Sieg!“) nachge⸗ kommen iſt. Ich habe jeden Zoll Erde meines Gartens bebaut und erhalte einen bedeutenden Ueberſchuß. Ein anderes Miniſterium hat jedoch mittels Anſchläge und Lautſprecher der Berölke⸗ rung eine ſolche Angſt eingejagt, daß etwa 72 v. H. der Einwohner den Ort geräumt haben. Ich kann meine Ernte weder verkaufen noch verſchenken denn es iſt niemand da, um ſie ab⸗ zunehmen. Hunderte von Tonnen guter Nahrung werden allein in dieſem Bezirk verderben. Werde ich nun, der ich dem Rufe„dig für victoryl“ geſi bin, ebenfalls beſtraft werden, wenn ich gezwun bin, den größten Teil meiner Ernte auf den 90 haufen zu werfen? 9 Der Notſchrei des verzweifelten engl „Kriegs⸗Kleingärtners“ iſt in doppelter Hinſich merkenswert. Einmal geht aus ihm die 10 Planloſigkeit hervor, mit der man in England u ſucht, auf dem Gebiete der Ernährungswirtſchg Sünden von Jahrhunderten wieder autzumahe Darüber binaus beſtätigt die Meldung die Tah daß große Teile der Bevölkerung ohne behörde Anordnung fluchtartig die von den ſtändigen 1 ſchen Luftangriffen beſonders betroffenen Geiß geräumt haben. h Räumung der Küſte von Kent 1 4 0 I 1 T altsz nutzen. Ferner ſolle ſte die Reiſen in kurzen Kue während der Nacht durchführen und den Auen in großen Häfen vermeiden. 9 London teilt mit. Nömiſche Erfahrungen mit der engliſchen Verichterſtaltung über Somallͤuf Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Nom. 25. Auguſt. Das ftalteniſche Miniſterium für Volkskultur hat unter der Ueberſchrift„London teilt mit“ eine intereſſante Gegenüberſtellung der engliſchen und ita⸗ lieniſchen Meldungen über die Eroberung von So⸗ maliland veröffentlicht. Dieſe Veröffentlichung be⸗ weiſt, daß die britiſche Propaganda ebenſo wie im Polenfeldzug und bei der Frankreich⸗Offenſive im Sommer dieſes Jahres auch in dieſem Fall ihre Zuflucht ausſchließlich in erfundenen Nachrichten ſucht. Während der italieniſche Heeresbericht ſich bis zur endgültigen Ueberwindung des engliſchen Verteidigungsſyſtems in Somaliland auf kurze und ſachliche Mitteilungen beſchränkte, haben die amtlichen engliſchen Stellen immer wieder verſucht, den Sachverhalt zu verſchleiern. Intereſ⸗ ſant iſt, die Methode zu verfolgen die ſie dabei eigeſchlagen haben. Als die erſten Nachrichten von der italieniſchen Offenſive kamen, bonnten ſich die Londoner Stellen nicht genug tun mit Hinweiſen auf die ausgezeichnete Ausrüſtung und Verfaſſung ihrer in Somaliland ſtehenden Truppen. Immer wieder wurde auf die Schwierigkeit des Geländes und des Klimas hingewieſen und angedeutet, daß ſich die italieniſche Offenſtve infolge von Nachſchub⸗ ſchwierigkeiten von ſelbſt totlaufen werde. Als die erſten italieniſchen Erfolgsmeldungen eintrafen, erklärte man in London, es handele ſich um ſtrategiſch unwichtige Punke, deren Aufgabe ausſchließlich dadurch veranlaßt worden ſei, daß das engliſche Verteidigungsſyſtem durch den Ausfall Frankreichs eine ſchwere Einbuße erlitten habe. Als die Italiener Adadleh beſetzten, hieß es, die Offenſtve habe offenſichtlich von ſeiten der Ita⸗ liener reinen Preſtigecharakter und diene dazu, das Anſehen Italiens bei den Eingeborenenſtämmen wieder herzuſtellen, und als ſchließlich der italieniſche Erfolg nicht mehr zu leugnen war, verabſchiedete ſich das engliſche Informationsminiſterium von Somali⸗ land mit der Feſtſtellung, die Räumung des Gebietes Drei Spitfires auf einmal abgeſchoſſen Tollkühner Angriffsgeiſt unſerer England⸗Jäger Von Kriegsberichter Erwin Kirchhof PR, an der Küſte.&. Aug. Hergott, was ſind das für Stunden. was iſt das für eine Stimmung! Man kennt ſich ſelbſt nicht mehr. Ein ganz anderer Menſch rennt da plötzlich zu der kleinen ſchnittigen Maſchine, iſt mit einem kraftvollen Sprung im Führerſitz und Sekunden ſpäter auf dem Wege zum Kampf. Das Herz klopft und hämmert. Die Gedanken jagen ſich, tollkühne Luftgefechte aus dem Feldzug in Polen und Frank⸗ reich tauchen auf. Doch merkwürdig. Wie ſchnell ſie in dieſen Minuten verblaſſen, in den Abgrund des Vergeſſens verſinken Da iſt der Kanal. Wie verändert iſt er heute: fünfzig, hundert,— hundert dunkle Punkte raſen über ihm wild durcheinander. Dazwiſchen ſtürzen grell leuchtende Fackeln in die Tiefe, ſchweben win⸗ zige Pünktchen an großen weißen Blütenſchirmen verankert auf das erbarmungsloſe Waſſer zu. Je näher die Jäger an die Küſte kommen je weiter ſie über dag alitzernde Waſſerband hinausjagen, um ſo klarer wird ihnen, was ſich hier abſpielt. Ihre Augen können dieſes noch nie geſehene Bild nicht faſſen. In 1000, 2000, 3000, 4000 und 5— 6000 Meter Höhe befinden ſich deutſche Kampfflugzeuge und Zerſtörer mit engliſchen Jägern im N Kampf. „Endlich! 8 Jetzt haben wir dieſe Brut ganz allein für uns!“ Irgendein Flugzeugführer hat es durch das Mikrophon gebrüllt. Begeiſtert wird der Ruf von den deutſchen Zerſtörern und Jägern auf⸗ genommen. „Ran! Faßt ſie! Packt ſie! Schleudert ſie in den Bach!“ Dieſe Rufe pflanzen ſich von Flugzeug zu Flugzeug. Schon ſind die Jäger mitten im Kampfgetümmel. Stürzen ſich auf die Spitfires und Hurricanes, die von unten und oben, von allen Seiten, angreifen. Eine tolle Kurbelei beginnt. Die Deutſchen in ihren pfeilſchnellen wendigen Maſchinen ſetzen der Sturheit der Briten ihre überlegene Angriffstaktik entgegen. Bald iſt klar, wer hier überlegener Sieger ſein wird. Einmal 10 ſie wie Kerzen in der Luft, dann ſtürzen ſie faſt ſenkrecht nach unten, ung das nächſte Mal haben ſie ſich wieder blitzſchnell feuernd nach links und rechts gedreht, daß der Gegner oft, ohne zur Beſinnung gekommen zu ſein, brennend die „Reiſe nach unten“ antritt. Hartnäckige und tapfere Burſchen . es auch unter den Briten. Oberleutnant hat ait dem einen der Spitfire ſeine liebe Laſt. Der Tommy fliegt aut. Auch ſein Schießlehrer ſcheint nicht ſchlecht geweſen zu ſein. Mehrere Tref⸗ fer konnte er ſchon an der braven„Me“ des Deut⸗ ſchen anbringen. Da wird es dem jungen Offizier zu bunt. Er dreht ein paar verwegene Kurven und jagt dem Briten von oben den Koffer für alle Zei⸗ ten voll. Der Oberleutnant hat gar keine Zeit, hinunterzuſehen, wie der Feind unten ankommt. Eine zweite Spitfire bat ſich an ihn gehängt. Zwei weitere bedrängen ihn. Der deutſche Inlaf muß hölliſch aufpaſſen, daß ihn keine der Maſchinen rammt. Es geht alles zu ſchnell, und das Schlachtfeld iſt viel zu klein. Da ſieht er, wie ſein Gruppenkommandeur von zwei anderen Tommies beharkt wird und einer ſeiner beſten Staffelflieger, ein Feldwebel aus ſeiner zer⸗ trümmerten Kiſte„ausſteigen“ muß. Er reißt die Maſchine hoch, entzieht ſich ſeinen Gegnern. um dem „Kommandeur Hilfe zu bringen. Doch er iſt noch nicht in Schußweite des zäheſten Briten herangekommen, als diefer ſchon von den Kugeln des deutſchen Majors durchſiebt in den Bach gehen muß. Oberleutnant W. ſieht kurz auf die Uhr. Ueber eine halbe Stunde dauert nun ſchon der Luftkampf. Es iſt der erſte von dieſer Länge. Er ſpürt es, wie er an Körper⸗ und Nervenkräften zehrt. Der junge Offizier muß gerade über ein derbes Scherzwort eines anderen Flugzeugführers lachen, mit dem er einen Feind bearbeitet, als ſchon wieder, vielleicht dieſelben Spitfires an ihm kleben. Jetzt kommt auch noch eine dritte hinzu. Glaubt ih hofft ihr... Grimmig lacht der Oberleutnant, der vor Minuten ſeinen 16. Luftſtieg feiern konnte. Ruhig überlegt er, dann ſtellt er die Maſchine in Bruchteil von Sekunden auf den Kopf, fängt ſie wie⸗ der, um Sekunden ſpäter dem Tommy eine feurige Ladung in den Bauch zu jagen. Sich mehrmals üher⸗ ſchlagend, ſtürzt die Spitfire ab und wird kurze Zeit ſpäter ohne die ſonſtigen„Begrüßungsſpritzer“ vom Waſſer des Kanals verſchluckt. Obwohl innerhalb von 60 Sekunden mehr als zwei oder drei feindliche Apparate feuerſpeiend oder halb explodierend in die Tiefe ſtürzen, ſich immer neue Fallſchirme öffnen, geht die Schlacht noch wei⸗ ter. Sie hat 1910 jetzt zu einem Kampf Mann gegen Mann entwickelt. Die Jäger haben ſie dazu ge⸗ zwungen. Oberleutnant W. hat fetzt nur noch einen Eng⸗ länder vor ſich. Den andern hat einer der größeren Brüder mit gutgezielten Schüſſen für immer erledigt. Wird dies heute ſein dritter Sieg und damit ſein 18. Abſchuß werden? Es wird langſam Zeit, daß er ſich auf den Heimweg macht. Drüben liegt klar und in allen Einzelheiten zu erkennen die engliſche Küſte. 15 Kilometer ſind es noch bis zu ihr, und der Wind treibt ſie immer mehr dorthin. Noch einmal ein toller Kurbeltanz und dann: ran. W. ſchießt und ſchießt. Seine Schüſſe ſitzen gut, aber die feindliche Kiſte denkt nicht daran, abzuſteigen! Wieder greift der Deutſche an. Schießt. Diesmal funkt es. Der Brite wirft ſich die Kabinenhaube ab und läßt ſich aus der brennenden Maſchine fallen. Zu ſpät! Der Fallſchirm fängt ebenfalls Feuer. Menſch und Ma⸗ ſchine ſind verloren. m Heimathafen kann Oberleutnant W. ſeinen 18. Luftſieg melden. Doch wie ſtrahlt er vor Freude, als er hörte, daß ſeine Gruppe allein 13 und damit das geſamte Geſchwader 22 einwandfreie Abſchüſſe in der bisher größten Luftſchlacht erzielt hatte. 1 175 die engliſchen Truppen ſei ein voller ey olg. Mit Recht wird in der Schrift des italien Miniſteriums für Volkskultur feſtg eſtellt, 10 habe eine Regierung mit planmäßigerer Hartn keit gelogen als die Regierung Churchill. Die g ziellen Reden, die Zeitungen und der Rundfunf alle Mittel, die die Propaganda zur Verfügung el ſeien von den Engländern rückſichtslos zur Eh lung der Wahrheit eingeſetzt worden. Veſuch italieniſcher Wirtschaft Sie wollen die Orgauiſation unſerer Induſthe kennenlernen Drahtbericht unſeres Korreſpondeig — Rom, 28. Augut Auf Einladung der Deutſch⸗Italieniſchen e dienſtiftung in Berlin iſt unter Führung des gu denten Iri eine Gruppe von Wirtchaftsführem u Deutſchland abgereiſt. Dieſe Reiſe zum Stube der deutſchen Induſtrie und Technik gliedert dh den ſtändigen deutſch⸗italieniſchen Kulturauset ein und hat den beſonderen Zweck, daß beide gil die Organiſation und die Methoden ihrer Jubunn aus nächſter Nähe kennenzulernen. Unter diesen g ſichtspunkt ſei die Reiſe der italieniſchen Wirtechſ nach Deutſchland nur ein Beweis praktücher u fruchtbarer Zuſammenarbeit der Achſenmächte Warum lief man Bermuda a 315 Sücke usn⸗Poſt von Engländern beruf db. Neuyork, 25. Aut 4 Die britiſchen Zenſoren raubten in Berumm dem US A⸗Dampfer„Exeter“ der aus Liſſaben an 315 Poſtſäcke. Die Mehrzahl der Beſatzune glieder iſt erzürnt darüber, daß der Dampfe 00 muda angelaufen hat, nur um den Briten Gila heit zu geben, die für die Vereinigten Staaten ſtimmte Poſt zu„beſchlagnahmen“. Das iſt ihre achtens der einzige Grund, warum Bermudn haupt angelaufen wurde, da dort Paſſagiere u ausgeſchifft noch an Bord genommenn wurden. 0 Seeleute erklärten, ſie würden bei der Seewen gewerkſchaft Proteſt einlegen. Die Schweiz unter Blockadeln Weitere Einſchränkung in der Lebens mitich verſorgung Drahtberichtunſeres Korreſponden — Berz, 7. Au Das ſchweizeriſche Kriegsernährungsamt 1 0 Wirkung vom geitrigen Tage bis zum 19 di den Verkauf für zahlreiche Lebensmittel, 1 1 bereits rationiert waren, geſperrt. Es handel um Zucker, Reis, Teigwaren, Hafer⸗ und Ger dukte, Grieß, Mais, Hülſenfrüchte, Speisefette Oele. In der ſchweizeriſchen Preſſe wird in* Produkte anzulegen. te darf gekauft werden können und in aus reichen Maße vorhanden ſind.„5 Ab 1. September werden zwangsweise wei zahlreiche Aulomobile von der Benzin un 597 eſtrichen werden. Man erklärt dazu dul auf dieſe Weiſe die Automobile, deren weiteres bleiben im Verkehr im Intereſſe der ſchweizen Volkswirtſchaft liegt, mit den unbedingt noki gen Benzinrationen verſehen werden können weiteren wird angekündigt, daß demnächſt zur ſparung von Betriebsſtoffen Bäckereibetrieh das Backen zufammengeſchloſſen werden Mi ginn der Heizungsperiode foll die Fünſtagewo⸗ Fabriken, Werkſtätten und Bürobetrieben einge, werden, ſoweit dieſe nicht lebensnotwendige 1 ſind. Auch die Schulen und Hochschulen sole Samstagen geſchloſſen und ungeheizt bleiben. Neuer Schweizer Proteſt in Lone dub Bern. 25. 0 Das Eidgenöſſiſche Politiſche Devartemen mit:„Die ſchweizerſſche Geſandtſchaft in Lune beauftragt worden, unverzüglich ene 1 rofeſt zu erheben gegen dle N ungen des ſchweizeriſchen Luftraumes, 0 letzten Nacht in Mißachtung der durch die ba Regierung am 20. Auguſt gegebenen Zuſicherunt gangen wurden. aupkſchrift! Alois WI n ba get, N Stelpeie tte dess Fabien, ad weren tee volktt ter 85 altung: Carl Onno Ei an andel: 1. B. Richard 5 nfelder.— Lokaler 10 8 eb e 3 8 e— ub ierdtenf f. ge 5 W 8 c Fache. 0 n Drucker Verleger: Neue Mannheim t. Bode u. Co K 1. 4/6.— Vera 900 Anzeigen und Heſchäftliche Mitteilungen: i. B. Kober, Mannheim.— Zur Zeit Preisliſte Nr. 11 gli * 1. fe erſih hryl“ geſ gezwung u den f „ euglit din 5 die pull ongland 9 wirtschaft gutzumate die Taff 5 e bebördlch udigen de ten Gebt Kent ie„Gio zum n iſchen Fol ölkerung angenz en gu unt zetter aun rzen Elaphe n Aufenh walken „oller ei h italienſſchg undfunk lin pfügung fel, Fur Enit schafe r Inzuſtte pondeiig 25. Augut eniſchen. ing des Pu rer Ju ter dieſen 1 Wirtſchal raktiſcher u en mächte da a rn geraiß 25. Au 4 Ber mem Liſſabon ia Zeſatzunen Dampfer de riten Gelen n Staaten s iſt ihres i ſermuda ſſagtere ug wurden. er Seemm Tadel ens mittel pon den „T. Aug samt ha m 19. Ole tel, die 41 8 handel lücht zur l übetriebe rtement! A 0 Frankreich und Englands Blok üdeplüne Warum ſperrt ſich England gegen die Regelung, die im Welikrieg gelroffen war? Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Geußf, 25. Auguſt. Der„Temps“ verweiſt in einer Polemik gegen pen Europa⸗Aushungerungsplan Englands unter Zurückweiſung der widerwärtigen engliſchen Heuche⸗ lei, daß Deutſchland Nutzen aus ameri⸗ kaniſchen Hilfsmaßnahmen für die fran⸗ zöſiſche, belgiſche und holländiſche Zivilbevölkerung ziehen könne, auf die Regelung im Weltkrieg für die Ziwilbevölkerung der von Deutſchland beſesten Ge⸗ biete Nordfrankreichs und Belgiens. Damals ſei mit Billigung Deutſchlands eine Verſorgungsorga⸗ niſation geſchaffen worden, die alle Sicherheiten schu, Deutſchland von einer Nutzung der Ernährung der Belgier und Franzoſen durch amerikaniſche Mit⸗ wirkung ausſchließen. Die Reichsregierung habe jetzt ſogar noch die ausdrückliche Zuſicherung ge⸗ geben, daß ſie die Nahrungsmittelzufſuhr für die franzöſiſche Zivilbevölkerung in keiner Weiſe zu ſtören gedenke. An und für ſich ſchon könne kein anſtän⸗ diger Engländer ohne Gewiſſensbeſchwerden an das Vorhaben der engliſchen Regierung denken. die Aus⸗ hungerungsverſuche auf die franzöſiſche nichtkämp⸗ fende Bevölkerung auszudehnen. Frankreich will nüchterner werden Ep Genf. 25. Auqguſt. Der Miutiſter für die öffentliche Geſundheit und die Familien, Ybarnegaray, hat zu dem Geſetz über die Bekämpfung des Alkoholismus und ſeine Fol⸗ gen, das am Sonnabend veröffentlicht wurde, eine Preſſeerklärung gegeben. Danach enthält das Geſetz in ſeinen erſten beiden Artikeln das Verbot der Herſtellung, des Verkaufs General Wierwarr' und des Verbrauchs von Apsritiſ, der mehr als ſechzehn Prozent Alkohol enthält. Areritif unter ſechzehn Prozent darf nur an drei Tagen in der Woche ausgeſchänkt werden. Weiter unterſagt das Geſetz den Ausſchank aller alkoholiſchen Getränke an Jugendliche unter zwanzig Jahren. Frei bleibt dagegen die Herſtelluna von Wein und Branntwein, alſo auch Rum und Koanak. Nach Artikel 3 des Geſetzes kann Trunkenheit bei Vergehen und Verbrechen keinen Milderungsg rund mehr darſtellen. 8 Das Geſetz ſieht Strafen vor, die bis zu 20 000 Frances betragen können. In Artikel 6 wird die Schließung von Unterneh⸗ men bei ſchweren Verſtößen angedroht. Durch einen weiteren Artikel werden neue Steuern feſtgeſetzt, ſo eine Sonderſteuer von zwei Franken je Liter für alle Getränke, die den Aperitif erſetzen könnten. Der Miniſter verwies in ſeiner Erklärung dar⸗ auf, daß in den letzten Jahren in Frankreich eine wachſende Alkoholiſierung zu verzeichnen geweſen ſei. So ſei in der Zeit von 1909 bis 1935 die Zahl der Ausſchankſtellen von 473 989 auf 505 693 geſtiegen, und zwar zu einer Zeit, in der im übrigen Europa der Alkoholismus allgemein zurückgedrängt worden ſei. Auf achtzig Franzoſen ſei bisher ein Ausſchank gekommen gegenüber 300 000 Perſonen in Schweden oder 5400 Perſonen in Finnland. Die Zahl der Schnapsbrennereien ſei von 1914 bis 1940 von 1033 522 auf 3 104 352 geſtiegen. In Frankreich konſumierte man z. B. je Kopf und Jahr zweieinhalb Liter Alkohol und 200 Liter Wein. Die Zahl der Schwachſinnigen ſtieg von 1906 dis 1939 von 71 427 auf 110 000. Acht Zehntel der Geiſtes⸗ ſchwachen waren auf das Konto des Alkoholismus zurückzuführen. regiert in England Bewegliche Klagen über die Desorganiſation im engliſchen Verteidigungsweſen (Funkmeldung der NM.) ö + San Sebaſtian, 28. Auguſt. Je länger der Krieg dauert, um ſo deutlicher wird es, daß England keine Anſtrengungen ſcheut, den von ihm entfeſſelten Krieg unter brutaler Aufbietung aller feiner Machtmittel doch noch zu einem ſteg⸗ keichen Ende zu bringen. Wenn der militäriſche Er⸗ ſolg all dieſer Anſtrengungen trotzdem für die Ent⸗ wickelung des Krieges wirkungslos geblieben iſt, ſo liegt das alſo beſtimmt nicht an dem haßerfüllten Willen der plutokratiſchen Hetzer, ſondern die Ur⸗ ſachen hierfür bilden andere Fehlerquellen, von denen die engliſche Preſſe in ihrer Ratloſigkeit ſelbſt einige unfreiwillig aufzeigt. So beklagt die„Daily Mail“ die ſchlechte Vorbildung der Offiziersanwärter, denen größtenteils ſelbſt die primitipſten Kenntniſſe fehlten. Zu der für die Prüfung erforderlichen All⸗ gemeinbildung gehöre, daß die engliſchen Offiziers⸗ aſpiranten wiſſen müßten, wer Karl Marx und was die„Altmark“ geweſen ſei, was die fünfte Kolonne und was Andalsnes bedeutet. Weiter bejammert die„Daily Mail“, daß durch die Alarmſignale geradezu anarchtſtiſche Zuſtände ausgelöſt würden. Die 5 verantwort⸗ lichen Stellen ſeien ſich, ſo klagt die Zeitung, ſoffen⸗ bar ſelbſt nicht darüber im Klaren, wann, wie und wo ſie die Sirenen ertönen laſſen ſollen: daher er; klingen ſte am gleichen Ort zu verſchiedenen Zeiten oder an verschiedenen Orten zur gleichen Zeit. Die Bevölkerung könne daher natürlich nicht wiſſen, wie ſie ſich zu verhalten habe. Auf die Anfrage aus dem Leſerkreis, weshalb die uftſchutzkeller nicht ſtändig geöff⸗ net ſeien, gab die„Daily Mail“ die aufſchlußreiche Antwort, daß dieſe„Vorſichts maßnahme“ erforder⸗ lich wäre, weil die Schutzräume ſonſt gauernd beſchaä⸗ digt würden. In vielen Fällen ſeien nämlich die in den Schutzräumen befindlichen Stühle ſowie die Me⸗ dikamente und mediziniſchen Inſtrumente für die erſte Hilfe einfach geſtohlen worden. 8 Auf dieſer Linie einer völligen Desorganiſation liegt auch eine Inſtruktion des engliſchen Rund⸗ ſunks, welcher der Bevölkerung Großbritanniens vor Augen führt, wie ſie ſich beim Anruf durch einen milftäriſchen Poſten zu verhalten habe. Dabei wurde bemerkt, daß in den erſten Kriegswochen viele eigene Leute von Poſten erſchoſſen worden ſeien, nur weil ſie das richtige Verhalten den Poſten gegenüber nicht gekannt hatten. Trotz all dieſer ſelbſt mitgeteilten und ſelbſt als negativ erkannten Momente gefällt ſich die„Daily Mail“ in einem durch nichts begründeten Zweck⸗ vptimtsmus, der offenbar von amtlichem Stellen Hefohlen wurde und anweiſumgsgemäß zur Hebung der Stimmung von der geſamten engliſchen Preſſe aufgegriffen wurde. So bringt die genannte Zeitung Auszidge aus politiſchen Spottreden und läßt einen Fußballer ſagen:„Unſere Gegner haben einige zwe⸗ felhafte Tore erzielt, die der Schiedsrichter eigent⸗ lich disgualifiziert haben ſollte. Aber in der zuvei⸗ ten Halbzeit werden unſere Stürmer den Verluſt ſchon wieder wettmachen.(!)“ Ein anderer Sportler vergleicht England mit einem alten Pferd und meint:„Die gute alte Mühre iſt ein ſchlechter Star⸗ ter. Aher wenn ſie erſt einmal um die Kurpe che vum üöſt, holt ſie tüchtig auf und nichts in der Welt kann ſte davon abhalten, den Reſt des Rennens in fabel⸗ haſter Form zu nehmen.“ Polens Schickſal eine Warnung Die römiſche Preſſe zum Führer⸗Erlaß Drahtberichtunſeres Korreſpon denten Rom, 25. Augutſt. Die Entſcheidung des Führers, dem ehemaligen polniſchen Staat die endgültige Form eines unter deutſcher Leitung ſtehenden Generalgouvernements zu geben, findet in der römiſchen Oeffentlichkeit ſtärkſte Beachtung. Sie wird in Rom als Zeichen dafür aufgefaßt, daß Oſt europa endgültig dem engliſchen Einflußbereich entzogen iſt und zugleich als eine ſprechende Illuſtration der Bedeutung jener ſogenannten polniſchen Regierung, die, wie„Popolo di Roma“ ſchreibt, die Londoner Regierung als ſeltſamen Täufling in ihren bereits abgezehrten Armen wiegt. Das römiſche Blatt veröffentlicht, wie die ge⸗ ſamte italieniſche Sonntagspreſſe, Einzelheiten über die im Generalgouvernement erfolgte Neuordnung, deren hervorragendſte politiſche Bedeutung man in der Warnung ſieht, das das politiſche Schickſal Polens für diejenigen darſtellt die nicht begreifen wollen, daß der Lauf der Geſchichte durch ſtörriſche Verneinung nicht aufzuhalten iſt. Das Blatt erin⸗ nert mit dieſer Feſtſtellung an die große Chance, die der Führer noch im vergangenen Jahre der polni⸗ ſchen Regierung geboten hat. Zuſammenſaſſend nennt„Popolo di Roma“ die neue Ordnung in Po⸗ len den Abſchluß des erſten Kapitels dieſes Krieges. Das Reich laſſe ſich nicht davon abhalten, dte erfor⸗ derliche neue Ordnung bereits fetzt in Kraft zu ſetzen. Das neue Europa nehme greifbare Formen an, bei deren Geſtaltung England keinen Einfluß mehr ausübe. Italiens ſiegreiche Truppen in Berbera Das Banner des Faſchismus über dem eroberten Fort Jirreh. Neben dem italieniſchen Sofdaten ein Mann der Eingeborenentruppe. 2 (Aſſociatedb Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Kundgebung des Deutſchtums in Ungarn Durch die rieſige Teilnahme der bäuerlichen Beo zlrerung wurde die diesjährige Jahresgauptver⸗ ſammlung des Volksbundes der Deutſchen zu einer eindrucksvollen Kundgebung. In dieſen Wochen wird der Geburtsfahrgang 1922 der weiblichen Jugend für den Reichsarbeitsdienſt erfaßt. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Mulktprey- g In der britiſchen Beſitzung Honkong in China, das bereits von Frauen und Kindern geräumt worden dſt, werden Sandſackbarrikaden zum Schutz der Häufer gegen feindliche Luftangriffe errichtet.— Chineſiſche Arbeiter verbarrikadſeren am Gerichtshof in Hong⸗ kong die Fenſter mit Sandſäcken. (Scherl, Zander⸗Multiplex⸗.) ee Arfula FCC ð ee ROMAN VON BERT OEH LM ANN 27 „Oder auch, weil Sie von ihr geſehen worden waren.“ „Kaum, Herr Kommiſſar. Wir waren ganz leiſe. Und hätte ſie unſeretwegen geſchrien, wäre ſie uns ſicher nicht entgegengelaufen.“ „Die Frau lief auf Sie zu?“ „Ohne, daß ſie es wußte. Natürlich bekamen wir keinen ſchlechten Schreck und flüchteten zum Waſſer zurück.“ „Was dachten Sie ſich denn dabei, als Sie plötz⸗ lich die Frau hörten und dann ſahen?“ „Zuerſt haben wir nur geflucht und uns ſonſt weiter keine Gedanken gemacht, Herr Kommiſſar. Außerdem ging ja auch alles Hals über Kopf. Und ſo iſt das auch mit dem Ruckſack paſſtiert. Wir hatten nur das Ziel, ſo raſch als möglich von dem ver⸗ dammten Grundſtück zu kommen, ſprangen in das Boot und ruderten, was das Zeug hielt.“ „Was aus der Frau geworden iſt, wiſſen Sie alſo nicht? Hm—— von einem Mann haben Sie nich's geſehen?“ „Nein.“ „Auch nichts gehört? Oder?“ Die Männer hatten nichts gehört. „Vom See aus müſſen Sie doch den Brand in ſeinem ganzen Umfang geſehen haben, nicht wahr?“ „Ja. Und wir waren noch nicht einmal auf der anderen Seite der Bucht, als auch ſchon die Feuer⸗ wehr kam.“ ö Kommiſſar Brand fuhr nach der Vernehmung ſo⸗ fort zum Bahnhof. Man hatte die beiden Feſtge⸗ nommenen in das Dienſtzimmer der Bahnpolizei gebracht, und hier hielten ſich auch die Beamten auf, die die Feſtnahme vorgenommen hatten. „Na alſo, da ſind Sie ja.“ Er reichte der Ver⸗ wirrten ſogar die Hand.„Warum haben Sie uns ſopiel Mühe gemacht, kleines Fräulein? Haben Sie ſich nicht denken können, daß wir Sie doch kriegen würden? Na, das iſt fa nun egal. Darf ich um Ihren Namen bitten?“ „Urſula Brehmer.“ „Brehmer? Nicht Brinkmann?“ „Brehmer,“ antwortete Urſula und atmete ſchwer. „Und das iſt Ihr Freund, wie?“ „Das— das iſt „Werner Steube,“ ſtellte ſich der Männ mit der Bronzehaut vor. Er griff in die Taſche und legte eine Anzahl Papiere vor Brand auf den Tiſch.„Hier meine Ausweiſe. Ich bürge in leder Weiſe für die junge Dame und—— „Moment mal!“ Brand ließ den Blick prüfend zwiſchen beiden hin und her gleiten.„In wie weit haben Sie mit dieſer Geſchichte ebenfalls zu tun? Bitte, machen Sie keine Umſtände. Erzählen Sie klipp und klar, was los iſt. Nun?“ g „Fräulen Brehmer hat ſich einen Scherz erlaubt, nichts weiter.“ „Wag Fräulein Brehmer getan hat, wird ſie uns ſelbſt erzählen. Ich möchte von Ihnen hören, welche Rolle Sie in dieſer Sache ſpielen. Bitte.“ „Meine Rolle iſt überaus kurz. Ich habe—. „Herr Steube hat überhaupt nichts mit der Sache zu tun,“ unterbrach ihn Urſula.„Wir haben uns erſt heute kennengelernt.“ Ihr Geſicht war mit einer feinen Röte überzogen.„Ich bat ihn, mich gehen zu laſſen, aber er— jedenfalls bin ich allein für alles verantwortlich.“ Brand ſah, daß er ſo nicht weiter kam. „Warten Sie nebenan,“ wandte er ſich an Steube. „Ich werde Sie rufen laſſen, wenn ich Sie brauche“ Er gab einem der Beamten einen Wink und tat im übrigen den Proteſt des jungen Mannes mit einer Handbewegung ab. 5 „Seien Sie tapfer Urſula, flüſterte Steube.„Ich ſtehe zu Ihnen, was auch kommen mag.“ g „Gehen Sie!“ ſagte Brand ſcharf. Steube verließ, ſchweren Herzens, mit dem Be⸗ amten den Raum. Brand ſtülpte ſeinen Hut auf den altmosdiſchen Kleiderſtänder nahe der Tür und kehrte mit langſamen Schritten zum Schreibtiſch zurück. Das Dienſtzimmer lag nach Norden zu, die Tempe⸗ ratur war einigermaßen erträglich. Die Geräuſche der Außenwelt drangen nur verworren herein. Le⸗ diglich dag Rollen der ein⸗ und ausfahrenden Vor⸗ ortzüge war deutlich vernehmbar. „Alſo, nun ſchießen Sie los, mein Fräulein. Sie heißen Brehmer. Iſt dag nun endlich Ihr wirklicher Name oder nicht? Gut. Ihre Perſonalien werden wir ſpäter aufnehmen. Haben Sie Papiere da, die Sie ausweiſen? Nein? Schlimm, mein Fräulein, ſehr ſchlimm. Aber kommen wir zur Sache. Aus wwelgzenn Grunde ſchrieben Sie an Herrn Wenkhn⸗ ſen?“ Etwas betäubt lehnte Urſula an dem Stuhl. „Wollen Sie nicht antworten?“ „Ich habe doch nicht an Herrn Wenkhuſen ge⸗ ſchrieben.“ „Soll's gleich mit den Lügen anfangen?“ Brand ſah mißmutig drein.„Damit werden Sie nicht weit kommen. Und Ihre Lage verbeſſern Sie auch nicht damit.“ „Aber wenn ich doch nicht geſchrieben habe.“ „Dann—— na, ſchön. Wie Sie wollen. Ganz wie Sie wollen, mein Fräulein. Vielleicht erzählen Sie mir dann, was Sie von Herrn Wenkhuſen wollten.“ „Es war ein Scherz—— „Aha. Ein Scherz. So nannte es ja auch soeben Ihr Begleiter. Ein ſchlechter Scherz übrigens, die Gaſtfreundſchaft fremder Menſchen in Anſpruch zu nehmen und dann ſang⸗ und klanglos zu verſchwin⸗ den. Warum hatten Sie ſo ein ſchlechtes Gewiſſen?“ „Ich ſah ein, eine Dummheit begangen zu haben.“ Urſula war wieder bleich geworden.„Ich befürch⸗ tete Unannehmlichkeiten. Und nur aus dieſem Grunde—— „Was halten Sie in der Nacht auf dem Wenk⸗ huſenſchen Grundſtück zu ſuchen?“ „In der Nacht?“ legten Sie ſo großen Wert darauf? „Ja, zu der Stunde, als nebenan der Brand in der Störberſchen Villa ausbrach. Nun?“ „Davon weiß ich nichts. Ich bin erſt morgens nach Wannſee gefahren.“ „Können Sie das beweiſen?“ f„Natürlich. Herr Steube hat mich im Zuge ge⸗ ehen.“ „Die Glaubwürdigkeit dieſes Herrn ſteht durch⸗ aus noch nicht als ſicher feſt.“ Brand ſpielte mit dem Bleiſtift.„Alſo Sie kamen erſt morgens nach Wann⸗ ſee, Was taten Sie hier?“ „Ich mietete mir ein Boot und—— „Ihre Abſicht Wenkhuſen aufzuſuchen, ſtand alſo „Ja.“ „Warum wählten Sie dieſen unbeguemen und eigenartigen Weg? Ich meine, Sie hätten ja auch an der Gartentür läuten können, nicht wahr? Warum dieſe Umſtände?“ 5 „Ich wollte Herrn Wenkhuſen ohne daß er die Abſicht merkte.“ „Intereſſant. Dafür werden Sie ſicher Gründe anzugeben wiſſen.“ „Ich—— Urſula ſchlug die Augen nieder. Wie leicht wäre es geweſen, die Wahrheit zu ſagen. Aber lieber hätte ſie ſich die Zunge abgebiſſen.„Ich— — wäre von Herrn Wenkhuſen nicht empfangen worden, wenn ich geſagt hätte, warum ich ihn zu ſprechen wünſche. Es handelt ſich nämlich um — ich möchte mich nämlich gern verändern—— ich bin Sekretärin bei Göllner& Co- „Göllner& Co? Wallſtraße?“ 1a „Wieviel verdienen Sie dort?“ „Zweihundertachtzig Mark.“ „Sie befinden ſich dort in gekündigter Stellung?“ „Nein.“ Und trotzdem wollten Sie ſich verändern? Woll⸗ ten bei Wenkhuſen angeſtellt werden? Warum Ihr Gehalt iſt doch außerordentlich gut für ein junges Mädchen in Ihrem Alter. Bitte, erklären Sie mir dag ein wenig genauer.“ Fortſetzung folgt. kennenlernen, * Maunheim, 28. Anguſt. Moubaufgang 28.47 Monduntergang 14.43 Sonnenuntergang 20.02 Sonnenaufgang(27..).02 Gan; Kleine Gnradſtuùòie Bekanntlich gefällt ſich der echte Berliner darin, mir und mich dauernd zu verwechſeln. Er gefällt ſich darin, das heißt, er denkt gax nicht daran, ſich deswegen zu ſchämen, obwohl er Verſtöße gegen die Sprachregel begeht. Der Berliner ſieht in ſeinem eigenen Sprachgebrauch ein gutes Recht, und die Nichtberliner ſehen ihr gutes Recht darin, über die Sprachſchnitzer der reichshauptſtädtiſchen Landsleute mindeſtens ſelbſtgerecht zu lächeln. Jetzt eine Gegen⸗ frage: Iſt der Mannheimer eigentlich ganz kapitel⸗ feſt in der Sprache? Laſſen wir zunächſt einmal die Mundart beiſeite und ſtellen gleich noch eine Frage, diesmal eine präziſe. Sie lautet: Wie heißt die Ver⸗ gangenheitsform von nieſen? Nieſen iſt die be⸗ kannte geräuſchvolle Naſenfunktion, die gleicher⸗ maßen Geſundheit und beginnende Erkältung bedeu⸗ ten kann. Heißt die Vergangenheitsform genoſ⸗ ſen oder gen ieſt? Selbſtverſtändlich heißt ſie ge⸗ nie ſt, aber hol's der Teufel, das geht ſo ſchlecht über eine Mannheimer Zunge, daß ſelbſt Mannheimer Kreiſe mit der Neigung zu Hochdeutſch bei genoſ⸗ ſen bleiben. Genieſt kommt einem unſagbar läppiſch vor— und iſt dabei ſo richtig. Geſundheit. a Noch etwas Hochdeutſches. Es war in der Eiſen⸗ bahn und weit weg von Mannheim. Mir gegenüber ſaß ein Herr in den allerbeſten Jahren mit ſeiner betagten Mutter. Sie unterhielten ſich ziemlich an⸗ geregt. Nicht auszumachen, woher ſie ſtammen, denn ihre Sprache verrät ſtie nicht. Mann in irgend einem Zuſammenhang:„Mutter, das haſt du mich ja gar nicht gelernt!“ Bums, jetzt wußte ich Beſcheid. Gelernt ſtatt gelehrt ſagt man in Mannheim! Und fetzt noch eine Frage: Sieber Leſer, haſt du den Sprachlapſus des Mannes inn Eiſenbahnabteil gleich gemerkt? Ganz ehrlich! Na, na, na. Wenn du ihn nicht gemerkt haſt, dann biſt du ein raſſereiner Mannheimer. Und das iſt ſchließlich auch etwas wert. In der Mundart könnte man natfrlich die Bei⸗ spiele gleich häufen. Nur ein klaſſiſches Beiſpiel. Wie ſagte die Frau Rumpelhuber zur Frau Suppengrü⸗ ner?:„Fraa Suppegrüner, kann ich Ihne mol ſchbreche, ich war geſchdern ſchun emol do, awwer ich hab Ihne nit angetroffe.“ Vor den Berlinern brauchen wir uns beſtimmt nicht zu verſtecken. 0 Luftangriſfe auf Mannhei In der Nacht vom 23. zum 24. Auguſt warfen feindliche Flieger einige Bomben auf die Gemarkung Maunheim ab. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Sachſchaden iſt gering. In der Nacht vom 24. auf 25. Auguſt wurden von feindlichen Flugzeugen auf die Gemarkung Mann⸗ heim eine größere Zahl Spreug⸗ und Brandbomben abgeworfen, 8 Perſonen(Kriegsgefangene) wurden leicht verletzt, ein Schuppen wurde zerſtört und ein Haus ſtark beſchädigt, andere Häuſer erlitten ge⸗ ringere Beſchädigungen. Der Geſamtſchaden iſt ver⸗ hältnismäßig gering. Zuſammenſtoß in der Friedrichsfelder⸗Straße Polizeibericht vom 26. Auguſt 1940 Am 24. 8. 1940 gegen 16.00 Uhr ſtießen auf der Straßeneinmündung der Traitteurſtraße in die Friedrichsfelder Straße ein Perſonenkraftwagen mit einem Dreiradlieferkraftwagen zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß erlitt der Fahrer des Dreirades leichte Hautabſchürfungen im Geſicht, und beide Fahr⸗ zeuge wurden beſchädigt. Die Schuld trifft den Füh⸗ rer des Dreiradlieferwagens, weil er die Vorfahrt nicht beachtete. Bei einem weiteren Verkehrsunfall wurde eine Perſon leicht verletzt. Bei den in den letzten zwei Tagen vorgenomme⸗ nen Verkehrskontrollen wurden 22 Verkehrsteilneh⸗ mer wegen verſchiedener Uebertretungen der Stra⸗ genverkehrsordnung gebührenpflichtia verwarnt. Außerdem wurden an zwei Kraftfahrzeugführer Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung mußten zwei Perſonen zur Anzeige gebracht werden. Das intereſſiert die Hausfran: Reiche Preiſelbeerernte im Hochſchwarzwald Aber ausreifen laſſen! Die Wildbeeren der Wälder und Gebirge haben ehedem nicht die Rolle geſpielt, wie ſie es heute für die heimiſche Volksernährung und Volkswirtſchaft tun. Man konnte ja alles anders und einfach haben, ſo die Preiſelbeeren zum Beiſpiel aus Schweden. Heute indes ſparen die heimiſchen Wildbeeren, völlig gleichwertig den fremdländiſchen, vielleicht noch ihnen Überlegen, weil ſie bei der kleineren Reiſeſtrecke zum Verbraucher beſſer ausreifen können, auch Deviſen, und ſtützen damit die Heimat. In dieſem Sommer bringen wieder die Hochlagen im Schwarzwald, die weite Flächen mit Preiſelbeeren aufweiſen, eine reiche Ernte, die heimzubringen ſich in allen Teilen des Gebirges lohnt. In den Lagen von tauſend Meter und mehr haben die kleinen hartblätterigen Sträucher einen ſchönen Traubenbehang, und ihr Sammeln iſt leichter als bei den Heidelbeeren, die einzeln an der Staude hängen.. Fang fa fn iſt indes der Reifeprozeß bei der Preiselbeere und die rote Farbe der einzelnen Frucht an der Außenſeite darf nicht irreführen, denn lange bleibt die dem Licht abgekehrte Seite noch weiß, ehe auch ſie in das Rot der Reife wechſelt. Man ſoll hier der Beere, die eine ausgeſpro⸗ chene Spätſommerfrucht iſt, Zeit zu ihrer Entwicklung laſſen. Eine zu frühe Ernte läßt die Beere die eigentliche Fülle des prächtigen erfriſchen⸗ den Aromas entbehren. Der Sucht, die Ernte zu zeitig zu beginnen iſt auch durch die Forſtämter vor⸗ gebeugt worden, die eine Sammeltätigkeit für die Preiſelbeere immer genügend hinausſchieben und mit Ausgang Auguſt erſt zulaſſen. Die Preiſel⸗ beere als wertvolle heimiſche Wildbeere, iſt geſund⸗ heitlich von außerordentlicher Bekömmlichkeit und wird auch in die wirkſamen Hausmittel gegen Nheuma eingereiht. 10. e Mit dem Deutſchen Schutzwall⸗Ehrenzeichen urde Soldat Albert Hammann in Mannheim⸗ Rheinau, Neuhoferſtraße 1, ausgezeichnet.. a den 70. Geburtstag. Dienstag, 27. Auguſt, feiert in ler Rüſtigkeit Frau Dina Blumenſtein, geb. „Meerfeldſtraße 21, ihren 70. Geburtstag. Frau enſtein iſt Trägerin des ſilbernen Mutter⸗ kreuzes. Wir gratulieren! * Plötzlich ſagte der Schlafanzüge, Dit Kleiderkartt der Knaben und Mädchen 130 Punkte jetzt auch für das Kleinkind Die Kleiderkarte für Kuaben und Mädchen wird bis zum vollendeten 15. Lebensjahre ausgegeben. Vom vollendeten 13. bis zum vollendeten 18. Lebeus⸗ jahre erhalten die Knaben und Mädchen auf Autrag, jedoch ohne Prüfung, eine zuſätzliche Kleiderkarte von 50 Punkten für die Knaben und 40 Punkten für die Mädchen. Dieſe Zuſatzkarten werden ſy rechtzeitig ausgegeben, daß ſie ſpäteſtens am 1. März 1941 in den Händen der Verbraucher ſind. Die zur Zeit gel⸗ teude Regelung für Uebergrößen bleibt beſtehen. Auf den Kleiderkarten für Knaben und Mädchen ſind 7 Bezugsnachweiſe für je 1 Paar Socken oder Strümpfe vorgeſehen, die zuſammen mit den Punkt⸗ abſchnitten abgetrennt werden müſſen. Der Knaben anzug iſt auf 50 Punkte erhöht— entſprechend die übrigen Teile der Oberkleidung. Auch die übrigen Poſitionen ſind zum Teil erhöht worden, was aber ausgeglichen wird durch die Erhöhung der Punkt⸗ zahl von 100 auf 150 Punkte und durch die zuſätzliche Fleiderkarte vom vollendeten 13. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr. Bei der Mädchen⸗Kleiderkarte wirkt ſich die Punktermäßigung für Kunſtſeide zum Teil erheblich aus, während für die wollhaltigen Klei⸗ dungsſtücke eine Erhöhung eingetreten iſt. Die Tabelle für Mädchenbekleidung FF leider— 2 18 20 Röcke, Leibchenröcke, Hoſenrbcke, Hofen, gewebt 11 7 10 Röcke, Leibchen röcke, Hoſenröcke, Hoſen, gewirkt oder geſtrickt Bluſen, auch gewirkt oder geſtrickt Dirndlbluſen Polo und Chbarmeuſehembden oder Bluſen Polo und Charmeufejacken(m. z. Aermeln) Spieſchoͤ schen Schürzen Dirndiſchürzen Pulloper, Strickweſten, mit Aermeln Pullover, Strickweſten, oh. od. m. 1 Aerm. Tacken a. Wolle u. wollhalt., gefütt, gewebt Jacken, ungef tt, auch gewirkt oö. geſtrickt Janker, auch gewirkt oder geſtrickt Hletterweſten Windjacken und Windhluſen Gummi⸗, gummierte u. imprögn. Regen⸗ mäntel und Regenumhänge, ungefütt., ungefütterte Popelinemäntel Sommermäntel, auch Umhänge u. gefſtt. Regenmäntel Wintermöntel Gamaſchenanzüge Gamaſchenhoſen Geſtrickte Mützen Schals, Vierecktücher, Kopftücher u. Ernte⸗ hauben Handſchuhe, auch Fäuſtlinge aus Spinn⸗ ſtofſen, gewirkt mit Futter od. geſtrickt Krawatten, Querbinder und Schleifen Daghemden, gewebt Taghemden, gewirkt oder geſtrickt Nachthemden 3 1 [ 2 — — ö KAI IAIIII It geweht Schlafanzüge, gewirkt oder geſtrickt Unterjacken jeder Art Hemdßhoſen, gewebt Hemdͤhoſen, gewirkt oder geſtrickt Schlüpfer und ſonſtige Beinkleider, auch gewirkt oder geſtrickt Unterbleider und Unterröcke(ſoweit keine Sonderregelung) Leibchen, Strumpfhaltergürtel Strumpfhalterhemden Strümpfe aller Art Söckchen Turnhemden Turnhoſen Badeanzüge Bademäntel Trainingsanzüge Trainingshoſen, Eislaufhoſen Trainingsjacken Taſchentücher Strick- und Handarbeitsgarne Die Tabelle für Knabenbekleidung e Anzüge, dreiteflig(mit Weſte) 50—— Anzüge, zweiteflig/ Jacken, Joppen, Janker, gefüttert, auch ge⸗ wirkt oder geſtrickt Jacken, Joppen, Janker, ungefüttert, auch gewirkt oder geſtrickt Hoſen, auch gewirkt oder geſtrickt Leibchenhoſen, Anknöpfer, auch gewirkt od. geſt vickt Waſchanzüge Waſchhoſen Waſchbluſen Waſſchjanker und jacken Spielhöschen Schürzen Pullover, Strichweſten mit Aer meln Pullover, Strickweſten ohne Aermel Sbette rweſten Windjacken und Windblmfen Gummi⸗ und gumm. Mäntel u. Umhänge Lodenmäntel, Lodenkotzen nu. Lodenumhänge Sommer- und Uebergangsmäntel Wintermäntel Gamaſchenanzüge Gamaſchenhoſen Geſtrickte Mützen Schals, Vierecktücher Handſchuhe, auch Fäuſtlinge aus Spinn⸗ ſtoſſen gewirkt mit Futter oder geſtrickt 2 Krawatten, Querbinder, Schleifen 1 Taghemden aus Geweben(Oberhemden, ſog. Sporthemden und ſonſtige Hemden mit Halsbund), auch mit einem dazu gehörigen Kragen 5 Taghemden, gewirkt Polo und Charmeuſehemden Polo⸗ und Charmeuſehemden(mit kz. Aerm.] 6 Nachthemden 7— S 1 8 E 1 XR I 12 — 1 1 e 13 l S 8 — 8 1* Ebb %%% son ee 8 S Schlafanzüge aus Geweben— Schlafanzüge, gewirkt oder geſtrickt 16 Unterhemden(ohne Halsband), Unterjacken 6 Netziacken i Unterhoſen, lang oder 1 lang Unterhoſen, kurz, Schlüpfer Netzunterhoſen, kurz Hemdhoſen Netzhemoͤch oſen Leibchen Kragen Söckchen Kinderſtrümpfe aller Art Sonſtige Strümpfe Socken, geſt nickt Socken, gewirkt Turußhemden Tu rnhoſen Badehosen, auch Dreiechhoſen Badeanzüge 5 Bademäntel Trainingsanzüge. Trainingshoſen, Etislauſhoſen Trainingsfacken 5 Taſchentücher 5 Strick- und Handarbeitsgarne 9 Gramm )J r eee SIe e e 48 SRS een Die Kleiderkarte für das Kleinkind n Anzüge, teilig“ wollhalttg, gewirkt oder geſtrickt(Winteranzüge) je 1 Teil 9 Punkte 18 Anzüge, 2teil., wollhalt., gewebt, je 1 Teil 12 Punkte Kleidchen, wollhaltig, auch gewirkt od. geſtr. (Winterkleicch.), auch geſtr. Spie lanzüge Nöcke, auch Falten⸗ und Strickröcke Anzüge, 2teilig, nicht wollhaltig, gewirkt od. geſtrickt(Sommeranzüge), je 1 Teil 6 Punkte Anzüge, teilig, nicht wollhaltig, gewebt, je 1 Teil= 6 bw. 9 Punkte Kleidchen, nicht wollhaltig, auch gewirkt oder geſtrickt(Sommerkleidchen), auch geſtrickte Spielanzüge Spiel- und Luftanzuge, gewebt Knabe nſchüt rtze n Mödchenſchürzen Bluſen, auch Waſchbluſen Oberjacken und Janker Leibchen(Oberkleidung) Pullover, Strichweſten, mit Aermeln Pullower, Strickweſten, oh. od. mit 74 Aerm. Ueberziehböschen, Trägerhöschen Uebertziehjäckchen Mäntel Gamaſchenanzüge Gamaſchenhoſen Geſtrickte Mützen Schals 5 Handſchuhe und Fäuſtel — 8 D Ee 1 0 1 S S ö 11 = O=* ö 18% e e v* e 8 1 Hemden, auch Polv⸗ und Charme nſeßhemtan und ⸗lſacken, Unterhemden und aan Nachthemden Schlafanzüge und Schlafſäcke Hemöhoſen Nimderjäckchen, gewärkt oder geſtrickt Schltpfer und Unterziehhöschen Unterkleider, Unterröcke, auch gewirkt oder geſtrickt Leibchen(Unterkleidung), auch gewirkt oder geſtrickt, Strumpfhalterhemden Strümpfe feder Art Söckchen jeder Art Badeanzüge Trainingsanzüge Trainingshoſen Trainingsjacken Taſchentücher Strick- und Hamdarbeitsgarne, 100 Gramm—6 * Die Kleinkinder ⸗Karte hatte bisher nur 70 Punkte. Die neue Kleiderkarte hat 150 Punkte. Wegen ihres Gewichtes und des Stofſwerbrauches ſind vieſe Artikel für das Kleinkind in der Punkt⸗ bewertung erhöht worden. Dieſe Erhöhung wird aber durch die ſtarke Vermehrung der Geſamt⸗ Kleiderkartenpunkte von 70 auf 150 mehr als aus⸗ geglichen. * Die Sänglingskarten werden bis auf weiteres mit der gleichen Punktzahl und der gleichen Bewertung ausgegeben, mit der einen Aenderung. daß für das zweitgeborene Kind in Zukunft nicht 30, ſondern 60 Punkte gegeben werden. Neben der Reichskleiderkarte läuft noch eine Ver⸗ ſorgung mit Arbeits⸗ und Berufskleidung. Berufs⸗ kleidung wird auf Bezugsſchein ohne Anrechnung auf die Kleiderkarte, die Arbeitskleidung(d. i. ſolche Kleidung, die auch außerhalb der Arbeit getragen werden kann) unter Anrechnung von ein Drittel der Reichskleiderkartenabſchnitt abgegeben. D S SBM 0 Das Urlaubsrecht im Kriege Gerechte Löſung für alle Schaffenden- Eine Aeberſicht über alle Veſtimmungen Mit Beginn dieſes Krieges wurde die national⸗ ſozialiſtiſche Fühvung auch auf dem Gebiete der Ur⸗ laubsregelung vor die im Zuge der Zuſammenfaſſung aller Kräfte auf ein Ziel ſchnellſtens getroffen werden mußten. Es iſt Ausdruck der ſouveränen Sicherheit, mit der wir dieſen uns aufgezwungenen Krieg führen, wenn ge⸗ rade die Urlaubsfrage für alle ſchaffenden Volksge⸗ noſſen unverzüglich und gerecht gelöſt wurde. Auch hier war es das„Vorrecht“ der plutokrati⸗ ſchen Ausbeuter, in ihrem eigenen Lande geradezu ein Muſterbeiſpiel für Desorganiſation auf arbeits⸗ rechtlichem Gebiete zu ſchaffen, während im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland durch den ſinnvollen Ein⸗ ſatz und die angemeſſene Ausſpannung jeder Ar⸗ beitskraft die Leiſtungsfähigkeit des geſamten Volkes immer auf dem höchſten Stand gehalten wird. Wenn heute der plutokratiſche„Arbeitsminiſter“ Bevin zugeben muß, daß ſich infolge der überſpannten An⸗ forderungen in den Betrieben bedenkliche Ermüdungs⸗ erſcheinungen unter der engliſchen Arbeiterſchaft“ be⸗ merkbar machen, ſo iſt das deutlich genug. Wir brauchen jedenfalls in Deutſchland ſolche Feſtſtellun⸗ gen nicht zu treffen. Der Nationalſozialismus hat in dieſem Exiſtenzkampf des deutſchen Volkes jedem Schaffenden von ſichert, ſeine körperliche und ſeeliſche Spannkraft zu erhalten. Bekanntlich waren bei Kriegsbeginn für kurze Zeit auf Grund der Kriegswirtſchaftsverordnung vom 4. September 1939 die Vorſchriften und Verein⸗ barungen über den Urlaub außer Kraft geſetzt wor⸗ den. Am 17. November 1939 wurde aber ſchon durch den Reichsarbeitsminiſter die Anordnung über Wie⸗ dereinführung von Urlaub erlaſſen. Danach traten die Vorſchriften und Vereinbarungen über Urlaub mit Wirkung vom 15. Januar 1940 wieder in Kraft. Urlaubsanſprüche, die infolge der Sperre nicht er⸗ ledigt werden konnten, ſind alſo von dieſem Zeit⸗ punkt an nachträglich zu erfüllen. Bei der Berech⸗ nung für den neuen Urlaubsanſpruch iſt die Zeit der Urlaubsſperre mit zu berückſichtigen. Den Zeitpunkt des Urlaubsantritts beſtimmt endgültig der Betriebsführer, damit der ungehinderte Fort⸗ gang der Arbeiten geſichert iſt. Der rückſtändige Urlaub aus dem Jahre 1939 war nach der Anordnung vom 17. November 1939 bis ſpäteſtens zum 30. Juni 1940 zu nehmen. Da aber wegen des großen Arbeitsanfalles in vielen Betrieben dieſer Zeitpunkt nicht eingehalten werden konnte, iſt der Verfalltermin durch die Aenderung der Anordnung über Wiedereinführung von Urlaub vom 27. Mai 1940 auf den 1. Oktober 1940 verſchoben worden. Bis zu dieſem Zeitpunkt kann alſo rück⸗ ſtändiger Urlaub aus 1939 verlangt und erteilt werden. Der Reichsminiſter des Innern hat außerdem in ſeinem Erlaß vom 25. April 1940 für die Beamten⸗ ſchaft beſtimmt, daß der nach den Richtlinien zu⸗ stehende Erholungsurlaub für das Ur⸗ laubsjahr 1940 je nach Lage der dienſtlichen Verhältniſſe gewährt werden kann. Das trifft auch für wiederverwandte Beamtenſtands⸗ und Ruhe⸗ ſtandsbeamte zu, ſofern ſte ſeit der Einſtellung ſechs Monate voll verwendet ſind. Wenn infolge des Kriegszuſtandes die Gewäh⸗ rung von Freizeit nicht möglich iſt, ſo kann nach der Anordnung vom 17. November v. J. mit Zuſtim⸗ mung des Reichstreuhänders oder des Treuhänders der Arbeit ganze oder teilweiſe Abbgel⸗ tung des rückſtändigen Urlaubs gegeben werden. In den Aenderungsbeſtimmungen vom 27. Mai d. J. wird hierzu ergänzend feſtgelegt, daß die Abgeltung für nichtgewährte Freizeit aſb 1. Juni 1940 ohne Zu⸗ ſtimmung des Reichstreuhänders möglich iſt. Dieſe Maßnahme wurde vor allem getroffen, um unnötigen Schriftwechſel zu vermeiden. Es entſpricht rechts, wenn auf die verlängerte Urlaubsdauer für den während der Winterzeit genommenen Urlaub, alſo den ſogenannten Winterzuſchlag, für die ganze Dauer des Krieges verzichtet wird. Man weiß, daß die Betriebsführer vielfach aus arbeitstechniſchen Intereſſen dieſen Winterzuſchlaa mit der Gefolg⸗ ſchaft vereinbarten. Da aber durch die kriegsbedingte Verlegung des Urlaubs mancher Gefolgſchaftsmit⸗ glieder in die Wintermonate infolge Gewährung des Winterzuſchlages ein nicht zu rechtfertigender Nach⸗ teil für die Nachurlauber verbunden wäre, die ihren Urlaub im Frühjahr oder Sommer nehmen müſſen, hat der Reichsarbeitsminiſter bereits in ſeinem Runderlaß vom 16. Februar 1940 den Wegfall des Winterzuſchlages für den Winter 1939/40 beſtimmt. In den Aenderungsbeſtimmungen vom 27. Mai d. J. wurde dann feſtgelegt, daß für die ganze Dauer des Krieges auf den Winterzuſchlag verzichtet wird. Von allgemeinem Intereſſe ſind die Richtlinien zur Gewährung von Urlaub für zum Wehr⸗ dienſt Ein berufene. Im allgemeinen benßtigt der zum Wehrdienſt Einberufene zur Ordnung ſeiner perſönlichen und häuslichen Angelegenheiten einige Tage Freizeit, insbeſondere dann. wenn der Ge⸗ ſtellungsbefehl kurzfriſtig lautet. In dem Erlaß des Reichsarbeitsminiſters an die Reichstreuhänder der Arbeit vom 21. Mai 1940 iſt deshalb darauf verwie⸗ ſen. daß in einem ſolchen Falle der Einberufene auf Antraa von der Arbeit entbunden werden ſoll. Be⸗ wichtige Entſcheidungen geſtellt, vornherein die Möglichkeiten ge⸗ dem Sinne des Kriegsurlaubs⸗ ſteht kein Anſpruch auf bezahlten Urlaub, ſo iſt in je⸗ dem Falle unbezahlte Freiſtellung von der Arbeit zu gewähren. Im übrigen wird in dem erwähnten Erlaß vom 21. Mai d. J. ausdrücklich darauf hinge⸗ wieſen, daß freiwillige Lohnzahlungen für dieſe kurzfriſtigen Freiſtellungen ſtatthaft ſind. Beſonders wichtig ſind die Beſtimmungen über die Beurlaubung werktätiger Frauen während des Fronturlaubs der Ehemänner. Der Reichsarbeits⸗ miniſter hat zu dieſer Frage in dem Erlaß an die Reichstreuhänder der Arbeit vom 26. Februar 1940 ausführlich Stellung genommen. Es wird danach als eine Ehrenpflicht der Betriebsführer betrachtet, werk⸗ tätige Frauen für die Zeit des Fronturlaubs ihrer Ehemänner nach Möglichkeit zu beurlauben. Beſteht ſeitens der Ehefrau ein Anſpruch auf Urlaub, ſo wird bezahlter Urlaub zu gewähren ſein. Im Einver⸗ nehmen beider Parteien kann auch bezahlter Urlaub im Hinblick auf einen erſt ſpäter fällig werdenden Urlaubsanſpruch gewährt werden. Im übrigen iſt die Chefrau in allen anderen Fällen wenigſtens von der Arbeit freizuſtellen. Selbſtvepſtändlich muß die Beurlaubung bam. Freiſtellung rechtzeitig heim Betriebsführer beantragt merden. Nach wie vor iſt jedes unentſchuldigte Fern⸗ bleiben von der Arbeit als ein Bruch der Gefolg⸗ ſchaftstreue und als Vertragsverletzung ſtrafbar. Es iſt ſchließlich nicht mehr als recht und billig, daß in all dieſen Fällen ein Unterſchied zwiſchen Front⸗ und Heimaturlaubern gemacht wird, insbeſondere dann. wenn die Garniſon des Heimaturlaubers in der Nähe des Heimatortes liegt. Es wäre nicht verſtändlich, wenn die Ehefrau hier bei jedem Heimaturlaub um Freiſtellung von der Arbeit nachkäme. Natürlich muß ein anderer Maßſtab angelegt werden, wenn der Truppenſtandort des Heimaturlaubers weit vom Wohnort der Frau entfernt liegt oder der Urlaub kurz vor dem Ausrücken an die Front angetreten wird. Hier wird billigerweiſe eine entſprechende Freiſtellung zu gewähren ſein. Beſondere Beſtimmungen wurden auch über den Urlaub am Muſterungstage ſelbſt getrof⸗ fen. Während früher in der Regel der erſte Muſte⸗ rungstag ganz arbeitsfrei war und überdies auch voll bezahlt wurde, iſt in dem Erlaß des Reichs⸗ arbeitsminiſters vom 10. Juni 1940 inſofern eine Aenderung vorgenommen worden, als am Muſte⸗ rungstage während des Krieges nur ein Arbeits⸗ ausfall für die tatſächliche Zeit der Muſterung ver⸗ tretbar iſt. Das nationalſozialiſtiſche Urlaubsrecht wird ſo allen beſonderen Umſtänden auch während des Krie⸗ ges gerecht, und es kann als eine vorbildliche Lei⸗ ſtung der Erziehungsarbeit der Partei betrachtet werden, auf dem Gebiete der Urlaubsregelung von vornherein das nötige Verſtändnis für die unbedingt notwendigen Erforderniſſe während des Krieges ge⸗ weckt zu haben. Dr. Op. Kundenliſte bei Schuhmachern Jeder Kunde hat nur einen Schuhmacher Wie der Reichsbeauftragte für Lederwirtſchaft au⸗ ordnet, müſſen die achereien und andere Werkſtätten, die Schuhe ausbeſſern, in der Zeit vom 2. bis 14. September 1940 Kundenliſten für Schuhreparaturen anlegen. Die Eintragung in die Kundenltſte erfolgt gegen Vorlage der Reichskleiderkarte. Der Schuhmacher hat auf dem Stammabſchnitt der Reichskleiderkarte die Eintragung durch Namensangabe oder Angabe ſeiner Firma zu beſcheinigen. Jeder Verbraucher darf ſich 107 in die Kundenliſte eines Schuhmachers eintragen aſſen. f Der zuſtändige Kreishandwerksmeiſter ſetzt in Zusammenarbeit mit dem zuſtändigen Innungsober⸗ meiſter nach näherer Anweiſung der Reichsſtelle für Lederwirtſchaft bis zum 31. Auguſt für feden Schuhmacher die Höchſtzahl von Kunden feſt und teilt dieſe Zahl dem Schuhmacher ſchriftlich mit. Wenn ein Verbraucher keinen Schuhmacher findet, der bereit iſt, ihn in ſeine Kundenliſte einzu⸗ tragen, ſo weiſt ihn das zuſtändige Wirtſchaftsamt einer Schuhausbeſſerungswerkſtatt zu. Soweit bisher freiwillig bereits Kundenliſten ge⸗ führt wurden, werden dieſe mit der Anlegung der neuen geſetzlichen Rundenliſte ungültig. Das Be⸗ zirkswirtſchaftsamt kann aber beſtimmen, daß dieſe Kundenliſten weitergeführt werden wenn ſie den ge⸗ ſtellten Anforderungen entſprechen. Sie will es ihm beweiſen Eine Berliner Filmgeſellſchaft drehte unlängſt am Hinterſee bei Berchtesgaden die Außenaufnahmen zu einem Bergfilm. Der Regiſſeur und ſein Aſſiſtent waren dort beim Poldlbauern einquartiert. Eines Tages nahte ſich ihnen die Poldlbäuerin mit einer Bitte:„Sie, möchten's net amal den Bauern filmen, bal er auf d Nacht hoamkimmt und D Stiegen abtfallt, weil er halt gar ſo viel trinkt“. Was kann die Poldl⸗ bäuerin für ein Intereſfe haben, ihren Cheherrn in dieſem Zuſtand gefilmt zu ſehen? Das erfährt der Regiſſeur gleich.„Wiſſen's, er glaubt's nämlich net, daß er allweil bſuffen iſt. Spüren tut er's net in ſei m a hören kann er's net, weil er ſo ſchwer⸗ hörig is, und in der Früh weiß er's net mehr. Da hätt Ts palt gern amal photos ravhiertt. Noch fünf Tſchammerpokaltreffen Vier rückſtändige Spiele aus der erſten Tſcham⸗ merpokal⸗Schlußrunde, dazu noch der Wiederho⸗ lungskampf zwiſchen Kickers⸗Offenbach und Deſſau 05, wurden am letzten Auguſt⸗Sonntaa durchgeführt. Der Südweſtmeiſter, der in Deſſau:2 geſpielt hatte, kam, wie mitgeteilt, diesmal mit:0(:0) zu einem ſicheren Erfolg und qualifizierte ſich damit für die zweite Schlußrunde am 8. September. Unter die„letzten 32“ ſpielte ſich auch Württembergs Mei⸗ ſter Stuttgarter Kickers, der in Waldshut beim letz⸗ ten Vertreter der 2. Klaſſe(Kreisklaſſe) zu Gaſt war und mit:0(:0) Toren die Oberhand behielt. Sachſens Meiſter Dresoͤner SC, der am Samstag den Nürnberger Club in einem harten Freund⸗ ſchaftstreffen:0 beſiegt hatte, trat beim Sudeten⸗ meiſter NST Graslitz u. a. ohne Hofmann, Schön und Schaffner an, aber mit:0(:0) gab es trotz⸗ dem einen glatten Sieg. Der Sc Planitz ſchaltete zu Hauſe den ſchleſiſchen Meiſter Vorwärts Raſen⸗ ſport Gleiwitz mit:1(:0) aus, während der Pom⸗ mernmeiſter Vfs Stettin ſeine Stärke durch einen :2(:)⸗Sieg über den ſtarken Polizei SV Chem⸗ nitz bewies. Es ſteht nur noch die Begegnung zwi⸗ ſchen Neumeyer Nürnberg und Rapid Wien aus, die am erſten September nachgeholt wird. Im Süden gab es vor Beginn der Punktekämpfe noch eine Reihe intereſſanter Freundſchaftsſpiele. In Südweſt kam die Frankfurter Eintracht zu einem knappen:0⸗Sieg über Schweinfurt 05. Der S V Wiesbaden fertigte den Vſe Mannheim⸗Nek⸗ karau 51 ab, Wormatia Worms kam zu einem 712⸗Sieg über Blauweiß Worms und in Ludwigs⸗ 10 ſtegte Mittelpfalz gegen Oſtpfalz mit 571 :1) Toren. In Baden gab es, wie gemeldet, in der Karlsruher Stadtmeiſterſchaft einen:1 Sieg des VfB Mühlburg über den I Ettlingen, der bisher die Tabelle anführte. In Württem⸗ berg trennten ſich SV Feuerbach und Vſch Stutt⸗ gart:2, während Union Böckingen mit einem 10: 0⸗ Sieg über den TSV Kochendorf aufwartete. In Bayern iſt die Entſcheidung in der Aufſtiegsrunde gefallen. Schwaben Augsburg und Würzburger Kickers werden in der kommenden Spielzeit in der Bereichsklaſſe mitwirken. In der Münchener Stadt⸗ meiſterſchaft gab es ſichere Siege von Bayern und 1860 über zweitklaſſige Gegner. Im Bereich Heſ⸗ ſen wartete Hermania Kaſſel in der Kaſſeler Be⸗ zirksmeiſterſchaft mit einem:0⸗Sieg über Kaſſel G8 auf. Im Reich gab es neben den bereits erwähnten Tſchammer⸗ potalſpielen noch einige größere Kämpfe. Mitte und Baden trafen ſich in Magdeburg vor 8000 Beſuchern, überraſchend behielt Mitte mit 713(:2) Tore die Oberhand. Der 32. Städtekampf zwiſchen Wien und Berlin ging vor über 50 000 Zuſchauern im Wiener Prater⸗Stadion vor ſich. Nur knapp mit:2(:1) behielten die Wiener die Oberhand. Jahn im Ber⸗ liner Tor verhinderte einen klareren Sieg. Die Wiener B⸗Elf ſiegte in Krakau mit:2(:). Schalke 04, der großdeutſche Meiſter, ſchlug in Danzig eine Auswahlelf mit:0(:0) Toren. Der 1. FC Nürn⸗ berg verlor am Samstag in Dresden gegen den Dec:1 und am Sonntag gegen Tura 99 Leipzig mit:5. Erfolgreicher war der VfR Schweinfurt, der in Suhl oͤie Spielvereinigung Heinrichs mit:3 (:0) ſchlug. Der Niederrheinmeiſter Fortung Düſ⸗ ſeldorf ſiegte in Hamburg gegen HSW mit:0 und 11 gegen den Niederſachſenmeiſter Vfe mit:2. V Waldshut— Stuttgarter Kickers:8(:3) „Als einziger Verein der Klaſſe II hatte ſich der VfB Waldshut im Wettbewerb um den ie pokal für Vereinsmannſchaften in die erſte Schluß⸗ runde durchgeſpielt. Es war daher nicht verwunder⸗ lich, daß man am Hochrhein am Sonntag einen gro⸗ ßen Tag und mit der Begegnung gegen die Stutt⸗ garter Kickers ein ſportliches Ereignis erſten Ran⸗ ges hatte. Wenn die Waldshuter den Schwaben auch mit:8 unterlagen, ſo kann es für ſie immer noch ein Troſt ſein, gegen einen Gegner verloren zu haben, der im deutſchen Fußballſport Klang und Namen hat. 5 Unter der Leitung des Schiedsrichters Fritz⸗ Oggersheim wurde das ſchöne Spiel von beiden Sei⸗ ten ſehr anſtändig durchgeführt. In der erſten Halb⸗ zeit waren die Platzherren den Kickers noch ebenbür⸗ tig, wenn auch ihr Sturm nicht ſo durchſchlagskräftig war. Nach der Pauſe dauerte es über eine halbe Stunde, bis die Stuttgarter zu weiteren Torehren kamen. Dann aber fielen in einem Zeitraum von acht Minuten weitere fünf Treffer. Das Paradeſtück der Schwaben war der Interngtionale Edmund Co⸗ nen. Neben ihm war Sing in ſehr guter Form. Die Tore fielen: in der 25. und 35. Minute durch Conen, in der 45. Minute durch Sing, 79. und 81. Minute wiederum durch Conen, in der 82. Min. durch Walz, in der 3. Minute durch Grießer und in der 87. Min. durch Kipp. ſo daß der ganze Sturm an dem Erfolg beteiligt war. Die 1200 Zuſchauer bedeuteten für Waldshut ein Rekordergebnis. Oſtpfalz—Mittelpfalz:5(:1) In einem 3 geſpielten Kampf errang Mittel⸗ pfalz die ſich in der Hauptſache auf die Spieler des FC Kaiſerskautern ſtützten, einen verdienten Sieg. In der Mannſchafb der Mittelpfalz legte ſich der internationale Mittelſtürmer Fritz Walter ſichtlich Schonunz auf, da er zu dem Länderkampf gegen Finnland vorgeſehen iſt, aber trotz⸗ dem zeigte er ſein großes Können. Der beſte Stürmer war der Halbrechte Basler, der ein großes Arbeitspenſum erledigte unz ſich mit Walter vorzüglich verſtand. Glänzend operierte auch Mittelläufer Müller und der linke Vertei⸗ diger Huppert. Bei den Oſtpfälzern kam es nie zu einer geſchloffenen Leiſtung. Die elf Spieler blieben ſich fremd und ſo verſuchte ſich feder mit Einzelleiſtungen Der beſte Mann war hier noch Rößler in der Abwehr. Durch Roh⸗ mer ging Mittelpfalz in Führung doch kurz darauf kann Oſtpfalz durch Lebkücher ausgleichen. Nach der Pauſe brachte Basler nach ſchöner Einzelleiſtung die Mittelpfälzer wiederum in Front umd nach einem ſchönen Zuſammenſpiel hieß es:1. Mit einem Bombenſchuß erzielte Chriſtmann den vierten Treffer und kurz darauf krönte Walter eine wunderbare Kombination mit dem fünften Tor. Wenige Minuten vor Schluß hatte die Oſtpfalz noch eine große Chance zum zweiten Treffer zu kommen, aber Lukas ſchoß einen Handelfmeter gegen den Pfoſten. Schiedsrichter Mul⸗ ter⸗Landau leitete gut. Eintracht Frankfurt Schweinfurt 05:0(:0) Ganz ausgezeichnete Leiſtungen gab es im Freundſchaftskampf zwiſchen Eintracht Frankfurt und Schweinfurt 05 am Riederwald zwiſchen Frank⸗ Die Mainfranken, die vor er oche zwei Siege im Bereich Südweſt er⸗ tten, mußten diesmal eine knappe, aber reie Niederlage einſtecken. Die Eintracht war ſpieleriſch beſſer. Sie hätte ſchon in der erſten Hälfte(Ecken 711) etwas Zählbares erreichen müſ⸗ ſen, aber Schweinfurts Abwehr hielt ſich ausgezeich⸗ net. Auch nach Seitenwechſel hatte die Eintracht Vorteile im Feld. Eine Viertelſtunde vor Schluß fiel auch durch Wirſching nach einem Eckball der ver⸗ diente Siegestreffer. Schweinfurt hatte, wie ſchon erwähnt, ſeine beſten Kräfte in der Abwehr, wo ſich vor allem Kupfer und Kitzinger auszeichneten. Von den Stürmern gefielen Rühr und Spitzenfeil am beſten. Die Eintracht hatte in Fiſcher, Moog und Kolb unüberwindliche Abwehrſpieler. Im Sturm tat ſich beſonderg Adam Schmitt hervor, obwohl ſein Gegenſpieler Kupfer hieß. 2000 Zuſchauer. Fußball im Reich Auswahlſpiele: In Wien: Städteſpiel Wien— Berlin 32, in Krakau: Städteſpiel Krakau— Wien:8, in Danzig: Danziger Auswahl— FC 04 Schalke 015. Berlin⸗ Brandenburg: Weißenſee 1900— FC 98 Mi⸗ nerva Berlin:5; Hertha⸗BScé Berlin— Arminia Han⸗ noner:1, Hertha⸗BScC Berlin— Weißenſee 1900:2. Ar⸗ minia Hannover— Minerva 93 Berlin 28. Sachſen: Dresdner SG— 1. FC Nürnberg:0, Tura 99 Leipzig— 1. 7 Nürnberg 513, Fortuna Leipzig— Tu B Leipzig:2, Vſſß Leipzig— Guts Muts Dresden.2. Mitte: Wacker Halle— 1. SV Gera:2, SV 98 Halle— Merſeburg 99 411, SpVgg Heinrichs⸗Suhl— Vin Schwein⸗ furt 118. Norbdmark: Hamburger SW— Fortuna Düſſeldorf 074, Komet Hamburg— Alemannia Stern Hamburg 100, Do Eimsbüttel— Wedel 11:0, Hochbahn Hamburg— Victoria Hamburg 81. Niederſachſen: Werder Bermen— Hannover 98:0, Vic Osnabrück— Fortung Düſſeldorf 214. Weſtfalen: Boruſſia Dortmund— Arminia Marten 122. Niederrhein: Boruſſia Velbert— Turu Düſſeldorf 42, Eſſen Weſt 81— Schwarzweiß Eſſen:2. Mittelthein: Vſe 90 Köln— Mülheimer SB.0. Oſtmark: Fc Wien— Rapid Wien 29, Vienna Wien Back Wien 611. Handball Sübdeutſchlaub: Städteſpiel Hanau— Offenbach 411. Heſſen: Bereichsmannſchaft— Auswahl 10:10; Fieſeler Kaſſel— Heiligenrode 87. Württemberg: Bereichsmannſchaft— T Altenſtabt 17:10. Hocken Jahn München— Wacker München[MSp) 02; Reichs⸗ bahn München— Te Paſing 514. Südweſtaufſftieg noch nicht eutſchieden Die erwartete Entſcheibung bei den Südweſtaufſtiegs⸗ ſpielen iſt ausgeblieeben, da in der Oſtgruppe der Ta⸗ bellenführer Germania 94 Frankfurt eine überraſchende Heimniederlage bezog und in der Weſtgruppe das Treſſen Käbſerslautern— Munbenheim wegen des Auswahlſpiels Oſtpfalz— Mittelpfalz ausfiel. In der Gruppe Oſt unter⸗ lag Germania 94 Frankfurt mit Os(:0) gegen VfB Of⸗ fenbach, obwohl die Germanen ihre beſbe Elf zur Stelle hatten. Die Gäſte waren aber weſentlich kampffreudiger und ſiegten durchaus verdient. Mittelſtürmer Gruber ſchoß zehn Minuten nach der Pauſe den Führungstreffer, der Halbrechte hatte anſchließend mit einem Kopfball Erfolg und kurz vor Schluß ſchoß der Linksaußen noch ein g. Tor. Offenbach hat nun die beſten Ausſichten, den Germanen den Endſieg ſtreitig machen zu können. Adlerwerke Frankfurt unterlag gegen Haſſia Bingen mit:6(:), nachdem das Vorſpiel bekanntlich:1 für Frankfurt ausgegangen war. Die Gäſte hatten den weſenk⸗ lich beſſeren Sturm, der die Schwächen in der Frankfurter Abwehr geſchickt aunützte. Brill und Brück waren die er⸗ folgreichſten Torſchützen bei Bingen. Im einzigen Spiel in der Weſtgruppe trennten ſich Olympia Lampertheim und SW 98 Darmſtadt:1(:), obwohl Darmſtadt durch furt Schweinfurt. Kraft in Führung, aber ſofort folgte der Ausgleich durch Lautenbach. Die Tabellen: Oſt: Germania 94 Fraußfurt 4:8,:3; Haſſia Bingen 5, 14:18,:5; Vi Offenbach 4,„:4; Adlerwerke Frankfurt 5, 12:15.6. Weſt: Mundenßheim 4, 13:2,:1; Kaiſerskautern 4,:14, :4; Darmſtadt 98 5, 7118, 48; Lampertheim 5,:11, 87. Sch warzkopf im Han dgalopp Als Erſatz für die ausgefallene Baden⸗Badener Internationale Rennwoche und den Großen Preis von Baden⸗Baden gelangte in Hoppegarten am Sonntag in glanzvollem Rahmen das mit 2 000 Mark ausgeſtattete Oleander⸗Rennen über 2400 Meter zum Austrag, in dem die hervorragende Stute Schwarzgold zum erſten Male ſeit ihrem großen Sieg im Hamburger Deutſchlandpreis wieder aan Start erſchien und gleichzeitig ihren öffentlichen Schlußgalopp für den Großen Preis der Reichs⸗ hauptſtadt abſolvierte. Leider hatte die Teilnahme Schwarzgolds abſchreckend gewirkt: nur Thor wurde aus fremdem Stall geſattelt. Ihren Stallgefähr⸗ ten Octavianus hatte ſie ſich als zweiten Gegner ſchon ſelbſt mitgebracht. Das Rennen wurde der er⸗ wartete Spaziergang für Schwarzgold, die mit ihren raumgreifenden Galoppſprüngen in wundervoller Aktion ſofort an die Spitze ſtürmte und gegen Ende gut 50 Längen vor Thor führte. Octavianus hatte am Start einen Satz zur Seite gemacht und dabei mehr als 40 Meter eingebüßt. Unangefochten ſtrebte Schwarzgold dem Ziele zu und gewann völlig ver⸗ halten unter dem ſtarken Beifall der zahlreichen Zuſchauer, die dieſes Klaſſetier nach langer Pauſe wieder einmal bewundern konnten. Man darf nun mit Recht auf ihr Zuſammentreffen mit dem Gewin⸗ ner des Braunen Bandes, dem Italiener Bellini, in drei Wochen im Großen Preis der Reichshauptſtadt auf der gleichen Bahn geſpannt ſein. Sie iſt als ein⸗ ziges Pferd ihres Jahrganges dazu berufen, die deutſche Vollblutzucht gegen den Gaſt aus dem Sü⸗ den mit Erfolg zu vertreten. Octavianus hatte im Einlaufbogen ſeinen Startverluſt gegen Thor wie⸗ 985 gut gemacht und ſicherte ſich mühelos das zweite Geld. Rennen zu Müunchen⸗Riem Fugendpreis von Riem. 1200 Meter. 5000 4. 1. Frau E. Rübs Sandro(Zachmeier), 2. Nummer, 3. Farid. Ferner liefen: Mela, Rufus, Aſſaſſine, Candita. Doo; 80, 13, i:10. Gw. 96:10. Lg. 1411. Preis vom Rhein. 1400 Meter. 250 K. 1. G. Giden⸗ ſchinks und Dr. A. Fiſchers Fiſchotter(H. Zehmiſch), 2. Staatspreis, 3. Famaredi. Ferner liefen: Chriſtenlehre, Prinzeß Carneval, Wundermär, Staſta, Friederike. Toto; 14, 13, 18:10. GW. 1152:10. Eg. 1 521. Preis von der Moſel. 9400 Meter. 4000 A4. l. Fran E. Ribs Samara(L. Bläbſt), 2. Radpa, 3. Trovoaore. Fer⸗ ner liefen: Pakmenländer, Flaute, Menne, Galate. Toto: 91, 10, 18, 1810. EW. 30:10. g.——8. Preis der dentſchen Wehrmacht. 2000 Meter. 10 000 4. 1. G. Gidenſchinks und Dr. A. Fiſchers Goldtaler(. Müller), 2. Gewepke, 3. Wildling. Ferner liefen: Sonnen⸗ orden, Wunderhorn, Tatjana, Sonnenfleck, Spieler, Elle⸗ rich. Toto: 79, 19, 13, 30:10. EW. 15010. Eg. 1% 1 5. Preis der Marine. 1600 Meter. 2400 4. 1. E. Maiers und E. Riſchbecks Capriole(H. Wiebelt), 2. Wäſcher mädel, 3. Para. Ferner liefen: Mephiſto, Ramagan, Antonig, Edelmann, Biterolf, Die grüne Heide. Totv: 53, 14, 18, 13:10. EW. 806:10. Eg. 1. Fanfarenausgleich. 1800 Meter. 2400 4. 1. W. Dörkens Kuder(J. v. d. Vlugt), 2. Die Gewünſchte und Flam⸗ berg, 4. Numa Pompilius, 5. Galalith. Ferner liefen: Angelus, Gleisner, Kataract, Greco, Null, Graf Schlei⸗ den, Averſa, Neandertal, Aſti, Hermia. Toto: 46, 18, 1. (. Die Gewünſchte), 27, f. Flamberg), 12, 12:10. EW. 27210. Lg. totes Rennen. HA DEls- D WIR TscHAFTSs-TEITune Leiche Kursrückgänge Uneinheitliche Aktienmärkte Berlin, 26. Augſt. Die Aktienmärkte ſetzten zu Beginn der neuen Woche uneinheitlich ein, wobei leichte Kurs⸗ rückgänge überwogen. Das Geſchäft verlief allgemein ruhi⸗ ger und da verſchiedentlich auch Neigung zu Gewinnmit⸗ nahmen beſtand, bröckelten die Notierungen vielfach ab. Hlerbei waren namentlich in den in letzter Zeit ſtärker geſtiegenen Werten Rückſchläge zu verzeichnen, die als durchaus geſund angeſehen werden können. Am Montaumarkt verloren Vereinigte Stahlwerke, Scheinſtahl, Mannesmann.50, Buderus 98, Harpener und Klöckner je 0,75 v. H. Stolberger Zink ſtiegen hin⸗ egen um s v. H. Bei den Braunkohlenwerten wurden Afe⸗Genuß⸗Stheine und Rheinbraun je um 1 p. H. herauf⸗ geſetzt, während Deutſche Erdöl 0,75 v. H. einbüßten. Am Kaliaktienmarkt veränderten ſich lediglich Wintershall (plus 0,25 v..) Von chemiſchen Papieren büßten Farhen und Rütgers je 0,50 und Golöſchmidt 0,75 v. H. ein. Am Markt der Elektro- und Verſorgungsanteile kamen Char⸗ lotte Waſſer, Regg, Bekulg und Lahmener je 0,2 und Deutſche Atlanten 1,75 v. H. höher zur Nottz. Andererſeits ſtellten ſich RW um 0,50, Schleſiſche Gas, Siemens und Geffürel ſe um 1 ſerner Deſſauer Gas um 1,25 und A um 1,50 v. H. niedriger. a Von Gummi⸗ und Linoleumwerten wurden Conti⸗ Gummi um 1 v. H. herauf⸗, von Kabel⸗ und Drahtwerten Felten um 1 v. H. herabgeſetzt. Bei den Maſchinenban⸗ ſabriken verloren Demag 7 und Rheinmetall Borſig 1,25 v. H. Zu erwähnen ſind noch von Textilwerten Bemberg mit plus 0,75 und von Branereiaktien Engelhardt mit minus 0,75 ſowie von Zellſtoffaktien Waldhof mit minus 1 v. V. Eiſenbahn⸗Verkehr fielen durch eine Steigerung um 3 v. H. auf. Von variablen Renten notierten Reichsaltbeſitz 153,50 gegen 153,25 und Reichsbahn⸗Vorzüge 12676 gegen 127.— Steuergutſcheine J nannte man 99,95. ch Geld und Devisenmerki Berlin, 26. Aug. Am Geldmarkt wurde Blankotages⸗ geld um 76 v. H. heraufgeſetzt und ſtellte ſich auf 1,50—4,75 v. H. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken mit 56,98. Melde⸗ und Aubietungspflicht der Warenlager geſchloſſener Einzelhandelsgeſchüfte Einzelhandelskaufleute, die ihr Geſchäft während des Krieges vorübergehend oder für dauernd ſchlie⸗ ßen, müſſen die Unterabteilung Einzelhandel der zuſtändigen Wirtſchaftskammer auf einem beſonde⸗ ren Formblatt davon in Kenntnis ſetzen. Im In⸗ tereſſe einer ordnungsgemäßen Verbraucherverſor⸗ gung die Verwertung der Warenlager geſchloſſener F zu ermöglichen, hat die Wirt⸗ ſchaftsgruppe Einzelhandel mit Ermächtigung des Reichswirtſchaftsminiſters am 22. Auguſt eine An⸗ ordnung erlaſſen, durch die eine Melde⸗ und An⸗ bietungspflicht für die Warenlager geſchloſſener Ein⸗ zelhandelsgeſchäfte vorgeſchrieben wird. Danach ſind die Inhaber im Falle der Schließung ihres Be⸗ triebes verpflichtet, ſolche Waren, deren Verkauf ge⸗ genüber dem Verbraucher bezugsbeſchränkt iſt, der leichen Stelle anzumelden. Gleichzeitig iſt anzuge⸗ en, ob und wann die Waren verkauft werden ſollen. Soweit es ſich nicht um bezugsbeſchränkte Waren handelt, beſteht eine Meldepflicht dann, wenn beab⸗ ſichtigt iſt, das Warenlager zu verkaufen. In be⸗ ſonderen Fällen kann jedoch der Leiter der Unter⸗ abteilung Einzelhandel der Wirtſchaftskammer die Anbietung nichtbezugsbeſchränkter Waren, deren Verkauf zunächſt nicht beabſichtigt iſt, anordnen, wenn dies im Intereſſe der Verbraucherverſorgung gebo⸗ ten erſcheint. Die die Meldung entgegennehmenden Stellen ſind angewieſen worden, auf eine den volks⸗ wirtſchaftlichen Bedürfniſſen entſprechende Verwer⸗ tung der Waren unter Berückſichtigung der Verſor⸗ gungslage des Bezirks hinzuwirken. Im Busg en an damit hat der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel durch Erlaß vom 16. 8. ermächtigt, im Namen der im einzelnen zuſtändigen Reichsſtellen die Erwerber bezugsbeſchränkter Waren aus ſtilltegenden Geſchäf⸗ ten von der ſonſt erforderlichen Hingabe der Wieder⸗ bezugsberechtigungen(Punktſcheck, Beſtellſchein, Groß⸗ und Sammelbezugsſchein) freizuſtellen. Nach einer Anweiſung des Leiters der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel haben die Unterabtetlungen Einzel⸗ handel dieſe Freiſtellungen vorzunehmen und dem Betriebsinhaber gleichzeitig eine Beſcheinigung über den bei Schließung vorhandenen Beſtand an bezugs⸗ beſchränkten Waren und Wiederbezugsberechtigun⸗ gen auszuſtellen. Dieſe Beſcheinigung ſoll für den Wiederaufbau des Geſchäfts nach Beendigung des Krieges als Grundlage für die Belieferung mit Wa⸗ ren und die Einräumung von Wiederbezugs rechten im Rahmen des dann etwa noch beſtehenden Bewirt⸗ ſchaftungsſyſtems dienen. Reichsbahngütertarif wird geändert Tarifentfſernungen werden verkürzt Im September werben einige Aenderungen des Reichs⸗ bahngütertarifs durchgeführt, die den geographiſchen Ver⸗ änderungen des Reichsgehtetes infolge Rückgliederung der Oſtmark, des Sudetenlandes und der deutſchen Oſtgebiete ſowie der Errichtung des Protektoratz Böhmen u. Mähren Rechnung tragen. Die Aenderungen betreffen ſowohl den Regelgütertarif als auch das usnahmetarifſyſtem der Reichsbahn. Für alle Gütertavife der Reichsbahn werden künftig die Tarifentfſernungen im Verkehr zwiſchen und mit den ge⸗ nannten neuen deutſchen Reichsgebieten über die kürzeſten Wege berechnet. Hierdurch werden die Tavifentfernungen in den in Betracht kommenden Verkehrsbeziehungen, bei⸗ ſpielsweiſe zwiſchen Bayern und Schleſten Oſtpreußen und Schleſien und Schleſten und der Oſtmark, verkürzt, und zwar im Einzelfalle bis zu 200 Kilometer. Die neue Ent⸗ fernungsberechnung wirkt ſich unter anderem ſo aus, daß ſogar noch die Tarifentſernungen von Bremen na Wien und Jon allen öſtlich dieſer Linie gelegenen Verbindungen nach der Oſtmark verkürzt werden, Eine weitere Aenderung betrifft die Staffel des Regel⸗ gütertarifs der Reichsbahn. Der Gütertarif iſt bekanntlich nach Entfernungen Ne e ſo Haß die Fracht für große Entfernungen verhältnismäßig 1 iſt als für klei⸗ nere Entfernungen. Während bisher bei Entfernungen ah 900 Darifkilometer der Anſtoßſatz für die über 900 Kilo⸗ meter hinausgehende Entfernung ein Zehntel des kilometri⸗ ſchen Anfangsſatzes der Staffel betrug, wird dieſer Anſtoß⸗ ſatz künftig zwei Zehntel des Anfangsſatzes betragen. Dieſe Aenderung bedeutet für die Wirtſchaft im Ergebnis keine neue Belaſtung, da ſie alles in allem weniger als den ehnten Teil deſſen ausmacht, was die im vorſtehenden Ab⸗ ſatz erwähnte Aenderung in der Berechnung der Tarifent⸗ fernungen der Wirtſchaft an Frachterſparnis einbringt. Alle dieſe Aenderungen haben ebenſo wie zahlreiche amdere Aenderungen in den Reichsbahnausnahmetariſen den Zweck, die durch die bekannten beſonderen Aufgaben zur Zeit ſtark beanſpruchte Reichs bahn von einem Teil des Verkehrs zu entlaſten und dieſen Verkehr auf die Waſſer⸗ ſtraßen abzulenken. Gerade auf die weiten Entfernungen läßt ſich die Güterbeförderun 275 häufig auf die Waſſer⸗ ſtraßen umlegen, wobei die Elſenbahn dann nur auf ver⸗ hältnismäßig kurze Entfernungen im Zulauf zu den Häfen und für die Abfuhr aus den Häfen in Anſpruch genommen u werden braucht. Die deulſchen Teilbeförderungen auf er Eiſenbahn und den Waſſerſtraßen können ſowahl im deutſchen Fluß⸗ und Kanalverkehr als auch vor allem im * und im deutſchen Oſtſeeküſtenverkehr erreicht werden. Zeutralbüro für fremde Verſicherungen im Elſaß Der Chef der Zivilverwaltung im Elſaß, Finanz⸗ und Wirtſchaftsabteilung, hat eine Verordnung über die Verſicherungen im Elſaß, die im aantlichen Verordnungsblatt des Chefs der Zivilverwaltung im Elſaß veröffentlicht wird, erlaſſen. Nach dieſer Verordnung wird ein Zentralbüro für fremde Ver⸗ ſicherungen(„Zentralbüro“) errichtet. Das Zentral⸗ büro iſt zuſtändig für Verſicherungen aller Verſiche⸗ rungszweige, die im Elſaß mit franzöſiſchen und engliſchen Verſicherungsgeſellſchaften abgeſchloſſen wurden. Aufgabe des Zentralbütros iſt die Betreu⸗ ung der Verſicherten, die Erhaltung und vorläufige Regelung der Verſicherungen. Die nach dem Ver⸗ ſicherungsvertrage zu entrichtenden Prämien ſind weiterzuzahlen. Das Zentralbüro regelt vorläufig die Verſicherungsleiſtungen und kann neue Verſiche⸗ rungen abſchließen. Die Verordnung ſieht außer⸗ dem Ausnahmen für Verſicherungsgeſellſchaften von dieſer Regelung vor. Darüber hinaus erläßt die Finanz⸗ und Wirtſchaftsabteilung notwendige wei⸗ tere Anordnungen. f 75 In Verfolg dieſer Anordnung werden ungefähr 50 engliſche und franzöſtſche Verſicherungen im „Zentralbüro“., das die Geſchäftsführung dieſer Ge⸗ ſellſchaften übernimmt, zuſammengeſchloſſen. Die in der Verordnung vorgeſehene Ausnahmeregelung findet Anwendung auf die Verſicherungsgeſellſchaft Rhein und Moſel, die alſo außerhalb des geſchaf⸗ fenen Zentralbüros bleibt. Proviſionsauſprüche einberufener Reiſender Vom Tage der Einberufung an ruhen die beiderſeitigen Rechte und Pflichten aus dem Arbeits verhältnis. Das Landesarbeitsgericht Stuttgart hat in einem Urteil vom 10. 7. unterſucht, wie ſich dioſe Beſtimmung auf die Provi⸗ ſtonsanſprüche einberufener Handlungsreiſender auswirkt. Hierbei iſt die Beſtimmung des Handelsgeſetzbuches zu be⸗ rückſichtigen, wonach die Proviſtonsanſprüche eines Reiſen⸗ den im Zweifel erſt nach dem Eingang der Zahlung er⸗ worben werden. Aus der Verbindung dieſer beiden geſetz⸗ lichen Beſtimmungen könnte der Schluß gezogen werden, daß ein Reiſender nur für ſolche Geſchäfte Proviſton be⸗ auſpruchen kann, deren Kaufpreis ſchon vor ſeiner Ein⸗ berufung zur Wehrmacht gezahlt worden iſt. Das Landes⸗ arbeitsgericht Stuttgart lehnt dieſe Auffaſſung ledoch ab, da nicht beabſichtigt geweſen ſein könne, den Reiſenden um die Ergebniſſe ſeiner Arbeit zu bringen, Infolgedeſſen habe er aus den Geſchäften, die er vor ſeiner Einberufung vermittelt hat, auch dann einen Proviſtonsanſpruch, wenn die Zahlung des Kauſpreiſes erſt nach der Einberufung erfolgt. Bei denfenigen feſtangeſtellten Reiſenden, die als Bezirksvertreter beſtellt waren, erhebt ſich die weitere Frage, ob ihnen ein Proviſtonsanſpruch für unmittelbare Beſtellungen zuſteht, die nach der Einberufung eingehen. Für die ſelbſtändigen Handlungsagenten beſtimmt die Verordnung vom 24. 1. 40 ausdrücklich, daß ſſür derartige ſogenannte unmittelbare oder dipekte Geſchäfte für die Zeit nach der Einberufung kein Proviſtonsanſpruch beſteht. Das Landes arbeitsgericht Stuttgart iſt der Auffaſſung, daß dieſe Beſtimmung auch auf feſtangeſtellte Reiſende anwendbar iſt, da die Beſtimmungen des Handelsgeſetz⸗ buches über die Proviſtonszahlung aus derartigen Ge⸗ ſchäften an die Bezirksvertreter für Handlungsreiſende entſprechend angewandt werden. * Deutſche Dunlop Gummi Compagnie AG., Hanau am Main. Der vom Verwalter Pfotenhauer unterfertigte Abſchluß für 1939 ergibt nach 1,21(4,13) Mill.„ Anlage⸗ abſchreibungen 1,27(1,54) Mill. vorzutragenden Gewinn (1. V. 9 v. H. Div.). Aus der Bilanz(in Mill.): Aulagevermögen einſchl, 0,29(0,27) Beteiligungen.29 (6,16), Umlaufvermögen 1757(21,55), darunter Vorräte 7,03(7,55), Wertpapiere 2/02(3,42), Forderungen mit 4,82(8,37), Baukguthaben 2/08(4,06), andererſeits Ver⸗ bindlichbeiten 3,36(8,78). PAS TIL..EN Das Vorbsugungsmitfel mit anerkannter Daderwirkung. Sle desinfizieren durch Entwick- lung aktiven Sauerstoffes gründ- lich und schützen vor Grippe, Hals- und Mendelentzündung. Peckungen mit 28 und 10 Pastillen „„, und zum faundzpülen und Gurgeln: ORfixon Mumelwaszer kugeln. *„Rühag“ Rückverſſcherungs⸗Ach, München. Die Ge⸗ ſellſchaft, die ſich bisher auf die Rückverſicherung im all⸗ gemeinen Haftpflichtgeſchäft beſchränkte, nahm 1980 auch die Unfall⸗, Kraftfahrt⸗ und Sachrückverſicherung auf. Sie iſt fetzt auch an ausländiſchem Geſchäft betetligt. Ohne Be⸗ rückſichtigung von Porteſeuille⸗Prämien belief ſich die Prä⸗ mieneinnahme auf 0,28 brutto und 0,25 Mill. netto. Der Ueberſchuß beträgt rund 4000%; er wird zu etwa gleichen Teilen der geſ. Rücklage zugewieſen und vorgetragen. Das Abr non nom. 300 000„(dawon 20 v. H. eingezahlt] iſt 989 in den Beſitz der Bayer. Rückverſicherung Ach, München, ilbergegangen, mit der die„Rühag“ nach Sitzverlegung von 5 8 nach München, in enger Verwaltungsgemeinſchaft ſteht. * Tellus Ac. für Bergbau und Hütteninbuſtrie, Frank⸗ furt a. M. In der H. wurde die Dividende auf 4 (6) v. H. ſeſtgeſetzt. Für die AR.⸗Mitglieder J. J. Me Connell(London) und Huberts Tasker(London) wurde neu in den AR. gewählt Dr. fur Herbert Ziegner⸗ Hanau. Frankrurt a. H. 5 Deutsche Stei 5 deutsche lestverzinsliehe Werte Porlacher kfef 24. 20 Durlacher Hof DETTTSC IE STAAT SAN LEIHEN Eichbaum-Werger 1310 Elektr. Licht u. Kr. 194% Enzinger Union. 131.5 4% Schatz D. R. 88. 191,8 1020 4% Baden 1927 101,5 101.5 Altbes. Dt. Reich.. 153.0 158,0 I. G. Farben 189,0 Ges fare! 170,7 STADTANMLEIHEN 4% Heidelberg 26. Grün u. Bilfinger 3070 4% Mannheim 28 100% Herpener Bergbau 152.3 Heldelbergerzement 179,0 4% Pforzheim 26 100,2 FPFEANDBRIEEE, Hoesch Berg... 207,0 4% Frank. Hyp. Gpt. Holzmann, PHB. Klein, Schanzlin und Becker„ Klöckner-Werke 142,2 Lanz A. G. Ludwigshaf. Akt. Br. Lud wigshaf, Walzen. Mannesmann 137 Metallgesellschaft 2 148.3 139,0 1040 100 101% . Aschaffenb, Zellstoft Augsbg.-Nürnbg. M. Bayr. Motorenwerke Brown, Boverie& Cie Contin, Gummi Daimler- Benn Deutsche Ex do Dt. Gold u. Süber 101.0 1010 101.0 Rhein. Elektr. Mhen. DLS TRIE OEL iS TIE tset tt Flekt. 3 Salgdetfurth 193,0 5, Daimler-Benz 27 105, 104.5 Enn: N 4% Ot. Ind. Bk. 80 101.1 101, 8 kleilbronn. 1 Gekenlirch 7. 8 1040.. Sede e 1200 4% Krupp v. 6 1020. Jellndustrie(Wolc) 1250 8 Stahlwerke lol 1015 een ee 2470 abe e e Wade e, BANKEN Bayr. Hyp. u. W. Bk. 120.5 0 Commerzbank 129.0 177.5 Deutsche Bank 135.7 1500 Deutsche Reichsbank 117, 2 Plak Erd Ber i 1170 2, Hyp.-Ba. 3 5 5 125 Rh. Hypoth.-Banx 140% 259,0 5% Twiechenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Abeln regel. 22 Rheinfelden 3 033. Breisach.573. K. 3 315 375 Straßburg 19 Mazau 45 5,07 Mannheim. 4,484, 8 die beiden ö erfüllt und ſind wohlbehalten wieder im Tal ange⸗ 0 Aus Welt und Leben Teſeeeſseasſacaſeſeaceſaeceeſſſeſſſſeeſeſſeſeſeſſaſſſſſſſſadſſſſſſſſſſſſdſſſſſſſaſeaaſſſſſaſiſſaſeaſſſſſſſſſſſſeſaaſaſſaſeacpſpacpſſpaſſaaahac ſſſſaſſeapſctepp pennen Der Fruchtkorb des Sommers Von Anton Schnack. Auf der üppigen Tafel des Auauſt liegen die erſten Aepfel: warm, ſonnengekocht und ſchmackhaft, Labſal und Freude des ſtiebitzenden Knaben. Schöne Erntezeit! getrübt nur manchesmal von zer⸗ riſſener Hoſe, zerkratztem und verſchundenem Knie, bitter gemacht durch die heftigen Stockhiebe des Flurſchützen und vom Donnerwetter des hinzukom⸗ menden Bauern. Der Knabe wußte Beſcheid über die Reifezeit. Er wußte, wann ſich die Kerne bräun⸗ ten, wo die beſten Aepfel wuchſen und wie ſie ſchmeck⸗ ten. Wie hieß der Holdeſte? Cicada⸗Apfel. Ein ausgeſtorbenes, edles Apfelgeſchlecht. Er war früh⸗ reifer und ſeine ſanfte Zartheit gedieb in einem Garten mit hoher Mauer, die mit Glasſplittern be⸗ ſät war. Paradiesapfel, um den Knabenblut ver⸗ goſſen wurde! Der friſche Jakobi⸗Apfel aber wuchs hinter einem verwitterten Zaun, den der Wind, die Holzfäulnis und die Knabenarme halb umgelegt hatten. Ich erinnere⸗mich noch an den roten Sommer⸗ ealvill, an den Veilchenapfel, an den Blumencalpill, und an den weißen Sommerapfel. Es waren lau⸗ ter fleiſchige, von ſüßem Saft getränkte Früchte. Den Sommertaubenapfel, den Tulpenapfel und den großen Kronapfel liebten wir nicht ſo begehrlick Sie rochen ſauer und zogen den Mund zuſammen. Es lohnte nicht, ſich ihretwegen durch eine Lücke in der Hecke zu zwängen oder Hoſenböden im Draht hängen zu laſſen. Und trotzdem waren auch ſie von Abenteuern, Gefahren und Herzklopfen umwittert. * Der Gärtner ſtellte einen flachen Strohkorb in den Hausflur. Er hatte es uns angeſehen. daß wir die Birnen lieben. Wir haben ihm beim Stützen der Bäume geholfen, beim Anlegen der Leimringe und beim Graben rund um die Stämme. Im Korb lagen die edle Butterbirne, die glänzende Speckbirne, die kleine gelbe Frühbirne, die wahre Engelsbirne, die ſaftige Hofratsbirne und die Atlasbirne. Selten und geheimnisvoll war die Blutbirne, die unter der Schale ein rotflüſſiges Fleiſch hatte.— Ein Garten dämmerte und ſchlief grün zwiſchen dem Sonnen⸗ brand in den Weinbergen. Er war ein von allen Knaben umſchlichenes Birnenheiligtum, hochum mauert und unerreichbar. In ihm reifte auf hohen, breitwipfeligen Bäumen die Blutbirne. Oh Fülle der Pflaumen, Frühzwetſchgen und Mi rabellen, die blau und gelb aus dem Schutt der Blät⸗ ter leuchten. Ich liebe die lichten Farben, gebacken in Sommerhitze angeduftet von den Morgenröten und friſch gewaſchen vom Gewitterregen. In den ſchenkenden Händen des Auguſt liegt die Königs⸗ pflaume, die gelbe Mirabelle, die Goldpflaume, die rote Eierpflaume, die große und blaue Eierpflaume, die blaue Diaprée, von uns die glühende Kohle ge⸗ naunt. Manche ſind angepickt von Vogelſchnäbeln, deswegen aber ſind wir nicht den Vögeln gram und lauern ihnen nicht mit der Vogelflinte auf. Auch ſie ſollen ernten; denn die Welt iſt reich und die Erde im Auguſt iſt ein unerſchöpfliches Füllhorn. r Nu nub vb ll u MO — Im Jahre 1890 ſtarb in Stuhlweißenburg im 79. Lebensjahr der Rechtsanwalt Janos Farkas, der Junggeſelle war, und hinterließ ein eigenartiges Teſtament, das auch nach 50 Jahren noch immer Gegenſtand zahlreicher Prozeſſe iſt. In dem Teſta⸗ ment heißt es, daß der Erbe des geſamten Ver⸗ mögens, das aus einem Grundbeſitz von 3000 Joch und einem Barvermögen von 200 000 Pengö beſteht, derfenige ſein ſolle, der die beſte Antwort gebe auf folgende drei Fragen: Was iſt ewig und endlos auf Erden? Warum brauchen die Menſchen Geld? 5 Warum ſtreiten und prozeſſieren die Menſchen? Bis zur Entſcheidung über den endgültigen Er⸗ ben ſollte die Nutznießung des Vermögens verſchie⸗ denen Wohltätigkeitsvereinen gehören. Bereits in den erſten Tagen nach der Veröffentlichung des Teſtaments meldeten ſich über 500 Bewerber. Unter der zahlreichen Verwandtſchaft des Verſtorbenen bildeten ſich zwei Parteien. Die eine verſuchte die Ungültigkeit des Teſtaments und die geiſtige Um⸗ nachtung des Verſtorbenen zu beweiſen, während die andere mit Feuereiſer an die Beantwortung der Fragen ging. Nach nahezu zehn Jahren wurde ſchließlich vom Gericht die Gültigkeit des Teſtaments ausgeſprochen. Inzwiſchen war die Zahl der„Er⸗ ben“ auf 2 geſunken. Das machte die Sache jedoch keinespegs leichter, denn es konnte nie entſchieden werden, welches die beſte Antwort auf die drei Fra⸗ gen ſei. Im Laufe der zahlreichen Prozeſſe um die beſte Antwort erklärte ein Freund des Verſtorbe⸗ nen, Farkas hätte ihm gegenüber einmal die Be⸗ merkung gemacht:„An meinem Teſtament werden meine Kollegen einmal viel verdienen.“ Und er hatte recht. Seit 50 Jahren folgt ein Prozeß dem anderen und die Rechtsanwälte ſind dabei nicht leer ausgegangen. Bisher gab die beſten Antworten auf die drei Fragen die Zeit. Denn, was dauert ewig? Der Farkas⸗Prozeß! Wozu brauchen die Menſchen Geld? Um den Prozeß fortzuſetzen!— und: Warum miüſſen die Menſchen ſtreiten und prozeſſieren? Um das Geld des Weiſen Farkas zu erhalten— oder auch nicht! 5 — Es gehört gewiß nicht zu den bergſteigeriſchen Vergnügungen, einen ſchroff emporragenden Gipfel mit einem Fahrrad auf dem Rücken zu erklimmen. Der gewöhnlich Sterbliche wird der Meinung ſein, daß es ſchon genug Schweiß koſtet, die Kletterpartie ohne eine ſolch ungewöhnliche Bürde zu unter⸗ nehmen. Und doch haben auf Grund einer Wette kürzlich zwei Bayern mit einem Fahrrad den Watz⸗ mann beſtiegen. Bis zur Mitterkaſeralm geſtatteten es die Höhenunterſchiede und die Route, daß die beiden ſeltſamen Bergfreunde das Stahlroß vor ſich herſchieben konnten. Daun aber ließen ihnen die jäh anſteigenden Bergesrücken keine andere Möglich⸗ keit, als die Fahrräder auf die Schultern zu nehmen. Mit dieſem unbequemen Gepäck beladen, erreichten ſie das Watzmannhaus und von da ab galt es, den ſchwierigſten Abſchnitt der Kletterpartie bis zur Mittelſpitze zu bewältigen. Schließlich aber haben Touriſten ihre Aufgabe ohne Zwiſchenſall 92 kommen, nachdem ſie während des ganzen Abſtieges ihre Fahrräder vor ſich hergeführt haben. e* — In gebirgigen amerikaniſchen Gegenden nahe bei Städten kann man es zuweilen beobachten, daß ein Poſtflugzug raubvogelartig niederſtößt und ſeine Bente, die zwiſchen zwei hohen Maſten an einem Draht als Poſtſack aufgehängt iſt, geſchickterweiſe angelt. Dabei läßt es gleichzeitig einen Poſtſack fal⸗ len, Dieſe Angelmethode hat über 50 Städte un⸗ mittelbar dem Luftpoſtotenſt angeſchloſſen, der bei den rieſigen Entfernungen in den Vereinigten Staa⸗ ten unentbehrlich geworden iſt. Beſondere Signale zeigen an, ob Poft zum Mitnehmen bereithängt. Dieſe kürzlich erſtmals eingeführte Methode macht es einem Flugzeug möglich, im Vorbeifliegen eine ganze Anzahl mittlerer Städte ohne viel Zeit⸗ und Landekoſtenverluſt zu bedienen. * „Ein tragiſcher Zufall wollte es, daß dieſer Tage im Augsburger Städtiſchen Krankenken⸗ us kurz nacheinander ein Ehepaar aus dem Jeben abberufen wurde, ohne daß die eine Hälfte das Schickſal des anderen erfuhr. Der Ehemann ſtarb an den Folgen eines Motorradunfalles ſeine Frau erkrankte gleichzeitig an einer ſchweren Blind⸗ darmentzündung, die ihren Tod berbeiführte. Der Zuſtand der Eheleute batte ſich in beiden Fällen ſo ſchnell verſchlimmert, daß man ſedem das kritiſche Stadium, in dem ſich der andere befand, nicht mit feilen konnte. Keiner der beiden Ehegatten ahnte, daß ein gemeinſames Grab ſie zur aleichen Stunde aufnehmen würde. * — Amerika ſchwärmt für Mathias Grünewald. Das Metropolitan⸗Muſeum in Neunork Hat unter n amerikaniſchen Kunſthändlern eine intereſſante mfrage veranſtaltet, mit der es jene Maler ermit⸗ eln wollte, nach deren Bildern die ſtärrſte Nachfrage rſcht. Das Ergebnis iſt außerordentlich über⸗ aſchend, ſteht nach den eingegangenen Zuſchriften doch Mathias Grünewald an der Spitze. Ihm ſol⸗ Tizian, . Goya, Daumier und Courbet nehmen die en Plätze ein, womit immerhin bewieſen zu ſcheint, daß der amerkkaniſche Geſchmack in den Jahren eine gewiſſe Läuterung erfahren hat Tintoretto, Greco, Breughel und Ru⸗ — Wie aus Lima berichtet wird, wurde in einem Grabe, das auf das Jahr 1000 vor unſerer Zeitrech⸗ nung zurückgeht, in der Nähe der Hauptſtadt die Mumie eines jungen Mädchens gefunden, das mit zahlreichen Juwelen geſchmückt und in ein koſtbares Kleid von vielfarbigen Spitzen gehüllt war. Neben dem einbalſamierten Leichnam des Mädchens befand ſich eine Taſche aus Gewebe mit zwei Griffen, die einige Toilettengegenſtände enthielt, eine winzige Kapfel, die augenſcheinlich zur Aufbewahrung von Puder diente, einen Bronzebehälter mit Reſten von Mennige für die Lippen, eine Feile für die Nägel, gleichfalls von Bronze, ein kleines Meſſer zur Nagel⸗ pflege, eine Pinzette und ſchließlich einen kleinen Taſchenſpiegel, der koſtbar mit Markaſit eingelegt war. Der Reichtum des Juwelenſchmucks und die wertvollen Toflettengegenſtände haben die Gelehrten in Peru zu dem Schluß geführt, daß hier die Mumie einer Inkaprinzeſſin gefunden worden iſt. * — Das Sondergericht in Münſter verurteilte eine Frau aus Münſter wegen Diebſtahls von 25 Feld⸗ poſtpäckchen zu 12 Jahren Zuchthaus. Die Angeklagte war in einer Feldpoſtpäckchenſtelle beſchäftigt, wo be⸗ obachtet worden war. wie ſie einmal ein Päckchen in einem Korb verſchwinden ließ. Dadurch waren ihre weiteren Verfehlungen aufgedeckt worden. Es ſtellte ſich unter anderem heraus, daß die Angeklagte ge⸗ ſtohbenen Kaffee weiterverkauft hatte, und zwar zwei Pfund für 50 Mark. — Auf der Juſel Bulla, etwa 40 Kilometer ſüd⸗ weſtlich von Baku, erfolgte die Eruption eines Schlammpulkans. Die Eruption iſt derart ſtark ge⸗ weſen, daß die Beſatzung des Kahnes„Ruſtavelle“, der ſich 15 Meilen von der Inſel befand, einen Strom der heißen Luft verſpürte. Der Vorſitzende der Aſerbeidſchan⸗Filiale der ſowjetruſſiſchen Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften A. Jakubow berichtet hier⸗ zu folgendes: Nach der Eruption haben Sachver⸗ ſtändige die Inſel aufgeſucht und dort einige Erd⸗ ſpalten feſtgeſtellt, die bis zu zwei Meter breit ſind. Der hervorgeſchleuderte Schlamm trocknete ſofort, ſcheinbar infolge der bei der Eruption eingetretenen Hitze. Zu Beginn der Eruption trat Erdölgas in großen Mengen auf. An drei Stellen des heraus⸗ geſchleuderten Schlammes beobachtete man gold⸗ vrangene Stichflammen, was vom Vorhandenſein von ſchweren Kohlenwaſſerſtoffen ſpricht. Jakubow erzühlte, daß das Vorhandenſein von Schlammvul⸗ kanen eine der phyſikaliſch⸗geographiſchen Eigen⸗ tümlichkeiten des ſüdlichen Teiles des Kaſpiſchen Meeres darſtellt. Es kommt auch vor, daß neben dem Schlamm aus dieſen Vulkanen auch Erdöl her⸗ vortritt. Die letzte ſtarke Eruption ereignete ſich auf der Inſel Bulla im Jahre 1837. Im Jahre 1863 wurden Erdölabſonderungen eines der Schlammkra⸗ ter feſtgeſtellt, ſeitdem galt der Vulkan als untätig. Die Aſerbeidſchan⸗Filiale der Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften ſieht in ihrem Arbeitsplan für das Jahr 1940 die Unterſuchung der Schlammvulkane vor und gleichzeitig auch die Zuſammenſtellung einer Mono⸗ graphie über den Archipel von Baku. * —FJn der ungariſchen Ortſchaft Küllöd wurde die Hochzeit einer reichen Landwirtstochter wie in der „guten, alten Zeit“ drei Tage lang gefeiert, wobei die Gäſte mit Speiſen und Getränken allzu reichlich verſorgt wurden. Während der drei Tage wurden 400 Kilo Brot, 125 Kilo Zucker, 120 Kilo Butter, 5000 Eier, 200 Hühner, 5 Kälber, 5 Schweine, 2 Och⸗ ſen, 100 Liter Schnaps und 1200 Liter Wein konſu⸗ miert. Dem Gelage wurde ſchließlich durch die Polizei ein Ende bereitet. Die Geſellſchaft wurde mit der Begründung aufgelöſt, daß die heutige Zeit keineswegs dazu geeignet ſei. Feſte in einem der⸗ artigen Ausmaße zu feiern. * — Ein eigenartiger Unfaſl ereignete ſich dieſer Tage in Budapeſt. In einer verkehrsreichen Straße wurde ein junger Mann von einem Perſonenauto geſtreift und in einem großen Bogen auf eine am Rande der Straße ſtehende Bank geſchleudert. Dort blieb er aber gänzlich unverletzt ſitzen. Ein 74 jähri⸗ ger Arbeiter jedoch. der auf der Bank geſeſſen hatte, und durch den Anprall hinuntergeſtoßen wurde, er⸗ litt einen Schädelbruch und mußte ins Krankenhaus gebracht werden, wo er ſtarb. 8 4 — Große Erregung herrſcht im bosnſſchen mohammedaniſchen Dorf Sokul wegen der Schande, die dem Dorf durch einen groben Scherz angetan wurde. Die Behörden mußten die Gendarmerie im Dorfe verſtärken. weil blutige Zwiſchenfälle zu be⸗ fürchten ſind. Der Bauer Haſſan Gfikitſch warb um die Tochter eines reichen Kaufmanns aus dem Nach⸗ bardorfe. Deren Eltern wollten ſie ihm aber nicht zur Frau geben. Haſſan beläſtigte jedoch ſtändig ſeine Auserkorene und deren Eltern, ſo daß dieſe endlich vor ſopiel Hartnäckigkeit kapitulierten und die Ein⸗ willigung gaben. Hocherfreut ſammelte Haſſan einen großen Brautzug, der im Nachbardorf die Braut ab⸗ holen ſollte. Nach mohammedaniſcher Sitte darf der Bräutigam die Braut vor Ende der Hochzeitsfeier nicht ſehen. Tief verſchleiert wurde die Braut in das Dorf Sokol gebracht. Schon ſollte die religiöſe Feier beginnen, da nahm plötzlich die Braut den Schleier ab und es zeigte ſich, daß„ſie“ ein Mann war. Die Eltern der Braut hatten einen Dorf⸗ burſchen gedungen, die Rolle der Braut zu ſpielen, um ſich auf dieſe Weiſe an dem 1 Braut⸗ werber zu rächen. Die Bauern des Dorfes Sokol betrachteten aber dieſen Scherz als eine Beleidigung des ganzen Dorfes. Nur durch ſchleunige konnte der Brautvertreter ſein Leben retten. die Bauern von Sokol haben geſchworen, an dem Nachbardorf blutige Rache zu nehmen und deshalb 3 erwartet man mit einem gewiſſen Bangen tere Entwicklung dieſer Angelegenheit. die wei⸗ Die Amazone von San Antonio Amerikas berühmteſtes Cowgirl ſtarh Neuyork, im Auguſt. Durch einen Unglücksfall iſt in Newark das berühmteſte Cowgirl von Amerika, die viel⸗ gefeierte Virgil Carthy, ums Leben gekommen Virgil Carthy wurde in San Antonio in Süd⸗ texas geboren, wo die Menſchen reiten lernen, bevor ſie gehen können. Virgil lebte in ihrer Jugend faſt nur in den rieſigen Ranches, den Futterwieſen der Pferde, die von kilometerlangen Holzzäunen um⸗ geben ſind. Es mag ſchon richtig ſein, daß ſie, wie man ſagte, es verſtand, mit Pferden zu ſprechen. Virgil rettete als 10jähriges Mädchen eine Herde von 3000 Pferden vor dem plötzlich hereinbrechenden Prairiebrand. Auf einem braunen Muſtang galop⸗ pierte ſie dahin, und hinter ihr das wogende Meer der ſcheugewordenen Rieſenherde, die vom Feuer vorwärtsgepeitſcht wurde. Die Cowboys wiſſen, daß bei ſolchen Kataſtrophen die Tiere blindlings in die Flammen hineinlaufen. Wie hatte Virgil die Pferde zu Gehorſam gebracht? Im Augenblick, da die Panik auszubrechen drohte, hatte ſie auf dem Rücken ihres Pferdes zu der Herde geſprochen. Schrille, hohe, beinahe wiehernde Laute waren es ge⸗ weſen, die das Kind durch die zum Trichter vor dem Mund geformten Hände geſchrieen hatte Kann man ſo ein Mädel in die Schule ſtecken? Nein. Der alte Lehrer von San Antonia hatte bald genug von den wilden Streichen ſeines kleinen Zöglings, der mit dem Ponny durch das Fenſter ins Klaſſenzimmer ſprengte und in den Unterrichts ſtunden mit dem Laſſo nach Kameraden warf, ſtatt auf der Schiefertafel zu rechnen oder Gedichte aus⸗ wendig zu lernen. Virgil wurde alſo mehr oder weniger höflich von der Schule gewieſen und mußte einen Beruf ergreifen. Das war nicht leicht denn ſie eignete ſich weder zum Nähen noch zum Stricken, ſie konnte nicht kochen oder putzen. Oh. ſie hätte ſchon einen Beruf gewußt, dieſe Beſchäftigung war aber nun leider eine Angelegenheit rauher Geſellen. Sie hieß„Rodev“ und beſtand in einer Schauſtel⸗ lung der verwegenſten, oft lebensgefährlichen Cow⸗ boykunſtſtücke. Dieſe„Rodeos“ werden von eigenen Truppepn beſtritten, die durch das ganze Land ziehen. Auch in San Antonio fanden öfters„Rodeos“ einer ſolchen „Iſt nichts ſtatt. Truppe meldete, ſah er Als ſich Virgil beim Leiter ſie kaum an. für kleine Mädchen“, brummte er. Aber Virgil ließ nicht locker. Als es bei einem anderen Rodeo keinem der Cowbays gelang, ein wildes Pferd zu„brechen“, ſprang plötzlich die biegſame Geſtalt eines blutjungen Girls über den Holzraum in die Kampfbahn und fing ſich das ungebändigte Tier ein. Ehe jemand es verhindern konnte, ſaß ſie ſchon auf dem Rücken des ſchwarzen Teufels, der, ſich aufbäumend und am Boden wälzend die un⸗ willkommene Reiterin abwerfen wollte. Nach einem Kampf von fünf Minuten ritt die Reiterin auf dem ſchweißtriefenden, zitternden Rappen an der Jury vorbei. Das war Virgils Debut. ſo wurde ſie zum erſten„Cowgirl“ der Welt. Unglaubliche Burſchen dieſe Rodeomänner, unter die Virgil als einzige Frau geriet! Mit ihnen alſo zog ſie, die dunkelbraune Schönheit, durch die Welt: Chikagv, Buffalo, Boſton, Philadelphia, San Fran⸗ zisko. Jeden Abend trat man wo anders auf, bis der Unglückstag von Newark kam. Ein übermäßig erregtes Pferd krat Biral mit den da. ben. Sie ſtarb nach der Einlieferung ins Kranken⸗ en Verletzungen. haus an ſchweren inne Heiurich Schlus nns in merfſänger Heinrich Schlus uns penhagen im Tipoli⸗Konzertſaal mit folg. Es war ein großer Abend, ſchrei kritiker der„Berlingſke“⸗Blätter. Begeiſterung und der Beifall der Zuhörer, die Schlusnus zu Zugaben nötigten. ſorgten dafür, daß es auch ein langer Abend wurde.—„In den Schubert⸗Liedern“, ſo führte der Muſikkritiker des Blattes„Boerſen“ aus,„ſpürt man das tiefe muſikaliſche Gefühl des deutſchen Sängers. Seine Stimme war wie ge⸗ ſchaffen für dieſe beſeelten Lieder, die von Herzen kamen und zu Herzen gingen. Nicht weniger be⸗ wundernswert war die Wiedergabe der Opern⸗ arien.„Die Wärme des Beifalls, die Schlusnus bekam, hat ihn,“ heißt es in„Nationaltidende“„nicht im Zweifel darüber laſſen können, wie gern ein däniſches Muſikpublikum ſeinen Geſang hört.“ Aluab af Lduigefafea Kundgebung im Pfalzban: Die deutſche Frau in der Kriegswirtſchaſt Alice Rilke vom Frauenamt der DA Reichsleitung ſprach Kopenhagen. Kam⸗ ſang in Ko⸗ größtem Er⸗ bt der Muſik⸗ 1 Die erſte große Frauenkundgebung, die die Kreis⸗ waltung Ludwigshafen a. Rh. der Daa durchſtihrte, zeigte ſchon in der Zuſammenſetzung der Teilnehmerinnen, die das Parkett füllten, den vielfältigen Einſatz der deutſchen Frau in der Kriegswirtſchaft. Die Gaufrauenſchaſtswal⸗ terin Dora Denzer aus Neuſtadt a. d. W. eröffnete und ſchloß den Appell, den die Kreisfrauenwalterin der DAß, Cäcilie Meyer, einberufen hatte. Eine muſſkaliſche Gruppe, beſtehend aus Mitgliedern der Hi, des BM, der Frauenſchaftsjugendgruppe und der Werkfrauengruppe eröffneten die Feierſtunde, mit zwei zierlichen Menuetts von Mozart, nachdem die Singſchar der Werkfrauengruppe zwei Kanons(„Wir Werkleute all.. und„Wer jetzig Zeiten leben will..) hatte erklingen laſſen. Pgu. Alice Rilke vom Frauenamt der DA ⸗Reichslbei⸗ tung, Berlin, eine Rednerin von Temperament und Ueber⸗ zeugungskraft, ſprach über„Geſamtprobleme der zeutſchen Frauenarbeit“. Der Gaft würdigte die große Bedeutung des Kriegseinſatzes von Millionen berufstätiger deutſcher Frauen und befaßte ſich dann mit der ſchwankenden Bewer⸗ tung der Frauenarbeit im Wandel der Zeiten und mit der gründlichen Neuausrichtung im Dritten Reich. Die Mit⸗ verwemdung der Frau auf dem Gebiete unſerer national⸗ ſozialiſtiſchen Arbeit geſchieht auf Wunſch des Führers. Es gibt Dinge, die die Frau für die Frau beſſer empfindet als der Mann. Denkbar wäre, daß z. B. in einem Betriebe eine Frau ſagte, eine gewiſſe Arbeit wäre für eine Frau unmöglich, ſich aber nicht damit durchſetzen könne. Dann muß die Betriebsfrauenſchaftswalterin für Klärung der Frage und gerechte Abhilfe ſorgen. Die Betriebsfrauen⸗ walterinnen müſſen unter allen Umftänden die Zeit finden, durch ihren Betrieb zu gehen und ihre Funktion wirklich ausüben. Geſunderhaltung der weiblichen Arbeitskräfte in der deutſchen Kriegswirtſchaft iſt ihre beſondere Aufgabe. Der Führer wünſcht und befiehlt daß in der deutſchen So⸗ zialpolitik das allererſte der Menſch ſellbſt ſein muß; dabei müſſen wir einander helfen und nicht unterdrücken. Die Frau ſteht zum Kriege anders als der Mann, aber alle müſſen dieſen Krieg als ihre ganz persönliche Angelegen⸗ heit empfinden: er iſt die perſönlichſte Auseinanderſetzung jedes Deutſchen, keine unperſönliche Sache von Staaten, die den Einzelnen nicht angeht und berührt. Mit Führer⸗ gedenken und den Liedern der Nation ſchloß die Rede, die ſpürbar großen Widerhall bei den Hörerinnen ſand. chr. f. h. Beſtohlene ſollen ſich melden Wie die Mreſſeſtelle des Polizeipräſidiums Iudwigs⸗ hafen a. Rh. jetzt bekannt gibt, wurden am Dienstag, dem ., und Mittwoch, dem 7. d.., nachmittags aus den Klei⸗ dern einiger Badegäſte im ſtädtiſchen Strandbad Willer⸗ ſinnweiher auf der Liegewieſe kleine Geldbeträge geſtoh⸗ len. Die Täter ſind bekannt und das Geld ſichergeſtellt. Die geſchädigten Badegäſte ſollen ſich bei der Kriminalpolisei⸗ ſtelle Lüdwigshafen am Rhein, Wittelsbachſtraße 3, Rück⸗ gebäude, Zimmer 70, melden. 7) Anordnungen der NS A Aus amtlichen Bekanntmachungen entnommen Kö, Sportamt. Montag, den 26. Auguſt. Fröhl. Gymnaſtik und Spiele(für Frauen und Mäd⸗ chen]: 2021.30 Uhr, Friedrichs⸗ ſchule, U 2. Volkstanz(für Bur⸗ ſchen und Mädel: 20—22 Uhr, Eliſabethſchule, D 7(Eingang ge⸗ genüber von C), Turnſchuhe ſind mitzubringen. Schwimmen im Rheinbad Arnold. 14.30—15.80 Uhr für Fortgeſchrittene(für Frauen und Kinder Jungen und Mädel). Tennis[Männer)]: 19 20 Uhr, Stadion. Reiten(für Frauen und Männer]: 1821 Hüte reinigt schön wie neu. das altespezialgeschäft M. Abel, M2, 10 Hutmachermeister Anruf 277 25 Abel 100 Jahre N T Carl Herz 4. 12. 1876 422. 8. 1940 In tiefstem Sehmerz: Frau Loſſie Herz, geb. Sohm Dr. Walier Herz Marlenne Krapp Mannheim(L 8. 60. Uhr, ½⸗ Reithalle, Schlachthof. Hutmacher Offene Stellen g Itingerer Mietgesuc 5 Die Einsscherung fand in aller Stille statt. Kondolenzbesuche dankend verbeten. Kontoristl(in) z Zimmer u. sofort gesucht. Küche Eytl. auch täglich für einige Stunden. 1 fart unter Ni. 18 559 an die Ge⸗ Baer 5 5 äftsſtelle dieſe⸗ 5 ee ſchäftsſte ieſes Blattes weſend) geſucht. Portier Ang. u. 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Vorzuſtellen von 18—15 oder 19—21 Uhr. 18 274 Junges, tüchtiges derwier- Auf das, was man dir zugetragen, Fräulein Verlaß dich nicht auf Tante Emma, ſofort geſ uch t. Das führt fast immer zum Dilemma. Weinhaus Suhne⸗ Lies lieber Tat für Leg ein Blatt. Verlag dieh nicht auf's Hörensagen Verkaufe Staubsauger: Feu. füctswable; 1 olt, vo 40.— bi eingetroffen 3 e., kh Pont Rieker! Ruf Nr. 248 73. 18 562 0 4, 14. 11206 2 8 12 Das es aus bester Quelle hat. Schweinemäster! Es werden für das kommende Jahr wieder E Schweinemast- Vertrage abgeschlossen, die für den Mäster nur Vorteile bringen, Es wird prima Futter zu ermäßigtem Preis ausgangs dieses Jahres geliefert.- Interessenten Vollen sich bei mir umgehend anmelden! Hermann Kreis, Vienkaufmann Hemsbach 5 d.., Ferwruf Nr. 22 9 ve adio dlenenz Röhren, ſomie Gashefd Aflamm. m. Back⸗ ofen, bill. zu ver⸗ kaufen. Augartenſtraße 23, parterre links. m. Druck für 125 u. 250 Sramm zu verkaufen. Stl234 Koch, Moſelſtr. 3. geſchl. Kaſten. zu ufen. Sti288 Ausgabe von Neafechen „Die nächſte Verteilung von See⸗ fiſchen findet am Dienstag, dem 27. Auguſt 1940, ab 15 Uhr in ſämt⸗ St1161 lichen zugelaſſenen Fiſchfachgeſchäf⸗ ten ohne die bisherigen Beſchrän⸗ kungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Rückſicht auf die Nummer des weißen Kunden⸗ ausweiſes. Städt. Ernährungs amt. 1 8 7. Draa