77CCCͤĩ Trägerlohn, in uns. 0 bef.⸗Gebühr. Hierzu Beſtellg Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18. Ne Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſchäfts Erſcheinungsweiſe: Wöchentl. 7mal. Bezugspreise: Frei Haus monatl..70 Men. 30 Pfg. . Geſchäftsſtellen abgehoft.70 M„durch d. Poſt.00 M. einſchl. Poſt⸗ geld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, rſtr. 1, FeHauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. eſtens 25. für d. folgenden Monat erfolgen. 3 Mannheimer Neues Tageblatt 1 Opus Ronlag. 16. Jenlember 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 178 90 Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim b Den ganzen Jag und die ganze Nacht tobte die Luftschlacht/ Die Flakabwehr wieder durchstoßen/ Der Buckingham-palast erneut bombardiert 79 Feind flugzeuge vernichtet Engliſche Bomben auf Wohnviertel einiger Städte Weſtdeutſchlands (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 16. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Am 15. September und in der Nacht zum 16. September wurden unter ſchwierigſten Wetterverhältniſſen die Vergeltungs⸗ flüge gegen London fortgeſetzt. Kampfflieger griffen Docks und Hafenanlagen an, trafen mit einer Bombe ſchweren Kalibers das Gaswerk Bromley, ſetzten ein Oellager in Brand und er⸗ zielten Treffer auf Bahnhöfe, ſowie kriegswich⸗ tige Induſtrieanlagen in Woolwich und auderen Stadtteilen. Im Laufe dieſer Angriffe kam es zu heftigen Luftkämpfen. Auch die Hafenanlagen von Dover ünd von Portland, wo ein Oellager in Brand geſetzt wurde, ſowie die Flugzeugwerke in Southamp⸗ ton wurden mit Bomben belegt. An den iriſchen ſowie an der ſchottiſchen und engliſchen Oſtküſte gelang es, beim Angriff auf mehrete Geleitzüge zwei Handelsſchiffe von insgeſamt 18 000 BR zu verſeuken, eins in Brand zu werfen und eins ſchwer zu beſchä⸗ digen. Ein weiteres Handelsſchiff von 8000 BR wurde bei Nacht im Kanal verſenkt. Kampffliegerverbände unternahmen nächt⸗ liche Angriffe auf Liverpool und Bir⸗ ming ham. Auch hier entſtanden zahlreiche Brände. Das Verminen britiſcher Häfen nahm ſeinen Fortgang. Verſuche britiſcher Flugzeuge, die Reichs hauptſtadt in der letzten Nacht anzugreifen, ſchlugen fehl. Weſtdeutſchlands fielen Bomben auf Wohnviertel. Dabei wurden in einem Ort mehrere Häuſer zerſtört und eine Schule in Brand geſetzt. Zwei Zivilperſonen ſind getötet, mehrere verletzt worden. Flakartillerie und Nachtjäger ſchoſſen je ein Flugzeug ab. Hafenſchutz⸗ und Vorpoſten booten der Kriegsmarine gelang es, an der Kanalküſte drei feindliche Flugzeuge abzuſchießen. Die Geſamtverluſte des Feindes betrugen geſtern 79 Flugzeuge. 43 eigene Flugzeuge werden vermißt. In einigen Städten Die Luftkämyfe des Sonntags über London Reuter geſteht ein, daß der Angriff die Jagdabwehr volllommen durchſtoßen hat (Funkmeldung der NM. San Sebaſtian 16. September. Die engliſche Hauptſtadt hatte am Sonntag, laut Reuter, insgeſamt fünf Suftangriffe zu beſtehen. Am Vormittag wie am Nachmittag mußte je zweimal Fliegeralarm gegeben werden. Der fünfte Alarm begann um 19,11 Uhr und dauerte bis Moutagfrüß.15 Uhr, alſo insgeſamt neun Stunden und vier Minuten. „Die feindlichen Luftangriffe auf Großbritannien“, ſo aibt das britiſche Luftſahrtminiſterium am Mon⸗ tagvormittag bekannt,„wurden im Laufe der Nacht durch aufeinander folgende„kleine“ Gruppen von Bombern fortgeſetzt. Dieſe Angriffe waren haupt⸗ Geſtern ſollte die Inpaſion erfolgen. ſagt London und macht fir aus dem Drahtberichtunſeres Korreſpondenten .—Liſſabon, 16. September. Am gestrigen Sonntag begannen die Kämpfe über den ſüdengliſchen Küſtengebieten und der engliſchen Hauptſtadt kurz nach 11 Uhr vormittags und dauerten vauſenlos den ganzen Nachmittag und die Nacht zum Montag an. Beſonders ſchwer betroffen wurde nach den engliſchen Berichten die Grafſchaft Kent, Dover und die Häfen von Portland und Southampton. „Selbſt über dem Stadtgebiet von London“, heißt es in einem amtlichen Reuterbericht,„fanden ſchwere Luftkämpfe ſtatt und eine Anzahl von ihnen hatte einen für die britiſchen Maſchinen günſtigen Ausgang.“ In dieſer gewundenen Form wird alſo zugegben, daß auch die neueſten verſtärkten Abwehrmittel, die ſeit Freitag von den Engländern eingeſetzt worden ſind, die deutſchen Angriffe nicht aufhallen können. Das engliſche Luftfahrtminiſterium hatte in den letzten Tagen die verzweifelte Bevölkerung von London durch zahlreiche Beruhigungs⸗ mittel zu tröſten verſucht. Bald wurde von Sperrballonen eines ganz modernen werbeſſerten Typs berichtet, bald die ungeheure Wirkung der verſtärkten Flak in enthuſiaſtiſchen Berichten ge⸗ hildert. Man ſpielte mit Zahlen und ſuchte durch die Mitteilung Eindruck zu machen, daß an einem der letzten Tage durch die engliſche Flak in London allein 50 000 Schuß abgefeuert wurden. Am geſtri⸗ gen Tag ſei ſie im übrigen„ganz beſonders ſchnell im Aktion getreten. Die Londoner können nicht mehr tun als dieſe Angaben zur Kenntnis zu nehmen, müſſen aber nach eigenem Augenſchein trotzdem feſt⸗ ſtellen, daß die deutſchen Flieger auch am Son n⸗ tag bis in den Stadtkern von London ee ſind, alſo noch e als die ugeblich ſo ſchnelle engliſche Flak. b Auch die weiteren Berichte von angeblich ſchon ſtark vorgeſchritaenen Verſuchen, die Trag fähig ⸗ keitder britiſchen Bomber auf das zehn⸗ lache zu erhöhen, können wenig Troſt bringen, denn jeder Engländer weiß, daß dieſe Verſuche auf die gegenwärtige Situation nicht den geringſten Ein⸗ fluß haben können und daß es ſich Habei lehiglich um Ablenkungsverſuche handelt. Jufolgedeſſen hat man im britiſchen Juforma⸗ tionsminiſterium„das alte Spiel mit den Daten der deutſchen Invaſion“ wieder hervorgeholt und erzählt in einem Reuterbericht, der geſtrige Sonn⸗ ſol habe den Beginn dieſer Invaſion bringen ſollen. Die Juvaſion ſei nicht erfolgt, alſo hät⸗ ten die Engländer wieder einmal geſiegt. , Dieſes klägliche Beruhigungsmittel fängt lang⸗ am an einfach komiſch zu wirken, denn ſeit drei naten bezeichnet man im engliſchen Infor⸗ mationsminiſterium einen willkürlich herausge⸗ griffenen Termin nach dem anderen als das große „Datum“, um am Tage danach triumuhierend be⸗ tichten zu können: Die Deutſchen ſind nicht gekom⸗ men. Welcher Erfolg für England und die Royal Air Force! Die Engländer find ja bekanntlich ſeit Aſſab, Maſſa na, „Ausbleiben“ einen engliſchen Sieg! Dünkirchen wahre ruhmreicher Siege. Erſter Luflalarm in Nordirland dnb. Stockholm, 16. Sept. Nordirland, der bei England verbliebene Teil der iriſchen Inſel, hatte am Freitag zum erſtenmal in dieſem Kriege Luftalarm. Deutſche Flugzeuge belegten die militäriſchen Ziele in Belfaſt und einigen Küſtenſtädten mit Bomben. Virtuoſen in der Erfindung ſächlich gegen das Londoner Gebiet und ſeine Um⸗ gebung gerichtet. Aber eine Anzahl Angriffe wurde auch gegen andere Teile des Landes ausgeführt. In London wurden die Angriffe in großem Maß ⸗ ſtab(Nanu. zuerſt hieß es doch„kleine Gruppen“) durchgeführt. Es wurden Schäden an Häuſern, Han⸗ delsgebäuden und anderen Gebäuden verurſacht. Im Nordweſten und Südoſten Englands ſowie in Süd⸗ wales wurde einiger Schaden angerichtet.“ Auch über die deutſchen Angriffe am Sonntag ver⸗ öffentlicht das Luftfahrtminiſterium eine Verlaut⸗ barung, in der zu Beginn geſagt wird, am frühen Nachmittag habe„eine große Formation deutſcher Flugzeuge“ die Küſte von Kent überflogen. Engliſche Jäger hätten deutſche Flugzeuge in heftige Kämpfe verwickelt. Später ſeien auch Portland und South⸗ ampton bombardiert worden. In dieſen Gegenden hätten die Deutſchen Gebäude zerſtört und„eine ge⸗ wiſſe Anzahl“ Brände verurſacht. Die Luftſchlacht habe ſich ſpäter über die Grafſchaft Kent, über die Themſemündung und über London ausgedehnt. Wörtlich heißt es dann:„Es wurden Bomben an verſchiedenen Punkten in der Londoner Gegend und in der Umgebung Londons, ferner an zahlrei⸗ chen Punkten im Südoſten von England abgewor⸗ fen. Zahlreiche Brände wurden verurſacht. Und es wird gemeldet, daß Gebäude in verſchiedenen Di⸗ ſtrikten beſchädigt wurden. In Diſtrikten öſtlich und nördlich von London erlitten Verwaltungs⸗ und Induſtriegebäude einige Schäden“. Reuter berichtet ferner, die Deutſchen hätten 350 bis 400 Maſchinen in Wellen gegen die Hauptſtadt und den geſamten Südoſten des Landes geſandt. Auch über den Städten Maibſtone und (Fortſetzung auf Seite 2) Der erſte Exfolg der Aegypten⸗Offenſive Sollum von den Italienern genommen— 30 engliſche Tanks zerſtört (Funkmeldung der N Mz.) * Ro m, 16. September. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Unſere Vorhuten haben Sollum beſetzt und überſchritten und 3 3 50 feindliche Tanks und Panzerwagen zerſtört. 5 Feindliche Abteilungen haben auf ihrem Rück⸗ zug zahlreiche Lager in Brand geſteckt und durch ſehr intenſive Aktionen unſerer Luftwaffe ſchwere Verluſte erlitten. Eine unſerer Luftformationen hat im Sturz⸗ flug den Flughafen von Hal Far auf Mal⸗ ta bombardiert, wobei die Flak, die Anlagen und die Flugzeugſchuppen Volltreffer erhielten. Eine ſtarke teien und ein darauf folgender Brand von beträchtlichen Ausmaßen wurden beobachtet. Aufgeſtiegene feindliche Jagdoflug⸗ zeuge ſind einem Kampf mit unſeren begleiten⸗ den Jägern aus dem Wege gegangen und haben dagegen unſere Sturzbomber(Picchigtelliſ an⸗ gegriffen, die zum Gegenangriff übergingen und ein feindliches Flugzeug abſchoſſen, ſowie ein weiteres ſchwer beſchädigten. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt Im öſtlichen Mittelmeer haben un⸗ ſere Schuellboote(Mas) ein feindliches U⸗Boot verſenkt. Ein feindlicher Kreuzer, der von einer unſerer Luftformationen angegriffen wurde, hat durch eine Bombe mittleren Kalibers einen Volltreffer erhalten. 5 In Oſtafrika haben unſere Flugzeuge die Anlagen in der Zone von Goz Regeb(Su⸗ dan) bombardiert. Feindliche Luftangriffe auf Debarva, Asmara und Gurd haben insgeſamt vier Verwundete und ge⸗ ringen Sachſchaden zur Folge gehabt. In Matemma haben bewaffnete Einwohner eine von einem auſtraliſchen Hauptmann ge⸗ führte Karawane, die in unſer Gebiet einzu⸗ dringen verſuchte, überraſcht und in die Flucht geſchlagen. Kritiſche Stimmung in Kairo 8 Ep. Stockholm, 16. Sept. Das Vorrücken der italieniſchen Streitkräfte gegen Sollum und die Einnahme dieſer Stadt innerhalb der ägyptiſchen Grenze hat zu einer überaus ernſten Stimmung in Kairo geführt. In wohlinformierten Kreiſen, die der ägyptiſchen Regierung naheſtehen, ſo erklärt Reuter, glaubt, man, daß die nächſten Tage für die ägyptiſche Ge⸗ ſchichte überaus kritiſch werden, und höchſte nationale Geſchloſſenheit fordern würden. Miniſterpräſident Sabry Paſcha habe ſeinen Wochenend⸗Urlaub auf⸗ gegeben und ſich entſchloſſen, in Kairo zu bleiben, um ſtets über die laufende Entwicklung unterrichtet zu werden. Weiter ſolle, ſo erklärt Reuter noch. ein natib⸗ naler Ausſchuß, in dem alle Parteien vertreten ſind, gebildet werden, ſobald ſich die Lage weiter zuſpitze. In London erklärt man, daß die Einnahme der Küſtenſtadt Sollum ohne beſondere ſtrategiſche Bedeutung ſei. Nichtsdeſtoweniger müſſe man zuge⸗ ben, daß italieniſche Truppen mit der Einnahme der Stadt erſtmalig auf ägyptiſches Gebiet gekommen ſind, ohne daß es gelungen wäre. den Vormarſch zurückzuhalten. Allein in dieſem Umſtand liege, wie man einräume, die Bedeutung der augenblick⸗ lichen Entwicklung. Brotrationierung in Dänemark. Ab 16. September wird in Dänemark die Schwarzbrot⸗Ratiokierung durchgeführt, in dem die Brotabgabe nur noch gegen Karten erfolgt. Die Rationen für Roggenbrot ſind ſehr reichlich bemeſſen. ſchalls Balbo. Der Angriff auf Aegypten Von unſerem römiſchen Korreſpondenten — Rom, 15. September Die lang erwartete Stunde hat ge⸗ ſchlagen! Der italieniſche Angriff hat begonnen. Aegypten, die Hochburg des briti⸗ ſchen Empires am Mittelmeer, ſteht nor dem Be⸗ ginn der italieniſchen Offenſive, die ſich auf Aegyp⸗ ten als ein Land richtet, von dem aus Italien Ge⸗ fahr durch engliſche Angriffe droht. Als Italien in den Krieg eintrat, prophezeiten die engliſchen und auch die franzöſiſchen Zeitungen, daß Italiens junges Imperium Abeſſinien in kürzeſter Zeit verloren ſein würde; denn, ſo mein⸗ ten jene Allwiſſenden, Abeſſinien würde von Kenia, d. h. im Süden von Aegypten, vom anglo⸗ägyptiſchen Sudan, d. h. von Weſten her, und vom Indiſchen Ozean aus, d. h. von Oſten her, in die Zange ge⸗ nommen werden, und die erſt vor pier Jahren un⸗ terworfenen Abeſſinier würden ſich gegen die fita⸗ lieniſche Herrſchaft erheben. Schon glaubte London, den Negus bereithalten zu müſſen, damit er wieder ſeinen Einzug in Adois Abeba halte. Dieſe Speku⸗ lationen ſind fehlgeſchlagen. Nicht nur haben die Engländer Abeſſinien nicht einnehmen können, ſon⸗ dern im Gegenteil hat ſich das Imperium als eine Baſis erwieſen, von dem aug die italieniſchen Aus⸗ fälle nach allen Richtungen hin unternommen wer⸗ den konnten. So haben die Italiener in norößſt⸗ licher Richtung das ehemalige Britiſch⸗Somaliland erobert; in weſtlicher Richtung ſind ſte gegen den anglo⸗ägyptiſchen Sudan vorgeſtoßen und haben Kaſſala beſetzt. Weiter ſind die Italiener von Abef⸗ ſinien aus ſüdwärts in die letzte engliſche Kolonie Kenia eingedrungen und haben Buna beſetzt. Nicht aders liegen die Dinge in Lybien. Auch dieſer italieniſchen Beſitzung hatten die Weſtmächte borausgeſagt, daß ſie dem kombinierten Anſturm der Franzoſen aus Tunis und der Engländer aus Aegypten nicht ſtandhalten würde. Aber die Fran⸗ zoſen kamen erſt gar nicht zum Angreifen, und die kleinen Operationen, die die Engländer von Aegyp⸗ ten her gegen die Oſtgrenze Lybiens verſuchten, ſchlugen ſamt und ſonders fehl. Lybien aber wurde unter der Leitung eines Generalgvuverneurs zu einem Feldlager von zivil⸗ und materialmäßigem Ausbau gemacht, wie es die Kolonialgeſchichte noch nie geſehen hatte. Es wurde bald immer klarer, daß dieſes Lybien ſich zu einer ſchweren Bedrohung für Aegypten auswachſen würde. Ganz deutlich wurde dies alles nach dem Heldentod Balbos, als Narſchall Graziani mit dem Oberbefehl in Lybien betraut wurde. Graziani iſt Oberbefehls⸗ haber des italieniſchen Heeres und es liegt auf der Hand, daß man einem ſolchen Mann nicht ein Kom⸗ mando auf einem nebenſächlichen Poſten anvertraut Was aber bedeutet Aegypten ſelbſt? Seit dem engliſch⸗ägyptiſchen Freundſchaftsvertrag iſt Aegypten völkerrechtlich ſebſtändig. Als Italien Eng⸗ land und Frankreich den Krieg erklärte, fühlte ſich die ägyptiſche Regierung nicht verpflichtet, auch ihrer⸗ ſeits gegen Italien in den Krieg einzutreten. Sie beſchränkte ſich vielmehr darauf, die diplomatiſchen Beziehungen zu Italien abzubrechen, und ihrerſeits zu erklären, daß Aegypten erſt dann in den Krieg eintreten würde, wenn das Land von außenher an⸗ gegriffen würde. Inzwiſchen bauten die Engländer die ägyptiſchen Städte und Häfen zu Marine⸗ und Flottenſtützpunkten aus. Dann legten ſie beſonders an der Grenze gegen die italieniſchen Beſttzungen zu Luftſtützpunkte an. Kurzum, die Engländer ſchalteten in Aegypten wie im eigenen Lande. Für Italien er⸗ gaß ſich daraus die ſeltſame Lage, daß es die Neu⸗ tralität des Landes zwar achteten, aber andererſeits ſich zu Lande, zu Waſſer und in der Luft gegen An⸗ griffe aus Aegypten verteidigen mußte. Dieſe Tat⸗ ſache iſt in zahlreichen kleinen Grenzkämpfen nicht ſo ſtayrk zum Ausdruck gekommen, ſie iſt aber in zwei weithin ſichtbaren Ereigniſſen aller Welt deutlich ge⸗ worden: In der Seeſchlacht von Punto⸗Stilo vom Juli dieſes Jahres und beim Fliegertod des Mar⸗ Die Seeſchlacht entſpann ſich, als die italieniſchen Seeſtreitkräfte und Luftſtreitkräfte dem von Alexandrien, d. h. einem ägyptiſchen Hafen, kom⸗ menden engliſchen Geſchwader, das die Küſten Süd⸗ italiens beſchießen wollte, den Weg verlegte. Mar⸗ ſchall Balbo fand während eines Luftkampfes über dem oſtlybiſchen Hafen Tobruk, den engliſche Flieger, die von ägyptiſchen Stützpunkten aufgeſtiegen waren, angegriffen hatten. Dieſe Zuſtände konnte Italien nichtlänger dulden, und ſo ſchrieb der Mitarbeiter des Grafen Ciano, Anſaldo km„Tele⸗ grafo“:„Italien ſteht vor einem grotesken und tra⸗ giſchen Paradoxon. Es iſt der Freund des ägyptiſchen Volkes und der Feind ſeines Landes. Für uns ſſt ode Freundſchaft des ägyptiſchen Volkes und die gleichzeitige hung, die unſerem Kolontalreich vom ägyptiſch den her erwächſt, ein Rätſel, das, deſſen dürfen wir ſicher ſein, vom Schwerte des Mar⸗ ſchall Graziani gelöſt werden wird.“ Aegypten und der anglo⸗ägyptiſche Sudan werden vom einigen Hunderttauſend Mann engliſcher, auſtra⸗ liſcher, neuſeeländiſcher, ſüdafrikaniſcher und indiſcher Truppen verteidigt. Dieſe Streitkräfte ſind ſo bunt⸗ ſcheckig wie das britiſche Empire ſelbſt. Sie verfügen aber dennoch über eine nicht zu unterſchät⸗ sende Kampfkraft. Auf der italieniſchen Seite ſtehen die bewährten Truppen, mit denen Italien ſeine letzten Kolonialfeldzüge beſtrittem hat. Wer den italieniſch⸗türkiſchen Krieg, die Wiedereroberung Dybiens nach dem Weltkrieg und den Abeſſinienkrieg kennt, der weiß, daß Italien auch dieſen, ſeinen größ⸗ ten Kolonalkrieg gewinnen wird. Im Kampf gegen England hat Italien in ſeiner geographiſchen Lage die Rolle übernommen, die überſeeiſchen Beſitzungen des Empires lahm zu legen, die Kernpunkte des engliſchen Welbſyſtems ſind. Während Deutſchland in täglich und nächtlich ſich erneuernden Angriffen die Inſel und ihre Hauptſtadt zermürbt, greift Italien die Zitadelle der überſeeiſchen Beſitzungen Großbritanniens, Aegyp⸗ ten, an, und Marſchall Graziani, der moderne Seipio Africanus, der nach dem Weltkrieg Lybien zurück⸗ erobert und während des Abeſſinienkrieges die Süd⸗ front befehligt hat, bürgt dafür, daß dieſer Angriff mit der ſiegreichen Eroberung enden wird. (Fortſetzung von Seite 1) Canterbury ſowie über dem Fluß Medway hätten ſich heftige Luftkämpfe abgeſpielt. Reuter muß dann das Verſagen der britiſchen Fagdab⸗ wehr und den Durchſtoß der deutſchen Flugzeuge nach London zugeben. Gerade über dem Herzen der engliſchen Hauptſtadt habe ſich dann ein heftiger Kampf entwickelt. Eine gewiſſe Anzahl Bomben ſei in ein Gebiet gefallen,„das als vornehmſtes Viertel beſchrieben wird!“ Nach Mitteilung des Luftfahrtminiſteriumg ſei während des Angriffes der deutſchen Formationen wiederum der Buckinghampalaſt getrof⸗ fen worden. Die Gemächer der Köntain ſeien be⸗ ſchädigt. Es ſeien gleich zwei Bomben geweſen, die in der Nähe des Schloſſes niedergefallen ſeien, und zwar die eine auf den Palaſt und die andere auf die Ra⸗ ſenfläche. Keine ſei fſedoch— wie merkwürdig! explodiert. Gleichzeitig ſeien kleine Brandbomben auf das Gelände gefallen und hätten das Gras an⸗ gezündet. König und Königin ſeien nicht anweſend geweſen. Im Palaſt befinde ſich nur das ſtark redu⸗ gierte Perſonal der Dienerſchaft. Einzelheiten über die Beſchädigungen kriegs⸗ wichtiger Objekte werden bezeichnenderweiſe ver⸗ ſchwiegen. Bekanntlich liegt der Buckinghampalaſt ganz in der Nähe einer Kaſerne und eines Oella⸗ gers. Ob dieſen militäriſchen Zielen etwas geſche⸗ en iſt, iſt im Augenblick nicht in Erfahrung zu bringen. Reuter läßt lediglich durchblicken, daß in anderen Gegenden Londons neue Brände entſtanden ſeien, Allerdings ſeien auch die Gas⸗ und Waſſerleitungen beſchädigt worden. Wie verlautet, beabſichtigen die Londoner Bör⸗ ſenkreiſe, die Börſe in eine andere Stadt zu verlegen. Die letzten deutſchen Aktionen müſſen alſo den Börſenjuden die Laune gründlich verdorben haben. Auch die Stimmung im Volk iſt alles andere als roſtg zu nennen. Deshalb rettet ſich Church wieder in die Sphäre der Wunſchträume und über⸗ ſchwemmt die Londoner Bevölkerung wieder einmal mit Inflationszahlen über angeblich abgeſchoſ⸗ ſene deutſche Flugzeuge. Die Ziffern ſind jedoch ſo aſtronomiſch, daß ſie von keinem halbwegs Vernünſtigen mehr geglaubt werden. 8 8805 Auch der Londoner Rundfunk fat die Anwei⸗ ſung erhalten, den Londonern einzureden, ihre Stimmung ſei vortrefflich. So ſagte am Montagfrüh ein Mr. Montague, London ſei guten Mutes. Die Nachtangriffe ſeien weitaus unange⸗ nehmer als die bei Tage, Aber das Volk gewöhne ſich an die Angriffe. Ja, die Londoner liebten ſogar dieſen Lärm der explodierenden Bomben. Alle Flak für London! Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Genf, 16. Sept. Apwfolge der Verſtärkung des Sperrſyſtems um London durch Heranziehung ſchwerer klak aus an⸗ deren Sperrgebieten, iſt eine ſo außerordentliche Schwächung des Schutzes kriegswichtiger Induſtrie⸗ anlagen und Verſorgungsbetriebe in mitteleng⸗ liſchen Städten eingetreten, daß von dort ſchärf⸗ ſtexr Proteſt bei der Regierung eingelegt wor⸗ den iſt. Die Regierung iſt in ſchwieriger Lage, den unzureichenden Abwehrdienſt auszubauen, weil ſie zugleich mit London auf den Schutz der übrigen Häfen und Induſtrieplätze bedacht ſein muß, tatſäch⸗ lich aber nicht genügend Flugzeuge und Flak zur Verfügung hat. leberſiedluüng der Eine Wellſtadt ſinkt in Tri nmer And immer noch ſlteigert ſich die Kraft der deulſchen Angeiffe Drahtberichtunſeres Kor reſpondenten — Liſſabon, 16. September. Während die britiſche Hauptſtadt allmählich in Trümmer und Ruinen ſinkt, beginnt die zweite Woche der gigantiſchen Schlacht, die von einer ge⸗ wiſſenloſen Regierung frivol herausgefordert wurde. Am Ende der erſten Woche der deutſchen Vergel⸗ tungsangriffe auf London ſteigerten ſich Stärke und Dauer der Kämpfe. Eine einzige rieſige Rauchwolke ſchwebte über der britiſchen Hauptſtadt und war bis auf 80 Kilometer Entfernung deutlich zu ſehen. In den Straßen Londons ſelbſt aber wachſen die Ver⸗ wüſtungen. Die Bezirke, in denen Branoſtelle neben Branoͤſtelle liegt, werden immer zahlreicher. Am ſchlimmſten ſieht es, abgeſehen von den Docks, in der City aus und in den an dieſe greuzenden Stadtteilen des Zentrums. Hier iſt jeder normale Verkehr un⸗ möglich geworden. Der ganze Stadtkern iſt durch Polizei hermetiſch abgeſperrt. Privatperſonen dür⸗ ſen ihn nur mit Dienſtausweiſen oder polizeilichen Beſcheinigungen betreten. Jeglicher Verkehr von Privatwagen iſt unterſagt. Ein Amerikaner ſchildert das Ausſehen der Stadt während dieſer Angriffe mit folgenden Worten: „London lag wie gelähmt da. Die Straßen der Mil⸗ lionenſtadt waren ſo leer und ausgeſtorben wie ſeinerzeit die Straßen des geräumten Straßburg oder anderer Städte an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze. Büros Geſchäfte, Reſtaurants uſw. waren geſchloſſen. Die ganze Stadt hockte in den Luftſchutz⸗ kellern und U⸗Bahntunnels, wo ſich alle Stände bunt miteinander miſchten. Rote Glut färbte im eleganten Weſten der Stadt die oͤunklen Rauchwol⸗ ken am Himmel, ein Zeichen, daß dort aroße Brände ausgebrochen waren. Die angreifenden deutſchen Flugzeuge ſchwirrten in den Wolken wie die Bie⸗ nen in den Bäumen und konnten überall beobachtet werden, ohne daß die britiſche Flakabwehr ihnen ſcheinbar etwas anhaben konnte.“ Bei den Angriffen wurde zum erſten Male auch die Downingſtreet, die berütbzmte Regierungs⸗ ſtraße Londons, in Mitleidenſchaft gezogen. Auch mehrere bekannte Regierungsgebäude. wie z. B. das Somerſet⸗Houſe, wurden beſchädigt. Beſonderes Auf⸗ ſehen erregte ſelbſtverſtändlich der Bombenabwurf auf den Buckin.gham⸗Palgcee, den Stadtwohnſitz der königlichen Familie, bei dem ſämtliche Fenſter⸗ ſcheiben des Schloſſes zerſtört wurden. Ein ame ri⸗ kaniſcher Korreſpondent gibt folgende dramatiſche Schilderung dieſes Angriffes:„Ein unporſtellbar kühner deutſcher Flieger ſchoß direkt über dem Pa⸗ laſt in raſender Geſchwindigkeit herunter, ſchaltete den Motor aus, warf ſeine Bomben ab und ſtieg mit dröhnendem Motor ſteil in die Wolken. Es war ein unerhörtes Wageſtück. Rieſige Rauchſäulen zogen in die Luft und überall hörte man, wie Mauerwerk Schloßhof waren zwei Rieſen⸗ krater entſtanden. Bomben hatten auch das Hauptwaſſerrohr des Schloſſes getroffen und rieſige Waſſerſäulen ſprangen in die Höhe.“ Die britiſche Regierung verſucht ſelbſtverſtänd⸗ lich dieſen Angriff auf den Buckingham⸗Palaſt zu Propagandazwecken auszubeuten. Sie richtete ſofort ein Telegramm an den König un Königin, das dieſe zu ihrer Rettung beglückwünſchte. Der König antwortete mit einem Telegramm in dem er u. a. ſagte: Nun haben wir beide auch wie an⸗ dere Leute die Barbarei am eigenen Leibe verſpürt.“ Die britiſche Propaganda kann aber keinesfalls die Welt darüber hinwegtäu⸗ ſchen, daß die engliſchen Flieger es waren, die mit dieſen barbariſchen Angriffen auf deutſche Wohn⸗ zu Boden ſiel. Im viertel und deutſche nationale Denkmäler, wie z. B. am Brandenburger Tor, den Anfang machten. In⸗ folge der ſtändigen Luftangriffe auf London haben die Auslandskorreſpondenten vom Informations miniſter neue Arbeitsräume und Telephonzellen in einem tiefen Keller im Miniſterium erhalten. Auch das Perſonal des Miniſteriums hat neue bomben⸗ ſichere Arbeitsräume in den tieferen Regionen er⸗ halten. Weiter wird gemeldet, daß die Altersgrenze der engliſchen Fliegerrekrutie rung, die kürzlich von 28 auf 32 Jahre heraufgeſetzt wurde, jetzt ſchon wieder erhöht werden ſoll, und zwar von 32 auf 38 Jahre. Als Grund hierfür wird nunmehr ein dringender Bedarf an Fliegern, den man nicht anders decken kann, zugegeben. Die Flüchtlinge erzählen EP Madrid, 16. September. Ein ununterbrochener Strom von Flüchtlingen aus London trifft täglich in Dublin ein. wie Nach⸗ richten aus der Hauptſtadt des iriſchen Freiſtgates beſagen. Die Flüchtlinge erklären, daß es bereits an allem Notwendigen in der enaliſchen Hauptſtadt mangele. Es fehlten Lebensmittel, Gas, Waſſer und vor allem Medikamente. Die zuſtändögen engliſchen Behörden ſeien nicht mehr Herr der Lage. Verordnungen und Gegenverord⸗ nungen jagten ſich und ſteigerten die allgemeine Verwirrung. Die britiſche Luſtwaſſfe werde hin⸗ und herverlegt, weil die deutſche Angriffsaktion ſo um⸗ fangreich ſei, daß ſie klare Dispoſitionen unmöglich mache. Die in Dublin eintreffenden engliſchen Flücht⸗ linge werden zuerſt Qugrantäne⸗Stationen zuge⸗ führt, weil man in Irland die Einſchleppung epide⸗ miſcher Krankheiten befürchte. Im übrigen habe man beſtimmte Häuſer und öffentliche Gebäude zur Verfügung geſtellt Die Regierung würe gerne geflohen Aber die Erregung der Londoner Bevölkerung erlaubt es ihr nicht Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Genf, 16. Sept. Die britiſche Regierung iſt durch das Bekannt⸗ werden ihrer Pläne über eine Verlegung des Regierungsſitzes nach Glasgow und die Ueberſiedlung des königlichen Hauſes nach dem ſchottiſchen Schloß Balmoral in peinlichſte Verlegen⸗ heit geſetzt worden. Sie erklärt jetzt, dieſe Pläne ſeien lediglich Ausfluß„deutſcher Propaganda“, muß aber gleichzeitig zugeben, daß allerdings Pläne zur Regierung und des königlichen Hauſes an einen anderen Ort ausgearbeitet worden ſeien, ſie ſeien aber„im gegenwärtigen Augenblick“ weniaſtens noch nicht akut.“ In Regierungskreiſen iſt man ſehr unzufrieden damit, daß dieſe Pläne in dem nervöſen Durch⸗ einander der vergangenen Woche überhaupt bekannt geworden ſind, denn man hatte ſte bis dahin ſtrikt ge⸗ heim gehalten, um die Oeffentlichkeit nicht zu beun⸗ ruhigen. Niemand wird aber in London leugnen können, daß ſeit Beginn der vergangenen Woche dieſe Fluchtabſichten in allen möglichen Kreiſen und Zirkeln lebhaft beſprochen und kommentiert worden ſind. Jetzt ſteht man ſich angeſichts der Empörung, die dieſe Pläne überall in der Bevölkerung Londons hervorgerufen haben, dazu gezwungen, ſie noch einige Zeit aufzuſchieben, denn man fürchtet, daß eine Flucht der Regierung und des Königs jetzt den ſofortigen Zuſammenbruch der Londoner Stimmung zur Folge haben müßte, die ohnehin ſchon überreizt und deprimiert genug iſt. „Das ſind keine Menſchen mehr.“ Londoner, die die Wirkung der Luftangriffe am eigenen Leibe geſpürt haben Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 16. September. „Berlinske Tidende“ ſchreibt heute über die Wir⸗ lungen der Luftangriffe:„Den ganzen Tag über bemerkte man in London nicht das geringſte Zeichen normalen Lebens. In der Frühe, als die Arbeiter und Angeſtellten, denen ihre Arbeitsſtätten bisher er⸗ halten blieben, nach neuerlicher ſchlafloſer Nacht in den Kellern auf dem Wege zur Arbeit waren, wurde wieder der erſte Tagesalarm gegeben. Unmittelbar darauf donnerte die Flak in den Himmel. Die Stra⸗ ßen waren im Handumdrehen von Menſchen rein⸗ gefegt, was nicht zuletzt ſeinen Grund in der beton⸗ Erhöhtes Rüſtungstempo in NA Der Bau der Zwei⸗Ozean⸗Flotte wird in Angriff genommen EP. Waſhington, 18. Sept. Daß paxlamentariſche Verteidigungskomitee hat wei Denkſchriften, welche die Gegenzeichnung des Präſtdenten tragen, an den Kongreß geſandt. In ihnen wird eine Beſchleunigung der kriegs wichtigen Produktion auf allen Ge⸗ bieten als ein dringendes Erfordernis bezeichnet. Im einzelnen werden die Fragen der richtigen Pla⸗ sierung von Aufträgen und der richtigen Doſierung ſowie die Innehaltung von Terminen der Quali- tät und der endgültigen Preiſe behandelt. Erfah⸗ rene Werke ſollen weſentlich bevorzugt werden. Die Finanzlage der Auftragnehmer ſoll beſonders be⸗ rückſichtigt werden. In dex Denkſchrift werden auch die ſoztalen Fragen angeſchnitten. Es fällt auf, daß die 40 Stunden⸗Woche empfohlen wird, um die Ar⸗ beitsloſen aufzuſaugen. Eine Verletzung des So⸗ ztalgeſetzes ſoll vermieden werden. as Marinedepartement hat den erſten Schritt etan, um die erforderlichen Werften für eine wei⸗Oze ane Flotte zu ſchaffen. 8 Die Risdon⸗Werke der Columbia Steel Company, einer Untergeſellſchaft der United States Steel Cor⸗ poration, wurden für 10 Millionen Dollar angekauft. Die Werke werden in eine Werft verwandelt und den angrenzenden Union Iron Works der Bethlehem Steel Company zur Verfügung geſtellt, die bereits vor einigen Tagen Aufträge auf den Bau von acht⸗ zehn Zerſtörern und vier Kreuzern erhielt. Dem Marine⸗Departement ſind von dem Kongreß 145 Millionen Dollar für die Erweiterung von Schiffswerften zur Verfügung geſtellt worden. Die Durchführung der Wehryflicht EP, Stockholm, 16. September. Am Samstagnachmittag hat der nordamerikaniſche Kongreß die allgemeine Mlenwflieh in Amerika an⸗ genommen. Das Dienſtpflichtgeſetz muß nunmehr von Präſtdent Rooſevelt unterzeichnet werden und tritt damit in Kraft. Es wird angenommen, daß die erſten 75 000 Mann am Z. November zur Ausbildung eingezogen werden. Der Marine⸗Ausſchuß des Senats hat den Vor⸗ ſchlag angenommen, den Mannſchaftsbeſtand der Kriegsmarine der Vereinigten Staaten von 27 000 auf 50 000 Mann zu erhöhen. Anleihe⸗Köder für Südamerika dnb. Wafhington, 12. Sepfember. Mit 2 gegen 27 Stimmen nahm der Bundesſenat am e Geſetzesvorlage an, die die Export⸗ und Importbank ermächtigt, den ſüdamerikaniſchen Ländern eine weitere halbe Dollarmillarden⸗Anleihe zu gewähren. Das Geſetz, das das enleihekapital von 200 Dollar⸗Millionen auf 700 erhöht, geht an das Unterhaus zur Beratung einiger vom Seuat vor⸗ genommenen Aenderungen zurück. 5 Keine Abiretung der Galapagos⸗Inſeln Drahtberichtunſeres Korreſpon denten — Nom, 13. September. Die Geſandtſchaft von Eeuador in Rom hat im Einverſtändnis mit ihrer Regierung die Mitteilung an die Preſſe gegeben, daß alle veröffentlichten Ge⸗ rüchte iber eine Abtretung der Galapagos ⸗Inſeln an die Vereinigten Staaten abſolut falſch ſeien, und daß auch keine Verhandlungen zwiſchen Ecuador und den US über dieſen Punkt vorgeſehen ſeien. gung Michael 1 zum Diviſionsgeneral befördert. König ichael J. iſt mit dem 14. September in den 5 Diviſionsgenerals befördert worden. Bis⸗ her der König den Rang eines Leutnants. ten Warnung vor Flakſprengſtücken hatte. Eine Stunde, nachdem dieſer erſte Tagesalarm abgeblaſen war, ertönte neuer Alarm, der bis zum Mittag dauerte und dann löſte ein Alarm den anderen ab.“ Es gibt kaum einen Stadtteil, der nicht mehr oder weniger von Bomben gezeichnet iſt. Die Gebiete um die Themſe herum liegen mit ſchweren Brand⸗ wunden da Jetzt ſei das Leben in England ge⸗ fährlicher als jemals. Beſonders bei den Bomben⸗ angriffen am hellichten Tage ſei die Gefahr für die Bewohner der Stadt groß u. es bönne nicht geleugnet werden, daß die Angriffe ſchwere Störungen im All⸗ tagsleben hervorgerufen hätten. Die Hauptver⸗ kehrsadern ſeien geſperrt. Vielerlei Verkehrsum⸗ leitungen behinderten ſich gegenſeitig. Zur Ver⸗ kehrserleichterung iſt fetzt ein Fernverkehr zwiſchen Woolwich und Weſtminſter eingerichtet worden. Das Tempo, in dem ſich das wirtſchaftliche Leben mühſam aufrecht erhält, verringert ſich merklich. Wer dring⸗ liche geſchäftliche Beſuche ausführt. hört mancherorts den kaum noch verblüffenden Beſcheid:„Hier wird ja gar nicht mehr gearbeitet!“ Ueber die Widerſtandskraft der Be⸗ völkerung wird viel und ſo, daß man den Zweck mit Händen greifen kann, berichtet. Die angeführ⸗ ten ermunternden Beiſpiele ſtammen aus bomben⸗ ſicheren Luftſchutzräumlichkeiten, und die Ausſprüche werden Leuten in den Mund gelegt, die noch nie in unmittelbare Berührung mit der Feindeinwirkung gekommen ſind. Die Berichte über die Betroffenen klingen anders. Stumm und teilnahmslos ſitzen ſie mit vertrock⸗ neten oder rotgeweinten Augen da und gehen mit den Schritten eines Schlafwandlers einher. Sie laſſen ſich betreuen, werden geſpeiſt und dann abgeſchoben. Sie ſind lebende Menſchenſplitter, den Bomben und den Trümmern entrückt. Viele von ihnen haben die Bombenhölle mehrmals er⸗ lebt und ſind völlig gebrochen. Für ſie exiſtiert das„kämpfende London“ nicht.“ N Unter dieſen Umſtänden iſt es nicht zu verwun⸗ dern, wenn alle, die es nur können, aus der Stadt herauswollen. Der Strom dieſer Evakuierenden geht wie eine Völkerwanderung durch die Stadt, aber wie gewöhnlich hat ſich die wohl⸗ habende Bevölkerung des Weſtend zuerſt mit der Dienerſchaft in Sicherheit gebracht. Dort ſtehen die meiſten Häuſer völlig leer, und deshalb ſind überall große Brände entſtanden, da niemand da war, der ſte löſchen konnte. Die Behörden haben die völlige Räumung dieſer Häuſer verbieten müſſen. Wenn der Aufforderung nicht Folge geleiſtet wird, werden die Häuſer beſchlagnahmt und den Obdachloſen zur Verfügung geſtellt. Schließlich wird gemeldet, daß die Verkehrs verbindung zwiſchen London und Li⸗ verpool unterbrochen iſt. Dieſe Tatſache wurde ſo⸗ gar nom Informationsminiſterium zugegeben, das gleichzeitig mitteilte, daß das weſentliche„Schwie⸗ rigkeiten betreffs der Verſorgung Londons mit Le⸗ bensmitteln berbeiführt.“ Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 16. Sept. gehen Schrecken und So überſchreibt„Stockholm Dagbladet“ ſeinen Sonntagsbericht über die Lage auf der Inſel England. Im übrigen ſind die Ein⸗ zelberichte weſentlich dürftiger als an den Vortagen, was aber nicht allein auf die ſtreungere Zenſur zu⸗ Meber England Entſetzen weiter.“ rückzuführen ſein wird. Selbſt die drahtloſen Ver⸗ bindungen zwiſchen Schweden und England ſetzen oft halb⸗ bis ganzſtündlich aus.„Stockholms Tid⸗ ningen“ meldet:„Mit jedem neuen Luftangriff nimmt die Zahl der über London erſcheinenden deut⸗ ſchen Flugzeuge zu.“ „Aftonbladet“ meldet, außer auf London richte ſich der deutſche Maſſenangriff jetzt auch auf Liver⸗ pool. Sechs Luftangriffe innerhalb 24 Stunden erlebte Englands wichtigſte Handelsſtadt. Die Ko⸗ penhagener„Nationaltidende“ meldet aus Dublin; „Jriſh Preß“ bringt einen Bericht aus Belfaſt, wo⸗ nach die Luftangriffe jetzt auch über Nordirland weitergehen. Der Angriff auf Belfaſt ann Samstag habe ſchwere Zerſtörungen im Hafen angerichtet, Am Samstag wurde in Belfaſt dreimal Flieger⸗ alarm gegeben. Hierzu iſt zu ſagen: Belfaſt ſſt nach Liverpodl der zur Zeit wichtigſte Einfuhrhafen für die über den Ozean kommenden Einfuhrgüter, Der Amſterdamer„Telegraaf“ ſchreibt:„Die Luftſchlacht um London iſt für England endgültig verloren. Der Kampf kann weitergehen, aber er iſt nicht mehr für England zu gewinnen.“ Auch der Rotterdamer„Courrant“ urteilt:„Jeber neue Kampf in der Luft endet für England mit den ſchwerſten Verluſten ſeiner nicht überreichen Waffe der Jagb⸗ flieger. Je mehr dieſe Waffe dezimiert wird, deſto ſchneller iſt das Ende da. Je weniger die Engländer dies erkennen, deſto furchtbarer wird das Erwachen für das 45⸗Millionen⸗Volk ſein.“ Die Wehrmachtsberichte beſagen, daß die deutſchen Luftangriffe unentwegt weitergehen. Aus den Wehr⸗ machtsberichte kann man leſen, daß immer ſchneller die Angriffe folgen und daß immer kürzer die Zwi⸗ ſchenpauſen der Kampfruhe ſind. Die neutralen Be⸗ richte des geſtrigen Tages ſtimmen darin überein, daß nicht allein London, ſondern viele andere eng⸗ liſche Städte deutſche Fliegerbeſuche erhalten und daß die Induſtrieproduktion in den wichtigſten Rü⸗ ſtungszentren Mancheſter Birmingham, das von Samstag früh bis Sonntag elfmal Fliegeralarm hatte, vollſtändig ſtilliegt. Die deutſchen Flugzeuge ſind bereits weit nach Norden hinein vorgeſtoßen. So überflogen, wie„Nya Daglight Allehanda“ mel⸗ det, deutſche Flugzeuggeſchwader Samstag mittag Glasgow, das als auserſehnter Fluchtort des Königshauſes und der Regierung in den letzten Ta⸗ gen genannt war. Die Londoner Zeitungen ſchrumpfen im Umfang immer mehr zuſammen. Ihr Erſcheinen iſt ganz unregelmäßig. Der„Star“ der am Nachmittag aus⸗ gegeben wird, erſchien Freitag gegen neun Uhr früh und am Samstag überhaupt nicht. Die„Times“ macht in ihrer Samstagausgabe den törichten Vor⸗ ſchlag, alle öffentliche Gebäude zu Lazaretten um⸗ zuwandeln und ſie durch Rotekreuzfahnen und enf⸗ ſprechenden Kennzeichen auf den Dächern vor Flie⸗ gerangriffen zu ſchützen.„Daily Herald“, die in drei Tagen zweimal erſcheinen konnte warnt die Regierung, London zu verlaſſen, weil das die arbei⸗ tende Bevölkerung nie verſtehen werde. Die Beſtrafung der Kriegsſchuldigen bezeichnete in einer Anſprache an die Preſſevertreter in Vichy, Miniſter Lawal, als zweite Aufgabe der jetzigen Regierung. Nach Lavals Erklärungen war der Krieg mit dem Rückzug der Engländer auz Flandern verloren. Alle, die dann den Krieg auch nur einen Tag noch fortgeſetzt haben, würden ſich jetzt zu verantworten haben. Nicht weniger ſchulbig ſeien öͤie Staatsmänner, die dieſen Krieg überhau begannen, ohne daß für Frankreich ein Grund oder eine Bedrohung vorgelegen habe. Das Genfer„Journal“ meldet aus Vichy, bisher ſeien 32 Politiker in Haft genommen worden, darunter die meiſten Miniſterkollegen Daladierg und Reynauds. Gegen den Exminiſter Mandel würden noch ſchwerere Anklagen krimineller Art erhoben. Alle ſpaniſchen Zeitungen bringen ausführliche Artikel zur Reiſe des Miniſters Suner nach Berlin, der ſie allgemein größte Bedeutung hei⸗ legen. Die Zeitung„La Nacion“ ſchreibt: Spaniens nationale Wünſche nähern ſich der Erfüllung. Un: ſere Dankbarkeit gegenüber Deutſchland und Italien hat die jetzige Reiſe des Miniſters nach Berlin ver anlaßt. Die Zeitung„ABC“ nennt Suners Reiſe nach Deutſchland eine Demonſtration für Spaniens nationale Rechte. Serrano Suner in Verlin Wichtige Beſprechungen mit der Reichsregierung (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 16. September. Auf Einladung der Reichsregierung traf hente morgen, im Sonderzug aus Paris kommend, der ſpaniſche Innenminiſter Serrano Suner mit ſeiner Begleitung zu einem mehrtägigen Beſuch in der MReichshauptſtadt ein. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib; ben 5 o ꝓ 2 1 den ſpaniſchen Miniſter auf dem Anhalter Bahnhof. Der ſpaniſche Innenminiſter und der Reich miniſter des Auswärtigen ſchritten die Front der vor dem Bahnhof angetretenen Ehrenformation ab An⸗ ſchließend geleitete der Reichsaußenminiſter den ſpaniſchen Miniſter in das Hotel Adlon, wo die ſpaniſchen Gäſte Wohnung genommen haben. 3 ger ee dem panſſchen Innenminiſter bei ſeinem ntreffen am und vor dem Hotel Adlon einen 5 9 1 Kurz nach ſeinem Eintreffen in der Reichs hauf ſtadt wurde der ſpaniſche Innenminiſter Serrane Suner vom Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop im Auswärtigen Amt zu längeren Unterredung empfangen. Athen auf falſchem Wege Setzt man dort immer noch auf die engliſche Karle! Drahtberichtunſeres Korreſpon dente ichen Kreiſen Non Wee In den po en eiſen Rom e fe 05 de ariechiſche Preſſe, getreulich die antiitalieniſſhe Haltung widerſpiegelt die die griechſche Nenne eingenommen hat. Das kommt, wie eine in de italteniſchen Sonntagsblättern abgedruckte Meldun aus Athen beſagt, vor allem in der eee l der griechiſchen Zeitungen über die Kriegserei 15 zum Ausdruck. Es werden faſt nur englif Nachrichten, und zwar in größter Aufmachung wiedergegeben, ſo daß der Eindduck hervorgerufen wird, als eilten die Engländer von Sieg zu Sten Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die ohnehin ſchon 6 ſpannten Beziehungen zwiſchen Rom und Athen burg dieſe eigentümliche, in keiner Weiſe den Erſorde“ niſſen der Neutralität entſprechende Haltuna der arie“ chiſchen Preſſe nur noch verſchlechtert werden. Glücwünſche des Führers zum Unabhänssakeil⸗ W b zum Un e 5 Grückwunſche übermittelt. f ſeine tesk f Engloe ſches Fehle politi De werde Weſthe dieſe ebenfa Maße transr Sch wurde ſunken nügen bei de Blocka Krieg geriſſe kamen unter 46 v. land. zichten münde der ve. oͤrien. regeln Luftan Oel ka portier der G igriff deut⸗ fültig er iſt b der ampf erſten Jagb⸗ deſto inder achen ſchen Behr⸗ neller Zwi⸗ n Be; A a — 2 Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 14. September. Zu Beginn dieſes Krieges ſetzte England bekannk⸗ lich große Hoffnungen auf die Abſchnürung Deutſch⸗ lands von allen Oelquellen. Zwar nahm man in London an, daß Deutſchland beträchtliche Oelvorräte aufgeſpeichert hätte, vermutete aber, daß dieſe Vor⸗ täte keinesfalls für einen längeren Krieg ausrei⸗ chen würden. Seit November des vergangenen Jahres wurden von London aus immer wieder Nachrichten in die Weltpreſſe lanciert. denen zufolge Deutſchlands Delverſorgung immer ſchwieriger würde und daß infolge deſſen das Reich nicht in der Lage ſein dürfte, eine Offenſive größeren Stils durchzuführen, da es ſich den dabei auftretenden Oel⸗ verbrauch angeſichts ſeiner ſchwindenden Reſerven gar nicht leiſten könne. Die Ereigniſſe haben gezeigt, wie geradezu gro⸗ tesk falſch die engliſche Rechnung war. Dagegen iſt Englands eigene Oelverſorgung jetzt in ein kriti⸗ ſches Stadium getreten, und verſchiedene ſchwere Fehler und Unterlaſſungsſünden der enaliſchen Oel⸗ politik beginnen ſich bitter zu rächen. Der größte Teil der engliſchen Oeleinfuhr ging in normalen Zeiten über die Häfen an der Kanal⸗ und an der Oſtküſte. Hier waren die notwendigen modernen Anlagen geſchaffen worden, um ein ſach⸗ gemäßes Löſchen und Lagern des Oeles durchführen zu können. Schon ſeit längerer Zeit aber waren Fahrten nach dieſen Oſt⸗ und Kanalhäfen aber recht riskant geworden, denn die deutſchen U⸗Boote griffen ſyſtematiſch gerade die britiſchen Tankſchiffe an. Seit dem Einſetzen der Luftangriffe größeren Stils ſcheiden die Oſthäfen für die Oeleinfuhr praktiſch aus, nicht zuletzt auch deswegen, weil die dort lie⸗ liegenden großen Oeldepots das beſondere Ziel der deutſchen Flieger wurden und bei den bisherigen Angriffen auf London z. B. rieſige Oelvorräte in Flammen aufgingen. In engliſchen Regierungs⸗ kreiſen kündigte man ſelbſtverſtändlich an. man werde die Transporte einfach von jetzt ab über die Weſthäfen leiten. Aber abgeſehen davon, daß auch dieſe Weſthäfen wie z. B. Liverpool und Briſtol ebenfalls den deutſchen Luftangriffen in höchſtem Maße ausgeſetzt ſind, iſt es nicht ſo einfach, Oel⸗ transporte umzulagern. Schon bevor dieſes kritiſche Stadium erreicht wurde, waren die Oelvorräte Englands ſtark abge⸗ ſunken und wurden von Fachleuten als völlig unge⸗ nügend für eine Zeit übermäßig ſtarken Verbrauchs bei den militäriſchen Operationen bei gleichzeitiger Blockade bezeichnet. Der Eintritt Italiens in den Krieg hatte ein großes Loch in Englands Oeleinfuhr geriſſen. Etwa 32 v. H. der engliſchen Oelimporte kamen auf dem Mittelmeerwege nach England, dar⸗ unter 19,5 v. H. aus Iran, 4,1 v. H. aus dem Irak, 4,6 v. H. aus Rumänien, 2,6 v. H. aus Sowjetruß⸗ land. Auf dieſe Quellen muß England heute ver⸗ zichten. Das Moſſulöl dient, ſoweit die in Haifa mündende Pipe Line noch intakt iſt, der Verſorgung der verſtärkten engliſchen Mittelmeerflotte in Alexan⸗ drien. Dieſe Verſorgung wird aber durch die in regelmäßigen Abſtänden erfolgenden italieniſchen Luftangriffe auf das ſtärkſte gehindert. Das perſiſche Oel kann zwar theoretiſch noch nach England trans⸗ portiert werden, es muß aber den Weg um das Kap der Guten Hoffnung nehmen, d. h. der Transport uuns Online ſuu yu uo dantert doppelt ſolange wie in normalen Zeiten. In⸗ beedeſen 585. auch doppelt ſoviel 8 5 um einſetzen. Das aber iſt d 7 er.. beißt r iſt gerade der allerwun Nach den Berechnungen eines norwegiſchen Schiff⸗ fahrtsblattes beſaß Großbritannien zu 9 Krieges eine Tankerflotte von 33 Mil⸗ lionen BR T. Der engliſche Bedarf an Erdöl betrug in Friedenszeiten 13 Millionen Tonnen; es waren alſo vier Fahrten der engliſchen Tanker im Jahre nötig, um dieſen Bedarf zu decken. Im Kriege hat ſich der Verbrauch ſelbſtverſtändlich ganz unge⸗ heuerlich erhöht. Es kam ferner darauf an, auch Ausfälle in möglichſt raſchem Tempo zu decken. Wenn auch England einen Teil der norwegiſchen, däniſchen und holländiſchen Tankerflotte einfach gekapert und in eigene Dienſte geſtellt hat, ſo kann dies den un⸗ endlich viel ſtärker gewordenen Verbrauch an Ton⸗ nage infolge der längeren Schiffsrouten und der Ver⸗ zögerungen durch das Geleitzugſyſtem nicht auf⸗ wiegen. Der größte Teil des engliſchen Erdöls kommt heute aus den amerikaniſchen Produk⸗ tionsgebieten, d. h. vor allem aus Venezuela und Mexiko. Seitdem die Deutſchen aber die fran⸗ zöſiſche Atlantickküſte in der Hand haben, ſind auch dieſe früher völlig ſicher gehaltenen Fahrten über den Atlantiſchen Ozean bedeutend riskanter gewor⸗ den und werden es in Zukunft immer mehr. Um das mexikaniſche Oel in genügenden Mengen zu be⸗ kommen, mußte die britiſche Regierung im übrigen durch das Kaudiniſche Joch der mexikaniſchen Regie rung hindurchgehen; Mexiko hatte in den letzten Jahren wie erinnerlich die ausländiſchen Petroleum⸗ geſellſchaften, die ſeit Jahrzehnten das Land be⸗ herrſchten und ausbeuteten, enteignet. Dieſe Ent⸗ eignung war pon den in London und Waſſhington allmächtigen Erdölkreiſen nicht anerkannt worden. Es kam vielmehr zu außerordentlich ſcharfen Aus⸗ einanderſetzungen, und die amerikaniſche und die engliſche Regierung ſetzten Mexiko unter den ſchärf ſten finanziellen und wirtſchaftlichen Druck. Die Auseinanderſetzung zwiſchen Mexiko und Waſhing⸗ ton über dieſe Frage iſt noch nicht beendet. England dagegen hat unterdeſſen die mexikaniſchen Bedin gungen zum größten Teil annehmen und auf For⸗ derungen eingehen müſſen, die das Großbritannien von einſt niemals auch nur in Erwägung gezogen hätte. Die mexikaniſchen Beſtrebungen, das Land allmählich von den großen angelſächſiſchen Oelkonzer⸗ nen unabhängig zu machen, haben in den engliſchen Kriegsnöten einen willkommenen Bundesgenoſſen gefunden. Auch hier räumt das Empire eine Poſi⸗ tion wach der anderen. Einer der entſcheidendſten ölpolitiſchen Fehler Englands aber liegt in der Vernachläſſigung der Pro⸗ duktion von ſyntetiſchem Benzin. In Eng⸗ land iſt zwar ſeit einer Reihe von Jahren viel von einer ſolchen Produktion geredet worden. Unter dem Einfluß der mächtigen Erdölgeſellſchaften ſind aber dieſe Pläne nicht in die Tat umgeſetzt worden. Eng⸗ land beſaß infolgedeſſen, als der Krieg ausbrach, nur ein einziges Hydrierwerk und war zu über 95 v. H. nach wie vor auf die ungehinderte Einfuhr von Oel angewieſen. Die deutſche Gegenblockade auf dem Meere und die deutſchen Luftangriffe auf dem Lande ſind alſo hier auf einen der heute ſchwächſten Punkte der engliſchen Abwehrfront geſtoßen. Mir durchbrechen Londons Flak⸗Gürtel Ohne Rückſicht auf Widerſtand ſtoßen Deutſchlands Flieger ins Herz Londons vor nb.„ 16. Sept.(PK.) Unſere Maſchine ſteht am Start. Die Motoren laufen auf halbe Touren, der Beobachter überprüft noch einmal die Uhren am Inſtrumentenbrett. Von draußen wird die Klappe der Bodenwanne zugewor⸗ fen. Die Motoren donnern auf, unſere Do 17 rollt an, raſt über die Grasnarbe des Platzes. Die Ge⸗ ſchwindigkeit zieht den Teppich des Rollfeldes unter uns hinweg. Wir fliegen. Ziel: London! Ueber dem Kanal treffen wir Kampfflugzeuge, die zurückkommen. Sie waren aber auch nicht die Erſten, ſie mögen dritte oder pierte Welle dieſes Nachtangriſſes geweſen ſein. Scheinwerfer beginnen weit vor uns am Hori⸗ zont zu ſuchen. Aber ehe wir das Gebiet dieſer ner⸗ vös hin⸗ und hertaſtenden Lichtbündel erreichen, ent⸗ decken wir unter uns einen kleinen Brand in der Nähe der Küſie.„Endlich“, höre ich die Stimme des Beobachters durch das ft⸗Gerät„endlich hat mal einer die Lichter da unten zugedeckt.“ Nach jedem Einſatz melden Beſatzungen die dieſes Gebiet über⸗ flogen hatten, daß in unmittelbarer Nähe der Küſte auf freiem Feld, wo weit und breit kein Haus und kein Dorf ſteht, ein Komplex zahlreicher Scheinwer⸗ ſer auftrete. Heute iſt kein Scheinwerfer dieſer Bat⸗ kerie da. der nach uns greift, dafür lodert ein kleines Feuer. Eine vor uns fliegende Maſchine hat hier wahrſcheinlich eine Bombe abgeworfen, und was da brennt, werden die Unterkünfte der Scheinwerfer⸗ Tommies ſein. Jetzt ſind wir mitten in den Lichtreflexen der Scheinwerfer. Alle beſtätigen es, ſoviel haben wir ſelten auf einem Haufen geſehen. Wie verſchieden doch die Bedienungstechnik dieſer britiſchen Mond⸗ ſcheinbatterien. Einzelne taſten ruhia und ſtetig als Bündel zuſammengefaßt, einen beſtimmten Luftraum Funkbild aus London Kön f eine Trümmerſtätte. 5 A eß, Zander⸗Multiplez⸗& alb, andere wieder fuchteln mit ihren Lichtfingern toll hin und her, zucken auf und verlöſchen wieder, um Sekunden darauf woanders aufzzuleuchten. Beide Methoden können uns nicht ſchaden, den ſyſtematiſch und ruhig Suchenden können wir ausweichen, die unruhig hin und her Leuchtenden erkennen uns nicht, wenn ſie uns für Bruchteile einer Sekunde faſſen. Kampfflugzeuge durchbrachen die Londoner Flakſperre Halblinks voraus tauchen zwei deutſche Kampf⸗ flugzeuge im Scheinwerferlicht kurz auf und ſie flie⸗ gen denſelben Kurs, den wir haben. Sie ſind zwar ſchnell wieder aus den Lichtkegeln heraus, aber jest hat die Flak ein Ziel, eine Richtung, aus der das Motorengeräuſch kommt, das ſich am nächtlichen Him⸗ mel irgendwo fortpflanzt. Unten blitzt es auf. Die ſchweren Batterien feuern, aber die deutſchen Ma⸗ ſchinen fliegen ruhig weiter. Kein Flugzeug wird getroffen. Auch nicht, als die Verbände den Haupt⸗ ſperrgürtel der britiſchen Flak kurz vor London durchbrechen. Erſt viel ſpäter, als wir nach beende⸗ tem Angriff wieder auf dem Flughafen ſind, ſtellt man an verſchiedenen Flugzeugen Splittertreffer feſt, die, wenn unſer deutſches Material nicht auch noch nach ſtarken Beſchädigungen ſo durchhaltend und gut wäre, einigen leicht hätte gefährlich werden können. Der Flakgürtel iſt durchbrochen. Es kann nur noch wenige Minuten dauern, bis wir über unſerem Ziel ſind. Tief unten liegen die Londoner Vorſtädte im Mondſchein. Die Windungen der Themſe, das Gewirr der Straßen bis zur Innenſtadt, alles iſt genau zu erkennen. Deutlich unterſcheiden wir auch in vielen militäriſchen Zielen alte und neue Angriffserfolge, alte und neue Brände. In den Gas⸗ werken rechts der Themſe brennt es noch von geſtern. Die Flammen lodern nicht mehr, das Feuer ſchwelt noch in den Gebäuden und in den Gaskeſſelreſten. Drüben im Kraftwerk mit ſeinen Generatoren⸗ häuſern ſind zu den geſtrigen neue Bombentreffer ge⸗ kommen. Auch in den Docks und den nicht weit da⸗ von entfernt liegenden Speicherhäuſern flammt es von neuem auf. Flammen im Stadtbild der Hauptſtadt Wie mit dem Pinſel eines Höllenmalers hinge⸗ tupft, liegt die Rieſenſtadt London unter uns. Nacht⸗ ſchwarz die Stadtviertel mit ihren Straßenzügen, an vielen einzelnen Stellen größere und kleinere Brandherde, die einen ſchwächer leuchtend. die ande⸗ ren grellrot mit wild zuckenden Flammen. 8 Unten, wo große Werke hart an der Themſe lie⸗ zen, am Tage ſind ſie ſchon einmal angegriffen wor⸗ den, blitzt es erneut auf, ſchlagen Flammen hoch. Unſere Bomben ſind gefallen Einſchlag um Ein⸗ ſchlag entfeſſelt einen neuen Brand zerſtört weite res Kriegsgut der Briten. Auch ein kleines Oellager ſcheint getroffen zu ſein. In dünnen Zungen fließt das Feuer auseinander. Wir wiſſen, was von unſe⸗ ren Bomben nicht zerſtört wurde, wird morgen ge⸗ worfen und was dann noch übrig bleibt übermor⸗ gen uſw. 1 5 big der Sieg unſer iſt. 5 Wenig ppäter ſind wir zu Hauſe. Wir melden uns zurück von der Front, oͤ ie ſich in der Luft mitten iber London hinzieht und am Boden in den Brän⸗ den und Exploſionen der deutſchen Bomben auswirkt. Auch Dänemark verkürzt das Rundfunkprogramm⸗ In Uebereinſtimmung mit den Einſchränkungen der Rundfunk⸗Sendezeit in Deutſchland und anderen europäiſchen Ländern hat der däniſche Rundfunk eine Verkürzung ſeines Abendprogramms um zwei Stun⸗ den beſchloſſen. 723 Der Reichsmarſchall auf einem Gefechtsſtand an der Kaualküſte Rechts vom Reichsmarſchall Generalfeldmarſchall Keſſelring. Flugzeugbeſatzung berichtet dem Reichsmarſchall. (PK. Lange, Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) Eine ſoeben vom Feindflug zurückgekehrte (PK. Lange, Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Filmkriegsberichterſtatter in der Kanzel eines Kampfflugzeuges (Pa Bu h. Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) Fernkampfgeſchütze feuern nach England Ein Geſchütz der ſchweren Marine ⸗Artillerie an der Kanalküſte beim Feuern. Einer unſerer erfolgreichſten Jagdflieger Major Galland, der bereits ſeinen 30. Luftſteg er⸗ rungen hat, iſt für ſeine Verdienſte mit dem Ritter⸗ kreuz ausgezeichnet worden.— Links General von Schleich.(PK. Dreeſen, Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multipler⸗K.) (Preſſe⸗Hoffmann. Zander⸗Multiplex⸗K.) König Michael l. von Rumänien verläßt nach dem Dankgottesdienſt die Kathedrale von Bukareſt. Hinter ihm Miniſterpräſident Ge⸗ neral Antonescu (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Eine eindrucksvolle Aufnahme vom Kampf italieniſcher Truppen in Afrika f 2. e 8 (Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) * einen * Mannheim, 16. September. Sonnenuntergang 19.13 Uhr Mondanfgang 19.01 Uhr Sonnenaufgang(17..).37 Uhr Monduntergang.20 Uhr Ntmweiberſommer Das iſt die Zeit, wo in den Hecken tauglitzernd hängt das Spinnwebgarn, wo ſich mit rotem Roſt bedecken im Wald die Bäume und der Farn, wo Winde an den hellen Tagen durchs Land Marienfäden tragen, und wo die Schwalbe, ſommermücd, ins Land der Pharaonen zieht! Uns iſt öͤann wunderlich zumute, halb ſommerlich, halb herbſtlich ſchon; die Frau trennt ſich vom Sommerhute und wählt den ſtrengern Farbenton. Koſtüm und Mantel kehren wieder, Kaſtanien fallen platzend nieder, und auf dem Feld träumt mildbetaut der Weißkohl ſchon vom Sauerkraut! Die Bienen holen aus den Blumen den letzten Honigſeim heraus, auf unſern braunen Gartenkrumen wird jetzt der liebe Grünkohl kraus. Die Kunſt beſteigt den Theſpiskarren, wer Pech hat, plagt ſich mit Katarrhen, und wer von Pilzen was verſteht, jetzt eifrig auf die Suche geht! Der Jäger ruft ſchon nach dem Treiber, da bald die hohe Jagd beginnt, dieweil der Sommer der Altweiber ſchon gern am Nebellaken ſpinnt. Die Sonne ſinkt jetzt täglich früher, der Mann denkt an den Ueberzieher, und holt er ihn ans Licht herfür, dann klopft der Herbſt an unſre Tür! Wau- Wau. Die elſäſſiſche Jugendgruppe nahm Abſchied „Auf Wiederſehen, auf Wiederſehen in Straß⸗ burg“ riefen am Sonntagmorgen unſere Mannheimer Jungmädel, die ſich zur Verabſchiedung ihrer Elſäſſer Kameradinnen und Kameraden auf dem Bahnhof eingefunden hatten. Drei Tage haben unſere Gäſte in Mannheim ge⸗ weilt. Drei Tage, die wie im Fluge vergingen und die jedem einzelnen zu einem großen Erleben wurden. Stadtverwaltung und Hitlerjugend haben es ver⸗ ſtanden, den Aufenthalt in unſerer Stadt auf das trefflichſte zu geſtalten. Aber nicht nur die beſten Eindrücke von Mannheim nahmen unſere Gäſte mit, ganz beſonders wurde ihr Aufenthalt zu einem in⸗ neren Erleben. Fühlen ſie nun doch, daß die Jugend im Elſaß und die Jugend im Reich zuſammen⸗ gehört, daß es keine Trennung gibt und ſie alle ver⸗ eint ſind in der Jugend Großdeutſchlands. So fiel der Abſchied nicht leicht. Die Jungmädel überreichten als letzten Gruß Blumen und Bücher und lange noch wurden Abſchiedsworte getauſcht und Hände geſchüttelt. Dann rollt e der Zug aus der Halle. Die Mannheimer Hitlerjugend gibt ihren El⸗ ſäſſern die beſten Wünſche mit in ihre befreite Heimat. Kundenliſten für Schuhmacher Wie bereits in der Tagespreſſe bekanntgegeben wurde, hat von September an jeder Schuhmacher Kundenliſten für Schuhausbeſſerungen anzulegen. Um allen Verbrauchern die Möglichkeit zur Eintra⸗ gung in die Kundenliſte zu geben, wird für das ge⸗ ſamte Reichsgebiet die Friſt für die Eintra⸗ gungen vom 14. bis zum 30. September 1940 verlängert. Vom 1. Oktober 1940 an nehmen die Schuhmacher nur noch von den bei ihnen eingetragenen Kunden Schuhe zur Ausbeſſerung an. Bei der Eintragung iſt grundſätzlich die alte Reichs⸗ kleiderkarte als Kundenausweis für Schuhausbeſ⸗ ſerung zu verwenden. Verbraucher, die bei ihrer Berufsausbildung von Ort zu Ort ziehen und keinen ſtändigen Wohnſitz haben, wie Artiſten, Schiffer und Flößer, können bei dem Wirtſchaftsamt ihres augenblicklichen Aufent⸗ haltsortes beantragen, daß ihre Wanderperſonalkarxte mit einem Vermerk verſehen wird, auf Grund deſſen ſie an jedem Ort mit Vermittlung der zuſtändigen Schuhmacherinnung Schuhausbeſſerungen vornehmen laſſen dürfen. Verdunklungsfünder bekommen kein Licht mehr Im Intereſſe der Allgemeinheit hat die Polizei⸗ verwaltung in Kosweg im Anhaltiſchen zu einer draſtiſchen, aber wirkungsvollen Maßnahme gegriffen. Ein Geſchäftsmann hatte trotz wiederholter Verwar⸗ nungen wiederum nicht nach Vorſchrift verdunkelt, worauf ihm auf unbegrenzte Zeit der elektriſche Licht⸗ ſtrom geſperrt wurde. Außerdem aber ekam er auch noch eine Geldſtraſe von 150 Mark. Vorläufig wird er ſicherlich nicht mehr gegen die Verdunklungsvor⸗ ſchriften ſündigen. * Hohes Alter. Albis Tern, Kleinrentner, Riedfeloſtraße 38, begeht am Dienstag, dem 17. Sep⸗ tember, ſeinen 80. Geburtstag. Wir gratulieren! an Ihren 80. Geburtstag begeht am morgigen Dienstag Fräulein Anna Schons(bei Frau Keller), Langerötterſtraße 40. Wir gratulieren! Blick in die Nannhei ler Lazarelte Für die Soldaten iſt das beſte gerade gut genug— Auch das Herz darf nicht zu furz kommen So groß die Zahl der Soldaten unmittelbar vor dem Krieg war, die ihren Standort in Mannheim hatten, ein Standortlazarett gab es bei uns nicht. Mancher glaubt das nicht, aber es iſt tatſächlich wahr: das nächſte für uns zuſtändige Standortlaza⸗ rett der Wehrmacht befand ſich in Stuttgart! Unſer altehrwürdiges Garniſonlazarett vor dem Weltkrieg in den F⸗Quadraten, wurde in der Nachkriegszeit nicht mehr ſeiner Beſtimmung zugeführt— es gab ja bei uns auch keine Soldaten mehr!— wo einſt Krankenberichte ausgefertigt wurden, gibt man beute ſeine Steuererklärung ab. Dort befindet ſich jetzt das Finanzamt. Durch den Ausbruch des Krieges wurde die Ein⸗ richtung von Lazaretten in Mannheim notwendig. Die Vorausſetzungen dazu konnten nicht günſtiger angetroffen werden, ſtanden doch mit dem Städti⸗ ſchen Krankenhaus und dem Thereſienkrankenhaus zwei modern eingerichtete Anſtalten zur Verfügung. Alſo wurde das Städtiſche Krankenhaus Reſerve⸗ lazarett J und das Thereſienkrankenhaus Reſerve⸗ lazarett II. Daß ſtie faſt gegenüberliegen, wurde auch nicht als ungünſtig betrachtet, um ſo mehr, als ja beide Lazarette unter einer Leitung ſtehen. Ein drittes Reſervelazarett, die Wohlgelegenſchule, konnte man inzwiſchen wieder aufgeben. Uebrigens brauchen Städtiſches Krankenhaus und Thereſien⸗ krankenhaus nicht vollkommen von der Wehrmacht beanſprucht werden, große Teile davon dienen immer noch der allgemeinen Krankenpflege, aber ſelbſtverſtändlich ſteht alles, was die beiden Anſtal⸗ ten an Einrichtungen zu bieten haben, den verwun⸗ deten oder kranken Soldaten zur Verfügung. Ebenſo wurde ein Teil des Stammperſonals ein⸗ ſchließlich der Aerzte, eingeſetzt. Dazu kommen noch die Kräfte der Wehrmacht und die Helferinnen vom Roten Kreuz. Es herrſcht beſtimmt kein Mangel an geſchulten Leuten in den Mannheimer Lazaretten. Es fehlen ebenſowenig die Heilmittel und die ent⸗ ſprechenden Einrichtungen. In den Mannheimer Lazaretten iſt gegen alles ein Kraut gewachſen; denn außer der mediziniſchen und der chirurgiſchen Abtei⸗ lung haben wir eine Augen⸗, Ohren⸗, Naſen⸗, Zahn⸗ und Hautſtation. Es fehlen aber auch nicht die Licht⸗ heilbäder und der orthopädiſche Turnſaal. Was alſo zu heilen iſt, kann bei uns geheilt werden. Neben der körperlichen Betreuung Neben der körperlichen Betreuung darf die ſee⸗ liſche nicht vernachläſſigt werden. Sie geht ja ſchon mit der körperlichen einher, der moderne Arzt wird ſeinen Patienten auch ſeeliſch geradeſtellen, wenn es nottut. Es wird noch mehr getan. Eine Sport⸗ lehrerin und demnächſt auch ein Sportlehrer bringen den Verwundeten im wahrſten Sinne des Wortes ſpielend bei, ſeine wieder geheilten Glieder zu ge⸗ Die hohe Schule des Hotels Beſuch in einem Betrieb, der keine Gäſte will Am 15. September erhielt Deutſchland das erſte Schulhotel. Das iſt etwas völlig Neues im internationalen Fremdenverkehr und Gaſtſtättengewerbe. Das berühmte und in der ganzen Welt bekaunte Schloßhotel in Heidelberg wurde zum Sitz dieſer Schule be⸗ ſtimmt. Wir beſuchten es und lernten eine eigenartige neue Welt kennen, in der nur Mädchen und Frauen ſorgen und walten. Junge Mädchen aus ganz Deutſchland und dem Ausland ſind in den letzten Tagen in Heidelberg ein⸗ getroffen. Sie waren überraſcht und beglückt. Mit 15 und 16 Jahren hatten ſie noch nicht viel von der Welt geſehen. Heidelberg erſchien ihnen faſt wie eine Erfüllung. Eines der ſchönſten Fleckchen deut⸗ ſcher Erde ſoll nun für ein Jahr ihre Heimat werden, ein Vaterhaus, das ſie ſich ſelbſt einrichten und ge⸗ ſtalten. Die Wipfel hoher Tannen und die breiten Kronen edler Kaſtanien ragen faſt bis in ihre Zim mer. Das einzigartige Neckartal, die bewegte frohe Stadt, die ſommengrünen Schloßanlagen und die weite Rheinebene bis zu den Höhen der Pfalz ge- hört ihren Augen und ihrem Erleben. Niemand von dieſen Mädeln hätte ſich träumen laſſen, daß es hier ſeine Schulzeit verbringen dürfe. Auf Lehrbänken— in dieſer zauberhaften Landſchaft. Es ſcheint ſaſt unbegreiflich. daß die eleganten Hotelräume, getäfelten Hallen, Zimmer mit wert⸗ pollen Teppichen und modernen Klubmöbeln, Säle, durch deren weite und hohe Schiebefenſter der ganze Duft der Landſchaft einſtrömt. Muſik⸗ und Schreib- ſalons, ſtilvoll und vornehm eingerichtete Hotel⸗ zimmer, Terraſſen, Gärten, Bäder und Küchen von nun an Schulräume ſein ſollen, und daß die Gäſte, die hier wohnen, nicht wiſſen, daß ſie ſich in einer Schule befinden. Eins wird ihnen allerdings auf⸗ fallen: es gibt kaum männliches Perſonal in dieſem Hotel. Mädchen empfangen die Gäſte, nehmen ihre Anmeldung entgegen, geleiten ſie auf die Zimmer, bedienen und betreuen ſie nehmen ihnen alle Sor⸗ gen ab und ſind ſo freundlich zu ihnen, wie ſie es ſelten erlebt haben. Neu und einzigartig iſt das Leben in dem von der Wirtſchoftsaruvpe Gaſtſtät⸗ ten⸗ und Hotelgewerbe errichteten Schulkotel, das in Zukunft unſere beſten Hotel⸗ und Gaſtſtättenge⸗ hilfinnen wie in einer Berufsfachſchule ausbildet. Hinter dieſem ſchönen und heiteren Bild ſteckt aber auch ein tiefer Ernſt. Die Schule iſt dringend notwendig geworden Von Jahr zu Jahr wanderten mehr männliche Kräfte aus dem Gaſtſtättengewerbe ab. Ein ganzer Be⸗ rufsſtand drohte zu verwaiſen. In Frauenkreiſen herrſchte ganz zu Unrecht ein gewiſſes Vorurteil ge⸗ gen den Hotel⸗ und Gaſtſtättenberuf, obſchon er viele Stellen aufweiſt, die den Frauen beſonders zu⸗ ſtärker als bisher den Mädchen eröffnen. Töchter, vor allem aus dem Mittelſtand, lernen nun das Ho⸗ tel von einer ganz anderen Seite kennen. Das Lehrjahr, das ſie in einer gepflegten und ernſten Atmoſphäre verbringen, die Prüfung, die nicht ge⸗ ringe Anforderungen ſtellt, und die ſchönen Berufs⸗ ausſichten, die ſich den Mädchen eröffnen, räumen mit allen falſchen Vorſtellungen auf. Ju dieſer hohen Schule des Hotels muß gearbeitet, viel gearbeitet werden. Nichts bleibt den Mädchen erſpart. Das Reinigen der Schuhe und Ausbeſſern der Wäſche, das Säubern der Räume und Inſtandhalten der Geräte muß ebenſo gelernt werden wie die Darreichung von Speiſen und die Pflege der Zimmer. Die Wochen und Monate werden wie im Fluge vergehen. Bald ſtecken die Mädchen in der Uniform eines Portiers. Dann tragen ſie ihre ſauberen Häubchen. An an⸗ deren Tagen ſchmückt ſie die zierliche Schürze. Im dunklen Kleid ſitzen ſie hinter den Scheiben des Büros am Schreibtiſch. Ein Schlüſſelbund gibt ihnen be⸗ ſtimmte Gewalten. Bei der Betreuung der Gäſte ſehen die Mädchen„geſellſchaftlicher“ aus. Das Ab⸗ rechnungsweſen darf ihnen keine Schwierigkeiten machen. Ein bißchen Talent für fremde Sprachen iſt der Schule ſehr erwünſcht. Die kleine Welt des Hotels weiſt eine Vielſeitigkeit auf, die kaum in einem anderen Frauenberuf größer iſt. Wie wird der Gaſt ſich wundern, wenn er die gleiche junge Dame, die ihm am Morgen den Kaffee ſervierte, am Mittag in der Empfangsdiele und am Abend bei der Beaufſichtigung der Küche ſieht, beim Reinigen der Zimmer und im Geſpräch mit einem ausländiſchen Beſucher. Alle Poſten und Räume des Hotels gehören den Frauen, die Küche, die Gaſtſtätte, das Zimmer, das Büro und der Geſellſchaftsraum. Wir ſahen Räume ohne Tapeten, ohne Möbel und ohne Fenſterbehänge. Auch ſie gehören zur Schule. Hier können die Mädchen Sechs Zimmer werden in jedem Jahr vollſtändig neu hergerichtet. Nun kann Fräulein Grete zeigen, ob ſie mit Geſchmack eine Tapete ausſuchen kann und Fräu⸗ lein Edith beweiſen, daß ſie gelernt hat, Betten rich⸗ tig einzukaufen und ein Zimmer zu einem gemüt⸗ lichen Heim zu machen. Im Schulbetrieb erneuert ſich 5 Hotel jährlich und wird ſo zum modernſten Gaſt⸗ haus. Vier hätte je daran gedacht, daß die Mädel in den Hotels einmal Prüfungen in Geſchichte und Volks⸗ wirtſchaftslehre, in Engliſch. Franzöſiſch und Italie⸗ niſch, in Nahrungsmittelkunde, Rechnen und Buch⸗ haltung, im Zimmer⸗, Hallen⸗ und Küchendienſt ab⸗ legen werden. Der kleinen beſcheidenen Hotelgehilfin in irgendeinem Hotel müſſen wir bald mit noch mehr Achtung begegnen. Vielleicht iſt ſie ſchon in wenigen Jahren die Leiterin eines großen Fremdenheimes ſagen müſſen. Hier greift nun das Schulhotel und oder die Haushälterin eines vornehmen Saiſon⸗ die Berufsfachſchule ein. Sie wollen den Beruf hotels. O. P. e— Achtung, Verdunk'ung! Genau leſen und danach handeln Die Erfahrungen laſſen erkennen, daß bezüglich der Verdunklung der Häuſer und der Zeit, inner⸗ halb der überhaupt die Verdunklunagseinrichtungen in Wirkſamkeit zu ſetzen ſind, noch viele Unklarhei⸗ ten beſtehen. 1. Frage: 2 Wie bzw. womit müſſen Lichtaustrittsöff⸗ nungen(das ſind Fenſter. Türen einſchließlich der Oberlichtfenſter, Dachſenſter, Lichthöfe. Atelierfenſter uſw.) an Baulichkeiten und Fahrzeugen abgeblendet ſein?* Antwort: 8 Durch lichtundurchläſſige und lichtdicht abſchließende Verdunklungsvorrichtungen. Endzweck der Verdunklung: Es darf kein Licht ins Freie dringen, beiſvielsweiſe darf man von außen das Ein⸗ und Ausſchalten der In⸗ nenbeleuchtung nicht wahrnehmen können. f Wenn der Soldat in den Vetrieb zurückkehrt 14lägiger Heimkehr ⸗Arlaub— Anſpruch auf Erholung surlaub nach oͤrei Monaten Nach der geſetzlichen Regelung können die aus dem Wehr⸗ oder Reichsarbeitsdienſt kommenden Ge⸗ ſolgſchaftsmitglieder ſofort wieder ihren alten Ar⸗ beitsplatz einnehmen und unter den Bedingungen weiterarbeiten, die zur Zeit ihrer Einberufung maß⸗ gebend waren. Eine Reihe von arbeitsrechtlichen Fragen, die dabei entſtehen, ſind von den zuſtändigen Miniſterien bereits geklärt worden. Die zur Entlaſſung kommenden Gefolgſchaſtsmit⸗ glieder erhalten von ihrer Wehrdienſtſtelle zunächſt lAtägigen Heimkehrurlaub. ährend dieſer Zeit bekommen ſie neben dem Wehrſold ein ſogenanntes Verpflegungsgeld; ihre Angehörigen er⸗ balten den Familienunterhalt, den ſie bis dahin be. zogen haben, weiter. Der Reichsarbeitsminiſter hat dieſe Beſtimmungen ergänzt in einem Erlaß an die Reichstreuhänder der Arbeit. Darin wird erklärt, daß das. während des 14tägigen Heimkehrurlaubs zur Aufnahme der Arbeit nicht erpflichtet iſt. Ebensowenig iſt der Unternehmer gebalten, das nem Betrieb gegen Entgelt zu beſchäftigen. Gefolgſchaftsmitglied während dieſer Zeit 5 5 nbe⸗ rührt davon bleibt jedoch die Verpflichtung des Ge⸗ folgſchaftsmitgliedes ſich unverzüglich nach ſeiner Entlaſſung wegen der Wiederaufnahme der Arbeit mit dem Unternehmer in Verbindung zu ſetzen. Das iſt ſchon deswegen erforderlich, damit der Unterneh⸗ mer ſich auf die Rückkehr der Soldaten in ſeinem Betrieb einſtellen kann. Nun iſt es ſelbſtverſtändlich nicht angängig, 5 das zurückkehrende Gefolaſchaftsmitglied nach ſeine Heimkehrurlaub gleich in den erſten Tagen der wieder aufgenommenen Zivilarbeit in Erholungs⸗ urlaub geht. Der Erlaß des Reichsarbeitsminiſters an die Reichstreuhänder ſieht daher vor, daß der Anſpruch auf Erholungsurlaub frühe⸗ ſtens drei Monate nach der Arbeitsauf⸗ nahme geſtellt werden kann. Wenn auch dieſer Termin mit dem Produktionsgang des Be⸗ triebes nicht vereinbar erſcheint, ſo kann der Urlaub dann im Einvernehmen mit dem Gefolgſchaftsmit⸗ glied in Geld abgegolten werden. n 2. Frage: Innerhalb welcher Zeit muß verdunkelt werden? Antwort: Von Sonnenuntergang bis Sonnen⸗ aufgang. Das heißt innerhalb dieſer Friſt darf keine Be⸗ leuchtung eingeſchaltet werden, ſofern nicht vor⸗ her die Verdunklungsvorrichtungen für den be⸗ treffenden Raum in Wirkſamkeit geſetzt, beiſpiels⸗ weiſe die Verdunklungsvorhänge zugezogen ſind. 3. Frage: Wo kann man erfahren. wann Sonnenuntergang und Sonnenaufgang iſt? Antwort: Beinahe aus jedem Kalender, doch muß man a) Die Sommerzeit berückſichtigen, alſo zur Zeit der angegebenen Zeit 60 Minuten hinzurech⸗ nen. Die NMz3 bringt täglich die genauen Zei⸗ ten des Sonnenaufgangs⸗ und untergangs. b) den Ausgabeort des Kalenders berückſichtigen, da die Sonnenaufgangs⸗ und Untergangszeit je nach dem Ort verſchieden ſind, beiſpielsweiſe zwiſchen München und Berlin zirka 20 Minuten Unterſchied beſteht. 4. Frage: Muß die Verdunklungseinrichtung auch in Tä⸗ tigkeit geſetzt werden, wenn es draußen noch ganz hell iſt? Antwort: Jawohl! Sobald die Sonnenunter⸗ gangszeit eingetreten oder die Sonnenaufgangszeit noch nicht da iſt, müſſen ohne Rückſicht auf die im Freien herrſchende Helligkeit die Verdunke⸗ lungseinrichtungen in Tätigkeit geſetzt werden, be, vor im Innern eines Hauſes oder Fahrzeuges Licht angezündet wird. Jeder filſt mit Neichslofterie der Mun für nulionale Arbeit- 30 000 2 66000000 ſich geſchmacklich bilden. Verwaltungsdiplom⸗Inhaber Hugo Zwicker, der brauchen und Vertrauen zu ſich ſelbſt zu faſſen. Optimismus iſt immer noch die beſte Arzueil Daß unſere Lazarette auch über eine reichhaltige Biblio. thek verfügen, braucht man nicht beſonders zu er⸗ wähnen, genau ſo wenig, daß die Soldaten aus⸗ giebig Gebrauch davon machen. Lazarettpflege iſt gut, Abwechſlung iſt auch nicht ſchlecht, darum dürfen die Patienten, die ſchon wieder einigermaßen auf der Höhe ſind, regelmäßig in die Stadt oder in die nähere Umgebung. Heidelberg ſoll ſehr gefragt ſein. Unterhaltung und Belehrung Bleibt noch das Kapitel Unterhaltung und Be⸗ lehrung. Es iſt nicht klein.„Außer Haus“ kommen da hauptſächlich Theater und Kino in Frage, es war auch kaum eine reiſende Varietétruppe in Mannheim, die nicht eine Sondervorſtellung für die Verwunde⸗ ten und Kranken gegeben hätte. Dazwiſchen gibt es immer wieder angenehmen Beſuch. Die Geſangver⸗ eine Muſikvereinigungen wetteifern geradezu mit ihren Hauskonzerten— faſt kein Sonntag ohne!— es ſtehen Filmvorführungen auf der Tagesordnung und Vorträge von heimatkundlichem Charakter. Ja⸗ wohl, die Kameraden aus irgendeiner Ecke des Rei⸗ ches ſollen wiſſen, was in unſerer Gegend los ſſt, und den Einheimiſchen kann eine Wiſſensauffriſchunz auch nichts ſchaden. Unter dieſen Umſtänden können ſich die Soldaten ſchon wohlfühlen in unſeren Lazaretten. Sie fühlen ſich wohl, ſie machen auch keinen Hehl daraus. So unter der Hand iſt uns erzählt worden, jeder emp⸗ finde die Ueberweiſung in ein anderes Lazarett als perſönliches Pech. Es wird ſchon etwas daran ſein. Für unſere Soldaten iſt ja nur das Beſte gut genug. Mp. 3 Die Altersgrenze beim Luftſchutz An das Präſidium des Reichsluftſchutzbundes wandte ſich eine über 60 Jahre alte Frau, die er⸗ klärte, ſie fühle ſich kränklich und nicht mehr in der Lage, in ihrem Wohnhauſe den Luftſchutzdienſt mit⸗ zumachen. Ihre Frage, wer ſie von dem Dienſt he⸗ freie, beziehungsweiſe wo ſie ſich abmelden müſſe, wird vom Präſidium des RB in der„Sirene“ mi folgenden aufklärenden Feſtſtellungen beantwortet: Gewiß ſollen Perſonen, die infolge ihres Lebens⸗ alters oder ihres Geſundheitszuſtandes ungeeignet erſcheinen. zu perſönlichen Dienſten im Luftſchutz nicht herangezogen werden. Die Feſtſtellung aber, oh der einzelne für den in Frage kommenden Ein⸗ ſatz ungeeignet iſt, kann nicht ſeinem Ermeſſen über⸗ laſſen bleiben, ſondern iſt durch ärztliche Unter ſuchung zu treffen. Wer glaubt, ſeinen Dienſt als Selbſtſchutzkraft nicht mehr verſehen zu können, muß ſich auf ſeinem Polizeirevier melden. Dort wird ent⸗ ſchieden, ob eine amtsärztliche Unterſuchung not⸗ wendig iſt. Dieſe Unterſuchung ſowie etwa notwen⸗ dige ärztliche Atteſte ſind aus eigenen Mitteln zu beſtreiten. Heitelberger Querſchnitt Zweite Oberſchule für Knaben in Heidelberg; Robert⸗Bunſen⸗Schule * Heidelberg, 18. Sept. In der ehemaligen Lehrerbildungsanſtalt im Stadtteil PNeuenheim(Keplerſtraße) wurden umfaſſemde Inſtaub⸗ ſetzungsarbeiten, die ſich auf eine völlige Innenüberholung des dreigeſchoſſtgen Gebäudes vom Keller bis zum Da ſamt, verſchiedenen Um⸗ und Einbauten erſtreckten, nun mehr beendet, ſo daß es jetzt ſeiner neuen Aufgabe als zweite ſelbſtändige Oberſchube für Knaben zugeführt wer⸗ den kann. Angeſichts der hohen Zahl von Schülern, die ſeither in der Philipp⸗Lenard⸗Schule in der Kettengaſſe ihre ſchuliſche Heimat hatten, entſpricht die neue Schule, welche den Namen des berühmten Forſchers und Gelehr⸗ ten, Robert Bunſen, trägt, vor allem hinſichtlich der Raum⸗ frage einem ſehr notwendigen Bedürfnis, dem die Stadt als Mieterin des Gebäudes und Koſtenträgerin für Ein⸗ richtung und Umbau entſprach. Derſelbe ſchuf helle, freundliche, beſtausgeſtattete und der Schülerzahl enkſpre⸗ chende Klaſſenzimmer ſamt Lehrſälen, Uebungsräumen fit Arbeitsgemeinſchaften, Zimmer für Sammlungen. Inz⸗ beſondere ſind auch Einrichtung eines Chemieſgales, Bio, logieſaales, Zeichenſälen zu nennen, ferner Räume füt Werkunterricht und Flugzeug modellbau, für Gymnaſtik und Boxen(außer der Turnhalle) und Singen. Nach einer Eröffnungsfeier am Monntag beginnt en Dienstag der Unterricht der Schule, die etwa 600 Schüler in 16 Klaſſen umfaſſen wind, während 400 Schüler in Klaſſen in der Philipp⸗Lenard⸗Schule verbleiben. In einer, in einem Erdgeſchoß⸗Raum der neuen Schule für kurze Zeit ſichtbaven Robert⸗Bunſen⸗Schau wird— von Prof, Freudenberg vermittelt— einzigartiges Material an Apparaturen(die Bunſen z. T. ſelbſt geſchaffen bezw. be⸗ nutzt hat), Aufnahmen von handſchriftlichen Stücken ge⸗ 8e igt. An Stelle des noch nicht geneſenen Generalmuſtkö tre tors Kurt Overhoff wird wiederum Generalm Karl Friderich vom Saar⸗Pfalz⸗Orcheſters Sudwigß⸗ haſen) die erſten Heidelberger Sinfonſiekon⸗ zer te dieſes Winters leiten. Eines dieſer Konzerte biri⸗ giert Generalmuſikdirektor Schuricht. 2 Intendant Hanns Friedericl bereitet mit großen, teils neuen Kräften für den Heidelberger Spielplan, der am 22. September mit Mozarts„Don Juan“ erbſſten wird, die Uraufführung von„Bagatellen' des Dramatikers Grü b, das Luſtſpiel von Sigmund Graff „Die Primanerin“ und eine reiche Folge klaſſiſcher, mobder⸗ ner und unterhaltender Bühnenwerke, vor. 1 Blick auf Ludwigshafen Kraftrad gegen Autobus Nach dem jüngſten Bericht unſerer Verkehrs polizei gab es am Sonntag früh am Bahnübergang an der Ländeſtraße eine recht unſanfte Begegnung zwiſchen einem ausgewachſenen Autobus und ſeinen kleinen Bruder, einem Motorrädchen. Slaeldde en 1 un. gab es nur Bruch des Materials Knochen. Das E. K. 1. Kl. erhielt Leutnant und Bataillons adjutant Werner Schreiner, Sohn des Reichsbahn inſpektors Konrad Schreiner, Ludwigshafen a. Rh., Dies rich⸗Eckardt⸗Allee 11, der insgeſamt drei Söhne im Off, ziersrang an der Front weiß. 1 Das E. K. 2. Kl. erhielten Unteroffig der Brechtel, Ludwigshafen a. Rh., Oggersheimer 1 Unberſcharführer Kurt Queck, Ludwigshafen a. Meßplatz 7, Obergefreiter Emil Seipp, Lu a. Rh., Mayſtraße 19, und Obergefreiter Fritz Schäf Ludwigshafen a. Rh., Schillerſtraße 2 k. Zum Unteroffizier außer der Reihe befördert wurbt der Gefreite Helmut Sabath ne, Ludwigshafen a. Rah, Rottſtraße 77, für Tapferkeit vor dem Feinde; das E.. 2. Kl. hat S. bereits vor kurzem erhalten. a Zum RegierungsOberinſpektor befördert wurde Angeſtellter der Ludwigshafener Stadtverwaltung war 5 die Oberverſicherungsanſtalt Droppau im Sudete Zeitlof be win ihr We hängen. lerbüſch 4 haften Sachen. druck! Rus elt und Leben Die Städtchen im Elſaß Von Karl Burkert Ich weiß nicht, wann ich ſie wieder einmal ſehen werde. Aber ich hab' ſie damals geſehen. Ihre Na⸗ nen muſizieren noch immer in meinen Ohren, und ihre Bilder ſtehen wie zartgetönte Paſtelle vor mei⸗ ner Schau. 5 Man muß durch dieſe Städtchen am feuchten, tau⸗ zen Morgen gegangen ſein, wenn der Kaffeeduft zus den Türen dringt und die Bäckermädchen mit dem noch warmen Brot laufen; man muß ſie geſehen haben in der ſchwalchenden Mittagsglut und dann wieder, wenn der erſte Dämmerſtern auf ſie her⸗ nieberblitzt oder der ſtille, einſame Mond ſein zinn⸗ lleiches Zwielicht über ſie ausgießt. Und dann kennt man ſie noch lange nicht. Dieſe Städtchen ſind wie ſchöne, tiefe Frauen, die man nie gang ausforſchen und auskoſten kann. In dieſen Städtchen ſchläft graueſte Vergangenheit und doch zuckt alles in ihnen von gegenwärtigſtem Leben. Eine große, keuſche Scheu tragen ſie in ſich, eine rührende Kindlichkeit, ſtie ſind nicht bloß geheimnisvoll in ihrer Zeitloſigkeit, ſondern auch verſtändig und herz⸗ bezwingend im pulſenden Tag, in dem ſie jetzt noch ihr Weſen haben. Hier gibt es keine Ueberwucherung durch fremde Nenſchen. Eine gewiſſe langſame Tradition hielt ſſe weit ab vom großen Weltſtrom. Sie vuhen noch Kan in ſich ſelbſt. Innexlichſt beglückt ſchielen ſie in me Ferne, ſind ſie zufrieden mit den alten, ſtand⸗ Sac Eine ſatzliche Ordnung ſtrömen ſte us wie eimen guten Hauch. Helle Kraft, treues Be⸗ harren, Ernſt und Heiterkeit und die ganze Süße der Heimat miſcht ſich hier zu einem unbeſchreib⸗ lichen Zauber. [Solch ein Städtchen ſieht bisweilen aus wie aus einer Soldatenſchachtel herausgeſchüttelt. Der Stadt⸗ baumeiſter ſcheint einen kleinen Hochzeitſauſer ge⸗ haben, ſcheint mit ſeinem Plan nicht mehr ins Reine gekommem zu ſein. Die Gaſſen zappeln noch, öie Häuſer wiſſen noch nicht recht, wo ſie hin⸗ gehbren. Aber cwie lieb iſt das, wie farbig, wie be⸗ wegt! Es pedet zu einem, redet in der innigſten, twauteſten Sprache, wenn man's vielleicht auch nicht ganz versteht. Die intimſte Winbelverzauberung bdonkt ſolch ein Städtchen dieſem mutmaßlichen Da ſtehſt du auf einem klimperkleinen Stadtplatz. Am Vogelbrünnlein“, heißt er vielleicht. Ja, ein Brunnen gluckert aus drei roſtigen Röhren ſein HVaſſer in einen mooſigen Steintrog. Ein paar Fuhr⸗ mannspferde hängen die melancholiſchen, verſtaubten Köpfe in die Tränke. Und ein Mädchen mit pflau⸗ menlinder Wange wartet, bis ihre Bütte vollgelau⸗ fen iſt. Das Veſperlicht, dies ſatte, tiefgelbe, vernetzt ich in ihrem madonnenhellen Haar. Etwas abſeits bei einer uralten Kapelle buckeln und zuckeln Kinder bet ihrem weltvergeſſenden Marmelſpiel. Ein Ka⸗ ſtanienbaum glänzt mit ſeinem Laub, ein Glanz wie vom Himmel gefallene Gottesgüte. Man denkt doch, an dieſem Fleck möchte man für immer ſtille ſtehen, keine Seele möchte von da noch weiterziehen. Oder da fällt mir ſo ein Rathaus ein. Wie groß⸗ artig und ſachlich blickt es einen an und zugleich wie innig und eindringlich. Das hohe, ſteile Dach, die edel gekehlten Simſe, die gekuppelten Jenſter, die rund⸗ bogige Tür mit den Löwenköpfen dran; innen die breiten, ſchöngeländerten Stiegen— wie iſt das alles güsgedacht, wie gut das gewachſen! Welch vorneh⸗ mes Gefühl im Grundgedanken. welch feines Spiel im Schmuckwerk, welche ſymboliſche Kraft im Aus⸗ Alles in allem: ein Gloxienſtück in ſeiner f Art. Tiefſte Aeußerung grundſtändiaen deutſchen Hürgergeiſtes. Ein franzöſiſches Clairon vor ſolch einem Rathaus muß recht übel geklungen haben. Wie oft bin ich durch dieſe Städtchen geſchlendert, am liebſten durch die ganz engen Gaſſen. In vielen Krümmungen, im Rinkelerankele, wie der Elſaß⸗ Rund ſagt, klettert ſo ein Gäßlein bisweilen zu einem Buckel hinan. Dabei muß man an manch einer wunderlichen Hausgeſtalt vorbeikommen. Die meiſten ſehen aus ſo treuherzig und bieder, als ob nichts Ungerades in ihnen geſchehen könnte. Oft guckt ſo ein ſchmaler Giebel aus ſeiner Gaſſe hervor wie ein verſtohlener Blick pon Geborgenheit. Der Eulenſpiegel, meint man, müßte in dieſem Haus ge⸗ wohnt haben. In einem anderen könnte man ſich den Jörg Wickram denken, eben ein ſchnurriges Ge⸗ . erzählend, das er, vom Mund weg, Wort ür Wort im Augenblick erfunden hat. Bis ins Maleriſche verfallen ſchaut manchmal ſo ein Häuslein her. Zwergkichern hört man daraus. Ein Schuſterhammer klingt in der niedrigen Holz⸗ e, in die man mit leichtem hineinſpähen kann. Eine Kuckucksuhr muß da drinnen an der Wand hängen auf dem Dachboden hängen getrocknete Kräu⸗ Ratzen kerbüſchel und in der Nacht werden da die S r N 5— 5 8 eee nen dd d dad e nien ccſreeſſſaaddſeaſdeaenerſadſeaſſſſſdſ geſpenſtiſch herumſchweffeln. Ein hutzelwelkes, ſchon ganz übertragenes Weiblein hockt auf der ausgetre⸗ tenen Steinſchwelle, lugt dich an aus ihren ſchwachen Blinzelaugen, könnt eine Fei aus dem Märchenbuch ſein oder eine verdorrte Nonne aus einer Legende. Dann mußt du auch einen Schritt in ſo einen holperigen Hausgang hineintun, um den wunder⸗ Wa Weinduft tief zu atmen. Und an der Winke lſchenke, außen mit einem Drudenfuß als Wirxtsſchild, darſſt du nicht vorbeigehen. Da ſitzen ſſe, wie ſchon zu den Zeiten der Murner und des Sebaſtian Brant, dieſe ſcharfgeſchnitzten, feingewitzten Goethe-Singſpiel in Schwetzingen „Lila“ oder„Phantaſte und Wirklichkeit⸗ Das Kunſterlebnis„Schwetzingen“ übt ſeinen magiſchen Zauber wie am erſten Tag. Wieder ſah das ſchmucke kleine Rokoko⸗Theater Carl Theodors im Schwetzinger Luſtpark Kopf an Kopf gedrängt eine erwartungsfrohe Menge, die gekommen war, an Goethes halbvergeſſenem Singſpiel„Lila“ ſich zu erluſtieren. Wir haben hier eine der typiſchen höfiſchen Gelegenheitsdichtungen vor uns, wie ſie auch am Weimarer Hof bei beſonderen Anläſſen von Liebhaberkünſtlern unter der Hofgeſellſchaft gern ge⸗ ſpielt wurden. Mit„Lila“, einem dramatiſchen Feenſpiel, das Goethe 1777 zum Geburtstag der Her⸗ zogin Luiſe aufführen ließ, wobei er ſelbſt die Rolle des die Fäden des Ganzen lenkenden Arztes Ve⸗ racio ſpielte, ſuchte der Dichter die zwiſchen dem herzoglichen Paar beſtehende ernſte eheliche Verſtim⸗ muna wieder in Ordnung zu bringen. Jene per⸗ ſönlichen Anſpielungen auf das Herzogspaar ſind je⸗ doch in der letzten Faſſung des Stückes allge⸗ mein gültigen poetiſchen Reflexionen gewichen, und ſo ſehen wir heute in Lila, der Gemahlin des Ba⸗ rons Sternthal, eine Gemütsleidende, die in krank⸗ hafter Einbildung den angeblichen Tod ihres Gat⸗ ten beklagt und durch ein von Doktor Veracio ein⸗ gefädelteg phantaſtiſches Spiel von ihrem unſeligen Wahn geheilt wird, indem ihre Freunde und Freun⸗ dinnen in der Maske von Feen und Dämonen„der gnädigen Frau die Geſchichte ihrer Phantaſien ſpie⸗ len“ um auf dieſe Weiſe„Phantaſie durch Phantaſie zu kurieren“. 5 Der herzogliche Kammerherr von Ssckendorff, der talentierte Liebhaberkomponiſt am weimariſchen Hofe, ſchrieb zu den verſchiedenen arins und chorartig geſtalteten Verſen der handelnden Perſonen und zu den pantomimiſchen und tänzeriſchen Vorgängen eine gefällige, obſchon etwas dünnblütige und kon⸗ ventionelle Muſik, die, wenngleich ſie ſich auch gluckiſch zu geben ſucht, der Schönheit und Tiefe Goethe⸗ ſchen Gedankenreichtums vergeblich nachjagt und beſtenfalls als geſchmackvoller lyriſcher Stimmungs⸗ faktor zu werten iſt⸗ Ernſt Leopold Stahl, die Komponiſtin Philippine Schick u. die Tanzmeiſterin Senta Marta haben durch Alemannenköpfe, fitzen beim beim Wolxheimer und ſchwatzen. Dann gibt es in dieſen Städtlein verſteckte, hei⸗ melige Hinterhausgärten, die nach Pfefferminze, Lawendel und Baſtlikum riechen; herzliebe Sand⸗ ſteinbrücklein, die über ein mageres Bachgeläuf hin⸗ weg, wie mit einem reizenden Tanzſchritt, ihren Bogen ſchlagen, und runde, dickſtockige Tortürme, auf denen die Stundenſchläge längſt eingeſchlafen ſind. Dann gibt es Holzſchuhe über das Buckel⸗ pflaſter rumpelnd, manchmal eine Burg, eine Her⸗ zogsburg wohl gar, die mit großer Erinnerung auf das Städtchen herniederſchaut, und in den Abend⸗ ſtunden gibt es plauſchende und ſchäkernde Liebesleute, unter verdämmerten Torfahrten. Und dann— nein, ich denke, nun wäre es vollauf genug. Ja, nur noch dies: Ich hab' mitunter eine faſt ſchmerzliche Sehn⸗ ſucht nach ſo einem ſanftverzauberten Elſaßſtädtchen! Zellenberger, ——— ſorgſame, ſeeniſche, muſtkaliſche und choreog raphiſche Geſtaltung des Spieles deſſen Bühnenwirkſam⸗ keit weſentlich gefördert, ohne dem dichteriſchen Ele⸗ ment Gewalt anzutun. In muſikaliſcher Hinſicht wurde das bekannte„Feiger Gedanken bängliches Schwanken“ in Reichardts Kompoſition und in einem Zwiſchenſpiel eine Probe des bedeutenden Kompoſi⸗ tionstalents der Herzogin Anna Amalia gegeben. Die Muſik Seckendorffs, die nur in Klavierfaſſung vorhanden war, ſpielte das Münchener Studen y⸗ Quartett(Herma Studeny, Helga Puſcht⸗ ſchevoy, Käthi Stühmer und Peter Goll⸗ witzer, zu denen ſich Walter Teurer als Flötiſt hinzugeſellte. Die Aufführung ſelbſt leitete Dr. Franz Hallaſch⸗München als umſichtiger Dirigent. In dieſer Form hat das Singſpiel bereits bei ver⸗ ſchtedenen Gelegenheiten in München ſeine Feuer⸗ probe peſtanden. In Schwetzingen wurde es uns von einem Münchener Künſtler⸗Enſemble dargeboten. Kammerſängerin Felicie Hüni⸗Mihacſek von der Münchener Staatsoper ſetzte ihre hochentwickelte Geſangs⸗ Deklamations⸗ und Darſtellungskunſt zur Verlebendigung der Geſtalt der Lila und für die pſychologiſche Glaubhaftmachung ihrer Wandlung vom Umnachtetſein zum neuen Leben mit überzeugendem Erfolg ein. Durch dieſe führende Leiſtung wurde das Ganze merklich aus der Ebene des Gelegenheitsſpiels in eine höhere künſtleriſche Atmoſphäre gehoben. Alle übrigen Geſtalten umkreiſen mehr oder weniger be⸗ deutungsvoll Lila und ihr Schickſal. Den Frauen des Spiels iſt manches gefällige Lied geſchrieben und in den ſchön klingenden Chorſätzen eine dankbare Auf⸗ gabe geſtellt. Unter ihnen fiel der helle ſchlanke Sopran Charlotte Baumanns angenehm auf. Von den männlichen Darſtellern, die durchweg vortrefflich deklamierten, mögen Hermann Ebbinghaus als würdiger Doktor Veracio, Eberhard e als Baron Sternthal und Werner Nippen in der Rolle eines zärtlich verliebten jungen Grafen hervor⸗ gehoben ſein. Der ſchöne geſchloſſene Geſamteindruck des Spiels tat ſeine Wirkung und ſetzte die Hände der intereſſierten Zuſchauer nach jedem Vorhang in lebhafte Bewegung. Als Auftakt gab es Mozarts„Kleine Nachtmuſik“, als ſchlichtes Tanzſpiel von Senta Maria ge⸗ ſtaltet. Carl Onno Etiſen bart. eee Der erſte Tank unſer Glas Vom„Meduſenhaupt“ zum modernen Kampfwagen Wien, im September. Der Beſucher, der das ſchon im 17. Jahrhundert gegründete, in der Nähe Wiens gelegene, ſchlichte Kloſterneuburger Pioniermuſeum be⸗ tritt, hat kaum eine Ahnung davon, welch wertvolle kriegsgeſchichtlichen Schätze er dort vorfindet. An ihrer Spitze ſteht unſtreitig ein in einer Glasvitrine gezeigtes Modell des erſten Tanks der Welt, der im Jahre 1911 von dem damaligen Ober⸗ leutnant in einem öſterreichiſch⸗ungariſchen Eiſen⸗ bahnregiment, Burſtyn, erfunden wurde. Es gab zwar ſchon im Altertum mit Metallplatten gepan⸗ zerte Fahrzeuge, die, mit Bogenſchützen und Schleu⸗ derern bemannt, gegen den Feind vorſtießen. Im Mittelalter kannte man ſogar eine Art Meduſen⸗ haupt auf Rädern, das allein ſchon durch ſeinen An⸗ blick dem Gegner Furcht und Schrecken einflößen ſollte. Das techniſche Prinzip des modernen Kampf⸗ wagens wurde erſt vor drei Jahrzehnten durch Oberleutnant Burſtyn entdeckt und folgerichtig aus⸗ gewertet. Er unterbreitete ſeine Pläne 1912 dem Kriegsminiſterium in Wien, doch wurde die geniale Erfindung, durch die ſpäter die geſamte Kriegs⸗ technik revolutioniert wurde, dort rundweg ab⸗ gelehnt. Erſt durch das große Völkerringen 1914/18 kam die neue Waffe zu ihrem Recht. Bereits Ende 1914 wurde Burſtyns Idee von den Engländern aufge⸗ griffen, die dann anſangs September 1916 die erſten hundert Tanks nach Frankreich entſandten, wo ſie noch in der Schlacht an der Somme eingriffen. Das Wort Tank ſoll übrigens nicht die Form oder Zweck⸗ Windag b N „Wenn Herr Oberſt befehlen?“ ſtotterte ich. Er lächelte.„Sie haben gute Fürſprecher ge⸗ habt, Benoit!“ Ich verſtand nicht und wollte nicht verſtehen. „Meine Frau meinte, ich ſei es meinem alten Freunde Benvit ſchuldig, aus ſeinem Sohn etwas zu machen. Wir können heute abend alles mitein⸗ ander beſprechen; vorausgeſetzt, daß Ihr Vetter—“ Charly nämlich reiſte an dieſem Tage ab und gab ein Abſchiedsbaiſerfutter in der Konditorei am Markt, zu dem er von den Damen Lexa und Ilſe und von den Herren Wallberg und mich eingeladen hatte. „Ich werde morgen traurig an Sie denken, alter auhreiter“, ſagte Wallberg. „Werden Sie mich vermiſſen, Miſter Wallberg?“ „Sureln ſagen Sie wohl in ſolchen Fällen. Erſtens einmal, weil mich ſobald niemand wieder Miſter Wallberg: nennen wird, und dann, weil ich Batſers nicht vertrage.“ „Warum eſſen Sie dann welche, Herr von Wall⸗ berg?“ wollte Lexa wiſſen. „Aus ſchuödem Eigennutz!“ verkündete er.„Als ich aufs Kadettenkorps kam, hat mich mein alter Herr vorgenommen und hat mir ſeine Grundſätze kingepaukt: Zuerſt einmal nichts auslaſſen, Jungel Wir Wallbergs haben im Leben ſo viel ausgelaſſen, daß wir langſam auf den Hund gekommen ſind. Und ann, als zweites: Gemeinnutz iſt ſchön, aber zu⸗ wenig Eigennutz iſt unzewckmäßig, wenigſtens wenn man ſo gebaut iſt wie wir.“ Wall⸗ „Und damit wollen Sie etwas werden, Er nahm im Sitzen ſo etwas wie Haltung an. berg?“ neckte ſie ihn. „Zuerſt einmal Fuchs bei der Hubertusjagd, Herr Leutnant!“ ſagte er. Lexa Smorgons Augen leuchteten grünlich auf. „Den Fuchsſchwanz werde ich Ihnen abjagen, Herr von Wallberg!“ „Dasu gehört dreierlei, Gräfin: Sie, der Fuchs⸗ ſchwans td ich, der ihn ſich abnehmen laſſen ſoll.“ „Vielleicht genügt mein Wille?“ reizte ſie ihn. „Wetten, Herr von Wallberg: Wieviel Baiſers?“ „Wetten vor Jagden ſind unfair, Gräfin.“ „Und ich kriege ihn doch!“ trotzte Lexa, ſprang auf, warf den Stuhl um und ſtürmte davon. Charly lachte wieder einmal Am Abend ſaß ich zwiſchen Frau von Gorzien und Lexa am Tiſch. Ilſe ſaß mir gegenüber. Außer⸗ dem war noch eine Verwandte des Hauſeg erſchie⸗ nen, eine junge, ſtattliche Frau, die manches kluge Wort in unſer Geſpräch einſtreute: eine Frau Arm⸗ gard Gorzien, Gutsherrin auf Sternowo, Ilſes Tante. Der Oberſt hatte das Meßtiſchblatt vor ſich liegen und ſprach mit mir den Kurs durch, den wir reiten wollten, und beſchrieb die Stellen, an denen künſt⸗ liche Hinderniſſe aufgebaut waren. Es war viel von Gräben, Doppelgräben und Koppelricks die Rede. Die ſchöne Armgard Gorzien lächelte.„Macht es für uns nicht allzu borſtig, Franz!“ Hier miſchte ſich Lexa ein:„Für mich kann es nicht borſtig genug ſein, Onkel Gorzien.“ „Sie mal an!“ lachte der Oberſt. Und zu mir: „Sie werden allerlei Laſt mit der Geſchichte haben, Benvit. An ſich iſt Alten ja noch Adjutaut, aber viel Sinn für unſere Jagd hat er natürlich nicht mehr, Sie treten deshalb morgen zum Regiment. Bitte, verſtändigen Sie Ihren Rittmeiſter!“ Bis auf die kleine Baltin waren alle anweſenden Damen, wie wir es nannten,„militärfromm“ und nahmen die dienſtlichen Zwiſchenſpiele als gegeben hin. Nur Lexa ſah verwundert auf.„Sind deine Offiziere eigentlich immer im Dienſt, Onkel Gor zien?“ „Immer“, lächelte der. mir den jungen Herrn nicht zu groß werden! die x⸗ten Dragoner ſollen keine Schlaſſtelle beſtimmung dieſes Kriegsfahrzeuges kennzeichnen, ſondern war urſprünglich nur ein Deckname, der von den Engländern eigens dazu erfunden wurde, um die Verwendungsmöglichkeiten der neuen Waffe zu verſchleiern. Die erſten franzöſiſchen Tanks wurden im April 1917 vor der Front der 1. und 7. deutſchen Armee auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz zuſammenge⸗ ſchoſſen. In der hiſtoriſchen Tankſchlacht von Cambrai am 20. November 1917 kam es dann erſtmals zu einem Maſſeneinſatz der ſtählernen Un geheuer. Von 324 feindlichen Tanks, die ſich da⸗ mals in zwei Wellen mit einer Stundengeſchwindig⸗ keit von nur 3,2 Kilometer auf die deutſchen Linien zuwälzten, aingen immerhin 107 Stück verloren. Kriegsentſcheidende Bedeutung haben ſomit die Kampfwagen, wie die ſiegreichen Feldzüge in Po⸗ len und auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz bewie⸗ ſen, erſt im Verlaufe des gegenwärtigen Ringens erlangt. —— Pokal der Biennale für den deutſchen Film „Der Poftmeiſter“. Die Leitung der Biennale in Venedig hat im Einvernehmen mit den Vertre⸗ tern des deutſchen und italieniſchen Filmes als außergewöhnliche Preiſe für die bei der deutſch⸗⸗ italieniſchen Filmkunſtwoche vom 1. bis 8. September vorgeführten Werke je einen Pokal der Bien⸗ nale von Venedig dem deutſchen Film„Der Poſtmeiſter“ und dem italieniſchen Film„Die Belagerung des Alcazar“ zuerkannt. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels brachte in Beantwortung eines Telgrammes, durch welches ihm der Erfolg der Filmſchau in Venedig mitgeteilt worden war, dem N der Biennale ſeinen Dank zum Aus⸗ ru „In Petersburg iſt das anders.“ „Wir ſind auch nicht in Rußland, ſondern in einer kleinen deutſchen Kavalleriegarniſon, liebe Lexa!“ Und, als ſei die Ermahnung ſchon zu ernſt geweſen: „Wie machen wir den kleinen Racker beritten? Ich möchte nicht, daß die Damen Dienſtpferde reiten.“ „Wenn du dieſe Sorge mir überlaſſen wollteſt, Franz?“ ſchlug Armgard von Gorzien vor.„Ich habe da eine Stute mit ein paar Tropfen arabiſchen Blutes, die auch dem Namen nach zu Lexa paßt.“ „Wie heißt ſie denn, Tante Armgard?“ wollte die wiſſen. „Xenig.“ 5 „Und du reiteſt den Hunter?“ fragte der Oberſt. „Ja, ptelleicht zum letzten Male. Dein Fähnrich Wallberg hat ihn ſich angeſehen.“ Die Geſchichte ſchien dem Kommandeur nicht zu paſſen; er nahm mich in eine Ecke.„Im Vertrauen, Benoit: Wallberg wird die Jagd wohl noch als Fähnrich reiten, aber bei der Bruchverteilung, denke ich, wird die Ernennung heraus ſein Sorgen Sie dafür, daß die Achſelſtücke da ſind, aber laſſen Sie Ich liebe es, wenn meine Herren gut beritten ſind, aber für Rennreiter werden, am allerwenigſten für Herren, die im erſten Leutnantsjahr ſtehen.“ So nett dieſer Abend dienſtlich war und ſo erfreu⸗ lich für einen jungen Offizier die Ausſicht, Regi⸗ mentsadjutant zu werden, auch iſt, ich ſtand doch zwiſchen mancherlei Feuern. Der Rotkopf Lexa be⸗ nutzte jede Gelegenheit, mit mir über Pferdefragen zu reden, und ich merkte wohl, daß Ilſe, als ich ein mal eine lange Erklärung gab, ſichtlich kühler wurde. Und das, was ich merkte, entging auch Armgard Gorzien nicht. Später— der Kommandeur hatte mich noch in ſein Arbeitszimmer befohlen und dann zu den Da⸗ men entlaſſen— wurde ich unfreiwilliger Zuhörer eines Geſprächs zwiſchen Lexa und Ilſe. Die beiden Damen ſaßen in einer Ecke, und die Affen und Hunde ſpielten„Burenkrieg“ Der Neſtor der deutſchen Tierlehrer ſtarb In München ſtarb kürzlich im 91. Lebens jahr der älteſte deurſche Tierlehrer Benoit Ahlers, der Schwiegervater des bekannten Zir⸗ kusdirektors Karl KHrowe. Die Affen⸗ und Hunde⸗ dreſſuren von Ahlers genoſſen einſt Weltruf. Seit ſeiner früheſten Jugend war Benoit Ahlers an den Umgang mit Tieren gewöhnt. Seine Eltern ſchon beſaßen ein Affen⸗ und Hundetheater, das der Sohn ſpäter zu großer Blüte und kaum faß⸗ baren Dreſſurleiſtungen brachte. Um die Jahrhun⸗ dertwende war es das bedeutendſte Unternehmen dieſer Art in ganz Europa, deſſen Tierpantomimen ſich beiſpielloſer Beliebtheit erfreuten Das Publi⸗ kum brüllte vor Lachen, wenn Ahlers ſeine gelehri⸗ gen Affen und Hunde„Burenkrieg“ ſpielen ließ. Da die Engländer hierbei nicht beſonders gut wegkamen, ſah ſich ein britiſcher Diplomat einmal dazu ver⸗ anlaßt, gegen dieſe Tierpantomime Einſpruch zu erheben. Ahlers ſicherte ihm auch eine„durchgreifende Ab⸗ änderung“ zu, von deren tatſächlicher Durchführung der überhebliche Engländer ſich natürlich ſelbſt über⸗ zeugen wollte. Als er nun an einem der nächſten Tage ſich die Vorſtellung anſah, mußte er zu ſeinem Schrecken ſeſtſtellen, daß das„Künſtlerenſemble“ um einen weiteren Affen bereichert war, der in Geſte, Kleidung und Mimik— ihn ſelbſt darſtellte. Ahlers hatte das Kunſtſtück fertiggebracht. in der kurzen Zeit einen ſeiner Lieblinge derart zu dreſſieren, daß er den britiſchen Diplomaten täuſchend nachzuäffen vermochte. Nach der Heirat ſeiner Tochter mit Karl Krone gab Ahlers das eigene Unternehmen auf und über⸗ nahm die Pferdedreſſur im Zirkus ſeines berühmten Schwiegerſohnes. Wenn dort der ſtets elegant und ſorgſam gekleidete Tierlehrer mit ſeinem gepflegten Kaiſer⸗Franz⸗Joſeph⸗Bart die„Hohe Schule“ vor⸗ führte, tobte das Publikum immer vor Begeiſterung. Ob Ahlers nun den Pfaff, das Treten mit erhobener Kniegktion, den ſpaniſchen Schritt oder die Paſſage, den Terre à Terre, den Redop oder die Piourette wählte ob er ſeine wohlerzogenen Tiere die Levade, die Peſade, die Ballotade, die Kruppade, die Lan⸗ cade, den Mezaire oder die Kapriole, den Gipfel⸗ punkt unvergleichlicher Dreſſurleiſtungen, zeigen ließ— ſtets waren ſeine Darbietungen ein äſteißi⸗ ſcher und künſtleriſcher Genuß. Sich ſelbſt und ſein eigenes Können aber überbot der Meiſter, wenn er ſeine edlen, feurigen Pferde Quadrille tanzen ließ. Nun iſt in Bennoit Ahlers der älteſte deutſche Tier⸗ lehrer heimgegangen; ſein Andenken aber lebt in der Fachwelt und bei den Freunden der Zirkus⸗ kunſt weiter. ——— Das Florentiniſche Feſtſpielorcheſter im Dienſte der deutſchen Kriegsfürſorge. Unter dem Ehrenſchutz des kgl. italieniſchen Botſchafters, Exzell. Dino Alfieri, ſtellt ſich das berühmte Floren⸗ tiner Feſtſpielorcheſter in zwei Sinfonie⸗ Konzerten in der Berliner Philharmonie in den Dienſt der deutſchen Kriegsfürſorge. Das Konzert am 25. September zugunſten des 2. Kriegs⸗Wo ſteht unter der Leitung von Maeſtro Vittorio Gul und bringt Werke von Corelli, Brahms, Reſpighi, Wagner und Roſſint. In einem weiteren Abend zugunſten des Deutſchen Roten Kreuzes am 27. September dirigiert Maeſtro Roſſi Kompoſitionen von Weber, Beethoven, Vivaldi, Mali⸗ piero und Verdi. Arzt und Patient „Ihr Huſten gefällt mir gar nicht“, ſagte der Anzt zu dem für ſeine Liebenswürdigkeit bekannten Grafen K. „Ja, Herr Doktor— einen anderen habe ich leider nicht,“ bemerkte bedauernd der Ariſtokrat. Erlauchte Verwandtſchaft Vor dem Krieg war es. An einer Gemsjagd in einem oſtmärkiſchen Revier nahm als Gaſt ein Prinz von Orleans teil. Die Treiber unter⸗ hielten ſich tuſchelnd über dieſen Gaſt, an dem ihnen offenbar etwas rätſelhaft war. Schließlich machte ſich der enziangeſtärkte Obertreiber an Seine Durchlaucht heran und fragte zutraulich:„Halten zu Gnaden, Durchlaucht, ſan Sö a Sohn von der Jungfrau von Orleans?“ Willy Müller.— Lokaler Teil: chönfelde r.— Kunſt, Jerausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode u. Co. Mannheim, R 1, 4/8.— Verantwortlich für Anzeſgen und Geſchäftliche Mitteilungen: 1. B. Nobert Göller, Mannheim.— Zur geit Preſsliſte Nr. 12 gültig. 175 Baltin rauchte.„Ich muß dich etwas fragen, e 2 „Bitte, Lexa?“ „Ich bin nun einmal, wie ich bin, und ich bin euren preußiſchen Ton noch nicht gewöhnt. Ich war auch mehr in Petersburg bisher und mit Ruſſen zu⸗ ſammen.“ „Ihr ſeid aber keine Ruſſen, Lexa.“ „Aber auch keine Deutſchen. Sieb mal: Mein Vetter Sergej ſteht bei der Chevaliergarde deg Zen ren und mein Onkel Franz hier bei den Dragonern des Roi de Pruſſe. Ihr ſeid alle gleich, ob ihr nun Männer oder Frauen ſeid.“ „Es iſt bei uns nun einmal ſo, Lexa“, ſagte Ilſe ruhig. „Siehſt du: So bin ich nun— ich rede von etwas, wovon ich gar nicht reden will. Das macht nur, weil ich vor ſo vielen Preußen einfach Angſt habe. Du hätteſt wahrſcheinlich auch Angſt vor den Ruſſen.“ „Wahrſcheinlich“, gab Ilſe zu.„Ich habe es noch nicht ausprobiert.“ a „Ja, aber nun, deine Tante Armgard denkt wohl, ich flirte mit bieſem Leutnant von Benvit?“ „Tuſt du das nicht ein bißchen?“ Es trat eine Pauſe ein, und erſt nach einer ge⸗ raumen Weile fragte die Baltin:„Liebſt du ihn, Ilſe?“ Natürlich durfte ich die Antwort nicht anhören, überhaupt das ganze Geſpräch nicht, aber manchmal 5 etwas, das nicht recht iſt, und es iſt doch recht. l Ilſes Stimme klang leiſe und weich:„Ich habe ihn ſehr gern, Couſine Lexa.“ „Siehſt du, das ſagſt du nun wieder ſo ernſt, daß ich mich für meinen Flirt ſchümen muß. Du wirſt ihn heiraten, Ilſe?“ Wieder eine Pauſe. Dann:„So weit haben wir noch nicht gedacht, er nicht und ich nicht.“ Ein tiefer Atemzug.„Das hielte ich einfach nicht aus! Es könnte doch eine andere kommen und ihn dir wegſchnappen?“ Fortſetzung folgt.) n und beherrſchte von Werbeturnen des T 1846 Mannheim Der Aufbau des Kinderturnens, ſeine Verbreitung und Bertiefung bedeuten die Erfüllung einer poltitiſchen Auf⸗ gabe und die Vollſtreckung eines politiſchen Auftrages. Der Weg zum„Volk in Leibesübungen“ führt nur dann zum Ziel, wenn man dort beginnt, wo eine fröhlich ſpielende Kinderwelt geſund und ſtark ins Leben hineinwächſt. Jung gewohnt alt getan. Die Jugend ſo früh wie möglich zu dieſem Jungbrunnen zu führen und die Entfaltung der leiblichen und ſeeliſchen Kräfte zur Grundlage der Geſamt⸗ erziehung zu machen, iſt die geſtellte Aufgabe. Das Kind braucht Bewegung wie das tägliche Brot; es hungert nach Bewegung wie nach Speiſe und Trank; Bewegung bedeutet ihm Wachstum und Leben, Hemmungen und Einengung ſeines Bewegungsbriebes ſtören ſeine Entwicklung und lähmen ſeine ihm innewohnenden Entfaltungs möglichkeiten. Eine große Anzahl unſerer Turnvereine, von der Be⸗ deutung des Kinderturnens durchdrungen, haben ihm ſeit Jahren eine Pflegeſtötte bereitet. Mit an der Spitze der⸗ ſelben ſteht der TV Maun heim 1846, der ſeit Jahr⸗ zehnten, allen Widerwärtigkeiten trotzend, mit voller Hin⸗ gabe und innerlicher Bereitſchaft das Kinderturnen in ſeinen ausgedehnten Betrieb aufgenommen und damit der Jugend ein Freuden⸗ und Sonnenland erſchloſſen hat. Werbend und aufklärend⸗, durch Wort und Tat der wei⸗ teren Verbreitung des Kinderturnens die Bahn zu ebnen, forderte der Reichsſportführer auf. Unſer herrliches deut⸗ ſches Kinderturnen, wie es kein Volk der Welt beſitzt, ſoll in aller Oeffentlichkeit allenthalben gezeigt werden. Wie ein ſtarker Werberuf ſoll er überoll in die Lande hinein⸗ dringen und die Augen und die Herzen öffnen für eine Auf⸗ gabe, die zu den ſchönſten gehört, die einem Menſchenkinde geſtellt werden kann: mitzuhelfen, unſeren Kleinen und Kleinſten ein Sonnenland zu bereiten, das ihnen die Fröhlichkeit und die Kraft ihres Lebens für eine ſtarke Zukunft gibt. Dieſer Zielſetzung wurde die öffentliche Turnſtunde ge⸗ recht, die der TV Mannheim 1846 am letzten Sonntag⸗ nachmittog in ſeiner Turnhalle abhielt. Seine Kinder⸗ abteilungen waren zur Stelle und wollten ſich als Pioniere ihrer Sache erweiſen. Ebenſo eine ſtattliche Zuſchauer⸗ Fußball Oſtpreußen: Vs Königsberg— Preußen Mlowa; SV Richthofen Neukuhren— Pruſſia Samland:1: SV Zuſterburg— Rb Königsberg:3; Freya Memel— Raſen⸗ ſport⸗Pr. Königsberg 25. a Pommern: TSV Swinemünde— MTV Pommerens⸗ dorf:2; Viktoria Kolberg— Stern⸗Fortung Stolp 411; Viktoria Stolp— Phönix Köslin 52. Berlin⸗ Brandenburg: Wacker 04 Berlin— Minerva 93 Berlin:1; Union Oberſchöneweide Berliner SV 92:1 Blauweiß Berlin— Lufthanſa Berlin 21; Brandenburger C 05— Tennis⸗Boruſſia Berlin:2; Spandauer SV Elektra Berlin 50. Schleſien: Vfn Gleiwitz— Breslou 06 90; Vorwärts Breslau— Preußen Hindenburg:3; Breslau 02— Hertha Breslau 12. Sachſen: Dresdner Sc— Tura 99 Leipzig 91; Fort. Leipzig— Sportfr. 01 Dresden 41; Wacker Leipzig— VfB Leipzig— Polizei Chemnitz— Riſaer SV 718, BC Hartha— Chemnitzer BC 113. Mitte: SV 05 Deſſau— Crict. Vikt. Magdeburg:0; Sc Apolda— Bf 96 Halle:3; Fc Thüringen Weida gegen 1. SV Gera 42. Nordmark: Barnbecker Sc— St. Georg⸗Sperber Ham⸗ burg:2; Wilhelmsburg 09— Hamburger SW:2; Viet. Hamburg Holſtein Kiel:0 Polizei Lübeck„ TUd Eimsbüttel:4; Fort. Glückſtadt— Concordia Ham⸗ burg 711. Weſtfalen: Union Gelſenkirchen— FC. 04 Schalke 177: Vi Bielefeld— Arminia Marten 20; Spogg Röhling⸗ hauſen— DS Hagen:0; Weſtfalia Herne— Bf, 48 Bochum:3; Preußen Münſter— Boruſſia Dortmund 015; Gelſenguß Gelſenkirchen— Arminia Bielefeld 32. Niederrhein: Hamborn 07— Turu Düſſeldorf:2; Rot⸗ weiß Eſſen— Duisburg 48/99:2; VfR Ohligs— Schwarz⸗ weiß Eſſen:1; Rotweiß Oberhauſen— Tus Helene Eſſen 12; Vis Solingen— Fort. Düffeldorf(Geſ.⸗Spiel) 90:9; Rheydter SV Fort. Düſſeldorf(Geſ.⸗Spiel) 014. Mittelrhein: Vis 99 Köln:6; Mül⸗ heimer S SSW Troisdorf— SV Beuel 223. 1 8 Oftmark: Auſtria Wien— Wacker Wien:1; Vienna Wien— Linzer ASt:1; Admira Wien— Fc Wien 111. Sudeteulaud: LS Pilſen— ASt Graslitz 33; NS Di Aſch— NS TG Brüx:1; NS T/D Teplitz— NS TG Prag:3. Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Südweſt: Eintracht Frankfurt— Wormatia Worms 313; Union Niederrad— Germania 94 Frankfurt:3, Kickers Offenbach— F Frankfurt:0; SV Wiesbaden— Rot⸗ weiß Frankfurt:5; F Saarbrücken— Vs Frankenthal 42; J. Fc Kaiſerslautern— SpVgg Mundenheim:0; Bo⸗ ruſſia Neunkir hen— TS 61 Ludwigshafen 511. Württemberg: Stuttgarter Kickers— SW Feuerbach 720; Sportfr. Stuttgart— SpVgg Untertürkheim 311; SWVeg Cannſtatt— Stuttgarter SC:2; Sportfr. Eßlingen gegen Bf Aalen:1; Union Böckingen— SSV Ulu 88. Bayern: Bayern München— Schwaben Augsburg 2183: BE Augsburg— Jahn Regensburg:1; TS 83 Nürn⸗ berg— l. Fc Nürnberg:5: Schweinfurt 05— Neumeyer Nürnberg:0; Würzburger Kickers— Spugg Fürth:9. Heſſen: Dunlop Hanau— Fc Hanau 98:1; Boruſſia Fulda SyVgg Lang enſelbold 51 SC 03 Kaſſel— Kur⸗ heſſen Kaſſel:15 Hermannia Kaſſel— Sp Kaſſel 925. Elſaß: Rec Straßburg— Straßburger SW(GS) 418. Badiſch⸗-e ſäſſiſche Jußbvallkämpfe Gelegentlich der Fußball⸗Winterhilfsſpiele am 21. und 22. September kommt es zu einer neuen großen Kraſtyrobe zwiſchen dem elſäſſiſchen und dem badi⸗ ſchen Fußballſport. Bereits am Samstag wird die Straßburger Stadtmannſchaft gegen Mann⸗ heim ſpielen und tags darauf in Pforzheim an⸗ treten. Drei weitere Straßburger Auswahlmann⸗ ſchaften treten in Kehl, Lahr und Offenburg an. Freiburg empfängt die Auswahl von Kol⸗ mar und in Lörrach kommt es zu einem Treffen zwiſchen Lörrach und Mühlhauſen. um den Tichammervpokal Rapid Wien— Vſg Schweinfurt:1(:1) Im rückwärtigen Tſchammervokaltreffen der Schlußrunde ſetzte ſich Rapid Wien gegen den VfR Schweinfurt mit:1 Toren recht überzeugend durch. Die Rapisd⸗Elf ſpielte wieder einmal in feiner Form der 20. Minute an Spiel und Gegner reſtlös. Die Schweinfurter begannen viel⸗ verſprechend, legten auch nach zwei Minuten durch Meuſel ein Tor vor, aber von Minute zu Minute wurden die Gäſte ſchwächer und zum Schluß mußten ſſe, ziemlich abgekämpft, über eine hohe Niederlage quittieren. Die Tore für den Sieger ), Peſſer(), Binder und Dworacek. 8000 Zu⸗ ſchauner wohnten dem Kampf in Hütteldorf bei. Durch dieſen Sieg hat ſich. Schlußrunde gualifiziert, in, furt in Frankfurt der f iter „letzten 16“ kam auch noch der But) Danzig der das Wiederholungsſpiel gegen den Pommernmeiſter Vis Settin mit 221 fiegreich geſtaltet g der Eintracht Frank⸗ 5 ſchoſſen Schors Rapid Wien für die 3. Gegner ſein wird. Unter die menge, die das ganze Rund der großen Halle und die Gallerien füllte, um einen Einblick in die Werkſtätte des alltäglichen Turnbetriebs zu gewinnen. Die Kleinen und Kleinſten, Buben und Mädel, wetteiferten, ihre Sache gut zu machen und eroberten ſich die Herzen der Zuſchauer im Sturm. Unwillkürlich zog man einen Vergleich zwiſchen dieſen Kindern einer reichen Bewegungswelt in Licht und Sonne und ſolchen, die eingeengt in lichtarmen Wohnungen, in Höfe und Straßen. Natürliche zweckmäßige Spiele und Nachahmungsübungen als unbewußt geturnt. Körperſchule bei den Kleinſten, das Beherrſchenlernen der Handgeräte, die Leiſtungsſteigerung am Gerät und Mutſchulung bei den Größeren folgten in bunter Folge Schlag auf Schlag. Nachdem der Turnwart K. Müller die Gäſte kurz be⸗ grüßt und den Zweck des heutigen Turnens erläutert hatte, ein Knirps noch einen Vorſpruch getan, eröffneten die Kleinſten den Reigen. Nach Laufen in der Umzugsbahn mit allerlei Zutaten und Ueberwinden von Hinderniſſen, Ballwerfen,, Tanzen, Stoßen und Fangen kamen ſie auf die ſchiefene Ebene, um an Brücken, die dachartig auf den Barren gelegt waren, ihre Künſte— Gehen auf allen Vieren, Auf⸗ und Abſteigen ſowie Rutſchpartie— zu zeigen und mit einem heiteren Spiel zu enden. Mädchen ſolgten mit einer reichen Bewegungsſchule— Umzug in verſchie⸗ denen Gang⸗ und Hüpfarten, Fuß⸗, Bein⸗ und Kopfübungen im Sitzen und Liegen, ein Kampf um den Ball uſw. An Schaukelringen, Barren, Langbank, Kaſten, ſteile Bank und ſenkrechte Leiter trat die Leiſtungsſteigerung und Prägung der turneriſchen Form bereits deutlich hervor. Mit warm⸗ machenden Lauf⸗ u. Hüpfübungen im Umzug und Uebungen an 5 Pferden, die Mutſchulung und Wetteifern verrieten, beſchloſſen die Buben die Vorführungsſolge. Es genügt nicht, die Maſſen der Eltern und Kinder mobil zu machen, wenn nicht den Leitern die notwendige Zahl Vorturner helſend und ſchützend zur Seite ſtehen. Wohltuend wirkte die ſtattliche Zahl Helferinnen, die Frau Storz unterſtützten und das Jungvolk auf Schritt und Tritt ſicher führten. Eine kurze Anſprache des Vereins⸗ führers K. Groß beſchloß das öffentliche Kinderturnen. Eine ſtattliche Zahl von Neuzugängen war die unmittel⸗ bare Folge. Weitere werden erwartet. im Reich Waſſerkampfſpieſe der d Ein Aufruf des Reichsſportführers Der Beauftragte für die Leibeserziehung der deutſchen Jugend, Obergebietsführer von Tſchammer und Oſten, hat für die vom 18. b 22. September ſtattfindenden Waſſer⸗ kampfſpiele der HZ folgenden Aufruf erlaſſen: „In den Tagen, in denen Deutſchland mitten im Ent⸗ ſcheidungskampf gegen England ſteht, rüſtet ſich die deutſche Jugend für die diesjährigen Waſſerkampſſpiele im Rudern, Kanuſport und Segeln, um die letzten und ſchwerſten Rennen um den Titel„Deutſcher Jugendmeiſter 1940“ aus⸗ zutragen. Der Lange See und die olympiſche Regattaſtrecke in Grünau ſind diesmal die Stätten. an denen dieſe letzte große ſportliche Veranſtaltung der Hitlerjugend im Jahre 1940 abrollt, und mit Stolz. und Freude kann ich rück⸗ ſchauend feſtſtellen, daß im Kriegsjahr 1940 trotz aller Er⸗ ſchwerungen auf keinem Gebiet des Sportes von der deut⸗ ſchen Jugend minder ſtark gearbeitet worden iſt, als in den Jahren vorher. Im Gegenteil, die Jugend hat in noch größerer Anzahl als jemals früher auf den Wettkampf⸗ plätzen, Regattaſtrecken und in den Turnhallen ſich unermüd⸗ lich ſportlich vorbereitet und damit zum Ausdruck gebracht, daß keine Macht der Welt ſie hindern kann, ihr Recht auf Fröhlichkeit und ſportlichen Wettkampf durchzuſetzen. Wäh⸗ rend man in England Tag für Tag und Nacht für Nacht vor den nicht abreißenden Angriſſen unſerer Luftwaffe in die Luftſchutzkeller flüchtet, geht Ihr, deutſche Jungen und Mädel, in Ruhe an Eure letzten Vorbereitungen für die Waſſerkampfſpiele und gebt damit das beſte Zeugnis für die Zuverſicht, mit der Ihr und mit Euch das ganze Volk den kommenden Ereigniſſen entgegenſeht. 1500 Jungen und Mädel ſteigen nun in der kommenden Woche in die Boote, entſchloſſen, ihr höchſtes Können und ihre letzte Energie für den Sieg herzugeben. ſo kämpfen, wie es der großen Zeit, in der Ihr leben dürft, und dem großen deutſchen Volke, dem Ihr angehört, würdig iſt. Ich aber, und mit alle mir Männer des deutſchen Sports, ſehen mit ſtolzer Freude durch Euch ein Werk ſich Ihr werdet vollenden, aun dem wir mit allen unſeren Kräften arbeiten: „Ein frohes, ſtarkes, einſatzfreudiges und, wenn es gilt, zum Letzten entſchloſſenes Volk durch eine harte körperliche Ausbildung zu erziehen“. Abendſvortfeſt in Oarmſtadt Erſolge der Frankfurter Leichtathleten Zum Abſchluß der Sommerkampfzeit führte der Darmſtadt 98 am Samstag ein leichtathletiſches Abendſport⸗ ſeſt durch, bei dem auch einige Frankfurter und Rüſſels⸗ heimer Athleten an den Start gingen. Sie entführten auch die meiſten erſten Preiſe. Bei den erzielten Zeiten und Leiſtungen iſt zu berückſichtigen, daß die Bahn ſchwer und die ſonſtigen äußeren Umſtände nicht gerade günſtig waren. Die wichtigſten Ergebniſſe: Männer: 100 Meter: 1. Köſter⸗Eintr. Frankfurt 11,6; 2. Neue⸗SV 98 Darmſtadt 11,7; 3. Lebert⸗Rüſſelsheim 11,8. — 400 Meter Hürden: 1. Müller⸗Darmſtadt 98 59 Sek.— 800 Meter: 1. Greter⸗Darmſtadt 98:04,3; 2. Schott⸗Polizei Darmſtadt:08,3.— 3000 Meter: 1. 1003,8.— Weitſprung: 1. Lebert⸗Rüſſelsheim:23 Meter. — Hochſprung: 1. Neue⸗Darmſtodt 98 1,72; 2. Auerhammer⸗ Vuß Frankfurt 1,65 Meter.— Speerwerfen: 1. Auer⸗ hammer⸗Vucß 51,33 Meter.— 4 mal 100 Meter: 1. S Darmſtadt 98 45,6 Sek. Frauen: Speerwerfen: 1. Ulla Klotz⸗Scc 1880 Frank⸗ furt 38,02; 2. Schuldt⸗J SV Frankfurt 30,98; 3. Heckel⸗ s Frankfurt 29,15 Meter.— Diskuswerfen: 1. Schuldt⸗J SV Frankfurt 95,18; 2. Heckel⸗F S 34,00 Meter.— Hochſprung: 1. Schall⸗ SV Frankfurt 1,40 Meter. Vogt in 70 Sekunzen K..-Sieger Der internationale Boxkampfabend im Hambur⸗ ger Zirkus Buſch war ausgezeichnet beſucht, brachte aber nicht lauter befriedigende Kämpfe. Einen Blitz⸗ ſieg errang der Hamburger Halbſchwergewichtler Richard Vogt über den Italiener Menabeni, der gleich zu Beginn Proben ſeiner Schlagkraft ab⸗ legte dann aber von einem richtigen Rechten Vogts am Kopf erwiſcht wurde und ſchon nach 70 Sekunden Kampfdauer ausgezählt war. Gute Kämpfe liefer⸗ ten die beiden Finnen; Suvio kam gegen Walter Müller(Gera) nur ſchwer in Schwung, es langte aber dann doch zu einem knappen Punktſieg, wäh⸗ rend ſich Ouni Saarf gegen Sporer(Hamburg) mit einem Unentſchieden begnügen mußte. Ein ſchönes Gefecht ſah nan von Stegemann(Ber⸗ lin) und Bernhardt(Leipzig). Der Berliner übernahm in der zweiten Hälfte des Kampfes die Führung und ſiegte in acht Runden verdient nach Punkten. N SV Roſenow im Eudſpiel beſieg Die deutſche Tennismeiſterin Ulla Roſenow er⸗ litt in der Endrunde beim Lido⸗Tennisturnier in Mailand eine nicht ganz erwartete Niederlage durch die Italienerin Gaviraghi, die allerdinas erſt nach hartem Kampf 514,:6,:5 gewann. Bei den Män⸗ nern kommt es zu einem rein ungariſchen Endſpiel zwiſchen Asboth und Gabory. Asbotß ſchlug del Bello 64,:4 und Gabory kam über Vido:3, 624 in die Schlußrunde. Die beiden Ungarn ſtehen nach ihrem Siege über Saba Boſſi mit:6.:2,:6, 671. 671 auch im Doppel im Finale und treffen hier auf Eucelli/ del Bello, die Chitarin/Caniſto 11:9, 36. 816, 612 ausſchalteten. Im Gemiſchten Doppel ſchieden Schumann Ra 577, 577 gegen Juſitz Taroni im Vier⸗ telfinale aus.. 8 5 * Greter⸗Darmſtadt 98 Anordnungen der NS DAP Wirtschafts- Meldungen Ruhiges Geschäft am Wochenbeginn Geringe Kursſteigerungen Berlin, 16. Geſchäft an verhältnismäßig ruhig. Auch die Kurs veränderungen, bei denen Steigerungen in der Mehrzahl waren, nahmen im allgemeinen nur geringes Ausmaß an. Etwas mehr im Vordergrunde ſtanden Zell⸗ ſtoffwerte. Lebhaft erörtert wurde das Umtauſchangebot der Reichsbahn ⸗ Vorzugsaktien. Am Montanmarkt wurden Klöckner um 1,25 v. H. heraufgeſetzt. Hoeſch und Buderus verloren je 0,25 und Vereinigte Stahlwerke 7 v. H. Die übrigen Werte blieben unverändert oder erhielten keine An⸗ ſangsnotiz. Von Braunkohlenwerten ſtiegen Deutſche Erdöl um 0,25 p. H. Am Kaliaktienmarkt gaben Salzdetfurth 2 v. H. her. Am Markt der chemiſchen Papiere traten keine größeren Bewegungen ein. Farben und Goldſchmidt er⸗ höhten ſich um je 0,25 v. H. Für Elektro⸗ und Verſorgungs⸗ werte waren die Meinungen geteilt. Ac erhöhten ſich um 26, Elektr. Lieferungen um 0,50, Bekula um 0,75 und Lah⸗ meyer um 1,25 v. H. Rückgängig waren Siemens⸗Vorzüge um 0,50, Siemens um 1, Geſfürel um 76 und Licht und Kraft um 2 w. H. Bei den Maſchinenbaufabriken wurden Berliner Maſchinen und Demag um je 1,25 v. H. höher, Bahnbedarf hingegen im gleichen Ausmaße niedriger notiert. Rheinmetall Borſig ermößigten ſich um 1 9. H. Zu erwähnen ſind noch Conti⸗ Gummi mit minus 2, Engelhardt⸗Brauerei mit minus 2,25 und die anfangs mit Strichnotiz erſchienenen Berger mit minus 5 v. H. Höher lagen noch Bemberg um 0,75 und Bremer Wolle um 1 v. H. und von Zellſtoffwerten Waldhof mit plus 1 und Feldmühle, die 1,0 v. H. höher eröffneten, alsbald aber erneut 1 v. H. gewannen. Gebr. Junghans gewannen 1 v.., während Eiſenbahn⸗Verkehr 1 v. H. hergaben. Von variablen Reuten notierten Reichsaltheſitz l gegen 155,75. Die bereits erwänhten Reichsbahn⸗ Vorzüge ſetzten bei größerem Umſatz mit unverändert 127 ein und ſtellten ſih im Verlauf auf 127½. Steuergut⸗ ſcheine 1 nannte man 101 bis 101,25. Geld- und Devisenmerkt Berlin, 16. Sept. Am Geldmarkt ſtellte ſich Blankotages⸗ geld auf 1756 bis 2 5.., was einer Ermäßigung um 6 v. H. gleichkommt. Von Valuten errechnete ſich der Schwei⸗ zer Franken mit unverändert 56,96. September. Zum Wochenbeginn war das den Aktien⸗ märkten bei der Eröffnung * Kollmar u. Jourdan A Pforzheim. ledigte einſtimmig die Regularien und genehmigte die teilung von wieder 6 v. H. Dividende. Die turnus ausſcheidenden AR⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. * Mitteldeutſche Hartſtein⸗Induſtrie Ac, Frankfurt⸗M. Das erſte Halbjahr 1939 brachte der deutſchen Naturſtein⸗ induſtrie laut Geſchäftsbericht der Mitteldeutſchen Hartindu⸗ ſtrie AG, Frankfurt a. M. einen Rekordabſatz. Selbſt die Abſatzzahlen der gleichen Zeit des bis dahin beſten Jahres 1938 wurde überſchritten. Seit Ausbruch des Krieges ging der Geſamtverbaud auch bei dem Unternehmen zurück. Zur Förderung der Betriebsgemeinſchaft und zur Steigerung der Leiſtungsfähigkeit der Gefolgſchaftsmitglieder wurden auch im Berichtsjahr mannigfache Verbeſſerungen der Werksein richtungen durchgeführt. Der harte Winter des laufenden Geſchäftsjahres erſchwerte den Betrieb in den erſten drei Monaten, ſeit April gehen die Betriebe wieder regeluößig um. Die vorliegenden Aufträge reichen für mehrere Monate. Nach 137 058(356 028]% Anlageabſchrei⸗ Die v. HV er⸗ Ver⸗ maß bungen und Zuweiſungen von 10 000 4 an die Unterſtüt⸗ zungskaſſe(i. V. 40 000„ au die geſetzliche Rücklage) ver⸗ bleibt ein Reingewinn von 40 364(44 844) l, aus dem die Ausſchüttung Hon wieder 4 v. H. Dividende auf 1 Miß Grundkapital vorgeſchlagen wi Aus der Bilanz(in Mill.): Anlagevermögen 0,37(0,37) dagegen geſetzliche Rücklage 0,10( unv.), Rückſtellungen 0/7(0,22), Verbindlich⸗ keiten 0,46 0,32). „ Perſonalien. Am 13. September wurde Direktor .⸗Ing. e. h. Andreas Klefenz 65 Jahre alt. Direktor 1. Klefenz leitet ſeit 1908 die Geſchicke der Odenwälder Hartſteininduſtrie AG, Darmſtadt. Seit Jahrzehnten iſt er daneben in der deutſchen Steininduſtrie eine der markan⸗ teſten Perſönlichkeiten. Bei der Errichtung der Fachgruppe Naturſteine der Wege⸗, Bahn⸗ und Waſſerbauwirtſchaft der Wirtſchaftsgruppe Steine und Erden wurde er deren Leiter, er gehört weiter dem engeren Beirat der Wirtſchaftsgruppe an und ſtellt ſeine wertvollen Dienſte dem Vorſtand der Forſchungsgeſellſchaft für den Straßenbau als Mitglied zur Verfügung. In der heimiſchen Wirtſchaftsorganiſation nimmt er verſchiedene Ehrenämter ein. 90 — 8 ———— 1 Frankfurt A.. Deutsche Steinzeug. 278,0 771 Deutsche festverzinsliche Werte Durlacher Ho 14. 16 F 5 1575 187.8 1 nr n Elehtr Lieht u Krane DEUTSCHE STAATSAN LEIHEN Enzinger Unien, 45 hatz D. R. 38. 101,7 101,7 L. G. Farben 187 1875 % Baden 1927 101.5 101.5 Gesfkü rell. Altbes. Pt. Reich... 155.0 155,2 Grün u. Bilfinger.. 315.0 3180 STADTANLEIREN Harpener Bergbau 1530 — Heidelberger Zement. 188,5 1887 4½ Heidelberg 268„ Hossch Berg. 4% e 1015 1010 Holzmann Ph.. 2180 275 12 P r 26 101.0 101.0 1 V 1 55 N 5 Löckner- Werke 144) PFANDBRIEEE Fact 15 65711 5 5 8 1400 10 4% Frank. Hyp. Gpf. Ludwigshaf. Akt.- Br. 0 100 in 1. pf. 100 10140] Ludwwigsbef. Walzm.. 1480 480 42 Nein. Hyp. Ban Mannesmann 180 28 And s 1010 101.0] NMetallgesellschat 1490 ch 4½ Pfalz. Hyp. Bank Rhein. Elektr. Mannh.. 2426 f 29 01,0 101,0 Rbein.- Westf. Elektr. 139,2 Aris 475 EW Rütgers„ INDUSTRIE-OBLICGCATIONEN Salzdetfurth 10 1 5 Daimler-Benz 27 105,2 105,2 Salzwerk Heilbronn, 4% Pf. Tad.-Bank 39 101.7 101 Schwartz Storchen. 1400 1409 Gelsenkirchen v. 36 104.2 104.2] Seilindustrie(Wolſt).„e 18 4% Krupp v 36. 102,7 103,2 Siemens u Halske. 2180 4% Ver. Stahlwerke 1018 101.7] Süddeutsche Zucker 25 2 6 16. Farb. RWI. Anl. 28 143,0 143,0 Zellstoft Waldhof.. 1630 463% Bayr. Hyp. u..-Bank 125.0„ Commerzbank. 1315 Deutsche Bank Deutsche Reichsbank. Dresdner Bank. 130,3 Pfalz. Hyp.- Bank 121.0 Rhein. Hyp.-Bank.. 158,0 ) Zwischenkurs. AEG Aschaffenb. Zellstoft Augsb.-Nürnb. Masch. Bayr. Motorenwerke. Brown, Boverie& Cie. 152,0 Contin. Gummi Daimler-Benz. 1868.2 Deutsche Erdöl 156,5 Dt. Gold u. Silber Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Bheinpegel 12. 13.14. 15.16 Rheingegel 1314.18.10 e„ c NKanohelm.7 4,2 400 0 Rheinfelden 3 653, 343,34 3,55. Kaub.70.29 3,4230 Breisach 287.48 3,48.905,25 eln. 2132.59 3,0430 Kl 6 Srebbürs.9 350850 588 580 Jester 2 Maxau.245,68] 5,62.38 5,80 Mannheim.80.854,78, Aus amtlichen Bekanntmachungen entnommen Köſy, Sportamt. Montag, den 16. Sept. Fröhl. Gymuaſtitk u. Spiele (für Frauen und Mädchen): 20 21.30 Uhr, Friedrichſchule, U 2. Deutſche Gymnaſtik(für Frauen und Mädchen]: 20—21 Uhr, Hans⸗ Thoma⸗Schule.— Volkstanz([für Burſchen und Mädels]: 20 bis 22 8 Uhr, Eliſabethſchule, D7(Ein⸗ 2 gang gegenüber von C). Turn⸗ 7. 2 ſchuhe ſind mitzubringen.— Schwimmen im Rhein bad Arnold. —10 Uhr für Frauen und Möd⸗ Wer übernimmt Umzug; Hach Heidelberg 7% Ang. unt. St 2189 an d. Geſchäftsſt:— Anzeigen ⸗ 8 7 Beſtellungen chen; 14.30—15.30 Uhr für Kinder 1 1 rc ungen und Mädel]! Tennis ſchreib für Fortgeſchrittene für Frauen ſchreiben. bis 20 Uhr,] Sie vermeiden da⸗ und Männer]: 19 0 Stadion. Reiten: 18 bis 21 Uhr, durch im eig. 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