Euere 9 Pig. Mannh eimer neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1, 48. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim ngswelſe: Wöchenkl. mal. Bezugspreiſe: Frel Haus monatl..70 N. u. 50 19. In Trägerlohn, in Anf. Seſchafteſtelen abgeholt.70., durch d. Poſt.00 M. einſchl. oft beſ.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr 18. Ne8iſcherſtr. 1, FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8. 1 Seßreiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſtens 25. für d. folgenden Monat erfolgen. Nonlag. 22. September 1940 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 68 Pfg. Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 12. Bei gZwangsvergleichen od Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Wieder bildeten zivile Wohnviertel Wirkfamſte Abwehr Ihr iſt es zu danken, daß nur geringer Schaden angerichtet wurde dnb Berlin, 23. September. Auch in der letzten Nacht unternahm die bri⸗ tiſche Luftwaffe wieder Bombenangriffe auf deutſches Reichsgebiet und insbeſondere auf die Reichs hauptſtadt mit dem Ziele, wiederum zivile Wohnviertel mit Bomben zu n. In Berlin wurde Fliegeralarm gegeben. In⸗ folge des Sperrfeners der Flak und des Ein⸗ ſatzes von Nachtjägern gelang es dem Feind nicht größeren Schaden anzurichten. E Auch in der letzten Nacht hat Churchill ſeinen ver⸗ brecheriſchen Luftkrieg gegen die deutſche Zivilbevöl⸗ kerung fortgeſetzt. Wiederum wurden Bomben über deutſchem Reichsgebiet abgeworfen, Bomben, die be⸗ ſtimmt waren, Frauen und Kinder zu morden, ihre Heime zu zerſtören, wertvolle Kulturdenkmäler aus⸗ zulöſchen. Wieder ließen Churchill's Luftpiraten Bomben auf deutſche Wohnſtätten fallen. Aber er und ſeine Spießgeſellen müſſen es ſich noch einmal geſagt ſein laſſen: Wir zählen jede einzelne Spreng⸗ bombe, die deutſches Blut und Leben zerſtört, wir zählen jede Brandbombe, mit der dieſe Marodeure deutſche Heime und deutſche Kulturſtätten vernichten. Tauſendfach wird es ihnen heimgezahlt. Tag für Tag und Nacht für Nacht erlebt London ſchon jetzt die Vergeltung für dieſes Mordbanditentum und es wird ſie noch mehr in einem Maß zu ſpüren bekom⸗ men, daß England es vielleicht noch einmal bitter bereuen wird, deutſche Frauen und Kinder ſo heim⸗ tückiſch hingemordet, deutſche Kulturſtätten geſchän⸗ det, Krankenhäuſer und Friedhöfe barbariſch zerſtört zu haben! Herr Stokoe hal Bedenken Und die können wir gut verſtehen! [(Funkmeldung der N M.) + Geuf, 23. September. Der Vorſchlag des engliſchen Abgeordneten Ca⸗ za let, 12 deutſche Städte dem Erdboden gleichzu machen, iſt anſcheinend einigen Eng⸗ ländern doch zu offenherzig. Das laſſen wenigſtens einige Briefe vermuten, die die„Times“ am 17. Sep⸗ tember veröffentlichte. Da ſchreibt z. B. Herr Sto⸗ koſe, daß es wohl zweifelhaft ſei, ob eine ſolche Ver⸗ geltungsmaßnahme wirkſame Folgen haben könne. Außerdem ſei zu bedenken, daß die Deutſchen bei der gegenwärtigen Lage der Dinge den Engländern wahrſcheinlich mehr Schaden zufügen könnten als umgekehrt. Auch Herr Upton warnt davor, die Re⸗ preſſalien irgendwo zu überſtürzen. Außerdem ſei es für das moraliſche Anſehen Englands in der Welt nicht ratſam, Zivilbevölkerung unterſchiedslos zu bombardieren. London halte geſtern 16 Luftalarme Pauſenlos geht die Vergeltung für die britiſchen Piratken-Aeberfälle weiter [(Funkmeldung der NM 3) A Stockholm, 23. September. Auch den ganzen Sonntag über und in der Nacht zum Montag hielten die pauſenloſen deutſchen An⸗ griffe auf London an. Die amtliche britiſche Nach⸗ richtenagentur Reuter berichtet darüber,„daß im Laufe der letzten Nacht und früh am Montag Bom⸗ ben im Zentrum Londons niederfielen“. Ein Ge⸗ bäudekomplex ſei getroffen worden.„Der Angriff begann, ſo heißt es bei Reuter weiter,„in der Däm⸗ merung und die Scheinwerfer entwickelten eine leb⸗ hafte Tätigkeit, da die feindlichen Flugzeuge von einer Wolke zur anderen flogen. Während der tiefen Dunkelheit war das Geſchützfeuer deutlicher als je zu ſehen. Während der ganzen Nacht konnte man in den Außenbezirken eine heftige Kanonade hören, beſonders in den ſüdweſtlichen und nordweſt⸗ lichen Bezirken.“ Beim Leſen dieſes Reuter⸗Berichts fühlt man direkt den Stift des ſtreichwütigen Zenſors. Um nicht die große Ausdehnung der angerichteten Schäden zuge⸗ ben zu mütſſen, faſelt man von„lebhafter Schein⸗ werfertätigkeit“, von„deutlich ſichtbarem Geſchütz⸗ feuer“ und„von einer Wolke zur anderen fliegen⸗ den deutſchen Flugzeugen“. Mit Arausaugen wacht die Zenſur darüber, daß nicht ein einziger militäri⸗ ſcher Schaden zugegeben wird. Wenn aber größere Zerſtörungen beim beſten Willen nicht mehr ver⸗ ſchwiegen werden können, findet man abſchwächende Formulierungen, die dem Uneingeweihten nicht das gange Ausmaß verraten. So lieſt man bei Reuter weiter:„Hochexploſive Bomben zerſtörten im Nord⸗ weſten eine gewiſſe Anzahl von Gebäuden“. In dem amtlichen Bericht des britiſchen Luftfahrt⸗ miniſteriums ließt man:„Die feindliche Tätigkeit beſtand in der vergangenen Nacht in rollenden Angriffen. Das Hauptziel war wiederum die Londoner Gegend. Die Angriffe auf London waren auf eine große Ausdehnung verſtreut und es wurden an mehreren Stellen Schäden an Gebäuden und In⸗ duſtrieanlagen angerichtet. Es wurden auch Bom⸗ ben abgeworfen auf eine Stadt im Südoſten Eng⸗ lands. In drei Städten wurden Schäden verur⸗ ſacht. Einige Bomben wurden in anderen Teilen des Landes abgeworfen und verurſachten leichte Schäden.“ Gegenüber dieſen klaren engliſchen Bemühungen, die Wirkung und den Umfana der deutſchen Ver⸗ geltungsangriffe auf London abzuſchwächen. bringt der Berichterſtatter von„Stockholms Tidningen eine Eigenmeldung aus London. die eine eindeutige Widerlegung der engliſchen Darſtellungsart iſt Es heißt dort, daß am Sonntag zahlreiche Orte Eng⸗ lands mit Bomben belegt wurden. Der Haupkan⸗ griff habe ſich wieder gegen die öſtlichen und ſüd⸗ lichen Teile von London gerichtet. Es ſeien gewal⸗ tige Feuersbrünſte entſtanden, die nur ſchwer ein⸗ gedämmt werden konnten. Der Anariff ſei heftiger und N als in den vorhergehenden Nächten geweſen. 0 Weiter heißt es in dem Bericht daß weitere Angriffe noch im Gange ſeien und ſich an dieſe London habe am Sonntag allein 16 Flugalarme während des Tages gehabt— die üblichen nächt⸗ — 5 Großangriſſe unmittelbar anſchließen wür⸗ en. An anderer Stelle ſchreibt das Blatt„ganze Stadt⸗ viertel, ganze Straßenzüge in London ſeien in Ruinen verwandelt worden.“ „Svenska Dagbladet“ widerlegt die gemeine eng⸗ liche Behauptung, die deutſchen Angriffe richteten ſich gegen die Zivilbevölkerung, indem es ſchreibt, daß ſich die deutſchen Bombenangriffe nicht gegen die engliſche Zivilbevölkerung gerichtet hätten. Sie hät⸗ ten kriegswichtigen Zielen gegolten. entſtand. Die Madrider Zeitung„AB“ berichtet von neuen Bränden, Waſſerrohrbrüchen und gewaltigen Trüm⸗ merhaufen auf Londons wichtigſten Verkehrsſtraßen. Aſſbeiated Preß läßt ſich von einem Londoner Vertreter melden, daß Zeutral⸗London geſtern Nacht wieder mit ſchweren Bomben überſchüttet wurde und daß zahlreiche Brände, hauptſächlich in ſüdlichen Stadtteilen, ausgebrochen ſeien. Nordweſtlondon ſei gleichfalls von 20 Feuern be⸗ troffen worden. Eine einzige Briſanzbombe habe eine ganze Häuſergruppe in einer nordweſtlichen Küſtenſtadt total zerſtört. Vergelltungsaktlonen in voller türke! Bomben aller Kaliber auf London— Ein Jagogeſchwader erzielt 500 Luftſiege (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 23. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Eines unſerer Schnellboote verſenkte beim Vorſtoß gegen die engliſche Küſte ein bewaff⸗ netes feindliches Handelsſchiff von 3000 BRT. 15 ſetzte ein Bewachungsfahrzeug außer Ge⸗ echt. Die Luftwaffe führte geſtern bewaffnete Aufklärungsflüge durch, bei denen kriegswich⸗ tige Ziele in London und anderen Orten Cüd⸗ Englands bombardiert wurden. In der Nacht nahmen die Vergeltungsangriffe auf London in voller Stärke ihren Fortgang. Hafenanlagen, Docks und andere kriegswichtige Ziele ſind er⸗ Marſa Matruk und Aden erneut bombardiert folgreich mit Bomben aller Kaliber augegriffen worden. N Britiſche Flugzeuge warfen in der Nacht zum 23. September in Norddeutſchland Bomben und zerſtörte mehrere Bauernhöfe. Einzelne feindliche Flugzeuge gelangten bis nach Berlin, ohne hier jedoch Schaden an⸗ zurichten. Abſchüſſe feindlicher Flugzeuge wurden nicht beobachtet. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Das Jagdgeſchwader des Majors Möl⸗ ders hat bisher über 500 Luftſiege errungen. An den im Wehrmachtsbericht vom 21. Sep⸗ tember gemeldeten Unterſeebootserfolgen war das unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Lüth ſtehende kleine Unterſeeboot mit der Verſenkung von vier feindlichen Handels⸗ ſchiffen mit 29 000 BR beteiligt. Torpedierter Kreuzer geſunken Starke Wirkung der Angriffe auf Haifa u. Malta (Funkmeldung der NM zZ.) + Ro m, 23. September. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:. Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Aus weiteren Informationen geht hervor, daß der gemäß Heeresbericht vom Donnerstag von einem unſerer Flugzenge torpedierte feindliche Kreuzer auſchließend ge⸗ funken iſt. Die Photographien von dem am 21. September auf das Zentrum von Haifa ausgeführten Bom⸗ bardement beweiſen den glänzenden Erfolg dieſer Operation. Ueberall ſind heftige und aus⸗ gedehnte Brände hervorgerufen worden. Der Flugſtützpunkt Micabba a uf Malta iſt neuerdings bombardiert worden. Ein De⸗ pot wurde getroffen, wobei ein großer Brand ie feindlichen Jagdflugzeuge ſind einem.. 9 0 5 Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehr 929 5 Nordar ka hat der Feind die Bombar⸗ dierung der Stadt Beugha wiederholt und verſchiedene Wohnhäuſer beſchädigt. Dank der Schutzmaßnahmen und der allgemeinen Diſzi⸗ plan ſind keine Opfer zu beklagen. Ein Luftangriff auf Bardia hat weder Opfer noch Sachſchaden verurſacht. Ein vier⸗ motoriges engliſches Flugzeug vom Sunder⸗ land⸗Typ, das von unſeren Jägern mit 2 9155 neugewehren beſchoſſen wurde, iſt in der Nähe der Cyrenaika⸗Grenze ins Meer geſtürzt und mit der geſamten Beſatzung 1 Unſere Luftpatrouillen haben feindliche halbmotoriſterte Abteilungen erfolgreich ange⸗ 7 Die militäriſchen Ziele von Marſa atruk ſind neuerdings mit Erfolg bombar⸗ diert worden. Alle unſere Flugzeuge ſind zu⸗ rückgekehrt. Die Hafenanlagen von Aden wur⸗ den einem Nachtbombardement unterzogen. Die gemäß dem geſtrigen Wehrmachtsbericht von unſerer Luftwaffe während des Angriffes auf einen Geleitzug im Roten Meer getroffenen Schiffe belaufen ſich auf drei. Die feindliche Luftwaffe hat Bom⸗ ben auf Gura, Caſſalla und in der Nähe von Asmara abgeworfen, wo zwei Eingeborene ge⸗ tötet und zwei verwundet wurden. Leichten Sachſchaden. Im ſüdlichen Thyrreniſchen Meer 9 ein unbeladener italieniſcher Dampfer von einem feindlichen U⸗Boot verſenkt worden. Glückwünſche des Führers zum Geburtstag des Königs von Thailand(Siam). Der Führer hat dem Regentſchaftsrat von Thai, Seiner Kal. Hoheit Prinz Aditya Dibabha, anläßlich des Geburtstages Seiner Mafeſtät des Königs von Thai drahtlich ſeine Glück⸗ wünſche übermittelt. Der neue rumäniſche Außenminiſter an Ribben⸗ trop. Der neue rumäniſche Außenminister Sturdza richtete anläßlich ſeines Amtsantrittes an den Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop ein Teleg amm, für das der Reichsaußenminiſter das Ziel ihrer Bombenwürfe Die verlorene Poſition am Kay Von unſerem Korreſpondenten — Liſſabon, 20. September. Das Kap der guten Hoffnung iſt zum Kap der oſtſteren Vorahnungen geworden. Viel Gutes gibt es dort für die Engländer wirklich ticht mehr zu hoffen und in engliſchen Berichten aus Kapftadt wird die politiſche Lage in der Südafrikaniſchen Union immer ſorgenvoller beurteilt. Der Antrag des ehe⸗ maligen Miniſterpräſidenten Hertzog uf ſofortigen Eintritt in Friedensverhandlungen nit Rom und Berlin iſt bekanntlich erſt nach einer überaus er⸗ regten Ausſprache im Parlament mit nur 83 gegen 65 Stimmen abgelehnt worden. Die Mehrheit der anglophilen Partei unter Führung von Smuts be⸗ trägt alſo nur noch 18 Stimmen, wobei zu berückſich⸗ tigen iſt, daß auch dieſe knappe Mehrheit zum Teil auf den ſehr robuſten Druck mächtiger agelſächſiſcher Finanzkreiſe zurückgeht, welche Hie wirtſchaftliche Ab⸗ hängigkeit einiger Abgeordneter rückſichtslos aus⸗ beuteten. Der Ausblick iſt alſo wirklich nicht ſehr ermu⸗ tigend. Im Weſten iſt Kanada auf dem Wege zu einer engeren Union mit den USA, im Oſten lehnt die Mehrheit des indiſchen Volkes immer heftiger jede Zuſammenarbeit ab, bevor ihr nicht die Unab⸗ hängigkeit garantiert iſt, in dem menſchenarmen Auſtralien fühlt man ſich immer mehr auf ver⸗ lorenem Poſten und hat ebenfalls Verhandlungen mit Waſhington begonnen, in Südafrikg ſchließlich trennen nur noch 18 Stimmen eine Partei von der Macht, deren Ziel nicht nur der Austritt aus dem Krieg, ſondern auch der Auszug aus dem Empire iſt. Man weiß in London ganz genau, daß nicht etwa nur die vollendete Niederlage, ſondern auch ſchon ein un⸗ entſchiedener Krieg das Ende der Herrſchaft von Smuts bedeuten würde, da die Anhänger Hertzogs und Malans dieſen Krieg vom füdafrikaniſchen Standpunkt aus von vornherein als ſinnlos erklärt hatten. England könnte alſo ſeine Stellung am Kap nur noch durch einen glänzenden Sieg retten, und ein ſolcher Sieg erſcheint ausgeſchloſſen. Wäh⸗ rend alſo der Weg über Suez für England heute ſchon abgeſchnitten iſt, wird ſeine Stellung am Kap der guten Hoffnung, dem zweiten Weg in das britiſche Oſtreich, immer ſtärker bedroht. General Hertzog war ſüdafrikaniſcher Premier⸗ miniſter von 1933 bis September 1939. Bel Aus⸗ bruch des Krieges wurde er bon Smuts durch ge⸗ ſchickt inſzenierte Intrige und die dahinter ſtehende Drohung des damals noch allmächtigen England ge⸗ ſtürzt. Etwas ſpäter vereinigte Hertzog ſeine Partei⸗ ſtreitkräfte mit denen des Republikanerfüßhrers Malan und nahm deſſen radikales Programm der völligen Unabhängigkeit der Union ſeinerſeits auf. Die nunmehr vereinigte Nationaliſtenpartei war für Smuts und die angelſächſiſchen Kreiſe Kapſtadts und Johannisburgs ein weit gefährlicherer Feind als die früheren miteinander ſtreitenden Afrikanerparteien. Seit dieſer Zeit tobt in Südafrika ein immer heftiger werdender Kampf um die Macht zwiſchen der völkiſch bewußten buriſchen Allgemeinheit und der zum Teil ſtark verjudeten angelächſiſchen Bepölkerungsſchicht, der ſich einige Renegaten aus dem Burenlager, an der Spitze Smuts ſelbſt, der während eines Studiums in England angelſächſiſch infiziert worden iſt und ſeit dem letzten Weltkrieg einer der treueſten Schild⸗ träger des Empire wurde, zur Verfügung geſtellt haben. Dieſer innenpolitiſche Kampf hat den Bei⸗ trag der Union zur Rüſtung des Empire in verhält⸗ nismäßig engen Grenzen gehalten, obwohl die Regierung in der letzten Zeit, vor allem nach dem Eintritt Italiens in den Krieg und ſeit dem Beginn der Kämpfe in Oſtafrika, immer mehr zum offenen Terror vorging. Dadurch aber wurde wiederum eine Kluft des Haſſes und der Abneigung zwiſchen Angel⸗ ſachſen und Buren aufgeriſſen, wie ſie in ſolcher Stärke ſeit Beendigung des Burenkrieges nicht mehr beſtanden hatte. Die Kataſtrophe Frankreichs und der engliſche Rückzug vom europäiſchen Kontinent haben dieſe Bewegung beträchtlich verſtärkt, denn die gewaltigen europäiſchen Ereigniſſe haben ihre Rück⸗ wirkung nicht verfehlt. Die Mehrheit des jetzigen Miniſterpräſidenten Smuts beginnt langſam abzu⸗ bröckeln, und dieſes Tempo dürfte ſich verſtärken, denn der Propagandafeldzug der Nationaliſten gegen h hat noch längſt nicht ſeinen Höhepunkt er⸗ reicht. General Hertzogs Standpunkt läßt ſich auf Grund ſeiner letzten Rede im Parlament etwa mit folgen⸗ den Worten umreißen: Der deutſche Sieg iſt infolge der Ueberlegenheit der deutſchen Luftwaffe ſicher. Dieſer Sieg muß eine Neuordnung»uch oller afri⸗ kaniſchen Dinge nach ſich ziehen. Englands Stellung am Kap wird unhaltbar werden. Die ſüdafrikaniſche Union hat deshalb keinerlei Intereſſe daran, weiter an dieſem rein imperialiſtiſchen Kriegsabenteuer Londons teilzunehmen, ſondern muß, blange es noch Zeit iſt, die verlorene Sache aufgeben und ſich der kommenden afrikaniſchen Neuordnung einfügen. Die m Kap und müſſen als De ber wiſſen die Anhänger von Smuts rtreter der ſtarken britiſchen Kapitals⸗ ſelbſtverſtändlich auch ihrerſeits, daß ihre Ve — her Natur iſt und nur ſolange aufrechterhal⸗ den kann, als das Gefüge des Empire un⸗ et bleibt. Daher greifen ſie zu immer ver⸗ eren Maßnahmen, um ihre Stellung zu Dieſe Unterdrückungsmaßnahmen aber in der buriſchen Bevölkerung nie Ueberzeu⸗ ſtärkt, daß ein Sieg Englands Jie Rückwärts⸗ ung aller völkiſchen Errungenſchaften der erpräſidentenzeit Hertzogs ſeit 1933 mit ſich und daß an Stelle der„Stimme von Afrika“ Transvaal und würde. ntwicklung der Union zu einer unabhängigen aniſchen Republik iſt heute vom Empire auf er nur noch mit Gewalt zu verhin⸗ dern und nur noch durch Verzweiflungsmittel eine Zeit lang aufzuhalten. Zu dieſen Verzweiflungs⸗ eln gehört die Spekulation auf die farbigen Ein⸗ nen, die an Zahl ja bekanntlich die weiße erheit weit übertreffen. Während die buriſche ölkerung ſeit jeher entſchloſſen iſt, den weißen Charakter Südafrikas unter keinen Umſtänden an⸗ taſten zu laſſen, ſind zur Zeit von engliſcher Seite 1 außerordentlich gefährliche Beſtrebungen im ge, die Schwarzen gegen die Buren auszuſpielen nd aufzuhetzen. Gewiſſe Kreiſe haben ſcheinbar ſehr kühl die Möglichkeit eines allgemeinen Blutbades in den holländiſchen Bezirken in ihre Rechnung ein⸗ geſetzt. Hier liegen die Grenzen, wo die Politik auf⸗ hört und das Verbrechen beginnt. Aber der Eng⸗ länder, der einſt, als der Imperialismus in ſeiner Sünden Maienblüte ſtand, ſo pathetiſch erklärte, er mitſſe„des weißen Mannes Bürde“ in fremden Erd⸗ teilen zum Wohle der Menſchheit tragen, begrüßt jetzt, wie die Begeiſterung der Londoner Preſſe über die Kriegsſpenden aller möglichen und unmöglichen Negerhäuptlinge beweiſt, fede Hilfe, von wem ſie auch immer geboten wird, und greift in ſeines Empires höchſter Notſtunde zu allen Mitteln, um ſeine wankende Herrſchaft zu ſtützen. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriſtleitung) — Berlin, 28. September. Die römiſchen Geſpräche haben die einſtigen Welt⸗ herrſcher in London ebenſo Überraſcht wie dte faſt pauſenloſen deutſchen Angriffe auf Englands Haupt⸗ ſtadt. Auch Italiens Sicherungsmaßnahmen gegen das engliſch beherrſchte Aegypten hatte London nicht erwartet. 3 Die„Times“ meint, England habe politiſch immer noch nicht die Aktivität des Weltkrieges zurück⸗ gewonnen und wiſſe heute nicht, wann und wo die nächſte Strukturveränderung der jetzigen Lage komme, Weiter nennt die„Times“ die Auslaſſungen des ruſſiſchen Militärorgans, daß die Sowjet⸗ union außerhalb des Kampfes um den Balkan ſtehe, keine Erfolgschance für Englands Balkanpolitik und auch nicht für Englands diploma⸗ tiſche Vertretung in Moskau. Die Moskauer „Prawda“ hat Rußlands Abrücken von Wünſchen und Hoffnungen der va banque⸗Spieler in London noch deutlicher mit den Worten ausgeſprochen, die Somjet⸗ union ſetze auf keine verlorene Karte. Das Hieſe nicht nur für Europa, ſondern auch für Afrika. Die 5 offene Meinung der größten Sowjetzeitung wird weder die„Times“ noch Herrn Churchill ſehr er⸗ bauen. 0 im Oranje⸗Freiſtaat er⸗ * Zur militäriſchen Abrechnung mit England ge⸗ hörk auch Englands Vertreibung aus Nordafrika. Die ſpaniſchen Sonntagsblätter berichten in großen Meldungen über die verheerende Wirkungen der Luftangriffe auf den letzten Stütz⸗ punkt vor Alexandria, Marſa Matrus— 6155 Ange heure Rauchwolke liege über Marſa Matru 18 a Nacion“ meldet, die engliſche Flotte ſei in Alexan⸗ dria ſo gut wie eingeſchloſſen, wenn es ihr une pe linge, im letzten Augenblick den Ring zu a 115 chen und nach dem öſtlichen Mittelmeer zu entkom⸗ 8 Aegyptens Hauptſtadt wächſt die e gegen die Engländer in gewaltigem. te Schiffahrtsverbindungen zwiſchen Imdien und 6890 ten ſind infolge der immer neuen e e von der italieniſchen Luftwaffe angegriffenen Suez⸗ kanals auf ein Minimum zuſammengeſchrumpft. 155 Alexandria liegen noch die Baumwollballen der= den Ernte im Hafen 1 5 e ee der un⸗ usgeſetzt italieniſchen Bymben fe. 5 b erhöhte Aufmerkſamkeit die Italien dem öſt⸗ lichen Mittelmeer bereits zuwende. kommt in 5 Auslaſſung des„Corriere della Sera“ zum Aus- Fruck in der es heißt, daß Rom ſich eingehend 00 der Lage im öſtlichen Mittelmeer befaſſe. 1 müſſe nicht nur aus Aegypten, ſondern aus 52 ganzen Mittelmeer vertrieben werden, wenn 1. Mittelmeerfriede der Zukunft erreicht werden ſoll. * London iſt im Nachrichtenſperrkries. Infolge der Verſchärfung der Zenſur kommen nur noch allgemein gehaltene Berichte der ausländiſchen Korreſpondenten ohne detaillierte Angaben aus Eng⸗ land heraus. Das wirkliche Bild, das London heute unter den deutſchen Bombenangriffen bietet. ſoll möglichſt verſchleiert werden. Tatſächlich rollen die deutſchen Angriffe mit unverminderter Stärke wet⸗ ter und London befindet ſich in ununterbrochenem Alarmzuſtand. Auch die engliſche Hafenſtadt Glas⸗ gow iſt, wie ein kurzer Bericht des„Daily Herald beſagt, am Samstag von deutſchen Fliegern heimge⸗ ſucht worden. Im Hafen wurden Schiffe getroffen und die Lagerhäuſer der britiſchen Produktions⸗ kompanie. „Die Ereigniſſe gehen über England mit einer Schnelligkeit und Stärke hinweg, die der Kriegsfüh⸗ rung der Achſenmächte die Lebensadern des briti⸗ ſchen Reiches ausliefert, ſo urteilt die Kopenhagener „Politiken“.„Es bleibt ſich gleich, ſo ſchreibt das Blatt weiter, wie lange das Ringen um England weitergehe. Die Entſcheidung dieſes Krieges war in dem Augenblick für Deutſchland gefallen. als England zum Kriegsſchauplatz wurde. Im„Stockholm Tidningen“ wird der Bericht eines Schweden aus London veröffentlicht. Der Bericht iſt über Irland gekommen. In ihm heißt es:„Alles Vertuſchen nützt nichts. In London nimmt Schrecken und Hofnungsloſigkeit itberhand. Fabriken und Lagerhäuſer und Büros ſind von acht . 1 bis 74 5 9 weil die Fliegeralarme ſi n immer Zwiſchenräumen wiederholen. Wer Geld beſitzt und Fahrgelegenheit findet, hat die Rieſenſtadt, in der immer neue Brandherde erſtehen, verlaſſen. Die Maſſen müſſen zurückbleiben. Sie erwarten in Paſſtvität und völlig zermürbt das Kommende.“ Der Schwede, der dies ſchreibt, war bis letzten Donners⸗ tag in London geweſen, bis er die ſchlafloſen Nächte und den e 1 150 3 1 Angriffe nicht mehr arszuhalten vermochte.. lang ihm als Neutraler, in einem zum Berſken Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 22. September. Die engliſchen Propagandaſtellen ergehen ſich in krampfhafter Siegeszuverſicht, die ſie mit aller Ge⸗ walt auch den neutralen Preſſekorreſpondenten auf⸗ zwingen möchten, was freilich nur zu einem Teil gelingt. Was die engliſche Propaganda lanciert, iſt mit ſoviel„wenn“ und„aber“ verſehen, daß man das deutſche Sprichwbrt variieren möchte:„Wenn das wenn und aber nicht wäre, hätte England längſt geſtegt.“ Es heißt in dieſem wohlfriſierten Bericht 3. B. Wenn die engliſche Jagdflugwaffe ihren bis⸗ herigen Standard aufrechterhalten kann. Wenn die engliſche Luftabwehr ihre bisherige Wirkſamkeit beibehält.. Wenn die ſozialen Probleme, die ſich aus den Luftangriffen ergeben, gelöſt werden können.„ ſo wird England ſtandhalten können. Aus der Art, in der die Londoner Preſſe die Regierung wegen der ſkandalöſen Zu⸗ ſtände im Luftſchutz angreift und Abhilfe verlangt, geht hervor, daß die Moral der Zivilbevölkerung ſtark angegrif⸗ fen iſt. Dies verwundert niemand, der Augen⸗ und Ohren⸗ euge von den ſchlimmſten Verhältniſſen wurde, unter denen die Bevölkerung ſich in den Kellern geborgen fühlen ſoll. Es fehlen allenthalben auch die primitiv⸗ ſten ſanitären und ſonſtigen Einrichtungen, von Be⸗ quemlichkeit ganz abgeſehen, wie ſie immerhin bei der Länge der Londoner Alarme dringend erwünſcht erſcheinen. Jetzt ſtrömt die Bevölkerung in immer größeren Scharen in die Untergrundbahnhöfe, aber auch hier fehlt es natürlich an ſanitären Vorkehrun⸗ gen gänzlich. An vielen Orten der Untergrundbahn iſt der Verkehr durch die nächtlichen Höhlengäſte lahmgelegt. Mit Vorbedacht iſt außerdem eine neue Linie der Untergrundbahn von Holborn nach Alemye ſtillgelegt worden. Der ganze Tunnel, der etwa 3040 Meter unter der Erde liegt, ſoll als Schutzraum für 600000 Londoner eingerichtet werden. Der einzige Traum des Londonerg von heute iſt es, einmal gründlich auszuſchlafen. Auch die Betreuung der Obôachloſen käßt ſelbſt nach Meldungen proengliſcher Zeitungen faſt allgemein zu wünſchen übrig. Viele der Obbach⸗ loſen haben während einer ganzen Nacht keine ein⸗ 555 Mahlzeit bekommen.„Daily Herald“ greift den Geſundheitsminiſter Macdonold an, weil er ſich von der Zahl der Obdachloſen überraſchen ließ, und den Innenminiſter Anderſon. weil er ſich von der Zahl der Londoner Schutzſuchenden überraſchen ließ. Die Zeitung fragt:„Haben wir Garantie dafür, daß dieſe Miniſter ſich von kommenden Ereigniſſen nicht überraſchen laſſen?“ Um alle Fragen der Heimat⸗ front zu löſen, fordert„Daily Expreß“ die Ernen⸗ nung eines Heimatfrontminiſters, der die Oberaufſicht über die Miniſterien zur Lebensmit⸗ telverſorgung und Geſundheitspflege, der Heimat⸗ verteidigung und den Verkehr haben ſoll. Andere Zeitungen fordern für London den Belage⸗ rungszuſtand, damit zwangsweiſe evakuiert werden könne, was freilich inzwiſchen praktiſch faſt undurchführbar geworden ſei. Die Lahmlegung der Poſtämter ſei kataſtrophal. Auf ſolche Weiſe „braucht Göring England nicht zu ſchlagen, denn dieſes ſchlage ſich mit ſolchen Maßnahmen ſelbſt“, in⸗ dem es lebenswichtige Einrichtungen desorganiſiere. Die Arbeiter ſollen bei Alarm möalichſt weiter⸗ arbeiten. In der betreffenden Verordnung heißt es: „Es iſt die Pflicht eines jeden Arbeiters, bei Flie⸗ geralarm ſeine Arbeit fortzuſetzen, ſolange es über⸗ haupt möglich iſt.“ Ob die Arbeiter dieſe Verord⸗ nung auch befolgen werden, dürfte eine andere Frage ſein. Unter den lebensnotwendigen Inſtitutionen, die von den Fliegerangriffen betroffen worden ſind, be⸗ findet ſich auch die Bank von England, wie der Gouverneur der Bank Sir Montague Norman bei der letzten Halbfahrsſttzung erklärte. Dieſe Sitzung fand übrigens in den unterirdiſchen Räumen der Bank ſtatt.„Für den Fall, daß neue Störungen eintreten ſollten, haben wir Maßnahmen getroffen, die die Tätigkeit der Bank ſicherſtellen“, erklärte der Gouverneur. Dieſe weiteren Maßnahmen werden als eine Ankündigung einer möglichen Evakuierung der Bank aufgefaßt. Ueber die materiellen Schäden der Bomben⸗ angriffe dürfen die neutralen Berichterſtatter nun⸗ mehr bekanntlich nur ganz allgemein berichten. In dem Bericht der„Stockholms Tidningen“ heißt es aber:„Das Themſetal iſt ein derartig kompaktes In⸗ duſtrietal, daß, wo auch die Bomben geworfen wer⸗ den, ſte große Zerſtörungen herbeiführen müſſen.“ In„Svenſka Dagbladet“ heißt es:„Das Stadtbild verändert ſich immer mehr. Viele Straßen ſind ge⸗ ſperrt und der Verkehr wird in neue Bahnen ge⸗ lenkt. Durch die Hauptſtraßen kann man Viertel⸗ meilen lang gehen, ohne eine Querſtraße zu finden, die nicht beſchädigt worden iſt. In einem der nord⸗ weſtlichen Bezirke ſind die Häuſer beſonders ſchwer getroffen. In den älteren Stadtteilen des nordweſt⸗ lichen Londons ſind die Straßen völlig aufgeriſſen uſw. Aeber ener eſkdeutſchen Stadt abgeſe In einer Rundfunkrede an Amerika erklärte Lordmajor, daß in einem der ke! der eine ſelbſtändige kommung die Hälfte der Häuſer zer dieſem Zuſammenhang kann e daß die amerikaniſche Preſſe jetzt ſchädigten Gebäude in London ziffert. Unter dieſen Umſtänden iſt es allerdings grotesk, wenn gewiſſe neutrale B Verneigung vor den Londoner P iſt allerdings ſehr dürftig. die Straßen des Weſtend am Sam voll von Menſchen waren, die von il er was man jetzt in London ſo nennt, nach e eilten, und daß die vornehmen Hotels von London voll von Gäſten ſind. Sie müſſen aber hinzufügen, daß dieſe Gäſte aus Menſchen beſtehen, deren Bombenangriffen in Mitleidenſchaft den ſind. Heime bei den gezogen wor⸗ Jeindliches Flugzeug ſtürzt brennend auf das Straßenpflaſter dub. Berlin, 21. September. In der Nacht zum Donnerstag verſuchten wieder einmal britiſche Bomber einen Angriff auf eine weſt⸗ deutſche Stadt. Die ſofort energiſch einſetzende Flak⸗ abwehr zwang ſie jedoch, in großer Höhe zu bleiben und lediglich einige Leuchtbomben abzuwerfen. Dann alber ſtieß eines der Flugzeuge herunter, um zu einem Angriff anzuſetzen. Kaum jedoch hatte ſich oͤte Ma⸗ ſchine über den Oſtrand der Stadt vorgeſchoben, als ihr ein ſo heftiges und ausgezeichnet liegendes Flak⸗ feuer entgegenſchlug, daß ſtie im nächſten Augenblick bereits in Flammen ſtand und, eine breite Feuer⸗ bahn hinter ſich herziehend, zu Boden ſtürzte. Mitten zwiſchen den Häuſern zerſchellte das Flugzeug auf einem großen Platz im Oſten der Stadt und verbrannte. Vier Mann der fünfköpfigen Beſatzung hatten ſich zwar noch durch Fallſchirmabſprung zu retten ver⸗ ſucht, aber zu ſpät: ſie blieben zerſchmettert auf dem Straßenpflaſter liegen. Der fünfte, der Flugzeugfüh⸗ rer, lag tot zwiſchen den Trümmern ſeiner Maſchine. Auch einen Teil ſeiner Bombenlaſt hatte der Tommsz noch kurz vor ſeinem Abſturz im Notwurf loszuwer⸗ den verſucht. Offenbar hielt ein anderer engliſcher Angreifer den Feuerſchein des am Boden verbrennenden Flugzeuges für den ſichtbaren Erfolg eines Bom⸗ beuwurfes unb warf unn planlos und ſinnlos auch ſeine Bomben in die Richtung des Brandes. Sie landeten wieder einmal mitten zwiſchen Wohn⸗ häuſern, töteten auch leider zwei Frauen und ver⸗ letzten zwei weitere ſchwer. Es blieb alſo wieder einmal bei der alten briti⸗ ſchen Methode: Krieg gegen die Zivilbevölkerung und deren Heimſtätten. Kriſe in Alſter Drahtberichtunſeres Korreſpon denten — Madrid, 21. September. Nach hier vorliegenden Berichten ſpitzt ſich die Lage in Nordirland immer mehr zu. Der Kampf zwiſchen den triſchen Nationaliſten und den Ulſter⸗ Leuten wird immer heftiger und erbitterter. Auf der anderen Seite aber iſt auch die ſoziale Frage in gefährlichſter Weiſe akut geworden. Die Zuſtände in den Arbeitervierteln der nordiriſchen Induſtriebezirke ſpotten jeder Beſchreibung. Ulſter iſt zur Zeit wohl das Land der niedrigſten Löhne und der ſchlechteſten Arbeitsbedingungen. Das kapi⸗ taliſtiſche Syſtem herrſcht dort noch beinahe völlig uneingeſchränkt. Die Löhne ſind enorm niedrig. Kinderarbeit iſt weit verbreitet und nimmt ſeit Kriegsbeginn an Umfang immer mehr zu. Auch des Nachts werden Kinder und Frauen auf Arbeits⸗ plätzen beſchäftigt. Die Folgen zeigen ſich in einer Verelendung ohnegleichen und in einer ſich ſtändig ſteigernden Attentatswelle, die ihrerſeits wieder immer neue Maſſenyverhaftungen nach ſich zieht. Die Sehnſucht der arbeitenden Bevölkerung nach Ver⸗ einigung Ulſters mit Eire wächſt unter dieſen Um⸗ ſtänden immer mehr an. Mil ſo elwas trösten ſie ſich! Märchen des Londoner Rundfunks— Glaubt man ſie drüben wirklich? anb Genf. 23. September Infolge der andauernden deutſchen Erfolge hat das britiſche Lügenminiſtertum es zu einer wahren Meiſterſchaft gebracht, die wirkliche Lage zu ver⸗ tuſchen. Wen nehme es da Wunder, daß man in London nicht auch einmal auf den Gedanken verftele von den Deutſchen zu behaupten daß ſie es wären, die die Lage verkuſchten? Zu dieſem Zweck, wird der ſchon öfter zitierte halbverhungerte Soldat aus der Verſenkung geholt, dem ſeine Offiziere den toll⸗ ſten Bären aufgebunden haben ſollen. um ſeinen Kampfgeiſt zu ſtärken. Dieſe Ausgeburt britiſcher Phantaſie, mit der der Londoner Rundfunk am Sonntag ſeine Landsleute über ihre Miſere zu trö⸗ ſten ſuchte, ſieht dann ſo aus: Den jungen deutſchen Fliegern werde erzählt, halb Britannien ſei bereits von den deutſchen Streitkräften beſetzt. Wenn dieſe Flieger von der wahren Sachlage in Kenntufs geſetzt würden, ſei die Reaktion ungeheuer ſtark. Ein gefangener Flieger habe die Polizei gefragt, wo die nächſten deutſchen Stellungen ſeien, man habe ihm geant⸗ wortet, an der franzöſiſchen Küſte. Nur wenige kennen die wahre Lage. Den meiſten ſei erzählt worden, daß eine deutſche Streitmacht von 100 000 Mann in England eingefallen ſei, daß die Reſi⸗ denz des Königs und der Königin belagert werbe, daß die ganze engliſche Flotte verſenkt und daß London völlig zerſtört ſei. Ferner ſei ihnen be⸗ richtet worden, daß das britiſche Volk Hunger leide und Vorkehrungen treffe, die Deutſchen bei ihrem Einzug zu begrüßen. Wie zroß die Ver⸗ wunderung der gefangenen deutſchen Flieger 25 wenn ſie fat zu den deutſchen Truppen geführt de werden, ins Gefangenenlager ebracht wür⸗ en, kann man ſich vorſtellen. Dort erhielten ſie ſeit Wochen die erſte gute Mahlzeit. In welcher geiſtigen Verfaſſung müſſen ſich die Engländer ſchon befinden, wenn der Londoner Rund⸗ funk ſolche Geſchichten erzählt! Ste dürften aber„an den halbverhungerten deutſchen Fliegern“ noch die gleichen Ueberraſchungen erleben, die das britiſche Expeditionskorps und das die franzöſiſchen Armeen bereits an den Papptanks erlebt haben, deſſen können ſie gewiß ſein! g Reden ſollen helfen anb. Stockholm, 21. Sept. Je dunkler ſich die Wolken des Strafgerichts über der britiſchen Hauptſtadt zuſammenziehen, um ſo mehr wird in London geredet. Miniſter, Staatsſekretäre, Abgeordnete, Generäle und Rundfunkhetzer, alle verſuchen nach Churchill ihrem beklommenen Herzen irgendwie Luft zu machen und der wachſenden Nerroſttät Einhalt zu gebieten. Vor dem Unterhaus, vor Verſammlungen oder Arbeitern von Kriegsbetrieben, die bislang noch vom Strafgericht der deutſchen Waffen verſchont geblieben ſind, meiſt aber vor dem bombenſicher untergebrachten Mikrophon geben ſie Botſchaften und Reden von ſich, um ſich ſelbſt und die britiſche Bevöl⸗ kerung zu ermutigen und ſie weiter in ihr Kriegs⸗ verbrechen hineinzuziehen. Arbeitsminiſter Bavin hat, foweit in der Oef⸗ fentlichkeit davon Notiz genommen wurde, in den letzten drei Tagen nicht weniger als dreimal geredet. Luftfahrtminiſter Sinclair und Ernährung s miniſter Woolton haben zweimal Reden und Botſchaften losgelaſſen. In der langen Liſte der Redner findet man aus den letzten drei Tagen den Innenminiſter Anderſon, den Schiffahrtsminiſter Croß, den Miniſter für Flugzeugproduktion Beaver⸗ brook, den Unterſtgatsſekretär im Miniſterium für Sicherheit im Innern, den Parlamentsſekretär des Ernährungsminiſteriums Booth, die Abgeordneten Noel Ken Allis und Allace, den Generalpoſtmeiſter, Noel Baker und Lord Addiſon, Luftmarſchall Jubert die Generäle Sir Ken Allis und Allace, den Gene⸗ J den Rundfunkhetzer Lindley Fazer, 8 ch 17 0105 eines e n e. er Rom u.., die n die 05 aft des Oberhetzers begeben haben. Auf ihr Geſchwätz näher einzugehen, lohnt ſich nicht, es iſt teils Entſchuldigungsverſuch, teils leeres Geſtammel über„das Scheitern“ des beutſchen An⸗ griffs, das in London ſowieſo niemand glaubt, teils aber auch, wie man es von dem Krigstreiber erſter Ordnu⸗ Simelair nicht anders erwarten kann, übelſte etze. i PT... ³·Ü—mmd ß dd überfüllten iriſchen Dampfer nach Dublin zu kom⸗ men. Ein ungefähres Bild der in Glasaow durch den deutſchen Bombenangriff angerichteten Schäden kann man ſich aus einem Bericht im„Aftonbladet“ machen. Der Korreſpondent zählte 14 eingeſtürzte Großbetriebe der Schwerinduſtrie und ebenſo viele Werften und Docks am River EClude. Keinerlei Ab⸗ wehrvorbereitungen waren in Glasgow im Augen⸗ blick des deutſchen Angriffes getroffen, weil nſemand in dieſer nördlichen Induſtrieſtadt mit dem Erſchei⸗ nen deutſcher Bomber aus der Wolkendecke gerech⸗ net hatte und Motorengeräuſch vorher nirgends wahrzunehmen war. Der Korreſpondent geſteht, es ſei eine völlige Ueberraſchung geweſen, die Englands zweitgrößte Induſtrie⸗ und Hafenſtadt erlebte. Auch Nordſchottland iſt jetzt vor deutſchen Flie⸗ gern nicht mehr ſicher und Herr Churchill wird die Abfahrtspläne für die Flugzeuge und die Rettungs⸗ ſchiffe ſeiner Regieru nunmehr von Noroweſt⸗ ſchottland nach den nördlichen Orkney⸗Inſeln ver⸗ legen müſſen. 5 Wiederaufbau in Nordfrankreich Großzügige deutſche Arbeitsbeſchaffungspläne dib. Lille, 2. September. Für das Gebiet von Lille, Roubaix und Tour⸗ coing iſt von den deutſchen Behörden in Zuſammen⸗ arbeit mit den franzöſiſchen Stellen ein großzügiges Arbeitsbeſchaffungsprogramm und Wiederaufbau⸗ programm aufgeſtellt worden. Es handelt ſich um Projekte, die zunächſt auf vier Millionen Arbeitstage veranſchlagt ſind. Sie ermöglichen den ſofortigen Einſatz der Arbeitsloſen auf längere Zeit. Die Pläne ſind zugleich geeignet, der Entwicklung des Liller Gebietes neuen Auftrieb zu geben. Sie umfaſſen u. a. die Schleifung der veralteten Be⸗ feſti gungen um Lille und die Anlegung eines Grüngürtels mit Spielplätzen rings um die Stadt Die Zitadelle wird erhalten bleiben. In der ringsum entſtehenden Grünfläche wird ſie ſogar eindrucksvoll zur Geltung kommen.— Dieſe Arbeiten ſollen bis zum nächſten Frühjahr vollendet lein. Daneben gehen Aufräumungs⸗ und Wie⸗ deraufbau arbeiten in den von den Kampf⸗ handlungen in Mitleidenſchaft gezogenen Stadtteilen weiter. Außer längſt fälligen Verbeſſerungen und Erweiterungen im Kanalnetz ſpielt auch die Waſſer⸗ regulierung eine beöeutſame Rolle im Arbeitspro⸗ gramm der deutſchen und franzöſiſchen Behörden. Die Ableitung des Deule⸗Kanals an der Zitadelle, ſein Ausbau bis Loos und die Vorbereitung einer künftigen Erweiterung des Flußhafens, auch Vor⸗ arbeiten für eine Verbeſſerung der Verkehrsverhält⸗ niſſe um Lille ſind in Ausſicht genommen. Neuordnung im Schulweſen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Genf. 21. Sept. In Ausführung der Reſorm des Volksſchulbil⸗ dungsweſens hat die franzöſiſche Regierung die bis⸗ herigen Normalſchulen, in denen die Grundſchul⸗ lehrer vorgebildet wurden, geſchloſſen. Ab Oktober ſoll eine neue Regelung getroffen werden. Die Grundſchullehrer ſollen ebenfalls die Lyzeen big zur Reifeprüfung beſuchen, damit zwiſchen den Grund⸗ ſchullehrern und den Lehrern der höheren Schulen die bisherigen Gegenſätze beſeitigt werden. 90 Millionen Reichsbe völkerung dnb. Berlin. 22. Sept. Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht jetzt in „Wirtſchaft und Statiſtik“ die endgültigen Zahlen iiber die Wohnbevölkerung des Deutſchen Reiches und ſeiner einzelnen Verwaltungsbezirke nach der Volkszählung vom 17. Mai 1939. In dem Reichs⸗ gebiet zur Zeit der Zählung(ohne Memelland, das erſt kurz vor der Zählung eingegliedert wurde und noch nicht miterfaßt werden konnte) lebte eine Be⸗ völkerung von 79 375 281 Einwohnern. a Für das alte Reichsgebiet ohne Saarland, den Gebietsſtand des Reiches zur Zeit der Machtüber⸗ nahme durch den Nationalismus im Jahre 1933, er⸗ rechnet ſich nach den Ergebniſſen der Zählung von 1939 eine Bevölkerungszahl von 68 474000. Die Ge⸗ bietsvergrößerung durch die Wiedervereinſgung der Oſtmark und des Sudetenlandes mit dem Reich und die Zunahme der Bevölkerungszahl während der vergangenen ſieben Jahre ſpiegelt den machtvollen Aufſtieg des Reiches wider, der ſich nach der Zählung durch die Wiedereingliederung Danzigs, der neuen Oſtgebiete und Eupen⸗Malmedys fortgeſetzt hat, Rechnet man die Bevölkerung auch dieſer Gebiete und des Memellandes hinzu, ſo ergibt ſich für das Deutſche Reich eine Einwohnerzahl von rund 89 634000. Mit dem Protektorat, das rund ſieben Millionen Einwohner hat und zum Gebiet des Großdeutſchen Reiches gehört, beträgt die Bevöl⸗ kerung ſaſt 97 Millionen. Das Deutſche Reich iſt nach der Sowfetunion (rund 150 Millionen Einwohner im europäiſchen Teil) der volkreichſte Staat Europas. Erſt in weitem Abſtand folgen Großbritannien mit Nordirland (rund 47,5 Millionen), Italien(44.4 Mill.), Frankreich (42, Mill.) und Spanien(25,0 Mill.). Ein Fünftel der etwa 530 Millionen Menſchen umfaſſenden Be⸗ völkerung Geſamteuropas und faſt ein Drittel der Bevölkerung Europas ohne die Sowjetunton und Großbritannien liegt im unmittelbaren Machtbereich des Großdeutſchen Reiches, zu dem auch das General⸗ gouvernement mit ſeinen 10,6 Millionen Menſchen zu rechnen iſt. ö N 8 Dr 1 dere ſcha! auch auß habe lenk nach fort eine ordr zukt Son App App maß dürf die eine lion Afri T atſ ſieht mus 8 1 nien dur Son rum rum über über geſtr lich T über irgen ſtäub Maſe habe natü geläd wenn breit Falls einen zupa den Kre perſönlicher Initiative dieſe großen Kraft⸗durch⸗ Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 22. Sept. Die Erfolge der Italiener in Afrika und beſon⸗ ders der ſiegreiche Vormarſch der Truppen Mar⸗ ſchall Grazianis in Aegypten und nicht zuletzt aber auch die römiſchen Geſpräche des deutſchen Reichs⸗ außen miniſters von Ribbentroy mit dem Duce, haben die Aufmerkſamkeit der Welt auf Afrika ge⸗ lenkt, denn die Zukunft des ſchwarzen Erdteils läßt nach der Brechung der franzöſiſchen Macht und der fortſchreitenden Vertreibung Englands aus Afrika eine Entwicklung vorausſehen, die ena mit der Neu⸗ ordnung in Europa verbunden ſein wird. Die zukünftige Beſtimmung Afrikas behandelt heute der Sonderbericherſtatter des„Popolo'Italia“ Mario Appelius in einem überaus intereſſanten Artikel. Appelius ſtellt zunächſt feſt, daß Afrika gewiſſer⸗ maßen von der Natur zum Reſervoir für die Be⸗ dürfniſſe Europas geſchaffen wurde. Bisher ſeien die Reichtümer des ſchwarzen Erdteils aber zu einem guten Teil noch nicht erſchloſſen worden. Mil⸗ lionen von Weißen könnten in den weiten Gebieten Afrikas einen ſicheren Lebensraum finden. Die Tatſache, daß Afrika bisher zu wenia erſchloſſen iſt, ſieht Appelius in der Tätigkeit des Großkapitalis⸗ mus, deſſen Intereſſen es widerſprochen habe, die dnb Krumowo, 22. September. Ueber den Beginn der Beſetzung der von Rumä⸗ nien an Bulgarien abgetretenen Süd⸗Dobrudſcha durch die bulgariſchen Truppen gibt der DNB⸗ Sonderberichterſtatter von der bisherigen bulgariſch⸗ rumäniſchen Grenze nachſtehende Schilderung: Am Samstag um 9 Uhr früh haben die bul⸗ gariſchen Truppen den Einmarſch in die Süd⸗ Dobrudſcha über 8 Grenzpunkte angetreten. Hier bei Krumowo, einem der Hauptübergan zspunkte auf der Straße Warna Dobritſch, rollt der Vor⸗ marſch des bulgariſchen Gardekavallerieregiments Autikn als Rohſtoffauelle Europas Kein Spekulationsobjekt mehr für engliſche Intriganten ulgarijche Truppen verzen die erste 30 In der Süd-Dobrusdſcha begeiſtert empfangen unter Führung ſeines Kommandeurs Oberſt Antonoff ab. An dem Uebergang nahm in Vertretung des neuen Generalgouverneurs der Dobrudſcha u. a der bul⸗ gariſche Kavallerie⸗Inſpektuer General Schilkoff teil. Die abgeernteten Felder an dem Grenzübergang waren zu beiden Seiten der bisherigen bulgariſch⸗ rumäniſchen Grenzlinie mit Maſſen von Bulgaren üderſät. Jenfeits der bisherigen Grenze waren un⸗ überſehbare Scharen bulgariſcher Bauern zuſammen⸗ geſtrömt, an ihrer Spitze diſziplinſert und offenſicht⸗ lich organiſiert, die Jugend. Nach Austauſch kurzer 5 8 N 91 dnb...„ 22. September.(P..) (Von Kriegsberichter Horſt Lehmann) „Tiefer als ſonſt ſchleifen heute die grauen Wolken über den grauen Feldflughafen in Frankreich, der itgendwo an der Kanalküſte liegt. Anunterbrochen ſtäubt feiner Regen auf die vor Näſſe glitzernden Maſchinen.„Ob wir wohl heute ſtarten werden“, habe ich meinen Flugzeugführer gefragt.„Aber natürlich“ hat er zur Antwort gegeben und hat dabei gelächelt.„Wir laſſen den Engländern keine Ruhe, wenn der Dreck auch noch ſo dick wäre.“ Unter den breiten Flächen unſeres Vogels ſitzen wir auf den Fallſchirmen und ſehen zu, wie die Bombenmänner einen der ganz ſchweren Brocken anrollen. Tüchtig zupacken muß da feder, um die ungeheure Laſt unter den Bauch der Maſchine zu heben. Haken und Klinken ſchnappen ein, und der ſtarke Fiſch hängt feſt und ſicher. Trotzdem heißt es Obacht geben bei dem Start. Wir kommen gut vom Boden ab und ziehen bei 100 Meter ſchon in die graue Wolkenſuppe hinein. Das Waſſer rinnt nur ſo die Scheiben entlang. Ueber dem Kanal ſcheint das Wetter beſſer zu ſein. Durch große Löcher erblicken wir auch die rauhe See. Ein deutſches Torpedoboot fährt, weiß umſchäumt an der Küſte entlang. Im Wind und im Schein der Abendſonne trocknet unſer Flugzeug ſehr ſchnell. Wir vergleichen die Uhren, in 20 Mi⸗ nuten müſſen wir über der engliſchen Küſte ſtehen. Schnell und mühelos klettert heute unſer Vogel auf die zum Angriff vorgeſchriebene Höhe. Die Nadel des Wärmemeſfers iſt bereits weit unter den Null⸗ punkt gefallen. Wir blaſen in die kalten Finger und ziehen die Handſchuhe an. Unter uns flattert der Begrüßungsſalut der engliſchen Küſtenflak, und durch das leuchtende Tor der Scheinwerfer fliegen wir wieder in England ein. Vor uns wächſt aus dem milden Licht des blaſſen Himmels eine nacht ⸗ ſchwarze Wand. Schon ſind wir mitten drinnen und ſcheinen in einer grauweißen Kugel zu fliegen. Ich ſtarre nach unten. Alles bleibt dunkel und grau. Kein Scheinwerfer⸗Kegel, kein Flakfeuer, nur hin und wieder in weiter Ferne geſpenſtiges Glimmen und Flackern. Die Engländer wollen ſich nicht ver⸗ Dr. Ley in Paris Kraft⸗durch⸗Freude⸗Veranſtaltungen für deutſche 5 Soldaten dub. Paris, 22. September. Reichsleiter Dr. Ley iſt am Samstag zur Teil⸗ nahme an einigen„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Veranſtal⸗ tungen, die von der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Auftrage des Oberkommandos der Wehr⸗ macht und in Zuſammenarbeit mit dem Sonder⸗ kefergt Truppenbetreuung im Reichsminiſt e rtum für Volksaufklärung und Propaganda durchgeführt wer⸗ den, in Paris eingetroffen. Dr. vey, in deſſen Be⸗ gleitung ſich Stabsleiter Simon und Oberdienſtleiter Dr. Lafferenz befinden, wurde vom Kommandanten bon Paris begrüßt, der gleichzeitig ſeinen Dank für das umfaſſende Wirken der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in Paris Ausdruck gab.— Den Auf⸗ takt der in Anweſenheit Dr. Leys tattfindenden ETraft⸗durch⸗Freude⸗Veranſtaltungen bildete am Samstag ein Konzert des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters unter Hays Knappertsbuſch im rocadero, einem der repräſentativſten heaterſäle der franzöſiſchen Hauptſtadt. Das Programm brachte erke von Richard Strauß, Mozart und Beethoven. Als Soliſt wirkte Wilhelm Kempff mit. DerBeifall der vielen Hunderte deutſcher Soldaten für dieſes deutſche Kunſt eindringlich zum Adu bringende Konzert ſteigerte ſich bis zu den Schluß⸗ darbietungen und endete in freudigen Kundgebungen für den Reichsorganiſationsleiter der NSDAP deſſen Freude⸗Veranſtaltungen für die deutſchen Soldaten im beſetzten Gebiet zu danken find. ir greißen bei jedem Wolter an. Weder Regen, noch Sturm, noch Nebel halten unſere Kamp fluszenge ab N 'ſchon glimmt es rot aus dem Dunſt. Das war unſere afrikaniſchen Reichtümer auszuſchöpfen, um eine un⸗ liebſame Konkurrenz gegenüber den anderen Erd⸗ teilen zu unterbinden. In bezug auf Frankreich ſchreibt Appelius, daß deſſen kekoniale Beſitzungen in Afrika revidiert werden müſſen. Was England betrifft, ſo müßte ihm die Möglichkeit zu Intrigen nicht nur in Europa, ſondern auch in Afrika genom⸗ men werden. An Stelle der beiden Mächte des Groß⸗ kapitalismus würde dann Italien als ein Land mit Bevölkerungsüberſchuß und als ein koloniſatoriſch begabtes Volk treten, ebenſo wie Deutſchland, dem in Afrika ſein heiliges Recht auf Ergänzung ſeines gewaltigen Wirtſchaftsſyſtemgs eingeräumt werden müſſe, ebenſo wie auch Spanien in Afrika das In⸗ tereſſe Europas durch koloniſatoriſche Arbeit unter⸗ ſtützen müſſe. Zweifelsohne werde in der kommenden Zeit, ſagt Appelius abſchließend. Afrika die Rohſtoffquelle Europas ſein und ſich zum ausgeſprochenen politi⸗ ſchen und ökonomiſchen Intereſſengebiet der Achſen⸗ mächte unter der Führung des neuen Europas ent⸗ wickeln. Ein ſelbſtändiges Volk, wie Aeaypten zum Beiſpiel, werde in dieſem Intereſſengebiet ſeine volle Unabhängigkeit haben, während der ſchwarzen Ein⸗ geborenen bevölkerung die neue Oraganiſation Afri⸗ kag ein neues entwicklungsreiches Leben eröffne. Anſprachen und Ueberreichung ſymboliſcher Ge⸗ ſchenke ſprengte das bulgariſche Gardekavallerie⸗ regiment in ſchärfſter Gangart über ein über die Straße geſpanntes ſchwarzes Band. Es zeerriß, wo⸗ mit ſymboliſch die, bisherige Grenzlinie ausgelöſcht war. Sofort ſtürmten begeiſtert die Scharen bul⸗ gariſcher Bauern den einmarſchierenden Truppen entgegen, ſie winken ihnen mit Fähnchen und über⸗ ſchütteten ſie mit Blumen. Auch die anweſenden deutſchen Preſſevertreter wurden gefeiert. Zu ſtark deutſchfreundlichen Kundgebungen kam es in dem erſten bulgariſchen Dorf des von Rumänien abgetretenen Gebietes, in Paludſcha. Hier wurde der deutſche Militärattaché, der den Einmarſch auf Einladung der bulgariſchen Armeeleitung mitmacht, von der Bevölkerung er⸗ kannt und jubelnd auf den Schultern durch die Menge getragen. Der Vormarſch wird fortgeſetzt. Eine Kolonne unter Führung des neu ernannten Generalgouver⸗ neurs Popoff marſchiert auf Baltſchik, dem bekannten Kurort. Die einmarſchierenden Truppen werden überall mit Geſchenken, Fahnen und Erfriſchungen empfangen. raten. Sie glauben ſich ſicher und geborgen unter Wolken und Nebel. Wir lachen darüber. Der Uhr⸗ zeit nach müßten wir jetzt über dem zweiten Themſe⸗ knock ſtehen. Oberleutnant L. und Feldwebel A. haben ſich weit vornüber gebeugt und ſchrauben und ſchalten an den mit tauſend Zahlen, Strichen und Zeichen bedeckten Geräten. Dann ein ſchneller Blick auf die Karte von London, die ſie auf ihren Knien halten. Der Wind hat uns etwas nach Oſten ver⸗ ſetzt. Hier greifen nach wenigen Minuten andere Flugzeuge an. Hier haben wir heute nichts zu ſuchen. Beinahe auf den Meter genau, verzeichnen Beobachter und Flugzeugführer den jeweiligen Standort und tragen ihn auf der Karte ein. Unter uns glimmen und leuchten mehrere rote und gelbe Kleckſe durch das graue Gewölk. Achtung wir ſtürzen! Jeder klammert ſich feſt. Bombe los! Das rüttelt und ſchüttelt durch den Leib. Bombe iſt los! Ein greller Blitz ſticht ins Auge. Bruchteile einer Sekunde nur iſt ein Loch durch Wolken und Nebel geriſſen. Weit und rund, als ſeien zahlreiche Bomben genau an den Rand einer ſchwarzen Scheibe gefallen. Häuſer, Straßen, vor allem das Welldach eines Werkes, unſer Ziel, waren genau zu erkennen. Scheinwerferkegel huſchen kraftlos und matt vor uns hin und hinter uns durch das Grau. Schlagartig ſetzt das Abwehrfeuer ein. Wütend ballern die unten Sperre um uns.„Oh lala!“, das iſt alles, was der Flugzeugführer ſagt. In ſteilen Kurven ſauſt er nach unten. Weit zuniück Bombe. In eine Regenwolke ſind wir gekommen. An den Scheiben bildet ſich Eis. Dicht neben uns zuckt in glitzernden Strahlen das Feuer ber leichten Flak vorbei. Der Funker hat gerade etwas Ruhe, öffnet ſeine Taſche und verteilt Schokolade. Im „ iſt das Knabbern und Schlucken deutlich zu ren. Eine Maſchine iſt nicht zurückgekehrt. Wir war⸗ ten noch lange im Gefechtsſtand der Truppe. Ihren Bombenabwurf auf das Ziel hat ſie gemeldet. Dann iſt es ſtill im Aether. Vielleicht iſt auch der Funk ausgefallen. Erſt um Mitternacht gehen wir. C ³¹Ü¹wm oA Neunzehn Tote bei Fährunglück EP. Genf, 23. September. Ein ſchweres Fährunglück hat ſich auf der hoch⸗ gehenden Rhone bei Montslimar ereignet. Min⸗ deſtens neunzehn Perſonen fanden den Tod in den reißenden Fluten. Es handelt ſich hauptſäch⸗ lich um Schüler im Alter von acht bis vierzehn Jahren, die auf dem Heimweg von der Schule begriffen waren. 23 Perſonen konnten gerettet werden, von denen nur fünf des Schwimmens kundig waren. Nach Augenzeugenberichten hat ſich das Unglück bei herrlichem Sonnenſchein abgeſpielt. Es ſei nach 11 Uhr am Vormittag geweſen, als ſich die Fähre zu ihrer Unglücksfahrt in Bewegung ſetzte. Als ſich ein Seil der Fähre verwickelt habe, ſei dies von niemand tragiſch genommen worden. Plötzlich aber ſei die Fähre in die Höhe geriſſen worden. Sämtliche In⸗ ſaſſen ſeien ins Waſſer geſtürzt. 5 Bei der Unglücksfähre handelte es ſich um ein proviſoriſch hergerichtetes Fahrzeug, die aus einem über zwei Boote gebildeten Floß gebildet worden war. Die Fähre hatte ſtändig einen großen Verkehr zwiſchen Montélimar und le Teil zu bewältigen, weil die große Rhonebrücke kurz vor dem Waffenſtillſtand von fliehenden franzöſiſchen Truppen vernichtet wor⸗ den war.. Norwegiſche Arbeiter beſuchen Deutſchland. 12 norwegiſche Arbeiter, wovon die Hälfte Bauarbeiter ſind, reiſen auf Einladung der Deutſchen Arbeits⸗ front und des Reichskommiſſars Terboven in den nächſten Tagen nach Deutſchland. 5 25 1 Macedlonlaclie Mirren e e coe ee N — eee * Mannheim, 2. September. Sonnenuntergang 18.57 Sonnenauſgang(24..) Monduntergang 13.30 Mondaufgang 23.20 Die Gache mit dem Blasrohr Die Mannheimer Buben haben eine neue Sport⸗ art ausgeknobelt, eine zeitgemäße ſozuſagen; denn ſie übt Aug. Puſte und Hand: eben die Sache mit dem Blasrohr! Man darf ſich unter dem Blasrohr kein Muſikinſtrument vorſtellen. Das wäre ent⸗ ſchieden danebengeblaſen. Nein, unſer Blasrohr iſt ſo etwas wie die primitive Urform der Handfeuer⸗ waffe. Einige Malaienſtämme gehen heute noch mit dem Blasrohr auf die Jagd und puſten dem gefähr⸗ lichen Getier einen Giftpfeil zwiſchen die Rippen. Auch die bekannte Böhämmerjaad in manchen Ge⸗ genden der Pfalz wird mit dem Blasrohr betrie⸗ ben, allerdings ohne den Giftpfeil der Malaien. Und die Mannheimer Buben handhaben ſeit eini⸗ gen Tagen gleichfalls das Blasrohr, ein dünnes Röhrchen, wenn es hoch kommt, aus Glas, wenn es weniger hoch kommt, aus dem abgezwickten Teil einer alten Vorhangſtange. Noch verſchiedenartiger iſt die Munition: ſie geht von Papierkügelchen über Brotkrumen bis zur Kugel aus erhärtetem Mehl⸗ .48 brei. Es gibt außerdem noch einige Geheimrezepte, über die wir leider nichts in Erfahrung bringen konnten. Die Entſcheidung liegt natürlich nicht in der Eigenart des Blasrohrs, auch nicht in der Beſonder⸗ heit der Munition, ſondern einzig und allein in der Geſchicklichkeit des Bläſers. Es gibt bereits Mata⸗ doren unter den Buben, Buffalo Bills mit dem Blas⸗ rohr, die für jeden Volltreffer gut ſind. Ueber dieſen Punkt können vielleicht am beſten die Mädel Aus⸗ kunft geben, deren nackte Waden ein ſehr beliebtes Ziel abgeben. Wie ſich die Erwachſenen zu dieſem neuen Sport verhalten? Die Mütter ſehen ihn nicht ſonderlich gern, die Väter lächeln wohlwollend darüber. Ja, mancher Vater hat ſogar ſchon ſeine höchſteigene Mannespuſte für ein Papierkügelchen eingeſetzt. Welcher Vater beſaß auch in ſeiner Jugend ein Blas⸗ rohr?! t * Zum Unteroffizier befördert wurde der Ge⸗ freite Paul Stumpf, wohnhaft G 5, 1, Inhaber des E. K. 2. Klaſſe.. er Das Schutzwall⸗Ehrenzeichen erhielt Militär⸗ ſchloſſer Karl Stumpf, wohnhaft H 7, 10. a Ihren 70. Geburtstag feiert heute Frau Thekla Sperl, Inhaberin des ſilbernen Mutterehrenkreu⸗ zes, Spelzenſtraße 9a, in voller Rüſtigkeit. Herz⸗ lichen Glückwunſch! k Ein unverhofftes Wiederſehen. Im barten Ladenburg erlebte ein Landwirt dieſer Tage ein unverhofftes Wiederſehen mit ſeinem treuen„Max“. Eine kleine Reiterabteilung hatte im Ort Raſt gemacht. Zuſchauende Einwohner erkann⸗ ten den„Max“ des Landwirts Löſch. Obwohl das Pferd ſchon über ein Jahr aus der Heimat fort war, erkannte es ſeinen früheren Herrn ſofort wieder und ſpitzte die Ohren, als er deſſen Stimme vernahm. Dem Landwirt ſiel es nicht leicht, ſich nun wieder hon ſeinem treuen„Maxl“ zu trennen, doch freute er ſich andererſeits, daß er ſein Pferd ſo wohl⸗ genährt und ſauber gepflegt wiedergeſehen hatte. ae Todesſturz von der Burgruine. Eine in Käfer⸗ tal wohnhafte Frau, die ſchwer nervenleidend war, ſtürzte ſich vom Turm der Ruine Windeck und fand den Tod. ze Einſperrpflicht für Tauben während der Herbſt⸗ beſtellung. Zum Schutze der Herbßſtbeſtellung iſt für die Tauben die Einſperrpflicht für die Zeit vom 1. his 31. Oktober angeordnet worden. Zuwiderhand⸗ lungen werden vom Feld⸗ und Forſtſchutzperſonal zur Anzeige gebracht. Große Kundgebung in Metz: benach⸗ Amtsantritt des Gauleiters 2 W Dr. Zentner, München, ſprach vor Gäſten Ludwigshafen Ein ſchlichter Kranz mit leuchtenden Herbſthlumen ſchmückt ſeit der kleinen traditionellen Feier am Grabe Johann Peter Hebels ſeit Sonntagnachmittag das Denkmal am Hebelp An die Kranznieder⸗ legung durch die Ortsgrum der Badiſchen Hei ſchloß ſich auch diesmal berlieferungs Hebeltrunk, genau am Tage der 114. Wi des Tages, an dem der alemanniſche Dichter im An⸗ geſicht 5 Schloßgartens ſeine Augen für immer ſchloß. Gäſte, Hebelfreunde aus Mannheim, Heidel⸗ berg, Karlsruhe, Ludwigs n a. Rh. und Speyer fanden ſich trotz der Reiſeſchwierigleiten wieder in ſo großer Zahl 5. 1 cht 19 7 5. nachte, alle im Feſtſaal des Rokokotheater ein, daß es Mühe ringen. Das Orcheſter der Hebelf die Ver⸗ anſtaltungsſolge mit dem ⸗Marſch. Bürgermeiſter Stöber begr ſte, nament⸗ lich Dr Wilhelm Zentner die Ge⸗ dächtnisrede für Profeſſor Hermann 8 Buſſe, Freiburg i. Br. übernommen hatte, weil dieſer durch die Elſaßfahrt der badi Dichter verhindert war. Er hat aber dafür für s Jahr feſt Zentner iſt als Herausgeber der Briefe des 0 den Hebelfreunden wohlvertraut. Bürgermeiſter Stober übermittelte viele Grüße von Angehörigen 5 des Hebelkreiſes aus weiter 7 0 99 g enn Ferne. An Wan Zigarettenverkauf nach Ladenſchluß Frau Hedwig betreibt ſeit zwanzig Jahren ein Zigarrengeſchäft. Ihr Mann iſt wohlbeſtallter Fach⸗ arbeiter in einer großen Fabrik. Wenn der Laden auch keine Reichtümer abwirft, ſo haben beide zuſam⸗ men aus der gemeinſamen Kaſſe doch ganz gut zu leben. 5 Begreiflich, wenn auch nicht zu billigen, daß die Witwe von oben, die ihre kleine Rente durch harte körperliche Arbeit ſich ergänzt, mit ſcheelen Augen auf das ſtille Glück im Winkel herabſchaut. Einmal ſoll ſie ihren Unmut am Kätzchen der Erd⸗ geſchoßbewohner ausgelaſſen haben, aber bewieſen iſt das nicht. Kurz und gut, eines Tages zeigte die von oben an, daß die Frau Hedwig Zigaretten außerhalb der vorgeſchriebenen Geſchäftszeit verkauft habe. Die Angeklagte will das gute Kraut nur einem durchfahrenden Soldaten geſchenkt haben, ſie ſproch von Nächemotiboen der Ap zeigenden, von Ver⸗ ſagern im Zigaretten⸗Automat vor der Tür uſw. Die Zeugenausſage beſtätigte freilich den Zigarettenver⸗ kauf zu unerlaubter Zeit, und weil das öfter ge⸗ ſchehen war, konnte der Richter im Urteil nur den Strafbefehl von 15 Mark, erſatzweiſe drei Tage Haft, nur beſtätigen, wegen Uebertretung der Arbeitszeit. Iſrael verſchob Deviſen Die Strafabteilung S 2 des Amtsgerichts Mannheim verurteilte Fritz Iſrael Landsberger aus Frankfurt a. M. wegen mehrfachen Vergehens gegen die Deviſengeſetze zu neun Monaten Gefängnis und der„Kleinigkeit“ von 3000 Mark Geldſtrafe(bei Nichteinbringlichkeit zu weiteren 150 Tagen Gefäng⸗ nis) und Einziehung der beim deutſchen Generalkon⸗ aus Kulturſchriftleiter Dr. Zentner ging davon wie er ſelbſt zm Frühſommer 1915 als 110er⸗ nadier vom Stendort Schwetzingen aus an die Front rückte, und beim Abſchied Hebels Aleman⸗ niſche( bekam. unſere fl zkäſtlein mit ins Feld und Dichtungen ſuchen nicht Bekanntſchaft, ſondern wollen mit ihrer Herzenswärme und Heiterkeit uns unver⸗ äußerliches Eigentum werden. Jetzt, im Enttſchei⸗ dungskampf um Deutſchlands Größe und Freiheit, bleibt uns die Kunſt doch Lebensnotwendigkeit, Aus⸗ ſtrahlung unſerer Volksſeele. Der Dichter Hebel, „der Idylliker“, das ſcheinbar chte und verſenkte ſich in Kleine nur, weil er in der ſcheinbar geringfügigſten Srſcheinung den Beweis einer großen ſchöpferiſchen Allmacht empfand, die große bewegende Kraft. Ein männlich ſtarkes Herz ſchlägt in ihm. Seine Kunſt erfüllt uns mit ſtarker Freudigkeit. Auf dem Gebiet der Muſik fand Joſef Haydn ähnliche Heiterkeit und Gemütstiefe der Geſtaltung und des Ausdrucks. Hebel bedeutet uns die künſtleriſch verklärte Hei⸗ mat. Mit herzlichſter Zuſtimmung dankten die Hö⸗ rer dem Reoͤner. Verſe Hebels umrahmten zum Schluß die alljährliche Verteilung der Hebelpreiſe Schüler der Hebelſchube ſowie der Grund⸗ und Art f. H. 5 ſchule. ſulat in Zürich hinterlegten Werte: einer goldenen Uhr, eines Photoapparates und 475 Mark in bar. Gleichzeitig bekam wegen derſelben Vergehen ſein früherer Angeſtellter Herbert S. aus Mannheim, der ſeine Schweizer Staatsangehörigkeit für dieſe Schiebungen mißbraucht hatte, vier Monate Gefäng⸗ is und 500 Mark Geldſtrafe lerſatzweiſe weitere 25 Tage Gefängnis); dieſe Geldoͤſtrafe und drei Mo⸗ nate der Unterſuchungshaft gelten als verbüßt durch die Unterſuchungshaft. Für ihn wurde die Unter⸗ ſuchungshaft aufgehoben, während die Unter⸗ ſuchungshaft gegen Iſrael L. wegen Fluchtgeſahr fortdauert. Iſrael L. beſtritt die ihm vorgeworfenen Devi⸗ ſenvergehen nur in einem Falle: im übrigen bekann⸗ ten ſich beide Angeklagte dazu, gemeinſchaftlich im Sinne des Geſetzes Geld ins Ausland verſchoben zu haben, um es dort für Iſrael L. anzulegen. Sie hatten die Reiſezahlungsmittel erlangt durch vor⸗ ſätzlich unrichtige und unvollſtändige Angaben, hat⸗ ten ſie ſich alſo erſchlichen und die Deviſenſtellen be⸗ wußt getäuſcht. Iſrael L. hat außerdem die aus⸗ ländiſchen Zahlungsmittel weder der Reichsbank noch einer Deviſenbank angeboten und verfügte ohne Genehmigung darüber. Bei der Strafausmeſſung wurde berückſichtiat, daß es ſich um eine vorbedachte Schädigung des Reiches handelte. Strafmilderrnd wirkte, daß der Schaden hinterher wieder ausgegli⸗ chen worden iſt, daß es ſich um keine größeren Be⸗ träge handelte: und daß S. 18 Jahre alt iſt und ſich ſeinem früheren Arbeitgeber zu Dank verpflich⸗ tet glaubte. Der Hauptſchuldige war Iſrael., der den fungen Mann nicht dazu hätte verführen dür⸗ fen, für ihn Geldwerte ins Ausland zu N 1 20 Ahr Dienſiſchluß Der Reichsjugendführer Artur Axmann hat es be⸗ reits im Juni dieſes Jahres in die Verantwortung der luftgefährdeten Gebiete geſtellt, den Dienſt der HI ſo zu geſtalten, daß die ausreichende Nachtruhe geſichert iſt. Der Reichsjugendführer hat nunmehr für die in den Warnzonen liegenden Gebiete(Ober⸗ gaue) angeordnet, daß der Dienſt um 20 Uhr beendet ſein muß. Er hat weiterhin beſtimmt, daß in Ergän⸗ zung der bisherigen Dienſtgeſtaltung an Sonntagen und zur Erfüllung der der Hitlerjugend während des Krieges geſtellten Aufgaben eine Dienſtzuſammen⸗ faſſung an den Sonntagvormittagen in der Zeit von 8 Uhr bis 11 Uhr erfolgt. In ſeiner Eigenſchaft als Chef der Zivilverwaltung in Lothringen ol. Metz, 22. September. Die alte deutſche Stadt Metz erlebte heute einen großen Tag. Gauleiter Joſef Bürckel ſtattete Metz ſeinen erſten offiziellen Beſuch ab und über⸗ nahm an dieſem Tage das Amt als Chef der Zivilverwaltung in Lothringen. Die Metzer Bevölkerung hatte alles zu einem feſtlichen Empfang aufs beſte vorbereitet. Am deutſchen Tor in Metz wurde Gauleiter Bürckel bei ſeinem Eine treffen von Stadtkommiſſar Imbt herzlich begrüßt! Der letzte deutſche Bürgermeiſter der Stadt Metz, 5 et, übergab Gauleiter Bürckel die Schlüſſel der Stadt. eine große Menſchenmenge eingefunden, die den Gauleiter bei ſeinem Eintreffen mit herzlichem Bei⸗ fall begrüßte. Vor dem Rathaus waren die Amts⸗ walter der Deutſchen Volksgemeinſchaft, der Organi⸗ ſation der deutſchen Lothringer, angetreten. Im feſt⸗ lich ausgeſchmückten Rathausſaal ſah man Vertreter der Wehrmacht, der Behörden, der Partei ſowie der alten Metzer Familien aus Stadt und Land. Stadtkommiſſar Imbt begrüßte Gauleiter Bürckel im Namen der Metzer Bepölkerung ſowie die Vertreter aus Stadt und Land. Sie ſeien aufs ſtärkſte bewegt, weil ſie wieder daheim ſein dürfen. 22 Jahre Fremdherrſchaft konnten deutſche Sprache und deutſche Sitten nicht ausrotten. Das deutſche Blut war ſtärker als fremde Ideen und fremde Gewalt. In Metz ſei der Glaube an die Lebenskraft des deutſchen Volkes nie verloren ge⸗ gangen. Die Menſchen hätten Jahr für Jahr auf dieſen Augenblick der Befreiung gewartet. Metz werde in Zukunft eine wertvolle Perle im deutſchen Vaterland ſein. In Erinnerung an dieſen Tag überreichte Stadtkommiſſar Imbt dem Gauleiter einen Originalkupferſtich der freien Reichsſtadt Metz aus dem Jahre 1600. Anſchließend ſurachen ein Vertreter der Loth⸗ ringer Frontkämpfer. ein Vertreter des Metzer Landvolkes, und ein Mitglied des Bezirksrates. die in bewegten Worten ihrer Freude darüber Aus⸗ druck gaben, da nunmehr nach den langen Jahren des Leidens unter der ſranzöſiſchen Fremdherrſchaft wieder die Stunde der Freiheit für das Lothringer Volk geſchlagen habe. Erſter großer Appell der Amtswalter der deutſchen Volksgemeinſchaft— Vorbeimarſch vor Gauleiter Bürckel Während am Samstagabend Gauleiter Bürckel auf einem Kameradſchaftsabend mitten unter der Metzer Bevölkerung weilte, kam es an verſchie⸗ Inzwiſchen hatte ſich vor dem Alten Rathaus denen Stellen der Stadt Metz zu begeiſterten Kundgebungen für Deutſchland. Auf dem Platz des Führers traten Ordnungsſtürme der Deutſchen Volksgemeinſchaft ſowie die deutſchbewußte Lothringer Jugend an und verbrannten unter dem lauten Beifall der Menge franzöſiſche Fahnen und Bücher. In den frühen Morgenſtunden des Sonntag legte Gauleiter Bürckel am Ehrenmal der Gefallenen, das jetzt die Jnſchrift trägt„Sie ſtarben für das Reich“ einen Kranz nieder, während die Leib⸗ ſtandarte Adolf Hitler die milttäriſchen Shren erwies. In der Bergbrauhalle fanden ſich etwa 1700 Amts⸗ walter der Deutſchen Volksgemeinſchaft aus ganz Lothringen zuſammen, darunter viele Teilnehmer am Weltkriege, die ſtolz darauf waren, nach den Jahren der Unterdrückung wieder das im Kampf für Deutſch⸗ land erſtrittene Eiſerne Kreuz tragen zu Hürfen. Nach kurzen Begrüßungsworten durch Stadtkom⸗ miſſar Imbt ſprach zunächſt der bekannte Dichter Ernſt Moritz Mungenaſt, der nach 22 Jahren wieder in ſeine Heimatſtadt Metz zurückgekehrt iſt. Er ſchildert in bewegten Worten ſeine tiefe Erſchüt⸗ terung, als er ſeine völlig verwahrloſte Heimat wiederſah, und ſtellte dem franzöſiſchen Niedergang die deutſche Aufbauarbeit gegenüber. Jetzt handele es ſich für Metz darum, wieder neu aufzubauen. Das Ziel der Deutſchen Volksgemeinſchaft ſei dabei, unter Ausmerzung aller egoiſtiſchen Motive nur zu arbeiten im Dienſte des Geſamtwohles. Der frühere Generalrat Anton i⸗Finſtingen, der ſich durch ſein wackeres Eintreten für die deutſche Sprache in den Jahren der Fremoͤherrſchaft beſon⸗ ders hervorgetan hat, ſtellte mit aller Klarheit her⸗ aus, daß die Lothringer ein deutſcher Volksſtamm ſeien. Wenn er bisher immer für die Zweiſprachig⸗ ket eingetreten ſei, ſo nur deshalb. um die deutſche Sprache zu erhalten. Jetzt aber ſei dieſe Frage end⸗ gültig gelöſt. Zum Abſchluß des Appells gab Gauleiter Bürk⸗ kel, deſſen Ausführungen immer wieder durch lau⸗ ten Beifall unterbrochen wurden, den Amtswaltern die Richtlinien für ihre kommende Arbeit. In den Mittelpunkt ſeiner Rede ſtellte er die Mahnung, die wahre Volksgemeinſchaft aufzubauen, die man nicht kommandieren und auch nicht durch Drill ſchaffen könne, ſondern ſie müſſe oraaniſch wachſen und aus dem Herzen und aus der Seele herauskom⸗ men. Vor allem aber gehe es darum dem klei⸗ nen Manne in einen vielen Nöten hilfreich mit Wort und Tat zur Seite zu ſtehen. 5 Um die Mittagsſtunde nahm Gauleiter Bürckel auf dem Platz des Führers den Vorbeimarſch ent⸗ gegen. 5 8 E 9 Gleichſtellung von Ofen- und Zentralheszung )skohlenkommiſſar hatte bereits die Mög⸗ lichkeit geſchaffen, auch bei Haushaltungen mit Ein⸗ zelofenheizung beſondere Verhältniſſe durch die Ge⸗ währung von Zuſatzpunkten beröckſichtigen zu laſſen. Die Grundlage hierfür bilden Richtlinien des Reichskohlenkommiſſars. in denen z. B. das Vorhandenſein von Kleinkindern, werdenden Müt⸗ tern, alten oder gebrechlichen Perſonen in der Woh⸗ nung, ferner die Größe des Haushaltes, die Lage der Wohnung(Keller, Dachgeſchoß, freiſtehendes Einfamilienhaus), Berufsausübung in der Woh⸗ nung uſw. erwähnt ſind. Darüber hinaus war bis⸗ her bei Zentralheizungsanlagen und wird nunmehr auch bei Haushaltungen mit Einzelofenheizung die Heranziehung einer Vergleichsperiode zugelaſſen. Kann der Antragſteller Nachweiſe über ſeinen Brennſtoffverbrauch im Jahre 1938/39 erbringen, ſo kann der Verbrauch in 1938/39 als Anhalt für die Gewährung von Zuſatzpunkten genommen werden, nachdem die zumutbaren Beſchränkungen davon ab⸗ geſetzt ſind, alſo die Einſparungen, die unter den Kriegsverhältniſſen billigerweiſe von jedem Volks⸗ genoſſen verlangt werden können. In ſeinem Rundſchreiben Nr. 53/40 weiſt der Reichskohlenkommiſſar darauf hin, daß die Verhält⸗ niſſe zuweilen ſo beſonders gelagert ſind, daß auch die Anwendung der Richtlinien keinen tragbaren Zu⸗ ſtand bringt. In ſolchen Fällen könne das Wirt⸗ ſchaftsamt durch eine geeignete Perſönlichkeit an Ort und Stelle Unterſuchungen vornehmen laſſen. Das Ergebnis dieſer Ermittlungen ſolle für die Gewäh⸗ rung von Zuſatzpunkten als maßgebend anerkannt werden. Bei Siedlungen, die einen einheitlichen Wohnhaustyp haben, genügt es dabei, wenn die per⸗ ſönliche Unterſuchung ſich auf einen geeigneten Ein⸗ zelfall erſtreckt. Grundſätzlich ſoll die Punktgrund⸗ zahl zuzüglich der Zuſatzpunkte auch bei Einzelofen⸗ heizung 80 v. H. des Kohlenverbrauches im Jahre 1938/39 nicht überſchreiten. Abgeſehen von Berlin, wo die Anträge auf Zuſatzpunkte ſchon ſeit langem rechtzeitig öͤurch Plakatanſchlag an den Säulen an⸗ gemahnt worden ſind, ſo daß die Friſt jetzt bereits abgelaufen iſt, wird in den übrigen Reichsteilen die Beantragung, ſoweit keine örtliche Sonderregelung vorliegt, bis zum 30. September möglich ſein. 7 Paar Strümpfe für die Kinder Während Knaben und Mädchen auf ihre alte Klei⸗ derkarte beliebig viel Strümpfe oder Socken einkaufen konnten, iſt nach der neuen Kleiderkarte ihr Strumpf⸗ bezug auf 7 Paar beſchränkt worden. Das war not⸗ wendig, weil die zweite Kleiderkarte der Kinder nicht mehr nur für Knaben und Mäochen bis zum vollen⸗ deten 14. Lebensjahr, ſondern auch für die bis zum vollendeten 15. Lebensjahr gilt. Die älteren Kinder aber brauchen vielfach ſchon Strümpfe in Erwach⸗ ſenengrößen und daher mußte auch für ſie— ebenſo wie das für die Erwachſenen geſchehen iſt— eine Be⸗ ſchränkung der Strumpfzahl eingeführt werden die ſie auf ihre Kleiderkarte kaufen können. Die Kinder⸗ kleiderkarten haben daher fetzt, ebenſo wie die der Erwachſenen. Kontrollabſchnitte für den Strumpfkauf. Dieſe Kontrollabſchnitte a bis g ſind ohne zeitliche Befriſtung gültig, Knaben und Mädchen können alſo alle 7 Paar Strümpfe oder Socken, die ihnen zu⸗ ſtehen, ſoſort auf einmal einkaufen während der Er⸗ wachſene ſeine Strümpfe nur nach und nach beziehen kann, da ſeine Kontrollabſchnitte auf ſeiner Kleider⸗ karte erſt in beſtimmten Zeitabſtänden gültig werden. Kinder bekommen auch alle ihre Strümpfe zur nor⸗ malen Punktzahl, während die Erwachſenen für die letzten zwei Paar den anderthalbfachen Punktpreis „bezahlen“ müſſen. Auf Mädchenkleiderkarte dürfen jetzt auch kunſtſeidene Strümpfe verkauft werden, während ſie auf die alte Mädchenkleiderkarte nicht ab⸗ gegeben werden durften. i —. Der Am 1. Oktober muß es vor handen ſ Bisher brauchten die Radfahrer nur ein Katzen⸗ auge an ihrem Fahrrad zu 8 aufleuchkete 7* wenn ihnen ein anderes folate. Durch eine Aenderungs ßenverkehrsordnung wurde aber beſtimmt, daß ab 1. Oktober jedes kelheit und Neb i 8 Für die Radf Fahrräder entſp zurichten, denn Fahrräder mit 1. Oktober nur dann noch zuge ſchließlich am Tage benutzt w fährt, muß ein rot Sch braucht nun nicht ele gut, wenn man die M geſchriebene elektriſche beim Verſagen des Schieben des Rades eine Neukonſtruktion, ſchen Rücklichter die ebenfall geführt werden dürfen, h kung, ſie erloſchen beim Schieben und Rades. Wer nun keine elektriſche Rü tung beſitzt, kann auch die kleine laterne an ſeinem Rad anbringen, die den Anforde⸗ rungen der Verordnung durchaus entſpricht. Sie iſt weſentlich billiger in der Anſchaffung und kann leicht mit ein paar Handgriffen am Fahrrad be⸗ feſtigt werden. Außerdem hat ſie den weiteren Vor⸗ zug, daß ihre Betriebskoſten ganz gering ſind denn man hat errechnet, daß dieſe kleine mit Petroleum betriebene Leuchte in der Stunde für einen drittel Pfennig Oel verbrennt. J U Deug Dun⸗ ren muß. e Zeit, ihre nung ein⸗ ſind ab 0 ſte aus⸗ Wer bei Nacht haben. Das r Gewiß iſt es hat, ſich das vor⸗ elektri⸗ keine f lten des cklichteinrich⸗ rote Sturm⸗ mehrmals verwenden 20 können, gibt es nun auch Erdcil- Neſchfüllpackungen. Diese setzt man einfach in die leere Erdaldose, die sich quf diese Weise lange Zeit verwenden läßt. Deshalb leere Erdaldosen qufbe wahren! Quclität und Menge selbstverständ- lich Wie in der Blechdose. — k Verpackung und Aufſchrift der Päckchen und Feldpoſtpäckchen. Wie das Reichspoſtminiſterium mitteilt, laſſen Verpackung und Auſſchrift der Päckchen und Feldpoſtpäckchen noch immer zu wünſchen iibrig. Die Deutſche Reichspoſt bittet erneut, nur widerſtandsfähige Pappſchachteln und ſtarke Papierumhüllungen zu verwenden und dabei Hohlräume der Päckchen mit Papier, Holz⸗ wolle oder ähnlichem auszufüllen, damit nicht der Inhalt oder andere Sendungen beſchädigt werden. Wenn ſchon benutzte Pappſchachteln und Umhüllungen von neuem als Hülle verwendet werden, müſſen frü⸗ here Aufſchriften oder Vermerke uſw. vollſtändig überklebt werden. Häufig fehlt auf den Päckchen, be⸗ ſonders auf den Feldpoſtpäckchen, die Angabe des Ab⸗ ſenders. Zur Aufſchrift ſollten nur Tinte, Schreib⸗ maſchine oder nicht glänzender und unverwiſchbarer Tintenſtift verwendet werden. Um Unzuträglich⸗ keiten einzuſchränken und die große Zahl beſchädigter und unzuſtellbarer Sendungen zu verringern, werden die Poſtämter mangelhaft verpackte oder beanſchrif tete Päckchen(auch Feldpoſtſtpäckchen! ünftig nicht annehmen oder, wenn ſie durch Briefkaſten eingelſe“ fert wurden, dem Abſender zurückgeben. um Lohnausfallerſtattung bei Fliegerſchäden in der Wohnung. Der Reichsarbeitsminiſter hat die Beſtim⸗ mungen über die Erſtattung von Lohnausfällen bei Beſtätigung durch Luftangriffe in einem wichtigen Punkt erweitert. Für die Arbeiter der Betriebe kön⸗ nen Lohnausfälle in beſchränktem Umfange auch da⸗ durch unvermeidlich werden, daß ihre Wohnung durch Luftangriffe beſchädigt wird, und ſie deshalb in der ſonſtigen regelmäßigen Arbeitszeit unumgängliche Beſorgungen wegen anderweitiger Unterkunft oder wegen der Betreuung von Familienangehörigen machen müſſen. Es wird zugelaſſen, daß auch ſolche unvermeidlichen Lohnausfälle vom Unternehmer dem Arbeiter zu 75 v. H. vergütet und dieſe Vergütungen vom Arbeitsamt erſtattet werden. un Geld aus der Heimat. Ein Erlaß des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht teilt mit, daß jeder Wehr- machtsangehörige und jedes Gefolgſchaftsmitglied ſich einmal in jedem Monat Geld aus der Heimat in die beſetzten Gebiete bis zur Höhe des Monatsbetra⸗ ges des Wehrſoldes, jedoch höchſtens 50 Mark durch die Feldpoſt überſenden laſſen darf. Das gilt jedoch nicht für Dänemark. Bei Gefolgſchafts mitgliedern tritt an die Stelle des Wehrſoldes die Einſatzzulage⸗ Der Betrag kann bei jeder Poſtanſtalt im Reichs⸗ gebiet eingezahlt werden. Blick auf Ludwigshafen Zehntauſende von„Sportgroſchen“ fielen in die Buüchſen. Genau wie rechtsrheniſch, tat der Sport am großen WHW⸗Sammeltag auch in der Shweſterſtadt Ludwigshafen ſeine Pflicht. Klingender Lohn für die eifrigen turnerſſchen und gymnaſtiſchen Vorführungen auf Straßen und Plätzen war zehntauſendfaches Büchſengeklapper von gern geſpene deten„Sportgroſchen“. Er ſtiehlt und wildert nicht mehr. Eugen Gehrum aus Speyerdorf, geboren am 3. De⸗ zeuber 1885, iſt ein alter Sünder. Nicht weniger als ſechs mal iſt er bereits vorbeſtraft, teils wegen Wilderei. Jetzt ſaß er wieder einmal lange Zeit hinter ſchwediſchen Gar⸗ dinen. Als er freikam, nahm ihn die Kriminalpolizeiſtelle TDudwigshafen a. Rh. unter ihre Fittiche und ſorgte dafür, daß er in ein Konzentrationslager abgeſchoben werden konnte. Das Konzertkaffee des Pfalzbaus, das über Wochenende wieder ſeine Pforten öffnete, ſtellte ein unterhaltendes Kleinkunſtprogramm auf die Beine. Die muſikaliſhe Be⸗ treuung übernahm auch diesmal die heimiſche Viktor Bal bach. Heikeſberger Querſchnitt 5 — Pn Mit erſten beitsge⸗ in lebe beitspl lauf u Schneid vitz 19. ihn nie ſolche teiligten und t ſchaſtben ſchich be ben un durften, Daß di Kriegst für bie unſeres Kraft u Vier meiſte rf ger und Lache über de fang ve ic konnte. bereitur ſtaltung nehmer Muſtkvr auffſthr Schd tüſe Ausdru bebt der Und reichs we Arbeit Chemni arbeit 1 zugelaff macht. M Tat in den Beveick führer Wochen aufbau geſamt wart er erledig reichsp beſtim: nahm ſten de des B fachlich Kapelle 5 Die Preſſeſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: 1 Der ao. Profeſſor für orientaliſche Philologie Dr. Rudi Paret hat einen Ruf an die Univerſität Bonn als or⸗ dentlicher Profeſſor für Semitiſtik u. Iſllamkunde erhalten und angenommen. Pofeſſor Paret wurde am 3. 4. 5 in Wittendorf(witrtt. Schwarzwald) geboren, ſtudierte in Tübingen orientaliſche Pilologie und promovierte dort im Jahre 1924. Nach einem Studienaufenthalt in Aegypten habilitierte er ſich im Jahre 1926 an der Univerſität Tü⸗ bingen, begab ſich im Jahre 1929 abermals zu Studien⸗ zwecken nach der Türkei und wurde im Mai 1930 mit der Vertretung der orientaliſchen Philologie an der Univerſität Heidelberg beauftragt. Im Jahre 1936 erfolgte ſeine Er⸗ nennung zum ao. Profeſſor. Parets wiſſenſchaftliche Ver öffentlichungen erſtrecken ſich auf das geſamte Gebiet der arabiſchen Sprache, Literaturgeſchichte und Iſlamkunde. Im gegenwärtigen Kriege war er tätig als Wehrmachts⸗ dolmetſcher für Arabiſch. 5. jachwa Dem (Straß Jenn zirke, den di! Die teilung Beruf, ſpielbe geſchri gekehr. und p. —— „Di erlern in die irrſt di baren Herzen dieſen überha einmal Ich man m daß me werfen poltert trauen = F Ar AN FJ ** r 3 ö Mit dem Chemnitzer Turn⸗ und Spfelfeſt, das dum erſten Male eine geſchloſſe we Darſtellung ſämtlicher Ar⸗ beitsgebiete des Fachamts Turwen in ſeinen Höhepunkten in lebensvoller Buntheit brachte, hat der sommerliche Ar⸗ beitsplan ſeinen Abſchluß gefumden. Ueber deſſen Ver⸗ auf und Inhalt urteilt der Reichsmönnerturnwart M. Schneider(Leipzig):„Die Kriegs meiſterſchaften in Chem⸗ vitz 1940 waren von einem Erfolg gekrönt, wie man ſich ihn nie zu erhoffen gewagt hätte. Mitten im Kvieg eine solche Leiſtung hinzuſtellen, muß jedem perſöwlich Be⸗ lelligten und amtlich Intereſſierten mit ehrlicher Freude und tiefer Genugtuung erfüllen. Doe Kriegs meiſter⸗ ſchaften 1940 des Fachamts Turnen werden in der Ge⸗ ſchichte des DSR immer ein Merk⸗ und Markſtein blei⸗ ben und allen denjenigen, die ſte perſönlich miterleben durften, eine ſchöne Erinnerung für das ganze Leben ſein. Daß dieſer Erfolg möglich war, mitten in den härteſten Krlegstagen unſerer Zeit, iſt ein unumſtößlicher Beweis für die innere unerſchütterliche Ruhe und Geſchloſſenheit unſeres völkiſchen Lebens und die äußere ſiegesbewußte Kraft unſeres Volkes“. Vier Faktoven wirkten zuſammen, um die Mehrkampf⸗ meiſterſchaften und Sommerſpielmeiſterſchaften der Tur⸗ ner und Turnerinnen zu dieſem Erfolg zu führen. Lachender Sonnenſchein lag während der beiden Tage über der Chemnitzer Großkampfbahn, ſo daß das um⸗ ſangreiche Programm reibungslos durchgeführt werden konnte. Die beſte Organiſation und die ſörgfäbtigſte Vor⸗ bereitung ſtehen und fallen mit der Witterung.. Gine beſſere Umrahmung konnten die Chemnitzer Hoch⸗ lage beutſchen Turnens nicht gut finden. Eine Kampf⸗ bahn ſtand zur Verfügung, die geradezu ein Muſberbeiſcp bel für Zweckmäßigkeit und Schönheit einer Sportplatzanlage genannt werden kann. Auf einer ſafttgen Grünfläche wickelten ſich alle Kämpfe in einer Geſchloſſenheit ab, wie ſie erſtmabig Chemnitz möglich machte. Es iſt aller Brauch bei größeren turneriſchen Veran⸗ ſtaltungen neben dem kämpferiſchen Erlebnis den Teil⸗ nehmern eine Stunde der Beſtnwlichkeit zu bereiten. Muſtkbvorträge in meiſterhafter Wiedergabe und die Feſt⸗ aufführung von„Prinz Friedrich von Homburg“ im Stcbdtüſchen Schauſpielhaus ſchufen eine Feierſtunde als Ausdruck des Strebens nach hoher Feſtkultur in der Ar⸗ beit des NSR. 6 5 Und zum vierten die Meiſterſchaften felbſt und die Be⸗ reichswettkämpfe der Sachſen. Die zähe und zfelbewußte Arbeit in den Bereichen und ihren Gliedern hat in Chemnitz erneut ihre Früchte getragen. Nach deren Vor⸗ arbeit wurden trotz großen Anſturmes nur 60 Deilnehmer zugelaſſen. Hinzu kamen 15 Sondermeldungen der Wehr⸗ macht. Mehr als ein Drittel dieſer 75 Deilnehmer trug Mehrkampfmeiſterſchaften der Turner Die Erfolge der badiſchen Turner und Turnerinnen das Ehrenkleid der Soldaten. Für die Leiſtungshöhe der Teilnehmer ſpricht, daß 69 Hie Anforderungen erfüllten. und Sieger wurden. Von den Turnerinnen wurden 63 Siegerinnen. Erſtaunlich aber wahr! In beiden Gruppen war eine Leiſtungsſteigerung feſtzuſtellen. In den Pfflicht⸗ übungen der Turner wurde 5smal, in den Kürüb ungen Amal die Höchſtpunktzahl 20 erreicht, 19 Punkte und mehr erzielten 18 bzw. 12 Turner. Von den Turnerinnen er⸗ dielten 5 die Höchſtpunbtzahl 20 und 12 Turnerinnen 10 Punkte und darüber. Im Durchſchnitt erreichten die Sie⸗ ger 16 P. in den Pflicht⸗ und 16 P. in den Kürübungen, die Turnerinnen 15% P. Das entſpricht dem Prädikat Abgeſehen vom Turnen an den Schaukelringen „gut“. zeigen die Leiſtungen an den einzelnen Geräten beine nennenswerte Unterſchiece. Stadel⸗Konſtanz, der Meiſter, war der beſte Geräteturner mit 169,5 P. vor Beckert⸗Neu⸗ ſtadt i. Schw. und Müller⸗Leuna mit 166 P. Die beſten Geräteturnerinnen waren die beiden erſten Siegerinnen Dumbsky⸗Nürnberg und Sievers⸗Kiel. In den volks⸗ tümlichen ſchoß der 2. Sſeger Rufſing⸗Wilhelmshaven mit voller Punktzahl und die Meiſterin Dumbsky⸗Nürnberg mit 63 P. den Vogel ab. 5 Die Vertretung des Bereichs Baden beſtamd aus 5 Turnern und 3 Turnerinnen, Hie ſich alle wacker ſchlugen und Badens Spitzenſtellung erneut bewieſen. W. Stadel⸗Konſtanz, der Zwöbfkampfmeiſter des Jaßres 1937, Deutſcher Meiſter am Reck und Barren 1940, ſicherte ſich erneut den Meistertitel, ein Erfolg, den außer Kob⸗Berlin kein Turner aufzuweifen hat. Wie bei den Geräte⸗Meiſterſchaften 1940 landete der ſtäm mige Schwarzwaldſohn F. Beckert ⸗Neuſtadt auf dem 3. Platz. Die drei übrigen Vertreter ſtellte TV Mannheim 1846. Der glänzend veranlagte Nachwuchsturner W. Pfitzen⸗ meier, der erſtmals zu einem ſo ſchweren Kampf an⸗ trat, landte mit 196,5 P. an 16. Stelle. E. Anna er⸗ reichte 173,5 und F. Eſchwei 165,5 P. Von den badiſchen Turnerinnen Ranfſt vom TV Mannheim mit 141,5 P.(6. Rang) an der Spitze. Die beiden Heidelbergerinnen Frl. Volk und Lautenſchlager erreichten 199,5(8. Rang) bzw. 126,5(20. Rang).— Die Punktzahlen der badiſchen Ver⸗ ſteht Fräubein tretung: Volkst. Ger.⸗Pfl. Ger.⸗KHür S. W. Stadel 50 7⁵ 94,5 219,5 F. Beckert 44 75 99 210 W. Pfitzenmeier 47 65,%5 84 196,5 E. Anna 91 68 79,5 179,5 F. Eſchwei 3⁵ 56,5 74 165,5 Ful. Ranfft 5 5 80,3 141,5 Frl. Volk 58 49,5 32 199,5 Frl. Lautenſchlager 50 46,5 30 126,5 Der Sport im Elſaß Meiſterſchafts⸗Fußball ab nächſten Sonntag Tatkräftige und ſachverſtändige Männer haben in den wenigen Wochen des Beſtehens des NSRe⸗ Bereichs Elſaß ganze Arbeit geleiſtet. Sportbereichs⸗ führer Miniſterialrat Kraft gab ſchon vor einigen Wochen die allgemeinen Richtlinien für den Neu⸗ aufbau des Sports bekannt und nun iſt auch ſein geſamter Mitarbeiterſtab im Amt. Bereichs ſport⸗ wart wurde Karl Maaß(Kehl), die Kaſſengeſchäfte exlehigt Karl Hirlimann(Straßburg), zum Be⸗ reichspreſſewart wurde Otto Jenner(Straßburg) heſtimmt und Frau Berta Jehl(Skraßburg über⸗ nahm das Amt der Bereichsfrauenwartin. Die Po⸗ ſten des ſtellvertretenden Sportbereichsführers und des Bereichs⸗Jugendwartes ſind noch unbeſetzt. Die ſachliche Arbeit liegt in den Händen der Bereichs⸗ ſachwarte, die ebenfalls bereits faſt alle bekannt ſind. Dem Fußball ſteht beiſpielsweiſe Karl Rennion (Straßburg) vor, während für die Leichtathletik Otto Jenner verantwortlich iſt. Für die 13 Sportbe⸗ zirke, die den politiſchen Kreiſen entſprechen, wur⸗ den die führenden Männer ebenfalls beſtellt. Die Kämpfe um die elſäſſiſche Pußball⸗ Meiſterſchaft nehmen bereits am 29. Seyt. ihren Anfang. Die Bereichsklaſſe ſpielt in zwei Ab⸗ teilungen. einer Abteilung Unterelſaß und einer Ab⸗ teilung Oberelſaß. In der Abteilung 1(Unterel⸗ ſaß) ſpielen folgende acht Vereine: RSc Straßburg, SC Schiltigheim. Frankonia Straßburg, Sc Schlett⸗ ſtadt 1906, Fc Hagenau 1900, Je Mars Biſchheim, SV Straßburg und Ic Biſchweiler 1907. Die Ein⸗ leilung der Abteilung II folgt in Kürze. Ehemalige Berufs⸗ und Amakeurſpieler bleiben für den Verein ſpielberechtigt, bei dem ſie im Spielfahr 1939/40 ein⸗ geſchrieben waren. Für die aus Frankreich zurück⸗ gekehrten ſowie für die ehemaligen konfeſſionellen und politiſchen Vereinen angehörenden Spieler be⸗ 1 ROMAN VON HANS RICHTER 10 „Du biſt noch nicht zu alt, um nicht noch etwas erlernen zu können, Albrecht“, ſagte Tante Arm⸗ gard damals.„Das Wort„‚Umſtellung' iſt ja ein ſeſter Begriff geworden. Stell dich auf Landwirt⸗ ſchaft um!“ 5 Ich wurde ungehalten.„Man tut faſt, als ſei der Soldatenberuf etwas Sinnloſes“. meinte ich. „Du weißt, daß ich es ſo nicht gedacht habe, und wenn du glaubſt, ich legte oͤir Evas wegen etwas in den Weg oder ſtellte Forderungen an dich, wenn du in die zukünftige Reichswehr eintreten willſt, dann irrſt du. Ich habe keine Kinder und keine unmittel⸗ baren Erben, dein und Ilſes Kind ſteht meinem Herzen am nächſten. Ich weiß nicht. ob man in dieſen Zeiten von Erbe und ähnlichen Dingen überhaupt reden ſoll, aber ich rechne damit, daß Eva einmal Beſtitzerin ſein wird.“ Ich bin damals nicht ſehr weitſichtig geweſen;: man muß aber bedenken, ehe man mich verurteilt, daß man uns, den Soldaten, denen man nichts vor⸗ werfen konnte, beſonders böſe mitgeſpielt hatte. Ich polterte alſo etwas heraus, das nicht viel mit Ver⸗ trauen für die damalige Regierung zu tun hatte, und wir ſchloſſen eine Art Abkommen, worin Eva für ihre Erziehung meine ganze Penſion zufiel und in dem ich mich außerdem verpflichtete, durch einen nkeuen Verdienſt auch noch mehr für das Kind zu ſorgen. Tante Armgard nahm alle meine Bedingungen lächelnd an, und ich machte mich auf die Suche nach einer neuen Tätigkeit. g Ich will all die Fragen, die man an mich über eine Ausbildung ſtellte und die mir die Zornröbte eee. ſteht Freiheit in der Wahl des Vereins im Rahmen der NSRe⸗Satzungen. Der erſte Spieltag bringt folgende Meiſterſchaftskämpfe: 29. September: Rec Straßburg— Sc Schlettſtadt, Mars Biſchheim— Frankonia Straßburg, Ic Biſchweiler Ic Hagenau. SV Straßburg SC Schiltigheim. Scheuring Doppelſieger Veichtathletikfeſt in Krefeld Die Krefelder Leichtathletik⸗Wettkämpfe hatten eine her⸗ vorragende Beſetzung gefunden, ſo daß es auf der gonzen Linie ſpannende Kämpfe und auf der weichen Bahn auch zahlreiche überraſchende Ergebniſſe gab. So wurde Mehl⸗ hoſe über 1500 Meter nur Dritter hinter Bialowiz und Moß. Ebenſo erging es Stöck, der im Speerwerfen und Kugelſtoßen ſich mit dem g. Platz begnügen mußte. Der Krefelder Bongen war für Wöllke ein ſchwerer Gegner. Nur um einen Zentimeter war der Berliner im Kugel⸗ ſtoßen mit 15.43 Mete beſſer. Jakob Scheuring(Ottenau⸗ Gaggenau) holte ſich den Sieg in beiden Kurzſtreckenrennen. Bei den Frauen wurde die Meiſterin und Rekordhalterin Erika Bieß(Berlin) wieder dreifache Siegerin über 100 Meter, 80 Meter⸗Hürden und in der Staffel. Die Ergebniſſe: Männer: 100 Meter: 1. Scheuring(Ottenau] 10,8; 2. Kerſch(Frankfurt) 10,8.— 200 Meter: 1. Scheuring 22,0: 2. Ifland(Eſſen) 23,0.— 400 Meter: 1. Linnhoff(Berlin) 48,7; 2. Wieland(Halle) 48,9.— 800 Meter: 1. Gieſen(Ber⸗ lin):56,5; 2. Grau(Berlin) 125,7.— 1500 Meter: 1. Bia⸗ lowitz(Köln) 409,8; 2. Hoß(Wuppertal) 410.— 5000 Meter: 1. Raff(Oberhauſen) 14:53; 2. Seidenſchnur(Kre⸗ feld) 14:53,2.— 10 000 Meter: 1. Nadolny(Eſfen) 32:51,8; 2. Janſen(.⸗Gladbach) 38:96,2.— 200 Meter Hürden: 1. Becker(Berlin) 26,1 2. Leitner(Berlin] 27,0.— 4 mal 100 Meter: 1. Nationalſtaftel(Scheuring. Schenider, Necker⸗ mann, Kerſch) 42,9; 2. Poſt Dilſſeldorf 44,6.— 3 mal 1000 J. Luftwaffen⸗S Berlin.046— Hochſprung: 1. König(Stet⸗ 1. Schenke(Eſſen) 14,85; Meter: Schlegel(Jena) 1,85 Meter).— Weitſprung: tin) 7,00 Meter.— Dreiſprung: Wirtschafts- Meldungen Keine einheiiliche Kursgesfalſung Geringere Umſatztätigkeit Berlin, W. September. Zu Beginn der neuen Woche ſetzten die Aktienmärkte freundlich ein. Die Umſätze waren nicht beſonders beb⸗ haft, andeverſeits beben aber auch die Weriſchwankungen zumeiſt gering. Die Kursgeſtaltung ließ eine einheit⸗ liche Linie vermiſſen, jedoch waren Steigerungen in der 8 Mehrzahl. Verſorgungswerte ſtanden etwas mehr im Vordergrunde, währemd Zellſtoſſaktien bei kleinen Um⸗ ätzen ſtärber rückgängig waren. Am Montanmarkt ge⸗ umd Man⸗ eben unver⸗ Von Braun⸗ wannen Hoeſch und Rheinſtahl je, Buder nesmann je 7 v. H. Die u 0 ändert oder erhielten keine Anfa kohlenaktien ermäßögten ſich Deutſe Bei den Kaliwerten ſtiegen Wintershall um, während Salzdetfurth um 34 v. H. nachgaben. In der chemiſchen Gruppe blieben Farben mit 190 unverändert. Von Hey⸗ den wurden um 7 v. H. heraufgeſetzt. Rütgers fielen durch einen Rückgang um 2½ v. H. auf. Am Markt der Elektro⸗ und Verſorgungswerte ſſud Licht und Kraft mit plus 0,50, Bekula mit plus 1,25 ACG mit plus 198, Siemens⸗Vorege mit plus 1,75 und Siemens mit plus 2 w. H. zu erwähnen. E ſien gaben 1,50 v. H. her. Kabel, und Draht⸗, ſowie Textilaktien verän⸗ derten ſich kaum. Autoanteile lagen ſeſt, wobei BMW 0,50 und Daimler 1½ v. H. gewannen. Bei den Maſchinenbau⸗ faöbriken erhöhten ſich Schuberth u. Salzer um 2, bei den Metallwerten Metallgeſellſchaft um v. H. Von Bau⸗ werten büßten Berger 3 v. H. ein, hingegen ſtiegen Holz⸗ mann um 1,75 v. H. Zellſtoffaktien waren rückläufig, ſo Feldmühle um 0,75, Waldhof um 10 und Aſchaffenburger um 1,75 v. H. Bei den Brauereiaktien verloren Engel⸗ hardt 73 v. H. Zu erwähnen ſind noch Conti⸗Gummi und Bank für Brauinduſtrie mit je minus 1 v.., andererſeits Süddeutſche Zucker und Allgemeine Lokal und Kraft mit je plus 1,50. Von variablen Renten notierten Rei hsaltbeſitz 154,50 gegen 154,75 und Reichsbahn⸗Vorzüge 127,25 gegen 12776. Steuergutſcheine 1 nannte man 101,50. Geld und Devisenmerkt Berlin, 23. September. Am Geldmarkt wurde Blanko⸗ tagesgeld um g v. H. auf 1,75 bis 2 5. H. ermäßigt. Von Valuten erechnete ſich der Schweizer Franken wiederum mit 56,95. ot iz. Erdöl um 17g v. H. 54 ·Geſellſchaft für Mühlenfabrikate Gmbcß Saarbrücken. Die Geſellſchaftf iſt auf die alleinige Geſellſchafterin, die Rheiniſche Mühlenprodukte Emos Mannheim unter Li⸗ quidationsausſchluß übertragen worden. * Zulaſſung zum Holztankſtellenbetrieb. Durch die Um⸗ ſtellung vieler Fahrzeuge auf Generatorengasantrieb iſt die Einrichtung geeigneter Holztankſtellen akut geworden. Für die Uebernahme des Holztankbetriebes kommen in erſter Linie Tankſtellen in Frage, die Lerkehrsgünſtig gelegen und mit einem ſtändigen Bereitſchaftsdienſt und mit den notwendigen Kundendienſtrichtungen verſehen ſind. Ge⸗ 2. Munding(Frankfurt) 14,34 Meter: a. Glein(Frankfurt) 14,11 Meter.— Speerwerfen: 1. Wenzel(Berlin) 63,07 Meter.— Hammerwerfen: 1. Blaſk(Berlin] 50,58 Meter. — Kugelſtoßen: 1. Wöllke(Berlin) 15,43 Meter; 2. Bongen (Krefeld) 15,2 Meter; 3. Stöck(Berlin) 14,71 Meter. Frauen: 100 Meter: 1. Bieß(Berlin) 12,6.— 80 Meter Hürden: 1. Bieß 12,2.— 4 mal 100 Meter: 1. SC Char⸗ lottenburg 50,4; 2. Bereich Niederrhein 50,6.— Hochſprung: 1. Dürer(Berlin] 1,44 Meter.— Weitſprung: J. Biller (Wuppertal) 5,30 Meter. Finnlands Leichtathleten ſühren Auf dem Platz von Ferenevaros Budapeſt, der in zwei Wochen auch der Schauplatz der deutſch⸗ungariſchen Begeg⸗ nung im Fußball und in der Leichtathletik ſein wird, be⸗ gann am Samstag der Leichtathletikländerkampf zwiſchen Ungarn und Finnland. Vor 40 000 Zuſchauern errangen die Finnen nach dem erſten Tage mit 46:81 Punkten eine ein⸗ deutige Führung. Lediglich im Diskuswerfen ſtellten die Ungarn den Sieger und auch den Zweiten. Alle anderen Wettbewerbe wurden von den Gäſten gewonnen. Beſonders ſpannend verlief der 200⸗Meter⸗Lauf, in dem die drei erſten Läuſer nur durch Bruſtbreite in dex gleichen Zeit von 2, getrennt waren. Knapp war auch der Ausgang des 5000⸗Meter⸗Rennens, das Tuomen in 14:88, um Zen⸗ timeter vor dem Ungarn Kelen für ſich entſchied. Die Er⸗ gebniſſe waren: 209 Meter: 1. Tammiſto(F) 22,3; 2. Kronqu viſt(F) 22,3 800 Meter: 1. Storskrubt(F) 158,4; 2. Szabo(11) 5000 Meter: 1. Tuominen(F) 14:39,2, 2. Kelen(u) 14,33, 400 Meter Hürden: 1. Virta(F) 54,5; 2. (Finnland) 55,6. Hochſprung: 1. Peräſolo(F) 1,95 Meter; 2. Nicklehn(8) 1,88 Meter. Fabricius Kugelſtoßen: 1. Hyqviſt(F) 15,05 Meter; 2. Nemeth(U) 14,94 Meter. Diskuswerfen: 1. Horwath(u) 48,08 Meter; 2. Kulitzky (Ungarn)] 47,30 Meter. Nikkola wirft den Speer 75,61 Meter Der zweite Dag des Leichtathletikländerkampfes zwiſchen Finnland und Ungarn wurde vor 10 000 Zuſchauern in An⸗ weſenheit des ungariſchen Reichsverweſers Horthy abge⸗ wickelt. Die Finnen, die ſchon am Vortag eine klare Füh⸗ rung errungen hatten, beendeten den Länderkampf mit 90:82 Punkten ſiegreich, nachdem die Ungarn am zweiten Tage einige bemerkenswerte Ergebniſſe aufzuweiſen hatten und das Ergebnis günſtiger zu geſtalten vermochten. Der in letzter Zeit ſtart nach vorne gekommene junge inniſche Werfer Nikkola bewies ſein großes Können durch einen Sieg im Speerwerfen mit 75,61 Meter, wobei er die bis⸗ herige Jahresbeſtleiſtung ſeines Landsmannes Järvinen um über einen halben Meter Lerbeſſerte. Was bei allen Verſuchen in der Heimat dem Finnen Lähdesmäki miß⸗ ins Geſicht trieben, nicht aufzählen. Ich will nur ſagen, daß man die gehobenen Stellungen denen vorbehalten hatte, die nicht, wie wir, vier Jahre im Felde verſäumt hatten, an ſich ſelber zu denken, und daß man uns als kleine Schreiber beſchäftigen wollte. Lieber noch als Proviſionsreiſende. „Ich will das nicht weiter ausführen, ſondern nur berichten, daß ich eines Tages— oder beſſer: Abends — in einem Lokal in der Friedrichſtraße einen alten Kameraden traf, der geheimnisvolle Andeutungen machte und mich am anderen Vormittag zu einer Zuſammenkunft in eine der vornehmen Wohnungen am Kurfürſtendamm beſtellte. In einem großen Arbeitszimmer ſaßen dann mein Kamerad und ich einem dunkelhäutigen Herrn, der nur gebrochen deutſch ſprach und der mir als Don Eſtobal oder ſo ähnlich vorgeſtellt wurde, gegenüber, und wir hatten eine Art militäriſches Examen zu beſtehen. 5 „Sind Sie Kavalleriſt geweſen, Herr Major?“ be⸗ gann die Unterhaltung. „Ich bin Rittmeiſter.“ „Warum nicht Major?“ Ich wußte nicht, ob ich lachen oder deutlich wer⸗ den ſollte, aber der Mann war Ausländer, und die Gründe, die ich zur Rechtfertigung meines Ver⸗ haltens hätte anführen können, waren ausſchließlich deutſche Gründe.„Die Regierung, der ich bisher meine Dienſte zur Verfügung geſtellt habe, hat mich bis zum Rittmeiſter aufſteigen laſſen“, wich ich aus. „und alles andere ſind Dinge perſönlicher Natur.“ Don Eſtobal ließ mich nicht ausreden.„Gut, Se⸗ for, ich kenne das! Es macht auch nichts. Sie kön⸗ nen als militäriſcher Berater unſerer Armee——“ Nun war es an mir, den Don zu unterbrechen. „Handelt es ſich um eine Armee. die mit der des Deutſchen Reiches im Kriege gekämpft hat— ich meine: auf oer anderen Seite?“ „Nein, Sefſor... Sie waren zu Beginn des Feldzuges Adjutant eines Kavallerieregiments?“ „Ich war es kurz vorher geworden.“ „Die Fragen der Verwendung berittener Waf⸗ fen im Felde, ihre Umſtellung auf den Grabenkrieg und ihre Verſtärkung durch techniſche Hilfsmittel, wie zum Beiſpiel das Maſchinengewehr, ſind Ihnen geläufig?“ „Selbſtverſtändlich.“ Der Herr lächelte. Armee und das Offizierskorps der deutſchen Armee „Wir verehren die deutſche ganz beſonders, aber wir können um dieſer Vor⸗ liebe willen keinen Konflikt mit den Regierungen Ihrer ehemaligen Gegner vom Zaun brechen. Wir müſſen in Ihrem und in unſerem Intereſſe ein wenig vorſichtig ſein. Ich ſchlage Ihnen folgendes vor, Herr Rittmeiſter: Sie treten eine Studien⸗ reiſe nach Südamerika an, ſagen wir. um ſich über die Siedlungsausſichten für deutſche Auswanderer zu unterrichten. Es werden Ihnen die Mittel zur Fahrt auf einem holländiſchen Schiff, natürlich in der erſten Klaſſe zur Verfügung geſtellt und weiter⸗ hin die Mittel, in einer noch feſtzuſetzenden Stadt Argentiniens, nennen wir ſie vorerſt Buends Aires, auf ein oder zwei Jahre zu leben. Nach Beendigung des erſten Jahres ſteht uns und Ihnen die Möglich⸗ keit zu, das Vertragsverhältnis zu beenden. In fe⸗ dem Falle ſichern wir Ihnen freie Rückreiſe auch ſchon nach einem Jahre zu, wir ſind unter Umſtän⸗ den bereit, die Bedingungen, die wir Ihnen anzu⸗ bieten haben, zu verbeſſern.“ „Und was habe ich dafür zu tun?“ fragte ich. „Wie ich ſchon ſagte: unſere Offiziere mit Ihrer Kriegserfahrung vertraut zu machen.“ „Damit ſchädige ich mein Land!“ fuhr ich auf. Don Eſtobal machte eine beſchwichtigende Hand⸗ bewegung.„Was ich Ihnen anbiete, würde jeder Engländer oder Franzoſe ſofort, und auch mit der Erlaubnis ſeiner Regierung, annehmen.“ „Und warum fragen Sie gerade mich?“ „Wir haben Vertrauen zu Ihnen, beſonders Ihrer Tätigkeit im Grenzſchutz halber. Argenti⸗ nien iſt ein Land, das ſich gegen den Bolſchewismus beſonders ſcharf abgrenzt; Sie brauchen nichts zu befürchten.“ Warum hätte ich Beſorgnis haben ſollen, be⸗ ſonders, wo mir auch noch die Möglichkeit geboten 5 0 haftsgruppe E I 0 führt in enger Verbindung mit den zuſtändigen Stellen die Prüfung der ſich um eine entſprecher Umſtellung be⸗ werbenden Betriebe auf ihre Eignung hin durch. Es kann ſich ſelbſtverſtändlich zunächſt nur um die Zulaſſung einer beſchränkten Zahl von Bewerbern handeln. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. 12—14, Pfirſich 12. Quitten 15—18, Rettich—4, Kohlrabi 5, Buſchbohnen, Stangen⸗ bohnen 14, gelb 14—15, Tomaten 11,6, gelbe Rüben 4, Blumenkohl 18—25, Wirſing 4,5, Weißkraut 3, Rotkraut 6, Schlangengurken 18—18, Kaſtengurken 1316, Lauch—4, Sellerie 10—15, Spinat 10—13, Endivien—7, e Ifennig. * Obſtgroßmarkt Weinheim. Hauszwetſchgen Kopſſalat—86, 9 157 den 10—12; Aepfel a 11-27, b 15; Birnen à „ b-15; Buſchbohnen 12—14; Stangenbohnen 12 Pfirſiche a 15-28, b 20 14; Tomaten—11 Pfg. * Weinheimer Schweinemarkt. ſchweiwe, 74 Läufer. Verkauft: 51 Mil Stück 1220 4, 20 Läufer, das Stück von 95—60 l. 21. 2 279.0 279.0 Frankfurt a. M. 0 Deutsche Steinzeug Deutsche festverzinsliche Werte 0 er Hof m- Werger 141,5 21. 23. 2. DEUTSCHE STAATSANLEIHEN tr. Licht u. Kraft 190,0 191,0 ——— nger Union% e. 4% Schatz D. R. 38.. 101.7 101,7 L. G. Farben 191. 190.6 4½ Baden 1927 101.5 101.5 Gesfürel 179.0. Altbes. Dt. Reich.. 154.7 154.2 Grün u. Bilfinger 180 321.0 E 5 3 158.0 W DANLEEEN—. 188.5 leidelberg 26. 101.0 5 143.0 148.9 annheim 26 101.5 1010 222, 72 heim 28. 101,0 101% 25 4% Pforzheim 28 1500 150 PFEANDBRIEEE 221.55 1440 144.0 5 01.0 f. Walzem.* 4% Mein. Hyp. Bank nn. 141.7 1415 ES und s 10„ Netallgesellschaft N 155,0 152.5 4% Pfälz. Hyp. Bank Rhein. Elektr. Mannh. 160, 160,0 24—26 R 2— 9 01,0 Rhein.- Westf. Elektr. 141.5 141,0 1 Rutgers—— US TRIE-ORLAeAIeNHEN Saledetturin 208.0 2070 1 Benz 27 105,2 105,2 Salzwerk Heilbronn 4 7 4% Pt. Ind. Ban 39 101,8 102,0 Schwartz-Storchen.. 140,0 140.0 5 Gelsenkirchen v. 36 104,2... Seilindustrie(Wolf) 129.5 130.2 4% Krupp v. 36. 03,6 108,6 Siemens u Halske. 250,0 2520 4% Ver. Stahlwerke. 102.5 102,8 Süddeutsche Zucker 248.5 247.0 6 16. Farb. RM-Anl. 28 1449 Zellstoff Waldhof.. 166.2 164, KTIEN BANKEN E NWͤ 170,0„Bayr. Hyp. u..-Bank 128,0 128.0 Aschaffenb. Zellstoft 146,0 144.5 Commerzbank.. 135, 136,0 Augsb.-Nürnb. Masch. Deutsche Bank.. 142,0 142,5 Bayr. Motorenwerke 186,0 189.5 Deutsche Reichsbank. 120,0 120, Brown. Boverie& Cie. 156,0 156,5 Dresdner Bank 135,0 136,2 Contin. Gummi... 294,0 292,0 Pfalz. Hyp.-Bank 124,7 124 Daifnler- Benz 177,2 179,0 Rhein. Hyp.-Bank.. 154,5 Deutsche Erdöl... 160,0 160.51—— Dt. Gold u. Silber.. 270.0 269.0) Zwischenkurs. Mit 4,16 um 3 im Stabhochſprung. eigenen Landesrekord g Wie am Vortag über 5000 trafen wieder drei t an Bruſt im Ziel ein, Der glückte, das gelang ihm jetzt Meter verbeſſerte er ſeinen Zentimeter. Läufer über 10000 Meter Bruf 1 5 Ungar Szilaghi verwies in 30:37,8 den Finnen Tuominen und den Ungarn Kelen in gleicher Zeit auf die Plätze. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Gyenes(U) 10,7; 2. Dr. Sir(U) 10,7.— 400 Meter: 1. Fammiſto(F) 48,8; 2. Storskrubb(F) 49,0.— 1500 Meter: 1. Szabo(U) 3: 2. Sarkama(F):54.— 10 000 Meter: 1. Szilaghi(U) 97,8; 2. Tuominen(F) 30:87,8.— 110 Meter Hürden: 1. Hidas(Uu) 14,9; 2. Su⸗ vivio(F) 15,2.— Schmedenſtaffel: 1. Ungarn:55,17 2. Finnland 156,8. 7,26 Mtr.; 2. Vermes(U).14 Meter.— Speerwerfen: 1. Nikkolag() 75,61 Meter; 2. M. Järvinen(F) 72,22 Meter.— Stabhoch⸗ ſprung: 1. Lähdesmäki(F) 4,16(finniſcher Rekord); 2. Reinikka(F) 4 Meter. Vadens Elf für Teplitz Im Reichsbundpokal gegen Sudetenland Im Reichsbundpokalwettbewerb der Bereichsmann⸗ ſchaften im Fußball muß die badiſche Mannſchaft bekaunt⸗ lich die Reiſe nach Teplitz antreten, um dort gegen Sie Mannſchaft des Sudetenlandes zu ſpielen. In An⸗ betracht der Stärke des Gegners, der auf eigenem Platz vecht ſpielſtark ſein dürfte, hat Ber entſchloſſen, eine möglichſt ſtarke aus die Elf die die n fügung ſtehenden Spielern der drei Spitzenvereine Wald⸗ zur hof, VfR Mannheim und Vin Mühlburg zuſtellen, die folgendes Ausſehen hat: zetter (füt Mannheim) Konrad Wünſch [Vin Mannheim)[VfB Müclburg) Feth Moſer Namge (Bft Mannheim)(VfB Mühlburg)[SV Waldhof) Gruber Fanz Erb Naſtetter Rohr [Mühlburg)(Waldhof)(Mühlburg)(VfR) Erſatz: Fiſcher(Mühlburg) und Bauder(SV Waldhof). zuſammen⸗ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September ARuelnnegel. 1 5 2 22. 25 Bbeinpegel 20 212.23 ö„Mannheim 5,515, Rheinfelden 3 663 483 453.37 Kaub. 4. 38045 Breisach 363 3˙5 41/3 433.320 Köln ö.4 0 Kehl.524.254, 104,10 4,08 ö„ Straßburg.19.12.08, 3,04 3,88] Neckarpe ge! ö Max au 2.22 6,48.04 5,05.83] Mannheim 6,5015 955.305,25 wurde, zu reiſen und fremdeg Land zu ſehen? Mehr noch: Dinge, die ich nicht gutheißen konnte, nicht zu ſehen und nicht mitmachen zu müſſen? Kurz, ich erfuhr, daß das Schiff, welches ich zu nehmen hätte, bereits in wenigen Tagen abfahren würde. „Sie werden Ihre Einkäufe auch in Buenos Aires tätigen können“, ſagte Don Eſtobal,„Buenos Aires iſt eine ſehr ſchöne Sadͤt.“ Damit war ich entlaſſen Als junger Leutnant habe ich einmal ein Früh⸗ fahr an den oberitalieniſchen Seen verbracht; ich hatte mir bei einem Sturz im Jagoͤſpringen ein paar Rippen angeknackſt, und der Arzt war nett ge⸗ nug, Oberitalien für einen Erholungsaufenthalt als oͤringend notwendig zu erklären. Weun ich mit Ilſe über Urlaubsziele für unſere Hochzeitsreiſe ge⸗ ſprochen hatte, dann war oft von einer Fahrt in die Provence die Rede geweſen, wo wir den Stammſitz meines Geſchlechtes aufſuchen wollten. Aus öſeſer Hochzeitsreiſe iſt nichts geworden, und ſo kam es, daß ich erſt jetzt meine erſte wirkliche Auslandsreiſe antrat. f Die„Prinzeſſin Juliana“ ſollte von Rotterdam abgehen, und ich hatte nur wenig Zeit, um meine letzten Vorbereitungen zu treffen. Als ich von Sternowo und von meiner Tochter Abſchied nahm, war klirrender, eiskalter Winter. Der See war zugefroren, und ſtatt des Wagens er⸗ wartete mich ein Schlitten an der Bahn. Armgard Gorzien ſprach dies und das mit mir durch. Wir beſtimmten, Eva ſolle ihre erſten Jahre in der Dorfſchule zubringen und erſt ſpäter das Ly⸗ zeum meiner alten Gaxniſonſtadt beſuchen. Als ich mein Plan noch weiter ausſpinnen wollte, lächelte ſie:„Südamerika iſt für uns bier ſehr weit, Albrecht, aber ſo weit, wie du es dir jetzt einxedeſt, iſt es auch wieder nicht“ 8 Ich konnte ihre Anſicht nicht teilen. Meine Vor fahren haben einmal Frankreich verlaſſen, und als ſie nach Preußen kamen, iſt das ihre neue Heima geworden. Ich will es ebenſo machen; ich will au nach vorn ſehen, nicht zurück.“ 5 a Fortſetzung folg.) elt und A U Beginn des Theaterwinters: „Walküre“ im Begeiſterungsſturm Neue Opernkräfte ſtellen ſich vor! Als vielverheißenden Auftakt ber Mannheimer Theaterſpielzeit erlebten wir am Sonntag abend eine in weſentlichen Partien mit neuverpflichteten Kräften beſetzte Aufführung des Walkürendra⸗ ma s, die faſt feſtlichen Charakter annahm. Das mit muſikaliſchen Schönheiten und ſoviel augenfälligem Empfindungsreichtum ausgeſtattete Werk erhielt durch das überzeugende Zuſammenwirken aller Fak⸗ toren einen faszinierenden Zug ins Monumentale und erreichte eine ſo bedeutende Höhe der Wieder⸗ gabe, daß das dichtbeſetzte Haus ſehr bald völlig im Banne deg Genius Richard Wagners ſtand. 5 Staatskapellmeiſter Elmen dorf— wie immer bei Wagner ganz in ſeinem Element— er⸗ zielte durch die ſuggeſtiye Geltendmachung ſeiner uſtleriſchen Abſichten eine beiſpielgebende Ge⸗ enheit und Eindringlichkeit der dramatiſchen amtwirkung. In Elmendorff wirkt. wenn der iſt Wagners über ihn kommt, eine ſolche Unmit⸗ telbarkeit eignen Miterlebens und Mitfühlens, daß f unter ſeinen Händen Entwicklung, Zuſammen⸗ Gei [[und Entladung der treibenden Kräfte des öra⸗ 91 matiſchen Geſchehens mit ſicherſter Folgerichtig⸗ keit vollziehen. Er ſcheint ſelbſt bezaubert von den Schönheiten der muſikaliſchen Linie und des klanglichen Ausdrucks und überträgt dieſe Verzau⸗ berung wie ſelbſtverſtändlich auf Muſiker und Sän⸗ ger, die unter ſolcher Führung mit ganzer Seele dabei“ ſind. Gleich der erſte Akt— dieſes Muſter⸗ beiſpiel Wagnerſcher Operndramaturgie— erſtand in einer ſelten zu erlebenden Friſche und Intenſttät der künſtleriſchen Auffaſſung. Er erhielt ſein de⸗ ſonderes Gepräge dadurch, daß alle drei Handeln⸗ den dieſeg Aufzuges zum erſten Mal und mit un⸗ leugbar ſtarkem Erfolg vor das Mannheimer Pub⸗ likum traten. Der neue Heldentenor unſerer Oper, Georg Faßnacht, eroberte ſich als Siegmund auf den erſten Anhieb die Herzen aller. Eine hochge⸗ wachſene, imponierende Erſcheinung, ein bemerkens⸗ wertes darſtelleriſches Temperament und der warme Glanz einer ſauber gebildeten tragfähigen Tenor⸗ ſtimme von mittlerem Timbre nahmen ſehr für die neue Kraft ein. Faßnacht beſitzt die Gabe, drama⸗ tiſch zu geſtalten nach Wagners Sinn und Abſicht, 3 heißt: Ton und Gebhärde deckten ſich in ſchöner llkommenheit. Sorgfältige ſtimmliche Schulung reint ſich hier augenſcheinlich mit ausgeprägter kaliſcher Intelligenz. In der Schwere und Wucht des dramatiſchen Ausdrucks, in der oͤurchdach⸗ en Darbietung der erzählenden Stellen und beſon⸗ auch im großen lyriſchen Schluß des erſten Ak⸗ tes, dem Duo mit Sieglinde, offenbarte ſich ein nicht alltägliches künſtleriſches Naturell. Breite ſchwel⸗ lende Geſangslinien entwickelten ſich unter Aufhbie⸗ tung von Feuer und Temperament mitedler Mühe⸗ loſigkeit heldiſcher Tongebung, und im yriſchen Ausdruck zeigte ſich die Stimme fern von jeder Weichlichkeit voll Natürlichkeit, Schwung und blühen⸗ der Kraft. In Grete Scheibenhofer begrüßten die Zu⸗ Hörer eine neue Sieglinde. Auch ſie erwies ſich als talentierte Künſtlerin, die mit ſehr bemerkenswer⸗ ten Mitteln der Stimme, der Gebärde und des dra⸗ matiſchen Spielvermögens, das mit tiefer ſchwärme⸗ riſcher Verinnerlichung gepaart erſcheint(„O hehr⸗ ſtes Wunder!“) eine höchſt gewinnende Sieglinden⸗ geſtalt ſchuf. Als dritter im Bunde ſchritt Franz Gotſchika als hühnenhafter Hunding wie ein Sproß Rieſenheims durch das Wälſungendrama und gab der finſteren Geſtalt das Charakteriſtikum drohenden Unheils, das wie ein ungeheurer Schatten über dem Liebesglück Siegmunds und Sieglindens lag. Die Stimme erreicht nicht ganz das Rieſen⸗ maß dieſes Körpers. Sie iſt kein ausgeſprochen ſchwarzer Baß, entwickelt aber in mittlerer Lage markige Kraft bei ſchöner Klarheit der Deklama⸗ tion. Eine ſtilvolle Geſangsleiſtung bot Glanka Zwingenberg als Brünnhilde. Sie fand für die Empfindungen vielfältigen und bis ins einzelne wohlerwogenen Ausdruck und behielt bis zum aedeadadandoadaudadal Au Schluß den Vollbeſitz ſtinnmlichen Mittel. Sie vermochte es, daß man( der erſten Begrüßung mit Wotan den ſtarken und reinen Ausbruch ihrer Freude mitfühlte und bei der Entgöttlichung ihrer Verzweiflung und ihrem Seelenſchmerz Glauben ſchenkte. Gemeinſam mit Schweska deſſen Wo⸗ tan in Sonderheit in ſeinen Zornesausbrüchen groß Geſamtergebnis des Abends. Irene iſt von früher her bekannt, herbe Fricka „Weibergezücht“ das Walküren⸗Oktetts(Erik Schmidt, Käte Dietrich, Helene Schmuck, Irene Ziegler, Lotte Schimpke, Nora Lan derich, Lydia Fahrenholtz und Elfriede Schubert) erwies ſich bei aller notwendigen 1 regtheit von einer höchſt erfreulichen muſikaliſchen Sicherheit und Exaktheit. Im Tornado des Beifalls zeigten ſich mit den umjubelten Darſtellern auch Elmendorff und Brandenburg in ſeiner Eigenſchaft als Inſze⸗ und wuchtig wirkte, hatte Glanka Zwingenberg nator. ſtarken Anteil an dem mitreißenden künſtleriſchen Carl Ou no Eiſen bart. ——— Peter Paul Rubens' Weltgeltung In Antwerpen finden in dieſen Tagen aus Anlaß des 300. Todestages von Peter Paul Rubens würdige Erinnerungsfeiern ſtatt. „In Rubens erſcheint die Selbſtändigkeit der Kunſt. weil ihr der Gegenſtand gleichgültig, weil ſie rein abſolut wird... Das iſt es, wodurch ſich Ru⸗ bens groß erweiſt, daß er mit freiem Geiſt über der Natur ſteht und ſie ſeinen höheren Zwecken gemäß tratktiert.“ Kein Geringerer als Goethe hat dieſe Worte geſprochen und damit nicht nur das Einzig⸗ artige und für ſeine Zeit Neue in der Erſcheinung des Peter Paul Rubens umriſſen, ſondern auch das Weſentliche eines ganzen Zeitalters ausgedrückt. Den Malern des Mittelalters war es in erſter Li⸗ nie um die Darſtellung des Gegenſtandes zu tun, an ihn verſchenkten ſie ſich mit ihrer ganzen Hingabe, ihre Kunſt war eingeordnet in die Religion, war ſelbſt Gottesdienſt. Erſt die Rewaiſſance und in ihrem Gefolge das Barock, deſſen ſtärkſter nordi⸗ ſcher Vertreter Rubens war. holte die Kunſt auf die Erde herab, ließ ſie ihren letzten Sinn nicht außer⸗ halb ihrer in dem dargeſtellten Gegenſtand, ſondern unmittelbar in ſich ſelbſt finden, machte ſie, wie Goethe ſich ausdrückte,„ſelbſtändig“,„rein abſolut', das heißt. die Kunſt wurde ſelber Göttin. Damit erſchloſſen ſich ihr ganz neue Möglichkeiten, die Schönheit der diesſeitigen realen Welt wurde mit einer Inbrunſt empfunden wie nie zuvor und in freudiger Beziehung zur höchſten Feſtlichkeit geſtei⸗ gert. In Rubens fanden die ſtrotzende Kraft der fla⸗ miſchen Raſſe, die Ueberlegenheit germaniſchen Gei⸗ ſteg und die ganze reiche Ueberlieferung niederlän⸗ diſchen Malertums ſich zu einem alles überragenden Gipfel zuſammen der heute, 300 Jahre nach ſeinem Tode, noch mit der gleichen unverminderten Leucht⸗ kraft zu ung herüberſtrahlt, wie er ſeinen Zeitgenoſ⸗ ſen erſchienen war. Obwohl ſeine Mutter nach dem frühen Tode des Vaters mittellos zurückgeblieben war, genoß Rubens ſchon als Knabe den Unterricht der tüchtigſten Meiſter ſeiner Heimatſtadt Antwer⸗ pen und wurde bereits mit 21 Jahren in die Lukas⸗ gilde aufgenommen. Seine bedeuendſten Lehrmei⸗ ſter ſind aber die großen ſalieniſchen Meiſter der Renaiſſance und des Barock geweſen, von Tizian und Michelangelo bis zu Tintoretto und Caravaggio, die er bei ſeinem langen Aufenthalt in Italien zwi⸗ ſchen ſeinem 23. und 31. Lebensjahr eingehend ſtu⸗ diert und immer wieder kopiert hat. Ja, noch zu der Zeit, da er als der berühmteſte Maler ſeiner Zeit in diplomatiſchem Auftrag in Spanien weilte, wunderten ſich ſeine ſpaniſchen Freunde und Vereh⸗ rer, daß er Stunden um Stunden damit zubrachte, die Tiziang der dortigen Galerien zu kopieren. Bald nach ſeiner Rückkehr aus Italien und ſeiner Vermählung mit der Ratsherrentochter Iſabella Brant war Rubens einer der geſuchteſten Meiſter ſeiner Heimat. Beſonders ſeitdem er 1610 für den Altar der St.⸗Walburgis⸗Kirche ſeine„Kreuzaufrich⸗ tung“ mit einem bis dahin noch nicht dageweſenen großartigen Realismus gemalt hatte, ſtrömten ihm die Aufträge zu. In ſeinem palaſtartigen Hauſe am „Wapper“ errichtete er die berühmte Werkſtatt, in der Hunderte von Gehilfen nach ſeinen Skizzen die Bil⸗ der in großem Format auf die Leinwand übertragen mußten, während Rubens ſich ſelber, je nachdem ent⸗ weder nur die letzte Uebermalung oder die eigene Ausführung einzelner Teile, beſonders der Figuren oder doch wenigſtens der Köpfe, vorbehielt. Unter den Gehilfen befanden ſich manche ſchon berühmte ſelbſtändige Meiſter. Auch van Dyck war hier jahre⸗ lang tätig. Dieſer Mann, den die Natur mit einer ſo über⸗ reichen Begabung beſchenkt hatte, hat aber keines⸗ wegs ausſchließlich ſeiner Kunſt gelebt. Das Geheim⸗ nis ſeiner Perſönlichkeit iſt gerade ſeine Vielſeitig⸗ keit. Er beherrſchte die geſamte humaniſtiſche und naturwiſſenſchaftliche Bildung ſeiner Zeit, ſprach die damals wichtigſten europäiſchen Sprachen, unterhielt Briefwechſel mit den bedeutendſten Gelehrten und ſtattete ſein Haus, in dem er eine reiche Gaſtfreund⸗ ſchaft entfaltete, wie ein Muſeum aus. Da er in ſei⸗ ner Zeit wie ein Fürſt lebte, brauchte die Zeit ihn auch wie einen Fürſten. Es waren die Jahre, da die junge Republik der niederländiſchen Generalſtgaten und die bei Habsburg verbliebenen„ſpaniſchen Nie⸗ derlande“ ſich aneinander wund rieben, ohne zu einer Einigung oder zu einer klaren Auseinanderſetzung kommen zu können. Wenn der Witz der zünftigen, einander beſpitzeln⸗ den Diplomaten nicht mehr aus und ein wußte, ſo nur einen Mann zu geben. um dle ſchein⸗ 8 rten Fäden weiter zu füh⸗ Rubens. deſſen über⸗ e Kunſt der Men⸗ Treue in jenen Ta⸗ iner Regierung dar⸗ 1 außerordent⸗ ande in ver⸗ i 1 5 i ern der Hei⸗ mat und fern ſeiner Kunſt verbracht. in Madrid, Pa⸗ ris, London, überall die Gunſt und das Vertrauen, ja die Freundſchaft der gekrönten Häupter genie ßend. Wenn ſein hochgeſtecktes Ziel, den Nieder⸗ landen den Frieden und die Verſöhnung zu bringen, im letzten nicht erreicht wurde, ſo war dies die Schuld der damaligen ſpaniſchen Regierung, ihrer Kurzſichtigkeit und Entſchlußloſigkeit, die ſich zu den von Rubens geratenen Mitteln nicht aufraffen konnte und die von ihm glänzend geknüpften Fäden nicht aufnahm. Verbittert und müde kehrte Rubens nach ſeiner langen diplomatiſchen Tätigkeit als dretund fünfzig, jähriger Mann nach Antwerpen zurück. Hier aber er- blühte ihm ein junges unverhofftes Glück in Geſtalt der ſechzehnjährigen Helene Fourment, die ſeine zweite Gattin wurde und deren echt flämiſche, kraft⸗ voll liebliche Schönheit der alternde Meiſter uns jn zahlreichen Bildern bewahrt hat. Ja, dieſes letzte Jahrzehnt ſeiner Schaffensperiode an der Seite der jungen Gattin, die ihm noch vier Kinder ſchenkte, be⸗ deutet den reifſten Gipfel in der Kunſt Rubens 1685 kaufte er das Rittergut und Schloß Steen bei Ant werpen, wo ſich ihm das reichſte Spätſommerglück entfaltete— ein Glück, von dem er ſelbſt glaubte, es noch viele Jahre genießen zu dürfen. Doch am 30. Mat 1640 riß ein Herözſchlag ihn mitten aus dem vollſten Leben heraus. ſchenbehan gen das N eee ee, 60 Fahre Berliner Zeughaus Großdeutſchlandgs berühmteſte Kriegsſammlung Bor 60 Jahren wurde das Berltuer Zeughaus als Kriegsmuſeum der Oeffent⸗ lichkeit zugänglich gemacht, nachdem es vorher faſt 200 Jahre lang als Rüſtkammer der Haupt⸗ bade und Sammelſtände militär iſcher Beuteſtüche und Trophäen gedient hatte. Seit ſeiner Erbauung unter dem erſten Preußen⸗ 8 Friedrich J. gehört das im Jahre 1706 voll⸗ endete Zeughaus zu den bedeutendſten Sehenswür⸗ digkeiten und Wahrzeichen der Reichshauptſtadt. Das vornehm gegliederte Bauwerk im klaſſiſchen Barockſtil in der Prachtſtraße Unter den Linden er⸗ hält ſein feſtliches Gepräge durch reichen bildneri⸗ ſchen Schmuck. Die zu Helmen ausgearbeiteten Schlußſteine der Fenſter, die das Dach krönenden Trophäen und die weltbekannten Masken ſterbender Krieger im Hof ſind Meiſterſchöpfungen des be⸗ rühmten deutſchen Bildhauers Andreas Schlüter. In 24facher Abwandlung wird hier dargeſtellt, wie Jüngling, Mann und Greis den gewaltſamen Zu⸗ griff des Todes in der ganzen Stufenleiter menſch⸗ lichen Empfindens vom aufbäumenden Schmerz bis zur vollſten Gelaſſenheit überwinden. Zweimal mußte das Zeughaus große Plün⸗ derungen über ſich ergehen laſſen: zuerſt 1700 durch die Ruſſen, die 800 Wagen mit Kriegsmaterial und 352 eroberte Fahnen und Standarten entführten, und dann nochmals 1806 durch die Franzoſen. Nach den Befreiungskriegen wurden dann ſeine Beſtände aller⸗ dings durch Marſchall Blücher wieder reichlich auf⸗ gefüllt. In den Jahren 1877/80 erhielt das Zeughaus durch einen großen Umbau ſeine heutige Geſtalt. Man ſchuf bei dieſer Gelegenheit eine eigene Ruhmes⸗ halle, in der die geſchichtlichen Ereigniſſe der letzten Jahrhunderte durch eine Reihe prachtvoller, rieſiger Wandgemälde verherrlicht wurden. Seine beſondere Weihe erhielt dieſer Raum durch die vom Führer übherwieſene Toten maske des Generalfeldmar⸗ ſchalls von Hindenburg, während zwei Seiten⸗ hallen die Standbilder ſiegreicher preußiſcher Herr⸗ ſcher und Feldherren aufgenommen haben. Die Schätze des Berliner Zeughauſes an mili⸗ täriſchen Beuteſtücken und Trophäen ſind einmalige in Deutſchland und wohl auch in der ganzen Welt. Man trifft dort alle alten Waffen für Krieg, Jagd umd Turnier von der Völkerwanderungs⸗ zeit big zum Dreißigjährigen Krieg. An die Befreiungskriege 1813/15 erinnern neben vielen Fahnen und Uniformen der Hut und die Orden Napoleons, Blüchers Feld⸗ mfitz e und Theodor Körners Ein eigener Fenſterſchrank zeigt die Entwicklung des Eiſernen Kreuzes, das bekanntlich 1813 durch Friedrich Wilhelm III. geſtiftet end bei Ans⸗ bruch des gegenwärtigen Krieges durch den Füßrer erneuert wurde. Von nicht zu überbietender Reichbalkigkett ſing die Sammlungen des Zeughauſesz aus dem Weltkrieg. Da findet man neben den Kampf flugzeugen Boelckes und von Richthofens Kanonen, Minenwerfer und ſonſtiges fahrbares Kriegsgerät in großer Auswahl; Aufmarſch⸗ und Mobilmachungs⸗ Heer⸗ Schreisg m pläne, Erinnerungen an berühmte deutſche führer, eroberte feindliche Fahnen und Standarten, ſowie die Ausrüſtungsſtücke und Uniformen ſämt⸗ licher an dem großen Völkerringen 1914/18 beteiligt geweſener Kriegsgegner. Selbſt eine Sitfaß⸗ ſänle mit den amtlichen Bekanntmachungen anz dieſer ſchweren Zeit fehlt nicht in der einzigartigen Sammlung. Aber auch der gegenwärtige Krieg hat bereits in einer Reihe von Sonderſchauen mit bedeutenden Trophäen von allen Fronten in dieſe berühmteſte kriegshiſtoriſche Schaun Großdeutſchlands Einzug gehalten. Theater, Muſik und Kunſt in Kürze Heinrich Zerkaulen ſſt vom Oberkommando der Kriegsmarine um eine dichteriſche Geſtaltung des heldenhaften Untergangs des Kreu zers„Blücher inn Oslofford gebeten worden. * In einem feierlichen Abt, an dem auch der Prüftdent det Reichskulturkammer Staatsral Körner teilnahm, bat Reichsleiter und Reichsſtatthalter in Wien Baldur von Schirach den neuen Direktor der Staatsoper in Wien, K. Strohm in ſein Amt eingeführt. * Aug Anlaß, der dreihundertjährigen Wiederkehr des Todestages von Peter Paul Rubens fand in Brüſſel eine Aufführung der Rubenskantate des verſtorbeneg gro⸗ ßen flämiſchen Komponiſten Peter Benoit ſtatt. Hünderte von flämiſchen Sängern und Sängerinnen ſowie ein aus⸗ erleſener Knabenchor brachten das Werk unter der Leitung von Heinrich Diel s zum Vortrag. DS ZZZ——ZT————————— Hauptſchriftlelter: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kultur politit, Theater und Anterhaltung: Carl Onno Eifenbart. Handel: i. V. Willy Müller.— Lokaler Teil: i. V. Dr. 85 W. Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W. Koch. port: Willy Müller.— Slüdweſtdeutſche Umſchau und Bilderdſenß 1. V. Dr. F. W. Koch, ſämtliche Mannheim. Jerausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode u. Co, Mannheim, R 1, 4/8.— Verantwortlich ien Anzeigen und Seſchäftliche Mitteilungen: i. B. Robert Göller Mannheim.— Zur geit Preisliſte Nr. 12 gültig. u was für dein Glück, Seld verkehr Berufst. Dauerm. ſucht in nur gut., ruhigem Hauſe Zimmer und Küche H 4, 8, 4. St. Bh. Sch d ne Schlafstelle Mk. 10000. zum Ausbau einer seit Jahren be- stehenden sehr lukrativen Sache bei guter Verzinsung und Rückzahlung in Monatsraten sofort gesucht. Angebote unt. Nr. 397 an die Geschäftsst. d. Bl. oder mit Nebenr. Ang. unt. St 2483 an d. SGeſchäftsſt. Wo findet junge Frau Fes z.„g mit einſähr. Kind!. Schalinſty. für einige Wochen Aufnahme in guter Familie zu verm. St2487 Feudenheim: Kauf, Zu kaufen geſucht: esuche zahm re ur 1 Zimmer unter St 2484 an mit Küche und die Geſchäftsſtelle. ae in 0 5.—. 8 Lage, an Vermietungen bei 0 Be⸗ Mieſgesucnle -Immer- eine berufst. Per⸗ ſon zum 1. Oktbr. zu vermieten.— und Nin nehmen gem des wohlschmeckende Kalk-Vitamin-Pröpetef Brockma Es kraffigt die Knochen, fördei die Zehnbildung des Kindes, und hebſ das Wohlbefinden besonders der werdenden und stillenden Müffer. 50 Tabl. RM. 1, 207/50 f Pulver RM. 1,10. Zu haben in Apen u. Dreg Sill met, Deutſche Heichslotterie lose in Mannheim bei den Staatl. Loſterie- Einnahmen: Damenroeitstiefel, ö. 39 Damenreithose, 6. 42 gute Anfertigung. Angebote unt. Nr. 20 608 an die Geſchäftsſtelle. BURGER Du EIIIENBERG DE MARTIN Dr SrügMER 1,5 K J. 6 D 1,-8 On Mädchen 20611 kinderlieb., nicht unter 20., das ſelbſt. kochen kann, kl, gepfl. Haus⸗ alt(Frau berufl. kät.) z. 15. 10. ge⸗ Stellengesuche Suche für Mitte Okt. auf ½— 4 Jahre Flelle zur Erlernung der Offene Stellen Ningerer n Rüche und des Maushaltes Au abends 1 in gut geleitetem beſſerem Hauſe in An⸗ Schappert, Mannheim oder näh. Umgebung. 5 e. hofſtraße 222. 555 unter P St 2491 an die ſchreibgew., für leichte Büro⸗ chäftsſtelle dieſes Blattes. arbeiten ſofort geſucht. Schriftl. Angeb. mit Gehalts⸗ anſprüchen unter Nr. 20 620 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 85 Führung einer Deſfinitiv⸗ uchhaltung u. Erledigung von Schriftwechſel wird für die Abend⸗ ſtunden eine Hilrskraft Verkäufe Einige sehr schöne zu verkaufen. Angebote unter Nr. 20618 an die Geschäüftsst. d. Blattes Hüte reinigt schön wie neu, das m. Zubeh., gebr., neuwert., geg. bar u kaufen geſucht. iſcher, Friedrichs⸗ king 42, II. 20609 Slbertuchs von Privat zu kaufen geſucht.— Ang. unt. St 2484 an d. Geſchäftsſt. Aypothex euch Suche 10-15 000. 1. Hypothek gutes 5 Angebote unter 0 St 2489 an die eſchäftsſt. d. Bl. von ruhiger Fam. geſucht. Angebote unter Nr. 20 614 an d. SGeſchäftsſt. Im Zentrum Möbliertes Wohn- Schlafzimmer oder 2 möblierte Zimmer v. Dame um 1. 10. e. uch t. Angebote unter Nr. 20 621 an d. Geſchäftsſt. Latte A Schöne -m. Mobng. mit Zubehör und Garten z. 1. Nov. 1940 od. ſpät. zu vermieten. Angeb. unter Nr. 20 617 an d. Geſchäftsſt. Leeres zimm. an berufst. Herrn od. Frau od. jg. Ehepaar zu verm. Sattler, St2494 Jungbuſchſtr. 4. Möbl. Ummel zu verm. St2495 L 4, 8, Krail. Näheres unter Fernſpr. 529 40. St2496 Möbl. Immer zu mieten geſucht. — Sehen Sie, u. Sie haben eins zu vermieten, aber keiner weiß es. Durch eine Kleine Anzeige in der„Neuen Man nh. Zei⸗ tung“ hätten Sie Ihr Zimmer ſicher längſt vermietet. der Anzeige in der 12 aber treibt man gute Zukunſtsarbeit — man läßt in regelmäßigen Abstäuden in der Neuen Mannheimer Zeitung Anzeigen erscheinen, man sorgt, durch freundliches Erinnern dafür, daß man nicht vergessen wird. Es kommt alles darauf an, daß Firmen und Marken im Gedächt- nis bleiben. Und das zu erreichen, ist Aufgabe NELIIEN MANNHEIMER ZEIIIING ————————— ů ů———— Lehrgemeinſchaften. Deutſche Recht⸗ ſchreibung, Kaufm. Rechnen, neuzeitliche Geſchäftsbrief, führung für Anfänger und Fort⸗ geſchrittene. ſchaften beginnen demnächſt. An⸗ meldungen werden noch entgegen⸗ genommen. Techniſche Lehrgemein⸗ ſchaften. einfinden. Aluminium ⸗Bearbei⸗ tung. Dieſe Berufserziehungsmaß⸗ nahme beginnt Mitte Oktober. An⸗ meldungen hierzu ſind umgehend einzureichen. Nadelſchnittholzes. Beginn Anfang Oktober. Anmeldungen zu dieſem Lehrgang erbitten wir umgehend auf der Dienſtſtelle, Rheinſtr.—5, oder O 4.—9. woch, 25. Sept. 19.30 Uhr, auf dem Karl⸗Reiß⸗Platz Gefolgſchaftsdienſt zur Uebergabe der Geſfolgſchaft. Vorrätig in Mannheim: Drog. F. Beck, Inh. K. Fischler; V. Eiſen, Schwetzinger Straße 159; Apo M. Fleißner, Walohofſtr. 43; A. Goßmann, Marktplatz, II 1, 167 Ludwig& Schütthelm, O 4, 3; u. Filiale Friedrichsplatz 19; A. Michels, Marktplatz, G 2, 2; Willier, Schwetzinger Straße 2. Maunheim⸗Käfertal: Drog. L. Reitzmann; Maunheim⸗Nek⸗ karau: Drog. A. Seitz; Drog. O. Zahn; Mannheim⸗Secken⸗ heim: Drog. Franz Wagner. 8058 Anordnungen der NS Aq Aus amtlichen Bekanntmachungen entnommen dieſen Dienſt aufgehoben. Tadel⸗ loſe Sommernniform. aß Sportamt. 8 0 Fröhl. Gym naſtik und Spiele DAF. Berufserziehung. Kufa. Frauen und Mädchen): 20.00 bf 21.30 Uhr, Friedrichſchule. U 2. Deutſche Gymnaſtik(für Frauen und Mädchen): 2021 Uhr, Hanz Thoma ⸗ Schule.— Volkstanz(für Burſchen und Mädel): 2022 Uhr Gliſabethſchule, D 7(Eingang ge genüber von G). Turnſchuhe sind mitzubringen. Tennis(für Frauen u. Männer): 19—20 Uhr Stadion. Der Buch⸗ Dieſe Lehrgemein⸗ Zu dem Lehrgang Fach⸗ Reiten(für Frauen u. Männer rechnen II. Beginn Dienstag, den 8 f„ 24. Sept, 19 Uhr, Zimmer 47, Auf⸗ 821 Uhr% Reithalle Schlacht gang A. im Berufserziehungswerk, 9 werden noch einige Anmeldungen( entgegengenommen. Intereſſenten können ſich an dieſem Abend noch Torben! . nul. M. Ffieumann Maphetde b. fem 136 8 .— Die Sortierung des 2 5 Nadio- wor Eimnge troffen RADIO-BERGBOID im Berufserziehungswerk, Motorgefolgſchaft 4/171. Mitt⸗ geſucht. e e altespezialgeschäft] Gut erhalt. Nr. 20 610 an die äftsſtelle.[M. Abel, M2, 10 dae e e Mindersportxagen Aenonlad Anruf verk. St2492 ute Vertreter E e e Pumpwerkſtr. 6. ve aufen. Stꝰꝛ4 geſucht für Bohnerwach s ab⸗. ſuch t lt. 7 fil an t in 500⸗Gr.⸗Doſen u. Hobboks ere Dame als 2 50 1 e 1 etwa 00 K i Farbe: mütterliche Tae flammig 5 rotbraun u. farblos, zum Sela von allen einſchlägigen Ge⸗ Freundin. R zu a 9 8 8 8 20 612 Zusheiſt ung r. Kupfer, verkf.“ immer Werbung an Ala, Bremen. 1 90 07 b. N. d r 1 8 8 6 Sämtliche Beurlaubungen ſind für p 4, 7„ Rut 21873 n . Wed tag z tiſche franz und der e der dieſet Afrit Maſſ letzte vernt D Bela Err keite: geg beſaß fende U. unſer 8 2 2 Bis ſtellte Entw geklä ſpruckh mend am neral Feſtzi Ueber dann franz exöffr rikan — Die f heute nach