N R Erſcheinungsweiſe: Wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 M. u. 80 Pfg. 5 0 ö d. Poſt.00 M. einſchl. Poſt⸗ bef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Waldhofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18. Neßtiſcherſtr. 1 FeHauptſtr. 58. WOppauer Str. 8. SeFreiburgerStr. 1. Abbeſtell müſſen bis ſpäteſtens 25. für d. folgenden Monat erfolgen. Trägerlohn, in unf Geſchäftsſtellen abgeholt.70., dur annheimer Zei Mannheimer Neues Tageblatt eimeprels l 0 Pla: liig Anzeigenpreiſe: 22mm breite Millimeterzetle 12 Pfg., 79mm breite Textmillimeter⸗ zeile 68 112 Für Familſen⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreſſe. Allgemein ultig iſt die einerlei Na beſtimmten Anzeigen⸗Preisliſte Rr 12: Be gwangs vergleichen od Konkurſen wird laß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an lätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Nonlag. 50. Seplember 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Re ma zeit Mannheim A unter dem Druck des Dreierpgktes 151. Jahrgang— Nummer 270 Amerika hält ſich vorerſt vorſichtig im Hintergrund Lächerliche Verſuche England verſucht Mißtrauen in Japan zu ſäen Drahtberichtunſeres Korreſohondenten — Nom. 30. Sept. Gayda beſchäftigt ſich im halbamtlichen„Giornale 5 Italia“ mit dem grotesken Echo, das der Ver⸗ tragsabſchluß in London gefunden hat. Man habe dort verſucht, die Dinge ſo darzuſtellen, als ob das ahnungsloſe Japan von den Achſenmächten in eine Falle gelockt worden ſei. Derartige Dinge aber ſeien das Gewerbe Englands, das andere Nationen durch Täuſchungsmanöver in den Krieg hetze. Im übrigen ſei Japan keine minderjährige Nation, ſon⸗ dern kenne ſeine Intereſſen, die zu denen des briti⸗ ſchen Imperialismus in ſchärfſtem Gegenſatz ſtünden. Die amerikaniſchen Urteile, ſo ſchreibt das Blatt weiter, ſeien vorläufig noch vorſichtig, aber auch ſie gingen von falſchen Varausſetzungen aus, wenn ſte behaupteten, dieſer Paktabſchluß ſei eigent⸗ lich nichts Neues. In Wahrheit ſei die Uebereinſtim⸗ mung zwiſchen den drei Mächten erſt ideologiſcher Art geweſen, während ſie nunmehr zu einem um⸗ faſſenden und genau funktionierenden Kriegsinſtru⸗ ment geworden ſei. In der„Tribuna“ heißt es ſchließlich, daß der Pakt ſowohl ein Kriegs⸗ als auch ein Friedensinſtru⸗ ment ſei. Er ſei defenſiv, was den Krieg anbelangt, und in hohem Maße konſtruktiv, was den Frieden betrifft, indem er auf die Schaffung eines neuen internationalen Syſtems gerichtet ſei, das zwar die Weltordnung zwiſchen den einzelnen Staaten be⸗ rückſichtige, aber auch gleichzeitig die Möalichkeit von Vormachtsſtellungen verhindere, die dazu dienten, andere Völker niederzuhalten. Rooſevelt berät ſich mit der Wehrmacht Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 30. September. In Wafhington iſt man weiter zurückhaltend, Präſtdent Rooſevelt verweigert jede Stellung⸗ nahme, angeblich deshalb, weil er noch nicht amtlich über den Pakt unterrichtet worden iſt. Auf eine Frage, ob der Allianzvertrag für ihn unerwartet gekommen iſt, antwortete er bezeichnenderweiſe„Ja und Nein“, weigert ſich aber, eine ergänzende Er⸗ klärung zu dieſer vieldeutigen Antwort abzugeben. Unmittelbar nach Eintreffen der Nachricht von dem Dreimächtepakt wurde mitgeteilt, daß Präſi⸗ dent Rooſevelt den britiſchen Geſand ten in Washington zu einer Beſprechung empfangen und anſchließend daran eine Beratung mit den hervor⸗ ragendſten Männern aller Zweige der amerikani⸗ ſchen Wehrmacht abhalten würde. Der Block jſt unangreifbar! 250 Millionen ſind im Dreierpakt zur gemeinſamen Verteidigung bereit Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 30. September. „250 Millionen Meuſchen haben ſich zu einem einzigen granitenen Block zuſam mengeſchloſſen, um ſich um 7 Preig Gerechtigkeit zu ver⸗ ſchaffen“, ſchreibt der„Meſſaggero“ in ſeinem Kom⸗ mentar zu dem Vertragsabſchluß zwiſchen Berlin, Rom und Tokio. Das Blatt betont die Tatſache, daß Deutſchland, Italien und Japan gemeinſame Intereſſen, gemeinſame Aſpirationen und gemein⸗ ſame Bedürfniſſe haben. Jede Intervention zugunſten Englands im gegenwärtigen Kriege werde die Jutervention Japaus hervorrufen und jede Intervention gegen Japan in ſeinem Kriege gegen China werde die Intervention der Achſen⸗ mächte zur Folge haben. Der Berliner Drei- bundvertrag ſei eine ſcharfe und blitzende Waffe. Er übernehme damit die Funktion, dieſen Krieg ſchnell zu beenden und den Endſieg herbei⸗ zuführen. Aus Berlin ſchreibt der Hauptſchriftleiter des „Popolo di Röma“ in einer Korreſpondenz, daß der Berliner Dreibundvertrag für London, das mit allen Mitteln den Krieg ausweiten wolle, eine große verlorene Schlacht bedeute. Wer heute noch mit England gemeinſame Sache machen wolle, müſſe ſich darüber klar ſein, daß er es dann mit drei der ſtärkſten Mächte der Welt zu tun habe. Das Blatt erinnert daran, daß die Regierung Tſchangkaiſchek ſtets von der Genfer Liga unterſtützt wurde und daß das chineſtſche Heer von London und Paris mit Waffen verſehen wurde. Großbritannien habe im Pazifik nicht wenig Intereſſen, und die Gegenwart Japans an der Seite der Achſenmächte bedeute daher für Eng⸗ land ein Problem, deſſen Löſung im Ernſtfalle un⸗ möglich ſein würde. 5 Die römiſchen Blätter heben ſodann das Geſpräch zwiſchen Graf Ciando und dem zur Zeit in Berlin anweſenden ſpaniſchen Innenminiſter Serrano Suner hervor. In dieſem Zuſam⸗ menhang ſagt„Meſſaggero“ mit Anſpielung darauf, daß der Berliner Vertrag ohne Zweifel auch noch andere Mächte erfaſſen werde, daß Spanien ſeine 5 und ſeine Hoffnungen niemals verraten werde. Giovanni Anſaldo, der publiziſtiſche Mit⸗ arbeiter des Grafen Ciando, bezeichnet den Vertrag als eine letzte Mahnung an diejenigen, die mit dem Gedanken einer weiteren Ausdehnung des Krieges ſpielen, und weiſt darauf hin, daß das Ver⸗ tragswerk das Hauptthema der vom Reichsaußen⸗ miniſter von Ribbentrop während ſeines römiſchen Aufenthaltes im Palazzo Venezia mit Muſſolini ge⸗ . y Neuer Kurs in Athen? Preisgabe der engliſchen Garantie? Verhandlungen mit Rom? Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — No m, 29. September. Wie aus Belgrad gemeldet wird, teilt die in Zagreb erſcheinende Zeitung„Internji Liſt“ mit, Griechenland werde die engliſche Garantie kündigen und Verhandlungen mit Italien aufnehmen, um die Rechtsſtellung der 200 000 auf heute griechiſchem Ge⸗ biet lebenden Albanjer zu regeln. Außerdem ſoll Griechenland bereit ſein, in Verhandlungen mit der bulgariſchen Regierung über die Gewährung eines Satelis zum Aegäiſchen Meer an Bulgarien ein⸗ zutreten.„ * führten Geſpräche geweſen ſei. Das Geheimnis ſei vollkommen gewahrt worden, aber das bedeute nicht, daß der Vertrag für die beteiligten Völker einen plötzlichen politiſchen Szenenwechſel darſtelle. Es gebe wenig Bündnisverträge, die eine ſo natürliche Begründung in der ideologiſchen, moraliſchen, poli⸗ tiſchen und diplomatiſchen Lage der drei beteiligten Völker fänden. Italien, Deutſchland und Japan hätten angeſichts der Weltlage nicht nur entſprechend den Intereſſen ihrer Reiche ſondern auch entſpre⸗ chend jener höchſten Sittlichkeit des internationalen Lebens gehandelt, die das Gegenteil des phari⸗ ſäiſchen Moralismus ſei. Dieſe Sittlichkeit beſtehe darin, offen vor der Welt das eigene Recht, die eigenen Pläne und die eigenen Freunde zu beken⸗ nen. Der außerordentliche Botſchafter Japans bei Marſchall Pétain. Marſchall Pétain hat den außer⸗ ordentlichen Botſchafter und Bevollmächtigten Ja⸗ pans Savada in Audienz empfangen. Dr. Ley in Oslo. Reichsleiter Dr. Ley traf am Samstag zu Beſprechungen mit Reichskommiſſar Terboven in Oslo ein. Vergeblicher Anflug auf Berlin Britiſches Flugzeng abgeſchoſſen dnb. Berlin, 30. September. Bei ihren Einflügen nach Deutſchland in der Nacht vom 29. zum 30. September ſtießen einige Flugzeuge der britiſchen Luftwaffe bis in die Mark Branden⸗ burg vor. Solange eine unmittelbare Gefährdung der Reichshauptſtadt beſtand, wurde Fliegeralarm ge⸗ geben. Die nacheinander einfliegenden Flugzeuge drehten jedoch vor Erreichung des Weichbildes von Berlin ab. Ein britiſches Flugzeug wurde bereits bei ſeinem Anflug abgeſchoſſen. Die Miſſion Serrano Suners „Spanien will nicht mehr abſeits bleiben“ EP. Madrid, 30. September. Zu den Berliner Beſprechungen Serrano Suners bemerkt die ſpaniſche Zeitung„Ya“ u.., Spanien ſei feſt eingebaut in die Politik der jungen autoritären Staaten und wolle nicht mehr abſeits der großen Er⸗ eigniſſe der Weltpolitik bleiben. Es ſei zugegen und behaupte ſeinen Platz in der internationalen Politik. In Madrider politiſchen Kreiſen hat die Gründlich⸗ keit der Berliner Konferenzen Serrano Suners be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit gefunden. Die Ueberzeugung gewinnt immer mehr an Boden, daß die Vollmachten Serrano Suners ſehr weitgehend waren und daß der Caudillo ſein Verhältnis zu Berlin und Rom eindeutig bekundet und feſtgelegt habe. Der Berliner Korreſpondent des Regierungs⸗ blattes„Arriba“ ſchreibt, Berlin und Rom wollten die Meinung Spaniens zu den großen Problemen hören, die die jungen Völker Europas zu löſen hät⸗ ten. Dieſe Miſſion hätte Serrano Suner erfüllt. „Alle die Gründe, die für eine Beteiligung Spaniens an der Neugeſtaltung Europas ſprechen, konnten durch den außerordentlichen Botſchafter des Caudillo dargelegt werden. Das traditionelle Intereſſe der Deutſchen für das Schickſal Spaniens und die ehr⸗ liche Freundſchaft, die man den Spaniern in Berlin entgegenbringt, hat die Arbeit Serrano Suners er⸗ Leichtert? Graf Ciano wieder in Ro (Funkmeldung der N Mz.) + Rom, 30. September. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciando iſt Montag 11.10 Uhr mit ſeiner Begleitung und dem deutſchen Botſchafter von Mackenſen wieder in Rom eingetroffen. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich am Bahnſteig die Beamten des Außenamtes, ferner die Mitglieder der deutſchen Botſchaft mit Geſchäfts⸗ träger Fürſt Bismarck an der Spitze ſowie zahlreiche Vertreter von Partei und Staat eingefunden. Der ttalieniſche Außenminiſter, dem bei ſeiner Rückkehr von der Unterzeichnung des deutſch⸗italieniſch⸗japa⸗ niſchen Dreimächtepaktes nach Rom beſonders leb⸗ hafte Sympathiekundgebungen zuteil wurden, ver⸗ abſchiedete ſich vom deutſchen Botſchafter aufs herz⸗ lichſte und begab ſich ſofort in den Palazzo Venezia z um Duce. Mieder ſchwerſte Vergeltungsangriffe Auch die Häfen von Schottland wurden erſolgreich angegriffen (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 30. September. i Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Die Vergeltungsangriffe auf London und kriegswichtige Ziele in Eng⸗ land und Schottland ſind ohne Unter⸗ brechung fortgeſetzt worden. Hauptangriffsziele waren wieder Lon⸗ don und Liverpool, Sie wurden von ge⸗ ſchloſſenen Verbänden und zahlreichen Ein⸗ zelflugzeugen bombardiert. Starke Zerſtörungen und Großfener zeigten die Wirkung e Ziele in den Hafengebieten beider Städte. Weitere An⸗ griffe galten mehreren Häfen Süd⸗ englands. i Ferner belegten Kampfflugzeuge in der Nacht die ſchottiſchen Städte Aberdeen, Edin⸗ burg h und Leith mit Bomben ſchweren Kalibers. In den Midlands wurde ein beſonders wichtiges Rüſtungs werk im Tiefflug angegriffen. Ein 1 lere Kalibers richtete in dem Werk große Zerſtörungen an. 5 9„. gelang es, zwei eleitzüge zu zerſprengen. f Bei den geſtrigen Nachteinflügen in das Reichs ge ie gelangte der Gegner mit einzelnen Flugzeugen in die Mark Bran⸗ denburg, ohne jedoch bis zur Reichshauptſtadt vordringen zu können. An einigen Orten im Weſten wurden Bomben geworfen. Militä⸗ riſcher Schaden entſtand nicht. Der angerichtete zivile Sachſchaden iſt bedeutungslos. Dagegen wurden unter der Bevölkerung wieder zahl⸗ reiche Perſonen verletzt.. zeug unter Führun In den Luftkämpfen des 29. September wur⸗ den 17 britiſche Jäger und ein Kampfflugzeug abgeſchoſſen. Vier deutſche Flugzenge ſind nicht zurückgekehrt. Der erwähnte Angriff auf das Rüſtungswerk in den Midlands wurde von einem Kampfflug⸗ des Oberleutnants von Butlar durchgeführt. Kleinkrieg in Arabien Bomben im Hauſe des Adener Kommandanten Drahtbericht unſeres Korreſpondenten e Rom, 30. Sept. Die römiſche Preſſe meldet, daß in Arabien ein großangelegter Kleinkrieg der Araber gegen die dort ſtationierten britiſchen Einheiten begonnen hat. Im Hauſe des militäriſchen Kommandanten von Aden habe man zwei Bomben gefunden. Die Ara⸗ ber würden offen zu verſtehen geben, daß ſie jetzt endgültig die Engländer aus ihrem Land vertrei⸗ ben wollten. Darauf haben die Engländer mit Ge⸗ waltmaßnahmen reagiert und ſämtliche Führer der arabiſchen Bewegung feſtgenommen. i Vermögen der Heilsarmee in Nom beſchlagnahmt. Nachdem durch Dekret die klärt worden iſt, hat der Präfekt von die Be⸗ a ſämtlicher Beſitztümer dieſer Organi⸗ ation in der Provinz Rom verfügt. Rangerhöhungen in der US A⸗Armee. Im Zu⸗ ſamenhang mit der kommenden Armeeverſtärkung ernannte Rooſevelt 82 Oberſte zu Brigadegeneralen und 29 Brigadegenerale zu Generalmaforen. Der japaniſche Geſandte in der bulgarſchen Haupt⸗ ſtadt Ehrenbürger von Sofia. Der bisherige Ge⸗ ſandte Japans in Sofia Haziſha wurde zum Ehren⸗ bürger der Stadt Sofig gewählt. 5 8 eilsarmee als aufgelöſt er⸗ Anſere Solö aten und ihr Sieg * Maunheim, 30. September. Mannheim empfängt heute ſeine Soldaten. Mit Recht ſein e Soldaten: denn zu ihm gehören ſte zum großen Teil als Söhne dieſer ſchönen Stadt und des weiten geſegneten Landes, das in dieſer Stadt Mittelpunkt und Sammlung findet, zu ihm gehörten ſie, als ſie als junge Rekruten und gediente Sol⸗ daten durch die Straßen der Stadt zogen; und Mann⸗ heim hat ihnen ſchließlich auch den letzten Gruß der Heimat entboten, als der Ruf des Krieges ſie in ein ungewiſſes Schickſal entführte. Nun kehren ſie wieder, wenn auch noch nicht für immer, in dieſe Stadt zurück, als Männer, die der Kampf gezeichnet und der Sieg geſegnet hat, als Soldaten, die die höchſte Erfüllung des Soldatentums: den ſiegreichen Kampf gefunden, und die höchſte Probe des Mannestums: den hämpferiſchen Einſatz des Lebens in hohen Ehren beſtanden haben. Die Heimat empfängt ſie voller Dank. Sie weiß, daß dieſe graue Mauer der Soldaten es war, die ſie davor geſchützt hat, daß die Flut der Feinde über ſie hereinbrach. Sie ſtand nahe genug an der Front, hörte ihr drohendes Dröhnen zu deutlich, und der Atem des Krieges ſtreifte zu nahe ihr Geſicht, als daß dieſer Dank nur aus leerem Herzen käme. Sie empfängt ſie voller Stolz: denn niemals ſind durch die Straßen Fahnen getragen worden, die ein ſtolzerer Lorbeer geſchmückt hätte. Von den Ufern des Rheins bis zur ſpaniſchen Grenze, durch die Wälle und Baſtionen der Maginotlinie, durch die fruchtbaren Ebenen und die zerriſſenen Gebirge Frankreichs, welch ein Marſch des Sieges und Triumphes! Aber wir wiſſen auch, daß der Stolz leer wäre, wenn nicht die Demut daneben ſtünde und die Verpflichtung und das Gelöbnis. Die Soldaten, die wir heute begrüßen, kehren zurück, nicht um ihren ſoldatiſchen Rock auszuziehen, ſon⸗ dern um für neuen ſoldatiſchen Einſatz bereit zu ſein. Sie kehren nicht zurück, um in der Welt der Bür⸗ gerlichkeit wieder unter zutauchen, ſon⸗ dern um dieſe Welt der Bürgerlichkeit mit ihrem ſoldatiſchen Sinn zu erfüllen. Der Krieg, den Deutſchland zur Sicherung ſeiner Zukunft und für das Glück ſeiner kommenden Ge⸗ nerationen zu führen hat, iſt noch nicht zu Ende ge⸗ kämpft, und niemand unter uns weiß, wann er ſein Ende finden wird. Nur zweierlei wiſſen wir: ſein Ende wird unſer Sieg ſein. Und das andere wiſſen wir: der Sieg wird ſogroß ſein, daß nur ein ſoldatiſches Volk ihn meiſtern und bewahren kann. Das ſind Träumer, die glau⸗ ben, ſie könnten nach dem Frieden wieder in ihre bürgerliche Beſchaulichkeit zurückſinken. Die Welt, in der Deutſchlands Name dann ſtehen wird, wird zu groß ſein, als daß ſie von ſolchem Geiſt erfüllt und getragen werden könntel Sie reicht heute ſchon vom Nordkap bis zum Kamm der Alpen, von den Dünen des Atlantiſchen Ozeans bis zum Ufer der Weichſel und zu den Höhen der Karpathen. Dieſer ganze ge⸗ waltige Raum, dieſe europäiſche Breite, in die wirk⸗ lich ganz Europa mit all ſeinen Teilen, mit all ſei⸗ nen Kräften, aber auch mit all ſeinen Leidenſchaften und Gegenſätzen eingebettet iſt, dieſe gewaltige Viel⸗ falt und Vielgeſtaltigkeit, die allein deutſcher Geiſt und deutſche Kraft zu europäiſchem Bewußtſein und europäiſcher Oroͤnung zwingen, ſie kann nur durch das deutſche Schwert geordnet, gebändigt und ge⸗ ſichert werden.„Nach dem Siege binde den Helm feſter!“ Dieſes japaniſche Wort wird auch für unſe⸗ ren Sieg eine tiefe und harte Lehre ſein müſſen. Und die heroiſchen Tugenden des Soldatentums: Diſzi⸗ plin, Einſatz und Opfer, werden, wenn wir uns des Sieges, den die Vorſehung uns geſchenkt hat, würdig erweiſen wollen, für immer die Tugenden des gan⸗ zen deutſchen Volkes ſein müſſen. Wir haben ja an unſerem eigenen, aber Gott ſei Dank auch am Schickſal unſerer Gegner zu gut ge⸗ lernt, wie wenig ein Sieg vor der Geſchichte Beſtand und Geltung hat, wenn im Augenblick des Sieges die Nation auf den Soldaten verzichtet, wenn ſie der Waf⸗ fen und des Kampfes müde wird. Es war der hiſto⸗ riſche Fehler unſerer Gegner, daß ſie den Sieg als Geſchenk an die Bürgerlichkeit und nicht als eine Verpflichtung auf das ewige Soldatentum angeſehen haben. Daran gehen ſie heute, bereits 20 Jahre nach ihrem Siege, den ſie als den größten ihrer Geſchichte betrachtet haben und betrachten hätten dürfen, wenn ſie ſeiner würdig geweſen wären, elend zugrunde. Sie haben in ihrer Außenpolitik Soldatentum mit Terrorismus verwechſelt und haben in ihrer Innen⸗ politik das unbequeme Soldatentum zugunſten des bequemeren Bürgertums überhaupt abgeſchafft. So gingen ſie in die Entſcheidung als Nationen, die zwar noch die Erinnerung an ihren damaligen Sieg vor ſich hertrugen, die aber das Element des Sieges: den kämpferiſchen Geiſt des echten Soldatentums, längſt preisgegeben hatten. Nur ſo iſt z. B. der in ſeinen Aus maßen auch alle Eingeweihte überraſchende Zu⸗ ſammenbruch Frankreichs zu erklären; nur ſo findet die ungeheure Serig von Niederſchlägen, die England erlitten hat, ihre Begründung. Hitſeres Sieges wärs ü wen u wir nicht anders Wenn wir auch den Sieg nur als ein Pri⸗ für den Pazifismus und die Großtaten ffen nur als eine Gelegenheit anſühen, ifſen nun niederzulegen. Deutſchland wird zaffen auch nach ſeinem Siege immer behalten der Gedanke an Abrüſtung wird ausgeſchal⸗ eihen, der Wille, die waffenſtärbſte und waffen⸗ ſte Nation der Erde zu bleiben, wird beſtim⸗ müſſen! 18, n müſſen, daß die Waffen nur Mittel, ) aber der Träger dieſes Mittels iſt. In 0 des totalen Krieges ſind be⸗ moraliſchen und ſeeliſchen Kräfte der Na⸗ mt und geknetet worden, in der gewaltigen g des totalen Sieges wird dieſe Formung meinem neuen Standarobild des deutſchen Men⸗ ſchlechthin vollendet werden müſſen. Denn r Sieg wird ja nicht nur ein Ge⸗ k, er wird auch eine Laſt ſeim: eine er Verantwortung für ganz Europa, eine Laſt ſteten Wachſamkeit, eine Laſt Daß wir ihn aber bewahren wollen und werden, das ſoll unſer Gelöbnis an die ſein, die uns dieſen Sieg gebracht haben. Sie haben ihn mit dem Ein⸗ ihres Lebens für uns erſtritten, ſie haben für das ſchmerzliche Opfer unzähliger Kameraden acht, deren Gräber die Straßen ihres Sieges ſäumen, ſie haben ihn aus der Uebermacht der Feinde und mitten aus der Hölle des Todes herausgeholt. Nun haben ſie ihn als ihr Vermächtnis ung in die Hand gelegt. Wir nehmen ihn in dem Augenblick, da wir den Fahnen des Sieges in unſeren Straßen zujubeln, an als koſtbarſtes Geſchenk und als unſere hehrſte Verpflichtung für alle kommende Zeit! 7 Dr. A. W. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 30. September. Der e des Dreimächtepaktes in der ganzen Welt iſt unvermindert groß. Nirgends geigt ſich ein Nachlaſſen des Intereſſes und die Kom⸗ mentare füllen in den neutralen Zeitungen ganze Spalten.„Der Berliner Pakt wernichtet Englands Weltherrſchaft“, ſchreibt ein ſchweizeriſches Blatt, der Züricher Tages⸗Anzeiger“, und die Kopenhagener itiken“ bekennt in ihrem Sonntags⸗Leitartikel: f Hitler erreicht in ſeinen politiſchen und mili⸗ en Unternehmungen immer das Ziel, das er borgenommen hat.“ Der Bukareſter„Univerſul“ bt:„Die Welt kann nicht mehr daran zuveifeln, daß die Achſenmächte in dieſem Krieg gegen England die letzte Aufgabe bewältgen, die ſie ſich worgenom⸗ men haben.“ „* In dem Kampf gegen England, in dem deutſchen Bergeltungskrieg gegen London tritt keine Pauſe mehr ein. Je ſtrenger die engliſche Zenſur waltet, öeſto vernichtender gehen die deut⸗ ſchen Bombenangriffe auf Englands Hauptſtadt nie⸗ der. Wahrſcheinlich durch Verſehen des Zenſors iſt in dem am Sonntag veröffentlichten Telegramm des Londoner Korreſpondenten des Stockholmer „Dagbladets“ von dem 118. Luftangriff auf die eng⸗ liſche Hauptſtadt die Rede. Am letzten Dienstag war der 100. Luftangriff auf London geſneldet worden. In fünf Tagen ſind alſo 18 neue Feuer⸗ garben auf Churchills Haäuptſtadt niedergegangen. Den Stockholmer Blättern zufolge erfolgte am Donnerstag und Freitag keine Ausgabe des Lon⸗ zoner„Daily Herald“. Am Samstag erſchien das Arbeiterblatt wieder, ohne eine Erklärung für das Nichterſcheinen an zwei Tagen zu geben Im„Afton⸗ bladet“ wird auf die Tatſache hingewieſen, daß am Tage zuvor, am Mittwoch, der„Daily Herald“ einen langen Bericht über die Verhältniſſe in den zer⸗ ſtörten Londoner Stadtteilen brachte, in dem von grauenhaften Zerſtörungen, von Vernichtungen und Verwüſtungen ſchrecklichen Ausmaßes die Rede war. . In den Tagen des deutſch⸗italteniſch⸗japank⸗ ſchen Vertrages iſt es von beſonderem Intereſſe, zu leſen, was die größte ſowjetruſſiſche Zeitung, die Moskauer„Pramwda“ über den Kampf um England ſchreiht. In der Sonntagsnummer lieſt man;„England ſteht vor dem Zuſammenbruch. Es gibt keinerlei Rettung für das eingeſchloſſene Briten reich. Je mehr Lügen über die angeblich abhgeſchoſſenen deutſchen Flugzeuge über London verbreitet werden, dͤeſto lauter fragt das Volk, wo die abgeſchoſſenen deutſchen Flugzeuge niedergegan⸗ gen ſind. Niemand habe ſie bisher geſehen und je mehr Stegesnachrichten über Berlin vom engliſchen Rundfunk mitgeteilt werden, deſto größer iſt das Staunen der Londoner Bevölkerung, daß die Zahl der über London erſcheinenden feindlichen Flugzeuge immer größer wird, daß der Umfang der Zerstörungen immer gewaltiger wird. Selbſt im Weſten Londons ſteht man in manchen Straßen nur drei bis vier völlig unbeſchädigte Häuſer. Niemand weiß, wie lange dieſe Phaſe dauern ſoll.“ So weit der Korreſpondentenbericht des Moskauer Blattes. Ihm iſt nichts hinzuzuſetzen. Da Herr Churchill nicht nachgibt, wird der Kampf durch Deutſchland fortgeſetzt. Herr Churchill“ ſagte, er werde aushalten und wenn London in Schutt und Aſche gelegt werde. Welt wird von keinem Nachlaſſen unſerer Bomben auf London und England mehr hören. * Wieder einmal kündigen„Daily Expreß“ und „Daily Mail“ eine baldige Umſtelkun g des eng⸗ läſchen Kabinetts durch Ernennung eines Miniſters zur Löſung der immer bedenklicher wer⸗ denden Rohſtofflage an. Im Verlauf des letzten Monats hätte ſich die Rohſtoffeinfuhr leider immer ungünſtiger geſtaltet, weil die meiſten Einfuhrhäfen vermint und deshalb geſperrt ſeien.„Daily Mail“ ſchreibt, es komme glles darauf an, hier neue Einfuhr⸗ möglichkeiten zu ſchaffen. Der ehemalige britiſche Premierminiſter Lloyd George wendet ſich in einem Artikel im„Mancheſter Guardian“ mit Schärfe gegen das Kabinett und er⸗ klärt, der Mangel an Initiative in der Aufgabe, das Volk und auch die nduſtrie zu führen, ſei mehr als auffällig und gebe trübe Tusblicke. In Südafrika haben nach Meldungen der Madrider„Nacion“ erneut große Verſammlungen der Hertzog⸗Anhänger in Pretoria und Kapſtadt ſtatt⸗ gefunden. In den Verſammlungen wurden wieder Neuwahlen gefordert und die Wiederherſtellung des Friedenszuſtandes in Südafrika. Wenn wir auch dieſe Bewegung nicht überſchätzen, ſo zeigt ſie doch in Verbindung mit dem Rückgang der Smuts⸗Anhänger im ſüdafrikaniſchen Parlament, daß die deutſchen und italieniſchen Siege und auch der Dreimächtepakt ſich auch in Südafrika auszuwirken beginnen. Uns kann das recht ſein. Die Co wurden die (Von Kriegsberichter Emil Weihmüller) dnb...„ 30. September.(PK.) Mir iſt, als ob eine gewaltige Fauſt von unten gegen die Maſchine ſtieße. Selbſt Oberleutnant., der dieſe Erſcheinung von Polen und vom Weſten her kennt, findet keine Erklärung.„Sehen Sie einmal nach, ob wir eine Bombe verloren haben“, ſagt er zum Bordwart.„Nein, Herr Oberleutnant, alles da.“ Verdammt, alſo doch Flak. Und jetzt wieder dieſes Schütteln. Wumm! Zum drittenmal. Dabei ſind doch nicht mal alle Maſchinen der Gruppe, geſchweige denn des Geſchwaders über die engliſche Küſte gekommen. Eine volle Viertelſtunde begleitet uns dieſer Zauber, dann kommt Briſtol in Sicht und die Knallerei von unten hört auf. Was nun ſolgen wird, können wir uns an ſämtlichen Fin⸗ gern und Knöpfen abzählen. Aber offengeſtanden, die Jäger ſind uns lieber als die Flak. Das iſt wenigſtens ein Kampf Mann gegen Mann und ſchließlich haben wir doch die braven Zerſtörer in unſerer Nähe, die es ſchon verſtehen werden, uns den Weg zum Ziel einigermaßen zu ebnen Uebri⸗ gens: Briſtol intereſſiert uns heute nicht. Wir wollen etwas nördlicher nach Filton, unſer Beſuch gilt den Briſtoler Motorenwerken, die ſich dort be⸗ finden. Das Vernichtungswerk beginnt: Briſtol iſt paſſiert, Filton in Sicht; der Abwurf⸗ befehl muß jeden Augenblick kommen. Rings um uns toben erbitterte Gefechte zwiſchen engliſchen Jägern und deutſchen Zerſtörern, unſere Bordſchützen ſpielen eifrig mit, eine leere Geſchoßtrommel fliegt hinter der anderen her. Vorn in der Kanzel aber drehen die Bombenſchützen in aller Seelenruhe an den Knöpfen ihrer Apparaturen, ein Schacht nach dem andern klappt auf, eine Bombe nach der anderen hakt ſich los, verſchwindet ganz oder teilweiſe in langgeſtreckten Fabrikdächern, die im Sonnenlicht uns entgegendunkeln. Und dort, wo ſie einſchlagen, dort gähnt nach einem halben Atemzug ein Loch in den Himmel, ſo groß, daß unſere Maſchinen ohne irgendwo anzuecken, bequem untergebracht werden könnte. Es iſt nicht ein Loch, das ich ſehe, es ſind Löcher, viele viele Löcher, aus ihnen ſchlagen Flam⸗ men ins Freie, Rauchwolken in allen Schattierun⸗ gen. Eine Maſchine nach der anderen dreht ab. Der Verband hat ſich wieder zum Rückflug formiert. Ich werfe noch einen Blick nach unten und ſehe die erſte Maſchine der dritten Gruppe unſer Werk vollenden. Eines ſteht feſt: Hier iſt ſaubere Arbeit geleiſtet worden, was jetzt noch ſteht, iſt herzlich wenig. Ein Drama über engliſcher Erde: Meine Augen wandern wieder nach vorn. Aber was ich jetzt ſehe, läßt mir das Blut in den Adern erſtarren. Die Führungsmaſchine der 6. Staffel mit Hauptmann B. an Bord löſt ſich aus dem Verband, verliert an Höhe und zwei engliſche Jäger ſind über ihr. Oberleutnant M. und Oberleutnant K. ver⸗ laſſen mit ihren Maſchinen ihren Platz in der Gruppe, um ihrem Staffelkapitän zu Hilfe zu kom⸗ men. Aber es hat keinen Zweck mehr. denn nun brennt auch der linke Motor der Führungsmaſchine und Hauptmann B. gibt ſeinen Kameraden, die ihm helfen wollen, durch eine Linkskurve von 90 Grad zu verſtehen, daß er nun wohl oder übel auf engli⸗ ſchem Boden notlanden muß. Oberleutnat M. ge⸗ lingt es, ſich wieder dem Verband anzuſchließen, die Tommies laſſen aber nun von ihrem wunden Opfer ab und ſtürzen ſich wie aasgterige Geier auf die Maſchine von Oberleutnant K. Wir ſehen ſie noch zum Tiefflug übergehen, dann entſchwindet ſie unſe⸗ ren Blicken. Zwiſchenakt nach der Landung Eine Maſchine haben wir verloren. das ſteht feſt. Aber wir trauern nicht, denn ihre Beſatzung lebt und unſer Erfolg war rieſ uns irgendetwas. engroß. Und doch beunruhigt iſt die bange Frage nach dem Schickſal der„Dora“. Wird ſie das zweite Opfer ſein? Nein, es iſt bei dem einen geblieben. Die „Do ra“ iſt faſt unbemerkt iter uns hergeſchlichen und als letzte? Me So unauffällig, ſo ſauber und glat ſie eben vom Werkflug zu⸗ rückgekommen ſei. raſender Fahrt hinüber zum Liegeplatz. Unterwe überholen wir den Sanitäts⸗ kraftwagen der Gruppe. Sein Anblick verſetzt mich in Unruhe. Scheint alſo doch nicht alles friedlich verlaufen zu ſein. Zwei Verletzte bringt die„Dora“ zurück. leutnant K. hat ter, ſein Boroͤſchi 1 rechten Fuß und einem Splitter im rechten Auge aus der Wanne. Den Funker hat ſein Photoapparat, der vollkommen zertrümmert iſt, vor einem Bauch⸗ ſchuß bewahrt. Der Flugzeugführer Oberfeldwebel St. iſt unverletzt und ich laſſe mir von ihm die Fortſetzung des Dramas, das ich zu einem Teil mit⸗ beobachten konnte, erzählen: „Als wir uns überzeugt hatten, daß wir unſerem Staffelkapitän doch nicht mehr helfen konnten, woll⸗ ten wir uns wieder dem Verband anſchließen. Aber ehe wir d kamen, hatten uns die beiden Jäger am Kragen. Der eine von links, der andere von rechts. Ein Hagel von MG⸗Geſchoſſen überſchüttete die Maſchine. Dabei wurden Oberleutnant K. und der Bordſchütze verletzt. Als ich ſah, daß ich doch nicht Ober⸗ inen Steckſchuß in der linken Schul⸗ Schüſſen im Gau Nolorenwerke Abenteuer auf dem Rückflug: Im Tiefflug zwiſchen Bäumen und Häuſern nach Hauſe mehr an den Verband herankom bis in Bodennähe herunter. fegte unſere Maſchine, oft nur dem Boden zwiſchen Bäum durch, über Hügel und Die beiden Spitfire i war, als ob zwei Windhun kamen wir bis an die eng Satz über Häuſer und Telegraphe wir zum Hafen kamen, ging ich ſo Tiefflug über, der zugleich zum Tiefangriff gegen ein v land⸗Flugboot wurde. Drei von gern lagen im Hafen. Eins day blick unſeres Erſcheinens z S ſehen wir die weiße Schaumſpur das Boot ſich von der Fläche ab Höhe vor uns ſchwebte, griff Obe ſeiner ſchweren Verletzung, die ihm jede 2 zur Hölle machen mußte, zum MG und fer blütig Trommel auf Trommel nach dem 9 ging aber auch kein Schuß daneben. dem Start ſackte das Flugzeug wie ein die Waſſerfläche zurück. Die Jäger gannen nun wieder wütend zu ball ſchoſſen uns die Ft⸗Anlage und ander 10 km aber mußten ſie umkehren. hafen haben wir auch ohne viel Geräte ge und wenn mans genau nimmt, hätte das Abenteuer noch ſchlimmer ausgehen können. in auf hinter uns b 1 Kontinent gegen Kontinent Die politiſchen und militäriſchen Koalitionsformen der neuen Zeit Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Geußf, 29. September. Die diplomatiſche Offenſive der Achſenmächte, die in den Berliner Beſprechungen Herrn von Ribben⸗ trops mit dem ſpaniſchen Innenminiſter Serrano Suner ihren Auftakt fand, um in dem neuen Berliner Pakt vom Mittelmeer zum Stillen Ozean ausgedehnt zu werden, wird in den europäiſchen Ländern als der „Anbruch einer neuen Zeit“ hingeſtellt. „Der Berliner Pakt iſt das erſte diplomatiſche Inſtrument einer neuen Aera“, ſchreibt das „Journal de Gendve“,„die noch ſchneller aubricht, als man bisher ſchon vermuten konnte. Sie ge⸗ hört zu den Koalitionen von Konti⸗ neut zu Kontinent. Dieſer Eutwicklungs⸗ ſtrom iſt ſo reißend, daß zwei Erdteile einander ſchon die Hand reichen, um den anderen die Stirn bieten zu können. Auf der einen Seite befinden ſich in dieſem Ringen die totalitären Staaten, die in Europa und Aſien ihre ſeſte Grundlage haben, auf der anderen Seite ſtehen die angelſächſiſchen Mächte“, Die Bedeutung des neuen Dreibundes wird von den neutralen Beobachtern im allgemeinen darin ge⸗ ſehen, daß er„aus dem, was bisher Englands Vorteil geweſen ſei, nämlich ſeine Seeherrſchaft, einen Nach⸗ teil mache“. England ſei bisher„überall und nirgends“ geweſen. Im allen Kontinenten habe es ſeine Stützpunkte und Küſtenſtriche beſeſſen. Von dieſen Punkten ſei jedoch keiner von einer ſo lebens⸗ wichtigen Bedeutung geweſen, daß ſeine Bedrohung das britiſche Empire als ſolches gefährdete. Es ſei ſo wenig möglich geweſen, England beizukommen,„wie man das Meer dank ſeiner Unendlichkeit nicht aus⸗ ſchöpfen könne“, Der Berliner Pakt ſtelle zum erſten Male dieſe Situation in Frage, da er eine Mächteg ruppe ſchaffe, die von Europa über Nordafrika nach Aſten gehe. Die geographiſche Ausdehnung des britiſchen Weltreiches, die bisher immer ein Ausweichen auf das Weltmeer offengelaſſen habe, ſei hierdurch in einen außerordent⸗ lich großen Nachteil verwandelt. Es könne jetzt gleichzeitig überall bedroht und hinausgedrängt wer⸗ den, ob ſich dieſer Vorgang nun in militäriſcher, poli⸗ tiſcher oder wirtſchaftlicher Form vollzieht. Schlüge gegen Englands Mittelmeerflotte Ein A⸗Boot verſenkt und ein Schlachtſchiff ſchwer beſchädigt (Funkmeldung der NMzZ.) 8 a Ro m, 30. September. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im öſtlichen Mittelmeer hat ein feindliches U⸗Boot einen kleinen italieniſchen 700⸗Tonnen⸗Dampfer torpediert. Das beglei⸗ Die Angriffe wesentlich verſchürft Wieder gingen in 36 Stunden über 1 Million kg Vomben auf London nieder EP. Kopenhagen, 30. September. Der Berliner Vertreter von Berlingske Tidende“ teilt ſeinem Blatte am Sonntag mit, daß während der letzten 36 Stunden nicht weniger als 1 Million Kilogramm deutſche Bomben über London abgeworfen worden ſeien, ſo daß von einer weſent⸗ lichen Verſchärfung der Angriffe im Verhältnis zu den vorhergehenden Tagen geſprochen werden müſſe. Weiterhin zeichne ſich die deutſche Englandoffenſive am Ende ihrer oͤͤrttten Woche durch eine größere An⸗ zahl eingeſetzter Maſchinen, größere Häufigkeit der Angriffe und größere Bombenkaliber aus. „Nationaltidende“ wird in Verbindung hiermit über Neuyork aus London gemeldet, daß die eng⸗ liſche Regierung ſich gezwungen geſehen habe, zwei mit allen Vollmachten ausgeſtattete Kommiſſare zu er⸗ nennen, deren Aufgabe es ſein ſoll, die Behebung der von deutſchen Bomben verurſachten Beſchädſgungen an den Londoner Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitäts⸗ leitungen zu veranlaſſen und mit allen Mitteln durch⸗ zuführen. Hunderttauſend Obdachloſe in London EP Neunork, 30. Sept. Auf über 100 000 ſchätzt der Londoner Korreſpon⸗ dent der„Neuyork Herald Tribune“ die Zahl der Obdachloſen, für deren Unterbringung von behörd⸗ licher Seite keine Vorſorge getroffen iſt. In ihrer Not, ſo berichtet der Korreſpondent, haben zahlreiche 1 Familien einfach leerſtehende Wohnungen requfriert und ſich mit den wenigen ihnen verbliebenen Hab⸗ ſeligkeiten dort niedergelaſſen. Sorge um Liverpool Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — San Sebaſtian, 30. September. Wie hier aus engliſchen Wirtſchafts⸗ und Han⸗ delskreiſen bekannt wird, haben die Zerſtörungen der Hafenanlagen Londons und Liverpools durch die deutſche Luftwaffe einen ſolchen Umfang angenom⸗ men, daß der Charakter der beiden Haupthä⸗ fen Englands als Welthäfen in Frage geſtellt iſt. Man befürchtet in dieſen Kreiſen, daß London und Liverpool ihre erſte Poſition im Welthandels⸗ und Schiffahrtsverkehr unter den Ein⸗ wirkungen der deutſchen Kriegführung für immer verlieren, und daß Rotterdam und Hamburg das Erbe der britiſchen Welthäfen antreten werden. Dieſe Sorge iſt mittlerweile ſo ernſt geworden, daß eine Abordnung prominenter engliſcher Wirt⸗ ſchaftler und Schiffsmakler Vorſtellungen bei der Regierung erhoben hat, in denen auf die Gefähr⸗ dung Londons und Liverpools durch Rotterdam und Hamburg hingewieſen wurde und man hofft nun, daß Churchill in der nächſten Unterhausſitzung eine Erklärung über die Zukunft der britiſchen Häfen und des Welthandels abgeben wird. Es war nur eine Fiſcherflo lte Falſcher Invaſions-Alarm in Südweſt⸗ und Nordweſt⸗England Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Genf, 30. September. In einer ber letzten Nächte wurden faſt gleich⸗ zeitig in Südweſt⸗ und Nordweſt⸗England, in Schott⸗ land und in Wales die Glocken geläutet. Das heißt nach einer nunmehr endgültig e für die ganze Inſel gültigen Regierungsanordnung; In⸗ vaſion! Alles an ſeine Plätze! Selbſt am Geburstage der engliſchen Königin unterblieb keit ahrhunderten zum erſten Male das hiſtoriſche zäuten der Glocken der St. Georgskapelle von Wind⸗ ſor zugunſten der Kriegsmaßnahme. Angeſichts die⸗ ſer ſtrengen Unterwerfung unter die neue Regel wollte es natürlich etwas heißen, wenn plötzlich aus vier Landesgegenden Invaſionsalarm durch Glocken⸗ läuten gegeben wird. Sofort wurde das Land in öchſten Alar and gebracht. In den Kinos er⸗ ſchienen bei dieſer Gelegenheit zum erſtenmal ſofort die Alarmbefehle an die Soldaten auf der Leinwand ſo daß dieſe mit gewaltigem Hallo mitten aus der Vorſtellung zu ihren Truppenteilen Der zivile Straßenverkehr gelangte eilten. Schutzleute erſchienen in Gaſtwirtſchaften und Tanzhallen und brüllten aufgeregt die Inva⸗ ſionsmeldung in die Maſſen, um die Soldaten auch hier abzuberufen. Die Hekkenſchützen wurden durch Lautſprecherwagen und Boten auf ihre Plätze geholt. unverzüglich zur Einſtellung. Alle Auf der Straße befindlichen Perſonen mußten ihre Ausweiſe vorzeigen. Im Südweſten verharrten die Heckenſchützen die ganze Nacht hindurch auf ihren Alarmpoſten. Und ſehr ſpät erſt ſtellte ſich überall heraus, daß heimkehrende Fiſcher mit ihren langen Bootsreihen im Dämmerungs⸗ und Abendnebel für eine feindliche Invaſionsflotte gehalten wurden. Es iſt ſchon der zweite Fall eines Falſchalarms aus die⸗ ſem Anlaß, der weitgehende Gebiete Englands in hochgradige Erregung verſetzte. Daraus erklärt ſich wohl auch der Verſuch Churchills, dieſen ſchwerwie⸗ genden Irrtürmern irgendeinen Inhalt zu geben und ſo ließ man denn ganz einfach 60 000 deutſche Soldaten bei einem Landungsverſuch ertrinken. tende Torpedoboot„Coſenz“ griff das U⸗ Boot mit Bomben an, das ſeitlich liegend wieder ay die Oberfläche kam und dann unterging. Die geſamte Beſatzung des Dampfers iſt in Sſcher⸗ heit gebracht worden. i 1 Eine unſerer Fliegerformationen hat ein feindliches Geſchwader in der Nähe der Küſte der Marmarica(Libyen) trotz der heftigen Ab⸗ wehr der Flak der Schiffe bombardiert. Eines unſerer Flugzeuge wurde abgeſchoſſen. Feindliche Jagdflugzeuge, die von einem Hilfsflugzeugträger aufgeſtiegen waren, wur⸗ den von unſeren Fliegern angegriffen. Drei feindliche Flugzeuge vom Hurricane⸗Typ wur⸗ den im Luftkampf abgeſchoſſen. Einer anderen Formation von Torpedo⸗ Flugzeugen gelang es inzwiſchen, ein feind⸗ liches Schlachtſchiff mit einem Torpedo am Heck zu treffen. Das Schiff ſtellte ſeine Tobe ein und wurde ſofort von feindlichen orpedobvots⸗Zerſtörern umgeben. Eine dritte Luftformation hat neuerdings die Depots und Magazine des Hafens von Haifa bombardiert. Im Kampf mit feind⸗ lichen Jägern, die unſere Flugzeuge angriffen, wurde ein feindliches Flugzeug abgeſchoſſen, das ins Meer fiel. In Oſtafrika wurde bei feindlichen Luft⸗ angriffen auf Burgavo(Somaliland), Gurg, Aſſab und Paſſo Carrin ein Eingeborener ver⸗ wundet.. Britiſche Kulturſchande Braudplättchen auf das größte Freilichtmuſeum Deutſchlands A Cloppenburg, 29. September, In der Nacht um Sonntag verſuchten die fliegenden Bran lüfter der RAcß wie allnächtlich, den Gau Weſer⸗Ems heimzuſuchen und ſtreuten erneut 1 75 Braudplättchen über Dörfer, Felder und Wälder, glücklicherweiſe ohne irgend einen Schaden anzurichten. Dabei aber befolgten ſie wieder einmal wie in Potsdam, Friedrichs ruh und Weimar den beſonde⸗ ren Befehl ihres Meiſters Churchill, abſichtlich und ſchänderiſch deutſche Kulturſtätten zu treffen. So wurden in dieſer Nacht u. a. zahlreiche Brandplätk⸗ chen auf das größte Freilichtmuſeum, auf das Mu⸗ ſeumsdorf in Cloppenburg abgeworfen. Dieſe Anlage, die mit ihren 20 Gebäuden, mit ihren beiden über hundertfährigen Bauernhäuſern, mit ihrem Herrenhaus aus dem Jahre 1680, mit Mühle und Dorfteich, auch aus der Luft deutlich zu erken⸗ nen iſt, ſtellt mit ihren Bauten und koſtbaren Samm⸗ lungen bäuerlicher Handwerkskunſt ein einzig⸗ artiges unerſetzliches Heimatmuſeum des Olden⸗ burger Münſterlandes und eines der ſchönſten Kul⸗ turdenkmäler deutſchen Bauerntums dar. Es i nur dem glücklichen Umſtand, daß keines der Brand⸗ plättchen auf eines der Dächer fiel, und dem ſofor⸗ tigen Einſatz von Suchkommandos zu danken, wenn hier nicht unabſehbarer und nie wieder gutzumachen⸗ der Schaden entſtanden iſt. 5. ůI— Zwei Verbrecher wegen Wüderſtandes erſch 121 Der Reichsführer„/ und Chef der deutſchen Polize teilt mit: Am 27. September 1940 wurden we iderſtandes der 33 Jahre alte Berufsverbrec erhard Trampel und der 21 Jahre alte Gewalk verbrecher Werner Obſt erſchoſſen. 8 * An kühler ſein 2 beteili nach Wygo zu Ei rina? Da als er ſcher? Tübir auf Mülle heften am 5. Künſt Studi wir d geleſe ſunge einem Feld, Straß denn lied.“ tigen bekan Schon derts WI zur und ſeit Erh Pac darül nung rich⸗ mat das die wußte Keine künde nung ner l fndig auſam glied. Fr Grun geſche Almo lig ir den, 2000 Könic von ment ebam Mut mein Kette Mart mer Arm. tage Di mußt weit anden Beſch an d einen dem Wegft Hrach ſeit 1 M Matt feſt. chen Aus elt und Leben rc ö „In einem kühlen Grunde“ Vor 100 Jahren ſtarb der vergeſſene Komponiſt des Eichendorff⸗Liedes An der Entſtehung des Eichendorff⸗Liedes vom kühlen Grunde iſt bekanntlich Heidelberg und ſein Vorort Rohrbach im weiteſtgehenden Maße beteiligt. Das Lied vom kühlen Grunde gehört nicht nach Oberſchleſien und nicht zu einer Mühle im Wygontale, ſondern nach Heidelberg⸗Rohrbach und zu Eichendorffs Heidelberger Jugendliebe Katha⸗ rina Barbara Förſter aus Rohrbach bei Heidelberg. Das Gedicht. das mit Eichendorffs„Jahrmarkt“ als erſtes Eichendorffgedicht 1812 in Kerners„Deut⸗ ſcher Dichterwald“(Almanach auf das Jahr 1813) zu Tübingen im Druck erſchienen iſt, iſt ſchon bald dar⸗ auf Volkslied geworden. So erzählt Wolfgang Müller von Königswinter in Weſtermanns Monats⸗ heften, Juli 1859, aus ſeiner Jugendzeit— er iſt am 5. März 1816 geboren—:„Wenn ich mit meinen Künſtlerfreunden in Düſſeldorf und mit meinen Studiengenoſſen in Bonn zuſammen war, ſo hatten wir die Schlegel, Tieck, Kleiſt und Brentano wohl geleſen, aber den lieben Eichendorff hatten wir ge⸗ fungen. Wie oft waren da nicht die Klänge„In einem kühlen Grunde“ zur Tageszeit in Wald und Feld, durch Berg und Tal, und zur Nacht in den Straßen der Stadt aus unſeren Kehlen geſchmettert, denn dies Lied galt ſchon zu jener Zeit als Volks⸗ lied.“ Und Volkslied iſt es geblieben bis zum heu⸗ tigen Tag. Wer aber iſt der Schöpfer dieſer unſerer bekannteſten und beliebteſten Volksliedmelodie? Sein Name iſt heute kaum noch bekannt: es iſt der nachmalige ſchwäbiſche Pfarrer von Schorndorf, Friedrich Glück, der nach einem glückloſen Le⸗ ben, verbittert und vorzeitig aufgerieben, am 1. O k⸗ tober 1840 zu Schorndorf geſtorben iſt. Sein Grab iſt heute nicht mehr auszumachen. Schon in den 70er Jahren des vorigen Jahrhun⸗ derts war es eingeebnet und ein Friedhoſweg führte Warum abgespannt n eie ewas zur Kräftigung Ihrer Nerven, zur Auffriſchung Ihres Blutes und zur Steigerung Ihres Wohlbefindens! Nehmen, Sie das ſeit 10 Jahren bewährte Mineralſalz⸗Kräuterpulber Heidekraft. Erh. auch in Tabl. in Apoth., Drogerien und Reformh. 40 Tage- Packung.80, Doppel⸗Packung 8,30. Tägl. viele Anerkennungen! darüber hin.. Als um das Jahr 1890 eine Abord⸗ nung des nach ihm benannten Brooklyner Fried⸗ rich⸗Glück⸗Quartett⸗Clubs in ſeine ſchwähiſche Hei⸗ mat gekommen war. ihm einen Lorbeerkranz auf das Grab zu legen und nähere Kunde über ihn in die amerikaniſche Wahlheimat mitzubringen, da wußte kein Menſch mehr etwas von ſeinem Grab. Keine Gedenktafel am Schorndorfer Pfarrhauſe kündete ſeinen Namen. Mit Mühe hatte die Abord⸗ nung einige Zeitungsberichte über den großen Kön⸗ ner bei ſeinem einzigen überlebenden Sohne aus⸗ fndig gemacht: ſie wurden zu einer Dedächtnisſchrift zuſammengeſtellt, die in Amerika den, Vereinsmit⸗ gliedern als Friedrich⸗Glück⸗Gabe überreicht wurde. Friedrich Glück hat die Weiſe vom kühlen Grunde noch als Student 1814 im Tübinger Stiſt geſchaffen. Den Wortlaut dazu hatte er in Kerners Almanach gefunden. Glück hielt ſich nur widerwil⸗ lig im Stift auf. Er wollte gar nicht Pfarrer wer⸗ den, ſein Lieblingswunſch war. Offizier zu werden: „Ich wurde ſchon im Jahre 1811 vom verſtorbenen König Friedrich durch die Verwendung des Grafen von Dillen zum Kadett in dem Louis⸗Jäger⸗Regi⸗ ment beſtimmt. Meine Mutter, als ſie dies hörte, ebam einen Schlag, und meine Familienangehöri⸗ gen, mit dem Arzt, gaben mir das Leben meiner Mutter aufs Gewiſſen und verlangten, daß ich von meinem Vorhaben abſtehen ſoll, und ſo habe ich denn ber kindlichen Pflicht meine Lieblingsneigung und mein Lebensglück geopfert.“ Auch der wiederholte Verſuch, zur Rechtswiſſenſchaft oder zur Arznei⸗ kunde überzugehen, iſt ihm nicht gelungen. Im Tübinger Stift fand er drei ſangesfrohe und ſangeskundige Freunde mit denen er ſich zu⸗ ſammentat. Sie ſangen die von Glück komponierten Lieder, auch Horaziſche Oden. Nach beendeten Stu⸗ dien machten die vier eine Italienfahrt und verdien⸗ ten ſich als Sängerquartett ihren Reiſeunterhalt. Glück erzählte ſpäter oft und gerne von dieſer Wanderfahrt und ihren Erfolgen. In Salzburg hatte ſeinerzeit beſonders ein zweites, ebenfalls weithin bekannt gewordenes Lied von Glück gefal⸗ len: Schweizers Heimweh„Herz, mein Herz, warum ſo traurig...“ Es riß alle Zuhörer zu ſtürmiſchem Beifall hin. Ueber die Grenzen Deutſchlands be⸗ kannt geworden iſt ſeine Ballade„Bertrands Ab⸗ ſchied“. Wenn er dieſe, auch in Frankreich gern ge⸗ ſungene Weiſe mit ſeiner prächtigen Stimme begei⸗ ſtert vortrug, waren alle in Bann geſchlagen und aufs tiefſte ergriffen. Durch dieſe franzöſiſche Ballade bekam er Ver⸗ bindungen nach Frankreich. Hohe franzöſiſche Offi⸗ ziere wollten ihm in Frankreich eine gehobene muſt⸗ kaliſche Stelle verſchaffen. Ein ſechs⸗ bis achtmonat⸗ licher Urlaub war Juni 1830 ſchon genehmigt, aber aus der Reiſe iſt doch nichts geworden: der Vater war dagegen und übernahm die Reiſekoſten nicht. Ebenſo unterblieb ein Jahr ſpäter die Auswan⸗ derung nach Amerika. Diesmal konnte die Behörde auf ſeine Bedingungen nicht eingehen. Geldnot und andere Sorgen hießen ihn, anderswo in dieſer Welt ſein Glück zu ſuchen. Wie verfahren damals ſeine Lage geweſen ſein muß, zeigt der erſte Satz ſeines Amerika⸗Geſuches vom 30. Juli 1831:„Seit längerer Zeit, beſonders aber ſeit ich auf dieſer Stelle bin Schorndorf!), habe ich ſo viele Anfechtungen und Verfolgungen zu leiden, daß ich eine Veränderung meiner Lage ernſtlich wünſchen muß.“ Glück ſelbſt hielt ſeine Vertonung der Lenauſchen Schilflieder für das beſte, was er geſchaffen. Er war mit Lenau, mit dem er ſich ſeeliſch und muſikaliſch verwandt fühlte, befreundet. Mit ähnlich leidge⸗ ſtimmter Seele, mit der Eichendorff ſein Mühlenlied ſchrieb, hat Lenau zwiſchen dem 6. und 15. Januar 1832 in Heidelberg ſeine Schilflieder gedichtet. In kongenjaler Seelenübereinſtimmung hat Glück dieſe Perlen deutſcher Lyrik in Muſik geſetzt, und als er ſie einmal bei einem Konzert mit der ganzen Schön⸗ heitsfülle ſeiner prächtigen Stimme vorgetragen hatte, waren die Zuhörer aufs tiefſte ergriffen. Die Kenner aber, denen dieſe Weiſen völlig unbekannt waren, fragten den Sänger, wann und wo dieſe Melodien denn erſchienen wären. Da antwortete Glück:„Mein Beſtes gebe ich nicht ſo bald unter das Publikum; für Freunde, die mich beſuchen, muß ich immer etwas Apartes haben.“ Leider ſind dieſe Melodien verloren gegangen. Verloren gegangen wie die Ouvertüre zu einer Oper, deren Stoff aus Hauffs Liechtenſtein genom⸗ men werden ſollte. Nach Glücks eigenen Worten ſollte dieſe Oper„etwas ganz Prächtiges“ werden. Der Plan kam nicht mehr zur Ausführung. Der Tod nahm dem ſchwerkranken, unglückſeligen Mann die Feder aus der Hand. Seine letzten Lebensjahre waren immer verbit⸗ terter geworden. Er verlor ſeine ſchöne Stimme, und wurde von Leiden aller Art gequält. Der Tod kam als eine Erlöſung Wenn Friedrich Glück in ſeinem Leben weiter nichts geſchaffen hätte als die unſterbliche Volks⸗ liedweiſe zu Eichendorffs„In einem kühlen Grunde“, ſein Name häkte es um Volk. Heimat und Vaterland verdient, der Vergeſſenheit entriſſen zu werden. An ſeinem 100. Todestag laßt uns ſeiner deshalb in Dankbarkeit gedenken! Karl Otto Frey. eee. Der eine Abend Von Olaf Hinz Matthias ſaß ror ſeinem Haus. Am Himmel hingen dicke Wolken; ab und zu ſah ein Stern zu ihm herab. Ein kühler Wind ſtrich durch die dichten Baumkronen. Aus dem Stall war das Stampfen der Tiere zu hören, oder auch das Raſcheln einer Kette.— In der Küche brannte das Herdfeuer, Martha bereitete das Abendeſſen. Und in der Kam⸗ mer ſchlief die kleine Anke, mit der Holzpuppe im Arm die ihr Matthias während der drei Urlaubs⸗ tage geſchnitzt hatte. Die drei Tage waren nun vorüber. Heute Nacht mußte Matthias wieder zur Bahnſtation. Die lag weit entfernt, hinter dem Wald drüben, auf dem anderen Flußufer. Er hatte dem alten Fährmann Beſcheid gegeben, der wollte warten, bis Matthias an das Stück Eiſen ſchlua, das unten am Ufer an einem niedrigen Baumaſt hing, dann wollte er mit dem Kahn herüberkommen und ihn holen. Zwei Wegſtunden waren dann noch zu gehen. Der Zug Hrachte ihn zurück zu den Kameraden, mit denen er ſeit über einem halben Jahr an der Front war. Martha trat aus der Tür und ſetzte ſich neben Matthias. Sie faßte nach ſeiner Hand und hielt ſie feſt. Jedes hatte noch viel zu ſagen, aber ſie ſpra⸗ chen nicht. Sie fühlten beide, daß es gut war, nun zu ſchweigen und nach den Baumkronen zu ſehen, die ſich hin⸗ und herbewegten und raſchelten, als flüſterten ſie über die beiden Menſchen unter ihnen. Aus dem kleinen Fährhaus drüben ſchimmerte ein ſchwaches Licht. Der alte Chriſtian wartete. „Es iſt wohl Zeit, daß wir eſſen“, zagte Martha leiſe. Sie behielt Matthias Hand in ihren Händen, als ſie aufſtanden und in das Haus traten. Während ſie aßen, ſprach Matthias noch von Din⸗ gen, die während ſeiner Abweſenheit nicht vergeſſen werden ſollten. Er wußte, daß es unnötig war, denn auf Martha war Verlaß und ſie hatte bisher, ſolange er vom Hauſe fern war, alles recht und gut gemacht, aber er wollte ihr dieſe letzte Stunde vor dem Abſchied leichter machen. Sie hatte den Kopf über den Teller geneigt und nickte nur dann und wann zu ſeinen Worten, die in die große Stille fie⸗ len. Ihr Haar war blond und im Schein der Lampe glänzte es, wie reifes Korn in der Sonne. Laut tickte die Wanduhr durch die Stube, und trotz ſeiner Worte vernahm Matthias ihren ſteten Schlag, und er ſah, daß auch Martha ihn hörte. Noch nie hatte er ſo tief in ſeiner Seele geſwpürt, wie groß ſeine Liebe zu der Frau war, die um ihn bangte. Und er wußte, daß er ſich unſäglich nach ihr ſehnen würde. Aber er fühlte auch. daß dieſe Minuten, die ſo ſchwer auf ihren Herzen lagen, ihren großen Segen bringen würden, ſpäter, wenn Das Abkommen Deutſchland—Italien— Japan unterzeichnet Der kitalieniſche Außenminkſter Graf Ciando, der Minkſter des Auswärtigen von Ribbentrop und der japaniſche Botſchafter Kuruſu unterzeichneten am 27. September das gemeinſame Abkommen in der Reichskanzlei. (Preſſe⸗ Hoffmann. Zander⸗Multiplex⸗K.) Bildtelegramm aus London g So ſehen die Londoner Dockanlagen an der Themſe nach einem Vergeltungsangriff deutſcher Flug⸗ zeuge aus. zerſtörten Gebäudes(links) Nur die Stützpfehler von Kaiſchuppen ſind ſtehengeblieben. und das Wrack ein es Dampfers im Hintergrund zeugen von der Ge⸗ Auch die Ruinen eines walt der deutſchen Bombentreffer. er wieder heimkehren durfte, um in Frieden ſein Haus zu verſehen. Immer würde er ſich an dieſe Abendſtunde erinnern, wo er in Marthas Herz ſah und ihre grenzenloſe Liebe erkannte. Das war wie ein Wunder, das ihm der Augenblick offenbarte. und das ihm bewahrt bleiben würde. Als die Zeit gekommen war, nahm Matthias das verſchnürte Paket, das ihm Martha bereitet hatte. Er ſah in die Kammer, auf das ſchlafende Geſicht 1 Kindes, dann ging er mit Martha aus der itr. Der Wind war ſtärker geworden, ein Rauſchen war um ſie, als ſie über den kleinen Hof gingen. An der Pforte gaben ſie ſich die Hand und Martha legte eine Weile ihren Kopf auf ſeine Schulter. Dann ging Matthias allein den Weg zum Ufer. Er ſchlug an das Eiſen, das ſcheppernd durch die Dunkelheit klang und den Fährmann rief. Während von drüben zu hören war, wie der alte Chriſtian den Kahn losmachte, ſah Matthias den Weg zurück. Undeutlich erkannte er Marthas Geſtalt, die unbeweglich an der Pforte ſtand. Er fühlte, wie ihre Augen nach ihm ſahen.— g Er ſtieg in den Kahn und reichte Chriſtian die Hand. Der Alte ſagte ihm viele gute Worte, aber Mattias achtete wenig darauf, er blickte nach der Pforte, die immer weiter zurückblieb und im Dunkel verſchwand. Als der Fährkahn am Ufer war, ſagte Matthias Chriſtian Lebewohl und taſtete ſich den ſchmalen Steg am Ufer entlang. Es war gut, daß er noch lange in der Stille zu gehen hatte. Ehe er den Waldweg einſchlug, blieb er noch ein⸗ mal ſtehen. Er ſah den kleinen Lichtſchein aus ſeinem Haus und er wußte, daß Martha noch an der Pforte (Aſſociated Preß, Zander⸗Mubtiplex⸗K.) Eugliſche Bomben auf Wohnlauben im Norden Berlins. e fanden Ziwilperſonen Scherl, ander Nulttvlex. 2 Das 50 viele Freunde einer gepflegten Zigarette immer wièder ihre beharrlicte Vorliebe für die ECK STEIN Nr. 5 bekunden, hat seinen guten Grund. Die ECK STEIN verzichtet auf kostspielige Verpackung, um dafür besonders hochwertigen Tabak bieten zu können. 3 48 00 005 —— R ite f 75 9 1 Das war der große Die Bevölk Bie Rommen! Rheinbrücke rechts: Verwundete ſehen ihre Kompanie wieder Zwiſchen den oͤrei rieſigen Säulen, Reichsadler, Est und golönem Lorbeer waren, ſtand HJ der vormilitäriſchen Ausbildung die Spalier, und daran ſchloſſen ſich verwundete Sol⸗ daten, die herzlichſt ihre Kompanien begrüßten; manche von ihnen, wie„den Fiſcher“, der hundert⸗ fach mit Lachen und Frozzeln angerufen wurde, kennt offenbar die ganze Kompanie Die Ziviliſten mit geſchmückt Tag! ringsum verwöhnen die Heimkehrer mit Zigaretten Blumen, Keks uſw. Nahrungsmittel werden wenig erung bereitete den aus Frankreich heimgekehrten siegreichen Soldaten einen großartigen Empfang „den Gruß der Partei und den Dank für Euren hel⸗ denmütigen und ſieghaften Einſatz. Freude und begehrt; die Kameraden ſind no 3 Stolz über Eure glückliche Heimkehr ſoll Front und Frühſtück her. Dafftr. 2 e 15 Heimat heute miteinander verbinden. Alle ſtehen anche te wir, an der Front und in der Heimat, unter dem beim Halt die Blumen vom Haupt ihrer Artgenoſ⸗ ſen. Alle Kinder der Gegend dürfen unter rieſigem Hallo aufſitzen. Ein Sturzkampfbomber kreiſt über der Rheinbrücke. 11.15 Uhr ertönt das Kommando: „Kompanie ſtillgeſtanden. Das Gewehr über Im Gleichſchritt, marſch.. U nd weiter geht der ſtramm ausgerichtete Einzug un⸗ ſerer ſiegreich heimkehrenden Söhne und Brüder, durch das Herz der aufjubelnden Lebendigen Stadt Feierlicke Truppenbegrüßung im chloß hof! b „In dem mächtigen und ſchön geſchmückten Ehrenhof des Schloſſes hatten ſich die Spitzen der Wehrmacht und der Pavtei, ferner der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, verſammelt. Generalmajor Freiherr von Schacky auf Schönfeld, unſer Stand⸗ ortskommandant, meldete dem ſtellv. Kommandie⸗ renden General des Wehrkreiſes Steppuhn die Herren und ſtellte ſie vor. Bei klingendem Spiel zog 10.35 Uhr das Ehrenbataillon mit deu ſiegreichen Fahnen an der Spitze in den Ehrenhof ein. Der Kommandeur der Truppe erſtattet dem Komman⸗ dierenden General Meldung. Das Ehrenbataillon nahm vor dem geſchmückten Mittelbau Aufſtellung mit Front zum Denkmal. Keine Frage, daß der Einmarſch ſchneidig vonſtatten ging. Die Sol⸗ daten trugen Blumen und kleine Fähnchen im Gürtel. Faſt alle waren mit Auszeichnungen ge⸗ ſchmückt, die ſie ſich in den hinter ihnen liegenden Kämpfen erworben hatten. Auf den jungen, bronce⸗ getönten Geſichtern unter dem Stahlhelm war noch der Ernſt der ſiegreich beſtandenen Kampfhandlungen zu finden. ö General Steppuhn ſpricht General Steppuhn ſchritt mit Gefolge die Front des präſentierenden Ghrenbataillons ab und be⸗ grüßte die Soldaten mit einem kurzen militäriſchen Gruß, auf den ein ebenſo knapp gefaßter Dank der Truhe erfolgte. Dann richtete der Kommandierende General das Wort an die Truppe, etwa folgendes ausführend: Es iſt mir eine große Ehre, dieſe Soldaten, zu⸗ rück aus Frankreich, hier begrüßen zu können. Der Krieg iſt noch nicht zu Ende, wir ſpüren alle, daß wir jetzt in einem entſcheidenden Abſchnitt ſtehen. Unſere Feinde auf dem Feſtlande liegen beſiegt und zerſchlagen am Boden. Es gibt jetzt nur mehr einen Feind: England! Wann und wie der letzte Schlag geführt wird, weiß nur der Führer, auf den wir mit unbändigem Vertrauen blicken können. Der Kommandierende General gab einen Ueber⸗ blick über den Einſatz der Truppe bei der Nieder⸗ ringung Frankreichs, wie wir ihn an anderer Stelle in unſerer Sonntagsausgabe gegeben haben. Er fuhr fort: Ein ſchöner Erfolg, ein glänzender Sieges⸗ lauf war dieſer Truppe beſchieden! In dieſer Stunde gedenken wir in Ehrfurcht der tap⸗ ſeren Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften, die auf dem Felde der Ehre den Heldentod geſtorben ſind, und in fremder Erde ruhen. In kame⸗ radſchaftlicher Verbundenheit gedenken wir der Verwundeten und Kranken, die nicht bei dieſem Ein⸗ zug dabei ſein können, und wünſchen ihnen baldige Geſundung und völlige Wiederherſtellung. Wir ge⸗ denken auch derjenigen, die das ſchwerſte Opfer haben bringen müſſen, der Angehörigen unſerer Ge⸗ fallenen. Wir werden ihnen mit Rat und Tat zur Seite ſtehen, ſoweit wir das nur vermögen. General Steppuhn wandte ſich dann dem Kom⸗ mandeur der Truppe zu, um ihn perſönlich zu be⸗ grüßen, ihm zum Ritterkreuz, das er ſich an der Loire erwarb, den Glückwunſch auszuſprechen und auch allen Offizieren, Unterofftzieren und Mann⸗ ſchaften für die redlich verdienten Auszeichnungen zu gratulieren und zu danken. 5 Die Truppe geht nun neuen Aufgaben entgegen. Ich wünſche ihr weitere Erfolge, zuvor aber eine gute Erholung und ein ungetrübtes Wiederſehen nit den Angehörigen. Nachdem der Kommandierende General mit dem Kommandeur der Truppe den Handſchlag gewechſelt hatte, der jedem einzelnen Soldaten galt, ſprach Kreisleiter Schneider: Mehr als Worte es ſagen können, drückt der Ju⸗ hel der Bevölkerung in den Marſchſtraßen unſere Freude darüber aus, die Soldaten wieder in der Heimat zu ſehen. Wir ſind ſtolz darauf, dieſe Sol⸗ daten einer ſiegreichen Armee begrüßen zu können. Auch 1918 waren uns die heimkehrenden Soldaten herzlich willkommen, aber wie unglückſelig waren damals die Umſtände! Ich bringe Euch Soldaten Und daun der Hier mußte der Jubel, der auf den Durchmarſch⸗ ſtraßen herrſchte, unterbrochen werden; denn der Vorbeimarſch vor dem Wiehrkreisbefehlshaber iſt Dienſt, eiſerner Dienſt, und die ſoldatiſche Krönung eines Einzugs überhaupt. Zeuge diefes Vorbei⸗ marſches wollten natürlich viele ſein, deshalb waren die Reihen vor dem Waſſerturm und in ſeiner Nähe beſonders dicht. 5. Vom Tatterſall bis zum Parkhotel bildeten die alten Kämpen vom Reichskriegerbund Spalier. Vor dem Waſſerturm war eine Ehrentribüne errichtet, die natürlich lange vor dem Eintreffen der erſten Trup⸗ pen„belegt“ war. Unmittelbar vor dieſer Tribüne ſtand das Podeſt für den Wehrkreisbefehlshaber und die höheren Offiziere. Damit wir die Gelände⸗ beſchreibung vervollſtändigen: Links von Tribüne und Podeſt hatten Verwundete aus dieſem Krieg Platz genommen, auf der linken Seite Schwerkriegsbeſchä⸗ digte des Waltkriegs. Der Waſſerturm ſelbſt blieb auch nicht unbeſetzt: ſein Balkon war für die Poli⸗ tiſchen Leiter vorgeſehen, auf der großen Treppe aber ſtand der Kreismuſikzug und füllte die Wartepauſe mit ſchmiſſigen Weiſen. Plötzlich eine allgemeine Bewegung. Autos rollen heran. Wehrkreisbefehlshaber General Steppuhn iſt eingetroffen mit ſeinen Offizieren, nimmt die Meldung entgegen, um ſich ſofort auf ſeinen Platz zu begeben. Jetzt kann es ja nicht mehr lange dauern. Nein! Da brandet auch ſchon in allernäch⸗ ſter Nähe Jubel auf und erklingt Marſchmuſik. Spiebmannszug und Muſikkorps marſchieren heran— hei, wie zackig das geht!— Schwenkung, und ſchon ſtahen ſie. Bum, bum, bum! 5 Und jetzt marſchieren ſie vorbei, unſere braven Soldaten! 1 5 heben ſich zum ru N Ste öüürfen ja fetzt nicht dafür danken. Vorbeimarſch iſt ſtrenger Dienſt, da muß auch das Letzte an Zuck und Murr aus den Knochen. Die ſtolzen Fahnen 5 und gleichen Gelöbnis, das„Deutſchland!“ heißt. Oberbürgermeiſter Reuninger bearüßte die heimkehrenden Truppen namens der Stadt und der Bevölkerung. Mit offenem Herzen und Armen empfängt die Stadt die Heimkehrenden. Der Oberbürgermeiſter gedachte der Toten, nannte uns unvergeßliche Namen, Namen, die in dieſem Augenblick für alle Namen der gefallenen Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften ſtanden. Mit einem herzlichen Willkomengruß begrüßte der Ober⸗ hürgermeiſter die Verteidiger und Beſchützer der Heimat in den Mauern ſeiner und ihrer Stadt. Für die einziehende Truppe dankte ihr Kommandeur für die herzlichen Worte der Begrüßung, die der Kommandierende Ge⸗ neral der Kreisleiter und der Oberbürger⸗ meiſter geſprochen hatten Freudig bewegten Herzens zieht die Truppe hier ein. Beſonders ſtolz ſei er darauf, melden zu kön⸗ nen, daß die Truppe ihre Pflicht voll getan hat. Unſeren auf dem Felde der Ehre gebliebenen Ka⸗ meraden verſprechen wir, daß wir immer unſere Pflicht erfüllen werden. Das Lied vom guten Ka⸗ meraden klang über den weiten Schloßhof. Der Kommandeur fuhr fort: Soldaten! Die Heimat hat uns begrüßt und uns gedankt. Wir Sol⸗ daten danken der Heimat. Wir hätten nicht fechten und ſiegen können, ohne Arbeit, Opfer und Ver⸗ trauen der Heimat, auf die wir uns ſtützen konn⸗ ten. Wir hätten aber auch nicht ſiegen können, wäre unſerem Volke nicht der Führer erſtanden, der unſer Volk wieder zum Licht, zum Platz an der Sonne emporgeführt hat. Ein dreifaches Sieaheil auf den Führer donnerte über den Platz. Mit dem Geſang der Nationallieder war die Truppenbearüßung im Schloßhof beendigt. Das Ehrenbataillon marſchierte aus dem Schloßhof und ſetzte ſich an die Spitze der einziehenden Truppe, die ſich zum großen Vorbei⸗ marſch am W ſſerturm in Bewegung ſetzte. Vorbeimarſck! kbanmen zuerſt und dann die langen Kolonnen der Infanterie, immer wieder gegliedert durch Maſchinen⸗ gewehrabteilungen, Granatwerfer, Reifer und Fahr⸗ zeuge. Geduldig traben die Pferde vorüber, ſie wiſ⸗ ſen nicht, wie ihnen geſchieht, ſie wiſſen nur daß es notwendig iſt, dieſen Weg zu nehmen. Pauſenkos ſpielt das Muſikkorps, ſcharf ſchlägt der Muſikmeiſter den Takt dazu. Ein anderes Muſikkorps nimmt ſeinen Platz ein. weiter geht's. Immer wieder das gleiche ſchöne Bild. Wie mit der Schnur gezogen fliegen die Köpfe herum und werden die Beine geſchmiſſen Pakgeſchütze rollen heran IG⸗Geſchütze und ganze Wagenkolonnen. Allmählich beherrſchen die motoriſierten Abteilungen die Straße. Imponierend die ſchweren Wagen der Pioniere mit den angehängten Pontons. Und zum Schluß die endloſe Kette der Kraftradfahrer. Ihr Geknatter ent⸗ fachte noch einmal die Begeiſterung. Aus! Der Wehrkreisbefehlshaber verläßt die Stätte. Langſam leert ſich die Tribüne. Die für die Organiſation Verantwortlichen ſind ſichtlich froh daß alles ſo gut geklappt. Es konnte fa nicht ſchief gehen, denn auf einem Dach ſtanden weithin ſichtbar ein paar ehrſame Kaminfeger und genoſſen das Schau⸗ ſpiel aus der Vogelperſpektive. Jetzt erſt klemmen ſie wieder den Beſen unter den Arm und beſinnen ſich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe. 8 55 der Ferne aber nehmen die Heilrufe kein Ende. i 4 Das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe wurde dem Ge freiten der Luftwaffe Karl Schickle, Windmüß⸗ lenſtraße 22, verliehen. * Das Deutſche Schutzwallehrenzeichen erhielt Arbeitsmann Alfred Limberger, Gärtnerſtr. 21a, zur Zeit im Felde. Der Heimkehrer⸗Empfang in Ludwigs ha en Schlag 10 uhr am Montag früh begrüßte auf dem Neuen Marktplatz in Ludwigshafen a. Rh., Ecke Schillerſtraße, Kreisleiter Kleemann mit Beglei- tung den Kommandeur der heimkehrer der mit ſeinen Offizieren im Kraftw war:„Herr Kommandeur, ich bin Ludwigshafen a. Rh., der Stadt der Arb zu können. Der Kommandeur dankte l für die freundliche Begrüßung:„Herr Kreis eiter, 4 ich darf Ihnen verſichern, daß ſich die Söhne der Stadt Ludwigshafen a. Rh. beſonders ausgezeichnet haben, Die Väter dieſer Stadt können ſtolz auf ihre Söhne Ein Inmittelbar darauf ſchwangen der General und ſein Stab ſich auf die bereitgehaltenen Pferde und ſetzten ſich an die Spitze der ſtolzen, tapferen und ſiegreichen Truppe, die ihren früheren Kommandeur auf dem Felde der Ehre laſſen mußte, Mit klingendem Spiel ging es quer über den mit Blumen überſäten Marktplatz, dann durch die Schiller⸗Kaiſer⸗Wilhelm⸗ und Ludwigſtraße zur Rheinbrücke. Führend und ordnend fuhren die Kraft⸗ wagen der Feldgendarmerie voraus, die natürlich be⸗ ſonders ſtürmiſch mit Blumen und Geſchenken ein⸗ gedeckt wurden. Vor dem großen Menſchenſpalier ſtand die HJ, und natürlich war auch kein Fenſter⸗ platz leer. Beſonders ſchön geſchmückt waren die Ecken der Bismarckſtraße. Am Eingang zur Schla⸗ geterbrücke, auf der der Zivilverkehr weiterging, mit Umleitung auf die obere Brückenhälfte, begrüßten blumengeſchmückte Wimpel der Jungmädel die Heim⸗ kehrer. Am Ende der Brücke ging es unter Tannen⸗ girlanden durch. F— to l3, S Hermann-Löns-Feier der Gedok Löns' Gedächtnis ehrte eine ſchlichte ſchöne Feier des Mannheimer Ortsverbandes der Reichsgedok, Die Stunde ließ uns den Morgennebel erleben, der über dem Moore liegt, die Mittagshitze, die in den verlaſſenen Kieferſtücken der weiten Heide brennt, und die lauen, dunkelnden Frühlings abemde, wenn die erſten Schnepfen ſchwirren und die Ahnung des werdenden Lebens ſchwermütig und ſtark um die alten Wälder ſchwingt. Karl Fiſcher⸗ Bernauer gab der Vortragsfolge die Grundlage, namentlich mit Löns⸗Balladen, in die der ſcherblütige Zauber von Wald und Heide in dichteriſcher Verklärung eingegangen iſt. Am leben⸗ digſten wirkte Fiſchers Leſung aus Löns' großem Briefwechſel; tief hat er ſich in des Dichters Weſen hineingekniet. Pflügen und Soldatſein:„die einſige richtige Beſchäftigung für einen Mann“, ſo ſchloſſen die Epiſtel des ungedienten Landſturmmanns und Jüſiliers Löns. Anny Weſtin⸗Leuner fang Lönslieder in der Vertonung Karl Aug. Fiſchers und machte dankenswerterweiſe bekannt mit den ſchottiſchen und waliſiſchen Volksliedern Haydns, die Dr. Bernhard Engelke bearbeitet und mi Löns⸗Verſen unterlegt hat. Erna Toepel⸗ Roe, big(Klavier), Grete Schiemann(Geige) und Erika Kreuz(Cello) begleiteten feinſinnig. Zu Geige und Cello geſellte ſich die Blockfföte Hanne Schenkels bef Wiedergabe entzückender Vol tänze aus der Lüneburger Heide. Tondſchtungen Paul Graeners umrahmten die gehaltvolle Gedenk⸗ ſtunde. Dr. Fritz Haubold. u Sein 40 jähriges Jubiläum als Küfer feiert am 1. Oktober Herr Heinrich Kramer bei der Firma Tranſttkellerei Mannheim, Riedl 8 Co. au Ein un reiwilliges kaltes Bad im Neckar mußte am Sonntagnachmittag ein junger Mann über ſich ergehen laſſen, deſſen Boot unterhalb der Friedrichsbrücke kenterte. Er konnte ſich an einem in der Nähe befindlichen Boot feſthalten, das ihn übernahm. So kam er mit dem Schrecken davon und auch das gekenterte Boot konnte unter den Au⸗ gen zahlreicher Zuſchauer geborgen werden. * Im Wurſtkeſſel verbrüht. Ein Ladenburger Metzger, der über dem Wurſtkeſſel ausrutſchte, ge⸗ riet mit beiden Füßen in das kochende Waſſer. Die Verhrühungen waren ſo ſchwer, daß der Verun 5 ins hieſige Krankenhaus geſchafft werden e. Einmal ſprach ich mit Lexa über Ruth.„Wir dürfen hier nicht vorurteilen und kaum urteilen, Vetter Albrecht“, ſagte ſie.„Wer ſo wie wir dieſes eine Jahr oben in Lettland erlebt hat, iſt nicht mit gewöhnlichen Maßen zu meſſen.“ Dieſer Satz beunruhigte mich ſehr. Wußte ich doch nicht wie weit er nur für Ruth geſprochen war;“ Lexa konnte ja auch ſich ſelbſt gemeint haben Ein Schiff, das faſt ein Monat unterwegs iſt, bil⸗ det ein Reich für ſich, und es war in allen Klaſſen kein Mangel an Paaren, über die man ſich die Köpfe zerbrechen konnte. 8 Ich entnahm zwar manchen Andeutungen, daß man mir und Lexa die Verwandtſchaft nicht recht glaubte, daß man aber die freundſchaftliche Zurück haltung, in der wir miteinander verkehrten, notge⸗ örungen billigen mußte. Die beiden Schweden Karin und Axel wurden wie von einer warmen Welle allgemeiner Zunei⸗ gung getragen, und der Schatten von Liſſabon zwi⸗ ſchen Smith und der Irin war längſt einem luſtigen Krieg gewichen, der mit großem Eifer und manch mal mit ſpaßiger Erbitterung durchgefochten wurde. Es war überhaupt, als ob die Wärme der Tro⸗ pen, durch die wir jetzt fuhren, uns alle zu entſpan⸗ en begönne. Karin wurde der luſtige, fröhliche Menſch, der in einem Lande zur Welt gekommen war, deſſen Kinder den Begriff Krieg nur wie ein altes Märchen empfanden. Daiſy'Connor war, der Zwieſpalt England Irland ihr Leben zer⸗ riß, ſicherlich eine Art weiblicher Clown geweſen, und ſie wurde es wieder. Wir konnten uns aus ⸗ tten vor Lachen, wenn ſie Karins Tanzübungen grotesk verzerrte oöͤͤer wenn ſte, wie ſie es nannte, „Levanteſchwein“ ſpielte. Sie ſtreckte dann einen Bauch, den ſie nicht beſaß, vor, leckte ſich die Lippen und verfolgte Bewegungen, die nur in ihrer Ein⸗ bildung beſtanden, mit Glupſchaugen. Auch Lexa ſchien entſpannt. Oft, wenn wir unſern Spaziergang übers Deck machten, hängte ſie ſich bei mir ein und ſagte, man müſſe ſeinen Vetter, ſolange man ihn habe, auch ausnützen. Es ließ ſich nicht mehr umgehen, daß ſie hier und da auch mit Luis Kaleidos ſprechen mußte, und je⸗ desmal, wenn ſch ſie deshalb zur Rede ſtellte, denn ich meinte eben, man müſſe dieſe Geſpräche auf ein Mindeſtmaß beſchränken, nahm ſte meine Hand in die ihre und ſah mich mit ihren ſchillernden Augen an.„Nicht bös ſein, Vetter Albrecht!“ bat ſie. Und jedesmal gelang es ihr, mich zu entwaffnen Der Aequatorball war eine Qual für ung alle. Ueberhaupt war die Feſtſtimmung bei der Ueber⸗ guerung der Linie gezwungen. Die Schiffsleitung ließ es ſich nicht nehmen, alles nach altem Brauch durchzuführen. Neptun mit ſeinem Gefolge ſtieg aus den Meerestiefen herauf und hielt eine von dem ſorgloſeren Teil der Fahrgäste mit fröhlichem La⸗ chen begleitete Feſtrede. Die Kaleidosmädchen wur⸗ den aus Sylphiden der nördlichen in ſolche der ſüd⸗ lichen Halbkugel umgetauft und mußten. wie alle anderen, das vom Schmutz der nördlichen Halbkugel reinigende Bad über ſich ergehen laſſen, bei dem man mit den Damen aber immer noch glimpflicher umging als mit uns Männern. Eine kleine Freude hatten wir aber doch, Luis Kaleidos war, um alles ganz genau verfolgen zu können, in einem wunderſchönen weißen Tropenan⸗ Zug dicht an das Schwimmbaſſin getreten und hatte ſich weit herübergebäugt. Seine braſiltaniſchen Freunde ſchtenen nun der Anſicht zu ſein, daß die Rechnung, die er ihnen aufgemacht hatte, auch ihn ſelbſt einſchlöſſe; jedenfalls packten ſie ihn bei den Beinen und ließen ihn ins Waſſer plumpſen. Als er pruſtend darin herumſchnaufte, bemächtigten ſich auch die Bader aus dem Geſolge Neptuns dieſes un⸗ tungen, Don Luis!“ äußerte ſie kühl. erwarteten Vogels, ſeiften ihn ein und raſierten ihn mit einem rieſigen Holzmeſſer. Weil er ſich un⸗ klugerweiſe wehrte, ging das nicht ohne Schrammen ab. 5 Nach den Braſilianern lachte John Smith am lauteſten und am unbekümmertſten. Er war und blieb ein Engländer. Am Abend war großer Ball angeſagt, und wir Herren hatten feierlich den Frack angezogen. Leider konnte ich beim Eſſen nicht mit Lexa zufſammenſtitzen; der Kapitän hatte die Tanztruppe eingeladen, und die Mädchen ſaßen zuſammen mit Kaleidogs an ſei⸗ nem Tiſch. Ich muß wohl ein ſehr wütende Ge⸗ ſicht gemacht haben, denn ab und zu winkte ſie mir zu, und ich konnte mir ausſuchen, ob es beruhigend oder freundſchaftlich ſein ſollte. Trotz allen dieſen Mißhelligkeiten aber ſteht die⸗ ſer Abend hell in meiner Erinnerung. Die Kaleidostruppe tanzte und erntete einen freundſchaftlichen Beifall. Ich verſuchte, kühl zu bleiben, und ſtellte feſt, daß Karin und Ruth wirk⸗ liche Tänzerinnen waren, Daiſy vielleicht der Clown, der aber in dieſem Rahmen nicht zur Geltung kam, und Lexa eben die Dame, die ſie war. Alſo hier völlig fehl am Platze. 8 8 Im Geſellſchaftstanz gefiel ſie mir ſpäter viel beſſer, und ich wachte wie ein eiferſüchtiger Liebhaber über ihr. Und wirklich tanzte ſie mit keinem ande⸗ ren, nicht einmal mit Kaleidos, der ſich eine Art Pflichttanz mit den Gliedern ſeiner Truppe gönnen wollte. i a N Als er ſich ihr mit einem gnädigen Lächeln nüherte, wurde ſie ganz die Gräfin Smorgon von ehemals.„Das gehört nicht zu meinen Verpflich Er klappte wie ein Karpfen, der aufs Land ge—⸗ worfen wird, mit den Kiefern und funkelte mii einen wütenden Blick zu.„Das vergeſſe ich Ihnen nicht!“ ziſchte er. ö Und gerade an dieſem Abend brach das Eis zwi⸗ ſchen Lexa und mir. 5 Wir hatten uns mit einer Flaſche Sekt in einen 8 0 15 2 f himmel an. Lexa lag neben mir, und ihr Arm be⸗ rührte den meinen. ſte leiſe.„Es iſt ſo ſchön, daß man pieles darüber vergeſſen kann.“ daß wir einander begegnet ſind, Lexa?“ Couſine“, ſagte ich.. land nicht Sie— und in Rußland wohl auch nicht? und mein Mund näherte ſich dem ihren. Sie fühlte es wohl, und ſie wich mir nicht au So lagen unſere Lippen aufeinander„Auf gu Vetternſchaft, Albrecht!“ ſagte Rio an, Stadt beſuchte, war noch weniger einheitlich als di in Liſſabon. Mehr noch: Die Kaleidostruppe hatt ſich ganz in Paare aufgeteilt. bar geweſen; man merkte es an dem ſtarken Tabal verbrauch John Smith, und an der Tatſache, da Daiſy'Connor öfters einſame Flecke an Deck aufſuchte und aufs Meer hinausſtarrte. ganz allein mit ſolch einem Scheuſal wie Kaleidos durch die Welt zu ziehen“, vertraute er eines Tages an,„und iſt auch eine verdammte S für unſereinen, nun wieder in den Trott hinein müſſen. Hab' da ſo was Niggerähuliches— in ſem Land muß man ſich ſogar die Nigger darau anſehen, ob ſie echt ſind— das 6 mich. Iſt doch kein Leben!“ i fragte ich ihn. Winkel zurückgezogen und ſahen den ſüblichen Stern⸗ „Es iſt ſchön, Albrecht!“ fagte Ich beugte mich über ſte.„Iſt es nicht auch ſchön, Sie hielt meinen Blick aus. „Wir ſind immer noch nicht „Ja, Albrecht“ richtig Vetter und Lexa hlelt die Augen geſchloſſen.„Nicht, Albrechts“ „Vetter und Couſine nennen einander in Deutſch⸗ „Nein, Albrecht.“ 8 „Alſo, Lexa?“ Ich beugte mich weiter über ſte, ſie leiſe.„Und auf— „Auf was?“ drang ich in ſie, 5 5 Aber dieſe letzte Antwort blieb ſie mir ſchuld . Wir liefen als erſten füdamerikaniſchen Hafe aber die Geſellſchaft, die dieſes Mal di Das„Gentlemen⸗Agreement⸗ war wirklich hal * Wie mitteil große Reichs auch e lichen muß d große werder Man derſcha fange Di Richter Dr. ſchon 1 ſen, da deutſch Liebha das M wiß ni Intere davon auf Se Weiter rühmte Auch d tung e ligung Ausdri Gut gängli tauſen. Lebens leiderp „Iſt verdammt ſchwer für ſolch ein funges Ding, dieſe bekocht und be Sie nicht, Miſter Smi Beortſebun „Warum heiraten ——ů— 1 1 2 Schäferhundeſchau auf der Phönrkampfbahn A an 6. Oktober Wie der Verein der Hundefreunde mitteilt, acht die mit dem 1. Oktober beginnende große Umorganiſation ſämtlicher Gliederungen des Reichs verbandes für das Deutſche Hundeweſen(Roß) auch eine Abänderung der geplanten hundeſport⸗ lichen Veranſtaltuna in Mannheim notwendig. So muß das für den 6. Oktober im Stadion vorgeſehene große Windhundrennen vorerſt leider zurückgeſtellt werden, während die von der Ortsfa chſchaft Mannheim Feudenheim aufgezogene Son⸗ derſchau für Deutſche Schäferhunde in vollem Um⸗ fange abgehalten werden kann. Die Schäferhundeſonderſchan findet am Sonntag, dem 6. Oktober von.30 bis 17 Uhr auf der Phönixkampfbahn(bei der Uhland⸗ ſchule] ſtatt. Richter iſt der bekannte Gebrauchshundefachmaun Dr. Trautmann Heidelberg. Zahlreiche jetzt ſchon vorliegende Meldungen von auswärts bewei⸗ ſen, daß die heute ſo beſonders wichtige Arbeit am deutſchen Dienſt⸗ und Meldehund in Züchter⸗ und Liebhaberkreiſen vollſte Unterſtützung findet. Auch das Mannheimer Publikum wird es ſich deshalb ge⸗ wiß nicht entgehen laſſen, durch regen Beſuch ſein Intereſſe an der Veranſtaltung zu bekunden und ſich davon zu überzeugen, welche Richtlinien in bezug Schönheit und Leiſtung für die Zukunft bei der iterentwicklung unſerer bewährteſten und be⸗ rühmteſten Gebrauchshunderaſſe maßgebend ſind. Auch die Stadt Mannheim hat bereits durch Stiß⸗ tung eines ſtattlichen Ehrenpreiſes ihre warme Bil⸗ ligung der Schäferhundeſchau des 6. Oktober zum Ausdruck gebracht. Klavier-Abend Wolfgang Münch Als erſte Veranſtaltung nach den großen Ferien batte die Muſik⸗Hochſchule einen eigenen Klarier⸗ Abend des Richard„ Laugs Schülers Wolfgang Münch angeſetzt, der in Vorträgen der Ausbil⸗ dungsklaſſe ſchon öfter angenehm auffiel. Jetzt be⸗ wies er weitere erfreuliche Fortſchritte in Richtung einer feinnervigen Anſchlagskultur, ſorgſamer Werk⸗ treue und ſtarken Vorſtoßens in die geiſtig⸗ſeeliſche Weſensart des jeweiligen Tondichters und Kunſt⸗ werks. Schon mit der Zuſammenſtellung der Vor⸗ tragsfolge tat er einen guten Griff in die Klavwier⸗ literatur, der von feinem Geſchmack zeugt. Mit Hingabe geſtaltete Münch zunächſt Max Regers Telemann⸗Variationen nach. Mit ſpürbarer Spiel⸗ freude verſenkte er ſich in die pianiſtiſchen Umfor⸗ mungen des Orgelmeiſters. die Melodie ſowie Har⸗ monie und Rhytmus einfallsreich umſchmelzen. Gut paßte dazu als Gegenſtück Schuberts unver⸗ Auf Nie; gängliche K⸗Dur⸗Sonate. Der Pianiſt förderte die ſaufend Schönheiten dieſes Kleinods zutage. Die Lebensbejahung und Daſeinsfreude, die aus einem leiderprobten Herzen ſich emporringen, unterſtrich er durch rhythmiſche Straffung und fand ganz nach Bedarf überzeugenden Ausdruck ebenſo zündenden Temperaments wie rechter deutſcher Innigkeit. Im zweiten Teil des Abends wußte er in Mo⸗ defſte Mouſſorgſkys bekannten und berühmten „Bildern einer Ausſtellung“ die Variationen der „Promenaden“ ſeinſtens zu differenzieren. Auch für die zehn Impreſſionen des Ruſſen traf er den wech⸗ ſelnden Ton der Wehmut und ſüßen Romantik, des Gezänks der Straßenfugend, des Geſchreis der bei⸗ den Juden, uſw. Er ſchilderte plaſtiſch das Geſchwätz der Marktfrauen von Limoges, das Picken der Kück⸗ lein, und die Wucht des„Großen Tores von Kiew“. Viele Hervorrufe lohnten Münchs feine Leiſtung. Dr. Fritz Han bold. edler N In die Trausmiſſion geraten. Ins hieſige Krankenhaus wurde der Mühlenfuhrknecht Albert Berck mit ſchweren Verletzungen eingeliefert. Berck, der in der Carque⸗Mühle in Ladenburg beſchäftigt iſt, wurde beim Auflegen des Riemens von der Transmiſſton erfaßt, die ihm die Hand abriß. Außerdem wurden auch Teile des Armes zerquetſcht. Im Krankenhaus mußte der Arm oberhalb des Ellenbogens amputiert werden. eine Jaſumaxkt · gan gag Die Optimiſten haben wieder einmal recht be⸗ halten. Se waren überzeugt davon. daß die Mann⸗ heimer vom Herbſtjahrmarkt auf dem Platz beim Adolf⸗Hitler⸗Ufer nicht nur Kenntnis nehmen, ſondern auch in anſehnlichen Scharen eintrudeln würden. Und ſie ſind eingetrudelt am erſten Tag! Mehr hätten gar nicht kommen dürfen. Kinder, Kinder! An und für ſich iſt ja der Jahrmarkt hübſch klein beiſammen. Mit dem was da drüben ſteht, hätte man auf dem alten Meßplatz vielleicht etwas mehr wie eine Reihe füllen können. Nur die Fahrgeſchäfte ind in friedensmäßiger Beſtückung angerückt: Achterbahn, Auto⸗Skooter, Walzerfahrt, Raupen⸗ bahn, Loopingbahn, Kettenkaruſſell. Schiffſchaukeln und diverſe Karuſſells für Kinder! Schaubuden, die Roſinen im Jahrmarktskuchen, fehlen vollkom⸗ men. Dem Vernehmen nach ſoll in dieſer Hinſicht 5 etwas getan werden. Was ſehr zu wünſchen äre. Und fetzt hinein! Nach dem geſtrigen Probe⸗ galopp müſſen die Mannheimer das jahr⸗ marktsfreundlichſte Volk in Groß⸗ deutſchland ſein. Was haben die ſich hinein⸗ gekniet! Klumpenweiſe wie die Bienen hingen ſie an den Bollenſtänden, an den Schießbuden war ſelten ein Gewehr frei. Hier tat ſich hauptſächlich die Wehr⸗ macht hervor. Mancher wollte jetzt wiſſen, wie es eigentlich zu der überraſchenden„Fahrkarte“ kam, die er neulich auf dem Schießſtand hineingemuckt hatte. Die Buden mit den Fiſchbrötchen ſchwarz umwim⸗ melt! Ehrenſache, obwohl hier Brotmarken vor⸗ geſchrieben waren. Fleiſchmarkenzwang an den Brat⸗ wurſtſtänden, aber das tat dem Umſatz keinen Ab⸗ bruch. Dem Beſitzer wurde bald die Schere heiß, ſo viel mußte er dauernd abſchneiden. Wer keine Fleiſch⸗ marken bei ſich hatte und doch etwas für ſeinen in⸗ Badiſches Sondergericht Mannheim: neren Menſchen tun wollte, der konnte ſich an den Roßwürſten gütlich tun. Roßwürſte von richtigen Roſſen, jawohl, nur keine falſche Scham. Da ſtanden ſie brav nebeneinander, Männlein und Weiblein, von bieder bis ganz fein, und machten ihre Roßwürſte hinunter, daß man im Geiſt die Hufnägel klappern hörte. Und alle waren der Meinung, daß es nichts Beſſeres gäbe. Es gab am erſten Jahrmarktsſonntaa nichts das keine Beachtung gefunden hätte. Die zahlreichen Verloſungsbuden wurden beinahe geſtürmt, Ballone gingen raſcher weg wie friſche Semmeln, drüben auf der Verkaufs⸗ und Geſchirrmeſſe blieb man auch nicht müßig.(Man hat ja gemeinhin keine blaſſe Ahnung, wie beliebt noch Nippfiguren ſindl) Sogar zum Kasperletheater mußte man ſich als Erwachſener erſt den Weg bahnen. Und ganz ſchlimm war es bei den Fahrgeſchäften. Wehe dem Vater, deſſen Sprößling den Ehrgeiz beſaß, ſich ohne Rückſicht auf Freund und Feind einen Platz meinet⸗ wegen im Flakauto oder auf dem Motorrad zu er⸗ gattern. Das koſtete dem dazugehörigen Vater, mit deſſen kämpferiſchem Einſatz der Sohn natürlich rechnete, nicht nur das Fahrgeld, ſondern unter Um⸗ ſtänden den Kittel. Heiß wurde um den Platz an der Sonne gekämpft, nur die Starken konnten ſich durchſetzen, die Empfindſamen wurden ihre Gro⸗ ſchen ſtundenlang nicht los. So geſchehen am erſten Tag des Mannheimer Jahrmarktes. Bliebe noch das große Bierzelt. Es hat ſich glän⸗ zend eingeführt. Die Sitzplätze hatten Seltenheits⸗ wert. Die keinen Platz mehr fanden, waren ent⸗ ſchieden in der Ueberzahl. Es iſt fetzt nur zu hoffen, daß die kommenden Tage es dem erſten einigermaßen gleichtun. Der Auftakt war in Ordnung. Att. Ein edles Räuberpaar Sie plünderten zahlreiche Freiburger Wochenendhäuſer im Schwarzwald Vom Vormittag bis zum ſpäten Nachmittag ver⸗ handelte das Badiſche Sondergericht Mannheim gegen das Räuberpaar, das im vergangenen Winter der Schrecken des Schauinslands war, ſo daß Bewohner einſam gelegener Häuſer davor bangen mußten, weiter allein, weit von fremder Hilfe wohnen zaut bleiben. Zahlreiche Freiburger Wochenendhäuſer plünderte das ſaubere Pärchen aus, und ſie hätten ihr Treiben fortgeſetzt, wenn die Gendarmerte ſie nicht ſchließlich doch aufgeſtöbert und geſtellt hätte. Es handelt ſich um den 33jährigen Hugo Herrmann aus Pfungſtadt und die jährige Maria Bluſt aus Kuhbach. Nach dem Gutachten des Anſtaltsarztes vom Landesgefängnis, Medizinalrat Dr. Trappmann, iſt Herrmann körperlich in allerbeſter Verfaſſung und keineswegs dumm. Zum Vagabundieren neigte er ſchon immer und an einen feſten Arbeitsplatz mochte er ſich durchaus nicht gewöhnen. Gerade die Arbeit am Weſtwall wurde ihm ſo ungemütlich. daß er einfach ausrückte. Ohne Papiere konnte er keine Arbeit finden und auch keine Lebensmittelkarten an⸗ fordern uſw. Das bewog ihn offenbar, mit der— um ſechs Jahre älteren— Bluſt herumzuſtreunen. Herrmann ſtammt aus moraliſch höchſt bedenklichen Familien⸗Verhältniſſen, iſt ſelbſt ſittlich durchaus ohne Halt und ſchon zweimal durch Untreue geſchie⸗ den. Seinen Frauen, die ſelbſt nicht aus edlem Holz geſchnitzt waren, mutete er Unglaubliches bezüglich ſeiner jeweiligen Freundinnen zu. Im Spätfahr 1939 nahm er die Bluſt auf ſeinem Fahrrad mit in den Schwarzwald. Als ſie bei der Heimkehr die Wohnung der Bluſt in Freiburg i. Br. wegen nichtbezahlter Miete verſchloſſen fanden, be⸗ gannen die beiden endgültig das Zigeuner⸗ und Räuberlehen in Wochenendhäuſern Freiburger Volks⸗ genoſſen, das ſte nunmehr vor das Badiſche Sonder⸗ gericht in Mannheim brachte. Zwei Dutzend Einbrüche ungefähr führte die Anklageſchrift im einzelnen an; an 16 Einbrüchen war die Bluſt un⸗ mittelbar beteiligt. Die Beute war am größten im „Geiersneſt“, das ſich eine wohlhabende Familie aus Freiburg i. Br. in einſamer Waldgegend eingerichtet hatte. Hier ſtieg Herrmann zum Dachfenſter ein und ſtieß zu ſeiner größten Wonne auf ein richtiges Lager, beſtehend aus Bettüchern, Kleidern, Unterwäſche, Socken, Schuhen, Schmuckſachen wie Ohrringen, Gold⸗ Miiller, achtet auf eure Kinder! Eine noch immer zeiigemäße Notwendigkeit Wie oft ſchon richteten die Tagesblätter obige Mahnung mit entſprechenden Ratſchlägen und Hin⸗ weiſen an die Eltern, insbeſondere an die Mütter als die berufenſten Betreuerinnen ihrer ſchulpflich⸗ tigen und noch jüngeren Kinder, wenn der Polizei⸗ bericht u. a. eine jeden Volksgenoſſen ſchmerzlich he⸗ rührende Notiz brachte, daß da und da ein kleiner Junge oder ein Mädel unter ein Laſtfahrzeug geriet und tödlich verunglückte. Wenige Tage erſt ſind es her, daß ein derartiger Unglücksfall der Allgemein⸗ heit von der Mannheimer Polizei zur Kenntnis ge⸗ bracht wurde, mit dem Hinzufügen, daß den Lenker des Fahrzeugs keine Schuld trifft, da das betreffende ind, ein 6jähriger Junge, aller Wahrſcheinlichkeit nach ſich an den Motorwagen geklammert, den Halt verloren habe und vom Anhänger überfahren wor⸗ den ſei. Unbeſtritten iſt es doch in den meiſten Fäl⸗ len ſo, daß bei einem derartigen bedauerlichen Vor⸗ kommnis in allererſter Linie die Schuld beim Wa⸗ genführer geſucht wird; mindeſtens von den unmit⸗ telbar Betroffenen, und er allerlei Scherereien aus⸗ geſetzt iſt, bis ſeine Unſchuld poltzeilich feſtſteht. Wenn trotzdem immer und immer wieder Polizeibericht von durch Fahrzeuge ſchwer verletzten 980 tödlich verunglückten Kindern melden muß, ſo erſcheint es aus einem beſonderen Grund angebracht, die Mahnung:„Mütter, achtet auf eure Kinder!“ mit aller Eindringlichkeit erneut an die zu richten, die es angeht, und auf die eigentliche Urſache der Kin⸗ derunfälle zu verweiſen. Es beſteht nämlich kein Zweifel, daß infolge des ſeit einem Jahr aus mili⸗ täriſchen Gründen erheblich verringerten motoriſter⸗ ten Brkehrs, beſonders von Perſonenkraftwagen, die Vorſicht erwachſener und jugendlicher Fußgänger augenſcheinlich nachgelaſſen hat. Dem nicht gleich⸗ gültigen Beobachter wird es nicht entgehen, daß Hauptſächlich in den ſeitlichen Parallelen der Haupt⸗ verkehrsſtraßen die kreiſelſpielenden Buben und Mädchen vielfach den Fahrdamm benützen; auch die kleinen Rollſchuhſportler zeigen ihre Künſte mit Vorliebe auf dem breiten und glatten Aſphalt der Straße, wie auch die kindlichen Fangſpiele von einem Gehweg zum andern über die Fahrbahn hinüber wieder häufiger in Erſcheinung treten. Hier liegt offenbar eine unangebrachte Sorgloſigkeit der Er⸗ N in erſter Linie der Mütter, ein Mangel an r nötigen Aufklärung ihrer Kinder vor, der ſich verhängnisvoll auswirken wird, wenn nach Kriegs⸗ ede der Fahrverkehr wieder in allerg, Pöchftwahr⸗ ſcheinlich aber geſteigertem Umfaug einſetzl. Beſagte Sorgloſigkeit iſt auch häufig in den Lebensmittel⸗ geſchäften wahrnehmbar, wohin manche Mütter ihre Kleinen mitnehmen, die ungeduldig werden, beſon⸗ ders wenn die liebe Mutti nach beendetem Einkauf in einen ausgedehnten Schwatz mit einer gleich⸗ geſtnnten Frau Nachbarin ſich einläßt. Die meiſt offenſtehende Tür bietet dann den oder den Spröß⸗ lingen willkommene Gelegenheit zu einem Ausflug ins Freie, der, wenn die Zeit es erlaubt, möglichſt um die nächſte Quadratecke oder auch um zwei her⸗ um ausgedehnt wird. Bis die beſorgte Mutter im Laden ſich plötzlich an ihre Pflicht erinnert und nach dem Ausreißer umſieht. Hat ſie ihn nach einigem aufgeregten Hin und Her in den angrenzenden Stra⸗ ßen entdeckt, dann erhält er an Stelle eines frohen Willkommkuſſes nicht ſelten einige handfeſte Klapſe und Knüffe; wie wir dies kürzlich durch perſönlichen Augenſchein wahrnahmen. Wenns nach uns gegan⸗ gen wäre, hätte die handgreifliche Abreihung jemand anders bekommen. G5 8. den Sarl Napp und eine Leute: Die große Zu den Sternen am Komikerhimmel gehört unbedingt Carl Napp. Seinem rheiniſchen Tem⸗ perament in ſeiner anſteckenden Fröhlichkeit kann und will man ſich nichte entziehen. Unmöglich, daß ihm ein Witz— es braucht auch nur ein blaſſes Witzlein zu ſein— daneben geht. Am beſten legt er immer noch ſeinen Solo hin. Wie er da auf⸗ tiſcht, iſt meiſterlich. Was er am Sonntag im Ro⸗ ſengarten außerdem brachte an Kurzſzenen und Trara, das hörte man ſich zum großen Teil eigent⸗ lich nur um ſeinetwillen an— ſo dageweſen und aus den unterſten Preislagen war es. Nein, Sketche im Stil der Kirchweihkomiker dürfte er wirklich nicht bringen, und wenn er ſich noch ſo ſehr dabei austoben kann. Halt, einen nett dreſſierten Hund führte er noch vor. i Die Lachvarade Napps beginnt wie eine Revue, ſpäter kommt ſie immer mehr vom vorgefaßten Plan ab. Das ſchadet nichts. So genau will man das auch gar nicht wiſſen. Als Helfer am Werk hat er ſich außer Bobby Walden und Willi Conſtantin, die ihm jeweils das Stichwort zu geben haben, eine kettchen mit Anhänger und angeblich ſogar Gold⸗ ſtücken. Dazu Seife, Taſchenlampen, Schokolade, Liköre, Schaumweine, 18 Faſchen Wein uſw., im Ge⸗ ſamtwerte von etwa 1000 Mark. Was Herrmann brauchen konnte, nahm er mit; ſeine Komplizin konnte trotz ihres wenig berückenden Aeußeren die Abſtammung von Frau Eva nicht verleugnen und hielt ſich vor allem an den Schmuck und die Kleider und Wäſche. In einem ſchönen Tal trafen die beiden auf die Hütte eines Freiburger Profeſſors. Herrmann ſtieg mit der Leiter ein und erbeutete Werte von zuſammen 132 Mark, darunter einen Dolch, eine Feile, Raſier⸗ ſeife, Lebensmittel u. dgl. Wegen ſchlechten Wet⸗ ters, Sturm, Schnee und allzu großer Kälte kamen die Wochenendler nicht auf ihre Hütten, und ſonntags ging das Pärchen beſonders vorſichtig zu Werk. All⸗ mählich folgte aber eine Anzeige bei der Gendarmerie nach der andern. Die Polizei fand in einer Hütte nahe der Talſtation der Schauinsland⸗Schwebebahn nach ſolchem Einbruch Frauenhaare am Boden und ſtellte feſt, daß Geſchirr benutzt worden war. Die Bauern gaben weitere Auhaltspunkte. Die Gen⸗ darmen ließen ſich die Schlüſſel zu allen Hütten der Gegend geben und öffneten ein Wochenendhaus, das verſchloſſen blieb, gewalkſam. Herrmann fand man ohen, die Bluſt unter einem Strohſack. Aus dem Verſteck langte man ſich auch eine Piſtole und eine Schachtel mit Patronen. Herrmann verzichtete auf Widerſtand und Fluchtverſuch: die Ausſichten waren wohl zu trübe. Allerdings wollte er lieber zehn Jahre ins Zuchthaus, wie er ſagte, als in Sicherungs⸗ Verwahrung; andensfalls ſollte man ihn lieber köpfen... Herrmann war ſchon immer arbeits⸗ ſcheu, während die Bluſt fleißig in der Fabrik ge⸗ ſchafft hatte. Juriſtiſch ging alles um die Kernfrage der Anwendbarkeit des§ 4 der Volksſchädlingsver⸗ ordnung(„Ausnützung des Kriegszuſtandes als Strafſchärfung“). Das Sondergericht verurteilte Herrmann lediglich wegen 24 ſchweren Einbruchsdieb⸗ ſtählen als gefährlichen Gewohnheitsver⸗ brecher zu 12 Jahren Zuchthaus. 10 Jahren Ehrenrechtsverluſt und Sicherungsverwah⸗ rung. Die Bluſt erhielt 5 Jahre Zuchthaus und ebenſolange Ehrenrechtsverluſt. Beiden werden 6 Monate Unterſuchungshaft ange⸗ rechnet. Ein Rechtsmittel gegen Urteile des Sonder⸗ gerichts gibt es nicht. ar. . — Achtung, Lebensgefahr! Jedermann wird gewarnt, losgeriſſene Feſſel⸗ ballone(Sperrballone uſw.) und größere Drachen zu bergen! Bei noch in der Luft treibenden Ballonen oder Drachen, deren Seil nachſchleppt, iſt beſondere Vor⸗ ſicht geboten. Dieſeg Seil kann elektriſche Aufla⸗ dung haben oder mit Starkſtromleitungen in Be⸗ rührung ſein. Deshalb beſteht bei Berührung des Seiles Lebensgefahr. An hängengebliebene oder liegende Ballone trete man nicht nahe heran. Es beſteht Exploſions⸗ und Feuergefahr! Aus den genannten Gründen iſt das Berühren auch des am Boden liegenden Seiles lebensgefährlich. Wer treibende oöͤer hängengeblie⸗ bene Ballone ſichtet, oder auf der Erde liegende Ballone oder Drachen auffindet, warne Andere vor den beſtehenden Gefahren. Man benachrichtige augenblicklich die nächſte Polizeiſtation, Kommandv⸗ 1 der Wehrmacht und das nächſte Elektrizitäts⸗ wer Lachparade Reihe von Leuten verſchieben: Die„6 Charlott Mädel“ zeigen ein paar wohlexerzierte Girltänze, Jenny Cardo ſingt Chanſons und macht ſich auch in den einzelnen Spielſzenen nützlich, Helga Röß⸗ ler bringt in ſeltener Anmut und pauſenloſem Fluß einen Elaſtik⸗Akt, der kaum zu überbieten iſt. Wieder auf eine andere Art haben es die„2 Ran⸗ dolfs“ mit der Elaſtik, Auch hier wartet die Dame mit der nötigen„Weichheit“ auf, der männliche Partner verblüfft durch ein paar ungewöhnliche Handſtände. Spieleriſche Gelockertheit der ganzen Nummer und diskreter Humor kommen noch dazu. Die„2 Vanmoli“, über die wir in der letzten Zeit mehrfach zu ſchreiben Veranlaſſung hatten, machen es ſich da viel einfacher. Sie wandeln 2 — in Worten zweil— beſtbewährte Zaubertriks mo⸗ dern ab und ſchießen dazwiſchen eine ganze Breit⸗ ſeite von Gerede ab.(Das Gerede iſt gleichfalls beſt⸗ bewährt). Wenn's geht, warum auch nicht. Das Publikum hatte ſeinen Spaß. Frans Sefimitt. a Aaeſben Die ilalieniſche Kunſtausſtellung in Hannover Im Beiſein von Exzellenz Farinacei eröffnet. Hannover erlebte am Sonntag einen hoher nationaler und kulturpolitiſcher Be Ein warmherziger Freund Deutſchlands, der lieniſche Staatsminiſter Roberto Far in ae ci. 10 nach Hannover gekommen, um der Ex ö der bereits angekündigten Kunſtaus⸗ ſtellung beizuwohnen, die 69 zählte Ge⸗ mälde der berühmten Ausſtellung„Premio Ere⸗ mona“ enthält. f Im Marmorſaal des Künſtlerhauſes hatten ſich die führenden Männer aus Partei, Staat und Wehr macht ſowie Vertreter der Hannoverſchen Künſtler⸗ ſchaft eingefunden. Die Mitglieder des Han ſchen Faſcio waren ebenfalls zugegen und begrüf Miniſter Farinaccei und ſeine Gemahlin mit hers⸗ lichen Ovationen. 25 Oberbürgermeiſter Halten hoff begrüßte mit herzlichen Worten die italieniſchen Gäſte und erin⸗ nerte an den freundlichen Empfang, der ihm bei ſei⸗ nem Beſuch in der alten ſchönen Stadt Cremona zu⸗ teil geworden ſei. Er dankte dann Exzellenz Fari⸗ nacei für ſeine Bemühungen um das Zuſtandekom⸗ men der Ausſtellung.. Exzellenz Farinac ei dankte dem Oberbürger⸗ meiſter für das große Intereſſe, das Hannover der italieniſchen Schweſterſtadt entgegenbringe. Dafür ſei die Ausſtellung ein ſichtbarer Beweis. Es fer ſein feſter Wille, ſeinerſeits alles zu tun, um die kulturpolitiſche Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Städten enger und fruchtbringender zu geſtalten. Insbeſondere dankte der Miniſter der Stadt Hannover für den freundlichen Empfang, der nun ſchon zum zweiten Male einer Cremoneſer Abord⸗ nung zuteil werde.— Hierauf eröffnete der Ober⸗ bürgermeiſter die Ausſtellung, worauf ſich die Gäſte in die Räume begaben, um die ausgezeichneten Kunſtwerke des jungen Italien zu beſichtigen. aus O Profeſſor Wagner⸗Jauregg geſtorben. In Wien iſt Univerſitätsprofeſſor Dr. Julius Wag⸗ ner⸗Jauregg an einer Herzlähmung im 84 Le⸗ bensjahr geſtor ben. Wagner⸗Jaureggs Name iſt weltberühmt geworden durch die Einführung der Malaria⸗Impfung gegen Paralyſe. Der Verſtorbene war nicht nur ein großer Gelehrter, ſondern auch ein unerſchrockener Bekenner zum großdeut⸗ ſchen Gedanken. Profeſſor Wagner⸗Jauregg wurde 1857 in Wels als Sohn eines Staatsbeamten geboren. Schon als 32jähriger wurde er zum Letter der Grazer Pſychiatriſchen Klinik berufen, ſieben Jahre ſpäter erhielt er den Lehrſtuhl der Wiener Univerſitätsklinik für Pſychiatrie. Heidelberger Querſchnitt Neben die Pilzwanderungen ſind neuerdings durch An⸗ regung des ſtädtiſchen Amtes für Wirtſchaftsförderung auch ſogenannte Kräuterwanderungen getreten. Sie ſtehen eben⸗ falls unter Leitung des Pilgkontrolleurs Bopp. Auf dieſen Kräuterwanderungen werden die heimiſchen Wildgemüſe, Gewürz⸗ und Heilkräuter, erklärt und geſammelt. Gerade auch die Hausfrau erfährt dabei wertvolle Ratſchläge über den Erſatz von ausländiſchen Drogen durch einheimiſche Pflanzen, wie z. B. über Efeu als Erſatz für Panamarinde, Roßkaſtanten als Stärkeerſatz. Den 85. Geburtstag feierte Geh. Hofrat Wilhelm Ca⸗ ſpari, den 70. Geburtstag Sebaſtian Schmitt. Am Donnerstag und Freitag fanden hier die erſten Tabak⸗Einſchreibungen— für loſe und gebüſchelte Grumpen — aus Baden, Saarpfalz, Franken und Heſſen ſtatt. Im Stäsdtiſchen Theater gelangt als Erſtaufführung am kommenden Mittwoch das Luſtſpiel von Sigmund Graff „Die Primanerin“ zur Darſtellung. Die neueſbe Ausſtellung des Heidelberger Kunſtvereins, „Deutſche Maler der Gegenwart“, in der 130 Maber in 270 Werken eine eindrucksvolle Sicht zeitgenöfſi⸗ ſchen Schaffens geben, erfreut ſich ſeit der Eröffnung ſtän⸗ dig ſehr regen Beſuches. Ein Teil der Werke gelangt im Austauſch zu jetzt gezeigten ſpäter(ab 15. Oktober) in einer zweiten Hängung bis 10. November zur Ausſtellung. Dr. Albert Holz berg hat die Leitung der von ihm 1887 unter dem Namen Heidelberg College gegründeten Lehranſtalt aus Altersrückſichten an jüngere Kräfte über⸗ geben und mit ſeinen Söhnen Dr. Veonhard Holzberg und Dr. Goͤgar Holberg eine Geſellſchaft gegründet, welche von jetzt ab die Verwaltung der Schule übernimmt. Der Schube wurde mit ſofortiger Wirkung die ſtaatliche An⸗ erßennung ertteilt, de Schule iſt damit den ſtaatlichen Schu⸗ gen gleichgeſtellt, die Reifeprüfung wird zul nftig an der Anſtalt ſelbſt abgelegt. Das badiſche Mimniſterium hat Prof. Heinr. Fahlbuſch zum Schulleiter beſtellt; die Lei⸗ tung des Schulheims liegt in Händen von Dr. Deonhard und Dr. Goͤgar Holzberg. Die Schube trägt den Namen „Albert⸗Holzberg⸗Schule, private Obepſchule für Jungen in Heidelberg“. Blick auf Ludwigshaſen Meiſterprüfung beſtanden. Die Meiſterprüfung vor der Handwerkskammer der Pfalz beſtanden die nunmehrigen Sattler⸗ und Tapeziermeiſter Viktor Dörſam ⸗Ludwigs⸗ hafen, Walt. Egersdörfer⸗Oppau, Karl Lemmer t Altrip, Karl Mayer ⸗Ludcpigshafen und Joh. Ullrich ⸗Mutter⸗ ſtadt, weiter die nunmehrigen Mechanikermeiſter Arthur Dick⸗Ludwigshafen, Ludwig Keppler ⸗ Ludwigshafen Konr. Köhner⸗Fußgönheim, Fritz Wedel⸗Ludwigshafen und Ludwig Wolf Ludwigshafen. Schuhmachermeiſter wurden Richard Butz ⸗ Ludwigshafen, Mathäus Schoch⸗ Ludwigshafen, Philipp Rudolf Unold Limburgerhof und Paul Voll ⸗ Ludwigshafen. Neugebackene Schloſſermeiſter ſind Jakob Duſch und Franz Steinel Ludwigshafen. Im Bereich der„Schwarzen Kunſt“ des Schornſteinſeger⸗ fachs wurden Meiſter Alfons Kraus ⸗Mutterſtadt und Herbert Mayer Ludwigshafen. Damenſchneidermeiſte⸗ rinnen wurden Paula Roth ⸗Ludwigshafen⸗Oggersheim und Lina Wolf ⸗Ludwigshafen. Als Glas⸗ und Gebäude⸗ reinigungsmeiſter darf ſich jetzt Albert Karioth⸗Ludwigs⸗ hafen titulieren. Meiſter im Wäſcher⸗ und Plätterhandwerk iſt nunmehr Hermann Kehl ⸗Ludwigshafen. Zum Kraft⸗ fahrzeugmeiſter rückten auf Alfred Klauß Kuswigshafen⸗ Rheingönheim, Karl Leech ⸗ Ludwigshafen, Willi März ⸗ Ludwigshafen, Auguſt Mink Ludwigshafen und Johann Wetzel ⸗Ludwigshaſen a. Rh. Der Koößß⸗Feierabend der Kreisdienſtſtelle Ludwigshafen a. Rh. kann ſich wieder durchaus ſehen laſſen. Das große Winterprogramm umfaßt nicht weniger als zehn bunte Abende, die zuſammen mit der J. G. Betriebsgemeinſchaft durchgeführt und meiſt mehrmals wiederholt werden. Sie wechſeln dabei zaviſchen J..⸗Feierabendhaus und Pfalzbau ab, daß jeder Beſucher die ſeiner Wohnung nächſtgelegene Veranſtaltung beſuchen kann. Da ohne Pauſe durch⸗ geſpielt und um 20 Uhr begonnen wird, erreichen die Be⸗ ſucher um 22 Uhr noch die letzten Straßenbahnen. Der Vortragsring ſtellt acht recht zeitnahe Vorträge in Aus⸗ ſicht, wie„Der Kampf um den Rhein“,„Der Kampf der Großmächte um Lebensraum“ und„Oel und Mohammed“, „1 000 Km. Oſtafrika“,„Rafſen, Völker und Landſchoften am Schwarzen Meer“,„Die deutſche Kunſt und der euro⸗ päiſche Norden“. Der Konzertring vermittelt Beſuch der ſtäötiſchen Konzerte und der Theaterring ermöglicht wohl⸗ ſeilen Beſuch des Nationaltheaters Hauptſchriftlefter: Dr. Alois Windauer⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulkur⸗ volttit,. Theater und Unterhaltung: Carl Onno Elſen bark— Handel: i. B. Willy Müller.— Lokaler Teil:. V. Dr. F. W. Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W Koch— Spork: Willyſ Müller.— A e Amſchau und Bilderdienſt; t. V. Dr. F. W. Koch. ſämtliche in Mannheim 9 Drucker und Verleger: Reue Mannheimer Zeftung tz Bode u. Co. Mannheim R 1. 4/6.— Verantwortlich für und Geſchäftliche Mitteilungen: i. B Robert Göller, Mannheim.— Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig. Rad⸗Ländertreffen in Mailand Italien beſiegt Deutſchland mit 30:23 Das Treffen der Radfahrer von Deutſchland und Italien am Sonntag auf der Vigorelli⸗Hahn in Mailand ergab im Geſamt einen italieniſchen Sieg mit 30:23 Punkten. Die Deutſchen, ſowohl Berufsfahrer als auch Amateure, fuhren ſehr gut, jedoch traten der ſtark enttäuſchende Stehermeiſter Merkens ſowie die Amateure Kappey und Voggenreiter mit ſtarken Erkältungen an und zeigten nicht ihre beſte Form. Lohmann war der Held des Steherrennens, er gewann beide Läufe nach Gefallen. Bei den Amateuren gab es eine kleine Senſation. Im Verfolgungsrennen über 4000 Meter ſiegte die aus Biondi, Guglielmetti, Marini und Morigi beſtehende Straßenfahrermannſchaft mit einem Stundenmittel von 50/3 Km. Bemerkenswert war noch der erſte Platz von Mirke⸗Voggenreiter im Zweiſttzerfahren. Die Ergebniſſe: Amateure: Fliegerkampf: 1. Italien(Nervi⸗ Muſocchi) 7 P. 2. Deutſchland(Schertle⸗Voggenreiter) 3 P. — 3Zweiſitzerfahren: 1. Mir ke⸗ Voggenreiter; 2. Nervi⸗Muſocchi. 4000⸗Meter⸗Verfolgungsreunen: 1. Italien(Biondi⸗Guglielmetti⸗Marini⸗Morigi) 446,1; 2. Deutſchland(Preiskeit⸗Mirke⸗E. Schulz⸗Kappey) 40 Mtr. zurück.— Geſamt: 1. Italien 11; 2. Deutſchland 7 Punkte. Berufs fahrer: Fliegerkampf: 1. Italien (Aſtolfi⸗Bergomi); 2. Deutſchland(Schorn⸗Lorenzſ.— Ver⸗ ſolgungsrenunen: 1. Cappi(Italien) holt Wenger nach 4140 Meter ein.— Dauerrennen: 30 Km.: 1. Lohmann 27:24 Min.; 2. Stach 200 Meter; 3. Olmo 540 Meter; 4. Bovet 940 Meter; 5. Guerra 990 Meter; 6. Merkens 1200 Meter zurück.— 40 Km.: 1. Lohmann 376,1 Min; 2. Guerra 560 Meter; 3. Olmo 600 Meter; 4. Bovet 700 Mtr.; 5. Stach 940 Mtr; 6. Merkens 1700 Meter zurück.— Ge⸗ ſamt: 1. Italien 19 Punkte; 2. Deutſchland 16 Punkte. Trotz Reifenſchaden alle Gegner überrundet Mit einer großartigen Leiſtung wartete der frühere beutſche Stehermeiſter Adolf Schön bei den Abſchlußrennen auf der Wuppertaler Stadionbahn auf, obwohl er durch Defekte behindert wurde. Im erſten 40⸗Km.⸗Lauf war der Wiesbadener durch einen Reifenſchaden in ausſichtsloſe Poſition geraten, aber im Stundenrennen machte er dieſen Ausfall wieder gut und ernteten ſtürmiſchen Beifall. Schön hatte in ſtändigem Kampf mit Weltmeiſter Metze an der Spitze gelegen, bis ihn zehn Minuten vor Schluß wiederum ein Reifenſchaden ereilte. Diesmal klappte der Radwechſel aber ſchneller, und Schön fiel nur auf den vierten Platz zurück. Er ſtürmte nur ſo um die Bahn, erkämpfte ſich er⸗ neut die Führung und überrundete ſchließlich noch ſeine ſämtlichen Gegner ein oder mehrere Male. Die Ergebniſſe: Preis vom Stadion(40 Km.): 1. 2. Ehmer 15 Metz e 32:12,2 Min.; 240 Meter; 3. Ehmer 1060 Meter; 5. Kijewfki Twiehaus auf⸗ Lanzi vor Harbig Nur Eitel und Trippe erfochten deutſche Siege Beim Internationalen Sportſeſt in Como gab es am Sonntag das zweite Zuſammentreffen der weltbeſten Mittelſtpeckler Rudolf Harbig und Mario Lanzi in dieſem Jahr. Der Deutſche war nach ſeiner erſt kürzlich überſtandenen Krankheit noch nicht wie⸗ der im Vollbeſitz ſeiner Kräfte. Dennoch ſtellte er ſich ſeinem großen Gegner zum Kampf. Italiens Meiſter, der ſich gerade in dieſem Jahr in gute Form gebracht hat, konnte dadurch zum erſten Male als Sieger vor dem Weltrekordmann aus dem Ren⸗ nen über 800 Meter hervorgehen. Sein Vorſprung betrug in:54,2 nur einige Meter, Harbig benötigte 17 Dritter wurde der Italiener Colombo mit 257,3. Seinen dritten diesjährigen Sieg über Italiens Meiſter Beviacqua trug Otto Eitel im 5000⸗ Meter⸗Lauf davon, den der Eßlinger dank ſeiner großen Endgeſchwindigkeit in 15:03 vor dem Italie⸗ ner ſiegreich beendete. Der im Diskuswerfen ſtark verbeſſerte Weſtfale Heinz Trippe kam diesmal mit 49,44 Meter zu Siegerehren vor Conſolini(Ita⸗ lien) mit 48,27 Meter. Bei beſſeren Bedingungen hätte Trippe zweifellos die 50⸗Meter⸗Grenze über⸗ troffen. Nicht ſo erfolgreich war diesmal der Thü⸗ ringer Nacke, der im Hochſprung mit 1,85 Meter nur Vierter hinter Colombini mit der gleichen Höhe wurde. Den Sieg trug hier der Finne Nicklen mit 1,93 Meter vor Campagner(1/90 Meter) davon. Einen weiteren Preisträger ſtellten die Finnen durch Mikkola im Speerwerfen mit 69.96 Meter. Außerdem empfahl ſich der Finne Lähdesmäki durch ſeinen Sieg im Stabhochſprung mit 4 Meter vor Romeo(3,80 Meter); dagegen enttäuſchte Kronagviſt, der über 100 Meter nur Sechſter und über 200 Me⸗ ter nur Fünfter wurde. Sieger wurden hier Gritti (Italien) in 11, bzw. Monti(Italien) mit 22,2. Miſſioni kam über 4000 Meter in 48,6 vor Feraſutti (48,9) und dem Finnen Storſkrubb(49,8 Sek.) ein. Abend ſyortfeſt in München Kaindl gewinnt Joſef⸗Baumann⸗Gebächtuislauf Unter außerordentlich ungünſtigen äußeren Bedingun⸗ gen litt das alther gebrachte Abenöſportfeſt des Poſt⸗SV München, das den Rahmen für den Joſef⸗Baumann⸗Ge⸗ dächtnislauf bildete.. Dieſes Rennen über 1000 Meter wurde erwartungsgemäß ein ſichere Angelegenheit für Mei⸗ ſter Joſef Kaindl(München), der in:31, den Vorjahrs⸗ ſtieger Turba(1860 München) überlegen ſchlug. Beſondere Erwähnung verdienen noch die 100⸗Meter⸗Zeit von Liſcha (Kiſſingen) mit 10,9 und und die 51,9 von Dr. Pöſchl (München) über 400 Meter. Die Ergebniſſe: Joſef⸗Baumann⸗Gedächtnislauf 1000 Meter: 1. Kaindl [DSV Jahn München):31,83; 2. Turba(1860 Mün hen) :36; 3. Milda(OSV Fürſtenfeldbruck):87,6; 4. Schneider (Poſt⸗SW Innsbruck):44,6; 5. Bialowitz(ASV Köln) 244,8; 6. Krieg(Tbd München):45,2.— 100 Meter: 1. Liſcha(Bad Kiſſingen] 10,9; 2. Baum(Tbd Schongau) 11,2; 3. Gingele(Poſt⸗SV München) 11,3.— 400 Meter: 1. Dr. Pöſchl(1860 München) 51,9; 2. Kaiſer(Poſt).— 5000 Mtr.: 1. Eberlein(1860 München) 15:55,6; 2. Herz(Poſt München) 16:38,2; 3. Trellinger(Poſi München) 48,38.— Dreiſprung: 1. Kriegl(Poſt München) 13,62; 2. Hein(1860 München) 12,79; 3. Paul(RSch München) 12,52.— Weitſprung: 1. Döbele(Poſt) 6,44) 2. Curtius(Poſt München] 6,42; 3. Anderſag(Poſt) Innsbruck) 6,35.— Hochſprung: 1. Flach⸗ berger(Ac Salzburg) 1,70; 2. Huhle(Poſt München) 1,70; 3. Murr(Jahn Mün hen) 1,55 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Füſchl(AC Salzburg) 14,56; 2. an der Weck(1860 Mün⸗ chen) 13,74; 3. Trellinger[Poß München) 12,72 4 mal 100 Meter: 1. Poſt⸗SV München 47,0; 2. Thbd Schongau 47,9. Frauen: 1000 Meter: 1. Buſel(Poſt München) 129; 2. Ranke(T Milbertshofen) 13,1; 3. Rittel(Poſt Innsbruck) 1 95 Weitſprung: 1. Rank(TV Milbertshofen] 5,22 Meter. Deutſchlands Leichtathleten für Budapeſt Die deutſche Leichtathletik⸗Mannſchaft zum Länderkampf gegen Ungarn am 5. und 6. Oktober in Budapeſt wurde jetzt von der Reichsſportführung wie folgt aufgeſtellt: 100 Meter: Mellerowiez(Berlin), Kerſch(Frankfurt/.); 200 Meter: Mellerowicz(Berlin), Scheuring(Ottenau); 400 Meter: Harbig(Dresden), Ahrens(Berlin); 800 Meter: Harbig(Dresden), Bransſcheit(Berlin); 1500 Meter: Kaindl(München), Gieſen(Berlin); 5000 Meter: Eitel (Eßlingen), Eberlein(München); 10 000 Meter: Legge (Bochum), Haushofer(München); 110 Meter Hürden: 1 Becker(Berlin), Leitner(Berlin); 400 Meter Hürden: Mayr(München), Hölling(Breslau); Hochſprung: Nacke (Jena), Schlegel(Jena); Weitſprung: Glötzner(Weiden), König(Stettin); Dreiſprung: Munding(Frankfurt/.), Schwenke(Deſſau); Stabhochſprung: Glötzner(Weiden), Haunzwickel(Wien); Kugelſtoßen: Trippe(Berlin), Wöllke (Berlin); Diskuswerfen: Trippe(Berlin), Wotapek(Wien); Speerwerfen: Pektor(Wien), Looſe(Halberſtadt); Hammer⸗ werfen: Blask(Berlin), Storch(Fulda); 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Staffel: Bönecke⸗Mellerowicz⸗Neckermann⸗Kerſch; 4⸗mal⸗400⸗ Meter⸗Stafſel: Ahrens⸗Linnhoff⸗Wieland⸗Harbig. Die Marathonläufer in Wien Wöber(Berlin) ſtegte— Meiſter Puch gab auf Bei der Oſtmarkmeiſtepſchaft im Marathonlaufen blieb in Wien der erwartete heiße Kampf unter den beſten deut⸗ ſchen Längſtſtrecklern aus. Der Deutſche Meiſter Puch (Potsdamer Sporifreunde) erlag nach anfänglich ſcharſer Führung einem Schwächeanfall und gab im 18. Kilometer das Rennen auf. Da auch der Berliner Luftwaffenſportler zurückfiel, hatbe der jetzt für die Deutſche Bank Berlin ſtartende Wiener Wöber keine große Mühe, den Titel in :47:25 mit 7 Minuten Vorſprung vor Weber und Trapp (Potsdam) zu gewinnen. Der kampfloſe Verlauf und die kalte Witterung ſind urſächlich für die mäßige Zeit. Der Kampf wurde auf einem 8 Kilometer langen Straßenrund im Wiener Prater durchgeführt. Die Ergebniſſe: Marathonmeiſterſchaft der Oſtmark(etwa 40 Kilometer): 1 Wöber(Deutſche Bank Berlin):47:25. 2. Weber (OSV. Berlin):54 58. 3. Trapp(Potsd. Sportfreunde) :55:57. 4. Bornes(Potsdamer Spoptfre unde):59:52. 5. Roth⸗Mayer(Klagenfurter AC.):07:58. 6. Balaban (Wehrmacht):08:45. 7. Seitl(Klagenfurter AC.) 36:04. 8. Machatſch(Wiener AC.):17:04. Jahres⸗Beſtleiſtung im Diskus Bet einem Leichtathletikfeſt in Düſſeldorf erzielte der für den ASV. Köln ſtartende Münchener Lampert im Diskuswerfen mit 51,81 Meter nicht nur eine gute Lei⸗ ſtung, ſondern überhaupt eine Jahres⸗Weltheſble iſtung: ſtand doch bisher der Amerikaner Zagar mit 51,1 Meter an der Spitze. Säbelturnier in Heidelberg Srwin Bayer vom TB 46 Mannheim Turnierſieger Die beſten Säbelfechter der Bezirke 2 und 3 trafen ſich am Sonntag zu einem Säbelturnier, daß trotz der Tatſache, daß viele Fechter unter den Waffen ſtehen, eine ausgezeich⸗ nete Beſetzung aufwies. In 55 Einzelgefechten kämpften 11 Fechter um den Turnierſieg, in dem Erwin Bayer vom TV 46 Mannheim dicht gefolgt von ſeinem Vereinskamera⸗ den H. Spatz und J. Stilleke von der TGH 78 ohne Nie⸗ derlage errang. Die Kämpfe wickelten ſich unter der Lei⸗ tung des Bereichsfechtwarts Höfler⸗Mannheims in knapp 3 Stunden reibungslos ab. Die gezeigten Leiſtungen be⸗ wieſen, daß das Fechten und insbeſondere das Säbelfechten bei den Vereinen aus Mannheim, Weinheim und Heidel⸗ berg eine gute Pflegeſtätte gefunden hat. Die Ergebniſſe: 1. Baye r⸗TV 1846 Mannheim; 2. Spatz⸗TV 1848; g. Stilleke⸗TGH 78 Heidelberg; 4. Merkle⸗TV 1846 Mann⸗ heim; 5. Bauer⸗TV Weinheim; 6. Lohrbücher⸗TV Wein⸗ heim; 7. Obrecht⸗TGH 78 Heidelberg Meiſterſchaften der Skiſportler Garmiſcher Winterſportwoche auf Februar verlegt Das Meiſterſchaftsprogramm der deutſchen Skiſportler für den kommenden Winter würde nun endgültig feſt⸗ gelegt. Die Deutſchen Meiſterſchaften werden danach in den nordiſchen Wettbewerben bereits im Januar, wie vor⸗ geſehen, in Spindelmühle durchgeführt. Die Titel in den alpinen Wettbewerben werden dagegen erſt während der Internationalen Winterſportwoche in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen vergeben, die mit Rückſicht auf die Weltmeiſter⸗ ſchaften in Cortina'Ampezzo um vier Wochen verlegt wurde, alſo vom 14. bis 23. Februar ſtattfindet. Wie ſchon in früheren Jahren, finden in Garmiſch⸗Partenkirchen auch die Meiſterſchaften der Hitlerjugend ſtatt. Der Ski⸗Kalender für 1940/41 weiſt vorläufig folgende Großveranſtaltungen und Meiſterſchaftstermine auf: 11.—12. Januar und 18.—19. Jannar: Bezirksmeiſter⸗ ſchaften(nordiſch und alpin); 24.— 26. Januar: Deutſche Meiſterſchaften in Spindelmühle(nordiſche Wettbewerbe); .—2. Februar und.—9. Februar: Bereichsmeiſterſchaften (nordiſch und alpin);.—9. Februar: Weltmeiſterſchaften in Cortina'Ampezzo; 14.—23. Februar: Internationale Woche in Garmiſch⸗ Partenkirchen: 14.—17. Februar: Deutſche Meiſterſchaften in Garmiſch⸗ Partenkirchen(alpine Wett⸗ bewerbe); 24. Februar bis 2. März: HJ⸗Meiſterſchaften in Garmiſch⸗ Partenkirchen. Meiſtertitel vor Athanagild Heldengedächtnis⸗Jagdrennen in Karlshorſt Der Verein für Hindernisrennen in Karlshorſt veranſtaltete am Samstag wieder ſeinen Heldenge⸗ dächtnistag für die im Weltkrieg Gefallenen. Vor dem im Mittelpunkt ſtehenden Helden⸗Gedächtnis⸗Jagd⸗ rennen fand eine ſchlichte Gedenkfeier ſtatt, bei der im Auftrage des Oberbefehlshabers des Heeres, des Vereins für Hindernisrennen und des Verban⸗ des deutſcher Amateurrennreiter Kränze niedergelegt wurden. Das mit 9000 Mark ausgeſtattete, über 4000 Meter führende Jagdrennen war reich an Zwiſchenfällen. Als erſter der 12 Bewerber wurde der Halbblüter Capo, der Gewinner des Alpen⸗ preiſes, am Großen Bach reiterlos. Nach dem von allen übrigen Pferden gut genommenen Karlshorſter Sprung brach Waldteufel am Steinwall nieder, während Levante am Oſtwall ſcheiterte. Noch vor dem Einlaufbogen lag der gutgewichtete Meiſtertitel des Grafen v. Arnim vor Abendrot, Athanagild und Kriegsflamme an der Spitze. Der Wallach hatte es nicht allzuſchwer, ſchließlich mit einer Länge vor Athanagild und dem trotz ſeines Rieſengewichtes von 71 Kilogramm zum Schluß ſtark aufkommenden Dſchingis Khan zu ſiegen. Waldteufel war famos nachgeritten und ſicherte ſich noch den vierten Platz. Die Ergebniſſe: Heldengedächtnis⸗Jagd rennen: 9000 Mark, 4000 Meter: 1. G. D. v. Arnims Meiſtertiter (R. Prigge), 2. Athanagild, 3. Dſchinais Khan, 4. Waldteufel, ferner Magul, Herzbube, Levant, Abend⸗ rot, Capo, Kriegsflamme. Goldelſe, Lare. Toto: 105, 23, 50, 28, 18:10. EW 328010. Höchſtgewicht Sonnenorden gewann Hoppegarten hatte am Sonntag mit dem„Om⸗ nium“ eine erſtklaſſig beſetzte Stehervrüfung über die lange Strecke von 3000 Meter im Mittelpunkt ſeines Programms. Dex Ausgang des Rennens war nicht ganz erwartet. Der unter dem Höchſtgewicht von 62 Kilogramm geſtartete Sonnenorden hat ſich jetzt allmählich wiedergefunden und aewann mit Otto Schmidt im Sattel ziemlich leicht gegen Ge⸗ werke und Tiepolo. Sonnenorden erwies ſich auf dem für ihn einmal günſtigen Boden als hervor⸗ ragender Steher. Anfangs auf Warten geritten und im Mittelfeld gehalten rückte er in der Geraden ſehr ſchnell zu dem in Front liegenden Gewerke auf und ſchlug ihn ganz leicht. Otto Schmidt hatte ſchon vorher den Halbblüter Trojaner zum Siege ge⸗ ſteuert.— In den beiden übrigen Rennen gab es Walofried⸗Erſolge durch die von ihrem Trainer W. Held gerittenen Aurania und Oſtara. HARDEIS- UD WIRTSCHAFTS-TETITune Wieder größere Kurssfeigerungen Starkes Anlagebedürfnis— Feſte Haltung Berlin, 30. September. Der Grundton an den Aktienmärkten war auch zu Be⸗ ginn der neuen Woche feſt. Das Anlagebedürfnis iſt nach wie vor ſehr ſtark. Da andererſeits nur in geringem Um⸗ fange Abgaben erfolgten, traten wiederum größere Kurs⸗ ſteigerungen ein. Im Vordergrunde ſtanden Montan⸗ werte, chemiſche Papiere und Bauwerte. Letztere erſchie⸗ nen vorerſt mit plus Schlußgeichen. Am Montanmarkt gewannen Vereinigte Stahlwerke 0,5, Rheinſtahl 0,50, Mannesmann 136, Klöckner 150, Harpener und Buderus je 2,75 v. H. Nur Maxhütte büßten 0,50 v. H. ein. Von Braunkohlenwerten ſtiegen Ilſe⸗Genuß⸗ ſcheine um 1386 und Deutſche Erdöl um 2,75 v. H. In der chemiſchen Gruppe erreichten Farben 194(plus 1 v..). Gobdſchmidt gewannen 1,25, von Heyden u. Rütgers je 0,75 v. H. Am Kaliaktienmarkt ſtiegen Wintershall um 158, am Markt der Gummi⸗ und Linoleumwerte Conti⸗Gummi um 1% v. H. Bei den Glektro⸗ und Verſorgungswerten wur⸗ den AG um 0,75, Siemens⸗Vorzüge und Charlotte Waſſer um je 1 v.., Elektriſche Lieferungen um 1,75 und Siemens um 2 v. H. heraufgeſetzt. Demgegenüber verloren Licht u. Kraft 0,75 und Bekula 1,75 v. H. Am Autoaktienmarkt ſetzten Daimler um 2,50 v. H. niedriger ein BMW gewannen 1 v. H. Von Maſchinenbaufabriken zogen Berliner Maſchinen um 1,75 v. H. an, während Demag den gleichen Prozentſatz verloren. Zu erwähnen ſind noch Rheinmetall⸗Borſig und Felten mit je plus 1 v.., Bemberg mit plus 1,50 und Sücddeutſche Zucker mit plus 3 v.., andererſeits Deutſche Telefon⸗ und Kabel ſowie Allgemeine Lokal u. Kraft mit je minus 1 und Dortmunder Union mit minus 1,50 v. H. Bank für Brauinduſtrie er⸗ höhte ſich um 1,50 v. H. Von variablen Renten notierten Reichsaltbeſitz 15495 nach 154% gegen 154. Reichsbahn⸗Vor⸗ züge blieben mit 12774 unverändert. Steuergutſcheine 1 nannte man mit 101,50. Geld- und Devisenmerki Berlin, 80. Sept. Am Geldmarkt wurde Blankotages⸗ geld um, v. H. auf 276 bis 276 v. H. heraufgeſetzt. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken mit 87,27. Zigarren, Zigarillos und Sſumpen Auorbnuung über die Regelung der Herſtellung Nach einer Anordnung des Reichskommiſſars für die Preisbildung, die nicht in den Reichsgauen der Oſtmawk und im Reichsgau Sudetenland gült, dürfen Heryſteller von Zigarren, Zigarillos und Stumpen 1. den Warendurchſchnittspreis(Waren umſatzwert oh ne Tabakſteuer geteilt durch Millezahl), den ſte in der Zeit vom 1. Oktober 1036 bis zum 30. September 1087(Ver⸗ gleichszeit) erzielt haben, höchſtens bis zu 10 v. H. über⸗ ſchveiten. 2. Zigarren, Zigarillos und Stumpen im Ausmaß bis zu 10 v. H. verkleinern und in endbſprechend geänderten Faſſons in Verkehr bringen, ſoweit dies nicht bereits nach Maßgabe des Erlaſſes des Reichskommiſſars für die Preis⸗ bildung über die Regelung der Herſtellung von Zigarren, Zigarillos und Stumpen an die Fachuntergruppe Zigar⸗ reninduſtrie vom 23. Mai 1939 geſchehen iſt. 3. das Verhältnis, in dem ſie in der Vergleichszeit Fabrikmarken einerſeits und Handelsmarken oder anonyme Ware andererſeits hergeſtellt haben, nicht ändern. 4. Zigarren und Zigarillos in 100 Holz und Karton Blanko mit Brand erſt ab 15 Rpf., in /100 Holz u. Karton mit Ausſtattung erſt ab 20 Rpf., in /40 Holz und Karton mit Brand erſt ab 12 Rpf., in /40 Holz und Karton mit Ausſtattung erſt ab 15 Rpf. in Verkehr bringen. Der durch die Einſparung von Rohtabak erzielte Mehr⸗ ertrag iſt in Höhe von 1 v. H. des Umſatzes an eine vom Reichskommiſſar für die Preisbildung noch zu beſtimmen de Stelle abzuführen. Dieſe Beſtimmung gilt auch dann, wenn von der Erlaubnis, die Formate zu verkleinern, nicht oder nur zum Teil Gebrauch gemacht wird. Die Abnehmer⸗ und Hbeinverkaufspreiſe der Vergleichszeit dürfen nicht erhöht werden. In volkswärtſchaftlich begründeten Fällen oder zum Ausgleich unbilliger Härten können Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer Anordnung zugelaſſen oder angeordnet werden. De Anordnung tritt mit Wirkung vom 1. Juli 1940 in Kraft und am 31. März 1941 außer Kraft. Der Erlaß des Reichskommiſſars für die Preisbildung vom 23. Mai 1939 wird aufgehoben. J. Ruef Sohn A Freiburg i. B. Die J. Ruef Sohn AG, Freiburg i. B. verteilt für das Geſchäftsjahr 1939 auf das AK von 226 800„ eine Dividende gon 6 v. H. Der Reſerve 2 werden weitere 10 000 4 überwieſen, die mit 40 000 4 in die Bilanz eingeſetzt iſt. Der„J. Ruef Sohn⸗ Hilfe“ e. V. wurden 20 000/ zugewieſen. Der Rohüber⸗ ſchuß wird mit 362 000„ aufgeführt, denen Lühne und Ge⸗ Es verbleibt ſchließ⸗ Reingewinn hälter mit 250 000/ gegenüberſtehen. lich zuzüglich einem geringen Vortrag von rund 27 000 l. ein Erzeugerhõchsfpreise für Obsi und Gemüse Für das Gebiet der Landesbauernſchaft Baden ſind mit Wirkung vom 23. September folgende Erzeugerhöchſtpreiſe für Gemüſe und Obſt eingetreten: Gemüſepreiſe(je 500 Gramm): Spinat 18 Pfg.; Kopfſalat Güteklaſſe A über 300 Gr. 6 Pfg. je Stück; Kopfſalat Güteklaſſe A über 200300 Gr. 4 Pfg. je Stück, unter 200 Gr. 2 Pfg. je Stück; Endivienſalat Mindeſtgewicht 500 Gr. 7 Pfg. je Stück; Mindeſtger 300 Gr. 5 Pfg. je Stück; unter 300 Gr. 4 Pfg. je S 7 Kohlrabi übers em Durchmeäer 5 Pfg. je Stück; über 5 bis 8 em Durchmeſſer 3 Pig je Stück; unter 5 em Durchmeffer 2 Pfg. je Stück; Einlegegurken(Eſſiggurken) 3 bis 6 em lang 18 Pfg.; 6 bis 8 m lang 8 Pfg.; Rettiche gebunden Güteklaſſe A, 4 bis 5 Stück, Größe 17 Pfg. je Bund; Ret⸗ tiche gebunden Güteklaſſe B 4 Pfg. je Bund; Rettiche große 6 Pfg. je Bund; Karotten mit Laub, gebündelt 15 Stück Pariſer große, nicht unter 20 mm Durchmeſſer 10 Stück 7 Pfg. je Bund; Karotten ohne Laub 4 Pfg.; Blumenkohl Größe 1(Durchmeſſer über 250 mm) 25 Pfg.; Blumenkohl Größe 2(Durchmeſſer über 180 mm) 23 Pfg.; Blumenkohl Größe 3(Durchmeſſer von 100 bis 180 mm) 18 Pfg. je Stück; Blumenkohl beim Verkauf nach Gewicht 15 Pfg.; Frühwirſing(inl.) 10 Pfg.; Stangenbohnen 15 Pfg.; Pfiffer⸗ linge 30 Pfg. B. Obſtpreiſe(ie 500 Gramm): Edelpfirſiche Güteklaſſe IX einſchichtig in Steigen ver⸗ packt über 7 em Durchmeſſer 35 Pfg.; über 6 em Durch⸗ meſſer 32 Pfg.; Pfirſiche Güteklaſſe& Größe 1 über 6 em Durchmeſſer 28 Pfg.; Pfirſiche Größe 2 über 4,5 em Durch⸗ meſſer 18 Pfg.; Pfirſiche Größe 3 unter 45 em Durchmeſſer und Güteklaſſe B 12 Pfg.; Aepfel und Birnen nach der be⸗ ſonderen Anordnung vom 7. September 1940; Fallobst 4 Pfg.; Blaue Hauszwetſchgen groß und gut ausgereift 14 Pfg.; Blaue Hauszwetſchgen mittelgroß 12 Pfg.; Zwetſchgen für Brennzwecke 8 Pf. Die Erzeugerpreiſe gelten, ſoweit nichts anderes ange⸗ ordnet iſt für Waren der Güteklaſſe A. Für Waren ge⸗ ringerer Güteklaſſe und für unſortierte Ware ermäßigten ſich die Höchſtpreiſe entſprechend der Wertminderung min⸗ deſtens aber um 20 v. H. In den geſchloſſenen Anbaugebieten bürfen Breun⸗ zwetſchgen und Zwetſchgenmaiſche nur nach Gewicht und Über die Bezirksabgabeſtelle oder deren Sammelſtelle ge⸗ kauft werden. Die Erzeuger in dieſen Gebieten müſſen die Brennzwetſchgen der Bezärksabgabeſtellen oder deren Sam⸗ melſtellen gekauft werden. Die Erzeuger in dieſen Gebie⸗ ten müſſen die Brennzwetſchgen der Bezirksabgabeſtelbhen oder deren Sammelſtellen anliefern. Die Handel und Brennereien haben ihren Bedarf bei der Bezirksabgabe⸗ ſtelle und deren Sammelſtellen zu decken. Es iſt den Bren⸗ nereien und dem Handel verboten, in dieſen Gebieten un⸗ mittelbar dom Erzeuger zu kaufen. Frankfurt a. H. ä———p c——jç— 28. 80. 5 Deutsche Steinzeun 2820 deutsche festverzinsliche Werte Hurlacher Hoh 28. 80 n 145,0 1005 5 ektr. Licht u. Kraft 193,0 193.5 DEurrscHE SrAATSANLEIHEN Binger ee 851 4% Schatz D. R. 38. 101,8 101.8 IL. G. Farben 192.55 4% Baden 1927 101.5 101.5 Gesfürel e Altbes. Dt. Reich. 154.5 154,0 1 u. 1.. 340,0 347% 2 arpener TRb au . Heidelberger Zement. 188.7 180,5 4% Heidelberg 26.. 101,5.. Hoesch Berg-W. 146,0 4% Mannheim 26. 101,5 101,5 Holzmann PB. 234,0 4½ Pforzheim 26.. 101.0 101.0 i 95 1070 8 öckner- Werke 154. 5 ANNE En T 225,0 4% Frank. Hyp. Gpf. Ludwigshaf. Akt.- Br. 144,0 !!!„ Ludwisshaf. Walzm. 150,0 150,0 4% Mein. Hyp. Bank Mannesmann 144.5 EB und s. MNetallgesellschaft. 158,0 154,7 4½ Pfälz. Hyp. Bank Rhein. Elektr. Mannh. 161,5 163,5 24—26 R-9 92* B Elektr. 143.2 144.5 7 8 5 ugs. INDLISTRIE-OBLIGATIONEN Sande. 20% 5 5** 5 Daimler-Benz 27 106,0 106,0 Salzwerk Heilbronn 4% Dt. Ind.-Bank 39 102.3 102.5 Schwartz Storchen 145,0 1500 5 Gelsenkirchen v. 36 105,2 105,2 Seilindustrie(Wolſt). 137.0 4% Krupp v. 36 8 Siemens u Halske 249,5 258.5 8 2 4% Ver, Stahiwerke 108.5 108.5 Süddeutsche Zucker 6 16. Farb. RM. Anl. 28 146,0. Zellstoff Waldhof 166,5 167,7 KTIEN RANK EN Ae e 175%„„Bayr. Hyp. u. We Bank 1815„, Commerzbank 145,7 Deutsche Bank 139.5 189,7 Augsb.-Nürnb. Masch. 196,6 145,0 Bayr. Motorenwerke. 191,0 193,0 Peutsche Reichsbapk 119.5 1200 Brown. Boverie& Cie. 158,—.Presdner Bank 138,7 1390 8 8 3 0„Pfalz. Hyp.-Bank 128.0 129,0 aimler-Ben z 187,„ KRhein. Hyp-B 2 5 Deutsche Erdl 159.7 6. 8 5 Dt. Gold u. Silber. 272, 275,0 1% Zwischenkurt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rheinnegel 26 27. 25 29. 30. Bempege 2 2 30 ac 149 58 4 8 eee 5 e e e eee Maxau.280 6,56.791 6,746, 42] Mannheim 6, 00 6, 20 6,25.20 Anordnungen der NS Ap Aus amtlichen Bekanntmachungen entnommen Faſt neues Die Dienſtſtelle des Kreisbauern⸗ Damenrad führers(Kreisbauernſchaft, Er⸗ 1 au, nech nährungsamt) iſt am Dienstag, Asdreſſe in dere 5 1. Oktober, geſchloſſen. eee e Kd, Sportamt. Montag, den 40. Sept. Fröhl. Gymnaſtik und Spiele[für Frauen u Mädchen): 20—21.30 Uhr Friedrichſchule, U 2. Deutſche Gymnaſtik(für Frauen und Mädchen): 20—21 Uhr, Hans⸗ Thoma⸗Schule.— Volkstanz(für Burſchen und Mädchen): 20—22 Uhr, Eliſabethſchule, D 7(Ein⸗ gang gegenüber von O), Turn⸗ ſchuhe ſind mitzubringen.— Rei⸗ ten[für Frauen und Mäuner;: 1 5 Uhr, Reithalle, Schlacht⸗ of). ** Zurück! Detektiv Meng D 5. 15 MANNHEIM- Tel. 202 68 abeuümmer mod., Rüſter(neu), Büfett 220 cm, m. Vitrine, gr. Tiſch, 4 Stühlen, umſt.⸗ halb. preisw. nur an Privathand zu vk. Anzuſ. vorm. —1 u.—7 Uhr. Riedfeldſtraße 3, II rechts. 21162 Weißer 2flamm. basherd mit Geſtell und weider Herd links, 1 Tiſch u. zwei Stühle zu verkaufen. 5 Köhler Auskünfte. Ermittlungen u. Ueber- Käfertaler Str. 81 wachungen in allen Kriminal- und 5. Stock. St2815⁵ Zivilsachen. 2831 * 8. Zu verkaufen: zensgute Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante. Frau am Samstagabend, nach langer, mit großer Geduld getragener Krankheit. im Alter von 73 Jahren zu sich in die Ewigkeit abgerufen. 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