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Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17890— Drahtanſchrift: Nemazelt Mannheim 151. Jabra 281 Einzelheiten zu dem ſiegreichen Seegefecht bei Sizilien Nit der Pünktlichkeit einer Uhr. Ganze Straßenzüge ſind durch die Brände in Ruinen verwandelt worden Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 14. Oktober. Die ſechſte Woche der deutſchen Angriffe auf Eng⸗ land begann, nachdem London am Sonntagmittag 12 Uhr mehrere Fliegeralarme hinter ſich hatte, mit einem Großalar m, der die Londoner in der Nacht zum Montag wieder nicht aus den Kellern heraus⸗ kommen ließ. In den Berichten der amerikaniſchen Korreſpondenten wird hervorgehoben, die Deutſchen kämen jetzt mit geradezu fahrplanmäßiger Pünkt⸗ lichkeit über London an und man könne nach dem Beginn der Angriffe beinahe ſeine Uhr ſtellen. Dieſe mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerkes ablaufende Maſchinerie der deutſchen Angriffe iſt für die neu⸗ tralen Beobachter eines der beſonders charakteriſti⸗ ſchen Merkmale der neueſten Phaſe der großen Schlacht über London. Beſonders ſchwer getroffen wurden geſtern vor allem die Gegend öſtlich und ſüdöſtlich des Hydeparks zwiſchen den Bahnhöfen Charing Croß, Victoria und Waterloo. Es hat wenig Zweck, an Hand der amt⸗ lichen engbiſchen Berichte den Verlauf der Angriffe im einzelnen zu rekonſtruieren, denn dieſe Berichte ſind nach dem alten Schema aufgebaut:„Einige“ Fluggeuge durchbrachen die britiſche Flakſperre, war⸗ fen Bomben, die„einigen“ Schaden verurſachten und „einige“ Opfer forderten. Der Unterſchied wird klar, wenn man die letzten aus London hier einge⸗ troffenen Berichte von Ausländern zum Vergleich heranzieht. Infolge der rieſigen Brände, die im An⸗ ſchluß an die letzten Bombenabwürfe entſtanden, ſind ganze Straßenzüge in Ruinen ver⸗ wandelt worden, da es nicht gelang, der Brände rechtzeitig Herr zu werden. Das gilt vor allem nicht nur für die Straßen des Oſtens nahe der Docks und von der Eity, ſon⸗ dern auch von vielen Gegenden des Weſtends, wie 6. B. der wornehmen Regentſtreet, die ſeit Ta⸗ gen völlig abgeſperrt iſt und nicht betreten werden darf, weil viele der dortigen Häuſer vom Einſturz bedroht ſind. Zwiſchen Oxfordſtreet und Picadilly halben Brände ſehr ernſthaft gewütet. Die Geſchäfte in Saville⸗Road, wo. wie man in London ſtets mit Stolz ſagte, die beſten und teuerſten Herren⸗ ſchneider der Welt ihre Zentrale hatten, ſind faſt ſämt⸗ lich geſchloſſen. Schaufenſter hat keines der dortigen Geſchäfte mehr. Ebenſo iſt in der Downing ⸗ ſtreet und den in dieſer Nähe liegenden Regie⸗ rungsſtraßen keine einzige Fenſterſcheibe heil geblie⸗ ben und die eindringende Kälte erhöht die Regie⸗ rungsfreudigkeit nicht ſonderlich,. Das britiſche Informationsminiſterium hat zwar imemr behauptet, die Schäden an kriegs wich⸗ tigen Betrieben ſeien auch in der Londoner Gegend nicht ſehr bedeutend; aus den Andeutungen in der Londoner Preſſe ſelbſt aber geht zur Genüge hervor, daß dieſe Behauptungen in keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. Wenn z. B. der„Daily Te⸗ legraph“ darüber klagt, daß in einem an der Peri⸗ pherie Londons gelegenen Werk, wo ganz beſon⸗ ders unentbehrliche Präßziſionsinſtrumente herge⸗ ſtellt würden, die Produktion ganz erheblich abge⸗ ſunken ſei. da die Arbeiter infolge der fortgeſetzten Luftalarme faſt überhaupt nicht mehr an ihre Ar⸗ beitsplätze kämen, ſo klingt das ganz anders, und das gleiche folgt ſelbſtverſtändlich für alle ähnlichen Rüſtungsbetriebe im Weichbild Londons. Durch die Hartnäckigkeit und Dauer der deutſchen Angriffe wird, ſo läßt ſich auf Grund hier vorliegender ernſt⸗ hafter Berichte die augenblickliche Situation kurz beſchreiben, die engliſche kriegswichtige Erzeugung von Woche zu Woche mehr beeinträchtigt und ge⸗ lähntt. Beſchleunigte Räumung Londons EP. Stockholm, 14. Oktober. Ein neuer Evaknierungsplan wurde am Samstag in London bekanntgegeben. Nachdem bisher 31 000 Mütter und Kinder zwangsweiſe aus der Hauptſtadt entfernt worden ſind und viele Tauſende ihnen frei⸗ willig folgten, ſollen jetzt alle Kranken, Gebrechlichen und Blinden ſowie alle werdenden Mütter aus Lon⸗ don fortgeſchafft werden. 5 Nicht weniger als 5000 Arbeits loſe müſſen in London eingeſetzt werden, um die Trümmer der bei den deutſchen Luftangriffen wegraſierten Häuſer wegzuräumen. 5 In den kommenden Wochen ſollen weitere Ar⸗ beitsloſentrupps organiſtert werden, die zuſammen mit den Aufräumungskolonnen dafür ſorgen ſollen, daß die Straßen geräumt werden, um einen notdürf⸗ tigen Verkehr aufrecht zu erhalten. Der Ausdruck „wegraſierte Häuſer“ wurde von der engliſchen amt⸗ lichen Reuter⸗Agentur gebraucht. Redaktionsarbeit im bombard ierten London EP. Madrid, 14. Oktober. Wie Aſſia im„Ya“ am Sonntag berichtet, haben ſich die Arbeitsverhältniſſe in den Londoner Zei⸗ tungshäuſern ſeit dem Beginn der deutſchen Luft⸗ angriffe völlig gewandelt. Die Zeitungen ſind die einzigen Betriebe, die noch einigermaßen regelmäßig arbeiten, weil es den Schriftleitern möglich iſt, wäh⸗ rend der Luftangriffe in den Kellerräumen tätig zu ſein. Wie Aſſia im einzelnen ſchildert, ſind die oberen Stockwerke in ſämtlichen Zeitungshäuſern völlig ge⸗ räumt worden. Die Redaktionstiſche wurden zwi⸗ ſchen die Maſchinen geſtellt. Es gibt auch Schlafge⸗ legenheiten in den Kellern. Auch Lebensmittel ſind vorrätig, ſo daß die Belegſchaft im Notfalle mehrere Tage in den Kellern bleiben kann. Dieſe ſäantlichen Maßnahmen aber bieten, wie Aſſia feſtſtellen konnte, keinen wirklichen Schutz gegen die deutſchen Bomben. In der letzten Zeit ſind drei Zeitungshäuſer, näm⸗ lich die der„Times“, des„New⸗Herald“ und des „Evening Standard“ getroffen worden. In jedem Falle haben die deutſchen Bomben durchgeſchlagen und jedesmal wurden Schriftleiter verletzt. Am ſchwierigſten geſtaltet ſich, ſo ſchreibt Aſſia weiter, die Reportagearbeit in der Stadt, ferner in den Morgenſtunden die Verteilung der Zeitungen. Beides muß unter dem Feuer der deutſchen Kampf⸗ flugzeuge vor ſich gehen. Charakteriſtiſch für die Lage in der britiſchen Hauptſtadt iſt die Tatſache, daß die Londoner Stadt⸗ reporter in regelrechter Frontausrüſtung ihren Dienſt tun. Sie tragen Stahlhelm und fahren in gepanzerten Kraftwagen. In rollendem Einſatz gegen London Neue rieſige Brände in London (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 14. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Leichte und ſchwere Kampffliegerverbände ſetzten am Tage und in der Nacht ihre Ver⸗ gelt ungsangriffe auf London und ihre Angriffe auf andere kriegswichtige Ziele in Süd⸗ und Mittelengland mit großer Wirkung fort. In rollendem Einſatz flogen Staffeln, bei Tage durch Jagdverbände geſchützt, in dichter Folge, ſo daß zwiſchen den einzelnen Angriffen nur kurze Pauſen eintraten. In London entſtanden vor allem nördlich der Themſe in Höhe der Victoria⸗ und India⸗ Docks durch Bombentreffer mittleren und ſchweren Kalibers Großbrände, die wäh⸗ rend der Nacht bereits von der Themſemün⸗ dung und der hritiſchen Küſte aus zu ſehen waren. Nach dem Angriff auf ein Kraftwerk konnten große Stichflammen und ſtarke Rauch⸗ entwicklung beobachtet werden. Ein zweiter ſtärkerer Angriff galt den Hafenanlagen und Rüſtungsbetrieben von Liverpool. Der Bombenwurf rief auch hier ſchwere Exploſionen mit nachfolgenden Bränden hervor. Beim Angriff auf verſchiedene kriegs⸗ wichtige Ziele in Mittel⸗ und Südengland wur⸗ den u. a. in zwei Truppenlagern die als Folge der deulſchen Angriffe Unterkünfte zerſtört. In der Themſemündung führte die Beſatzung eines Kampfflugzeuges einen beſonders kühnen Tiefangriff auf einen ſtark geſicherten Geleitzug von 18 bewaff⸗ neten Handelsſchiffen durch. Da das Flugzeug keine Bomben mehr an Bord hatte, griff es mit Maſchinengewehrfener an und ſetzte dadurch ein Schiff am Heck in Brand. Obwohl der Gegner mehrfach der Gefechts⸗ berührung mit unſeren Jagdfliegern aus wich, kam es zu verſchiedenen, für uns ſehr erfolg⸗ reichen Luft kämpfen. Im Seegebiet weſtlich Cadiz zerſtörte ein deutſcher Fernbomber ein bewaffnetes feindliches Handelsſchiff von 34000 BRT. durch zwei Bombentreffer.. Bei Tage griff der Gegner das Reichsgebiet und die beſetzten Gebiete nicht an. Zwei ein⸗ zelne Aufklärungsflugzeuge wurden ſchon an der franzöſiſchen Küſte durch Flakartillerie ver⸗ trieben. In der Nacht flog der Feind nach Nor d⸗ und Weſtdeutſchland ein. Planlos geworfene Bomben richteten nur ge⸗ ringen Häuſerſchaden an, trafen jedoch keine militäriſchen und wehrwirtſchaftlichen Ziele. Der Gegner verlor geſtern insgeſamt 13 Flugzeuge, davon 12 in Luftkämpfen, eines durch Flakartillerie. Ein deutſches Jagdflug⸗ zeug iſt nicht zurückgekehrt. Englischer Tankangriff abgewieſen Weilere erfolgreiche Tätigkeit der italieniſchen Luftwaffe (Funkmeldung der NM.) + Ro m, 14. Oktober. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: In Nordafrika haben feindliche Tanks einen Angriff ſüdöſtlich von Sidi Baraui ver⸗ ſucht und ſind vom Feuer unſerer Artillerie glatt zurückgeſchlagen worden. Unſere Luft⸗ verbände haben die engliſchen Flugplätze von Tuka und von El Dabas(Aegypten) mit ſicht⸗ baren Ergebniſſen angegriffen, beſonders den Flugplatz El Dabas, der in voller Nachtflug⸗ tätigkeit überraſcht wurde. Drei Schiffe haben unſere Poſttionen im Gebiet von Sidi Barani beſchoſſen, ohne Verluſte oder Schäden zu ver⸗ urſachen. Ein ſtärkerer feindlicher Luftangriff auf Tobruk iſt von intenſiver und wirkſamer Raſſepolitik im AS-Heer Weiße und Schwarze dürfen nicht zuſammen dienen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon,. Oktober. In ſchroffem Gegenſatz zu der von den US immer wieder proklamierten Gleichheit alles deſſen, was menſchliches Antlitz trägt und zu der Kritik an der deutſchen Raſſengeſetzgebung ſteht die neueſte Verordnung des amerikaniſchen Kriegsminiſteriums, derzufolge Neger und. Weiße niemals innerhalb dergleichen Heeres verbände dienen dürfen. Es werden alſo beſondere ſchwarze Formationen aufgeſtellt. Weiße und Schwarze werden auch ſtets in getrennten Kaſernen untergebracht werden. Auf dieſe Weiſe ſollen Rei bungen ausgeſchaltet und vermieden werden, daß jemals ein Schwarzer als Unteroffizier einem weißen Soldaten Befehle geben kann. Dieſe Maßnahme iſt auf die Weigerung der Be⸗ völkerung der amerikaniſchen Südſtaaten hin ge⸗ Zuftabwehr empfangen worden, die die Ziel⸗ ſicherheit des Feindes entſchieden beeinträch⸗ tigte. Eine Baracke wurde getroffen und einige Telephonleitungen unterbrochen; ein Mann wurde getötet. 5 In Oſtafrika hat einer unſerer Luftver⸗ bände die Bombardierung von Lod war wie⸗ derholt und einen Brand verurſacht. Die Hafenanlagen von Perim im Roten Meer ſind von unſeren Flugzeugen wiederholt bombardiert und getroffen worden, wobei ſtarke Brände entſtanden. Die feindliche Luftwaffe hat Giavello, Maggi, Gura und Toſelli bombardiert und leichte Schäden verurſacht. Feindliche Flugzeuge haben den Hafen von Portolago und Leros angegriffen und dabei die katholiſche Kirche und andere zivile Bauten 270 und 34 Tote und 20 Verwundete ver⸗ urſacht. 8 troffen worden, die keinesfalls mit Negern im gleichen Verbande zuſammen dienen will. Die Durchführung des Waffenſtillſtandes Deutſche Militärkommiſſion im nichtbeſetzten Frankreich Drahtbericht unſeres Korreſpondenlen — Geuf, 13. Oktober. Eine deutſche und eine italieniſche Militärkom⸗ miſſion ſind nach einer amtlichen Mitteilung der franzöſiſchen Regierung im nichtbeſetzten Gebiet ein⸗ getroffen, um durch ihre Kontrolle die Ausführung der militäriſchen Beſtimmungen des Waffenſtill⸗ ſtandes feſtzuſtellen. Die franzöſiſche Regierung tritt gleichzeitig allen Gerüchten entgegen, nach denen die Aufgabe dieſer Kommiſſionen u. a. auch darin beſtände, Beſchlagnahmungen wirtſchaftlicher Art zugunſten des deutſchen Heeres vorzun Die Alemanes auf dem Stierkampfplatz (Von unſerem Korreſpondenten) — Mabrid, 11. Oktober. Plötzlich tauchten ſte überall auf in den Straßen Madrids, dieſe deutſchen Soldaten mit den grüngrauen Uniformen aus weitaus winterlich⸗ dickerem Stoff als die ſpaniſchen und mit weitaus maſſiveren Mützen auf dem Kopf und mit ſchweren Stiefeln; dieſe Alemanes, die man ſchon an ihrem feſten Schritt, an ihrem breiten Rücken und ihrem vollen, rotbackigen Geſicht erkennt, und die ſo gemüt⸗ lich lachen und ſo ungemütlich ſchießen können. Sie ſind nicht zum Schießen, ſondern zum Muſi⸗ zieren gekommen, aber ob ſie das eine oder das andere tun, es geſchieht bei ihnen alles mit der glei⸗ chen Präziſion. Und ſo wie ſie nicht nur mit Ge⸗ wehren und Kanonen in die Schlacht ziehen, ſondern zugleich mit öden Photo⸗ und Filmapparaten und mit dem Mikrophon für die Radioſendung, ſo haben ſie auch hierher zu ihrem Muſikgaſtſpiel, zum erſten deutſchen Militärmuſik⸗Gaſtſpiel in Madrid außer den zweihundert Inſtrumenten alles andere mitge⸗ bracht: Die elektriſche Einrichtung, die Laukſprecher⸗ anlage für die Konzertübertragung auf die Straße, den Filmwagen, die Elektrotechniker und die Jour⸗ naliſten und auch gleich das Benzin. So ſind dieſe Alemanes! Der Tambour als Senſation: Ueber Madrids größter Stierkampfarena wehte die Hakenkreuzfahne, den deutſchen Gäſten zu Ehren. Alle Maſſenveranſtaltungen ſind in der Stierkampf⸗ arena, unter dem gütig blauen Himmel des Südens, und dieſe Areng, die gebaut wurde, gerade als die ſpaniſche Monarchie ſich ihrem Ende zuneigte, könnte aug dieſen letzten zehn Jahren ſpaniſcher Geſchichte viel erzählen. Nun muſtzieren zweihundert deutſche Krieger darin, auf der weiten Sandfläche, die durch zwei weißgeſtrichene Linien abgeteilt war. Natürlich haben dieſe zwei weißen Striche die Alemanes ge⸗ zogen, denn bei ihnen kommts nun mal auf den Millimeter an. Und beim Konzert berührte gie vor⸗ dere Reihe der Muſiker mit den Stiefelſpitzen juſt den einen weißen Streifen. Der Stierkampfplatz hat rund fünfundzwanzig⸗ tauſend Sitze. Sie waren alle beſetzt und viele, die keinen Einlaß mehr fanden, umſtanden vor dem Hauptportal den Radiowagen. Es wurde brillant geſpielt, auch die ſpaniſchen Stücke ſaßen, und alles hörte begeiſtert zu. Aber nun ſind wir hier im Lande der gelöſtée'ren Formen des Südens. Da hatte denn außer dem Kapellmeiſter noch einer Erfolg. Das war der Tambour, der allen voranſchritt, der die Beine hochwarf, als wollte er— ſo ſchien es den Spaniern— mit zwei Schritten Kontinente durchqueren, und der ſeinen Tambourſtock bei den Kehrtwendungen ſo blitzſchnell ſchwang, ſo blitzſchnell zick⸗zack, daß das Auge kaum mitkam. Die Tribünen raſten vor Vergnügen. Sowas hatte man noch nicht geſehen. Ein ſpaniſcher Photograph warf ſich vor die Marſchierenden auf den Sand, um die hochflie⸗ genden Beine von unten her aufs Bild zu bringen. Man hatte Angſt, er könnte nicht rechtzeitig hoch⸗ kommen, er könnte unter dieſen hämmernden Gleich⸗ ſchritt geraten. Que perfection! Formidable, formi⸗ dable! Dieſer Anmarſch, dieſer Abmarſch— dem Sſtdländer ein wahrer Augenſchmaus! Das Stier⸗Ohr für die Deutſchen! Am nächſten Tage präſentierte ſich Spanien den Alemanes; wieder auf dem Stierkampfplatz, wieder erwies ſich die Arena mit ihren fünfundzwanzig⸗ tauſend Plätzen als zu klein. Diesmal ſaßen die Alemanes unter den Zuſchauern und Spanier kra⸗ ten in der Arena auf. Und die Gäſte waren von den Gaſtgebern nicht weniger begeiſtert, als tags zuvor die Gaſtgeber von den Gäſten. Spanien zeigte ſich im„Kleide des Lichtes“, in ſeinem hohen Nationalfeſt. Es ſchickte ſeine beſten Toreros vor, und acht Stiere, einer kraftvoller und herrlicher als der andere, hatten ſie zu bekämpfen. Sie taten es mit Mut und Anmut, mit Grazie und Eleganz. Und jeder von den Matadoren ging ein⸗ mal über den weiten Platz zu jener Tribüne hin, wo ſich hoch oben zwiſchen der bunten Zuſchauerſchar einige Reihen ſchoben wie grüngraue Lineale. Dort oben ſaßen die Alemanes. Dort hinauf verbeugte ſich im Verlauf des Feſtes jeder der Matadoren ein⸗ mal, ehe er ſeinen Stier tötete, und er ſagte dabei, daß er dieſen Stier den Gäſten widme. Das iſt die große Ehrung, die der Torero zu geben hat, Einer von ihnen ſetzte ſo viel Mut und Geſchick ein, daß ihm der Präſtdent des Stierkampfes als Auszeichnung das Ohr des toten Stieres zuſprach, Man ſchnitt es ab und überreichte es ihm. Und er, der gefeierte Held der Arena, trug es hinüber zu den Helden des Krieges. Ein Zuſchauer in der unterſten Reihe gab das Ohr einem in der nächſtobeten. 727277C7C7CCCCCCC0T0TTTTTT Solchermaßen wanderte die Trophäe die Reihen hinauf zu den deutſchen Soldaten, bie ſtehend und militäriſch grüßend dankten, und alles klatſchte und die Muſik ſpielte die deutſche und die ſpaniſche Nationalhymne. Der Blumenſtrauß Drei von den vier Matadoren widmeten den Alemanes einen Stier. Der vierte kam nicht dazu. Der vierte, Sohn des berühmteſten Matadors Spaniens, ſpielte ſo verwegen mit dem Stier, daß ihn deſſen Hörner faßten. Er ſiel zu Boden, ſchnellte auf um ſich abermals dem Gegner zu ſtellen. Er wußte gar nicht, daß er ja ſchwer verletzt war. Bis er ſchwankte. Torero eilten herbei und fingen ihn auf, und trugen ihn fort. Ein anderer tötete für ihn den Stier. Das Feſt ging weiter. Am andern Tag fuhren die deutſchen Soldaten ab. Aber bevor der letzte von ihnen die Mauern Madrids verließ, ging er noch zum Stierkämpfer⸗Hoſpital hin, mit einem großen Blumenſtrauß. Sie hatten ihn nicht vergeſſen, die Alemanes. Wilhelm L. Kriſtl. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 14. Oktober Die ſechſte Woche der deutſchen Ver⸗ geltungsangriffe auf England hat an die⸗ ſem Sonntag begonnen. Allein die Zahl der ſchwe⸗ ren Bombenangriffe auf London geht jetzt an die 300. eber die grauenhaften Zerſtörungen in der engliſchen Hauptſtadt, den engliſchen Häfen und In⸗ duſtriebezirken kommen nur noch wenig Nachrichten aus England heraus. Nur iriſchen und einigen amerikaniſchen Zeitungen iſt es noch möglich, ver⸗ einzelt Tatſachenmeldungen zu bringen. Die heute vorliegenden Berichte iriſcher Blätter beſtätigen die immer verzweifelter werdende Lage in ganz Britannien.„FJriſh Preß“ meldet. in Li⸗ verpool kam es am Freitag zu ernſten Unru⸗ hen, als die Bevölkerung gegen die ſtädtiſchen Behörden demonſtrierte. Stärkſte Polizeikräfte mußten aufgeboten werden, um die Rebellion zu er⸗ sticken. In zahlreichen Straßen Liverpools kam es ibs Mitternacht zu großen Zuſammenrottungen, und noch um Mitternacht mußten im ganzen Bezirk ver⸗ ſtärkte Poliseipatrouillen eingeſetzt werden. um die Aufrechterhaltung der Ordnung ſicherzuſtellen. Zu Beginn der ſechſten Woche der deutſchen Ver⸗ geltungsangriffe auf England veröffentlicht die Dub⸗ liner„Jriſh Preß“ eine Ueberſicht der bisher von den deutſchen Bombardements betroffenen engliſchen Städte mit der Angabe der Zahl der deutſchen An⸗ griffe. Die Ueberſicht ſchließt mit 184 Städte⸗ namen. Die meiſten Bombardements hatte Lon⸗ don, ihm folgt Briſtol mit 90, Liverpol mit 73, Bir⸗ mingham und Mancheſter mit je 70, ſelbſt das nörd⸗ liche Edinburgh hatte 21 Luftangriffe über ſich er⸗ gehen zu laſſen. Das iriſche Blatt ſchreibt dazu:„Nichts wider⸗ legt den künſtlich zur Schau getragenen Optimismus der Londoner Regierung mehr als dieſe Tatſache, dieſe furchtbaren Ereigniſſe und Schläge, die ſeit 45 Tagen über England niedergehen. Wer angeſichts dieſer Lage noch hofft, den Glauben an eine opti⸗ miſtiſche Haltung im engliſchen Volk aufrechterhal⸗ ten zu können, das den größten Teil von Tag und Nacht in den Luftſchutzkellern verbringen muß und das mit ſeinen Nerven hüngſt zu Ende iſt, der ſpielt ein gefährliches Spiel der Phantaſie und des Selbſt⸗ betruges“. Dieſen Worten des führenden iriſchen Blattes iſt nichts hinzutzuſügen. „Stockholm Dagbladet“ ſchreibt zu Beginn der ſechſten Woche der deutſchen Luftangriffe Her Eng⸗ band, pon Tag zu Tag erhoffe Enaland und beſon⸗ derg London ein Nachlaſſen der deutſchen Angrſſe. „Das Gegenteil iſt eingetreten. Die deutſchen An⸗ griſſe ſind dreißigfach geſteigert gegenüber den erſten Wochen und die Zahl der angreifenden deutſchen Flugzeuge über England iſt mindeſtens verzehnfacht. Der jetzige Tiefflug der deutſchen Maſchinen erhöht ihre Trefſſicherheit in gußerordentlichem Maße und ſteigerk dadurch die Vernichtung. Niemand kann heute noch glauben, daß Englands Luftwaffe gegen⸗ über der deutſchen den längeren Atem haben wird“. Auch dieſer objektive Bericht eines abſolut neutra⸗ len Landes ſtraft Churchills verbrecheriſchen Opti⸗ mismus Lügen und ſtellt die abſolute Ueberlegen⸗ 701 der deutſchen Luftbeherrſchung über England eſt. Das„Stockholm Aftonbladet“ hebt in ſeiner Sonntagausgabe hervor, daß Englands große Hoff⸗ nung das Wetter geweſen iſt. Dieſe Hoffnung habe genau ſo entäuscht wie alle anderen Hoffnungen ſeit Kriegsbeginn. Gerade die ungünſtige Witterung habe die nicht erwartete Häufigkeit der deutſchen Angriffe gebracht, die Königliche Luftwaffe aber an den Gegenmaßnahmen der Verteidigung ſchwer ge⸗ hindert. Das Blatt ſieht ſich veranlaßt. das Nach⸗ laſſen der Aktivität der britiſchen Luftwaffe beſon⸗ ders hervorzuheben. Alle bis zur Stunde vorliegenden rumäni⸗ ſchen Preſſeſtimmen ſind Ausdruck der Be⸗ ſriedigung über Deutſchlands Hilfe für Rumänien. Die führende Bukareſter Zeitung„Univerſul“ be⸗ ont die Notwendigkeit für Rumänien, eine Kriſen⸗ zone zur totalen Umgeſtaltung des nationalen Le⸗ bens zu überwinden. Dieſe Arbeit wolle Rumänien unter deutſchem Schutz vollbringen, wodurch Rumä⸗ nien die Sicherheit vor neuen Intrigen und Sa⸗ botageverſuchen außenſtehender Mächte erhalte. Im Mailänder„Corriere della Sera“ iſt zu leſen, daß alle Engländer Rumänien verlaſſen, und die aus Konſtantza abfahrenden Dampfer überfüllt find. Nur die Türkei bleibe ihnen noch als Zu⸗ fluchtsort. Verdiente Ehrung Das Großkreuz des Ordeus vom Deutſchen Adler an den bulgariſchen Landwirtſchaftsminiſter (Funkmeldung der N M3.) +˙ Wien, 14. Oktober. Der Führer hat dem Königlich bulgariſchen Landwirtſchaftsminiſter Bagrianoſf das Großkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler verliehen. Reichsminiſter Darré übergab die hohe Aus⸗ zeichnung dem königlich bulgariſchen Miniſter am letzten Tage des Deutſchland⸗Beſuches ſeines Gaſtes. Samstag abend veranſtaltete Reichsminiſter Darré zum Abſchied des bulgariſchen Miniſters und ſeiner Begleitung einen Empfang im kleinen“ Kreiſe. Bei diefer Gelegenheit gab Darré ſeiner Freude Aus⸗ drück, daß er Exzellenz Bagrianoff und den bulga⸗ riſchen Geſandten in Berlin Draganoff durch dieſen ſchönen Gau Groß⸗Deutſchlands habe führen kön⸗ nen. Im übrigen freue er ſich, feſtſtellen zu kön⸗ nen, daß die ausführlichen Geſpräche, die er in den letzten Tagen mit Miniſter Bagriagnoff habe führen können, gezeigt hätten, daß ſich die beiden Völker und insbeſondere ihre Landwirtſchaften auf das glücklichſte ergänzten.„Ihre Perſon, Exzellenz Bagrianoff“, ſo ſchloß der Reichsminiſter,„iſt der beſte Garant für die vertiefte Zuſammenarbeit des deutſchen und bulgariſchen Bauerntums.“ Miniſter Bagrianoff dankte in bewegten Wor⸗ ten für die vielen Beweiſe der Freundſchaft, die ihm und ſeinen Mitarbeitern entgegengebracht wurden. Das erfolgreit e Seegefecht bei Sizilien Die engliſchen Schiffe zum Aboͤrehen und zur Flucht nach Griechenland gezwungen dnb Rom, 14. Oktober. Zu dem im italieniſchen Wehrmachtsbericht vom Sonntag gemeldeten Seegefecht berichtet ein Sonder⸗ berichterſtatter der Agenzia Stefani: Am Morgen des 11. Oktober habe eine Patrouille von mehreren Torpedobooten das engliſche Geſchwader im Kanal von Sitzilien entdeckt. Das Führerboot der Patrouille, ein kaum 600 Tonnen großes Torpedoboot, ſei ſofort mit äußerſter Kraft bis auf 700 Meter Entfernung gegen einen engliſchen Kreuzer vorgeſtürmt und habe drei Torpedos abgeſchoſſen, während es gleichzeitig aus allen Rohren gegen den Gegner feuerte. Die Torpedos wie auch das Geſchützfeuer hätten das feindliche Schiff ſofort ſchwer getroffen, ſo daß es ſchnell zu ſinken begann. Das kleine Torpedoboot habe jedoch ſofort auch das ſchwere Ge⸗ ſchützfeuer des Gegners aushalten müſſen. Es hade jedoch bis zum letzten Augenblick gekämpft und der Kommandant habe, ehe das kleine ruhmreiche Schiff unterging, noch mit Kaltblütigkeit die notwendigen Kommandos gegeben, um ſeine geſamte Mannſchaft in den Rettungsbooten unterzubringen und den Erfolg der Verſenkung des feindlichen Kreuzers zu melden. Die Schiffbrüchigen wurden kurze Zeit darauf von einem anderen italieniſchen Torpedoboot aufgenommen. Der Kampf ging noch lange weiter. Auf italieniſcher Seite ſeien, wie auch im Wehr⸗ machtsbericht gemeldet, zwei kleine Torpedoboote verlorengegangen, während ein Torpedobootszerſtörer durch das feindliche Feuer manövrierunfähig wurde. Er wurde von einem anderen Torpedobootszerſtörer ins Schlepptau genommen. Später jedoch wurde er, da er ſeinen Weg nicht mehr fortſetzen konnte, von ſeiner eigenen Beſatzung verſenkt. Am Morgen des 12. Oktober hätten die feindlichen Seeſtreitkräfte in Richtung ihrer Stützpunkte abgedreht. Ueber den auf das Seegefecht zwiſchen italieni⸗ ſchen und engliſchen Marineverbänden folgenden Luftangriff italieniſcher Luftſtreitkräfte meldet der Sonderberichterſtatter der„Agenzia Stefani“ weiter, daß die italieniſchen Fluozeuge nicht nur ſtarke Witterungsſtörungen, ſondern auch ein außer⸗ ordentlich heftiges Abwehrfeuer zu überwinden hat⸗ ten, um ihre Bomben trefſſicher anzubringen. Tonne auf Tonne Bomben ſchweren und ſchwerſten Kalibers ſeien abgeworfen worden. 5 Der eugliſche Flugzeugträger ſei von einer Serie von Bomben getroffen worden, wodurch die Bugbrücke in die Luft eflogen ſei und die unter der Laudebrücke be⸗ indlichen Materiallager und Unterſtellräume für Flugzeuge ſchwerſte Schäden erlitten hätten. Ein ſchwerer Kreuzer ſei von zwei Bomben ſchweren Kalibers getroffen worden, ſo daß er ſeine Fahrt nur langſam in Begleitung Lines Torpedobvotszerſtörers habe fortſetzen können. Das Unternehmen der italieniſchen Luftwaffe ſei den ganzen Nachmittag fortgeſetzt worden, ſo daß ſchließlich der feindliche Verband gezwungen war, von ſeiner Route abzuweichen und Kurs auf Grie⸗ chenland zu nehmen, was durch ſpätere Erkundigun⸗ gen beſtätigt wurde. Die italieniſchen Torpedoflugzeuge Drahtbericht unſeres Korreſponden en — Rom, 14. Oktober Der Marineſachverſtändige des„Meſſaggero“ be⸗ richtete geſtern einige techniſche Einzelheiten über die Torpedo⸗Flugzeuge, die neuerdings auf italieniſcher Seite immer häufiger eingeſetzt werden. Im Ver⸗ lauf der Kampfhandlungen im Mittelmeer traten die Torpedoflugzeuge zum erſten Male in der See⸗ ſchlacht von Punto Stilo in Erſcheinung. Seitdem haben 185 Italiener wiederholt Torvedoflugzeuge ingeſetzt. Die italieniſche Marineleitung hat bereits wäh⸗ rend des Weltkrieges Verſuche gemacht, Torpedos von Flugzeugen aus zu lancieren. Unter dem Fi⸗ ſchismus ſind dieſe Verſuche fortgeſetzt worden. Es wurden immer mehr Verſuchsſtaffeln aufgeſtellt. Das techniſche Problem beſtand darin. einen Torpedo zu konſtruieren, deſſen Lauf im Waſſer durch den Ab⸗ wurf aus der Luft nicht abgelenkt wird. Die Frage, welche Flugzeuge am beſten zu verwenden ſeien, bot keine größeren Schwierigkeiten. Heute können die italieniſchen Torpedoflugzeuge Torpedos aus 150 Meter Höhe lancieren. Sie haben eine fünfköpfige Beſatzung, unter der ſich ein See⸗ offizier, das heißt ein Spezialiſt der Torpedowaffe, befindet. Die Rooney ſchwer beſchädigt in Gibraltar Drahtbericht unſeres Korreſpondenten .— Rom, 12. Oktober. Aus Algeciras wird gemeldet, daß das eng⸗ liſche Schlachtſchiff„Rodney“ mit ſchweren Be⸗ ſchädigungen neben einem großen Kreuzer im Hafen von Gibraltar liegt, um repariert zu werden.. Die engliſche Wirtſchaftskontrolle der neutralen Schiffahrt durch die Meerenge iſt, wie Churchill in ſeiner letzten Rede bereits angekündigt hat, verſchärft worden. Zur Zeit liegen 12 neutrale Schiffe in Gi⸗ braltar, darunter zwei ſpaniſche. Die beſondere Be⸗ drückung der ſpaniſchen Handelsſchiffahrt wird mit der von Churchill kaum verhüllt angedrohten Blockade Spaniens in Zuſammenhang gebracht. Ueber Gibraltar erſcheint täglich das nun ſchon bekannte„Flugzeug unbekannter Nationali⸗ tät“, bombardiert die Befeſtigungs⸗ und Hafenanla⸗ gen und verſchwindet dann wieder in Richtung Marokko. Der Gouverneur von Malta hat den engliſchen König gebeten, ſein Demiſſionsgeſuch ſofort anzu⸗ nehmen. Das Geſuch iſt bewilligt worden und wird allgemein als Anzeichen für die verzweifelte Lage angeſehen, in die Malta durch die ſtändigen italie⸗ niſchen Luftangriffe gekommen iſt. Kleinigkeiten, aus England erzählt. Der Diplomat im Luxuszug— Die nervöſe Mandantin und ihre Fleiſchration (Funkmeldung der NM.) + Geuf, 14. Oktober. In den Spalten der Londoner Zeitungen findet man immer wieder Meldungen und Berichte, die einmal indirekt einen recht aufſchlußreichen Einblick in die durch die deutſchen Vergeltungsangriffe auf London entſtandene Situation vermitteln, zum an⸗ deren aber auch auf die Geiſtesverfaſſung der Lon⸗ doner ein bezeichnendes Licht werfen. So bringt unter der Ueberſchrift„Wahre Geſchichten“ der „Daily Herald“ eine Reihe von bleinen Epiſoden und erlauſchten Geſprächen. Eine dieſer Geſchichten verdient ſelbſt dann wiedergegeben zu werden, wenn ſte nur erfunden ſein ſollte. Sie lautet:„In einem überfüllten Zug, der nach Norden fuhr, ſaß geſtern ein junger Mann in tadelloſem Straßenanzug in der Ecke eines Abteiles 1. Klaſſe, während ein Pilot der RAF. auf dem Gang ſtehen mußte. Dies ärgerte einen älteren Mann ſehr, der eine Zeitlang ſeine Entrüſtung unterdrückte, dann aber ſchließlich prote⸗ ſtierte:„Sie ſollten ſelbſt in der Armee ſein. Als ich jung war, war ich ſtolz darauf, zu dienen. Krieg iſt doch etwas ſchönes.“ Der junge Mann erwiderte: „Sie verkennen die Sachlage. Ich arbeite im Außen⸗ amt. Ohne uns würde es ja nicht einmal den Krieg geben.“. Vor dem Gericht in Broxton in der Grafſchaft Se ſo berichtet der„Daily Herald“ an anderer Stelle, wurde ein Prozeß gegen eine Dame Bukareſt begrüßt die deulſche Milltürmifſion Herzlicher Empfang durch Regierung und Eiſerne Garde (Funkmeldung der NM 3) + Bukareſt, 14. Oktober. Auf dem mit deutſchen und rumäniſchen Fah⸗ nen feſtlich geſchmückten Bahnhof in Banaeſſa bei Bukareſt traf ein Sonderzug mit den Mit⸗ gliedern der deutſchen Militärmiſſion ein. Auf dem Bahnhof waren zur Begrüßung erſchie⸗ nen: der ſtellvertretende Miniſterpräſident und Kom⸗ mandant der Großlegtionären Bewegung Horia Sima, Außenminiſter Sturdza, der Unterſtaatsſe⸗ kretär im Kriegsminiſterium General Pontazi, der Generalſtabschef der rumäniſchen Heeres General Joanitiu ſowie höhere Offiziere des rumäniſchen Heeres. Ferner war der deutſche Geſgndte Fabricius mit den Mitgliedern der deutſchen Geſandtſchaft an⸗ weſend. Auch der italieniſche Geſandte, die Geſchäfts⸗ träger Spaniens und Japans und die Waffenattachés dieſer Länder hatten ſich zur Begrüßung einge⸗ funden. 8 Der Leiter der deutſchen Militärmiſſion, Gene⸗ ral Hanſen, ſchritt die Front der Ehrenkompanie ab. Im Empfangsſaal des Bahnhofes richtete der Generalſtabschef des rumäniſchen Heeres. General Joanitiu, im Auftrag des Staatsführers General Antoneseu herzliche Worte der Begrü⸗ ßung an den Leiter der deutſchen Militärmiſſion, deren Entſendung nach Rumänien er als Zeichen des Zuſammengehens beider Länder würdigte. General Hanſen erwiderte mit Worten des Dan⸗ kes für die ihm und ſeinen Offizieren zuteil gewor⸗ dene Begrüßung durch die rumäniſche Armee und Bevölkerung. Die Reichsregierung ſei bereitwillig dem Anſuchen des rumäniſchen Staatsführers um Entſendung einer Militärmiſſion nachgekommen, um ihre Erfahrungen dem rumäniſchen Heer zuteil wer⸗ den zu laſſen. Er und ſeine geſamte Miſſion wer⸗ 98 ſich rückhaltlos in den Dienſt dieſer Aufgaben ſtellen. Anſchließend ſtattete General Hanſen mit dem deutſchen Geſandten und dem deutſchen Waffenatta⸗ ché dem Staatsführer General Antones cu ſei⸗ nen Beſuch ab. Rumäniſche Konten in England geſperrt EP Stockholm. 14. Okt. Alle rumäniſchen Konten in England ſowie in den Kolonien ſind geſperrt worden. Dieſe Maßnahme folgt den von der Regierung der Vereinigten Staa⸗ ten getroffenen Beſtimmungen über die Beſchlag nahme der rumäniſchen Guthaben in den Vereinig⸗ ten Staaten. Scharfer Wind im neuen Norwegen Säuberung der Beamtenwelt Auflöſung der Osloer Sindentenvereinigung Der Nobel-Ausſchuß verſchwindet Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Oslo, 14. Oktober. Im Rahmen der politiſchen Neuordnung Nor⸗ wegens findet in dieſen Tagen eine Säuberung der Beamtenwelt von allen der Neuordnung feindlichen Elementen ſtatt. Viele höhere und nie⸗ dere Beamte ſind verabſchiedet oder auf andere Po⸗ ſten verſetzt worden. Es handelt ſich hierbei durch⸗ weg um Beamte, die ihre Poſten ausſchließlich aus politiſchen Gründen oder als Vollzieher des politi⸗ —— Machtwillens der bisherigen Parteien erhalten ben. Die norwegiſche Studenten vereini⸗ gung an der Univerſität in Oslo iſt aufgelöſt und ihr Vermögen beſchlagnahmt worden, weil ſie als einzige Korporation geſchloſſen gegen die politiſche Neuordnung aufgetreten iſt. Ihr Widerſtand gegen die Neuordnung iſt jedoch nicht aus patriotiſchen, ſondern aus parteipolitiſchen Gründen zu verſtehen. Auch der berüchtigte füdiſch⸗pazifiſtiſche Nobel⸗ Ausſchuß wurde aufgelöſt, der die Preisvertei⸗ lung dazu benutzte, um gegen die nenen Strömun⸗ gen in Europa zu operieren. Die Fonds ſind von den Behörden geſperrt worden. Wichtige arbeitspolitiſche Maßnahmen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Oslo, Oktober. Die von der neuen norwegiſchen Regierung ein⸗ geleitete politiſche Neuordnung ſchreitet in einem für die Norweger faſt atembefaubenden Tempy vor⸗ wärts. In Zuſammenarbeit mit den deutſchen Be⸗ hörden hat der norwegiſche Soziglminiſter eine Ver⸗ ordnung erlaſſen, die am 14. Oktober in Kraft tritt und eine neue Epoche des norwegiſchen Arbeits⸗ lebens bedeutet. Nach dieſer Verordnung übernimmt der Staat jede Arbeitsvermittlung und die Beſtim⸗ mungen umfaſſen: 5 8 1. Die Aumeldepflicht für alle Arbeitsloſen; 2. Das Verbot, lebenswichtige Berufe wie Land⸗ wirtſchaft, Waldwirtſchaft. Fiſcherei und See⸗ fahrt ohne beſondere Genehmigung des Sozial⸗ amtes zu verlaſſen. Zu Hauſe befindliche Kinder, die keinen Beruf erlernt haben, müſſen künftig⸗ hin in dem Beruf ihrer Eltern bleiben. Die letzte Beſtimmung iſt eingeführt worden, um die Landflucht zu verhindern, die in letzter Zeit ka⸗ taſtrophal zugenommen hat. Entſteht Mangel an Arbeitskräften in gewiſſen Bezirken, ſollen ſie von anderen Bezirken herbeigeſchafft werden können. Die Regierung will alles tun, um die Arbeitsloſig⸗ keit abzuſchaffen. Arbeitsdienſt in Dänemark Zur Erfaſſung der däuiſchen Arbeitsloſen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Kopenhagen, 14. Oktober. Zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit in Däne⸗ mark ſollen neben der Ingangſetzung von öffent⸗ lichen Arbeiten, wofür der Betrag von 200 Millionen Kronen vom Folketing jetzt bewilligt worden iſt, auch Lager für die Jugend errichtet werden. Dieſe Arbeitslager werden auf freiwilliger Grund⸗ lage von einem Verein in Anlehnung an das deutſche Vorbild organiſiert, aber mit finanzieller Hilfe des Staates durchgeführt. Arbeitsloſe Jugend im Alter von 18 bis 25 Jahren ſoll in dieſe Lager aufgenommen werden für eine Zeit von ſechs bis zwölf Monaten. Kein arbeitsloſer Jugendlicher der in ein ſolches Lager verwieſen wird, darf die Teil⸗ nahme an ihm verweigern. i Die Arbeitszeit ſoll 40 Stunden in der Woche be⸗ tragen. Daneben wird allgemeiner Unterricht er⸗ teilt und Sport getrieben. Die Lager ſind zunächſt für 5000 bis 6000 Teilnehmer vorgeſehen. durchgeführt, deren geſellſchaftliche Stellung ſo war, daß„ihr Name in der Gegend etwas galt“. Dieſe vornehme Dame hatte ſich regelmäßig das Doppelte der Fleiſchration beſorgt, die ihr zuſtand. Das Ver⸗ fahren mußte leider in Abweſenheit der Angeklagten durchgeführt werden. Sie hatte ſich dafür einen An⸗ walt engagiert, der die Erklärung abgab:„Die Ner⸗ ven meiner Mandantin ſind durch die Aufregungen ſo ſehr mitgenommen, daß es ihr nicht möglich iſt, vor Gericht zu erſcheinen.“ Die ebenſo vopnehme wie nervbſe Dame kann ſich aber beruhigen. Das Gericht beließ es bei der Geldſtrafe, die zu bezahlen ihr eine Kleinigkeit ſein dürfte. Recht lohnenswert iſt auch die Wiedergabe einer Notiz aus der„News Chroniele“, in der ein Leſer darüber ſeinem Unmut Luft macht, daß arme Leute, deren Häuſer in der Nähe militäriſcher Objekte in Mitleidenſchaft gezogen worden waren, kein Ob ⸗ dach finden können, während teure Wohnungen leer ſtehen.„Ich meine“, ſo ſchreibt der Mann mit fühlbarer Spitze gegen die plutokratiſchen Kriegs⸗ verbrecher,„es wäre an der Zeit, daß die Oligarchie in dieſem Lande einige dieſer unverdienten Millio⸗ nen opferte. Chriſtus predigte Sozialismus, laßt ihn uns auch praktiſch anwenden. Wir wollen keine loſen Verſprechungen. Die Arbeiter werden ihr Land nicht im Stich laſſen, aber ſie verlangen auch, daß män ſie ſelbſt nicht im Stich läßt.“ Beſonders diejenigen Londoner Mütter, die nicht über das notwendige Bankkonto verfügen, um ihre Kinder in Sicherheit bringen zu können, werden ſich über eine Meldung des Londoner„Star“„gefreut“ haben, aus der hervorgeht. daß die Plutokratenkin⸗ kinder, deren Eltern es ſich leiſten konnten, die Ueberfahrt nach dem ſicheren Amerika aus eigener Taſche zu hezahlen, bei beſter Geſundheit ſind„Alle Kinder nehmen ſtändig an Gewicht zu“, ſtellt das 5 abſchließend mit offenſichtlicher Befriedigung eſt. 4 7541 5 So leben ſie (Funkmeldung der N Mz.) N + Neuyork, 14. Oktober. Die„Newyork Times“ bringt in rer Sonn⸗ tagsbeilage einen intereſſanten Aufſatz ihres Lon⸗ doner Korreſpondenten Daniel unter der Ueber⸗ ſchrift„Das unterirdiſche Leben im belagerten Lon⸗ don“. Die Schilderung kennzeichnet die trotz der Heimſuchungen des Krieges in London immer noch beſtehenden ſozialen Gegenſätze. Daniel beſchreibt eine Szene in dem unterirdi⸗ ſchen Vergnügungsraum eines vornehmen Londo⸗ ner Hotels, die ſich allnächtlich wiederhole.„Hier ſpielt die Kapelle“, ſo berichtet er,„einſchmeichelnde Muſik, und auf dem winzigen Parkett wird vergnügt getanzt. Etwaige unangenehme Geräuſche wie Bom⸗ benexploſionen oder Flakfeuer werden kaum beach⸗ tet, denn man fühlt ſich hier ſicher. Der Raum liegt tief unter der Erde und iſt geſchützt von ſieben Stockwerken aus Stahl und Beton. An den Tiſchen geöͤrängt ſitzt die Londoner Oberſchicht(lies: die Plutokraten—-) mit aufgeputzten Mädchen und Frauen. Sie eſſen teure Gerichte, wie Hummer, trinken Schaumwein und ſonſtige im⸗ portierte Getränke wofür ſie Phantaſtepreiſe bezahlen. Wenige teure Nachtlokale können ſich eine derartige verläßliche Bombenſicherheit nicht leiſten. Die Verhandlungen Moskau- Waſhington Vergebliche Hoffnung Englands auf eine Einigung Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 12. Oktober. In der Hoffnung, mit Rußland zu einem beſ⸗ ſeren Verhältnis zu kommen, 1 England jetzt in Waſhington eine Hintertür nach Moskan zu finden. Eine Londoner Meldung des„Svenſka Dagbladet“ gibt einen intereſſanten Bericht über die Hinter⸗ gründe für die in Waſhington zwiſchen USA und Rußland geführte Unterhaltung. Nach dem Bericht waren die Verhandlungen zwiſchen USA und Sowfetrußland bisher ergebnislos, weil die Ameri⸗ kaner ſich auf den Standpunkt ſtellten. Rußland brauche eine Zuſammenarbeit und Hilfe. Die erſte Forderung Rußlands iſt, daß USA die Schiffe und Guthaben der baltiſchen Staaten frei gebe. USA hat die Forderung abgelehnt mit der Be⸗ Bonri daß dies ein Verzicht auf die Stimſon⸗ oktrin bedeuten würde, mit Gewalt durchgeführte territoriale Veränderungen nicht anzuerkennen, eine Doktrin, auf der die amerikainſche Außenpolitik ſeit der japaniſchen Invaſion in Mandſchukuo 1932 be⸗ gründet ſei, Dieſe Weigerung von USA iſt von be⸗ ſonderem Intereſſe auch für Englands Verhältnis zu Rußland, weil die Ruſſen dieſelbe Forderung in London erhoben haben und man dort mehr oder weniger gezwungen iſt, denſelben Richtlinien zu folgen wie Amerika. Die zweite Forderung Rußlands an Waſhington iſt angeblich, daß USA das Verbot der Ausfuhr von Flugzeugmaterial und Maſchinen nach Rußland aufheben ſoll. Auch dieſe Forderung hat USA mit einem Hinweis auf den großen Be⸗ darf der eigenen Aufrüſtung abgelehnt. In Wirk⸗ lichkeit aber wird man glauben, dieſe Ausfuhr könnte Deutſchland zugute kommen. Drittens verlangt Rußland erweiterte Möglich⸗ keiten für ruſſiſche Staatsbürger, USA kau beſuchen. Dieſe Forderung hat man mit der Gegenforderung abgelehnt, daß Rußland zuerſt ſeine eigenen Reſtrik⸗ tionen in dieſer Beziehung aufheben ſoll. 3 8 1 . 2— 275, ðV— 62 Tolio ſpricht von Kriegsgefahr für dnb. Tokio, 13. Oktober. führende Zeitungen der japaniſchen t befaſſen ſich in ihren Leitartikeln mit a paniſch⸗amerikaniſchen Verhältnis und ſtellen feſt, daß die Vereinigten Staaten ihre Po⸗ litik revidieren müßten, um einen Krieg im pazi⸗ ſchen Raum zu verhindern. 0 Schimbun“ erklärt:„Es iſt klar, daß eine tung der Unterdrückungspolitik Japan gegen⸗ wenn ſie nicht über das Maß wirtſchaft⸗ ruckes hinausgeht, unweigerlich zu einer erſchlechterung der japaniſch⸗amerikaniſchen gen führen wird. Amerika ſollte ſich klar „daß das letzte Glied in der Kette anti⸗ Unterdrückungsmaßnahmen der voll⸗ Zuſammenbruch der Beßiehun⸗ hen unſeren beiden Ländern ſein wird.“ miuri Schimbun“ ſagt, der kürzlich ausge⸗ Evakuierungsbefehl für die amerikaniſchen gatsangehörigen im Fernen Oſten ſowohl wie die Andeutungen, daß die amerikaniſchen Streitkräfte ing weggezogen werden ſollten, ſchienen dar⸗ auf hinzudeuten, daß Waſhington noch immer glaubt, Japan durch ſeine Einſchüchterungspolitik zum Nach⸗ geben bewegen zu können. Das ſei ein großer Irr⸗ Es gebe eine Grenze, und man ſolle ſich dar⸗ wird, wenn dieſe bene Amerika ſommelt Waffen für f Tſchungking EP. Tokio, 13. Oktober. Nordamerikaniſche Rüſtungsfirmen, die aus dem japaniſch⸗chineſiſchen Konflikt ein Geſchäft machen, ſammeln, wie die Tokioter Zeitung„Nichi Nichi“ in einer Sondermeldung berichtet, in Manila und Sin⸗ f Mengen Kriegs material gapur große für die Tſchungking⸗ Regierung an. Dieſes den Fall, daß Amerika ſeine Politik gegen Japan fortſetzen ſollte! Material ſoll ſofort nach der Wiedereröffnung der Birma⸗Straße am 17. Oktober nach Tſchunking ge⸗ liefert werden. Das in Manila angeſammelte Material umfaßt Tanks, Laſtkraftwagen, Flak, Bombenflugzeuge und eine größere Anzahl von Geſchützen. Einem Ver⸗ treter der Tſchunking⸗Regierung wurde geſtattet, in Manila eine Waffenfabrik und ein Munitionslager einzurichten. In Singapur ſind vor allem Maſchi⸗ nengewehre und Munition angeſammelt worden. Weitere Transporte von Kriegsmaterial aus den Vereinigten Staaten werden an beiden Plätzen er⸗ wartet. Zwieſpälliger Rat an die AS A⸗Bürger EP Stockholm, 14. Oktober. meldet die amtliche engliſche Nachrichtenagentur Reuter, daß der amerikaniſche Generalkonſul ein Rundſchreiben an die amerikani⸗ ſchen Staatsangehörigen verſchickt hat, in dem mit⸗ geteilt wird, daß nicht alle amerikaniſchen Staats⸗ bürger China verlaſſen müſſen. Wenn es aus geſchäftlichen Gründen notwendig ſein ſollte, noch einige Zeit in China zu verbleiben, ſo würden die nordamerikaniſchen Behörden keine Schwierig⸗ keiten machen. Gleichzeitig wird aber bekannt, daß aus Gründen der perſönlichen Sicherheit ein ſofor⸗ tiges Verlaſſen des Landes von den nordamerikani⸗ ſchen Konſulatsſtellen als notwendig erachtet wird. Evakuierung Hongkongs ſchreitet fort EP Schanghai. 14. Oktober. Von den britiſchen Behörden in Hongkong wurde ein weiterer Dampfer beſchlagnahmt, um erneut britiſche Staatsbürger aus Hongkong nach Auſtra⸗ lien zu evakuieren. Das Schiff wird wahrſcheinlich am 4. November Hongkong verlaſſen. Aus Schanghai Immer die gleichen Lügen Churchill läßt wieder ein Verliner Elektrizitätswerk„treffen“ dnb Berlin, 14. Oktober. Als in der Nacht zum Sonntag engliſche Flug⸗ zeuge in Deutſchland einflogen, erreichten auch einige von ihnen Berlin, wo ſie vereinzelte Spreng⸗ und Brandbomben abwarfen, die jedoch keinen Sachſcha⸗ den anrichteten. Das iſt die jedermann bekannte Tatſache, die jedoch die Londoner Lügenbrüder nicht im mindeſten hindert, die Erfolge nach eigenem Er⸗ meſſen zu beſtimmen. Wenn diesmal ſtatt der ſonſt üblichen Bombardierung von Wohnhäuſern und Krankenanſtalten einmal kein Schaden angerichtet wurde, ſo gibt der amtliche Bericht des britiſchen Luftfahrtminiſteriums doch wieder in gewohnter Weiſe bekannt:„In Berlin wurden mehrere Ziele getroffen, darunter ein Elektrizitätswerk, eine Gasanſtalt und ein bedeutender Güter⸗ bahnhof.“ i Dieſes zweifellos einfache Verfahren, auf jeden Fall zu Erfolgen zu kommen, arbeitet alſo immer nach dem gleichen Schema: Elektrizitätswerk, Gas⸗ anſtalt, Bahnhof, nur daß es zur Vartierung einmal der Potsdamer, ein andermal der Anhalter Bahnhof oder wie jetzt ein Güterbahnhof iſt. Anſcheinend hofft man in London durch die faſt immer gleichblei⸗ bende ſture Wiederholung doch einmal Eindruck zu machen. Es fragt ſich nur auf wen und welchen. 5 f 1 5 a Dafür überfallen ſie ſchwediſche Fiſcher! Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 14. Oktober. Noch ein ſchwediſcher Fiſchdampfer„Miriam“ aus Oeckerö iſt auf einer Fahrt in der Nordſee bei Lim⸗ banken einem heimtückiſchen engliſchen Ueberfall aus⸗ geſetzt geweſen. Wie im Falle„Clipper“ wurde auch die„Miriam“ zunächſt aus niedrigſter Höhe mit MG.⸗Garben eingedeckt und dann wieder⸗ holt Bombenangriffen ausgeſetzt. Dem Fiſchdampfer gelang es, in ſchwer beſchädigtem Zuſtand zu ent⸗ kommen. 5 Die heimtückiſchen engliſchen Fliegerüberfälle haben in der ſchwediſchen Oeffentlichkeit große Em⸗ pörung hervorgerufen. Unter der Fiſcherbevölke⸗ rung iſt die Empörung um ſo größer, als ſie auf ihren Fangfahrten mit deutſchen Fliegern die beſten Erfaß⸗ rungen gemacht haben Ueber die engliſchen Fliegerüberfälle ſchreibt die liberale Zeitung„Göteborg Poſten“:„Wozu ſoll eine ſolche Beſchießung nützen? Niemand kann darin einen vernünftigen Sinn finden. Man verſchwendet nur Munition und Bomben und erregt Erbitterung, gewinnt aber nichts dabei. Hier muß eine ganz be⸗ ſondere Art von Fliegern am Werke ſein.“ Wieder Bomben auf Dänemark EP. Kopenhagen, 14. Oktober. Engliſche Flieger haben in der Nacht zum Sams⸗ tag erneut Teile Dänemarks überflogen und hierbei 11. d. in Südjütland vereinzelt Spreng⸗ und Brand⸗ bomben über freiem Gelände abgeworfen. Außer eingedrückten Fenſterſcheiben iſt bei der Aktion kei⸗ nerlei Schaden angerichtet worden. Dr. Ley ſprach in Elbing. Am Samstag weilte Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in Elbing, wo er zu Arbeitern eines Großbetriebes ſprach. Was ein Baubataillon leiftete Mit Schanzzeug, Axt und Spitzhacke 900 Kilomeler durch Frankreich Das geladene Gewehr auf der Schulter, griff⸗ bereit das Pionier⸗Schanzzeug, Klauenbeil, Axt, Schrotſäge, Spaten und Spitzhacke neben Seiten⸗ gewehr und gefüllter Patronentaſche am Koppel, die Augen wachſam in den weiten Himmel Belgiens gerichtet, um herannahenden Flugzeugen des Fein⸗ des mit ſofortiger ſcharfer Abwehr zu begegnen.— ſo überſchritt unſer Baubataillon am Morgen des 10. Mai bei Kaltenherberg die Grenze. Wir ahnten die Vielſeitigkeit der vor uns ſtehenden Aufgaben, lten uns anit unſerer infanteriſtiſchen und pio⸗ niertechniſchen Ausbildung als eine beſondere neue Art von Truppe, die mit den Arbeitskülonnens des Weltkrieges nicht zu vergleichen war, und wir kann⸗ ten die Bedeutung, die das Oberkommando des Hee⸗ res gerade uns, den Baubataillonen, zumaß. Sperren ſprengen und Brücken bauen: Hatten unſere Panzerwagen den Gegner beim erſten Angriff überrannt, ſich Wege auch abſeits der Straße ſuchend, hatten ihnen auf dem Fuß folgende Sturmpioniere Betonmauern geſprengt, Schlauch⸗ gootbrücken über Flüſſe gelegt und mit Dynamit Gaſſen gehauen und Stege errichtet, ſo hatten wir, die Baubataillone, für die ſchwerſte und ſchwere, an die Straße gebundene Waffe die Wege zu verbrei⸗ tern, die Gaſſen zu Straßen, die Stege zu Brücken zu machen, Hinderniſſe wegzuſprengen. Baumſper⸗ ren zu beseitigen, Bomben⸗ und Granattrichter zu⸗ zuſchütten feſte Holzbrücken zu bauen für Gewichte 20 Tonnen über Maas, Somme, Seine und Loire, Fahrbahnen zu ſchaffen für die eigentliche Maſſe des Heeres, die der erſten Angriffswelle zu folgen hat. Vor der eigenen Infanterie angeſichts des Fein des mußten unſere Offiziere Brückenſtellungen und Straßen erkunden, unſere MG⸗Trupps die Selbſt⸗ ſicherung unſerer Kompanien bewirken. während wir Knüppeldämme durch verſumpftes Gelände zogen, Skahlſtraßen auf weiche Wieſenerde legten, Fabrikſchornſteine und Kirchtürme niederriſſen, da⸗ mit den feindlichen Fliegern die Peilpunkte genom⸗ men wurden, Bombentrichter zuſchütteten, damit das wichtigſte aller Ziele erreicht werde: Der Nachſtoß des Heeres der unabläſſige Vormarſch von Menſchen und Wagen. In Gewaltmärſchen an die Spitze: Während die Sturmpioniere mit der vorderſten Angriffswelle gingen, wurden wir, die Pioniere des Baubataillons, ſtunden⸗ oft tagelang beim Brücken⸗ bau aufgehalten. Aber auch dann blieb es bei unſe⸗ rer Aufgabe: Voran, an die Spitze, vor die Maſſe des nachfolgenden Heeres! Dann galt es, den vor⸗ ausgeeilten motoriſierten Verbänden nachzueilen. Zuerſt leiſteten wir Gewaltmärſche als Inſauteriſten, bis wir uns dort, wo wir ſie gerade fanden, Fahr⸗ räder ergriffen, zuerſt zug⸗ daunkkomvanieweiſe, um ſchneller den Anſchluß zu erreichen. Aber ſchließlich ſchafften wir es nur mit Hilfe des Motors: Beute⸗ fahrzeuge wurden von unſeren Kameraden, die ſich im Handumdrehen in Autoſchloſſer verwandelten, inſtand geſetzt, bemannt und beladen und weiter vorwärts ging es als vollmotoriſiertes Baubatail⸗ lon— 900 Kilometer tief nach Frankreich hinein. 5 Mehrere Male kamen wir durch Städte, deren Hauptſtraßen von meterhohen Schutthaufen bedeckt waren. Es war unmöglich, daß der Armee⸗Nachſchub hier durchkommen konnte. Er hätte Umwege von mehreren Stunden gebraucht, koſtbare Zeit ver⸗ ſäumt. Dann ſprangen wir von den Rädern, von den LaWes, legten Sprengmunition an die Brand mauern, deren Einſturz aufs neue die Straße bedroht hätte. Krachend ſtürzten Häuſerfronten mit rauch⸗ geſchwärzten Fenſterhöhlen, Schornſteinreſte brachen donnernd zu Boden, und wir, uns in Staubwolken wieder ſammelnd, begannen das große Werk der Säuberung. Hatten wir ſo die noch rauchende Hauptſtraße einer gerade eroberten Stadt nach Stun⸗ den zäheſter Arbeit endlich vom Schutt des Krieges befreit, war der Weg für die Durchfahrt frei, ſo konnte es wöhl geſchehen, daß wir uns in verſchont gebliebenen Gehöften für die Nacht niederlegten und unangenehmen Beſuch erhielten, weil die Flieger des Feindes die Straße, dieſe ünſere Arbeit, mit ihren Bomben zu treffen ſuchten. 8 48. E. Ks für das Bataillon: Die Arbeiten unſerer Baubataillone fanden die Anerkennung der höchſten Stellen der Wehrmacht, ſie gehören ſo ſelbſtverſtändlich zu den Leiſtungen des Frontheeres, wie die der bekannteren Formationen. Auch ſie werden bald der Heimat bewußt werden. Sind es doch meiſtenteils Männer von heſonderer, aber durchaus nicht nur handwerklicher Erfahrung. Familienväter im Durchſchnittsalter von 35 Jahren, aus denen die Baubataillone zuſammengeſtellt wur⸗ den. Der ſprechendſte Beweis dafür, daß unſere Truppe die Erwartung erfüllt hat, die man von ihr hegte, liegt in der Verleihung von 48 E. K. II. an Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften unſeres Baubataillons am Abſchluß der Kampfhandlungen in Frankreich. Willi A. Koch. Spanien pflanzt drei Millionen Bäume. Drei Millionen Bäume werden auf dem aſturiſchen Ge⸗ biet eingepflanzt werden. Eugliſcher Minenſucher geſunken. Die britiſche Admiralität bedauert, mitteilen zu müſſen. daß der Minenſucher„Sea King“ durch eine feindliche Mine geſunken iſt. * Vorbeimarſch der HJ ⸗Gruppe vor dem Duce bei dem Großtreffen der faſchiſtiſchen Jugend in Padua (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) „Torpedo los“! Pauſenlos ſtürmen unſere Schnellbvote, die„Stukas der Meere“, gegen England zerſprengen Geleitzüge, vernichten Zerſtö „Stahlfiſch“ gleitet in ſeine Bahn. Der italieniſche Miniſter für Außenhandel Riccardi traf zu einem Beſuch in Berlin ein und wurde von Reichswirtſchaftsminiſter Funk willkommen geheißen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) er und Vorpoſtenboote, Mit hoher Fahrt ſauſt das Boot dem Ziel entgegen und der (P, Richleske, Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) „Viel Glück“ wünſchten die Engländer mit dieſer Metallſpende Schuß für Schuß der deutſchen Pak ſaß und Furch⸗ ſtebte förmlich die ſchwere Panzerung des Turmes, Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) 5 N Nach einem deutſchen Nachtangriff Londoner Arbeiter bei Aufräumungsarbeiten in einem mächtigen Bombentrichter. Raſſenſchutzgeſetze im Proteklorat „Tſchechiſch nud jüdiſch unvereinbar“ EP. Prag, 13. Oktober. Die Weiſung des Vorſitzenden des Führungs⸗ ausſchuſſes der Nationalen Gemeinſchaft, daß alle Mitglieder der Tſchechiſchen Einheitspartei jeden geſellſchaftlichen Verkehr mit Juden zu meiden haben, und das Erſuchen des Vorſitzen⸗ den des Führungsausſchuſſes an die Protekto⸗ rats regierung, baldigſt Geſetze zum Schutze des tſchechiſchen ariſchen Blutes zu erlaſſen, finden in der tſchechiſchen Preſſe großen Widerhall. „Venkoy, erklärt, dieſe Entſcheidung der Füh⸗ rung der Tſchechiſchen Einheitspartei löſe entſchie⸗ den und ernſt die Judenfrage und die Befreiung (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗AK) der Tſchechen und des tſchechiſchen Denlens von fü diſchem Einfluß. Die jüdiſchen Intereſſen und das jüdiſche Denken ſtehen im Gegenſatz zu den ſchecht⸗ ſchen Intereſſen und müſſen mit der eruſteſten Auf⸗ gabe der Nationalen Gemeinſchaft, nämlich mit der Führung des tſchechiſchen Volkes zum Reichsgedan⸗ ken, in Widerſpruch kommen. „Vecer“ ſchreibt: Der Antiſemitismus iſt zu allen Zeiten in den breiteſten Schichten des tſchechtſchen Volkes tief verwurzelt geweſen. Wer in Hinkunft es wagen ſolhte, gegen das ſelbſtverſtändliche Gebot des Raſſenſchuützes ſich zu vergehen, wäre ein Feind des eigenen Volkes. Nordamerikaniſcher Militärattaché für Kairo, Die nordamerikaniſche Regierung hat ſich entſchlof⸗ ſen, einen Militärattaché nach Kairo zu entſenden. e Tee Stadiseite * Mannheim, 14. Oktober. Monbaufgang 17.28 Munduntergang.15 Sonnenuntergang 18.08 Funenaufgang.25 Herr„Milbitri“ un die eue Manuheuner Jeitung Wer den Mann mit dieſem ungewöhnlichen Namen noch nicht kennt, dem ſei geſagt, daß es ſich um den fabelhaften Rechenkünſtler handelt, der zur Zeit im „Palmgarten Brückl“ gaſtiert. Sehr angenehm. „Milbitri“ rechnet nicht nur berufsmäßig, ſondern aus Leidenſchaft. Die Zahlen laſſen ihn nimmer los, und am meiſten iſt er denen von aſtronomiſcher Größe verfallen. Zahlen ſind anſchei⸗ nend ſogar das Element ſeiner Freizeitgeſtaltung. So hat er ſich vor einigen Tagen daran gemacht, bie Zul den und Buchſtaben einer Ausgabe von unſerer Zeitang zu zählen. Ganz richtig, zu zähle n. Nein, er iſt nicht dabei verrückt geworden, wir haben ihn ja nachher geſprochen und fanden ihn vollkommen normal. Nun hat er ja ſeine beſondere Zählmethode. Er nimmt nicht den Bleiſtift zur Hand und läßt ihn mit entſprechendem Gemurmel von Buchſtaben zu Buchſtaben, von Zahl zu Zahl hüpfen, ſondern er er⸗ ledigt das im Zeitraffertempo. Man braucht ihm nämlich nur einen ganzen Satz vorzuleſen— ehe die letzte Silbe an ſein Ohr kommt, weiß er ſchon die Anzahl der Buchſtaben und Zahlen dieſes eben erſt gehörten Satzes. Los! N Nach 6 Stunden war die Rechnung glatt. So lange brauchte er immerhin, aber ein gewöhnlicher Sterb⸗ licher hätte es noch nicht in zwei Tagen geſchafft, ſon⸗ dern ungefähr in 55 Stunden! Was kam heraus: 197 813 Zahlen und Buchſtaben! Wohlverſtanden, Herr„Milbitri“ wählte zu ſeiner gigantiſchen Zählerei eine Montagsausgabe, die nur 6 Seiten hatte. In einer unſerer gewöhnlichen Aus⸗ gaben wäre die Zahl noch erheblich größer geworden. Aber„Milbitri“ gab ſich damit noch nicht zufrieden. Er muß ja rechnen, auch wenn ſeine junge Partnerin Leopoldine verzweifelt den Kopf ſchüttelt. Das arme Ding las ihm übrigens die Zeitung vor. Sechs lange Stunden hindurch, von der erſten Zeile bis zum letzten Inſerat! „Milbitri“ rechnete weiter, immer unter Zu⸗ grundelegung einer Ausgabe von 6 Seiten. Demnach ſtehen in einer Tagesauflage 2 356 546 269 000 Zahlen und Buchſtaben! Bei der Jahresauflage nahm er 361 Erſcheinungs⸗ tage an. Alſo 7803 388 123 109 000 Zeilen und Buch- ſtaben. Und weil er gerade gut in Fahrt war, knobelte er auch gleich aus, was das in 25 Jahren ergibt. Jetzt tief atmen. Achtung: 1950 847 030 777 250 000 Zeilen und Buchſtaben! Herr Nachbar, leſen Sie uns dieſe 01 doch ein⸗ mal vor. Bitte. Was, Sie erinnern ſich nur ungern aun die Inflation, und Ihre Schulzeit liegt auch ſchon ſo weit zurück. Dann eben nicht. Ich will das Zahlenmonſtrum ſelbſt vorleſen. Aufpaſſen: 1 Tril⸗ lion, 950847 Billionen, 030 Milliarden, 777 Millionen, 250 Tauſend. Ganz einfach, nicht wahr?„Milbitri“ rechnet ſolche Zahlen im Kopf aus. 5 Zum Abſchluß noch etwas Anſchauliches. Die an⸗ genommenen 6 Seiten unſerer Zeitung ergeben eine Länge von 216 Zentimeter. Legt man alle Seiten, die im Verlauf von 25 Jahren gedruckt würden, neben⸗ einander, dann ergibt das einen Streifen von 643 302 Kilometer“ Beſagten Streifen könnte man mehr wie 1ismal um den Aequator wickeln. Das dürfte ja auch genügen. tt. Die Pferde wurden ſcheu Polizeibericht vom 14. Oktober Am 12. Oktober 1940, gegen 11.30 Uhr, wurde eine 11 Jahre alte Schülerin beim Ueberſchreiten der Tat⸗ terfallſtraße von einem Perſonenkraftwagen erſaßt, au Boden geworfen und überfahren. Hierbei erlitt das Mädchen ſchwere Kopfverletzungen und Ver⸗ letzungen an beiden Beinen und mußte mittels Sa⸗ nitäts⸗Kraftwagen der Feuerſchutzpolizei in das Städt. Krankenhaus eingeliefert werden. i Am gleichen Tage gegen 20.45 Uhr ſcheuten aus bis jetzt noch unbekannter Urſache die vor einer Wirtſchaft in der Relaisſtraße in Mannheim⸗Rheinau aufgeſtellten Pferde und rannten ohne Fahrer mit dem Wagen in Richtung Schwetzingen davon. Hier⸗ hei ſtießen ſie mit einem aus Richtung Schwetzingen kommenden Perſonenkraftwagen zuſammen. Die Deichſel des Pferdefuhrwerkes durchſtieß den Per⸗ ſonenkraftwagen in ſeiner geſamten Länge, wobei ber Fahrer desſelben ſchwer und eine in dem Per- ſonenkraftlwagen mitfahrende zweite Perſon lei verletzt wurde. Außerdem wurde ein Pferd erheb⸗ lich verletzt und beide Fahrzeuge beſchädigt. Gegen 23.30 Uhr wurde ein Fußgänger Heim Ueberſchreiten der Straßeneinmündung Röntgen⸗ straße. Feudenheimer Straße von einem Perſonen⸗ kraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Hierbei erlitt der Fußgänger einen Unterſchenkel⸗ bruch rechts und erhebliche Geſichtsverletzungen. Von dem Fahrer des Perſonenkraftwagens wurde der Verletzte nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Die Schuld an dem Unfall trifft nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen den Verletzten, weil er die Straßenein⸗ mündung ohne die gehörige Vorſicht überſchritt. Bei drei weiteren Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe des Samstags ereigneten, wurden zwei Per⸗ ſonen verletzt. un Ihren 85. Geburtstag feierte in dieſen Tagen Frau Barbara Wedel Witwe, Bellenſtraße 18. z Hohes Alter. Herr Leonhard Kohler, wohn⸗ haft Jungbuſchſtraße 19, wird morgen Dienstag, den 15. Oktober, 80 Jahre alt. Dem treuen Leſer unſeres Blattes unſern herzlichen Glückwunſchl! en 35 Jahre verheiratet ſind heute die Eheleute Hausmeiſter Aug. Hermann und Frau Kath., geb. Mühlum, B 2, 9(Stadtſchulamt) wohnhaft. 5 ee Ein kühles Bad nahmen geſtern um 3 Uhr zwei Jungen im Alter von 13 und 15 Jahren, als ſie mit ihrem Paddelboot auf dem Rhein etwa 150 Meter unkerhalb der Rheinbrücke von Mannheim nach Lud⸗ wigshafen paddelten. Als ſie den Rhein zu g über⸗ guert hatten, kam ein großer Raddampfer mit zwei anhängenden Schleppkähnen zu Tal. Die Paddler hatten nicht die Kraft, mit ihrem Bootchen oberhalb des auf Ludwigshafener Seite haltenden niederlän⸗ diſchen Dampfers„Wilhelmina“ das Ufer zu er⸗ reichen. Durch den Wellenſchlag des zu Tal fah⸗ renden Ragb⸗Karcher wurden ſie. den Rad⸗ kaſten des Dampfers„Wilhelmina“ Zetrieben, wo das Paddelbobot umſchlug. Sie konnten ſich am Rad⸗ kaſten feſthalten und um Hilfe rufen. Schnelle Hilfe wurde ihnen durch das Perſonal des Dampſers„Wil⸗ Helming“ zuteil. Paddler und Boot konnten mit 5 Mühe ins Innere des Niederländers gezogen werden. . Wie unser Heimatregiment den Abschluß des Waffenstillstands erlebte In wolkenloſem vibrierenden Blau wölbt ſich der Himmel über das flache, dürſtende Land. Hohe Pappeln, der typiſche Baum dieſer Gegend, einzel⸗ ſtehende Bäume und dorniges Geſtrüpp, die planlos auf dem dünnbeſiedelten, mangelnd bewirtſchafteten Boden wuchern, bringen wenig Abwechſlung und Schönheit in die fade Eintönigkeit des Geländes. Heiß brennt die Juni⸗Sonne ſchon am frühen Vor⸗ mittag und lähmt alles Leben. Schon ſeit oͤen erſten Morgenſtunden wälzt ſich der graue, endlos ſchei⸗ nende Heerwurm unſerer Marſchkolonnen, die un⸗ aufhaltſam nach Süden ſtoßen, über die ſtaubige Landſtraße. Die drückende Hitze macht uns müde. Viele von den Fußern haben ſich aus dem Straßen⸗ graben ein Fahrrad geholt und kaum einer tippelt noch durch die Gegend. Auf Protzen und Fahrzeu⸗ gen holen die Funker und Beifahrer den verſäumten Schlaf nach. Ihr geſundes Schnarchen wird von der monotonen Melodie des Marſches, von dem Ge⸗ klapper der Hufe und dem Raſſeln der Fahrzeuge übertönt. Wir Reiter ſitzen im Sattel, eine Ziga⸗ rette oder die Pfeife im Mundwinkel und qualmen aus Mangel an etwas Beſſerem ein minderes Kraut. Außer der ewigen Begleitmuſik des Marſches iſt alles ruhig. Die trockenen, durſtigen Lippen ſind wortmüde. Nur manchmal fragt einer nach der Uhr, weil das Gefühl für Zeit in ihm geſtorben iſt. Am Straßenrande ſtehen nicht endenwollende Züge zurückflutender Flüchtlinge. In der Mehrzahl haben ſie ihr Hab und Gut auf den typiſchen zwei⸗ rädrigen Karren verfrachtet. Der Reſt iſt teils mo⸗ toriſtert, zum andern Teil iſt das Fahrrad, ein Kinderwagen oder Schubkarren das einzige Trans⸗ portmittel ihrer beweglichen Habe. Männer ſtehen am Weg und ſehen ſcheu— ſtaunend auf unſere vorbeiziehende Kolonne. Mancher bettelt um Brot, und wir geben bereitwilligſt einen Kommiß. An⸗ dere, die noch ein wenig Ehrgefühl zu haben glau⸗ ben, ſehen zur Erde, und beim geringſten Teil zeichnet ſich verbiſſene Wut in den Geſichtern. Wei⸗ ber, die jeglicher fraulichen Eigenſchaft zu entbehren ſcheinen, bitten um eine Zigarette oder um ein Stückchen Schokolade. Ich frage mich, ob das das Land iſt, das ſich berufen fühlt, uns Deutſchen Kul⸗ tur zu lehren. Reſte zerſchlagener Diviſtonen kom⸗ amen einzeln oder in größeren Gruppen, meiſt ohne militäriſche Bedeckung, zurück. Mannigfaltig ſind die Bilder, die an unſeren Augen vrorüberziehen. Tiefe Betrachtungen verflie⸗ gen und machen einer öden Gedankenleere Platz. Doch der Vormarſch geht weiter. Wie lange noch, das wiſſen wir nicht, und wir fragen auch nicht da⸗ nach, oh noch Stunden, Tage. Wochen oder Monate, das iſt für uns gleich. Wir wiſſen nur eines, es geht bis zum totalen Sieg. Es mag die elfte Vormittagsſtunde ſein. als es plötzlich ein Halt gibt. Halten und Warten ſind wir ja gewöhnt und keiner von uns denkt ſich noch viel dabei. Da ſpricht ſich von Mund zu Mund eine Parole durch, die keiner glauben will. ſind wir doch Latrinengerüchte gewohnt wie den täglichen Eintopf aus der Gulaſchkanone. Daß ſeit heute früh 10 Uhr Waffenruhe ſein ſoll. iſt die neueſte Meldung. Unſer Einheitsführer fährt zurück zum Geſechts⸗ ſtand, um ſich zu informieren und die Befehle zu empfangen. Das kurze Halt nützen wir, um unſere guten vierbeinigen Kameraden, die uns ſo treu und brav mehr als tauſend Kilometer auf ihrem Rücken durch das Feindesland trugen, zu füttern und zu tränken.. N Und wie unſere Pferde gut verſorgt ſind denken wir an unſere knurrenden Magen und dürſtenden Lippen. Doch kaum ſind wir damit fertig, als wir aus dem Munde unſeres Zugführers die volle ſchöne Wahrheit erfahren, daß tatſächlich Waffenruhe herrſcht und wir ſofort in Ruhe kommen. Nach 40 Tagen ruheloſer ſoldatiſcher Aufgaben, nach reichem Erleben und mit ſtolzem Bewußtſein gehen wir zurück und bauen uns im Schloßpark eines franzöſiſchen Landedelmannes ein Zeltlager. Ruhe! Das Wort iſt uns während des Vormar⸗ ſches fremd geworden und jetzt empfinden wir es doppelt ſo ſchön. Erſt kommt wohl der Dienſt. Die total verdreckten Klamotten. die wir oft Wochen nicht vom Leib gebracht haben, werden wieder ſau⸗ ber gemacht, die Waffen von Staub und Soldaten⸗ gold gereinigt, Saum⸗ und Sattelzeug in Ordnung gebracht und die Pferde verſorgt. Dann aber den⸗ ken wir an uns ſelbſt. Wir ſchreiben unſeren Lie⸗ ben in der Heimat, oder klopfen unter einem küh⸗ len Baum einen gemütlichen Skat. Ein anderer zieht es vor, zu ſchlafen, und ein Dritter ſchreibt ſein Erleben auf. Unſere Nachrichtenmänner ſorgen vorbildlich für die Unterhaltung. Sie haben einen Lautſprecher aufgebaut, der uns die Heimat wieder nahe bringt. Bei der Durchgabe der Nachrichten wird er von der ganzen Kompanie umlagert. Die Muſiker holen ihre Inſtrumente hervor und ſpielen ein Ständchen auf. Wie ſchön iſt doch die deutſche Muſik. Erſt jetzt erfaſſen wir ganz den Begriff Deutſchland und Heimat, wo wir das Fremde ken⸗ nengelernt haben. Wir fragen uns:„Wo biſt du deutſche Art, deutſches Land und wo biſt du deutſche Frau“. Der deutſche Mann hat ſich hier in frem⸗ dem Lande gezeigt, und wir haben ſehen gelernt, daß er es nicht umſonſt getan hat, wenn er fein Letz⸗ tes gab. Und denen, die ihr Beſtes gegeben haben, gedenken wir eines Abends in einer Feierſtunde, die uns unvergeßlich bleibt. Die Abendkühle hat über die Hitze des Tages geſiegt, als das Regiment auf freiem Felde in offenem Viereck Aufſtellung nimmt. In den Abendhimmel hinaus weht ſieghaft die Fahne, der wir einſt geſchworen haben. Der Kommandeur kommt. Wir treten ans Gewehr. Als er die Front ſeiner Männer abſchreitet, blickt er je⸗ dem ins Auge, das härter und freier geworden iſt. Leiſe klingt das ewige Lied vom guten Kameraden auf; und heute nimmt es uns ganz auf. Sprecher treten vor, und ſagen vom Sinn des Soldatentodes, halten Zwieſprache mit den Gefallenen und reden von der Verheißung. Der Regimentsführer ſpricht. Er ruft die Kameraden, die im Geiſte in unſeren Reihen ſtehen, an, und er ſagt ihnen Dank für ihr Opfer, ſagt ihnen, daß ſie weiterleben werden in un⸗ ſerem Gedenken. Daß wir ſtolz auf ſie ſind. denn ihr Blut hat ja die Sprache geſprochen, deren wir Le⸗ benden nicht fähig ſin. Sie haben mit dem Koſt⸗ barſten was ſie geben können, mitgeholfen, den Sieg an unſere Fahnen zu heften, den wir jetzt feiern. Ja wir feiern den Sieg. Wir feiern ihn nicht in der überſchwänglichen Freude, in Trunk und Sang. Wir feiern ihn in dem ſtolzen Bewußtſein unſerer Kraft und unſerer Sendung. Er iſt nur ein kurzer Rückblick und ein neues Erſtraffen. Dann wird der Sturmriemen wieder ſeſtgeſchnallt. und es geht vor⸗ Wärts bis zum Endſieg. In den nächtlichen Sommerhimmel hinauf zuckt die rote Flamme des Feuers. Dicht geſchart ſitzen wir um dieſes ewige Symbol des Kampfes und der Freiheit. Wir hören von der Heimat und von ſchönen und ernſten Stunden unſerer Gemeinſchaft. Die Gedanken gehen mit und ſie wandern mit in die Täler und auf die Höhen des fernen Vaterlan⸗ des, zu den Eltern, der Frau, dem Mädel, und malen das Wiederſehen. Lieder klingen auf, die von Kampf und Tod ſagen. Heimatweiſen tönen durch den lauen Abend und rufen die Sehnſucht wach, die in ihrer Heimat jetzt erſt geboren iſt. Und als es Mitternacht wird, und wir uns auf unſer Stroh⸗ lager legen, klingt die Melodie des Abends in uns weiter, ſpiegelt ſich in unſeren Träumen wider, bis der Horniſt aus dem Schlafe ruft und die Morgen⸗ ſonne den erſten Gruß für einen neuen Tag ſpendet. Nach der täglichen Arbeit an den Pferden(iegen wir in der Sonne und führen bei einer Zigarette eine gemütliche Unterhaltung. Unſere Geſpräche drehen ſich um die drei Eckpfeiler, über die Soldaten immer ſprechen, wenn ſie zuſammen ſind: Erinne⸗ eee. 1 * „Leichtbier“ Das neue Volksgetränk iſt da Die Bemühungen, ein neues Volksgetränk zu ſchaffen, haben bereits zu einem ſchönen Erfolg ge⸗ führt, wie aus dem Hauptamt für Volksgeſundheit der NSDAP mitgeteilt wird. Es kam darauf an, dem ſtarken Bedürfnis nach einem Erfriſchungs⸗ getränk, das alkoholfrei und durſtſtillend iſt. darüver hinaus aber auch diätetiſch eine Rolle, wie im gewiſſen Grade das Bier ſpielt, gerecht zu werden. Trotz der Kürze der Zeit ſeit Erlaß eines entſprechenden Auf⸗ rufes ſind dem Hauptamt für Volksgeſundheit bis jetzt insgeſamt acht Verſuchsgetränke zur Prüfung eingereicht, außerdem noch mehrere in Ausſicht ge⸗ ſtellt worden. Von dieſen Verſuchsgetränken ſind ſechs bereits fabrikationsfähig fünf haben ſchon einen anſehnlichen Abſatz gefunden. Darüber hinaus haben ſich zahlreiche Intereſſenten, vor allem roßbetriebe verſchiedenſter Art, gemeldet, um baldmöglichſt Liefe⸗ rungsverträge abſchließen zu können. Die Produktion der neuen Getränke liegt bei führenden deutſchen Brauereien. Von den bisher fabrikationsfähigen ſechs Getränken habe fünf Gerſte als Grundlage, während eines aus Zuckerrüben⸗ ſchnitzeln hergeſtellt wird. Der Alkoholgehalt dieſer Getränke liegt durchweg unter 0,5 v. H. Ferner ſind noch mehrere andere Getränke in Vorbereitung bw. im Verſuchsſtadium. Von ihnen wird eines aus Molke hergeſtellt, ein anderes aus Schwarzbrot (Kwaß). Allgemeines Intereſſe beanſpruchen ſodann jene Vorarbeiten verſchiedener Herſteller, die ſich mit Kräutern. Tomaten. Moosbeeren und Ingwer als Grundlage beſchäftigen. 5 8 Durch die Aktion des Hauptamtes für Volks⸗ geſundheit angeregt, haben außerdem die Beſtre⸗ bungen aus Winzerkreiſen zur Her⸗ ſtellung eines alkoholfreien Weines neuen Auftrieb erhalten. Die neuen Volksgetränke erfüllen insbeſondere auch die Anforderung, bier⸗ ähnlich zu ſein. Die Bierähnlichkeit bezieht ſich aber nicht allein auf das Ausſehen, die Schaum⸗ bildung und den Geſchmack ſowie die Ausſchankmög⸗ lichkeit, ſondern auch auf jene Eigentümlichkeiten des Bieres, die ihm zweifellos ſeine weite Verbreitung ermöglicht haben, nämlich ſeine ſogenannten diäte⸗ tiſchen Eigenſchaften. Hierzu 1 außer der er⸗ friſchenden und durſtſtillenden Wirkung die günſtige Einwirkung auf die Verdauungsregulierung und die gute Bekömmlichkeit. Grundſätzlich kann hiermit, wie in der„Geſundheitsführung“ bemerkt wird, die Frage der Schaffung eines neuen Volksgetränkes als gelöſt angeſehen werden. Um den einheitlichen Charakter der verſchiedenen Arten des neuen Volks⸗ getränkes durch eine einheitliche Kennzeichnung zum Ausdruck zu bringen, hat der Reichsinnenminiſter hierfür die Bezeichnung„Leichtbier“ genehmigt. Dem ſteht gegenüber das Starkbier, alſo jene Bier⸗ ſorken mit höherem Alkoholgehalt. Beide Bierarten ſind nach dem gleichen Verfahren hergeſtellt. Sie ſind Gär⸗ und Braugetränke. Ausdrücklich wird bemerkt, daß ſelbſtverſtändlich nicht im geringſten daran gedacht werde, alle anderen alkoholfreien Getränke nunmehr einzudämmen. Als wichtig wird z. B. das Bedürfnis nach einem vitaminhaltigen Getränk aus Tomaten für die Wintermonate be⸗ zeichnet. Die abgeblendele Taſchenlampe Ueber die Abblendung der Taſchenlampen herrſcht vielfach noch keine Klarheit. Es wird daher auf fol⸗ gendes hingewieſen: Die Abblendung der elektriſchen Hand⸗ und Taſchenlampen kann erfolgen: 1. Durch eingebaute Abblendeeinrichtungen(Ab⸗ ſchirmung, lichtdämpfende Filter), 2. behelfsmäßig durch Einlegen ven Zeitungs⸗ papier zwiſchen Glühbirne und Scheinwerferlicht. Für die behelfsmäßige Abblendung reichen bei den üblichen Taſchenlampen zwei Lagen Zeitungs⸗ papier aus. Bei lichtſtärkeren Handlampen ſind ent⸗ ſprechend mehr Lagen erforderlich. Farbige Lichtwirkungen ſind unzuläſſig; die zur 555 in den Handel kommenden Lampen mit einer orrichtung zum Vorſchalten farbiger Scheiben aus Glas, Zelluloid oder einem ähnlichen Stoff ſind daher auf der Straße verboten. J Ganz abgeſehen von der Art und Weiſe, in der die Taſchenlampe verdunkelt iſt(Abſchirmung, licht⸗ dämpfender Filter, eingelegtes Zeitungspapier, licht⸗ undurchläſſiges Papier mit eingeſchnittenem Schlitz uſw.) iſt bei der Handhabung der Taſchenlampe ſtets darauf zu achten, daß ihr abgeblendeter Lichtſchein nicht nach oben dringt und andere Verkehrsteil⸗ nehmer nicht geblendet werden. 7 Die Taſchenlampe muß alſo ſtets ſo gehalten werden, daß die Lichtöffnung annähernd ſenkrecht nach unten gerichtet iſt, ſo daß der austretende, ab⸗ geblendete Lichtſchein nur eine ganz kleine Strecke vor die Füße derjenigen Perſon fällt, die die Taſchenlampe führt. Dadurch können auch die übrigen Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden. * cetſch, 12. Okt. Ein ſchweres Unglück hat die Ehe⸗ leute Albert Eppel, Gutenbergſtraße, getroffen. Das dreijährige Kind ſaß auf dem vollbeladenen Kartoffel- wagen und wollte vor dem Haus herunterſteigen. Dabei ſtürzte das Kind unter die Räder das ſchweren Wagens, ſo daß ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Die Ver⸗ letzungen waren derart ſchwer, daß das Kind bald darauf geſtorben iſt.— Für beſondere Tapferkeit vor dem Feinde wurde der Fliegerunteroffizier Heinrich Langlotz, Sohn des Tünchermeiſters Bernhard Langlotz, mit dem Giſernen Kreuz 1. Klaſſe ausgezeichnet. rung— Weib— Wein; und als vierter Eckpfeiler kommt bei uns Reitern noch das Thema Pferd dazu. Zukunftspläne werden geſchmiedet. Wünſche werden laut. Der eine will nichts anderes als mit nach England zu kommen, ein anderer möchte nur wenige Tage zurück zu ſeiner ſchönen Bergheimat, in die gigantiſche Alpenwelt, um in freier Natur in abge⸗ ſchiedener Bergeinſamkeit neue Kraft und Klarheit zu holen. Eines dritten Sinne ſind zu Haus, bei der Frau, bei ſeinen Kindern oder bei ſeinem Mädel. Viele Herzen ſprechen und ebenſoviel Wünſche werden kund. Wenn wir auch wiſſen, daß ſie vorerſt unerfüllt bleiben, allein der Gedanke und die Hoffnung machten froh. So verſtreichen die Tage der Ruhe. Der Waf⸗ fenſtillſtandsvertrag iſt ſeit wenigen Tagen unter⸗ zeichnet und bereits in Kraft getreten. Unſer Blick geht nach England und unſer Wunſch iſt es mit da⸗ bei ſein zu dürfen, wenn die letzte Schlacht geſchla⸗ gen wird, wenn die große Entſcheidung fällt und dann keine Wolken mehr den klaren Sonnenhimmel der deutſchen Freiheit trüben. guidutb u OMR. Die Verufsfachſchule für Gaſtſtätten⸗ und Hoteigehilſen öffnet Heidelberg, 14. Oktober. Am Samstag verkündeten flatternde Fahnen auf dem Schloßhotel, daß dort droben in einzigartiger Umgebung eine neue Schule, die„Berufsfachſchule für Hotel⸗ und Gaſtſtättengehilfinnen“ feierlich er⸗ öffnet wurde. Schon drei Wochen vorher waren fünfzig junge Mädchen aus allen Teilen des Reiches dort eingezogen— nicht als Gäſte, wohl aber eben als Schülerinnen bereit, um ſich darauf vorzuberei⸗ ten, dereinſt einmal ſelbſt Gäſte vorbildlich zu betreuen.. In den beim Eröffnungsakt gehaltenen Anſpra⸗ chen wurde zugleich der große Rahmen ſichtbar, innerhalb deſſen die neue Schule tätig ſein wird. Zu der muſikaliſch umrahmten Feier hatten ſich mit Staatsminiſter Dr. Schmitthenner, Kreisleiter Sei⸗ ler, Bürgermeiſter Genthe, Fritz Gabler, ſtellv. Lei⸗ ter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beher⸗ bergungsgewerbe die Vertreter des Reichserziehungs⸗ miniſteriums, des Reichspropandaminiſteriums und des Reichswirtſchaftsminiſteriums eingefunden. Fer⸗ ner Vertreter der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Fremdenverkehr, des Reichsfremdenverkehrsverban⸗ des, der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe, deren Geſchäftsführer, zahlreiche bekannte Perſönlichkeiten des Berufs eben⸗ ſo die Angehörigen der Fachſchule für das Hotel⸗ und Gaſtſtättengewerbe und nicht zuletzt die Mädchen der neuen Anſtalt. Miniſter Dr. Schmitthenner gab in ſeiner Anſprache ein Bild von der Entwicklung des gerade bei uns in Baden ſchon ſehr früh verwirklichten Ge⸗ dankens der Berufsſchulung des Nachwuchſes im Gaſtſtättengewerbe. Auch dieſe Berufsfachſchule iſt eine Schule des praktiſchen Lebens. Ihr Ziel iſt praktiſche Ausbildung wie weltanſchauliche Ausrichtung. An der alten Tradition unſeres Landes, in der Gaſtlichkeit voranzugehen, wollen wir feſthalten und führend blei⸗ ben. Bürgermeiſter Genthe dankte allen betet⸗ ligten Stellen und Perſönlichkeiten für die Unter⸗ ſtützung des Planes, an dem die Stadt ſelbſt ſehr aktiv beteiligt war und zeichnete den genius loci der Stadt, die gewinnt und gleichzeitig gibt aus ihrer landſchaftlichen und geiſtigen Atmoſphäre heraus. Fritz Gabler gab alsdann ein Referat über Be⸗ kufserziehungsprobleme im deutſchen Gaſtſtätten⸗ und Beherbungsgewerbe. Dabei erhielten die beiden Grundberufe, die in Heidelberg zur Gründung der zwei erſten Fach⸗ ſchulen des Reiches führten, ihre nähere Charakteri⸗ ſtik: die Heranbildung des Gaſtſtättenkaufmannes in der Fachſchule für Hotel⸗ und Gaſtſtättengewerbe, die Heranbildung der Hotel⸗ und Gaſtſtättengehilfin⸗ nen in der jetzt eröffneten Schule. Durch eingehende Ausführungen über das Berufs⸗ und Fachſchulweſen mit den ſich weiter ſtellenden Aufgaben wurde das Thema des Weiteren erläutert. Der Schulleiter, Direktor Dr. Büchler, dankte für die Förderung beim Erſtehen der Anſtalt und umriß in einem Wort an die Schülerinnen das von ihnen zu erſtrebende Ziel. Der Eröffnungsakt klang im Gruß an den Führer und den nationalen Liedern aus. * Der Zeitungsverleger und Buchdruckereibeſitzer Carl Pfeffer in Heidelberg kann am 15. Oktober ſeinen 85. Geburtstag feiern. Er ſtammt aus Zuzenhauſen(bei Heidelberg) und erhielt ſeine berufliche Ausbildung in Zweibrücken, in der Pfalz und in Heidelberg. 1884 grün⸗ dete er das Heidelberger Tageblatt. Später erwarb er die Bürger⸗Zeitung und den okalanzeiger“, ſowie die Allg. Oöſt⸗ und Gemüſezeitung hinzu und begründete zugleich mit dem Tageblatt eine große Buch⸗ und Kunſtdruckerei. C. Pfeffer iſt Ehrenvorſitzender des Südweſtdeutſchen Zei⸗ tungsverlegervereins. Generalmuſikdirektor Kurt Overhoff wird nach ſei⸗ ner längeren Erkrankung nicht mehr nach Heidelberg zu⸗ rückkehren. Er hat einen ehrenvollen Ruf des Hauſes Wahnfried angenommen. 0** 0 lieb adi dc uigolaafen Die Leibſtandarte konzertiert. Am Montag, 14. Okt., 19,30 Uhr, gibt der Muſikzug der Leibſtandarte„Adolf Hit⸗ ler“ unter Leitung des Oberſturmführers Müller⸗John im JG⸗Feierabendhaus ein Militärkonzert zugunſten des WW. Das Orcheſter iſt 80 Mann ſtark und in allen Gauen Deutſchlands bekannt durch ſeine hervorragenden muſikaliſchen Darbietungen. Der Führer der Leibſtandarte, 6½Obergruppenführer Sepp Dietrich, wird mit ſeiner Be⸗ gleitung ſelbſt die Veranſtaltung beſuchen. Die Eintritts⸗ preiſe(1 Mk. und 50 Pfg.) ſind ſo niedrig gehalten, daß es jedermann möglich iſt, an der Veranſtaltung teilzuneh⸗ men. Karten ſind bei den Ortsgruppen und für Auswärtige bei der Kreisleitung zu haben. 5 Unſere Soldaten danken. Der Kommandeur einer Ein⸗ heit der Wehrmacht, die vor kurzem ihren feſtlichen Ein⸗ marſch hielt, hat an den Oberbürgermeiſter das folgende Schreiben gerichtet:„Nachdem das Regiment in ſeine End⸗ unterkünfte eingezogen iſt, iſt es mir ein Bedürfnis, Ihnen in alter traditioneller Verbundenheit für die gaſtliche Un⸗ terbringung einzelner Einheiten meines Regiments ſowie für die freundliche und jubelnde Begrüßung anläßlich des Einmarſches am 30. 9. 1940 meinen verbindlichſten Dank zu übermitteln.“ Die Aktentaſche entriſſen. Am Freitagfrüh gegen 6,30 entriß ein unbekannter Radfahrer an der Ecke Frieſen⸗ heimer und Hemshofſtraße einer in Richtung JG⸗Farben⸗ induſtrie fahrenden Radfahrerin die auf dem Gepäckträger ihres Rades befeſtigte Aktentaſche und ſuhr davon. Der Täter wurde von einigen Männern verfolgt, iſt aber un⸗ erkannt entkommen. Dabei fuhr er einen Mann und eine Radfahrerin um. Perſonen, die den Vorfall beobachtet haben oder über den Täter Angaben machen können, wollen ſich umgehend bei der Kriminalpolizeiſtelle Luswigshafen am Rhein, Wittelsbachſtraße 3, Zimmer 70, melden. fil 1% 2Ii und Leben HC Das Opfer Von Rudolf Nanjok Die blonde Jrith beobachtete ihren Mann ſchon lange. Es ging eine Unruhe von ihm aus, die täg⸗ lich wuchs. Sie kannte es ja, denn ſie war als Fiſchertochter hier aufgewachſen. Alle Fiſcherfrauen auf Lackeſand kannten dieſen Zuſtand an ihren Männern und fürchteten ihn. Ein Jahr lang fiſchten ſie und waren fleißig, flickten ihre Netze, rauchten ihre Pfeifen und ſpielten mit der blonden, braunen Fiſcherbrut im Sand, ſelbſt zu großen Kindern geworden. Dann aber, wenn der Frühling kam und due Sonne fern über dem Meer glänzte wie etwas unendlich Lockendes, kam ein Zwang über ſie, der ſie in Wirrnis ſtürzte. Sie wälzten ſich des Nachts in ihren bunten Kiſſen, ſtöhnten im Schlaf, hörten duwch die offenen Fenſter das Brauſen des Meeres und horchten hinaus, als riefe ſie eine Stimme. Wie zerſchlagen ſtanden ſie am Morgen auf. Es war die Einſamkeit dieſes Eilandes, die wie ein Alporuck auf ihrer Bruſt laſtete. Dte paar Dünen und Kiefern in Lackeſand, das Meer— nun ja, es war wohl ſchön. Aber draußen lockte das flutende Leben. Sie kannten es von ihren Fahrten als Matroſen. Die fernen Länder, die Städte im Lichterglanz! Sie aber kamen ſich vor wie lebendig Begrabene, und die Sehnſucht nach Weite und Abenteuer machte ſie krank. Jrith legte in der Nacht ihre Hand auf den Arm des Mamnes, als könnte ſte ihn dadurch halten. Sie begann ſich zu ſchmücken und tat alles, was ſie ihm von dem Augen ableſen konnte. Sie ſammelte die drei Kinder um ihn, daß er wie von einem kleinen lebendigen Staketenzaun umgeben daſtand. Es war wohl falſch. Denn eines Morgens, als ſte ſich in wirren Traum aufrichtet, war ſein Bett leer. Ob er wohl ſchon zum Fiſchen ausgefahren war? Ste lief mit nackten Füßen aus dem Haus. Aber da ſchaukelte der Kahn ruhig in der Bucht, und die Morgenſonne fiel klar und kein auf ihr Geſicht. Tief neigte ſie ihren blonden Kopf. Nun war es geſcheßen. Die Tat ihres Mannes wirkte auf die anderen Fiſcher wie ein Heilmittel. Sie ſpürten die Gefahr, in der ſie geſtanden hatten, ſchüttelten die Köpfe über ſich und hatten plötzlich wieder zärtliche Augen für ihre Frauen und ihre Kinder. Das Leben ging ſei⸗ nen ſtillen Gang weiter auf Lackeſand. 8 g Nur für Jrith, da war es anders geworden. Gott ſei Dank gehörte ihr das Häuschen, und Hans, der Fiſcherknecht, nahm ſich noch einen jungen Burſchen und trßeb mit ihm das Handwerk weiter, als wäre der Füiſcherwirt ſelbſt nie zu Hauſe geweſen. Die Kinder heben wohl ab und zu den Kopf, wenn der Kahn än die Bucht glitt, ob der Vater nun da ſei, aber hs Spiel im Sand feſſelte ſie mehr. Eines Abends trug Jrith die Netze an den Strand, um ſie an dem Schuppen zum Trocknen aufzuhän⸗ gen. Wa hörte ſie, wie hinter der Wand einige Fiſcher von ihrem Schickſal ſprachen. Sie ſtanden da, biſſn an ihrem Kautabak, ſpieen rechts und links aus undd knurrten zwiſchen den Zähnen, daß es eine Schande ſei, eine Frau mit drei Kindern zu verlaſ⸗ ſen und einfach in die Welt zu ziehen. Sie ließen kein gutes Haar an dem Verſchollenen. Sie nannten ihn ehrrlos und pflichtvergeſſen. Da trat Jrith hinter dem Schuppen hervor, und die Fiſcher ſchwiegen ein wenig betreten. Sie ſah die großen Männer eine Weile ſchweigend an, einen „Unterwaſſeraugen“ „Mein Gott, Liebling,— wir werden beobachtet!“ (Zeichnung von Erika Engel, Scherl⸗M.) Aeeeedaddedmandmddmdmddbbmaddecagaadddaddmdddcdmmamanandaddadddadndddd nach dem anderen. Dann ſagte ſte:„Ich brauche Euer Mitleid nicht. Er iſt gegangen, weil er ſchwä⸗ cher war als ihr. Aber ſeine Sehnſucht war wohl ſtärker. Er hatte die Kraft, das zu tun, was Ihr alle Euch wünſchtet. Indem er es tat, hat er Euch von dem Zwang befreit. Er iſt für Euch alle ge⸗ gangen. Ihr aber ſteht da und beſpeit ihn und ſchwimmt in Selbſtgerechtigkeit wie ein verfaultes Holz im trüben Waſſer. Pfui Teufel!“ Damit wandte ſie ihnen den ſchönen breiten Rük⸗ ken zu und ſchritt die Düne hinab.„Donnerwetter!“ ſagten die Fiſcher und rückten an ihren Mützen,„die Jritch, das iſt ſchon eine Frau Als es Herbſt geworden war, ſtürmiſcher Spät⸗ Herbſt klopfte es eines Abends an der Fiſcherhütte, und der Verſchollene trat herein. IJrith ſprang aus dem Bett und ſtarrte ihn an. Es erhob ſich wie ein Sturm alle Bitterkeit und verletzte Liebe in ihrem Herzen. Dann dachte ſie daran, was ſie den Fiſchern ſo ſtolz geſagt hatte. Einer ging für alle. So mußte es wohl ſein. Und eine Frau mußte für alle leiden und gedemütigt werden, ſo mußte es auch ſein. Und wenn einer für alle ging— kam er wogl auch für alle heim. Das Schickſal ſucht ſich die Schwächſten aus und wandelt ſie durch ſolches Erleben zu Starken. Der Mann ſagte nichts, er ſtand nur da. Nun warf ſie ſich ein Kleid über und ging in die Kam⸗ mer, um Brot und Milch zu holen, den Hungrigen zu ſpeiſen. Dann ſetzte ſie Waſſer auf, damit er ſeine Füße waſchen konnte; die auf den Irrwegen nach dem Glanz und der Luſt der Welt ſo müde geworden waren. eee Erſtes Sonntagskonzert der Stadt Mannheim Die Reihe der ſtädtiſchen Sonntagskonzerte wurde geſtern vormittag mit dem feinſinnig zuſammenge⸗ ſtellben Programm des erſten Orcheſterkon⸗ Zertes unter der Leitung von Staatskapellmeiſter Elmendo ff und unter Mitwirkung von Glanka Zwingenberg und dem Mannheimer Streichguartett(Korn. Arndt, Kußmaul und Behr) vielverſprechend eingeleitet. Elmendorff ſelbſt hat füngſt in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Sinn und Zweck dieſer Konzertreihe dargelegt. Sie ſoll auch fürderhin neben den großen ſinfoniſchen Konzerten der Akademie Werke der intimeren In⸗ ſtrumental⸗ und Vokalform bringen und wird ins⸗ beſondere dem Schaffen lebender Komponiſten, die uns Neues und Bemerkenswertes zu ſagen haben, eine Pflegeſtätte ſein. 8 Gleich zu Beginn ſtellte Elmendobff den durch die Eigenwilligkeit ſeiner kompoſitoriſchen Arbeit Auf⸗ merkſamkeit erregenden Frankfurter Kurt Heſſen⸗ berg mit ſeinem Concerto grosso in-Dur den Mannheimern zum erſten Male vor. Das bemer⸗ kenswerte Werk, zwiſchen Kammermuſik und großer Form ſtehend, iſt die ſtreng formal gebundene Muſik eines Komponiſten von zweifellos ſtarker Potenz, eine Muſik, die eher durch die Herbheit ihrer thema⸗ tiſchen Struktur als durch klangliche Wärme feſſelt. Die ſehr durchdachte Satztechnik und der ausgeprägte Sinn für das Rhythmiſch⸗Elementare ſcheinen die Unmittelbarkeit der muſikaliſchen Erfindung zu über⸗ wiegen. Ein friſcher kühner Zugriff zeigt ſich frei⸗ lich in allen ͤrei Sätzen(von denen ſelbſt das recht reizvolle Adagio jede ſentimentale Anwandlung ab⸗ wehrt.) Und dieſer urſprüngliche muſikantiſche Zug reißt auch den ob der mannigfachen Reibungen und Spannungen widerſtrebenden Hörer mit und über das rein Geſetzmäßige und Motoriſch⸗Exakte hinaus und läßt ihn in dem Werk als Ganzes den Geiſt einer ſehr perſönlichen und für die Weſensart der Geſtaltungsprinzipien neuzeitlichen Inſtrumental⸗ aſſens aufſchlußreichen künſtleriſchen Haltung er⸗ ennen. Elmendorff und das Nationaltheater⸗Orcheſter brachten die an Vortragsknifflichkeiten reiche Kom⸗ poſition mit großer Muſizierfreudigkeit zu Gehör und ernteten für die intereſſante Gabe freundlichſten Beifall, der freilich in ungleich ſtärkerem Grade dem Mannheimer Streichquartett ent⸗ gegenſchlug nach dem Vortrag des unter Benutzung alter Tanz⸗ und Liedformen entſtandenen vierſätzigen Streichquartetts des Italieners Ottorino Re⸗ ſpighi(Antiche Danze et Arie“). Eine feinner⸗ vige Muſik mit Herzton, voll zarter Reflexionen und träumeriſcher Verſunkenheit, dabei ſehr kunſt⸗ voll aus ungemeiner Reizſamkeit des Empfindens heraus und mit apartem Geſchmack geſtaltet. Die Zuhörer gaben ſich mit erſichtlichem Wohlgefallen der untadeligen Wiedergabe des Werkes und ſeinem ſubtilen Klangzauber hin. Als Drittes ſang uns Glanka Zwingenberg einige Lieder auf Eichendorff⸗ und Goethe⸗Texte von Wilh. Peterſen, dem in Mannheim wirkenden Komponiſten. Es ſind Aeußerungen eines gediegenen, feſt in ſich ruhenden empfindungsſtarben Muſikers, formal ſehr überlegen zu ſchöner Geſchloſſenheit des Eindrucks geführt, dabei von ruhiger. jeder Effekt⸗ haſcherei abholden Klangſchönheit übergläwzt und von überzeugender Ausdruckstiefe. Glanka Zwingen⸗ berg war den Liedern eine einfühlſame Interpretin und Karl Elmendorff ein hervorragender Deuter des bei Peterſen durch die enge Verſchmelzung mit der Singſtimme ſehr weſentlichen Klavierparts. Zum Schluß gab es eine erfriſchende Aufführung der fünfſätzigen E⸗Dur⸗Serenade für Streich⸗ orcheſter von Dvorak, ein in ſeiner blühenden Me⸗ lodik, dem Farbenreichtum ſeiner Harmonik und der Durchſichtigkeit der unkomplizierten Struktur jedes klanghungrige Ohr erquickendes Werk der Serena⸗ den⸗Literatur, die, wie Elmendorff angekündigt hat, in dieſen Konzerten beſondeve Beachtung finden ſoll. Auch der Dvorak wurde mit rauſchendem Beifall be⸗ grüßt. Carl On uo Eiſen bart. ee „Ohm Krüger“ auf der Leinwand Der große Burenführer erſcheint im Film Die Tobis dreht im Produktionsjahr 1940/41 einen neuen hiſtoriſchen Film: „Ohm Krüger“ mit Emil Jau⸗ unings in der Titelrolle, der den denk⸗ würdigen Kampf des großen Buren⸗ führers gegen Englands blutige Kolo⸗ nialpolitik ſchildert. Durch alte holländiſche Anſiedler, die ſogenannten Buren, die engliſche Mißwirtſchaft aus der Kap⸗ kolonie zunächſt nach Natal und dann von dort über die Drakenberge trieb, wo ſie 1848 die Oranfefluß⸗ Republik und die anfänglich getrennten, aber 1852 durch Pretorius zur Republik Transvaal vereinig⸗ ten Freiſtaaten Potſchefſtroom, Lydenburg und Zoutpansberg bildeten, wurde im Jahre 1883 die ſüdafrikaniſche Republik begründet. An allen dieſen Wanderungen eines ganzen Volkes hatte bereits Stephanus Johannes Krüger teilgenommen, der 1825 in der Kapkolonie geboren worden war und ſich unter ſeinen Landsleuten durch ſtaatsmänniſche Klugheit, Mut und Kaltblütigeit auszeichnete. Er gelangte bei ihnen hierdurch zu ſolchem Anſehen, daß ſie ihn zu ihrem Feldhauptmann und 1883 ſogar zum Präſidenten der neuen Südafrikaniſchen Republik und ſpäteren Oberkommandierenden im Krieg gegen England wählten. In ihrer neuen Heimat führten die Buren, ein Ackerbau und Jagd betreibendes fleißiges Volk von einfacher, 0 Familienſinn, zunächſt ein beſchauliches Daſein, bis, die Briten in ihrer hemmungsloſen Eroberungsgier und Sucht nach müheloſem Geldgewinn auch hier in ihren Frieden einbrachen. Cevil Rhodes bereitete insgeheim im Einverſtändnis mit den führenden engliſchen Minenbeſitzern in Johannesburg einen patriarchaliſcher Lebensart und großem militäriſchen Einfall in die Südafrikaniſche Republik vor, der, wie man hoffte, zu deren Einverleibung in die engliſche Intereſſenſphäre führen ſollte. Doch waren die Buren von dieſem Vorhaben wohl unter⸗ richtet, ſo daß, als der Vertrauensmann von Rho⸗ des, Jameſon, am 30. Dezember 1895 mit 1200 Mann und Geſchützen die Weſtgrenze überſchritt, dieſer von den vortrefflich poſtierten Landesverteidigern bei Krügersdorp eingeſchloſſen und zur bedingungsloſen Uebergabe gezwungen werden konnte. Die Haupt⸗ rädelsführer wurden gefangen und nach Pretoria gebracht, dort vor ein Kriegsgericht geſtellt und zum Teil, darunter auch Jameſon, an England ausge⸗ liefert, das ſie nur zum Schein beſtrafte, teils zum Tode verurteilt, vom Präſidenten Krüger aber zu Gefängnisſtrafen begnadigt. Kaiſer Wilhelm II. ſandte damals an das Staatsoberhaupt der Südafri⸗ kaniſchen Republik ein Glückwunſchtelegramm, die bekannte hiſtoriſche„Krüger⸗Depeſche“, was der öffentlichen Meinung und Preſſe in Großbritannien Veranlaſſung gab, ſich in haßerfüllten Ausfällen ge⸗ gen Deutſchland zu ergehen. Wenige Jahre ſpäter bracht dann England, deſſen Habſucht durch in der Gegend von Kimberley ent⸗ deckte große Diamantenfelder neuerweckt worden war, trotz aller Ausgleichsbeſtrebungen und Frie⸗ densbemühungen der Südafrikaniſchen Republik und ihres Präſidenten den Krieg vom Zaun. Die Anſied⸗ lungen und Farmen der im Felde ſtehenden Buren wurden niedergebrannt und ihre Viehherden erbar⸗ mungslos hingeſchlachtet. Nicht weniger als 14000 buriſche Frauen und Kinder kamen damals— ein ewiger Schandfleck in der Geſchichte Großbritan⸗ niens— in engliſchen Konzentrationslagern um. Dieſes Heldenringen eines tapferen, kleinen Volkes und ſeines wackeren Anführers„Ohm Krüger“ wird nunmehr in einem Film neu geſtaltet, der ein ſpä⸗ tes Denkmal für die heroiſchen Kämpfer ſein ſoll. Zb. Nudub vun vl Mu — Zahlreiche umwälzeude Erfindungen, die wir uns heute aus dem Alltagsleben einfach nicht mehr wegdenken können, wurden bei ihrem Auftauchen — abgelehnt. Vor etwa ſechs Jahrzehnten reichte der Tiroler Zimmermann Peter Mitterhofer der Wiener Hofkanzlei ein Modell ſeiner Schreib⸗ maſchine ein und bat um Unterſtützung ſeiner wei⸗ teren Verbeſſerungsarbeiten. Man lehnte höflich ab, da ſolch eine Maſchine„dieſelbe Geſchwindigkeit wie beim gewöhnlichen Schreiben kaum erreichen dürfte.“ Als dann in den 8ber Jahren die Schreib⸗ maſching dennoch ihren Siegeszug in Deutſchland begann, war es gerade die Großinduſtrie, die ſich am heftigſten dagegen ſträubte, eine Maſchine ſei kein„vornehmes“ Schreibgerät. Die Naturforſcher⸗ verſammlung in Gießen, der Philipp Reis ſein Te⸗ lephon vorführte, fällte folgendes Urteil:„Techniſche Spielerei— an eine Verwertung nicht zu denken— Ausgeburt einer allzu üppigen Phantaſie, deren Prüfung überhaupt abgelehnt werden muß“ 1880 zweifelte Generalpoſtmeiſter Stephan noch ſehr an einem„Bedürfnis“ nach dem Fernſprecher, und Wilhelm J. erklärte:„Ihr Glück, Stephan, daß Sie nicht vor 400 Jahren damit gekommen ſind, Sie wären als Hexenmeiſter verbrannt worden!“ Dem Phonographeu Ediſons, dem Vorläufer des Gram⸗ mophons, ging es nicht beſſer. Als der amerika⸗ niſche Erfinder ſein Werk in der Pariſer Akademie der Wiſſenſchaften vorführte, ſtürzte ein Gelehrter auf ihn zu:„Sie Schuft; ich laſſe mich doch nicht von einem Bauchredner zum Narren halten!“ Der angeſehene techniſche Publiziſt Wilhelm Berdrow ſchrieb über die Sprechmaſchine 1900 in ſeinem „Buch der Erfindungen“:„Ein Inſtrument, das weder praktiſch noch zur Forſchung verwendet wer⸗ den kann. hat wenig Ausſicht auf Verbeſſerung.“ Die erſte Kinovorführung in Deutſchland fand am 1. November 1885 im Berliner Wintergarten durch Max und Eugen Skladanowſky ſtatt. Proteſtrufe erhoben ſich, als die erſten„lebenden Bilder“ auf der Leinwand erſchienen.„Schwindel!“ riefen einige erbitterte Zuſchauer und wollten an der Kaſſe ihr Geld zurück haben, da ſie ſich nicht von„Nebel⸗ bildern“ und„kindiſchen Laterna⸗magica⸗Darbie⸗ tungen“ foppen laſſen wollten. * — Die großen Luftkämpfe tber England, bei denen ſich ſtändig die Ueberlegenheit unſerxer Maſchi⸗ nen und Beſatzungen ſchlagend beweiſt, haben viel⸗ leicht manchen veranlaßt, darüber nachzudenken, wann eigentlich die erſte Luftſchlacht der Welt⸗ geſehſchte ſtattfand. Vor 28 Jahren, in der Flan⸗ ernſchlacht des Jahres 1917, war es, daß ſich erſt⸗ mals große Verbände der Luftwaffen gegenüher⸗ ſtanden. Siebzig deutſche Jagdgeſchwader wurden von einer zahlreichen Uebermacht der engliſchen Fliegerverbände angegriffen. Wir konnten aber den Anſturm nicht nur parieren, ſondern dem Geg⸗ ner ſchwere Verluſte zufügen. Von der Flandern⸗ ſchlacht an fanden dann faſt täglich Luftkämpfe zwiſchen hundert und mehr Flugzeugen ſtatt. Eine muſikaliſche Feierſtunde Der Richard⸗Wagner⸗Verband Deut⸗ ſcher Frauen(Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen) veranſtaltete eine muſikaliſche Feier ⸗ ſtunde im Silberſaal des Palaſthotels, zu deſſen feſtlicher Geſtaltung ſich erſte Solokräfte des Natio⸗ naltheaters in ſelbſtloſer Weiſe zur Verfügung ge⸗ ſtellt hatten. 8 Unter der feinſinnigen Begleitung von Staats⸗ kapellmeiſter Elmendorff hörten wir zunächſt Theo Lienhard in Liedern von Hugo Wolf und Richard Strauß, die der Künſtler mit ſeiner ſchönen vollen Baritonſtimme wirkungsvoll vortrug. Die hochdramatiſche Sängerin des Theaters, Frau Glanka Zwingenberg bot unter Einſatz ihrer großen Stimmitkel mit erleſenem Vortragsgeſchmack drei Geſänge aus den Weſendonckliedern von Richard Wagner(„Der Engel“,„Schmerzen“ und„Träume“), und ſchließlich nach einem Vortrag von Karl Fiſcher⸗ Bernauer, der einen Abſchnitt aus einem Wagner⸗Roman von Zdenko von Kraft las— „Iſoldes Liebestod“ in künſtleriſcher Vollendung. Die begeiſterten Zuhörer dankten den Mitwirken⸗ den durch herzlichen Beifall. Den Dank des Ver⸗ bandes an die Künſtler ſtattete in Vertretung der erkrankten Vorſitzenden Frau Dr. Röchling mit herzlichen Worten ab, die auch eingangs einige Worte der Begrüßung geſprochen hatte. So wurde die Feierſtunde zu einer wohlgelungenen Veranſtal⸗ tung im Rahmen der ſtets gehaltvollen Darbietun⸗ gen der Vereinigung. Maria Dillinger. r=.ʃʃʃ8 Hauptſchritleter: Dr. Alois Winbauer⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kultur⸗ politik, Theater und e Carl Onno Elſen bart. Handel: i. B. Willy Müller.— Lokaler Teil: i. B Dr. 85 W. Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W Koch.— Sport: Willn Müller.— Südweſtdeutſche Amſchau und Bllderdienſt: i. V. Dr. F. W. Koch, ſämtliche in Mannheim. Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode u. Co. Mannheim. R 1. 4/8— Verantwortlich fil Anzeigen und Geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faud e. Mannheim. Zur geit Preisliſte Nr. 12 gülkig. Ven Lternann 28 „Ganz große Klaſſe!“ beſtätigte Jobſt.„Sie wiſ⸗ ſen wahrſcheinlich gar nicht, wen Sie da vor ſich haben, Benvit? Santa Margherita iſt ein ganz be⸗ rühmtes Geſtüt, ſogar die italieniſche Armee kauft doxt ihre Pferde“. Lexa wehrte ab.„Uebertreiben Sie nicht, Jobſt! Es geht mir doch um ganz andere Dinge.“ Sie ſprach nun mehr für ſich.„Ich ſitze ſeit acht Jahren in Toskana, eben in dieſem Santa Margherita, von dem Jobſt Jlau ſolche Wunderdinge andeutete, und dort züchte ich Pferde. Lipizza hat mir geeignetes Material abgegeben, und ich habe mir eine Art Sonderaufgabe geſtellt. Ich bin eine große Freundin des ſchulmäßigen Reitens, und ich ahme im kleinen die ehemalig Spaniſche Reitſchule in Wien nach. Leider bin ich geldlich dann nicht in der Lage, die Tiere ſelber zu behalten, aber ich und meine Aſſi⸗ ſtenten— die ich mir ſelber ausgebildet habe— rei⸗ ten Schulpferde zu, die wir dann an Berufsreiter, hauptſächlich an Zirkusleute, abgeben. Ich kann da⸗ bei höhere Preiſe erzielen als ſonſt im Handel, und nur, was für meine Zwecke untauglich iſt, geht an die Armee oder an andere Stellen.“ „Der reine Pferdeſtaat“, bekräftigte Flau.„Ich habe mir das beſchreiben laſſen, Benoit: Stallknechte, Bereiter— ich glaube, es gibt auf Santa Marghe⸗ rita keinen Menſchen, der nicht mit Pferden zu tun hätte.“ „Sp einſeitig ſind wir ja nun wieder auch nicht“, fuhr Lexa fort,„aber wir haben beſtimmte Ziele. Gerade die Ausſichten der Schulreiterin ſind nicht ungünſtig, und nichts macht mehr mit den wirklichen Fähigkeiten eines edlen Tieres vertraut als eben die ſchulmäßige Arbeit. Ich bin in der glücklichen Lage, meine Liebhaberei und meinen Verdienſt ſo in Einklang zu bringen, und ich bin zufrieden da⸗ bei.“ „Und wir nützen dich hier, ſoviel wir können, aus, Lexa“, ſagte Fee. Und, wieder zu ihrem Mann: „Nicht wahr, Jobſt?“ „Viel zuwenig!“ brummte der. viel zuwenig!“ Unſer Geſpräch wurde von Eva unterbrochen, die uns zu Tiſch bat. i Sie ſtreifte mich mit einem Blick, der zu fragen ſchien, wie mir Lexa gefiele, und tat dann ſo, als denke ſie über die Tiſchorönung nach, die natürlich in ihrem Köpfchen längſt feſtſtand.„Eigentlich müßte Edgar als Hausherr Lexa führen“, ſagte ſte, „aber dann reden ſie wie neulich immerzu von Pfer⸗ den, und mein guter Dicker verſucht, Geſchäfte zu machen. Deshalb bekommt Edgar Fee, und ich- habe mit Jobſt ein Hühnchen zu rupfen. Bleiben die beiden Fremoͤlinge unter ſich.“ „Darf ich bitten, gnädige Frau?“ verbeugte ich mich.— Wieder wurden wir von Eva unterbrochen.„Nein, ſo geht das nicht! Lexa ha mir geſagt, daß Tante Armgard auch eine weitläufige Tante von ihr ſei, wir nennen einander beim Vornamen, alſo ſeid ihr Vetter und Couſine und habt euch zu duzen. Schließ⸗ lich ſind wir doch hier in der Grenzmark, und ein bißchen verwandt miteinander ſind wir alle.“ „Und wo bleibe ich?“ wehrte Jobſt Jlau. „Du kommſt auch noch dran, Jobſt! So ſchnell ſchſeßen die Preußen nun auch wieder nicht.“ Lexa und ich ſtanden einander immer noch gegen⸗ über, und ich war ein wenig verlegen geworden. Evas impulſive Art des„Stupſens“ kam mir nun doch überraſchend.„Du weißt ja ar nicht, Eva, ob die gnädige Frau——“ taſtete ich. Aber Lexa ließ mich nicht ausreden.„Warum nicht, Eva? Bleiben wir alſo bei dem Vetter Al⸗ brecht! Oder vielmehr: Fangen wir damit an!“ In einem merkwürdigen Kreislauf der Dinge „Immer noch waren wir nun alſo wieder Vetter und Couſine ge⸗ worden Die Unterhaltung bei Tiſch war ſehr angeregt. „Ich freue mich wie ein Itſch“(„Itſch“ mit ſehr langem J war einer von Evas beliebteſten Aus⸗ drücken)„auf die Sternowoer Wildjagd. Schießen tu' ich ja nicht, aber ſchon alg kleines Mädel hab' ich Tänte Armgards Speiſeſaal immer bewundert, und ich hab' mir nichts ſehnlicher gewünſcht, als einmal an dieſem nur mit Kerzen beleuchteten Tiſch mit dem alten Jagdſervice zu ſitzen. Auf Sternowo hat alles Stil und iſt doch nie protzig, wie bei—“ f „Bitte, keine Namen nennen!“ unterbrach Edgar Kuſſen ſeine allzu temperamentvolle Eva. „Na, wir wiſſen ja alle, wen wir meinen.“ Die Wildjagd war der große Geſprächsſtoff. Edgar Kuſſen und Jobſt Jlau beſprachen Ausſichten und Stände und ſchienen jedes Treiben und jeden Stand zu kennen. 25 „Tante Armgard will auch einen Geweihten frei⸗ geben“, ſagte mein Schwiegerſohn.„Vielleicht haſt du Glück, Lexa.“ 5 „Ich mach' noch ein Flüſtergeſpräch und Gorski und laſſ' mir den Sauſtand anweiſen“, ſagte Jlau. „Der Geweihte iſt mir für die Wildjagd zu ſchade.“ „Außerdem kriegſt du ihn ja doch nicht!“ ſpottete Kuffen.„Tante Armgard kennt ihr Revier beſſer als Gorski, und ſie weiß ſchon, was ſie tut. Außer⸗ 9 91 Zu ſchade? So gut iſt er nun auch wieder nicht.“ Er beſchrieb den Hirſch, der morgen freigegeben werden ſollte, ganz genau, und ich hatte Zeit, nach⸗ zudenken.. Es war alles wieder wie früher, und es war doch anders als früher. Wir ſaßen wieder in einem Gutshaus auf dem Lande und hatten unſere Ge⸗ ſprächsſtoffet Jagd, Landwirtſchaft und Familie. Wir gehörten alle zuſammen, und wir wußten, was wir voneinander zu halten hatten. Wußten wir das wirklich? Nein, wir wußten es nicht. Lexa und ich ſaßen zwiſchen den anderen wie zwei große Geheimniſſe, denn über die Zeit meines Niedergangs in Südamerika hatte ich weder zu mei⸗ ner Tochter noch zu Armgard jemals geſprochen. Eva wußte nicht, daß Lexa, mit der ſie mich jetzt ver⸗ heiraten wollte, einmal ihre zweite Mutter— ihre Stiefmutter— geweſen war, und ich wiederum wußte nichts von Lexa, deren Leben eine neue Wendun genommen hatte, als ſie mich verließ. g Als wir von Tiſch aufſtanden, ſchob Eva ihren Arm unter den meinen.„Iſt ſie nicht ſüß?“ fragte ſie. 5 Ich mußte ihr, ob ich wollte oder nicht, recht ge⸗ hen, und doch mußte ich ihren Eifer dämpfen.„Du biſt noch immer ein halbes Kind, Eva, und du machſt Kindereien.“ 5 N Meine Tochter ſah ſich um und überzeugte ſich, daß Lexa uns nicht hören konnte.„Ich habe ſie von Anfang an„Lexa' genannt, und weißt du, warum ich das getan habe? Ich möchte dich wieder hierhaben, Vater, und ich möchte, daß du Orzig übernimmſt. Wenn du aber allein ſitzt, dann läufſt du mir bé⸗ ſtimmt wieder fort. Alſo mußt du heiraten! Man kann in Orzig beſtimmt ebenſogut ein Geſtüt ein⸗ richten wie in dieſem Sant Margherita, wenn ich es auch nicht kenne.“ „Und was hat das damit zu tun, daß du Frau von Smorgon ‚Lexra' nennſt?“ fragte ich. „Ich möchte, daß du wieder heirateſt, Vater“, ſagte Eva leiſe,„aber ich möchte keine zweite Mut⸗ ter haben. Mutter' könnte ich Lexa nie nennen, auch wenn ich ſte ſehr liebhabe.“ Das war ganz meine Tochter Eva Und dann war ſie ſofort wieder der übermütige Kobold.„Du paßt gut zu Lexa! Neulich hat Wall⸗ berg ſie zu Tiſch geführt; der paßt lange nicht ſo gut zu ihr. Wallberg iſt ja wohl jünger als ön, aber du biſt viel drahtiger, viel ſehniger. Ebenſo wie Lexa. Nicht wahr, ſie iſt doch drahtig?“ Später machten wir einen gemeinſamen Gang durch die Ställe, und ich weiß nicht mehr, wie es kam: Plötzlich war ich mit Lexa allein. (Fortſetzung folgt.) auch in kord von:17 auf:15,9 Min. kenrennen der Fußball-Rundſchau allfeldern herrſchte am Sonn⸗ chweg guten Platz⸗ und Witte⸗ in allen Bereichen die Meiſter⸗ gut gefördert werden. Im allgemeinen war Favoriten! Im S Sit d we ſt hat in der Gruppe Mainheſſen Wormatia Won Spi bitze zwar behaupten, aber die füh⸗ rende bauen können, denn das Heim⸗ ſpiel eſſter Kicker Offenbach ging mit 113 122) Kickers n eine überragende Ab⸗ wehr und einen Chancen wahr ſchnellen, Sturm, der ſeine Wormatia verzeichnet nun . ch und:0 von Rotweiß Frankfurt. Von den 5 ter Mannſchaften waren Rotweiß, Eintracht und J S ſegreich, ſo daß ſie ſich ſchön nach vorn gearbeitet haben. Die Rotweißen ſchlugen auf ihrer neuen Platzanlage in Rödelheim Union Niederrad mit:1, der ang Germania 94 Frankfurt 613 (40) und die Eintracht, die jetzt auch den Ulmer National⸗ ſpieler Sc n Reihen hat, kehrte aus Wies⸗ Haden mit e zurück. In der Saarpfalz wa⸗ ren Kaiſers und Li töwigshaſen ſpielfrei, ſo daß die 8 gapbrücken übergegangen iſt, der nach einem bemerkenswerten:0⸗Sieg über Neunkirchen bei Puünktgleichkeit(:2) mit Kaiſerslautern das beſſere Tor⸗ gerhältnis aufweiſt. Da Pirmaſens in den knapp mit 112 einging, iſt, kein Verein mehr ohne Verluſtpunkte. Den höchſten Sieg des Tages landete der Vfß Frankenthal, der die Sch Saarbrücken⸗Burbach mit 810 ſchlug. Müller ſchoß allein ſechs Tore. Die TS 61 Ludwigshaſen unter lag im Freundſchaftsſpiel gegen den SV Waldhof mit:3. In Baden war das Programm wegen des großen . Handballkampfes etwas eingeſchränkt. Der VfB Mühlburg bezwang den 1. Fc Pforzheim ſicher mit 270(:0) und hat nun mit:0 Punkten eine klare Führung vor VfR Mannheim(:). Vfe Neckarau(5) und SV Waldhof(:). Der VfR ſiegte in Birkenfeld mit 211, wobei das entſcheidende Tor in der Schlußminute fiel. Der Freiburger Fc führte gegen Phönix Karlsruhe ſchon mit 40, zeigte dann aber Schwächen in der Abwehr, ſo daß man ſich ſchließlich mit einem knappen 413 für die Südbadener trennte. In Württemberg hat die TS. 46 Ulm:2 Punkte) die Spitze behaupten können, da ihr in Untertürkheim ein :1 gelang und der VfB. Stuttgart in Aalen über ein:2 nicht hinaus kam. Auf gleiche Höhe mit den Ulmern find die Stuttgarter Sportfreunde gekommen, die in Eßlingen :0 gewannen. Meiſter Kickers kehrte aus Ulm, wo er beim SSV. zu Gaſt war, mit einem:2⸗Sieg heim und iſt mit:0 Punßten weiterhin allein noch ohne Verluſtpunkt. Die Kickers lagen in Ulm bei der Pauſe mit:2 im Rück⸗ ſtamd, ſiegten aber dann doch noch ſicher. Conen, Kipp(2) und Frey(2) ſchoſſen die Tore. Der VfB. konnte in Aalen ſeine 20 ⸗Füchrung nicht behaupten, nachdem Mitte der zweiten Hälfte Lehmann ausgeſchieden war. Im Elſaß hat in der Abteilung 1 der SG. Schiltigheim die Spitze behauptet, denn in Biſchheim gelang ihm ein 271(:0) Sieg. Er weiſt nun 60 Punkte auf, gefolgt vom NSG. Straßburg(:), der gegen den ſtarken FC. Ha⸗ genau nur einen mageren 2(:0 Sieg herausholte. ſchußfreudigen 1 wußte Punkte gegen:0 von 7 lautern hrung an den J eee eee Um die Klubmeiſterſchaft im Golfklub Mannheim Wenn die übrigen Sportarten des dabei ſind, ihre Kämpfe um die Meiſterſchaften auszutragen, gilt grünen Raſens es auch für den Golfklub Mannheim, eines der wichtigsten Turniere des Jahres, das 36⸗Löcherwettſpiel um die Klub⸗ meiſterſchaft für Damen und Herren ſtarten zu laſſen. Eine ſtattliche Anzahl Bewerber und Bewerberinnen traten am Sonntag, vormittags 9 Uhr, auf dem Rennwieſenplatz zu dieſem 8 an. Das Ziel war, vier Runden zu je neun Löcher mit der relativ wenigſten Schlagzahl zu be⸗ wältigen. Die Mitglieder lieferten ſich einen ſchönen ſairen Kampf. Gegen Abend brachte der Klubführer Herr Dr. Jahr an die Gewinner ſchöne Erinnerungspreiſe zur Verteili ing ies je ger Klub meiſter mit der ge⸗ ringſten(beſtes Brutto) wurde Herr Fiſch⸗ Jer Böhringer; beſtes Netto nach Abzug der Vor⸗ gabe und damit den zweiten Preis mit Kapitänsbecher er⸗ hielt Herr Kolb, den dritten Preis Herr Platz. Klu b⸗ meiſterin der Damen mit dem beſten Brutto wurde die vorjährige Meiſterin Frau Dr. Meyer; Nettoſiegerin mit Kapitänsbecher Frau Dr. Pratje. Neuer Rekord von Lisl Weber Im Müllerſchen Volksbad in München richtete⸗der Be⸗ reſch Bayern ein Prütfungsſchwimmen aus, in deſſen Mit⸗ telpunkt der Start der deutſchen Rekoröhalterin Lisl We⸗ ber(Bayreuth) über 100 Meter Rücken ſtand. Die Bay⸗ reutherin verbeſſerte dabei ihren eigenen Deutſchen Re⸗ Zweite wurde Bachmeier (Nürnberg) in:24,3 vor Heller(Bayreuth) in 139,2. Männer: 100 Meter Bruſt: 1. Dr. Schulte(MSV München) und Lintermann(MSV München) je 117,7; 3. Moch 5 8 München):19,1.— 200 Meter Bruſt: 1. Dr. 1 2. Lintermann 256,4; 3. Geiger(Augs⸗ burg) 2— 200 Meter Kraul: 1. Wittmann(Viv München) 22284 2. Braune(% Junkerſchule Tölz):25, J. Gebhardt(S München) 233,6.— 100 Meter Rücken: 1, Hurner(Poſt München):14,5.— 100 Meter Kraul: 1. 0 1204; 2. Braune 1204, 1.— 6 mal 50 Meter Kraul: Mes München:59,4.— Waſſerball: München 99 MS 5 2. Frauen: 200 Meter Bruſt: 1. Rocktäſchel(1. F. Nürnberg):08,6; 2. Schaap(Schweinfurt) 317,6; 3. Bertel (SW Augsburg) 3218,6.— 100 Meter Kraul: 1. Weber(Bay⸗ reuth) 142,5; 2. Bachmeier:13; 3. Hilling(Waſſerfreunde München):20. Stach in der Halle überlegen Radrennen in ber Deutſchlandhalle Die ausgeſuchte Beſetzung ihrer Sonntags radrennen be⸗ ſcherte der Berliner Deutſchlondhalle ein ſaſt ausverkauftes Haus. In den Steherrennen wurde ausgezeichneter Sport geboten, wobei ſich der Berliner Stach wiederum als Bahnmatador auszeichnete. Im Endlauf um den Preis von Charlottenburg übernahm Stoch vor Wengler, Krewer und Weltmejſter Metze ſofort die Spitze. Metze ſtherholte bald Krewer und nach viermaligem Verſuch auch Wengler. Die Ergebuiſſe: Preis von Charlottenburg(30 Km.): 1. Stach(Berlin) 29.02 Min.; 2. Wengler(Bielefeld) 60 Meter; 3. Metze 70 Meter; 4. Krewer 140 Meter. 1. Vorlauf: 1. Wengler 18752, 2. Metze 170 Meter; 3. Schindler 310 Meter; 4. Ehmer 30 Meter. 2. Vorlauf: 1. Krewer 18:52,2; 2. Stach 120 Meter; 3. Schön 140 Meter; 4. Merkens 170 Meter.— End⸗ lauf der Unterlegenen: 1. Schindler 28:33, 2. Schön 190 Meter; 3. Merkens 1585 Meter; 4. Ehmer 1870 Meter. Zweiter Sieg von Preiskeit Deutſchland vor Schweden Das letzte der großen internationalen Rundſtrek⸗ deutſchen, däniſchen, ſchwediſchen und en Radſportamateure wurde am Sonntag Erfurt ein großer Erfolg. Hans Preis⸗ keit(Chemnitz) konnte ſeinen Vortagsſieg von Leip⸗ zig wiederholen. In der Länderwertung kam Deutſchland vor Schweden und Dänemark auf den erſten Platz. Das Rennen auf einer 5,6 Km. langen Rund⸗ ſtrecke, die 18mal zu durchfahren war, hatte in der S Schl agza ſlowakiſch Blumenſtadt eine rieſige Anteilnahme gefunden. Der mit den Fahnen der vier beteiligten Länder geſchmückte Start⸗ und Zielplatz am Erfurter Dom war von Tauſenden umſäumt. Die Strecke mit ihren vielen Steigungen bot viele Schwierigkeiten, ſo daß es viele Ausfälle zab und nur zehn Fahrer das Ren⸗ nen beendeten. Die beiden Slowaken hatten bald aufgegeben, aber auch die däniſche Mannſchaft wurde durch den Ausfall Lowens und Thymes geſprengt. nachdem ſie bs zur Hälfte des Rennens noch mit 15 In der zweiten Abteilung iſt der FC. 93 Mülhauſen klarer Favorit. Im Heimſpiel gegen den FC, Colmar zeigte er gute Stürmerleiſtungen und ſiegte ſicher mit :9(:2) Toren. Der SV. Wittenheim ſchlug den SV. Wittelsheim 311 und weiſt nun ebenſo wie Mülhauſen :0 Punkte auf. In Bayern gab es in jeder Gruppe zwei Spiele um die Punkte. Der FC. Nürnberg ſiegte im Lokalkampf gegen Neumeyer Nürnberg mit:1(:), aber die Lei⸗ Mit 60 ſieht der diesmal ſtungen waren nicht überragend. 7.* „Glub“ nun klar in Führung vor man den ſpielfreien SpVgg. Fürth und dem BfR. Schweinfurt, die je:1 Punkte aufzuweiſen haben. Die Schweinfurter ſtanden im Heimſpiel gegen die Würzburger Kickers vor einer Niederlage, konnten aber noch einen 0˙2⸗Rückſtand gut⸗ machen und mit:2 we nis trug in Bamberg ein Freundſch mannſchaft aus, das mit 1141(65:0) n wurde.— In Südbayern hat Jahn Regens sburg mit:2 Punkten die Tabellenführung übernommen. Die Münchener Bayern ens einen Punkt retten. Fürth eier gegen eine Stadt⸗ hatten in Regensburg nicht viel zu beſtellen und gingen glatt mit:4(:1) ein. 1860 München landete im erſten Punktekampf einen:2⸗Sieg über die Augsburger Schwa⸗ * ben. Vor dieſem Treffen ſpielten die„Alten“ von 1860 und des 1. FC. Nürnberg, wobei die Münchener, die u. a. Pöttinger(der zwei Tore ſchoß!) in ihren Reihen hatten, mit:0(:0) ſiegten.— Im Bereich Heſſen hat Hanau 93 für die ſpielfreien Fuldaer Boruſſen Schrittmacherdienſte geleiſtet, denn Ha⸗ nau 93 ſchlug in einem erbitterten Kampf den VfB. Groß⸗ auheim, der zweimal in Führung gegangen war, mit 312 Topen: Der Spitzenſtand lautet nun Fulda 71 Punkte, Hanau 60:2 Punkte, Großauheim 513 Punkte, Hauau 93 55 Punkte. Langenſelbobd lag gegen Dunlop Hanau 221 in Front, als es zu einem vom Gaſtgeber verſchuldeten Spielverein mit:2 und Meiſter SC. 03 Kaſſel mit:3 fallen.— In der Nordgruppe ſieht man nach den Spielen des Sonntags BC. Sport Kaſſel mit 7 u Punkten vor, Spielverein mit:2 und Meiſter SG. 03 Kaſſel mit:3 Punkten in Front, ſo daß alſo nach Abſchluß der erſten Sepie noch nichts entſchieden iſt. Im wichtigſten Spiel des Tages trennten ſich Sport und Spielverein 111, da Sport einen Elfmeter ausließ. SC. 03 ſchlug dagegen Herman⸗ nia 3(:). Boruſſia Fulda unterlag in einem Freund⸗ ſchaftstreffen gegen Schweinfurt 05 mit:1. „Im 8 3 Auch in den übrigen SRe⸗Bereichen wurde um die Punkte gekämpft. Es 1 5 eine ganze Reihe von inter⸗ eſſanten Ergebniſſen, ſo Viktoria Elbing— BucßV. Dan⸗ zig:1; Vf. Sdettin Preußen⸗Boruſſia Stettin 121; Hertha⸗BSC. Berlin— Union Oberſchöneweide:0; Vorw. Raſ. Gleiwitz— Vorwärts Breslau 11:0; Polizei Chem⸗ nitz— Wacker Leipzig 11:2; Dresdner SC.— Sportfr. Dresden:1; 1. SV. Jena— Thüringen Weida 2·0; Al⸗ tona 93— e:4; Hamburger SV.— Barm⸗ becker SG. Eintracht Braunschweig— Arminia Han⸗ nover:0; 5 Bielbefe— Schalke 04:4; Schwarzweiß Eſſen— Duisburg 48, 1; VfR. Ohligs— Hamborn 07 291; Rotmeiß Oberhauſen— Fortuna Dütſſeldorf:5; Mülheimer SV.— SSV. Troisdorf:2; Wacker Wien— Rapid Wien 111. (13) und Deutſchland(12) dieſem Stande führten in der vor Schweden ö Bei Einzelwertung Preiskeit und der Schwede Hellberg Punkten geführt hatte. mit einer Minute Vorſprung, aber im Endkampf kam das Feld wieder heran. Die deutſche Mannſchaft ſetzte ſich nun geſchloſſen an die Spitze und ging in der Reihenfolge Preiskeit, Saager und Kittſteiner durchs Ziel. Dank ſeines Punktgewinnes in den Wertungen ſchob ſich jedoch der Schwede Hellberg zwiſchen die Deutſchen auf den zweiten Platz. Preis⸗ keit legte die 100,8 Km. als Sieger in:47:04 Std zurück. Einzelwertung: Preiskeit(Deutſchland) 29 Puukks. 2747204 Sto 2, Hellberg(Schweden) 24., 3. Saager(.), 4. Ki ſteiner(.), 5. Schulze(.), 45 6. Jeuſſen, Seyfferth(Schweden), 8. Rasmuſſen (Dänemark), Jürgenſen(Dänemark).— Länder⸗ wertung: 1. 19.., Deutſchland 8 Punkte, 2. Schweden Dänemark und Slowakei ausgefallen. Laskowſki in großer Form Plath und Balke überraſchend beſiegt Bei dem vom NS zuſammen mit der Stetti⸗ ner HJ durchgeführten zweitägigen Schwimmfeſt „Feſt der Meiſter“, gab es mehrere Ueberraſchungen durch den Stettiner Laskowſki, der ſich in ganz großartiger Form befand. Er konnte nicht nur im Kraulſchwimmen den mehrfachen deutſchen Meiſter Werner Plath(Berlin) hinter ſich laſſen, ſondern außerdem auch im Bruſtſchwimmen Euxropameiſter Erwin Balke(Kriegsmarine Wilhelmshaven) und Gold:24,2 und den Berliner Temke:24,3. Im acht Bahnen ſiegte Laskowſki dank ſeines energi⸗ ſchen Endſpurtes in:20,2 Minuten vor Balke:20,8, Gold:24,2 und den Berliner Tanke:24,3. Im gleichen Wettbewerb über vier Bahnen ſiegte Las⸗ kowſki in:01,5 vor Balke und Temke, die beide in totem Rennen in 105,9 das Ziel erreichten, und Gold:06,5. Im Kraulſchwimmen über acht Bahnen lag zwar Plath nach halber Strecke mit einem hal⸗ ben Meter in Front, doch Laskowſki konnte im End⸗ ſpurt unter dem Jubel der Stettiner an dem Meiſter vorbeigehen und in:58,7 Minuten als erſter das Ziel vor Plath:59,52 und Birr Berlin):02,4 er⸗ reichen.— Wettbewerbe der Stettiner und pommer⸗ ſchen HJ bildeten den Rahmen. Probſt auf ehrenvollem öritten Platz Im Rahmen der Wiener Sommerveranſtaltung in der Krieau ſtartete im größten Rennen des Tages, dem Graf Kalman⸗Hunyadi⸗Gedenkrennen über 3300 Meter, das mit 20 000 Mark ausgeſtattet iſt, auch das W underpferd Probſt, das aber nur einen eherenvollen dritten Platz erreichen konnte. Sofort nach dem Glockenzeichen übernahm Promi⸗ nente die Führung, gefolgt von Dorette Loh und Amos. Probſt machte beim Start einen kleinen Fehler, der aber gleich ausgemerzt war. Nach zwei Runden machte Pro⸗ minente einen Fehler und verſchwand. Probſt hatte ſich bis zum mittleren Rudel vorgeſchoben. In der letzten Runde machte Kama Deoa 2 einen Vorſtoß, kam an die Spitze und behlelt die Führung bis ins Ziel. Probſt kam hinter Ural auf den dritten Platz. 5 Hoppegarten Ganelon⸗Rennen. 1600 Meter, 4000 Mark: 1. K. Beck⸗ manns Biedermann(R. Lehmann); 2 Landvogt; 3. Eber⸗ ſteinburg. Ferner: Shy Boy. Toto: 37, 13, 15:10. EW: 112710. Og: 17278. Blinzen⸗Rennen. 5 8 Meter 800 Mark: 1. Hauptgeſt. Graditz Grünſpecht(H. Zehmiſch); 2 Faradan; g. Aradam. Ferner: e Rofenpage, Pinerolo, Ludwiga, Po⸗ ſtille. Toto: 10, 11, 14:10. EW: 28:10. Lg:. e 1800 Meter, 6000 Mark: 1. Geſtüt Ebbesloh Pümpelhagen(O. Schdit); 2. Alcazar; 3. Dürer. Ferner: Kamerad. Toto: 24, 12, 110. EW: 44:10. Lg: Hals 1 ½. Herold⸗Rennen. 1400 Meter, 8000 Mark: 1. Geſtüt Er⸗ lenhofg, Florida(G. Streit); 2. Orianda; 3. Manolita Fer⸗ ner: Werner, Klucking, h Gewißheit. Toto: 32, 16, 25, 22:10. EW: 528:10. Lg: 1— Kopf 7. Lehndorff⸗Rennen.(Früher Gladiatoren⸗Rennen). 2800 Meter, 3000 Mk.: 1. Geſt. Schlenderhans Samurai(Streit); 2. Leandro; 3. Nerens. Ferner: 1 bang, Porſenna. Toto: 10, 10, 10210. CW. 44:10. La: 14. Wähnfried⸗ ⸗Rennen. 1400 Meter, 4000 Mark: 1. Geſtüt Waloöfrieds Oſtara(W. Held); 2. Alpaka; 3. San Salvador. Ferner: Colon. Toto: 16, 12, 15:10. EW: 24:10. Lg: 74 bis Hals—8. Oſſian⸗Reunen. 1600 Meter 4000 Mark: 1. H. Rogaß' Maiandacht(H. Zehmiſch); Prieſterin; 3. Tereſina. 1 ner: Vinſebeck, Scariff, Statt Amani Toto: 28, 11, 11, 31210. EW: 244:10. Lg: 4— 1. Tuki⸗Reunen. 2000 Meter, 4000 Mark: 1. Stall Remos Peroſt(A. Murphy); 2. Paracelſus; 3. Leprun. Ferner: Eiger, Nuber, Top Hans, Quintilio. Toto: 65, 18, 21, 13:10. EW: 392:10. Lg: 121. Freundlicher Wochenbeginn Ruhige Umſätze rlin, 14. Oktober. Bei verhältnismäßig ruhigen Umſätzen war der Grund⸗ ton an den Aktienmärkten zu Beginn der neuen Woche tzung der erſten Kurſe freundlich. Abgeſehen von wenigen Ausnahmen blieben die Wertſchwankungen ge⸗ ring. Nennenswerte Verkaufsneigung lag nicht vor, ſo daß Kurs gerungen überwogen. Von Montanen ermäßigten ſich nur Rheinſtahl um 9,25 und Mannesmann um 76 b. H. Höher lagen Vereinigte Stahlwerke um 0,25, Klöckner um 1,75 und Stolberger Zink um 175 v. H. Maxhütte, die mit Pluszeichen erſchlenen, kamen vorerſt nicht zur Notiz. Bei den Braunkohlenwertien erhöhten ſich Deutſche Erdöl um 0,50 und Rhein⸗Braun um 1 v. H. Kali⸗Werte veränderten ſich kaum. Salzdetfurth büßten 6 v. H. ein. Ausgeſprochen feſt lagen chemiſche Papiere, von denen Schering 1 v Farben 1½, Rütgers⸗ 1,50 und Goldſchmidt 3 w. H. ger en. Bei den Gummi⸗ und Linoleumwerten befeſtigten ſich Deutſche Linoleum um 2, während Conti⸗Gummi 1 v. H. hergaben. Für Elektro⸗ und Verſorgungswerte waren die Mei⸗ nungen geteilt. Höher ſtellten ſich Ach und Siemens um 0,25, Licht und Kraft 5 0 50 v.., Deſſauer Gas und Schle⸗ ſiſche Ga um je 0,7 um 5 und Lahmeyer um 1,50 v. H. ene en bü en HEW, en 0,75, Charlotte Waſſer 1,25, Akkumulator ren und Waſſer Gel⸗ ſenkirchen je 1,50 und Deutſche Atlanten 1,75 v. H. ein. Stärkere Veränderungen wieſen noch Deutſche Telefon mit plus 175, Rheinmetall Borſig mit plus. 18, Berliner Ma⸗ 55 mit plus 1 und Schubert und Salzer mit plus 1,50 H. auf. Berger, Stöhr, Aſchaffenburger r Zellſtoff, Schult⸗ heiß und Ac für Verkehr ſtiegen um je 0,75 v. H. Waldhof und BM wurden um je 1 v. H. niedriger notiert. Zu N r erwähnen ſind noch Bank für Brauinduſtrie mit plus 4 v. H. Von variablen Renten notierten Reichsaltbeſitz 154.50 gegen 154% und Reichsbahn ⸗ Vorzüge 126 gegen 126.25. Steuergutſcheine 1 nannte man 102.25. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 14. Oktober. Am Geldmarkt blieb Blanko⸗ tagesgeld mit 1,75—2 v. H. unverändert. Von Valuten er⸗ rechnete ſich der Schweizer Franken mit 57,95. Der elſäſſiſche Obſt⸗ und Gemüſeabſatz Bereits in dieſem Jahre können die elſäſſiſchen Obſt⸗ und Gemüſebauern nicht nur die Verſorgung deg eigenen Marktes mit Obſt und Gem ſicher⸗ ſtellen, ſondern darüber hinaus auch den Versand verſchiedener Erzeugniſſe ins Reichsgebiet aufneh⸗ men. Mit der Uebernahme von Obſt und Gemüſe ſind im Einvernehmen mit der Hauptvereinigung der deutſchen Gartenbauwirtſchaft durch den Garten⸗ bauwirtſchaftsverband Baden einige Importeure eingeſetzt worden. Die Verfrachtung der Ware ge⸗ ſchieht in das ganze Reichsgebiet. Allerdings kön⸗ nen in der jetzigen Uebergangszeit die für das Reichsgebiet vorgeſchriebenen Sortierbeſtimmungen noch nicht voll durchgeführt werden. Neben dem Frühweißkohl aus Lingolsheim, der als erſter zur Verladung kam, ſind die verſchiedenſten Arten von Steinobſt, wie echte grüne Reineklauden. Pflaumen und Zwetſchgen ſowie Mixabellen, bereits in Hun⸗ derten von Wagen ins Reich abgerollt. Nach den Erfahrungen mit der Marktordnung im Gartenbau wurde auch im Elſaß vorläufig in den Hauptüber⸗ ſchußgebieten eine Reihe von Sammelſtellen für Obſt und Gemüſe errichtet. Regelung des Abſatzes von Inlandsmais für das Getreidewirtſchaftsjahr 1940/41 Nach einer Bekanntmachung der Reichsſtelle für Getreide, Juttermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erz zeugniſſe iſt der Verkaufspreis des Erzeugers für Körnermais in⸗ ländiſcher Herkunft, der auf Grund des von der zuſtändigen Behörde ausgeſtellten Urſprungs⸗ und Verwertungsſcheines als von der Reichsſtelle in den Verkehr gebracht gilt, für die Zeit vom 1. Juli 1940 bis 30. Juni 1941 Mk. 20.— je 100 Kg. Er darf weder über⸗ noch unterſchritten werden. Der Verkaufspreis gilt für Körnermais inländiſcher Er⸗ zeugung mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 15—16 v. H. Bei einem über 16 v. H. liegenden ee müſſen für ſedes angefangene. v. H. 12% Pfg. ſe 100 Kg. in Abzug gebracht werden. Bei einem unter 15 v. H, jedoch nicht unter 12 v. H. liegenden Feuchtigkeitsgehalt können entſprechende Zuſchläge gezahlt werden. Für Mais mit weniger als 12 v. H. Feuchtigkeitgehalt dürfen weitere Zu⸗ ſchläge nicht gezahlt werden. Die Koſten der Analyſen ſind von demjenigen zu tragen, der die Herſtellung der Analyſe Der Verkaufspreis gilt ferner für geſunde, verlangt hat. ausgereifte Ware, frei von Rauchge uch, im übrigen von handels tk blicher Beſchaffenheit. Der Mais ſoll jedoch nicht itber 1 v. H. Beſatz an Fremdkörpern oder. eee und nicht über 10 v. H. Bruch⸗ oder Schmachtkorn enthalte a Wird Mais geringerer Beſchaffenheit geliefert, ſo ermäßi at ſich der Kaufpreis entſprechend dem Minderwert. * Schlachtfettabgabe der Betriebe mit einem Induſtrie⸗ kontingent. Die Hauptvereinigung der deutſchen Vieh⸗ wirtſchaft im Reichs nährſtand e eine Anord⸗ nung über die Schl 1 Danach erhlält der§ 128, Abſ. 2, der Anordnung 140 der Hauptveveinigung der deutſchen Viehwirtſchaft folgende Faſſung:„Betriebe, für die ein Induſtriekontingent feſtgeſetzt iſt, 1 von den für dieſes Induſtriekont ingent beſtimmten 32 uſtellungen an Schweinen und Schweinefleiſch je Lebendſchnoein oder je 100 Kg. Schweinefleiſch 8 Kg. Rohfett a leer 2 Anordnung tritt am 21. Oktober 1940 in Kraft. * Außerkursſetzung von Münzen der ehemaligen Freien Stadt Danzig. Einer Verordnung der zuſtändigen Reichs⸗ miniſter iſt u. a. zu entnehmen, daß mit Würkung ab 1. November 1940 die als Reichs markſcheidemünzen geltenden Scheidemünzen im Nennwert von 10, 5, 2 und i Pfg. Dan⸗ ziger Währung nicht mehr als geſetzliche Zahllungsmittel gelten und daher einzuziehen ſind. Ab dieſem Zeitpunkt iſt außer den mit der Einbeziehung beauftragten Kaſſen niemand verpflichtet, dieſe Münzen in Zahlung zu nehmen. Die Münzen werden bis zum 30. November 1940 einſchließ⸗ lich bei allen öffentlichen Kaſſen und den Kaſſen der Reichs bankanſtalten in Zahlung genommen und umgeweichſelt. Die Annahme und Umwechſlung von durchlöcherten und anders als durch den gewöhnlichen Umlauf im Gewicht werringer⸗ ten ſowie von verfälſchten Münzen findet nicht ſtartt. * Heraufſetzung des Clearingkurſes im deutſch⸗ſchwei⸗ zeriſchen Verrechnungsverkehr. Der Clearingkütrs im deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechnungsverkehr iſt rnit Wir⸗ kung ab 9. 10. 1940 auf 100 Sfr. gleich 57,80 bzw. 100% gleich 173,01 Ffr. heraufgeſetzt worden. * Weitere Zuckerfreigabe. Der Vorſitzende der HV der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat für alle Raffinerben und Weißzuckerfabriken als 16. Freigabe von Verbrauchszucker zum Verkauf im Inland weitere 5 v. H. der Jahckesfrei⸗ gabemenge für 1939⸗40 verfügt und damit insgeſamnt 100 v. H. der Jahresfreigabemenge freigegeben. * Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 63 Miilch⸗ ſchweine, 46 Läufer; verkauft: 63 Milchſchweine, das Stück von 10 bis 18, 28 Läufer, das Stück 35 bis 60 J. Markt⸗ verlauf gut. Frankfurt a. H.* 14 0— beutsche lestverzinslicne werte Berlacher Harn 12. 14 . 18507 1895 Elektr. Licht u. 198,7 195, DEUTSCHE TAATSAN LEIHEN Fin n 8 4% Schatz D. R. 38. 101.8 101,7 I. G. Farben 198,0 191,2 4½ Baden 1927 101,7 101,7 SGesfürel. Altbes. Dt. Reich. 154.7 154.2 Grün u. Bilfinger Harpener Bergbau 5 16000 2 SL DLAN Heidelberger Zement. 191,0 191.0 4% Heidelberg 28. 101,7 101,7] Hoesch Berg). 2, 148,0 4½ Mannheim 26.. 101,5 101,5 Holzmann Ph. 2370 1 Pforzheim 26 101.5 101,5 Klein, Schanzl., Becker 1800 FEANDBREEE Klöckner- Werke. 15 156,0 Pn A. G. 1 28,5 81 Frank. H 1. udwiashaf. Akt. Br. 144, — 1 e„ Ludwigshaf. Walzm.. 4025 Mein. Hyp. Bank Mannesmann 1445 275 2 495 3 und S8«„„ Metall gesellschaft 8 156,2 Rhein. Elektr. Mannh. Rhein.- Westf. Elektr. Rütgers Salzdetlar tn... 20,5 Pfalz. Kup. Bank 24—26 f 2* INDUSTRIE. LIGA TIGNEN 2 e 9 5 Daimler-Benz 27 1060 Salzwerk Heilbronn 380,0 4½% Pt. Ind.-Bank 39 102,6 102,6 Schwartz- Storchen 0% en ce. 3 1030 1042 Seihndustrie(Welt) 1857 1880 2 Frupp v. 36 103,0 102,7] Siemens u Halske 34.0 256,0 525 Ver. Seb 1„. Süddeutsche N 296,0 6 16. Farb. RM- Anl. 28 1408„ ellstoff Waldhof 114,1 1750 XKETLIEN RANK EN A. 176.5„Bayr. Hyp. u..-Bank.0 132,0 Aschaffenb. Zellstoff. 153,7 880 Commerzbank... 140,0. 141.0 Augsb.-Nürnb. Masch... Deutsche Bank 14000 140 0 Bayr. Motorenwerke. 207,0 205. Deutsche Reichsbank. 1202 Brown. Boverie& Cie. Dresdner Bank. 140% l 0 Contin. Gummi 304.0 5030 Bfälz. Hyp.- Ban 13400 132.0 Daimler-Benz Deutsche Erdl 8 168.5 108,5 Ot. 85 u. 8 3 276.0329³ Rhein. Hyp.- Bank 9 2 Zwischenkurs. 7 U Waſſerſtänds benbachtungen im Monat Oktolier Rbeingeggl 0 11 12. 13,14 Bheinpegel 11 12. 13. 14 Rheinfelden 3,7 3,28 351 3,333,3) Nen..28 400 3280 3 40 relsach.313.21.50 374 r Kehl! 4% K 8 0 4e 3,08%. Straßburg 009 550 571 55 3,86 Neekarpe 0 Maxau 6,09.90 5, 711.89 5, 87] Mannheim.30 5. 1005,00 5,05 Anordnungen der RS DAP Hechbem eren zu kaufen 8900 2 St 843 Deutſches Volksbildungswerk. an d. Geſchäfteſl. Am Montag, 14. Oktober, ſpricht gu 8 gesucht: Prof. Lacroix um 19.30 Uhr in der„Harmonie“, D 2, 6, über das Gestelle Thema:„Deutſcherx Weltauftrag“. Karten zu R.—.60,.—, 1550 u. 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