R S n Erſcheinungsweiſe: Möchentl 7mal. Bezugspr.: Frei Haus monatl..70 M. u. 30 Pfg. Trägerl., in uns Geſchäftsſt. abgeh..70., d. d. Poſt.00 M. ohne Illuſtr.,.30 M. mft Alluſtr. einſchl. Poſtbef.⸗Seb., zuzügl. 42 Pfg. Beſtellg. Abholſt.: Waldhofſtr. 12, Kron⸗ prinzenſtraße 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Neßiſcherſtr. 1, FehHauptſtr. 55, Woppauer Str. 8, Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müff. b. ſpät. 25. f. d. folg. Mon erfolg. Mannheimer Neues Tageblatt Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 66 Pfg. Für Famſlien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Rr. 12. Beſgwangs vergleichen od Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Freilag. 18. ohfober 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—8. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanuſchrift: Nemazelt Mannheim Entrüſtung der Londoner Preſſe über die Unzulünglichkeit der Luftverteidigung Ein rieſieges Flammenmeer zeugt im Herzen Londons von der Wucht der deulſchen Vergeltung Drahtberichtunſeres Korreſpon denten l— Genf, 18. Oktober. „Nachdem deutſche Flugzenge während des ganzen Tages England in Formationen von Hunderten überflogen, kehrten ſie am Mittwoch⸗ abend zum 41. ſtändigen Nachtaugriff auf London zurück. Am Tage wurde außer Londons wei⸗ terer Umgebung beſonders Euglands Weſtküſte betroffen“, meldet Aſſociated Preß über die Fort⸗ Funn 3 deutſchen Vergeltungsaktion gegen ugland. Sehr aufſchlußreich über die Wirkungen der deut⸗ ſchen Angriffe auf London iſt der Bericht des Lon⸗ doner Korreſpondenten des„Journal de Geneve“. „Die Nächte in London“, ſo heißt es in ihm,„wer⸗ den lärmender und lär mender. Jeder Abend wird mit einer bemerkenswerten Pünktlich⸗ keit Alarm gegeben. Die Sirenen heulen wie See⸗ len im Fegefeuer und in weniger als fünf oder zehn Minuten beginnt der Höllenlärm. Durch das Dröh⸗ nen der feindlichen Motoren und durch die Licht⸗ raketen, die den Flugzeugen erlauben, ſich zu orien⸗ tieren, geleitet, beginnen die Abwehrbatterien pau⸗ ſenlos zu ſchießen. In den Lärm der Abſchüſſe und der Exploſionen der Granaten aus allen Kalibern miſcht ſich das Pfeifen und das kreiſchende Explo⸗ ſtonsgeräuſch der Bomben. Jetzt kommen viele Flugzeuge auf ſehr niedrige Höhe herunter, um ſich dort um ſo ſicherer ihrer Ladung zu entlebigen. Was ſie in dieſem Moment loslaſſen, ſind nicht nur die „Molotowkörbe“, es ſind ganze Trauben von Brand⸗ und Exploſivpbomben. Auf dieſe Weiſe nehmen die materiellen Schäden ſtändig zu. Das Problem des Wegräumens des Schuttes und der Sammlung deſſen, was noch einigermaßen verwendbar iſt, wird immer dringender. Die Be⸗ hörden beſchäftigen gegenwärtig mehr als 5000 Män⸗ ner, Mitglieder der Pionierkorps oder Arbeitsloſe, die zur Aufgabe haben. den ordnungs mäßigen Ver⸗ kehr wieder herzuſtellen und über die Sicherheit der Paſſanten zu wachen. während alle gewöhnlichen Dienſte. Feuerwehr, Straßenarbeiter und die An⸗ geſtellten der Gas⸗, Elektrizitäts⸗ und Kanaliſa⸗ tionsarbeiten pauſenlos arbeiten, damit die Haupt⸗ ſtadt ihr Leben und ihre Arbeit fortſetzen kann.“ Selbſt die ſehr englandfreundliche Stockholmer Zeitung„Göteborgs Handels⸗ und Schiffahrtszei⸗ tung“ bann nicht umhin, die ungeheuere Wirkung der deutſchen Vergeltungsangriffe zuzugeben.„Starker Regen und Nebel“, ſo heißt es in dem Bericht des Blattes über die Angriffe auf London in der Nacht zum Donnerstag,„haben die deutſche Luftwaffe ge⸗ zwungen, ihre Bombertätigkeit zu verringern. In der vorvergangenen Nacht dagegen ſind ungeheure materielle Schäden entſtanden. Das Wetter hatte eine ausgezeichnete Sicht erlaubt. Gewiſſe Londoner Stadtviertel boten am Mitt⸗ wochmorgen ein Bild ſchrecklicher Zerſtörung. Ueberall zeigten rauchende Ruinen an, wo hoch⸗ exploſive Bomben krepiert ſind. In der Nacht zum Donnerstag war der Mond völlig von ſchweren Wolken verdeckt. Nichtsdeſtoweniger ſind die deutſchen Bombenflieger über London kurz nach Beginn der Dunkelheit hereingebrochen und haben ſofort mit dem Abwurf der Bomben begonnen.“ In der Londoner„Times“ werde, wie„Göteborgs Handels⸗ und Schiffahrtszeitung“ weiter berichtet, in einem Leitartikel ſchärfſte Kritik au der bri⸗ tiſchen Luftverteidigung geübt. Es heiße in der„Times“ wörtlich:„Die Annahme, daß unſere Luftverteidigung jemals hundertprozeu⸗ tig aktiv werden kann, iſt eine Illuſton und Prophe⸗ zeiung über mirakulöſe Dinge.“ Die„Times“ kritiſtere dann außerorderntlich ſcharf den Mangel an Vorausſicht, für die Obdachloſen geeignete Unter⸗ kunfts möglichkeiten zu ſchaffen. Dieſen bemerkens⸗ werten Ausbrüchen ſchärfſter Kritik des britiſcken Plutokratenblattes fügt ein Stockholmer Zeitung die Bemerkung hinzu, daß die Anſichten der„Times“ immer mehr zur Anſicht einer ſtetig anwacheſenden öffentlichen Meinung würden. Den Berichten englandhöriger Zeitungen gegen⸗ über hebt ſich eine Reutermeldung beſonders kraß ab, die, wie die von Churchill arrangierte Illuſtons⸗ agitation es vorſchreibt, die wirklichen Zuſtände noch durch die roſige Brille ſieht.„Die neuen Ver⸗ ſuche“, ſo ſchreibt Reuter,„die am Donnerstag von großen deutſchen Verbänden unternommen wurden, um Maſſenangriffe gegen London zu unternehmen, wurden von der Royal Air Force gebrochen und zu⸗ rückgewieſen. Die Angreifer überflogen die Süd⸗ oſtküſte, und es fanden Gefechte oberhalb der Wol⸗ kendecke ſtatt, als britiſche Jagdflieger ſich auf den Feind ſtürzten, um ihn aufzuhalten.“ Trotz del „Zurückweiſung“ und der„Brechung“ der deutſchen Angriffe muß dann aber auch Reuter Erfolge der deutſchen Bomber zugeben.„Im Londoner Gebiet“, ſo heißt es in dem Bericht weiter.„wurde ein Ge⸗ bäude während eines Angriffes am Nachmittag() zerſtört“.„Einige“ Bomben wurden auch auf an⸗ dere Bezirke Londons abgeworfen. 15 Bomben fielen auf eine Stadt an der Südoſtküſte, wobei Ge⸗ bäude beſchädigt wurden“. Die Stimmung in der Londoner Beyölkerung, die durch die paufenlos anhaltenden deutſchen Ber⸗ geltungsanſchläge von Tag zu Taa verzweifelter wird, wird gekennzeichnet durch einen Bericht des Londoner„Daily Herald“, der über die Aburteilung des Arbeiters Lawrence Hames Leſter aus Totten⸗ ham wegen defaitiſtiſcher Reden in einem Luftſchutz⸗ raum berichtet. Der Arbeiter ſoll erklärt haben: „Dieſer Krieg iſt ein von den Politikern gemachtes großes Geſchäft. Gewiſſe Klaſſen machen daraus Geld auf die Koſten der arbeitenden Maſſen. Wir haben geringe Ausſichten zu gewinnen. wenn wir ung vorſtellen, wie ſtark die deutſche Luftflotte iſt“. Weiter ſoll Leſter geſagt haben, Chamberlain habe 7 bis 8 Millionen Pfund in jüdiſchen Firmen ange⸗ legt, die Regierungsaufträge ausführten, und daß Chamberlain den Krieg nur angezettelt habe um daran zu verdienen. Leſter wurde wegen dieſer Aeußerungen zu einer Geldſtrafe von 25 Pfund verurteilt. Lord Woolton das Eichhörnchen“ Sch Liſſabon, 18. Oktober. Lord Woolton, der engliſche Ernährungsmini⸗ ſter, ſprach geſtern auf einem Eſſen über die britiſche Ernährungslage. Natürlich zeigte er ſich ſehr opti⸗ miſtiſch und verwies auf die Vorräte, die in England aufgeſtapelt ſeien. Den Einwänden, daß viele dieſer Lager inzwiſchen den deutſchen Luftangriffen zum Opfer gefallen ſeien, begegnete er mit der Bemer⸗ kung, das britiſche Ernährungsminiſterium habe es gemacht wie die Eichhörnchen und rechtzeitig Nah⸗ rungsmittel für den Winter aufgeſtapelt und ver⸗ graben; aber es ſei klüger geweſen als die Eichhörn⸗ chen und habe nicht alles an derſelben Stelle ver⸗ graben. Dieſe etwas lahme Erklärung genügte anſchei⸗ nend ſeinen Zuhörern. Gleichzeitig muß das Er⸗ nährungsminiſterium aber eine Verordnung erlaſ⸗ ſen, welche die Rationierung weiter aus ⸗ dehnt. Um die Stimmung zu verbeſſern, hatte die britiſche Regierung vor einiger Zeit Bacon⸗Vor⸗ räte zuſätzlich freigegeben und ſie über die Ratio⸗ nierungsmenge hinaus an die Leute, die den Preis bezahlen konnten, verkaufen laſſen. Dieſer Zuſatz⸗ verkauf von freiem Bacon muß jetzt eingeſtellt wer⸗ den, da oͤie Vorräte völlig erſchöpft ſind. Parlamentsperiode in London verlängert EP. Stockholm, 18. Oktober. Auf Antrag des Miniſterpräſidenten Churchill wurde am Donnerstag die Parlamentsperiode ver⸗ längert. Das engliſche Parlament ſollte nach dem urſprünglichen Plan im November in Ferien geſchickt werden, doch wird die Sitzungsperiode unter den gegenwärtigen Umſtänden bis auf weiteres aus⸗ gedehnt. Krach in der engliſchen Heimwehr Der Führer der Heimwehr aus Proleſt gegen die Dummheit des Kriegs⸗ miniſteriums' zurückgetreten EP. Stockholm, 18. Oktober. Der Befehlshaber der Londoner Heimwehr⸗ orgauiſation[Homeguards), Sir Hubert Gough, hat ſeinen Poſten verlaſſen und iſt zum Proteſt gegen die Dummheit und Pedau⸗ terie des Kriegsminiſteriums in der Behandlung der Heimwehr„zurückgetreten“. Sir Hubert Gough iſt der Erfinder der inzwiſchen berühmt gewordenen Schule zur Bekämpfung des Gentleman⸗Ideals. Beſonders geſchickte und rüſtige Veteranen des vergangenen Kriegs wurden in der in der Grafſchaft Surrey gelegenen Schule von Wemble Park in der Bekämpfung von„Invaſions⸗ truppen“ im Heckenſchützenverfahren ausgebildet. Vor kurzem ſah ſich das Kriegsminiſterium jedoch gezwungen, dieſe Kurſe zu ſchließen, weil die Welt⸗ öffentlichkeit in wiederholten Preſſe⸗ und Rundfunk⸗ erklärungen zu verſtehen gegeben hatte, daß Eng⸗ land dazu übergegangen ſei, ſeine Ziviliſten unter dem Schutz der Regierung im Morden auszubilden. Der jetzt zurückgetretene Heimwehrgeneral, der während des Weltkriegs die fünfte engliſche Armee kommandierte, behauptet jedoch, die Schule ſei ge⸗ ſchloſſen worden,„weil die Herren dort oben eifer⸗ ſüchtig wegen der Erfolge der Schule waren“. Ein neuer Chef der Heimwehr iſt noch nicht er⸗ nannt. In England wird eine allgemeine Kriſe in der Heimwehr befürchtet, wenn es nicht bald gelingt, einen paſſenden Nachfolger für den ſiebzigjährigen Sir Hubert Gough zu finden. Erfolgreiches Seegefecht im Kanal Anerbittliche Fortführung unſerer Luftangriffe auf London (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 18. Oktober. i Das Oberkommando der Wehrmacht gibt ke⸗ aunt: Am Ausgang des Briſtol⸗Kanals kam es bei einem Vorſtoß deutſcher Zerſtörer zum See⸗ gefecht mit einem durch Zerſtörer geſicherten britiſchen Kreuzerverband. Unſere Zerſtörer griffen den überlegenen Feind an und erzielten auf einem feindlichen Kriegsſchiff einen Tor⸗ pedotreffer. Der Gegner brach daraufhin das Gefecht ab. Zur Verfolgung des Feindes wur⸗ den Flugzeuge eingeſetzt. Die deutſchen Zer⸗ ſtörer ſind unverſehrt in ihre Stützpunkte zu⸗ 1 ie bereits bekanntgegeben, gelang es in der letzten Nacht bei einem Vor ſt o ß deutſcher Schuellboote gegen die engliſche Südoſt⸗ küſte, zwei bewaffnete feindliche Handelsſchiffe und zwei feindliche nker mit insgeſamt 33 000 BRT. zu verſenken. Ein Unterſeeboot unter Führung von Kapitänleutnant Bleichrodt, von dem bereits zwei Teilergebniſſe gemeldet worden ſind, hat auf ſeiner letzten Unternehmung insgeſamt 42 00 0 B R feindlichen Handelsſchiffsraums verſenkt. Damit hat Kapitänleutnant Bleich⸗ rodt insgeſamt 93 862 BRT. vernichtet. Leichte Kampfverbände griffen ernent die britiſche Haupt ſtadt und kriegs wichtige Ziele in Südoſtenglaud an. Trotz ſchwieriger Wetterverhältniſſe gelang es im Oſten Londons, am Bahnhof Deptfort bei den Victoria⸗Docks ſowie im Stadtgebiet nördlich der Themſe wich⸗ tige Anlagen zu zerſtören. Es kam dabei zu mehreren Luftkämpfen, in denen unſere Jäger Sieger blieben. Bei Le Havre beſchoß eine Heeresbatterie ein feindliches Unterſeeboot. Sturzkampfflieger griffen darauf das Boot mit Bomben an. Unter ſtarken Detonationen wurden Bootsteile an die Oberfläche geſchleudert, ſo daß mit der Vernichtung des Unterſeebootes zu rech⸗ nen iſt. Marineartillerie dee feindliche Schnellboote, die ſich der flaudriſchen Küſte zu nähern verſuchten, durch ihr Feuer zum Ab⸗ drehen. Schiffsanſammlungen im Hafen von Dover wurden durch Marineartillerie unter wirkſames Feuer genommen. Ju der Nacht richteten ſich ſtarke rollende Luftangriffe wieder gegen die Induſtrie⸗ und 11 1 von London ſowie gegen Li⸗ verpool und Birmingham. Das Verminen britiſcher Häfen nahm ſeinen Fortgang. Britiſche Flugzeuge flogen geſtern in das Reichsgebiet nicht ein. un den Luftkämpfen des geſtrigen Tages verlor der Gegner 17 Flugzeuge. 7 deutſche Flugzeuge werden vermißt. Vergeblicher Luſtangriffsverſuch auf Vorpoſtenboot (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 18. Oktober. In der Nordſee wurde am 17. Oktober ein Vor⸗ poſtenboot von zwei britiſchen Torpedoflugzeugen angegriffen. Das wirkſame Abwehrfeuer des deut⸗ chen Vorpoſtenbootes hinderte die britiſchen Flug⸗ zeuge, richtig anzufliegen, ſo daß ſie ihre Torpedos auf größere Entfernung abwarſen. Durch geſchicktes Manöprieren konnte ſich das Vorpoſtenbodt dieſen Torpedvangriffen entziehen. Britenbomber an der Kanalküſte abgewieſen (Funkmeldung der N M3.) + Berlin, 18. Oktober. Am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag unternahmen Einheiten der britiſchen Luft⸗ waffe iusgeſamt acht Einflüge in das Gebiet der franzöſiſchen Kanalküſte. Da die ffeindflugzeuge im hellen Mondſchein deutlich zu erkennen waren, wur⸗ den ſie von der deutſchen Flak unter wirkſames Feuer genommen. Die britiſchen Flugzenge drehten daraufhin ab, ohne Bomben geworfen zu haben. Kleine Augenblicksbilder aus London Sch. Liſſabon 10. Oktober. Plutokratiſches Klubintermezzo 1940: Der alte Bagley iſt nur ein einfacher Kam⸗ merdiener im altberühmten konſervativen Conſti⸗ tutional Club. Aber er war doch eine Art Berühmt⸗ heit in London: Seit 55 Jahren ſtand er im Dienſt des Klubs und hatte ganze Generationen der eng⸗ liſchen Ariſtokratie betreut. Die Herzöge, Viscounts und Lords ließen ſich mit Vorliebe gerade von ihm bedienen, denn er galt als Kammerdiener erſten Ranges. Nach 50 Jahren derart treuen Dienſtes machten die Mitglieder ihm eine goldene Uhr zum Geſchenk und erhöhten ſein Gehalt auf die königliche Summe von 2 Pfund(zum Pari⸗Kurs 40 Mark in der Woche). Heute liegt der alte Bagley auf der Straße. Mit einer Woche Friſt hat man ihm ge⸗ kündigt. Und das kam ſo. Den vornehmen engliſchen Klubs iſt der Luftkrieg nicht gut bekommen. Zahl⸗ reiche Mitglieder ſind plötzlich in unaufſchiebbaren Geſchäften nach Ueberſee gereiſt. Die behaglichen luxuriös eingerichteten Räume, in denen eine Gene⸗ ration engliſcher Ariſtokraten nach der anderen aß, trank, ſchwätzte, rauchte, ſchnarchte, ſpielte, badete und ſchlief, ſtehen leer. Der Betrieb iſt unrentabel ge⸗ worden und die Schulden häufen ſich. Ganz beſon⸗ ders ſchwer betroffen wurde der Conſtitutional Club. Seine Mitgliederzahl ſank ſeit Kriegsbeginn von 6500 auf 2000. Seine Schulden betragen heute 400 000 Mark. Die Klubleitung mußte alſo öraſtiſche Maßnahmen ergreifen. Sie iſt zwar grundſätzlich gegen die Diktatur, hielt es aber doch für das beſte, zur Sanierung der Klubfinanzen einen„Diktator“ in der Perſon des konſervativen Abgeordneten Sir George Mitcheſon zu ernennen. Das war ein ſehr energiſcher Herr, der ſofort einen großen Sparfeld⸗ zug begann und natürlich dort zu ſparen anfing, wo es den Klubmitgliedern am wenigſtenz weh tat, bei den Angeſtellten. Alte Leute, die teilweiſe ſchon über 50 Jahre im Dienſte des Klubs ſtanden, wurden von heute auf morgen auf die Straße geſetzt. Der Klub bevorzugte einige jüngere Diener vor den alten, weil dieſe flinker und arbeitsfähiger waren. Auch der alte Bagley gehört zu den Entlaſſenen. Er ver⸗ ſchwindet fetzt ſang⸗ und klanglos in einem Londoner Armenviertel. Sein Schickſal iſt Symbol. So be⸗ lohnt Englands Plutokratie ihre eigenen Diener. 50 Jahre Arbeit und dann den Fußtritt. Aber die Plutokraten müſſen ſparen! Der Pater und der Lord! Pater Groſer iſt ein katholiſcher Prieſter, der im Londoner Oſtend arbeitete. Es gab reichlich für ihn zu tun in den letzten Wochen. denn die Be⸗ hörden waren von einer faſt kindlichen Hilfloſigkeit und die hochvornehme anglikaniſche Staatskirche unter Führung des Erzbiſchofs von Canterbury hat es noch immer unter ihrer Würde gefunden, ſich um die„ſchmutzigen Leute“ der Slumg zu kümmern. Sie hält ſich mehr an die zahlungsfähigen Chriſten. Aber ſchließlich war dem Pater die Arbeit doch über den Kopf gewachſen. Er wurde ganz verzweifelt. Und dann packte ihn die Wut. Dur einen Be⸗ kannten hatte er Beziehungen zu Lord Beaverbropk, dem mächtigen Mitglied des Kriegskabinetts. Er ſetzte es tatſächlich durch, den vielbeſchäftigten Herrn zu ſprechen und der Lord hatte eine wenig ange⸗ nehme Viertelſtunde. Der Pater ſchrie ihm die Schrecken des Oſtends förmlich ins Geſicht. Mehr als 100 000 Menſchen, ſo erzählte er ihm, laufen in London obdachlos von Behörde zu Behörde. Aber eine Behörde erklärt ſich immer unzuſtändiger als die andere. Jede preiſt den Mut der Bevölkerung, aber keine will helfen. Sechs verſchiedene Minſſte⸗ rien: Inneres, Geſundheit, Arbeit. Transport, Penſionen und Ernährung teilen ſich die Veraut⸗ wortung, regieren durcheinander und gegeneinander. Unterdͤeſſen kriechen arme und kranke Menſchen, teilweiſe hochfiebernd, um Hilfe bettelnd förmlich von Zufluchtswinkel zu Zufluchtswinkel. Die Unfähigkeit der Behörden iſt beinahe provo⸗ zierend. Da war eine Frau im Oſtend, die ein paar Arbeiter brauchte, um die Trümmer ihres zerſtörten Hauſes einigermaßen beiſeite zu ſchaffen und ihr letztes Hab und Gut zu bergen. Sie ging aufs Arbeitsamt.„Können Sie bezahlen?“ war die erſte Frage. Sie konnte es nicht. Ihr Hab und Gut liegt heute noch unter den Trümmern. f Da war ein Offizier des Heeres, der zwei Tage lang hart gearbeitet hatte, um etwas vom Eigentum ſeiner alten Eltern zu retten. Er konnte nicht ein⸗ mal von den Behörden einen Wagen bekommen, um das Hab und Gut wegzuſchaffen, das im Regen der letzten Tage völlig verdorben iſt. Die Behörden erwiderten immer wieder achſel⸗ zuckend:„Ja, ſo etwas haben wir nicht erwartet.“ „Mylord!“ ſchloß der Pater ſeinen Bericht an den mächtigen Zeitungsmagnaten und Miniſter,„Die Regierung ſagt uns jeden Tag, wir ſollten den Mut nicht verlieren. Aber das ſage ich Ihnen, wenn das im Londoner Oſtend ſo weiter geht, iſt eine Re⸗ volte unvermeidlich.“ Was Lord Beaver⸗ brook geſagt hat, wird leider nicht gemeldet. Bombennacht im Luxuskeller: William Hickey, einer der bekannteſten„Ge⸗ ſellſchafts⸗Reporter“ des„Daily Expreß“, deſſen Herr und Meiſter Lord Beaverbrook iſt, hält es für not⸗ wendig, den Leſern ſeines Blattes, die ſicher nur zu höchſtens 1 v. H. in den Paläſten des Weſtends woh⸗ nen, folgendes über das„Nachtleben während des Blitzkrieges“ zu erzählen:„Mit einigen Zweifeln ging ich zum Abendeſſen in ein Reſtaurant des Weſtends, das in ſeiner Anzeige„vollſtändige Sicher⸗ heit“ verſpricht, denn eine ſolche Anzeige fordert eigentlich heute die Vorſehung heraus. Es war aber töricht von mir, an der Richtigkeit dieſer Anzeige zu zweifeln. Eine Bombe fiel ein paar Straßen weit entfernt zu Boden, aber wir hörten nichts davon. Möglicherweiſe lauſchten wir zu geſpannt der Kapelle, der beſten, die ich bisher in Londons Luftſchutzkellern gehört habe. Nach dem Prinzip„Schlafe, wo du ißt“ verbrachten wir die Nacht gemütlich auf den bequemen Sofas des Reſtaurants. Sobald am Morgen die Entwarnung gegeben wurde, gingen wir zum Frühſtück in eines der populären, die ganze Nacht geöffneten Reſtaurants, die von einer bekannten füdiſchen Firma geleitet werden. Mit Kreide hatte jemand während des Alarms an den Eingang ge⸗ schrieben„Heil Hitler!“ Ein dummer Witz? Oder ſteckt die 5. Kolonne dahinter?“ Der Bericht iſt ſehr intereſſant und aufſchlußreich. Manchmal ſind Englands Reporter allzu geſchwätzig und verraten in ihrer Ahnungsloſigkeit Dinge, die Duff Cooper ängſtlich vor der Außenwelt verbergen möchte. Das gilt ſowohl für die ſich häufenden Nazi⸗ Inſchriften, die des Nachts an den Londoner Häuſern auftauchen, wie für die genießeriſche Darſtellung des Luxusluftſchutzkellers. Es hat ſich nämlich bereits bis zum Informationsminiſterium herumgeſprochen, daß die nächtlichen Gäſte der Londoner U⸗Bahnhöfe nicht beſonders begeiſtert von den Annehmlichkeiten Kenntnis nehmen, die ihre glücklicheren Volks⸗ genoſſen im Weſtend von London in den Bomben⸗ nächten genießen. 8 Die Deutſchen ſind Giftſchlangen: Die Hyſterie der engliſchen Preſſe wächſt ins Grenzenloſe. Sie geifert förmlich vor Haß gegen alles Deutſche. Ein Schulbeiſpiel: Im„Sunday Ex⸗ preß“, der Lord Beaverkrook gehört, veröffentlicht der Engländer John Gordon einen Artikel unter der Ueberſchrift:„Keine Gnade für die Deutſchen“ und ſchreibt unter anderem folgende geſchmackvollen Sätze nieder:„Die Deutſchen ſind weiter nichts als Mord⸗ beſtien. Die Deutſchen ſind trotz aller ihrer Kultur, ihrer Muſik und ihrer techniſchen Fähigkeiten nie⸗ mals wirklich ziviliſiert geweſen. Man braucht ſie nur ein wenig zu kratzen und der Barbar kommt gum Vorſchein. Wir kämpfen nicht gegen ein zivili⸗ ſtertes Volk, wir kämpfen gegen eine Verbrecher⸗ bande. Wenn wir ſie ſchlagen wollen, müſſen wir ſie behandeln, wie man in den Tropen Giftſchlangen behandelt.“ Jeder weitere Kommentar iſt wohl über⸗ flüſſig. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin. 18. Okt. „Der Schrecken in London nimmt kein Ende“, das iſt die Ueberſchrift des geſtrigen Be⸗ richts des„Stockholm Dagbladet“ über die Lage in London. In dem Blatt heißt es weiter, man be⸗ ginne jetzt einzuſehen, daß kein Ende der Luftbom⸗ bardements über London durch die Aktionen der bri⸗ tiſchen Luftwaffe in Deutſchland herbeigeführt werde. „Aſtonbladet“ ſchreibt, London erlebe jeden Tag noch ſchwereres als am Tage zuvor. „Dagens Nyheter“ läßt ſich aus London berich⸗ ten, daß große Häuſer mit acht Stockwerken und mit einer Front von mehreren hundert Metern durch Bomben einfach wegraſiert ſeien. In der Regent Street zeigen ſeit Dienstagnacht die Häuſerreihen Lücken auf Lücken. Die ſchwediſche Nachrichtenggen⸗ tur meldet aus London, daß die Reaierung durch das Radio erneut zum Durchhalten mahne und auf die Erfolge der britiſchen Luftwaffe in Deutſchland hinweiſe. Das Ausland wird ſich über den letzten Hinweis genau ſo wundern, wie das deutſche Volk.„Natio⸗ Raltidende“ in Kopenhagen ſpricht das mit den Wor⸗ ten aus:„Die vereinzelten Einflüge in Deutſchland laſſen ſich niemals vergleichen mit dem ſchrecklichen Bombardement, das ſeit ſechs Wochen faſt unaufhalt⸗ ſam über Englands Hauptſtadt niedergeht. In Deutſchland geht das normale Leben weiter, in Eng⸗ land und beſonders in London reiht ſich eine Zer⸗ ſtörung an die anderen und ganze Stadtteile Lon⸗ dons ſind nichts als Trümmerbaufen. England hat ſich ein neues Piratenſtück geleiſtet. Es hat Befehl am die britiſche Flotte gegeben, alle r ümäniſchen Schiffe zu rauben. Die rumäniſche Regierung hat daraufhin den noch im Hafen von Konſtantza befindlichen engliſchen Schiffen die Ausfahrt vevweigert. Auf dieſen Schiffen befin⸗ den ſich Hunderte von engliſchen Staatsangehörigen, die Rumänien verlaſſen wollten. * In Fernost vollzieht ſich an der Bur wa⸗ Straße ein bedeutſames Ereignis, ſo ſchreibt der Mailänder„Sera Secolo“, und er fügt hinzu, noch ſei es verfrüht, hierüber etwas zu veröffentlichen. „Corriere della Sera“ meldet aus Tokio, im japa⸗ niſchen Rundfunk ſagte am Mittwoch der Außen⸗ miniſter, Japan könne unmöglich Zuſchauer bleiben, wenn England ein Abkommen hreche, das es erſt vor einem Jahr freiwillig geſchloſſen habe. Die Burma⸗Straße werde für Ehlna geſperrt bleiben. Auf neue Aenderungen im engliſchen Kabinett bereitet„Daily Mail“ vor. Das Blatt erwartet die Veränderungen nach Edens Rückkehr aus Negynten. Auch die„Times“ ſchreibt, verſchte⸗ dentliche Ermüdungserſcheinungen zeigten ſich in mehreren Miniſterien und die Lage ſei viel zu ernſt, als daß man experimentieren dürfe.„Times“ deutet in weiteren Auslaſſungen auf den Luftmarſchall und den Informationsminiſter hin, ohne jedoch Namen zu nennen. Vor Englands Küſte verſenkt. Auf dem Umweg über eine Aeußerung n Schiffahrtskreiſe teilt Reuter dem engliſchen Leſer mit, daß der briti⸗ ſche Paſſagierdampfer„Lorina“ vor Englands Küſte durch ein U⸗Boot verſenkt worden dſt. Der belgiſche Frachter„Kabalo“ geſunken. Tanker „pPanam“ nahm, einem in Neuyork aufgefangenen Funkſpruch zufolge, 475 Meilen ſüdweſtlich der Azoren 16 überlebende Mannſchaftsmitglieder des belgiſchen Frachters„Kabalo“(6186 BRT.) auf. Die Burmaſtraße- eine iennſtrecke de Angeheure Mengen Kriegsmaterial warten auf den Transport nach Tſchangkaiſchek-China EP. Tokio, 19. Oktober. Hier vorliegenden Berichten von der chine⸗ e Greuze zufolge, herrſcht an er Burma⸗Straße, deren Wiederöffnung für Kriegsmateriallieferungen an China in der Nacht zum 18. Oktober erfolgt, fieberhafte Ge⸗ ſchäftigkeit. In ausführlichen Berichten aus Rangoon wird geſchildert, welch ungeheuere Mengen von engliſchen und amerikaniſchem Kriegs⸗ material in ganz Burma lagern, die auf den Abtransport warten. Es handelt ſich vor allem um Treibſtoff, Flugzeugteile ſowie Werkſtoffe für die Tſchungkinger Rüſtungsbetriebe. Auch auf den Philippinen ſtapelt ſich amerikaniſches Rüſtungs⸗ material für Tſchungking. Eine Karawane von tauſend Laſtkraftwagen rollt gegenwärtig von Ran⸗ goon aus nordwärts zur Grenze. Die Laſtkraftwa⸗ gen führen 150000 Gallonen Treibſtoff mit ſich. Weitere 300 000 Gallonen lagern bereits an der China⸗Grenze. Hier arbeiten über tauſend Tech⸗ niker und Mechaniker Tag und Nacht, um weitere 5000 Laſtkraftwagen für ihre halsbrecheriſche Fahrt über den Kanonenweg auszurüſten. Zehntauſend chineſiſche Kulis ſind unter der Leitung britiſcher und amerikaniſcher Ingenieure dauernd damit beſchäf⸗ tigt, die durch Naturereigniſſe eingetretenen Schäden an der Burma⸗Straße auszubeſſern und etwaige Stockungen der Transportzüge abzuſtellen. In Tokider ͤͤplomatiſchen Kreiſen iſt gegenwärtig die große Frage, 5 was Japan nach Wiederaufnahme der Kriegs⸗ . über die Birma⸗Straße tun wird. Man weiſt darauf hin, daß die japaniſchen Militär⸗ behörden in Indochina Vorbereitungen getroffen haben, um durch ſtändige Luftangriffe die Kriegs⸗ materialtransporte für Tſchungking über die Burma⸗ Straße zu ſtören. Der Beſitz Indochinas habe für die fjapaniſche Luftwaffe vergleichsweiſe die gleiche Bedeutung wie die franzöſiſch⸗belgiſchen Kanalhäfen für die deutſche Luftwaffe bei ihrem Kampf gegen England. Die Wiederaufnahme der Materialtransporte wird in hieſigen Beobachterkreiſen als ein Wettlauf um Leben und Tod über die Kanonenſtraße bezeichnet. „Aſahi Shimbun“ beſpricht die Möglichkeit, daß mit der Wiedereröffnung der Birmaſtraße auch die Verbn dug von Höngkong nach Tſchung⸗ king engliſcherſeits wieder aufgenommen wird. Sollten die Engländer auf dieſem Wege wieder Munitionstransporte beginnen, ſo ſchreibt das Blatt, werde die japaniſche Regierung geeignete und wirkungsvolle Gegenmaßnahmen zu treffen wiſſen. Die Zeitung„Yomiuri Shimbun“ ſpricht von einem engliſchen Wortöruch, da die Eng⸗ länder nicht nur in der Burmafrage entgegen den Abmachungen handelten, ſondern auch beabſichtigten, die Verbindung von Hongkong wieder zu öffnen, ob⸗ wohl die getroffenen Vereinbarungen dies nicht vor⸗ ſehen würden. Dieſes Verhalten der Engländer, die immer der Begriff„Gentleman“ hervorhöben, richte ſich ſelbſt. Wie ſchlecht müſſe die Lage Englands ſein, wenn es ſchon gezwungen ſei, den US A⸗ Forderungen in dieſem Zuſammenhang nachzukommen. E— Rom, 18 Oktober. In Italien verfolgt man mit Aufmerkſamkeit die Entwicklung im Fernen Oſten, oͤie beſonders mit dem Entſchluß Churchills, die Burmaſtraße wieder für Waffenlieferungen an Tſchangkaiſchek zu öffnen, in ein neues Stadium eingetreten iſt. Im„Popolo 'Italia“ ſchreibt Appelius, daß England im Falle der Burmafrage Japan herausgefordert und Japan dieſe Herausforderung angenommen habe. In die⸗ ſem Punkte erinnert er daran, daß der Dreierpakt zwiſchen Berlin, Rom und Tokio ſich auch auf alle Geſchehniſſe im Fernen Oſten erſtrecke. Mit dem Tage der Wiederöffnung der Burma⸗ Straße werde der Pakt ſein momentanes Sta⸗ dium der„Nichtkriegführung“ verlaſſen und in die Phaſe des„Alarmzuſtandes und der Kriegs⸗ möglichkeit“ übergehen. Die aſiatiſche Front ſei ebenfalls eine antipluto⸗ kratiſche Front, und in der Nordſee, dem Mittelmeer und den Meeren Chinas werde der gleiche Krieg ge⸗ führt. Deutſchland, Italien und Japan kämpften ge⸗ meinſam für das gleiche Ziel, der plutokratiſchen Ueberheblichkeit und damit der Macht des Großkapi⸗ talismus ein Ende zu bereiten. Die Ameritaner verlaſſen Schanghai anb. Schanghai, 14. Oktober. Ueber 1000 in Schanghai anſäſſige Amerikaner haben ſich auf Grund des behördlichen Rates in die Räumungsliſte eingetragen. Die Auflöſung ameri⸗ kaniſcher Haushaltungen und Geſchäfte nimmt grö⸗ ßeren Umfang an, was im Anzeigenteil der Zeitun⸗ gen hervortritt. Lord Lothian fährt doch nach England Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 16. Oktober. Der engliſche Botſchafter in Waſhington, Lord Lothian, reiſte heute plötzlich mit einem Clipper⸗ Flugzeug nach Liſſabon ab, um ſich nach London zu begeben. Dieſe Reiſe erregt großes Auf⸗ ſehen, weil Lord Lothian, wie berichtet, erſt kürz⸗ lich oſtentativ in der Preſſe erklären ließ, er habe ſeine ſeit langem geplante Urlaubsreiſe nach Eng⸗ land aufgegeben, weil„eine große Kriſe in Oſtaſien bevorzuſtehen ſcheine“. Dieſe Erklärung war ſeinerzeit von den angel⸗ ſächſiſchen Nachrichtenbüros in ſenſationellſter Form in alle Welt hinauspoſaunt worden und hat überall den Eindruck erweckt, im Fernen Oſten habe ſich die Lage außerordentlich zugeſpitzt. Nun iſt Lord Lo⸗ thian doch abgereiſt. Der Botſchafter und ſeine Be⸗ gleitung lehnten jede Erklärung ab. Rieſige Brände in Aden Ftaliens Flugwaffe im Mittefmeer Raum äußerſt aktiv (Funkmeldung der NM.) + Ro m, 18. Oktober. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kaunt: Der Kommandant des Flugzeuges, das den engliſchen Kreuzer„Liverpool“ bombardiert hat, iſt Fliegerhauptmann der Luftwaffe Maſ⸗ ſimilio Eraſi. In Nordafrika haben unſere Flugzeug⸗ formationen trotz der widrigen Witterungs⸗ bedingungen erfolgreich die Bombardierung der Flugplätze von El Daba und von Marſa Matruk wiederholt; getroffen wurden der Flugplatz von El di Kheila(Alexandria) und längs der Straße Marſa Matruk—El Daba feindliche Anlagen und Kraftwagenkolonnen. Alle unſere Flug⸗ zeuge ſind zurückgekehrt. In Oſtafrika haben unſere Flugzeuge den Waſſerflughafen und den Hafen von Aden bombardiert, wobei in beiden An⸗ griffszielen rieſige Brände ausgelöſt wurden. Die feindliche Luftwaffe hat den Wohnort von Neghelli bombardiert und leichte Schäden verurſacht. Der Dute beſichtigt Rüſtungswerke Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 18. Oktober. Der Duce hat geſtern vormittag überraſchend die Stahlwerke und Waffenfabriken von Teynt beſucht, wo das Zentrum der italieniſchen Rüſtungsinduſtrie iſt. Der Duce wurde von Korporationsminiſter Ricci und vom Miniſter für Volkskultur Papolini begleitet. Die Arbeiter bereiteten Muſſolini, der die Panzertürme für Kriegsſchiffe, die Geſchütze und die leichten Waffen aufmerkſam und eingehend prüfte, begeiſterte Ovationen. Eden in Aegypten Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 17. Oktober. „Der engliſche Kriegsminiſter Anthony Eden iſt, wie über Beirut gemeldet wird, in Kairo eingetroffen, um Beſprechungen mit General Slidamerika ſchließt ſich zufammen Bildung zweier Wiriſchaſtsblocks mit Argentinien und Braſillen als Mittelpunkt Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Kopenhagen, 18. Oktober. In wirtſchaftlichen Kreiſen Südamerikas iſt man, einer Meldung der„Politiken“ zufolge, der Anſicht, daß eine Zuſammenfaſſung von ganz Südamerika in zwei große wirtſchaftliche Inter⸗ eſſenblocks wahrſcheinlich in nächſter Zukunft Tatſache werden wird. Das führende Land in der ſüdlichen Jutereſſengruppe wird Argen⸗ tinien ſein, teils weil es das größte Land iſt, teils weil die bedeutendſte Waſſerſträße, das Ge⸗ biet des La Plata, der zentrale Verbindungsweg für die erweiterte wirtſchaftliche Zuſammen⸗ arbeit der betreffenden Länder ſein wird. Die nördliche Gruppe ſammelt ſich um Braſilien als führendem Land, mit dem Amazonas als der bedeutendſten Verkehrsaber dieſer Gruppe. Die Annahme einer bevorſtehenden Blockbildung dieſer Art ſtützt ſich u. a. auf die Tatſache, daß der argentiniſche Landwirtſchaftsminiſter in dieſen Ta⸗ 955 nach Santiago de Chile abgereiſt iſt wo er der röffnung einer großen Landwirtſchaftsausſtellung beiwohnen wird, In ſeiner Begleitung befinden ſich fünſzehn wirtſchaftliche Sachverſtändige, deren Auf⸗ gabe es ſei, die Vorſchläge zu einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit zu erörtern, die bereits von Chile vorgelegt ſeien und die Chile, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Bolivien umfaſſen ſoll. es wird ver⸗ mutet, daß das Ergebnis dieſer Erörterung der Abſchluß einer Zollunion ſein werde ſowie eine Abmachung über den Verkehr auf dem Fluß⸗ netz Argentiniens unter Kontrolle einer zwiſchen⸗ ſtaatlichen Flußpolizei. Ueber die Zuſammenarbeit der Staaten der nörd⸗ lichen Intereſſengruppe wird gemeldet, daß in näch⸗ ſter Zukunft eine Konferenz der an den Amazonas angrenzenden Staaten ſtattfinden werde, auf der in erſter Linie Braſtlien, Columbia, Peru und Bolivien vertreten ſein werden und auf der der Ausbau der Verkehrs möglichkeiten auf dem Amazonas beraten werden ſoll. Das Projekt würde Rieſenſummen er⸗ fordern. Der braſilianiſche Präſident Vargas habe hierzu erklärt, daß die notwendigen Mittel zur Ver⸗ fügung ſtämden. Die wirtſchaftliche Blockbildung würde auch eine politiſche Annäherung der betr. Staaten herbeiführen. Man ſieht mancherorts in dieſen Projekten einen Verſuch Südamerikas. die eigenen Intereſſen gegenüber nordamerikaniſchen Hegemoniebeſtrebungen ſtärker zu vertketen. Belgrad dementiert Londoner Zweckgerüchte Keinerlei Spannung im deutſch⸗jugoſlawiſchen Verhältnis adnb Belgrad, 18. Okt. In hieſigen maßgebenden Kreiſen werden die Be⸗ hauptungen des Londoner Rundfunks und der eng⸗ liſchen Preſſe energiſch zurückgewieſen. daß das durch die Regierungsyerordnung am Dienstag ge⸗ bildete Komitee zur Sicherung der un behin⸗ derten Schiffahrt auf dem jugoflawiſchen Teil der Donau eine Maßnahme darſtellt, die gegen dle deutſchen Transporte auf der Donau gerichtet wäre. In maßgebenden jugoſlawiſchen Kreiſen wird im egenteil behauptet, daß dieſe Maßnahme ergrif⸗ ſen worden ſei, um die Zuſammenarbeit mit allen Uferſtaaten an der Donau— ſelbſtverſtändlich auch mit Deutſchland— zu erleichtern und die Schiffahrt auf der Donau, die gerade ſeinerzeit ſchon durch die engliſchen Sabotageverſuche in Gefahr gebracht war, ſicherzuſtellen. Grundſätzlich ſtellt„Vreme“ bezüglich der Haltung Jugoflawiens feſt, daß die Haltung der Balkanlän⸗ der zu ihren Nachbarländern ſeit Beginn des Krie⸗ ges feſtliege. Beſonders die Stellungnahme o⸗ ſlamens zu Deutſchland und Italien ſei ſchon ſeit langer Zeit vollſtändig klar. Keinerlei Nänke könne dieſe wohldurchdachte Politik, die den Intereſſen des Landes entſpreche, ſtören. Jugofla⸗ ſlawien führe eine reale Politik. Der Balkan und der Südoſtraum ſeien ein na⸗ türlicher Beſtandteil von Mitteleuropa nicht nur in wirtſchaftlicher, ſondern auch in kultureller und politiſcher Beziehung. Deshalb könnten die natürlichen Intereſſen von Jugoſlawien nicht außerhalb dieſes Raumes liegen und nicht außerhalb der Geſetze, die das Leben der Völker in dieſem Raume beſtimmten. Das Blatt führt die zahlreichen Beweiſe der deutſch⸗jugoſlawi⸗ chen und italieniſch⸗jugoſlawiſchen Freundſchaft an. und ſtellt feſt. daß auch die Beziehungen zwiſchen Jugoſlawien und Ungarn ſowie zwiſchen Jugofla⸗ wien und Bulgarien die freundſchaftlichſten ſeten. Es ſei daher klar, daß die Lage auf dem Balkan und insbeſondere in ſeinem nördlichen Teil, wo Jugo⸗ ſlawien den Angelpunkt der Situation bilde, das 12 N der engliſchen Propagandameldun⸗ gen ſe Wawell, dem Kommandierenden der engliſchen Streitkräfte in Aegypten, aufzunehmen. Dieſe Reiſe Edens iſt, ſo verſichert man in Rom, ein Ausdruck dafür, in welchem Maße man ſich in England Beſorgniſſe über die Lage im Mittelmeer macht, denn nicht nur die engliſche Flotte mußte in den letzten Tagen ſchwere Schlappen durch Italien ein⸗ ſtecken, und nicht nur in Aegypten ſteht es ſchlecht für England, ſondern auch die immer feindlichere Haltung der geſamten arabiſchen Welt gibt den Engländern ſchwer zu denken. Selbstverständlich ohne Mundstück) aKa 3, .— Nett Recht legt ein Kenner Wert darauf, das edelſten Tabaken eigene Aroma in jeder Weiſe unbeeinträchtigt auskoſten zu können. Atikah war von jeher Vorbild der mundſtückloſen Cigarette. Regierungsumbildung in Spanien Serrano Suner zum Außenminiſter ernannt 5 55 N + Madrid, 17. Oktober. Der ſpaniſche Staatsanzeiger veröffentlicht ein Dekret, wonach der bisherige Außenmikiſter Oberſt Beigbeder aus der Regierung ausſcheidet und der bisherige Innenminiſter Serrano Suner zum Außen⸗ miniſter ernannt wird. Der bisherige Unterſtgats⸗ ſekretär im Innenminiſterium Lorente wird mit der Führung der Geſchäfte des Innenminiſteriums be⸗ auftragt und direkt dem Regierungschef unterſtellt. Ferner ſcheidet der bisherige Induſtrie⸗ u. Handels⸗ miniſter Alarcon de la Laſtra aus der Regierung und der Gauleiter der Falange von Katalonien und Mitglied des Politiſchen Ausſchuſſes, Demetrio Car⸗ celler, welcher Serrano Suner auf ſeiner Deutſch⸗ landreiſe begleitete, iſt zum neuen Miniſter für Han⸗ del und Induſtrie beſtellt worden. a Für Serrano Suner bedeutet die Ernennung eine Ausdehnung ſeines Machtbereichs. Die Uebertragung des Außenamts verleiht ihm im Rahmen des ſpaniſchen Kabinetts eine Bedeutung, die die eines normalen Miniſters weit übertrifft. Da die Geſchäfte des Miniſteriums des Innern von dem Unterſtaatsſekretär Sanz, einem alten Mit⸗ arbeiter Serrano Suners, verwaltet werden und im Falle einer Neubeſetzung dieſes Miniſterpoſtens aller Wahrſcheinlichkeit nach ein beſonderer Ver⸗ trauensmann Serrano Suners ernannt werden dürfte, verliert der neue Außenminiſter nichts von ſeinem bisherigen Einfluß auf die inneren Ge⸗ ſchäfte des Staates. Die Madrider Preſſe begrüßt die Ernennung der neuen ſpaniſchen Miniſter freudig.„Informationes“ ſchreibt zur Uebernahme des Außenminiſteriums durch Serrano Suner, dies ſei ſchon immer der Wunſch der ſpaniſchen Jugend und der Falange ge⸗ weſen, der nun unter dem Beifall des ganzen Lan⸗ des erfüllt worden ſei. Das Blatt verweiſt auf die Reiſe Sunerg in die Hauptſtädte der Achſenmächte, wobei er der befähigſte Abgeſandte des Caudillo ge⸗ weſen ſei. Die neue Zeit in Rumänien Die rumäniſche Jugend ſingt das Englandlied auf deutſch dnb. Bukareſt, 18. Oktober. Donnerstagnachmittag marſchierte die Abordnung der Legionären Jugend Rumäniens, die in Padua an dem italieniſchen Jugendtreffen teilgenommen hatte, in Begleitung von einigen tauſend Legionären vor der italieniſchen Geſandtſchaft auf, um ihren Dank für die Einladung kundzutun. Der Sprecher der Ab⸗ oroͤnung gab dieſen Gefühlen Ausdruck und brachte ein Hoch auf das faſchiſtiſche Italien aus. An⸗ ſchließend marſchierte der lange Zug zur deutſchen Geſandtſchaft ud nahm dort mit einer alten Legionär⸗ fahne, auf der das Hakenkreuz ſichtbar war, Aufſtel⸗ lung. Der Sprecher der Legionäre, Biriſch, General⸗ ſekretär im Innenminiſterium, begab ſich mit den Führern der Legionären Jugend in die Geſandtſchaft und richtete vom Balkon der Geſandtſchaft aus Hul⸗ digungsworte an die Legionäre, die darauf das nationalſozialiſtiſche Deutſchland, den Führer und die ſiegreiche deutſche Wehrmacht in nicht endenwollenden Hochrufen feierten.— Geſandter Dr. Fabrieius dankte für dieſe Kundgebungen und brachte einen Heilruf auf das nationale legionäre Rumänien ſeine Führer und die Zukunft des rumäniſchen Volkes aus. Nach dem Legionärslied ſang ein Chor der Legionä⸗ ren Jugend das Englandlied in deutſcher Sprache. N Sichtung der Lehrbücher in Belgien. Zur Durch⸗ ſicht der vorhandenen Schullehrbücher iſt in Brüſſel ein Ausſchuß eingeſetzt worden. Er hat die Aufgabe, ein für die heutige Zeit einwandfreies Lehrmaterial zu ſchaffen. 5 10 * Co wurde ein Truppenlager vernichlel Im Tiefangriff legen unſere Flieger ihre Vomben mitten ins Ziel Von Kriegsberichter Emil Weihmüller dnb.„ 17. Oktober.(PK.) „. andere Kampffliegereinheiten griffen ein Truppenlager in Südengland aus niedrig⸗ ſter Höhe an. Die hier in den Baraken und Unterkünften hervorgerufenen Brände waren auf dem Rückflug noch bis zur Mitte des Kanals zu beobachten..“ (Aus dem OK W⸗Bericht vom 15. Oktober 1940.) Sechs Augenpaare bohren ſich in das herein⸗ brechende Zwielicht der Dämmerung. Deutſche Bom⸗ ber raſen im Höllentempo im Tiefflug über die eng⸗ liſche Erde hinweg und ſuchen ihr Ziel Maſchinen brauſen nebeneinander her, von tau⸗ ſend Gefahren umdroht. Jeder Baum, feder Strauch, jedes Haus und jeder Maſt kann zum Verderben werden. Die ausgeſuchteſten Flugzeugführer ſitzen am Knüppel. Da gibt es kein Ueberlegen, für jeden Handgriff ſtehen nur Bruchteile von Sekunden zur Verfügung. Daneben liegen die Beobachter in ihren Ständen. Fieberhaft blättern ſie in ihren Karten, rechnen Kurſe aus und geben ſie an die Flugzeug⸗ führer weiter. Nun kann das Spiel beginnen. Ein ellenlanger Güterzug kommt ihnen entgegen. Sie fliegen ſo tief, daß der Rauch der Lokomotive für kurze Zeit den Ausblick aus der Kanzel behindert. Ahnungs⸗ los ſchaufelt der Heizer Brocken um Brocken aus dem Tender in die Glut. Er iſt von oben im Feuer⸗ ſchein ſo gut zu erkennen. Ob er wohl auch ahnt, in welcher Gefahr er ſchwebt? Denen vorn juckt es in allen Fingern, wenigſtens eine Bombe auszu⸗ löſen. Sie würde Vernichtung des Zuges und Stö⸗ rung des Zugverkehrs für viele Tage bedeuten. Aber ſie bewahren ihr nüchternes Denken. Wer weiß, vielleicht wird öͤieſe eine Bombe nachher feh⸗ len, vielleicht wird ſie zum entſcheidenden Erfolg verhelfen. Alſo weiter. Noch höchſtens zehn Kilo⸗ meter. Bis jetzt ſind ſie unbehelligt geblieben, die Maſchinen. Ein einzigesmal nur hat unten irgend ein wildgewordener Heckenſchütze verſucht, mit einer Schrotflinte oder einem alten Jagdgewehr die deutſchen Kampfflugzeuge zu„töten“. Armſelige Witzblattfigur! Ein dicker Gürtel von Flakſtellungen iſt rings um das Truppenlager gelegt, und aus dieſem Gürtel leichter und mittlerer Flak ſchlägt der Kette mit einemmal ein Abwehrfeuer entgegen, das keinen Wunſch offen läßt. Von allen Seiten kommen ſie herangepirſcht die weißen und rötlichen Leuchtſpur⸗ geſchoſſe. Bei aller Feindſchaft: Sie ſchießen ausgezeichnet, die alten Obergefreiten der bri⸗ tiſchen Flakartillerie. Na, wir geben ihnen ja auch ſeit Monaten Gelegenheit um Gelegenheit, ihre Treffſicherheit zu erproben. Flak⸗MG's miſchen ſich ein, und auch die Beſatzungen unſerer Maſchinen ſchießen zurück. Die reinſte Hölle. 500 Meter noch. Vorn wird ſchon eifrig an den Knöpfen gedreht. 600 Meter lang und 400 Meter breit iſt die Anlage. Rechts und links ziehen ſich die Unterkünfte hin, in der Mitte liegt ein großer Truppenübungsplatz mit einzelnen Bauten. Im nächſten Augenblick beginnen die Maſchinen ſich ihrer Laſt zu entledigen. In wundervoll gleich⸗ mäßigen Abſtänden fallen die Bomben in die Dächer. Jetzt iſt es ein Kinderſpiel, genau zu treffen, denn die Maſchinen fliegen dicht über den Dächern; da kann mit dem beſten Willen nichts dane⸗ ben gehen. Die erſten Bomben haben gezündet. In den Häuſerreihen brennt es ſchon ganz luſtig. An anderen Stellen züngeln zunächſt noch ſchüchtern die Flammen hoch. Man ſieht auf dem Kaſernenhof Geſtalten in allen Richtungen laufen. Eine Bombe muß einen Treibſtoffbehälter oder etwas ähnliches getroffen haben; denn am Oſtrande ſchlägt plötzlich eine haushohe Stichflamme gen Himmel, und gleich darauf zeigt ſich eine rieſige kerzengerade ſchwarze Rauchsäule. Das Flakfeuer wird noch wilder. Aber nun iſt es zu ſpät. Das Vernichtungswerk iſt vorüber bald wird die ganze Anlage eine lodernde Fackel ſein. Da nutzt das beſte Flakfeuer nichts mehr. Und langſam be⸗ ginnt auch die Dunkelheit hereinzubrechen. In ihrem Schutze machen ſich die Maſchinen auf den Rück⸗ marſch. Daß der Erfolg hundertprozentig war, da⸗ für bürgt der glutrote Feuerſchein. der noch bis zur Mitte des Kanals deutlich zu ſehen war. Und das Ganze war ein Werk vierten Staffel unſeres Geſchwaders. Wir nennen ſie H⸗Kette, weil die Anfangsbuchſtaben der drei Kommandanten die gleichen ſind: Staffelkapitän., Oberleutnant H. und Leutnant H. Feſttag der Gefangenen [(Von unſerem Korreſpondenten) Kri. Madrid, Anfang Oktober. Spanien ſingt und jubelt, betet und bittet zu vie⸗ len Madonnen empor. Denn Spanien iſt wie kein anderes das Land der Madonna, oder wie ſie hier heißt, das der Virgen. Zahllos ſind ihre Bildniſſe, die man durch die Straßen trägt, zu denen man pilgert, die man verehrt und behütet. Es gibt keine ſpaniſche Stadt, die ſich nicht die Jungfrau mit dem Kinde zur Schutzpatronin erkürt hat. Jeder Tag im Jahre iſt in irgendeiner Gegend des Landes das Feſt einer regionalen Virgen oder der Virgen eines Standes oder eines Symbols. Die Poliziſten, die Fiſcher, die Mütter, die Ingenieure, alle, alle haben ſie ihre eigene Virgen als Schirmherrin. Am letzten Dienstag im September ging es um die ſchmerzenreichſte aller ſpaniſchen Madonnen. Dieſer Tag war der Virgen de las Mercedes ge⸗ Remstal- Sprudel Sie mal 85 Zelnstein eine Kur mit dem So bel Gries, Stein-, Gollenfeiden prospekte kostenios von der Minsraldrunnen As Gad Oberkingen weiht und weil jene, deren Schutzpatronin ſie iſt, nicht zu ihr kommen konnten, ſo kam ſie in ganz Spanien an dieſem Tage zu ihnen, durch eiſerne Tore, über hohe Gitter, um die davor und die da⸗ hinter zu mahnen, gut und gerecht zu ſein und um ein wenig die Wärme und das Licht der Madonna zu verbreiten. Die Virgen de las Mercedes iſt die Mutter der ſpaniſchen Gefangenen. Der Tag hatte diesmal beſondere Bedeutung und er wurde diesmal beſonders feierlich begangen. Spa⸗ nien ſteht nicht allein vor dem Problem des mate⸗ riellen Wiederaufbaus, ſondern auch vor dem des ſeeliſchen. Die Wunden eines dreijährigen Bürger⸗ krieges müſſen ſich ſchließen, Spanien muß lernen, zu vergeſſen und zu verzeihen, ſoll es zuſammen⸗ wachſen zu einem ſtarken Volk mit geeinten Kräften. Spanien bedarf aller Hände ſeiner Söhne und aller Herzen ſeiner Mütter, und wenn es die Virgen de las Mercedes anruft, ſo wendet es ſich an die Güte und an die Gnade ſelbſt. Durch alle ſtändigen und proviſoriſchen Gefäng⸗ niſſe Madrids wehte an dieſem Tage ein feſtlicher Hauch. Die wichtigſte Feier war im proviſoriſchen Hauptgefängnis an der General⸗Porlier⸗Straße, einer früheren Jeſuitenſchule, wo ſich viele von den politiſchen Gefangenen befinden. Die Zeitungen veröffentlichten tags zuvor das Feſtpro⸗ gramm. Es begann um 6 Uhr morgens mit einem Konzert des Gefangenenorcheſters. Um 727 Uhr gab es als außerordentliches Frühſtück Milchkaffee und mehr Brot. In dem Gefängnishof hatte man einen Altar aufgeſtellt, von einem Gefangenen im Stil des 15. Jahrhunderts gemalt, mit der Virgen de las Mercedes. Vor dieſem Altar zelebrierte der Biſchof von Tonkin, der gerade in der Hauptſtadt weilte, die Meſſe, begleitet von Liedern der Gefangenen⸗ kapelle. Hernach wurde die Ausſtellung von Sträf⸗ lingsarbeiten eröffnet und mittags gab es reich⸗ licheres Eſſen als ſonſt: Fleiſch mit Kartoffeln, See⸗ fiſch und Nachtiſch, berichtete die Preſſe. Vielerlei ſtand noch auf dem Programm. Das Schönſte darunter war die Einladung von 30 Madrider Müttern. Dieſe Mütter, ſie mußten über 60 Jahre alt ſein, durften an dieſem Tage mit ihren gefangenen Söhnen zu Mittag eſſen. Man muß nicht dabei geweſen ſein. Ein bißchen Phantaſie ge⸗ nügt, um dieſe alten Frauen zu ſehen, denen die Virgen de las Mercedes die eiſerne Pforte zu ihren Söhnen geöffnet hat. Sie werden nicht mehr wiſſen, ob ſie Kartoffeln oder Kalbfleiſch oder Melonen ge⸗ geſſen haben. Sie werden ſtändig verſucht haben, ihren vollen Teller oͤem Sohn hinüberzuſchieben, ſte werden unbeholfen und mit zittrigen Händen Gabel und Meſſer geführt haben, lächelnd und viele Tränen hinunterſchluckend und heiße Wünſche hinaufſendend zur Jungfrau. Dreißig alte Mütter, von denen keine wußte, ob ſie nicht ein letztes Mal mit ihrem Kinde an einem Tiſche ſitzen würde. Am Abend verſammelten ſich abermals die Ge⸗ fangenen vor dem Altar im großen Hof, füllten noch den letzten Winkel, und oben, an den halb zuge⸗ mauerten Fenſtern, drängte ſich Kopf an Kopf. Sieb⸗ zehnjährige neben längſt Ergrauten, viele in der Kleidung, in der ſie eingeliefert worden ſind, manche noch im Anzug des Miliciano, gute und weniger gute Geſichter— doch wer wollte hier Menſchenkenner ſpielen! In der Nähe des Altars war eine Tribüne errichtet, darauf der Generaldirektor der Gefängniſſe und der Biſchof ſaß im Kreiſe geiſtlicher und weltlicher Autoritäten. Man rief die Namen derer aus, welche ſich mit ihren Arbeiten ausgezeichnet hat⸗ ten. Einer nach dem andern drückte ſich durch die Reihen, haſtete die Treppe zur Tribüne hinauf, nahm als Geſchenk einen kleineren oder größeren Peſetas⸗ ſchein in Empfang, küßte dem Biſchof die Hand, grüßte mit erhobenem Arm und tauchte wieder unter in der Maſſe, während der nächſte Aufgerufene ſich aus ihr löſte. Und jedesmal gratulierte beifall⸗ klatſchend der ganze weite Hof. Hernach verlas einer der Herren auf dem Podium die Liſte derer, die während der Haft das Leſen gelernt haben und die mit einem Büchlein über Franco belohnt wurden. Eine lange Reihe wars, junge und alte Männer meldeten ſich, die alle keine Schule gekannt hatten und die Parolen nicht einmal hatten leſen können, denen ſtie im Bürgerkrieg gefolgt waren. Der Generaldirektor, ein lebhafter, geſchmeidiger Herr mit gepflegtem Vollbart, beendete den Feſttag mit wohlgeſetzter Rede, ſich bald zu den Ge⸗ fangenen, bald zu den hohen Gäſten hinwendend, voll ſüdlicher Geſte, und er ſchloß mit dem Ausruf: Viva Espafla, viva Cristo Rey, viva la virgen de las Mercedes! Das war der Tag der Mutter der Gefangenen. Und eine Woche ſpäter, zum Tage Francos am 1. Ok⸗ tober, hat der Juſtizminiſter ein Geſetz erlaſſen, das ſich, wie ſchon frühere Geſetze, mit der Möglichkeit der Strafverkürzung und des bedingten Straf⸗ erlaſſes vor allem bei den politiſchen Gefangenen be⸗ faßt. Dieſe Möglichkeit wird jetzt auch auf jene aus⸗ gedehnt, welche zu zwölf Jahren verurteilt worden ſind. ſoweit es ſich um ſolche handelt, die ſich gut füh⸗ ren, und keine gemeinen Verbrechen begangen haben. Dieſe zwölfjährige Strafzeit kann ſich nun, ſo einem Verurteilten die ganze günſtige Auslegung des Ge⸗ ſetzes zugute kommt, auf drei Jahre verkürzen. Der Weg der Madonna über das Feld der Para⸗ graphen und über die Berge von Akten iſt ſchwierig. Aber ſie geht ihn, Schritt für Schritt freilich. Je gegenwärtiger ſie iſt, deſto mehr wird Spanien das Vergangene überwinden. Ee bail, e, Beim Anflug auf Berlin abgeſchoſſen Von den in der Nacht zum 15. Oktober nach Norddeutſchland einfliegenden britiſchen Flugzeugen wurden beim Anflug auf Berlin ͤrei Angreifer von unſeren Nachtjägern brennend abgeſchoſſen. Die Trümmer eines der abgeſchofſſenen Flugzeuge. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multſplex⸗K.) Kleiner Bummel durch Warſchan In faſt allen Straßen der Stadt trifft man auf zeerſtörte Häuſer, die die Spuren des Polenfelöguges tragen. Arbeiter ſind dabei, ſie abzutragen. PBZ., Zander⸗Multipflex⸗K.) Die brennenden Lagerhänſer an der Themſe W kaſſociafed Preß, gander⸗ Murnytex a Volksdeutſche aus Beſſarabien trafen im Auffanghafen Galatz ein, von wo aus die Fahrt zu Schiff auf der Donau nach Deutſchland führt.— Volksdeutſche Helferinnen aus Jugoſlawien beim Spiel mit den volksdeutſchen Kindern aus Beſſarabien.(Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) kleidsame und warme Pullover und Strickjacken aus der Mannheim, P 3,-4 an den Planken Die Sade * Mannheim, 18. Oktober. . Mondaufgang 19.39 Sonnenaufgang(19. 10.).58 Monduntergang(19.10.).49 Alle Soldaten ehren einen Neunzigjährigen Wir haben bereits 5 hingewieſen, daß Dr. Sonnenuntergang 18.29 Hermann Wohlers, Mannheim Feudenheim, heute ſeinen 90. Geburtstag feiern kann. Auf die Lebensgeſchichte dieſes Mannes, der über 50 Jahre in Sübafrika zugebracht hat, und erſt vor wenigen Jahren wieder nach Deutſchland kam, um bei ſeiner Tochter in Feudenheim ſeinen Lebensabend zu ver⸗ bringen, brauchen wir in dieſem Zuſammenhang nicht näher einzugehen, darüber ſind unſere Leſer bereits durch eine längere Abhandlung unterrichtet. Daß die alten Soldaten die erſten unter den Gratulanten ſein wollen, hat ſeinen doppelten Grund. Einmal war Dr. Wohlers Kriegsfreiwilliger im Krieg 1870/71, zum anderen zählen ihn als alten Afrikaner natürlich die Kameraden vom Deutſchen Kolonialkriegerbund zu den Ihren. Die Ehrenmit⸗ gliedſchaft wurde Dr. Wohlers ſchon vor einiger Zeit verliehen. Am Donnerstag, dem Vorabend zum Geburtstag, erſchienen Kreiskriegerführer Dr. Hiecke, Adjutant Voigt und eine Abordnung der Mannheimer Ka⸗ merabſchaft des Deutſchen Kolonialkriegerbundes mit Kameracdſchaftsführer Räth an der Spitze in der Wohnung des Geburtstagskindes, um ihm ihre Glückwünſche darzubringen. Dr. Hiecke ſprach im Namen des Reichsführers, des Gauführers und im Namen des Kreiſes Mannheim und feierte Dr. Wohlers als ſtets aufrechten deutſchen Mann, dem es vergönnt war, als junger Soldat Zeuge zu ſein, wie Bismarck das Zweite Reich ſchmiedete. Kame⸗ Fadſchaftsführer Räth knüpfte an perſönliche Erinne⸗ rungen an, an die erfolgreiche Tätigkeit von Dr. Wohlers als Arzt im Oranfe⸗Freiſtaat. Als beſon⸗ deres Angebinde überreichte er einen prächtigen Blumenkorb. Dr. Wohlers, ſichtlich bewegt, dankte in ſchlichten Worten. Ohne es zu wollen, gab er im Anſchluß daran noch einige Proben ſeiner erſtaun⸗ lichen geiſtigen Regſamkeit. Auf dem Geſchenktiſch des Geburtstagskindes fehlen auch Bild und Glückwunſchſchreiben des Führers nicht. Dem Wunſch aller Gratulanten nach einem ſchö⸗ nen geruhſamen Lebensabend in einem ſiegreichen Deutſchland ſchließen wir uns an. 2 h U 388 9 N produkt, nehrheft, be- kömmlich und hochfein im Geschmeck. Probie- ren Sie diese Allgäuer eas eubereifung! Programmwechſel in der„Libelle“ Und gleich zur Sache: Das Amt des Anſagers hat man dem in Mannheim bereits bekannten Paul Schröder ⸗Bratz anvertraut. Er macht es mit Geſang, das heißt durch den Einſatz ſeiner kernigen, wenn auch für Kleinkunſtbelange etwas zu ſchweren Baritonſtimme. Mit der Rederei, ohne die es doch nicht geht, hält er es erfreulich kurz. Die jugendliche und hübſche Hanſi René tanzt einen Walzer, ungariſch und zuweilen kräftig gegen die Muſik. Im Gegenſatz zu dem italieniſchen Tanzpaar„Deline und Valageda“, das die Muſik mit ungewöhn⸗ lichem Empfinden„austanzt“. So hat man das gern. Dazu noch mit ſolcher Vornehmheit in den Bewe⸗ gungen und ſo idealem Zuſammenklang der Körper. Leider wurde dieſem wirklichen Tanzpaar am erſten Abend die Arbeit ſehr verſauert durch die mangelnde Sattelſeſtigkeit der Kapelle. Das wird inzwiſchen behoben ſein. Hoffen wir. Uebrigens mit der Mutſik, wenn auch auf ſeine Art, hat es auch„Charly Gibbs“. Dieſer rundliche Mann imitiert nämlich Muſtkinſtrumente, das heißt er ahmt ihren Klang nach. Mit dem Mund natürlich. Er hat auch Hiverſe Geräuſche auf der Platte, macht mit einigen Vertre⸗ tern der Vogelwelt bekannt, pfeift Kunſt und balgt ſich fröhlich mit Publikum und Hausorcheſter. In dieſe Rubrik paßt auch Walter Grolich, ſicher der jüngſte von denen, die im Parodieren von bekannten Filmſtars ihre künſtleriſche Aufgabe ſehen. Dieſes ſcharmante und witzige Kerlchen hat ſtch einen briginellen Rahmen erſonnen, um in Wort und Ton die Erinnerungen an Forſt, Hörbiger, Lingen, Albers, Rühmann und natürlich Hans Moſer wach⸗ zu rufen. Die allermeiſten ſeiner Vorbilder dürften keinen Grund haben. ſich über ihren Parodiſten zu beklagen. Weiter:„Collins& Flak“ tummeln ſich am Trapez, an den Ringen und am Vertikalſeil Und bringen manchen überraſchenden Trik. Kom ſch bemühen ſie ſich gleichfalls.„Betty& Otty Rie⸗ gert“ warten mit einer gediegenen, ſauber ausge⸗ ſchliffenen Fahrradnummer auf. die ſie auch mit dis⸗ kretem Humor zu verkaufen verſtehen. Die famo⸗ ſen Drahtfeilkunſtler„Margit& Egon Lorant“ endlich beſitzen das Geheimnis allen Artiſtenerfol⸗ ges. Sie laſſen durch die Beſchwinatheit und Eleganz die Schwierigkeit ihrer Leiſtungen nur ahnen. 5 Franz Schmitt u Aus der Kunſthalle. Die Ausſtellung„Zeich⸗ nungen und Paſtelle zeitgenöſſiſcher deutſcher Künſtler“ wird am Sonntag, dem 20. Oktober, zum letzten Male geöffnet ſein. Die im Oberen Stock befindliche Schau„Meiſterwerke der Buchmalerei in farbigen Wiedergaben“ wird auf vielfachen Wunſch bis zum 10. November verlängert. Jol dlesmal ganz g Das Wochenende im Zeichen der 2. Reichsstraßensammlung für's Kriegs- vH Die Mannheimer wiſſen es ſchon: wenn die Ar⸗ beitsfront unter ihrer alten Loſung„Schaf⸗ fende ſammeln— Schaffende geben“ zum großen Wettſtreit der Opferfreudigkeit antritt, dann iſt in den Straßen der Stadt immer ganz beſonders viel los. Das bedingt nicht nur die Ausdeh⸗ nung und organiſatoriſche Kraft dieſer wohl ge⸗ waltigſten ſozialpolitiſchen Schöpfung des National⸗ ſozialismus, ſondern auch die Vielartigkeit der von ihr erfaßten Wirtſchaftsgebilde, die vom Induſtrie⸗ werk bis zur DA ⸗Abteilung der Wehrmacht kaum eine Erſcheinung des tätigen Lebens in der Groß⸗ ſtadt außer Betracht läßt. Au der Spitze aller jener Kbrvesſchaſten, die ſich alſo auch am morgigen Samstag und am Sonntag für den Kampf gegen Hunger und Winterkülte einſetzen, marſchiert zunächſt einmal die örtliche Leitung der Deutſchen Arbeitsfront ſelber. So haben ſich Kreisobmann Schnerr und mit ihm ſein Stellvertreter, Kreisorganiſationswalter Pg. Wipfinger den Waſſerturm als Wegweiſer zu ihren Sammelbüchſen auserſehen. Doch damit die Spender nicht nur geben, ſondern auch die Erinne⸗ rung an ein kleines Extravergnügen mit nach Hauſe nehmen dürfen, ſtehen hier vorausſichtlich drei der hiſtoriſchen Benz Automobile bereit, um in der Zeit von 17 bis 18 Uhr die bekannten und beliebten Rundfahrten zu unternehmen. Einmal wie in alter Zeit im Schnauferl um den Waſſerturm! Dafür kann man wahrhaftig ſchon ein Uebriges tun und auch mal„großes Silber“ oder noch arößere Scheine in die WHW⸗Büchſe des Kreisobmannes gleiten laſſen. 5 5 An verſchiedenen Plätzen die Planken auf und ab werden ſerner die Abteilungsleiter und Fachabteilungsleiter der DA zu ſinden „Sthaffende ſammeln, Schaffende geben! ſein. Auch die DA F Walter ſämtlicher Orts⸗ waltungen, die Betriebsführer, die Be⸗ triebsobmänner, Werkſcharmänner und Werkfrauen der Mannheimer Betriebe ſind an 4 Tagen unterwegs und hoffen auf reichen rtrag. Sie wollen es nicht umſonſt, ſondern kön⸗ nen ſogar in den Außenbezirken wie Nen⸗ Eichwald, Sandhofen oder Waldhof jeweils auf die hübſcheſtens Veranſtaltungen hin⸗ weiſen, mit denen die DAff ihre gutzahlen⸗ den Gäſte zu unterhalten gewillt iſt. Die Kapelle der Schutzpolizei die SA ⸗Kapelle Homann⸗Webau und vier große Werk⸗ kapellen ſind allein zur Beſtreitung des muſika⸗ liſchen Teiles dieſer reichen Vortragsfolge eingeſetzt. Und auch ſonſt iſt nach dem Grundſatz„Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen“, für die Schau⸗ luſt der Volksgenoſſen reichlich geſorgt. Wer mehr ſportlich eingeſtellt iſt, kann zu den reizenden Rollſchuhläuferinnen und kunſt⸗ reichen Rollſchuhläufern in der Friedrich⸗Karl⸗Straße gucken gehen. Wer die tänzeriſche Beſchwingtheit vorzieht, mag ſich an den bunten Bildern ergötzen, mit denen die Volkstanzgruppe Hugger der Betriebsgemeinſchaft Fa. Neidig⸗Söhne und die Tanzgruppen zweier anderer bekannter Mannheimer Firmen aufwarten. Dann gibt es— wie ſich aus unſerem anſchließend abgedruckten genauen Veran⸗ ſtaltungsplan erſehen läßt— außer der guten Ge⸗ legenheit während der Sammeltätigkeit des Kreis⸗ obmannes und ſeines Vertreters am Samstagnach⸗ mittag, auch am Sonntag nochmal„Fahrſtunde“ in den hiſtoriſchen Benzwagen am Waſſerturm. Weitere Glanzpunkte dieſer beiden DAF ⸗Sammeltage ſind endlich die von der DA ⸗Abteilung Wehrmacht ver⸗ Die Deutſche Arbeitsfront führt ihre erſte Reichsſtraßenſammlung im Kriegswinterhilfs⸗ werk 1940/41 am 19.20. Oktober 1940 durch. Das Winterhilfswerk iſt mit ein ſichtbarer Beweis des opferbereiten Einſatzes der Heimat und zeigt durch ſeine e dem kämpfenden Soldaten an der Front, daß die ö n nationalſozialiſtiſche Volksgeme bewährt. aft ſich gerade in härteſten Zeiten anf das glänzendſte Ich fordere hiermit die Betriebsführer ſowie die DAß⸗Walter, Werkfrauen und Werk⸗ ſcharen der Deutſchen Arbeitsfront auf, ſich an den beiden Sammeltagen der Reichsſtraßen⸗ ſammlung des Kriegs winterhilfswerkes 1940/41 mit ihrer gangen Kraft einzuſetzen und damit zu zeigen, daß der Sozialismus der Tat auch im 2. Kriegswinter in ihnen lebendig iſt. Heil Hitler! Schnerr, Kreisamts leiter der NSDAP, Kreisobmann der DAF. „. 20 Jahre Saarpfälziſches Landestheater Fauſt J. Teilim Pfalzbau Feſtſtimmung herrſchte am Donnerstagabend im Pfalzbau⸗Theaterſaal. Anläßlich ſeines 20lährigen Beſtehens hatte das Saarpfälziſche Landestheater es unternommen, als Feſtaufführung Goethes Fau ſt J. Teil auf die Bühne zu bringen. Intendant und Regiſſeur Dr. Erich Schumacher hat dieſe ſchwierige Leiſtung, zuſammen mit dem Saarbrücker Bühnen⸗ bildner Heinz Dahm in eine Form gebracht, die ehr⸗ liche Anerkennung verdient. Auch ſchauſpieleriſch wurde man nicht enttäuſcht. Das Saarpfälziſche Landestheater hat mit dieſer Feſtaufführung einen ſchönen Beweis geliefert für den Geiſt, der in ihm ſteckt. Dieſer kraftvoll vorwärts⸗ ſtrebende Geiſt war es ja auch, der dieſes für die Grenzlande ſo wichtige Kulturinſtitut in Jahren ſchwerſter innerer und äußerer Not entſtehen ließ und es ſchließlich über die Bedeutung einer Wanderbühne allgemein zu einem Kulturträger erhob, der mit in vorderſter Front um die Erhaltung und Vertiefung des Deutſchtums kämpfte, wann immer die Gefahr der Entfremdung drohte und die völkiſche Kraft im zähen Ringen mit ihr zu erlahmen ſchien. Dr. Ernſt Leopold Stahl zeigte zu Beginn des Feſtabends in kurzen Stichworten dieſen Weg des Saarpfälziſchen Landestheaters auf. 1920, in nur ſiebenmonatiger Vorbereitungszeit, entſtanden, blieb es ſeiner Aufgabe bis heute treu: Klaſſikern vermehrt m Wort zu verhelfen und Ringenden unſerer Zeit Wegbereiter zu ſein. Am 30. Oktober 1920 be⸗ gann die„Künſtleriſche Volksbühne von Pfalz und Saar“ mit Schillers„Kabale und Liebe“. Zwei Vor⸗ hänge und einige geborgte Stilmöbel als einzige Re⸗ quiſtten, ein Tiſch und zwei Stühle als Geſchäfts⸗ zimmereinrichtung, waren das ganze Beſitztum. Aeußerlich glich es alſo einer Schmierenbühne, war davon aber von Anfang an haushoch im Geiſte ge⸗ ſchieden. Gab es doch, als ſichtbarſten Beweis ihres erfolgreichen Wirkens, von Beſatzung und leider auch deutſchen Behörden Schwierigkeiten über Schwierig⸗ keiten, Verbote und Schikanen. Aber aus jeder Ge⸗ fahr ging die Pfalzbühne neu geſtärkt hervor. An der Befreiung des Saarlandes hatte die Büdne täti⸗ gen Anteil durch 30 Tell⸗Aufführungen und ein be⸗ ſonderes Freilichttheater. Aber auch beim Bau des Weſtwalls und erſt recht jetzt im Kriege hat dieſe vor⸗ bildliche Wanderbühne ihren Kampfgeiſt voll bewie⸗ ſen. Von 1100 Vorſtellungen des letzten Kriegsjah⸗ res waren ſo z. B. allein 850 der Wehrmacht zuge⸗ fallen, für die, neben allen anderen Verpflichtungen, zwei Spielgruppen erſt an der Saarfront, ſeit dem Waffenſtillſtand nun bis hinunter an die ſpaniſche Grenze ſpielten. Insgeſamt ßat dieſe Wanderhüßn⸗ tber 9000 Vorſtellungen ſeit ihrem Beſtehen gezählt Wenn man erfährt, daß davon allein 2000 den Klaſ⸗ ſtkhern gewidmet waren, ſo iſt dies wohl ein ſichtbarer Beweis für das ehrliche Streben um das Zuſammen⸗ fühven unſerer großen Dichter mit dem Volk und man darf nur hoffen daß dieſes geſunde Wollen auch weiterhin nicht erlahmt, aber auch andererſeits den Dank erhält, den es ehrlich verdient, W. X. Gengenbach. Berufe wahl und Temperament Ja, auch das Temperament unſerer Jugend will bei der Berufswahl mit berückſichtiat werden, es iſt ſogar recht oft ausſchlaggebend. Es gibt Berufe, die eine ruhige ſtete Arbeil erfordern, andere Berufe verlangen Beweglichkeit und Umtrieb. Zum Glück finden ſich die entſprechenden Unterſchiede auch bei den Menſchen ſelbſt: die einen wollen ihren Sitz⸗ oder Stehplatz, auf dem ſie in feſtgelegtem Gleich⸗ maß ihre Arbeit verrichten, andere ſind erſt glücklich. wenn ſie ſich auf einem größeren Betätigungsfeld entfalten können. Des Schreiners und Zimmermanns Reich iſt die Sägehalle⸗ und der Schnittplatz. Bald iſt er beim Abladen u. Sortieren der Hölzer beſchäftigt, bald ſteht er am Gater und baut die Sägebläter ein, bald hilft er beim Stapeln und Schobern der Schnitt⸗ ware. Dann wieder iſt er dabei, die Nebenprodukte und Abfälle nach den Verwendungsmöalichkeiten zu fortteren. Die einfacheren Fertigkeiten des Schrei⸗ ners und des Zimmermanns übt er oft ſelber aus. Als Lehrling werden ihm auf Waldgängen auch die vorbereitenden Arbeiten der Holzgewinnung gezeigt. Sein Beruf iſt vielſeitig und voll Geſchäftigkeit und Bewegung. Der Former arbeitet in einer großen Halle, Krane ziehen ſchwere Laſten hoch über ſeinen Kopf hinweg, laute Rufe gehen von einem Eck des Raumes in den anderen, Ketten raſſeln, Maſchinen ſtampfen. Der Former ſelbſt ſteht oder ſitzt oder kauert am Boden, eilt nach der Trockenkammer. bedient die Schmelz⸗ anlage, wie es der Augenblick gerade verlangt. Oft muß er kräftig zupacken, oft hebt er mit leichter Hand das Holzmodell vorſichtig aus dem Sand, der nach⸗ her für den Guß bereit gemacht werden muß. Wenn dann der Ofen angeſtochen wird dann ſprühen die Funken, und das geſchmolzene Enten ergießt ſich in die Formen. Einem tüchtigen Former iſt es es leicht, vorwärts zu kommen und Meiſter und Ober⸗ meiſter zu werden— Herr in der großen Halle. Im Gegenſatz dazu brauchen die Eiſendreher, Werkzeugmacher, die Feinmechaniker, Graveure und Uhrmacher eine geduldige, gleichmäßige Arbeitsweiſe jahraus, fahrein an dem gleichen Platz. Deshalb mag ſich der Junge überſegen, ob er neben ſeiner Begabung und Handfertiakeit eine um⸗ triebſame lebhafte Art hat, die ein entſprechendes Tätigkeitsfeld braucht, oder ob abgemeſſenes Weſen ihn befähigt, in ausgeglichener geduldiger Tätigkeit ſeine Pflicht zu tun. Dr.. Koc Wagen gleich nach dem Krieg Die Gauwaltung der Deutſchen Arbeitsfront gibt bekannt: Sogleich nach Kriegsende wird die Produk⸗ tion des Kößß⸗Wagens für Limouſinen und Cabrio⸗ Iimouſtnen aufgenommen. Die Auslieferung an die Sparer erfolgt in jedem Gau im Rahmen der vor⸗ geſehenen Zuteilung. Der Preis der Kö ⸗Wagen⸗ Limbuſine beträgt 990 Mk. ab Werk die Kö ⸗Wagen⸗ Limouſine mit Faltdach koſtet 60 Mark mehr. Alle Gau⸗ und Kreisdienſtſtellen der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ nehmen Anträge auf den Kör⸗Wagen an. Die Sparmarken ſind bei den durch den Gau bekanntgegebenen Bankinſtituten erhältlich. Waschpulver und Seife moß man klug einteilen und quf Kampfbeile und Streitäxte ſind die Waffen, mit denen am 19. und 20. Oktober 1940 das ganze deutſche Volk wie ein einziger Mann gegen Hunger und Kälte antämpft. An dieſen beiden Tagen führt die Deutſche Arbeitsfront die 2. Reichsſtraßen⸗ ſammlung für das Kriegs⸗WHW 1940/41 durch. Für alle Volksgenoſſen im Gau Baden gilt wieder einmal die Parole:„Schaffende ſammeln— Schaffende geben!“ anſtaltete Kriegs⸗Beuteſchau und das vollſtän⸗ dige Feld⸗Operationszelt, das auf dem Pa⸗ radeplatz aufgeſchlagen wird. Da heißt es denn für die Mannheimer nur noch:„Tut Geld in eure Beutel“! auf daß die Büchſen voll werden. Ihr kriegt neben all' dem vielen Sehens⸗ und Hö⸗ renswerten ſchließlich für jede Zwei⸗Groſchenſpende ſchon eine der famoſen acht kleinen Streitäxte und Kriegsbeile, die ähnlich wie ſeinerzeit die netten Monatszeichen mit echten Halbedelſteinen verziert ſind und nicht zuletzt wegen ihrer ſinnbilo⸗ lichen Bedeutung gewiß überall reißend Abſatz fin⸗ den werden. M — Veranſtalſungsplan Samstag, den 19. Oktober 1940: Waſſerturm: 16.00—18.00 Uhr: Werkkapelle Daimler⸗ Benz; ab 14.00 Uhr: 2 hiſtoriſche Benz⸗Wagen; 16.45 Uhr: Volkstanzgruppe Hugger der Betriebsgemeinſchaft Firma Neidig⸗Söhne. Friedrich⸗Karl⸗Straße: 16.00 17.30 Uhr: Vorführun⸗ gen des Rollſchuhklubs Mannheim. Paradeplatz: 16.00—18.00 Uhr: Werkkapelle Motoren⸗ werke; ab 14.00 Uhr: Volbſtändiges Feldoperationszelt u. eine Beuteſchau(Daſy⸗Abt. Wehrmacht); ab 17.30 Uhr: Volkstanzgruppe Hugger der Betriebsgemeinſchaft der Fa. Neidig Söhne; außerdem Tanzgruppen der Betriebs⸗ gemeinſchaften der Firmen Kaufhaus Hanſa, und Boehrin⸗ ger und Söhne. 16.00—17.30 Uhr: Werk⸗ Hauptbahnhof Mannheim: kapelle Mohr u. Federhaff. Marktplatz: 16.00—17.30 Uhr: Kapelle Schutzpolizei; ab 18.00 Uhr: Volkstanzgruppe Hugger der Betriebsgemein⸗ 10 11 5 1 Neidig Söhne. 5 8 olf⸗Hitler⸗Ufer: ab 14% Uhr: Beuteſchau(DAc⸗ 0 cg 5 g 5 en⸗Eichwald: Werkkapelle Bo und Reuther. 8. Sonntag, den 20. Oktober 1940: Waſſerturm: ab 11.30—13.00 Uhr: Werkkapelle der Fa. Daimler⸗Benz; 15.00 16.00 Uhr: Gelegenheit zum Fah⸗ ren mit hiſtoriſchen Benzj⸗Wagen; 15.30—17.00 Uhr: Kon⸗ gert der Schutzpolizei; gb 16.45 Uhr; Vor ührungen der Volkstanzgruppe Hugger der Betriebsgemeinſchaft der Fa. Jute⸗Spinnerei. Friebrich⸗Karl⸗Straße: 15.30 17.00 Uhr: Vorführun⸗ gen des Rollſchuhklubs Mannheim. Paradeplatz: 10.30— 12.00 Uhr: Konzert der Werkkapelle BBC; ab 11.00 Uhr Vorfügrungen der Tanzgruppe Hugger (Betriebsgemeinſchoft Fa. Neidig u. Söhne) ab 17.15 Adr: Tanzgruppen der Betriebsgemeinſchaft Kaufhaus Hanſa⸗ G; Beſichtigung des Feldoperationszeltes u. Beuteſchau. 55 e 11.30—13.00 Uhr: SA⸗Kapelle Homann⸗ ebau. Marktplatz Sandhofen: 10.00 12.00 Uhr: anzgru eee Ga„ ahnhofsplatz Waldhof: 11.00—13.00 Uhr: E. der Zellſtofffabrik Waldhof. e 15.001700 Uhr: * 70. Geburtstag. Am 19. Oktober vollendet unſer Mitbürger, Landwirt Jakob Lämmler im Stadtteil Neckarau, Rheingoldſtraße 15, ſein 70, Le⸗ bensjahr. Der Jubilar erfreut ſich ob ſeines Flei⸗ ßes und ſeiner Zuvorkommenheit bei der Einwoh⸗ nerſchaft Neckaraus allgemeiner Wertſchätzung. Be⸗ ſondere Verdienſte hat er ſich als Vorſttzender der Spar⸗ und Darleihkaſſe und der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft ſowie als Grün⸗ dungsmitglied und 1 Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Neckarau erworben. Herz⸗ liche Glückwünſche! * Ihr 25jähriges Arbeits⸗Jubiläum feiern Frau Eliſe Gerhard, geb. Schwindt, und Frau Emilie Wirtz, geb. Rühl. 0 n Eine Geflügel⸗ und Kaninchen⸗Ausſtellung veranſtaltet der Kleintierzüchterverein„Fortſchritt“, Mannheim⸗Wohlgelegen auf ſeinem Zuchlplatz in der Käfertaler Straße 244 am Samstag, 19. und Sonntag, 20. Oktober. Dieſe Schau ſoll Zeugnis ablegen von der unermüdlichen Arbeit der Züchter in dieſem Kriegsjahr, und es wurde der heutige Lage inſofern Rechnung getragen, als man in der Hauptſache nur Leiſtungstiere züchtete. In Geflügel überwiegen die Leghorns und bei den Kaninchen die Angora. Alle 5 welche intereſſiert ſind, ſind ein⸗ geladen. en Neue Ausſtellung der Werkgemeinſchaft. Am Samstag, dem 19. Oktober, 16 Uhr, wird die neue Kunſtausſtellung der Werkgemeinſchaft bildender Künſtler, Kunſtſtraße, O 2, 9, eröffnet. Maler und Bildhauer Roderich J. von Safft ſpricht über „Das Figurenbild“ und wird anſchließend durch die Ausſtellung führen. Wäsche und Körperpflege beschränken. Bei den meisten an— deren Reinigungsarbeiten leistet ATA die gleichen Dienste. Hausfrab, begreife: AfA spart Seife! 10 66 2 nderermäßigung bei der Lohnsteuer Ran Von Reg.⸗Aſſeſſor Dr. Helmle Der Kreis der Perſonen, für die Kinderermäßi⸗ gung gewährt wird, iſt gegnüber dem früheren Rechtszuſtand erheblich erweitert. 1. Kinderermäßigung ſteht dem Arbeitnehmer zu für minderjährige Kinder und andere minder⸗ jährige Angehörige, die zu ſeinem Haushalt ge⸗ hören, auch wenn ſie eigene Einkünfte beziehen. Haushaltszugehörigkeit liegt vor, wenn die Kinder öder anderen Angehörigen bei einheitlicher Wirt⸗ ſchaftsführung unter Leitung des Arbeitnehmers ſeine Wohnung teilen. Wohnen die Kinder alſo beim Arbeitnehmer und werden ſie von ihm beköſtigt, ſo gehören ſie zum Haushalt ohne Rückſicht darauf, ob ſie zum Unterhalt ſelbſt beitragen. Haushalts⸗ zugehörigkeit beſteht aber auch, wenn ſich minder⸗ jährige Kinder zur Erziehung oder Ausbildung (nicht des Erwerbs wegen) außerhalb der Wohnung mit Einwilligung des Arbeitnehmers befinden. Hierher gehören insbeſondere Fälle, wo ſich Kinder wegen Schulbeſuch, Studium oder Lehre außerhalb der Wohnung des Arbeitnehmers aufhalten. Haus⸗ haltszugehörig bleiben die Kinder auch, wenn ſie zum Beſuch bei Verwandten weilen, oder aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten zur Erholung vorübergehend abweſend ſind. Haushaltstzugehörig bleibem vor allean auch die minderjährigen Angehörigen des Reichs⸗ arbeitsdienſtes bis zum außerplanmäßigen Trupp⸗ führer oder bis zur außerplanmäßigen Gehilfin Nierensteine Ich habe schon nach den ersten 20 Fleschen eine ganze Menge Nieren- steine und Nierengrieß verloren.- 5 Werde den Sprudel Weiter trinken 285 undd ihn auch gerne empfehlen. Freu Friede Brùwer, Wu.- Vohwinkel, Hotel z. Post 21. 7. 38 20 grohe flaschen giskirchener Heilquelle Karis sprudel RM 12.60, 25 große Flaschen M Ide Miederlassun ent Wilhelm NAuüller ltr., Hafenstraße 11, Ruf 21636, Peter Rixlus, verbinduneskanel Iks. Ufer, Ruf 267967. 118 und die minderjährigen Mädchen, die das Pflicht⸗ jahr ableiſten.— Für die Zeit des beſonderen Einſatzes der Wehrmacht erlangt der Steuerpflichtige über die bisherige Regelung hinaus Kinderermäßi⸗ gung für minderjährige Wehrmacht⸗Angehörige bis zum Unteroffizier(Maat), ſoweit der Wehrmacht⸗ angehörige nicht Gehaltsempfänger der Wehrmacht iſt und bei Fahnenjunkern bis zum Oberfähnrich. Die entſprechende Regelung gilt für Angehörige der Waffen⸗. f Die Haushaltszugehörigkeit iſt beſon⸗ ders geregelt für minderjährige Töchter und andere weibliche minderjährige Angehörige. die verheiratet ſind, ſich aber allein oder zuſammen mit dem Ehe⸗ mann im Haushalt eines Steuerpflichtigen aufhalten. Dem andern Steuerpflichtigen ſteht dann wegen Haushaltszugehörigkeit keine Kinderermäßigung zu. Es kann ihm aber wegen Uebernahme der Koſten des Unterhalts Kinderermäßigung zuerkannt wer⸗ den. Befindet ſich z. B. die Tochter und deren Ehe⸗ mann im Haushalt des Vaters, ſo ſteht dem Vater Kinderermäßigung nur zu, wenn er die Koſten für den Unterhalt der Tochter übernimmt. 2. Kinderermäßigung ſteht dem Arbeitnehmer zu für minderjährige Kinder und andere minderjährige Angehörige, die nicht zu ſeinem Haushalt gehören, wenn ſie überwiegend auf ſeine Koſten unterhalten und erzogen werden. Kinderermäßigung kann da⸗ her fetzt z. B. auch dem unehelichen Vater gewährt werden, der zur Unterhaltsleiſtung verurteilt iſt, oder auf Grund einer vom Vormundsſchaftsgericht genehmigten Vereinbarung eine Rente zahlt. 3. Auf Antrag kann auch Kinderermäßigung für volljährige Kinder und andere volljährige Angehß⸗ rige gewährt werden, wenn dieſe das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und überwiegend auf Ko⸗ ſten des Arbeitnehmers unterhalten und für einen Beruf ausgebildet werden. Zur Berufsausbildung gehört außer der Ausbildung für einen künftigen Lebensberuf(3. B. Beſuch von Fach⸗ und Hochſchu⸗ len] auch die Ausbildung in der Haus wirtſchaft gegen Lehr⸗ oder Schulgeld, dagegen nicht die Tätig⸗ keit in der Landhilfe und die Ableiſtung des Pflicht⸗ jahres. Als Berufsausbildung gilt ferner die Zu⸗ gehörigkeit zum Reichsarbeitsdienſt bis zum außer⸗ planmäßigen Truppführer und zur außerplanmäßi⸗ gen Gehilfin. Der Arbeitnehmer erhält auch Kinder⸗ Unterhalts und der Berufsausbildung ſind abhängig von den Bebürfniſſen des Kindes und der Lebens⸗ ſtellung der Eltern. Der Steuerpflichtige trägt die Koſten überwiegend, wenn er mehr als die Hälfte der geſamten Koſten zahlt. Es widerſpricht aber dem Zweck des Geſetzes, Kinderermäßigung zu gewäßh⸗ ren in Fällen, in denen ein wirtſchaftliches Bedürf⸗ nis zur Uebernahme der Koſten durch einen andern nicht beſteht. Trägt z. B. der Onkel die Unterhalts- koſten für das einzige Kind ſeines Bruders und könnte der Bruder den Unterhalt ſeines Kindes aus eigenen Mitteln beſtreiten, ſo iſt das wirtſchaftliche Bedäürf⸗ nis zu verneinen. Der Onkel erhält keine Kinder⸗ ermäßigung. 4. Sind beide Ehegatten in einem Dienſtverhältnis, ſo ſteht ſowohl dem Ehe⸗ mann, wie der Ehefrau Kinderermäßigung zu. Leben die Ghegattem dauernd getrennt oder ſind ſie geſchieden, ſo erhält der Ehegatte. zu deſſen Haushalt die Kinder oder anderen Angehörigen gehören. die Kinderer⸗ mäßigung. Werden in dieſem Falle die Kinder oder anderen Angehörigen überwiegend auf Koſten des anderen Ehegatten unterhalten und erzogen, ſo ſteht auch dieſem Ehegatten Kinderermäßigung zu. 5. Der Arbeitnehmer iſt verpflichtet, innerhalb eines Monats die Berichtigung ſeiner Steuerkarte zu beantragen, wenn die Vorausſetzungen für die Gewährung der Kinderermä⸗ ßigung, ſoweit ſte unter Abſchnitt 2 und 3 dargeſtellt wurden, weggefallen ſind. Iſt alſo z. B. die Voraus⸗ ſetzung der Kinderermäßigung für volljährige Kinder infolge der Berufsausbildung fortgefollen, ſo muß der Vater die Steuerkarte berichtigen laſſen. Blick auf Ludwigshafen s Kreisleiter Kleemann Oberbürgermeiſter von Metz. In einer ſchlichten Feierſtunde verabſchiedete der Chef der Zi⸗ vilverwaltung in Lothringen, Gauleiter Bürckel, den bis⸗ herigen Stadtkommiſſar, Pg. Imbt, der wieder in ſein Amt des Oberbürgermeiſters von Kaiſerslautern zu rück⸗ kehrt, und führte Kreisleiter Kleemann aus Ludwigshafen in ſein Amt als Oberbürgermeiſter der deutſchen Stadt Metz ein. Zweimal Straßenbahn gegen Kraftwagen. Zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen einem Straßenbahnwagen der Linie 9 und einem Laſtkraftwagen mit Anhänger kam es in Mundenheim. Der Zuſammenprall erfolgte mit ſol⸗ cher Heftigkeit, daß der Straßenbahnwagen erhebliche Be⸗ ſchädigungen dapontrug. Glücklicherweiſe kamen die Inſaſſen der Straßenbahn mit dem Schrecken davon. Zu einem wei⸗ teren Zuſammenſtoß zwiſchen einer Straßenbahn und einem Kraftwagen kam es am gleichen Tage in der Nähe des Pfalz⸗ baus. Auch hier überſtanden die Fahrgäſte den Unfall, ohne Schaden zu nehmn. In beiden Fällen iſt die Lus⸗ wigshafener Polizei noch mit der Klärung der Schuldſrage beſchäftigt. Franz Lehar dirigiert. Die von der Stadtverwaltung Ludwigshafen in dieſem Konzertwinter durchgeführten volks⸗ tümlichn Konzerte bringen am 5. und 6. November einen Franz⸗Lehar⸗Abend, der dadurch eine beſondere Note erhält, daß Franz Lehar perſönlich am Dirigentenpult ſteht. Als Saliſten wurden für öteſen Abend Mareel Wittriſch von der Staatsoper Berlin und Kammerſängerin Eſther Rethel von der Staatsoner Wien verpflichtet. Meiſter Franz Lehar wird an deen beiden Konzertabenden das Saarpfalzorche⸗ ſter dirigieren. Hunde in der Schlußprüfung. Auf dem Gelände und Uebungsnlatz am Rottſtückerweg hält die Ortsſachſchaft für Gebrauchshunde Ludwigshafen am nächſten Sonntag ihre diesjährige Schlußprüſung ab. Dabei wird u. a. um den Wanderpreis der Ortsfachſchaft Ludwigshafen gekämpft. Die Veranſtaltung erhält eine beſondere Bedeutung dadurch, daß auch zahlreiche Hundeführer aus Kaiſersloutern, Speyer, Landau und Heidelberg an dieſer Schlußprüfung teilnehmen. —— Hinweiſe Die erſte dieswinterliche Abendmuſik in ber Trinftatis⸗ kirche findet Sonntag, 20. Oktober, um 17 Uhr, ſtatt mit Werken von Buxtehude Georg Böhm und Joh. Seb. Bach. Ausführende: Kläre Frank⸗Deuſter(Sopran), Eber⸗ hard Heidegger(Orgel). 5 In der Gebo ſpricht am Sonntag, 20. Oktober, 17.00 Uhr, im kleinen Kaſino⸗Saal Prof. Dr. Grüninger ⸗Wein⸗ heim über„Die Einheit in Bruckners Werk“(dargeſtellt an der 5. Sinfonie). — Weilere Abbröckelung an den Aklienmärkien Berlin, 18. Oktober. Auch am Freitag bröckelten die Aktienmärkte überwie⸗ gend weiter ab, wobei das Geſchäft recht ruhig vevlief. Stärker gedrückt lagen Teptilwerke und Glektroanteile. Sonſt waren die Abſchläge zumeiſt nur mäßig. Am Montanmarkt erhöhten ſich Hoeſch um 76, Buderus und Rheinſtahl um je 0,25 und Stolberger Zink um 1,25 v. Andererſeits verloren Vereinigte Stahlwerke 0,75, Mannesmann 1,25 und Klöckner 1,50 v. H. Von Braun⸗ kohlenwerten ſtiegen Ilſe⸗Genußſcheine um 0,25 und Deut⸗ ſche Erdöl um 96 v. H. Kaliwerte veränderten ſich nur unbedeutend. Wintershall gaben 0,50 v. H. her. Von che⸗ miſchen Papieren ſtellten ſich von Heyden und Rütgers um je 1 v. H. niedriger. Farben gewannen; und Goldſchmidt 1,25 v. H. Gummi⸗ und Linoleum⸗ ſowie Bauwerte lagen ruhig und wenig verändert. Bei den Elektro⸗ und Verſorgungsanteilen ſtellten ſich Siemens um 96, Siemens⸗Vorzüge und Deſſauer Gas um je 0,50, RW um, Geffürel und Schleſtſche Gas um je 1,25 ſowie Lahmeyer und Ach je um 150 v. H. niedriger. Elektriſche Lieferungen gaben 1,75 v. H. her, während HW eim gleichen Ausmaße höher ankamen. EW Schleſien erhöhten ſich um 050 v. H. Am Markt der Maſchinenbau⸗ fabriken konnten ſich die ausſchließlich Dividende gehandel⸗ ten Deutſchen Waffen behaupten. Demag ermäßigten ſich um 1 v. H. Von Textilwerten büßten Dierig 2 und Bremer Wolle 2,50 v. H. ein, von Zellſtoff⸗Werten wurden Feldmühle und Waldhof um je 0,75 und Aſhaffenburger um 176 v. H. herabgeſetzt. Größere Bewegungen hatten noch Felten mit minus 1, Deutſcher Eiſenhandel mit minus 1,25 und Eiſenbahn⸗Verkehr mit minus 3 v. H. Engelhardt⸗ Brauerei wurden um 1 5, Ac für Verkehr und Bank für Brauinduſtrie um je 0,50 v. H. höher notiert. Von variablen Renten blieben Reichsalt⸗ beſitz mit 15374 unverändert. Steuergutſcheine 1 nannte man wieder 102,75. Geld- und Devisenmarki 17. Oktober 1940 Diskont: Relehsbank.5. Lombard.5. Privat.25 v. H. Amtlich in Ru ur S I brief] Amtfieb in RM tür] EI deid ſriet Aegypten 1 ag Pfdꝰ 9,890 9,910 Jugoslaw 100 Din 5 5,616 Afghanistan fg— 18.79 18,83] Kanada 1kan.Doll' 5102 Argentin 1.peso— 0,588 0,592 Lettland 100 Lats 5% 85 Austral. 1 aust.Ptd'.912 7,928 Litauen 100 Litas 42.02 Belglep 100 Belaa 4 39,96 40,04] Luxemb. 100 lux. Fr 10,01 Brasilien 1 Milreis— 0,180 0,132] Neuseel. 1 neus Pfd“— 77928 BrIndien 100 Rup“- 74,18 74,32 Norwegen 100 Kr 3½ 56,88 Bulgarien 100 Leva 6 3,047.058 PortugalioEscudo%¼ 10.08 Dänemark 100 Kr 4 43,21 48.31] Rumänien 100 Lei 322 England i eng pid“ 2 9,890 9,910 Schweden 100 Kr 2½ 59 59,58 Estland 100 est Kr 4½ 62,44 62,56 Schwei: 100 Fr 134 57,84 57,08 Einnland 10% fly M 4 5,060 5,070 Slowakei 100 sl KT 5.591 8,609 Frankreich 100 Fr“ 2 5,599 5,61 Spanientoopeseten 23,60 Griechen. 100 Dr 6 2,148 2,152 Sädafr Un 18. Pfd“'.310 Holland 100 Gulden 2 132,88 182,87 Türkei 1 turk Pfd 4.982 Iran 100 Rials— 14,59 14,61 Ungarn 100 Pengs 4 2 Island 100 fsl. Kr 5¼½ 38,42 88,50 Uruguay 1-Peso 0,941 Italſen. 100 Lire 4½ 13,09 13,11 US. X 1 Dollar 1.502 Japan 1 ven 3%.581 0,587 Die mit einem“ versehenen Kurse finden nur im innerdeutschen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch Berlin, 18. Oktober. Am Geldmarkt waren noch keine zuverläſſigen Sätze zu hören. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken 57,06. * * Von der Frankfurtet Börſe Von der Naſſauiſchen Lan⸗ desbank, Landesbankſtelle Frankfurt⸗M. iſt Antrag auf Zu⸗ laſſung von 5 Mill./ 4½ proz. Reichsmark⸗Kommunal⸗ ſchuldverſchreibung Serie g ber Badiſchen Kommunalen Landesbank— Glrozentrale— Oeffentliche Bank⸗ und Pfandbriefanſtalt Mannheim zum Handel und zur No⸗ tierung an der Frankfurter Börſe eingereicht worden. Preisbildung in der Damenoberkleidungs⸗ Induſtrie Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat durch den Erlaß vom 9. Oktober 1940 die Preisbil⸗ dung für Damenoberbekleidungswaren, die von einem Mitglied der Fachoruppe Damenoberkleidung hergeſtellt und im inländiſchen Geſchäftsverkehr ver⸗ kauft werden, auf eine neue Grundlage geſtellt. Für die einzelnen Preisbeſtandsteile ſind Höchſtſätze feſt⸗ gelegt worden, die nicht überſchritten werden dürfen. Ferner iſt beſtimmt worden, daß Unternehmen, die mit niedrigen Sätzen auskommen, nur dieſe niedri⸗ gen Sätze bei der Preisbildung berückſichtigen dür⸗ fen. Die Vorſchriften des§ 22 der Krieaswirtſchafts⸗ verorönung vom 4. September 1939, wonach die Preiſe der kriegsverpflichteten Volkswirtſchaft ent⸗ 5 müſſen, bleiben von der Maßnahme unbe⸗ rührt. Der nach den neuen Beſtimmungen ermittelte Verkaufspreis gilt für die Verkäufe an Einzelhänd⸗ ler. Den in der Großhandelsſtufe tätigen Unter⸗ nehmen kann in dem bisher üblichen Ausmaß ein Preisabſchlag gewährt werden. Den Verkäufen dürfen die Einheitsbedingungen der deutſchen Be⸗ DEIß- UunD WInTschAFETs-ZEIUTune 4 Kühlwaſſerzuſatzmittel für Kraftwagen. Die Reichs⸗ ſtelle für Chemie hab im Einvernehmen mit der Reichsſtelle für induſtrielle Fettverſorgung eine Bekanntmachung über Kühlwaſſerzuſatzmittel für Kraftwagen veröfſentl Durch die Bekanntmachung ſoll ſichergeſtellt werden, j nur ſolche Kühlwaſſerzuſatzmittel in den Verkehr gebrach werden, die einer Prüfung unterzogen worden ſind und deren Unſchädlichkeit für den Kraftwagen feſtgeſtellt wor⸗ den iſt. Gleichzeitig iſt die Bekanntmachung Nr. 1 zu die⸗ ſer Anordnung veröffentlicht worden In ihr ſind die bis jetzt zugelaſſenen Kühlwaſſerzuſatzmittel namentlich aufgeführt.. «Errichtung des deutſchen Zementverbandes. Die Her⸗ ſteller von Zement ſowie die Organgeſellſchaften erſtens der Norddeulſche Zementverband Gmoch Berlin, zweitens die Weſtzement, Verkaufsgemeinſchaft weſtdeutſcher Zement⸗ werke mbc Bochum, drittens der Süddeutſche Zeme band Gmb Heidelberg, viertens der Hüttenzementver 8 Gmod Düſſeldorf nebſt den von ihnen vertnatenen markt⸗ regelnden Verbänden werden zum Deutſchen Zementver⸗ band mit dem Sitz Berlin mit Wirkung vom 15. Oktober zuſammengeſchloſſen. * Deutſche Michelin⸗Punenmatik Ac Karlsruhe. Durch Beſchluß des Oberlandesgerichts Karlsruhe iſt für den ab⸗ weſenden Vorſtand Rechtsanwalt Dr W. Eiſenlohr in Karlsruhe zum Verwtlter beſtellt worden. Sämtliche Vor⸗ ſtands mitglieder ſind zur Zeit in Frankreich wohnhaft. Der Abſchluß weiſt einen Rohüberſchuß nicht aus, Zinſen er⸗ brachten 40 000(61 000), Mieten 29 000(—), ab. Erträge 479 000(282 000). Nach Abzug des Perſonalaufwandes von 50 000(480 000), von Beſitzſteuern mit 79 000(427 000), von 93 000(41 000) ao. Aufwendungen, ſowie nach 1 270 500) 4 Abſchreibungen und 32 000() ſonſtigen wendungen wird ein Neugewinn von 176 211 868 les bzw. einſchl. Vortrag ein Geſamtgewinn von 768 (746 074) ausgewieſen. Aus der Bilanz: Rücklagen (4,11), Rückſtellungen 0,16(0,75), Verbindlichkeiten (0,16). Andererſeits Fabrikgebäude 1,23(1,29), Gru ſtücke 0,17(0,24), ſonſtige Gebäude 0,44(0,6). Im vermögen ſind Warenforderungen auf 0,004(0,530) 3 0 gegangen, Bankguthaben auf 9,32(3,21) vermindert, ſon⸗ ſtige Forderungen erhöhten ſich auff 0,14(0,10). Das Ache beträgt 1,82(4,40) Mill.. „ Großmarkthalle Handſchuhsheim. Aepfel Preisgruppe 14 P, F 20, Preisgruppe 2a 18, b 12. Preisgruppe ga 15, b 12, Preisgruppe 4a 13, 6 8, Preisgruppe da 11, b 7; Bir⸗ nen, Preisgruppe la 27, b 20, Preisgruppe 2a 18, b 12, Preisgruppe ga 15, b 12, Preisgruppe 4a 13. 0 85 Preis⸗ gruppe ba 11, b 7; Kopfſalat 26; Kohlrabi—5 Stongen⸗ bohnen 15—16; Tomaten 10; Gelberüben 4) Blumenkohl 12 bis 25; Wirſing 4,5; Weißkraut 3; Rotkraut 5; Spinat 11) Endivienſalat 47. Anfuhr und Nach rage gut. * Obſtgroßmarkt Weinheim. Peirſiche a 15—28, b 15; Aepfel a 1127, b 715; Tomaten 10; Birnen a 1127, 5 7 bis 15. Frankfurt 2. N. 17. 18. 1 Deutsche Steinzeug Deutsche festverzinsliche Werte] Durlacher Hoc . 18 Eichbaum- Werger 142.5 142.0 1 Elektr Licht u. Kraft 192.0 1920 DEUTSCHE STAATSANLEIHEN Enzinger Union. 4% Schatz D R. 38. 101.7 101.8 — 8 8 55 L G. Farben 5 5 Gesfürel 2232 1 4% Baden 1927 102.0 102.0 ges g. Altbes. Dt. Reich: 184.0 159.5 Grün u. Planner„ 4 Harpener Bergbau 1 90.0 SITA NLEHEN Heidelberger Zement. 55 1 7 7 sch Berge. 48.0 4% Heidelberg 26. 101,7 101.7] Hoesch Bert 25 Mannheim 26. 101.5 10175 Holzmann Ph.— (% Pforzheim 26 101.5 101.5 e 1680 8 Ab BRIEER Lanz... 2880 28000 Ludwirshaf Akt.- Br. 8 5 95 8 e„„ ud wisshaf. Walzm.„ 5 Mannesmann 1 20 4 1 8. 5„„ IMetallgesellschalt 18585 6 Plal⸗ Hyp Bank Rhein. Elektr. Mannh.„ 160 2—20 29*.. hein.-Westf. Elektr. 144,5 4 5 5 Rüg ggg 185,0 UST RIE-OBLIGATINNE N Salzdetturm. 5 5 2„ 2 1040 104.0 Jalz werk Heilbronn. . 39 102.6 102.6 Schwarte Storchen 5 5 Gelsenkirchen» 86 104.0 103,8 Sellindustrie(ol). 4% Krupp v 36 102.7 102.8 Siemens u Halske 2 4½½ Ver, Stahlwerke 102,1 102.2 Süddeutsche zucker 6 16. Farb. RM-Anl 28 144,0 Zellstoff Waldhof AKTIEN BANKEN A. E. G. 178,7„Bayr. Hp, u..-Bank 1300 Aschaffenb Zelisto ft. Commerzbank 1439.0 148.0 Bayr. Motorenwerke 206.0 205.5 Deutsche Reichsbank 120.2 120.2 Brown. Boverle&(ie. 156.2 156,0 Dresdner Bank 138.0 137,7 Contin. Gmmmmm„ Pkalz. Hyp.- Bank 133,5 188% Daimler-Benz 193.7 193,0 Rhein. Hyp-Bank. 158,5 Deutsche Erdöl. 1650 555 Dt. Gold u. Süber. 275,0 275,5% Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Augsb-Nürnb. Masch Deutsche Bank Rhelnnegel. 14 15 16 17.16 Rhelnpegel 1s 10. 42 40 1 0 5 4,78 J Abeinteldel,.20.12 3,28 J 95 2 9 Nanp beim 30 400% Freieach,.43.0.214 802.61 Kein.18 391 3,70 352 Kehl!.08.90.111 3,50 3,5%. 91 3,763. Straßburg 3855.70.0 555.40 Negkargegel Max ab.87 5,70.90.35 5260 Mannbeim 5 0005 101 4,65 4,50 AUUAUAUALAEE r— 2 Hauptſchriftlelter: Dr Alois Winbaue t Stellvertretet des Hauptſchriftleiters und berantwortlich für Kultur ermäßigung für vollfäſhrige Wehrmachtsangehörige, die das 25. Lebensjaßr noch nicht vollendet haben bis zum Unteroffizjer(Maat), wenn der Wehrmachtsan⸗ gehörige nicht Gehaltsempfänger der Wehrmacht iſt, und bei Fahnenjunkern bis zum Oberfähnrich. Die entſprechende Regelung gilt auch hier für Ange⸗ hörige der Waffen/ Die Höhe der Koſten des Geburten: 20 Jahre alt. ROMAN VON In der letzten Minute vor ſeinem Tod war es dem Profeſſor Arturo Landi, als ſtehe er auf dem Pu Khao Tong, dem Goldenen Berg. Unter ihm breitete ſich Bangkok, die königliche Stadt, mit ihren hundert Tempeltürmen, deren märchenhafte Pracht in der Sonne aufglühte. In den trägen Fluten des Menam spiegelte ſich die flammende Keramik des Wat Arum, des Tempels der Morgenröte, deſſen Gold, Blau, Kupfer⸗ braun und Roſenrot im Waſſer zu tauſend bunten Scherben zerbrochen ſchien, wenn die Ruderſchläge eines langſam vorbeigleitenden Bootes die Fluten zerteilten. Der Wind ſpielte in den Aeſten der Bäume um Budohas Grab. Eine Prozeſſion zog heran. Die Menſchen in ihren gelben und blauen Gewän⸗ dern wirkten wie Schemen, ungeheure Pilzhüte verdeckten ihre Geſichter. Arturo Landi fühlte heiße Freude, daß es ihm doch gelungen war, allen Hinderniſſen zum Trotz, nach unendlichen Leiden herzukommen. Nun tauchte die Spitze des Zuges aus den Bäumen auf, nun drängte auch die Maſſe der Pilger in den Kloſterhof. Er faßte Elmas Hand, um nicht von ihr getrennt zu werden. Durch die Seide ihrer Bluſe fühlte er ihre zarte Haut. Er hätte ihr etwas ſagen wollen, aber es ſchien ihm, ſein Herz werde eher zerſpringen, als daß er Worte finden könne. Und währenddeſſen warf ſie der mächtige Pilgerſtrom, daß ſie wie ein Ball auf den Wogen tanzten. Ihm war, als ob Elma ſeufzte.„Ich kann nicht mehr atmen“, ſagte ſie.„Sie zerdrücken mir die Bruſt.“ Jetzt waren aller Augen auf ihn gerichtet. Im Halbdunkel glühten ſie in höhniſchem Feuer.„Sie wollen uns töten“, ſchrie Elma auf. Er ſtand gegen die Mauer gepreßt, daß die roh behauenen Steine ihm in den Rücken drangen. Elma war unter den Füßen der Pilger verſchwun⸗ den. Aber er konnte ſich weder bücken noch ſchreien. Er konnte auch nicht mehr atmen. Sein Herz ſchwang wie eine Glocke gegen ſeine Rippen. Plötzlich fühlte er, wie ſeine Wirbelſäule brach. Er ſpürte einen heftigen Schmerz, der wie ein Lanzenſtich ſeinen Körper durchſtieß. Sein Kopf fiel auf ſeine Bruſt. Finſternis umgab ſeine Augen.—- Elma Landi beugte ſich über den Toten. Sein Geſicht, durch Fahre des Leidens abgezehrt, glich einem aus Wachs geboſſelten Bildnis. Der Mund war halb offen, die Naſe mit den feinen Flügeln ragte zwiſchen den dich⸗ ten Bogen der Brauen. Die Augen waren von bleifarbenen Schatten umgeben, zwiſchen den dunklen Wimpern hervor glänzte die erſtorbene Pupille. Auf der Stirn ſtanden feine Schweißtropfen. JL Walldorf, 16. Oktober.(Standesamtliche Na hrichten). Waltraud Katharina, Rupert Lexhaller und Anna Suſanna geb. Schneider, Zim⸗ merſtraße 9.— Eheſchließungen: mit Eliſabeth, geb. Funk Waldſtraße 5.— Todes älle: Lud⸗ wig Hermann, Horſt⸗Weſſel⸗Straße 11, 62 Jahre alt; Heinz Firmin Bletſch, Ringſtraße, gef in Frankreich am 6. 6. 40, MARIA vod KIRCHBACH 1. Kind der Ehelente Friedrich Walter Mayer Kraft ſelbſt vorbehalten. Er war ſtumm hinübergegangen. Hatte er gelitten? Hatte irgendein Traum ihn noch beunruhigt? Sie neigte ſich und oͤurchforſchte dieſes tote Geſicht. Die Augen gaben keine Antwort. Aber der Mund, der ſo ausdrucksvoll in Zärtlichkeit und Spott geweſen war, ſprach noch. Er fagte ihr: Ich war müde. Ich bin gern ſchlafen gegangen. Nur die Augen⸗ brauen mit den hochgezogenen Bogen ſchienen abweiſend in Ver⸗ wunderung. Sie richtete ſich auf und atmete tief, Sie hatte gedacht, daß der Tod ſie erſchüttern werde. Aber nun ſtand ſie erſtarrt, ohne jedes Gefühl. Sie konnte nicht umhin, über ſich ſelbſt zu ſtaunen. Sie ging mit wankenden Knien zum Fenſter und ſchob die Vorhänge beiſeite. Die Helle der erſten Frühe miſchte ſich mit dem Schein der Nachtlampe, die unter einem mattgrünen Schirm brannte. Sie öffnete das Fenſter, um die erſtickende Luft des Krankenzimmers hinauszulaſſen. Sie ſtand und füllte die Lungen mit dem jäh eindringenden Hauch des Morgens, daß ihr ſchwindelte und ſie ſich am Vorhang feſthalten mußte. Dann wanodͤte ſte ſich wieder um. Ste löſchte die Lampe, ſie ſchloß den noch aufgeſchlagenen Grammophonkaſten und ordnete mechaniſch die Gegenſtände auf dem Arzneitiſch. Das Glas, aus dem der Tote getrun⸗ ken hatte, war leer. Aber auf der Platte lag noch eines der Röhrchen, aus denen eine haſtende Hand die Tabletten herausgeriſſen hatte. Sie ergriff die Röhrchen. Eines zerſplitterte an dem buntgefleckten Terrazzo⸗ geſtein des Bodens. Das andere ſchleuderte ſie hinaus in den Garten, zwiſchen das Gezweig, in den Raſen, irgendwohin, ohne Vernunft, ohne Bewußtſein. Eine ſanfte Glut färbte ſchon den Himmel. Der ganze Garten er⸗ ſchauerte im Frühwind. Sechs ſchlug die Turmuhr. Das Weiß des Kies⸗ gerölls auf den Wegen und das dunkle Grün des Buchſes und der immergrünen Sträucher wirkten kalt und traurig. Auf einmal ſpürte Elma, daß ſie vom Kopf bis zu den Füßen erzit⸗ terte, daß Schweiß aus allen Poren brach und ihre Haut überſtrömte. Es war ihr, als wache ſie aus einem Traume auf und begreife erſt jetzt, was ſich zugetragen hatte. Sie trat nochmals an das Bett, auf dem der Tote lag. Die Mundwinkel hatten ſich geſenkt, die Brauen ihre Span⸗ nung verloren. Ste drückte die Augen zu. Sie nahm eine der ſchläff auf der Decke liegenden Hände und küßte ſie. Die Hand war ſchon kühl. Sie legte die Hand zurück. Dann ging ſie durch das Schreibzimmer auf den Flur hinaus. Sie ergriff den Hörer des Telefons. Auf der anderen Seite meldete ſich eine ſchläfrige Stimme:„Doktor Ricordi.“ „Hier ſpricht Elma Landi. Mein Mann iſt ſoeben geſtorben. Ich bitte, kommen Sie.“ Sie wartete im Schreibzimmer, bis das Schrillen einer Glocke ihr den Arzt ankündigte. Niemand war in der kleinen Villa als ſie; der Gärtner und Pförtner und ſeine Frau waren einer Erbſchaftsſache wegen nach Oſtia verreiſt. Sie ſchritt zur Tür und ließ Ricordi ein, wie noch zuletzt vor zwei Wochen. Der Arzt, ſchmächtig und ſtreng, folgte Elma in das Schlafzimmer. Dr. Ricordi unterſuchte den Entſeelten mit einiger Umſtändlichkeit. Er ſtreckte die Hand nach dem Glas aus. Scharf blickte er Elma an. kleidungsinduſtrie zu Grunde gelegt werden. Bisher erteilte Ausnahmebewilligungen treten mit dem In⸗ krafttreten dieſer Anorͤnung(15. 10. 1940) außer Die Zulaſſung von Ausnahmen neuen Anordnung zur Vermeidung beſonderer Här⸗ ten hat ſich der Reichskommiſſar für die Preisbildung bolitit, Theater und Unterhaltung: Carl Ouno Eilſenbart— N t. V. Willy Müller.— Lokaler Teil: 1 B Ddr 7 W. och— Kunſt, Film und Gericht: Dr. 8 W Koch.— Sport: Willn Müller.— Sldweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: . V. Dr. 5 W' Ko ch, ſämtliche in Mannheim. erausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung r. Fritz Bode u. Co. Mannheim, R 1. 4/6— Verantwortlich Für Anzeigen und Geſchäftliche Mitleilungen: Jakob Fau de, Mannheim. Zut geit Preisliſte Nr. 12 güllig. von der „Wollen Sie mir nicht ſagen, Signora, wie das geſchehen konnte?“ Er räuſperte ſich und wartete. „Ich weiß es nicht“, ſagte die Frau mit leiſer, belegter Stimme. „Sie wiſſen nicht, Signora?“ „Mein Mann hat heute nacht, als ich nicht bet ihm war, eine Ueber⸗ doſts ſeines Schlafmittels genommen. Er hatte mir verboten, Sie wie⸗ der zu rufen. Seit vorgeſtern litt er an krampfartigen Anfällen, die ihn faſt verrückt machten. Sein Leben war, bedenken Sie, eine Kette von b deren Ende nicht abzuſehen war. Nun iſt er von dieſen Qualen erlöſt. i Der Arzt zuckte mißbilligend die Achſeln.„Profeſſor Landi war ſo matt, daß er ſich kaum zu bewegen vermochte. Es überraſcht mich, daß er ohne Hilfe eines ſolchen Handelns fähig war.“ Elma Landi ſchwieg. Die Blicke des Arztes wanderten. Dieſes Schweigen war, er zweifelte nicht mehr daran, ein Verhehlen. Er wollte die Frau fragen, wo die Hülſen der Schlaftabletten ſeien. Da trat ſein Fuß auf die eine, die zerſchellt war und zwiſchen den Marmorſtückchen des Bodens glitzerte. Das Bild des Krankenzimmers war in Efle ver⸗ ändert worden, ſopiel ſchien ſicher.„Ich werde“, ſagte er,„die Poltzei benachrichtigen müſſen. Es iſt meine Amtspflicht, Signora, Bitte, blei⸗ ben Sie inzwiſchen nebenan.“ Er ergriff ſeine Inſtrumententaſche und ging auf den Flur. Kein DVaut drang zu Elma Landi. Ihre Stirn brannte, in ihren Augenhöhlen bohrte ein Schmerz, aber dann wurde ihr kalt vor Ekel. Sie ſprang auf und lief durch ihr Schlafzimmer in den Baderaum. Sie mußte erbrechen. Dann war ihr leichter. Sie ging wieder in das Schreibzimmer. Jetzt waren wohl die Polizeibeamten da. Sie lehnte den Kopf in die Hände, Der Poltzeikommiſſar fand ſie ſchlafend und mußte ſte wecken. Ihr Geſicht war erſchöpft, bleich und ſehr jung. Sie ſah nicht aus wie ein Menſch, der einen anderen mit Vorbedacht töten konnte. Nichtsdeſto⸗ weniger hatten die Beamten feſtgeſtellt, daß hier Spuren verwiſcht wor⸗ den waren. Drei, vier Schritte vom Fenſter hatte der Detektiv, der den Kommiſſar begleitete, im Gras die leeren Glasröhrchen entdeckt. Der Kommiſſar rüttelte Frau Landi am Arm.„Signora!“ Sie war ſofort wieder wach. Ihr Geſicht wurde verkrampft und ſah älter aus. Die Lider der ein wenig ſchief ſtehenden Augen flatterten. „Ich habe viele Nächte nicht geſchlafen“, entſchuldigte ſie ſich. „Es tut mir ſehr leid, Signora“, ſagte der Kommiſſar.„Ich muß Sie bitten, mit mir zu kommen.“ Fortsetzung im neustem Heft der Berliner IIllustrirten Aus Welt unnd Teben eee I Das Herz in der Buche Von Adolf Obee 5 Hermann und Armin, zwei Brüder, waren im Abstand von knapp zwei Stunden geboren worden, und dies war ungefähr der größte Zeitraum, den ſie bisher getrennt geweſen waren, obgleich ſie das fünfundswanzigſte Jahr ſchon überſchritten hatten. Nebeneinander hatten ſie auf der Schulbank geſeſſen, der eine rotes, der andere ein grünes Bändchen um den Arm, zuſammen hatten ſie Handelsſtudien ge⸗ trieben, im Geſchäftshaus ihres Vaters gearbeitet, ihrer Wehrpflicht genügt, Schulter an Schulter ge⸗ fochten, gebluket und gelegen, beide mit Schenkel⸗ ſchüſſen, die am gleichen Täge verheilten. Jeder verfügte über ein ſchönes und geräumiges Zimmer; ſtie hatten aber doch Betten und Schränke in dem einen Raum zuſammengeſtellt, denn ſobald ſie ſich nicht ſahen, hatten ſie das Gefühl, als ſei ihnen ein Teil ihres Weſens abhanden gekommen. Zuweilen machte die Mutter dem Vater Vorwürfe über ſeinen Einfall, den Söhnen auch noch die gleichen Vor⸗ namen, nur in etwas veränderter Form zu geben. Das ſetzte dem Doppelweſen erſt recht die Krone auf. Was denn nun daraus werden ſolle? Ob er ſo blind ſei, nicht zu ſehen, daß es eines Tages zu einer un⸗ lösbaren Verwicklung kommen müſſe?— Mit ſol⸗ chen Befürchtungen erreichte ſie freilich nichts wei⸗ ter, als der ſtets bereiten Lachluſt des Vaters neuen Stoff zuzuführen. Die Söhne waren bisher von ſolchen Skrupeln unangefochten geblieben. Sie hatten ſich längſt daran gewöhnt, daß es unmöglich ſei, den Bruder in irgend⸗ einer Fertigkeit zu übertreffen. Als ſie einmal in einem Dauerlauf bis zur Erſchöpfung eine Entſchei⸗ dung hatten herbeizwingen wollen, waren ſie nach mehr als einer Stunde beim gleichen Schritt nieder⸗ gefallen und atemlos liegengeblieben, hatten aber hinterher beide behauptet, das ſei nur geſchehen, um den Bruder nicht verlieren zu laſſen. Zwiſchen ihrem Arbeitsraum und dem des Vaters lag ein helles Zimmerchen, dem es nie an einem Blumenſtrauß fehlte. Hier arbeitete ſeit ſechs oder ſieben Monaten Barbara, eine junge Verwandte des Hauſes, die der Vater, als ſie vereinſamt war, herbeigerufen und als nützliches Glied in ſein um⸗ fangreiches Perſonalweſen eingefügt hatte. Bald trat Barbara links in das Zimmer des Vaters, bald rechts in das der Söhne, nie um Auskunft verlegen und ſchnell fertig mit jedem Auftrag. Dem Vater hatte ſie ſchon durch ihre unzerſtörbare Heiterkeit ge⸗ fallen, die Söhne alten ſie vor zehn Jahren als halbes Kind gekannt und fanden leicht den Umgangs⸗ ton mit ihr, und da Barbara im Hauſe und in der Familie lebte, ſo waren ſie fortan ſtets zu dritt zu ſehen, ſo daß die Spottvögel der Stadt bereits ver⸗ nehmlich zu pfeifen begannen. Schon wenige Wochen nach ihrer Ankunft hatte Barbara die Fähigkeit offfenbart, die Brüder, auch wenn ſie gleich gekleidet waren, auf mehr als achtzig Schritte mit unfehlbarer Sicherheit anzurufen, ohne ſich je dabei zu irren, während das Unterſcheidungs⸗ vermögen der Eltern ſchon beim halben Abſtand völlig erloſchen war. Hierüber kam es zu einer Eiferſuchtsſzene zwiſchen Barbara und der Mutter, die zuletzt hitzig rief:„So ſag' wenigſtens, welchen du meinst!“— Barbara zeigte ihr liebſtes Lächeln und ſagte:„Ach, ich weiß es ſelbſt nicht!“—„Da haben wir's ja!“ rief die Mutter und lief in triumphierendem Zorn zum Vater. Um dieſelbe Zeit ſaßen die Brüder abends leſend beinander, ließen gleichzeitig die Bücher ſinken, ſahen ſich wortlos an, fühlten jeder die Frage des an⸗ dern:„Was ſoll denn nun werden,“, laſen ſich auch die Antwort von den ſtummen Lippen:„Wir müſſen es abwarten“ und nahmen ſchweigend die Bücher wieder auf. 5 An einem Sonnabend, wo die Büros frühzeitig geſchloſſen wurden, fragte der Vater bei Tiſch:„Habt ihr Barbara ſchon einmal eure Schießkunſt ſehen laſſen? Nicht? Wozu habt ihr eure Flinten?— Die Fertigkeit im Gebrauch ihrer trefflichen leichten Kugelbüchſen war eine der Fähigkeiten, in der ſie es zu gleicher Meiſterſchaft gebracht hatten. Nach Tiſch hängten ſie die Waffen über die Schultern und ain⸗ gen mit Barbara durch den Garten und über den auſtoßenden Stoppelacker auf ein Walofleckchen zu, das noch mit zu des Vaters Beſitztum gehörte. Inmitten des Baumkranzes wuchs für ſich allein eine prächtige Buche, deren Stamm ihnen früher oft als Zielhalter gedient hatte. Barbara brachte aus ihrem Täſchchen einen Kreideſtift hervor und zeich⸗ nete auf die graue Rinde ein untadeliges, teller⸗ großes Herz und in die Umrandungslinie verdickte Punkte in gleichem Abſtand, ſo daß es ausſah, als ſei es mit vielen Kreideköpfchen an den Baum gena⸗ gelt. Dann kam ſie zurück zu den Brüdern. die ihre Magazine ſchon geladen und in dreißig Schritt Ent. fernung Stellung genommen hatten.—„Stehend? fragte Hermann.—„Liegend?“ fragte Armin— — Barbara ſah auf das Zielherz, dann die beiden Wildiagd vn Sternuwn 32 Er hatte mich im gleichen Augenblick erkannt. „Sieh an— hierher haſt du dich geflüchtet?“ lachte er.„Sehr hübſch, Lexa! Der Anzug ſteht dir.“ „Ich weiß nicht, was Sie wollen, mein Herr— ich kenne Sie nicht!“ ſtieß ich hervor. Er nickte mit fauniſchem Grinſen.. „Glaube ich, daß du mich nicht kennen magſt, mein Täubchen; genügt auch, daß ich dich kenne. Wie geht es deinem lieben Mann, dem Hungerleider? Seid ihr recht glücklich in eurer Ehe?“ Zu meiner Rettung und doch zugleich auch zu meinem Unglück kam Sergej vorbei. Ich lief auf ihn zu.„Bitte—!“ ſagte ich, weiter nichts. „Hat er dich beläſtigt, era?“ fragte er leiſe. „Er! Er!“ ſtieß ich hervor. „Ich bitte, unſere Angeſtellten nicht in ihrer Ar⸗ beit zu ſtören!“ wandte er ſich an Kaleidos, und er war ganz der Offizier von früher, der ſo ſprach, nicht der Stallmeiſter. Luis Kaleidos war nicht aus der Ruhe zu brin⸗ gen.„Die Dame hat den älteren Kontrakt mit mir, Herr Stallmeiſter.“ „Iſt das wahr, Nera Petrowna?“ fragte er leiſe. Ich konnte nur nicken. Und dann hörte ich wieder die ölige Stimme: „Aber ich bin kein Unmenſch, Stallmeiſter! Ich ſehe, das Mädchen paßt hier in den Betrieb— beſſer als in den meinen. Und unter gewiſſen Vorausſetzungen „Ich werde die Verhandlungen für Nera Petrowna führen, mein Herr!“ Luis Kaleidos wiegte bedauernd den Kopf.„Das Schützen an, lächelte und ſagte:„Knutend! Zuerſt die Spitze unten, dann links hinauf, immer auf die Köpfchen. und rechts wieder hinunter. Wer fängt an?“ Hermann kniete ſchon ſchußfertig, der kleine rote Strahl zuckte, Barbara lief und rief erfreut:„Groß⸗ artig! Genau in die Spitze!“— Kaum war ſie aus der Schußlinie, feuerte Armin, der ſich ſchon neben dem Bruder niedergetan hatte, und dann folgten ſich die Schüſſe in taktmäßiger Schnelle bis zu der oberen Einbuchtung des Herzens, wo ſie beide laden mußten. Währenddeſſen ſtand Barbara am Ziel. „Unglaublich!“ rief ſie,„nicht eine daneben!“— und 1 5 zurück, gerötet und erregt vom trefflichen Aben⸗ euer. Ebenſo ſchnell war auch die andere Herzhälfte mit Kugeln geſpickt, aber nun zeichnete Barbara mitten hinein ein winziges, ſcharfes Kreidepünkt⸗ chen, nicht größer als ein Schönheitspfläſterchen. „Wer das trifft!“—„Ich bin an der Reihe“, ſagte Armin.„es iſt ungerecht gegen Hermann!“ Damit ſchlug er aber auch ſchon an, ſchoß, und das Kreide⸗ pünktche wär verſchwunden. Hermann rief:„Noch nicht zu Ende!“ und legte an, aber er hatte es ſchwe⸗ rer als der Bruder, das Ziel war verſchwunden, die kleine Schußnarbe in der Rinde kaum zu erkennen; zudem flirrte jetzt ein Sonnenſtrahl durch die ſchwan⸗ kenden Buchenäſte über das gemarterte Herz hin und 3 Blätter drehten ſich verwirrend daran vor⸗ ei. Zweimal ſetzte er ab, dann ſchoß er. Deutlich war der Aufſchlag im Stamm zu hören, darauf ein häßlich ſcharfes Schwirren und ein Laut Barbaras, faſt einem erſchreckten Aufatmen gleich. Als die Brüder ſich nach ihr umſahen, lag ſie leb⸗ los am Boden; die linke Bruſthälfte färbte ein ſchnell wachſender Blutfleck.„Mein Gott!“ ſtieß Hermann hervor.„Ein Rückpraller! Ich habe auf deine Kugel geſchoſſen!“— Als ſie neben Barbara niederknieten, ſchlug ſie die Augen auf und verſuchte tapfer, aufzuſtehen. Es ging nicht. Leiſe ſagte ſie: „Es muß jemand nachſehen, was da iſt. Hermann, wenn du ſo gut ſein willſt... und warf Armin da⸗ bei einen Blick zu wie eine Bitte um Verzeihung. Der raffte ſeine Büchſe auf, trat unter die Bäume und ſah auf das Feld hinaus, ſtumm und kerzen⸗ gerade wie ein Wachtpoſten. Indeſſen zerriß Hermann mit haſtigen Fingern die dünnen Gewebe. Unter der linken Bruſt ſaß ſchwarzrot ein talergroßer Fleck, aus dem es unauf⸗ hörlich ſickerte, und dicht unter der Haut. von der Herzrippe aufgefangen, das plattgeſchlagene Geſchoß, Als er es entfernt hatte, floß das Blut reichlicher; aufgeregt drückte er ſein gebauſchtes Taſchentuch darauf. Barbara nahm es ihm aus der Hand.„Mir iſt viel beſſer“, ſagte ſie,„ich kann gehen, wenn du air aufhilfſt.“— Als ſie auf den Füßen ſtand, die Linke auf die Wunde gepreßt, ſchlang ſie ihm den freien Arm um den Hals und küßte ihn leidenſchaft⸗ lich. Armin kam herbei. Sie drückte auch ihm die Lippen auf die Wange. Dann ging es langſam dem Hauſe zu, in dem alsbald ein gewaltiger Auf⸗ ruhr entſtand. Abends, als die Brüder allein waren, ſagte Ar⸗ min plötzlich:„Was willſt du denn? Warum plagſt du dich? Mir iſt ja nicht anders, als ob ſie enich ſelbſt gewählt hätte.“ 300 000 Flugkilometer für ein Pfund Honig Die„Trommelſprache“ der Bienen Neuyork, 14. Oktober. Das amerikaniſche Ackerbau⸗Amt hat eine Reihe intereſſanter Verſuche unternommen, um den bis⸗ her unbekannten Vorgängen beim Ho⸗ nigſammeln der Bienen auf die Spur zu kommen. Die bis ins kleinſte gehende Organiſation des Bienenſtaates, die ſelbſt uns Menſchen zum Vorbild dienen kann, zählt zweifellos zu den größten Schöp⸗ fungswundern. Das amerikaniſche Ackerbau⸗Amt unternahm füngſt intereſſante Verſuche im Staate Wyoming, wo rieſige Luzernefelder die einzige Nek⸗ tarquelle der Bienen darſtellten. In einer Entfer⸗ nung von 12 Kilometern hiervon wurden mehrere Bienenkörbe aufgeſtellt. Die fleißigen Tierchen mußten ſomit, wenn man den Hin⸗ und Rückflug zu den Luzernefeldern berückſichtigt, mit Blütenſtaub beladen täglich 24 Kilometer zurücklegen. Die For⸗ ſcher haben in dieſem Zuſammenhang ausgerechnet, daß die Bienen gemeinſam, bis ſie ein einziges Falſtaffs Liebesabentener werden bekanntlich in Otto Nicolais Oper„Die luſtigen Weiber von Windſor“ erzählt. Der dem⸗ nächſt erſcheinende Tobis⸗Film Anregung zu dieſer Oper aus ſeinem Lebens⸗ und Schaffenskreis Wien“ ſpielt Aribert Wäſcher, den Komponiſten Hans Nielſen. „Falſtaff in Wien“ plaudert aus, wie einſt Otto Nicolai die empfing. Den führ te „Falſtaff in Regie Leopold Hainiſch. Pfund Honig eingebracht hatten, nicht weniger als 500 000 Flugkilometer zu bewältigen hatten. Das iſt eine Strecke, auf die auch ein Flugkapitän mit einer vielpferdigen Verkehrs maſchine ſtolz ſein kann. Sollte es denkbar ſein, daß dieſe Millionen hoch⸗ entwickelter Inſekten plan⸗ und ziellos in den Tag hineinleben, ohne ſich irgendwie über wichtige Er⸗ eigniſſe in ihrem Lebensbereich verſtändigen zu kön⸗ nen? Wie Imker und Naturfreunde längſt feſtge⸗ ſtellt haben, iſt das Gegenteil der Fall. Durch Trommeln mit den antennenartigen Fühlern, die ſie am Kopf tragen, können ſich die Bienen gegenſeitig alle„aktuellen Tagesereigniſſe“ mitteilen. Es ſcheint, wie komplizierte, langwierige Verſuche ergeben haben, ein ganz umfangreiches „Wörterbuch“ zu ſein. über das die Tiere verfügen. Auch die Zugangsmöglichkeiten zu einer Nahrungs⸗ quelle vermögen ſie ſich gegenſeitig genau mitzutei⸗ len. Dieſe Verſtändigungsmöglichkeiten durch die „Trommelſprache“ ſind um ſo wichtiger, als die fleißigen Honigſammlerinnen infolge ihrer ſchwachen Augen nur über einen ſehr beſchränkten Geſichts⸗ kreis von vielleicht 30 bis 40 Meter verfügen. Dafür verfügen jedoch die Bienen über ein Stimmorgan, um das ſte jede menſchliche Sän⸗ gerin beneiden kann. Es beſteht allerdings nicht in einer kraftvollen Lunge mit Kehlkopf und Stimm⸗ bändern, ſondern einem einfachen Atemloch, in dem ein winziges Häutchen aufgeſpannt iſt. Dieſes wird bei lebhafter Atmung in Schwingungen verfſetzt, durch die Töne von faſt un vorſtellbarer Höhe hervor⸗ gerufen werden. Es handelt ſich um Eis und A über dem hohen C. Keine Sopraniſtin vermag derartig hohe Töne zu ſingen, wie ſie die Biene mühelos hervorbringt. Es ſind alſo tatſächlich Wunder über Wunder, die der Immenſtaat der Forſchung immer wieder aufs neue offenbart. Oberrheiniſche Kulturtage in Straßburg Im Auftrage des Chefs der Zivilverwaltung im Elſaß, des Gauleiters und Reichsſtatthalters Robert Wagner werden in den Tagen vom 15. bis 20. No⸗ vember 1940 von der e Volksaufklärung und Propaganda in Zuſammenarbeit mit der Kreislei⸗ tung, der NSDAP Straßbura und der Stadtverwal⸗ tung Straßburg in der Münſterſtadt die erſten Oberrheiniſchen Kulturtage durchgeführt. Gauleiter Robert Wagner wird dabei die Verteilung des Gaupreiſes 1940 im Rahmen einer Feier im Stadttheater vornehmen. Das Programm der Ober⸗ rheiniſchen Kulturtage bringt ſodann ein Sinfonie⸗ konzert des Münchener Philharmoniiſchen Orcheſters im Sängerhaus, wobei Prof. Dr. Hans Pfitzner, der mit dem Muſikleben in Straßburg aufs engſte verknüpft iſt, dirigieren wird. Im Rathausſaal iſt eine Buchausſtellung vorgeſehen, mit Eröff⸗ nungsanſprache des bekannten Alemannendichters Burte über„Das Oberrhein⸗Land als deutſche Kulturlandſchaft“ Das Stadttheater Straßburg wird mit einer Meiſterſinger⸗Aufführung durch das Badi⸗ ſche Staatstheater eröffnet werden. Ferner werden wir aus dem Straßburger Münſter ein Orgelkon⸗ zert mit dem Thomaskantor Günter Mamint hören, während das Heidelberger Kammerorcheſter unter Leitung von Wolfgang Fortner im Feſtſaal des Konſervatoriums ein Feſtkonzert veranſtalten wird. An weiteren Veranſtaltungen ſind zu erwähnen die Eröffnung der Volksbilöͤungsſtätte Straßburg durch Staatsminiſter Prof. Dr. Schmitthenner, die Eröffnung der Straßburger Muſikhoch⸗ ſchule für Jugend und Volk mit einem Feſtvort vag des Reichsdramaturgen Dr. Rainer Schlöſſer über„Goethe in Straßburg“(die Feier findet im Stadttheater ſtatt), und zwei Konzerte im Slänger⸗ haus, wobei Prof. Franz Philipps Volkskantate „Ewiges Volk“ zur Aufführung gelangen wird. Mitwirken werden die Vereinigten Sängerchöre und das Straßburger Sinfonteorcheſter unter der Geſamt⸗ leitung des Komponiſten. Das Sträßburger Sin⸗ fonieorcheſter unter Leitung von Prof. Fritz Münch und das Karlsruher Kammerorcheſter unter Leitung von Walter Schlageter werden auch bei anderer Gelegenheit durch ihre Darbietungen erfreuen. Im Rahmen der badiſchen Kulturtage iſt außerdem eine Großkundgebung in Ausſicht genommen. Theater, Muſik und Kunſt in Kürze Die Wiener Staatsoper, deren Leitung nunmehr dem Intendanten Heinrich K. Strohm unterſteht, gibt vier⸗ zehntägig hervorragend ausgeſtattete, über die künſtleriſche Tätigkeit des Inſtituts vorzüglich orientierende Programm⸗ hefte heraus, deren erſtes neben eine Anſprache Baldur v. Schirachs anläßlich der Amtseinführung des neuen Generalintendanten den Wortlaut einer Rede Heinrich K. Strohms enthält, in der er in ausgezeichneter Formu⸗ lierung Grundſätzliches und Allgemeingültiges zu der ver⸗ antwartungsvollen Aufgabe des Theaterleiters ſagt. Arterſenverhalkung und hoher Blutdruck mit Herzunruhe, Schwindelgefühl, Jtervoſität, Ohrenſau kulaflonsſtörungen, Gedächtnisſchwäche 9 durch An lkler ban— am bekämpft. Enthält u. a. Blutſalze und Kreislaufhormone. Greift die Beſchwer⸗ den gleichzeitig von verſchiedenen 8 ber an. Packung 60 Tabl. 4.88 in Apotheken. Intereſſant illuſtrierte Aufklärungsſchriſt liegt ſeder Packung bell geht nun wieder nicht. Die Dame— wie nannten Sie ſie doch? Nera Petrowna, hübſcher Name, ſehr hübſcher Name!— wird ſich dazu bequemen müſſen, mit mir ſelber zu verhandeln. Ich bitte, mich einen Augenblick mit ihr allein zu laſſen.“ Ich bat Sergej mit den Augen, ſich ihm zu fügen, und ich ſtand allein mit Luis Kaleidos im Stallgang. „Du haſt ja nun wohl geſehen, wohin du mit deinen Dickkopf gekommen biſt, mein Vögelchen?“ ſagte er, und ſein Du, gegen das ich mich nicht weh⸗ ren konnte, tat mir körperlich weh.„Ich hatte dich ein wenig aus den Augen verloren, aber jetzt weiß ich ja wieder, wo du biſt. Und jetzt können wir unſer nettes altes Spiel von vorn anfangen.“ Ich fühlte, wie mir das Blut in den Kopf drang. „Ich bin nicht Ihr Beſitz, Luis Kaleidos!“ „Die argentiniſchen Behörden werden mehr Ver⸗ ſtändnis für meine Auffaſſung haben— verlaß dich drauf! Und dein Chef Sidoli auch. Wir haben nämlich ſo etwas wie einen Vertrag geſchloſſen Hier haſt du meine Adreſſe! Du kommſt morgen abend nach der Vorſtellung zu mir, und wir einigen uns, oder du biſt übermorgen deinen Poſten los. Und deinen Mann werde ich auch zu finden wiſſen. Kommſt du?“ „Nein!“ ſagte ich.„Nein! Nein! Nein!“ Und am anderen Abend kam ich doch In dieſer Nacht aber quälte ich mich entſetzlich. Jetzt erſt wußte ich, was ich getan hatte: Ich hatte mein und meines Mannes Glück aufs Spiel geſetzt, nicht etwa, weil ich in Not geweſen war, ſondern weil ich meine Erinnerungen hatte übermächtig wer⸗ den laſſen. Und bei dem, was jetzt geſchehen mußte, durfte ich nicht auf Albrecht rechnen; ich allein hatte den Fehler begangen, und ich allein mußte ihn ver⸗ beſſern. Die Unterhaltung mit Kaleidos war furchtbar. Klar und nüchtern ſtellte er ſeine Bedingungen: Ich ſollte zu ſeiner Truppe zurückkehren oder eine Kon⸗ ventionalſtrafe von tauſend Peſos— er ſetzte dieſen für mich unerſchwinglichen Betrag ganz willkürlich feſt— an ihn bezahlen. Außerdem ſollte ich mich von meinem Manne trennen.„Verheiratete Tänzerin⸗ nen kann ich nämlich nicht gebrauchen“, ſagte er. Meine Erregung beachtete er nicht.„Du entwiſchſt mir nicht mehr! Ich gebe dir drei Tage Zeit. In drei Tagen—!“ Ich hatte keinen Menſchen, mit dem ich reden konnte, und ich wußte, daß es für mich keinen Aus⸗ weg gab. i Am anderen Abend ſollte ich mich mit Albrecht treffen. Ich kam zu ſpät, war gereizt, und der Abend verlief unerfreulich. Es hätte nicht viel gefehlt, daß wir uns gezankt hätten. Trotzdem brachte er mich bis an die Calle San Martin zurück, und auf dieſem Wege gewahrte ich den Mann, der damals Daiſy O' Connor erkannt und verfolgt hatte. Ich wollte Albrecht warnen— aber was nützte das? Er, der andere, hätte die Spur doch nicht ver⸗ loren. Und ich wußte auch, daß es dieſem Kaleidos nicht ſo ſehr auf den Vertrag ankam, ſondern daß er Albrecht und mich haßte. Und ich wußte jetzt auch, daß Kaleidos noch in dieſer Nacht Albrechts Arbeits⸗ ſtelle erfahren würde und daß in zwei Tagen nicht nur ich brotlos wäre, ſondern daß auch er wieder auf die Straße müßte. Die Rettung— wenn ich das eine Rettung nen⸗ nen darf— kam mir von einer Seite, von der ich ſie nicht erwartet hatte: von der ſerbiſchen Schulreiterin. Dieſe— ſte nannte ſich Mademoiſelle Irina— war, wie ſchon erwähnt, eine ganz gute Naturreite⸗ rin, aber das ſchulmäßige Reiten lag ihr nicht. Das ging alles ganz gut, ſolange ſie ihre Nummer mit der Schimmelſtute, die willig und ziemlich ruhig war, vorführen konnte. Sidoli aber wünſchte nicht, daß die Schulnummer etwa durch eine Krankheit der Stute gefährdet werde, und verlangte, ſie ſolle ein neues Pferd in Arbeit nehmen. Dieſes Pferd war der Rapphengſt Satyr. Am Tage nach meiner Zuſammenkunft mit Al⸗ brecht war ich ſchon am Vormittag in die Zeltſtadt gegangen, weil ich mit Sergei reden wollte. Ich fand ihn nicht im Bürowagen, und ich machte mich auf eigene Fauſt auf die Suche. Die Irrwege der Zelt⸗ ſtadt waren mir ja vertraut geworden. Als ich in die Manege kam, fand ich zwar auch hier Sergej nicht, wohl aber Mademoiſelle Irina, die ſich eben durch einen der Stallburſchen den Rapp⸗ hengſt hatte vorführen laſſen. Das Tier trug Da⸗ menſattel, und Irina ſchlüpfte gerade in einen alten Reitrock. 5 Ich ſtand halb durch den Vorhang verdeckt und konnte ſo alles genau beobachten. Irina ging an den Rapphengſt heran, aber ſchon die Art, wie ſie ihn anſprach, war nicht glücklich. Sie ſchien überhaupt keinen guten Tag zu haben. Jetzt raffte ſie ihren Rock und ließ ſich vom Stallmeiſter in den Sattel helfen. Als ſie oben ſaß, keilte der Hengſt hinten aus und ſtieg gleich darauf in die Höhe. Der Riß an der Kandare, der nun folgte, war der erſte Fehler; der zweite ein Peitſchenhieb, der dem empfindlichen Tier den Herrn zeigen ſollte. Dieſer Peitſchenhieb vollendete das Verhängnis: Der Hengſt ſtieg kerzengerade in die Höhe und ſtand prächtig da — gerade dieſe Uebung habe ich ſpäter oft mit ihm gezeigt— dann trat er ein paar Schritte zurück, kam unglücklicherweiſe an den Manegenrand, ſchlug nach hinten über und begrub die Reiterin unter ſich. Faſt im gleichen Augenblick waren der Stallmei⸗ ſter und ich neben dem Pferd, und während ich den Rapphengſt aufſpringen ließ, ſorgte der Mann dafür, daß Irina von den Bügeln freikam. Sie lag mit geſchloſſenen Augen da und rührte ſich nicht. Ich führte das Pferd zur Seite und hatte all⸗ Mühe, es zu beruhigen. Inzwiſchen waren noch mehr Leute vom Perſonal dazugekommen und hatten Irina in eine Loge ge⸗ tragen, ihr Reitrock und Reitſtiefel abgezogen und verſucht, ſie wieder ins Bewußtſein zurückzurufen. Wenig ſpäter ſtürmte Sergej herein. Ich erklärte ihm mit wenigen Worten den Vorfall und bat ihn, er möge mir doch einmal erlauben, mich ſelber in den Sattel zu ſetzen. 15(Fortſetzung folgt. 0 Der Kampf um die Punkte Die ſüddeutſchen Fußball-Mei Im Süden des Reiches iſt zwar der Lönderkampf zwiſchen Deutſhland und Bulgarien in München das bedeutendſte fußballſportliche Ereignis, aber zweifellos werden auch die Meiſterſchaftsſpiele, die in allen Bereichen fortgeſetzt wer⸗ den, ihre Anziehungskraft nicht verſehlen. Beſonders reiz⸗ volle Treffen ſind Union Niederrad— Kickers Offenbach in Südweſt, Bs Neckarau— Vſch Mühlburg in Baden, SVgg Cannſtatt— VfB Stuttgart in Württemberg, Sc Schil⸗ tigheim— RSC Straßburg im Elſaß, waben Augsburg 1 Regensburg in Bayern und 1860 Hanau— Boruſſia Fulda in Heſſen. Mühlburg empfängt Neckarau Das reizvollſte Treffen in der badiſchen Bereichsklaſſe ſteigt in Karlsruhe an. der Konſelſtraße zwiſchen Ve Neckarau und dem führenden VfB Mühlburg. Die Neckarauer ſtehen nach ihrem Pforzheimer Sieg hoch im Kurs und man kann ihnen auch einen Erfolg über die Karlsruher Vorſtädter zutrauen. Der SV Waldhof hat es mit der benachbarten Spg Sandhofen zu tun und wird ſich den Sieg nicht entgehen laſſen. Eine offene Angelegen⸗ heit iſt der Karlsruher Lokalkampf zwiſchen KF und Phönix, bei dem die Trefferausbeute wohl nicht ſehr groß ſein wird. Birkenfeld mit dem Freiburger FC zuſamme Birkenfelder mit dem gleichen Eifer bei der S zuletzt gegen den Bft und auch nicht ganz laſſen ſind, dann wird es zu einem Punktgewinn reichen Sechs Treffen in Sübweſt Nach der Abſage der Treffen Eintracht Frankfurt— FSW Frankfurt(die beiden Rivalen ſtehen ſich aber dafür im Frankfurter Pokalwettbewerb gegenſbber!) und 1. FC Kaiſerslautern— FV Saarbrücken verbleiben in der Süd⸗ weſt⸗Bereichsblaſſe immer noch ſechs Kämpfe, drei in Main⸗ heſſen und drei in der Saarpfalz. Ein kleiner Regiefehler ſrheint in Mainheſſen die Anſetzung ſämtlicher Spiele nach Frankfurt zu ſein, denn vier Spiele leinſchließlich Eintracht egen FSW) kann ſelbſt eine ſo fußballfreudige Stadt wie Frantfurt ſchlecht vertragen. Union Niederrad empfängt die Kickers Offenbach und wird nach Kampf wohl die Waf⸗ fen ſtrecken müſſen. Germania 94 Frankfurt hat gegen den SW Wiesbaden keine ſchlechten Ausſichten und auch Rotweiß raukfurt könnte gegen Wormatia Worms das beſſere Ende 798 Inder Saarpfalz wird Boruſſia Neunkirchen ſelbſt in heimiſcher Umgebung gegen die in der Abwehr ſtarke SpVgg Mundenheim einen ſchweren Stand haben, aber ein Sieg des Gaſtgebers iſt wohl kaum zweifelhaft. Die Sch Burbach iſt noch ohne Gewinnpunkt und wird auch gegen den In Pirmaſens kaum beſtehen können. Eine harte Auseinanderſetzung dürfte es zwiſchen Tc 61 Ludwigs⸗ hafen und Bf Frankenthal geben. Der Ausgang iſt un⸗ ewiß. 8 Schiltigheim oder Rec Straßburg In der Abteilung 1 der elſäſſiſchen Fußball⸗Bereichs⸗ klaffe fällt am Sonntag im Treffen zwiſchen SC Schiltig⸗ heim und Rec Straßburg eine Art Vorentſcheidung. Die Schiltigheimer werden wohl das beſſere Ende haben, denn der Raſenſpoxtelub iſt durch den Abgang einiger guten Spie⸗ ler(u. a. Fritz Keller, der jetzt bei der Ss ſpielt!) doch erheblich geſchwächt. Der FCE Hagenau ſteht im Kampf gegen den Sc Schlettſtadt vor einem Erfolg, im Straßburger Lo⸗ kalkampf iſt die Ss gegen den Sportverein in Front zu erwarten und Fc Biſchweiler könnte im Kampf gegen Mars Biſchheim endlich zum erſten Punkt lommen. In der anderen Abteilung müſſen die beiden punktegleichen Spit⸗ zenreiter reiſen. Der F Mülhauſen iſt in St. Ludwig zu Gaſt und der SW Wittenheim tritt beim ß Kolmar an Ohne Punktverluſt iſt auch noch der ASV Mülfauſen, der diesmall die SVga Kolmar zu Gaſt hat. Der SV Wittels⸗ heim endlich empfängt den S Dornach. Noch 7 Fußball-Lönderſpiele 940 Ungeachtet des Krieges geht das Sportleben in dem von Deutſchland befriedieten Europa ſeinen gewohnten Gang. Das beweiſt am beſten die Tatſache, daß im letzten Drittel dieſes Jahres noch ſieben Fußball⸗Länderkämpfe abgewickelt werden: Deutſchland iſt mit drei Kämpfen dabe! in hervorragendem Maße beteiligt. Nachſtehend der genaue Länderſpiel⸗Kalender: 5 3 20. Oktober: Deutſchland— Bulgarien in München; Dänemark Schweden in Kopenhagen; 3. November: Jugoſlawien Deutſchland in Agram; 17. November: Dänemark— Deutſchland in Kopenhagen; 24. November: Ingoflawien— Ungarn in Belgrad; 1. Dezember: Italien gegen Ungarn in Rom; 8. Dezember: Spanien— Ungarn in Valeneta. ſterſchaftsſpi ele am Sonntag Auch Graz will die Nationalelf ſehen Die Grazer Fußballgemeinde hofft, gelegentlich des am 3. November in Agram bevorſtehenden vierten Länderſpiels gegen Jugoſlawien die deutſche Nationalmannſchaft in den Mauern der ſteiriſchen Gauhauptſtadt begrüßen zu können. Reichstrainer Herberger wurde gebeten, auf der Reiſe nach Jugoſlawien auf Grazer Boden ein Uebungsſpiel mit der heimiſchen Auswahl als Gegner zu veranſtalten. 9 f 5 1 Pflichtſpielrunde der Spielklaſſe 3, Mannheim 8 Mannſchaften am Start. Nach der Spielklaſſe 2, die bereits vor 14 Tagen ihren Spielbetrieb aufgenommen hat, ſtartet an dieſem Sonntag auch die Spielklaſſe 3. Wieder wird dieſe Spielklaſſe aus⸗ ſchließlich von den Betriebs⸗Wettkampf⸗Gemeinſchaften ge⸗ ſtellt, wenn auch das Feld der Teilnehmer weſentlüch kleiner geworden iſt, als im Vorjahre. In einer letzten Beſpre⸗ chung mit den Sportführern der Betriebe gab Staffelleiter E. Schmetzer zur Kenntnis, daß die gemeldeten Mann⸗ ſchaften die Durchführung der Spiele zu garantieren haben, nicht daß, wie im Vorjahre, der oder fſener Teilnehmer be⸗ reits nach den erſten Spielen ſchon wieder ausfällt. Für ſämbliche Spiele der Vorrunde wurde der Splel⸗ beginn obligatoriſch auf.30 Uhr vormittags feſtgeſetzt. Die 10 Spielblaſſenleiter E. Schmetzer angeſetzten Termine auten: 20. 10. 40: Zellſtoff Hommel 1. Daimler⸗Ben:— Vögele; Gerberſch— Huth; Hommel 2— Stadt.— 27. 10.: Huth— Hommel 1; Zellſtoff— Daimler⸗Benz; Stadt— Gerberich; Hommel 2— Vögele.— 3. 11.: Hommel 1 Stadt; Huth— Zellſtoff; Gerberich— Vögele; Daimler⸗ Benz— Hommel 2.— 10. 11.: Vögele— Hommel 1 Stadt gegen Zellſtoff; Daimler⸗Benz Huth; Hommel 2— Gerberich.— 17. 10.:: Hommel 1— Hommel 2; Zellſtoff— Vögele; Huth— Stadt; Gerberich— Daimler⸗Benz.— 24. 10.: Hommel 1— Gerberich; Zellſtoff— Hommel⸗ werke 2; Vögele— Huth; Stadt— Daimler⸗Benz.— 1. 12.: Hommel 1— Daimler⸗Benz; Gerberich— Zellſtoff; Huth— Hommel 2; Vögele— Stadt. Der Sport am Sonntag Der Fußball⸗Länderkampf gegen Bulgarten in München, die vier Treffen um den Fußball⸗Tſchammerpokal in Wien, Nürnberg, Wupperbal und Königsberg, der Schützen⸗Länder⸗ kampf zwiſchen Deutſchland und Ungarn in Budapeſt, die Berufsboxtämpfe in Berlin und das große Radſporttreffen in Schweinfurt ſtehen im Mittelpunkt der ſportlichen Er⸗ eigniſſe des kommenden Wochenendes.— Im Fußball folgt dem Treffen gegen Ungarn, das bekanntlich:2 aus⸗ klang, nun eine Begegnung mit Bulgarien. Nach langer Pauſe iſt wieder einmal München der Schauplatz eines Ländertreffens, und wenn nicht alles trügt. wird die Haupt⸗ Ländertreffens, und wenn nicht alles trügt, wird die Hauptſtadt ſehr tüchtige Fußballer, das haben ſie in den beiden voraus⸗ gegangenen Treffen gegen Deutſchland gezeigt. Die erſte Begegnung 1935 in Leipzig wurde von uns:2 gewonnen und das Rückſpiel 1989 in Sofia endete nur:1 zu unſeren Gunſten. Mit der Mannſchaft: Klodt; Streitle, Moog; Kupfer, Goldbrunner, Hammerl; Lehner, Walter. Conen, Sing und Gärtner ſollte auch in dritten Kampf ein deutſcher Sieg zur Tatſache werden. Die Bulgaren kommen mit 14 Spielern nach München und werden ihre Elf endgültig erſt an Ort und Stelle namhaft machen. Schieoͤs richter iſt der Ungar Kiß. Großes Intereſſe beanſpruchen auch die vier Begegnungen der 4. Tſchammerpokal⸗Schlußrunde. Der Pokalverteidiger 1. FC Nürnberg hat Schwarz⸗Weiß Eſſen zu Gaſt, Rapid Wien empfängt die SpVg Fürth, Fortuna Düſſeldorf tritt im neutralen Wuppertal gegen den Wiener Sc an, und Oſtpreußens Meiſter VfB Königsberg hat es mit dem Sachſenmeiſter Dresöner SC zu tun. Nürnberg, Rauid, neben und Dresden ſollten in die Vorſchlußrunde ein⸗ ziehen. In den füddeutſchen Bereichen nehmen die Meiſter⸗ ſchaftsſpiele ihren Fortgang, doch hat es wegen des Länder⸗ ſpiels und der Pofalkämpfe einige Programm⸗Abſtriche ge⸗ geben. Der Spielplan lautet: 5 Südweſt: Union Niederrad— Kickers Offenbach. Ger⸗ mania 94 Frankfurt— SV Wiesbaden; Rot⸗Weiß Frank⸗ furt— Wormatia Worms; Boruſſia Neunkirchen— SpVg Mundenheim; Sch Burbach— Fa Pirmasens; TS 61 Ludwigshafen— BfR Frankenthal; Eintracht Frankfurt— FS Frankfurt[Frankfurter Pokalrunde). Baden: S Waldhof— SpVg Sandhofen: Vfe Neckarau gegen BfB Mühlburg: 1. Fc Birfenfeld— Freiburger FC: Elſaß: Sc Schiltigheim— RSc Straßburg: c Hagenau gegen Sc Schlettſtadt; SS Straßburg— S Straßburg; c Biſchweiler— Mars Biſchheim; Fc Kolmar— SN Wittenheim; Fc St. Ludwig— Fc 93 Mülhauſen: SV Kleine Sport-Nachrichten 4 Tage bei NSge-Jachlehrer H. Sommer Hermann Sommer, der allzeit freundliche und doch energiſche Rheinländer, hat den feldgrauen Rock wieder mit dem Trainingsanzug vertauſcht, und ſo herrſcht überall dort, wo er ſich ankündigt, lebhafter Schwimmbetrieb. Nun war er auch einige Tage wieder bei den Schwimmern und Schwimmerinnen unſeres Bezirkes. Eine außergewöhnliche Beteiligung, beſonders durch die Jugendlichen beiderlei Geſchlechts, wie auch der Schwung dieſer vier Lehrabende wirkte auf die Alten herzerfriſchend, und die Jugend, na, die war ſo recht in ihrem Element. Eingeleitet wurde der diesmalige Kurſus mit einem intereſſanten Filmabend im Heim des TW 1846, wo Sommer nach einleitenden Worten die verſchtedenen Schwimmarten an Hand ganz ausgezeich⸗ neter Bildſtreifen intereſſant und packend erläuterte. Der zweite Abend war der Praxis gewidmet. Auf ſeine wohl⸗ tuende Art verſtand Sommer insbeſondere die Kleinen ſowie die Jugendlichen mit dem naſſen Element vertraut zu machen. In ſpielend leichter Form wurde der Körper zum Fortgang und zur Wendigkeit in Aſtündiger pauſen⸗ loſer Arbeit gebracht. Spontane Aufnahme fanden die folgenden techniſchen Belehrungen ſowie die Pflege des Kameradſchaftsgedankens. Verſchiedene Schwimm⸗ und Springfilme ſowie die groß⸗ deutſchen Meiſterſchaften von Hamburg feſſelten am folgen⸗ den Abend wieder etwa 50 Teilnehmer, wobei Sommer ſeine Kurſiſten immer wieder am Ehrgeiz geſchickt anzu⸗ faſſen verſtand. Den Abſchluß und Höhepunkt des Lehr⸗ gangs brachte der letzte Abend im Hallenbad bei mehr als 70 Teilnehmern. Sportſchwimmen war hier Trumpf. In Praxis und Theorie wurden die meiſten Teilnehmer indi⸗ viduell angepackt, als deren Folge beſonders die Betreuer 8 mit einem guten Rüſtzeug für die Zukunft ausgeſtattet worden ſein dürften. Das theoretiſch bereits eingehend behandelte Waſſerballſpiel kam natürlich auch zu Wort, und da war es beſonders erfreulich, verſchiedene Urlauber unter den Kurſiſten zu entdecken. Das Hauptaugenmerk galt an⸗ dauernder Beweglichkeit des Spielers und damit des Spiel⸗ geſchehens ſelbſt. Nachdem die Waſſerballer bereits vorher faſt 1% Stunden feſt angeſpannt waren, wurden bier be⸗ ſonders hohe Anforderungen geſtellt. Fachlehrer Sommer ſprach ſich lobend über das Intereſſe aus, fand, daß z. B. bei den Mädels Talente feſtzuſtellen waren, und forderte nicht mehr und nicht weniger, als daß die Sportſchwimmer Tag für Tag ein umfangreiches Pro⸗ gramm in der Halle durchackern und dabei die für jede Sportart unerläßliche Gymnaſtik nicht vergeſſen wird. Spaniens Tennismeiſter Lily Alvarez und Juan M. Blauch Nach den katalaniſchen Tennismeiſterſchaften wurden in San Sebaſtlan auf den Plätzen des Real Tennisclub auch Spaniens Landesmeiſterſchaften ausgetragen. Bei den Frauen erwies ſich wieder Lily Alvarez als unſchlagbar. Sie gewann das Einzel überlegen:8,:2 gegen Pepa Chavarri und das Doppel an der Seite Frl. Davilas 716, :2 gegen Chavarri Maier. Das Männexreinzel fiel an Juan Meknuel Blanch, der im Endſpiel Carles:6, 715, :1, 614 bezwang. Carles hielt ſich dafür in den Doppel⸗ ſpielen ſchadllos Das Männerdoppel gewann er zuſammen mit Soler:3,:3,:6,:2 gegen Blanch/ Garriga und das Gemiſchte Doppel an der Seite Pepa Chaparris 614.:5 gegen Davila/ Couder. Geſchwiſter Soriano in Front In Barcelona wurde, auch ein Zeichen der wieder⸗ erſtarkenden Sportbewegung des fangaliſtiſchen Spaniens, nunmehr auch wieder das altüberlieferte Hafenſchwimmen durchgeführt, Bei den Männern erwies ſich Joſe Prats in 45:57 als Schnellſter, und bei den Frauen waren es die ros des Feldes este 49:57, ihre 9 Schwimmwettbewerb im Hafenbecken Barcelonas hatte eine rieſige Zuſchauermenge angezogen. Ungarns Fußballmeiſter Ferencvaros Budapeſt wurde in Klauſenburg von einer Auswahl Nord⸗Siebenbürgens mit 622(:1) beſtegt. Wittelsheim— S Dornach; AS Mülhauſen— Sg Kolmar.. Württemberg: Stuttgarter Kickers— Sportfſr. Eßlingen; SVg Cannſtatt— VfB Stuttgart; 46 Ulm— Stutt⸗ garter Sportfr.; Stuttgarter SC Feuerbach: Union Böckingen— SpVg Untertürtheim. 5 Bayern: Schwaben Augsburg— Jahn Regensburg: eptl. Neumeyer Nürnberg— TS 83 Nürnberg.— Im Hockey und Handball nehmen ebenfalls überall die Meiſterſchafts 5 Fortgang. Im Bereich Bayern fällt am itag die Ent⸗ ſcheidung in der Männer⸗Hockeymeiſterſchaf TS Paſing und 56 Nürnberg find in München die Gegner.— Der 5 Radſport verzeichnet als einziges Großereignis ſtundſtreckenrennen in Schweinfurt, piele ihren Lohmann, S Oberbeck, fahrer wie Metze, Bautz, Geyer Weckerling, Hauswald, Heide, Plappert, Umbenhauer ſewſki, Schorn, Schön und Merkens werden an Aus Italien kommen Guerra, Bizzi und Coppi. Borſport beanſprucht die große Berufsboxveranſtaltung in der Ber⸗ liner Deutſchland halle, bei der ſieben Landesmeiſter durch die Seile blettern, das Hauptintereſſ Der Kampfplan lautet: Vogt⸗Hamburg— Serbane dumänien: Seidler⸗ Berlin— Andersſon⸗Schweden; Wien en hardt⸗ Leipzig; Eder⸗Köln— Doculescu⸗k tien; Be Köln— Cionoiu⸗ Rumänien.— Die Wettkampf Niederfachſen⸗Amateurboxer durch Bayern wird am S tag in Schweinfurt beſchloſſen.— Die beſten deutſchen Jundokämpfer 90 ͤan der Zahl, treffen ſich in der Reich ihren Reichswettkämpfen. Von den Vorfahrsr allerdings nur Steinemann⸗ Hamburg im Metzſchke⸗Dresden im Weltergewicht zur Stelle.— Pferdeſport verzeichnet Galopprennen in Berlin⸗Karlshorſt am tag ſowie in Berlin⸗ Hoppegarten. München⸗Riem, dorf, Breslau, Dresden Wien(Auſtria⸗ Sonntag. In Meran d beim Reitturnier am Samstag ein Kanonen⸗Springen entſchieden, und am Sonntag er⸗ reicht dann die Veranſtaltung mit dem Königspokal⸗ Springen ihren Höhepunkt und Abſchluß. Verſchiedenes Die deutſchen Schützen treten in Budapeſt zu einem zweitägigen Länderkampf gegen Ungarn an.— In Poſen gibt es ein Leichtathletikfeſt, an dem die deutſchen Me ſter Mellerowicz. Brandſcheit, Gleſen, Linnhoff und Grau(alle Berlin) beteiligt ſein werden.— Bayerns beſte Schmimme⸗ rinnen kämpfen in München, und die beſten Ha⸗Fechter der Gebiete Hochland, Franken, Schwaben und Württem⸗ berg treffen ſich in Stuttgart. Auch die Mädel der ge⸗ nannten Obergaue ſtehen ſich in der württembergiſchen Bamptſtadt gegenüber. Fungbann⸗Meiſterſchaften im De Im Zuge der Aktivierung des freiwilligen Leiſtungs⸗ ſports hat die Reichsjugendführung ſür das Winterhabo⸗ jahr 1940/ die Wettkämpfe der Fähnlein⸗Mannſchaf ten des Deutſchen Jungvolks nach neuen Geſichtspunkten aus⸗ geſchrieben. So werden in Zukunft für die Jungbanne Meiſterſchaftskämpfe im Geräteturnen, Vergleichskämpfe der Fähnlein im Schwimmen und Rundenspiele im Hand⸗ ball, Fußball und Hockey als Jungbannmeiſterſchaften durchgeführt. Im Gegenſatz zu dieſen mit der Erreichung der Jungbannmeiſterſchaften abgeſchloſſenen Wettkämpfen ptſtadt zu ſind Feder⸗ Der und Raſenſpielen werden in den Winterſportarten wie Skilauf, Eiskunſtlauf und Eishockey neben den Mann⸗ ſchaftsvergleichs kämpfen und Freundſchaftsſpielen der Fähnbein die Einzelwettbewerbe als Ausſcheidung zu den Deubſchen Jugengmeiſterſchaften bei den Winterkampfſſpie⸗ ben ausgeſchrieben. Neben der Pflege des Gemeinſchafts⸗ gedankens ſoll durch dieſe Ausſchreibung der Jungbann⸗ Me iſte rſchaften in erſter Linie auch dem Leiſtungswillen der Pimpfe Rechnung getragen werden, die vor allem in den Mannſchaftskämpfen Gelegenheit finden, im kamerad⸗ ſchaftlichem Ginſatz ihrem Fähnlein oder ihrer Sportbienſt⸗ gruppe zur Meiſterſchaft zu verhelfen. Amiliche Bekanntmachungen Spielverlegung in der 1. Klaſſe Das Spiel 08 Mannheim— Alemanuig Ilves⸗ heim wird beſonderer Umſtände halber nach Ilves⸗ heim verlegt. W. Altfelix. imad Jure Maschimen af anlle in Oud mung? 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Oktober 1940 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der badiſchen Gemeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu ent⸗ richten. Der Schuldner hat außer⸗ dem die mit hohen Koſten ver⸗ bundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ warten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. 203 Anfertigung auch bei zugebrachten Stoffen 47 Aldelm Nrleger vm. Krieger& Bertemtier Herrenschneiderei Tuchlager P 5. 13. Tel. 285 25 Serrand die berühmte chilenische Lied. und Shansonsängerin mit Hurt Nohenberger und seinen Sellsten ein ganz neues rnamm! chat. Ammer Karten RM.56 bis.- bei K. F. Heckel. O 3. 10; Verkehrsverein Plankenhof; Buchhandlung Dr. Tillmann. P 7. 19; Musikhaus Planken. O0 7. 13; Kiosk Schleicher am Tattersall; in Ludwigs- BILDER hafen: Reisebüro Kohler am Ludwigsplatz ab Mk. 18.— 8 stl. Kunst Deutsche Arbeitsfront, NSG„Kraft durch bn Ereude., Ah. GSastepieldlz. E. Heels 2 3¹² Anordnungen der NSDAP Aus amtlichen Bekanntmachungen entnommen. NS⸗Frauenſchaft. Humboldt: Am 18. 10., 19.30 Uhr, Beſprechung des geſamten engen ſowie erweiterten Ortsgruppenſtabes in der Mittel⸗ 5 88. Berichte mitbringen.— ugendgruppe. Strohmarkt: 18. 10., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in M 6, 12. Hitlerjugend, Stamm IV/171, Ach⸗ tung! Am kommenden Sonntag, dem 20. Oktober, tritt der ganze Stamm IV pünktlich um.45 Uhr mit Halbtags⸗Verpflegung im Brot⸗ beutel vor der Peſtalozziſchule in tadelloſer Uniform an. Sämtliche Beurlaubungen ſind für dieſen Tag aufgehoben. Marine⸗ HJ, Achtung! Am Sonn⸗ Stamm— auch Ruderer und Ka⸗ nuten ſowie die Auswärtigen— auf dem Neckarvorland bei der Friedrichsbrücke(vor der Boots⸗ verleihanſtalt Klein) zum Stamm⸗ appell an. Bei Nichterſcheinen er⸗ folgt Beſtrafung nach dem Geſetz über die Hitlerſugend! 5 Ilvesheim. Gefolgſchaft 48 und Pflicht⸗HJ treten am Sonn⸗ tag, 20. Okt., 9 Uhr, in tadelloſer Uniform zu einem kleinen Gelände⸗ ſpiel vor dem HJ⸗Heim an. BDM. Untergau Mannh.(171). Freitag, 18. 10., 20 Uhr, freiwillige Gymnaſtikſtunde für alle Führerin⸗ nen und Sportwartinnen.— Am Sonntag, 20. 10., findet wieder ein 25⸗Ktlometer⸗Marſch ſtatt. Antreten um 8 Uhr am Untergau. Kd, Sportamt. Freitag, den 12. Oktober. Allgem Körperſchul⸗ (für Frauen und Männer): 20 bis 21.30 Uhr, Gymnaſtikſaal Goethe⸗ ſtraße 8. Deutſche Gymnaſtik(für Frauen und Mädchen: 19—20 Uhr, Gymnaſtikſaal, Goetheſtraße Nr. 8 immen(für Männer und Frauen): 20 bis 21.30 Uhr, Städt. Hallenbad, Halle 1 und 3. Reiten (für Frauen und Männer): 18 bis 21 Uhr, Reithalle, Schlachthof. Verdunkeln, richtig und gar nicht teuer mit EOllos S bas, 20. Oktober, tritt der gefamte eckenhelmer Strate 48. Ruf 439 98 3 . oa n eee ae n en S eee e. 8 8 . 1 JTS