F 40 1 in uns, Geſchäftsſ Po einſchl. Poſtbe gwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Neßiſcherſtr. 1. FeHauptſtr.55, WOppauer Str. 8 Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. f. 5. folgenden Monat erfolgen. Mannheimer Neues Tageblatt Mannheimer Jeitu Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 M. u. 30 Pf. Trä 8 8 7 215 u. Pf. Trägerl. ſt. abgeh..70 M. dch. d. 25.00 M. ohne Illuſtr.,.30 M. mit Jlluſtr Geb., zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 —— Anzeigenpreiſe: 22 am hreite Millfmeterzefle 12 Pfg., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 66 Pfg. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Rr. 12. keinerlei Nachlaß gewährf. 9 beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Allgemein Bei gwangsvergleichen od. Konkurſen wird Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an Gerichtsſtand Mannheim. Montag. 4. November 1940 Irüh⸗Ausgabe Munitionsdepot in Saloniki in die Luft geflogen dnb. Ro m, 3. November. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Sonntag hat folgenden Wortlaut: 1 Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Die im Epirus begonnenen Aktionen ſind in weiterer Entwicklung. Unſere Truppen haben auf ihrem Vormarſch von Borgo Tellini über Ponte Perati nach Kalibaki mit entſchloſ⸗ ſenem Manöver zahlreiche gut befeſtigte und mit ſtarken Hinderniſſen verſehene Verteidigungs⸗ linien überwunden. Unſere Luftwaffe hat zahlreiche Aktionen durchgeführt und dabei wiederholt die mili⸗ täriſchen Ziele von Korfu bombardiert, wo insbeſondere bei dem„Neuen Fort“ zahlreiche Exploſionen beobachtet wurden, ferner den Hafen von Patras, wo ein Brand am Bahnhof Smandrea ſeſtgeſtellt wurde und wo eine Fabrik ſowie die Infanteriekaſerne getroffen wurden. Weitere Angriffe erfolgten auf Lariſſa, Janina und Saloniki, wo im Kampf mit feindlichen Jägern ein Gegner wahrſcheinlich abgeſchoſſen wurde. In Navarino wurde ein Brand verur⸗ ſacht, während in Canea die Hafenanlagen ge⸗ troffen wurden. Zwei unſerer Flugzeuge ſind nicht zurückgekehrt. In den frühen Nachmittagsſtunden haben vier von Jagdformationen begleitete Bomber⸗ formationen eine OPffenſivaktion gegen Malta durchgeführt und dabei die Hafen⸗ anlagen von La Valletta ſowie die Anlagen und Depots des Flugplatzes Mivabba voll getroffen und ſchwer beſchädigt. Die heftige Boden⸗ und Tuftabwehr hat unſere Angriffe nicht beeinträch⸗ tigt. In heftigem Luftkampf wurde dabei ein feindliches Flugzeug abgeſchoſſen, das ins Meer abſtürzte. Eines unſerer Flugzeuge iſt nicht zurückgekehrt. Beim Rückflug wurde eine un⸗ ſerer Formationen von vier feindlichen Jägern angegriffen, die aber auf Grund des prompten Gegenaugriffs vom Kampf Abſtand nahmen. Vor der ägyptiſchen Küſte wurde eine große engliſche Schiffsformation von unſeren Tor⸗ pedoflugzeugen erreicht, die ein Schiff trafen. In Oſtafrika hat unſere Luftwaffe die 1 von Perim ſowie den Flugplatz Roſeires bombardiert und dabei zwei Flugzeuge vom Wellesley⸗Typ am Boden getroffen. Wäh⸗ rend eines Erkundungsfluges auf Chascim⸗el⸗ Ghirba ſchoß eines unſerer Flugzeuge einen feindlichen Jäger ab, während ein weiterer ſchwer getroffen wurde. In der Zone des Berges Scinsceib(nord⸗ weſtlich von Caſſala) ſind von Pauzerwagen unterſtützte ſudauiſche Abteilungen, die mit un⸗ ſeren Patrouillen zuſammenſtießen, zurück⸗ geſchlagen worden. g Zwei unſerer U⸗Boote ſind zu ihren Stütz⸗ punkten nicht zurückgekehrt. Der Kanonendonner entfernt ſich dnb. Belgrad, 3. Nov. Die Belgrader Sonntagsblätter veröffentlichen Nachrichten von den verſchiedenen Orten an der ju⸗ gofflawiſch⸗griechiſch⸗albaniſchen Grenze. Ueberein⸗ ſtimmend wird in dieſen Berichten hervorgehoben, daß das Artilleriefeuer ſich mehr in das Innere Griechenlands entfernt, ſo daß man ſchon daraus auf ein Vorrücken der italieniſchen Truppen ſchließen kann. Weiter melden alle hieſigen Bevichterſtatter übereinſtimmend, daß die Tätigkeit der italieniſchen Luftwaffe am Samstag ſehr lebhaft war und auch nach den Nachrichten, die von griechiſcher Seite zu erhalten waren, nachhaltige Wirkungen erzielte. Der„Vreme“⸗Berichterſtatter von Idomeni (griechiſche Grenzſtation der Bahnſtrecke Belgrad Saloniki) meldet, daß die Bahnſtrecke Belgrad—Sa⸗ loniki mehrfach von italieniſchen Flugzeugen bom⸗ bardiert worden ſei, die vor allem die wichtige Ei⸗ ſenbahnbrücke über den Wardar, unge⸗ fähr 25 Kilometer von der jugoſlawiſchen Grenze entſernt, zum Ziel gehabt hätten. Die Eiſenbahn⸗ gleiſe und ein Teil der Brücke ſeien beſchädigt wor⸗ den. Weiter meldet der„Vreme“⸗Vertreter auf Grund von Informationen, die er von griechiſcher Seite erhalten hat, daß Saloniki im Laufe des Samstag mehrfach bombardiert und dabei großer Schaden angerichtet wurde. Der Angriff auf Malta dnb Rom, 2. November. Zwei ſtarke von Jagdgeſchwadern begleitete For⸗ mationen ſchwerer italieniſcher Bomber haben, einer Meldung der Stefani zufolge, in den frühen Nach⸗ mittagsſtunden des Samstags die Anlagen des Flughafens Micabba ſowie den Flottenſtützpunkt vom von Malta angegriffen. Es handelte ſich, wie der Sonderberichterſtatter ausdrücklich feſtſtellt: In bezug auf die Zahl der eingeſetzten Flug⸗ zeuge um die bedeutſamſte ftalie niſche Luftaktion ſeit Kriegsbeginn, an der rund 100 Jäger und Bomber mit Bomben Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim ſchwerſten Kalibers ſowie Brandbomben teil⸗ nahmen. Verwüſtungen, Zerſtörungen und Brände waren die Folge des Großangriffes, durch den die im Wieder⸗ aufbau befindlichen Anlagen des Flugplatzes Mi⸗ cabba ſowie die Hafenanlagen des Flottenſtützpunk⸗ 1075 fen Malta außerordentlich beträchtliche Schäden erlitten. Eine Ergebenheitskundgebung muſelmaniſcher Studenten an den Duce. Die muſelmaniſchen Stu⸗ denten in Rom haben zum Abſchluß des Ramaſſan au den Duce ein Telegramm gerichtet, in dem ſie Muſſolini ihre Ergebenheit zum Ausdruck bringen. Oppoſition gegen Melaxas Weite Kreiſe der Bevölkerung mit der Regierungspolitik unzufrieden Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Bern, 3. November. Nach einem hier vorliegenden Bericht aus Athen über die augenblickliche Stimmung in Griechenland ergibt ſich, daß die vom griechiſchen König und von Miniſterpräſidbent Metaxas ver⸗ tretene italieufeindliche Linie der Politik Griechenlands keineswegs einmütig von den Kabinetts mitgliedern gebil⸗ ligt wird; es beſteht eine ſtarke Oppoſition innerhalb der Regierung ſeitens der Kreiſe, die Griechenland für den Waffengaug mit Italien nicht für ausreichend gerüſtet halten und außer⸗ dem die Hilfe Englands nicht hoch veranſchlagen. Dieſe griechiſchen Kreiſe, die vorwiegend dem Mit⸗ telſtand und den akademiſchen Berufen angehören, verweiſen auf das Beiſpiel Norwegens und Hollands, die an der Hilfe Englands geſcheitert ſind, obwohl für die beiden Länder Englands Kriegsmittel leichter zur Verfügung geſtellt werden konnten als für Griechenland. Lediglich die führenden griechiſchen Wirtſchaftskreiſe ſind optimiſtiſch in Bezug auf Eng⸗ lands Meacchteinſatz, obwohl ſich auch bei den aus⸗ geſprochenen Englandfreunden Zweifel bemerkbar machen, ob die Hilfe Englands Griechenland vor der vollkommenen Niederlage retten kann. Die Unruhe in Athen wächſt mit dem wachſenden Druck der ita⸗ lieniſchen Streitkräfte auf die griechiſche Front, zu⸗ mal ſich aus England noch keine Zeichen für umfaſ⸗ ſende praktiſche Hilfsmaßnahmen andeuten. Die nichtkriegführende“ Haltung der Türkel Eine Erklärung des Staatspräſidenten: die Türkei bleibt außerhalb des Konfliktes anb. Berlin. 3. No. Bei der Eröffnung der türkiſchen Nationalver⸗ ſammlung erklärte der türkiſche Staatspräſident Inönü, daß die türkiſche Außenpolitik einzig und allein von dem Grundſatz geleitet werde, die unend⸗ lichen Reichtümer voll auszunützen, daß dadurch die wirkſamſten, produktipſten Ergebniſſe für das Land erzielt werden. Die nichtkriegführen de Haltung mache es unmöglich, daß türkiſches Ge⸗ biet durch die im Kriege befindlichen Mächte benützt werde und eine ſolche Benützung werde ſolange kategoriſch und abſolut unmöglich ſein, als die Tür⸗ kei an dem Konflikt nicht teilnehme. Die türkiſche Politik beruhe auf der Aufrechter⸗ haltung der politiſchen Unabhängigkeit und territo⸗ rialen Integrität. Die nichtkriegführende Haltung der Türkei dürfe nicht notwendigerweiſe den norma⸗ malen Beziehungen mit allen Ländern, die ihr ge⸗ gegenüber guten Willen zeigten, ein Hindernis bie⸗ ten. Enttäuſchung in London — Neuyork, 3. November. Die Rede des türkiſchen Staatspräſidenten Inönü, in der er ankündigte, die Türkei gedenke nicht in den Krieg einzutreten, wenn ſie nicht ſelbſt angegrif⸗ fen werde, hat hier größtes Aufſehen erregt. In engliſchen Kreiſen unterſtreicht man zwar die freundlichen Worte, mit denen Inönü des„britiſchen Verbündeten“ gedachte, kann aber nicht verbergen, daß man bedeutend mehr erwartet hatte, wie dies aus verſchiedenen amerikaniſchen und engliſchen Be⸗ richten am erſten Tage des italieniſch⸗griechiſchen Konfliktes zur Genüge hervorgeht. In amerikani⸗ ſchen Kreiſen erklärt man, die Zurückhaltung der Türkei gehe auf die mangelhafte Hilfe zurück, die Großbritannien den Griechen gewährt habe, und auf die Haltung der Sowjetunion, die eine Ak⸗ tion Ankaras„nicht ermutigt habe“. General Smith in Iſtanbul + Belgrad, 2. November. Wie die„Vreme“ meldet, iſt der Generalſtabs⸗ chef der britiſchen Orientarmee, General Smith, in Iſtanbul eingetroffen, nachdem er am Freitag in Ankara vom türkiſchen Staatspräſidenten empfan⸗ gen worden war. Weiter verlautet, daß die Weiterreiſe Smiths nach Griechenland für möglich gehalten wird. Die Luftangriffe auf Saloniki und Korfu Graf Ciano und Bruno Muſſolini fliegen an der Spitze ihrer Geſchwader dnb. Rom, 3. November. Ueber die nach Beſſerung der Wetterlage überaus lebhafte Tätigleit der italieniſchen Luftwaffe gegen Griechenland, insbeſondere gegen Krotfu, Saloniki, Salmi, Korinth und Lariſſa melden die Sonder⸗ berichterſtatter des„Popolo di Roma“ noch eine Reihe intereſſanter Einzelheiten. Hieraus läßt ſich erkennen, daß der ſoeben zum Oberſtleutnant beförderte italieniſche Außenminiſter Graf Ciano ebenſo wie vor fünf Jahren in Abeſſinien auch hier wieder das Geſchwader„La Disperata“(die Tollkühnen) mit großem Erfolg an⸗ führte, bei deſſen Angriffen auf Saloniki die beiden großen Petroleumtanks der Shell⸗ und der Stan⸗ dard⸗Kompanie in Brand gerieten. Außerdem wurde im Hafen ein Schiff in Brand geworfen. Am Nach⸗ mittag wurden die Angriffe auf Saloniki wiederholt. Neue Exploſionen und große Brände bewieſen, daß auch dieſe Aktion überaus erfolgreich war. Dieſer Angriff wurde von einer anderen Formation der italieniſchen Luftwaffe durchgeführt, und zwar von den ſchnittigen, überaus ſchnellen und ſtark bewaff⸗ neten„Alcioni“(Möven). Kommandant einer dieſer Staffeln iſt Fliegerhauptmann Brund Muſſolini; der gleichen Staffel gehört auch ein weiterer Sohn des Ducke, Vittorio Muſſolini an. Beide zeichneten ſich bereits im abeſſiniſchen Feldzug aus. Die in mehreren Wellen am Samstag gegen Korfu durchgeführten Luftangriffe galten der Fe⸗ ſtung und vor allem den verſchiedenen Forts ſowie dem Monte Salvatore auf dem, wie einwandfrei feſt⸗ geſtellt wurde, ein Munitionsdepot in die Luft flog. Außerdem wurde der Kanal von Korinth ſo⸗ wie die dortige Eiſenbahnlinie mit ſichtlichem Erfolg angegriffen, ferner Salamis, das Arſenal des mo⸗ dernen Griechenland und zugleich Zufluchtsort der griechiſchen Handelsflotte, wenn nicht ſogar britiſcher Schiffe. Hier wurden mehrere Schiffe im Innern des Hafens getroffen und ein Trockendock zerſtört, alles Erfolge, die durch photographiſche Aufnahmen einwandfrei beſtätigt wurden. In Lariſſa, dem Hauptſammelplatz der griechiſchen Reſerviſten, wurde der Bahnhof vollkommen zerſtört ſowie ein Zug zur Entgleiſung gebracht. Auch dieſe Erfolge wurden im Bilde feſtgehalten. Die Lufiſchlacht über Nordafrika Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Nom, 2. November. Während das allgemeine Intereſſe im Augenblick mehr auf Griechenland gerichtet iſt, entwickelt ſich die italieniſche Offenſtve in Aegypten ſyſtematiſch weiter. Der geſtrige Heeresbericht meldete wieder einen bedeutenden Geländegewinn. Ueber die gleich⸗ falls geſtern mitgeteilte große Luftſchlacht am afrikaniſchen Himmel wird heute ergänzend bekannt, daß am 30. Oktober drei verſchiedene Bomberforma⸗ tionen, begleitet von ſtarken Jägerpatrouillen, zur Offenſive auf die miltäriſchen und Eiſenbahnanlagen der Zone von Marſa Matruk aufſtiegen. Die erſte Formation griff bei Gmunde den Bahnhof der Eiſenbahnlinie von Marſa Matruk im Niltal an und erreichte durch ihre Bomben ſtarke Wirkung. Die zweite Formation richtete ihre Bomben ge⸗ gen die Eiſenbahngabelung in El Guaſaba, während 5 dritte den Flugplatz Bir⸗Kenays mit Bomben elegte. g 5 151. Jahrgang— Nummer 304 Ein Präſident wird gewählt (Von unſerem Korreſpondenten) Sch— Liſſabon, 2. Non. Der Wettlauf zwiſchen dem„Elefanten“ und dem „Eſel“, wie ſeit 80 Jahren nach den berühmt gewor⸗ denen Zeichnungen des Vaters der politiſchen Kari⸗ katur in USA, Thomas Naſt, die politiſchen Wap⸗ pentiere der Republikaniſchen und der Demokrati⸗ ſchen Partei in Amerika heißen, nähert ſich ſeinem Ende. Am erſten Dienstag nach dem erſten Montag im November, das heißt alſo in dieſem Jahre am 5. November, muß nach den Beſtimmungen der Ver⸗ faſſung die Entſcheidung darüber gefallen ſein, ob Rooſevelt, der Chef der Demokraten, oder Willkie, der Kandidat der Republikaner, für die nächſten vier Jahre als Herr im Weißen Haus zu Waſhington einzieht. Bei der Berechnung der Ausſichten der beiden Kandidaten wird häufig die entſcheidende Tatſache überſehen, daß es nicht darauf ankommt, wieviel Wählerſtimmen Rooſevelt oder Wilkie auf ſich ver⸗ einigen, ſondern in wievielen und noch mehr in wel⸗ chen Staaten ſie die Mehrheit erringen. Nach Artikel II der amerikaniſchen Verfaſſung vom 17. September 1787 wird der Präſtdent nicht vom Volke direkt gewählt. Das Volk beſtellt vielmehr in jedem einzelnen Staat der Union eine Anzahl von Wahlmännern, und dieſe wählen dann den Präſidenten und Vizepräſidenten. Die Zahl der Wahlmänner, die jedem Staate zuſteht: entſpricht der Geſamtzahl der Senatoren und Abgeordneten, auf die der betreffende Staat Anſpruch hat. Da die Zahl der Senatoren feſtſteht(zwei für jeden Einzel⸗ ſlaat ohne Rückſicht auf Größe und Bevölkerungs⸗ ziffer) wechſelt die Zahl der Wahlmänner gemäß der Zahl der Abgeordneten, die in den volkreichen Staaten des Oſtens und des mittleren Weſtens oder in Kalifornien natürlich ſehr viel größer iſt als in den dünner beſiedelten Staaten des Südens oder des nördlichen Weſtens. Es kommt alſo für den Präſidentſchaftskandida⸗ ten nicht darauf an, die höchſte Stimmenzahl in der ganzen Union zu erreichen, ſondern in mög⸗ lichſt vielen und möglichſt großen Ein⸗ zelſtaaten. Von entſcheidender Bedeutung ſind dabei vor allem Neuyork mit ſeinen 47 Wahlmän⸗ nerſtimmen und Kalifornien. Beide Staaten haben bei Wahlkämpfen, in denen die Mehrheit des Siegers nur knapp war, den Ausſchlag gegeben, ſo 3. B. Kaliſornien im letzten Kriegswahlkampf zwi⸗ ſchen Wilſon und Hughes im Jahre 1917, in dem Kalifornien, deſſen allmächtiger Senator Johnſon ſich durch Hughes brüskiert glaubte, den Sieg Wilſons in allerletzter Minute entſchied. 5 Wie iſt dieſe merkwürdige Einrichtung von Wahlmännern zu erklären? Praktiſch kommt ihnen ja heute keinerlei Bedeutung mehr zu, denn das Er⸗ gebnis ſteht am Tage nach der Wahl bereits feſt, lange bevor die Wahlmänner zuſammentreten. Dieſe Frage läßt ſich nur aus der Entſtehungsgeſchichte der amerikaniſchen Verfaſſungsurkunde und den beſon⸗ deren Umſtänden, unter denen ſie zuſtande kam, er⸗ klären. Die Verfaſſung der Vereinigten Staaten iſt einmal ein Produkt der geiſtigen Welt des 18. Jahr⸗ hunderts und zweitens ein ſehr mühſelig ausbalan⸗ eiertes Kompromiß ſehr verſchiedener politiſcher Strömungen und Tendenzen. Die Väter der Ver⸗ faſſung hatten ſich lange geſtritten, ob ſie die Exekutiv⸗ gewalt einem einzelnen Manne oder einem(ollektiv⸗ ausſchuß anvertrauen ſollten. Als man ſich endlich entgegen den urſprünglichen Plänen auf eine Einzel⸗ perſon geeinigt hatte, gab es noch lange und ſchwie⸗ rige Auseinanderſetzungen über die Dauer ihrer Amtszeit und vor allem über die Art ihrer Wahl. Es kam darauf an, den künftigen Präſidenten mit den Beſugniſſen eines Königs auszuſtatten, ohne einen König europäiſcher Art aus ihm zu machn. Denn das europäiſche Königstum repräſentierte ſich den jungen Staaten jenſeits des Atlantiks in der Perſon Georgs III. von England, von deſſen Tyrannei man ſich eben befreit hatte. Auf der andern Seite lebte man ganz in den ſtaatsxechtlichen Vorſtellungen des Franzoſen Mon⸗ tesquieu und ſeiner Theorie von der Teilung der Gewalten, d. h. von der völligen Unabhängigkeit zwiſchen der gefetzgebenden, der vollziehenden und der richterlichen Gewalt voneinander. Die geſetz⸗ gebende Gewalt wurde zum Grundſtein des neuen amerikaniſchen Bundes gemacht, und der erſte große Abſatz der Verfaſſung handelt allein vom Kongreß. Der Präſident taucht überhaupt erſt im zweiten Ab⸗ ſatz auf. Nach den Theorien Montequieus mußte man ihn alſo zwar unabhängig vom Kongreß machen: um aber das Aufkommen einer neuen„Tyrannis“ zu verhindern, kürzte man ſeine Amtszeit auf vier Jahre. Dabei unterließ man es aller⸗ dings, Beſtimmungen zu treffen über die Möglichkeit einer Wiederwahl, was heute, wie der Kampf um die dritte Wahlperiode Rooſevelts zeigt, von höchſter aktueller Bedeutung iſt. fäſident auf vier Jahre gewählt rdneten auf zwei Jahre, die 1 5 Jahre gewählt, ſo daß alle zwei ein Drittel ausſcheidet. Dadurch ſollte ver⸗ mieden werden, daß mit einem Ruck das ganze Syſtem der Staatsführung wechſelte und dadurch ſchwere Erſchütterungen herborgerufen würden.— Ferner ſollen dieſe verſchiedene Amtsperioden eine Bremſe für allzu radikale und ſelbſtherrliche Pläne ines Präſidenten ſein, der auf dieſe Art und Weiſe N g gezwungen war, mit einer ihm feindlichen Mehrheit im Repräſentantenhaus oder im Senat oder gar in beiden Häuſern zu rechnen. Die Verhandlungen der Verſammlung von Phila⸗ delphia, der die Ausarbeitung der Verfaſſung über⸗ tragen worden war, wurden ſtark behindert durch die Auseinanderſetzungen zwiſchen den Vertretern einer ſtarken Bundesgewalt und den Anhängern der Rechte der einzelnen Staaten, die wenig mehr als einen bloßen Staatenbund anſtrebten(föderativ und anti⸗ ſöderativ). Ein Nachklang dieſer bis heute in den USA lebendigen Gegenſätze iſt die Beſtimmung, daß jeder Einzelſtaat, und zwar ſo wie es ſeine geſetz⸗ gebende Körperſchaft anordnet, zunächſt die Wahl⸗ männer wählt, die ſpäter den Präſidenten ſelbſt aus ihrer Mitte wählen ſollen. Während die Wahlmänner heute eine bloße formale Inſtitution geworden ſind, iſt der Einfluß der Einzelſtaaten auf die Wahl des Bundesoberhauptes geblieben, ſo ſehr ſonſt die Stel⸗ lung der zentralen Regierung in Waſhington ſich im Laufe der letzten Jahrzehnte verſtärkt haben mag. Aber auch dieſer Einfluß hält ſich in gewiſſen Grenzen, denn die beiden großen Parteien, deren Exiſtenz ſich zur Zeit der Verfaſſungsgebung noch niemand auch nur vorſtellen konnte, beherrſchen die Wahlmaſchinerie in allen Einzelſtaaten und geben den Wahlmännern gebundene Marſchrouten mit. Damit iſt ein weiterer Zweck, den die Verfaſſung mit dieſer ſeltſamen Einrichtung der Wahlmänner verband, hinfällig geworden: die Väter der Verfaſ⸗ ſung ſprachen nämlich zwar ſehr leicht von Freiheit, Unabhängigkeit, Volksherrſchaft und wurden des⸗ wegen auch in den europäiſchen Staaten der abſolu⸗ ten Monarchie als wilde Revolutionäre hingeſtellt; in Wirklichkeit aber waren ſie ſehr konſervative und vorſichtige Bürger, die vor nichts mehr Angſt hat⸗ ten als vor einer wirklichen Volksherrſchaft. Der Schutz des Eigentums ſtand deswegen im Mittel⸗ punkt ihreg Denkens und Handelns. Nur wer Eigentum hat, iſt berechtigt, am öffentlichen Leben teilzunehmen, und nur wer Eigentum hat, iſt Volk. Alles andere iſt Pöbel und Maſſe, die man vorſichtig in Schranken halten muß. Als eine ſolche Schranke ſollten auch die Wahlmänner dienen. Durch die Schaffung eines kleinen Gremiums möglichſt unab⸗ hängiger Männer zur Wahl des Präſidenten wollte man eine Barriere gegen die wechſelnden Volkslei⸗ denſchaften aufrichten. So iſt dieſer Wahlmodus ein ſchwieriges Kompro⸗ miß zwiſchen den Notwendigkeiten eines Bundes⸗ ſtaates und den Intereſſen der partikulariſtiſchen Einzelperſon auf der einen Seite und den konſer⸗ vativen ariſtokratiſchen Auffaſſungen einer Ober⸗ ſchicht und den demokratiſchen Forderungen der Maſſe auf der anderen Seite. i ord Alexander phanta siert„die Straße Immerhin muß er zugeben, daß die A⸗Voote den Engländern ſchwer zu ſchaffen machen db. Berlin, 3. November. Der Erſte Lord der britiſchen Admiralität Alexander bemühte ſich in einer Rede an das Empire, den Eindruck zu verwiſchen, den die Rede des britiſchen Großadmirals Lord Chatfield mit dem offenen Eingeſtändnis des völligen Verſagens der hritiſchen Flotte und der wachſenden ungeheuren Schwierigkeiten, mit denen England heute kämpft, hervorgerufen hat. Während Lord Chatfield, der Fachmann, an Hand unleugbarer Tatſachen feſtſtellt, daß Deutſchland ſich England gegenüber in einer ſo günſtigen Lage be⸗ fimde, wie es ſie ſtrategiſch nie vorher gehabt habe. behauptet Alexander, der Parlamentarier, es gebe beruhigende Faktoren bei der Lage, 5 und die Straße des Sieges beginne ſich abzu⸗ zeichnen. Dieſe Behauptung„begründet“ er u. a. mit dem Hinweis darauf, daß die ſo laut verkündete Vernich⸗ tung des britiſchen Expeditionsheeres nicht ſtattge⸗ funden habe. 8 Wenige Sätze ſpäter verzeichnet er aber als eine beſondere Leiſtung Englands„die Reorganiſation und Wiederaufrichtung der regulären Armee“, Er gibt alſo zu, daß die Reſte des britiſchen Heeres, die nach der Flucht vom Feſtlande noch übrig blieben, desorganiſtert und ohne Ausrüſtungsgegenſtände waren. Als weiteren engliſchen Erfolg verbucht er: „Unſere Städte, die eigentlich dem Erdboden gleich⸗ gemacht ſein ſollten, ſtehen noch.“ Damit geſteht er ein, daß die deutſchen Flieger die Wohngegenden und die großen Bauten, die das Geſicht der Städte be⸗ ſtimmen, beim Angriff ſchonen, weil ſie ſich auf mili⸗ täriſche Ziele beſchränken, im Gegenſatz zur RA, von deren Schandtaten nur der Erſte Lord der briti⸗ ſchen Admiralität nichts weiß, ſo daß er angeſichts der unendlich langen Liſte britiſcher Verbrechen die Stirn hat, zyniſch davon zu ſprechen, daß die Bom⸗ bardierung militäriſcher Ziele in Deutſchland viel wirkſamer war als die wahlloſe Bombardierung un⸗ ſeres Landes“. Dieſe für einen engliſchen Miniſter erſtaunlich tiefe Kenntnis vom Luftkrieg wird gekrönt durch die „Feſtſtellung“, daß die deutſchen„Maſchinen und ihre Piloten von einer geringeren Qualität ſind“, und daß die deutſche Luftwaffe in zahlreichen Schlachten geſchlagen wurde. Im gleichen Stil„berichtet“ Alexander über den Krieg zur See. Dabei entſchlüpfte ihm zwiſchen den Zeilen das Geſtändnis, daß die deutſchen U⸗ Boote unter den engliſchen Schiffen bereits ge⸗ fährlich aufgeräumt haben. Er wolle nicht verheimlichen, ſo erklärt Alexander, daß die britiſchen Schiffsverluſte in letzter Zeit außerordentlich groß geweſen ſeien. Die britiſchen Schiffe ſeien von deutſchen und italieniſchen U⸗Bobten ſehr heftig angegriffen worden. Die Intenſivierung der U⸗Bovtkam⸗ pagne mache ſich für England ſehr unangenehm bemerkbar, Zwar ſeien die Zerſtörer, die man von Amerika erhalten habe, in dem Kampf gegen die feindlichen U⸗Bobte ſehr hilfreich, aber er wäre den Amerikanern dankbar, wenn ſie noch mehr Zerſtörer Großbritannien in nächſter Zeit zur Verfügung ſtellen könnten. Englands Kriegsziel beſteht nach den Worten des Erſten Lords der britiſchen Admiralität darin, „den Lebensſtil zu verteidigen, den wir für gut be⸗ finden. Unſer Lebensſtil baſtert auf dem Wohl⸗ ergehen nicht nur unſeres eigenen Ichs, ſondern auch auf dem unſerer Nachbarn. Dieſer Lebensſtil baſtert auf der Toleranz, der Güte, dem Verſtändnis und der Gerechtigkeit“. Sicher werden nicht nur die Nachbarn Englands, ſondern vor allem auch die Völker, die gegen ihren Willen von London regiert werden, lebhaft bedauern, daß ſie von dieſem Lebensſtil bisher ſo wenig ver⸗ ſpürt haben. Daß Englands Aufgabe erheblich ſchwieri⸗ ger iſt als man es ſich in London vorgeſtellt hat, ſcheint ſelbſt der Erſte Lord der britiſchen Admiralität ſchon bemerkt zu haben, denn er geſteht: „Wir kämpfen bis zum Eude, ſelbſt wenn keinen anderen Grund gibt, als weil man es muß, Wir können nicht mehr zurück, der aufge⸗ nommene Streit iſt buchſtäblich ein Kampf auf Leben und Tod.“ Wir greifen weiter an Schlechtweller konnte England nicht vor unſeren Vergeltungsangriffen ſchützen dnb. Berlin, 3. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Trotz ungünſtiger Wetterlage, die insbeſon⸗ dere bei Nacht die Anflüge und Angriffe durch Sturm, ſtarke Böen und Regenſchauer, teilweiſe tiefliegende Wolken ſowie durch Vereiſung außerordentlich erſchwerte, ſetzte die deutſche Luftwaffe am 2. November und in der Nacht zum 3. November ihre Vergeltungsflüge gegen Lon⸗ don fort und belegte vor allem Verſorgungs⸗ betriebe wirkſam mit Bomben. Auf mehreren Flugplätzen wurden Hallen und Unterkünfte bombardiert. Weitere An⸗ griffe richteten ſich gegen Hafen⸗ und Induſtrie⸗ anlagen. Ein Rüſtungswerk in Caſtle⸗Brom⸗ wich erhielt ſchwere Treffer. Au der britiſchen Oſtküſte verſenkte ein Kampf⸗ flugzeug ein Handelsſchiff von 6000 BRT. Da⸗ mit hat der Kommandant dieſes Flugzeuges, Major J. G. Harlinghauſen, ſein 20. Han⸗ delsſchiff und mit ihm eine Geſamttonnage von tber 100 9000 BR vernichtet. Der Gegner unternahm nur vereinzelt Ein⸗ flüge. Der Verſuch einiger feindlicher Flug⸗ zeuge, am frühen Morgen gegen die Küſte Nord⸗ frankreichs anzufliegen, wurde durch Flakartil⸗ derie bereits am Kanal abgewehrt. Zwei von ihnen wurden dabei abgeſchoſſen. Zwei weitere Flugzeuge verlor der Gegner bei den Luft⸗ kämpfen des Tages über London. Hier ſowie bei den unter beſonders ſchwierigen Witterungs⸗ verhältniſſen durchgeführten Nachtangriffen gingen ſieben deutſche Flugzeuge verloren. Vergebliche Bagatelliſierungsverſuche Die Angriffe auf London und die Duff Cooperſche Vertuſchungspropaganda dub. Berlin, 3. Nov. Die amtlichen engliſchen Stellen geben ſich wieder einmal alle erdenkliche Mühe. die Wirkungen der deutſchen Luftangriffe zu bagatelliſieren. So wird in dem Bexicht des britiſchen Luftfahrtsminiſteriums und des Miniſteriums für innere Sicherheit vom Sonntagmorgen behauptet. in der Nacht zum Sonntag ſeien„nur in geringem Ausmaße“ An⸗ griffe erfolgt. Im gleichen Satz muß man aber zu⸗ geben, daß„eine Anzahl von Opfern“ als Folge die⸗ ſer Luftangriffe gemeldet wurden. Im übrigen iſt das Aeußerſte an Eingeſtändniſſen, daß Bomben über London und der Umgebung Londons ſowie in Oſt⸗ und Südoſtengland abgeworfen wurden.„Aber die Beſchüdigungen waren nicht ſehr groß“ tröſtet man die Bevölkerung. Durch die gleiche Inhaltsloſigkeit zeichnet ſich auch der amtliche engliſche Bericht über die Tages⸗ Englands problematische Hilfe“ für Griechenland Geſten ſollen die Griechen über die Anmögplichkeit wirklicher Hilfe hinwegläuſchen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 3. Nov. Nach der Erklärung des erſten Lords der Ad⸗ miralität Sir Alexander in ſeiner geſtrigen Rundfunkrede ſoll die Leitung der engliſchen Kriegsführung dem ſtarken Druck der öffent⸗ lichen Meinung nachgegeben und angeblich Truppen in Griechenland gelandet haben. Oß es ſich hierbei um mehr handelt als eine ſym⸗ boliſche Hilfe für Griechenland, anuß abgewartet werden, denn die neutralen Berichterſtatter in Lon⸗ don ſind nach wie vor bemüht, zu erklären, warum dieſe Hilfe nicht ſonderlich effektiv werden kann. Es wird zwar angedeutet, daß die britiſche Flotte bereits Operationen vor Griechenland eingeleitet hat, ohne aber irgendwelche Einzelheiten mitzutei⸗ len. Gleichzeitig wird perſichert, daß die britiſche Flotte ſich keiner überſtürzten Eile ſchuldig machen wird. Die natürlichen Stützpunkte längs der griechi⸗ ſchen Küſte ſind zwar ausgezeichnet, aber ſie müſſen erſt ausgebaut und vor allem gegen Angriffe von Unterſeebooten und Flugzeugen geſchützt werden, und das erfordert ſowohl Zeit wie Material. Es koſtet Zeit, ehe Fliegerangriffe von dieſen neu ein⸗ gerichleten Stützpunkten aus unternommen werden können, denn zuerſt müſſen ſie mit den nötigen Vor⸗ räten verfſehen werden. Aus Verſorgungsgründen iſt es äußerſt ſchwer, die ſchwache Luftwaffe Griechen⸗ lands zu verſtärken. Schwere Bombenflugzeuge ſind weniger geeignet, um von ſchnell improviſterten Lan⸗ dungsplätzen aus zu operieren. Direkte Hilfe für die Griechen mit den Flugzeugen von den Stützpunkten in Aegypten her„ſind natürlich unmöglich“, weil die Entfernung zu groß iſt. 5 Auch für die Begrenzung einer Hilfe durch Lan⸗ dungstruppen hat man in London eine Erklärung, „Die Pläue betreffs einer derartigen Hilfe für Grie⸗ chenkland wurden“, heißt es„unter der Vorausſetzung gemacht, daß eine franzöſiſche Armee hierfür zur Verfügung ſtand. Nach dem franzöſiſchen Zuſammen⸗ bruch fällt dieſe Vorausſetzung weg und folglich muß die Hilfe Englands für Griechenland weniger um⸗ faſſend ausfallen, als es ſonſt der Fall geweſen wäre. Das Ausmaß der Hilfe muß ſelbſtverſtändlich von dem abhängen, was Aegypten enthehren kann.“ Wie man ſieht, waren es immer Hilfsvölker, die für Eng⸗ lands Intereſſen eingeſetzt wurden und bluten ſollten. Gubrallar-Geſchwader ausgefahren Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Madrid, 3. November. Die Hochſpannung, die in den letzten Tagen in Gibraltar geherrſcht hatte, hat für den Augenblick ihre Löſung gefunden. Vorgeſtern begann ein rieſi⸗ ger Konvoy von nicht weniger als 63 S chiffen— einer der größten, den Gibraltar je geſehen hat— den Hafen in Richtung zum Mittelmeer zu verlaſſen. In dieſem Geleitzug befinden ſich zwei Panzerkreuzer, zwei Kreuzer, vier Zer⸗ ſlörer, zwei Unterſeeboote und mehrere Hilfskriegs⸗ ſchiffe, außerdem eine Reihe Petroleumdampfer und zahlreiche Handelsſchiffe. Auch der ſchon vor einigen Tagen einmal erwähnte 20 000⸗Tonnen⸗Paſſagier⸗ dampfer fuhr mit. Seeaufklärer haben den Luftſchutz Abernommen, konnten aber ebenſo wenig wie die Flakbatterien in Gibraltar verhindern, daß ein feind⸗ liches Auftlärungsflugzeug Einſicht über den Konvoy nahm. Man vermutet, daß das Gibraltargeſchwader it Konvoy der Handelsſchiffe nach Griechen⸗ land zu kommen verſucht. Dieſe Vermutung wird durch die Tatſache beſtärkt, daß das erwähnte 20 600⸗Tonnen⸗Schiff ſich jetzt in dem Geleitzug be⸗ findet, nachdem zupor verbreitet worden war, daß es nur zu Epakuierungszwecken beſtimmt ſei. Der Hafen von Gibraltar iſt augenblicklich ſo leer, wie er es ſeit Kriegsbeginn noch nicht geweſen iſt. Tapfere Luſftwaffenoffiziere Ritterkreuz für höchſte Einſatzbereitſchaft und Tapferkeit dnb. Berlin, 3. November. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht verlieh auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarſchall Göring, das Ritter⸗ kreuz des Eiſernen Kreuzes: Hauptmann Hrabak, Kommandeur einer Jagdgruppe, eee. Bretuü tz, ommandeur einer Jagdgruppe, Oberleutnant Piller, Staffelkapitän in einem Jagdgeſchwader, Oberleutnant Philipp, Staffelkapitän in einem Jagdgeſchwader. Hauptmann Hrabak hat als Kommandeur ſeiner Jagdgruppe 15 Luftſiege errungen. Durch hervorragendes fliegeriſches Können hat er ſich bei allen Einſätzen hervorgetan und ſich als vorbildlicher Gruppenkommandeur ausgezeichnet. Er zeigte bei den vielen Angriffsflügen höchſte Einſatzbereitſchaft und bedeutendes Führungsgeſchick. Hauptmann Bretnütz, ein vorbildlich tapferer Kommandeur einer Jagdgruppe hat in ſchneidigem Einſatz an der Spitze ſeiner Gruppe im Luftkampf 20 Gegner abgeſchoſſen. Oberleutnant Piller und Oberleutnant Phi⸗ lipp, die beide ihre Staffeln von Erfolg zu Erx⸗ folg führten, gelang es, in Luftkämpfen 20 feindliche Flugzeuge zum Abſturz zu bringen. Stets einſatz⸗ bereit und tapfer, erwieſen ſie ſich der hohen Aus⸗ zeichnung mit dem Ritterkreuz des Eiſernen Kreu⸗ zes würdig. —b Colin Roß ſprach in Kopenhagen. Aus den Er⸗ fahrungen eines 30 jährigen Reiſelebens ſchöpfend, ſprach Dr. Colin Roß auf Einladung der däniſch⸗ deutſchen Geſellſchaft in Kopenhagen vor vollbeſetz⸗ tem Haus über die Neuordnung der Welt nach geo⸗ politiſchen Geſichtspunkten. Die Weiterführung des Vierjahresplanes Reichsmarſchall Göring zum neuen Auftrag des Führers dub. Berlin, 3. November. Zum neuen Auftrag des Führers erließ Reichs⸗ marſchall Göring folgenden Appell: Nach der Eutſcheidung des Führers wird der Vierjahresplau für die Dauer von weiteren vier 77 85 fortgeführt. Vor uns liegt eine neue Zeitſpanne ſchöpferiſcher Arbeit auf allen Ge⸗ bieten des wirtſchaftlichen und ſozialen Lebens. Wir beginnen ſie in geſchichtlicher Stunde und in dem ſtolzen Bewußtſein, auf den großen Erfolgen aufbauen zu können, die wir aus eigener Kraft in den vergangenen Jahren erzielt haben. Was ſeit dem Herbſt 1936 wirtſchaftlich erreicht worden iſt, hat meinen Erwartungen entſprochen, ja, ſie zum Teil übertroffen. Ich habe damals alle Volksgenoſſen zur Mitarbeit am Vierfahresplan auf⸗ gerufen, und alle ſind ſie meinem Rufe freudig ge- folgt. Auf Hof und Acker, in Zechen und Hütten, in Fabriken und Werkſtätten, in Konſtruktionsbüros und Laboratorien haben alle Werktätigen, Wirtſchaft und Betriebsführer, Angeſtellte und Arbeiter, in ge⸗ meinſamer Anſtrengung Hervorragendes geleiſtet 5 das gigantiſche Aufbauwerk nach Kräften geför⸗ ert. l In zäher Arbeit hat der Bauer das Brot geſichert. Auch die Hausfrauen und die deutſche Jugend haben zu ihrem Teil am Vierjahresplan mitgeholfen. Wir haben die Erzeugung von Nahrungsmitteln und be⸗ ſonders die Produktion von Rohſtoffen aller Art be⸗ trächtlich geſteigert, neue Herſtellungs⸗ und Verarbei⸗ tungsmethoden eingeführt und zahlreiche ausgedehnte Induſtrieanlagen errichtet. Gleichzeitig iſt die Reichs⸗ verteidigung, die an den Arbeitseinſatz und die Roh⸗ ſtoffwirtſchaft von Jahr zu Jahr wachſende Anfor⸗ derungen geſtellt hat, gewaltig verſtärkt worden. Ich habe ſehr viel von jedem einzelnen verlangen müſ⸗ ſen, bin aber immer verſtanden und niemals ent⸗ täuſcht worden. So bewegt mich heute, nach Ablauf der erſten vier Jahre, ein Gefühl tiefen und herz⸗ lichen Dankes an alle ſchaffenden Volksgenoſſen. Beſonders danke ich allen meinen Mitarbeitern, die mich bei der Durchführung des mir vom Führer er⸗ teilten Auftrages tatkräftig unterſtützt haben. Was wir in raſtloſer Arbeit nach dem Willen des Führers und in Durchführung des von ihm entwor⸗ fenen Vierjahresplanes aufbauten, hat im Krieg ſeine Feuerprobe beſtanden. Alle Hoff⸗ nungen unſerer Feinde, Deutſchland mit den Mitteln heimtückiſcher Blockade niederzuringen, ſind trüge⸗ riſch geweſen und werden es auch in Zukunft blei⸗ ben. Die Fundamente der deutſchen Wirtſchaft ſtehen feſt und ſind nicht zu zerſtören. Vierjahresplan und Kriegswirtſchaft bilden eine Einheit, ſtraff ausgerichtet nach den Erforderniſſen des gewaltigen ſchickſalgeſtaltenden deutſchen Frei⸗ heitskampfes. Eine leiſtungsfählge Wirtſchaft iſt ge⸗ nau ſo unentbehrlich, wie ein ſcharfes Schwert. Ich vertraue auch für die Zukunft auf den deutſchen Menſchen auf ſeine Einſicht, ſeine Treue, ſeinen guten Willen und ſeine Fähigkeiten. In dem welt⸗ bewegenden Geſchehen der letzten Zeit hat er ſich ſtets bewährt. Er wird auch den kommenden gro⸗ ßen Aufgaben gewachſen ſein und die unvermeid⸗ baren Schwierigkeiten des Alltags meiſtern. Aus dem Glauben und der Liebe zum Führer ſchöpfen wir die Kraft zu höchſtem Einſatz und be⸗ geiſterter Tat! Die Tapferkeit des Soldaten an der Front und die pflichttreue Arbeit der Heimat helfen ihm den Sieg erreichen und ſein herrliches Werk vollenden. Göring, Reichsmarſchall des Großdeutſchen Reiches. Hauptquartier, den 31. Oktober 1940. kämpfe am Samstag aus. Immerhin erklärt das engliſche Blatt auch von dieſer Stelle, daß ſeit der Morgendämmerung des Samstag„ſtarke Ver⸗ bände feindlicher Flugzeuge, vorwiegend Jäger und Jagdbomber“, die Küſte von Kent überflogen, und ſich nordwärts dem Gebiet von London zuwandten, daß der erſte Angriff gegen.45 Uhr begann, daß der zweite Angriff ſich etwa eineinhalb Stunden ſpäter entwickelte und ein größeres Ausmaß hatte, da rund 100 Flugzeuge an ihm teilnahmen, und daß in den ſpäten Vormittagsſtunden feindliche Flugzeuge An⸗ griffe gegen das Gebiet der Themſemündung durch⸗ führten und„über zwei Ortſchaften der Grafſchaft Kent und Eſſex“ Bomben abwarfen.„Eine kleine Anzahl von Perſonen wurde getötet und verwundet, und auch einiger Schaden verurſacht.“ Angeſichts dieſer angeblichen Geringfügigkeit der von deutſchen Bomben angerichteten Schäden iſt es völlig unerfindlich, warum das britiſche Miniſterium für Sicherheit über den engliſchen Rundfunk alle dienſtpflichtigen Engländer über 30 Jahre auffor⸗ dert, ſich ſofort zur Hilfs feuerwehr zu melden. Man brauche dringend Hilfsfeuerwehrleute, insbe⸗ ſondere in London, betont man dabei. Man unter⸗ ſtreicht ſogar die Vordringlichkeit dieſer Maßnahme noch durch den Hinweis darauf, daß diejenigen, die ſich für Feuerwehrdienſte melden, nicht zum Wehrdienſt eingezogen werden. Während man amtlich in England immer noch die Fiktion aufrechterhält, daß die Londoner Induſtrie durch die deutſchen Luftangriffe nicht in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen werde, ſickert in engliſchen Zeitungen hn und wieder doch ſchon die Wahrheit durch. So ge⸗ braucht die„Yorkſhire Poſt“ im Handelsteil an einer verſteckten Stelle einmal die Wendung, die Tuch⸗ fabriken in Leede hätten beſonders viel zu tun, um „in großem Umfange Aufträge zu erfüllen, die vor⸗ her Londoner Tuchfabriken gegeben worden waren, weil die Intenſivierung des Luftkrieges einige Ver⸗ gögerungen(1) in der Produktion ſowohl in der Hauptſtadt ſelbſt wie auch in ihrer Umgebung her⸗ vorgerufen hat“.„Verzögerungen“ iſt gut geſagt! Aus den gleichen Quellen erfährt man auch, daß die Reſhe der Plünderungsfälle in England nicht ab⸗ reißt. So wurden jetzt zwei Polizeibeamte in Portsmouth überführt, aus Läden, die durch die Luftangriffe in Mitleidenſchaft gezogen worden waren, Pelzmäntel entwendet zu haben. 7 Noch aufſchlußreicher ſind die Berichte iriſcher Flüchtlinge aus London, über deren Ankunft in einem iriſchen Hafen die„Iriſh Times“ u. a. mel⸗ det:„Alle Reiſenden hatten ſchreckliche Erfahrungen in London, Liverpool und anderen großen Städten in England hinter ſich: Schlafloſe Nächte in Kellern, knappes Entkommen, beſtändige Todesgefahr. Ge⸗ ſchichten von rieſigen Zerſtörungen wurden von den Leuten erzählt, die froh waren, endlich in einem Ort zu ſein, wo ſie frei atmem konnten.“ Das iſt die Wahrheit über London, über die man in amtlichen engliſchen Berichten vergeblich etwas zu erfahren ſucht. Lebensmitielmangel in London Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 3. November. Die Vernichtung mehrererGeleitzüge an der eng⸗ liſchen Südoſtküſte, die der bedrängten engliſchen Hauptſtadt infolge des Wirrwarrs im binnenländi⸗ ſchen Transportweſen auf dem Seewege Lebens⸗ mittel zuführen ſollten, hat die Verſorgungslage Londons ſehr ſtark verſchlechtert. Der Londoner Gemeinderat hatte auf Grund der Zuſicherungen der Admiralität feſt mit dem Eintreffen der Schiffs⸗ ladungen gerechnet. Es war infolge der durch die deutſchen Luftangriffe erſchwerten Lebensmittel⸗ beſchaffung ſchon zu akutem Lebensmitktel⸗ mangel gekommen. Ueberhaupt fehlt es in Lon⸗ don und ganz Süd⸗ und Südoſtengland empfindlich an Speck, Butter, Eiern, Fleiſch uſw. Mehrere ſehnlich erwartete Speckſendungen, die aus USA ein⸗ treffen ſollten, wurden verſenkt. Eier gibt es zur Zeit faſt gar nicht, Milch nur unter allergrößten Schwierigkeiten. Da die meiſten Fiſcher der eng⸗ liſchen Oſtküſte nicht mehr zum Fang auslaufen, ſind Fiſche in London faſt ganz vom Markt verſchwunden. Tee- und Fettrationierung in Finnland. Die finniſche Regierung hat alle Teeporräte im Lande be⸗ ſchlagnahmt. Das finniſche Volksfürſorgeminiſte⸗ rium hat die monatliche Teeration auf 50 Gramm feſtgeſetzt. — ͤ Br... ̃ ß, ,‚§ꝗ— rr rtr Hauptſchriftleiter: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kultur⸗ volitit, Thegter und Unterhaltung: Carl Onno Elſen bart. . I. B. Willy Müller.— Lokaler Teil: 1 B Dr. F. W. och.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W Koch.— Sport: Willn Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: 1. B. Dr. F. W. Koch. ſämtliche in Mannheim. Herausgeber. Drucker und Verleger: Reue Mannheimer 7398 Dr. Fritz Bode u. Co. Mannheim. R 1, 4/8.— Verankwortſich für Anzeigen und Geſchäftliche Mitteilungen: Jakob 8 Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig. 09 85 dienſt: eitung ch für heim. * Mannheim, 4. November. Frohes Liederſingen Eine vorbildliche Lazarettfeier Die Feier im Reſervelazarett 1(Städtiſches Krankenhaus) war ein Erfolg, weil die Neckarauer Männerchöre„Sängerhalle Germania“ und„Liederkranz“ eine Auswahl getroffen hat⸗ ten, die dem Stimmateriaf durchaus entſprach. Das Ehorwerk„Der deutſche Rhein“ von Robert Schu⸗ mann, jetzt 100 Jahre alt, fand ebenſo begeiſterte Aufnahme, wie das noch ältere Lied„Was iſt des Deutſchen Vaterland?“ von Guſtav Reichardt. Einen ſtarken Nachhall, auch erzielten die vaterländiſchen Chöre„Für Deutſchland“ von Hermann Grabner und„Lützows wilde verwegene Jagd“ von C. M. v. Weber. Und wer kennt nicht die alten trauten Hei⸗ matlieder„Am Brunnen vor dem Tore“ von Schu⸗ bert⸗Silcher oder die Silcherchöre„s Herz“ und„Ach du klarblauer Himmel“? Dieſe Chöre waren eine wertvolle Bereicherung der Hörfolge. Vergeſſen ſeien nicht die luſtigen Soldatenlieder und das Min⸗ nelied„All mein Gedanken, die ich hab“ von Kirchl, die beifallsfreudige Zuhörer fanden. Eine merk⸗ bare Zuſtimmung fand das Gemeinſchafts⸗ fingen. Wie prächtig klangen doch die friſchen Soldatenſtimmen, und wie ſchnell hatten ſie ſich in die Melodie hineingefunden. Muſikdirektor Max Adam ließ es auch an einem Sonderlob für dieſes Gemeinſchaftsſingen nicht fehlen. Er erläuterte die Lieödfolge und gab ſo einen Ueberblick über alte und neue Volkslieder. Mit dem Schlußchor„Lebenslied“ von Hugo Kaun fand die feſtliche Liederſtunde einen harmoniſchen Ausklang. Muſikdirektor Max Adam führte den Dirigen⸗ tenſtab ſtraff und ſicher. Er begleitete einige Werke auch feinfühlend am Flügel. Ihm war der Erfolg dieſer vorbildlichen Liederſtunde zu danken. Ihm und ſeinen braven Sängern galt der überaus herz⸗ liche Beifall. Eg. Teinacher Sprudel gegönstigt Ihren Stoffwechsel Für bessere Ver- Prospekte kostenlos von der Mineralbrunnen SScsssssessssessssese Mit Kraft und Schwung und viel Humor Programmwechſel in der„Libelle“ Eine Spielſolge, nett und gefällig, dabei ſo bunt und abwechſlungsreich, daß die Gefahr der Ueber⸗ ſchneidung nirgends auftaucht, kann man ſich ſchon gefallen laſſen. Man bekommt das nicht immer vor⸗ geſetzt— und man kann es„umſtändehalber“ auch nicht verlangen. Der Anſager heißt Mano Fred. Er macht es mit der Friſche, der Natürlichkeit und dem offen zur Schau getragenen Optimismus. Das ſteckt an. Als Solonummer hat ſich dieſer hörenswerte Mann mun⸗ tere Liedlein und Couplets gewählt. Auch das läßt ſich hören. Mano Fred ſchickt als Eisbrecherin keine Tänzerin heraus, ſondern ausnahmsweiſe eine funge Dame, die einen wohlverzahnten und gekonnten Elaſtikakt zeigt. Anni Meterni iſt ihr Name. Die „2 Roſſini“ haben es nicht mit der Muſik, wie man vermuten könnte, ſondern mit der Kraft. Der männliche Teil hält gewichtige Dinge, wie Granaten und einen römiſchen Wagen auf Stirn und Kinn im Gleichgewicht, jongliert mit Eiſenkugeln, um zum Abſchluß die Gewalt ſeiner Schulterblätter darzutun. Das Trampolin als Tummelplatz haben ſich die 2 Heßlers“ gewählt, junge Artiſten. die ihr Penſum flott heruntermachen. Mit dem Doppelſalto vor⸗ wärts und rückwärts, ſogar in einem Arbeitsgang, glückt ihnen ein glänzender Abſchluß. Jung, ſehr jung iſt auch die Geigerin Maria Neglia. In den 12 Jahren ihres Lebens, ſo wird geſagt, vermochte ſie ſich bereits ein gutes techniſches Rüſtzeug zu erwer⸗ ben, wenn auch der Ton naturgemäß nicht immer ganz ſchlank und ſchlackenfrei iſt. Sie ergeigte ſich mit dem nicht ganz glücklich gewählten„Dichter und Bauer“, dem unvermeidlichen„Kanarienvogel“, dem „Wiegenlied“ von Schubert und einer Mazurka einen Ein„Waffengang“ für das Kriegs⸗ 2 2 Die Formationen der Partei Ein paradoxer Fall: Mit Infanterie⸗ und Artil⸗ lexiegeſchoſſen, Handgranaten, Pak⸗Patronen, Wurf⸗ granaten, Fliegerbomben, Seeminen und Torpedos wurde ein glänzender Sieg errungen— und der war vollkommen unblutig! Es brauchte überhaupt kein Schuß abgegeben zu werden. Das einzige Begleit⸗ geräuſch bei dieſem Sieg kam aus den Sammel⸗ büchſen. Die Männer von der SA, // NS und NS hatten ſich, wie ſchon ſo oft, um die gute Sache ange⸗ nommen. Damit war ſchon die Garantie gegeben, daß ſte auch zu einem erfolgreichen Ende geführt wurde. Allerdings konnten ſie es diesmal allein nicht ſchaf⸗ fen, weil der Heeresdienſt ſein Recht forderte. Des⸗ halb ſtellten ſich die Politiſchen Leiter gleichfalls zur Verfügung. Außerdem kamen als„Neuheit“ dazu die Wehrmannſchaften der SA. Wenn ſo viel bewährte Hände die Büchſe ſchwingen, kann es nicht ſchief gehen. Das übliche Bild. Schon in den frühen Nach⸗ mittagsſtunden begaben ſich die Sammler in das Ge⸗ lände und hatten es auch ſchon bald kampfauftrags⸗ gemäß abgegraſt. In kurzer Zeit gab es keinen unbewaffneten Mautelkragen mehr. Darüber braucht man ſich wohl überhaupt nicht mehr auszulaſſen. Ehrenpflichten ſind Selbſtwperſtändlich⸗ keiten bei uns. Ohne großes„Beiprogramm“ wurde diesmal geſammelt. Auf dem Paradeplatz ſtand ein Segelflugzeug und gab die Geheimniſſe ſeines Leitwerks preis. Vor dem Kaffee Koſſenhaſchen war das älteſte Benzauto zu bewundern— Baujahr 18851— ein gar hochrädrig Ding, und drü⸗ ben auf dem Meßplatz konnte eine Zug maſchine für ein Langrohrgeſchütz beſehen und be⸗ ſtiegen werden. Klar, daß ſich der Artilleriſtennach⸗ wuchs aus der Neckarſtadt dieſe ſelten günſtige Ge⸗ legenheit nicht entgehen ließ. Der Waſſerturm, ſonſt Brenn⸗ und Prellpunkt aller Straßenſammlungen, war diesmal außer Konkurrenz. Nicht einmal für ein Standkonzert gab er die Plattform ab. Stan d⸗ konzerte gab es nur auf dem Paradeplatz durch den Muſikzug der SA⸗Standarte und auf dem Markt⸗ platz durch die Kapelle der Schutzpolizei. Die Stun⸗ den der Verdunkelung wurden von den Sammlern eifrig zum Durchkämmen der Lokale benützt. Es iſt 115 dieſer Gelegenheit noch mancher Groſchen ge⸗ fallen Am Sonntag Fortſetzung der Sammeltätigkeit. In aller Sachlichkeit ſogar, das heißt unter Verzicht auf alle ſtimmungsfördernden Sonderzutaten. Nur zwei Standkonzerte ſtanden auf dem Tages⸗ programm: Am Waſſerturm— man wollte ihn an⸗ ſcheinend doch nicht kränken!— und auf dem Markt⸗ platz. Wieder waren Muſikzug der SA⸗Standarte und Kapelle der Schutzpolizei dafür zuſtändig. Heute dürften verſchiedene Waffenſammlungen angelegt werden. tt. Nachmittag im Wohlklang Das Nationaltheater im Dienſte des Kriegs⸗WH So zwei bunte Stunden, beſtritten von den beſten Opernkräften, dem Orcheſter, dem Singchor und dem Ballett des Nationaltheaters, ſind ein rechtes Freſ⸗ ſen für die Mannheimer. Geſtern kamen ſie in Scharen. Der große Nibelungenſaal reichte nicht ganz aus, um alle zu faſſen! Dabei avar der Be⸗ ginn der Veranſtaltung auf eine Stunde angeſetzt, zu der ſonſt die altgewohnten Nachmittagsnickerchen fällig ſind. Aber wenn das Nationalheater ruft, dann iſt die Mannheimer Ruhe dahin. Ohne Schminke, ohne Koſtüm, nicht umfloſſen vom Rampenlicht, ſo ſtellten ſie ſich vor; Glanka Zwingenberg, die Hochdramatiſche mit ihrem fülligen, in allen Regiſtern wohlausgeglichenem 3820 führten die 3. Reichsſtraßenſammlung durch Sopran, Irene Ziegler, unſere geſchätzte Altiſtin, Erika Schmidt, die würdige Vertreterin des Zier⸗ geſanges, Hildegard Rößler, lieblich anzuſchauen und anzuhören, Georg Faßnacht, der Heldentenor von Format, Hans Tolksdorf, ebenfalls heimiſch in den hohen Lagen, Hans Schweska, der ſtimm⸗ gewaltige Heldenbariton, Wilhelm Trieloff, der Ritter vom langen Atem, und Hans Scherer, der gewandte Beſitzer einer geſchmeidigen Baßſtimme. Dazu kamen, wie geſagt, der geſamte Singchor und das Ballett. Vom Orcheſter war ja auch ſchon die Rede. Es hatte unter der ſubtilen Leitung von Karl Klauß den größten Part zu bewältigen. Unmöglich, auf Einzelheiten einzugehen. Man hörte Arien, Duette und Quartette aus den Stan⸗ dardwerken der deutſchen Spielpläne und man hörte ſie erfreulich gut. Der Singchor ſtand nicht zurück und unſer Ballett verrät wieder gründliche Schu⸗ lung.(Das Spitzenballett aus„Frau Luna“ und der„Kaiſerwalzer“ waren auch choregraphiſche Leckerbiſſen!) Und alles für das Kriegs 5 Publikum, darunter alles von der Partei, der We macht und den Behörden, was Rang und hat, dankte begeiſtert. W HW 8 Namen Franz Schmitt. Dienſt iſt Dienſt Sicherſtellung der Jugend dienſtpflicht Die Erfüllung der Jugendͤdienſtpflicht. zu der ſo⸗ eben ein Teil der 17jährigen aufgerufen wurde, kann auf Antrag der zuſtändigen HJ⸗Dienſtſtelle durch die Polizei erzwungen werden. Der Ju⸗ gendführer des Deutſchen Reiches ſtellt nun in einem weiteren Erlaß klar, inwieweit daneben Diſziplinar maßnahmen zuläſſig ſind. Die polizeilichen Maßnahmen erfolgen unab⸗ hängig von diſziplinaren Beſtrafungen und umge⸗ kehrt. Dienſtſtrafen müſſen in der Stammrolle ver⸗ merkt werden. Es iſt deshalb nicht angebracht, durch ſie eine laufende Erzwingung der Jugend⸗ dienſtpflicht zu erſtreben. Vor allen Strafmaßnah⸗ men hat vielmehr nach den Richtlinien des Reichs⸗ jugendführers die erzieheriſche Einwir⸗ kung zu ſtehen. Gleichwohl iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß nach den beſonderen Umſtänden des Einzelfalles außer polizeilichen Maßnahmen auch noch Diſziplinarſtra⸗ fen angebracht ſind. Außer der reinen Dienſtver⸗ ſäumnis müſſen daun aber ſtets noch beſondere er⸗ ſchwerende Vorausſetzungen vorliegen, zum Bei⸗ ſpiel!: Dienſtverweigerung in einer die Hz beleidigenden Weiſe oder grob unwahre Anga⸗ ben bei unentſchuldigtem Fehlen. In allen Fällen iſt aber ſtets zu verſuchen, den Jugendlichen auf er⸗ zieheriſchem Wege zur Erfüllung des HJ⸗Dienſtes anzuhalten. Beſonderes Augenmerk iſt darauf richten, ob das Fehlen im HJ ⸗Dienſt ausreichend entſchuldigt iſt. Grundſätzlich hat die Entſchul⸗ digung durch eine ſchriftliche Beſcheini⸗ gung der Eltern, des Vormundes oder des Arbeit⸗ gebers zu erfolgen. Sind die angegebenen Gründe glaubhaft, ſo kann von einer ſchriftlichen Entſchul⸗ digung abgeſehen werden. Notwendig iſt, daß der Jugendliche eine etwa er⸗ forderlich werdende Dienſtbefreiung vorher bei ſei⸗ nem Vorgeſetzten beantragt, ſoweit dies möglich ift. Andernfalls iſt die Dienſtverſäumnis unverzüglich zut entſchuldigen. Der Dienſtpflichtige muß jedoch in dieſem Falle damit rechnen, daß ſein Fehlen ohne vorherige Erlaubnis als nicht ausreichend entſchul⸗ digt angeſehen und bei Wiederholung zur Grund⸗ lage eines Antrages auf polizeiliche Maßnahmen gemacht wird. 55 Anſer Hänfl Auch ein Beitrag zur vielſeitigen Verwendbarkeit der Kartoffel Nicht wenige Volksgenoſſen haben einen Vogel. Es gibt welche, die ſogar mehrere haben, weil ſie ſich's leiſten können. Wir, das heißt: meine Frau und ich, haben nur einen Vogel, und zwar einen Kanarienvogel. Er hört auf den Namen„Hänſl“. Tatſache: wenn meine Frau oder ich mit beſtimmtem Tonfall Hänfl rufen, hört er auf, im Futtertrog zu picken— picken iſt nämlich ſeine Lieblingsbeſchäfti⸗ gung von morgens früh bis ſpät abends— und ſetzt ſich auf die vorderſte Stange ſeines Drahbkäfigs, den Kopf dicht ans Gitter gepreßt und der Neuig⸗ keiten harrend, die ſeiner Meinung nach er nach dem Anruf nun zu hören bekommen würde. Was meiſtens auch der Fall iſt, wobei Hänſl aufmerkſam lauſcht und über einen dabei eingeflochtenen mehr oder weniger langen Bart mit höflichem Schweigen hin⸗ weggeht; höchſtens daß er eines ſeiner Aeuglein da⸗ bei zudrückt. Das wäre nun an ſich nichts Beſonderes, ebenſo⸗ wenig, daß unſer Häuſl auch äußerlich von den mei⸗ ſlen ſeiner Artgenoſſen ſich dadurch unterſcheidet, daß ex ſtatt des allgemein üblichen hellgelben Federklei⸗ des ein zierlich ſchwarzgeädertes grünes Flagenfeheh hen chen mit ſchneeweißen, ſchwarzeingefaßten Schöß trägt; nur ſein Unterleibchen zeigt das gewohnte zarte Kanariengelb. Ich würde auch kein Aufhebens von ſeinen ſtimmlichen Fähigkeiten wie von ſeinem unzweifelhaften Frohgemüt machen, die ſich, wenn Hänſl nicht gerade futtert, den lieben langen Tag lauten Erfolg. Die„2 Regöcz“, von einem bunten Abend noch in allerbeſter Erinnerung, gewin⸗ nen der ehrwürdigen Hand⸗auf⸗Hand⸗Arbeit neue Seiten ab, allerdings nicht die leichten Seiten. Was ihre famoſe Nummer noch beſonders auszeichnet, iſt die ſpieleriſch lockere Bewältigung ihrer verdammt ſtrapaziöſen Tricks. Auf der Tanzparodie mit Horn⸗ brille und lächerlichem Hütchen liegt auch ſchon ein wenig Staub. Aber wenn ſich„Sherrier und Gould“ dafür einſetzen, dann iſt der Staub mehr wie weggeblaſen. Geradezu geiſtreich erdacht ſind die Arabesken, die Herr Sherrier mit ſeinen Beinen hinzaubert, jeder Schritt und jede Körperverrenkung iſt eine Veräppelung für ſich, und nie wird der muſi⸗ kaliſche Fluß geſtört. Dazu will viel gehören! Zum Schluß„Balton“, der Mann mit den Spielkarten, Die Mannheimer kennen ihn und freuen ſich unbän⸗ dig über dieſes Wiederſehen. Er iſt aber auch eine Quelle ungetrübten Vergnügens. Soll einmal ein anderer aus ſeiner Branche ganz am Schluß des Abends kommen— und noch ſo ein Haus mitreißen! Die Kapelle Werner Dabroß ſpielt immer noch auf. Franz Schmitt. — zen Hohes Alter. Reichsbankinſpektor i. R. Max Naderchoff, wohnhaft Schimperſtraße 14, part., wird am 4. November 85 Jahre alt. Der Hochbetagte iſt ſeit 20. Januar 1890 Bezieher der Neuen Mann⸗ heimer Zeitung. Wir gratulieren! * über von tiefen Hohlrollern über helle Triller bis zum kräftig geſchmetterten dreigeſtrichenen hohen -Finale äußern. Das können andere gefiederte Sänger wohl auch. Aber was mich des öffentlichen Lobes wert dünkt, iſt eine neue, noch dazu ſehr zeitgemäße Eigenſchaft, die wir ſeit einigen 4 bis 5 Wochen an unſerem Hänfl beſtaunen. Ich habe die Gewohnheit, des Nachmittags meiner beſſeren Ehehälfte außer den Wehrmachtsberichten die zeitbedingten amtlichen Bekanntmachungen hinſichtlich rationeller und punk⸗ tierter Bekleidung, Ernährung und Heizung jeweils vorzuleſen und allenfallſige Kompliziertheiten nach meiner unmaßgeblichen Meinung zu erklären. So nahm u. a. die angetraute Betreuerin ihrer u. meiner beſcheidenen leiblichen Bedürfniſſe mit Befriedigung Kenntnis von der eine Rationierung ausſchließenden reichlichen öiesjährigen Kartoffelernte.„Gott ſei Dank!“ ſeufzte ſie erleichtert:„Do brauchts uns vorm Winter nit bang zu werre. An Kohle hawwe mer jo aach genug, wie ich hör.“ Aber auch unſer Hänſl hatte Notiz von dieſer erfreulichen Nachricht genommen, wie wir alsbald bemerken konnten. Mußte er ſich doch auch eine rationierte Lebenshal⸗ tung im Laufe der kriegeriſchen Zeiten gefallen laſ⸗ ſen, inſßfern, als aus ſeiner täglichen Körnermahl⸗ zeit der vielbegehrte Hanfſamen in ſtetig ſich verklei⸗ nerten Portionen herauszupicken und der leckere ſonntägliche Kanarienzwieback nur gegen Brotmar⸗ ken zu erhalten iſt. Was liegt näher, als daß unſer Hänſl ſich nach irgendeinem Erſatz umſehen mußte. Und er hat ihn gefunden. Juſt ſeit der Bekanntgabe unſeres Kartoffelſegens, ſo oft meine Frau die mütz⸗ liche Frucht zur Mahlzeit vorbereitet— ob Ihr s glaubt oder nicht!— verlangt Häuſl mit langgezo⸗ genem„Giiib, giiib!“ einen Anteil davon. Urſprüng⸗ lich konnten wir uns ſein bettelndes Gelärme nicht erklären, bis meine Frau, ungeduldig werdend, ihm einen Brocken gekochter lauwarmer Kartoffel mit der Aufmunterung:„Do freß, wann der's ſchmeckt!“ zwiſchen die Gitterſtäbe ſteckte. Was ſich Hänſl nicht zweimal ſagen ließ: in wenigen Minuten hatte er ſich das halbfingerhutgroße Stück einverleibt. Seit⸗ dem gehört zur täglichen Atzung ein Stückchen gekochte Volksnahrung; roh rührt er ſie nicht au. Zucker, Salat, Nußkerne und Biskuit ſind nebenſächliche Dinge für ihn geworden: Kartoffel ſeine tägliche Delikateſſe. Hanſl verdaut ſie ohne Beſchwernis und Nachteil unter fröhlichem Singſang. Manche meckernde Leute könnten ſich ein Beiſpiel an ihm nehmen. Götz. Eine Fuß ball⸗Nied erlage —— Die deutſche Nationalmannſchaft wurde in Agram von Jugoſlawien:2(0:) geſchlagen Das Länderſpiel in Agram Das 178. Läuderſpiel des deutſchen Fußballſports war zugleich die vierte Begegnung mit Jugoslawien, die am Sonntag in Agram mit:2(:1) verloren ging. Entſcheidend für die Niederlage waren, ohne daß dabei an dem verdienten Sieg der Jugoſlawen gerüttelt werden ſoll, verſchiedene nachteilige Um⸗ ſtände. Einmal waren wir in letzter Stunde gezwun⸗ gen, eine Umbeſetzung im Angriff vorzunehmen, da ſich herausſtellte, daß der Stuttgarter Sturmführer Edmund Conen wegen einer alten Beinverletzung nicht voll einſatzfähig war, u. zum anderen der kleine Platz mit ſeinen Tücken, auf dem ſich ein weiträumi⸗ ges Spiel nicht entfalten konnte. * Ein ſchöner Rahmen. Der mit der Ausrichtung des Länderkampfes be⸗ auftragte Kroatiſche Fußballverband hatte ſich die größte Mühe gegeben, das Spiel in einem feſtlichen Rahmen abzuwickeln. Beſonders hervorzuheben iſt die herzliche Gaſtfreundſchaft, die der Verband der deutſchen Mannſchaft und ihrer Begleitung zuteil werden ließ. Dr Agramer Konkordiaplatz erwies ſich gegenüber der rieſigen Anteilnahme als viel zu klein. 25 000 Zuſchauer hielten an dieſem milden ſanntgen Herbſttag jeden Platz beſetzt und in einer Reihe grüßten zwei jugoſlawiſche, eine deutſche und zu Ehren des italieniſchen Schiedsrichters Scaxpi eine italieniſche Fahne. Als Vertreter der deutſchen Ge⸗ ſandtſchaft wohnten Kulturattache Kier und im Auf⸗ trage der Landesgruppenführung Regierungsrat Krieg der Veranſtaltung bei. Am ben Reichsbund-Pokal: Schwaches Spiel unſerer Elf Es iſt vorweg zu nehmen, daß die deutſche Mann⸗ ſchaft eine ſchwache Leiſtung gezeigt hat. Verſchiedene Gründe ſind hierfür als Entſchuldigung anzuführen. Nicht nur das kleine Spielfeld, ſondern auch eine ge⸗ radezu kümmerliche Grasnarbe. die den klebrigen Boden nur unzulänglich bedeckte, machten eine genaue Ballkontrolle unmöglich, da das Leder immer wieder unberechenbar wegſprang. Dazu kam das Fehlen von Conen, und die Tatſache, daß unſere fünf Stürmer der gegneriſchen Abwehr weit unterlegen waren. Die Manunſchaften: Deutſchland: Klodt; Janes, Streitle; Kupfer, Rohde. Kitzinger; Lehner, Zwolanowſki, Walter, Fie⸗ derer, Arlt. Jugoſlawien: Glaſer; Brozovie, Dubac: Djanie, Jazbinſek Lechner; Zimermancie, Valfarevie, Bozo⸗ vic, Vujadinowie. Matekalo. 90 Minuten Spielverlauf Die erſten 20 Minuten des großen Kampfes ſind lediglich als ein völliger Leerlauf der beiden Mann⸗ ſchaften zu bezeichnen. Sowohl die deutſchen als auch die jugoſlawiſchen Spieler hatten Mühe, ſich mit dem Boden zu befreunden. So blieb der Ball meiſtens im Mittelfelde, obwohl Jugofſlawien ie dieſer Zeit zwei Eckbälle erzielte. Bei einem gut ausſehenden Gegenſtoß lenkte Fiederer zu Arlt, doch hatte dieſer mit ſeinem Schuß bei Glaſer kein Glück. Ein Abſeits von Bozovie klärte eine gefährliche Lage vor dem deutſchen Tor. Die Jugoflawen ſetzten nach dieſer Zeit zu wuchtigen Angriffen ein. Ein Kopfball von Vufjadinowie ſchlug Janes zur Ecke »Aber auch diesmal ſtand der jugoflawiſche aus und bei deren Ausführung fauſtete Klodt zum vierten Eckball für die Jugoslawen. Das Spiel bekam langſam etwas Farbe, doch blie⸗ ben die deutſchen Vorſtöße immer noch ſpärlich. Arlt ſcheiterte erneut an Glaſer und nicht beſſer erging es Walter, der eine halbhohe Vorlage von Kupfer direkt aufnahm und mit einer halben Wendung 3 Schluß ⸗ mann richtig. Selbſt Lehner hatte mit ſeinen gefürch⸗ teten flachen Scharfſchüſſen kein Glück. Eine Minute vor dem Pauſeupfiff fiel iugoflawiſche Führungstor. Der ungedeckte Zimermancic konnte zur Mitte flan⸗ ken, wo der einen Augenblick von Rhode außer Acht gelaſſene Bozovie den Ball mit der Stirn ins Tor lenkte. Die zweite Spielhälfte beginnt mit einem 5 Min. dauernden Angriff der Jugoſlawen. Dabei ſchießt Vufadinovic knapp daneben. Anſchließend hält Klodt ausgezeichnet gegen Valjarevice. Auf der anderen Seiten erkämpft Lehner den erſten deutſchen Eckball, den der zurückgeeilte Jazbinſek ins Feld zurückgibt. Klodt rettet dann gegen den anſtürmenden Zimer⸗ mancic. Lehner gelingt ein feiner Roller. aber der Ball dreht ſich knapp am Pfoſten vorbei ins Aus. Schon iſt die zweite deutſche Ecke fällig, aber an⸗ ſchließend ſieht es böſe im deutſchen Strafraum aus. zweimal ſteigt der Ball vor Klodts Gehäuſe kerzen⸗ gerade in die Höhe, um erſt dann von dem Weſtfalen über die Latte getreten werden zu können. In der 18. Minute kommt es zum zweiten Treffer für Jugoslawien. Der Linksaußen Matekalö läuft einer weiten Vor⸗ das Baden beſiegt Brandenburg Die Auswahlelf von Brandenburg verliert im Mannheimer Stadion in Maunheim: Baden— Brandenburg:0 in Hamburg: Nordmark— Sſütdweſt:0(nach Verl.) in Breslau: Schleſien— Württemberg 412 in Stettin: Pommern— Sachſen 118 Baden ſiegt nach hartem Kampf Der ſpannende Großkampf des Bereichs Baden Brandenburg, zu dem beiderſeits die derzeit beſt⸗ möglichſten Mannſchaften aufgeboten waren, war in ſeiner Geſchloſſenheit und trotz einer nur wenia ein⸗ ladenden Witterung eine ſehr beachtliche Demon⸗ ſtration der großen unverbrauchten Kraft unſeres Volkes denn mehr als 10 000 Beſucher, darunter die führenden Perſönlichkeiten von Staat, Stadt, Partei und Wehrmacht waren mit den Berliner Schlachten⸗ lenkern Volz, Genthe und Birlem erſchie⸗ nen und gaben dem Ganzen einen recht würdigen Rahmen. Mit lebhafter Anteilnahme, ein Beweis dafür, wie populär die Spiele der Bereiche wieder gewor⸗ den ſind, wurde das Geſchehen auf der Kampfbahn verfolgt, dem leider ein ſturmartiger Wind man⸗ ches von ſeiner Schönheit nahm Beide Mannſchaften hatten ſich in ausgezeichneter Kampfſtimmung prä⸗ ſenttert. In blitzſchnellem Wechſel, dabei oft techniſch ſehr gut und einem Siegeswillen ohnegleichen, zeigten die wackeren Spieler in einem Tempo von großer Gangart, das kein Nachlaſſen kannte mit⸗ unter äußerſt auſprechende Leiſtungen. Badens reichlich junge Elf zwang ihren Gegner, der ohne Zweifel den Vorteil der weitaus größeren Praxis ſchwerer Spiele für ſich hat, mit Temperament und Eifer, ſowie einem oftmals unübertrefflichen Draufgängertum, das ſehr an den großen Kampf vom November 1924 erinnerte, ein ſchweres Ringen mit dem feinen Erfolg auf, daß die aus härteſtem Holz geſchnitzten Mannen um Berndt auf der Strecke und nach ſchwerſtem Abwehrkampf geſchlagen blieben. Baden: Better Konrab Nößling ſalle örei Uf Mannheim) Ramge Moſer S Waldhof)(Mühlburg)(Of Mannheim) Vogt Raſtetter Erb Abba Rohr (Pforzheim)(Mühlburg)(Waldhof)(Mühlburg)(Bft) Bran den burg: Jahn (BSB 92) Appel Krauſe (BSW 92)(Hertha⸗BSc) Stahr Voßmann Raddatz (Hertha⸗ Bec)(Tennis⸗Boruſſia)(Oberſchöneweide) Maſer Gründler Berndt Tietz Salliſch [beide Minerva)(Ten.⸗Bor.)(Babelsberg)(Oberſchönew.) Schon nach fünf Minuten hatte der lange Jahn den erſten Ball im Netz. Doch dieſer Treffer fand keine Anerkennung, da ſich Raſtetter juſt in dem Moment, als der e Vogt den Ball ein⸗ ſchoß, knapp in Abſeitsſtellung befunden hatte. Ba⸗ den ſpielte wiederholt ſehr ſchön zuſammen. und zwang die harten Berliner zu höchſter Aufmerkſam⸗ keit. Jahn flitzte aus dem Kaſten und ſchlug Vogt den Ball vom Fuß, ſo daß die erſte ergebnisloſe Ecke für Mannheim ſtieg. Bei einer Hereingabe von Erb griff dann Jahn knapp daneben, doch Appel be⸗ ſeitigte die Gefahr durch entſchloffenen Abſchlag. Auf eine Vorlage von Feth kam wenig ſpäter Fiſcher frei zum Schuß. Sein Ball hatte eine Affenfahrt, ſchrammte aber den Pfoſten und landete im Nie⸗ mandsland. Berlin ſtieß einige Male höchſt gefähr⸗ lich durch. Berndt ſchoß aber haarſcharf über den Kaſten und Salliſch jagte eine Bombe mit Wucht an die Latte. Einige ſaubere Züge der linken Berliner Flanke ſchufen dicke Luft, doch mit vereinten Kräften wurden die Gefahren gebannt. Nach Wiederbeginn ging es ſofort ſehr heiß vor dem Kaſten Berlins her. Vogt verpaßte knapp eine Maßvorlage von Feth, Jahn ſchnappte einen hohen Schuß und Erb wurde im letzten Augenblick von Voßmann und Krauſe gemeinſam geſtoppt. Vet⸗ ler bekam dann aber auch reichlich Gelegenheit zur Auszeichnung. Einen unheimlich ſcharfen Schuß des blonden Maier hielt er im Fallen hart am Pfoſten und dann trennte er den ſtahlharten Berndt in zwei Fällen im letzten Moment vom Ball. Die Härte des Spieles ſteigerte ſich zuſehends. Mit dem Wind im Rücken gab Berlin nun einige Male ſtark an, es konnte aber nicht verhindern, daß Baden in einer Drangperiode in der 66. Minute auf eine fabelhafte Vorlage von Raſtetter durch einen Schuß von Erb, der für Jähn völlig unhaltbar war, in Führung ging. Badens Sturm hatte jetzt den Kontakt gefunden und wirbelte die Berliner förmlich durcheinander. Erb traf die Latte, Vogt verſchoß und Rohr reklamierte Tor, als Appel mit geſtrecktem Bein den Ball aus dem Kaſten herausholte. Berlin ritt heftige Atta⸗ ken, Vetter wurde ſchwer dazwiſchengenommen und auch Erb wurde von Voßmann angeſchlagen. Die Sache ſah jedoch böſer aus, als ſie in Wirklichkeit war. Nach kleiner Benommenheit war der„Seppel“ wieder ganz der Alte, der Vogt ſo famos bediente, daß in der 85. Miunte Badens zweites Tor fertig war. Die Badiſche Elf, mit der man lange Zeit nicht zufrieden war, ſpielte, als das erſte Tor ge⸗ fallen war, in einer geradezu blendenden Verfaſſung. Man kämpfte plötzlich vartantenreich, ſo forſch und mit ſo viel Tempo und Raſſe, daß oftmals wahre Anerkennungsſtürme über das Rund der Kampf⸗ bahn toſten. Mit allen Schickanen offenbarte da auf einmal der Sturm ein höchſt raffiniertes An⸗ griffsſpiel. Bei ausgereifter Flachkombination lie⸗ fen nun die Bälle, die vorher in den Beinen der langen Berliner geendet hatten, mit Präziſion in den freien Raum, ſo daß nun Erb ſich in ſeinem Element fühlen und auch ſpurten, ſowie ſchießen konnte. Die Verbinder Raſtetter und Fiſcher waren ſehr fleißig, benötigten aber eine lange Anlaufzeit. Der Pforzheimer Vogt gefiel jedoch ausnehmend. Er war ein tadelloſer Außen und auch Rohr, deſſen Aufſtellung als Linksaußen manches Koypfſchütteln verurſacht hatte, gab auf ungewohntem Poſten be⸗ ſtimmt mehr, als man überhaupt erwarten Hurſte. Völlig zuverläſſig und ſtahil, von einigen Schreck⸗ ſekunden bei Moſer abgeſehen, war die taktiſch groß beſchlagene Läuferreihe. Konrad und Rößling be⸗ währten ſich als ausgekochte Verteidigungstanks auf ganzer Linie und Vetter zeigte erneut, daß er Ba⸗ dens erſter Torwart iſt. Die unternehmungsfreudige Berliner Mann⸗ ſchaft, die ſich über die herzliche Aufnahme in Mannheim ſehr erfreut zeigte, hat ein gutes u eindrucksvolles Spiel geliefert, an dem auch die er⸗ littene knappe Niederlage nichts ändert. Man war mit größtem Fleiß beſtrebt geweſen, den Fleck auf der Bundeslade, den der Hereinfall von 1924 hinter⸗ laſſen hat, mit aller Gewalt auszumerzen. Der Berliner Sturm griff in eiſerner Ausdauer immer und immer wieder an. Berndt ſpielte ungemein aktiv; er war ſchnell und ſeine Schüſſe bedeuteten ſtets eine Gefahr für das Baden⸗Tor. Wacker und zuverläſſig war die Arbeit der Läuferreihe, die ganz groß zerſtörte und auch wiederhalt eine Einheitlich⸗ keit des Mannſchaftsſpieles der Berliner gewähr⸗ leiſtete. Appel und Krauſe erwieſen ſich als die unerſchrockenen Kanonen heißer Abwehrſchlachten⸗ und Torwart Jahn verblüffte durch die gewaltige Reichweite ſeiner Fangarme. Schiedsrichter Schmitt⸗Trier leitete das Tref⸗ fen ſicher und einwandfrei, dem ein nettes Spiel der HJ ⸗Auswahlmannſchaften von Ludwiashafen und Mannheim vorausgegangen war, das nach guten Leiſtungen und einer:1⸗Halbzeit⸗ Führung für Ludwigshafen, doch noch 313 enden ſollte. HGS. Glück ſcher Sieg von Schleſien Schleſien— Württemberg:2(:1) Einen etwas glücklichen:2.(:1⸗) Sieg errang die ſchleſiſche Bereichsmannſchaft in Breslau über Württem⸗ berg, das ohne Conen antreten mußte. Durch entſchloſſenen Einſatz kamen die Schleſier bis zur Pauſe zu einer 311⸗ Führung, die auch in der Drangperiode der Württemberger behauptet wurde. In der 9. Minute ſchoß Piontek nach einer Steilvorlage von Wydra das Führungstor, und Cebulla erhöhte auf 210. Zehn Minuten vor der Pauſe behinderte der Chemnitzer Verteidiger Kubus ſeinen Tor⸗ hüter, ſo daß Koch ein Tor aufholen konnte. aber noch vor der Pauſe kam Schleſien durch den Mittelſtürmer Schmidt gegen Baden 0: 2(:0) auf 311. Die Schwaben hatten in der zweiten Hälfte mehr vom Spiel. In der 17. Minute führte Seitz die Gäſte auf :2 heran. Durch eine feine Einzelleiſtung ſtellte Piec 1 in der 25. Minute das Endergebnis her. Sachſen ſiegt ſicher Pommern— Sachſen 116(:2 Pommern ſtand in Stettin gegen Sachſen auf verlorenem Poſten, zumal der Stettiner Läufer Schitek ſchon nach wenigen Minuten verletzt ausſchied. Zunächſt hatte Pom⸗ mern mehr vom Spiel, dann erzielte Willimowſki das Führungstor, dem Lindner das zweite Tor anreihte. Nach dem Wechſel ſchoß Willimowſti innerhalb von 5 Minuten zwei Tore. Dann verwandelte Kamphauſen einen Elfmeter zum einzigen Gegentreffer der Pommern. Weigand und Willimowfki ſorgten im Endſpurt für den hohen Sachſen⸗ ſieg. Eine Umſtellung im Sachſen⸗Sturm(Lindner ſpielte an Stelle von Helmchen und Willimowſki hatte die Sturm⸗ führung übernommen) hatte dieſem größere Durchſchlags⸗ kraft gegeben. Verpaßte Gelegenheiten Nordmark— Südweſt:0 nach Verlängerung Das Hamburger Zwiſchenrundenſpiel um den Reichs⸗ bundpokal zwiſchen den Mannſchaften von Nordmark und Sidweſt erbrachte keinen Sieger, da die Begegnung trotz Verlängerung torlos endete. Während auf beiden Seiten die Angvüffsreihen nicht reſtlos überzeugen konnten, ſpiel⸗ ten die Hintermaunſchaften ſehr ſtark. Hüben wie drüben ſpielten die Abwehrſpieler aufopfernd, ſo daß die An⸗ griffe der gegneriſchen Stürmer immer wieder rechtzeitig unterbunden werden konnten. Trotzdem war es ein Spiel der verpaßten Gelegenheiten. Es zeugt nicht gerade von allzu großem Können, wenn die Nordmarßſpieler gar zwei Elfmeterbälle ausließen. Einmal war es Adamkiewiez, der den Strafſtoß dem Südweſt⸗Hüter Eigenbrodt genau in die Hände ſchoß, und zum anderen war es Woitkowiak, dem es in der zweiten Spielhälfte ähnlich erging. Ob⸗ wohl die Südweſt⸗Elf ein techniſch ſauberes Spiel vor⸗ führte, hatten die Gaſtgeber vor der Pauſe die beſſeren Torgelegenheiten, doch Zählbares wurde nicht erzielt. Einige Minuten vor Spielſchluß hatte Sitdaveſt eiwe groß⸗ artige Gelegenheit, doch Rechtsaußen Reinhardt knallte hart an die Querlatte. Nun wurde eine Verlängerung not⸗ wendig. Nordmark war nun leicht überlegen, aber Adam⸗ kiewicz verſchoß, allein vor dem Tor ſtehend. Nach er⸗ neutem Seitenwechſel erzielte der Sübweſt⸗Linksaußen Göhlich ein Tor, das aber wegen Abſeits keine Anerken⸗ nung fand. Als Manja für die Nordmark einen Treffer buchte, konnte dieſer wegen Abſeits gleichfalls keine An⸗ erkennung finden. Der Frankfurter Schmitt verſuchte noch einmal ſein Glück mit einem Alleingang, aber es blieb beim:0, ſo daß beide Mannſchaften in einem Wieder⸗ holungsſpiel den Sieger ermitteln müſſen. lage nach und erwiſcht das Leder, als der nichtangrei⸗ fende Janes ſtürzte. Die Maßflanke von Zimer⸗ mancic erreicht den am ausſichtsreichſten jugo⸗ lawiſchen Stürmer, der aus nur zwei Meter Ent⸗ fernung unhaltbar einſendet. Die deutſche Elf rafft ſich zu einem Gegenſtoß auf, aber trotz der mit voller Wucht vorgetragenen Angriffe reichte es nur zu wei⸗ teren Eckbällen, denn gegen Glaſer war an dieſem Tage kein Kraut gewachſen. Die Jugoſlawen ſind dagegen einem dritten Tor weit näher. So kann Kupfer dem gefährlichen Linksaußen Matekalo erſt im letzten Augenblick den Fall vom Fuß nehmen. Die Unſrigen erſpielen ſogar eine leichte Feld⸗ überlegenheit. Es gibt die fünfte deutſche Ecke. In der 34. Minute wäre ein Strafſtoß für uns fällig ge⸗ weſen, als Arlt von Dubac im Strafraum unſauft zu Fall gebracht wird, aber der Schiedsrichter hatte nichts geſehen. Zum Schluß ſind die Jugoſlawen wie⸗ der da. Hüben und drüben ſind weitere Eckbälle, ins⸗ geſamt 717, zu verzeichnen, und dann iſt der Kampf zu Ende. Schwaches Spiel der deutſchen Elf Die deutſche Nationalmannſchaft enttäuſchte dies⸗ mal ſtark. Die Elf lieferte das ſchwächſte Spiel ſeit Jahren, fand ſich auf dem kleinen Platz überhaupt Gute Verdauung iſt mit die Grundlage von Heſundheit und Wohlbefinden. Soll ſie angeregt und gefördert, das Blut verbeſſert und damit zugleich die Nerven gekrüftigt werden, dann verſuchen Sie das ſeit 10 Jahren bewährte Mine⸗ ralſalz⸗Kräuterpulver Heidekraft. Sie führen damit Ihrem Körper 27 der bekannteſten Krüuter und Mineralſalze zu, die, genau auf⸗ keen 40 Sag d 1 0 Bar 3 25 0. Erdal 1 erkennen aſſen. age⸗Pekg. 1,80, Doppel⸗ Pkg. 8,30. Erhältl. in Apothek. Drogerien u. Neben(auch in Tabl.). Hefdekraſt nicht zurecht und ließ im Sturm jede Durchſchlags⸗ kraft vermiſſen. Klodt als Schlußmann konnte die beiden Tore nicht verhindern, er war ſicher im Fan⸗ gen und machte kaum einen Fehler. In der Vertei⸗ digung übertraf Streitle diesmal ſogar Janes, doch kamen beide an ihre ſonſt gewohnte Form nicht heran. Kupfer war in der Läuferreihe der überragende Mann, der als einziger der ganzen Mannſchaft allen Anforderungen gerecht wurde. Nach ihm muß Rohde genannt werden, der in der Abwehr glänzte. Kitzinger kam erſt ſpät in Fahrt, war dann aber voll auf der Höhe. Von den fünf Stürmern, die gegenüber der jugoſlawiſchen Verteidigung rein körperlich im Nach⸗ teil waren, erfüllte keiner die Erwartungen. Es lag kein Druck hinter den eingeleiteten Angriffen. und vor dem Tor fehlte der entſchloſſene Schuß. Lehner verſuchte zwar, gelegentlich Schwung in den Angriff zu bringen, doch waren ſeine Bemühungen überhsſtet und oft lag er ſelbſt zu weit zurück, um wirkſam ein⸗ greifen zu können. Am beſten gefiel noch der linke Flügel Arlt— Fiederer, die jedoch auf dem kleinen Spielfeld zu weit nach innen drängten und dadurch den Aufbau zu engmaſchig geſtalteten. Walter, der für den verletzten Conen als Mittelſtürmer eingeſetzt war, blieb hinter den bisher in internationalen Mannſchaften gezeigten Leiſtungen zurück. Er brachte es nicht fertig, die Fünferreihe anzuſpornen. Zwo⸗ lanowſki auf halbrechts ging in ſeiner Aufgabe den großartigen Läufer der Jugoſlawen, Lechner, zu be⸗ wachen, zu ſehr auf, ſo daß er ſein Stürmerſpiel ver⸗ nachläſſigen mußte. Am imponierendſten bei dem Sieger war der Kampfgeiſt und der Drang des Sturms nach Erfol⸗ gen. Glaſer im Tor war überragend und nicht zu ſchlagen. Die beiden Verteidiger ſpielten hart und waren durchaus ballſicher. In der Deckung zeichnete ſich der Mittelläufer Jasbinſchek beſonders aus, während im Sturm die beiden Außen glänzten. Das Innentrio verſtand es meiſterhaft, die Dekung auf ſich zu ziehen, ſo daß die Flügel zu den Angriffen frei waren. Der italieniſche Schiedsrichter Scarpi leitete das Treffen einwandfrei. Vielleicht hätte er den Deutſchen einen Elfmeter zuſprechen müſſen. Fußball in Südddeutſchland Süddeutſche Spiele Südweſt: Städteturnier: Darmſtadt 156 Main; ⸗Wiesbaden— Worms⸗Frankenthal:8. Freundſchaftsſpiele: e Frankfurt— Bf Groß⸗ auheim.2 Tura Ludwigshafen— RS Straßburg 311. Elſaß: Meiſterſchaftsſpiele; Sc Schiltigheim— Se Straßburg:2; Se Biſchweiler— Se Schlettſtadt:0 FC Hagenau— SW Straßburg:4; Fe Kolmar— SVgg Kolmar:0; Fe St. Ludwig— Se Dornach:25 C Miülhauſen 98— S Wittenheim 210. Württemberg: N piele: Sportfr. Stuttgart gegen BfR Aalen 311: ig Cannſtatt— SpVgg Unter⸗ türkheim 111; Tec 46 Ulm— Sportfr. Eßlingen 321. rankfurt⸗Main Bayern: Meiſterſchaftsſpiele: Bet Augsbure— Bayern München:0; SpBgg Fürth— TS 83 Nürnberg 80; Neumeyer Nürnberg— Wacker München:2; Vs Schwein⸗ furt— Schwaben Augsburg:2. Die Spiele der Vereichsklaſſe Phönix Karlgruhe— 1. J Birkenfeld 513 Freiburger F— Karlsruher FV:0 Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte B Müßhlburg 3 5 0 0 9¹2 10˙⁰ Vie Neckarou 55 1 1 7¹6 725 Sp Waldhof 4 8 0 1 1518 6˙2 VfR Monnheim 4 2 2 0 4˙2 6˙2 Spa Sandhofen 6 2 2 2 12.11 6˙6 Phönir Korlstuhe 7 3 0 4 12•28 6˙8 Freiburg 6 2 1 3 138512 5˙7 I. FC Pforzheim 5 2 0 3 1757 4˙6 Karlsruher N 3 0 4 7115:8 C Birkenfeld 8 1 0 7 1118— 2214 Nach Kampf gewonnen Phönix Karlsruhe— 1. Fc Birkenfeld 513(:1) Die ungünſtigen äußeren Bedingungen ließen in Karls⸗ ruhe im Treffen zwiſchen Phönix Karlsruhe und dem 1. FC 08 Birkenfeld keine annehmbaren Leiſtungen aufkom⸗ men. Da ſich Phönix mit den gegebenen Umſtänden beſſer abfand, fiel der Sieg ſchließlich mit 58(:1) verdient an die Karlsruher. Nach zerfahrenem Beginn ſpielte der Karls⸗ ruher Angriff ſpäter planvoller und erzielte bald durch Leo⸗ narbic und Graß zwei Treffer. Kurz vor der Pauſe kamen die eifrigen Gäſte durch Ganshorn zum erſten Gegentor. Nach der Pauſe ſetzten ſich die Birkenfelder mächtig ein, drängten Phönix ſtark zurück, erzielten aber kein Tor. Bei einem Gegenangriff erzielte der Mittelſtürmer Gauchel für Phönix einen dritten und gleich nach Wiederanſtoß Leo⸗ nardic gar einen vierten Torerfolg. Während Stumpp für die Gäſte erfolgreich war, konnte Leonardie noch ein fünftes Tor für Phönix anbringen. Eine Minute vor dem Abpfiff verringerte dann Ganshorn auf 513.— Der Beſuch war ſchwach. Schiedsrichter Strein(Sandhofen). Freiburg klar überlegen Freiburger et— Karlstuher JB 510(210) An zwei Spielſonntagen hintereinander mußte der Karlsruher JV insgeſamt 10 Verluſttore elnſtecken, ohne einen Gegentreffer zu erzielen. Wie gegen Phönix verlor der K nun auch im Freiburger ösle⸗Stadion gegen den Fc mit 075(02). Der Sieg der Freiburger war verdient, denn der einheimiſche Angriff ſpielte diesmal wieder gane vorzüglich, während die beiderſeitigen Hinter⸗ mannſchaften ſich die Waage hielten. Bereits in der 6. Minute wurde der Freiburger Torreigen durch Möller eröffnet. Es dauerte aber bis zur 35 Minute, ehe Bauer auf:0 erhöhte. In der zweiten Hälfte nahmen die Karls⸗ ruher Angriffe zwar zu, aber Tore ſchoß doch nur Frei⸗ burg. erer erhöhte vom Anſtoß weg auf:0. Dann verwandelte Bauer einen Elfmeter und Lichty ſorgte ſchließlich fer den Endſtand. Der Karlsruher Endſpurt brachte nichts ein. 1000 Zuſchauer, Schiedsrichter Hen⸗ berge r⸗Buchholz). 0 Poſt Sp. G.— TV. 62 Weinheim 1818(:5) Nachdem Ketſch am Vorſonntag die Poſtler hatte ſchla⸗ gen können, kam dieſem Treſſen am Neckarplatt ſchon eine bewundere Bedeutung zu. Hätten nämlich die Poſtler auch dieſe Begegnung nicht zu ihren Gunſten entſcheiden kön⸗ nen, dann wären ſie ſchon frühzeitig aus dem engeren 8 ettbewerb ausgeſchieden. Die Weinheimer hatten für dieſen Gang natürlich auch ſchärfſtes Geschütz aufgeboten, mußten aber noch in letzter Minute auf einen ihrer Gaſt⸗ ſpieler verzichten. 5 2 Beſſer hatte es ſchon die Poſt, der einmal für dieſes Spiel Anderlohr zur Verfügung ſtand. Im Angriff ah man wieder Kiß, Viernheim, der bei der Poſt als Gaſt⸗ ſpieler mitwirkt. So waren die Ausſichten für die Poſt ſchon vor dem Spiel ziemlich gute. Hinzu kam dann aber noch, daß Weinheim ſtark enttäuſchte. Man hätte von dieſer Mannſchaft ſchon eine ſchärfere Gangart erwartet. Aber ſo erwies ſie ſich ziemlich harmlos. Beſonders der Sturm wirkte zeitweiſe faſt anfängerhaft. So ſchlecht ſpielten dieſe Mannen untereinander zu. Kläglich war die Taktik, ſofern man die Spielweiſe des Angriffes als eine ſolche überhaupt bezeichnen will. Die Außen waren nie auf ihrem Platz. Stets und immer wurde innen gewurſtelt. Auf einer Breite von 15, höchſtens 20 Meter wickelten ſich die ganzen Aktionen des Weinheimer Sturmes ab. Dabei muß man aber den einzelnen rein techniſch das Zeugnis ausſtellen, daß ſie etwas vom Spiel verſtehen und vor allem auch in der Ballbehandlung ſehr gut waren. Der Erfolg wird allerdings mit dieſen Föhigbeiten allein immer ausbleiben. Die Hintermannſchaft wehrte ſich tapfer. Der Mittelläufer gab ſich mit Sutter viel Mühe, wenn man aber nicht auf den Wurfarm achtet, dann nützt die beſte Deckung nichts. Der Torwart hielt einige ſcharfe Bälle, hätte aber auch zuwei bis drei Treffer halten müſſen. Die Poſt ſiegte diesmal überzeugend. Wohl hätten die Weinheimer noch zwei bis drei Tore verdient gehabt, aber dennoch, der Poſtſieg geht auch in der Höhe des Ergebniſſes in Ordnung. Die Mitwirkung Anderlohrs in der Ver⸗ teidigung machte ſich gleich bemerkbar, wenn auch an dieſem die Pauſe nicht ſpurlos verübergegangen iſt. Gut ſchafft Stock als Mittelläufer, aber er ſpielt zu offenſiv, was unter Umſtänden einmal ins Auge gehen kann. Seibert im Tor war auf der Hut und hielt was zu halten war. Im An⸗ griff war Sutter wie ſtets der Turm in der Schlacht. Er entwickelt ſich immer mehr zu einem guten Sturmführer, der auch ſeine Nebenſpieler ins Feuer zu ſchicken verſteht. Brock war diesmal auch wieder gut in Fahrt. Kirchgäßner ſpielt oft zu zerfahren und verdarb ſich ſo manche Chance ſelbſt. Kiß ſchlug gut ein, zeigte einige gute Läufe und warf auch gut. Herrmann ſchien an einer Verletzung zu laborieren, ſtellte aber doch ſeinen Mann. Reichsbahn ⸗Spcß— T Ketſch:12(:6) Die Ketſcher gingen nach dem vorſonntäglichen Sieg in dieſen Kampf öraußen bei der Reichsbahn mit berechtigten Hoffnungen. Die Mannſchaft hat wieder viel an Zutrauen gewonnen und wird ſich auch in dieſer Runde vorne zu be⸗ hHaupten wiſſen. Reichsbahn hatte auch diesmal wieder umbauen müſſen. Die Mannſchaft ging ohne Ausſichten in dieſes Spiel, aber ſie gab es nicht vorzeitig verloren. Es wurde bis zum Ab⸗ pfiff des Unparteiiſchen Petri ⸗Waldhof unter vollem Ein⸗ ſatz gekämpft, wobei der Erfolg auch in der Verbeſſerung des Ergebniſſes nicht ausblieb. f Das Spiel begann mit braftvollen Angriffen der Gäſte. Handͤball-⸗Verbandsſpiele Durch weitmaſchiges Spiel verſtanden dieſe es immer wir⸗ den, die Reichsbahn⸗Deckung, die an und für ſich nicht ſattelfeſt üſt, auseinander zu ziehen. So ſtand der Tor⸗ hüter dann vor einer oft unlösbaren Aufgabe, wenn er auch ſonſt ſehr zuverläſſig arbeitete. Der Keiſcher Angriff war dagegen ſeinem Gegner ſchon durch ſeine Läuferreihe im Vorteil, die es immer verſtand, den Angriff zu unter⸗ ſtützen und auf dieſen zu drücken. 176 waren die Platzherren ſchon beim Wechſel geſchlagen. Faſt ſah es nach einer kataſtrophalen Niederlage aus. Daß es nicht eintraf, iſt ein Verdienſt der ganzen Mannſchaft, die ſich kraftvoll gegen ihr Schickſal ſtemmte. Sie konnte es gwar nicht aufhalten, aber das Ergebnis dieſer zweiten 20 Minuten mit:6 war doch etwas günſtiger. Die Ket⸗ ſcher haben ſich mit dieſem Sieg vor Weinheim auf den dritten Platz vorgearbeitet. TV. Friedrichsfeld— VfR. Maunheim 918(:0) Erſtmals konnten die Raſenſpieler mit einer etwas ſtärkeren Mannſchaft antreten. Specht war wieder zur Stelle und auch die beiden Stürmer Lades und Fuchs waren wieder dabei. So ging die Mannſchaft doch nicht ganz ohne Hoffnung in dieſes Spiel gegen den TV. Fried⸗ richsfeld, der auch ſchon große Spiele geliefert hat. Die Stärke der Friedrichsfelder iſt ihre erſte Hälfte, in der ſie alles einſetzen. So ſchafften ſie gegen Poſt ein 525 Unentſchieden bis zur Pause, in Weinheim führte man ſogar beim Seitentauſch. Wenn nun auch dieſer Erfolg nicht zum Gewinn der genannten Spiele ausreichte, ſo iſt dies doch für die Mannſchaft charakteriſtiſch. Auch gegen die Raſenſpieler begannen die Hausherren mit großem Eban und ſchafften bis zum Wechſel eine klare 672 ⸗Füh⸗ rung, die man zudem als verdient bezeichnen muß. Die Mannſchaft ſpielte raſch und ſchnell zuſammen und war beſonders im Ausnutzen der erspielten Torgelegenheiten guf der Höhe. Für die Raſenſpieler war die Lage nicht mehr roſig und der erſte Sieg war faſt ſchon nach dem Pauſenſtand nicht mehr zu erringen. Und doch ſtemmte ſich die Mannſchaft nochmals gegen den Gaſtgeber. Machtvoll wurde der Geg⸗ ner niedergehalten und Tor um Tor aufgeholt. Als es dann nach wenigen Minuten gar 818 hieß, da glimmte ſchon ein Hoffnungsfünklein, daß der erſte Sieg doch noch ge⸗ ſchaffen werden könnte. Aber es ſollte nicht ſein, die Platz⸗ mannſchaft ſchaffte noch einen Treffer und damit den an und für ſich nicht unverdienten Sieg. Die Raſeuſpieler bleiben mit dieſer vierten Niederlage weiter am Tabellenende. Aber dieſes Spiel hat ſchon gezeigt, daß der erſte Sieg doch nicht mehr in allzuweiter Ferne liegt. Frauen⸗ Handball SW Waldhof— Boi Mannheim 110(:6) Mit dieſem Spiel haben nun die Raſenſpielerinnen un⸗ geſchlagen wiederum die Herbſtrunde beendet und führen klar vor T 46, der wiederum vor den Waldhoffrauen die zweite Stelle in der Tabelle einnimmt. Im letzten Spiel der Vorrunde mußten die Raſenſpielerinnen zum Waldhof fahren. Das Amt des Unparteiiſchen lag wiederum in weiblicher Hand. Frl. Morgenſtern vom TW 46 ver⸗ ſah dasſelbe mit viel Geſchick. VfR war ſeinem Gegner in allen Phaſen des Spieles überlegen. Die Tore fielen am laufende Band, wobei allerdings beachtet werden muß, daß die Waldhofdeckung diesmal dem Meiſter das Toreſchießen ziemlich leicht machte. 5 Werbeturnen im TV Mannheim 1846 Eine wirkungsvolle Veranſtaſtung für das Frauenturnen In unſerer bewegten und ereignisreichen Zeit kön⸗ nen diejenigen, die ſich immer wieder mit Wort und Tat für die Verbreitung und Vertiefung der Leibes⸗ übungen eingeſetzt haben, mit Genugtuung feſtſtellen, daß Turnen und Sport im völkiſchen Leben der deut⸗ ſchen Nation ein gar nicht mehr wegzuden⸗ kendes Stück Volksgut geworden ſind, daß wir alſo ſchon eine gehörige Strecke auf dem Wege „Volk in Leibesübungen“ zurückgelegt haben. Aber noch muß der gewonnene Boden ertragreicher geſtal⸗ tet und neues Brachland erobert werden. 2 Die Fehler vergangener Jahrhunderte, die den Kör⸗ per zugunſten des Geiſtes oder der Seele vernach⸗ läſſigten, dürfen nicht mehr gemacht werden. Hinter dem Wort„Leibesübung“ ſteht eine Millionengemein⸗ ſchaft deutſcher Männer und Frauen, die ihm erſt die lebendige Kraft, die Einſatzbereitſchaft und damit den völkiſchen Wert geben. Die Frau iſt gegenüber dem Manne nicht minderwertig, ſie iſt anderswertig. Wenn unſere Frauen turnen, ſpielen, Sport treiben, wenn Freude und Frohſinn, ja ſogar oft Uebermut in einer erfriſchenden und herzhaften Art allem Tun das natürliche Gepräge geben, dann offenbaren ſich die in den Leibesübungen ruhenden Lebenswerte. Nur im geſunden Körper wohnt eine geſunde Seele. Dieſe Werte der Oeffentlichkeit gegenüber wir⸗ kend und werbend durch die Tat ſprechen zu laſſen, war der Sinn und die Aufgabe des geſtrigen Frauen⸗Werbeturnens im 7 Maunheim 1846. Es liegt nahe, daß wir jetzt im Kriege, wo ein ſehr großer Teil der ſportfähigen Männer unter der Fahne ſteht, der Jugendarbeit und einer ſtärkeren Verbreitung der Leibesübungen in der Frauenwelt, unſere beſondere Aufmerkſamkeit zuwenden, Nach⸗ dem eine Werbeveranſtaltung für das Kinder⸗ kürnen am 15. September einen durchſchlagenden Erfolg hatte, ein Beweis für das Vertrauen zur Vereinsarbeit, zeitigte auch das geſtrige Werbetur⸗ nen für das Frauenturnen den aleichen Er⸗ folg. Durch Einſatz für die Werbung galt es, für den Verein eine ſtolze Tradition zu wahren. Auch dieſe Erwartung wurde nicht enttäuſcht. 1 200 Frauen opferten ihren Sonntag um ſich einzuſetzen für die weitere Verbreitung der Leibesübungen, denen ſie ſo viel verdanken, für ihren Verein, dem ſte angehören. In vier Gruppen kamen die Grund⸗ ſätze des heutigen deutſchen 1 zum Ausdruck: Betonung der Organkraft durch Pflege des Laufs, zuchtvolle Körperſchule durch ſtraffe Gymnaſtik, Stärkung des Mannſchaftsgefühls, Leiſtung und Förderung der Charaktereigenſchaften Mut Ge⸗ wandktheit und Geiſtesgegenwart und Selbſtver⸗ trauen durch Geräteübungen, ſeeliſche Auflockerung durch ſchwungvolle Arbeit und Tanz. Eine Quelle echter und wahrer Lebensfreude. die unſer Leben zu verſchönern und zu bereichern vermag. offenbarte ſich und zog die Zuſchauer in ihren Bann. Die Freude, der ſchöne Götterſunke, hatte ſich auf alle niedergeſenkt, Geſundheit, Kraft und Freude regier⸗ ten die Stunde. Und die älteren Semeſter bewieſen, daß man aus dieſem Turnen noch Lebensfreude und Schaffenskraft ſchöpfen kann bis ins hohe Alter. Die Leibesübung der Frau muß ihrem Weſen und der Arbeit ihrer körperlich⸗ſeeliſch⸗geiſtigen Anlage entſprechen und gänzlich ihren Lebensaufgaben an⸗ gepaßt ſein. Mitten in die Eigenart des Frauen⸗ kurnens der verſchiedenen Alters⸗ und Leiſtungs⸗ klaſſen führte uns die verdienſtvolle Leiterin Frau Storz mit der Schar ihrer Getreuen hinein. Pünktlich um 4 Uhr wurde begonnen. Nach kur⸗ zer Begrüßung durch den Vereinsſührer K. Groß eröffneten die Turnerinnen friſch und lebendig die Vortragsfolge. Sie zeigten in Lauf⸗ und Hüpf⸗ übungen mit Bewegungs verbindungen, kräftige Gymnaſtik und einem Spiel mit Keulen einen voll⸗ endeten Ausſchnitt aus ihrem zum Bedürfnis gewor⸗ denen Uebungsbetrieb in Vollendung.. Nicht weniger bewegungsfreudig ſind die Fra u en. Die Aelteſte im TW 40 iſt über 70 Jahre, ein leben⸗ diges Beiſpiel, daß Turnen Arbeit und Gewand 0 jugendlicher Freude iſt. Uebungen auf der Umzugs⸗ bahn anit Auflockerung des Körpers als Vorberei⸗ tung zur Gymnaſtik, wobei die wertvollen Rumpf⸗ übungen beſonders betont wurden, fanden rauſchen⸗ den Beifall. Die Mädchen, als beſonders bewegungshungrig bekannt, konnten es kaum erwarten, bis auch ſie ihr Können zeigen durften. Lebendige Uebungen an, auf, über und unter der Bank, die den Wetteifer anreg⸗ ten ſowie der Aufbau eines Laufſpiels kamen dem entgegen. Die Jugendturnerinnen zeigten in 8 Rie⸗ gen gleichzeittig das einem Ameiſenhaufen gleichende Bild des Riegenturneus in ſeiner Manigfaltigkeit. Von geſunder Entwicklung zeigt das Streben nach Leiſtung. Leiſtungsturnen bildete den gehalt⸗ vollen Abſchluß. Im Keulenſchwingen, Ballübungen, Schwingen an den Ringen bis zu 12 gleichzeitig, Sprungſeilübungen, im Korbballſpiel, einem Tanz von alt und jung voll ſprudelndem Leben ſowie in freien Gängen in der ritterlichen Kunſt des Florett⸗ fechtens zeigte eine ſtattliche Schar einen beachtlichen Hochſt and ihres Könnens. 5 Zum Schluß dankte K. Groß für die rege Anteil⸗ nahme weiter Kreiſe, dankte den Mitwirkenden und deren verdienſtvollen Leiterin Frau Storz und endete mit einem„Sieg Heil!“ auf Führer, Volk und Vaterland. Deutſcher Ringer⸗Sieg Die deutſche Ringermannſchaft beſiegt Dänemark:8 Im 10. Ringländerkampf zwiſchen Deutſchland und Dänemark, der am Freitagabend vor 4000 Beſuchern, unter denen ſich auch Gauleiter Staatsminiſter Wagner befand, im Münchener Zirkus Krone vor ſich ging, landete die deulſſche Staffel nur einen knappen 4·8⸗Sieg. Die Dänen erwieſen ſich als ſehr ſtarke Ringer, die vier deutſchen Fallſiegen zwei knappe Punktſiege(21) und einen Schul⸗ terſteg entgegenſtellten. Den entſcheidenden Punkt holte Altmeiſter Kurt Hornfiſcher im Schwergewicht. Weiter waren für Deutſchland Nettesheim, Schweickert und Europameiſter Schäfer ſiegreich. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Johanſen(D) beſ. Gehring([Ludwigs⸗ hafen) nach 1630 Min. entſch.; Federgewicht: Voigt(D) beſ. Möchel(Köln):1 n. P. Leichtgewicht: Nettesheim (Köln) beſ. Meier(D) nach:40 Min. eniſch. Welter⸗ gewicht: Schäfer[udwigshafen) beſ. Sörenſen(D) nach 11 Min. entſch. Mittelgewicht: Schweickert(Berlin) beſ. Jenſen(D) nach:25 Min. entſch. Halbſchwergewicht: Nielſen(D) beſ. Peter(München⸗Neuaubing):1 n. P. Schwergewicht: Hornfiſcher(Nürnberg) beſ. Lerche(D) nach :26 Min. entſch. Im einleitenden Bantamgewichtstreffen zwiſchen Geh⸗ ring(Ludwigshafen) und Eigil Johanſen ließ der Deutſche, anſcheinend durch Gewichtmachen geſchwächt, jeg⸗ liche Friſche vermiſſen. Der Däne war auch techniſch über⸗ legen und ſiegte nach 16:30 Minuten durch Genickfallſchwung und Eindrücken der Brücke.— Die Gäſte dehnten ihre Füh⸗ rung auf:1 aus, da ihr Federgewichtler Robert Voigt zu einem:1⸗Punktſieg über den Kölner Möchel kam. Der Däne hatte im Standkampf zwei Wertungen erlangt und gab die Führung dann nicht mehr ab. Den erſten Punkt für Deutſchland holte der angriffsfreudige Kölner Nettesheim im Leichtgewicht gegen Aage Meier. Der Däne ſtand ſchon in der erſte Minute dicht vor einer ent⸗ ſcheidenden Niederlage, aber unter dem Aufgebot aller Kräfte konnte er ſich freimachen. Nach:40 Minuten mußte der Däne nach einem Armhebel in die Brücke, die Nettes⸗ heim ſchnell eindrückte. Den Ausgleich ſchaffte Eu ropa⸗ meiſter Schäfer(Ludwigshafen), der an Stelle von Ehrl (München) den Kampf gegen den Däuen Fritz Sörenſen aufnahm. Der Däne, der ſchon wiederholt mit dem Pfäl⸗ zer auf der Matte ſtand, verteidigte ſich lange geſchickt, aber in der 11. Minute brachte ein Hammerlock das Ende. Fels⸗ webel Schweickert(Berlin) holte erſtmals die Führung heraus; er ſiegte über Erik Jenſen, der ſich anfangs ere folgreich verteidigte, nach 8225 Minuten durch Genickfall⸗ ſchwung und Eindrücken der Brücke. Im Halbſchwergewicht zeigten Meiſter Peter(Neuaubing) und Gunnar Nie l⸗ ſen nichts beſonderes. Der Däne wurde Arbeitsſieger und ſtellte ſomit das Ergebnis auf:3. Meiſter Kurt Horn⸗ fiſcher(Nürnberg) holte dann aber in recht eindrucks⸗ vollem Stil den deutſchen Gewinnpunkt. Gegen den körper⸗ lich unterlegenen Harald Lerche führte ſchon nach:26 Minuten ein Ueberſtürzer zum Ziel.— Staatsminiſter Wagner nahm die Siegerehrung vor. Dem Ländertreffen ging ein Jugend⸗Vergleichskampf zwiſchen den H⸗Gebieten Hochland und Tirol vor⸗ aus, den die Hochländer mit:0 Punkten ſiegreich geſtalten konnten. Weiter ſtellten ſich auch einige unſerer beſten Ge⸗ wichtheber vor. Im beidarmigen Stoßen ließ der Münchner Schatt ner mit 160 Kg. Weltmeiſter Manger hinter ſich, der nur 155 Kg. zur Hochſtrecke brachte. Bemerkenswert die 140 Kg. des Mittelgewichtlers Ismayr. Unſere Ringer gegen Ungarn Die deutſche Vertretung zum Ringertreffen gegen Ungarn am 9. und 10. November in Budapeſt wurde nach den beim Münchner Länderkampf gegen Däuemark und während des Trainingslagers gezeigten Leiſtungen nun endgültig aufgeſtellt. Sowohl den Kampf im klaſſiſchen als auch im freien Stil ſollen beſtreiten: Bantamgewicht: Gefr. Georg Pulheim(Köln): Federgewicht: Kan. Ferdi Schmitz(Köln); Leichtgewicht: Uffz. Heini Nettesheim(Köln): Weltergewicht: Schütze Fritz Schäfer(Ludwigshafen); Mittelgewicht: Feldw. Ludwig Schweickert(Berlin); Halbſchwergewicht: Feldw Karl Ehret(Ludwigshafen); Schwergewicht: Fritz Müller(Bamberg). Als Erſatzleute machen M. Gehring(Ludwigshafen) und M. Leichter(Frankfurt a..) die Reiſe mit. Friedrichsfeld rückt wieder auf Ilvesheim— Viernheim:0 Hemsbach— 08 Mannheim:0 Edingen— Friedrichsfeld:2 Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Weinheim 4 4 0 0 12.8 8¹⁰ Friedrichsfeld 6 4 0 2 16:14 8¹4 Ilvesheim 6 3 1 2 14.18 7¹⁵ Phönix Mannh. 4 2 2 0 13:5 6˙² 07 Mannheim 4 7 2 0 6˙2 6¹2 Neckarhauſen 5 2 0 2 2011 6˙4 Käfertal 4 2 1 1 13:8 5˙8 Seckenheim 5 5 1 2 18:12 5˙5 Hemsbach 6 2 1 3 197¹3 2995 Feudenheim 5 1 2 2 11:15 4˙6 08 Mannheim 5 1 8 2 714 4˙6 Viernheim 6 1 2 3 10:18 4˙8 Lanz 4 0 1 3.14 1·7 Edingen 6 0 1 5:20 111 Fortuna Edingen— Germania Friedrichsfeld:2(:4) Friedrichsfeld, ohne Rockſitz und Riedel, ſpielte während der erſten 45 Minuten mit dem ſtarken Herbſtwind als Bundesgenoſſen eine überlegene Partie, doch Hch. Barth und beſonders Karl Barth als linker Vordermann zeigten ein ſicheres Abwehr⸗ und Zerſtörungsſpiel, ſo daß alle wohl⸗ gemeint vorgetragenen Angriffe der Gäſte zunichte gemacht wurden, während eine Anzahl Torſchüſſe das Ziel ver⸗ fehlten. Endlich nach etwa 30 Minuten erwiſchte Schwarz eine Vorlage und lenkte ſie mit dem Kopf zum:1 ein. Nach Seitenwechſel ſetzte ſich der bekannte Kampfgeiſt Edingens erfolgreich durch. Nach anfänglichen Durchbrüchen der Platzherren rückte Edingen weit auf, ſo daß Friedrichs⸗ feld ſeine liebe Not hatte, die Hütte ſauber zu halten. Wie⸗ derholt hatte Hollerbach Gelegenheit, ſeine ſchöne Fang⸗ fertigkeit unter Beweis zu ſtellen, andererſeits aber ſauſtete ex auch verſchiedene gefährliche Bälle in letzter Sekunde tadellos in das Feld zurück. Edingens Sturm zeigte ſich wohl ſehr ſchußfreudig, doch vergaben Riſche, Jung und Jäger wiederholt klare Torgelegenheiten, wie auch einige Strafbälle knapp danebengingen. Nach 25 Minuten jedoch erfolgte durch Riſche der läugſt fällige Ausgleich durch Flachpaß. Poſtwendend antwortete Friedrichsfeld durch eine entſprechende Gegenaktion und auf Flanke von Hen⸗ rikus ſchob Nagler zum:2 ein. Das ſchnell durchgeführte Treffen ließ Edingen wohl weiterhin ſeldüberlegen bleiben, doch die ſpieltechniſch beſſeren Gäſte hielten mit„Ach und Krach“ ihren knappen Vorſprung.— Lauer⸗Plankſtadt enttäuſchte zeitweiſe. Alemannia Ilvesheim— Amicitia Bieruheim:0 Es ſcheint ſich wohl noch nicht genügend herumgeſpro⸗ chen zu haben, daß die Spiele nunmehr bereits 14.30 Uhr beginnen, denn Ilvesheim hatte im Spiel gegen Viern⸗ heim zunächſt nur mal 8 Mann zux Stelle. Kein Wunder denn, wenn ſo die Heſſen das Spiel anfänglich allein machten und Ilvesheim mit Glück aus dieſer ſchwachen Viertelſtunde kam. Heinz Lazek deutſcher Meiſter Berliner VBerufsbopkämpſe Der Meiſterſchaftskampftag im ausverkauften Sport⸗ palaſt war das eigentliche ſportliche Ereignis des Berliner Sportſonntags. Zwei Titelkämpfe, umrahmt von inter⸗ nationalen Begegnungen, ſtanden auf der Karte und be⸗ friedigten in ihrem Verlauf alle Wünſche. Die Senſation des Abends war die K..⸗Niederlage des Berliners Heinz Seidler durch den Italiener Giuſto. Nach vier ſchweren Niederſchlägen warfen Seidlers Sekundanten in der dritten Runde das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe. Beſſelmaun— ein wahrer Meiſter Im erſten Titelkampf ſtanden ſich Joſ. Beſſel mann und der Wiener Hein Wiesner gegenüber. Beſſelmann glänzte durch ſein vielſeitiges Können und war dem tapfe⸗ ren Wiener durch ſeine ſaubere Arbeit faſt ſtändig über⸗ legen. Sein Punktſieg im Verlauf der 12 Runden war hoch. Meiſterhaft verteidigte ſich Beſſelmann, der in den erſten drei Runden ſo verhalten boxte, daß er ſogar ver⸗ warnt werden mußte. Immer wieder konterte der Kölner wirkungsvoll und griff zeitweiſe auch ſelber wuchtig an. Wiesner, der ſchon zu Beginn eine Rißwunde über dem linken Auge davontrug, mußte in der neunten Runde auf zwei Kinntreffer zu Boden und ließ dann mehr und mehr nach. Er hielt aber tapfer durch und überließ dem Meiſter nur einen Punktſieg. Zwei Siege der Italiener Die beiden italieniſchen Gäſte boten feine Leiſtungen. Luigi Muſina ſtoppte die ausfallartigen Angriffe des ſchlagſtarken Berliners Werner Hein und war ſeinem Gegner durchweg überlegen. Sein Punktſtieg war verdient. Für die große Ueberraſchung ſorgte jedoch ſein Lands⸗ mann Giunſto, der dem Berliner Heinz Seidler die zweite Ko.⸗Niederlage beibrachte. In der zweiten Runde hatte exr den Berliner am Kinn hart erwiſcht und ſchickte ihn dreimal bis„9“ zu Boden. Seidler konnte ſich von dieſen ſchweren Treffern nicht mehr erholen. In der 3. Runde mußte er abermals hinunter und daraufhin gaben ſeine Sekundanten den ausſichtsloſen Kampf auf. Zu einem tech⸗ niſchen K..⸗Sieg kam Biel ki(Solingen) über Qu vos Gönigsberg). Klar nach Punkten zurückliegend, erſchütterte er den Oſtpreußen in der 6. und 9. Runde öurch Kopftreffer ſo ſchwer, daß Quvos, verteidigungsunfähig, vom Ring⸗ richter aus dem Kampf genommen wurde. * Dem einſtigen Europameiſter Heinz Laß ek gelang es, mit einem Punktſieg in 12 Runden über den Tftelhalter Walter Neuſel nun auch zum erſtenmgl großdeutſcher Meiſter zu werden. In einem Tresen ohne Dramatic und ohne beſondere Höhepunkte blieb Lazek durch ſeine kluge Kampfestaktik Sieger. Er verſtamd es, den im Nahkampf beſſeren Neuſel, der immerhin Gewichtsvorteile von ſechs Kilo hatte, auf Diſtanz zu halten und dann ſeine präch⸗ tige Linke am Kopf und Körper zu landen. Nachdem Neu⸗ ſel in der 9. Runde wegen Tieſſchlages verwarnt worden war, zeigte Lazek in den beiden Schlußrunden noch einen wundervollen Endſpurt und landete immer wieder ſeine wuchtigen Haken. Neuſel miſchte gewaltig mit, zog aber auch hier den kürzeren. Stark gekennzeichnet beendeten beide Boxer den harten Kampf und Lazek erhielt den ver⸗ dienten Punktſieg zugeſprochen. Im Schlußkampf des Abends konnte Walter Müller (Gera) einen ſicheren Punktſieg nach acht Runden über Fritz Garmeiſter(Königsberg) davontragen. Juß ball im Reich Meiſterſchaftsſpiele Oſtpreußen: Preußen Mlawa— Reichsbahn Königs⸗ berg:1 abgebr.; Städteſpiel: Königsberg— Allen⸗ ſtein:0. 5 Berlin⸗Braudenburg: Wacker 04 Berlin— Lufthanſa Berlin 172; Spandauer SV— Tasmania Berlin 114. Schleſien: :0; Tus Schwientochlowitz— Beuthen 09 4183. Sachſen: Wacker Leipzig— Dresdner Sc:2; VfB Glauchau— Bf Leipzig 914. Mitte: Crick. Vikt. Magdeburg— 1. S Jena 911; 8 05— 1. SV Gera:1; EWag Zeitz— Bis 96 Halle 612. 5 Nordmark: Fort. Glückſtadt— Pol. Hamburg(Ge) 114. Niederſachſen: Göttingen 05— Linden 07:2; Werder Bremen— Vs Osnabrück:1; ASW Blumenthal Wilhelmshaven 05 313. Weſtfalen: Dec Hagen— Arminia Bielefeld 111. Niederrhein: Hamborn 07— Rotweiß Eſſen Schwarzweiß Eſſen— Schalke 04(Geſ.⸗Spiel) 314. Mittelrhein: Mülheimer SB— Sülz 07:1; Düren 99 gegen S Beuel:1; Vis 90 Köln— Bonner ⸗ B 9012; Spögg Andernach— Vs Köln:4; SSW Troisdorf Tura Bonn:2. Heſſen: Spgg Niederzwehren— BC⸗Spont Kaſſel:7; Sc 03 Kaſſel— Kurheſſen Kaſſel 41; Hermannia Kaſſel— Spe Kaſſel 123; Boruſſia Fulda— Kickers Offenbach (Ge Spiel):8. 2757 Germania Konig huge— 1. FC Kattowitz Als die Elf erſt einmal vervollſtändigt war, klappte die Sache gut und ſelbſt der ſtramme Gegenwind konnte keine entſcheidende Rolle mehr ſpielen. Dies am Ende auch nicht die junge Elf der Heſſen, die ſich zwar tapfer wehrte, aber Sieg und Punkte eben doch in Ilvesheim laſſen mußte. Eine Beurteilung der beiderſeitigen Mannſchafts⸗ leiſtungen im einzelnen wäre fehl am Platze, denn der forſche Wind ließ ſelbſt beim beſten Willen kein geſcheites Aufbauſpiel zu. Vieles war geradezu buchſtäblich auf den Zufall eingeſtellt, und wiederholt hatten die Spieler oft nrehr mit dem Wind, als mit dem Ball zu kämpfen. Nach torloſem Seitenwechſel kam Ilvesheim in der zweiten Halbzeit in Schwung, als zunächſt der Rechts⸗ außen Löſchmann den Führungstreffer ſetzte. Ein Weit⸗ ſchuß von Bühler zwang Krug zum zweiten Male zur Kapitulation, und dann war wiederum Löſchmanun mit dem dritten und abſchließenden Treffer an der Reihe. Schiedsrichter Sel za m⸗ Heidelberg leitete den zwar harten, aber immerhin anſtändigen Kampf, vor wenigen Zuſchauern durchaus eee Staffel 2: Walldorf— Eberbach:4 Kirchheim— Hockenheim:1 05 Heidelberg— Eppelheim 926 Oftersheim— Schwetzingen 43 Rohrbach— Union Heidelberg 212 Sandhauſen— Plankſtadt:2 Drüber ſtreichen, ſagen die Fachleute, nicht hinein⸗ hacken mit dem Auftrag⸗ oder Einſchmierbürſtchen in die Erdaldoſe; ſo putzt man ſparſam! Die Erdal⸗Nachfüllpackung kann man natürlich auch in eine größete Erdaldoſe tun, wenn man will, ſogar umleeren, denn die Erdalmaſſe ſitzt locker in der Nächfütllpackung, iſt aber ſo ſtreichfähig wie in der Blechdoſe, denn es iſt ja das gleichgute, das alt⸗ bewährte Erdal! 1131 Empfangsabend im Feierabendhaus in Luswigshaſen Im Feierabendhaus der IG⸗Farben hatte ſich am Samstag abend die ſtattliche Gemeinde der Tura — Ludwigshafens Verein mit der goldenen Zu⸗ kunft— und alles was im Fußballeben der Stadt der Arbeit, Klang und Namen hat, eingefunden, um die Kameraden aus der„wunderſchönen“ Stadt bei ihrem erſten Abſtecher ins Großdeutſche Vaterland zu begrüßen. Vereinsführer Maier hieß die raſch liebgewonnenen Gäſte herzlich willkommen, die ge⸗ führt von Belling und Stehberger, zwei alten Weltkriegsſoldaken mit Ec 1, mit beſonderer Freude die Bande alter Sportfreundſchaft aufleben ließen. Als Vertreter des Kreisleiters und des Oberbürgermeiſters war Kreisamtsleiter Backe anweſend, der betonte, daß die erſte Begegnung des Raſenſportelub Straßburg in Ludwigshafen der An⸗ fang zur Volksverbundenheit und zur Gemeinſchaft ſei, die ihren Widerhall in der geheimen Erfüllung der Befehle unſeres Führers und im Herzen finden möge. Der Sport ſchlägt Brücken von Volk zu Volk, und im Sport wolle man gemeinſam in die Zukunft marſchieren. Bezirksführer Meſſer⸗ ſchmidt überbrachte die Grüße des Bereichsfüh⸗ rers Beckerle, das Quartett der J6 Farben erfreute durch klangvolle Vorträge und zwiſchendurch konnte man eine Reihe verdienter Kämpen. wie den Schiedsrichtern Herrmann, Fritz, Gärtner und Letſch, „Herzer“ Bappert. Friedel Koch, Peter Kloncka, der wieder nach Saarbrücken zurückgekehrt iſt, und vie⸗ len anderen die Hände drücken. 5. Vereinsführer Belling dankte über die ſo⸗ überaus herzliche Aufnahme. Mit Freude hat er ſeine junge, von alten Praktikern wie Heißerer ge⸗ führte Elf nach Ludwigshafen gebracht, um auf dem Wege der Breiten⸗ und Tieſenarbeit im deutſchen Sport mitarbeiten und mitwirken zu können. Tura Ludwigshafen— Sc Straßburg:1(:0) Trotz des Spieles im Mannheimer Stadion hatten ſich zu dem Freundſchaftsſpiel der Tura Ludwigshafen gegen den Raſenſportelub Straßburg dennoch rund 1000 Beſucher eingefunden, die ein techniſch ſehr ſchönes Spiel zu ſehen bekamen. Die Ludwigshafener Mannſchaft zeigte dabet die beſſere Geſamtleiſtung und gewann verdient mit:1. Schon bei der Pauſe führten die Platzherren durch zwei Tore ihres Rechtsaußen Klamm bereits mit 20. g Nach dem Wechſel verringerte zunächſt Straßburgs beſter Spieler, Mittelſtürmer Heißerer, auf:1(9. Minute) aber in der 20. Minute war nochmals Klamm erfolgreich und ſtellte den alten Vorſprung wieder her. Die Straßburger Mannſchaft hinterließ, im ganzen geſehen, einen ſehr guten Eindruck, nur war das Mannſchaftsſpiel noch etwas zu ungusgeglichen. Das ganz Spiel war vor allem auf Heißerer zugeſchnilten, der ſich aber gegen aufmerfſame und ſtarke Tura⸗Abwehr nicht durchſetzen konnte. Neben ihm muß noch Torwart Lergenmüller erwähnt werden, der pracht⸗ volle Paraden zeigte. 5 Maunheim— Wien im Eiskunſtlaufen Die neu eingerichteteten Vereinswettkämpfe im Eis⸗ kunſtlaufen für Junioren und Junkorinnen werden auf der Mannheimer Eisbahn am 16. und 17. November mit einem Treffen zwiſchen Mannheim und Wien ein⸗ geleitet. Die Wiener Farben werden Ebfriede Scharf und Irmgard Höllthaler vertreten; das Mannheimer Auſge⸗ bot ſteht noch nicht feſt. Bei der Mannheimer Eröſſnungs⸗ Veranſtaltung werden übrigens auch noch die Wiener Edith Winkelmann und Walter Löhner, das Reichsſteger paar im Eistantzen, mitwirken. Am übrigen Programm — Lydia Veicht und Rotweiß Berlin— hat ſich nichts ge⸗ ändert. N 0 ſhakeſpeariſcher Hintergründigkeits⸗Philoſophie, der und Ereigniſſe zeigt ſich der eariſd 155 ⸗Phfloſophte 1 in Gleichniſſen redet, die nicht weniger ſaftig ſind als er Ironiker und Wahrheiten⸗ niüthologiſcher Geſtalte Verfaſſer als geiſt vo Uraufführung im Nationaltheater ſager. Aber hinter der Maske des Geißlers, der in ſeine Schweinskarbonaden. Ernſt L angheinz 3 44 vollendet zugeſpitzten Dialogen mit entwaffnend for⸗ ſpielt den kindiſch vergreiſten Laertes mit erſtaun⸗ e 1 eim mulierten aphoriſtiſchen Gedanken ewigen Schwä⸗ licher Charakteriſtik und iſt erſchütternd in ſeiner Ji chen der Menſchkreatur ſchlagkräftig zu Leibe geht, Komik, wenn er mit allen Mitteln vergeblich ver⸗ Die neue Komödie „Ulyſſes daheim“ iſt die Komödie der männ⸗ lichen Unruhe. So ſteht ſie der Verfaſſer ſelbſt. Er läßt ſie am zehnten Jahrestag der Heimkehr des Olyſſeus nach Ithaka ſpielen und zeigt uns den „edlen Dulder“, wenn auch nicht gerade im Schlaf⸗ rock, ſo doch in einer durch zehnjähriges Familien⸗ vaterdaſein bedingten reichlich unheldiſchen Situation und innerlich ſchwer gehemmt in ſeinem immer noch mächtig rumorenden Drang nach Ferne und neuen Abenteuern. In dieſem Zuſtand ſeeliſcher Geknickt⸗ Heit aus unerfüllbarer Freiheitsſehnſucht ſteht er vor der ihm von Penelope aufgebürdeten, ſchier uner⸗ träglichen Vaterpflicht, ſeinem gleich ihm von flam⸗ mender Abenteuerluſt erfüllten Sohn Telemach die Notwendigkeit einer ſeßhaft machenden Heirat dar⸗ zulegen. Aus dieſem Widerſtreit der Gefühle erwächſt uns eine höchſt ergötzliche Vater⸗Sohn⸗Szene voll amüſanter und nachdenklicher, ja, weltweiſer Bemer⸗ kungen über den ewig ſich erneuernden, unentrinn⸗ bar geſetzmäßig ſich vollendenden Kreislauf der Be⸗ ziehungen der Geſchlechter zueinander. Mit dem End⸗ effekt, daß Ulyſſes mit ſeiner Miſſion, den wilden Burſchen Telemach ehegefügig zu machen, nicht nur ſchwer Schiffbruch erleidet, ſondern, indem er ſich ſelbſt in ſeinem ungeſtümen Sohne wiedererkennt, mit dieſem ein heimliches Komplott verabredet, ge⸗ meinſam über Land und Meer auf und davon zu gehen. Ehe es aber dazu kommt, vollzieht ſich unter der Einwirkung des Ewig⸗Weiblichen und nach jenem Geſetz der Unentrinnbarkeit die Wandlung unſerer Helden, ſowohl des alten wie des jungen: Eine Wie⸗ rbegegnung mit Kirke, der Zauberin von Aiaia Ge⸗ 1 von Walter Gilbricht begeiſtert das Publikum feſt der Heimkehr Ulyſſes' auf Ithaka einfindet, ent⸗ facht bei Vater und Sohn einen gewaltigen Brand der Herzen und ſchlägt alle Fluchtpläne nieder. Tele⸗ machs jugendkühn verkündete Weibverachtung ſchwin⸗ det unter dem Blick der Göttin jach dahin, Vater Ulyſſes beginnt allen Ernſtes mit ſeinem Sohn um die Erneuerung ihrer Gunſt zu rivaliſieren, und ſelbſt Großpapa Laertes umbuhlt die Holde in allzu ſpätem läppiſch⸗lüſternen Johannistrieb. Indem ſich Nau⸗ ſikag⸗Kirke für Telemach entſcheidet, erkennt Vater Ulyſſes, der Alternde, daß ſeine Abenteurerrolle für immer ausgeſpielt iſt. Und im Verzicht ſich ſelbſt überwindend, findet er ſich in den Armen Penelopes, der mütterlichen Gattin, die immer nur auf ihn ge⸗ wartet, als nunmehr endgültig Heimgekehrten wieder. In einem ſtark dichteriſch empfundenen Epilog, jenem erkenntnisreichen und bekenntnishaften Zwie⸗ geſpräch zwiſchen Penelope und Ulyſſes über die Gnade des Wartens und des Verzichtens klingt dieſe bezaubernde Komödie Gilbrichts aus, die, wie kaum eine andere der letzten Jahre, dieſes anſpruchsvolle, aber nichtsdeſtoweniger häufig genug ſchnell und leichtfertig mißbrauchte Signum wirklich verdient. Mit herrlich üppiger Gedankenfracht leicht und licht beladen, ſegelt ſie voll ſprachlicher Blühkraft dahin, Gelächter lockend attiſch gewürzt, geſchliffene Iro⸗ nien ebenſowenig ſcheuend wie die herzoffene Gelaſ⸗ ſenheit eindeutiger Derbheiten. Immer und bei allem aber wird der ſtets geweitete Blick vom ko⸗ mödialen Einzelfall auf Allgemeingültiges gerichtet und damit dem Prinzip der„tieferen Bedeutung“ eine beglückende Reverenz gemacht. verbirgt ſich eine rerſtehende und verzeihende Seele. Und dieſer merkwürdige Zuſammenklang von Spott und Verſtändnis gibt dem Werk ſeinen charakter⸗ lichen Gehalt und eine ſchöne, im Ethiſchen wur⸗ zelnde Geſinnung. 5 Die Aufführung, von Friedrich Brauden⸗ burg mit ſicherer Hand und viel Spürſinn für die ſchillernden Wirkungsmöglichkeiten des Stückes ge⸗ führt, erhielt ſzeniſch durch die mit erleſenem Kunſt⸗ geſchmack von Friedrich Kalbfuß verfertigten Bühnenbilder einen geradezu atmoſphäriſchen Reiz. In ſolchem Rahmen zu ſpielen, war den Darſtellern offenſichtlich hohes Vergnügen. Kleinerts Ulyſ⸗ ſes machte die Linie der Wandlung vom verhinder⸗ ten Abenteurer, der in der Hausbackenheit des Fa⸗ milienlebens zu erſticken droht, zur endlichen be⸗ wußten Verzichtleiſtung auf das ſchweifende Vaga⸗ bundentum des Herzens und der Sinne mit allen Mitteln ſeiner entwickelten Schauſpielkunſt hervor⸗ ragend deutlich. Eliſabeth Funcke war eine ebenſo warmherzige, wie(in der Männerbehandlung) vor⸗ und nachſichtig operierende Penelope— eine be⸗ ſorgte, mit kluger Selbſtbeſcheidung geduldig, aber dennoch unbeirrbar ſicher ihren endlichen inneren Sieg erwartende Weibnatur. Ganz blühende, for⸗ dernde Jugend, ungeſtüm im abenteuerlichen Drang und ſchwärmeriſch verzückt im Rauſch des Verliebt⸗ ſeins Karl Pſchigode als Telemach, und verfüh⸗ reriſch im Spiel ihrer Reize Ria Roſes männer⸗ umworbene Kirke, die ungeachtet ihrer Gottähnlich⸗ keit, ſich nicht zu gering dünkt, gelegentlich in der armſeligen Hütte des wackeren Schweinehirten Eu⸗ mäus ein rieſiges Schweinskotelett mit recht irdi⸗ ſchem Behagen aus der zarten Roſenhand zu verzeh⸗ ren. Dieſer Eumäus, von Karl Mary prachtvoll robuſt geſpielt, erſcheint als ein Naturburſche voll ſucht, der begriffſtutzigen Magd leine famoſe Studie Hanſi Thoms) den Anfang der Odyſſee im Hexa⸗ metermaß als aufzuſagendes Feſtgedicht einzutrom⸗ meln. Ueberwältigend in ihrer derbkomiſchen Wir⸗ kung ſchließlich auch Lola Mebius, der als Ulyſ⸗ ſes“ Amme eine Reihe delikater Apergus in den Mund gelegt ſind. Die Zuhörer gaben ſich dem ſcharmanten, geiſt⸗ reichen und nachdenklichen Spiel mit großer Auf⸗ geſchloſſenheit hin und hielten mit ihrer Freude, ihm begegnet zu ſein, nicht hinter dem Berge. Der Bei⸗ fall war ſehr herzlich und andauernd, und zwiſchen den oft gerufenen Darſtellern zeigten ſich vergnügten Sinnes auch Dichter und Spielleiter. Carl Onno Eiſen bark. Gemälde⸗Verſteigerung in Köln. Die jüngſte Gemälde⸗Verſteigerung bei Lempertz in Köln brachte beſonders für die deutſchen Bilder des 19. und 20. Jahrhunderts bemerkenswerte Preiſe. Hier einige der größeren Ergebniſſe: Anton Seitz, Mutter und Kind 7400 Mark, F. v. Defregger; Bildnis der Loni 4900 Mark, C. F. Deiker. Großer Hirſchkampf 4000 Mark, Hugo Mühling, Reifmorgen am Niederrhein 5200 Mark, und deſſen Heſſiſcher Markt 4600 Mark; F. A. v. Kaulbach, Damenbildnis 3100 Mark; G. p. Bochmann, Eſtniſcher Strand 2900 Mark, H. Woods, Kaufladen in Venedig 2800 Mark, F. Voltz, Heim⸗ kehrende Herde 2300 Mark; Ig. Zuolaga, Spaniſcher Bauer 2700 Mark; A. Achenbach, Schiffe an der Lan⸗ dungsbrücke 2500 Mark; W. Leiſtikow, Parkwieſe 1550 Mark. ſtade, die ſich in Nauſikaas Geſtalt zum Zehnjahres⸗ In der heiteren und beſinnlichen Beſpiegelung Uiebe und Soldatenehre Das Fraulein o Barnhelm Kathe Gold- Ewald Baiser- Fita Benkhoff Paul Dahlke- Fritz Kampers- Theo Lingen ALHAMBRA 2s Ein heiter-ernstes Spiel von S 1ORIA SkCEKENHEINHAERSITLR. 13 Heute letzter Tag! 8 Der erfolgreiche Tobis Film HANS ATLBERS Lend del panda Käthe Dorsch Swylle Schmitz Neueste Wochenschau: Beg..10,.25..40. Jugend zugel. National Theater uampem Moniag, den 4. November 1940 Vorstellung Nr. 50 Miete A Nr. 5 1. Sondermiete& Nr. 3 Dla von Naumburg Offene Stellen Von bedeutendem Industriewerk zum möglichst Korrespondent kür Schriftwechsel technischer Art zes ueht. Angebote mit Lebenslauf. Bild und Nr. 23699 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. eg baldigen Eintritt Diktat- Zeugnisabschriften. Gehaltsansprüchen erbeten unter 7 His techuisches Büro, aus Anfertigung 0 unter St 4215 an HNaushälterin in frauenloſ. Haushalt geſucht. Angeb. die Geſchäftsſtelle. Abtauen für Verkauf und Büro gesucht fist. Kunst P G, 14 1235 Verkdufe Zu verkaufen Gesuchl ein kücht ige Mädchen für Küche und Haushalt.— Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 23 881 III Ehepaar ſucht Loder 2 mödl. Zimmer mit oder ohne Penſion in guter Wohnlage. Telephon erwünſcht. Angebote unter P St 4214 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Automarkt GC in de WIV FERIT Sen m Unterhaltungsfilm der Tobis Die umolkommene Liebe Gisela Uhlen Ida Wüst Liane Haid Deutsche Wochensehau .00.00..30 Uhr. Nicht für Jugendliche Zu verleihen 1Lanz-Bulldog mit 1 Anhänger. Angebote unter Nr. 23 833 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. für Kleinanzeinen seit Nelen Jahren die Manz — 72 B. O. lamade ae ae IanZK UTS s November Anmeldungen erbeten. Prospekte kostenlos. Sprechzeit täglich von 14 bis 20 Uhr.— Einzelunterricht jederzeit. 3 5 2 .45.00.30— Jugend hat Zulritt iel 1 1 Ak 5 von Zeichnungen[Maschinen, Ventile und 0 Schauspiel in drei Akten von 85 5 5 e. 5 41. KA. S Felix Phünen 105 Einselteile) tuchit iger 2615 1 Vermietun en i Anordnungen der NSDAP Nee anfang 19 Uhr. Ende 21.15 Uhr 2 Betten, Nachttiſche mit Marmorpl., 0. E. 1 5 5 5 Breiſesfr- 2türxig. Schrank, Waſchkommode, zwei Aus amtlichen Bekanntmachungen HANS MoskER in Der Herr im Haus H. Andergast- Leo Slezak Fritz Odemar Herm. Brix Beginn:.20 5,20.30 Uhr Jugendl. uber 14 Jahren zugelassen nne 0 6, 8 fel 27205 870 zunssss rum soft. Mitnehmen, Anzeigen in 1 Std. retuschiert in der NM haben Ateller Rohr, p 2,2 gule Wirkung rernrut 266 68. maln J. BuchkEk NauNHEI s TEN 225 .3 Iaschinenfeciniker bew. Koustrukieur gesucht.— Angebote mit Lebenslauf, Bild, Gehaltsanspruchen und frühesten Eintrittstag erbeten an DeutschesSteinzeugwarenfabrie M a* n ei mn Friedriclsyeld Wachter A 985 5 Zum Eintritt auf 2. 1. 1941(evtl. später) suchen wir tüchtige Eierverteilung Ctenctupiatin Angebote mit Zeugnisabschriften, Lichtbild und Angabe des frühesten Eintrittstermines erbeten an Auf Abſchnitt b(16) der zur Zeit gültigen Reichseierkarte werden in der Zeit vom 7. No⸗ vember bis 17. November 1940 2 Eier für jeden Verſorgungsberechtigten ausgegeben. Aus verkehrstechniſchen Gründen können die Eier zu Beginn der Aufrufszeit nicht immer in ſämtlichen Verkaufsſtellen in vollem Umfang zur Verfügung ſtehen, weshalb die Ausgabe der Eier in dieſen Fällen nach und nach innerhalb der Aufrufszeit erfolgen wird. Der Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt— Abt. B 197 8 loseph Vögele.-., Mannheim 2„ — Ie Allies reiten tune m ummenmn r Wir suchen zum sofortigen Eintritt einige perfekte Stenotypistinnen füt technische Kkotrespondenz Angebote mit Zeugnisabschriften, Lichtbild und Angabe des frühesten Eintrittstermins unter Kenn- Nummer P 1089 an die Geschäftsstelle d. Bl. nene lte teil 6801 2 e mne menen inen mne e Städt. Ernährungsamt Mannheim. Fleckibas ser“ besoncsers bei Feff- und feffähnlichen flecken. Nichffevergefährfeh! 5 SIEMENS Gewandte Auch so gut wie die bekannten Biest Stoffatben kthsllich: Drogerien, landopotheken u. anderen fachgeschöften Edinger Str. 22 IJodes-Anzeige Plötzlich und unerwartet ist Krankheit mein innigstgeliebſer Gatte und herzensguter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Heinrich Specht Schilisbesiizer im Alter von 58 Jahren von uns gegangen. Mannheim Friedrichsfeld, den 2. Nov. 1940 In tiefem Schmerz: Frau Karola Spechi geb. Germann Stud. jur. Ludwig Spechi(z. Zt. Wehrmacht) und alle Verwandten heute nach kurzer Die Bee digung findet am Dienstag, dem 1. November 1940, um 15.30 Uhr, von der Friedhofkapelle Mannheim- Friedrichsfeld Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand nehmen zu wollen. Aus, statt. 81 4213 Stenotypistin Siemens 8 1 Zwelgniederlassung Mannheim N 7, 18(Sle mens haus) Tüchtige Köchin oder Beiköchin, ſowie ſauberes Hausmädchen ſofort geſucht. „Arkabenhof“, Friedrichsplatz Nr. 18. Tüchtiges Alleinmädchen ſauch älteres Mädchen) in gepflegten Haushalt per ſo⸗ fort oder ſpäter geſucht. Baugeſchäft Franz Mündel, E Tüchtiges Madchen 28 830 in Hauerſtellg. in Haushalt ſof. od. 15. 11. geſucht. Adr. in der ſchäftsſtelle dieſes Blattes. personal leder Art finden Sie durch eine Anzeige in dieſer Zeitung. Sta ioo 23 666 „ 23. ober Bismarckgarten unabh. Frau J8. 8.. A. u. b. 40/901 Stühle, Matratzen mit rundem klein. Bülro⸗ Wartezimmer 4 ſchwere Seſſel u. holz gearbeitet, mi 8 und Federbetten— 1 Sofa mit 3 gr. Klubſeſſeln in Pluüſch Tiſch, faſt neu(für geeignet)— 2 Stühle, in Eichen⸗ Rauchtiſch u. Steh⸗ 17(für Büro⸗Wartezim. geeignet), eiche Stühle, 1 modernes Eiſenbett mit Nachttiſch, klein. tür. Schrank— 1 Nähmaſchine, gebr., verſenkbar, gut erhalten— 1 chasherd auf Antergeſtell, fl., neu. Adreſſe zu erfragen in der Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Schfeſbmaschine m. Tiſch, verſenk⸗ bar, Mercedes M4 gibt ab St4221 W. Geitlinger, Ludwigshafen, rankenthaler Str. r. 118, I. Zimmerofen 1000 Ziegeln zu verk. St4224 Draisſtraße 55. Schwarzer St4223 Damenmantel Sr. 42, zu verkf. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. Sut erhaltenes Herrenrad mit el. Licht zu vk. H 7, 34, 8. St. 2 läuten. St4222 Mitwöchreibtach elchen. Tisch .60 40, Ladentheke 3,5 m, mit Linol., Schrankgrammophon mit E 2 Tonabn., Koffergrammophon Telefunken, Aeberſee⸗Koffer .50 470 zu verkaufen An⸗ und Verkauf Helene Mol! G 6 Rr. 7. 555 Haufe jede Nenge Silbergeld Altsilber Beillanion Sehmuck 418 e omg. Sl. Ausrüstung leptl. auch einz.) für 14j. Mädchen (Schuhgr. 39.—40) zu kaufen geſuchk. Ang. unt. St 4212 Kaufgesuche Ankauf von altem Tahngold „Cold „Platin „Silber Brillanten Ffelen dbemelt Fachm. Bedienung NEAMANN ApPEI Juwelſer P 3, 14 planken gegenüber Mode- haus Neugebauer Gen. Besch. 2 u. C. Nr. 40/6169 10074 Wo finde ſch den Herrn der am 28. Oktbr., vormitt., mit dem Flug. Martsrune nach Mannheim gefahren iſt— 3. Zeit in Mann⸗ eim tät.— groß, ſchlank, ſchwarz. Es liegt Ihnen be⸗ ſtimmt nicht fern, wer auf eine Ant⸗ wort wartet. Zuſchriften unter P St 4096 an d. Seſchſt. d. Blatt. rellgisse Kunst kaufen Sie günſtig Chriſtliche Kunſt, P 6, 14. 12³ Lem. Heinigusg Großbũgelei Reparaturen Haumüller R 1, 14 Feruruf 280 82 LU Geſucht wird leerer Raum zum Anterſtellen von Möbel. An⸗ gebote u. St 4208 an d. Geſchäftsſt. an d. SGeſchäftsſt. gu vermieten per ſofort: schöne, helle, Füroraume luftige etwa 180 qm. zentralbeheizt, in Qu 7. Nähe Waſſerturm, Preis etwa 100 RM. Näheres Fernſpr. 206 67 von—5 Uhr, ſonſt Fernſpr. 205 44. 28 416 oha l. Jaaa in ruhiger Lage u. gutem Hauſe per ſofort und 15. 11. zu ver⸗ mieten. Scipio⸗ Haus, Otto⸗Beck⸗Straße 47. 23 82 uuf möbffee Sut möbl. Zimmer an berufsk. Herrn ſofort zu vermiet. Qu 1, 15, 2 Tr. St4207 Mobl. Zimmer —ſep., ſof. zu vm. 8 St4209 Nahe Leunieplatz: Sehr gut möbl. ZIMMER mit Bad u. Tel. u verm. 23885 ernruf Nr. 261 05 Innensladl Buro Ber ſt ei ILUIL IHA gerung. In unſerem Verſteigerungsſaal 2 Zimmer, zu vermieten. Angeb. unter Nr. 23 832 an d. Geſchäftsſt. — Eingang Platz des 30. Januar Nr. 1— findet an folgenden Tagen öffentliche Verſteigerung verfallener Pfänder Großes St4220 lee, Zimmer heizbar, in guter vember 1940; Wohnlage(Ring) b) für Fahrräder, an berüfst. Perf. zu verm. Adreſſe zeug, in d. SGeſchäftsſt. aa Möbl. Zimmer zu mieten geſucht. — Sehen Sie, u. Sie haben eins zu vermieten, Beginn jeweils 1940 kann gegen Barzahlung ſtatt: a) für Gold⸗ und Silberwaren, Uhren, Brillanten, Beſtecke und dergl. am Mittwoch, dem 6. No⸗ 194 Photographen⸗ Apparate, Anzüge, Mäntel, Weiß⸗ Schuhe und dergl. Dienstag, dem 19. Novbr. 1940; e) für Anzüge, Mäntel, Weißzeug, Schuhe und dergl. am Donners⸗ tag, dem 21. November 1940. am 9 Uhr(Saal⸗ öffnung 8 Uhr). Die Auslöſung der Pfandſchern⸗ vom Monat Jannar und Februar nur noch bis Montag, den 4. November 1940, erfolgen. Städt. Leihamt. aber keiner weiß es. Durch eine Kleine Anzeige in der„Neuen Mannh. Zei⸗ tung“ hätten Sie Ihr Zimmer ſicher längſt vermietet. aha Gul möbl. 3. ſofort zu vermiet. Augartenſtr. 25, höhneruugen Hornhaut, Warzen beseltigt unfehlvet Zenn Nut echt in det ſube u. mit Garantieschein. rube 68 Pig. Sicherweg Zu baben in den Fachgeschäften. be- stimmt bei: Prog. Ludwig& Schütthelm O 4. 3. und Friedrichsplatz 19: Drogerie 8, Claus. St4206 Wissen Sie — welche rel. zenden fape- tenmuster am Leger sind: Unterrichten Vorbeikommen — es lohnt! dann * Seckenhelmer Straße 4 Ruf 439 98 Möbl. Zimmer zu vermieten bei Wacker, T 4a, 4. Sid216 3. Stock. St4217 Schmidt. Seckenheimer Str. 8: Drogerie Körner. Mittelstrade 28 a.(834 Mödl. Sen. Zimmer zu vermieten. Waldhofſtraße entnommen. Daly, Berufserziehungswerk.— Kaufmänniſche Lehrgemeinſchaften. Mittwoch. 6. November, 19 Uhr, be⸗ ginnt die Lehrgemeinſchaft Einfüh⸗ rung in das Steuerweſen. Frei⸗ tag, den 8. Nov., beginnt die Lehr⸗ gemeinſchaft„Allgemeines Kauf⸗ mannswiſſen“. In Kürze beginnen die Maßnahmen Tarifweſen der Reichsbahn— Durchſchreibe⸗Buch⸗ führung Abſchlußtechnik. Für die hier angeführten Lehrgemein⸗ ſchaften werden Anmeldungen in beſchränkter Zahl noch entgegen⸗ genommen.— Techn. Lehrgemein⸗ ſchaften. Fachrechnen I. Beginn: Mittwoch, 6. Nov., 19 Uhr, Zim. 47, Aufgang A.— Funktechnik/ Fern⸗ meldetechnik. Beginn: Mittwoch, 6. Nov., 20.30 Uhr. Zimm. 47, Auf⸗ gang A.— Fachrechnen II. Be⸗ ginn: Mittwoch, 6. Nov., 19 Uhr, Zimmer 41. Aufgang A.— Rechen⸗ ſchteberrechnen. Beginn: Donners⸗ tag, 7. Nov. Zim. 55, Aufgang A, um 19 Uhr.— Algebra II. Beginn: Freitag, 8. Nov., Zim. 47, Aufg. A, 20.30 Uhr.— Aluminium⸗Bearbei⸗ tung beginnt in kürzeſter Zeit. An⸗ meldungen hierzu können noch an⸗ genommen werden in der Rhein⸗ ſtraße 3/5, Zimmer 33, oder im Be⸗ rufserziehungswerk, O0 4, 8/9. Der erſte Meiſterabend froher Unterhaltung für Platzkarten⸗In⸗ haber A findet am Montag, 4. No⸗ vember, 19.30 uhr, im Muſenſaal des Roſengartens ſtatt. Achtung! Ortsgruppen ⸗Jugend⸗ führerinnen. Montag, 4. Novbr., findet in L 9, 7 um 2000 Uhr die Führerinnenbeſprechung ſtatt.— Jugendgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Alle Mädel kommen am Dienstag, dem 5. 11., 20 Uhr, zum Singen nach L 9, 7.— Achtung, Kindergruppen⸗ leiterinnen! Dienstag. 5. 11., um 16 Uhr, findet in L 9, 7 eine wich⸗ tige Beſprechung ſtatt. Bei Ver⸗ binderung Vertretung ſchicken. DA, Werkſchar und Schulung. Der Schulungsabend für die Orts⸗ waltungen Neckarhauſen, Laden⸗ burg u. Edingen findet am Diens⸗ tag, 5. 11. in Neckarhauſen um 20.00 Uhr, im Haus der NSDAP, „Zähringer Hof“, ſtatt. An dieſem Schulungsabend haben teilzuneh⸗ men: Sämtliche DAF⸗Walter und Warte, Betriebsobmänner, Werk⸗ ſcharmänner, Betriebsfrauenwalte⸗ rinnen und Werkfrauen. Erſcheinen iſt Pflicht. Guchen Gie etwas zu kaufen oder zu verkaufen, etwas zu Mleten oder zu ver mleten, Stallung oder einen Angestellten, haben Gie irgend etwas anzubieten oder einen Wunsch füt Heirat, Geld, Beteiligung und Auto, Auden Gie die gute Gelegenheit durch eine„billige Klein- anzeigel, die täglich von Tausenden in der Neuen Mannhel mer Tetung gelesen wird