Neue Mannheimer Seiluſi dr 5 9 8 19 5 3 Bezugspreis un eſchäftsſt. abge.70., d 5.00 einſchl. Poſtbef.⸗Geb., G. 75 M. ohne JIlluſtr., Seßreiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. e e Tri uzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.: Waldhofſtr. 12, 8 9 77 1 eſtellg. 0 aldhofſtr. ronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſelöſtr. 13, Neßiſcherſtr. 1, e 55,. Span Sr. 8. d. folgenden Monat erfolgen. gültig 18 K 22 e Anzelgen⸗ Preisliſte Nr. 12. Mannheimer Neues Tageblatt delt c Einesled Nachlaß gewährt. beſtimmten. u. für fernmündlich erteilte Aufträge. aß 2 mm breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite D Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein Bel gZwangsvergleichen od Konkurſen wird Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an Gerichtsſtand Mannheim. Freilag, 8. November 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,-. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 81 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 178 90 Drahtanſchrift: Remazelt Mannheim 151. Jahrgang— Nummer 309 Geleitzug mit 80000 T pilligvernic let Großer Erfolg deutſcher Aeberwaſſerſtreitkräſte im Nordatlantik der bisher ſchwerſte Schlag Amerikaniſche Lieferungen, die England nicht erreichten! (Funkmeldung der NMzZ.) + Berlin, 8. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ bekaunt: Deutſche Ueberwaſſerſtreitkräfte der Kriegs⸗ marine, die zur Handelskriegsführung im Atlantik eingeſetzt ſind, haben im Nordatlantik auf der weſentlichſten britiſchen Nachſchublinie einen britiſchen Geleitzug völlig vernichtet. Die von den deutſchen Seeſtreitkräften mit einem Schlage verſenkte feindliche Handels⸗ ſchiffstonnage beläuft ſich auf 86 000 BRT. Nordatlantikroute nicht mehr ſicher (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 8. November. Die Tätigkeit deutſcher Ueberwaſſerſtreitkräfte im Nordatlantik hat mit der völligen Vernichtung eines großen britiſchen Geleitzuges einen Erfolg gebracht, der die feindliche Handelsſchiffstonnage in wenigen Stunden um 86 000 BRT. verringerte. Dieſer Erfolg iſt auf der Nachſchublinie erzielt worden, die für England die größte Bedeu⸗ tung hat, nämlich auf der Nordatlantikroute, die unter dem beſonderen Schutz der britiſchen Flotte ſteht. An ihrem weſtlichen Ende werden die Geleit⸗ züge zuſammengeſtellt, die bei ihrer Annäherung an die britiſche Küſte den Angriſſen unſerer Unterſee⸗ boote ausgeſetzt ſind. In den Nächten zum 19. und 20. Oktober fielen zwei von dieſen wertvollen Ge⸗ leitzügen Sammelangriffen unſeſrer Unterſeeboote zum Opfer. Unſere Flieger haben ihre Angriffe auf Geleitzüge bis 500 Kilometer weſtlich von Irland vortragen können. Die zum Handelskrieg angeſetz⸗ ten deutſchen Ueberwaſſerſtreitkräfte haben nun ihre erfolgreiche Aktion in einem Seegebiet des Atlantik durchgeführt, in dem der Feind ſich bisher ſicher fühlte. Schon die erſten wenigen Nachrichten aus amerikaniſcher Quelle hatten gezeigt, welche Beſtürzung dieſe kühne Tat bei der britiſchen Admiralität hervorge⸗ rufen hat. Von amerikaniſchen Radioſtationen waren die SOS⸗Rufe der beiden britiſchen Frachtdampfer „Rangitike“(16606 BRT.) und„Corniſh City“(4952 BRT.) aufgefangen worden. Nach die⸗ ſen Meldungen war die Beſchießung ungeführ 1000 Seemeilen öſtlich von Neufundland erfolgt. blieb jede weitere Nachricht aus ſo daß man nach einer Meldung des„Newyork American“ ſchon mit Dann der Vernichtung des ganzem britischen Geleitzuges im Mittelatlankik durch deutſche Kriegsſchiffe rechnen zu müſſen glaubte. Dieſe Annahme wird nun durch die Meldung des Oberkommandos der Wehrmacht beſtätigt, und zwar int einem weit größeren Umfange, als die erſten ausländiſchen Meldungen noch annahmen. Hieraus läßt ſich ſchließen, daß die Aktion der deutſchen Ein⸗ heiten ſchlagartig und überraſchend durch⸗ geführt wurde. Von den übrigen verfenkten Schiffen haben nämlich die amerikaniſchen Radioſtationen nicht einmal SOS⸗Rufe aufgefangen. In einem Gefühl von Sicherheit hatten die Schiffe des Geleit⸗ zuges an dieſer Stelle des Atlantiſchen Ozeans mit Gefahren nicht gerechnet und ihr Vertrauen auf die Reichweite der britiſchen Seemacht wurde enttäuſcht. Neue Bründe in den Londoner Docks Auch Rüſtungsanlagen und Flugplätze wieder erfolgreich bombardiert (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 8. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt ke⸗ kannt: Wie bereits durch Sondermeldung bekannt⸗ gegeben, haben im Atlantik operierende Ueber⸗ waſſerſtreitkräfte der Kriegsmarine auf der Nordatlantik⸗Route einen britiſchen Geleit⸗ zug völlig vernichtet und dabei 86 000 BRT feindlichen Handelsſchiffsraums verſenkt. Die Luftwaffe griff am 7. und in der Nacht zum 8. November zahlreiche kriegswich⸗ tige Ziele in London, Süd⸗ und Mittelengland und in den engliſchen Gewäſſern an. In London riefen Angriffe auf die Til⸗ bury⸗Docks Exploſionen und mehrere große und kleine Brände hervor, die ſich weit aus⸗ breiteten. In den Flugmotorenwerken und Fabrikanlagen von Coventry entſtanden nach dem Bomben wurf Exploſionen und ein großer Brand. Der Flugplatz Scampton wurde wäh⸗ rend der britiſchen Vorbereitungen zu Nacht⸗ flügen aus niedriger Nähe im Tiefflug mit Bomben und MG⸗Feuer angegriffen, mehrere e beſchädigt und zwei Hallen in Brand geſetzt In Brixton gelang es,„Lagerhallen durch Volltreffer zu zerſtören. In Dover konnten Treffer in der Nähe des Hafens beobachtet werden. ind ichs Seeſtreitkräfte, die ſich im Schutze der Nacht der flandriſchen Küſte zu nähern verſuchten, wurden durch zuſammen⸗ gefaßtes Feuer von Artillerie der Kriegsmarine und des Heeres ſowie einer ſchweren Flakbat⸗ terie vertrieben. 5 Ein Verband von Sturzkampfflie⸗ gern griff, wie bereits gemeldet, vor der Themſe⸗Mündung einen größeren Geleitzug Korfu wirkſam bombardiert Engliſches Fluggeſchwader beim Angriff auf Valona vernichtet (Funkmeldung der N MZ.) + Ryo m, 8. November. Der italieniſche Wehrmachtsbericht hat fol⸗ genden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kaunt: Die Operationen an der Epirus⸗Front gehen weiter. Unſere Luftwaffe hat trotz ungünſtiger Wit⸗ terungsverhältniſſe Offenſivaktionen gegen Fahrſtraßen beim Presba⸗See und die Feſtung Korfu unternommen und wiederholt Voll⸗ treffer erzielt. Alle unſere Flugzeuge ſind zu⸗ rückgekehrt. Eine aus ſechs Flugzeugen beſtehende For⸗ mation hat Valona angegriffen und iſt durch ſofortiges Eingreifen der Luft⸗ und Boden⸗ abwehr vernichtet worden. Vier Flugzeuge wurden ſicher, zwei weitere wahrſcheinlich ab⸗ geſchoſſen. Ein Teil der Beſatzungen ſpraug mit Fallſchirmen ab. Zwei engliſche Piloten wurden gefangengenommen. In Nordafrika haben unſere Flugzeug⸗ ſtaffeln den* und die feindlichen Stel⸗ lungen der Oaſe Siwa intenſiv augegriffen, bombardiert und im Tiefflug mit MG beſchoſſen, wobei d. Feind ſchwere Verluſte und Mate⸗ rialſchäk angefügt wurden. Zwe Wzeuge vom Lyſander⸗Typ ſind am Boder wifand geſteckt worden. 72 7 u fei drei und vier Uhr 30 Minuten habe 10 he Flugzeuge, die von der Boden⸗ abwe beſchoſſen wurden, drei Bomben o bf von Brin diſi und zwei in der Nähe des Bahnhofes ab⸗ 5 0 er, hei einige Schienen, eine Waſſer⸗ leitung und ein Waggon beſchädigt wurden. In einem Privathaus brach ein Brand aus, der ſo⸗ fort gelöſcht wurde. Keine Opfer. Das italieniſche Frembenverkehrs⸗ Büro in Paris wieder eröffnet. Das italieniſche Fremdenverkehrs Büro CIT in Paris, das am Tage der italieniſchen Kriegserklärung geſchloſſen worden war, iſt wieder eröffnet worden. an. Hierbei wurde ein Kreuzer von 10 900 Tonnen getroffen und ſchwer beſchädigt. Ein Handelsdampfer von der gleichen Größe erhielt einen Volltreffer auf das Vorſchiff und blieb mit Schlagſeite liegen. Ein Frachter von 3000 BRT wurde durch einen Volltreffer zum Stop⸗ pen gebracht und in Brand geſetzt. Ein weiteres Handelsſchiff von 5000 BR ſauk unter ſtarken Exploſionserſcheinungen. Im Seegebiet vor der Grafſchaft Norfolk ge⸗ lang es, ein feindliches Handelsſchiff zu ver⸗ ſenken, ein anderes in Brand zu ſetzen. Weiter ſüdlich wurde ein Handelsſchiff von 6000 BRT durch zwei Bomben ſo ſchwer beſchädigt, daß es in große Rauchwolken gehüllt liegen blieb. In den ſich hierbei entwickeluden Luft⸗ kämpfen wurden mehrere feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. In der Nacht zum 8. November flogen bri⸗ tiſche Flugzeuge in Weſtdentſchland ein und warfen Spreng⸗ und Brandbomben. E entſtand in einigen Städten im Rheinland Häuſerſchoden. Einige Tote und Verletzte ſind zu beklagen. Die Geſamtverluſte des Gegners be⸗ trugen am geſtrigen Tage 11 Flugzeuge und einen Sperrballon. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt. Major Wick errang im Lauſe des 6. und 7. November durch den Abſchuß von 6 feindlichen Flugzeugen ſeinen 48. bis 53. Luftſteg. Mit der kürzlich gemeldeten Verſen kung eines Dampfers von 6000 BR an den Oſtküſte Schott⸗ lands hat der Oberleutnant z. See Barth, Kommandant eines Seeflugzenges, insgeſamt 30 000 BR feindlichen Schiffsraumes verſenkt. Wieder Bomben auf ein Lazarelt (Funkmeldung der NM.) E Leipzig, 8. November. Kaum ſind die 2 deutſchen Soldaten, die bei dem feigen engliſchen Bombenüberfall auf das Amſter⸗ damer Wilhelmina⸗Krankenhaus ihr Leben ließen, zur letzten Ruhe beſtattet worden, da kommt ſchon wieder die Nachricht von einem neuen ſchändlichen Attentat der„Königlichen“ Luftwaffe auf ein Re⸗ ſervelazarett in einem kleinen ſächſiſchen Städtchen. Wieder warfen die Beauftragten des verbrecheriſchen britiſchen Miniſterpräſidenten zunächſt ihre Leucht⸗ bomben über den Gebäude ab, das mit zahlreichen großen Rote⸗Kreuz⸗Zeichen verſehen iſt. Sodann warfen ſie auf das völlig ungeſchützte Ziel Brand⸗ bomben ab, die glücklicherweiſe auf freiem Gelände in unmittelbarer Nähe des Lazarattes landeten und ſchnell erſtickt werden konnten. Rom ſoll bombardiert werden! Als„Vergellungsmaßnahmen' für die Angriffe italieniſcher Flieger auf England EP. Stockholm, 8. Nov. Die engliſche Regierung kündigte am Don⸗ nerstag an, daß engliſche Flieger in Zukunft Rom bombardieren werden. In der offiziellen Erklärung, die vom parlamen⸗ tariſchen Unterſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt Butler im Unterhaus abgegeben wurde, heißt es, die engliſche Regierung habe von den italieniſchen Mitteilungen Kenntnis genommen, denen zufolge italieniſche Bombenmaſchinen an den Angriffen auf London teilgenommen hätten. Sie behalte ſich aus dieſem Grunde die Freiheit vor, in bezug auf Rom die gleichen Schritte zu unternehmen. E „Laßt ſie nur kommen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 6. November. Machen geſtern die„Daily Mail“ und der eng⸗ liſche Luftattachs in Bern heftige Luftangriffe auf Italien und beſonders auf Rom angekündigt hatten, ſonderte nun auch„News Chronicle“, daß die eng⸗ liſchen Luftſtreitkrüfte die italieniſchen Städte von den griechiſchen Lufthäfen aus angrif⸗ fen. Die römiſche Preſſe bemerkt ironiſch dazu, ähn⸗ liches hätte die engliſche Propaganda ſchon bei der Beſetzung Norwegens, Hollands, Belgiens und Frankreichs erklärt. Ebenſo verhalte ſich die engliſche Preſſe jetzt im Falle Griechenland. „Giornale'Italia“ ſchreibt zu der Drohung der „News Chronicle“ wörtlich:„Die Bevölkerung Roms iſt ruhig. Sie weiß, daß die italieniſche Luftabwehr ſtark iſt und daß die engliſchen Flieger zu tun bekom⸗ men werden. Nach ſoviel Geſchwätz und Lügen wer⸗ 13 wir nun alſo Taten ſehen; und zwar faſchiſtiſche aten.“ Luftſchutzmaßnahmen in Rom EP. Rom, 8. November. Der Gouverneur der Stadt Rom hat verfügt, daß bis ſpäteſtens zum 15. November die Wohnhäuſer der Stadt vorſchriftsmäßige Schutzräume gegen Fliegerangriffe enthalten müſſen. Vom 15. Novem⸗ ber ab werden dieſe Schutzräume eventuell zwangsweiſe von der Stadtverwaltung zu Laſten der betreffenden Hauseigentümer hergerichtet werden. Engliſcher Herbſt 1940 (Von unſerem Korreſpondenten) Sterbende Weltſtadt Die Herbſtnebel werden immer dichter. Schon kündigen ſich die erſten„Erbſenſuppen⸗Tage“ an, wie man in London die Zeiten zu nennen pflegt, wo der gelbe, rußdurchzogene Nebel ſich atembeklemmend auf die engliſche Hauptſtadt herabſenkt. London war nie gemütlich im Winter. Dieſes Jahr aber machen die rauchgeſchwärzten Ruinenſtraßen, die zahlloſen, mit fauligem Waſſer gefüllten Rieſentrichter der deutſchen Bomben, die verwahrloſten Straßen, die ſeit Wochen nicht mehr gereinigt wurden, die defekten Kanaliſa⸗ tionsröhren, denen ekelerregende Abwäſſer entſtrö⸗ men und immer wieder ganze Seen an Straßen⸗ kreuzungen und auf Plätzen bilden, das Bild uner⸗ träglich trübſelig. Des Nachts werden aus kurzen Wegen zum nächſten oder übernächſten Häuſerblock richtige kleine Expeditionen in abenteuerliches frem⸗ des Land. Des Morgens bringt der Weg zur Ar⸗ beitsſtätte täglich neue Ueberraſchungen. Immer wieder hat über Nacht während eines Luftangriffs das Stadtviertel ſein Ausſehen geändert. Trümmer⸗ haufen, die geſtern noch bergehoch den Weg verſperr⸗ ten, ſind durch neue Bombentreffer plötzlich einge⸗ ebnet worden. Dafür ſind Berge in die Höhe ge⸗ wachſen, wo man vor ein paar Stunden noch bequem paſſieren konnte. Der alles durchdringende kalte Re⸗ gen, die tief herabhängenden Wolken rahmen das Bild dieſer unter furchtbaren Krämpfen langſam ſter⸗ benden Rieſenſtadt an der Themſe ein. Wie die Leute, vor allem im Oſtend, eigentlich leben, wiſſen die Behörden ſelber nicht genau. Was ſie denken, fühlen, ſprechen und vielleicht ſchon pla⸗ nen, wollen die Behörden lieber gar nicht wiſſen. Jedenfalls iſt die Zeit, da man ſchöne Anekdötchen über ihren Mut und ihre Ausdauer veröffentlichte, da die Zeitungen nette Bildchen brachten, auf denen ſtolz lächelnde Vorſtadtarbeiterfrauen ihr Unglück vergaßen, weil die Königin auf zwei Minuten durch die Trümmer ging und ſich die Finger am noch qual⸗ menden Feuer der Haustrümmer wärmte, längſt vorbei. Das Weſtend amüſiert ſich gegen Wucher⸗ preiſe allnächtlich noch in den Kellern unter den Haustrümmern. Das Oſtend ſitzt frierend in immer noch völlig unzulänglichen Luftſchutzkellern, ſchlägt ſich mit gierigen großen Ratten aus den zerſchlage⸗ nen Docks herum und ißt, wenn es Glück gehabt hat, mit haſtigem Heißhunger die zufällig in kurzen Alarmpauſen erworbenen kalten Konſerven— wäh⸗ rend draußen Räuberbanden umherziehen und Lon⸗ don unſicherer machen, als es vor 300 Jahren war. Blackpool wird mondän: Blackpool iſt vornehm geworden! Ausgeſprochen „faſhionable“, wie man in England ſagt. Man denke, Blackpool— der rieſige Rummelplatz des mittleren und nördlichen England an der Weſtküſte, wo in den Ferien und zu jedem Wochenende unvorſtellbare Menſchenmengen zuſammenſtrömten und Extrazug auf Extrazug die Arbeiter und Angeſtellten aus den öden, ſterbenslangweiligen Induſtrieſtädten wie Leeds, Sheffield, Mancheſter, Halifax uſw. in lauteſter Ferienſtimmung ablud. Engländer aus den ſoge⸗ nannten„beſſeren Kreiſen“ pflegten ſnobiſtiſch den Mund zu verziehen, wenn ſie nur den Namen hörten und ſich den Rieſenbetrieb mit ſeinen zwölf Kilo⸗ meter langen Strandpromenaden vorſtellten, auf denen dicht geörängt Hunderttauſende ein paar hek⸗ tiſch erregte Stunden des Vergnügens und Ver⸗ geſſens ſuchten, dieſen ungeheuren Jahrmarkt mit ſeinen zahllboſen Kapellen, Tanzlokalen, Varietss, Schaubuden und Kabaretts, der am Abend im Lichte von 300 000 grellbunten Lämpchen eralänzte und der, um deutſchen Leſern eine Vorſtellung zu geben, etwa ſo ausſah wie ein ans Meer verlegtes Münchener Oktoberfeſt. Heute ſind die Lämpchen erloſchen. Der Strand liegt des Nachts in abwehrender, feindlicher Finſter⸗ nis. Trotzdem hat Blackpool plötzlich ſo vornehmen Beſuch erhalten wie noch nie in ſeiner Geſchichte. Das Londoner Weſtend hat plötzlich Einzug gehalten. Vor allem das Theater, das Kabaxett und das Va⸗ riets. In der Hauptſtadt haben nur noch die Kinos geöffnet, ſoweit ſie nicht zerſtört worden ſind. Einige Theater verſuchten, ſich durch„Matinses“ (von 12 bis 14 Uhr) eine Zeitlang durchzubringen. Aber das Londoner Publikum hat zur Zeit wenig für Theater übrig und iſt dünn geſät. Ein paar Vorſtellungen, ja ſogar eine Premiere, die man mehr der Senſation halber veranſtaltete, konnte die Ge⸗ ſchäftskaſſe auch nicht füllen. So iſt das Londoner Kunſtleben nach Lancaſhire gezogen.„Der ganze Sternenhimmel des Londoner Weſtends glitzert jetzt über Blackpool“, heißt es in einem engliſchen Be⸗ richt. Die berühmte Promenade und alle Hotels ſind von Theaterleuten überfüllt. Die Direktoren der bekannteſten Bühnenſtätten, die berühmteſten Stars, Spielleiter, Schauſpieler, Sänger, Choriſten und Tänzerinnen überſchwemmen den Ort. Sie haben alle plötzlich das Verlangen in ſich entdeckt, die Kunſt⸗ genüſſe, die bisher dem Londoner Weſtend vorbehal⸗ ten waren, der engliſchen Provinz zu vermitteln, und rechnen alle insgeheim auf einen großen Fiſchzug in den jetzt reicher als ſonſt gefüllten Taſchen der Ar⸗ heiter aus der mittelengliſchen Rüſtungsinduſt rie. Die Nacktballets und die in letzter Zeit ganz beſon⸗ ders Mode gewordenen ſogenannten Auskleidetänze der Londoner Muſichalls werden zweifellos das Kulturleben Lancaſhire ganz beträchtlich bereichern. Eden verleugnet ſein Kind! Die britiſche Heim wehr, die nach der Kata⸗ ſtrophe in Flandern mit ſo großem Lärm aufgezogen wurde, hat ihre Sorgen. Niemand kümmert ſich mehr um ſte. Der Kriegsminiſter Eden hat, ſeitdem er in ortentaliſchen Gewäſſern herumſegelt, ſein eigenes Kind, deſſen Geburt er ſo ſtolz ankündigte, ſchnöde vernachläſſigt und macht Miene, ſeine Vaterſchaft überhaupt in Zweifel zu ziehen. Die Preſſe bringt keine ſchönen Bilder mehr von Heimwehrleuten, die tapfer mit alten Jagdflinten und Miſtgabeln deutſche Tanks angreifen, deutſche Fallſchirmtruppen mit genialer Strategie„umzingeln“ und hinter umge⸗ ſtürzten Heuwagen die Straße entlang nach heran⸗ nahenden Angehörigen der 5. Kolonne ausſpähen. Hoch oben, wo die Götter des War Office ſitzen, hat man die Nutzloſigkeit dieſer Spielereien anſcheinend erkannt. Lord Gough, der ſie kommandierte, iſt ſchon vor einiger Zeit von der Szene abgetreten und aus seinem neueſten Kriegserlebnis genau ſo wütend und enttäuſcht ausgeſtiegen wie aus ſeinem letzten im Jahre 1918, als ſeine Armee vor den deutſchen Trup⸗ pen auseinanderlief, weswegen er ſpäter trotz aller Bemühungen nicht Feldmarſchall wurde. Die„Daily Mail“ aber veröffentlicht den Not⸗ ſchrei eines armen Heimwehrmannes:„Was ſollen wir eigentlich tun! Wozu ſind wir da? Selbſt die Ortspolizei verachtet uns.“ Selbstverständlich ohne Mundstück*) AH 5, f N g D Mt Recht legt ein Kenner Wert darauf, das edelſten Tabaken eigene Aroma in jeder Weiſe unbeeinträchtigt auskoſten zu können. Atikah war von jeher Vorbild der mundſtückloſen Cigarette. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 8. November. Aus Iſtanbul liegen heute Nachrichten vor von einer ernſten Entwicklung der Lage in Aegyp⸗ ten. Die Anbündigung der engliſchen Militär⸗ behörden in Aegypten, daß in der nächſten Zeit mit der Ankunft neuer Truppen zu rechnen ſei, hat in der ägyptiſchen Bevölkerung ſcharfe Reaktion aus⸗ gelöſt, da ſich die wirtſchaftliche Lage des Landes von Dag zu Tag verſchlechtert. Die Lebensmittelverknap⸗ pung in den Städten nimmt dauernd zu, weil die eng⸗ liſchen Truppen aus dem Lande ſelbſt verpflegt wer⸗ den müſſen. Unter dieſen Umſtänden ſcheint eine fehr ernſte Kriſe unvermeidlich. Die Madrider Blätter berichten gleichfalls, daß ganz Aegypten in Unruhe über Englands Gewaltmethoden iſt. Die öffentliche Meinung des Nil⸗Landes iſt über das herausfordernde Auftreten der britiſchen Be⸗ ſatzungstruppen ſo erregt, daß die engliſchen Milt⸗ lärbehörden ſich gezwungen ſehen, vorübergehende Maßnahmen zu ergreifen. Die Eingeborenen⸗Vier⸗ ſel von Alexandrien und Kairo wurden geſchloſſen, das heißt, Angehörige der britiſchen Afrika⸗Armee dürfen ſie nicht mehr betreten. Die militäriſche Lage in Aegypten nenmt die Londoner„Daily Mail“ eine r komplizierte, weil Aegypten außerhalb des Krieges zu bleiben auch auf Edens erneute Vorſtellungen hin entſchloſſen ſei. England 15 jetzt zwei ganz große Kampſplätze, in der Nordſee und in Aegypten. 5 Es iſt bezeichnend, daß ſelbſt ein Blatt wie die „Dimes“ die britiſchen Ausſichten nicht hoch einſchätzt. So heißt es in der Zeitung:„Wir ſtehen zwei Ar⸗ meen gegenüber, die unſeren an Ort und Stelle be⸗ findlichen Streitkräften überlegen ſind, der Inwa⸗ ſionsarmee, die immer noch in der Nähe der Hanal⸗ Häfen bereit ſteht, und der Armee des Marſchalls Graßzbani, die, ſo langſam ihre Bewegungen zu ſein ſcheinen, unabläſſig gegen Aegypten heran rückt.“ Gleichzeitig verſucht die„Times“. ihre Leſer auf ſchwere Rückſchläge in Griechenland worzubereitem, wohin britiſche Truppen fetzt nicht aus Aegypten gebracht werden könnten. Den Rücktritt des jugofſlawiſchen Kriegsminiſters nennt die„Times“ eine Schlapbe für die grierhiſche Balkan⸗Politik. Der zu⸗ rückgetretene Kriegsminiſter habe immer auf der Seite der Demokratien und des Zuſammenhaltens aller Balkanſtaaten. Italien geſtanden. Der griechiſche Korreſpondent des Bukareſter „Univerſul“ iſt nach Bukareſt zurückgekehrt. Er brachte einen Bericht über die letzten Tage in Sa⸗ LIonikä mit. In ihm heißt es:„Die Flucht aus Saloniki nimmt unporſtellbaren Umfang an. Für Luftſchutzräume iſt keine Vorbereitung in Saloniki n Unter der Wirkung der ſich immer wie⸗ erholenden italieniſchen Luftbombardements flüch⸗ tet der Großteil der Bevölkerung nach der Sper⸗ Dang der bulgariſchen Grenzen in das Innere des DLandes. Die Hafenmolen, Speicher und wichtigen In⸗ duſtrieanlagen ſind bereits zerſtört. Teile der Be⸗ hörden haben Saloniki verlaſſen. Alles in Saloniki ſteht nach Auſlöſung und Verfall aus, denn den ita⸗ lieniſchen Luftbombardierungen ſteht ſo gut wie keine Luftabwehr gegenüber. 5*. Zur Kriegslage in Grtechen land und Aegypten ſchreibt der„Corriere della Sera“: „Die erreichten Ziele liegen weit über jenen, die Italien für die erſten acht Tage ſtrategiſch feſtgeſetzt hatte. Der italieniſche Vormarſch in Griechenland iſt nicht von den italieniſchen Kriegshandlungen in Aegypten zu trennen. Die Aktivität der italieni⸗ chen Luftwaffe über Saloniki wird ununterbrochen rigeſetzt, ebenſo über Alexandrien und dem Nil⸗ delta. In dieſer Luftaktivität liegt die Größe der kommenden Entſcheidungen. Ueberführung von gefallenen Oſtmärkern aus Italien. Eine deutſche Abordnung, die die Ueberfüh⸗ rung der im Weltkriege gefallenen Oſtmärker nach Deutſchland vorbereiten ſoll, iſt in Begleitung des Senators General Cey in Neapel eingetroffen. Wohin führt Nooſevelt die Vereinigten Staaten? der AS-Preſſe— Neuer Auftrieb der engliſchen Propaganda? Bange Aeberlegungen in Drahtberichtunſeres Korreſpondenten Sch. Liſſabon, 8. November. Die amerikaniſche Preſſe, deren wichtigſte Organe aus innerpolitiſchen Gründen, wenn oft auch nur lauwarm, Willkies Kandidatur unterſtützt hatten, appellierte geſtern, wie die letzten aus Neuyork vor⸗ liegenden Meldungen beſagen, an das National⸗ bewußtſein der Amerikaner und fordert ſte auf, alle Verbitterung aus der Zeit des Wahlkampfes mög⸗ lichſt bald zu vergeſſen und ſich zu einer geſchloſſenen Einheit zuſammenzufinden. 0 Ganz ſo leicht dürfte das ſtarken und einflußrei⸗ chen Kreiſen nicht fallen, und in den allgemeinen Ju⸗ bel miſchen ſich einige ſehr ſorgenvolle Töne. So erklärt z. B.„New Herald Tribune“, es wäre irre⸗ führend, wenn man behaupten wollte, daß die U S A den nächſten vier Jahren voller Vertrauen entgegen⸗ ſähen. „Noch niemals vorher“, heißt es daun weiter, „ift ein Präſident zum dritten Male gewählt worden. Welche Wirkung diefer Bruch unſerer älteſten Tradition auf den Charakter und die Pläne des Präſtdenten haben wird, der dieſen Brauch ſo erfolgreich verletzt hat, wird allein die Zeit lehren.“ Die„Neuyork Times“ äußert ſich vorſichtiger, gibt aber auch der Sorge vor neuen inneren Wirren in⸗ nerhalb der nächſten Amtsperiode Rooſevelts Aus⸗ druck. Man hat in USA kaum 24 Stunden nach der Wahl das Gefühl, einer ſehr dunklen und ungewiſſen Zukunft entgegenzugehen und empfindet den grellen Jubel unter den engliſchen Blöttern über die Wie⸗ derwahl Rooſevelts als einigermaßen peinlich, vor allem die Erklärung des Londoner„Evenin z Stan⸗ dard“, jede Stimme für Rooſevelt ſei eine Stimme für England geweſen.„Chicago Tribune“ weiſt in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß die engliſche Propaganda in USA nunmehr noch ſtärker hervorgetreten werde. Sehr verbittert iſt„Neuyork Sun“, das in einem Leitartikel erklärt, es beſtehe kein Anlaß zum Ab⸗ fall von alten amerikaniſchen Ueberlieferungen zu gratulieren oder zur Beibehaltung einer Polttik der Verſchwendung. Das Blatt„Neuyork Sun“ erklärt den Sieg Roypſevelts in erſter Linie aus dem Wunſche des großen aufgeblähten bürokratiſchen Apparates. der durch die ſoziale Geſetzgebung des New Deal auf⸗ gezogen worden ſei, ſeine Stellung unter allen Um⸗ ſtänden zu erhalten. Aus all dieſen Erklärungen und Betrachtungen ſpricht die Sorge vor einer Verſchärfung des zentraliſtiſchen Kurſes, der in Waſhington nach der erſten Wahl Rooſevelts im Jahre 1933 ein⸗ ſetzte, der in den letzten Jahren aus taktiſchen Gründen etwas abgeſchwächt wurde, der prompt aber, wie man annimmt, nunmehr, geſtützt auf ſeine ſtarke Majorität im Konareß und Senat und unter Ausnutzung der außenpolitiſchen Lage, wieder entſchloſſener verfolgt werde. Es iſt in dieſem Zuſammenhang bezeichnend, daß die Börſe auf das Wahlergebnis trotz allen Jubels der Bevölkerung mit einem Kursſturz reagierte; be⸗ geichnend auch, daß die erſte amtliche Aeußerung des Präſidenten nach der Wahl die Erklärung war, daß die Stellung der amerikaniſchen Gewerkſchaften in Zukunft noch verſtärkt werden ſolle. Das war die Antwort auf das Glückwunſch⸗Telegramm Greens, des Vorſitzenden der amerikaniſchen Federation of labvur lamerikaniſcher Arbeiterver⸗ band), des gemäßigten Flügeſs der amerfkovſſchen Gewerkſchaftsbewegung, der Rooſeyelts Kandidatur unterſtützt hatte. Die Gewerkſchaftsbewegung iſt aber weit davon entfernt, geſchloſſen hinter Rooſe⸗ velt zu ſtehen. Der Führer der vadikaleren Gewerkſchaftsorgani⸗ ſation Fohn Lewis hatte ſich infolge tieſgeßender perſönlicher und politiſcher Zerwürfniſſe von Rooſe⸗ velt getrennt und erklärt. er würde zurücktreten, falls Rooſevelt wſedergewählt werde, doch liegt aller⸗ dinas noch keine Aeußerung darüber vor, ob er dieſe Aöbſicht auch verwirklichen wird. Die amerikaniſche Gewerkſchaftsbewegung wird, wie dieſe Vorgänge zeigen, von den gleichen Gegenſätzen durchzogen, die auch die beiden alten hiſtoriſchen Parteten ſpalten. Die zahlenmäßige UHeberlegenheif der Demokraten im Konareß iſt zweifellos groß. aber wieytele der demo⸗ kratfſchen Abgeordneten und Senotoren nun wirklich entſchloſſene Rooſeveftanhänger ſind wird erſt die Zu⸗ kunft zeigen, denn es iſt ſa bekannt, daß die perſön⸗ liche Politik des Präſidenten auch im Lager der F Partei ſcharfe Gegner gefunden at. Gleichgüllige Aufnahme in Rom Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom. 7. Nov. Die Wiederwahl Rooſevelts hat in den politiſchen Kreiſen Roms keine Ueberraſchung hervorgerufen. Man erklärt hier an gutunterrichteter Stelle, beide Präſidentſchaftskandidaten hätten in ihrer Wahl⸗ propaganda übereinſtimmend erklärt, daß ſie die Vereinigten Staaten nicht in einen aus wär⸗ tigen Krieg verwickeln wollt'en, ſo daß es alſo für die auswärtige Politik Nordamerikas gleichgültig ſei, wer ſeine Geſchicke lenke. Das ita⸗ lieniſche Volk nehme zur Kenntnis, daß die Mehr⸗ zahl der Amerikaner einen Präſidenten gewählt habe, der das Land vor internationalen Verwicklun⸗ gen bewahren wolle. Japan und dte Wiederwahl Rooſevells EP. Tokio, 8. Nov. Rooſevelts Wiederwahl hat in Japan weniger Ueberraſchung hervorgerufen, als es die Wahl ſeines Gegenkandidaten getan haben würde. Man war auf dieſen Ausgang vorbereitet und betont, daß die ja⸗ paniſche Politik hiervon nicht berührt werde. Alle Zeitungen beſprechen ausführlich den Aus⸗ gang der Wahl, der für Japan vielleicht noch be⸗ dentſamer als für Europa ſein könnte. Die ge⸗ ſamte Preſſe hebt Japans unerſchütterliche Ent⸗ ſchloffenheit hervor, die Neuordnung Oſtaſtens im Bunde mit den Achſenmächten durchzuführen und nordamerikaniſche Einmiſchungen in Zu⸗ kunft ebeuſo wenig zu dulden wie bisher. Im einzelnen ſchreibt„Aſahi, es ei anzunehmen, daß Rooſevelt ſeine Politik der Unterſtützuna Eng⸗ lands und Chinas noch verſtärken werde, wenn⸗ gleich manche ſeiner gegen Japan ergriffenen Maß⸗ nahmen offenſichtliche Wahlmanöver geweſen ſeien. um der japanfeindlichen Stimmung der Wählermaſ⸗ ſen zu ſchmeicheln. Waſhington ſollte aus zahlreichen japaniſchen Erklärungen wiſſen, fährt das Blatt fort, daß es kaum eine einzelne Frage gebe die zwiſchen USA und Japan nicht auf diplomatiſchem Wege lösbar wäre. Trotzdem beſtehe kaum Grund zu der Annahme, daß Rooſevelts Wiederwahl eine Japan intereſſierende gütliche Löſung der Streitfragen nähergerückt habe. Volksentſcheid auf Hawai EP Neuyork, 8. November. Die Frage, ob Hawai ein ſelbſtändiger Staat in⸗ nerhalb der Vereinigten Stgaten werden ſoll wird vorausſichtlich oͤurch einen Volksentſcheid entſchieden werden. Etwa zwei Drittel aller Abſtimmungsbe⸗ rechtigten haben in einer am Tage der Präſidenten⸗ wahl durchgeführten Abſtimmung die Abhaltung eines Volksentſcheids gefordert. Hawai würde, falls es ſich für die Vereinigten Staaten entſcheidet, der 49. Staat in den USA werden. Aenderungen in der AS A- Diplomatie Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 8. November. Als erſte Folge der Wiederwahl Rooſevelts ver kündet Reuter aus Waſhington Neubeſetzungen in⸗ nerhalb der amerikaniſchen Diplomatie im Ausland. In dieſem Zuſammenhang wurde der amerikaniſche Geſandte in London Kennedy gefragt, ob er über⸗ haupt nach England zurückkehren würde, worauf er nur ausweichend antwortete. Heftiger als ſeit Kriegsbeginn -VBoot⸗ und Flugzeugangriffe gegen England werden immer ſtärker Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 8. November. England wird zur Zeit ſowohl durch den ver⸗ ſtärkten deutſchen U⸗Boot⸗Krieg im Atlantik wie durch den Luftkrieg betroffen. Das hat in der eugliſchen Bevölkerung das verzweifelte Gefühl, in einer belagerten Feſtung eingeſchloſſen zu ſein, noch verſtärkt. Nach einem Bericht des „Newyork American“ wurde im Verlauf der letz⸗ ten Operationen im Atlantik ein ganzer britiſcher Geleitzug, der wertvolles Material aus USA bringen ſollte, bis auf das letzte Schiff vernichtet. In einem amerikaniſchen Rundfunkbericht von heute morgen wird feſtgeſtellt, daß gleichzeitig mit der Verſchärfung des U⸗Boot⸗Krieges im Atlantik auch der Luftkrieg wieder an Heftigkeit zugenommen habe. Die Angriffe in den letzten beiden Nächten ſeien die ſtärkſten und längſten ſeit Begiun der Kämpfe ge⸗ weſen. Wörtlich wird in dieſem Zuſammenhang erklärt, das britiſche Miniſterium für innere Si⸗ cherheit ſuche die Wirkungen der deutſchen An⸗ griffe zu verkleinern. Nach einer amtlichen engliſchen Meldung erfolg⸗ ten am geſtrigen Donnerstag rei Ta⸗ gesangriffe auf London und auf Süd⸗England, der erſte am Mittag gegen London. die beiden ande⸗ ren am Nachmittag gegen London, Portsmouth und Southampton. Es wird zugegeben, daß vor allem in Southampton und zwei Städten an der Oſtküſte ſchwerer Schaden angerichtet wurde. Am Abend be⸗ gannen neue ausgedehnte Angriffe, die ſich vor allem auf die enaliſche Hauptſtadt und Liverpool konzen⸗ trierten. Aſſociated Preß ſpricht in ſeinem letzten Bericht von„weitverbreiteten Angriffen von London bis Südſchottland.“ Nach einer Mitteilung des engliſchen Geſund⸗ heitsminiſters ſind zur Zeit in London wieder 8000 Mann des Pionierhilfskorps mit Aufräumungs⸗ arbeiten beſchäftigt. Dieſe reichen aber nicht aus und der Miniſter verſprach eine baldige Verſtärkung um 3000 Mann. Dazu kommen Zehntauſende von zivi⸗ len Arbeitern, die aber alleſamt mit ihrer Aufgabe, England provoziert Moskau weiter Neue Beſchlagnahme balliſcher Schiffe durch die engliſche Regierung EP. London, 8. November. Die engliſche Regierung gibt die Beſchlagnahme von iusgeſamt 24 Dampfern der ehemaligen drei baltiſchen Staaten bekannt. Da zwölf dieſer Schiffe bereits vor ſieben Wochen vom Schiffahrtsminiſte⸗ rium requiriert wurden, bedeutet die Bekanntmachung, daß England trotz des vor ſechs Wochen vom ſowjet⸗ ruſſiſchen Botſchafter in London, Maiſky, im For⸗ eign Office übermittelten Proteſtes ſeiner Regierung in der Zwiſchenzeit zwölf weitere Schiffe beſchlag⸗ nahmt hat. Alle vierundzwanzig Schiffe befanden 55 im Augenblick der Requirierung in eungliſchen Häſen. Die Requirierung iſt, wie der parlamentariſche Unterſtaatsſekretär im Londoner Auswärtigen Amt, Butler, im Unterhaus mitteilte, Gegenſtand eines engliſch⸗ruſſiſchen„Gedankenaustauſches“ ge⸗ worden. Butler erklärte, die ganze Frage ſei von komplizierter techniſcher Natur, und England hoffe, mit Rußland zu einer Regelung zu kommen. Er deutete an, daß auch andere Fragen(u. a. die Aus⸗ lieferung der baltiſchen Guthaben bei der Bank von England an die Ruſſiſche Staatsbank) Gegenſtand der Diskuſſion ſeien, und mußte abſchließend ein⸗ räumen, daß die engliſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrags⸗ Verhandlungen nach wie vor ergebnislos geblieben ſeien. Große Truppenparade in Moskau dnb. Moskau, 7. November. Auf dem Roten Platz in Moskau fand Donners⸗ tag vormittag anläßlich des 23. Jahrestages der Bol⸗ ſchewiſtiſchen Revolution die große Truppenparade ſtatt in Anweſenheit Stalins und Molotows. Der Kriegskommiſſar eröffnete die Truppenparade mit einer kurzen Anſprache, in der er die während des letzten Jahres zu verzeichnenden Leiſtungen des So⸗ wietſtaates auf den verſchiedenſten Gebieten hervor⸗ hob. Auf die gegenwärtige internationale Lage ein⸗ gehend, bemerkte der Kriegskommiſſar. infolge der weiſen Friedenspolitik der Sowjetregierung nehme die Sowjetunion nicht an gegenwärtigen Kriegen teil, während ihr Gewicht in den internationalen Fragen jedoch ſtändig zunehme. In Verfolg ihrer Intereſßſen und der Sicherbeit ihrer Grenzen habe die Sowjetunion im letzten Jahre ihre Grenzen an den finniſchen Meerbuſen, an die Oſtſee und an die Donau vorgeſchoben. Die Rote Armee ſei auch wei⸗ terhin dazu berufen, den Sowfetſtaat zu ſchützen; ſie 1 88 bereit, dieſe ihre heiltge Pflicht zu er⸗ füllen. Nach der Anſprache Timoſchenkos begann die Parade, an der Verbände aller Truppengattungen in guter Haltung und Ausrüſtung teilnahmen. Zum erſtenmal beobachtete man auf der Parade die neuen prächtigen Uniſormen der ſowjetiſchen Generale ſo⸗ wie die gleichfalls neu eingeführten Fellmützen bei den Truppen(anſtelle der bisher üblichen Tuch⸗ helme). Der Nachdruck bei der diesjährigen Parade war auf die ſchweren und ſchwerſten motoriſierten Waffen gelegt. Man ſah Scheinwerfer. Flakgeſchütze aller Kaliber, darunter ein neues leichtes Zwei⸗ Zentimeter⸗Flakgeſchütz, Pakgeſchütze, Minenwerfer, leichte, ſchwere und ſchwerſte Feldartillerie. Zum erſten Male bemerkte man ferner ſchwerſte Lang⸗ rohrgeſchütze und Mörſer von modernſter Bauart. Es folgten etwa 250 Tanks aller Gruppen, darunter 10 ſchwerſter Bauart. Zum Abſchluß der Parade überflogen einige hundert Bomhen⸗ und Jagoͤflug⸗ zeuge verſchiedener Typen den Platz. An die Militärparade ſchloß ſich die übliche Maſ⸗ ſenkundgebung an. Rußland und die Mächte des Dreierpaktes Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 8. November. Die Rede, die Kalinin am 23. Jahrestag der ſowjetruſſiſchen Revolution gehalten hat, hat in poli⸗ tiſchen Kreiſen Roms ſtarkes Auſſehen und Zuſtim⸗ mung hervorgerufen, denn ſie beweiſt nach hieſiger Auffaſſung, daß die Sowjetunion ſich nicht im minde⸗ ſten von den Anſtrengungen Englands beeindrucken läßt und die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit mit Deutſchland, Italien und Japan fortſetzt. In der gleichen Richtung kommentiert man in Rom einen Aufſatz, den der japaniſche Botſchafter in Berlin Kuruſu in der„Curopäiſchen Revue“ ver⸗ öffentlicht hat und in dem er von dem kontinentalen Block geſprochen hat, der Deutſchland, Italien. Ja⸗ pan und Rußland gegen England zuſammenfaßt. die jeden Tag neu eingeſetzt, nicht fertig werden kön⸗ nen. Im übrigen hat die Kälte den Aufenthalt in den zahlreichen nicht zerſtörten Häuſern, deren Fen⸗ ſterſcheiben das Opfer der Luftbombardierungen wurden, immer unerträglicher gemacht. Die Regie⸗ rung verſpricht deshalb beſchleunigte Maßnahmen und appelliert auch an die Hausbeſitzer. Allerdings hat die Sache einen großen Haken. Der Miniſter für Geſundheit gab nämlich zu, daß nicht genügend Glas vorhanden ſei. um auch nur einen Bruchteil der zertrümmerten Fenſterſcheiben zu reparieren. Die Regierung habe im übrigen, ſo fügte der Mini⸗ ſter hinzu, gar nicht die Abſicht,„unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden“ Glasfenſter einſetzen zu laſſen: es gebe genügend Erſatzſtoffe, die für vorübergehende Zwecke ebenſo geeignet ſeien wie Glas. Das Königspaar ſoll Troſt bringen dnb. Stockholm, 7. November. Um der Unzufriedenheit unter der Arbeiterſchaft in den während der letzten Wochen beſonders ſchwer getroffenen Induſtriegebieten am Merſey zu ſteuern, wurde das engliſche Königspaar zu einem Beſuch der zerſtörten Gegenden veranlaßt. In einem in Stockholm vorliegenden Bericht wird darauf hingewieſen, daß das Elend in dieſen Be⸗ zirken, auf deſſen Umfang ſchon in normalen Zeiten kürzlich der„Mancheſter Guardian“ aufmerkſam machte, ſich ſeit Beginn des Luftkrieges ſtark geſtei⸗ gert habe. In einem Lokalblatt werde ziemlich offen erklärt, die Behörden ſuchten ſcheinbar ihr eigenes Verſagen und den Zuſammenbruch ihrer Hilfsmaß⸗ nahmen durch den großaufgezogenen Königsbeſuch zu vertuſchen. 5 Das Königspaar hielt ſich, wie es in dem Bericht weiter heißt, einige Zeit in den Ruinenſtraßen auf, wobei ſelbſtverſtändlich alle Maßnahmen getroffen worden waren, es keinesfalls mit irgendwelchen unzufriedenen Elementen in Berührung zu bringen: man baute ihm wahrhafte Potemkinſche Dörfer a und ließ die Königin vor allem eine Muſterkantine bewundern, die am Tage des Beſuches aufgeſtellt worden war. In Wirklichkeit gibt es in dem Elendsgebiet immer noch keinerlei Kantinen zur Verſorgung der Bevölkerung, die nicht mehr die Möglichkeit hat, in ihren Häuſern zu kochen. Ausgewählte Leute wut⸗ den an das Königspaar herangelaſſen, das ihnen Mut zuſprach. N Duff Coopers Rundfunkpolitik Dag Unterhaus beſcheinigt ihm wieder einmal i ſeine Unfähigkeit Drahtberichtunſeres Korreſpondenten Sch. Liſſabon, 8. Nov. Im engliſchen Unterhaus mußte ſich am Mittwoch wieder einmal der Informationsminiſter Duff Cooper wegen ſeiner mangelnden Leiſtungsfähig⸗ keit verteidigen. Diesmal war der britiſche Rund⸗ funk an der Reihe, der, wie mehrere Abgeordnete ſeſtſtellten, in ſeinen Auslandsſendungen immer wieder verſage, und der den deutſchen Sendungen keinesfalls ebenbürtig ſei. Vor allem im nahen Oſten habe er während der letzten Balkanereigniſſe völltia verſagt. Duff' Cooper opferte etwas von ſeiner ſonſt zur Schau getragenen ayttähnlichen Ueberlegenheit und erklärte entſchuldigend, dieſes Verſagen ſei nicht etwa auf ſeine oder ſeiner Mit⸗ arbeiter Unfähigkeit zurückzuführen, ſondern habe ſeine Urſache in der Geographie. Die Deutſchen ſeien dank der geographiſchen Lage ihres Landes weit beſſer in der Lage. Griechenland und den Län⸗ dern des nahen Orients ihre Rundfunkſendungen zukommen zu laſſen. Sie verſtänden es auch ſehr aut, die britiſchen Sender zu ſtören. Trotz⸗ dem bemühe ſich der engliſche Rundfunk. Griechen⸗ land und die anderen Länder des nahen Orients 17 15 Zwiſchenſender mit ſeinem Programm zu be⸗ iefern. Das Unterhaus zeigte ſich von dieſen entſchuldti⸗ genden Erklärungen wenig befriedigt. Man will nun endlich einmal, wenigſtens auf irgend einem Gebiet, von engliſchen Erfolgen hören und nicht nur immer wieder von engliſchen„Bemühungen“. DS ññññññ;ĩññññ ñ ß Haupſchriftetter: Dr. Alots ue Stellvertreter des Hauptſchriftletters und verantwo Wü Kultur; dolitit, Thegter und Unterhaltung: Carl Onno(Des Nati Handel:. B. Willy Müller.— Lokaler Tell: 2 W Koch— Kunſt, Fllm und Gericht: Or. W Be—Spork: Willing Müller.— Südweſtdeutſche Um. ewig. lderdienſt: . B. Dr. 85 W Koch. ſämtliche in enen erausgeber. Drucer und Verleger: Neue toe t Zeitung 5 5 h Bode u. Co. Mannheim, R 1, 4/8 15 M. l füt Anzelgen und Geſchäftliche Mitlellungen: Jakob 1 Zut Zeit Preisliſte Nr. 12 gu! 5 5 1 62 „Deulſche Große Eine neue Ausſtellung in der Hauptſtadt der Bewegung anb München, 8. Nopember Im Bibliotheksgebäude des Deutſchen Muſeums wird am heutigen Freitagnachmittag mit einer Rede des Reichsleiters Roſenberg die parteiamtliche Reichs⸗ ausſtellung„Deutſche Größe“ eröffnet werden. Die Ausſtellung ſoll zeigen, zu welchen Leiſtun⸗ gen das deutſche Volk fähig iſt. Dieſe Aufgabe hat eine ſchlechthin als großartig zu bezeichnende Löiung gefunden. In ihrem Darſtellungsbereich von Armin dem Dherusker bis in die Zeit des jetzigen dem Großdeutſchen Reich aufgezwungenen Krieges rei⸗ chend, iſt die grandioſe Schau ſtreng chronologiſch geordnet. Jede Zeit hat ihren beſonderen Raum und jeder Raum iſt architektoniſch im Stil ſeiner Zeit gehalten. Im Vorraum zeigen neun Adler die Wandlung des deutſchen Wappentieres. Im erſten Raum der Ausſtellung gewähren eindrucksvolle Karten einen Ueberblick über die räumliche Entwicklung der deut⸗ ſchen Geſchichte. Dem Zeitalter Armins und Theo⸗ derichs folgt in den Ausſtellunasräumen die Zeit Karls des Großen, die Zeit der Sachſen, Salier und Staufen. In einem naturgetreu nachgeblideten Burg⸗Trifels⸗Gewölbe ſind die Reichskleinodien aufbewahrt. Der Raum„Der deutſche Oſten“ läßt die Zeit der Hanſe und des deutſchen Ritterordens lebendig wer⸗ den. Im Kaiſerſaal zu Nürnberg erlebt man dann den Uebergang zu Deutſchlands ſchwerſter Zeit im 30jährigen Krieg, deſſen Schrecken der nächſte Raum aufzeigt. Zwei weitere Säle ſind den Problemen „Preußen und Reich“ gewidmet. Im Raum„der Befreiungskriege“ ſchreitet man durch den maſſigen Säulengang der Schinkelchen Wache. Ein Raum zeigt durch eine Karte und Bilder die Geburtsorte der deutſchen Geiſtesgrößen. Dem Bismarkreich und ſeinen Bundesſtaaten reiht ſich der Raum der deutſchen Kolonien an, in dem die großen deutſchen Kolonialpioniere im Bild erſcheinen. Ueberaus impoſant wirkt ein Panorama des Weltkrieges, über dem die große deutſche Soldaten tradition ſteht. Die Zeit der deutſchen Schmach er⸗ ſetzt eine Reihe Vorräume, die unter dem Geleit⸗ wort„Los von Verſailles“ ſtehen. Dann aber öffnet ſich, umweht von einem Flaggenmeer, der Blick dem deutſchen Aufſtieg ſeit 1933, und der letzte Raum, die Büſte des Führers im Mitelpunkt, gibt auf Tafeln noch einmal einen Ueberblick und zeigt den Führer als Staatsmann, Geſetzgeber, Baumei⸗ ſter und Feldherr. Marum um in welcher Form Jugendarreſt? Oberſtes Ziel: Jugenderziehung!— dnb Berlin, 6. November. Aus Anlaß der Einführung des Jugendarreſtes veranſtaltete der Jugendrechtsausſchuß der Akademie für Deutſches Recht in den Kroll⸗Feſtſälen eine Kundgebung, die im Zeichen bedeutſamer Ausfüh⸗ rungen des Jugendführers des Deutſchen Reiches Axmann, des Reichsjuſtizminiſters Dr. Gürtner und des Staatsſekretärs im Reichsjuſtizminiſterium, Dr. Freisler ſtand. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches Arthur Axmann umriß die Zielſetzung des nationalſozia⸗ liſtiſchen Jugendrechtes und betonte, oberſtes Ziel der Jugenderziehung ſei, jedem Jugendlichen, der es verdiene und der noch zu retten ſei, zurückzugewin⸗ nen. Der Jugendarreſt, der nun eingeführt wor⸗ den iſt, ſoll die kurzfriſtige Freiheitsſtrafe erſetzen und zu gleicher Zeit die Verurteilungen unter Be⸗ willigung von Bewährungsfriſt beſeitigen. Der Reichsjugendführer erörterte ſodann den gleichzeitig eingeführten Jugenddienſtarreſt der H J. Bisher wurde der Jugendliche, bei dem der Appell an die Ehre nichts mehr ausrichtete, aus der Gemeinſchaft der HJ ausgeſchieden. Aus der HJ als der Staatsjugend kann nurmehr der Jugend⸗ liche entfernt werden, der ſich der Zugehörigkeit zu dieſer Gemeinſchaft unwürdig erwieſen hat. Die HJ ⸗Unwürdigkeit ſteht aber der Wehr⸗ unwürdigkeit gleich. Nur in ganz ſchweren Fällen der Verletzung der Gemeinſchaftspflichten kann noch ein Ausſchluß er⸗ folgen. Zur Sicherſtellung der Difziplin bedürfen wir deshalb einer Dienſtſt rafe, die auch den Jugend⸗ Jugendarreſt als Wochenendkarzer lichen trifft, der nicht mehr durch den Appell an ſeine Ehre zu leiten iſt. Deshalb iſt als neue Dienſtſtrafe der Jugenddienſtarreſt eingeführt worden Staatsſekretär Dr. Freisler ſetzte ſich ſodann mit dem Sinn und Zweck der neuen geſetzlichen Vor⸗ ſchriften auseinander. Das Geſetz über den Jugend⸗ arreſt will durch die aufrüttelnde Wirkung einer hart⸗ geſtalteten, kurzen Freiheitsentziehung das Ehr⸗ gefühl des Jugendlichen wachrufen, ohne ihn ehrmin⸗ dernd zu treffen. Demgemäß ſollen nur ſolche Jugendliche dem Jugendarreſt zugeführt werden, die einer ſolchen Aufrüttelung zugänglich ſind. Daher muß auch der Vollzug der Strafe verſtändnisvoll ge⸗ ſtaltet werden. Die Oeffentlichkeit aber ſoll ihn als das auffaſſen, was er iſt: als ein Mittel der Zucht, das keine Schande für den Jugendlichen bedeutet. Jugendarreſt iſt kein Gefängnis, aber auch kein bloßer Schularreſt. Die Elternſchaft kann völlig beruhigt ſein, denn während des Vollzuges ſind die Jugendlichen dem Jugendrichter anvertraut, der ſich perſönlich um ſie kümmert. Der Vollzug findet in Räumen der Juſtiz, die nicht Gefängnis ſind, in Einzelhaft ſtatt. Die Geſchlechter ſind getrennt, Mädchen werden nicht von Männern bewacht keiner kann vom anderen etwas Schlechtes lernen. Im Vollzug ſoll auch unter Be⸗ rückſichtigung der körperlichen Leiſtungsfähigkeit des einzelnen Arbeit geleiſtet werden. Der Jugendarreſt ſoll durch Freiheitsentziehung eventuell als Wochenendkarzer wirken, und ſeine Strenge beſteht in der Einzelverbüßung und Einlegung einiger weniger ſtrenger Tage, d. h. von Tagen mit vereinfachter Ernährung. Der ganze Die italieniſchen Truppen werden als Befreier begrüßt Die Vertreter der erſten eroberten Dörfer in der Landſchaft Ciamura gehen umter Führung des Popen den italieniſchen Soldaten entgegen. Rumäniens Legionäre beim Reichsjugendführer (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) (Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Ausbildung von Marine⸗ Nachwuchs in Japan Beim Nokoſufa⸗Marine⸗ Korps. Moderne Werfſtätten ſteßen für die techniſche Ausbildung zur Verfügung. (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) Vollzug ſteht unter ärztlicher Aufſicht, ſo daß körper⸗ liche Schäden nicht zu befürchten ſind. Der Verkehr mit der Außenwelt iſt beſchränkt auf erziehliche Be⸗ ſuche. Der Jugendarreſt wird nicht im Straf⸗ regiſter vermerkt. Eine der hauptſächlichſten Forderungen muß die Schnelligkeit ſein, mit der der Tat das Urteil, dem Urteil die Vollſtreckung folgt. So wird der Jugendarreſt entſcheidend mit⸗ helfen, daß das Jugendſtrafrecht zum Jugendehrrecht wird. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner wies darauf hin, daß die Einführung des Jugendarreſtes einen Anfang der großen Reformarbeit auf dem Gebiete des Jugendrechtes bedeute. Das Anwendungs⸗ gebiet des Jugendarreſtes liege grundſätzlich dort, wo zum erſten Male ein Jugendlicher ſtrauchle.“ Ferntrauung in Norwegen. Der Stadtvogt in Haugeſund hat die erſte Ferntrauung in Norwegen vorgenommen. 10 4 DAS SIAMVHAIIS in dielem eindrucksvollen Gebäude in Leveckulen am Rhein befindet lich die Verkauks abteilung des»Hager s- Welt geſchätts. Von hier aus laufen Verbindungen zus Bergen a. Verkauksllellen in mehr als 80 verlchiedenen Ländern, dier werden Arzneimittel mit dem Bayer⸗Kreuz für die ganze Welt angefordert. Von hier aus bereitet die ſatkrakt des Kauf- manns den Errungenlchaften der willealchaftlichen Forſchung den Weg zu einer umkallenden und legensreichen Anwendung in det Gelundheitspflege aller Völker. 3 A BAYER E E ARZNEINMITTEL * * Mannheim, 8. November. Sonnenuntergang 8. 11. 17.42 Sonnenaufgang 9. 11..37 Mondaufgaug 8. 11. 15.16 Monduntergang 8. 11. Mehr Fett für Jugendliche In dieſen Tagen werden die neuen Lebensmittel⸗ karten für die am 18. November beginnende 17. Zu⸗ teilungspertode verteilt. Von beſonderer Bedeutung iſt die Erhöhung der Fettration für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren. Sie wird um 125 Gramm je Zuteilungsperiode heraufgeſetzt. Mit Rückſicht auf die Verſorgungslage mit Butter er⸗ halten dieſe Jugendlichen zunächſt 125 Gra m m mehr Margarine. Es bleibt vorbehalten, die Mehrzuteilung ſpäter in Butter zu geben. Die Neu⸗ regelung hat die Einführung einer beſonderen Reichsfettkarte für Jugendliche von 14— 18 Jahren erforderlich gemacht. Alle Verſorgungsberechtigten erhalten in der neuen Zuteilungspertode auf die Reichsfleiſch⸗ karte wieder eine Sonder zuteilung von 125 Gramm Kunſthonig. Die von vornherein nur für die Sommermonate vorgeſehene kartenfreie Abgabe von Quark fällt jetzt wieder weg. Da die wahlweiſe Abgabe von Käſe oder Quark aber viel⸗ fach zu Unzuträglichkeiten geführt hat, wird nur auf drei Abſchnitte zu je 62,5 Gramm abgegeben, wäh⸗ rend der 4. Wochenabſchnitt zum Bezug von 125 Gramm Quark vorgeſehen iſt. Im Rahmen der Beſtände beim Handel können die Verbraucher je⸗ doch auch an Stelle von Käſe die doppelte enge Quark beziehen. Die Beſtellſcheine für Käſe und Quark können auch bei verſchiedenen Verteilern ab⸗ gegeben werden. 5 „„ e 3 —— Für die Flaſche und den Brel MAIZENA fa Hua Nun Erndhbrangesboerſchelften liegen ſedem poke t. Auf der Nährmittelkarte wird die Möglichkeit, Kondensmilch zu beziehen. nach Maßgabe der Be⸗ ſtände aufrecht erhalten. Die Teigwarenration bleibt unverändert. Dagegen werden von jetzt ab wieder 100 Gramm Nährmittel auf Kartoffelſtärke (Sago, Kartoffelmehl, Suppenpulver und ähnliche Erzeugniſſe) abgegeben. Die Ration an Nährmit⸗ teln auf Getreidegrundlage wird dementſprechend wieder auf 500 Gramm feſtgeſetzt. Unverändert bleibt die Möglichkeit, an Stelle von Kaffee⸗Erſatz⸗ mitteln im Werte von 125 Gramm Bohnenkaffee zu bestehen. Die wahlweiſe zu beziehende Menge an Bochnenkaffee beträgt einheitlich 60 Gramm. Die Nährmittelkarte enthält gleichzeitig wieder einen Beſtellabſchnitt für Bohnenkaffee für die 18. Zuteilungsperiode, der in der Zeit vom 17. bis 23. November bei den Verteilern abzugeben iſt. In der 18. Zuteilungsperiode werden die Verbraucher auch eine Sonderzuteilung von 250 Gramm Hülſen⸗ früchten erhalten. Auch hierfür enthält die Nähr⸗ mittelkarte einen Beſtellabſchnitt, der in der Zeit vom 18 bis 23. November von den Verteilern ab⸗ zutrennen iſt. Gedenkſtunde für unſere Gefallenen Im Muſenſaal des Roſengartens findet am Samstag, 9. November, nachmittags 15 Uhr, eine Gedenkſtunde für unſere Gefallenen ſtatt. Das Nationaltheater-Orcheſter und der Chor des Nationaltheaters wirken mit. Kreisleiter Schneider hält die Anſprache, die das Gedenken der Toten der Bewegung und des uns aufgezwunge⸗ nen Krieges wach erhält. Auf ihr Opfer gründet ſich der Steg. Für uns ſind ſie nicht tot. Sie ſind die ewige Wache für Deutſchlands glückhafte Gegenwart und Zukunft. Der Eintritt zu der Gedenkſtunde für unſere Gefallenen iſt frei. Mehrarbeitszuſchläge werden nicht beſteuert Der Reichs miniſter der Finanzen hat zur Verein⸗ fachung des Steuerabzugverfahrens und zur Ver⸗ meidung unbilliger Härten angeordnet, daß die Ein⸗ kommenſteuer und der Kriegszuſchlag nicht auch von den Mehrarbeitszuſchlägen erhoben werden. Das gleiche gilt für Zuſchläge, die für Sonntags⸗, Feier⸗ lags⸗ und Nachtarbeit gezahlt werden. Aus Mannheimer Gerichtssälen: Von dam Cinzalxicliten Der Mann im Pech Im Jahre koso kam ein erwerbsloſer Mann mit ſeinem Fahrrad nach Mannheim. Kaum hatte er ſein Rad hingeſtellt, war es auch ſchon verſchwunden. Das war Pech numero eins! Müde und hungrig und zornig griff er zur Selbſthilfe und nahm ſeiner⸗ ſeits ein fremdes Rad weg. Lange konnte er ſich ſei⸗ nes Beſitzes nicht freuen, ſchwerer Verdacht ſchwebte über ſeinem Haupte, und da zog er es denn vor, nach Metz zu flüchten. Dort blieb er neun Jahre, näm⸗ lich bis man ihn als deutſchen Staatsangehörigen internierte und nach Südfrankreich abſchob. Als deutſcher Staatsangehöriger mußte er nach der Ein⸗ ſtellung der Kampfhandlungen mit Frankreich wie⸗ der freigelaſſen werden— und kam ſo unter die Fit⸗ tiche der deutſchen Behörden. Das war Pech numero weil Und daß ſeine Straftat erſt 1941 verjährt, iſt ech numero drei! 3 Monate Gefängnis für den Fahrraddiebſtahl von damals, abzüglich drei Wochen Unterſuchungshaft. Ein ſelbſtgerechter Gauner Bis zu ſeinem 49. Lebensjahr blieb der Ange⸗ klagte Joſef Huber ſtraffrei. Immer wieder ſind es Betrugsfälle, um derentwillen er auf die Anklage⸗ bank zitiert wird. Betrugsfälle, begangen an kleinen Leuten. Groß iſt die Zahl der möblierten Zimmer, die er ſchon bewohnt, ſehr klein dagegen die Zahl der Vermieter, denen er nicht die Miete ſchuldig blieb. Er pflegte ſich ganz großzügig einzumieten, Preis ſpielt bei ihm keine Rolle, er zahlt ja doch nicht. Von ſeinen geringen Einnahmen als gelegentlicher Ver⸗ ſicherungsvertreter kann er ja auch keine großen Sprünge machen. Das iſt wieder ſeine Schuld; denn die Firmen, für die er arbeitet, haben viel Grund, über ihn zu klagen. Bei ſeiner fetzigen Geſellſchaft hat er ſich ſeit vielen, vielen Monaten überhaupt nicht ehen laſſen. Allerdings ſteht er dort auch feſt im orſchußverhältnis. 5 Jetzt mußte er ſich wegen verſchiedener Fälle von Einmietebetrug, Zechprellerei und Unterſchlagung verantworten. Selbſtverſtändlich reiſte er wleder auf die altgewohnte Krampftour: Zimmer gemietet, ſich als großen Herrn ausgegeben, tauſend Sonder- wünſche geäußert, und dann die Leute mit der Miete hängen laſſen! Wollte man ihn herausſetzen. dann drehte er noch ganz frech auf. Er benahm ſich auch vor Gericht nicht als reumütiges Schaf. Voller Em⸗ pörung wies er fede Betrugsabſicht von ſich. Alle Schuld tragen nach ſeiner Anſicht die Vermieter, die ſeine mehr wie ſchwach fundierten Gegenforde⸗ rungen nicht anerkennen wollen. Einmal glaubte er ſogar nicht zahlen zu müſſen, weil das Zimmer nicht einwandfrei ſauber war. Nach ſeinen Angaben natürlich. Ja., da wollte er ſogar noch Schaden⸗ erſatz! Bei den beiden Zechprellereien ging er ähnlich vor. Bei dem einen Wirt, den er herein⸗ gelegt, wollte er auch noch Forderungen wegen eines zerriſſenen Rocks anmelden. Herr Huber hat in fe⸗ dem Fall zu kriegen. Und er hat bekommen! Nämlich wegen Betrugs in mehreren Fällen und wegen Unterſchlagung ein Jahr, ſechs Monate Gefängnis. Selbſtverſtändlich war er rückfällig. Das lockende Ziel Für Leute mit Stehlhang iſt das Warenhaus be⸗ ſonders gefährlich. Seinen Lockungen dſt auch eine junge Frau èrlegen die mit einer halbwüchſtigen „Begleiterin“ ziemlich planmäßig die Geſchäfte heimſuchte. Was ſie ſo in kurzer Zeit einkauften, ohne daß die Gegenſeite von einem Verkauf etwas wußte, läpperte ſich ganz annehmbar zuſammen. Zum Glück konnte ſo aut wie alles wieder den recht⸗ mäßigen Beſitzern zugeſtellt werden. Die arg zerknirſcht tuende Angeklagte wurde zm einer Gefängnisſtrafe von neun Monaten verur⸗ teilt. Die„Begleiterin“ wird ſich demnächſt vor dem Jugendgericht zu verantworten haben. ke Mannheimer Iugendſchutzkammer: Ein feiner“ Dienſtherr Der Mann hatte Nerven! In ſeinem letzten Wort bat er das Gericht, es bei einer Geldͤſtrafe zu belaſſen. Dabei warf ihm die Anklage tätliche Be⸗ letdigung vor, begangen an zwei Pflichtjahrmädchen, die bei ihm bedienſtet waren. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von 9 Monaten aus. Wäre er im Erzieherverhältnis zu den beiden Mädchen geſtanden, dann wäre Zucht⸗ haus am Platze geweſen. Eindringlich machte ihm der Vorſitzende bei der Urteilsbegründung klar, daß Pflichtfahrmädchen unter dem beſonderen Schutz des Staates ſtänden und daß es für pflichtvergeſſene Dienſtherren keine Gnade geben könne. eee eee Schlachthofdirektor Wilhelm Fries 7 Am Mittwochfrüh iſt der langjährige Direktor des Mannheimer Schlacht⸗ und Viehhofes, Dr. Wil⸗ helm Fries, an den Folgen einer Operation im Alter von nicht ganz 60 Jahren geſtorben. Dr. Fries wurde am 8. März 1881 in Wertheim am Main ge⸗ boren, beſuchte das Gymnaſium und ſtudierte dann an den tierärztlichen Hochſchulen in Stuttgart und Berlin. In Stuttgart diente er als Einjährig⸗Frei⸗ williger bei den Dragonern. In den nächſten Jah⸗ ren war er als Vertreter von Bezirkstierärzten in Schwetzingen, Säckingen, Donaueſchingen und Schopf⸗ heim tätig. Von 1900—1908 wirkte er als Aſſiſtent am terhygieniſchen Inſtitut der Univerſität Freiburg i. Br. Im April 1908 legte er die ſtaatstierärztliche Dienſtprüfung ab und wirkte dann als Bezirkstier⸗ arzt in Lahr. Zugleich war er in dieſer Zeit Stell⸗ vertreter des Grenztierarztes in Baſel, ſo daß er ſich auch mit der Fleiſchbeſchau des Auslandes ver⸗ traut machen konnte. Dann führte der Weg nach Mannheim und zwar wurde Dr. Fries anfangs Fe⸗ bruar 1911 nach unſerer Stadt als Vertreter des da⸗ mals erkrankten Veterinärrates Fuchs beruſen und übernahm die veterinärpolizeiliche Leitung des Vieh⸗ hofes. In ſtädtiſche Dienſte trat Dr. Fries erſt ſpäter, und zwar am 10. März 1913 als Direktor des ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes, nachdem er vorher in Box⸗ berg als Bezirkstierarzt gewirkt hatte. Seit ge⸗ nanntem Tage verſah Dr. Fries ſtändig— mit Aus⸗ nahme der Weltkriegsjahre— den Poſten als Schlacht⸗ und Viehhofdirektor bis zu ſeiner vor einiger Zeit erfolgten Krankheit, die ſeinen Tod zur Folge hatte. Er verwaltete ſein Amt in muſterhafter Weiſe. Unter ſeiner Leitung nahm der Mann⸗ heimer Schlacht⸗ und Viehhof einen derartigen Auf⸗ ſchwung, daß er unter ſämtlichen Schlacht⸗ und Vieh⸗ höfen Süddeutſchlands einen hervorragenden Platz einnahm. Die Einnahmen der Schlachthof kaſſe ſtei⸗ gerten ſich in ſolchem Umfange, daß ſie für die Stadt- kaſſe von großer Bedeutung wurden. Die Kühl⸗ und Gefrieranlagen wurden nach den neueſten Erfah⸗ rungen und nach modernſtem Muſter ausgebaut und erneuert. Dr. Fries, der im Jabre 1938 vom Führer die Dienſtauszeichnung für 25jährige treue Dienſte erhielt, war bei Untergebenen und Vorgeſetzten ſehr geſchätzt, ſo daß ſein Heimgang in Beamten kreiſen und auch darüber hinaus ſehr bedauert wirö. An ſeiner Bahre trauern neben ſeiner Gattin zwei Söhne und zwei Töchter. Zwei Perſonen verletzt Polizeibericht vom 8. November Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich hier drei Verkehrsunfälle. Hierbei wupden zwei Perſonen verletzt und zwei Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämt⸗ liche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. 18 Verkehrsteilnehmer wurden wegen verſchie⸗ dener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung gebührenpflichtig verwarnt. Außerdem wurden an 4 Kraftfahrzeugführer Borfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Ferner gelangte ein Kraftfahrzeugführer zur An⸗ zeige, weil er einen Laſtzug führte, ohne im Beſitze des hierzu erforderlichen Führerſcheins zu ſein. Von Wimpfen bis Regensburg Lichtbildervortrag von Opernſänger Hölzlin im Landesverein Badiſche Heimat Heinrich Hölzlin, unſeren vortrefflichen Baſſiſten, läßt es anſcheinend nicht ausſchließlich beim Geſang. Geſtern abend hat er wenigſtens den Beweis er⸗ bracht, daß er auch als Lichtbildner künſtleriſch emp⸗ findet daß er der rechte Mann iſt, eine Fahrt mit der denkbar größten Aufgeſchloſſenheit zu erleben und endlich dieſe Fahrt nachzugeſtalten verſteht. Genau genommen, war der Reiſeweg noch grö⸗ ßer, als er in der Ueberſchrift umriſſen iſt. Der Weg neckaraufwärts bis Wimpfen gehört ja auch dazu. Die Fahrt ſelbſt wurde zeitgemäß— im letzten Sommer— mit dem Stahlroß bewältigt. Herr Hölzlin vermittelte uns die Bekanntſchaft mit einer einzigen Perlenkette von Köſtlichkeiten, von Orten von hohem landſchaftlichen oder hiſtoriſchen Reiz. Wir können nur andeuten. Von Wimpfen aus ging die Reiſe alſo die Jagſt entlang in die Gegend, die uns durch Götz von Berlichingen lieb und vertraut iſt: Möckmühl, Jagſt⸗ hauſen, Schöntal! Ueber Krautheim in die Nähe der allen Kalferſtraße in das hohenloheſche Gebiet mit ſeinen Burgen und Schlöſſern. Ellwangen iſt der letzte bedeutende Platz an der Jagſt. Von hier aus geht es in einem kühnen Sprung nach Nördlingen, der alten Reichsſtadt mit ſeiner die ganze Gegend be⸗ herrſchenden Georgskirche. Geographiſch befinden wir uns hier am Uebergang vom ſchwäbiſchen zum fränkiſchen Jura. Das Wörnitztal ſteckt voller Kleinodien, aber das Altmühltal macht ſeine An⸗ ſprüche noch ſtärker geltend. Pappenheim, Solnhofen und das Kleinod Eichſtät tauchen auf, auch der Limes iſt nicht weit. Unverſehens wird die Altmühl zum Main⸗Donaukanal und wo der Donaukanal iſt, reizt auch die Donau ſelbſt. Kehlheim kommt in Sicht, ein Abſtecher nach Ingolſtadt wird fällig, und in Regens⸗ burg, der alten Regina Caſtrorum, findet die Fahrt ihr Ende. 8 Wir konnten, wie geſagt, nur das Gröbſte an⸗ deuten. Herr Hölzlin machte zu ſeinen farbigen Licht⸗ bildern knappe, ſprachlich wohlgeformte Bemer⸗ kungen, die immer das weſentliche trafen. Mit Recht wurde ihm ſtürmiſch gedankt. tt. b N A We EAS WeR R040 e Hohes Alter. Frau Luiſe Wurz, Kleinfeld⸗ ſtraße 44, feierte in guter Geſundheit ihren 84. Ge⸗ burtstag. Wir gratulieren! 5 ** 81 Jahre alt wird morgen, Samstag, 9. Nov., der Altersrentner Wendelin Renkel, wohnhaft J 7, 29 bei Ulrich. Der Jubilar iſt noch recht rüſtig und geht täglich unſerer Trägerin ein Stück Wegs entgegen, um ja ſeine ſeit vielen Jahren geleſene „NM.“ recht frühzeitig in öͤie Hände zu bekommen. Herzlichen Glückwunſch! k 80. Geburtstag. Frau Eva Heitzmann Wwe., Seckenheimer Straße 104, kann heute in voller Rüſtig⸗ keit ihren 80. Geburtstag feiern. Sie iſt Trägerin des goldenen Mutterehrenkreuzes und ſeit 40 Jahren Abonentin. Unſere Glückwünſche! * Bundesgruppe Mannheim⸗Lndwigshafen des Bundes heimattreuer Schleſier. In der im„Wart⸗ burghoſpiz“ abgehaltenen November Monatsver⸗ ſammlung konnte Bundesgruppenleiter Max Bauch ein Dutzend Landsleute begrüßen, die als Poſt⸗ beamte aus der ferner Heimat hierher verſetzt wur⸗ den. Landsmann Käsler aus Breslau gab im Namen ſeiner Berufskameraden ſeiner ganz beſon⸗ deren Freude darüber Ausdruck, in der Bundes⸗ gruppe eine„Bleibe“ gefunden zu haben, in der ſie ſich, wie der Verlauf des von lands mannſchaftlicher Harmonie getragenen Abends zeigte, recht wohl füh⸗ len werden. War es doch ſchon ein Gruß aus der Heimat, als ſie bei der Eintragung in die Anwe⸗ ſenheitsliſte eine Rubrik vorfanden, mit der die Landsleute zur Beſtellung von Mohn für das leckere weihnachtliche Spezialgericht aufgefordert wurden. Landsmann Käsler feierte in ſeinen Ausführungen das bei den Schleſiern ſtark ent⸗ wickelte Heimatgefühl in Erinnerung an die Volks⸗ abſtimmung im Jahre 1920 bei dem Beſuch des weſt⸗ preußiſchen Dorfes, in dem er das Licht der Welt erblickt hat, mit begeiſterten Worten. Im Mittel⸗ punkt des Abends ſtand ein Vortrag des Schrift⸗ letters R. Schönfelder über ſeine Eindrücke auf der Preſſefahrt durch den Warthegau, an der er im September teilnahm. Die Ausführungen fanden, da Schleſten an die ehemalige Provinz Poſen und da⸗ mit heute an den Warthegau grenzt, große Beach⸗ tung. Zur Unterhaltung trug Frl. Hildegard Hoff⸗ mann durch den Vortrag mehrerer ſchleſiſcher Mundartgedichte bei. Als die Bundesgruppenfahne entfaltet wurde, um ſie den landsmänniſchen Gäſten zu zeigen, klang das Schleſierlied, das, wie mit Stolz feſtgeſtellt werden konnte, zu einem beliebten Soldatenlied geworden iſt, durch den Saal. Bei dieſer Gelegenheit ſei noch erwähnt, daß in der Sep⸗ tember⸗Monatsverſammlung der Bundesgruppen⸗ leiter, in der er die Vollendung ſeines 70. Lebens⸗ fahres in erfreulicher Rüſtigkeit beging, von dem aus dieſem Anlaß erſchienenen Bundesgebietsleiter Richter ⸗ Karlsruhe herzlich bealückwünſcht und infolge ſeiner großen Verdienſte die er ſich um den Reichsbund im allgemeinen und die Bundesgruppe im beſonderen erworben hat, im Namen der Bun⸗ desleitung zum ſtellvertretenden Bundesgebietsleiter ernannt wurde. 5 Herbſt-Wanderung des Odenwaldklubs „Vom Rhein her ſtreicht ein ſtarker Duft“ (Scheffel), ſo dachte wohl mancher von den rund 300 Wandersleuten, die in der Morgenfrühe des 3. No⸗ vember, dem Rufe des Odenwaldklub folgend, die heimatlichen Höhen um Schriesheim und Weinheim erſtiegen, um das in der Kriegszeit doppelt fühlbare Sehnen nach dem Walde, ſeinem geheimnisvollen Rauſchen und ſeinem unnennbaren Zauber zu ſtil⸗ len. Auf ſelten begangenen Wegen durch das weite Tal zur Urſenbacher Höhe offenbarte ſich die herbſt⸗ liche Pracht des Waldes in immer neuen Bildern. Und wenn auch der Herbſtſturm mehr dazu geeignet war, die alten Sagen um den Ritter Bodenſtein und ſein wildes Heer wieder wach werden zu laſſen, ſo konnte er die Freude am herbſtlichen Landſchaftsbild nicht ſtören. Rot und Braun ſtanden die Wälder, überhaucht von einer violetten Spur der ſchon blatt⸗ los gewordenen Buchen und betupft von dem Gold der Birken auf dem dunkelgrünen Grund des Na⸗ delholzes. Im fahlen Licht des Nachmittags hüllten ſich die Konturen der Höhenzüge in grauen Schleier, die Gipfel der heimatlichen Berge trugen bleiſar⸗ bene Tarnkappen und das blaugrau der niedrig ziehenden Wolken zeichneten das Bild des Verge⸗ hens der herbſtlichen Natur. Die drei Weier⸗Dör⸗ fer Rippen⸗, Ritten⸗ und Riſchweier hielten die Wanderſchar unter gaſtlichem Dach und der Marſch nach Weinheim auf altvertrauten und liebgewopde⸗ nen Wegen unter Führung der Herren Engel, Hocken berger und R. Walz, löſte dankbare Befriedigung über einen beſonders ſchönen Wander⸗ tag aus. —— n Werkgemeinſchaft bildender Künſtler. Die ſtändige Kunſtausſtellung der Werkgemeinſchaft bil⸗ dender Künſtler, O 2, 9, Kunſtſtraße, iſt von jetzt ab auch an Sonntagen von 11—1 Uhr geöffnet. Ein⸗ tritt frei! Machen Sie mal Remstal- sprudel eine Kur Beinsteln mit dem Sui bel Srfes- Stein-, Gallenfelden tete kostentos von der Mineralbrunnen A8 Bed Oberhingen ro Sesssseesssessssessesesse Blick auf Ludwigshafen Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis wieder zurück. Der bis⸗ herige Vertreter des Ludwigshafener Oberbürgermeiſters, Beigeordneter Suttor, gab in einem feſtlichen Betriebs⸗ appell der Gefolgſchaft der Stadt Ludwigshafen bekannt, daß Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis durch Gauleiter Bürckel wegen dringender Arbeiten von der Wehrmacht zurück⸗ berufen wurde. Im Anſchluß daran machte Dr. Stolleis Ausführungen über die großen baulichen Planungen der Stadt. Darunter fallen ins beſondere der Bau eines neuen Rathauſes, eines großen Hotels, die weitere Schaffung von Grünanlagen. Außerdem iſt eine bedeutende Erweiterung des Wohnungsbaues vorgeſehen, um der Wohnungsverknap⸗ pung zu begegnen. Dr. Stolleis wies weiter darauf hin, daß an Stelle der einſtigen Planloſigkeit fetzt eine ſorgfältig überlegte Planung trete. Zweck all dieſer Maßnahmen iſt es, Ludwigshafen nicht nur größer, ſondern die Stadt der Arbeit vor allen Dingen ſchöner zu machen. Zuſammenſtoß. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einer Straßenbahn und einem Laſtwagen ereignete ſich am Donners tagnachmittag im Stadtteil Süd. Aus noch nicht geklärter Urſache fuhr ein Straßenbahnzug der Linie 6 mit ſolcher Wucht auf eine Zugmaſchine auf, daß der Anhänger der Zugmaſchine auf die Gehbahn geſchleudert und ſtark be⸗ ſchädigt wurde. Glücklicherweiſe paſſierten in dieſem Augen⸗ blick keine Perſonen die Unfallſtelle, ſo daß keine Menſchen zu Schaden kamen. Die Vollbehr⸗Ausſtellung eröffnet. Im Ich⸗Feierabend⸗ haus wurde am Donnerstagnachmittag in Anweſenheit von Prof, Ernſt Vollbeht eine außerordentlich intereſſante Aus⸗ ſtellung des Kriegsmalers eröffnet. Bei ͤdieſer Gelegenheit erzählte Prof. Vollbehr von ſeinen Kriegserlebniſſen und von den Umſtänden, unter denen ſeine Bilder entſtanden. Die Ausſtellung die großem Intereſſe begegnet, zeigt u. a. Gemälde vom Polen⸗ und Frankreichfeldzug und bringt außerdem einzigartige Bilddokumente vom Weſtwall ſowie vom Einſatz unſerer Wehrmacht gegen England. Viel Bei⸗ fall fand auch ein Lichtbildervortrag von Prof, Vollbehr am Donnerstagabend, bei dem der Kriegsmaler von ſeinen Er⸗ lebniſſen auf den verſchiedenen Kriegsſchauplätzen ſprach. Maſchinentechniſche Abendſachſchule. Ginem überaus ſtar⸗ ken Intereſſe begegnet die maſchinentechniſche Abendfach⸗ ſchule, die von der Berufsſchule Ludwigshafen durchgeführt wird. Am kommenden Montag beginnt in der Gewerbe⸗ ſchule ein drittes Semeſter dieſer Abendfachſchule. Die Be⸗ teiligung iſt ſo ſtark, daß das Semeſter geteilt werden mußte. Dadurch beſteht für Gaſthörer mit entſprechenden Vorkenntniſſen die Möglichkeit zur Neuaufnahme. Immer mehr Farbenfotograſie. Die Jahreshauptverſamm⸗ lung der Fotografiſchen Geſellſchaft Ludwigshafen war durch die Mitteilung des einſtimmig wiedergewählten Vereins⸗ ſührers Beyſiegel von beſonderem Intereſſe, daß mit der Farbenfotografie in Ludwigshafen recht beachtliche Ergeb⸗ niſſe erzielt werden konnten und daß auch das Problem des leicht herſtellbaren farbigen Papierbildes theoretiſch be⸗ reits gelöſt werden konnte. Das in Ausſicht genommene Vereinspreisgusſchreiben„Die Pfalz in Farben“ konnte aus verſchiedenen Gründen zwar nicht durchgeführt werben, doch werde ſeine Durchführung im kommenden Jahr möglich ſein. 5 0 id hoher Blutoruck nuit He 1 bindeigefühl, Jervoſttat, Ohrenſauſen, Zirkulationsſtörungen, Gedächtnisſchwäche werden durch Aoltsleleroin wirk am bekämpft. Enthält u. a. Blutſalze und Kreislaufhormone Greift die Beſchwer · en ens von verſchiedenen Richtungen her an. Packung 80 Tabl.&.85 de in Apotheken. Intereſſant illuſtrierte Aufklärungsſchrift liegt eder Packung bei! Heitelberger Querſchnitt Bei einem Appell der Studierenden aus dem Elſaß, aus Lothringen und aus Luxemburg in der Aula der alten Unkverſität, hielten der Rektor, Staatsminiſter. Prof. Schmitthenner, Prof. Dr. Krieck und der Studen⸗ tenführer Dr. Scherberger Anſprachen zu den Ver⸗ ſammelten. 5 Nach Eröffnung der Kreisverſammlung durch Kreis⸗ amtsleiter Stumpf ſprach Gauſchulungsleiter Hart⸗ lieb am Montagabend in der Aula der neuen Univer⸗ ſttät zu den Beamten des Kreiſes. Das Feſt der goldenen Hochzeit feierten die Eheleute Peter Koppert, Schröderſtraße. Den 85. Geburtstag beging Paul Damm im Stadt⸗ teil Wichlingen. 5 Zu den Hauptverkehrszeiten hat die Stroßenbahn auf der Linie 1 mit den Motorwagen zugleih Anhängewagen (die bekannten, umgebauten einſtigen Sommerwagen) ein⸗ geſetzt. Hinweis Marita Gründgens, die beliebte Vortragskünſtlerin, ver⸗ anſtaltet am 10. November im Muſenſaal mit einer Schar auserleſener Künſtler einen heiteren Abend. Die Anſage hat Dr. Alexander Geimer. Der luſtige Dichter⸗ komponiſt Heinz Erhardt bringt eigene Lieder und Kompoſitionen am Flügel zum Vortrag. Der Jongleur Ray wird mit ſeiner Partnerin das Publikum mit ſeinen Leiſtungen unterhalten, und Lona führt mit ſieben ſchönen Dalmatinern Dreſſuren vor. Durch das ganze Programm hindurch zeigt die Ballettgruppe der Hedy Pfundmayr von der Wiener Staatsoper Tanzdarbietungen. „ 2 6¹ 10 Wirtschafts- Meldungen Lebhaflere Umsätze und Kurssieigerungen Berliet, 8. November. Am Freitag wieſen die Aktienmärkte bei der Eröffnung ausgeſprochen feſte Haltung auf. Bemerkenswert üſt hierbei, daß auch die Umſätze im Gegenſatz zu den Vortagen zumeiſt lebhaft waren. Im Vordergrunde ſtanden hierbei Montaue und Elektrowerte. Daneben wurden einzelne Spezialpapiere ſtärker heraufgeſetzt. Kursſteigerungen von—3 v. H. waren bereits bei Feſtſetzung der erſten Kurſe keine Seltenheit. Am Montanmarkt erhöhten ſich Mannesmann und Ver⸗ einigte Stahlwerke um je 0,50, Harpener und Hoeſch um je 0,75, Buderus um 1, Klöckner um 1,25 und Rheinſtahl um 3,25 v. H. In den letztgenannten Papieren wechſelten hierbei 150 000/ den Beſitzer. Von Braunkohlenwerten zogen Deutſche Erdöl um 0,50 und Rhein⸗Braun um 1,25 v. H. an. en die Veränderungen rend Winters⸗ „notierten alsbald aber 195. Schering wurden um 1,25 und Goldſchmidt um 1,50 v. H. heraufgeſetzt. Von Gummti⸗ und Linoleumwerten ſind Deutſche Erdöl mit plus 1,50 und Conti⸗Gummi mit plus 196 v. H. zu erwähnen. Geld- und Devisenmarki 7. November 1940 Diskont: Reichsbank.5. Lombard.5. Privat.25 v. H. Amtlich in RM für] S] Geldſ Brief Aegypten 1 àg. Pfd. 9,910] Jugoslaw. 100 Pin 5 5,04 5,616 Afghanistan Afa 18,83 K da 1kan. Doll“— 2,098 2,102 Argentin. 1-Peso Lettland 100 Lats 5¼½ 48,75 48,85 Austral. 1 aust. Pd“ Litauen 100 Litas 42.52 Belgien 100 Belga 4 Luxemb. 100 lux. Fr 10,01 Brasilien 1 Milreis— 2JNeuseel. 1 neus Pfd. 79,12 79,28 Br Indien 100 Rup“— 7 Norwegen 100 Kr 3¼ 586, 56,88 Bulgarien 100 Leva 6 PortugaliboEseudo 4% 10,06 Dänemark 100 Kr 4 Rumsaien 100 Lei 3 9 England 1 eng. Pfd“ 2 Schweden 100 Kr 2 59,58 Estland 100 est Kr 455 Schwei 100 Fr 124 5 58.01 Einnland 100 fn. M 4 70 Slowakei 100 sRKT 5.609 Frankreich 100 Fr 2 Spanien 100 Peseten 23,60 Griechenl, 100 Dra 6 Holland 100 Gulden 2 10 9,910 afr. Un 18. Pfd“ 1 türk Pld.979 1 Iran 100 Rials n 100 Pengs 4 7 Island 100 ls. Kr 5 50 Uruguay 1-Peso— 0,939 0,941 Itallen.. 100 Lire U. S. A.. 1 Dollar 1.458.502 Japan.. I Ven Die mit einem versehenen Kurse finden nur im innerdeutschen Verrechnundsverkehr amtlichen Gebrauch Berlin, 8. November. Am Geldmarkt waren zuver⸗ läſſige Sätze noch nicht zu hören. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken mit 58,05. Am Markt der Elektrowerte hbefeſtigten ſich Geſfürel um .50, Siemens um 1, Siemens⸗Vorzüge um 1,25, Licht und Kraft um 1,50, A um 195 und Lahmeyer um 1,75 v H. Von Verſorgungswerten ſtiegen namentlich Bekula mit plus 225. Am Autoaktienmarkt zeigte für BM Inter⸗ eſſe, die 178 v. H. feſter lagen. Von Maſchinenbaufabriken wurben Demag um 0,78, Rheinmetall Borſig und Schubert und Salzer um je 1 v. H. und Berliner Maſchinen um 1,50 v. H. höher notiert. Zu erwähnen ſind noch Berger mit plus 1, Gebr. Junghans mit plus 1,28, Bemberg und Sido eutſche Zucker mit e 1,50, Dortmunder Union plus 2,50 und Stöhr mit plus 3 v. H. gaben in Gegenbewegung auf die am ſtarke Befeſtigung um 1 v. H. nach. Von variablen Renten blieben Reichsaltbeſitz mit 155 unverändert. Steuergut⸗ ſcheine 1 nannte man 107,50 gegen 107,25. Mannheimer Gefreidegroßmarkif Abgeſehen von kleineren Ablieferungen von mit⸗ teldeutſchem Weizen aus alten Kontrakten war in dieſer Woche kaum Weizen verft gbar, da die Erzeu⸗ ger mit ihren Herſtarbeiten beschäftigt ſind. Die Mühlen müſſen alſo ihr Mahlgut ihren eigenen Be⸗ ſtänden entnehmen und erhalten darüber hinaus in Bedarfsfällen Weizen von der Reichsgetreideſtelle. In Roggen iſt die Verſorgung der kleineren Mühlen bis jetzt noch ausreichend, während die größeren, insbeſondere die ſaarpfälziſchen Roggen⸗ mühlen noch Ware brauchen. Auch hier greift man vielfach auf die Reichsgetreideſtelle zurück. Braugerſte war nur noch in kleineren Mengen zu haben. Die Mälzereien, die fetzt mit ihren KHam⸗ pagnen begonnen haben, ſind weiterhin Käufer, ebenſo die Reichsgetreideſtelle.— Induſtriegerſte und Futtergerſte waren geſucht, wurden aber nur in Aus⸗ nahmefällen angeboten. Nach Induſtriehaſer iſt die Nachfrage nicht ſo groß, doch würden insbeſondere die größeren Nähr⸗ mittelwerke noch etwas kaufen. Futterhafer wurde 1 weitaus größten Teil von der Wehrmacht ge⸗ auft. Die Abrufe von Weizenmehl ſind gut; die Müh⸗ len wären in der Lage, auch mehr Weizenmehl ab⸗ zuſetzen, als ihnen die wieder neunprozentige No⸗ vember⸗Quote geſtattet. Roggenmehl wurde gleich⸗ falls in befriedigenden Umfang gekauft. Die Verſorgung mit Futtermitteln iſt beſonders in Miſchfutterartikeln für die Schweinemaſt befrie⸗ digend. Zuckerſchnitzel wurden meiſt an die Miſch⸗ mit Metallgeſellſchaft Vortage eingetretene und deren Ablegefungen ver.. utsschen Gicht und Rheuma- usmus. Enissuern u. entgitten. Sle Ihr Bluttechtzeiug mit dem be wähnen Naus Gfent. und Rheumstes(Harnsdute-Aus- 8 chsfdungs- Jes) Matxes Alp. spitz. Ein wiltkſich guter und schmeckhefter K tfuter- 100, eln Netuthellmittel, das auch ihnen hel- den kann. Pakei 4 Mk..25. 42 1009 Storchen-Drog. A. Goßmann, Marktpl., H 1, 16; Kurfürsten Drog. Th. v. Eich- stedt, N 4, Kunststr.; Merkur-Drog Frz. Merekle, Gontardplatz 2. Pro P 6, 3/4; Drog. Herm. Geyer. N .-Seckenheim: Drog. Gg. Sch t heimer Str. 8:.⸗Feudenheim: Löw. Drog. Lud w. Hein,. Hauptstr. 63. M.-I lertal: Drog. Leop. Heitzmann. K Mannheimer Str. 43 a;.- Waldhof! W 1 fukterbetriebe abgegeben. Hen und Stroß wurden an Privatkunden nicht abgeſetzt. Geh. Landes baurat Dr. ing. e. h. Eugen Böhringer geſtorben Im 69. Lebensjahr verſtarb in München nach längerer ſchwerer Krankheit einer der bekonnteſten bayeriſchen Wirt⸗ ſchaftsführer, der Generalötrektor a. D. Geh. Landesbaurat Dr. ing. e. h. Eugen Böhringer. Er hat im Laufe ſeines überaus arbeitsreichen Lebens einer gangen Reihe induſtrieller Unternehmungen ſeine Arbeitskraft und ſein Organiſationstalent geliehen. Sein Lebenswerk war aber ſeine jahrzehntelange Führerſchaft bei der Eiſenwerk Geſell⸗ ſchaft Maximilionshütte Sulzbach⸗Roſenberg und bei der Mittelbeutſchen Stahlwerk Ac, in welchen Geſellſchaften er den Vorſitz des Vorſtandes innehatte und deren Förderung und Aufwärtsentwicklung er ſeine unermüdliche Sorgfalt widmete. Mit Geh. Rat Böhringer, der auch dem Generalrat der deutſchen Wirtſchaft und der Akademie für deutſches Recht angehörte, iſt ein Mann aus dem Leben geſchieden, der ſich in weiten Kreiſen des geſamten wirtſchaftlichen und kul⸗ turellen Lebens größten Anſehens erfreute. — Datmler⸗Geſchäft befriebigend.— Kapitalerhöhung be⸗ ſchloſſen. Die aoch B, in der 28 132 000„ Sta und 216 000 VA vertreten waren, genehmigte die beantragte Erhöhung des Ste von 38 934 000„ um 11 066 000 neue Aktien auf 50 Mill.& einſtimmig. Von den neuen Aktien werden den bisherigen Aktionären 9 744000% im Verhältnis von 4 zu 1 zum Kurſe von 188 v. H. zum Bezuge angeboten, die reſtlichen 1833 000% werden für die Geſellſchaft verwertet. Die Kapitalerhöhung dient, wie ſchon berichtet, zur Stär⸗ kung der Betriebsmittel, AR⸗Vorſitzer Staatsrat Dr. von Stauß gab der Hoffnung Ausbruck, daß das Unternehmen mit dem erhöhten AK ſich ebenſogut weiterentwickeln werde wie bisher. Ueber den Geſchäftsgang könne nur geſagt wer⸗ den, daß er nach wie vor befriedigend ſei. Preisbildung im Warenverkehr mit Elſaß, Lothringen und Luxemburg. Der Reichskommiſſar für die Preisbil⸗ dung gibt von einem Erlaß an die Fachgruppe Schiefer⸗ induſtrie Saalfeld a. d. Saale Kenntnis:„Aus erund⸗ ſötzlichen Erwägungen heraus müſſen die deutſchen Lie⸗ feranten, wenn ihre Geſchäftsbedingungen Franko⸗Sta⸗ tionspreiſe im Reich vorſehen auch die in Elſaß, Lothrin⸗ gen und Luxemburg entſtehende Mehrfracht ſelbſt tragen. Soweit hierdurch im Einzelfall Härten entſtehen können, behalte ich mir v ordnen.“ Großmarktha Gelbe Rüben 4; or, Ausnahmen zuzulaſſen oder lle Haudſchuhsheim. Kopffalat 27: Wirſing 4,5; Weißkraut 3; Rotkraut 5: auzu⸗ Sellerie—9; Spinat 10; Feloſalat 3040; Roſenkohl 15— 18 Endtvienſalat—6 Pfg. Anfuhr und Nachfrage gut. Deutsche testverzinsliche Werte DEUTSCHE STAATSANILEIHEN 255 8. Frankfurt a. HI. Pt. Gold u. Suber 850 259.0 Deutsche Steinzeug. 279,0 283.0 75 8 Durlacher Hof 58892 Eichbaum Werger. 146,7 149.0 Elektr Licht u. Kraft 191,7 193.0 4% Schatz D. R. 38 4% Baden 1927 Altbes. Dt. Reich STADTANLKI 4% Heidelberg 26 4% Mannheim 28 4% Piorzheim 28 EEANDBRIEEE 4% Mein Hyp. Bank e 4% Pfalz Hyp. Bank 24—20 R-99 INDUSTRIE. O BLIS 101.6 101.6 Enzinger Union 1 101.5 101.6 I. G. Farden. 195,0 195,5 154.7 154.7 Gesftrel„„ 1%%% : Grün u. Bilfinger.. 348.0 350 EEX. Harpener Bergba n 100.5 100,5 Heidelberger Zement. 184.5 101,0 101,0 Hoesch Berg Ww. 149.0 1015 101,5 Holzmann Ph.. 236,0 235, 8 Kalker Brauerei 80. Klein, Schanal., Becker* F 155.5 157,5 30 les En K... VVV Ludwisshaf. Walzm. Mannesmann I Netallgesellschaft 5 Rhein. Elektr., Mannh. Led Rbeiv.- Westi. Elektr —— 5 5 Daimler-Benz 27 4% Dt. ind. Bank 39 5 Gelsenkirchen v. 86 104,08 1 569.0 4% Krupp v. 38 102,7 eh wartz-Stopehen 4% Ver. Stahlwerke 102. 102. Seilindustrie(Woltty 6 16. Farb. RM-Anl 28 147,0 146.3 Siemens u Halske Süddeutsche Zucker AKILIEEN Zellstoff Waldhof Ada-Ada Schuhfabrik Adler werke Klever 104,5 104.5 Hüfg ern 190.8 190,5 Falzdetfur tn 208.0 2 02.6 102,68* 1 a Salzwerk Heilbronn 175,0 175.0 152.1 154.0 BANKEN Adt, Gebr. 100,7 190, Bayr. Hyp. u. W- Bank 129.0 A. E. G. 1745 176, Commerzbank 140.0 Aschaffenb. Zellstoff 152.0 151,5 Deutsche Bank 151.0 Augsb. Nürnb. Masch. 196.8„eutsche Reichsbank 119.6. Bayr. Motorenwerke 208.7 Dresdner Bank 138,7 139.0 Brown. Boverie& Cie, 154.7. Pfalz Hyp.- Bank 184.0 Contin. Gummi.. 299.0, Rhein. Hyp- Bank. 159,5 159,5 Daimler-Benz. 198,7 195,7— Deutsche Erdöl„„ 178,0 1 Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Aheingegel 4 5 6. 7. 6. Aheinpegel] 5. 6 1 20 Aheintelden.86.78.68 2. 70 2, 70 Mannheim 2512 3 Kaub.00 3. 2 Breisach.72.54 2,28.49 2,73 Köln.525,51 5,63 490 Kenn, x E Straßburg 3,28 3,30 3,10.17.08] Negkarnegel Maxau. 5,20 5,054.93.82 4,72] Mannheim 4 55 4,304, 00 4,00 Nachthemden Herren-Seeken .90.50.90.30.05.15.95.8.80 Oberhemd Krawaften Unterhosen .50.285.80. 95.28.70.75.95.35 Schlafanzüge Herren-Scehal Unterlgeken .90 12.80 15.28.10.00.75.70.10.80 Vo chen und NMonatsrafen! KAUFn MANNHEIM Unzer lieber Vater, Schwiegervater und Großvater Joseph Ams senior verschied nach längerem Leiden heute plötzlich und uner- Wartet im 69. Lebensjahre. Mannheim, den 6. November 1940. Eichendorffstraße 13. In tiefer Trauer: Jos. Ams jr. Frau Exna Ams geb. Stoffel Aenne Ams Rulh Ams Die Beerdigung findet am Samstag, dem 9. November 1940, um .00 Uhr. auf dem Hauptfriedhof statt. Statt besonderer Anzeige Am Mittwoch früh verschied mein lieber Mann. guter Vater, Bruder und Großvater Dr. med. vei. Wailbhelm Fries Schlachihofdirekfor Mannheim, den 8. November 1940. unser Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Else Fries geb. Baumann Dr. med. Helmut Frles z. Z. Wehrmacht Dr. phil LiIsl Fries geb. Grüßen Doris Fries Irmgard Fries Wolfgang Fries z. Z. Wehrmacht und Enkelkinder Auf Wunsch des Verstorbenen findet die Feuerbestattung in aller Stille statt.— Von Kranzspenden und Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Am Montag, dem 4. November 1940, verschied kurz vor der Vollendung seines 66. Lebensjahres überraschend unser langjähriges Gefolgschaftsmitglied. Herr Georg Weinz Mannheim- Sandhofen Der Verstorbene trat am 27. Juni 1898 bei unserer Firma. Abt. 4. ein. Während seiner über 42jahrigen Tätigkeit. zuletzt im Cholesterin-Betrieb beschäftigt. war er immer ein treuer Mitarbeiter, der sich die Achtung und Wertschätzung aller erworben hat. Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Gedenken bewahren. Mannheim- Waldhof, den 6. November 1940. Bottiebsführung und Gefolgschaft der Firma 0, F. Boehringer& Soshne 6. m. b. H. Geo ae. 8 eſner Werten Kundschaft, elfen Geschäfts- Lebe freunden und Bekannten gebe ich hlefmit meine am Samsteg, dem 9. November 1940 1 Partie St4878 aſt neuer blauer 125 Beiß. elf. Bell e m. faſt neuer Gr. 42, 35 Mk., Matr. u. Schoner ſchwrz. Krimmerfacke St4372 10 n 1 6 ſenbahn zu verkf. Gr Spur 0, mit reich stattiindende Ve f M& H Mannheim, P 7, 24, Planken. Hein Austin Lamberth Mernheim, bekennt Gertrud Böftelsheim Inhaberin der Firma Bartelsheim& Co. Schaufenster-Werbemittel, Packpapiergroßhandig. Gut erh. Stagg erkeunalel Marengo, f. ſtärk. Figur, ſerner 2 faſt neue Ueberzſeher mittl. 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Aus Welt und Leben Tce ſſſſſſſſaſſacaaſoſſamſesſaſaſppſſſſeſſeſadcaddeed ſpacdadeſeedſſſadaacaceeacmemeceadcecarcedcadeedeſdecediſaeſercrcecſeeceſſadſecſdſeſſet Anter Kennern Von Haus Otto Heuel Dieſes wahrhaftige Hiſtörchen hat ſich in den Jahren nach dem angeblichen Friedensſchluß von Verſailles ereignet, als in Deutſchland allerhand Leute ſchnüffeln und ſchnuppern durften, die auf nichts mehr erpicht waren, als Dinge zu entdecken, die den Deutſchen hätten ungünſtig ausgelegt wer⸗ den können. Was ihnen an Sachkenntnis fehlte. er⸗ ſetzten ſie durch Erfindungsgabe, und ſowohl ſie als ihre Auftraggeber fühlten ſich wohl dabei. Das deutſche Volk bezahlte alles. „Da hatte ſich in Berlin der Monſieur Dubois ſeſtgeſetzt, Berichterſtatter etlicher Pariſer Zeitun⸗ gen, und der gab ſich aufrichtige Mühe, in Deutſch⸗ land das Gras wachſen zu hören. Zu ſeiner Ehre muß gefagt werden, daß er es verſchmähte Erdich⸗ tungen zu verbreiten. Auch als er nach Paris be⸗ richtete, in Berlin plane man mit ſtgatlicher Geld⸗ hilfe eine Neugeſtaltuna des Rauch⸗Muſeums, da ſog er das keineswegs aus den Fingern, ſondern er hatte es wirklich gehört— beim Barbier, zwiſchen Kopfwaſchen und Haarſchneiden. Und übrigens ent⸗ ſprach es den Tatſachen. Bald war die Meldung des Monſieurs Dubois in mehreren Pariſer Zeitungen zu leſen. Die vor⸗ nehmeren meinten, man könne nur achſelzuckend den Kopf ſchütteln, wenn in Berlin ein Rauch⸗Muſeum ſtgatliche Förderung erfahre. Darin verrate ſich eine Kulturauffaſſung, von der die franzöſiſche welten⸗ weit verſchieden ſei. In Frankreich unterſtütze man wiſſenſchaftliche und künſtleriſche Muſeen, niemals aber ein Rauchmuſeum. Die biſſigeren Boulevard⸗ blätter aber forderten die franzöſiſche Regierung auf, nicht zu dulden, daß Deutſchland ſein Geld für Ta⸗ bakſchmaucherideale ausgebe, ſondern dieſes Geld für die„Reparationen“ in Beſchlag zu nehmen. Denn wichtiger als die in Deutſchland heliebte Wertſchät⸗ zung von Zigarrenſpitzen und Pfeifenköpfen, von Schnupftabakdoſen und Zigarettenſchachteln ſei es, deutſche Gelder in Frankreichs Kaſſen zu leiten. Für Miſter Samuel Morgan, der von Paris aus ameérikaniſche Zeitungen mit franzöſiſchen Neuig⸗ keiten zu verſorgen hatte, war das ein gefundenes Freſſen. Er meldete ſeiner Neuyorker Zeitung, in Frankreich ſei man mit Recht empört über den deut⸗ ſchen Streich, das Berliner Rauch⸗Muſeum zu ver⸗ größern mit Geldern, die beſſer zur Abtragung der in Verſailles feſtgeſetzten Tribute zu verwenden wären. Es ſei übrigens lächerlich von den Deutſchen, um ihr Rauch⸗Muſeum ſo viel Aufhebens zu machen. Er dürfe das aus eigener Kenntnis ſagen, denn er habe diefes Muſeum bei Gelegenheit eines früheren Berliner Aufenthaltes beſichtigt. Die paar Schau⸗ ſtücke aus der Geſchichte des Tabakrauchens, auf die man in Berlin ſich ſo viel einbilde, die ſeien bei je⸗ dem kleinen Trödler zwiſchen Hollywood und Neu⸗ hork zu finden. Kurz— viel Lärm um nichts, mit Ausnahme einer beſcheidenen Sammlung indiani⸗ ſcher Pfeifenköpfe und einer Büſte des Jean Nicot, der bekanntlich das Nikotin entdeckt habe. Leider unterſchlage der amtliche Muſeums führer ſowohl die amerikaniſche Herkunft der ſchönen Pfeifenköpfe als auch die Tatſache, daß Nicot ein Franzoſe war. Nun, im Bewußtſein der Ueberlegenheit lächle man über die darin zum Ausdruck kommende Eiferſucht und zünde ſich eine Zigarette an. Denn im Rauch⸗ Muſeum ſei das Rauchen erlaubt— der einzige Vor⸗ zug dieſes Muſeums und nachahmenswert. Ein in Neuyork gedrucktes Wort findet in Lon⸗ don einen guten Ort. Kurze Zeit nach dem Neuyor⸗ ker Zeitungsbericht des Miſter Morgan brachte die engliſche Wochenzeitſchrift„Truth“, alſo die„Wahr⸗ heit“, eine Reportage über das Berliner Rauch⸗ Muſeum, von Hohn ſtrotzend, glaubhaft gemacht durch eine Abbildung. Dieſes bemerkenswert ge⸗ ſchickte Erzeugnis photographiſcher Zauberkunſt zeigte ein Gebäude, deſſen vier Ecken von Türmen in Zigarrenform gebildet waren.„Originalauf⸗ nahme vom Berliner Rauch⸗Muſeum, einer Art von Tempel, in Deutſchland dem Tabak errichtet!“— ſo ſtand darunter zu leſen. In London lebte damals ein Schweizer, der Deutſchland vielleicht wenig kannte, die Deutſchen aber recht gut. Ihm war die Tatſache, den Bericht in der„Wahrheit“ zu ſinden, noch kein Beweis für die Wahrheit. Seine Zweifel zu beheben, wandte er ſich ſchriftlich an das Rauch⸗Muſeum in Berlin ſelbſt und erbat Auskunft über das Weſen dieſes Mu⸗ ſeums. Schnell erhielt er die Antwort: „Das Berliner Rauch⸗Muſeum enthält Originale und Nachbildungen von Kunſtwerken des 1857 ver⸗ ſtorbenen deutſchen Bildhauers Ehriſtian Rauch, nach dem es alſo mit Grund den Namen trägt. Rauch hat neben vielen anderen bekannten Bildwerken das be⸗ rühmte Denkmal Friedrichs des Großen in Berlin Unter den Linden und das Grabmal der Königin Luiſe im Charlottenburger Mauſoleum geſchaffen.“ Der Schweizer wußte ja nun Beſcheid, aber von den Hunderttauſenden der Leſer jener Zeitungen er⸗ fuhr kein einziger, daß die ihnen von„Kennern“ auf⸗ getiſchten Berichte über deutſche Verhältniſſe nichts als blauer Dunſt waren. e Die bayeriſche Pompadour“ Vor hundert Jahren kam die Tänzerin Lo la Montez aus Oſtindien nach Europa, wo ſie es bis zur Geliebten und politiſchen Ratgeberin des Bayernkönigs Ludwig J. brachte. „Die Weltgeſchichte kennt nur wenige Frauen, die auf gekrönte Häupter einen ſo unheilvollen Einfluß ausgeübt haben, wie die ſchottiſche Abenteuerin Lola Montez. Man nannte ſie nicht zu Unrecht die bayeriſche Pompadour“, da ſie einen König ſo in ihre Netze zu verſtricken wußte, daß er ſeinem eige⸗ nen Volke entfremdet und zu ihrem willenloſen Werkzeug wurde. Lola Montez wurde 1820 zu Mon⸗ roſe in Schottland als illegitime Tochter eines ſchot⸗ liſchen Offiziers namens Gilbert und einer Kreolin geboren. In einer Penſionsanſtalt zu Bath erzogen, heiratete ſie 1837 einen Leutnant James, dem ſie bald darauf nach Oſtindien folgte. Doch ſchon im Herbſt 1940 verließ die erſt Zwanzigjährige ihren Gatten und kehrte nach Europa zurück. In Paris nahm ſie den Namen Lola Montez an und bereiſte ſodann als„ſpaniſche Tänzerin“ den ganzen Kon⸗ tinent. Ihre Konflikte mit der deutſchen und ruſſi⸗ ſchen Polizei ſowie die zahlreichen Duelle, die ihret⸗ wegen ausgefochten wurden, umgaben ſie mit dem Nimbus einer geheimnisvollen. unwiderſtehlichen Frau. Zuletzt wurde jedoch Lola Montez faſt über⸗ all ausgewieſen. Im Jahre 1846 kam die Abenteuerin auch nach München, wo ſie bald die Gunſt des Königs Lud⸗ wig I. zu gewinnen verſtand. Sie wurde ſeine Ge⸗ liebte und Beraterin in den Staatsgeſchäften, reizte jedoch durch ihr extravagantes, übermütiges Beneh⸗ men die Einwohnerſchaft der bayeriſchen Landes⸗ hauptſtadt und zog ſich ſchließlich durch ihre ſtändige Einmiſchung in die Politik den unauslöſchlichen Haß aller Bevölkerungskreiſe zu. Als ſich das Miniſterium Abel der vom König geplanten Verleihung des Ran⸗ ges und Titels einer Gräfin von Landsberg an die fremde Abenteuerin widerſetzte, bewog dieſen den Herrſcher, das Kabinett zu entlaſſen. An ſeine Stelle trat das neue Miniſterium Oettingen⸗Wallerſtein, das Lola Montez das erſehnte Adelsprädikat zuer⸗ kannte. Schließlich kam es in München zu ſchweren Studentenunruhen, die im Februar 1848 die Schlie⸗ zung der Univerſität zur Folge hatten. Die eigent⸗ liche Veranlaſſung hierzu gab die von der Tänzerin begünſtigte Studenten verbindung„Alemania“, die man im Volksmund deswegen„Lolamontanen“ nannte. 5 Die Aufregung und Empörung der Bevölkerung erreichte nun ihren Höhepunkt. Es kam zu förmlichen Revolution, die das Einſchreiten der be⸗ waffneten Macht erforderlich machte. Am 11. März 1848 mußte infolgedeſſen König Ludwig ſchweren Herzens ſeine Einwilligung zur Entfernung der Tänzerin geben, die bereits auf den Straßen öffent⸗ lich bedroht und verhöhnt wurde⸗ Doch vermochte er mit diefer viel zu ſpät getroffenen Maßnahme nicht mehr ſeinen Thron zu retten, ſondern mußte am 20. März 1848 zugunſten ſeines Sohnes Maximilian ab⸗ danken. Lola Montez aber nahm ihr unſtetes Abeiteuerleben wieder auf. Ueber England und Spanien begab ſie ſich nach Nordamerika, wo ſie in eigens hierzu verfaßten Theaterſtücken auftrat. Nach⸗ dem ſie ſich im ganzen noch dreimal verheiratet hatte, zuerſt mit dem britiſchen Gardeleutnant Heald, ſo⸗ dann mit dem Zeitungsredakteur Hull und ſchließlich noch mit einem deutſchen Arzt, ſtarb die„Künſtlerin“ am 20. Juni 1861 im Alter von erſt 41 Jahren zu Neunork im tiefſten⸗Elend. Theater, Muſik und Kunſt in Kürze Das ungariſche Nationaldrama„Die Trag ö die des Menſchen“ von Imre Mada ch, vielfach als der„unga⸗ riſche Fauſt“ bezeichnet, iſt von Generalintendant Hans Meißner für das Schauſpielhaus in Frankfurt a. M. in der Neufaſſung von Dr. Ernſt Leopold Stahl zur Erſtaufführung angenommen worden. Das Stück hat in der gleichen Bearbeitung nach Kriegsbeginn an der Volks⸗ bühne in Berlin mit Lil Dagover großen Erfolg gehabt. einer Vorentſcheidung im Der Fußball⸗Wettbewerb um den Tſchammer⸗ pokal nähert ſich ſeinem Höhepunkt und Abſchluß. Am kommenden Sonntag ſteigen in Düſſeldorf und Dresden die beiden Spiele der Vorſchlußrunde und ſchon am 1. Dezember ſtehen ſich im Berliner Olym⸗ piaſtadion die beiden Sieger im Endkampf um den Wanderpreis des Reichsſportführers gegenüber, den 305 traditionsreiche 1. FC Nürnbera zu verteidigen at. Vier Klaſſemannſchaften beſtreiten die beiden Treffen der Vorſchlußrunde. Im Düſſel⸗ dorfer Rheinſtadion ſind Fortuna Düſſel⸗ dorf und der Pokalverteidiger 1. FC Nürnberg am Sonntag die Gegner, während im Dresdner Oſtragehege Sachſens Meiſter Dresdner Sc und die be⸗ rühmte Oſtmarkmannſchaft Rapid Wien die Klingen kreuzen werden. Das ſind zwei Kämpfe von außergewöhnlichem Jormat. Noch ſelten hat eine Vorſchlußrunde des jungen Pokalwettbewerbs eine ſo großartige Beſetzung zu verzeichnen gehabt. Der„Club“ iſt ſechsfacher deutſcher Meiſter und zweimaliger Gewinner des Tſchammervokals. For⸗ tung Düſſeldorf gewann 1933 die deutſche Meiſter⸗ ſchaft und zählt ſeit einem Jahrzehnt zu den führen⸗ den Mannſchaften des Reichs, Rapid Wien gilt als die erfolgreichſte Mannſchaft der Oſtmark und ge⸗ wann 1939 im Kampf gegen den FSW Frankfurt den Tſchammerpokal, und der Dresdner SC endlich iſt oftmaliger ſächſiſcher Meiſter und der letzte End⸗ ſpielgegner Schalkes beim Kampf um die groß⸗ deutſche Meiſterſchaft. Ein auserleſenes Feld alſo und jede Mannſchaft würdig, ins Endſpiel zu kom⸗ men,. Der Düſſeldorfer Kampf dürfte im Zeichen zweier ausgezeichneter Abwehrreihen ſtehen, denn es iſt bekannt, daß Fortuna und der„Club“ gute Tſchammer⸗Pokal Fortuna Düſſel dorf 1. JC Nürnberg und Dresdner SE— Rapid Wien Torhüter, aber verhältnismäßig Verteidiger und ſchwache Stürmer offen wie der in haben. Der Kampf iſt ebenſo Dresden, wo aber im Gegenſatz zur Düſſeldorfer Begegnung auch erſtklaſſige Sturmreihen am Werk ſein werden. Der Dec ſtellt vielleicht die ausgeglichenſte Mannſchaft des Quartetts, der— zumal in heimiſcher Umgebung — ſchon ein Erfolg über den gefürchteten Pokal⸗ kämpfer Rapid zuzutrauen iſt. Im Frühjahr ſchlug der DSck die Rapidler auf Wiener Boden und wurde Schalkes Endſpielgegner— kein Wunder, daß man im DeScC⸗Lager ſehr zuyerſichtlich iſt. Club und Dec eim Endſpiel— das iſt kein ſchlech⸗ ter Tip, aber wer könnte es wagen, ſich auf ihn feſtzulegen? Warten wir die Ereigniſſe ab. Der Weg in die Vorſchlußrunde. 1. FC Nürnberg: 6 gegen Sturm Graz in Graz; 312 gegen Kickers Offenbach in Nürnberg;:0 gegen Union Oberſchöneweide in Berlin; 211 gegen Schwarzweiß Eſſen in Nürnberg. 5 Fortuna Düſſeldorf: 372 gegen 1. Fi Kaiſerslautern in Kaiſerslautern; 220 gegen BfR Mannheim in Wuppertal; :2 gegen Eintracht Frankfurt in Frankfurt⸗Main; 221 gegen Wiener SC. in Wuppertal. 5 Dresdner SC::0 gegen NST Graslitz in Graslitz: :0 gegen ASW Blumenthal in Dresden; 60 gegen Rot⸗ weiß Frankfurt in Dresden;:0 gegen VfB Königsberg in Königsberg. a Rapid Wien::1 nach Verl. gegen Neumeyer in Nürn⸗ berg;:1 gegen VfR Schweinſurt in Wien; 5 gegen Stuttgarter Kickers in Stuttgart;:1 geben Spygg Fürth in Wien. 5 5 Bemerkenswert: Fortuna hatte kein ausgeſprochenes Heimſpiel; die knappen Siege des„Clubs“ von der 2. Schlußrunde ab; der DSC in vier Spielen ohne Gegentor; A erfolgreiche Spieße gegen ſüddeutſche Spitzenmann⸗ haften. Der Kampf um die Punkte Die ſüddeutſchen Fußball-Meiſterſchaftsſpiele am Sonntag Der zweite November⸗Sonntag bringt in den ſüddeutſchen Bereichen ein recht umfangreiches Fußball⸗Meiſterſchafts⸗ programm, lediglich in Baden und im Elſaß hat es mit Rückſicht auf den Städtekampf zwiſchen Straßburg und Mannheim einige Abſtriche gegeben. Im Bereich Sübweſt ſteht der große Kampf zwiſchen Meiſter Kickers Offenbach und der Frankfurter Eintracht im Vordergrund der Er⸗ eigniſſe, in Baden iſt man auf das weitere Abſchneiden des führenden VB Mühlburg geſpannt, der diesmal den Lokal⸗ kamf gegen den Keß V vor ſich hat, in Württemberg ſtehen Kickers und VfB. Stuttgart vor neuen Punktgewinnen. Feuerbach empfängt Eßlingen. In Bayern ſind von den ſechs Begegnungen(nur der„Club“ iſt nicht dabei, die zwiſchen Jahn Regensburg— SpVag Fürth und VfR Schweinfurt— Be Augsburg hervorzuheben. Im Elſaß fallen alle Spiele der Abteilung 1 cus; in der anderen Ab⸗ teilung darf man mit neuen Punktgewinnen von FC Mül⸗ hauſen und SV Wittenheim rechnen. Kickers— Eintracht Frankfurt in Offenbach In der Gruppe Mainheſſen der Fußball⸗Bereichsklaſſe Südweſt führt zwar Rotweiß Frankfurt ohne Punktverluſt die Tabelle an, aber die großen Meiſterſchaftsfavoriten ſind doch Kickers Offenbach, der vorjährige Bereichsmeiſter, und Eintracht Frankfurt, die beide ebenfalls noch unbeſiegt ſind, aber je einen Verluſtpunkt durch ein unentſchiedenes Spiel aufweiſen. Die großen Favoriten ſtehen ſich am Sonntag⸗ nachmittag auf dem„Bieberer Berg“ gegenüber, ein Kampf, der ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen wird. Wenn die Eintracht in einigermaßen guter Beſetzung antreten kann (von den Kickers nehmen wir das ohne weiteres an!), dann iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß ſie ihren Erfolg vom letzten Frühjahr(:0) wiederholt. Techniſch haben die Riederwälder den Kickers immer noch einiges voraus, aber man weiß ſa, daß gegen den unbändigen Kampfgeiſt der Kickers an manchen Tagen nicht aufzukommen iſt. Indeſſen ſteht der Spitzenreiter Rotweiß Frankfurt vor einem neuen Sieg, denn Germania 94 Frankfurt wird ſelbſt auf eigenem Ge⸗ lände nicht ſtark genug ſein, um den Siegeszug der Bocken⸗ heimer zu ſtoppen. In der Abwehr und im Sturm haben die Rotweißen doch eindeutige Vorteile, was letzten Endes entſcheidend ſein wird. Am„Bornheimer Hang“ empfängt der FS Frankfurt die Wormatia Worms. Der Ausgang gerade dieſes Treffens iſt recht ungewiß. Man weiß nie, in welcher Beſetzung die Bornheimer auf den Platz kommen und Worms hat nach einem guten Beginn ſtark nachgelaſſen und iſt bereits mit fünf Verluſtpunkten belaſtet.— In der Saarpfalz wird man wohl nach den Spielen des Sonntags den 1. Fe Kaiſerslautern, der in Saarbrücken gegen die Sc Burbach vor keiner unlösbaren Aufgabe ſteht, an der Spitze ſehen, denn die mit:5 Punkten führende TSG 61 Ludwigshafen iſt ſpielfret, ebenſo der FV Saarbrücken, der wie Kaiſerslautern:2 Punkte aufweiſt. Boruſſia Neun⸗ VOoN HANS GUOUNTHER 13 Noch aber fehlte die Hauptperſon in dieſem Schau⸗ ſpiel. Die Anklagebank war leer. Der Vorſitzende hatte es ſofort bemerkt. Er zog die buſchigen Augenbrauen hoch und warf einen forſchenden Blick auf den Juſtizrat. der indeſſen keine Notiz davon zu nehmen ſchien und— ohne von ſeinem vor der Anklagebank ſtehenden Tiſch aufzuſehen— nervös in den Handakten blätterte. 5 Eine kleine Weile noch hörte man das Rücken von Stühlen und das Scharren der Füße. Dann wurde es ganz ſtill in dem Saal. 5 Die Verhandlung in der Straſſache gegen Bern⸗ hard Gildemeiſter konnte beginnen. Ohne dazu aufgefordert zu ſein, traten die Zeu⸗ gen vor den Richtertiſch und nahmen in einer Reihe nebeneinander Aufſtellung. Am linken Flügel ſtand Polizeiwachtmeiſter Landzettel, der ſie angeführt hatte,— es folgten Oberamtsrichter Nienhaus, Graßmann und Schellenberg, und auf der rechten Seite endlich Gerichtsaſſeſſor Gebhard neben Edith Nienhaus, die ſich zuletzt anſchloß. Der Vorſitzende rief die Sache auf. „Der Angeklagte iſt nicht erſchienen“, ſtellte er feſt.„Können Sie uns eine Erklärung dafür ge⸗ ben, Herr Juſtizrat?“ Langſam hate ſich Thomas Gildemeiſter erhoben. Tiefe Schatten lagen unter ſeinen Augen. Er ſah übernächtigt und abgeſpannt aus. Seine Bewegun⸗ gen waren müde und reſignierend. Wer den Ju⸗ ſttizrat, der allgemein als der beliebteſte und tüch⸗ kigſte Anwalt in der ganzen Umgebung galt, von früheren Prozeſſen kannte, mochte zum wenigſten erſtaunt oder doch enttäuſcht ſein. „Es iſt mir unverſtändlich, Herr Präſtdent!“ Auch Zickenrath, der einen bedeutungsvollen und verwunderten Blick mit dem Staatsanwalt gewech⸗ ſelt hatte, ſtutzte. Einen Augenblick nur. Er war daran gewöhnt, überraſcht zu werden. Er wandte ſich— abwechſelnd nach rechts und links Ban ſeine beiden Kollegen und beriet ſich leiſe mit ihnen und den Schöffen, deren Köpfe ſich angeſtrengt zu ihm herüberbeugten— weniger aus Intereſſiertheit vielleicht, als um anzudeuten, daß ſte auch da waren. Dann winkte er dem Juſtizwacht⸗ meiſter und wies ihn an, den Angeklagten noch ein⸗ mal förmlich aufzurufen.. Der Beamte öffnete die Tür und trat— ohne ſie wieder zu ſchließen— auf den Flur hinaus. „Bernhard Gildemeiſter!“ Der Name des Angeklagten ſchallte dreimal durch die weiten Gänge des Gerichtsgebäudes, in denen viele Leute, die man nicht mehr hereingelaſſen hatte, neugierig herumſtanden und ſich in kleinen Gruppen unterhielten. „Bernhard Gildemeiſter! ſter!!“ Niemand meldete ſich 5 Natürlich meldete ſich niemand. Der Angeklagte war nicht erſchienen. Das ſtand nun endgültig feſt, und der Juſtizwachtmeiſter— ſtolz darauf, ſich für wenige Augenblicke im Rampenlicht der Blicke des Zuhörerraumes zeigen zu dürfen— wiederholte es feierlich und in ſtrammer Haltung. Unterdeſſen war der Gerichtsaſſeſſor Gebhardt vorgetreten.„Herr Präſident“, fragte er leiſe,„wür⸗ den Sie mir erlauben zu verſuchen, Referendar Gil⸗ demeiſter telephoniſch zu erreichen?“ Zickenrath— erneut darüber verwundert, daß nicht der Vater ihn darum gebeten batte— bejahte mit einem leichten Nicken des Kopfes. Im Zuhörerraum wurde es unruhig. Man flü⸗ ſterte erregt miteinander, und dem einen oder ande⸗ ren entfuhr womöglich ein lautes Wort, bei dem er dann allerdings— ſelbſt darüber erſchrocken— ſofort ſchwieg und ſich ängſtlich duckte, weil er befürchtete, der Vorſitzende oder der Staatsanwalt könnte es ge⸗ Bernhard Gildemei⸗ hört haben und ihn verwarnen oder aus dem Saal⸗ verweiſen. Das Gericht jedoch nahm keine Notiz von dem Raunen, das durch den Raum ging. Der Vorſitzende ſah ſchweigend vor ſich hin. Nur einmal gab er dem Urkundsbeamten eine Anweiſung. worauf der Ju⸗ ſtizinſpektor mit dem Kindergeſicht für einen Augen⸗ blick im Beratungszimmer verſchwand, um gleich darauf mit einem roten Formular zurückzukommen. Auch Doktor Hoffmann, der Oberſtaatsanwalt, ſaß — ebenſo bewegungslos wie der Verteidiger— auf ſeinem Platz am linken Ende des hufeiſenförmigen Tiſches und ſchien ſich in das Studium einiger Schriftſtücke vertieft zu haben. Erſt als der Aſſeſſor kurz darauf zurückkam, blickte er von ſeinen Akten auf und übergab dem herbeieilenden Juſtizwachtmeiſter ein Papier, auf das dieſer bereits gewartet hatte. Man ſah es Gebhardt an, daß er Bernd nicht er⸗ reicht hatte.„Es hat ſich niemand gemeldet“, er⸗ klärte er mit beſtürztem Geſicht. Die Geduld des Gerichtes war erſchöpft. Noch einmal ſtreifte der Vorſitzende Thomas Gildemeiſter flüchtig mit einem fragenden Blick. Umſonſt. Nun zögerte er nicht länger.„Bitte, Herr Oberſtaatsanwalt!“ ſagte er kühl. Der Vertreter der Anklage erhob ſich ſofort. Doktor Hoffmann konnte ſich kurz faſſen. Man ſah das an ſeiner Haltung: In der Abſicht, ſich ſo⸗ fort wieder hinzuſetzen, ſtand er, den leicht vorge⸗ beugten Oberkörper mit den aufgelegten Handbal⸗ len ſtützend— nur halb aufgerichtet da. Und man erkannte es auch an der Art, wie er ſich räuſperte: Eben bloß einmal ganz kurz. „Ich ſtelle feſt, daß der Angeklagte zu dem für heute anberaumten Termin zur Hauptverhandlung ordnungsgemäß und unter Einhaltung der geſetzli⸗ chen Friſt geladen iſt.“ Hoffmann hatte eine harte ſchnarrende Stimme.„Der Angeklagte iſt nicht er⸗ ſchienen. Sein Ausbleiben wird durch nichts ent⸗ ſchuldigt. Nicht einmal ſein Verteidiger weiß Gründe hierfür anzugeben. Ich beantrage daßer, gegen den kirchen tritt gegen den Fa 03 Pirmaſens an und wird nicht verſäumen, ihr Punktkonto etwas aufzubeſſern. Nur zwei Punkteſpiele in Baden Mit Rückſicht auf den Städtekampf zwiſchen Straßburg und Mannheim finden in der baoiſchen Fußball⸗Bereichs⸗ klaſſe auch an dieſem Sonntag nur zwei Begegnungen ſtatt. Der mit 100 Punkten führende VfB Mühlburg tritt beim Karlsruher Fan und wird ſich einen weiteren Sieg kaum entgehen laſſen. Zwar gab es in den Karlsruher Lokal⸗ treffen ſtets knappe Entſcheidungen, aber der KW 8iſt doch augenblicklich zu ſchwach, als daß man ihm eine Chance gegen die ſtarken Mühlburger einräumen könnte. Die Sp⸗ Vgg Sandhofen empfängt den Freiburger FC, gegen den ein Erfolg nicht ausgeſchloſſen iſt. Die Sandhöfer, die den SV Waldhof ſchlugen und gegen den VfR unentſchieden ſpielten, haben das Zeug, auch die in der Abwehr ſtarken Sidbadener zu bezwingen. Ruby Baden— Württemberg/ Südweſt Dem Frankfurter Rugbytreffen zwiſchen Südweſt und Baden ſollte am kommenden Sonntag in Heidelberg eine Begegnung zwiſchen Baden und Württemberg folgen. Da die Schwaben aber augenblicklich keine komplette Fünfzehn ſtellen können, tritt in Heidelberg eine kombinierte Mann⸗ ſchaft der Bereiche Württemberg und Südweſt an. Damit dürfte auch gleichzeitig die Gewähr für ein gutes Spiel ge⸗ geben ſein und die Frage nach dem Sieger iſt kaum zu be⸗ antworten. Folgende Mannſchaften ſind gemeldet: Baden: Bender; Baur, Koch, Lenz. Kuhnle; Zaff, Dr. Loos; Eck, W. Kuhnle, Hahnemann; Merſinger, Voth; Heller, Karch, Ehhalt(alle Heidelberg). Württemberg⸗Südweſt: During ⸗.; Dr. Dehmel ⸗S., Frye⸗S., Becker⸗S., Ilg⸗W.; Fiſcher⸗S., Sauter⸗W.; Kir⸗ bach, Neumeiſter, Behr(alle.): Schüle, Rockenbach(beide .); Derleth⸗S., Schlotterbeck⸗S., Müller⸗S. 2 VELVETA ist mehr als Köse, ist eine hochfeine All- gaäuer Kösezubereiſung, Enthölf zusätzlich Milch- zucker, Albumine, Vife- mins. Angeklagten gemäß 8 290 Abſ. 2 der Straſprozeß⸗ ordnung Haftbefehl zu erlaſſen.“ Der Oberſtaatsanwalt ſaß ſchon wieder, als der Vorſitzende dem Verteidiger das Wort erteilte. Thomas Gildemeiſter übertraf Hoffmanns Kürze noch.„Ich bitte das Gericht, über den Antrag der Staatsanwaltſchaft zu entſcheiden, aber vielleicht zu erwägen, ob es nicht zweckmäßig und ausreichend erſcheint, lediglich die Vorführung des Angeklagten anzuordnen.“ Mehr ſagte er nicht. Niemand vermochte dieſes völlig paſſive Verhal⸗ ten des Juſtizrates zu begreifen. Schließlich war er der Vater. Abgeſehen davon, daß er der Vertei⸗ diger war. Rätſelhaft. Was war geſchehen?— Es mußte etwas geſchehen ſein. Das war klar. Allen. Auch dem Gericht und dem Oberſtaatsanwalt. Aber was? Auch der Vorſitzende ſchien ſich das zu fragen. „Wir beraten“, ſagte er ruhig, während er ſich langſam erhob. In dieſem Augenblick drang von draußen eine laute Stimme herein. Die Tür wurde aufgeriſſen, und hinter Juſtizwachtmeiſter Tülpe, der— mit dem Rücken zu dem Gericht— vergeblich verſuchte, ſie zu⸗ rückzuhalten, wurde jetzt eine kleine alte Frau ſicht⸗ bar. Trotz des hellen ſtrahlenden Sommertages trug ſie einen unförmigen ſchwarzen Regenſchirm, mit dem ſie zuletzt wahrſcheinlich den Sieg davonge⸗ tragen hatte. Wenn Ihr Haar zu schnell fettig wird, dann [(Fortſetzung folgt.) beruht das auf Uberrei- zung der in der Kopf- 5 7 0 haut befindlſchen Talg- drüsen. Abhilfe schafft regelmäßige Pflege des Kopfes mit milden Mitteln, die kein Alkali und keine Kalkselfe im Haar zurüctlassen, also mit SCHWARZKO PE SCHAUuUNMPON * * t 2 * AA Na Ken 602 Wegen Ueberfullung des Saales belm letzten Vortrag! Wiederholung des Lchtblldervottrages über 90 2 1 6 1 j 1 2 d mit anschllebender Vorführung des Süudseeflims von Senta Dinglreiter am Sonntag, dem 10. November, 16,30 Unr, in der Ner monie, D 2, 6. Ververkauf: umd den bekannten Verkaufsstell Elnlebgebühf 30 Pfennig pro person Geschäftsstelle des REKB ix B 1, des Vohabüd Reichzkolonlalbund NSG Kraft durch Freude Krelsverband Hannheim abt. Volksblidungs gswerkes werk Hochschule für Musik und Theater Mannheim 2 1 ff Sonntag, den 10. November, 11 Uhr vormittags Hermonles sal, D 1. Orcheſterkonzert l ff fffffrffreft ff ff Tanz-Kurs Jepinn 9. November Einzelstunden — jederzeit ELN N.18 v fu 289 17 Tanz-Nurs Jeginn 9. November Einzelstunden — jederzeit— G x o Bes Handhamontha- Aon zugunsten des Winterhilfiswerks ausgeführt von der Tabdharmonlkz-Vereinigmng, Aheingplg- Manben unter Leitung von Handh Lehrer Max NAgeli. Im Casino Sa 31. Mannheim. am Sonniag, 10. Nov., nachm. v. 16 Uhr(ende 10 Wh — a x monika- Eintrittspreis einschl. Steuer RM.—.50.— Karten- vorverkauf bei den Mitgliedern und im Vebun Mannheim, R 1. 1. g8 lokal„Zum Hohenstaufen“, Qu 3. 3. 24048 9 IIBEII E TAglich 19.45 Uhr Jeden Samstag 15.30 Uhr Wehrmächts- und Fremden Vorstellung Eintritt auf allen Plätzen 30 PIg. Gastspiel Sherrier& Gould die grollartigen Tanz-Exzentriker 2 Heg ö oz die herrlichen ung. Equilſbristen Marla Neglia die jugendl. italien. Violin-Virtuosin Ba lt on der lustigste aller Hexer. 27 Diejenige junge Dame (blauer Hut und Jackett), die am Mitt⸗ wochabend(6. 11. 40) zw. 8 u. 9 Uhr in der„Landkutſche“ am Eingang 2. Tiſch rechts, Kopfende, ſaß, wird um Lebenszeichen unter„Nr. 9 Alt-Gold und Silder kauft u wird in Zahlung genomm. Ludwig Groß Inhaberin: Gretel Groß Ww. Uhren-, Gold- und Silberwaren NMannhelm, F 1, 10 Tel. 282 03 Die daststutte tur jedermann Bronners Malzstüb 11 Ja, Staubsauger für höchſte Anſprüche ab Lager. Fernſprecher Nr. 248 78. St4889 ff W. A. Mozart nue lie: Chlodwig Nasberger solsten: Salvatore Salvati une tenor) Nax Fühler flote) Das Hochschulorchester Konzert för Flöte, Herfe und Otchester Altallenische Aflen— Sinfonle-moll Joh. Stegmann glare) im Nu faibt he 15 Dle bellebte ble rrlichen Hochglanz i — vor allem aber: Finke ufstasthe 5 n schönen buntfsfbigen 5 1 Ausführungen g 98 pflegt Ihre Schuh.70.00.40.00.50 . 5.70.00.20.30.80 vertlehert Familien u. 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Nachdem die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in Plankſtadt erloſchen it, werden alle ihretwegen angeord⸗ neten Schutzmaßnahmen, insbeſon⸗ dere die Anordnung vom 7. Sep⸗ tember 1940, aufgehoben. Soweit für die Gemeinde Anordnungen mit Rückſicht auf die Seuche in Nachbargebieten erlaſſen wurden, bleiben dieſe beſtehen. Maunheim, 7. November 1040. Der Landrat— Abt. V/81— MANNH EIA Hindenburgbrü Tel. Anruf Nr. Anzeigen ⸗ Franzl ien, Bebel: blseorbalghul scheine u. Radlo deutlich rechts, am 27. 10. kauft laufend(173 1940, Hochufer⸗ ſchrelbe n. Herzogenkiedſtt. Hoist kugen Abzugeb. geg. Be⸗ T 8. 17 Ste vermeiden da⸗ 18 0 9 10896 An- und Verkauf! durch im eig. In. Harniſonftraße 18 Telephon 1 21. tereſſe Irrtümer. IV, rechts. 125 Offene Stellen Aushilfe 8 für 14 Tage für 72 N N Gtasss 5* 6, 8. zur Verwaltung des Eisenlagers gelucht. (einschl. Lagerkartei) gesucht. 1 1, 14, 9 Branchekenntnisse Bedingung. Angebote mit Gehaltsanaprüchen erbeten an Stellengesuche EHsenverk& Apparatebau Seb. 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Nr. 12, Feruruf Nr. 4464 Anzeigen haben in der NM Mae 0 8, 8 fel 775 05 870 guten Erfolg! Anordnungen der NS DA Aus amtlichen Bekanntmachungen entnommen. Kunſtansſtellung des Nachrichten⸗ Stammes. Die Führung des Mannheimer Nachrichten Stammes faßte vor kurzem den Entſchluß, eine Kunſt⸗ ausſtellung zu veranſtalten. Dieſe Ausſtellung hat zunächſt den Zweck, künſtleriſch begabten Jungen un⸗ ſerer Einheit Gelegenheit zu geben, mit ihrem Können an die Oeffent⸗ lichkeit zu treten. Es handelt ſich hierbei hauptſächlich um Zeitch⸗ nungen, wovon viele geeignet ſind, 3. Stock rechts. das Herz eines Kunſtfreundes zu 2 2 — 2 2 5 5 Hergestellt in den persil- Werken erfreuen. Selbſtverſtändlich find, wenn auch nur in geringerem Maße, auch Schntitzereten, künſt⸗ leriſche Baſtel⸗ und Metallarbeiten vertreten. Dieſe Ausſtellung ſoll dabei noch ein Muſter für die Kulturarbeit der HJ auf künſtle⸗ 1 7 Gebiet darſtellen. Wir ſind überzeugt, daß wir mit den aus⸗ geſtellten Arbeiten auch den ver⸗ wöhnteſten Geſchmäckern dienen können. Die Ausſtellung findet am Sonntag, dem 10. November, im Heim des Nachrichten⸗Stammes in F 6, 16 ſtatt und iſt von 10.30 Uhr an geöffnet. Wir laden Sie alle zu bieſer Veranſtaltung recht herz⸗ lich ein. Heil Hitler! Der Nachrichten⸗Stamm des Bannes 171. NS-Franenſchaft, Die Abtei⸗ lungsleiterinnen von Volks⸗ und Hauswirtſchaft, die die Schulung am 6. 11. in K 7 versäumten, haben unverzüglich ihr aterial in I. 9. 7, abzuholen.— Käfertal⸗ Nord: 10. 11., 15 Uhr, Gemein⸗ ſchaf ts nachmittag im Kaffee Zorn, Mannheimer Str. Rotes Kreuz. Auen ere ze und Frauenwerk ſind eingeladen. Berufseiziehungswerk. Für eine Lehrgemeinſchaft Kurzſchrift für Anfänger, die in Kürze beginnt und montags und donnerstags von 20.30 Uhr bis 21.50 U durchgeführt wird, werden noch einige Anmeldungen entgegen⸗ enommen. Die Lehrgemein⸗ ſchaft„Abſchlußte hnik“ eginnt in der nächſten Woche. Am kom⸗ menden Montag, 11. November, beginnt um 17.30 Uhr die Lehr⸗ emeinſchaft Maſchinenſchreiben für Anfänger. Für dieſe Berufs⸗ erziehungsmaßnahme können eben⸗ falls noch einige Intereſſenten angenommen werden. Kd, Sportamt. Freitag, 8. 11. 1 Körperſchule(für Frauen und Männer): 2021.80 Uhr, Pe, ſtalozziſtraße, Eingang Otto⸗Beck⸗ Straße.— Deutſche Gymnaſtik(f. Flauen und Mädchen]: 19—20 Uhr, Gymnaſtikſaal, Goetheſtr. 8. — Schwimmen(für Frauen und Männer): 2021.30 Uhr, Städt. allenbad, Halle 1 und 3. Reiten für Frauen und Männer]: 18 21 Uhr, ½ Reithalle, Schlachthof. Kö, Sportamt. Samstag, 9. 11. Reichs ſportabzeichen[für Frauen und Männer): 15.30 bis 17 Uhr, Stadion(bei ſchlechter Witterung Gymnaſtikhalle).— Reiten(für Frauen u. Männer): Ausreiten Daimler-Benz Aktiengeselschaft Bezug dor nouen Stammaktion In ber außerordentlichen Hauptverſammlung unſerer Geſellſchaft vom 4. November 1940 iſt mit Genehmigung des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums beſchloſſen worden, das Grundkapital von nom. RM. 39 150 000.— auf nom. RM. 50 216 000.— durch Ausgabe von nom. RM. 11 066 000.— auf den Inhaber lautenden neuen Stammaktien im Betrage von je RM. 1000.— mit Gewinnanteilberechtigung für bas Geſchäftsjahr 1940 unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen. Die neuen Stammaktien ſind pon einem Bankenkonſortium übernommen worden mit der Verpflichtung, hier⸗ von nom. RM. 9 783 000.— den Inhabern der alten Stammaktien im Verhältnis:1 zum Bezuge anzubieten. Nachdem die Durchführung der Kapitalerhöhung in das Handels⸗ regiſter eingetragen worden iſt, fordern wir namens des Konſortiums unſere Stammaktionäre auf, ihr Bezugsrecht unter folgenden Be⸗ dingungen auszuüben: 1. Das Bezugsrecht iſt bei Vermeidung bes Ausſchluſſes bis zum 27. November 1940 leinſchließlich) dei ber Deutſchen Bank in Berlin oder deren Filialen in Frank⸗ furt a.., Hamburg, Mannheim. München, Stuttgart oder dei der Commerzbank Aktiengeſellſchaft in Berlin oder Hamburg oder deren Filialen in Frankfurt a.., Maunheim, München, Stuttgart. Wien oder bei der Dresbuer Bank in Berlin oder deren Filialen in Frauk⸗ furt a.., Hamburg, Mannheim, München, Stuttgart oder bei der Crebitanſtalt⸗Bankverein in Wien oder bei der Länderbank Wien Aktiengeſellſchaft in Wien e der bei dieſen Stellen üblichen Geſchäftsſtunden aus⸗ zuüben. Auf ſe nom. RM. 4009.— alte Stammaktien kann eine neue Stammaktie über nom. NM. 1000.— zum Kurſe von 135 27 zu⸗ züglich Börſenumſatzſteuer bezogen werden. Die Bezugsſtellen ſind bereit, den An⸗ und Verkauf von Be⸗ zugsrechten zu vermitteln. 3. Die Ausübung des Bezugsrechts hat gegen Ablieferung des Gewinnanteilſcheins Nr. 8 der alten Stammaktien zu erfolgen. Für die mit dem Bezug der neuen Stammaktien verbundenen Sonderarbeiten wird die übliche Proviſion in Anrechnung ge⸗ bracht. Sofern jedoch die Gewinnanteilſcheine mit einem nach der Nummernfolge geordneten Verzeichnis bet den vorſtehend genannten Stellen direkt am zuſtändigen Schalter eingereicht werden und ein Schriftwechſel hiermit nicht verbunden iſt, er⸗ folgt der Bezug koſtenfrei. Die Gewinnanteilſcheine ſind auf der Rückſeite mit der Firma bzw. mit dem Namen und der Adreſſe des Einreichers zu verſehen. 4. Ueber die bezogenen neuen Stammaktien werden zunächſt nicht übertragbare Kaſſenquittungen ausgeſtellt. Die Auß reichung der neuen Stammaktien erſolgt baldmöglichſt nach Fertigſtellung gegen Rüchlteferung der Kaſſenguittungen durch dieſenige Stelle, die die Beſcheinigung ausgeſtellt hat, vorausſichllich in etwa zwei Monaten. Die Stellen ſind berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legitimation des Vorzeigers der Kaſſenquittungen zu prüfen. 5. Die Zulaſſung der neuen Stammaktien an den Börſen zu Berlin, Frankfurt a.., Hamburg, München, Stuttgart und Wien wird baldmöglichſt beantragt werden. 1039 Stuttgart⸗Untertürkheim, den 8. November 1940. Daimler-Benz Aktiengesellschaft Voranmeldung täglich in der eit von 12 bis 15 Uhr, Fernruf Dr, Klssel Dr. Haspel Eine übertagende Filmſchöpfung Profeſſor Carl Froelichs— zum faſzinierenden Erlebnis geſtaltet durch 6 ZARA LEANb ER- WIV BIREEI Ein neuer Großfilm der Ufa kühn geplant und gewaltig vollendet! i* Ferner wirken mit: Maria Koppenhöfer- lotte Noch- Axel von Ambesser- Frledrich Benfer- Will Quadflieg- W. Süßengutn- H. Hübner- Erich Honto Spielleitung: Sarl Froelleh- Musik: Theo Mackeben Das große Ereianis, ein Höhepunkt der Spielzelt! Schicksal, Triumph und Untergang eines königlichen Herzens, eines unerhörten Lebens! DIE DEUTZ eKREIZWOeHENSeHAU Ehren- und Freikarten bis auf weitere sufgehoben. Für qugendliche nicht zugelesen Mesniese hedte!.15.45.30 GUFA-PRDA STO Wegen des zu elwottenden großen Andranges Bſtten wir unsere verehtl. Besucher, die Nechmittegs- Vorstellungen zu bevorzugen. füt die Abendvotstellung..50 Uhr, Ist ein Vorvefkauf errichtet. Detektiv ilme die auch Mannheim begeisternwerdent Ein Frauenschieksal ergreitend u. lahenswahr! Tcbermolgen Jöbnia iusenss a- 19.30 Unt Ein Meisterabend froher Unterhaltung auberhalh des Veranstaltungs- Ringes Marita Ab heute 2 db: Eine schauspielerische und mische Spitzenleistung! endunklongs. — der Liebling aller Rundfunk- hörer, die berühmte deutsche Vortragskünstlerin entzücken- der Kinderlieder u. köstlicher Parodien aus Papier zum Selbſtaufrollen Dr. Alex. Geimer prompt lieferbar! der meisterliche Ansager und Plauderer Twele ein: EThardl E 2, 1 der lustige Dichterkonwonist Feruruf 22913 am Flügel L. und F. Rag „Der Jongleur ist gut“ der Hedg Pfundmaqr der ersten Solotanzerin von der Der Film der großen Darsteller: Wiener Staatsoper Ferdinand Marian 9 lona's Dalmatiner Kristina Söderbaum Ein hervorragender Dressurakt 1 jeh 6 inrie eorge olf schiekle 85 11 9 Werner Krauß der ausgezeichnete Pianist Eugen Klöpfer Hilde v. Stolz f Albert Florath 9 NEUESTE WOCHENScHAU Ein Veit-Harlan-Film der Terra Kunstsfrasse N. 3/4 Karten m1 RM.— bis.— bei Heckel. O 3, 10, Verkehrsverein Plankenhof, Musikhaus Planken O 7. 13, Buchhandig. Pr, Til mann, P 7. 19, Zinarrenkiosk Senne Schleicher am Taktersall.- In E Sie Ludwigshafen: Kohlerkiosk am 3 Ludwigsplatz. 8 preiswert Jugendliche ab 14 Jahren lassen nach dem Roman„Die beiden Dierfsberg von Renate Uhl Ohristl. Kunst Deutsche Abeltetr NSG Kraft 80 e 2 zugelass Allr. Selioenbale, Aunueliese Vſalig 5 8 e ſalonal Thegterwenen 2 Ein Film der 2 glatt und ge- Märkischen Fümgesellschaft 8 5 2 direktion Heinz Hollmeister] 312 Ein Lustspie! aus unserer Zeit eauibl zeta Die ſib a a 9 mit 7 Freliag, den 8. November 1940 5. i f Fr. 54 Miete F Nr. 5 Ludwig Schmitz- Jupp Hussels CFC Eiſdienst! neee Kreysler Josefine bora Ingeborg l 5 Nedn Rant- ina carstens Ingeborg v. Kusserow e e ee Lagerungen Auslieferung Notre-Dame es ö 2 7 dr 1 Splelleſtung: Otto Linnekogel use: Werner Bochmenn Fransporte A en d e e 101.. 8 5 Lie derwald& PaulHluso ven Leopold Wilk u. Franz Schmidt Splelleltung: Georg Zoch- Husik: Dr. Eichettz Vom höchsten Liebesglück zum tiefsten Leid führt der We einer jun- Fernruf 43932 Anfang 10 Uhr Face nach i 15 Uhr zen, schönen Frau. Noch ehe sie Mutter wird. verläßt sie der Mann. 5 dem sie mit ihrem ganzen Sein gehörte. Bitter enttäuscht, allein mit 2 2 ihrem Kind. wird ihr ein Anderer Halt und Stütze. In dem Auzen- 4— Ludwig Schmitz 8 lupp Hustels blick. als sie diesen Anderen zu lieben beginnt, tritt in ihr Leben 8 1 wiederum der, der sie einst verließ. Besteht ihre neue Liebe die die beiden Unzertrennlichen Feuerprobe, oder ist die Vergangenheit stärker als die Gegenwart? fomlefe 1 für Millionen Deutsche heute längst ein fester Begriff für EON O 1 Frohtinn, Helterkeit u. befrelendes lachen! Im Vofpfostemm: Die Deutsche Wechenschau! Man Nu zin . Leo Peukert 5.45.00.30 Im Vorpfogtomm: Die Deutsche Wochenschau Ne ute Premi erel CONTINEN Tal in dem spritzigen Ufa- 5 lugendliche i 1 Lustspiel 5 51 9 p 7. 23 n Ic 1 15 L 5 7 5 nicht zugelassen! 1. Anfangsreiten: 11.5, Ruf 240 86 naschinen N Ruf 23902.00.15.30 Jugdl. nicht zugel. 5 3 5 3 8 Ein Veit-Harlan-Film . der Terra Sonntag vormitt. 11 Uhr: Früh Vorstellung Sonntag vwormitt. 11 Uhr: Früh-Vorstellung 19 N 1 ugend 3 Ahr. a MichkELIANK EIO 7 DiE WIEGE EUROPAS. Eine hochaktuelle Fümreise nach den LAndern am ö l. MITTETMEIR ee 14. und lelizte Mliederhelung! 5 Italien, Griechenland. Turkel, Agypten, Nordafrilks r