34 Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: in un. Geſchäftsſt. abgeh. 170., dch. d. rei Haus monatl..70 M. u. 80 Pf. Trägerl. 5 oſt.00 M. ohne ZIlluſtr.,.30 M. mit Illuſtr einſchl. Poſtbef.⸗Geb., zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Neciſcherſtr. 1. FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgenden Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer Neues Tageblatt eimeprel 0 Pla: Anzeigenpreiſe: 22 am breite Millimeterzeile 12 Pfg. 79 mm breite Teztmillimeter⸗ zeile 65 Pfg. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreise gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12 keinerlel Nachlaß gewährt beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Allgemein 1 Bei Zwangsvergleichen od Konkurſen wird Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an Gerichtsſtand Mannheim. Mieus lag. 12. November 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—8. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Rema zeit Mannheim 151. Jahrgang— Nummer 313 Kurswechſel in London? Herzlicher Empfang Molotows in der Reichshauptſtadt Churchills Stern im Einken? Soll Außenminiſter Halifax durch Eden erſetzt werden? [(Drachtbericht unſ. Korreſpondenten) — Nom, 12. November. Wie über San Sebaſtian aus London gemeldet wird, beginnen die Zeitungen, ſich offen mit den Widerſprüchen zu beſchäftigen, die Chur⸗ chills letzte Rede enthält. Auch die Anfragen von konſervativen Abgeordneten, wie Southlyx und Harris und den Mitgliedern der Arbeiterpartei Lee Smith und Bellinger zeigen, daß Churchills Stern im Sinken iſt. Der„Daily Expreß“ ſpricht die allgemeine Kritik an der Regierung mit den Worten aus: „Wir ſind ſo ſchnell wie die langſamſte unſerer Fabriken und ſo ſtark wie der ſchwächſte unſerer Geleitzüge. Der Sieg iſt fern und wir hoffen, ihn mit Kanonen zu erzwingen, die wir noch nicht haben und mit Flugzeugen, die noch in der Fabrik ſind.“ Auch„Daily Mail“ und„Daily Herald“ ſprechen un⸗ umwunden ihre Unzufriedenheit mit Chur⸗ chill aus. Gleichzeitig wird auch von dem Rück⸗ tritt von Halifax geſprochen, deſſen Nach⸗ folger Eden werden ſoll.„Glasgow Herald“ teilt mit, Halifax hätte ſich gleichzeitig mit Chamber⸗ lain zurückziehen wollen und ſei nur auf dringendes Bitten von Churchill im Amt geblieben. In Rom nimmt man die Gerüchte über den möglichen Kurswechſel in London mit Gleichgül⸗ tigkeit auf, denn ein etwaiger Perſonuen⸗ wechſel in der engliſchen Regierung kön ute nichts au der Eutſchloſſen heit der Achſenmächte ändern, den Krieg, mie der Führer in ſeiner Münchener Rede erklärt hat, bis zum ſiegreichen Ende durchzuführen. So ſchreibt denn auch der„Popolo di Roma“:„Uns iſt es gleichgültig, welcher von den beiden Män⸗ nern, die gleichermaßen eine ſchwere Verantwortung tragen, an der Spitze des Foreign Office ſteht. Man kann angeſichts der inneren Zwiſtigkeiten in Eng⸗ land nur feſtſtellen, daß die Demokratien auch in Kriegszeiten ihr Syſtem nicht ändern, und daß ſie gerade durch ihre unheilbaren Fehler zum Tode ver⸗ urteilt ſind.“ Molotow in Berlin eingetroffen v. Ribbentrop und Generalfelomarſchall Keitel empfangen den ſowielruſſiſchen Gaſt (Funkmeldung der N M.) . Berlin, 12. November Am Dienstagvormittaa traf der Vorſitzende des Nates der Volkskommiſſare der ÜUdsSqt und Volks⸗ kommiſſar für auswärtige Angelegenheiten, W. M. Molotow auf Einladung der Reichsregierung zu einem mehrtägigen Deutſchlandsbeſuch auf dem An⸗ halter Bahnhof in Berlin ein. In ſeiner engeren Begleitung befanden ſich außer dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter in Berlin Schkwarzew, der bereits zur Greuze eutgegengefahren war, der Volkskommiſſar für Hüttenweſen Tewoßjan, der Stellvertretende Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten De⸗ kaupſom, der ſtell vertretende Volkskommiſſar des In⸗ Molotow nern Merkulow, der ſtellvertretende Volkskommiſſar für Außenhandel Krutikow und die ſtellvertretenden Volkskommiſſare für die Flugzeuginduſtrie Belandin und Jakowlew. Der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ri b⸗ beutrop hieß den Präſidenten Molotow auf dem Bahnſteig herzlich willkommen. Ferner waren Ge⸗ neralfeldmarſchall Keitel, Reichsminiſter Dr. Lammers, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Reichsführer/ Himmler, der Stabschef der SA Lntze, Reichspreſſechf Dr. Dietrich, der Korpsführer des NS Hühulein,„⸗Ober⸗ gruppeuführer Heißmeyer, der Kommandant von Berlin Generalleutnant Seiffert, General der Polizei Daleguege, Bürgermei⸗ ſter Steeg und weitere führende Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht zur Begrüßung er⸗ ſchienen. Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes von Weizſäcker, die Staatsſekretäre Bohle und Keppler waren mit den leitenden Beamten des Auswärtigen Amtes gleichfalls an⸗ weſend. Vom Diplomatiſchen Korps in Berlin hatten ſich der chineſiſche Botſchafter Chen Chieh, der türkische Botſchafter Gerede der Kaiſerlich⸗Japaniſche Bot⸗ ſchafter Kuruſu und der Königlich⸗Italieniſche Ge⸗ ſchäftsträger Botſchaftsrat Zamboni als Vertreter des von Berlin abweſenden Botſchafters Alfieri ein⸗ gefunden. Präſtdent Molotow und Reichsaußenmiuiſter von Ribbentrop ſchritten nach der Begrüßung die Front der vor dem Bahnhof angetretenen Ehrenkompanie ab. Sodann geleitete der Reichsaußenminiſter Herrn Molotow zum Schloß Bellevue, wo der Chef der Präſidialkanzlei des Führers, Staatsminiſter 15 Meißner, den Gaſt und ſeine Begleitung emp⸗ ug. Der Empfang ([(Funkmeldung der NM Z. E Berlin, 12. November. Für den Empfang des Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſſare Präſident Molotow war der Anhalter Bahnhof würdig geſchmückt worden. Reiches Grün, herrliche Chryſanthemen gaben den Hintergrund, über dem die Fahnen des Reiches und der UdSSR zum Empfang grüßten. Auf dem Bahnſteig hatten ſich neben dem Reichsminiſter des Auswärtigen zahlreiche führende Männer von Staat, Partei und Wehrmacht eingefunden. Am Zuge begrüßte Reichsaußenminiſter von Ribbentrop als erſten den Vorſitzenden des Rates der Volks⸗ kommiſſare Molotow. Anſchließend ſtellte der Reichs⸗ außenminiſter dem Präſidenten Molotow die zur Begrüßung erſchienenen Perſönlichkeiten vor. Vom Bahnſteig geleitete der Reichs miniſter des Auswärtigen den Gaſt der Reichsregierung durch die feſtlich geſchmückte Empfangshalle auf den Bahnhofs⸗ platz. Dort hatte eine Ehrenkompanie der Wehrmacht Aufſtellung genommen. Unter den Klängen des Präſentiermarſchas ſchritt Präſident Molotow die Front der Ehrenkompanie ab. Anſchlie⸗ ßend beſtieg der Vorſitzende des Rates der Volkskom⸗ mſſare zuſammen mit dem Reichsaußenminiſter den Wagen, um ſich zum Schloß Bellevue zu begeben, wo die ruſſiſche Abordnung für die Zeit ihres Berliner Aufenthalts Wohnung genommen hat. Am Portal des Gäſtehauſes der Reichsregierung empfing den Präſidenten Molotow Staatsminiſter Dr. Meißner. Er begrüßte ihn hier als der Haus⸗ herr und geleitetet ihn in ſeine Räume. Erſte Veſprechung bei Ribbentrop (Funkmeldung der NM.) +E Berlin, 12. November. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ bentrop empfing am Dien tagmittag den als Gaſt der Reichsregierung in Berlin weilenden Vorſitzen⸗ den des Rates der Volkskommiſſare der UdSSR. und Volkskommiſſar für auswärtige Augelegenhei⸗ ten Herrn W. M. Molotow, zu einer Beſprechung. „Ich kann es beweiſen“ Senſationelle Beſchuldigungen gegen Lord Beaverbrook Drahtbericht unſeres Korreſpondeten — Genf, 12. November. Großes Aufſehen erregte in London die Anklage⸗ erhebung gegen einen gewiſſen William Erneſt Frank Jones aus Bournemouth, der als ein frü⸗ herer„Berater der chineſiſchen Regierung“ bezeichnet wird. Jones hatte den engliſchen Polizetbehörden eine ſenſationelle Anzeige gegen Lord Bea verbrook gemacht. In dieſer Anzeige be⸗ ſchuldigte er Lord Beaverbrook, der Führer einer geheimen Verbrecherbande zu ſein, die ſogar über private-Boote verfüge. Lord Beaverbrook und ſeine Leute ſeien ver⸗ antwortlich für die Torpedierung des britiſchen Schifſes im Atlantik im September 1940, das 89 britiſche Kinder an Bord hatte. Die Staatsanwaltſchaft erhob nach dieſer Anzeige Anklage gegen Jones wegen Beleidigung. Beim erſten Verhör erklärte Jones, er bleibe bei ſeinen Angaben und habe alle Einzelheiten der Haupt⸗ polizeikommiſſion von Scotland Yard mitgeteilt. Man habe ihn gefragt, ob er ſich des ungeheuren Ernſtes ſeiner Angaben bewußt ſei, worauf er ruhig antwortete:„Was ich ſage, iſt alles wahr. Ich kann es beweiſen.“ Der Prozeß gegen Jones ſoll in allernächſter Zeit, wahrſcheinlich in geheimer Sitzung, ſtattfinden. Bemerkenswerterweiſe berichtet über die Aktion nur der„Daily Herald“. Lebeusmittelkarten in Bulgarien. Die bulgariſche Regierung hat ſich entſchloſſen, mit Wirkung vom 15. November ab Karten für die wichtigſten Lebens⸗ mittel einzuführen. Clukas verſenkten 44000 BRZ! Erſolgreicher Vorſtoß von Verbänden des italjeniſchen Fliegerkorps (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 12. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt ke⸗ kannt: Die geſtern bekanntgegebenen Vergel⸗ tuugsangriffe deutſcher Kampfverbände gegen London in der Nacht vom 10. zum 11. November haben in den Verkehrsanlagen nörd⸗ lich von Warmwood, Scrubs und im Stadt⸗ gebiet von Willesden, Harlesden und South⸗ Acton große Brände hervorgerufen. Ein Groß⸗ gaswerk erhielt mehrere ſchwere Treffer. Im Stadtteil Leyton ſowie in Bermondſey entſtan⸗ den weitere ausgedehnte Brände. In einem Werk der Flugzeuginduſtrie bei Birmingham wurden ſtarke Stichflammen im Ziel beobachtet. Auch im Laufe des 11. November griffen Kampfflugzeuge trotz ſchwierigſter Wetter ⸗ lage London ſowie zahlreiche kriegswichtige Betriebe in Süd⸗ und Mittelengland an. Dabei gelang es, bei Slongh ein Motorenwerk, bei Bir⸗ mingham eine Gasfabrik und Induſtrieanlagen, bei Oxford ein Rüſtungswerk u. bei Folkeſtone eine Brücke ſchwer zu treffen. 1 Sturzkampfverbände griffen, wie bereits ge⸗ meldet, im Seegebiet ſüdoſtwärts Harwich einen ſtark geſicherten britiſchen Geleitzug an. Trotz heftiger Flak⸗ und Jagdabwehr gelang es, ſieben Handelsſchiffe mit etwa 44000 BRT z u verſenken, fünf weitere ſchwer zu beſchä⸗ digen. 5 Ein Fernaufklärer verſenkte im Atlantik einen Frachter von 2500 BRT. i Seeflugzeuge erzielten Volltreffer auf zwei britiſchen Handelsdampfern mit zuſammen 14 000 BRT. Es kam am Tage zu heftigen Luft⸗ kämpfen, in deren Verlauf 14 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen wurden. Der Gegner unternahm in der Nacht zum 12. November keine Einflüge in das Reichs⸗ gebiet. Bei den Kampfhandlungen am 11. November zeichneten ſich Verbände des italieniſchen Fliegerkorps durch einen erfolgreichen Vorſtoß gegen einen Hafen an der engliſchen Oſtküſte aus. Dabei kam es zu ſtärkeren Luft⸗ kämpfen, in deren Verlauf die italieniſchen Jä⸗ ger 7 britiſche Jagdflugzeuge abſchoſſen. Die geſtrigen Geſamtverluſte des Feindes betrugen 22 Flugzeuge, davon eins durch Flakartillerie. 7 deutſche und 6 italieniſche Flugzeuge werden vermißt. Mißolückte engliſche Lufllorpedoangriffe ö dnb. Berlin, 11. November. Am 10. Nopember 1940, nachmittags, wurde ein deutſcher Sperrbrecher in der weſtlichen Noröſee von zwei engliſchen Flugzeugen mit Lufttorpedos ange⸗ griffen. Das gutliegende Flakfeuer des deutſchen Kriegsfahrzeuges hinderte die britiſchen Flugzeuge am treffſicheren Zielen. Der deutſche Sperrbrecher konnte durch geſchicktes Manöprieren den abgeſchoſſe⸗ nen Torpedos ausweichen und kechrte wohlbehalten in ſeinen Stütspunkt zurück, * Ilalieniſche Siegesgewißheit Von unſerem römiſchen Korrepondenten — Rom, 10. November. Nach wie vor ſteht die Führerrede im Vor⸗ dergrund des politiſchen Intereſſes in Italien. Die offiziöſe„Römiſche Informations⸗Agentur“ for⸗ muliert die italieniſche Zuſtimmung mit folgenden Sätzen:„Die Anſprache Hitlers an die Getreuen der alten Garde, die ſich in München um den Führer und die Blutfahne verſammelt haben, hat auch in Italien ein weites Echo gefunden. Man betont in Rom beſonders die Entſchloſſenheit der Rede. Das letzte Mal— vor der jetzigen Phaſe des Krieges, die durch die methodiſchen Vergeltungsaktionen der Luftwaffe über der engliſchen Inſel gekennzeichnet wird— hat der Führer eine Mahnung an den Geg⸗ ner gerichtet. Aber dieſe Mahnung, auf die man nicht gehört hat, iſt nicht- noch einmal ausgeſprochen wor⸗ den. Es iſt überflüſſig, daß London jetzt das Ter⸗ rain ſondiert und in neutralen Kreiſen das Gerücht verbreitet, die Achſenmächte hätten die Abſicht, Vor⸗ ſchläge für eine Uebergangslöſung zu machen. Auf eine Uebergangslöſung hofft unein⸗ geſtandenermaßen nur der Feind. Dieſes Manöver iſt kürzlich wiederholt worden: Der Führer hat es aufgedeckt und mit einem Schlage verurteilt. Keine Uebergangslöſung! Kein Kom⸗ promiß! Die bereits erfochtenen Siege, die Ge⸗ wißheit weiterer Erfolge, die Geſchloſſenheit der bei⸗ den verbündeten Völker, die Einſatzbereitſchaft ihrer Streitkräfte, der Arbeitsrhythmus ihrer vollkommen intakten und noch weiter ausgebauten Induſtrien, all das rät, ja befiehlt geradezu, erſt nach der letzen Etappe des Marſches anzuhalten, die für Italien ebenſo wie für Deutſchland nicht Frieden, ſondern Sieg heißt. Der Führer hat die Neuordnung des Europas von morgen dieſes Mal nur erwähnt. Tat⸗ ſächlich braucht dieſes Thema erſt am Ende des Kon⸗ flikts behandelt zu werden. Zur Zeit beſchäf⸗ tigt uns der Krieg und nur der Krieg. England ſelbſt trägt die Schuld daran, daß er zu einem Krieg auf Leben und Tod geworden iſt. Es kann nicht auf Unentſchloſſenheit bei einem Gegner rechnen, der es iſoliert, vom Kontinent verfagt, blockiert und tödlich getroffen hat, und der ſich an⸗ ſchickt, ſeine letzten europäiſchen Anhängſel und ſeine Stützpunkte im Mittelmeer zu vernichten.“ Dieſe Ausführufgen zeigen die ganze Entſchloſ⸗ ſenheit und Siegesgewißheit, die Italien ebenſo wie Deutſchland beſeelt und die auch in den Kommen⸗ taren zum Ausdruck kommen, die die Preſſe wei⸗ terhin der Führerrede widmet. So erklärt der „Meſſaggero“ der Sieg müſſe vollkommen und kompromißlos ſein, damit England ein für allemal aus den europäiſchen Angelegenheiten und aus dem Mittelmeer ausgeſchaltet werde, und die neue europäiſche Ordnung den Prinzipien ent⸗ ſpreche, aus denen der Nationalſozialismus und der Faſchismus hervorgegangen ſind. In dieſem Zuſammenhang verdient auch die Rede Erwähnung, mit der der letzte italieniſche Bot⸗ ſchafter in London Baſtjianini in Florenz geſtern das neue Studienjahr des Inſtituts für faſchiſtiſche Kultur eröffnet und in der er über die Gründe und Ziele des Krieges geſprochen hat. Baſtianinf führte aus, daß der Krieg ſeinen tiefſten Urſprung in dem gemeinſamen Kampf Deutſchlands und Italiens gegen die Ungerechtigkeiten des Syſtems von Ver⸗ ſailles hat, mit dem die reichen Demokratien ihre Herrſchaft über die armen Völker verewigen woll⸗ ten. So iſt der Krieg zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen zwei verſchiedenen ſozialen Ordnungen und Weltanſchauungen geworden. Baſtianini ſagte wört⸗ lich:„Der Krieg der Demokraten im Namen des Gottes Gold iſt eine Ketzerei.“ Nicht nur die militäriſche Lage, ſondern auch die diplomatiſche politiſche Situation recht⸗ fertigt nach römiſcher Anſicht die erwähnte ausge⸗ ſprochene Siegesgewißheit. Die Zuſammenkünfte und Beſprechungen, die der Führer mit dem Duce, General Franco und Marſchall Pötain gehabt hat, das Treffen zwiſchen Franco und Salazar, der bevor⸗ ſtehende Beſuch Molotows in Berlin zeigen nach hieſiger Auffaſſung, daß England völlig aug den europäiſchen Fragen ausgeſchaltet iſt, und daß die Londoner Hoffnungen und Bemühungen, doch noch in irgendeinem europäiſchen Lande Anſatzpunkte zu gewinnen, endgültig vernichtet ſind. Die angekündigte Reiſe Molotows nach Berlin hat in Rom in dieſem Zuſammenhang ſtärkſtes Intereſſe hervorgerufen, und die Blätter teilen die Nachrichten dementſprechend in großer Aufmachung mit. Der Berliner Beſuch Molotows beſtätigt, wie Virginio Gayda im„Giornale 'Italia“ andeutet, die römiſche Ueberzeugung, daß Sowjetrußland ſich durch den Abſchluß des Dreier⸗ paktes zwiſchen Deutſchland, Italien und Japan keineswegs in die Arme Englands hat treiben laſſen, ſondern hier klar erkannt hat, daß der Dreier⸗ pakt nicht ruſſiſche Intereſſen berührt und daß auch die Sowjetunion von der vollkom⸗ menen Ausſchaltung Englands aus allen euro⸗ päiſchen Problemen nur zu gewinnen hat. Man ſtellt in Rom feſt, daß Churchill in ſeiner letzten Rede die engliſche Niederlage faſt zu⸗ gegeben hat. Seine Erklärung„Wir können nur ſagen: wir ſind noch am Leben“ iſt nach römiſcher Auffaſſung ein unverhülltes Eingeſtändnis des Zuſammenbruchs. Der„Meſſaggero“ bemerkt in dieſem Zuſammenhang:„Die Erklärungen des engliſchen Premierminiſters zeigen, in welchem Maße er Wirklichkeitsſinn und Verantwortungs⸗ gefühl verloren hat. Unter den vielen Verſiche⸗ rungen, die er abgegeben hat, wird nur eine all⸗ gemeine Zuſtimmung finden, die nämlich, in der er ſagt, daß ſein Aufſtieg zur Macht und ſeine Kriegs⸗ führung gleichbedeutend ſind mit den ſchwerſten Niederlagen Englands.“ Auch im Südoſten Europas, der Italien während ſeines Krieges gegen Griechenland be⸗ greiflicherweiſe beſonders intereſſiert, ſind, wie man in Rom feſtſtellt, öͤie öiplomatiſchen Intrigen Englands fehlgeſchlagen: Es iſt kein allge⸗ meiner Balkankrieg ausgebrochen. Rumänien und Bulgarien ſtehen feſt auf der Seite der Achſenmächte; auch Jugoſlawien hat deutlich zu verſtehen gegeben, daß es nichts mit Angelegen⸗ heiten zu tun haben will, die es nichts angehen. Rauchen Sie als Renner aKa 5, I Aouchen Sie kritiſch prüfend, und Sie werden ſelbſt feſtſtellen, daß zum wahren Rauchgenuß beſſere Cigaretten gehören, bei denen man jeden Zug genießeriſch auskoſten Kann. Die Lage [Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 12. November. Die ſowjetruſſiſchen Zeitungen heben hervor, daß Molotow zum erſten Male einen Staatsbeſuch in das Ausland unternimmt. Die „Prawda“ ſchreibt:„Die außerordentliche Bedeutung der Berliner Beſprechungen iſt jedem Sowjetbür⸗ ger heute klar, und die Störungsverſuche Englands werden nach dieſer Reiſe aufhören müſſen.“ Die zIsweſtija“ ſchreibt, Molotows Beſuch in Berlin herbe friedliche Aufgaben. Die Anmaßung einer Weltherrſchaft Englands und die Hoffnungen Eng⸗ lands würden allein durch die Tatſache dieſes Be⸗ ſuches widerlegt. Auch die übrigen Moskauer Zei⸗ tungen ſchreiben über Molotows Berliner Reiſe mit dem Hinweis auf das deutſch⸗ruſſiſche Abkommen vom Auguſt 1939 in beſonderer Aufmachung. Die neutralen Preſſemeldungen von geſtern abend, ſo beſonders die ſchwediſchen Zeitungen, ſtellen einen niederſchmetternben Eindruck in Eng⸗ land feſt, bas ſich vor einer neuen ſchweren diploma⸗ tiſchen Niederlage ſehe. Auch in Schweden ſchenkt man der Berliner Reiſe des Volkskommiſſars für die auswärtigen Angelegenheiten die größte Beach⸗ tung. Die freundſchaftlichen Beziehungen, die zwiſchen der Sowjetunion und Deutſchland beſtehen, würden durch die Berliner Beſprechungen vor aller Welt als unangreifbar dokumentiert. ** In den Stockholmer Blättern liegen geſtern Aus⸗ laſſungen zur Lage in England vor. Sie um⸗ faſſen nicht nur die immer heftiger ſich geſtaltenden deutſchen Vergeltungsangriffe und die immer größere Unzufriedenheit weiter Bevölkerungskreiſe, ſondern auch die Depreſſion, die Handel und Wandel ergriffen hat. Zu den Londoner Meldungen ſchreibt „Dagens Allehanda“:„Gegen den Churchill ⸗ Kurs geht eine ſtarke britiſche Unterſtrömung. Das Fehlen der Mehrzahl der Unterhausmitgieder in jeder Sitzung und bei jeder Churchill⸗Rede iſt er⸗ fahrenen Politikern ein erſtes Alarmzeichen. Dazu iſt in den letzten Tagen die ſcharfe Erklärung Ir⸗ lands getreten, es würde einen Krieg gegen England jeder Abtretung von Verfügungsrechten über ſeine Häfen vorziehen, Die Ausſchaltung Englands aus ſeinen europäiſchen Poſitionen wird in London bitter empfunden. Das zeigt ſich in den fallenden Kurſen der engliſchen Staatspapiere. Es werden immer mehr Anzeichen ſichtbar, daß ſich die bisher unter der Oberfläche geübte Kritik an dem Thurchill⸗Kurs un⸗ ter dem Druck der ſich immer bedrohlicher geſtal⸗ tenden Ereigniſſe auch nach außen hervorzuwagen beginnt.“ So weit„Dagens Allehanda“. Am Wochenanfang ſchreibt die Neuyorker Preſſe von unmittelbar bevorſtehender Uebergabe wei⸗ terer wichtiger britiſcher Stützpunkte im Pazifik und im Fernen Oſten an die USA., ob⸗ wohl dies Waſhingtoner Regierungskreiſe bisher genau ſo alſſtreiten wie ſie es auch in rüheren Fllen immer abgeſtritten haben.„World Telegraph“ ſchreibt, das neue Abkommen werde Ende November oder Anfang Dezember unterzeichnet und den Ver⸗ einigten Staaten einen weiteren Zuwachs von Land und Macht bringen. Der Ausverkauf des britiſchen Imperiums geht alſo tatſächlich weiter. Dieſes Mal handelt es ſich um Englands Verzicht auf wichtige britiſche Südſee⸗ Inſeln und um eine Reihe von Flotten⸗ un d Lufkſtützpunkten an der auſtraliſchen Küſte. Herr Churchill verkauft Teil für Teil des einſtmals weltbeherrſchenden britiſchen Imperiums, nur um weitere Katastrophen und Gefahren über⸗ leben zu können. Auch hier hat des Führers Wort in München vorahnende Bedeutung:„Ich werde „Ihnen zeigen, wer vernichtet wird. Eines Tages wird es keinen Churchill mehr geben.“ ** „Stockholms Dagbladet“ meldet aus Dublin:„In ganz Irland finden am Sonntag Maſſenver⸗ ſammlungen und Umzüge für die Aufrechterhaltung der iriſchen Neutralität ſtatt. In Dublin ſprachen Regierungsmitglieder zu den Maſſen, daß Irland den ernſteſten Stunden entgegengehe. aber allen Ge⸗ fahren durch ſeine Einigkeit und unbeugſame Ent⸗ ſchloſſenheit begegnen werde. In Cork ſprach der Staatsſekretär Patrik, Irland habe an England nichts zu geben, wohl aber von England noch Gro⸗ ßes zu fordern, und zwar das von England beſetzte Nordirland.“ Gottesdienſt für Rumäniens König in Vichy. In der orthodoxen Kirche in Vichy fand der erſte Gottes⸗ dienſt für den neuen König von Rumänien Michael J. ſtatt. Marſchall Pétain hatte ſich bei der Zeremonie vertreten laſſen. Londoner Mindeſiens 140 deutſche und italieniſche Maſchinen durchbrachen die Londoner Verteidigung ([Funkmeldung der NM.) + Stockholm, 12. November. Zur Feier des für Deutſchlaud in ſo ſchmäh⸗ licher Erinnerung ſteheuden Waffenſtillſtands⸗ tages von 1918 ſind, wie„Stockholms Tidningen“ und„Dagens Nyheter“ aus London melden, im Jahre 1940 die deutſchen Flieger in pauſenloſen Bombenangriffen über London erſchienen. Mindeſtens 140 Maſchinen brachen, wie„Stock⸗ holms Tidningen“ meldet, in vier Wellen ſchon am frühen Morgen in den Londoner Luftraum ein. In welchen Mengen die deutſchen Flieger die britiſchen Sperren am geſtrigen Montag durchbrochen haben müſſen, zeigt die Meldung von„Stockholms Tidnin⸗ gen“, daß drei Stadtteile Londons an dieſem Tage ſchwer bombardiert wurden. Zur Feier dieſes Waffenſtillſtandstages, dem, wie eine United⸗Preß⸗Meldung im„Dagens Nyheter“ beſagt, London im Zuſtand ununter⸗ brochener Fliegerarlarme erlebte, waren die deutſchen Flieger diesmal in Begleitung ihrer ita⸗ lieniſchen Kameraden erſchienen. Schon um 17 Uhr, als die an dieſem Tage ſchon mehrmals vom Geheul der Sirenen feſtgehaltenen Arbeiter und An⸗ geſtellten in großen Mengen nach Hauſe ſtrömten, gaben die Sirenen Londons das Alarmſignal zum fünften Male. Unmittelbar darauf wurden die Straßen Londons von gewaltigen Detona⸗ tionen erſchüttert, die offensichtlich durch explo⸗ dierende Fliegerbomben hervorgerufen worden ſeien. Alle traditionellen Feierlichkeiten waren in Lon⸗ don diesmal abgeblaſen worben. Wie„Svenska Dagbladet“ in einem Eigenbericht aus London mit⸗ teilt, war auch das Signal, das ſonſt den Beginn des berühmten zwei Minuten währenden Schweigens anzeigte, nicht gegeben worden.„Es hätte zu leicht in Fliegeralarm verwandelt werden können“, fügt din Londoner Korreſpondent des ſchwediſchen Blattes inzu. ö Auch die amerikaniſche Agentur Aſſociated Preß beſtätigt den Erfolg der trotz ſtärkſter Abwehr am Waffenſtillſtandstag durchgeführten Luftangriffe auf London. Die deutſchen Verbände hätten die Küſte in ſo großer Zahl überflogen, daß„viele“ Flugzeuge trotz der britiſchen Verteidigung durchdrangen und zahlreiche Gebäude ſeien getroffen worden. Wäh⸗ rend der Nacht ſeien ebenfalls trotz ſtärkſter Flak⸗ abwehr ſtändig Bombenabwürfe erfolgt. Verſchie⸗ dene Brände ſeien in London ausgebrochen. In kraſſeſtem Gegenſatz zu dieſen neutralen Au⸗ genzeugenberichten weiß der amtliche Bericht des Luftfahrtminiſteriums und des Miniſteriums für die innere Sicherheit über die großen erfolgreichen An⸗ griffe am Montag weiter nichts zu berichten, als daß im Verlaufe des Morgens mehrere Formationen deutſcher Flugzeuge die Südoſtküſte überflogen hät⸗ ten, daß es ab nur wenigen Maſchinen“(1) gelun⸗ gen ſei, London zu erreichen. Andere deutſche Flug⸗ geuge, die verſucht hätten, einen Geleit zug vor der Nordküſte der Grafſchaft Kent anzugreifen, ſeien von den britiſchen Jägern geſtellt und in einem hef⸗ tigen Kampf zurückgewieſen worden. Hier vergißt der amtliche Bericht allerdings die nicht ganz un⸗ weſentliche Tatſache, daß die deutſchen Flugzeuge aus dieſem Geleitzug ſechs Dampfer mit einer Geſamt⸗ tonnage von 37000 BRT verſenkt und mehrere wei⸗ tere Schiffe ſchwer beſchädigt haben. In dem Illu⸗ ſionsbericht heißt es dann weiter, daß an mehreren Orten Südoſtenglandgs und an einigen Stellen des Londoner Gebietes Bomben abgeworfen wurden, durch die Gebäude beſchädigt wurden. Montagnach⸗ mittag hätten deutſche Flugzeuge Städte an der Süb⸗ oſtküſte angegriffen. Der am Dienstagfrüh veröffentlichte Bericht des britiſchen Luftfahrtminiſteriums und des Miniſte⸗ riums für innere Sicherheit ſteht in gleicher Weiſe im Zeichen dieſer geradezu kindiſchen Verſchweige⸗ taktik. Es wird erklärt, daß im Laufe des Montag⸗ nachmittag und Abend„einige vereinzelte Flugzeuge“ unter Ausnutzung des wolkigen Himmels Bomben auf die Gegend von London, die umliegenden Graf⸗ ſchaften und mehrere vereinzelte Punkte in anderen Gebieten Englands abgeworfen hätten. An einer Stelle im Gebiet von London ſei ein Brand entſtan⸗ den und Perſonen ſeien unter den Trümmern ver⸗ ſchüttet worden. Bei Einbruch der Nacht ſei der An⸗ griff„im kleinen Umfange“ wieder aufgenommen worden. Es ſeien einige Bomben auf das Gebiet von London, im Südoſten, in den öſtlichen Graf⸗ ſchaften und im Südweſten abgeworfen worden. Obwohl damit zugegeben wird, daß die deutſchen Angriffe wieder außerordentlich ausgedehnt waren, wird nur von„leichten Schäden“ geſprochen. Die peretteten Orchideen (Funkmeldung der NM.) N + Neuyork. 11. Nov. Nach den Rennpſerden und Windhunden treten nun auch die Lieblingsblumen der britiſchen Pluto⸗ kraten die rettende Fahrt über den Großen Teich an. Wie aus Miami in Florida gemeldet wird, traf dort am Montag— ſorgfältig in 15 Kiſten verpackt — die Orchideenſammlung des Herzogs von Weſt⸗ minſter ein, um in dem bekannten Luxusbadeort das Ende des Krieges abzuwarten. Ganz beſondere Freude und Genugtuung werden hierüber ſtcherlich die zahlreichen Mieter des hochfeudalen Herzogs empfinden, der bekanntlich der größte Grunbbeſitzer in London iſt und aus den Mietsgroſchen der Aerm⸗ ſten der Armen ungeheuere Gewinne einſtreicht. Dieſe Bewohner der herzoglichen Elendsquartiere werden reichlich Gelegenheit haben, an naßkalten Londoner Wintertagen in ihren baufälligen Be⸗ hauſungen bei zerſtörten Fenſterſcheiben an die Orchideen ihres Hausherrn im ſonnnigen Florida zu denken. Engliſches Torpedoboot rammt engliſches-Boot (Funkmeldung der N M3.) + Mailand, 12. Nopember⸗ Wie„Gazzetta del Popolo“ berichtet, ſtieß am Montag in der Straße von Gibraltar ein engliſcher Torpedobvotsserſtörer mit einem engliſchen Unter⸗ ſeeboot zuſammen. Beide Schiffe wurden ſchwer be⸗ ſchädigt und mußten abgeſchleppt werden. gaffenſtillſtandstag unter Vombenhagel Dit, Wellſenſation des Molotow Beſuches „England endgültig iſollert und zum Entſcheidungskampf geſtellt“ Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Genf, 12. November. Die Ankunft Molotows in Berlin bedeutet eine Weltſenſation, die in ihrer Wirkung noch weit Über jene hinausgeht, die ſchon mit dem Abſchluß des deutſch⸗italieniſch⸗fapaniſchen Dreierpaktes verbun⸗ den war.„England iſt jetzt endgültig iſoliert und zum Entſcheidungskampf geſtellt“, ſo heißt es in der internationalen Oeffentlichkeit. Es gibt für das bri⸗ tiſche Imperium kein Ausweichen mehr!“ Der kurze und knappe Wortlaut, in den die Kom⸗ muniqués bisher gekleidet ſind, hat niemanden dazu verleitet, die gewaltige Bedeutung dieſer Ankunft irgendwie zu verkennen. Es iſt das erſte Mal, daß ein Regierungschef des neuen Rußlands ſeine Schritte über die Grenze lenkt und wenn er im ent⸗ ſcheibenden Augenblick dieſes zeitenwendenden Krie⸗ ges dabei den Weg nach Berlin nimmt anſtatt nach London oder Waſhington, 5 ſo wird das als eine Art politiſcher Op⸗ tion für die Achſeumächte gewertet. Die erſte Folgerung, die man aus ihr zieht, iſt die daß die Entſpaunung zwiſchen Moskau und Tokio auf dem beſten Wege ſei. „Die große ruſſiſche Unbekannte läßt endlich die Maske fallen“, ſchreibt z. B. die„Tribune de Gensve“,„und zwar zugunſten der Achſenmächte⸗ Das iſt der gewaltige Eindruck, den man aus den Ereigniſſen ziehen muß, die in der Reichshauptſtadt abrollen werden. London iſt ſich jetzt in Eu⸗ ropa und in Aſien diplomatiſch in die Enge ge⸗ trieben und zum letzten Kampf geſtellt. Die Folgen dieſes neuen Standes der Dinge werden nicht auf ſich warten laſſen, überall, wo Großbritannien noch einen gewiſſen Einfluß gewahrt hat.“ Das genannte Genfer Blatt bringt die geogra⸗ phiſche Teilung in Erinnerung, die dem deutſch⸗ita⸗ lteniſch⸗apaniſchen Dreiepakt zugrunde liegt. Zwi⸗ ſchen der europäiſchen Afrikazone auf der einen Seite und der oſtaſtatiſchen Zone auf der anderen Seite be⸗ findet ſich ein gewaltiges Gebiet. das vorausſichtlich als 55 des neuen Rußlands anerkannt werde. In jebem Falle wohnt man der„Bildung eines gigantiſchen europäiſch⸗aſiatiſchen Blockes bei, der 250 Millionen Angehörige der Achſen⸗ mächte und 180 Millionen des ruſſiſchen Reiches umfaſſen wird.“ Italieniſche A⸗Vool⸗Erfolge im Miktelmeer Griechiſche Angriffe im Epirus von den Italienern abgeſchlagen (Funkmeldung der N MZ.) + Rom, 12. November. Der italieniſche Wehrmachtsdericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: a Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ annt:. In der Nacht zum 10. November hat im mittleren Mittelmeer eines unſerer -Boote einen ſtärkeren engliſchen Flottenver⸗ band angegriffen und deſſen letztes großes Schiff ſicher mit zwei Torpedos, wahrſcheinlich mit einem dritten Torpedo getroffen. Der Verluſt der feindlichen Einheit, die auf Sicherheit aufs ſchwerſte beſchädigt wmrde, iſt als wahrſcheinlich anzunehmen. In der folgenden Nacht errangen unſere auf Fahrt befindlichen U⸗ Boote einen neuen Erfolg, indem ſie zwei Dampfer, die in einem ſtark geſchützten Geleitzug vom zentralen Mittelmeer nach Oſten fuhren, torpedierten und verſenkten. In den erſten Stunden der Nacht zum 12. November griffen feindliche Flugzeuge die Flottenbaſis von Tarent an. Die Flakabwehr des Kriegshafens und der im Hafen liegenden Schiffe hat energiſch eingegriffen. Eine einzige Einheit iſt ſchwer getroffen wor⸗ den. Keine Verluſte. 6 feindliche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen und ein Teil der Beſatzung gefangengenommen. Drei weitere wurden wahrſcheinlich abgeſchoſſen. Im Epirus wurden feindliche Angriffs⸗ verſuche in Richtung auf Kalibaki eren lade Unſere Luftwaffe hat wiederholt ſtarke Bombenangriffe auf militäriſche Jannina, Mezowo, Kaſtoria, Korfu, Lariſſa und auf den Iſthmus des Preba⸗Sees durch⸗ geführt. Alle unſere Flugzeuge ſind zurück⸗ gekehrt. In Nordafrika wurden feindliche moto⸗ riſterte Verbände von unſeren ſchnellen Trup⸗ pen in der Gegend von Alam el Hadſchi(ſübd⸗ öſtlich von Sidi el Barani) in die Flucht ge⸗ ſchlagen. Unſere Fliegerformationen bombar⸗ dierten mit Erfolg den Flughafen und den Bahnhof von Burg el Areb(ſüdweſtlich von Alexandrien], den Flugplatz von Maaten, Ba⸗ guſch, Barackenlager und feindliche Stellungen in Marſa Matruk. 5 Feindliche Flugzeuge warfen Bomben ab bei Derna, wo Wohnhäuſer getroffen und zwei Tote Aegyplen erwartet den Stoß Grazianis England bedauert daher, Griechenland nicht weiter unterſtützen zu können! EP., Stockholm, 12. Nov. Vier nationalitalieniſche Diviſionen und zwei Diviſionen libyſcher Eingeborenentruppen ſtehen nach engliſchen Kairo⸗Meldungen bei Sidi el Barauf bereit, um den italieniſchen Vormarſch in öſtlicher Richtung fortzuſetzen. In London wird dazu erklärt, mit einer italieni⸗ ſchen Offenſive gegen die engliſchen Stellungen im Küſtenſtrich Aegyptens könne für die nächſte Zeit ge⸗ rechnet werden. Die Italiener hätten die erforder⸗ lichen Verbindungswege angelegt und auch für aus⸗ reichende Waſſerzufuhr geſorgt. Von Sidi el Barani bis nach Alexandria, dem größten engliſchen Flottenſtützpvunkt im öſtlichen Mittelmeerbecken, ſind es etwa 400 Kilometer, die nach engliſcher Anſicht beſonders ſchwer zu bewälti⸗ gen ſein ſollen, weil engliſche Kriegsſchiffe in der Lage ſeien, vorrückende italieniſche Truppen zu beſchießen. Die gefährdeten engliſchen Stellungen vor Sidi el Barani ſind vom Kriegsminiſter Eden anläßlich ſeines letzten Beſuches in Aegypten ein⸗ gehend beſichtigt worden. „Nur Flotte und Luftwaffe“ EP. Stockholm, 12. Nov. In der oberſten engliſchen Kriegführung machen ſich, wie Svenska Dagbladet“ erkennen läßt, be⸗ ſtimmte Tendenzen bemerkbar, die auf eine Begren⸗ zung der engliſchen Hilfe für Griechen laud binaus⸗ laufen. Ausſchlaggebend für dieſe Haltung iſt die Notwendigkeit, das enaliſche Mutterland und im Nahen Oſten vor allem Aegypten zu verteidigen. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß Churchill in ſeiner Rede am Sonnabend in der Frage der Unter⸗ ſtützung für Griechenland ſehr zurückhaltend war, und nach dem ſchwediſchen Blatt unterſtreicht man in London erneut, daß es in eine vom feind geſtellte Falle gehen hieße, wenn man jetzt die Verteidigung Aegyp⸗ tens durch Entſendung bedeutender Truppen⸗ ſtreitkräfte nach Griechenland ſchwächen wollte. In London wird nach wie vor allgemein her⸗ vorgehoben, daß nur engliſche Flotten⸗ und Luft⸗ 1 Griechenland merkbar unterſtützen öunten. Den kann England brauchen! EP. Liſſabon, 12. November. Der griechiſche Luxusdampfer„Nea Hellas“, der nach Ausbruch des Krieges zwiſchen Griechenland und Italien aus dem Dienſt zwiſchen Liſſabon und Neuyork herausgezogen wurde, wird doch noch eine Reiſe mit 200 Fahrgäſten von Liſſabon nach Neuyork machen. Dem Vernehmen nach wird ſich das Schiff aber zunächſt nach Gibraltar begeben, wo es mit Ge⸗ ſchützen bewaffnet werden ſoll. Nach der Ankunft in Nordamerika ſoll die„Nea Hellas“ in die Fahrt d wiſchen Kanada und Großbritannien eingeſetzt werden. Ziele von und 10 Verwundete, hanptſächlich moham meda⸗ niſche Kinder, zu beklagen ſind; auf Bengaſt wo die Gefängnisanlagen getroffen und drei tote und 10 verwundete Mohammedaner ge⸗ zählt wurden; in der Gegend von Bardier und Sidi el Barani, ohne Schaden anzurichten. Im Oſtafrika wurden wiederholt feind⸗ liche Angriffe auf Gallabat abgewieſen. Flalieniſche Euſtangriffe auf Kreta EP. Stockholm, 11. Nov. Kreta iſt am Montag mehrere Male von italieni⸗ ſchen Maſchinen angegriffen worden. Im übrigen wird bekannt, daß die engliſchen Stellungen auf Kreta faſt ununterbrochen in Alarmzuſtand zur Luft⸗ abwehr ſtehen und von engliſcher Seite alles unter⸗ nommen worden iſt, um die Luftabwehrmaßnahmen ſchnellſtens zu vervollkommnen. ee Kabel Gibrallar-Malta zerſtört (Funk meldung der NM.) + Mailand, 12. November. Wie die Turiner„Gazzetta del Povolo“ meldet, ſind 20 Kilometer Unterſeekabel zwiſchen Malta und Gibraltar von der italieniſchen Kriegsmarine durch⸗ ſchuitten und wegbefördert worden. Auf dieſe Weiſe ſei den Engländern eines der wirkungsvollſten Hilfs⸗ mittel zur Leitung des Krieges und ihrer Propa⸗ ganda aus der Hand geſchlagen worden. Durch die Eutſernung dieſer 20 Kilometer Unterſeekabel zwi⸗ ſchen Gibraltar und Malta ſei das ganze Gebiet des . und des Orient von London iſoliert worden. Jlalieniſcher Oberſt gefallen EP. Mailand, 12. November. Die Blätter melden den Heldentod des Infau⸗ terie⸗Oberſten Lorenzo d Avanzo an der ägyptiſchen Front, wo er im Kampfe mit überlegenen motori⸗ ſterten Kräften des Feindes gefallen iſt. Er hätte im Weltkrieg in Libyen gedient und als Kommandant des 4. Panzer Regiments in Rom ſich wieder zur Teilnahme am ägyptiſchen Feldzug gemeldet. ö Kaiſer-Geburtstag in Rom Victor Emanuel III.—„Der Siegreiche“ Drahtberichtunſeres Korreſpondenten e Rom, 12. November. Italien feierte geſtern den 71. Geburtstag des Königs und Kaiſers Viktor Emanuel III. Die öffent⸗ lichen Gebäude der zahlreichen Privathäuſer waren beflaggt. Die Preſſe widmete dem Feſttag ausführ⸗ liche Artikel, in denen dargelegt wurde, daß der König nach der Ermordung ſeines Vaters im Jahre 1900 die Regierung unter beſonders ſchweren Ver⸗ hältniſſen übernommen und ſeine Hauptaufgabe im Ausgleich der ſozialen Gegenſätze und in der Stär⸗ kung der Wehrmacht erblickt hat. Den heutigen Krieg eingerechnet, hat Italien unter der Regierung Vik⸗ tor Emanuel III. fünf Kriege geführt. und aus jedem iſt es vergrößert hervorgegangen. So iſt das uralte Haus Savoyen mit Viktor Emanuel III. non der Grafſchaft zum Herzogtum, zum Königreich und ſchließlich zum Imperium aufgeſtiegen. Beſonders heben die Zeitungen des Königs bedeu⸗ tende Rolle bei der Kriegsführung im Welt⸗ kriege, die ihm den Ehrennamen„Soldatenkönig“ eintrug, und an der Machtergreifung durch den Fa⸗ ſchismus hervor. In die Geſchichte wird Viktor Emanuel III., ſo ſchreibt das„Giornale d Italia“ als „Der Siegreiche“ eingehen. Glückwunſchtelegramm des Führers EP. Rom, 12. Nov. Der Führer hat an den König und Kaiſer Viktor Emanuel anläßlich ſeines heutigen Geburtstages telegraphiſch ſeinen Glückwunſch ausgeſprochen. Freimaurerlogen auf Madagaskar geſchloſſen. Wie aus dem Amtsblatt hervorgeht, wurden auf der Inſel Madagaskar von ſtaatlicher Seite die Frei⸗ maurerlogen und ſonſtigen geheimen Geſellſchaften aufgelöſt. Rücktritt des iraniſchen Außenminiſters. Der Schahinſchah nahm das Rücktrittsgeſuch des Außen⸗ miniſters Alam, der aus Geſundheitsrückſichten um ſeinen Rücktritt gebeten hatte, an. 2 163 Irland entſchloſſen, ſich zu verleidigen De Valera beſichtigt die Sicherheitsarmee Deutliche Sprache der Preſſe anb. Madrid, 12. November. Miniſterpräſident Die Valera beſichtigte 6000 Mitglieder der örtlichen Sicherheitsarmee in Caſtele⸗ bar. In einer Anſprache erklärte er die Zeit ſei ge⸗ kommen, daß alle Männer zwiſchen 25 und 30 Jah⸗ ren ſich zu dieſer Armee melden müßten und er⸗ mahnte die Rekruten, ihre Ausbildung ſchnell und gründlich zu vervollkommnen. Abſchließend ſtellte er feſt. daß es nicht notwendig ſei, die Iren auf die Gefahren aufmerkſam zu machen, die ſie umgäben. Wenn aber die Prüfung kommen ſollte, ſo würden ſie die Freiheit, die ſie gewonnen hätten, beſchützen. Die iriſche Preſſe beſchäftigt ſich in Leitartikeln mit der Erklärung von De Valera, daß die iriſchen Häfen immer einen Teil des iriſchen Hoheitsgebietes bildeten. Sie wurden, ſo betonen die Blätter, an Ir⸗ land im Jahre 1938 zurückgegeben. Das britiſche Parlament hat dieſe Vereinbarung ratifiziert. Trotz dieſer Tatſachen iſt die feierliche Vereinbarung aus dem Jahre 1938 jetzt in Frage geſtellt worden. Bei Ausbruch des Krieges hat die iriſche Regierung ihre Neutralität ausdrücklich betont, was von allen Par⸗ teien und der geſamten Preſſe gebilligt wurde. Dieſe Neutralität iſt ſeitdem peinlich und wirkſam aufrecht⸗ erhalten worden. Irgend eine Uebergabe oder Verpachtung von Häfen an einen Kriegführenden würde daher, ſo unterſtreicht die iriſche Preſſe weiter, bedeuten, daß ſich Irland zu einer Kriegshandlung gegen die andere kriegführende Macht bereitfinde. Das wieder würde das Ende der Neutralität bedeu⸗ ten. Die Preſſe betont den Entſchluß des iriſchen Volkes, mit aller Macht Widerſtand zu lei⸗ ſte n. Sie vertraut darauf, daß die engliſche Preſſe⸗ kampagne nicht das Vorſpiel zu einer Angriffshand⸗ lung auf das neutrale iriſche Hoheitsgebiet darſtellt. „Tipperary Star“ ſchreibt:„Wann werden die Bri⸗ ten endlich dieſes Land als ein ſouveränes Land be⸗ trachten? Wenn britiſche Schiffe an der Küſte Spa⸗ niens verſenkt werden, verlangt Großbritannien dann auch den Gebrauch von ſpaniſchen Häfen? Iſt gerade Großbritannien nicht ſehr bedacht darauf, daß Spanien die Neutralität aufrecht erhält, die es um⸗ gekehrt von Irland aber als Opfer verlangt?“„The Nationaliſt“ nimmt eine ähnliche Haltung ein und ſchreibt, daß die Erklärung De Valeras jede Beſorg⸗ nis unter den Kriegführenden über den Gebrauch dieſer Häfen während der Kriegsdauer beſeitigen ſolle. Das Gerede, U⸗Boote liefen ſüdliche und weſt⸗ liche Küſtenhäfen Irlands an, gehöre in das Reich der Fabel. Der Vollzug des Jugendarreſtes Wochenendkarzer bei Waſſer und Brot und hartem Lager ndz. Berlin, 11. Noy. Das neue Erziehungsmittel der Rechtspflege ge⸗ gen Jugendliche, der Jugendarreſt, wird mit ſoforti⸗ ger Wirkung durchgeführt, wie der Reichsminiſter der Juſtiz ſoeben auf einer Tagung der Jugend⸗ richter in Berlin bekannt machte. Der Mintiſter hat nunmehr auch die erforderlichen Durchführungsanweiſungen an die Ju⸗ ſtizbehörden erlaſſen. Danach ſoll der Jugendrichter auf Jugendarreſt erkennen, ſei es als Wochenend⸗ karzer oder Dauerarreſt, wenn Erziehungsmaßre⸗ geln nicht paſſen oder nicht ausreichen und anderer⸗ ſeits Strafe, die den Jugendlichen zum Vorbeſtraf⸗ ten ſtempelt. nicht erforderlich iſt. In der Regel kommt daher Jugendarreſt in Betracht für Fälle, die bisher mit Geldſtrafe, Haft oder Gefängnis bis zu drei Monaten geſühnt wurden. Zu Jugendarreſt werden nicht ſolche Jugendliche verurteilt werden, bei denen bereits der Weg zum Verbrechertum vor⸗ gezeichnet iſt. Neben Jugendarreſt kann auch auf Ergie⸗ hungsmaßregeln erkannt werden. Es emp⸗ fiehlt ſich, wie der Miniſter hierzu bemerkt, die Ver⸗ warnung in Gegenwart des Erziehungsberechtigten oder des zuſtändigen HJ⸗Führers auszuſprechen. Wird Abbitte auferlegt, ſo ſollte ſie vor Gericht ge⸗ leiſtet werden. In manchen Fällen iſt die Auflage, den angerichteten Schaden durch eine Arbeitsleiſtung wieder gutzumachen. eine geeignete Erziehungsmaß⸗ nahme. Geldſtrafen bittet der Miniſter gegen Ju⸗ gendliche nicht mehr zu beantragen. In geeigneten Fällen wird die Auferlegung der Verpflichtung zu prüfen ſein, eine Geldbuße an die NS oder das Winterhilfswerk zu zahlen, etwa in Raten, die dem Arbeitseinkommen des Jugendlichen angepaßt ſind. Die Verhängung und der Vollzug des Jugend⸗ arreſtes muß der Tat möglichſt auf dem Fuße folgen. Eine Ausſetzung der Vollſtreckung des Jugendarreſtes iſt unzuläſſig. Für den Vollzug des Jugendarreſtes beſtimmt der Miniſter u.., daß der Jugendarreſt dem jungen Rechtsbrecher fühlbar zum Bewußtſein bringen ſoll, daß der Staat über der Rechtsordnung wacht und in das Schickſal deſſen eingreift, der ſich au ihr vergeht. Der Jugendarreſt wird in Räumen der Reichsfuſtizverwaltung vollzogen, die nicht zugleich dem Vollzug von Strafe dienen. Im Wochenend⸗ karzer bleibt der Jugendliche für ſich allein. Er wird angemeſſen beſchäftigt. Die Koſt iſt auf Waſ⸗ ſerxr und Brot beſchränkt; ſie wird am Morgen der Entlaſſung und in beſonderen Fällen auch am Mittag vorher durch eine warme Suppe ergänzt. Der Ju⸗ gendliche erhält hartes Lager. Der Arreſtraum wird nur ſolange beleuchtet, wie die Dunkelheit zwölf Stunden überſteigt. Beſuche, die nicht aus erziehe⸗ riſchen oder geſundheitlichen Gründen notwendig er⸗ ſcheinen, ſowie Schriftverkehr werden nicht zugelaſ⸗ ſen. Im Dauerarreſt werden der erſte und der letzte Tag als ſtrenge Tage vollzogen. Im übrigen folgt in den erſten zwei Wochen auf je drei Arbeitstage ein ſtrenger Tag. Der Jugendliche bleibt im Dauer⸗ arreſt für ſich allein. Seine Geſundheit darf unter dem Vollzug nicht leiden. Er erhält ausreichende Koſt einfacher Art und ein Bettlager. Beſuch⸗ und Schriftverkehr ſind nur in dringenden Fällen und regelmäßig nur mit den Eltern möglich. Erdbeben und Petroleumlieferungen Keine Beeinträchtigung der Lieferungen an Deutſchland i Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Belgrad, 12. November. Das Erdbeben, das Rumänien heimgeſucht hat, iſt erfreulicherweiſe in ſeinem geſamten Ausmaß von nicht ſo ſchwerwiegenden Folgen für das rumäniſche Wirtſchaftsleben, daß ſich daraus eine wirtſchaftliche Kriſe ergeben könnte. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen ſind die von beſtimmter ausländiſcher Seite über das Erdbeben verbreiteten Nachrichten übertrieben. U. a. werden nach Mitteilungen von zuſtändiger rumäniſcher Stelle die Lieferungen an das Deutſche Reich keine Beeinträch⸗ tigung erleiden und ſich auch der übrige Wirt⸗ ſchaftsverkehr Rumäniens in kurzem wieder in ge⸗ wohnten Bahnen bewegen. Schwerſte Zerſtörungen in oͤen Städten dnb Bukareſt, 12. November Am Montgg iſt der Unterricht in den rumäni⸗ ſchen Schulen ausgefallen, damit die Schulgebäude auf ihre Feſtigkeit überprüft und die notwendigen Säuberungsarbeiten durchgeführt werden konnten. Aus dem gleichen Grunde wurden bis auf weiteres auch ſämtliche Theater⸗ und Kinovorſtellungen ein⸗ geſtellt. Aus der Provinz treffen nach und nach Meldun⸗ gen ein, die übereinſtimmend beſagen, daß die Ort⸗ ſchaften, die um das Zentrum des Erdbebens gele⸗ gen ſind, erheblich mitgenommen wurden. In der Stadt Barlad in der Moldau iſt kein einziges Haus ganz geblieben. Es ſteht nur noch eine Anhäufung von Ruinen. In den Nachmittags⸗ ſtunden brach an verſchiedenen Stellen Feuer aus. Aehnlich ſteht es in Braila aus. In Foscani blieb kein Haus unbeſchädigt. 70 v. H. der Gebäuße ſind unbewohnbar. Eine Reibe von Dörfern iſt völlig zerſtört. In Jaſſy haben zahlreiche private und öffentliche Gebäude ſchwer gelitten. In der Pinakothek wurde das Gemälde van Dycks„Die heilige Familie“ vernichtet. Das Gebäude des Straf⸗ gefängniſſes Doftana ſtürzte zuſammen und hegrub die Gefangenen unter ſich. Auch hier erſchienen ſo⸗ gleich deutſche Truppen zur Hilfeleiſtung. In Ga⸗ latz wurden über 50 Tote gezählt. Der Bahnhof und die Eiſenbahnwerkſtätte ſind völlia vernichtet, einige hundert Häuſer wurden beſchädiat oder zer⸗ ſtört und gerieten teilweiſe in Brand. General Antonescu richtetete einen Aufruf an die Nation, in dem er ſie zur Arbeit und zum Wiederaufbau auffordert, um ſo raſch wie möglich die Schäden wieder gutzumachen. „Das färkſte Erdbeben ſeit Menſchongedenken' anb. Moskau, 11. November. Zu den Erdbebenſtößen, die wie bereits gemeldet, im Zuſammenhang mit dem Erdbeben in Rumänien in der Nacht zum Sonntag auch in Moskau verſpürt wurden, veröffentlicht die„Prawda“ intereſſante Aus⸗ führungen des Leiters der Moskauer Eröbebenwarte. Darin heißt es u.., daß dies das ſtärkſte Erdbeben geweſen ſei, das jemals in Moskau ſeit Menſchengedenken ver⸗ ſpürt worden ſei. Viele Einwohner Moskaus ſeien durch die Groͤſtöße aus dem Schlaf geweckt worden, und im Laufe des Sonntag ſeien bei der Erdbebenwarte Hunderte von Mitteilungen über Beobachtungen während der Erd⸗ ſtöße eingegangen. Wie der Leiter der Moskauer Eroͤbebenwarte weiter ausführt, hatte das Eröbeben in Rumänien einen Radius von 1800 bis 2000 Kilometer, was dadurch zu erklären ſei, daß der Herd des Bebens ſehr tief, etwa hundert Kilometer unter der Erdoberfläche, gekegen habe. Inzwiſchen ſind aus weiteren Städten der Sowjet⸗ union Nachrichten über die Beobachtungen während des Erdbebens eingegangen. In Kiſchinew wurde an verſchiedenen Wohnhäuſern und öffentlichen Ge⸗ bäuden beträchtlicher Schaden angerichtet. Der Rat der Volkskommiſſare der Moldauſchen Sowfetrepu⸗ blik hat ſich ſogar veranlaßt geſehen, eine Kommiſſion zur Hilfeleiſtung für die von dem Erdbeben betroffe⸗ nen Perſonen einzuſetzen. In Odeſſa, wo ebenfalls einiger Gebäudeſchaden angerichtet wurde, eilten zahlreiche Einwohner aus Angſt auf die Straßen, eben ſo in Dnepropetrowſk. Antrittsbeſuch des neuen rumäniſchen Geſandten in Berlin. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop empfing den neuen Kgl. rumäniſchen Geſandten Conſtantin Grecianu zum Antrittsbeſuch. Poſtverkehr zwiſchen Finnland und Sowjetruß⸗ land aufgenommen. Der direkte Poſtverkehr zwiſchen Finnland und der Sowjetunion wurde am 3. Noy. aufgenommen. Bisher ging die Briefpoſt von und nach der Sowjetunion über Schweden. Heuſchreckenſchwärme in Syrien eingefallen. Wie die Stampa aus Beirut meldet, ſind ungeheure Heu⸗ ſchreckenſchwärme in Syrien eingefallen. Die fran⸗ zöſiſchen Behörden haben mehrere Millionen Fran⸗ ken ausgeworfen, um die Weizenfelder am Euphrat zu ſchützen. Bomben auf Englands Schiffswerften Die Induſtrieanlagen von Tilburny an der Themſemündung ſind die Ziele der deutſchen Bomben (Per Wanderer, Preſſe⸗Hoffmann, Zamder⸗Murltiplex⸗K.) Franzoſen verlaſſen nach dem Einmarſch der Japaner in Indochina Haiphong (Aſſociated Preß. Zander⸗Multiplex⸗K.) 0 Spaniſche Jugend ehrt den Freiheitskämpfer Primo de Rivera Am Grabe Joſé Antonio Primo de Riperas im Escorial het Madrid fand eine eindrucksvolbe Kundgebung der geſamten ſpaniſchen Jugend zu Ehren des während des ſpaniſchen Freiheitskrie⸗ ges von den Aufſtändiſchen ermordeten Kämpfers ſtatt.— Junge Falangiſtinnen mit dem Kran, der am Grabe im Es corial niedergelegt wurde. Fernkampfgeſchütze nahmen Dover unter Feuer (P. Böltz, Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) (Scherl Bilderdienſt, Zamder⸗Multiplex⸗ Kc Wiederherſtellungsarbeiten an der Kaualküſte Ein franzöſiſches Trockendock wird wieder inſtand⸗ geſetzt.(Pe. Boeſig, Ale Zander⸗Multiplex⸗K.) CCCCCCCCCCCCCCCCCCPCPPPCCCVCCCGCTbTbTTTTTbTVTV+TVTVTVTVTVTVTVTV+VVVTV+VTT+T+TPEPT+P+EPT+++EPTTP+EXPPEENE. Altersgrenze für frauzöſiſche Beamte und Zivil⸗ augeſtellte. Das Amtsblatt veröffentlicht die Feſt⸗ ſetzung der Altersgrenze für Beamte. Nach Errei⸗ chung des 65. Lebensjahres dürfen Beamte und Zi⸗ vilangeſtellte in keinem Falle mehr weiter beſchäftigt werden. Einſchränkung des Schweinefleiſchverbrauchs in der Schweiz. Das Eidgenöſſiſche Kriegsernährungs⸗ amt hat für den Momat November eine Ginſchränkumg der Schweineſchlachtungen auf mindeſtens zwei Drit⸗ 1 im gleichen Zeitraum von 1989 verfüg Fr Die Augen verlangen gutes Licht! Darum gehört an den Arbeitsplats eine Sonderleuchte mit einer 60⸗ Watt. Osram · 5 „Lampe. * Mannheim, 12. November. Sonnenuntergang 12.11. 17.49 Mondaufgang 12. 11. 16.48 Sounenaufgaug 13. 11..33 Monduntergang 13. 11..38 Betrachtungen beim Glat Ganz recht, beim Skat ſoll man keine Betrachtun⸗ gen anſtellen, ſonſt gehen die ſicherſten Spiele flöten. Aufpaſſen ſoll man, furchtbar auſpaſſen. Aber als noch nicht ganz Slatbeſeſſener, als„Schneider“ ⸗Aſpi⸗ rant, kann man es ſich ſelbſt beim gefährlichſten Grand nicht verkneifen, über Allzumenſchliches zu ſinnieren. Es iſt eine alte Weisheit, daß die ver⸗ nünftigſten Leute aufhören, vernünftig zu ſein, ſo⸗ bald ſte als Zuſchauer bei einem Fußballwettſpiel ſind. Beim Skatſpiel muß man vernünftig bleiben, weil die kühle Vernunft die Mutter allen Gewinnes iſt. Aber dafür wird die Menſchenfreundlichtkeit ab⸗ gebaut und die Höflichkeit. Alſo den Herrn X und den Herrn Y kennt man ſchon längere Zeit, und immer hat man ſich gut mit ihnen vertragen. Sehr gut ſogar. Der Umgangston war ebenſo höflich wie herzlich. Nach Jahr und Tag ſetzt man ſich mit ihnen einmal an den Skattiſch, unterſtellt aber ausdrücklich, daß man ein Skatbaby iſt. Freundlichkeit und Wohlwollen ſtrahlt aus den Geſichtern der Skatmänner. Es kann losgehen. Ein Spiel, noch ein Spiel, Hoppla, ein Böcklein iſt unterlaufen. Die Freund⸗ lichkeit in der Runde wird um einige Grade zurück⸗ geſchraubt. Wieder ein paar Spiele und wieder ein Bock, diesmal ſogar ein ausgewachſener. Jetzt ſind die Brüder im Skat nicht mehr freundlich, ſondern gerade noch höflich. Gerabe noch. Das kann gut wer⸗ den. Die Schlacht der Bauern tobt weiter, und wo gekämpft wird, begeht man taktiſche Fehler. Auch die anderen Spieler machen Fehler, aber als Baby traut man ſtch gar nicht, dagegen etwas zu ſagen. Dafür bekommt es unſereiner geſagt. Aus der Höf⸗ lichkeit iſt Verachtung geworden, ganz offen bekundete Verachtung. Kinder, Kinder, Herr X und Herr J machen gar keinen Hehl mehr daraus, wer das größte Rindvieh iſt, mit dem ſie ſe an einem Skattiſch ge⸗ ſeſſen. Und das Rindyſeh lächelt ergeben dazu, Das große Wunder kommt noch: Iſt das Spiel mit Hangen und Bangen beendet und die Abrechnung gemacht, dann werden wieder die alten Beziehungen hergeſtellt. Alle Wolken ſind verſcheucht. Zudem hat man ja nur zur Unterhaltung geſpiekt. Jetzt freut ſich das Skathaby, daß es wieder in Gnaden aufge⸗ nommen iſt, Aber man ſoll ſolche Betrachtungen f 0 immer erſt nach dem Spiel anſtellen. tt. d. und trotzdem bonn ce fiaui rissig und spröde werden, wenn Naiyea- Creme sie nicht schötzt. In die Fahrbahn geſprungen Polizeibericht vom 11. November 1940 „ Geſtern nachmitlag gegen 16.50 Uhr fuhr ein Daſtkraftwagen durch die Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗ Straße in Richtung Dammſtraße, Nachdem der Laſt⸗ kraftwagen in Höhe des Hauſes Bürgermeiſter⸗ Fuchs⸗Straße 4 fuhr, ſprang plötzlich hinter einem parkenden Laſtkraftwagen ein 10 Jahre alter Junge in die Fahrbahn des fahrenden Laſtkraftwagens, Hierbei wurde der Junge von dem linken Kotflügel des Laſtkraftwagens erfaßt und zu Boden geworfen. Mit einer Gehirnerſchütterung und Fleiſchwunden am Kopf wurde er in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Die Schuld an dem Unfall trifft den Verletzten, weil er ohne die gehörige Vorſicht hinter einem parkenden Laſtkraftwagen in die Fahrbahn des fahrenden Laſtkraftwagens gesprungen iſt. Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurden 14 Verkehrsteilnehmer wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung gebüh⸗ renpflichtig verwarnt. Außerdem wurden an ſechs Führer von Kraftfahrzeugen Vorfahrtsſcheine aus⸗ gehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Sie muſizierten für das Winterhilfswerk Ein Konzert der Handharmontika⸗ Vereinigung„Rheingold“ Im ausverkauften Caſino⸗Saal, Mannheim, gab dieſe rührige Harmonika⸗Vereinigung ihr 4. Konzert in dieſem Jahr. Ueber die Qualität des Geſamt⸗ orcheſters, das in Handharmonika⸗Lehrer Max Nägeli einen tüchtigen Erzieher hat, iſt ja ſchon oft geſchrieben worden. Man hörte verſchiedene Miärſche, Walzer und Ländler, teils vom Haupt⸗ opcheſter, teils vom Jugendorcheſter. Die gute Vor- arbeit Nägelis' war allenthalben zu ſpüren. Es wurde durchweg ſauber muſiziert. Auch die Kleinen machten mit ihrem herzhaften Muſizieren ihrem Meiſter alle Ehre. Die beiden Soloſtücke von Anita Mundſchenk und Walter Beck fanden großen Beifall, Im Hinblick auf die Strebſamkeit der Hand⸗ harmonſka⸗Vereinigung„Rheingold“, Mannheim und den wohltätigen Zweck der Veranſtaltung iſt der Erfolg nur zu begrüßen. Wir gratulieren! Mit dem Ent 1 wurde Oberleutnant und Kompanieführer Fr. Faude, Mannheim, Mittelſtraße 117,— der vom Sturm auf die Remy⸗Mühle bekannte Stoßtruppkompaniefüh⸗ rer— ausgezeichnet.— Reinhold Maurer, F 4, 6, wurde zum Unteroffizier befördert. Die Krieger⸗ und Soldaten⸗Kameradſchaft Maunheim hielt vergangenen Sonntag in der Lie⸗ dertgfel ihren Mongtsappell ab. Kameradſchaftsffh⸗ rer L. Haas gab in markigen Worten einen Rück⸗ blick auf die Bedeutung des 9. November, an den ſich eine Langemarck⸗Kundgebung ſowie ein„Sieg Heil!“ für den Führer anſchloſſen. Kam. Adjutant Voigt legte nahe, ſolche offizielle Kundgebungen beſſer zu beſuchen und damit den Zweck der Kameradſchaft auch nach außen zu vertreten. An Schießauszeichnungen würden verliehen an Kamerad End res das goldene und an Kamerad Günterrodt das ſilberne Schießabzeichen. Amüſante Vorführungen von Per⸗ onen⸗Bildern aus der Vergangenheit der Kamerad⸗ chaft beſchloſſen die Feier. e Notizen aus Feudeuheim. Am Heldengedenk⸗ tag wurden an den Denkmälern der Gefallenen von 187071 und der im Weltkriege Kränze ſeitens der Stadtverwaltung niedergelegt.— Einen Sellerie⸗ knollen von nahezu vier Pfund wurde in der Gärt⸗ neretl Fazitus, Ilvesheimer Straße, geerntet.— Einen Rieſenrettich von über 13 Pfund konnte Herr Jake Schertel auf der Kubhweide ausgraben. Im Paradies der Kleinsten Zum fünfjährigen Beſtehen der NS. Tageskinderkrippe Mannheim, Leopolöſtraße 6 Die Preſſeſtelle der NS V= Kretsamtslei⸗ tung ſchreibt uns: Jubiläen werden zu jeder Zeit gefeiert. Die einen laut, die anderen ſtill und unauffällig. Ein ſolches ſtilles Jubiläum wollen wir heute einmal heraus⸗ greifen und von der täglichen Axbeit einer NSV⸗ Kinderkrippe erzählen, die in dieſen Tagen auf ein fünfjähriges Beſtehen zurückſchauen kann. Am 1. November 1935 wurde die Kindertages⸗ krippe Leopoldſtraße Nr. 6 von der NS endgültig übernommen. Bis dahin ſtand ſie unter der Obhut der NS⸗Frauenſchaft. Schweſter Magda Wacker, mit der wir uns unterhielten, war damals ſchon Lei⸗ terin der Krippe, und ebenſolange iſt Schweſter Milli die treuſorgende Behüterin der Kleinen und Kleinſten. Im ganzen ſtehen der Krippe drei Schve⸗ zeit müſſen die Kleinen wie die Größeren wiederum ruhen und nach dem Aufwachen wird die Zeit bis zur Abholung durch den Vater oder die Mutter gegen halb 6 Uhr mit Spielen ausgefüllt. Schaukelpferde, Kaſperletheater und ähnliche Spiel⸗ ſachen ſtehen hier in reichem Maße zur Verfügung. Die Kinder merken es vor lauter ſchönen Sachen kaum, daß ihre liebe Mutti nicht da iſt, ſie finden ja auch in Schweſter Magda und ihren Helferinnen einen guten Erſatz. Außer der geſchilderten Tagesarbeit gibt es aber noch allerhand für unſere Schweſtern zu tun, z. B. werden die Säuglinge für die Zeit, in der ſie in der Krippe ſind, mit Wäſche aus eigenen Mitteln ver⸗ ſorgt und die ſchmutzige Wäſche auch gleich gewaſchen, ſo daß die Mütter, wenn ſie abends müde von der Arbeit nach Hauſe kommen, nicht mehr damit be⸗ Gepflegt und vergnügt ſehen ſie aus ſtern und fünf Helferinnen zur Verfügung. Sie ver⸗ ſorgen 31 Kinder im Alter von 6 Wochen bis 2% Jah⸗ ren, die zur Zeit täglich da ſind. Berufstätige Müt⸗ ter, die tagsüber in Arbeit ſtehen, werden ſo von der Sorge um die Pflege ihrer Kinder befreit. Deun hier ſind ihre Lieblinge mit aller Liebe und Sorg⸗ falt umhegt. Schon in der Frühe um 7 Uhr werden die Säuglinge zur Krippe gebracht und gleich dem guten Frühbad unterzogen. Anſchließend werden die Kleinen zur Ruhe gelegt, nachdem ſie vorher mit einem guten Frühſtück verſorgt worden ſind. Nun heißt es ſchlafen bis zur Mittagszeit. Das Mittag⸗ eſſen wird nach den Grundſätzen moderner Kinder⸗ ernährung in eigener Küche unter Aufſicht einer Schweſter zubereitet. Wie hungrige Vögelchen ſperren die Kleinen ihr Mäulchen auf, wenn die vollen Schſiſſeln kommen, und laſſen ſich hierbei mit Liebe und Sorgfalt be⸗ Foto Schmidt. helligt ſind, ſondern ſich ausruhen und ihrem Kinde wioͤmen können. Auch ein„Fremdeln“ und nervbſe Schlichternheit kommt in ſolcher geſunden Umgebung und Gemeinſchaft nicht auf, Wenn man ſich mit dem kleinen Volk unterhält und ein bißchen ſpielt, iſt man gleich der liebe Onkel und kommt aus der zutrau⸗ lichen Geſellſchaft nicht ſo leicht wieder fort. Zum Schluſſe möchten wir den Müttern, die ihre Kinder der NS B⸗ Kinderkrippe anvertraut haben, zurufen: Frauen und Mütter, ihr könnt beruhigt und un⸗ beſorgt euerer Arbeit nachgehen, denn euere Lieb⸗ linge ſind in ſicherer Obhut und für das leibliche und ſeeliſche Wohl iſt beſtens geſorgt, Schweſter Magda und ihren treuen Helferinnen aber ſagen wir an dieſer Stelle herzlichen Dank für die Mühe und Arbeit, die ſie tagaus, tagein mit aller Liebe und Hingebung verrichten. dienen. Die größeren Kinder ſitzen an kleinen Ti⸗ Wir wünſchen der Kinderkrippe auch weiterhin ſchen und hauen kräftig ein. Nach beendeter Mahl⸗ alles Gute.. R. —̃ͤ 3 „Anſere Möven' einſt und heute Vor brei Jahren noch waren die Worte„unſere Möven“ einem großen Teil der Mannheimer Ein⸗ wohnerſchaft geläufig, beſonders den vielen, deren beruflicher Weg ſie täglich über die Friedrichsbrücke oder Adolf⸗Hitler⸗Brücke führte; trotzdem die tau⸗ hengroßen ſilbergrauen Vögel aus dem Norden erſt por knapp anderthalb Jahrzehnten vom Seegeſtade den Rhein aufwärts den Weg ins Binnenland fan⸗ den. Es ſchien ihnen gut bei uns zu gefallen, denn ſie niſteten ſich allſogleich ein; was nicht weiter ver⸗ wunderlich, da es ihnen nicht an ihrem Element: dem Waſſer und, was die Hauptſache: nicht an Futter mangelte, das ihnen noch dazu auf eine äußerſt be⸗ queme, Art von ſeiten der gaſtfreundlichen Mann⸗ heimer zugänglich gemacht wurde. Alt und jung wetteiferten alsbald, die Möven mit den unterſchied⸗ lichſten Leckerbiſſen, angefangen von gekochten Kar⸗ toffeln über Rübenſchnitzel, Brot⸗ und Weckbrocken, Amsbrezeln, Wurſthaut und ⸗zipfeln bis zu klein⸗ geſchnittenem Kuhfleiſch und als Nachtiſch noch mit Käſerinden zu verſorgen. Ja, die Gaſtfreundſchaft ging ſoweit, daß ſogar die Stadtverwaltung ein Uebriges tat und an die Gehweggeländer der Fried⸗ richsbrücke nach der Flußſeite etwa 15 Zentimeter breite Bretter anbringen ließ, auf welchen das unter⸗ ſchiedliche Vogelfutter niedergelegt werden konnte. Begreiflich, daß unter ſolch' ſchlaraffiſchen Umſtän⸗ den allherbſtlich die Zahl der gefiederten Gäſte ſich vermehrte und mit der Menge auch ihre Zutraulich⸗ keit wuchs, die ſoweit ging, daß ſie manchem der Gaſt⸗ geber das Futter aus der Hand holten, wobei es dann allerdings auch vorkam, daß der eine und andere der gewandten Segler der Lüfte unter wenig melodiſchem Gekreiſch dem fütternden Tierfreund eine feuchte grauweiße Plakette auf die Kopfbedeckung oder den Mantelkragen klebte, vielleicht weil er ſich bei der Verteilung der Ratlonen ſtiefmütterlich be⸗ handelt fühlte. Dieſe geflügelte Idylle fand ein jähes Ende mit dem Beginn der Verbreiterung der Friedrichsbrücke und deren zeitweiliger Sperrung auch für den Fuß⸗ gängerverkehr, Die reichlich gedeckten Tiſche ver⸗ ſchwanden, die einſtigen Gaſtgeber hatten es eilig, itber den Nechar zu kommen und nicht einmal mehr Zeit, ihren Ueberfluß an Eßbarem von den Möven im Flug auffangen zu laſſen. Auch deren allmäh⸗ licher Rückzug auf die Adolf⸗Hitlexr⸗Brücke, wo ein anderer Schwarm eine gleichgeartete Freiſtätte ge⸗ funden hatte und ſeit Jahr und Tag des Mannhei⸗ mer Daſeins ſich ſreute, konnte das Ende der Herr⸗ lichkeit für beide Gruppen nicht hintanhalten. Die Arbeiten an der Friedrichsbrücke hatten einen ver⸗ ſtärkten Jahrzeug⸗, Fußgänger⸗ und Radfahrverkehr über die Adolf⸗Hitler⸗Brücke im Gefolge und hier wie dort blieben die einſt ſo freigebigen Hände geſchloſſen. Das hat ſich auch heute, wo auf beiden Brücken der Verkehr wieder zeitgemäß flutet, nicht geändert. Auf der Friedrichsbrücke läßt ſich nur ſelten noch eine Möwe ſehen und auch auf der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke bleiben die Geländeroberteile ziemlich ſauber von den Hinterlaſſenſchaften der Tiere. Jedoch: ganz verlaſſen haben uns„unſere Mößven“ noch nicht; ſie ſitzen, wie weiland die alten Germanen am Rhein, in langer Reihe an beiden Ufern des Neckars oberhalb der Adolf⸗Hitler⸗Brücke und trinken zwar nicht dauernd, wie dies unſeren Vorfahren fälſchlicherweiſe nachgeſagt wird, ſondern warten geduldig, bis eine edle Meuſchenſeele in Ge⸗ ſtalt einer ſungen Mutti einige Bröckchen Gebackenes von der Brücke aus in die Höhe wirft, die ſie zum Vergnügen der nebenhertrippelnden Sprößlinge blitzſchnellgierig erhaſchen. Manchmal entleert auch ein alter Mann allerlei Mövendelikateſſen aus einem Zeitungspapier auf die Uferböſchung, dergeſtalt in Erinnerung an einſtige freundſchoftiche und nicht⸗ rationierte Verhältniſſe die Verbindung unſerer Stadt mit den eleganten friedlichen Fliegern von der Waſſerkante aufrecht haltend. Für freue Dienſte Bei der Stadt Mannheim erhielten das Treu⸗ dienſtehrenzeichen verliehen: für 40 jährige Tä⸗ tigkeit: Oberverwaltungsinſpektor Gg. Mann, Oberbauinſpektor Otto Megerle, Verwaltungs⸗ inſvektoren Auguſt Hartmann, Jakob Thoma, Rechnungsinſpektor Otto Spitzbarth, Oberſekre⸗ tär Max Seiler, Oberkontrolleur Joſef Haas, die Stadtarbeiter Jakob Müller, Friedrich Proſt; für 25jäbhrige Tätigkeit: Tech⸗ niſcher Direktor Otto Junker, die Lehrer Wilhelm eier, Friedrich Stofferan, Stadtamtmann Karl Fehl, Oberrechnungsinſpektor Peter Bau⸗ der, die Verwaltungsinſpektoren Felir Groß, Wilhelm Heil, Anton Heß, Karl Suhm Albert Wahl, die Rechnungsinſpektoren Ernſt Clor⸗ mann, Friedrich Jochim, Karl Seiter, die Oberſekretäre Karl Brecht, Huao Criſand, Guſtav Günther, Otto Hindenlang, Anton Kupper, die Sekretäre Walter Biehlig, Wil⸗ helm Heid Ludwig Kalbfuß, die Verwaltungs⸗ aſſiſtenten Amanda Grünewald, Heinrich Ho⸗ henadel, Kanzleigehilfe Bernhard. Dölling, die Angeſtellten Alwin Schermann, Emil Stumpf, Hans Wamſer, Johann Weimer, Oberfeuerwehrmann Karl Kremer, Oberauſſeher geter Kolb, Kulturaufſeher Karl Wolfert, ttenmeiſter Alfons Dewald, Fahrmeiſter Leo Baſtian, Meiſter Nikolaus Emmert, Ober⸗ eee eee garberobier Georg Pfeiffſer, Theatermeiſter Fritz Thomas, Schnürmeiſter Richard Oeſterle, Beleuchter Geora Weiler. Möbelverwalter Alfred Brecht Amtsgehilfe Heinrich Ulrich, die Haus⸗ meiſter Auguſt Herrmann, Heinrich Wagner, die Schulhausmeiſter Max Heck, Georg Hirſch, Albert Keller, Wilhelm Nies, Auch Wacker, Franz Ziegler, Schauſpieler Joſef Renkert, die Kammermuſiker Hermann Gleiß⸗ ner, Alfred Gütter, Kurt Haberkorn, Paul Köhn, Adolf Krauſe, Guſtav Krenz, Fritz Lämmerhirt, Emil Löſcher, Hugo Müller, Hugo Neblung, Auguſt Sander, Albert Scha⸗ per, die Chorſänger Hans Harm, Julius Na⸗ gel, Sofie Ziſch, die Straßenbahnoberwagenfüh⸗ rer Martin Ballweg, Ludwig Benz, Joſef Dick, Karl Dörr, Auguſt Fiſcher, Karl Hil⸗ bert, Franz Kupper, Johann Rieger, Jakob Rink, Heinrich Schmitt, Joſef Schneider, die Straßenbahnoberſchaffner Paul Bähr, Georg Bauer, Jakob Bauer, Jakob Becker Philipp Benig, Johann Bierreth, Johann Caval⸗ ler, Chriſtian Dengler, Karl Dörner, Jakob Elsner, Adam Etſch, Friedrich Fiſcher, Karl Fränznick, Sebaſtian Gilb, Guſtay Heintz, Johann Höffner, Friedrich Kaiſer, Rudolf Kohl, Joſef Kolb, Karl Krauß, Harl Laier, Michael Lukas, Wilhelm Mebs, Alois Müh⸗ Ita, Johann Nikolaus, Wilhelm Philipp, Adam itthaler, Karl Rupp, Friedrich SS—ꝙꝗ ein Markt vorteil⸗ Des òùeulſchen Volles Miedòͤerauferſlehung Bei dem Betriebsappell der ſtäbtiſchen Haupt⸗ verwaltung aus Anlaß des 9. November kam das folgende packende Gedicht eines ungenannt geblie⸗ benen Verfaſſers zum Vortrag. Es fällt kein Stein zur Erde ohne daß ſein Weg gezeichnet ſei durch ein Geſetz. Es ſteht kein Stern am Firmament, der nicht die Bahn vollendet, die einſt Gott ihm wies. Es blüht kein Baum, der nicht von Anbeginn im Samenkorn der Kräfte Urſprung trug. Und alles, was geſchieht auf dieſer Welt iſt ewigen Geſetzen unterſtellt. Iſt auch der Völker Werden und Vergehen gebunden an das göttliche Gebot? Iſt Deutſchlands großes Wiederauferſtehen aus Schmach und Leid und tiefempfundener Not ein Zeichen dafür, daß das deutſche Volk iſt auserſehn zu heldiſch großer Tat, wie ſte vor ihm noch nie ein andres Volk aus eigenem Entſchluß vollendet hat? Wir glauben es. Der Glaube macht uns ſtarr und weckt die Flamme, die zum Herzen ſpricht, zu fedem Opfer uns entſchloſſen findet, nur zu dem Opfer unſerer Freiheit nicht! und Alle, Alle glauben, Alle fühlen, wie urgewaltig ſie der Strom erfaßt der alle Hinderniſſe überwindet, das Rauſchen einer neuen Zeit verkündet. So wie der Strom die Tropfen Waſſers bindet zu einer Einheit von gewalt'ger Kraft, und müh' los trägt die allerſchwerſten Laſten und Schiffe groß und klein mit ſtolzen Maſten, So hat das deutſche Blut ſich jetzt gefunden untrennbar hat der Führer es geeint, und aus der Vielzahl aller Einzelweſen entſtand der Strom, durch den das Volk geneſen. Vertrauend überſchreiten wir die Schwelle, die jetzt in eine neue Zeit uns führt, in der Gemeinſchaftsſinn und frohes Walten die Kraft des deutſchen Volkes ſoll entfalten, o ſchön und ſtark, daß ſte zum Vorbild werde für andre Völker und für alle Zeit, und daß kein Sturmwind jemals ſoll verwehen, was jetzt in Deutſchlands Gauen iſt geſchehen! CCC ͤwVddbdbGdbTTbTbTbTbGTGTGTbTGbPbTbTbTbTbTbTbTbTVTGTbTbTbTbTVTVTGTPTGTPTGTbTCTbTVTbTbTbTbTbTbT Scharpogel, Ludwig Väth, Karl Zey dle Stadtarbeiter Karl Antoni, Friedrich Back Max Biedermann, Joſef Brückel, Vinzenz Dambach, Wilhelm Dammert Emil Fahr⸗ bach, Johann Franz, Wilhelm Geiger, Jakob Glatz, Gottlieb Goltz, Peter Grein, Ludwig Häberle, Georg Haſſelberger, Karl Heck⸗ mann, Franz Heidenreich, Alois Hoering, Gottlieb Hornberger, Andreas Kappler, Hermann Kirchgäßner, Joſef Knoll, Guſtav Kramer, Adam Lenz, Bernhard Lippert, Jakob Ludwig, Heinrich Megner, Konrad Michler, Otto Münch, Chriſtlan Ober län der Michgel Reichert, Karl Rein acher Gott⸗ lob Riegler. Guſtav Rieſterer, Guſtay Roth, Joſef Schmiederer, Ludwig Schneider, An⸗ ton Schreiner, Hugh Schüle, Emil Spelz, Peter Tavernier, Auguſt Weiß Joſef Wel zenbach, Johann Weniger, Ludwig Zapf, Karl Zimmermann. Denkt auch an das Eg! Bei einer Kontrolle durch das Ernährungshilfs⸗ werk wurde die Feſtſtellung gemacht, daß viele Haus⸗ bewohner die Abfalleimer nicht auf die Straße zum abholen bereitſtellen. Dadurch wird der Sammel betrieb des EH W. geſtört und es entſtehen Schwierig⸗ keiten bei der Fütterung der 750 Schweine, die in der Schweinemäſterei gehalten werden. Wir hringen das Herausſtellen der Eimer noch einmal in Erinnerung und geben die Abholzeiten bekannt: montags und donnerstags jeweils acht Uhr: Ortsgruppen Erlen⸗ hof, Humboldt und Neckarſtadt⸗Oſt; dienstags und freitags: Ortsgruppen: Deutſches Eck, Friedrichs⸗ park, Jungbuſch, Neckarſpitze, Plankenhof, Rheinkor und Strohmarkt; mittwochs und ſamstags: Orts⸗ gruppen: Wohlgelegen, Waſſerturm, Bismarckplatz und ſoweit bisher erfaßt,, Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Verläßt du morgens früh dein Haus, dann ſtell' den Abfalleimer raus, in dem der Küchenabfall liegt und den das Es W⸗Schwein kriegt, Denn dadurch wird es fett und rund und wenn es wiegt 300 Pfund, dann kommt der Metzger und machts tot, zu Ende iſt die Fleiſchesnot. Drum hilf uns mäſten unſre Wutzen, es iſt ja nur zu deinem Nutzen. E Doch eine Bitte hätten wir: Nicht alles frißt das Borſtentier. Raſterklingen ſind nicht geſund, denn davon geht das Schwein zugrund. Auch Lumpen, Federn, Aſche, Scherben, die bringen ihm gar groß Verderben. Drum tu nur Speiſereſte rein dann wird das Schwein dir dankbar ſein. 1 a 70. Geburtstag. Am 13. November begeht Herr Wilhelm Hartmann,(eſſelſchmied in 6 7, 48, ſei⸗ nen 70. Geburtstag. Wir gratulieren. Der Kleinanzeigen⸗ teil der„Neuen Mannheſmer geitg.“, 600 „.. S. 57S D. r. — —==.. eee een 1 ie⸗ . n en dont N u 1 Aus Mannheimer Gerichtssälen: Vom dlem Cn ⁰ ten Gar nicht imponiert Es fing ſchon richtig an: der Herr Angeklagte wollte die Verhandlung unter allen Umſtänden ver⸗ tagt haben. Unter allen Umſtänden. Er redete auf den Richter ein, als ginge es um eine private Ab⸗ machung, die er nicht einhalten könne. Der Richter kroch nicht auf den Leim, weil der Herr Angeklagte es bisher immer verſtanden hatte, um die Ver⸗ handlung herumzukommen. 5 Alſo wurde verhandelt und der Herr Angeklagte behielt weiterhin das große Wort. O, was kniete er ſich hinein, andauernd legte er eine neue Platte auf, darunter einmal eine hochpolitiſche. Dabei wollte ber Richter ganz andere Dinge wiſſen. In der Hauptſache, wie es dazu kam, daß eine in Karlsruhe gepfändete Schreibmaſchine bei der Kon⸗ trolle durch den Gerichtsvollzieher nicht mehr vor⸗ gefunden wurde. Eine ſo präziſe Frage war dem Herrn Angeklagten ſichtlich peinlich. Probeweiſe verſuchte er die Schuld dem Gerichts vollzteher zuzu⸗ ſchieben. Das verfing natürlich nicht. Die gleiche Schreibmaſchine war ſchon einmal in Ludwigshafen gepfändet worden und tauchte in Karlsruhe auf, aber ohne Pfandſiegel. Allerdings wurde das nicht zum Gegenſtand der Anklage gemacht. Daß die Ma⸗ ſchine, erneut mit einer Pfandmarke verſehen, ſchließlich doch verſchwand, das legte man ihm zur Laſt. Selbſtverſtändlich wies der Herr Angeklagte jeden Vorwurf zurück. Nach ſeinen geſchwollenen Angaben ſtand die Maſchine juſt um die fragliche Zeit ordnungsgemäß in Karlsruhe, der Gerichts⸗ vollzieher hatte ſich nur nicht die Mühe gegeben, ſie lange genug zu ſuchen. So etwas von einem Ge⸗ richts vollzieher! Der Richter ſprach wegen Verſtrickungsbruchs eine Gefängnisſtrafe von öͤrei Monaten aus! Die feindlichen Kohlenhändler In einer Landgemeinde der Umgebung von Mannheim waren drei Kohlenhändler. die hatten einander nicht lieb. Der erſte hatte ſtets ein großes Lager an ſchwarzen Diamanten. die beiden anderen wurden von ihren Lieferanten weniger reichlich be⸗ dacht. Nach der Anſicht der minder Glücklichen konnte das nicht mit rechten Dingen zugehen, des⸗ hpalb machten ſie Anzeige. Sie ſollte in der Haupt⸗ ache den Vertreter einer großen Mannheimer Kohlenfirma treffen, durch deſſen Vermittlung der Konkurrent immer ſo gut beliefert wurde. Klar, daß in der Anklage der Verdacht angedeutet wurde⸗ der Vertreter ſei für ſeine Bereitwilligkeit ge⸗ ſchmiert worden. Nichts war es mit der Anzeige. Der Fachkollege konnte den rechtmäßigen Bezug ſeiner Kohlen ein⸗ wandfrei nachweiſen und die Verdächtigungen zer⸗ bröckelten zu Staub. Und nicht einmal zu Kohlen⸗ ſtaub. Wegen fahrläſſiger falſcher Anſchuldigung gab es 100 Mark Geldͤſtrafe, genau ſo plel, wie ſchon in einem Strafmandat feſtgeſetzt war, tt Gibt es eine Brolfrage? Eine Antwort auf die Frage: Weißbrot oder Schwarzbrot? Es iſt überraſchend, daß es tatſächlich ſeit Jahr zehnten eine Brotfrage gibt, die lautet: Weißbrot oder Schwarzbrot? Daneben laufen noch viele Empfehlungen von beſonderen Brotſorten, die als die einzig dem Menſchen bekömmlichen angeprieſen wer⸗ den. Worauf gründet ſich dieſer Kampf um ein Nah⸗ rungsmittel pon ſo grundlegender Bedeutung ür unſere Ernährung? Den Ausgangspunkt für die Empfehlung von Weißbrot und die Bekämpfung von Schwarzbrot bzw. Vollkornbrot bildete ein leicht durch⸗ zuführender Verſuch. Verabreicht man einer Perſon in zwei getrennten Verſuchsreihen u. gleicher Menge Brot, das aus verſchieden ſtark ausgemahlenem Mehl hergeſtellt iſt(Weiß⸗ oder Grau⸗ bzw. Schwarz oder Vollkornbrot), dann findet man, daß die Ausnutzung dieſer Brotſoxten eine recht verſchiedene iſt, d. h, es verbleiben beim Weißbrot die geringſten unverdau⸗ lichen Reſte, während Vollkornbrot dle meiſten liefert. Aus dieſer Feſtſtellung iſt geſchloſſen worden daß Weißbrot ein wertvolleres Nahrungsmittel ſei als die übrigen Brotſorten. Es liegt hier ein beſonders autes Beiſpiel dafür pr, wohin es führt, wenn ein Problem nur von einem einzigen Geſichtspunkt gus, und zwar im vor⸗ liegenden Fall von dem der Ausnutzung im Darm, betrachtet wird. Es iſt die Zelluloſe, die die ſchlechtere Ausnutzung des Schwarz⸗ und Vollkornbrotes be⸗ dingt. Wir können mit dieſer in unſerem Verdauungs⸗ apparat nichts anfangen. Ein Teil davon wird von Bakterien, die in unſerem Darm vorhanden ſind, ab⸗ gebaut. Nun enthält aber das Vollkornbrot ſehr wertvolle Stoffe, die zum Teil im Weißbrot in ganz geringer Menge oder überhaupt nicht vorhanden ſind. An erſter Stelle ſteht das ſo wichtige Vitamin B, deſſen Bedarf insbeſondere in den Winter⸗ und Frühjahrsmongten nicht immer aus an⸗ deren Nahrungsmitteln in vollem Umfang gedeckt werden kann. Deshalb iſt Vollkornbrot gerade in dieſer Hinſicht ſehr wertyoll. Hinzu kommt nun noch folgendes; Unſere Gewebe u. insbeſondere die Mus⸗ külgtur bleiben nur dann voll funktionsfähig, wenn ſie in Anſpruch genommen werden. Wir ſehen, wie Muskeln mehr u, mehr an Feſtigkeit und Leiſtung ab⸗ nehmen, wenn ſie zur Untätigkeit gezwungen werden. Umgekehrt beobachten wir, daß ſie durch ſyſtematiſche Beanſpruchung ſehr ſtark an Kraft gewinnen. Die Muskulatur des Darmes verhält ſich in dieſer Hin⸗ ſicht genau ſo wie die Skelettmuskulatur. Auch ſie bedarf der Anregung, um ihre Funktion in pollem Ausmaße erfüllen zu können. Fehlt es in der Nah⸗ rung an Stoffen die ihr Arbeit machen; dann wird ſie immer ſchwächer. Weißbrot aber beanſprucht die Darmmuskulatur faſt gar nicht während Vollkorn⸗ brot erhebliche Anſprüche an ſie ſtellt. Daß viele Menſchen an Verſtopfung und dergleichen leiden, be⸗ weiſt alſo das Vorliegen eiter unzureichend ent⸗ wickelten Darmmuskulatur, und zwar meiſt auf Grund ungeeigneter Ernährung. Betrachtet man die Brotfrage von dem eben er⸗ wähnten Geſichtspunkt, dann ergibt ſich, Faß dem Vollkornbrot ein ganz beſonderer Wert zukommt. Nur ſoll nicht überſehen wer⸗ den, daß es Menſchen gibt, die Vollbornbrot in größerer Menge anfänglich nicht ohne weiteres ver⸗ tragen. Bald tritt jedoch zumeiſt Gewöhnung ein. Es würde ſchon einen großen Fortſehritt bedeuten, wenn ſchmackhaftes Vollkornbrot wenigſtens einen Teil des Brotbedarfs jedes einzelnen Menſchen decken würde. Prof. Dr. Emil Abderhalden. Notizen aus Sandhofen Am 9. November waren auch in Sandhofen Ehrenwachen zum Gedächtnis der Toten an den Totenmalen aufgezogen, wurden Kränze nieder⸗ gelegt.— Ortsbauernführer G. Mode! hatte am Sonntag die Bauern und Landwirte von Sandhofen und Scharhof zu einer Bauern ver ſammlung in den„Adler“ geladen. Im Verlauf der bäuer⸗ lichen Tagung gab es manch Neues in Sachen Be⸗ triebseinſatz und Fragen, die Teil⸗ und Se lbſtver⸗ ſorger berühren.— Die anerkennenswerten Be⸗ ſtrebungen der Siedlergemeinſchaft der Siedlung Schönau zur Herbeiführung einer Konzentration mit dem großen Sandhofer Kleingärtnerverein haben nun zum ſchönen Ziel geführt. Ab 1. Januar 1940 iſt die Steoͤlergemeinſchaft Schönau in den Kleingärtnerverein aufgegangen. Dies iſt ein Ent⸗ ſchluß, den man vorbildlich nennen darf.— Auf der Hauptverkehrsſtraße Sandhofener Straße wurde der Fahrer eines beladenen Laſtzuges deshalb zum Sündenbock, weil er ſeinen Fahrzug zu weit nach pechts ſteuerte und dabei der Anhänger beim ſeit⸗ lichen Ausſchwenken gegen knallte. Der Anſtoß war ſo wuchtig, daß der Kan⸗ delaber in Meterhöhe glatt abgeknickt wurde. Ein Teil der Ladung Tabak wurde abgeſchüttet. Das Fahrzeug kam ohne größeren Schaden davon. Nach Bergung des Ladegutes konnte der Laſtzug weiter⸗ fahren.— Am kommenden Wochenende findet eine General⸗Arbeitstagung der Paxrteiortsgruppe im Morgenſternſaal ſtatt, an welcher alle Untergliede⸗ rungen teilnehmen. Wieder einmal tritt das deutſche Jungvolk der Ortsgruppe in einem„Elternabend“ vor die Oeffentlichkeit.— Das Jubiläum für 40 Jahre Werk⸗ und Arbeitstreue feierte bei der Zell⸗ ſtofffabrik Waldhof, Werk Mannheim. Herr Johann Jung, Sandhofen, Kalthorſtſtraße 2a. s Vom Planetarium! Die Lichtbildervorträge der Reihe„Die Vitamine und die Ertrankungen bei Vitaminmangel“ beginnen am Donnerstag, dem 14. November. Prof. Dr. K. Feurſtein ſpricht an die⸗ ſem Tage um 19.4 Uhr über die Vitamine A und C und die durch ihr Fehlen verurſachten Mangelkrank⸗ heiten. Der Vortrag wird durch zahlreiche Lichtbil⸗ der erläutert. 0 eee Blick auf Ludwigshafen Judwigshaſen auf 26 Quadratmetern! Eine überaus knifflige, aber zugleich intereſſante Arbeit iſt für das Heimatmuſeum Ludwigshafen in Auftrag gegeben worden. Es handelt ſich um ein Modell von Ludwigshafen im Maß⸗ stab 12500, das z. 3, in der Werkſtatt des Zimmermanns Rohrhirſch in der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße im Entſtehen be⸗ griffen iſt. Rohrhirſch erhielt ſchon vor einiger Zeit dleſen Auftrag, weil er ſchon in früheren Jahren ähnliche. aller⸗ dings bleinere Modelle mit großem Geſchick fexrtiggeſtellt hat, Das Modell von Ludwigshafen, das die Stadt der Arbeit in der Zeit des großen Krieges gegen England zeigt, entſteht auf 20 Holztafeln und auf einer Geſamtfläche von 2 Quadratmetern. Trotzdem Meiſter Rohrhirſch tagtäglich unermüdlich haut und baſtelt, wird es noch Monate dauern, bis er ſein Werk vollendet haben wird. 5 Tagung der Ruheſtandsbeamten. In der„Walhalla vergnſtaltete die in Ludwigshafen jetzt 550 Mitglieder zählende Gemeinſchaft der Ruheſtandsbeamten und der Be⸗ amten⸗ Hinterbliebenen eine gutbeſuchte Zuſammenkunſt. Dabei wurde den November⸗Jubilaren, deren Geſamtalter 334 Jahre beträgt, die herzlichſten Glückwünſche des Kreis⸗ abſchnitts dargebracht. Als Hauptzweck der Gemeinſchaft bezeichnete bei dieſer Gelegenheit der Vorſitzende die Ver⸗ 1 natjonalſozialiſtiſchen Gedankengutes an die Mit⸗ glieder. f Gewohnheitsverbrecher unſchädlich gemacht. Nicht weniger als 15 Vorſtrafen, darunter recht exemplariſche, ſtehen auf dem Sündenregiſter des 41 Jahre alten geſchiedenen Fried⸗ rich Heinrich aus Ludwigs hafen⸗ Oggersheim. Er gehört zu jener Sorte von Verbrechern, denen das Stehlen in Fleiſch und Blut übergegangen iſt, die grundſätzlich nle⸗ mals mein und dein voneinander unterſcheiden lernen. Nachdem er ſeit einiger Zeit in einem Ludwigshafener Be⸗ trieb Anſtellung gefunden hatte, geriet er ſchnell wieder auf die alte Diebesbahn und ſtahl alles, was er gerade ge⸗ brauchen konnte. Da es ſich nach dem Urteil des Gerichts Um einen ausgeſprochenen Gewohnheitsverbrecher handelt, wurde Heinrich diesmal für Frei Jahre ins Zuchthaus ge⸗ ſchickt. Nach Berbüßung wird er, weil er eine ſtändige Ge⸗ fahr für die Volksgemeinſchaft iſt, in Sicherungsverwahrung genommen werden. Ein merkwürdiger Ehemann. Merkwürdig— das iſt noch ein ſehr gelinder Ausdruck für das Verhalten des 35 Jahre alten verheſrateten Jakob S. aus Ludwigshafen, der ſich vor Gericht wegen ſchwerer Kuppelei zu verant⸗ Worten hatte. Er duldete nicht nur ein Verhältnis feiner Frau mit einem Liebhaber, ſondern ließ ſich von dieſem auch noch Geldgeſchenke zuſtecken, ins Kino und zu Zech⸗ geligen einladen. Das Gericht hatte für ſolch zerrüttete Familienverhältniſſe begreiflicherweife kein Verſtändnis fn 11 S. auf die Dauer von ſechs Monaten ins Ge⸗ Agnis. Heidelberger Querſchnitt Zur Kößß⸗Jahresfeier am kommenden Sonntag und Mon⸗ tag im Rahmen eines Sonderkonzertes findet durch das Stäbtiſche Orcheſter und den Bachverein unter Leitung von Prof. Dr,. Poppen eine Aufführung von Beethovens IX. Symphonie ſtatt. Der Bachvereinschor iſt insbeſondere aus Studentenſchaft und Oberklaſſen der höheren Schulen verſtärkt. Als Soliſten wirken Kammerſängerin Amalie Merz⸗Tunner⸗Duisburg(Sopran), Marg. Lückel⸗Platt⸗ Eſſen(Alt), Jakob Sabel⸗Darmſtadt(Tenor) und Prof. Driſſen⸗Berlin(Baß) mit. Zur Aufführung der„Neunten“ hält dieſen Mittwoch im Volksbildungswerk Prof. Poppen einen Einführungsvortrag mit muſikaliſchen Beiſpielen. Ueber Landſchaft und Volk im Elſaß hielt vor vielen Zuhörern Prof, Metz⸗Freſburg einen Lichtbildervortrag in der neuen Univerſität, im Rahmen der von Univerſität und Akademie der Wiſſenſchaften unlängſt begonnenen Reihe öffentlicher Vorleſungen zum geſchichtlichen Sinn der Heim⸗ kehr des Elſaß. Die Gebok lädt für dieſen Mittwoch zu einem Bunten Werbe⸗Rachmittag ein, wobei Mitglieder des Theaters in heiterer Folge von Liedern, Duetten, Tängen und Vor⸗ trägen mitwirken. Am 3, Dezember ſpricht Frau Hanna Kronberger⸗ Frentzen(Kunſthalle Mannheim) über „Alte deutſche Stickmuſter“. Im Dezember iſt auch wieder der Ehriſtkindlmarkt der Gedok angekündigt. Das 75. Lebensjahr vollendete Oberpoſtſchaſſner i. N. Aug. Flaig, der einſt viele Jahre als Gelöbrieſträger in der Hauptſtraße ſeinen wohlgeſchätzten Dienſt tat.— Den 70. Geburtstag feierte Emanuel Lehmann Leſſingſtraße. Prof. Beer 75 Jahre alt. Wie mitgeteilt wird, vollendet am 12. November der entpflichtete langfährige Ordinarius für Altteſtamentiſche Exegeſe und praktiſche Theologie, Prof. Dr. Dr. Gg. Beer ſein 75. Lebensjahr. Der in Schwelönitz Geborene erwarb 1890 den Lizentiatengrad, habilitierte ſich 1891 in Breslau und erweiterte ſein Lehrgebiet 1805 in Halle. Im Jahre 1900 wurde er als außerordentlicher Pro⸗ feſſor für altteſtamentliche Wiſſenſchaft nach Straßburg be⸗ rufen, 1908 zum D. theol, der Univerſität Marburg ernannt und im Jahre 1910 Ordinarius für Altes Teſtament an der Univerſität Heidelberg. Prof. Beer bekleidete 1922 dos Rektorat der Univerſität Heidelberg und hat ſich neben ſeinem bedeutenden Namen als Lehrer und Forſcher ſeines Fachgebietes auch zahlreiche Verdlenſte um die Organiſation und Förderung der W Plſeßhrus einrichtungen der Univerſität erworhen. 5 einen Gaskandelaber Wallbſtadt bereits wieder aufgefangen und Deutſcher Ringer-Sieg Deutſchland beſiegt in Budapeſt die ungariſchen Ringer:2 Endlich war wieder einmal ein Sieg über Ungarns Ringer fällig. Die deutſche Staffel, die am Samstagabend in Budapeſt die Kraftprobe im freien Stil etwas ung lück⸗ lich mit:4 Punkten verloren hatte, landete am Sonntag im klaſſiſchen Stil mit:2 Punkten einen recht eindrucks⸗ vollen Sieg. Wieder war der Städtiſche Zirkus mit 2500 Beſuchern bis zum letzten Platz beſetzt, als der italie⸗ niſche Matten richter Cenſky zum erſten Kampf aufrief. Der Kölner Pulheim lieferte gegen den Siebenbürger Tözſer einen guten Kampf, aber der Ungar lag doch etwas mehr im Angriff und bekam mit allen drei Mich⸗ terſtimmen die Punktentſchetdung. Für den Ausgleich ſorgte ſofort Ferdi Schmitz, der im ſchönſten Kampf des Abends den ſtarken Toth einſtimmig nach Punkten beſiegte. Im Leichtgewicht konnte der Ungar Gaal gegen die unbändige Kraft unſeres Nettesheim natürlich nicht aufkommen. Nach 11 Minuten hatte der Kölner ſei⸗ nen Gegner in der Brücke, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Die Reihe der deutſchen Siege riß nun vor⸗ erſt nicht mehr ab. Europameiſter Schäfer mußte zwar mit dem in der Verteidigung ſtarken Kintiſzi über die ganze Diſtanz gehen, aber ſein Punktſieg war klar und eindrucksvoll. Feldwebel Schweickert war im Kampf gegen Ko.paes von Anfang an der Angreifer und nach 840 Minuten war der Berliner vielbejubelter Schulter⸗ ſieger. Durch dieſen Erfolg ſtand auch gleichzeitig der deutſche Geſamtſteg feſt. Max Leichter, unſer vorjöh⸗ riger Halbſchwergewichtsmeiſter, holte dann durch einen entſcheidenden Sieg über Rihetzky noch einen fünften Punkt, ehe im Schwergewicht die Ungarn durch Bo bis, der Punktſieger über Hornfiſcher wurde, noch einen zweiten Sieg davontrugen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Zöſzer(u) beſ. Pulheim(D):0 nach Punkten. Federgewicht: Schmitz(D) bes. Toth(u):0 nach Punkten. Leichtgewicht: Nettesheim(D) be. Gaal (U) nach 11 Min. entſcheldend. Weltergewicht: Schäfer (D) bes. Kiniſzi(u):0 nach Punkten. Mittelgewicht: Schweickert(D) beſ. Kovacs(U) nach:40 Min. entſchei⸗ dend. Halbſchwergewicht: Leichter(D) beſ. Rihetzky(ät) nach:25 Min. entſcheidend. Schwergewicht: Robis(11) beſ. Hornfiſcher(D) 320 nach Punkten. Geſamtergebnis: Deutſchland 5 Siege, Ungarn 2 Stege. Nach den beiden Budapeſter Ringerländerkämpfen weiſt die Bilantz der deutſch⸗ungariſchen Begegnungen ſechs un⸗ gariſche und nur zwei deutſche Siege auf. Ungarn ge⸗ wann ſeine ſämtlichen Kämpfe mit 418 Punkten, wäh⸗ rend Deutſchland einmal mit:1(1995 in Ludwigshafen) und einmal mit 51:2(4940 in Budapeſt) ſiegreich blieb. Bei der nöchſten Auseinanderſetzung auf deutſchem Boden wird hoffentlich die Bilanz etwas günſtiger geſtaltet. Die Spielklaſſe 2 Mannheim Heoͤdesheim behauptet die Führung Bereits beginnen die Spiele der Hauptſtaffel Mitte vorentſcheidenden Charakter anzunehmen, und wenn ſich auch im Moment eine blare Führung der Fortuna Heddesheim hergushebt, ſo ſſt die Spitzengruppe im geſamten genommen doch ſtark genug den wefteren Ver⸗ lauf der Spiele abweſhſlungsreich zu geſtalten. Die Mit⸗ favoriten Rheinau, Wallſtadt und Bopp u. Reuther werden jedenfalls im weiteren Rennen noch ihre Rollen zu ſpie⸗ len wiſſen, und ſchließlich iſt der Weg bis ans Zlel noch ein weiter, der vor Rückſchlägen und Tabellenſtürzen be⸗ kanntlich ja nie ſicher iſt, In den„ſtillen“ Gruppen Nord(Bergſtraße) und Süd (Schwetzingen) wurde nur das in Nord ſ. 3. verlegte Spiel Aſchbach— Lützelſachſen 122 nachgeholt, wobei Lützelſachſen nach hartem Kampf eu einem knappen Siege kam, der in der erſten Hälfte ſowohl als auch im größten Teil der zweiten Halbzeit hart um⸗ kömpft war. Im übrigen beanſpruchte natürlich dag Hauptintereſſe die Staffel Mitte, in der es wie eingangs erwähnt, um die Alleinführung ging. Die erzielten Ergebniſſe: Bopp u. Reuther— Rheinau 112 Wallſtadt— Heddesheim 112 TV 1846— Ladenburg 214 loſſen erkennen, daß es für die Platzvereine nichts zu erben gab, denn in ſämtlichen Treſſen blieben die Punkte dei den Gaſtmannſchaften. Dabei behauptete ſich zu nächſt Fortuna Heddesheim nach hartem Kampf, bei dem zes übrigens am Schluß gegen den Schiedsrichter eine An⸗ rempelung durch einen Wallſtadter Spieler gegeben haben oll. Daß ſich die Mannſchaften in ihren ſpleleriſchen Leiſtungen ſo ziemlich ebenbürtig waren, bewelſt das 11 bei der Pauſe. Die Entſheidung des Treffens war der zuveiten Halbzeit vorbehalten, in der Reinhardt für Heddesheim den Siegestreffer markierte, Bei der Bedeu⸗ tung des Spieles, das um die vorläufige Allein tührung ging, war ein Schuß Härte durchaus verſtändlich, unver⸗ ſtändlich iſt dagegen, daß man den Kompfcharakter dieſes Führungstreſſens in wenig ſchöner Art überſpitzte, Die Rheinauer haben ſich nach ihrer Niederlage gegen beſiegten die BW Bopp u. Reuther ebenfalls nach hartem Kampf mit 21. Rheinau kam erſthälftig gut in das Spiel, und obwohl man für einige Spieler Erſatz aufgeboten hatte, gelang es doch bis zum Seſtenwechſel eine 2ih⸗Führung zu ſchaffen, die die Entſcheidung bedeuten ſollte Wohl kamen die Firmenſportler zum Ehrentrefter, aber Sieg und Punkte blieben eben doch bei den Rheinauer Alemannen, die da⸗ mit wieder zur Spitze aufſchließen konnten. Im Mittelfeld der Tabelle liegt der F Ladenburg, der beim T 1846 mit:2 das beſſere Ende für ſich behielt. Bei der Pauſe war man bei 212 angelangt, aver einige zum Feil recht glückliche Aktionen genügten auch hier zum Gäſteſieg. Das Bild der Tabelle: Vereine Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte Heddesheim 5 5 0 0 22:7 140 Rheinau 5 4 0 1 21:0 8˙2 Wallſtadt 6 3 2 1 25:10 8⁰4 Bopp und Reuther 6 3 1 2 16˙11 75 Dadenburg 5 2 0 3 1144 476 TW 1843 5 1 0 4:87 28 Kurpfalz Neckarau 3 0 1 2 611 1˙5 TV Viernheim 3 9 1 7 6213 1˙5 Pyoſt⸗Sp 4 0 1 3.15 157 Mit den Treffen: Ladenburg— Wallſtabt dbesheim— Viernheim urpfalz— TW 1846 Poſt— Rheinau 5 letzt die Staffel Mitte am kommenden Sonntag die J lichtſpiele fort und es iſt anzunehmen, daß auch die Staffeln Nord und Süd wieder die Verbandsſpiele(Rück⸗ runde] foptſetzen werden. 15 Spieler für Hamburg Deutſchlands Fußball⸗Aufgebol gegen Dänemark Zum 10. Fußballänderkampf gegen Dänemark am kommenden Sonntag in Hamburg ſind 15 Spieler für die deutſche Elf nach Hamburg beordert worden. Die endgültige Auswahl wird an Ort und Stelle er⸗ folgen. Das deutſche Aufgebot lautet: 5 Tor: Jahn(Berliner SW 92), Haas(Wilhelms⸗ bhaven 05); Verteidigung: Janes(Fortuna Düſſel⸗ dorf) Moog(Eintracht Frankfurt), Dörfel(Hambur⸗ ger]; Läuferreihe: Kupfer(Schweinfurt 05), Rohde(TVo Eimsbüttel), Kitzinger[Schweinfurt 05), wolanowſki(Fortung Düſſeldorf); Sturm: Lehner (Blauweiß Berlin), Walter(1. Fc Kaiſerslautern), Conen(Stuttgarter Kickers), Schön(Dresdner Sh, Binder, Peſſer(beide Rapid Wlen). Dänemarks Fußballel Die däniſche Nationalelf zum Fußballänderkampf gegen Deutſchland ſteht wie folgt: a Tor: E. Sörenſen(Frem Kopenhagen); Verteidl⸗ gung: P. Hanſen(Boldklubben 93 Kopenhagen), A. Sörenſen(Boldklubben 03 Kopenhagen); Läufer⸗ reihe: O. Pederſen(03), G. Johanſen(Aalborg, W. Chriſtianſen(Frem); Sturm: A. Friedmann(03), K. Hanſen, Söbirk(beide Frem), B Mathieſen(03), J. Iverſen(Kopenhagen Bolbklubben). Gios bezwingt Henkel Tenuis⸗Schaukämpfe in Tleutſin. Auf Einladung des ftalieniſchen Klubs ſtellten ſich die deutſchen Tennisſpieler Heinrich Henkel und Kurt Gies, die ſich auf der Heimreiſe von Ja⸗ pan befinden, in Tientſin vor, In einem Doppel ſchlugen ſie bie Japaner Tſugo/ Tomonaga leicht mit 6˙3,:1, während Gies in einem Einzel gegen Mei⸗ ſter Henkel mit:2,:4 die Oberhand behlſelt. Schütze Wöber wurde Wa'dlaufmeiſter Die am Sonntag in Hohenneuendorf veranſtaltete Wald⸗ lauf meiſterſchaft des Bereichs Berlin⸗Hranbenburg klang in einem prächtigen Zweikampf zwischen bem Panzer⸗ ſchützen Wöber und dem Hauptmann der Schutzpolizei Friedrich Schaumburg aus. Beide lagen bald weit vor dem übrigen Feld. Zum Schluß konnte der weitaus fün⸗ gere Wöber davonziehen, um in 27:88,6 Min, für die 8 Kilometer lange Strecke noch als ſicherer Sieger ber⸗ vorzugehen. Den Mannſchaftstitel holte ſich die Be. 1850 knapp mit einem Punkt Vorſprung vor dem Luft⸗ waſſen⸗HV. Ueber die 5 Kilometer Strecke ſtellte der Deutſche SC. in Oberfeldwebel Timm und der Bf. Weißenſee mit Mallon die Einzelſieger. Täglich richtige Zahnpflege treiben: das ſind wir unſerer Geſundheit ſchuldig! Manganiello Italiens neuer Coni⸗Präſident Nach dem Rücktritt Exe. Staraces war neben dem Poſten des Sportführers Italiens, den jetzt Exc. Rino Prenti eingenommen hat, auch das Amt des Präſidenten des ikalieniſchen Olympiſchen Ausſchuſſes (Coni) freigeworden. Im Auftrag des Duce hat nunmehr Raſſaele Manganiello, ein ſehr ver⸗ dienter italleniſcher Sportführer, die Präſidentſchaft des Coni übernommen. Alle deutſchen Eislauſmeiſter, alſo Horſt Faber, Lydia Veicht und das Ehepgar Baier, ſtarten bei der Wiener Er⸗ fnungsveranſtaltung am 30, November und 1. Dezember, Auch der beliebte Eishumoriſt Benno Faltermaſer nimmt an dieſer Veranſtaltung teil. Zwei deutſche Hockeyſiege gab es in Budapeſt. Der Wle⸗ ner He Arminen ſchlug den Mc Budapeſt mit 31(20) und Ungarns Meiſter Mac Bugapeſt mit 20(:0) Toren. e ee Dresden Preis ber Neuſtadt. 1400 Meter, 3200. 1. O. Camin⸗ neeis Landſtreicher(O. Schmidt); 2. Norfolk; 3. Vespaſtan. Ferner liefen: Margola, Glückskind. Tot,: 33, 14, 11210. EW. 48:10. Lg,: 172——1. Preis der Kaͤſtabt, 1600 Meter, 3200 4. 1. Frl. L. u. M. Mülhens Reichsorden(K. Narr); 2, Elpts: 3. Rätſel. Ferner liefen; Scarlff, Cicerone. Tot.;: 20, 17, 40 10. CW: 30810. Lg.:—1— Kopf. Oſchatzer Jagbrenneu. 4000 Meter, 3500 4. 1. Frau M. v. Heynitz Ohio(R. Prigge); 2. Kurzer Kopf; 3. Indſo. Ferner liefen: Flamall. Amern, Dalau. Tot.: 18, 11. 2¹, 12110. EW: 244:10. Lg.:——Kopf. Steher⸗ Ausgleich. 2050 Meter, 5000 4. 1. A. Erdmanns Peterle(W. Krbalek); 2. Elbgraf; 3. Axel von Rambow. Ferner liefen: Wunderhon, Steinbach, Lenard, Nobelpreis. Tot.: 33, 16, 16, 28:10. EW: 128:10. Lg.: Kopf- 2g. Sachſen⸗Preis, 2200 Meter, 10 000 4. 1. Geſt. Ebbes⸗ lohs Avtat Reln(R. Zachmeier); 2 Nachtſchatten; 8. Leandro. Ferner lieſen: Rexow. Graf Alten. Tot.: 158, 27, 15710. EW: 400:10. Lg.: Hals—8. Hermann⸗von⸗Kapherr⸗Jagdrennen. 4000 Meter, 4000 4 a 1. Graf zu Lynars und v. Woltzins Gräfin Georgia(W. Zimmermann); 3. Golden Weſt; 3. Gralsbotin. Ferner ltefen: Idomeneus. Blaue Wolke, Ehriſtofen, 14, 16:10. EW: 228:10. Lg.: 1— ww. Radeberger Ausgleich. 2000 Meter, 4000. 1. W. Bodenſiets Eiger(H. Berndt: 2. Condé) g. Graf Flambo. Ferner liefen: Landleben, Laurus, Pedziwiatr 2, Irmata, Henry. Fulda, Nuber. Tot.;: 92. 18, 33, 27, 16:10. EW: 876:10. Lg.:——4. Hermsdorfer Ausgleich. 1600 Meter, 3000 /. 1. P. Küſters Faxheim(H. Berndt) und Stall Erimaes Para(., Pinter); Miami 4. Statthalter. Ferner liefen: Inſhallg, Pipino, Sakkarah, Douglas, Marienpage, Saarpfalz, Glücksmädel, Amboß. Tot.: 32, 13, 26, 13, 12, 11:10. EW: 20810. 1 Todes Rennen— 27—3. Köln Preis von St. Martin. 1200 Meter, 3500 Mork: 1. N. Müllers Friedrich(H. Wenzel); 2, Sphynx; 3. Emmy. Ferner: Prachtpage, Thrym, Belos, Cenſor, Contadina, Solveig. Toto: bis Kopf. „„Dreijährigen⸗Ermunterungs⸗Hürdenrennen. 2800 Mtr., 4500 Maxk: 1. E. Diltheys Nanſen( Sauer); 2. Anſturm; 3. Agnellus. Ferner: Stonyr, Der Bernſtein, Nach⸗ ſuche, Ceſarea, Spa, Flamberge, Graf Balderich. Toto: 88, 19, 11, 12, 18:10. EW: 80710. Lg.: 481. Richmodis⸗Rennen. 2000 Meter, 4000 Mork: 1. Geſtüt Rapensbergs Schwanenhals(A. Lommatzſch); 2. Ahorn; 8. Fee. Ferner: Goodly. Toto: 87, 11, 10 10. EW. 80710. .: Hals——8.. Kölner Meile, 1600 Meter, 6000 Mark: 1. Jean Thiſſens Marienfels(H. Wenzel]: 2. Purpur, 3. Thamio. Ferner: Matterhorn, Crotava, Dukaten. Toto: 77, 12, 1, EW: 282:10. Lg.: Köpf— 43. November⸗Preis. 3700 Meter, 4200 Mark: 1. Obe rſtlt. Sudens Geige(R. Paas); 2. Falſtaff; 3. Gold hawk, Fer⸗ ner: Colorado, Winnetou, Menne, Stauffen, Leibjäger, Rappa, Bombänce, Orſone, Fahrewohl, Glortaus. Toto: 214, 2, 31, 17, 14:1. CW: 305410. Lg.: 23-4. Preis der Baſtei. 2400 Meter, 4000 Mark: 1. Th. Weſthoffs Birkenwald(F. Weſthoff); J. Cote Basque 25 3, Graf Han. Ferner: Der rote Prſuz, Dickwurz, Pa⸗ pinian, Falkner, Balzruf. Toto: 117, 38, 21, 19:10. C 1118 10, Lg,: 21—29 a Stapelhaus⸗Rennen. 1600 Meter, 3000 Mark. 1, Folge: 1. E. Goeldlins Fly Lady(R Szimonek; 2 Dorffind; 3. Uwa, Ferner: Pipin, Maimlein. Mixer. Amento, Eha⸗ rolus, Hedͤſchi Hale Omer. Toto: 2, 12, 12, 28:10, CW: 4010. Sg. 31-10.— 2. Folge: 1. Stall Nitas Lockruf (J. v. 5. g 2. Wer meiß; 3. Jeſſie. Ferner; Palaſt, Fatima, F.., Pelargonie, Platia, Infank. Toto: 147, 22. 17, 29:10. G: 613210. 9g: 142—1. Tot.: 55, 16, 18, 13, 29, 26:10. EW; 224.10. Lg.: 12 1 28 elt und Teben eeeedcddddeaadddadaddadanadadaamdododadadadgaoaachdadddaddoanaaoddoaadadcadodagaaadaaadgoaaaaadoodado Siegerin nach Punkten Von Elſe Luz Das erſte, was Döring an dieſem regenfeuchten Morgen um acht Uhr vierzig in der Stadtbahn ſah, war ein neues Geſicht. Ein bemerkenswert junges, hübſches Geſicht. Seit ſechs Monaten kannte er die Geſichter der Fahrgäſte ſeiner Strecke; ein neues ſiel daher auf. Und weil es angenehm auffiel, konnte Döring die Woche einmal in gehobener Stimmung beginnen, anſtatt wie ſonſt an Montagen ſeinem ſtill⸗ gelegten Sechszylinder nachzutrauern. Er entfaltete ſeine Zeitung und verſuchte, in die Nähe der jungen Schönheit zu gelangen. Sie ſtand, von Männern umringt, ohne jemand zu beachten; auch Dörings Blicke bemerkte ſie nicht. Es war voll, wie immer um dieſe Zeit, ein Platz, den man ihr hätte anbieten können, nirgends zu entdecken. Schließ⸗ lich klappte es unverſehens: bei der nächſten Halte⸗ ſtelle wurde ſo ſtark zebremſt, daß Döring hart neben der jungen Dame landete. Und dabei trat er ihr leider auf den Fuß. Natürlich entſchuldigte er ſich höflich und ehrlich beſtürzt. Sie nickte obenhin und wandte ſich ab, als wünſche ſie kein Aufhebens von der Sache zu machen, doch kam es Döring ſo vor, als ſei ſie erblaßt, und als ſie ausſtieg, verließ auch er den Zug, weit vor ſeinem Ziel. Da ſie vor dem Ausgang ſtehen blieb, näherte er ſich ihr.„Kann ich etwas für Sie tun? Haben Sie Schmerzen?“ Das Mädchen lächelte kummervoll und ſah auf ſeinen Fuß.„Der Strumpf ſieht bös aus“, flüſterte es. Das tat er wirklich. Dicht neben dem Schuhrand hatte er Riſſe, von denen hurtige Maſchen am Bein hinaufliefen, und beſchmutzt war er obendrein.„Er iſt noch ganz neu— mein beſter—“ Es tat Döring rieſig leid. Früher hätte er in ſolchem Falle ein halbes Dutzend neuer Strümpfe gekauft, Umtauſch vorbehalten, falls die Größe nicht ſtimmen ſollte.(Früher wäre er mit ſeinem Wagen gefahren, haftpflichtverſichert und jungen Damen in Stadtbahnen unerreichbar.) Aber heute beherrſchte nicht die kavaliergemäße Geſte, ſondern die Punkt⸗ karte dieſe Zwiſchenfälle.„Ich verſtehe: Sie haben wohl keine Punkte mehr?“ Das Mädchen errötete flüchtig.„Ich? Nein— das iſt es eben, daß ich jetzt keine neuen kaufen kann. Aber der Schaden wird ſich wohl reparieren laſſen, machen Sie ſich weiter keine Sorgen.“ Döring nannte ſeinen Namen und murmelte etwas von„Mittel und Wege“, erkundigte ſich zugleich vorſorglich, ob man ſich morgen in der Stadtbohn wiederſehen würde? „Morgen? Nein, erſt Mittwoch.“ Döring zog den Hut und drückte dem ſchönen Mädchen mit tröſtlicher Wärme die Hand. Er ſah ihr nach, wie ſie davon⸗ ging, ruhig und ſicher, mit Beinen, denen kein zer⸗ riſſener Strumpf etwas anhaben konnte. Man muß Döring zubilligen, daß er ſein fußer⸗ ſtes tat. Er ging in die Spezialgeſchäfte der Stadt und verlangte auf ſeine Kleiderkarte Damenſtrümpfe aus reiner Seide. Man bot im Herrenſtrümpfe aller Art an, blieb für andere Wünſche indes taub. Er verſuchte, ſeine Wirtſchafterin zu einem Tauſch⸗ geſchäft in Punkten zu gewinnen, doch ſte beſaß ſelbſt keine mehr.„So kurz vor Torſchluß. Herr Dhring? Geſtern habe ich meine letzten für Strickwolle weg⸗ gegeben.“ Er führte zwei Telephongeſpräche mit weiblichen Verwandten und erweckte damit Befrem⸗ den, ohne Punkte zu gewinnen.„Schenk deiner Holden lieber ein ernſtes Buch das wird ihr nützen,“ ſagte Kuſine Marga ſpitz, ehe ſie einhängte. Er mußte lachen: ein Buch als Strumpferſatz war gar hicht ſo übel. Zumal, wenn man es in eine moderne Handtaſche verpackte. Mittwoch morgen trug er das Päckchen bei ſich, um es ſeiner Gläubigerin zu übe reichen. Wie beim erſten Mal ſtiea er mit ihr zu⸗ ſammen aus. Diesmal ohne Gewiſſensbiſſe, denn er hatte ſich für den Vormittag frei gemacht. Nicht ſo Fräulein Heike. Sie dankte für das Buch, bemerkte freundlich, daß die Strumpfgeſchichte nun⸗ mehr endgültig erledigt ſei und bedauerte, keine Zeit zu haben. Sie war Studentin und nahm es mit der Berufsausbildung ernſt, weil ſie das Leben ernſt nahm. Döring wagte nicht, um eine Zuſammen⸗ kunft zu bitten, ſondern verabſchiedete ſich an den Stufen der Univerſität, nachdenklich und entzückt. Das Mädchen war ſtolz, aber eiſig war es nicht. Eiſig tat es nur. Seine hlühende Jugend hatte die ſtändige Abwehrbereitſchaft wohl nötig, um Aben⸗ leuern zu entgehen. Wenn indes einmal ein ernſter Bewerber—— nun, ſoweit konnte er nicht denken. Er war zwar reichlich fünfzehn Jahre älter, als dies bezaubernde Fräulein Heike, aber dem Juniorchef eines Werkes boten ſich doch ganz andere Möglichkei⸗ ten. Zudem wußte er nicht einmal ihren Nachnamen. * Er erfuhr ihn auch nicht, denn er ſah ſie nicht wieder. Die Stadtbahn um acht Uhr vierzig hatte keine Lichtblicke mehr, es war voll wie immer, und Dpßring gedachte ſeufzend ſeines aufgebockten Wa⸗ tung von gens. Auch als er einen Zug überſchlug, ſpäter oder früher fuhr ließ Heike ſich nicht ſehen. Dagegen fand er bereits am nächſten Tage ſeine Handtaſche im Bürd vor; ſie war mit der Poſt zurückgekommen, ohne Wort ohne Angabe des Abſenders. Vier Wochen redete ſich Döring zu, das Mädchen zu vergeſſen, dann ſtand er eines Tages vor der Uni⸗ verſität und wartete auf ſie. In hellen Scharen ſtrömten die jungen Menſchen auf die Straße— es hieß aufpaſſen, wollte man unter ihnen jemand er⸗ kennen. Vergeblich, Heike war nicht dabei. Schon war alles ruhig geworden und er kämpfte mit einer nie vorher gekannten Niedergeſchlagenheit, als ihre ſchlanke Geſtalt auf der oberſten Treppenſtufe er⸗ ſchien: in dem blauen Koſtüm, das er an ihr kannte, ohne Hut, eine Mappe unter dem Arm. Der Strumpf. den ſie trug, hatte auf dem Fußrücken eine Stopf⸗ 17275 wenngleich keine Maſchen mehr von ihr fort⸗ iefen. „Fräulein Heike, endlich!“ ſagte Döring, ihre Hand nehmend.„Warum kommen Sie als letzte?“ „Weil ich mich noch abmelden mußte. Ich gehe morgen vier Wochen auf Urlaub. „Darf ich wiſſen wohin?“ „Sie könnten es vielleicht ohnedies erfachren: in die Döringwerke. Ja, Herr Döring, ich werde bei Döring und Sohn im Labor arbeiten. um eine Ihrer Angeſtellten zu vertreten, die dringend Erholung braucht.“ „Das iſt ja großartig, Fräulein Heikel! „Finden Sie? Und womit kann ich Ihnen dienen? Ich vermute, Ihr Hierſein hat einen beſonderen Grund?“ „Natürlich. Ich wollte— rli ich wünſchte wiederzuſehen, Heike.“ — Sie „Mein Name iſt übrigens Heßler, Herr Döring. Ich nannte ihn damals nicht, um ein Wiederſehen auszuſchließen. Und auch heute möchte ich Sie bit⸗ ten, Ihre Aufmerkſamkeit jemand anders zuzuwen⸗ den. denn ich—“. Sie ſah zu Boden und ſchwieg. Auch Döring ſenkte den Blick. Er hatte eine Un⸗ ſicherheit zu überwinden. Dabei gewahrte er den Strumpf, deſſen ſchmiegſame Seide ſein Fuß ſo grau⸗ ſam vernichtet hatte. „Ich wollte Ihnen nämlich gern den Strumpf er⸗ ſetzen, Fräulein Heßler. Jetzt, wo Sie eine neue Kleiderkarte haben, kann ichs doch.“ „Das hätten Sie auch damals ſchon gekonnt, Herr Döring. Mir wäre es lieber geweſen, als ein ver⸗ fehltes Geſchenk. Warum ließen Sie ſich nicht ein⸗ fach meine Kleiderkarte geben?“ „Die alte? Ja, ſagten Sie denn nicht, Sie hätten keine Punkte mehr?“ „Nein, ich habe es nie geſagt. Sie folgerten es ohne weiteres, weil Sie nicht zu wiſſen ſcheinen, daß es auch Leute gibt, die weniger Geld als Punkte haben. zum Beiſpiel Studentinnen, die ſehr rechnen müſſen. Aus dieſem Grunde möchte ich auch nicht mit Ihnen geſehen werden, Herr Dörina.“ „Ats keinem andern?“ ragte Döring. Er hatte ſich plötzlich wieder in der Hand und lächelte Heike ſtrahlend an.„Nicht etwa, weil Sie einen Freund haben, der— jünger iſt als ich?“ „Jünger? Wieſo denn? Nein!“ Heike begegnete ſeinem Blick und wurde zum erſtenmal verwirrt. Döring ſchien es, als wolle ſie ſagen:„Jünger? Du biſt doch jung!“ Aber gleich verſchloß ſich ihr Ge⸗ ſicht wieder.„Ich muß nun gehen. Und ich ſagte Ihnen ſchon: die Sache mit den Strümpfen iſt für mich erledigt.“ Sie nickte ihm raſch zu und ging mit langen Schritten über den Platz. Döring folgte ihr nicht. Heike Heßler hatte ihn nun zum dritten Male ſtehen laſſen, es wurde Zeit, ihr dies abzugewöhnen.„Erledigt? Unſinn: ſie fängt erſt an!“ dachte Döring und war ſich ganz klar darüber, wie ers meinte. e e Die Oberrheiniſchen Kulturtage Vom 14. bis 19. November in Straßburg Wie wir bereits berichteten, finden vom 14 bis 19. November in Straßburg die„Oberrhei⸗ niſchen Kulturtage“ ſtatt, die im Auftrag des Chefs der Zivilverwaltung, Gauleiter und Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner, von der Abteilung Volksaufklärung und Propaganda im Zuſammen⸗ hang mit der Kreisleitung der NS DAP, der Stadt⸗ verwaltung Straßburg, Köcß und der Kulturabtei⸗ lung der HJ durchgeführt werden. Gauleiter Robert Wagner hat dem Programm folgendes Leitwort beigegeben:„Das Elſaß iſt altes deutſches Kulturland. Es war einmal Herzland eines gewaltigen Deutſchen Reiches und ſeine Men⸗ ſchen entſtammen nicht der franzöſiſchen, ſondern der deutſchen Nation. Darum wird das deutſche Geiſtes⸗ leben im Elſaß wieder zu neuem Leben erwachen und ſeinen unvergänglichen Kulturwerten neue hin⸗ zuzufügen.“ Die Kulturtage beginnen mit der Feſtauf⸗ führung des deutſchen Großfilms„Friedrich Schiller“ am Donnerstag, dem 14. November. Es folgt am Freitag das Konzert der Münchner Phil⸗ harmoniker unter Leitung von Hans Pfitzner und umfaßt ausſchließlich Werke des deutſchen Ton⸗ ſetzers. Am Samstag verleiht Gauleiter Wagner den Gaukulturpreis, nachmittags wird die Buchausſtellung eröffnet, Hermann Burte ſpricht und am Montag erfolgt die Eröffnung des Stadt⸗ theäters mit den„Meiſterſingern“ unter Lei⸗ Hermann Abendroth. Die Vorſtellung wird von der Oper des Badiſchen Staatstheaters ausgeführt. Der Sonntag, 17. November, umfaßt eine wei⸗ tere Reihe wertvoller Veranſtaltungen: um 9 Uhr Orgelkonzert im Münſter, um 11 Uhr Feſtkonzert des Heidelberger Kammerorcheſters unter Wolfgang Fortners Leitung, um 3 Uhr nachmittags Feſt⸗ aufführung von„Götz von Berlichingen“, um 8 Uhr abends Militärkonzert im Sängerhaus. Am Montag, dem 18. November, iſt die Eröffnung der Volksbildungsſtätte und am 19. diejenige der Straß⸗ burger Muſikſchule. Mit einer Aufführung von Julius Weismanns neuer Oper„Die pfiffige Magd“ ſchließen die Straßburger Kulturtage. Auslands- Muſik in Vaden-Vaden de Falla— Céſar Frauck— Glaſunow Baden⸗Baden, im November. Das dritte Zyklus⸗Konzert des Sinfonie⸗ und Kurorcheſters war eine künſtleriſche Manifeſtation des Muſikgeiſtes dreier Völker: des ſpaniſchen, des ruſſiſchen und des franzöſiſchen. Manuel de Falla, der Spanier, der in drei Tänzen aus ſeinem Ballett„Der Dreiſpitz“ zu Ge⸗ hör kam, von Geburt Andaluſier, entſtammt einem alten Geſchlecht Kataloniens. Das ſüd⸗ und nord⸗ ſpaniſche Blut umfaßt in ihm den ganzen Stim⸗ mungs reichtum ſeines Volkes: Kraft und Anmut, Humor und feurige Leidenſchaft. So gaben dieſe Tänze, von GMD Lefſimg mit ſtürmiſchem Schwung dirigiert, einen lebensnahen Einblick in den ſpaniſchen Volkscharakter. Céſar Franck, den die Franzoſen gern als „Vater der neueren franzöſiſchen Sinfonie“ bezeich⸗ nen, iſt infolge ſeiner niederrheiniſchen Abſtammung und ſeiner Verehrung für Brahms und Schumann inzwiſchen wieder für den deutſchen Kulturraum in Anſpruch genommen worden. In Wahrheit geht ſeine national⸗franzöſiſche„Sinfonie-Moll“, die hier eine glänzende Wiedergabe erfuhr, unbewußt aus einer deutſchen Seele hervor, die vor allem in dem Gegeneinander der kämpfenden Stimmungen des Anfangſatzes auftönt. Nach der wunderſamen ſchwer⸗ mütigen Lyrik des zweiten Satzes tritt dann das franzöſtſche Pathos und ſein ekſtatiſcher Gegenpol im Schlußſatz beherrſchend auf. Zwiſchen dieſen beiden Werken der von deutſcher Muſik nicht unbeeinflußt gebliebene Jungruſſe Ale⸗ rander Glaſunow mit ſeinem virtuoſenhaften, durch ſtimmungsſelige ruſſiſche Farbigkeit beſtechen⸗ den„Violinkonzert in a⸗Moll“. Es wurde bei der ſpieleriſchen Bewältigung der eminenten techniſchen Anforderungen durch den Soliſten des Abends, den jungen Geiger Heinz Stanske auch in feiner ſtarken Wirkung zum effektvollen Mittelpunkt des Konzertes. Als Zugabe brachte Heinz Stanske eine unerhörte Paganini⸗Hexerei. Albert Herzog. „Die Enttäuſchung der Meliſſinde“ Eine neue Komödie von Ceſare Meano Frankfurt, im November. Der Italiener Ceſare Means ſchrieb ein neues Bühnenſtück voll Zartheit und Anmut, Lebensweis⸗ heit und Ironie. Die Lehrmeiſter Pirandello und Shaw begleiten die drei Akte. Meano aber ſieht das Leben anders, heiterer und vernünftiger. Er bleibt auch im Märchen wahr und dem Menſchlichen nahe. Das unſchuldige Lächeln von Traumfiguren braucht er, um uns Wahrheiten des Lebens und Dinge des Alltags unauffällig und mit Liebenswürdigkeit ſagen zu können. Probleme werden in einem unterhal⸗ tenden Geplauder gelöſt und Konflikte mit einem bezaubernden Lächeln aus dem Wege geräumt. Der Stoff der Meliſſinde kommt den Abſichten Meanos ſehr entgegen. Die Geſchichte von der ſchö⸗ nen Prinzeſſin von Tripolis, um deretwillen ein Graf von Rouvel die Fahrt über das Mittelmeer antritt, iſt von Troubadouren und auch Dichtern unſerer Zeit häufig geprieſen worden. Nach der Legende ſieht Rouvel im Sterben noch ſeine An⸗ gebetete, die aus Schmerz über den Tod des Ritters in ein Kloſter geht. Meano kann ſich nicht denken, daß ſich eine ſolche Geſchichte in Wirklichkeit abſpie⸗ len könnte. Er zeigt ſie uns, wie ſie wahrſcheinlich verlaufen würde: 8 Meliſſindes Ruhm geht über alle Länder. Ein Törichter ſucht ſie bis in die fernſten Winkel. Als er ſte nun ſieht, von den Gefahren der Fahrt tot⸗ krank, ruft er aus: Das war nicht der Mühe wert. Kommt nun bittere Enttäuſchung über Meliſſinde? Sie gibt zwar vor, in ein Kloſter zu gehen, verliebt ſich aber in einen Gefolgsmann des Ritters, der nach einem Tag heimlich die Kloſtertüren öffnet. Meano nimmt zwar den Menſchen die Illuſion. Es ſtürzen aber keine Himmel ein. Die kleinen Ideale bleiben. wenn ſie auch leicht angetaſtet werden. Kurt Sauer, der auch die vorhergegangenen Ko⸗ mödien Meanoßs überſetzte, hat an dem Erfolg ſtar⸗ ken Anteil. Er verſteht die Komödien des Autors und unſere Freude am lebendigen Theater Mit Cläre Kaiſer als Meliſſinde. und Ernſt Mi⸗ tulſki als ihr Kanzler fand die Frankfurter Ur⸗ aufführung ſtärkſten Beifall. Otto Peters. Der FJenſterſturz von Helſinki Zwei hartgeſottene Junggeſellen in Helſinki waren ſeit Jahren in engſter Freundſchaft verbunden. Da gefiel es dem einen, ſich plötzlich zu verlieben. Eine Verlobung wurde daraus, die gefeiert und zu der der Freund natürlich eingeladen wurde. Es war eine kleine Feier zu dritt. Dabei verliebte ſich der Freund auf der Stelle in die Braut des andern. Als Schnaps und Wein ihre Wirkung getan hat⸗ ten, zankten ſich die beiden Freunde ganz offen um den Beſitz der Frau. Das Mädchen ſuchte zu beruhi⸗ gen. Das Dümmſte, was ſie machen konnte, denn nun hatte ſie ſich in einen Streit gemiſcht, den„Män⸗ ner allein austragen müſſen“. So wenigſtens be⸗ haupteten die Freunde, die langſam in die rührſelige Stimmung überwechſelten. Es dauerte nicht lange, und die Freunde verſicherten ſich gegenſeitig ihrer zalten ungebrochenen Herzlichkeit. Kein Weib der Welt vermöge dieſe Männerfreundſchaft zu gefähr⸗ den. Ja, man wolle es beweiſen; ſofort! Die Braut müſſe für ewig verſtoßen werden. Ueberhaupt die Frauen Das arme Mädchen begriff die Männer nicht mehr. Dann tat ſie wieder etwas Törichtes. Anſtatt nach Hauſe zu gehen und abzuwarten, wie ſich der Verlobte im wieder nüchternen Zuſtande zu Freund⸗ ſchaft und Liebe ſtellte, ſprach die Braut nun ſehr böſe auf ihren Verlobten ein und verlangte, daß er ſeinen Freund an die Luft ſetzen möge. An die Luft!? Ha, das war ein Stichwort! Jetzt konnte der„Weiberknecht“ dartun, was Männer⸗ freundſchaft vermag. Er brüllte durch das Zimmer ſeinem Freunde zu:„Fenſter auf!“ Dann packte er das zu Tode erſchrockene Mädchen beim Kragen und warf es durch das Fenſter auf die Straße. Ohne ſich weiter um das Schickſal der Braut zu kümmern, ſetzten ſich die Freunde hin, um die„Heldentat“ die ganze Nacht hindurch zu feiern. Erſt am frühen Morgen fand man das Mädchen. Das Fenſter war nicht allzu hoch über dem Boden und die Braut hatte ſich ein verſtauchtes Bein und einen tüchtigen Schnupfen geholt. Allerdings war ſie dermaßen verſchnupft über den Fenſterſturz, daß ſie ihrem Verlobten nicht verzieh, als er am nächſten Tage höchſt unmännlich bei ihr vorſprach und um ein paar gute Worte bettelte. Vielmehr wird die Bru⸗ talität der beiden Männer demnächſt die Gerichte von Helſinki beſchäftigen. Die Braut hat Anzeige er⸗ ſtattet und verlangt außerdem Schadenerſatz. O Joſeph Offenbach geht nach München. Jofeyh Offenbach, das geſchätzte Mitglied des Mannhei⸗ mer Nationaltheaters, wurde nach zehnjähriger Tä⸗ tigkeit in Mannheim von Intendant Alexander Gol⸗ ling als 1. Chargenſpieler an das Bayeriſche Staatstheater in München verpflichtet und 1919 nach Ablauf dieſer Spielzeit Mannheim ver⸗ aſſen. Furtwängler⸗Konzert in Prag. Aus Anlaß der Anweſenheit von Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels in Prag fand im Prager deutſchen Opernhaus ein Konzert der Berliner Philharmo⸗ niker unter der Leitung von Wilhelm wängler ſtatt. In der Chrenloge ſah man Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, Reichsprotektor Freiherrn von Neurath, Staatspräſident Dr. Hacha und Staatsſekretär Karl Hermann Frank und Frau. Unter den Ehrengäſten befanden ſich zahlreiche Ver⸗ treter von Partei und Staat und Wehrmacht und die Mitglieder der Protektoratsregierung. Wilhelm Furtwängler brachte„Die Moldau“ von Smetana, „Till Eulenſpiegel“ von Richard Strauß und die 7. Sinfonie von Beethoven zu Gehör. Dem großen Meiſter und ſeinem Orcheſter dankte das Haus mit ſtarkem Beifall... ein festatehender Begriſ erfolgreicher Kosmetik MARVYVLAN-HAUT CREME MARVLAN-ZAHNPASTA ROMAN VOR HANS GUOUNTHER 16 In Zarſkoje geboren— ſein Vater, der lange Jahre in Petersburg gelebt und dort auch ſeine Frau gefunden hatte, war Koch am Zarenhof ge⸗ weſen— war Biſchoff ſchon als junger Menſch in der Welt herumgekommen. Er hatte in der Hei⸗ mat ſeines früh verſtorbenen Vaters. in Deutſch⸗ land, gelernt, dann aber vor dem Weltkriege in Paris, Brüſſel, London und an der Riviera bedient. Er hätte es damals abgelehnt, in einer„Kutſcher⸗ ſtube“ Metzger⸗ und Bäckermeiſtern das Bier vor⸗ zuſetzen. Trotzdem war ihm der„Preußenhof“, wo er gleich nach Kriegsende, nach ſeiner Entlaſſung als Soldat, zu arbeiten begonnen hatte, ans Herz gewachſen. Der„Preußenhof“ war geradezu ſein Spiegelbild geworden, und man ſah es Biſchoff an, daß er nun ſchon über 20 Jahre Abend für Abend diskret und ſtill die Gäſte betreute. Dieſe eigenartige Miſchung von der guten alten Sorte eines internationalen Kellners mit dem ſtren⸗ gen verſchwiegenen Geſicht, den ſcharfen Falten und dem lichten, glatt und ordentlich geſcheitelten Haar, ſowie eine Art Hausfaktotum mit dem verdienten, nunmehr heimatgebundenen Schmerbäuchlein ließ ihn aber auch für dieſen Gaſthof im beſonderen Maße geeignet erſcheinen: Er überraſchte die weni⸗ gen Reiſenden, die im„Preußenhof“ übernachteten, meiſtens die Verwandten der Einwohner, die bei 5 großen Familienfeſten erſchienen und nicht immer alle privat untergebracht werden konnten. oder Ge⸗ ſchäftsleute und beſſere Handelsvertreter— als ausgezeichneter Zimmerkellner. Die Offiziere, Re⸗ gierungsräte, Richter und Staatsanwälte, die faſt ausſchließlich bei Schallenberg verkehrten, bediente er mit der gleichen Höflichkeit und Aufmerkſamkeit, wie er ſie früher Baronen, Grafen und Fürſten gegenüber beobachtet hatte. Zu guter Letzt garantier⸗ ten ſeine zurückhaltende Art und ſeine gepflegten Bewegungen die Aufrechterhaltung der Ordnung in der„Kutſcherſtube“: Die kleinen Geſchäftsleute und Beamten, die ſich insgeheim freuen mochten, von einem ſo vornehmen Oberkellner bedient zu werden, hätten es unter ſeinen Blicken nie gewagt, im „Preußenhof“ über die Stränge zu ſchlagen und ſich etwa zu betrinken oder ſonſt ſchlecht zu benehmen. Das konnten ſich hier nur Leute aus den gebildeten Ständen erlauben. Bernd Gildemeiſter zum Beiſpiel, der ihm jetzt haſtig das Glas aus der Hand riß. um es in einem Zuge leeren.„Noch eins! Aber ſchneller!“ Oh, es war nicht mitanzuſehen, wie langſam und umſtändlich dieſer Mann die Flaſche aus dem Eis⸗ ſchrank wieder hervorholte und eingoß. „Sind Sie für die Grafen und Barone an der Riviera auch ſo gerannt?“ Biſchoff lächelte.„Die Leute hatten nie Eile..“ Diesmal trank Bernd das Selterwaſſer mit zwei Schlucken aus.„Kann ich mein Rad draußen ſtehen laſſen?“ fragte er zwiſchen beiden „Ich werde es in den Hof ſtellen.“ „Danke!“ Bernd ſchob vor dem Büfettſpiegel ſeine Kravatte zurecht und ſtrich ſich mit der Hand über die Haare, die ſich trotz Kamm und Bürſte heute morgen nur ſchlecht hatten ſcheiteln laſſen. Verdammt! Er ſah nicht gut aus. Ein wenig ſpitz um das Kinn. Und ſehr verkatert. Er holte das Taſchentuch hervor und hielt es an die Oberlippe. Er hatte ſich beim Raſieren geſchnitten. und nun blutete es wieder. Jetzt war es Biſchoff, der zur Eile antrieb.„Es ſchlägt eben neun, Herr Referendar“, mahnte er be⸗ ſorgt. l „Die Kirchenuhr geht immer vor, Schallenberg iſt ſchon weggegangen?“— „Sein Schwiegerſohn hat ihn abgeholt.“ 5 „—— Sie ſind ſchon fort? O Gott!“ Bernd blickte ſich um. In der Tür ſtand Luiſe Graßmann. 5 Ohne bemerkt worden zu ſein, war Luiſe Graß⸗ mann in die Wirtsſtube getreten. Sie nickte den beiden Männern zu. Zwei große Tränen ſchim⸗ merten in ihren dunklen Augen. Bernd war ſofort bei ihr.„Wag haſt du— um Gottes willen!“ Luiſe ſchwieg. Aber diesmal ſchwieg ſie nur, weil ſie vor Aufregung nicht ſprechen konnte. Sie war verzweifelt. Sie zitterte am ganzen Körper. „So ſprich doch, Luiſe! Was iſt?“ „Die Polizei...“ Tränen ſtürzten aus ihren Augen. Sie konnte nicht weiterſprechen. Luiſe war eigentlich nicht ſchön. Aber das Leid, das über dieſes eigenartige Geſicht mit dem großen leidenſchaftlichen und doch ſo beherrſchten Mund und den etwas hervortretenden Backenknochen ſeine wei⸗ chen Schatten warf, ließ ſie in ungewöhnlichem Maße anziehend und viel reifer erſcheinen, alg man dies von ihren neunzehn Jahren erwarten durfte. Ein ſeltſamer fremdartiger Reiz ging von ihr aus. Man ſagte, die Mutter ihres Vaters, mit dem ze allerdings nicht die geringſte Aehnlichkeit hatte, ſei Polin geweſen. „Luiſe!“ Bernd nahm ihre Hände und ſtreichelte ſie.„Was iſt mit der Polizei, Luiſe?“ „Hausſuchung „Bei euch?“ Luiſe nickte. Aufſchluchzend wandte ſie den Kopf zur Seite und wiſchte ſich mit dem Taſchentuch die Augen.„Sie wollen die Bücher und Papiere be⸗ ſchlagnahmen „Ich habe immer prophezeit,— mit Graßmann nimmt es kein gutes Ende“, ſagte Biſchoff, deſſen Stirn ſich in ernſte ſteile Falten legte.„Sie, Herr Referendar, haben ihn geſtern ſo behandelt, wie er es verdient. Links und rechts— ſtundenlang! Und nicht anders! Und weiß der Teufel, manchmal denke ich, er könnte auch in Ihrer Sache ſeine Hand im — Spiel haben. So ein Schuft! del!“ Biſchoff kam langſam näher und blickte Luiſe be⸗ ſorgt in die Augen.„Nicht weinen! Gewiß wird alles noch gut werden.“ Sanft fuhr er ihr über das Haar. Streichelte ihre Wangen. Mit einer väter⸗ lichen Bewegung. So als wäre ſie noch das kleine Kind von damals. Luiſe ließ es geſchehen. Sie wußte, daß dieſer Mann ihre Mutter einmal geliebt hatte. Schon immer hatte er dieſe Liebe und alle Zärtlichkeit, die in ihm war, auf das Kind übertragen— auf Char⸗ lottes Kind, das ſeine halbe Jugend im„Preußen⸗ hof“ zugebracht hatte. Bernd ſtutzte im erſten Au⸗ genblick und war ein wenig verwundert über dieſe Zeichen der Vertrautheit. „Komm, Luiſe!“ ſagte er dann leiſe.„Ich fahre dich raſch nach Hauſe. Vielleicht kann ich mit den Leuten reden.“ Luiſe ſah ihn groß an. Nein, das arme Mä⸗ „Du ſollteſt doch längſt auf dem Gericht ſein, Bernd!“ „Man muß eben warten auf mich! Deine Sache geht jetzt vor.“ „Unmöglich, Bernd! Du haſt Unannehmlichkei⸗ en; „Wer beſtimmt— du oder ich?— Komm!“ „Du kannſt doch gar nichts tun“, ſagte Luiſe, noch immer in leiſer Abwehr, als er ſie mit einer Handbewegung bat, auf der anderen Seite in den Wagen zu ſteigen. 5 „Natürlich nicht. Aber ich darf dich doch in die⸗ ſer Verfaſſung nicht allein laſſen. Hauptſache— du beruhigſt dich erſt einmal. Dann iſt ſchon viel ge⸗ wonnen. Es geſchieht dir doch nichts, kleines Mäd⸗ chen.“ Dankbar und zugleich ein wenig ungläubig ſaß ſie von der Seite zu ihm auf, während der Wagen oͤen Marktplatz verließ und ſich in eine enge wink⸗ lige Gaſſe hineinwand. Für den Bruchteil eines Augenblickes huſchte ein armſeliges kleines Lächeln über Luiſes Geſicht. Fortſetzung folgt) urt⸗ 1 A Ee s Wirtschafts- Meldungen baren Da Eine t der war h der hat⸗ n um Tunhi⸗ denn Män⸗ 3 be⸗ ſelige ange, ihrer der rfähr⸗ Jraut t die micht uſtatt 5 der eund⸗ ſehr aß er Jetzt nner⸗ nmer te er und Ohne mern. “ die chen. zoden und war daß chſten n ein Bru⸗ richte de er⸗ Weifere Steigerungen an den Akfienmärkien Berlin, 12. November. Am Dienstag zeigte ſich dei der Bambenkundſchaft und beim Berufshandel weiterhin Kaufluſt, ſo daß an den Ak⸗ tienmärkten die erſten Kurſe bereits wieder erheblich höher lagen. Die größten Steigerungen erfuhren Elektro⸗ werte, daneben fanden auch die Anteile von Maſchinen⸗ baufabriken und Montane ſtärkere Beachtung. Das Ge⸗ ſchäft war verhältnismäßig lebhaft. Am Montanmarkt gewannen Vereinigte Stahlwerke 0,25, Mannesmann und Harpener je 0,50, Hoeſch 0,75, Buderus 7 und Klöckner 2 v. H. Rheinſtahl ermäßigten ſich um 1,25 v. H. Von Braunkohlenwerten ſtiegen Rhein⸗Braun, von Brauereianteilen Schultheiß um je 1 v. H. Am Kaliaktien⸗ markt wurden Salzdetfurth 0,50 v. H. höher, Wintershall 0,50 v. H. niedriger notiert. In der chemiſchen Gruppe er⸗ höhten ſich von Heyden um 3 v. H. Farben ſetzten 76 v. H. höher ein. Golödſchmidt waren um 9,75 v. H. rückgängig. In Schering wurde ebenſo wie am Bauaktienmarkt in Berger die Notitz vorerſt ausgeſetzt, es iſt mit ſtärkeren Gewinnen infolge der beſtehenden Nachfrage zu rechnen. Gummi⸗ und Linoleumwerte ſchwächten ſich im Gegenſatz zur allgemeinen Tendenz ab. Conti Gummi wurden um 0,75 und Deutſche Linoleum um 1,50 v. H. niedriger notiert. Geld- und Devisenmarki 11. November 1940 Diskont: Reichsbank.3. Lombard.5. Privat.28 v. H. Die mit einem Berlin, 12. Nov. Eullich in Nhl fur 28 Geld Briet] Arntiieh in RN fur Z] Celdſ Brief Hegypten 1 äg. Pd“— 9,890 9,910 Jugoslaw. 100 Din 5 5,604 5,616 Afghanistan Af— 18,79 18,83 Kanada 1kan. Poll— 2,098 2,102 Argentin 1 P- Pese 0,582 0,588 Lettland. 100 Lats 5¼ 48,75 48,85 Austral. 1 aust. Pfd.— 7912 7028] Litauen 100 Litas— 41.84 42,52 Belgien 100 Belga 4 39,98 40,04 Luxemb. 100 lux. Fr 9,910 10,01 Brasilien 1 Milreis— 0,180 0,182 Neuseel. i neus Pd“— 79,12 79.28 Br. Indien 100 Rupꝰ— 74,18 74.32] Norwegen 100 Kr 3½ 56,76 56,88 Bulgarien 100 Leas 6 3,047 3,053 PortugaliboE Scudo 4½ 10,04 10.06 Dänemark 100 Kr 4 438,81 48,91 Rumänien 100 Lei/ 00 o England 1 eng. Pld? 2.890 9,910 Schweden 100 Er 2½ 59,40 59,58 g Estland 100 est. Kr 47 62.44 62,56 Schweiz 100 Fr 172 5789 58,01 Finnland 100 flu. M 4 5,080 5,070 Slowakei 100 sl. Kr 5 8,591 8,09 Frankreich 100 Fr“ 2 5,599.6110 Spanien 100 Peseten 28,56 23,60 Griechenl. 100 Dra 6 2,148 2,152 Südafr. Un. 1s. Pid“— 9810 9,810 Holland 100 Cuſden 2 152,83 152.87 Tarkel 1 türk Pfd 4.979.982 Iran.. 100 Rials— 14,59 14,61 Ungarn 100 Penas: island 100 isl. Kr 5¼ 88,42 38,50 Uruguay 1 G. Peso— 0,949 0,951 Itallen. 100 Lire%/ 13,09 18,11.S. A. 1 Dollar 1.458.502 Japan. 1 Len 3.581 0,587 versehenen Kurse finden nur im innerdeutschen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Am Geldmarkt waren zuverläſſige Sätze noch nicht zu hören. Im internationalen Deviſen⸗ 1„ ſich der Shweizer Franken weiterhin auf 58,02. Größere Umſätze und bedeutende Gewinne waren in Elektrowerten zu verzeichnen. Hervorzuheben ſind Geſfürel mit plus 1,75, Lahmeyer mit plus 2,50, Siemens⸗ Vorz züge und AE mit ie plus 3, ſowie Siemens mit plus 4 v. H. In Verſorgungswerten kamen Es Schleſien und HW ͤje 0,50 v. H. höher an, Am Markt der Maſchinen⸗ baufahriken bef baun ſich Bahnbedarf um 1 v.., Schu⸗ bert u. Salzer um 1,50, Berliner Maſchinen um 2 und Deutſche Waffen 5 3 v. H. Zu erwüßhnen ſind noch 51 Zucker mit plus 1, Weſtdeutſche Kaufhof mit plus 1% e mit plus 1,50 ſowie andererſeits Wald⸗ hof mit— 1. Dierig mit— 1,75 und Reichsbank mit— 5 v. H. Von variablen Renten blieben Reichsaltbefftz mit 154,75 unverändert. Auch Steuergutſcheine 1 ſtellten ſich erneut auf 107,75. — Tankansweis für Kraftwagenfahrten in das beſetzte Gebiet Um Perſonen aus dem Reichsgebiet, die mit Kraftwagen in das beſetzte Gebiet einzureiſen be⸗ abſichtigen, künftig vor unliebſamen Aufenthalt zu bewahren, wird von zuſtändiger Seite darauf hinge wieſen, daß ſeit einigen Monaten der Kraftſtoff auch in Belgien und in Noroöfrankreich bewirtſchaftet wird. Der aus dem Reich in die erwähnten Gebiete zu vorübergehendem Aufenthalt einreiſende Reichs⸗ deutſche(Behörden, Wirtſchaftsverbände, Firmen uſw.) kann daher nicht ohne den vorgeſchriebenen Be⸗ zugsausweis tanken. Der Bezugsgusweis von Be⸗ triebsſtoff aus Heerestankſtellen in den beſetzten Ge⸗ bieten grundſätzlich weder an Wehrmachts⸗ noch an mando, das für den Wohnſitz des Antraaſtellers zu⸗ ſtändig iſt, auf Antrag unter Vorlage des Paſſier⸗ ſcheins ausgeſtellt. Ohne dieſen Ausweis kann in den beſetzten Ge⸗ bieten grundſätzlich weder an Wehrmachts, noch an Wirtſchaftsſtellen getankt werden. Die Kraftfahrer müſſen ſich daher den Bezugsausweis vom ſtellver⸗ tretenden Generalkommando ausſtellen laſſen, wenn ſie nicht Gefahr laufen wollen. in den beſetzten Ge⸗ bieten kein Benzin zu bekommen. Andere als die gewünſchten Bezugsausweiſe berechtigen nicht zum Tanken. Die Konſerveninduſtrie im Oktober 1940 In der Gemüſekonſerveninduſtrie ſind, wie die Fach⸗ gruppe Obſt⸗ und Gemüſeverwertungsinduſtrie mitteilt, die im laufenden Monat kleinen Karotten, geſchnittene Karotten, Kohlrabi und Spinat hergeſtellt worden, ebenſo wurde Miſchgemüſe produziert. Die Trockengemüſe⸗Induſtrie hat ſich in ſtarkem Um⸗ fange der Verarbettung von Karotten und gegen Ende des Monats von Kopfkohl zugewendet. Daneben iſt noch Peter⸗ ſilienlaub, Sellerielaub und Spinat in Behandlung genom⸗ men worden. Ferner ſind ſchon in größerem Um Zwiebeln geliefert worden, von denen auch bereits ein Teil getrocknet wurde. In der Obſtverwertung war beſtimmend, daß die Apfel⸗ ernte klein ausgefallen iſt. Das hatte zur Folge, daß die benötigten Mengen Apfelmus nur in geringem Ausmaß hergeſtellt werden konnten. Im übrigen wurden im Berichts⸗ monat Pflaumen konſerpiert. Die Ernteverhältniſſe ermöglichten es nicht, der Gurken⸗ konſerven⸗ Induſtrie Schälgurken in größerem Umfang zu⸗ zuleiten. Damit fand die Produktion ziemlich früh ihr Ende. Soweit Faßgurken und ſteriliſierte Gurkenkonſerven in Gläſern zur Auslieferung freigegeben wurden, fanden ſie ſchnelle Aufnahme. Die Sanerkrantſabriken wurden in größerem Umfang mit Herbſtkohl verſorgt. In obſthaltigen Brotaufſtrichmitteln werden Marme⸗ laden und Konfitüren bevorzugt. Bei den Brotaufſtrich⸗ mitteln ſind die Betriebe infolge der beſchränkten Apfel⸗ ernte im Inland auf die Einfuhr von Moſtäpfeln aus Frankreich in erheblichem Umfange angewieſen. Zweite Zuckerfreigabe 1940/41 Der Reichs nährſtand hat durch die Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchaft die 2. Freigabe 1940/1 mit 5 v. H. der Jahresfreigabe 1940/1 verfügt. Die mengenmäßige Feſtſetzung des Verkaufsrechtes wird den Verbrauchszucker⸗ fabriken überſandt. Die Freigabe gilt mit Wirkung vom 8. November 1940 für Verkäufe zur prompten Lieferung. Das Gleiche gilt auch für die unverkauften Mengen aus den Jahresfreigaben. * Papierfabrik Auguſt Koehler., Oberkirchen i. B. Bei einem Jahresgewinn von 1,69 Mill. verbleibt nach 0,122 Mill.„ Abſchreibungen und 50 000 4 Zuweiſung an die Unterſtützungskaſſe einſchl. 42 356“ Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 266 758 /, woraus 8 v. H. Vorzugs⸗ und 6 v. H. Stammaktiendividende(Kapital 2,10 Mill., da⸗ von 1,89 Mill. 4 St..) ausgeſchüttet werden. Aus der Bilanz: Anlagevermögn 0,90, Umlaufvermögen 3,0 Mill., andererſeits Rücklagen 0,30, Wertberichtigung 0,10, Rück⸗ ſtellungen 0,15, Verbindlichkeiten 0,97 Mill. d, darunter 9,06 Bankſchulden und 0,70 Darlehensverbindlichkeiten. * Aktiendruckerei und Zeitungsverlag Als, Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Die Geſellſchaft konnte im Berichtsfahr 1939 nach 0,16(0,11) Mill./ Anlageabſchreibungen einen Ge⸗ winn von 41 760(38 762) 4 erzielen, der ſich um den Ge⸗ winnvortrag aus dem Vorfahr in Höhe von 28 682(4920)% auf 70 442(43 682)/ erhöht. In der Bilanz wird das An⸗ lagevermögen mit 0,44(0,62) Mill. J bewertet. Das ge⸗ ſamte Umlaufvermögen beträgt 0,41(0,54 Mill. /, darunter Konzernforderungen mit 0,38(0,32) Mill. /. Demgegenüber werden die Geſamtverbindlichkeiten mit 0,63(0,97) Mill. /, darunter Warenverbindlichkeiten mit 0,12(0,30) Mill. und Bankverbindlichkeiten mit 0,26(0,38) Mill. ausgewieſen. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Kopfſalat 2— 7, Gelbe Rüben 4, Wirſing 4,5, Weißkraut 3, Rotkraut 5, Sellerie —9, Spinat 10, Felof ſalat 30—40, Roſenkohl 15—18, En⸗ divienſalat—6 Pfg. Anfuhr und Nachfrage gut. 5 11 18 FErankfur! 8. II. Ot. Gold u. Silber 290.0 290,0 Deutsche festverzinsliche Werte Deutsche Steinzeug 20 235 11. 12 Durlacher Hof 25 0 SA En Eichbaum- Werger 151.5 2220ôöͤĩ§7êĩ 8 4% Schatz D. R. 38. 101.6 101,6 Enzinger Union 1 4ů· 15 1927 101,6 101,6 I. G. Farben 198 7 199.0 Altbes. Dt. Reich.. 155.0 154,8 Gesfürel 35 185.0 187.9 TADTAN LEIHEN Grün u. Bilfinger.. 850,„ e Harpener Bergbau. 102,5 161.7 4% Heidelberg 26 1005 100,7 leidelb er Zement, 189,0 188.7 4½ Mannheim 26. 100,5 100,5 Hoesch Berg. 156.0 1½ Pforzheim 28. 100,5 0 Ph.„ 200 * e Talker Brauere 79,78 5 EENDBRIEEE N iecker 1— 45 k.. Klöckner- Werke. 159.0 f 1 5 12 102.5 102,5 Lanz A. G.„ 237.0 425 Mein. Hyp. Bank Ludwigshaf. Akt.- Br. 0 Es unds 5„„ Lud wigshaf. Walzem 2 4% Pfalz. Hyp. Bank Mannesmann 148.0„„ 1 2426 R-9„102,5 Metallgesellschaft 1715 Rhein, Elektr. Mannh. 106.0 Rhein.- Westf. Elektr. Rütgers 5 Jalzdetfurthn,* 5 Salzwerk Hei ibronn 2 Schwartz-Storchen * INDUSTRIE-OBLIGATIONEN 5 Daimler-Benz 27 104.5 4% Ot. Ind.-Bank 39 102.5 102.5 0 0 5 Gelsenkirchen v. 86 103.7 10 4% Krupp v 36. 102.6 104. 4% Ver. Stahlwerke 102,2 6 16. Farb. RM-Anl. 28 146.5 Ada-Ada Schuhfabrik 177.0 Seilindustrie(Wolff) Siemens u Halske Süddeutsche Zucker 2 Zellstoff Waldhof * 2— BANKEN Adlerwerke Kleyer. 118,0 158.0 2 Adt, Gebr.„ 101,0 100,5 Bayr. Hyp. u..-Bank 128,5 128,5 A. E. 179,1 8 Commerzbank 140,5 7 Deutsche Bank Deutsche Reic sbahk Dresdner Bank Pfalz. Hyp.- Bank Aschaffenb. Zellstoff Augsb-Nürnb. Masch Bayr. Motorenwerke Brown. Boverie& Cie. 7 151.5 0 0 109% 2 160.0 Sontin,. Gummi 8 0 1. klxp„Bank 160.0 Daimler-Benz 197,0 Deutsche Erdöl 174,0 175, 1% Zwischenkurs. Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat eee 4 12 20384 169 200 Rheinpegel 9. 40 Rheinnegel Mannheim heinfeldes 8. 9 1 11.12 ö.43 2.. N ö Kaud 643,363.09.0 0. 3 7 Kolo 5 4204,11 368244 Re— 4„ Straßburg 3..9028“ Neekargegegg. Maxau 4. 54.540 Nannheim 3 90 3,80 3, 753,5 —. 1 Hauptſchriftletiter: Dr. Alois Winbaue r. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und derantwortlich für Kultur golitit, Theater und Unterhaltung: Cart Onno Elſenbart Handel: 1. B. Willy Müll e r.— Lokaler Teil: 1. B. Dr. F. W. och— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W Koch.— Spork: Win Müller. Südweſtdeutlſche Umſchau und Bilderdienſt; t. VB. Or. F, W K 9000 ſämtliche in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode u. Co., Mannhelm, R 1. 4/6— Verantwortlich für Anzeigen und esa Mitteilungen: Jakob Faude, Mannheim. gut Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig. Fächtüchtige und zuveflössige Betriebsschlosser- Eimerschmiede Sowie eln Elektroschweiger und ein LoKomotlyvschlosser für eine Baustelle in der Ostmerk sofort gesucht. Angebote mit Zeugnissen oder begleubigten Abschriften erbeten an: Grün& Bilfinger-., Mannheim fleißigen, bei Schuhgeschäften. ten usw. Größerer Kundenstamm hafen und Provinz Baden einen Lederhündlern. Besohlanstal- eingeführten Handels-Vertreter ist vorhanden. Bewerbungen erbeten unter A 1045 an Ann.-EXp. L Dahigrün& Schoeler. Hambug 36 20 Bekannte Markenartlkelfabrik der Schuhputz- fi adele und Bodenpflezemittel- Branche Hau müller sucht für Mannheim-Ludwigs- R 1. 14 Stas16 14. Ausſdufer (älterer) geſucht. Haumüller, R 1, 14.„„ Tüchl. Haus- ſchnelderin 24334 geſuch Adr. in 855 Ge⸗ ſchäftsſt. St4509 Wir stellen noch Lehrlinge zum Eintritt auf 1. April 1941 für folgende Lehrberufe ein: Former, Modelltischler Kesselschmied, Form- schmied, Stahlbauschlos- Ser, Blechschlosser, Bau- Schlosser, Elsendreher U. 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