11 2 AN * 2 ETCCTTTTTcTCCCCCCCTTTcTcTTTTTTTcc Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 M. u. 80 Pf. Trägerl., in unf Seſchäftsſt abgeh. 1 70., dch. d. Poſt.00 M. ohne Jlluſtr.,.80 M. mit Illuſtr einſchl. Poſtbef.⸗Geb. zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.: Waldhofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 1 4. 22mm breite Milltmeterzetle 12 Pfg., 79 mm breite Textmillimeter⸗ 5¹ zeile 68 11 b. ede ermäßigte Grundpreiſe Allgemein Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Nei 0 55 8 8 e Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12 Bei gwangsvergleichen od Konkurſen wird f Str. 1. Abbeſſell Fl 115 lde 2 d benen Na 0 dich ert fie e 5 he e 5 a eſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge erichtsſtand Mannheim. ltig i Wal 15. Bone 1320 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—8. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazelt Mannheim 151. lhrgang— Lummer 319 Graf Ciano und Serrano Suner in Verchtesgaden eingetroffen Neue Ausſprache Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop begrüßt die Gäſte (Funkmeldung der N MZ.) + Salzburg, 18. November. Der Königlich italieniſche Miniſter des Aeußern, Graf Ciand, traf heute vormittag in Salzburg ein. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop begrüßte Graf Ciano, zu deſſen Empfang auf dem Bahnhof Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht er⸗ ſchienen waren. Nach Abſchreiten der Ehrenkompanie gelei⸗ tete der Reichsaußenminiſter den italieniſchen . in das Hotel„Oeſterreichiſcher * 0 0 f* Berchtesgaden, 18. November. Der ſpauiſche Miniſter des Aeußeren, Ser⸗ rand Suner traf heute vormittag in Berchtes⸗ gaden ein. Der Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen von Ribbentrop begrüßte Serrano Suner zu deſſen Empfang Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht auf dem Bahnhof erſchienen waren. Nach Abſchreiten der Ehrenkompanie geleitete der Reichsaußenminiſter Serrano Suner in ſein Qnartier. Die Innsbrucker Beſprechungen EP. Rom, 18. Nov. Zu den Beſprechungen von Innsbruck wird in Rom in amtlichen Kreiſen erklärt, es handle ſich hier wieder um eines der üblichen Treffen hoher Funktionäre der Achſe, die in den Rahmen der tota⸗ len Zuſammenarbeit der Achſenmächte gehörten. Natürlich komme jedem dieſer Treffen auch ſeine aktuelle Bedeutung zu. In ganz ähnlichem Sinne äußert man ſich in po⸗ litiſchen Kreiſen Roms über die Reiſe des ſpaniſchen Außenminiſters Serrano Suner nach Deutſch⸗ land. die ebenfalls in den Rahmen der ſtändigen Beſprechungen gehöre, wie ſie zwiſchen der Achſe 1 5 dem befreundeten Spanien nunmehr üblich eien. Miniſter Selote fährt von Rom ab (Funkmeldung der N M.) — Rom, 18. Nov. Reichsarbeitsminiſter Seldte hat in der Nacht zunn Montaa die italienniſche Hauptſtadt wieder verlaſſen, um in Mailand und Genua Induſtrie⸗ werke zu beſichtigen und deren ſoziale Einrichtungen kennen zu lernen. In Rom hatte der Miniſter am Samstag und Sonntag Beſprechungen mit Korpopationsminiſter Ricci, anit dem Unterſtaatsſekretär des Korpora⸗ tionsminiſteriums ſowie mit dem Präſidenten des halbſtaatlichen Sozialverſicherungsinſtituts Lantini, über alle einſchlägigen ſozialpolitiſchen Fragen. Es wurden wichtige Abſprachen getroffen. um die Zu⸗ ſammenarbeit der Achſenmächte auf dem geſamten ſozialpolitiſchen Gebiet enger zu geſtalten. Zur Vertiefung dieſer Zuſammenarbeit wird in nächſter Zeit Präſident Lantini eine Studienreiſe durch Deutſchland machen. „Grenzenloſe Bewunderung“ Danktelegramm Autonescugs an den König und au den Duce [Funkmeldung der NM.) + Bukareſt, 18. November. Beim Verlaſſen italieniſchen Bodens hat der rumä⸗ niſche Staatsführer General Antonescu an den Kai⸗ ſer und König Viktor Emanuel folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Im Begriffe. Italien zu verlaſſen, bitte ich Ew. Majeſtät, mir zu erlauben, meinen tiefgefühlten Dank für den großzügigen Empfang, der mir bereitet wurde, und meine wärmſten Empfindungen für die Größe des italieniſchen Imperiumsi ſowie meine ehrerbietigſten Wünſche für Eure Majeſtät, die Kö⸗ nigin und Kaiſerin und das geſamte Königreich aus⸗ guſprechen.“ Gleichzeitig ſandte der rumäniſche Staatsführer dem Duce ein Telegramm folgenden Wortlauts: „Beim Verlaſſen des großen und edlen Italiens entbietet der rumäniſche Staatsführer dem Duce ſeinen herzlichſten und verbindlichſten Gruß zugleich mit dem tiefſten Dank und dem Ausdruck ſeiner grenzenloſen Bewunderung für das Genie, das in der romaniſchen Völkerfamilie neue Wege nicht nur für das Leben ſeines eigenen gro⸗ ßen Volkes, ſondern auch für die anderen Völker geebnet hat.“ Italieniſch⸗ ſchwediſche Wirtſchaftsverhandlungen. In Italien iſt eine ſchwediſche Wirtſchaftsabordnung eingetroffen, die mit den zuſtändigen römiſchen Stel⸗ len Beſprechungen aufnehmen wird. Empfang des Führers der deutſchen Volksgruppe durch König Michael und die Königinmutter. Der Führer der deutſchen Volksgruppe in Rumänien Andreas Schmidt wurde von König Michael und Königinmutter Helene in Audienz empfangen. us England alles machen wird, wenn Ins Gigantiſche geſteigerte Flluſionsmache der engliſchen Preſſe— Wunſchpläne und Wunſchträume der RA, Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 18. November. Ausgerechnet nach der Vernichtung Coventrys und den verſchärften Angriffen der deutſchen Flieger auf London ſpricht die engliſche Sonntagspreſſe von den großen Erfolgen derengliſchen Luft⸗ verteidigung. Tagesangriffe auf England kom⸗ men angeblich ſo aut wie nicht mehr vor, und es wird dem engliſchen Volk verſichert, daß ſelbſt den Nacht⸗ angriffen ſehr bald ein Ende gemacht werden würde. Dafür ſollen, wie prahleriſch geſagt wird, die neuen Nachtjäger Englands ſorgen, die von Wiſ⸗ ſenſchaftlern und Flugzeugkonſtrukteuren zur Zeit angeblich ausprobiert werden. Man hofft, daß dieſe Verſuche recht bald eine Lö⸗ ſung der Nachtjägerfrage bringen werden,„die der Schlüſſel zum Siege ſein wird“. Gleichzeitig geht die Arbeit an der Verbeſſerung der Luft⸗ verteidigung und der Sperrballone fort. Man tröſtet das Volk Englands damit, daß die Amerikaner ebenfalls ſtändig neue Erfin⸗ dungen zur Verbeſſerung der Flugzeugtypen machen. Vor allem ſoll es ſich um Jagdflugzeuge handeln mit dreirädrigem Fahrgeſtell u. einer weit größeren Ge⸗ ſchwindigkeit als den bisherigen Jagoͤflugzeugen. Allerdings könne dieſe Hoffnung auf eine mehr oder weniger entfernte Zukunft nicht ganz die ſchweren Sorgen beſeitigen, die man ſich in London über den verſchärften Handelskrieg machen muß. Die Verſchärfuna des Handelskrieges durch die deutſchen Bombenflieger in dem Atlantik weſtlich von Irland hat eine ſtarke Beunruhigung hervorgerufen. Um dieſe Gefahr zu bannen, ſollen jetzt ſchwerbewaffnete Jagdflugzeuge mit mindeſtens 2000 engliſchen Meilen Aktionsradius und 400 engliſchen Meilen Geſchwindigkeit gebaut werden. Wenn ſie einmal fertig werden, ſollen ſte„eine ebenſo große Bedeutung für England erhalten, wie die Spitfires für die Verteidigung Londons.“ Dieſe hoffnungsfrohen Berichte über die Tätig⸗ keit der engliſchen Flugwaffe ſtimmen nicht ganz mit der amtlichen Mitteilung überein über durchgreifende Veränderungen in den höheren Befehlspoſten der Flugwaffe. Der bisherige Oberbefehlshaber der engliſchen Jagdflugzeuge Doding iſt für beſondere Aufgaben nach den Vereinigten Staaten abgeſchoben worden und durch den Generalmajor Douglas erſetzt. Auch eine Reihe anderer Neuernennungen werden be⸗ kannt, die nicht gerade auf die Stärke der engliſchen Luftwaffe deuten. Man ſpricht im Gegenteil davon, daß die abgeſetzten Offiziere verſagt haben und durch neue erſetzt werden müßten, auf die man natürlich in der engliſchen Oeffentlichkeit große Hoffnung ſetzt. Bei der Gelegenheit wird eine Neuordnung an⸗ gekündigt, die die Londoner Propagandaſtellen als geradezu revolutionierend bezeichnen. Es handelt ſich hierbei um die Errichtung eines„Kommandos für die Zuſammen arbeit zwiſchen der Flugwaffe und der Armee“. Als Chef dieſes Kommandos iſt der Generalleutnant Sir Arthur Sheridan Barrat auserſehen. Seine vordringlichſte Aufgabe wird ſein, die Zuſammenarbeit zwiſchen den zwei großen Wehrzweigen zu orgamiſieren. Wo ſind die Herren Parlamentarier? Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm. 11. Nov. Ein Artikel des Londoner Korreſpondenten des „Mancheſter Guardian“, der ſich mit der Abweſen⸗ heit außergewöhnlich zahlreicher Parlamentsmitglie⸗ der während der letzten Sitzungen beſchäftigt, hat im Land größtes Auſſehen erregt. Der„Mancheſter Guardian“ wurde mit Briefen zu dieſer Frage förm⸗ lich überſchüttet. In den Briefen wird die Feig⸗ heit der Abgeordneten, die ſich infolge der Luftangriffe nicht nach London getraut hätten. teil⸗ weiſe ſcharf kritiſtert.„Solche Pflichtvergeſſenheit“, heißt es in einem dieſer Briefe„würde ſonſt nir⸗ gends geduldet werden, vor allem nicht unter Leu⸗ ten, die im Kriegsdienſt ſtehen. Wenn ſich Abgeord⸗ nente dauernd und ohne triftige Gründe von London fernhalten, ſollten Mittel geſucht werden, um ſte zur Verantwortung zu ziehen. Die Abgeordneten werden ſchließlich wie wir alle dafür bezahlt, daß ſte arbeiten.“ Aus dieſer Diskuſſion geht hervor, daß noch andere Abgeordnete des engliſchen Parlaments den gleichen Mangel an Mut zeigen. wie der berühmte Abgeordnete Cunningham⸗Reid. wenn ſte auch nicht gleich bis in die Süsdſee flüchten. Wieder Sturm gegen Halifar War er zu offenherzig mit Englands Ruſſen⸗Plänen? Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 18. November. In London fragt man ſich, ob die Enthüllungen, die man anläßlich der Berliner Beſprechungen über die Anbiederungsverſuche Englands an Moskau machte. Fehlgriffe des engliſchen Außen miniſteriums ſeien. Die verantwortlichen Stellen entſchuldigen ſich dabei mit der Behauptung, daß ſie eigentlich ein Verſehen der engliſchen Zenſur ſeien. Trotzdem benutzen Halifax Gegner die Gelegenheit, um erneut gegen ihn Sturm zu laufen. Natürlich weiß man in London jetzt auch darüber Beſcheid was bei den Berliner Beſprechungen verab⸗ redet worden iſt. Aus allen Kommentaren geht die große Bitterkeit hervor die die engliſche Oeffentlich⸗ keit über das Scheitern der erhofften ruſſiſch⸗eng⸗ liſchen Annäherung empfindet. Wieder Brilenbomben auf Wohnbpiertel Erfolgreiche Fortſetzung unſerer Vergellungsangrifße auf London und Südengland (Funkmeldung der N M3.) + Berlin, 18. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe griff in der Nacht vom 16. zum 17. November London und kriegswichtige Ziele im Süden der britiſchen JInſel ſowie Rüſtungsziele in Mittelengland erfolgreich au. Im Seegebiet vor der engliſchen Oſtküſte ge⸗ lang es, ein Handelsſchiff und einen Minenleger zu verſenken, ein anderes Handelsſchiff ſchwer zu treffen. Ferukampfbatterien des Heeres und der Kriegsmarine nahmen einen feindlichen Ge⸗ leitzug unter Feuer, der im Schutze der Dunkel⸗ heit dicht unter der engliſchen Küſte den Kanal zu paſſieren verſuchte. Der Geleitzug wurde verſprengt. Die Schiffe flüchteten in verſchie⸗ dene engliſche Häfen. In der Nacht zum 18. November warfen britiſche Flugzeuge in Weſtdeutſchland an mehreren Stellen Bomben. In einem Eiſen⸗ werk und in einer Ziegelei entſtandene Brände konnten durch den tatkräftigen Einſatz der Werkfeuerwehr ſofort gelöſcht werden. Ferner waren wieder Friedhöfe und Wohnviertel das Ziel britiſcher Bombenangriffe. Dabei wurden einige Häuſer beſchädigt und eine geringe An⸗ zahl Perſonen verletzt. In den Luftkämpfen über dem Kanal wurden geſtern drei britiſche Flugzeuge abge⸗ ſchoſſen. Sieben deutſche Flugzeuge werden vermißt. Ein Jagdgeſchwader unter Führung des Majors von Maltzahn errang am 15. Novem⸗ ber ſeinen 500. Luftſieg. Engliſche Bomben auf Jütland EP. Kopenhagen, 18. Nov. Aus Jütland werden am Samstag vereinzelte engliſche Bombenabwürfe gemeldet. Beſchädigungen ſind nicht feſtzuſtellen geweſen, da die Bomben über unbebautes Gelände abgeworfen wurden. 5 Kopenhagen hat ſeine Probleme [Von unſerem Vertreter) gb. Kopenhagen, 17. November. Abgeſehen von den deutſchen Uniformen auf des Straße— und dieſe ſind nicht ſo zahl eich, daß ſte das Stadtbild beherrſchen— ſind nicht große Ver⸗ änderungen in Kopenhagen ſeit dem 9. April ein⸗ getreten. Die däniſche Hauptſtadt wirkt ebeuſo freundlich und zufrieden mit ſich ſelbſt wie ſchon immer. Die großen Schaufenſter ſind voll von Waren aller Art. Man ißt reichlich und gut in den Gaſt⸗ häuſern, die mehr Gäſte als früher zu haben ſcheinen, obgleich weder Schweden noch andere Ausländer zu ſehen ſind. Eine ſonderbare Tatſache iſt, daß die ver⸗ hältnismäßig ſparſamen Dänen jetzt das Geld ſehr loſe zu haben ſcheinen, das gleiche Phänomen, das ſich auch in Finnland gezeigt hat. Man weiß nie.. fſagen ſie. Vielleicht ſitzt man eines ſchönen Tages da mit ſeinem erſparten Geld. Die däniſche Dame war immer gut gekleidet, hat aber nie Neigung zu großem Luxus gehabt. Einem aufmerkſamen Beobachter fällt jetzt aber auf, daß ſich eine große Pelzeleganz auf den Straßen Kopen⸗ hagens entwickelt. Die Fenſter der großen Waren⸗ häuſer ſind voll von den herrlichſten Pelzen und die Zeitungen bringen ganzſeitige Pelzanzeigen. In dieſen Anzeigen findet man nicht nur lobende Worte über die Ware, ſondern oft auch die Anmerkung, daß in einem Pelz das Geld wirklich gut angelegt iſt. Beſonders die Juweliere haben dieſen Herbſt einen guten Umſatz aufzuweiſen, denn ziemlich viel Kapital wird in Schmuck und Edelſteinen placiert. Aus irgendeiner ſonderbaren Veranlaſſung ſind blauweiße Brillanten beſonders beliebt, ebenſo Sil⸗ ber, ünd hier ſind die Preiſe ganz unnatürlich hoch geſchraubt worden. Ein Beiſpiel dafür, wie die Kauf⸗ wut die Dänen ergriffen hat, iſt folgende Tatſache. Es gibt Menſchen, die trotz der hoffnungsloſen Ben⸗ zinlage große elegante Kraftwagen kaufen und ſie in Garagen ſtellen, ſie hamſtern ſozuſage n Autos. Eine Anzeige in einer Morgenzeitung wirft ein Blitzlicht auf die Lage des Kraftwagenmarktes: „Auto wird gegen Fahrräder eingetauſcht. Vier⸗ ſitziger Adler Kabriolett“ 1939, wohlbehalten, wird gegen Fahrräder eingetauſcht, brauchen nicht beſon⸗ ders wohlbehalten zu ſein. Telefon Central uſw.“ Sett einiger Zeit wird ein ſehr eigentümliches Geſchäft mit Benzin betrieben, ein anſcheinend ziemlich ausgedehnter illegitimer Handel mit der Ware ſelbſt oder mit Einkaufscoupons. Auf der „ſchwarzen Benzinbörſe“ werden jetzt bis 4 Kronen für einen Abſchnitt bezahlt, der zum Einkauf von einem Liter Benzin berechtigt, wohinzu noch die 87 Oere, die der Liter koſtet, kommen. Die gefährliche Seite dieſes Geſchäftes iſt, daß die Strafe nicht un bedeutend für den iſt, der auf dieſe Weiſe mit dem lebenswichtigen Benzin umgeht. Die Polizei, die noch keinen richtigen Griff um dieſe„ſchwarze Börſe⸗ gewonnen hat, iſt der Anſicht, daß ſtie einen großen Umfang angenommen hat. In Verkehrshinſicht haben ſich die Verhältniſſe ſehr merkbar in Kopenhagen verändert. Von einer Stelle zu einer anderen in der däuiſchen Hauptſtadt zu kommen, iſt ſowohl zeitraubend wie teuer. Der in dieſe Verhältniſſe nicht Eingeweihte beſtellt viel⸗ leicht eine Viertelſtunde vor einem feſtgeſetzten Zeit⸗ punkt ein Auto, ſagen wir.45, wenn er um 6 zu einem Mittageſſen eingeladen iſt. Um 7 Uhr iſt noch keine Spur von einem Auto zu ſehen, und da geht ihm ein Licht auf, daß das Verkehrsproblem in Kopenhagen kompliziert ſein muß. Um 8 Uhr kommt dann vielleicht der Wagen. Der etwas mehr in dieſe Verkehrsſchwierigkeiten Eingeweihte hätte ſich eine Stunde vor dem abgemachten Zeitpunkt an eine Halteſtelle geſtellt, um ſich mit einem kühnen Sprung auf die Straßenbahn zu ſchwingen, an der die Kopen⸗ hagener wie Weintrauben hängen. Höchſtwahrſchein⸗ lich wäre ihm nicht der erſte oder zweite Sprung ge⸗ glückt, aber oͤie Chance iſt immer noch vorhanden, ſich an einen ritten oder vierten Straßenbahnwagen hängen zu können. Ein in dieſen Zuſtand gut Ein⸗ geweihter hätte um.30 eine Pferdedroſchke beſtent, und irgend ein undefinierbares Gefährt wäre vor ſeine Tür gerollt mit einem alten ſtrengen Kutſcher und einem fetten Pferd. So wäre er dann durch die Straßen Kopenhagens in demſelben Takt wie fein Großvater gefahren und das Vergnügen hätte ichn 10 oder 15 Kronen gekoſtet. Wenn er auch etwas zu ſpät gekommen wäre, hätte das nicht die geringſte Rolle geſpielt, denn die Wirtin rechnet damit, daß ihre Gäſte nicht zur Zeit kommen. Aus vielen Gründen und vor allen Dingen, weil Holzkohle in nur ſehr begrenztem Umfange vorhan⸗ den iſt, ſpielt der Holzkohlegeneratorwagen— das „Kachelofenauto“— keine größere Rolle in Däne⸗ mark. Wenn die Gasgeneratoren die Verkehrstage in Stockholm gerettet haben, ſo iſt es in Kopenhagen das Pferd. Dänemark hat viele Pferde, denn bie Armee legt nicht in demſelben Ausmaß wie Schwe⸗ e 2 8 8 ccc den auf ſte Beſchlag. In Kopenhagen gab es vor einem halben Jahr ungefähr 3000 Pferde, heute iſt die Anzahl faſt dopelt ſo groß und bald wird ſte fünffach und noch mehr ſein. Alles dieſes iſt gut und ſchön, aber die Umſtellung auf den Pferdeverkeyr geht keineswegs ohne Schwierigkeiten. Wo ſoll man in aller Eile Stall, Wagen, Zügel und Kutſcher her⸗ nehmen? Alle dieſe neuen Anſchaffungen machen den Pferdedroſchkenverkehr ſo teuer. Die Wieder⸗ geburt der Droſchke hat auch die der Romantik her⸗ beigeführt. Der junge Kavalier, der ſeine Dame ſonſt zu einer Blitzfahrt durch die Stadt eingeladen dat, nimmt ſie jetzt auf eine Droſchkenfahrt in ruht⸗ gem, gemächlichen Tempo durch die Parks mit. Wenn die Dunkelheit einbricht, hat das Pferd einen Vorteil vor dem Auto— es ſieht beſſer im Dunkeln als ein Chauffeur. Kopenhagen iſt verdunkelt, aber die Verdunkelung iſt nicht vollſtändig, ſondern eher ein ſchimmerndes Halbdunkel. Die Kopenhagener nehmen es nicht ſo genau mit den Vorſchriften, und die Polizei muß treppauf treppab laufen und War⸗ nungen austeilen. Dieſes erweckt bei den läſſigen Dänen Verdruß, aber vor kurzem erhielten die Ko⸗ penhagener ihre Revanche. Ein Poliziſt klopfte an eine Villa in Hambroes Allee und gab dem Beſitzer eine ſehr ſcharfe Warnung wegen ſchlechter Verdun⸗ kelung. Etwas beſchämt verſprach der Genannte, den Fehler ſofort zu verbeſſern. Aber ſpäter wurde der Poliziſt verlegen, denn er entdeckte, daß der Ge⸗ warnte kein anderer als ſein oberſter Vorgeſetzter war. Zum Schluß ſollen noch einige Worte über das Verhältnis zwiſchen den deutſchen Sol⸗ daten und Dänen geſagt werden. Man muß von vornherein feſtſtellen, daß die Beziehungen be⸗ wunderungswürdig ſind, was das Verdienſt beider Teile iſt. Es gibt nicht einen Dänen. den man fragt, der nicht— ob er's will oder nicht— einge⸗ ſtehen muß, daß das Auftreten der deutſchen Trup⸗ pen und Behörden vorbildlich iſt. Der Deutſche hat ſich hier alg feinfühliger Pſychologe gezeigt. Auf der anderen Seite aber beſitzen die Dänen eine große Elaſtizität, mit der ſie ſich jeder Lage anpaſſen kön⸗ nen, ohne dabei an Haltung einzubüßen. Die Lage (Draßtbericht unſerer Berliner Schriftleilung) — Bexrlin, 18. November. „London erwartet noch Schlimmeres“. Das iſt die Ueberſchrift des geſtrigen Berichtes des Stockholmer Dagbladets“, Das Stockholmer Blatt läßt ſich über Dublin berichten, Coventrys Flammen meer habe noch Sonntag früh weit über die Iriſche See geleuchtet. Die Londoner Verſchleierungen ver⸗ ſagen dieſes Mal vor der Furchtbarkeit der Tat⸗ ſachen. „Stockholms Tidningen“ läßt ſich melden, daß in 50 Kilometer⸗Umkreis von Coventry faſt alles mit Staub, Mörtel und Eiſenſtücken überſät iſt. Die Straßen ſeien meilenweit zerriſſen und die weithin zum Himmel ragenden Schornſteine der Rüſtungs⸗ werke ſeien verſchwunden. „Aftonblabdet“ nennt die engliſchen Verſchleie⸗ ſchleierungsverſuche einfach unfaßbar. Dem eng⸗ liſchen Volke ſage die amtliche Bekanntgabe der Ein⸗ ſtellung des Eiſenbahn⸗ und Telegraphenverkehrs nach Cöpentry, die der engliſche Rundfunk am Frei⸗ kagabend bekannt gab, alles. Die„Times“ klagt in ihrem Sonntagsartikel, daß London immer ſchwerere Schäden über ſich ergehen laſſen müſſe. Eine Ent⸗ Laſtung, die die Nebeltage bringen ſollten, zeige ſich nirgends, und in vielen engliſchen Städten ſei die Lage die gleiche. Von Coventry ſchreibt die„Times“: „Die Zevoſtörungen dortſelbſt überſtei⸗ gen alle Vorſtellungen.“ Die Betroffenheit der„Times“ ſteht in einem klaren Gegenſatz zu den Umnebelungsverſuchen der Reuter⸗Agentur und der amtlichen Londoner Regterungsſtellen. Daß Arheiterblatt„Daily Herald“ kündigt einen Sonderartikel ihres eigens nach Coventry entſandten Chefredakteurs an. Da der Eiſenbahnverkehr ge⸗ ſperrt iſt, wird geraume Zeit vergehen können, bis der Bericht aus Coventry kommt. * Ueber die letzten Bombardierungen über England berichtet der Korxeſpondent des Madrider Blattes„ABC“:„Noch niemals ſind ſo⸗ niele Bomben über Englands Städte gefallen wie in der vergangenen Woche. Aus 82 Städten liegen Einſchlagsmeldungen vor. England hat nur noch eine Hoffnung. daß Deutſchlands Reſerven an Bom⸗ bern zu Ende gehen. Weite Kreiſe des Volkes haben aber dieſe Hoffnung längſt aufgegeben.“„Es ſteht um England ſchlimmer als man das jemals anngab“, geſteht geſtern ſelbſt der„Berner Bund“, und er meint weiter:„Unmögliches hat ſich England Forgenommen, wenn es heute noch hofft, im Jahre 1942 zur Offenſive bereit Ein zukönnen. Ueber die kommenden Einſchränkungs⸗ Maßnahmen für Englands Bevöblke⸗ rung ſchreibt der„Mancheſter Guardian“, daß ſich die von Churchill eingeſetzte Sonderkommiſſion bis Ende November über die Reduzierungen der bis⸗ Ferigen Lebensmittelrationen einigen muß. Anfang Dezember werde die Regierung Mitteilung im Par⸗ lament machen. Die Auslaſſung des„Mancheſter Guardian“, die dem Zenſor entgangen ſein muß. hat, ſo meldet der „Diario de Lisboa“ aus London, in weiten Kreiſen Unruhe erweckt, denn zum erſten Male ſei das Wort „Reduzierung der Lebensmittel“ in einem engliſchen Blatt ofſen ausgeſprochen worden. während ſelbſt die letzte Rundfunkanſprache Lord Stamps nur von einer Notwendigkeit gewiſſer zeitweiſer Beſchränkungen ge⸗ ſprochen hat. 5 In Aegypten haben die angekündigte Sonn⸗ iags⸗Veranſtaltungen der Wafd⸗Partei nicht ſtatt⸗ gefunden. Die Madrider„La Nacion“ ſchreibt:„Die Wafd⸗Partei habe nach einer Beſprechung mit dem neuen Miniſterpräſidenten bereits Samstagmittag die Abſage aller Kundgebungen veranlaßt. In der Unterredung mit dem Führer der Wafd⸗Partei habe Miniſterpräſident Sirry Paſcha die Erklärung ab⸗ gegeben daß die bisherige Neutralitätspolitik Aegyp⸗ ten fortgeſetzt werde. Gewehr und Munition zurückbe hallen Todesurteil des Sondergerichtes Litzmanuſtadt nb. Litzmaunſtadt, 17. November. Der Pole Wofjeiſch Wyſocki aus Olesnik hatte im September 1939 auf ſeinem Hof in einer Grube ein Gewehr und einige Kiſten Infante⸗ riemunition geſunden und nicht abgeliefert, ſondern von einem Verſteck in das andere getragen, weil ihm die Verſtecke immer noch nicht ſicher genug erſchienen. Wyſocki hatte ſich nunmehr vor dem Son⸗ dergericht 1 beim Landgericht Litzmannſtadt wegen berbotenen Waffenbeſitzes in Tateinheit mit Unter⸗ ſchlagung militäriſcher Ausrüſtungsgegenſtände zu verantworten. Der Angeklagte war geſtändig und gab auch zu, von dem Verbot des Waffenbeſitzes enntuis gehabt zu haben. Das Sondergericht ver⸗ Artellte ihm zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. 25 rchenerzähler Greenwood Wie er das Volk über die Kalaftrophe von Coventry hinwegtäuſchen möchte Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 18. November. Ein alter engliſcher Grundſatz lautet:„Wenn es dir am ſchlechteſten geht, zeige dich nach außen hin am ſiegesbewußteſten.“ Nach dieſem Rezept verſuchte am Sonntag der engliſche Miniſter Greenwood ſeine Landsleute über den vernichtenden Schlag der deutſchen Flieger gegen das Zentrum der engliſchen Luftrüſtung in Coventry hinwegzuhelfen. Er mußte zatgeben wie ungeheuer ſchwer die Folgen dieſes An⸗ griffes geweſen ſind, fügte aber gleichzeitig aroßmäu⸗ lig hinzu, das ſei alles im Grunde gar nichts zum Vergleich zu„den Vergeltungsangriffen, die wir gegen die Feinde führten.“ Da ſeine Hörer ihn doch nicht kontrollieren können, genierte er ſich gar nicht, hemmungslos darauf loszuphantaſieren und nerſtieg ſich zu der Behauptung, der Schaden,„den wir der deutſchen Juduſtrie zugeftigt haben, iſt füufzigmal ſo groß wie der Schaden, den der Feind ung zugefügt hat. Es lohnt ſich gar nicht mehr, ſich über derartig un⸗ ſinnige Behauptungen aufzuregen; man kann nur achſelzuckend darüber hinweggehen und das engliſche Volk bedauern, daß es ſich derartiges törichtes Ge⸗ rede von einem angeblich verantwortlichen Mann gefallen laſſen muß. 5 Beſonders beliebt als Ablenkungsobjekt iſt in der Sonntags⸗ und Montagspreſſe Londons die Lage im Mittelmeer und in Nordgriechen⸗ land. Die militäriſchen und diplomatiſchen Mit⸗ arbeiter der Blätter ergehen ſich in weitgeſpannten Betrachtungen und verſuchen die Düſternis dieſes ſchweren Nopemberſonntages den Engländern durch etwas freundliche Sonne aus dem Süden zu erhel⸗ len. Man merkt aber die Abſicht allzu deutlich her⸗ aus, und den Bewohnern von Coventry z. B. kann die Sonne aus dem Süden in ihrer Verzweiflung wenig helfen. Ein beſonders eindringlicher Bericht darüber, wie es in Copentry ausſieht, lief geſtern über den engliſchen Rundfunk. Es heißt in ihm u..: „Faſt den ganzen Sonntag hindurch ging ich durch eine verwüſtete Stadt. Nie habe ich ſchweig⸗ ſamere Menſchen getroffen als die von Coventry nach jener Schreckensnacht. Mit leeren ſtieren Blicken irrten ſie ziellos durch die verödeten Straßen oder das, was einſt Straßen waren und heute Schutt und Aſche iſt. Alles, was ſie ſagten, war: Unſer armes altes Coventry! Im übrigen hörte man in der Totenſtille dieſes November⸗ ſonntags nur das Kuirſchen und Schaufeln der zahlloſen Aufränmungskolonnen, die an der Ar⸗ beit waren. Nie zuvor in meinem Leben habe ich derartig gewaltige Schutthauſen geſehen. Ich habe die Trümmerſtätten unzähliger Luft⸗ angriffe beſichtigt, ich habe grauenhafte Berichte über Schäden und Verluſte gehört und wenn ich daun hinkam und alles mit eigenen Augen ſah, daun mußte ich ſeſtſtellen, dag ſo manches ütber⸗ trieben war. Aber hier in Coventry war nicht das geringſte übertrieben. Das Stadtinnere er⸗ innert an Bilber aus dem Weltkrieg, an Trüm⸗ merfelder von flaudriſchen Städten, an die gebor⸗ ſtenen Mauern. die zerſprungenen Dächer und die leeren Fenſter von pern und anderen flan⸗ driſchen Städten, die jahrelang unter dem Trom⸗ melfeuer an der fyront geſtanden hatten. Was dort das Trommelſener in Jahren vollbrachte, war hier das Werk einer einzigen Nacht.“ Neben Coventry iſt nach den dortigen Andeutun⸗ gen der amtlichen eugliſchen Stellen eine ungenannte Stadt in Südengland ähnlich ſchwer getroffen. Reu⸗ ter meldete zunächſt nur einen heftigen Angriff auf eine Stadt im Süden. Später gab das Miniſterium für innere Sicherheit aber einen neuen Bericht heraus, in dem betont wurde, der früher gemeldete „Zwiſchenfall in einer ſüdengliſchen Stadt kurz vor der Morgendämerung“ ſei viel ernſter, als man zu⸗ erſt angenommen habe. Eine große Anzahl von Häu⸗ ſern ſei vernichtet worden und es habe viele Opfer gegeben. 5 Bei den letzten Angriffen auf Lon don war der Gebäudeſchaden ebenfalls größer als in den letzten Wochen. Das gilt vor allem für die Nacht vom Freitag zum Samstag, aber auch am Sonntag und in der Nacht zum Montag wurden zahlreiche neue Brände verurſacht. Den ganzen Sonntag über waren ſtarke Kommandos damit beſchäftigt, ſich durch Trümmer hindurchzuarbeiten, um Verſchüt⸗ tete zu befreien. Ununterbrochen liefen an den amtlichen Stellen neue Berichte über zerſtörte Ge⸗ bäude, Induſtrieanlagen und Menſchenverluſte ein. Ganz Großlondon wurde in den letzten 48 Stundn getroffen. Es gibt kaum einen Stadtteil, der nicht gelitten hat. Mehrere große Häuſer wurden voll⸗ kommen dem Erdboden gleichgemacht. Drei große bekannte Hotels des Weſtens, die in der Nähe kriegs⸗ wichtiger Werke liegen, ſtürzten ein, und die meiſten US A⸗Journaliſten, die da wohnten, ſind zur Zeit ohne Obdgch. Unter den Opfern befinden ſich nach engliſcher Quelle mehrere bekannte Mitglieder der britiſchen Ariſtokratie. Selbſt Mütter laſſen ihre Kinder im Slich EP. Madrid, 18. Nov. Die„Daily Mail“ berichtet eingehend über den Fall von zwei Müttern, die in Mancheſter vor Ge⸗ richt gezogen wurden, weil ſie bei Fliegerangriffen ihre kleinen Kinder allein in den Woh⸗ nungen gelaſſen hatten, während ſie ſich ſelbſt in Unterſtänden in Sicherheit brachten. Mit Recht kennzeichnete der Vorſitzende des Polizeigerichtes das Verhalten einer dieſer Frauen als„unmenſch⸗ lich und unverſtändlich“. Man könnte annehmen, daß es ſich bei den in Mancheſter zur Aburteilung gelangten Fällen um vereinzelte Vorkommniſſe han⸗ delt. Die„Daily Mail“ bringt aber die Aeußerungen zum Abdruck, die ein Vertreter der Geſellſchaft zur Verhinderung von Grauſamkeiten gegenüber Kin⸗ dern vor Gericht machte. Er ſagte:„Ernſte Sorge wird verurſacht durch die Anzahl der Fälle, die zur Kenntnis der Geſellſchaft in verſchiedenen Teilen des Landes gekommen ſind und in denen Mütter— ge⸗ wöhnlich junge Mütter, deren Ehegatten im Heere ſtehen— kleine Kinder während der Luftangriffe allein im Hauſe laſſen.“ Ins Gefängnis... Daladier, Gamelin und Blum verhaftet (Funkmeldung der NM.) + Genf, 18. November. Wie aus Vichy berichtet wird, teilte das franzö⸗ ſiſche Juſtizminiſterium mit, daß gegen Daladier, Gamelin und Blum unter dem 14. November Haft⸗ beſehle erlaſſen worden ſind. Sie wurden unverzüg⸗ lich von Schloß Chazeron in das Gefängnis von Bourraſſol gebracht, wo ſich bereits der frühere Luft⸗ fahrtminiſter Guy La Chambre befindet. Ein VBekehrter Indiſcher Englandfreund lernt um Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 17. November. Aus Delhi wird über Kabul gemeldet, daß der Führer der Rechtspartei im panindiſchen National⸗ kongreß Patel der bis vor kurzer Zeit die eng⸗ liſche Propaganda in Indien unterſtützt hat, in einer Rede in Ahmedabad ſich heftig gegen die engliſche Politik geäußert und erklärt, er halte es für ſeine Pflicht, ſich mit dem Präſidenten des Nationalkon⸗ greſſes Nehru der von den Engländern bereits ein⸗ gekerkert worden iſt, im Gefängnis zu vereinigen. Fialiens Luftwaffe äußerſt aktiv Bomben auf griechiſche Verteidigungsanlagen, Korfu und Alexandrien (Funkmeldung der NM.) +. Ro m, 18. November. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Am geſtrigen Tage nur geringe Tätigkeit der Abteilungen an der griechiſchen Front. In der Zone von Konitza wurde eine gauze feindliche Kavallerie⸗For mation vernichtet. Unſere Luftwaffe hat in enger Zuſam⸗ menarbeit mit den Truppen in den Abſchnitten von Kalibaki und Konitza bei heftigen und wie⸗ derholten Bombenangriffen Brücken und Ver⸗ bindungsſtraßen unterbrochen. Weiterhin wur⸗ den Verteidigungsanlagen und Barackenlager getroffen, wobei heftige Brände und Exploſio⸗ nen ausgelöſt wurden. Außerdem wurden feindliche Kraftwagen getroffen und Flakſtel⸗ lungen mit Maſchinengewehren beſchoſſen. Wei⸗ tere Flugzeuge bombardierten den Stützpunkt Korfu. Zwei unſerer Flugzeuge ſind nicht zu⸗ rückgekehrt. Ein feindliches Flugzeug vom Blackburn⸗ Shark⸗Typ iſt in der Nähe von Sizilien abge⸗ ſchoſſen worden. Die aus einem Offizier und einem Unteroffizier beſtehende Beſatzung wurde gefangengenommen. Unſere Flugzeuge haben die Flottenſtütz⸗ punkte Suda(Kreta) und Alexandrien (Aegypten) bombardiert und im Innern des Hafens von Alexandrien ein Schiff getroffen. Ein feindlicher Kreuzer vom Leander⸗Typ wurde von einem ünſerer Flugzeuge beim Man kennt dort Waſhington Argentiniſcher Widerſtand gegen U A⸗Stützpunkte in Südamerika EP. Buenos Aires, 18. November. Die geſamte Preſſe der argentiniſchen Haupt⸗ ſtadt wendet ſich einſtimmig gegen jeden Verſuch ubn ÜSA⸗Unterhändlern zur Erlangung von Stützpunkten in Argentinien und betont den gaußz eutſchiedenen Widerſtand der argentiniſchen Regierung dagegen. Dabei wird auch die Be⸗ ſorgnis Argentiniens hinſichtlich der Schaffung militäriſcher Stützpunkte in Urugnay zum Aus⸗ druck gebracht. Die amerikaniſche Regierung halte an dem auf dem Panamerikaniſchen Kongreß in Lima dar⸗ gelegten Standpunkt feſt, den man ſo formulie⸗ ren könne:„Kontinentale Solidarität— aber ſelbſtändige Politik.“ „La Razon“ gibt die Meinung autoriſierter Stellen dahin wieder, daß die Einrichtung einer modernen Luft⸗ und Flottenbaſis in Punta del Eſte von nicht abzuſehender Bedeutung nicht nur für Argentinien, ſondern überhaupt für die Länder des La⸗Plata⸗ Beckens— Paraguay, Bolivien und dem entſprechen⸗ den Teil Braſiliens— ſein würde. Die am Punta del Eſte geplante Baſis würde, ſo meint das Blatt, die Bedeutung eines Schlüſſels am Va Plata, d. h. auf einem Fluß haben, auf deſſen „Möbelwagen“ über den Kanal Anſere ſchwere Küſtenarlillerie beſchießt einen Geleitzug vor Dover PK. Wix ſtehen an der Steilküſte in Nordflan⸗ dern, verfolgen den Einfatz unſerer Luftwaffe— die Sperre fliegenden blitzſchnellen Jäger und die für zorüben“ eingeſetzten Kampffliegerverbände— ſchauen hinunter aufs Meer, wenn einige Schnell⸗ bvote oder Räumbopte vorbeiziehen, ſehen auch ab und zu zur engliſchen Küſte hinüber vor der im Dunſt unaufhörlich unſere Flugzeuge operieren. „Die X⸗Batterie hat Feuerbefehl!“ Irgendeiner ruft es.„Und unſere Jungen ſchießen auch!“ Der Vorwarner einer Beobachtungsabteilung legt gerade den Hörer des Feldfernſprechers aus der Hand. Da muß gegenüber, bei Dover wahrſcheinlich, irgendetwas los ſein. Man ſchaut ſich um, ſieht ins Land hinein— und kennt es nicht wieder. Wohin man auch den Blick wendet, überall ragen Rohre hoch aus dem Gelände, in dem man einige Augenblicke vorher nur grasgrüne Hügel geſehen hat. „Wums!“ Nach dem Auſblitzen an vier rieſigen Jernkampfgeſchützen iſt der Schall auch ſchon bei uns. Die Epde erbebt, die Häuſer zwiſchen der ſeuernden Batterie und der Küſte zittern in allen Fugen. Ge⸗ bannt verfolgen wir das„Ui⸗Ui⸗ ui.“ der nach England geſchickten„Möbelwagen“. Die ſchwere und ſchwerſte Artillerie nennt ihre viele Zentner ſchweren Geſchoße ſo. Beror wir eine Wahrnehmung über dem Einſchlag drüben machen können, ballert es wieder los. Die Fernkampfbatterien haben ſich of⸗ fenbar ſchon aut eingeſchoſſen. Jetzt kommen Einzelheiten durch den Fern⸗ ſprecher. Der Tommy hat es gewagt, einen Ge⸗ leitzug aus dem Haſen von Dover auslaufen zu laſſen. Da unſere Fernkampfbatterien bereits glänzend auf die kriegswichtigen Anlagen von Do⸗ ver eingeſchoſſen ſind, bedurfte es vorhin nur des ——— 0—. berühmten Druckes auf den Knopf, um das Unter⸗ nehmen des Feindes mit fürchterlichen Feuer zu belegen. Vier Salven hat die Batterie X. ſchon mitten in den Geleitzug und in den Hafen von Dover hinein⸗ gepfeffert, die Nachbarbatterie iſt bei der fünften. „Schweinerei, daß man nichts ſehen kann“, murmelt ein Artillerieoffizier neben mir. Trotzdem ſind Offi⸗ ziere und Männer an den gewaltigen Geſchützen ihrer Sache ſicher. Da es immer noch aufblitzt, fahren wir ſchnell zur Feuerſtellung einer Batterie, um die Kameraden dort in voller Aktion zu ſehen. Wieder brüllen die Geſchütze auf. Da ſenken ſich die Rohre auch ſchon wieder. Im Innern des Ge⸗ ſchützes, an dem wir gerade ankommen. wird fieber⸗ haft gearbeitet. Männer mit Kopfhörern übermit⸗ teln die Schießwerte, den Feuerbefehl. Aus dem „Keller“ unter dem Geſchütz, das man mehr als Kriegsmaſchine anſprechen muß, werden die manns⸗ hohen Geſchoſſe hochgewunden. Kräftige Arme rei⸗ ßen an klirrenden Ketten. Ein Koloß ſchwebt feiner Beſtimmung entgegen. Die vielen Männer am Ge⸗ ſchütz arbeiten wie ein Uhrwerk. Ein Handgriff geht in den anderen über, und innerhalb kürzeſter Friſt ſauſt der Verſchluß vor Geſchoß und Kartuſche. „Feuer!“ 5 Das Geſchoß iſt raus. Vielleicht wird es drüben einen Schiffsrumpf zerreißen oder Kaimauern zer⸗ trümmern. Und wieder raſſeln die Ketten an Fla⸗ ſchenaufzügen. Doch einen Feuerbefehl gibt es nicht mehr. Man hat den Geleitzug drüben in dem Feuer unſerer Batterien in wilder Flucht beobachtet, Einige Schiffe müſſen ſchwere Treffer erhalten haben. Das Unternehmen des Feindes iſt im Keime erſtickt. Kriegsberichter Werner Schäfer. Hafenausgang von Alexandrien mit Torpedos getroffen. In Nordafrika haben unſere Flugzeuge die Eisenbahn Fuka⸗el⸗Daba und die von Marſa Matruk bombardiert. Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Bengaſi geworfen, wobei eine Fran und ein Kind getötet und ſechs Per⸗ ſonen verwundet wurden, darunter 2 Frauen und ein Kind. Außerdem wurde an Wohn⸗ häuſern Schaden angerichtet. Angriffe auf Bar⸗ dia blieben ohne Folgen. N Ein feindlicher Kreuzer hat in Italieniſch⸗ Oſtafrika verſucht, den Hafen von Moga⸗ discio zu bombardieren. Von dem Abwehrfener unſerer Küſtenbatterien getroffen, entfernte er ch im Schutze von künſtlichen Rauchwolken. Feindliche Ungzenge haben Agordat bombar⸗ diert, ohne Opfer zu fordern. Leichte Schäden. Ein feindliches Flugzeug iſt in der Nähe des Rudolf⸗Sees abgeſchoſſen worden. Eine Feſtſtellung der Agenzia Stefani (Funkmeldung der N M.) E Rom, 18. November. Radio London behauptete, die italieniſche Erblä⸗ rung, daß das engliſche Schlachtſchiff„Ramillies“ ver⸗ ſenkt worden ſei, entſpreche nicht der Wahrheit. Die „Agenzia Stefani“ teilt dazu mit: 5 „Dies iſt ein Dementi, durch das nichts demen⸗ tiert wird. In dem italieniſchen Kommuniqus wurde nicht von dem Schlachtſchiff„Ramillies“ geſprochen, ſondern von einem Schlachtſchiff dieſes Typs und dieſer Kategorie. Im übrigen kennt man die Ge⸗ pflogenheit der britiſchen Admiralität: es müſſen noch einige Wochen vergehen, bevor ſie ſich dazu ent⸗ ſchließt, den Namen des Schiffes bekanntzugeben, das drei Torpedo von dem italieniſchen U⸗Boot„Cap⸗ poni“ erhielt.“ Waſſer der größte Teil des Wirtſchaftsverkehrs der beteiligten Länder ſich abſpiele. In argentiniſchen Militärkreiſen iſt die Oppoſi⸗ tion beſonders ſtark. Mit Nachdruck wird hier be⸗ tont, daß Argentinien ebnſo ſtark an der La⸗Plata⸗ Mündung intereſſiert ſei wie Uruguay. Der angeb⸗ lich ibero⸗amerikaniſche Charakter ſolcher Stütz⸗ punkte in Uruguay iſt nach hieſiger Anſicht nur ein Vorwand für ihre tatſächliche ſpätere Benutzung durch USA ⸗ Streitkräfte. Die Oppoſition gegen die nordamerikaniſchen Stützpunktpläne macht 8 namentlich ſehr ſtark in argentiniſchen Marinekrei⸗ ſen bemerkbar. CCC AAA T 300 Tole im Bukareſter Carlion-Hochhaus? EP. Bukareſt, 17. November. Bei den weiteren Aufräumungsarbeiten der Trümmerſtätte des Carlton⸗Hochhauſes wurden in der Nacht zum Samstag weitere Verſchüttete gefun⸗ den, ſo daß ſich die Zahl der geborgenen Leichen auf 113 erhöht. Man vermutet, daß ſich unter den Trüm⸗ mern der unteren Stockwerke noch weitere 200 Tote befinden. Da es unmöglich iſt, die ſchon ſtark verweſten Leichen fortzuſchaſſen, iſt vorgeſchla⸗ gen worden, die Leichenſchau auf dem Schutthaufen des Carlton⸗Gebändes vorzunehmen. Wieder Erdſtöße in Rumänien (Funkmeldung der NM.) +Bukareſt, 18. Nov. Zwei leichtere Erdſtöße, die Sonntagvormittag auch in Bukareſt ſchwach verſpürt wurden, haben in dem Haupterdbebengebiet um Fouſchani Häuſer, die durch das Erdbeben bereits beſchädigt waren zum Einſturz gebracht. 5 Schwere Anwelterſchäden in Velgien EP. Brüſſel, 18. November. Die furchtbaren Unwetter, die am Ende der ver⸗ gangenen Woche über Belgien und Nordfrankreich tobten, haben einen unabſehbar großen Scha⸗ den angerichtet. Neben den unzähligen Zerſtörungen von Licht⸗ und Telephonleitungen ſind auch auch eine große Menge von Häuſern und Stallungen ein⸗ geſtitrzt. Allein in Boulogne⸗ſur⸗Mer beläuft ſich der angerichtete Schaden auf mehrere Millionen franzöſiſche Franken. Infolge des in dieſem Ausmaß noch nicht erlebten Sturmes gab es im Theater Aux Ambaſſadeurs zu Lille Kurzſchluß. Es entſtaud ein Brand, der ſich durch den ſtarken Sturm ſtark ausdehnte und das Theater vollkommen einäſcherte. Auch die Zicho⸗ rienfabrik in Lambrechies wurde durch eine Feuersbrunſt vollkommen zerſtört, wobei Werte im 5 1 von über einer Million Franken vernichtet wurden. B———B r—u— c Hauptſchriftleiter: Dr. Alois Windauer⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kultur⸗ politik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart. Jandel: i. B. Willg Müller.— Lokaler Teil: i. V Dr. F. W. Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W. Koch.— 7 Willy Müller.— Südweſtdeutſche Amſchau und Bilderdienſt 1. V. Dr. F. W. Koch, ſämtlſche in Mannheim. Aeranesen g, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer ettung r. Fritz Bode& Co. Mannheim. R 1. 4/8.— Verantwort für Anzefgen und Geſchäftliche Mitteilungen: Jafod F au d e, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig. Slramme zucht im Jugendarreſt Fugendarreſt in der Regel nur für Jugendliche unter 18 Jahren 1 NDZ Berlin, 16. November. Zu der Neueinführung des Jugendarreſtes als Erziehungsmaßnahme werden fetzt in der„Amtli⸗ chen deutſchen Juſtiz“ weitere Einzelheiten mitge⸗ teilt. Soweit als Erziehungsmaßregel die Ertei⸗ lung einer Verwarnung in Betracht kommt, muß ſte möglichſt ernſt, feierlich und nachdrücklich geſtal⸗ tet werden. Gute Erfolge ſind erzielt worden mit der Ueberweiſung in die Zucht der eigenen Familie in Verbindung mit der Anordnung der Schutzauf⸗ ſicht. Vorausſetzung iſt, daß das Elternhaus noch einen ordentlichen Erziehungsfaktor darſtellt, zu deſſen Ergänzung ein geeigneter wirklicher Helfer zu finden iſt. Iſt dieſer Weg nicht ganabar, ſo iſt die Unterbringung in einer anderen geeigneten Fa⸗ milie möglich. Die derordnung läßt im allgemeinen den Ju⸗ gendarreſt für die Halberwachſenen zwiſchen 18 und 21 Fahren nicht zu, ſondern nur dann, wenn ſie erſt nach der Tat das 18. Lebensjahr vollendet haben. Der Jugendliche, der im Dauerarreſt wie beim Wochenendkarzer grund ſätzlich allein bleibt und für ſeine Arbeit während des Arreſtes eine Arbeits⸗ belohnung miterhält. trägt im Vollzug die eigene Kleidung. Er wird mit„Du“ angeredet. Mäd⸗ chen dürfen nur durch weibliche Aufſichtskräfte be⸗ aufſichtigt werden. Der Dauerarreſt bietet dem Jugendrichter mehr Möglichkeit zu nachhaltiger Wirkung. Hier muß ſtets auf ſtramme Zucht, peinliche Ordnung, Sauberkeit und gewiſſenhafte Arbeitspflichterfüllung geachtet werden. Damit ſeine Geſundheit nicht leidet, ſteht der Jugendliche unter ärztlicher Betreuung. Im Dauerarreſt iſt die Arbeit ein wichtiges Erzie⸗ hungsmittel, wobei auf das jugendliche Alter ge⸗ bührend Rückſicht zu nehmen iſt. Nur ſolche Arbei⸗ ten ſollen eingeführt werden, die ſchnell zu erlernen ſind und keine beſonderen Vorkenntniſſe erfordern. Auch ſteht es dem Jugendrichter frei, mündliche oder ſchriftliche Lernaufgaben aufzugeben, die dann ge⸗ wiſſenhaft nachkontrolliert werden müſſen. a Im allgemeinen wird in jedem Landgerichtsbezirk eine Jugendarreſtanſtalt einzurichten ſein. Sie muß ſich in ihrer Einrichtung deutlich von einem Gefäng⸗ nis unterſcheiden. Jede Anſtalt muß einen Frei⸗ ſtundenhof haben, auf dem auch Leibesübungen vor⸗ genommen werden können. Die völlige Trennung der Geſchlechter muß gewährleiſtet ſein. Da der Voll⸗ zug des Jugendarreſtes ſich von dem der Freiheits⸗ ſtrafen deutlich abheben muß, ſollten, wie im Rahmen dieſer Darlegungen bemerkt wurde, die Fenſter der Arveſtväume zum großen Teil unvergittert ſein. In vergitterte Zellen ſind die Arreſtanten regelmäßig erſt zu bringen, wenn ſie einen Fluchtverſuch unternom⸗ men haben. Die ſogenannten in den Zellentüren befindlichen Spione, durch die die Gefangenen in Strafanſtalten beobachtet werden ſind im Jugend⸗ arreſt durch Glasfenſter in den Türen zu erſetzen. Im übrigen müſſen die Jugendlichen die Anſtalt und die zugehörigen Hofräume ſelbſt ſauber halten; auch ihre Wäſche ſollen ſie ſelbſt waſchen. Beſondere Sorg⸗ falt iſt der Bücheret zuzuwenden, wobei man ſich an die HJ wenden kann. Laval überredet Lebrun Dramatiſche Szene aus der enſcheidenden Stunde der franzöſiſchen Niederlage In Frankreich erſcheint ſoeben ein Buch über die letzten Stadien der franzöſiſchen Niederlage: „Die Wahrheit“, von Jean Montig uy aus dem die franzöſiſche Preſſe jetzt ganze Kapitel abdruckt. Der Verfaſſer, früher Rechtsabgeord⸗ neter und heute Leiter der Informationsabtei⸗ lung der franzöſiſchen Regierung, ſtützt ſich auf amtliche Aktennotizen; das aufſehenerregende Buch hat alſo amtlichen Charakter. Mit geradezu dramatiſcher Spannung iſt das vierte Kapitel geſchrieben, in dem Lavals Bemühun⸗ gen um die Errichtung eines neuen Regimes nach der Kataſtrophe des militäriſchen Zuſammenbruchs geſchildert werden. Es iſt Hochſpanungszeit, in der die Verwirrung in Frankreich aufs höchſte geſtiegen war. Gegen Pétain, der um Waffenſtillſtand nach⸗ ſuchte, lief eine großangelegte Intrige des beſtoche⸗ nen Freimaurers Herriot und anderer, die im Auf⸗ trage Englands verſuchten, die franzöſiſche Regierung nach Nordafrika zu verſchleppen, alſo das belgiſche und polniſche Beiſpiel zu wiederholen. Lebrun, damals noch die höchſte Spitze des Staa⸗ tes, war zu dieſem völlig zweckloſen, aber für Frank⸗ reich ſehr gefährlichen Schritt ſchon bereit, als Laval dazwiſchenkrat. In der Nacht zum 20. Juni 1940 be⸗ gaben ſich Daladier, Mandel, Jean Zay und achtzig Parlamentarier bereits an Bord der„Maſſilia“, um nach Nordafrika überzuſetzen. Am nächſten Morgen erſchien bei Lebrun, der ſeine Abreiſe nochmals um kurze Zeit verſchoben hatte, eine Gruppe von Ab⸗ geordneten mit Bonnet und Laval an der Spitze, um den Staatspräſidenten zum Bleiben zu bewegen. Es entſpann ſich ein dramatiſcher Dialog. 8 Laval begann ohne Umſchweife:„Wir ſind hier, um gegen Ihren Abreiſeplan zu proteſtieren und Ste zu beſchwören, ihn nicht auszuführen.“ Lebrun bleibt ſchweigſam. 5 Javal:„Sie können und dürfen nicht abreiſen. Wir dulden es nicht, daß mit dieſem faſt betrügeri⸗ ſchen Manöver die Regierung nach Afrika geht, um einen Kampf fortzuſetzen, der ſich als unmöglich er⸗ weiſt. 1 Lebrun erwidert:„Die Situation iſt nicht ſo einfach: Einige können abreiſen, andere können bleiben.“ Aber Laval unterbricht ihn:„Indem der Prä⸗ ſident der Republik die Staatsſiegel mitnimmt, nimmt er auch die Regierung des Landes mit ſich. Wollen Sie die Politik Reynauds und Churchills mit Hilfe einer Abreiſe nach Afrika wieder aufneh⸗ men? Ich erkenne Ihnen das Recht dazu unter keinem Vorwand an.“ Laval ſenkt jetzt ſeine Stimme und ſagt:„Ich komme von der Straße, von Clermont. Ich habe das Schauſpiel der Niederlage geſehen. Wir ſind ge⸗ ſchlagen.“ Dann mit feſter Stimme:„Wir müſſen von dieſem Lande jetzt retten, was noch gerettet wer⸗ den kann. Man dient nicht Frankreich, indem man es verläßt.“ Lechrun bleibt ohne Reaktion und ſcheint un⸗ gerührt. Er macht weitere Ausflüchte mit unſiche⸗ ren Geſten. Laval dringt jetzt wieder auf ihn ein:„Ihre Pflicht iſt es, Herr Präſident, dem Beiſpiel des Mar⸗ ſchalls zu folgen. Wenn Sie abreiſen wollen, ſo iſt das Ihr Recht, aber Sie dürfen das nur als Privat⸗ mann tun. Geben Sie Ihre Demiſſion.“ Zum Prä⸗ ſidenten niedergebeugt fügt er beſchwörend hinzu: „Hören Sie nicht die Ratſchläge jener, die unſer Land zum Abgrund geführt haben! Warum haben Sie ihnen ſolange gefolgt?“ Lebrun antwortet klanglos:„Die Verfaſſung hat es mir zur Pflicht gemacht!“ Laval ſchreit:„Ich haſſe jene für all das Böſe, was ſie Frankreich angetan haben!“ Damit endete das erregte Geſpräch, und die Ab⸗ geordneten verabſchiedeten ſich einer nach dem ande⸗ ren von Lebrun. Nur Laval wandte ſich gruß⸗ und wortlos zur Saaltür. In dieſem Augenblick eilte Lebrun auf ihn zu und gab ihm beide Hände. Damit war die Entſcheidung gefallen und der letzte Plan der Kriegsverſchwörer und Englandſöldlinge ge⸗ ſcheitert. Slukas im Kampfe mit Spitfires Deutſche Vomber ſchießen engliſche Jäger im Sturzflug ab Von Kriegsberichter Anton Müller⸗Engſtfeld nb...„ Ie. November.(PEK.) Wieder rief der Einſatzbefehl die Beſatzungen unſerer Stukagruppe von den dampfenden Suppen⸗ ſchüſſeln, wieder ſtarteten deutſche Stukas um die ittagszeit gegen die Inſel, um zuvor noch den Bri⸗ ten eine Suppe einzubrocken, die ſie nicht ſo leicht verdauen ſollten. Nach den glänzenden Erfolgen unſerer Sturzflüge auf engliſche Geleitzüge in den letzten Tagen vechneten die Beſatzungen diesmal mit einer ſtärkeren britiſchen Jagdabwehr. Und ſo kam es auch. Spitfires und Hurricanes warfen ſich dem Jagdſchutz des deutſchen Sturzkampfverban⸗ des entgegen, als er ſich der Themſemündung näherte. Sieben britiſche Jäger mußten— wie der Wehrmachtsbericht meldete— unter dem Feuer unſe⸗ rer Meſſerſchmitt in die Tiefe. Während ſich die Jäger im Luftkampf begegneten, trugen die Stukas unaufhaltſam ihre Bomben zum Ziel. Einzelne Spifires, die zur Sturzkampfgruppe durchgeſtoßen waren, wurden von energiſchem Ma: ſchinengewehrfeuer empfangen und abgewieſen. Zwei feindliche Jäger wurden, wie die Beſatzungen nach⸗ folgend berichten, bei den Kämpfen zwiſchen feind⸗ lichen Jägern und Stukas abgeſchoſſen: l „Als mir der Bordfunker durchgab“, ſo berichtet der Flugzeugführer ſtolz über den erzielten Ab⸗ ſchuß,„daß eine Spitfire von vorn unten denen unſere„Jolanthe“ vorſtieß, durchzuckte mich ſofort der Gedanke: die Bomben! Noch lag das Feuer der angreifenden Spitfire zu kurz, doch unſer Schick⸗ ſal hing vielleicht nur von Sekunden ab. Es mußte ſchnell gehandelt werden. Kurz entſchloſſen neigte ſich meine Maſchine nach vorne über, ſtürzte auf den völlig überraſchten Gegner los und fagte ihm die Feuerſtöße meiner Maſchinengewehre in die Ka⸗ bine. Meine Salve lag gut. Wenige Meter tru⸗ delte die Spitfire, bevor ſie ſenkrecht in die Tiefe ſtürzte. Später ſind wir dann auch geſtürzt, aber aus eigenem Antrieb. Und nachher trieb auf den Fluten ein engliſcher Frachter den unſer Bomber zerſchmettert hatte.“ Ein Bordfunker, der ſchon einmal einen Ab⸗ ſchuß aus einer Maſchne erzielte, ſchickte ſeinen Geg⸗ ner in die Tiefe, alg die Ju nach erfolatem Angriff über die weißen Kämme der See heimwärts klog: „Wie die Kletten hingen einige feindliche Maſchinen hinter unſerem Kampfverband. Hatten ſie unſeren Vorſtoß in die Themſemündung nicht hindern kön⸗ nen, ſo hofften ſie, vielleicht fetzt noch einen lahmen Vogel als leichte Beute zu erwiſchen. In achtungs⸗ voller Entfernung tauchten ſie plötzlich rechts und kinks neben dem Verband auf, um einige Feuerſtöße auf uns zu richten. Auch unſerer Maſchine näherte ſich ein Jäger mit der Britenkokarde Jetzt die Ruhe bewahren!„Maſchine nach links ziehen!“ gab ich meinem Flugzeugführer durch. Leicht legte ſich die Ju auf die Seite. Im freien Schuß; feld zog der Jäger an meinem MG vorüber. Die Spritze jagte ihre Trommeln leer, die ich mit ge⸗ übten Griffen in Sekunden wechſelte. Die Leucht⸗ ſpurgeſchoſſe wieſen mitten ins Ziel. Doch auch die Rohre des Gegners blitzten auf. Es rumpelte heftig in meiner Kabine. Du oder ich? Ehe ich es noch richtig gefaßt hatte, war der feindliche Jäger abge⸗ ſtürzt. Eine dichte Rauchfahne wies den Weg dort⸗ hin, wo eine Spitfire auf den Wellen zerſchellt war.“ In der Themſemündung aber blieb ein Trüm⸗ merfeld zurück. Die dickſten Brocken hatten ſich die Stukamaſchinen aus dem Geleitzug aufs Korn ge⸗ nommen. 37 000 Tonnen gingen dem Gegner— wie der Wehrmachtsbericht meldete— bei dieſem Einſatz verloren. Den Fliegerſchützen bot ſich, als die Stukamaſchinen heimwärts ſteuerten, ein Bild furcht⸗ barer Verwüſtung: In Bug und Heck auseinander⸗ gebrochen, verſank ein großer Frachter in den Wellen. Wie eine gründelnde Ente ragte von einem Frachtſchiff nur noch das Heck ſteil in die Höhe. An⸗ dere Kähne ſtreckten nur noch die Bugſpitze aus dem Waſſer. Fünf ſtolze Britenſchiffe ſanken wieder bei dem Einſatz auf den Grund des Meeres, um ſich zu den übrigen Frachtern zu geſellen, die erſt vor wenigen Tagen durch den Sturzangriff derſelben Gruppe vernichtet wurden. 1 — Englands Schiffsverluſte 2,8 Mill BR gibt London ſelber zu! EP. Stockholm.“, Non. Unter dem Druck der Oppoſition ſah ſich Marine⸗ miniſter Alexander gezwungen, im Unterhaus Angaben über die engliſchen Schiffsverluſte in den erſten zwölf Kriegsmonaten zu machen. Obwohl Alexander mit Zahlenkunſtſtückchen operierte, machte er das Eingeſtändnis, daß nach den Feſtſtellungen des Marineminiſteriums 762 engliſche bzw. fremde Schiffe, die für England fuhren, mit insgeſamt 2855 870 BRT in den erſten zwölf Kriegs⸗ monaten verloren gingen. Großes Rätſelraten herrſcht nach wie vor in britiſchen Marinekreiſen über die Identität des deutſchen Kriegsſchiffes, das in der vergangenen Woche über 80 000 Ben T Schiffs⸗ raum eines einzigen englichen Geleitzuges im nörd⸗ lichen Atlantik vernichtete, ohne daß es engliſchen Kriegsſchifſen gelang. das deutſche Kriegsſchiff zu ſtetzen. Der Kapitän eines der angegriffenen Fahr⸗ zeuge, der nunmehr in einem neufundländiſchen Hafen eingetroffen iſt, erkärte, daß die„Jerſey Bay“, der 14 200 BRT große engliſche Hilfskreuzer, ſofort nach den erſten Salven des deutſchen Kriegsſchiffes getroffen und lahmgelegt wurde, ſo daß er ſteuerlos auf dem Ozean trieb. Auf dem britiſchen Hilfskriegs⸗ ſchiff ſei Feuer ausgebrochen und die Flammen ſeien hoch über das Deck hinausgeſchlagen. Rüſtungsarbeiter beim Führer Rüſtungs⸗ und Frontarbeiter bei Dr. Goebbels Reichsminiſter Dr. Goebbels begrüßt eine Rüſtungsarbei⸗ terin, die Mutter von fünf Söhnen iſt, die alle an der Front ſtehen. (Preſſe⸗Hoſſmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die neuen rumäniſchen Briefmarken mit dem Kopf des rumöniſchen Königs Michael J. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multtplex⸗K.) Am Schauplatz des Erdbebenunglücks in Bukareſt Die Aufräumungsarbeiten an der Trümmerſtätte des zavölfſtöckigen Carlton⸗Hochhauſes. (Preſſe⸗⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K a Neue Briefmarken des Generalgouvernements Zum einjährigen Beſtehen des Generalgouvernements wurden dieſe Poſtwertzeichen herausgegeben. (Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Ueber Berlin abgeſchoſſen N (Preſſe⸗Hoff mann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Zertrümmerte Autotaxen in den Londoner Straßen nach einem Angriff deutſcher Luftſtreitkräfte (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) eee * Maunheim, 18. November. Sonnenuntergang 18. 11. 17.41 Mondaufgang 18. 11. 20.41 Sonnenaufgang 19. 11..43 Monduutergang 19, 11. 11.23 Himmelsfeuerwerk Die Leonidennächte Mitte November Schon ſeit Jahrhunderten iſt bekannt, daß im Au⸗ guſt und um die Mitte November beſonders viele Sternſchnuppen zu fallen pflegen— ein ſeltſames Naturſchauſpiel—, deren Bahnen am Himmelsge⸗ wölbe vom Sternbild„Großer Löwe“ auszugehen ſcheinen, weshalb man dieſe Erſcheinung auch die „Leoniden“ nennt. Beſonders in den Jahren 1799, 1833 und 1866 waren in den in Frage kommenden Nächten Tauſende von Sternſchnuppen wie ein alũ⸗ hender Funkenregen ſichtbar. Die etwa 33 Jahre be⸗ tragende Periode hat ſich zwar 1899 und 1933 nicht in den früheren Ausmaßen wiederholt, aber alljährlich iſt in der Zeit vom 15. bis 18. November mit beſon⸗ ders zahlreichen Fällen zu rechnen. Wer dieſe Leoni⸗ denſchwärme betrachten will, der muß allerdings auf einen Teil ſeiner nächtlichen Ruhe verzichten. Wir wiſſen, daß dieſe Erſcheinungen hervorgeru⸗ fen werden durch kleine Körperchen, die— ehemals einem Kometen angehörig— in langgeſtreckter ellip⸗ tiſcher Bahn um unſere Sonne ziehen. Dieſer Strom wird nun mit Mitte November von unſerer Erde durchkreuzt. Geraten die kleinen Kometenteilchen in unſere Atmoſphäre und durcheilen dieſe mit Ge⸗ ſchwindigkeit von 50 bis 80 Kilometer in der Se⸗ kunde, dann wird durch dieſe. raſche Bewegung die Duft vor den Meteorſtückchen ſtark guſammengepreßt und dadurch erhitzt und die Teilchen werden hierdurch wiederum zu beller Glut entfacht, ſo daß ſie als Sternſchnuppen aufleuchtend uns ſichtbar werden. In den meiſten Fällen verbrennen ſie völlig, ehe ſte zur Erdoberfläche gelangen können. Nur größere Me⸗ teorſteine oder Meteoreiſen werden in der Luft nicht aufgezehrt, ſondern fallen zur Erde herab— aller⸗ dings ein ſehr ſeltener Fall, der uns dann geſtattet, 3 fremden Himmelskörper genauer zut unter⸗ uchen. Sie fühlen sien wohler, nn Sdr Bunt rein iſt, Ihre Rerpen widerſtandsfühiger ſimd und dle Verdauung angeregt und gefördert wird.— Verſuchen Sie das ſeit 10 Jahren bewährte Mineralſalz-Kräuterpulver Heidekraft. Ste führen da ⸗ mit Ihrem Körper 27 der bekannteſten Kräuter und Minerul⸗ ſalze zu, die, genau aufeinander abgeſtimmt, ſehr bald ihren 1 unn 51 lll N. ung RM.80, oppel⸗Packung RM 3,30. Erhältlich in Apotheken, Drogerien und Reformhäuf.(auch in Tabletten). Heldekrall Von hinten angefahren Polizeibericht vom 18. November 1940 Am 16. November 1940 gegen.30 Uhr fuhr ein Radfahrer auf der Sandhofer Straße in Richtung Luzenberg. In Höhe der Zellſtoff⸗Fabrik wurde er von einem Straßenbahntzug der Linie 10, der in gleicher Richtung fuhr, von hinten angefahren. Der Radfahrer ſtürzte zu Boden und wurde einige Me⸗ ter geſchleift, wobet er ſich Verletzungen am Kopfe zuzog. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraft⸗ wagen der Feuerſchutzpolizei in das Städt. Kranken⸗ haus eingeliefert. Die Schuldfrage konnte noch nicht geklärt werden. Bet fünf weiteren Verkehrsunfällen, die ſich in den letzten zwei Tagen ereigneten, wurden drei Per⸗ ſonen leicht verletzt. Verkehrsüberwachung. Bei den in den letzten zwei Tagen vorgenommenen Verkehrskontrollen wurden 21 Verkehrsteilnehmer wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung gebüh⸗ renpflichtig verwarnt. Außerdem wurden an vier Kraftfahrzeugführer Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung bzw. groben Unfugs wurden in den letzten zwei Tagen ſieben Perſonen zur An⸗ zeige gebracht. . Ehejubiläum. Herr Johannes Ludwig und Ehefrau Wilhelmine, geb. Dietz, feiern heute die vier⸗ zigſte Wiederkehr ihres Hochzeitstages. Wir wün⸗ ſchen den treuen Leſern unſeres Blattes alles Gute! In der Vortragsreihe der Kunſthalle: Rente, Verſehrtengeld, Hinterbliebenenfürſorge Neue Faſſung der Kriegs-Perſonenſchädenverordnung Der Reichsminiſter des Innern hat einige weitere Aenderungen der Kriegs⸗Perſonenſchädenverordnung verfügt und die ganze Verordnung unter Einſchluß der ſeit Kriegsbeginn notwendig gewordenen Neue⸗ rungen in der nun geltenden Faſſung bekanntge⸗ macht. Nach dieſer Verordnung erhalten auf An⸗ trag Fürſorge und Verſorgung ſolche deutſchen Staatsangehörigen, die infolge eines Angriffs auf das Reichsgebiet oder eines beſonderen Einſatzes der bewaffneten Macht Schaden an Leib und Leben er⸗ leiden. Auch ihre Hinterbliebenen werden verſorgt. Daneben gelten die beſonderen Beſtimmungen für die Wehrmacht, den Reichsarbeitsdienſt und ſo wei⸗ ter, ſo daß insgeſamt eine großzügige umfaſſende Ab⸗ 7 auch der durch den Krieg hervorgerufenen örperlichen Schäden geſichert iſt. Nach der Perſonenſchädenveroröͤnung werden Scha⸗ den abgegolten, die verurſacht ſind: a) durch Kampfhandlungen oder mit ſolchen in un⸗ mittelbanem Zuſammenhang ſtehende militäriſche Maßnahmen deutſcher, verbündeter oder gegneriſcher Streitkräfte, insbeſondere durch Einwirkung von Waffen oder ſonſtigen Kampfmitteln, bhedurch Maßnahmen deutſcher Behörden in un⸗ mittelbarer Folge von Kampfhandlungen oder zum Zwecke ihrer unmittelbaren Vorbereitung oder in Erwartung unmittelbar bevorſtehender feindlicher Angriffe, o] durch ſolche Maßnahmen oder Handlungen geg⸗ neriſcher Behörden, Organiſationen oder Einzelper⸗ ſonen, öte ſich gegen das Deutſche Reich das Doulſch⸗ tum oder unmittelbar gegen den Beſchädigten richten, d) durch die Flucht vor Maßnahmen des Gegners, wenn ſie wegen dringender Gefahr für Leib oder Le⸗ ben unvermeidbar geweſen und wenn der Eintritt des Schadens unmittelbar auf die beſonderen Um⸗ ſtände der Flucht zurückzuführen iſt. Zu den unter b) aufgeführten Maßnahmen rech⸗ netnicht die allgemeine Verdunkelung. % Als Perſonenſchäden gelten dagegen auch Körper⸗ ſchäden, die im Zuſammenhang mit einem Angriff auf das Reichsgebiet oder einem beſonderen Einſatz der bewaffneten Macht infolge des perſönlichen Ein⸗ ſatzes des Lebens oder der Geſundͤheit eintreten, wenn eine deutſche Behörde zu öieſem Einſatz auf⸗ gefordert hatte. Die Beſchädigten erhalten, ſoweit ntcht ausdrücklich abweichende Beſtimmungen beſtehen oder ergehen, für einen Perſonenſchaden und ſeine Folgen auf Antrag Fürſorge und Verſorgung in ſtungemäßer Anwendung der Wehrmachtbeſtimmun⸗ gen. Der Antrag muß innerhalb von zwei Jahren nach dem ſchädigenden Er⸗ eignis erfolgen. Nach Ablauf dieſer Friſt kann er noch geſtellt werden, wenn die Beſchädigung oder ihre Folgen erſt ſpäter bemerkt worden oder ſich weſentlich verſchlimmert haben. Die Zahlung be⸗ ginnt mit dem 1. des Monats, in dem die Voraus⸗ ſetzungen erfüllt ſind, früheſtens mit dem 1. des Monats, in dem der Anſpruch angemeldet worden iſt. Die Rente für Arbeitsverwendungsfähige iſt nach dem Lebensalter geſtaffelt. Ste beginnt mit 20 v. H. bei Beſchädigten, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, wenn dem Unterhaltspflichtigen wegen der Beſchädigung beſondere Aufwendungen er⸗ Singe, wem Geſang gegeben Kameradſchaftlicher Gemeinſchaftsliederabend Arion“ und„Contordla“ In Verfolg der vom Führer an die Heimatfront, nicht zuletzt an die deutſche Sängerſchaft, gerichteten Forderung: auch in dem uns aufgezwungenen Ab⸗ wehrkampf die der Kultur dienenden Friedensauf⸗ gaben nicht zu e ganz beſonders in der Pflege des deutſchen Liedes nicht zu erlah⸗ men, verſammelten ſich die Angehörigen der beiden Männergeſangvereine„Arlon, Iſenmannſcher Män⸗ merchor“ und„Concordia“ zu einer dem Sang und der unterhaltenden Schau gewidmeten gemeinſchaft⸗ lichen Veranſtaltung am Sonntagnachmittag im großen Saal des Kolpinghauſes. Der Saal hätte noch größer ſein dürfen, um alle Einlaßbegehrenden aufzunehmen. Den im Feld ſtehenden Sängerkame⸗ raden dürfte beſtimmt das Herz freudig bewegt höher ſchlagen, wenn ſie erfahren, daß auch ihre Frauen der Einladung beider Vereine zu der Ver⸗ anſtaltung zahlreich Folge leiſteten. Von der Kreis⸗ leitung war Kreishauptſtellenleiter Dahringer erſchienen. „Sängerkameradſchaft im Kriege.“ Unter dieſem Leitgedanken ſtand die Vortragsfolge, und ſeinem tieferen Sinn gab andeutungsweiſe ſtell⸗ vertretender Vereinsführer des„Arion“, Sänger⸗ kamerad Auguſt Kern, in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache Ausdruck, indem er unter Hinweis auf die im Feld ſtehenden 50 Prozent der deutſchen Sänger die Verpflichtung der in der Heimat verbliebenen herausſtellte: mit verdoppeltem Eifer die Pflege des deutſchen Liedes ſtch angelegen ſein zu laſſen. Er richtete dabei eindringlich mahnende Worte an die Sängerfrauen, dieſer Verpflichtung ebenfalls Ver⸗ ſtänoͤnis entgegenzubringen und nicht gleich böſe Miene zum guten Spiel bzw. Geſang zu machen, wenn der Sängerkamerad nicht immer auf die Mi⸗ nute nach der Singprobe den Nachhauſenveg antrete. Tiefgründiger und umfaſſender behandelte in län⸗ gerer Rede Kreispreſſewart Gudernatſch die „Sängerkameradſchaft im Kriege“. Die Schlußworte gipfelten in der Mahnung: das Herz aufzuſchließen für die Zeit; auch der Frohſinn hat ein Recht, beſon⸗ ders wenn die Pflicht voll erfüllt iſt. Unter der umſichtigen Regie des Sängerkame⸗ raden Heinrich Ott rollte die Vortragsfolge am lau⸗ fenden Band, ohne Lücken, ein Verdienſt, an dem auch Kapellmeiſter Mayer und ſeine Muſiker ein erheblich Teil beanſpruchen dürfen.„Hymne“(Ver⸗ faſſer Karl Bröger), von Franz Philipp vertont, und „Heilig Vaterland“(R. A. Schröder) von Spitta ſtanden an erſter Stelle und ihr geſchloſſen⸗harmoni⸗ ſcher Vortrag unter der Stabführung von Muſik⸗ direktor Max Schellenberger, dem Chorleiter der„Concordia“, ließ keinen Gedanken aufkommen, Profeſſor Hetzer-Leipzig ſprach über Velasguez Als der Ordinarius für Kunſtgeſchichte an der Univerſität Leipzig, Profeſſor Theobor Hetzer, ſich im vorigen, Winter der Mannheimer Kunſthallen⸗ gemeinde mit ſeinem wunderbar feinfühligen Raf⸗ fael⸗Vortrag bekanntmachte, war niemand darüber im Zweifel, daß dieſer Meiſter des lebendigen Wortes über jedes ihm geſtellte Thema etwas Beſonderes zu ſagen haben würde. Nun kehrte Pvofeſſor Hetzer, nachdem er die ihm gegenüber gehegten Erwartungen noch im Frühjahr durch eine großangelegte Deutung der Kunſt des Tizian auf des ſchönſte beſtätigt hatte, in der Reihe„Spaniſche Kunſt“ geſtern mit einem Vortrag über Velasquez wieder. Und auch jetzt war wohl keiner unter den Hunderten von Zuhörern des voll beſetzten Muſenſaales, dem mit dieſer ſach⸗ lich überragenden, dabei von überzeugender menſch⸗ licher Wärme und innerer Schlichtheit erfüllten Dar⸗ stellung nicht ein hoher Kunſtgenuß in des Wortes umfaſſendſter Bedeutung zuteil geworden wäre. Alle Geheimnis wirklichen Verſtehens der künſtleriſchen Leiſtung beruht auf dem Vergleich. Und die richtig gewählten, mit gerechtem Blick ge⸗ werteten Vergleichsobjekte ſind es denn wohl vor allem, die den Kunſthiſtoxiker bei ſeiner Auseinander⸗ ſetzung mit beſtimmten ſtilkritiſchen Fragen ſowohl vor lebhafter Trockenheit, als auch vor der Ufer⸗ loſigkeit allgemein analyſierender Beſchreibung be⸗ wal Dieſe Art des Vergleichens als Kunſtmittel zu eindringlichſter Durchleuchtung und klarer Ein⸗ fügung in die großen kulturgeſchichtlichen Abläufe kam adde einem, dem großen Publikum verhält⸗ nismäßig ſo fernen Gegenſtand wie die Kunſt des Vela beſonders zuſtatten. Gehört doch das Werk des mitten in der großen Wende zwiſchen Spät⸗ rengiſſance und Barock ſtehenden, und dennoch außer⸗ halb jeder ſtrengen epochenmäßigen Syſtematik ver⸗ bliebenen Sevillaners ſchon nach ſeiner örtlichen Ge⸗ bundenheit der Hauptwerke an den Prado in Madrid für den deutſchen Kunſtfreund zu den aus eigener Anſchauung faſt unbekannten Größen der Malerei von europäiſchem Rang. So verwies denn auch Profeſſor Hetzer zunächſt darauf, daß Velasguez, — obſchon ein Zeitgenoſſe von Rubens und Rem⸗ brandt,— für die außerſpaniſche Welt erſt verhält⸗ nismäßig ſpät entdeckt worden ſei: in Frankreich vor allem durch die ſeiner Kunſt verwandten großen Im⸗ preſſioniſten De la Croir und Manet, in Deutſchland durch die grundlegende Monographie von Juſt i, bis endlich die vorjährige Genfer Ausſtellung von Werken aus dem Pradomuſeum erneut dazu beitrug, der ſtillen Größe, dem Adel und der einmaligen Geſtaltungskraft des großen Spaniers zu ihrem vollen Ruhme zu verhelfen. Die Kunſt des Velasquez, ſo lernte man an Hand ausgezeichnet gewählter Bildbeiſpiele begreifen, wurzelt in Italien, wo der Lombarde Caravag⸗ gio mit ſeiner Abkehr von der prunkvollen Sinnen⸗ fälligkeit und rauſchhaften Fülle der Spätrenaiſſance geradezu eine Revolutionierung der geſamten euro⸗ päiſchen Malerei auslöſte. Weit über die Bedeutung ſeines Anregers hinauswachſend, hat jedoch Velas⸗ quez auf dieſem Wege der Vereinfachung und Ver⸗ innerlichung bis zur Vollkommenheit einer rein ſpaniſchen Kunſtübung vorzudringen ver⸗ mocht, die an Stelle der bisher gültig geweſenen, letztlich internationalen und klaſſiſch idealiſierenden Typenmalerei erſtmals ausgeprägte nationale Individualität zu ſetzen vermochte. Kommt dieſer Zug bei den Frühwerken des Velasquez vor allem noch in einer ſtillebenhaften Intenſivierung der einzelnen Form, in einer damit parallel laufen⸗ den minutiöſen Abwägung der Farbwerte zum Aus⸗ druck, ſo wächſt ihm mit dem eigenen künſtleriſchen Aufſtieg bis zum Schloßmarſchall, Hofmaler und nahen Freund des ſpaniſchen Königs Philipp IV mit den Jahren eine immer freiere, überlegenere Kunſt der ſormalen wie der farblichen Geſtaltung zu. Doch er wäre nicht ein Kind ſeiner Zeit geweſen, ohne daß, — wie Profeſſor Hetzer vor allem an der„Marien⸗ krönung“, an dem grandioſen Porträt des Papſtes Innozenz X. aus der Galerie Dorin in Rom und zuletzt noch am Bildnis der kleinen Infantin in„Las Meninas“ nachwies,— neben dieſer Fähigkeit zu pſycholsgiſcher Vertiefung und dieſem enormen farb⸗ lichen Geſchmack gewiſſe mathematiſch⸗ſpekulative Ueberlegungen bei der Kompoſition jener Meiſter⸗ werke eine Rolle geſpielt hätten. So lernte man denn Velasquez als den erſten großen Schilderer ſpaniſchen Volkstums, als den In⸗ kerpreten ſpaniſcher Frömmigkeit, als den Entdecker der ſpaniſchen Landſchaft, als den genialen Bildnis⸗ maler des Hofes und— mit der„Uebergabe von Breda“ ſonvie den„Meninas“— als Schöpfer groß⸗ artiger, aus dem Zeitgeſchehen geſchaffener, doch die Flüchtigkeit der Zeit überdauernder Figurenbilder kennen. Beſonders herzlicher Beifall mag dem Red⸗ ner bewieſen haben, wie ſehr ihm die Gäſte dieſer Sonntagmorgenſtunde zu danken wußten. Margot Schubert. recht und Strafverfahren. daß zwei Chorkörper auf der Bühne ſtanden. Der von ſeinem Berufskameraden Muftkdirektor und „Arion“⸗Chorleiter Viktor Dinand dirigierte „Segenswunſch“(Ambr. Mayer) von Max v. Wein⸗ zierl, und das beute wieder ſo zeitnahe„Heute ſcheid ich“(Fr. Müller) von Karl Iſenmann ſtanden auf der gleichen hohen Linie hingebungsvoll gepflegten Sanges. Die bewährte Schulung der Sänger klang noch weiter herzbewegend auf im„Jägerchor“ aus der Oper Der Freiſchütz“ von C. M. v. Weber, in der im Marſchtempo geſungenen Voltsweiſe„Drei Lilien“ von Haußner unter Schellenbergers Leitung, ſowie in dem unter Dinand beſchwingt von der Bühne in den Saal ſchwebenden und perlenden „Walzerſtrauß von Straußwalzern“(mit Orcheſter⸗ begleitung) von Franciscus Nagler. Als Dritter im Bunde bewies Chormeiſter Baußenhardt in ſei⸗ nem Fach als Quartettleiter, daß er ſein tönendes Licht nicht unter den Scheffel zu ſtellen braucht. Was die„Concordia“ ⸗Quartettſänger an ernſten und hei⸗ teren Liedern boten, reihte ſich in Wohlklang und Schulung ebenbürtig den Männerchören zur Seite. Ihre Vortragsfolge umfaßte:„Abſchied von der Mutter“ von Bäcker, einem„Kärntner Liedermarſch“, aus dem ein feiner Tenor und dito Bariton bemer⸗ kenswert hervortraten, ſowie im Volkslied„Mein Wunſch“ von Witt. Als Soliſten fügten dem bunten Kranz kameradſchaftlicher Lieder die Herren Paul Seel und Willi Elſis hans noch einige Pracht⸗ gaben klingender Blüten ein:„Caro mio ben“ von Tominaſſo Gordani(1744),„Ständchen“(Röllſtab) von Schubert,„Von Apfelblüten einen Kranz“ von Lehar, ein„Gondellted“(Zell und Genee) von Johann Strauß und einige Zugaben ließen den Tenor Seel als einen Sänger von nicht alltäglichen Gaben erkennen. Willi Elſishans' machtvoller, ſchon wiederholt gewürdigter Baß, fand mit der Arie „Als Büblein klein“ aus Nicolais„Die luſtigen Weiber von Windſor und einem gemütvollen Lied „Gute Nacht Mutter“ erneut verdienten Beifall. Der Kameradſchaft für Herz und Gemüt ſchloſſen ſich zwei Schaunummern an: was die Kunſtturn⸗ riege des„Turnvereins Mannheim von 1846“ am Pferd, am Reck und in Freiübungen zeigte, war voll⸗ endet tranierte Körperbegherrſchung und Akrobatik in Hochkultur. Ein gleichen Zielen dienendes, jedoch auf Grazie und Anmut gegründetes Tun verkörper⸗ ten ſich in der elfjährigen Tanzſchülerin Liane Fuchs; mit einem Walzer und einem Step bewegte ſie ſich geſchmeidig und anmutsvoll auf den eyſten Stufen der hohen Tanzkunſt.—d Liederſtunde im Mundenheimer Lazarett Mannheimer Sänger erfreuten die Verwundeten im Marienkrankenhaus in Mundenheim mit ihren friſchgeſungenen Liedervorträgen. Unter Chor⸗ meiſter Albert Engelmann ſang das Quartett der Mannheimer„Sängerklauſe“ im über⸗ füllten Vortragsſaal. Feldwebel Schmitt ſprach 50 herzlichen Willkommgruß namens der Lazarett⸗ eitung. Aus den ausgewählten Liederhörfolgen hörten wir„Veſper“ von L. v. Beethoven,„Heimatglocken“ von Billeter und„Nun ade“ von Grimm. Im zweiten Teil kamen frohe Pfälzer Weiſen zu Gehör. Von Dreſcher„Platzmuſik“ und„Genoveva“ mit Klavier⸗ begleitung, ſchließlich von unſerem Mannheimer Komponiſten Emil Landhäuſer„'Weirees' und Pfälzer Marſch. Die Sänger verfügten über gut⸗ geſchulte Stimmen. Sie folgten ihrem Dirigenten, Chormeiſter Engelmann, willig und verliehen den Liedern eine beſondere Note. Kamerad Schwin⸗ ger brachte in einer kurzen Anſprache den Dank an die Verwundeten zum Ausdruck, erinnerte an die Verbindung von Heimat und Front. Einge⸗ ſtreut in die Hörfolge waren die frohbeſchwingten Soldatenlieder die vom ganzen Haus begeiſtert mit⸗ geſungen wurden. Der herzliche und nicht enden⸗ wollende Beifall zeigte den Erfolg dieſer Morgen⸗ feierſtunde. Die Verwundeten riefen den Mann⸗ heimern ein Wiederſehen zu, der ſchönſte Dank für das Gebotene. gu—. un Verwaltungsakademie. Die Verwaltungsaka⸗ demie Baden, Zweiganſtalt Mannheim, führt im Winterhalbjahr 1940—41 wieder rechtswiſſenſchaſtliche und ſtaatswiſſenſchaftliche Lehrgänge durch. Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Schmoll beginnt heute abend die rechtswiſſenſchaftliche Vortragsreihe über Straf⸗ Univerſitätsprofeſſor Dr. Brinkmann beginnt morgen abend mit der ſtaatswiſſenſchaftlichen Vorleſung über Finanzwirt⸗ ſchaft. Stadtſyndikus Landzerichtsrat a. D. Dr. Otto Müller beginnt am Donnerstag mit der Einfüh⸗ rung in die deutſche Gemeindeordnung. Die Vor⸗ träge finden in der Aula der früheren Handelshoch⸗ ſchule A 4, 1 ſtatt. Beginn 19.30 Uhr. Anmeldungen werden vor Beginn der Vorleſungen entgegenge⸗ nommen. Ein Zuſammenſtoß zwtſchen einem Laſtkraft⸗ wagen der Reichsbahn und einem Laſtwagen ereig⸗ nete ſich am Montagmorgen an der Ecke Beil⸗ und Werftſtraße. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Perſonen wurden glücklicherweiſe nicht verletzt. Das Verkehrsunfallkommando erſchien ſofort an dem Orte des Zuſammenſtoßes und nahm die nötigen Ermtttlungen zur Feſtſtellung der Schuldfrage vor. wachſen. Sobald das 14. Lebensjahr vollendet iſt, be⸗ trägt die Rente 40, beim vollendeten 15. Lebensjahre 60, beim vollendeten 16. Lebensjahre 80 und beim vollendeten 17. Lebensjahre 100 v. H. der nach dem Wehrmachtsfürſorge⸗ und»verſorgungsgeſetz zu ge⸗ mährenden Rente. Dazu wird das Verſehrten⸗ geld in voller Höhe gewährt. Die Hinterbliebenen der Verſehrten erhalten Hinterbliebenenfürſorge⸗ Beim Zuſammentreffen mit anderen Anſcrüchen guf Fürſorge und Verſorgung, etwa aus dem deut⸗ ſchen Beamtengeſetz, wird die Perſonenſchädenverord⸗ nung nur wirkſam, ſoweit dieſe andere Fürſorge und Verſorgung damit überſtiegen wird. Der Reichs- innenminiſter kann im Einvernehmen mit dem One und dem Reichsfinanzminiſter in Einzelfällen, in denen ſich aus den Vorſchriften der Verordnung beſondere Härten ergeben würden, innerhalb einer Uebergangszeit bis zum 31. Dezember 1943 einen Ausgleich gewähren. Im übrigen gilt die Ver⸗ ordnung mit Wirkung vom 26. Auguſt 19389. Tritt ein Perſonenſchaden ein, ſo hat die zuſtän⸗ dige Dienſtſtelle oder Gemeindebehörde den Tat⸗ beſtand feſtzuſtellen und die Vorgänge ſodann dem zuſtändigen Verſorgungsamt zuzuleiten. Bis zur Entſcheidung des Antrages auf Verſorgung wird ge⸗ gebenen falls Unterſtützung in den Grenzen der Leiſtungen des Einſatz⸗ Familienunterhaltes gewährt. — Heibelberger Querſchnltt Der„Tag der deutſchen Hausmuſik“ wird in ſechs ver⸗ ſchiedenen Veranſtaltungen, geſtaltet von der Reichsmuſit⸗ kammer und getragen von der Stadt, begangen. An zwei Tagen— öditeſen Dienstag und am Samstag— muſtizieren die Schüler der Privatmuſiklehrer, wobei der erſte Tag ausſchließlich Schubert gewidmet iſt, unter gleichzeitiger Mitwirkung des„Liederkranz“⸗Chores. Die Veranſtaltung am Freitag ſteht im Zeichen„HJ ſingt und ſpielt.“ Am kommenden Sonntag tritt die Jugendmuſtkſchule, die damit auch ihr Schlußſingen nachholt, auf den Plan und am 30. November bringt das Konſervatorium Hausmuſik. Eine beſondere Koſtbarkeit verſpricht am 28. Nowpember„Ein Abend bei Thibaut“ zum Gedächtnis an den 100. Todestag des berühmten Heidelberger Rechtsgelehrten und Gründers des Singvereins zu werden. Mitglieder des Theaters und Chorgruppe des Bachvereins unter Leitung von Profeſſor Poppen wirken mit, die Dichtung hat Irma von Drygalskt geſchrieben. Erſtmalig werden auch drei Hausmuſiken in Betrieben veranſtaltet.— Im Kreisgebiet finden, wie der Leiter der Kreismuſikerſchaft Dr. Haag fernerhin mit⸗ teilte, in Eberbach(A. und 24. November), Wiesloch (24. November), Sinsheim und Bad Rappenau (24. bzw. 23. November) Hausmuſiken ſtatt. Der Tiergarten hat ſich in dieſem Jahr eines ſehr guten Beſuches zu erfreuen, Er hat bis fetzt ſchon über 75 000 Gäſte geſehen. Nach dem Ableben ſeines Gründers und ſtändigen Förderers, Geheimrat Boſch hat die Famtlie Boſch auch weiterhin eine Beihilfe zugeſagt und die Staßbt⸗ verwaltung hat ihren Zuſchuß erhöht, ſo daß das Beſtehen des Tiergartens, der ſich in der Bevölkerung einen ſehr be⸗ achtlichen Platz geſchaffen hat, geſichert iſt. In der Reihe der Elſaß⸗Vorträge ſprach Prof. W. Köhler über„Humanismus und Reformation im Elſaß“ vor uielen Hörern in der neuen Univerſität. Er zeigte die Entwick⸗ lung des Humanismus, ſtärkſtes Erklingen der deutſchen Stimme durch ſeine führenden Männer wie Jakob Wimpfe⸗ ling, Sebaſtlan Brant, Beatus Rhenanus, kerndeutſche Ge⸗ ſinnung als entſcheidendes Merkmal, die Bedeutung von Gutenbergs Werk für Humanismus und Reformation und deren Einzug mit Martin Butzer und dem großen Staats⸗ mann Jakob Sturm. Das Städtiſche Theater bringt in dieſer Woche(Don⸗ nerstag) Doſtals Operette„Clivia“ in Neuinſzenierung. Blick auf Ludwigshafen Lan desverbandstagung der Kleintierzüchter. Im Bür⸗ gerbräu Ludwigshafen findet am nächſten Samstag die Landesverbandstagung der ſaarpfälziſchen Kleintierzüchter ſtatt. Dieſe Tagung, zu der Teilnehmer aus allen Teklen des Gaues Saarpfalz in Ludwigshafen erwartet werden, erhält durch die Anweſenheit und ein Referat des Leiters des Reichsverbandes der deutſchen Kleintterzüchter, Vetter, ſeine beſondere Bedeutung. Im U⸗Boot gegen England. Ein Lichtbildervortrag, der ganz beſonderes Intereſſe verdient, wird heute Abend im Konzertſaal des Pfalzbaues durch die NSG.„Kraft durch Freude“ durchgeführt. Es ſpricht Konteradmiral Walter, ein bewährter U⸗Boot⸗Kommandant des Welt⸗ krieges, der zuletzt Chef der U⸗Flottille Flandern J war, Konteradmiral Walter, der für ſeine Kriegstaten mit U 17 und U 52 mit dem Pour le Meértte ausgezeichnet wurde, ſpricht über den Einſatz der Kriegsmarine im großdent⸗ ſchen Freiheitskampf, unter beſonderer Berückſichtigung der U⸗Boot⸗Waffe. Den muſikaliſchen Rahmen dieſes Vor⸗ tragsabends ſpendet der Muſikzug der SA⸗Stanbarte 17 unter Leitung von Muſikzugführer Rillig. Herbſtkonzert zu Gunſten des Kriegs⸗WH W. Der Hand⸗ harmonikaklub Goldklang veranſtaltete zum Wochenende ein Herbſtkonzert zu Gunſten des Kriegswinterhilfswer⸗ kes. Der Abend brachte Solovorträge auf der Handhar⸗ monika und Darbietungen des gut aufeinander eingeſpiel⸗ ten Kluborcheſters. Auch Joſef Offenbach vom National⸗ theater erſchien noch kurz vor Veranſtaltungsſchluß und ſorgte mit einem luſtigen Skeiſch für Stimmung und frohe Laune. Der Weg zur Beſſerung. Durch den Alkohol iſt der 20 Jahre alte Emil B. aus Mutterſtadt vollſtändig auf die ſchiefe Bahn gekommen. Körperverletzung, Widerſtand und Beamtenbeleidigung ſind die Delikte, die ihn bis jetzt ſchon zehnmal mit dem Strafgeſetzbuch in Konflikt brachten. Diesmal warf ihm die Anklage erneut Widerſtand und wüſtes Randalieren auf offener Straße vor. Außerdem iſt er beſchuldigt, unrechtmäßig Geld für ſich behalten zu haben und Umgang mit polniſchen friegsgefangenen ge⸗ pflogen zu haben. Brendel, der durch erbliche Belaſtung zum Trinker geworden iſt, wurde vom Amtsgericht Lud⸗ wigshafen zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Außer⸗ dem wurde ſeine Einweiſung in eine Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt angeordnet, wo er bis zur Beſſerung Aufenthalt nehmen muß. 9 9 1 25 1 die vorteilhaften An⸗ 0 gebote anzeigenteil der „Neuen Mann⸗ im Klein⸗ heimer Zeitung“. ö 2, 2 J 10 9 8 170 6 f a. * K MI A NRG Kn R. e ** .* A 1 r n n eee W ene een eee err ene 9 0 706 direktor Karl Friderich, der ſich als Pianiſt von Tiſch hob. in der vergangenen Nacht geſehen zu haben, und elt und Leben e ananas adac eee Oberrheinische Kulturtage in Straßburg Hans Pfitzner in Straßburg Eigener Bericht der NM — Straßburg, 16. November. Im Rahmen der Oberrheiniſchen Kulturtage in Straßburg geſtaltete ſich das von Profeſſor Hans Pfitzner geleitete Sinfoniekonzert zu einem Abend von geſchichtlicher Bedeutung. Für die Muſtkwelt, in deren Mitte das Wirken Hans Pfitzners in Straßburg unvergeſſen fortlebt, war die⸗ ſes Wiederſehen mit dem greiſen Komponiſten ein lang erwartetes, feſtliches Ereignis. Der Saal des Sängerhauſes, in dem Pfitzner zum erſten Male ſeit 22 Jahren wieder dirigierte, war würdig geſchmückt worden, und zu ſeiner Ehrung hatten ſich die Ver⸗ treter von Partei, Staat und Wehrmacht, an ihrer Spitze Gauleiter Robert Wagner, eingefunden. Als Gaſtorcheſter waren die Münchener Phil⸗ harmoniker gekommen. Das Programm bot einen kleinen Querſchnitt ſeines Schaffens. Die aus reinſtem romantiſchem Empfinden entſtandene, in ihrer dramatiſchen Wucht packende und in ihrer lyri⸗ ſchen Zartheit entzückende Ouvertüre zu Kleiſts „Käthchen von Heilbronn“ leitete den Abend verheißungsvoll ein. Dann hörte man die erlebnis⸗ volle Erzählung Dietrichs aus dem Muſtkdrama „Der arme Heinrich“. Die Muſik iſt bekannt, aber jeder wird ſich immer wieder zu dieſem ſtrah⸗ falt lendem Reichtum an Orcheſterhaftem und Melodien⸗ ſchönheiten bekennen. Der Bariton Jean Sterns war dem Werk ein ſtimmlich glänzender Interpret, der im zweiten Teil des Konzerts noch zwei Lieder „Der Trompeter“ und„Klage“ mit dem vollen Glanze ſeines Organs vortrug. Als überaus reiz⸗ volles und empfindſames und ganz und gar kam⸗ mermuſikaliſch aufgebautes Werk erwies ſich das „Duo für Violine und Violincello mit Begleitung eines Kleinen Orcheſters“, das in dem Violiniſten Rudolf Schöne und dem Celliſten Paul Frantz wel hervorragende Soliſten gefunden hatte. Die den Abend abſchließende Sinfonie für großes Orcheſter(Werk 46) wirkte in ihrem ſtraffen und mit erſtaunlicher Knappheit konzipierten Aufbau einfach meiſterhaft. Der gedankliche, emp⸗ findungsgemäße und muſikaliſche Reichtum dürfte in der heutigen deutſchen Muſikliteratur ſeinesgleichen ſuchen. Als einziges Werk eines anderen Kompo⸗ niſten hatte Pfitzner Beethovens Achte Sinfonie mit aufs Programm geſetzt. Die Münchener Philharmo⸗ niker ſpielten unter Pfitzners Leitung mit einer Tonreinheit ſondergleichen, und auch die Soliſten ließen ſich ganz von ſeinem grundmuſikaliſchen Diri⸗ gentum zu äußerſter Hingabe ihrer Leiſtungsfähig⸗ keit hinreißen. Hans Pfitzner war zum Schluß Gegenſtand end⸗ loſer Huldigungen, die ihm den ſicheren Beweis er⸗ bracht haben, wie ſehr er immer im Herzen der Straßburger Muſtkfreunde lebendig geblieben iſt. van de Broecke. eee. Muſik in Heidelberg — Heidelberg, im November. Puceinis„Tosca“ füllt in der ſorgfältigen In⸗ ſzenierung Emmerich Marbods und der lebendi⸗ gen muſtkaliſchen Leitung Fritz Bohnes das Haus, zumal Elfriede Kunter eine mitreißende Tosca in Spiel wie geſanglichem Ausdruck iſt neben ihrem Partner Ernſt Fiſcher. Ferner weiß Schäfer⸗ Schuchardt die Rolle des Scarpia in helles Licht zu rücken. Mozarts„Don Juan“ bewahrt weiter⸗ hin ſeine Zugkraft, nicht zuletzt dank der ausgefeil⸗ ten Inſzenierung Hanns Friederieis. Marbod inſzenierte und ſpielte den„Wilbſchütz“⸗Baculus Lortzings mit leichtbeſchwingtem Humor. Als Opern⸗Neuheit errang Kunnekes„Nabfa“ ſtarken Erfolg. Intendant Friederiet und Kapellmei⸗ ſter Bohne halfen, dieſe vier Opernakte auf eine Höhe zu bringen, die ſich im Senſationellen immerhin mit Puceini meſſen kann. Vor allem war Elly Völkel eine Nadja, deren Schickſale keinen unberührt laſſen konnten. Hermann Heinz Ortners„Iſabella von Spanien“ reizte in der gediegenen Regie Martin Baumanns durch das anregend gezeich⸗ nete Zeit⸗ und Lokalkolorit(Spanien des ausgehen⸗ den Mittelalters). Recht gut war das ungleiche Kö⸗ nigspaar beſetzt: Iſabella von Kaſtilien(Edith Dahlmann), Ferdinand von Aragonien(Werner Trinjek), nicht minder der Feuerkopf Sanchez de Carera durch Harry Naumann. Das 1. Sinfoniekonzert leitete Karl Friederich⸗ Ludwigshafen, der u. a. Bruckners 8. Sinfonie in der Urfaſſung aufführte. Luiſe Ri⸗ chartz ſang Regers„An die Hoffnung“. Dem Strub⸗ Quartett folgte ein Liederabend Mar⸗ cel Wittrichs und der Schwarzmeerkoſaken⸗Chor. Alfred Dietl und Editha Glaunſinger(Kla⸗ vier) ſpielten Flötenſonaten von Friedrich dem Gro⸗ ßen bis Beethoven mit hausmuſtkaliſcher Hingegeben⸗ heit. Frieörich Baſer. Erſler Soliſien-Abend in Ludwigshafen Ludwigshafen, 18. November. Zu dem erſten Soliſtenabend der Stadt Ludwigs⸗ hafen halte ſich leider keine allzu große Zuhörerſchar eingefunden. Die aber gekommen waren, ließen ſich von dieſem Hugo Wolf gewidmeten Liedabend tief beglücken. Die Soliſtin Henny Schmit t⸗Frank⸗ furt hatte ſich eine Rieſenaufgabe geſtellt. Sie iſt eine funge Sopraniſtin mit feingeſchultem Organ, deſſen ausgezeichnete Kultur ſich auf alle Lagen und Stimmregiſter erſtreckt. Henny Schmitt ſingt mit erleſenem Geſchmack und ſtellt mit Verzicht auf jede Veräußerlichung des Vortrages ihre ſubtile Kunſt anz und gar in den Dienſt des poetiſchen Ausdrucks. war dann den einzelnen, mit ſo viel intimer Stimmungskunſt hingezauberten Liedern ein beſon⸗ ders ſchöner Erfolg beſchieden. Aus der Fülle des Gehotenen ſeien beſonders erwähnt:„Im Frühling“, „Nimmerſatte Liebe“,„Nachtzauber“, ferner aus dem italteniſchen Liederbuch„Du denkſt an einem Fädchen mich zu fangen“ und„Wie lange ſchon war immer mein Verlangen“, das wiederholt werden mußte. Die Untermalung des Textes am Klavier entzückte in ihrer Feinheit alle Ohren. Dieſes Loß gilt ſowahl dem Komvoniſten wie dem Begleiter Generalmuſtk⸗ größter Einfühlungsgabe in die feweiligen Stim⸗ mungs⸗ und Ausdrucksgehalte der Lieder erwies. Zu all den hohen künſtleriſchen Eindrücken geſellte ſich der unbeſchreibliche perſönliche Charme der Sänge⸗ rin, die ſofort die Herzen aller gewann So wunde dieſer erſte, höchſte Anerkennung verdienende So⸗ liſtenabend der Stadt ein voller Erfolg. Maria Dillinger. Dreimal Brahms zweiten muſikaliſchen Feierſtunde Elly Ney war für dieſe Brahmsfeierſtunde der Kulturgemeinde gewonnen worden. Mit dem Saar⸗ pfalzorcheſter unter Leitung von Dr. Willem van Haagſtraten(Salzburg) zuſammen ſtellte ſie das vierſätzige Klavierkonzert Nr. 2 B⸗Dur dar, das von dem Soliſten einen gewaltigen Aufwand an Geſtaltungskraft und beſcheidene Einordnung rer⸗ langt, ohne ihm eine freiere und glänzendere Ent⸗ faltung auch nur epiſodenweiſe zu geſtatten. Aber wie vollzog Elly Ney dieſe Einordnung und Unter⸗ orönung in das ſinfoniſche Geſamtgeſchehen. Mit was für einer zündenden Spielfreude ſtellte ſte ſich an die Seite des ſehr aut muſizierenden Orcheſters. Es war, als ob ſich gerade in der von Brahms vor⸗ geſchriebenen Beſchränkung ihre große Meiſterſchaft ganz beſonders hell leuchtend erweiſen wollte. Und da auch auf der Orcheſterſeite alles in beſter Ord⸗ nung war und die Inſtrumentalſoli in den beſten Händen lagen, kam unter van Hoogſtratens gut vorbereiteter Leitung eine ſehr gediegene Darſtel⸗ lung des zweiten Klavierkonzerts zuſtande. Elly Ney zumal wurde von ihrem ſtattlichen Publikum herzlich gefeiert und nicht ohne Zugabe entlaſſen. Der Abend, der mit der gedankentiefen„Tragt⸗ ſchen Ouvertüre“ eingeleitet wurde, ſchloß mit der großen Sinfonie Nr. 1 in e⸗Moll. Auf die Sinfonie mit Klavier folgte eine Sinfonie ohne Klavier. Auch ſte war gekennzeichnet durch großen Reichtum der herben ͤdramatiſchen Motive und durch die ſüße Anmut einer an Storm erinnernden Lyrik. Auch ſie ein leidenſchaftliches Ringen der menſch⸗ lichen Subſtanz mit holden und unholden Mächten um Erlöſung und Befreiunnga aus den Zwieſpältig⸗ keiten des Daſeins, die unſer Erbteil und Schickſal ſind. Van Hoogſtraten breitete dieſes große mächtige Tongewebe auf hinreißende Weiſe vor uns aus. Mit der Leidenſchaft echter Begeiſterung wühlte er den Sturm der Gefühle auf mit ſorgſam diſponie⸗ render Hand ſchuf er jene Stille. in der die freund⸗ lichen Wechſelgeſpräche zwiſchen Horn und Klarinette beiſpielsweiſe, gedeihen konnten. Ihm gelang es, gelegentliche Dickflüſſigkeiten der Orcheſterſprache In der 55 Nanu vr vn Mull — keinem Lande der Welt iſt das Problem der Ahnenforſchung gründlicher und umfaſſender ange⸗ packt worden, als in Deutſchland. Dabei hat ſich erausgeſtellt, daß ein großer Teil der Kirchenbücher, die die wertvollſten Grundlagen für die Ahnenfor⸗ ſchung darſtellen, im Laufe der Jahrhunderte ſchwer beſchädigt wurden und völlig zu zerfallen drohten. Man wendet nun ein neuartiges Verfahren an, um die gefährdeten Kirchenbücher zu reſtaurieren und zu erneuern. Jedes gefährdete Buch, und ſei es ſelbſt ein Wrack, wird auf das ſorgfältigſte unterſucht und, wachdem man die Urſachen der Zerſtörung feſtgeſtellt hat, beſonders geſchulten Buchbindern zur Wieder⸗ herrichtung übergeben. Blatt für Blatt des zer⸗ fallenden Papiers wird in einen dem Japanpapier ähnlichen Stoff, Pergamin, gebettet und dadurch von der Luft abgeſchloſſen. Breite Falze ſopgen dafür, daß das Blatt beim Umwenden nicht mehr geknickt werden kann, und der unhandlichen, Beſchädigungen fördernden Dicke manches Buches wird durch ſeine Zerlegung in mehrere Bände abgeholfen. Dann wird das Buch Seite für Seite photog raphiert. In vielen Fällen mußte die Quarzlampe mit ihren ultra⸗ violetten Strahlen helfend eingreifen. Bekanntlich ſind der Tinte feinſte Eiſenteilchen beigemiſcht, die ſich mit dem Papier önmig verbinden. Wenn auch der Farbſtoff der Tinte allmählich vom Papier ver⸗ ſchmindet, die Eiſenteilchen haften in ihm, und da Giſen unter der Quarzlampe pechſchwarz erſcheint, kann man mit ihrer Hilfe Schriftzüge wiederher⸗ ſtellen, die ſchon vor langen Zeiten ausgelöſcht ſchie⸗ nen. So mancher Abſtammungsnachweis, der im Pfarramt mißlingen müßte, kann ſo glücklich zu Ende geführt werden, indem verblaßte Seiten unter die Quarzlampe gelegt und geſondert photographiert werden. * — Das Fort Knox iſt dag unterirdiſſche„Gold⸗ kaſtell“ der Vereinigten Staaten in Kentucky. Ge⸗ nügte vor wenigen Jahren noch ein einziger Mann und deſſen Schäferhund für die Bewachung dieſer geheimnisvollen Feſtung, ſo mußte in der letzten Zeit, nachdem eine Reihe von im engliſchen Sold ge⸗ ſtandenen europäiſchen Staaten ihre Goldbeſtände teſem gigantiſchen Geldſchrank der Vereinigten Staaten anvertraut haben, in dem nunmehr Gold⸗ barren im Werte von nahezu 21 Milliarden Mark lagern, die Beſetzung auf 1000 Mann verſtärkt wer⸗ den. Man hat Anaſt um die Sicherheit dieſes Schat⸗ zes, der in den unterirdiſchen Kaſematten ein völ⸗ lig nutzloſes Daſein führt. Amerika ſitzt auf einem Bera von Gold, mit dem es nichts anzufangen weiß. Den wenigen Bewohnern dieſes„Goldlandes“ im Herzen des Staates Kentucky iſt das Leben wahr⸗ haftig nicht leicht gemacht. Die ganze Umgebung des Forts iſt mit Maſchinengewehren geſpickt. Geheim⸗ poliziſten ſind als Farmer verkleidet und haben Auge und Ohr für jeden, der ſich in der Nähe der Feſtung aufhält. Um das quadratiſche Gebäude, das ſich auf einer Ebene erhebt, zieht ſich ein Bal⸗ kon, der jetzt Tag und Nacht von bewaffneten Po⸗ ſten beſetzt iſt. Schon von weitem kann man hier jeden Menſchen, der ſich dem Fort Knox nähert, er⸗ kennen und nachts taſten die Bündel der rieſigen Scheinwerfer die Umgebung ab, um den Wächtern ihre Aufgabe zu erleichtern. Die Schatzkammer ſelbſt befindet ſich tief unter der Erde. Mit Eiſen⸗ platten verkleidete Gänge führen zu den einzelnen Kaſematten, die wiederum durch gewaltige gepan⸗ zerte Türen geſchützt ſiwd. Aber in höchſter Not, das heißt, wenn die Wachen. Mauern und Panzertüren wirklich überwältigt würden, kann ein beſonderer Poſten, der ſtändig an einem elektriſchen Pump⸗ werk ſteht, die unterirdiſchen Goldgewölbe mit einem einzigen Griff vollſtändig unter Waſſer ſetzen. Ueber⸗ dies ſind die Treſortüren nur durch Einſtellen eines Kennwortes und mit zwei verſchiedenen Schlüſſeln, die zwei verſchiedene Beamte beſitzen, zu öffnen. Ein Vibrier⸗Mikrophon im Innern der Kaſematten zeigt den Wachen jedes menſchliche Weſen, das ſich darin aufhält, an. Der Atem eines einzigen Men⸗ ſchen genügt, um es in Tätigkeit treten zu laſſen. Es iſt ein„Tanz um das goldene Kalb“, den man mit großem Aufwand in Amerika ausführt in einer Zeit, da das gleißende Metall ſchon längſt ſeinen einſtigen Wert verloren hat. — Ein grotesker Fall ereignete ſich in Sasha⸗ lom in der Nähe von Budapeſt., Die Frau eines Muſiklehrers bemerkte eines Tages mit Schrecken, daß Diebe ihren Hühnerſtall geplündert hatten. Fünf Hühner und ein Hahn waren verſchwunden. Abends war die Frau bei einem Bekannten, einem penſionierten Lehrer, zum Eſſen eingeladen und aß mit gutem Appetit gebratene Hühner. Erſt viel ſpä⸗ ter als das Doppelleben öes Lehrers. den man früher für einen ordentlichen Menſchen gehalten hatte, entdeckt wurde und man ihn wegen verſchie⸗ dener Einbrüche verhaftete, erfuhr die Frau, daß auch der Hühnerdiebſtahl vom Lehrer verübt wurde und daß ſie damals als ſein Gaſt ihre eigenen Hüh⸗ ner verzehrt hatte. 4 — Die Polizei von Nizza hat dieſer Tage einen 17⸗ jährigen Jüngling aus guter Familie, der aus der Gegend von Caen in Nordfrankreich ſtammte feſt⸗ genommen, der ſich durch ſeine großen Geldausgaben verdächtig gemacht hatte. Es ſtellte ſich heraus daß der funge Mann in einer Bankfiliale der Normandie für vier Millionen Franken Wertpapiere geſtoßlen und bereits teilweiſe zu Geld gemacht batte. Ein ebenfalls 17jähriger Spießgeſelle des Verhafteten wurde in ſeinem Heimatort Vere feſtgenommen. ROMAN von HANS GUNTHER 21 Würde ſich das Rätſel jetzt löſen?— Nicht nur in den Augen des Vorſitzenden ſtand dieſe Frage. Ich habe dem Gericht“, begann der Juſtizrat leiſe,„vor Beginn der Verhandlung eine Erklär⸗ ung abzugeben: Zwingende Gründe veranlaſſen mich, die Verteidigung niederzulegen.“ Seine ſchöne tiefe Stimme klang— bei aller Feſtigkeit— gequält. Nur mühſam— ſtockend kamen die Worte von ſeinen Lippen. Aber jeder⸗ mann ſpürte, daß ſein Entſchluß unabänderlich war. Auch Bernd Gildemeiſter ſpürte es. Entſetzt war her aufgeſprungen und ſtarrte auf den Foliobogen, den ſein Vater jetzt mit einer müden Bewegung vom Er erinnerte ſich dunkel, dieſes Papier plötzlich erkannte er das kleine dünne Aktenſtück wieder. Im ſelben Augenblick wurden ihm die Zu⸗ ſammenhänge klar. „Das kann ja nicht ſein!“ rief er erregt. das kann nicht ſein!“ Der Vorſitzende brachte ihn mit einer gebieten⸗ den Geſte ſofort zum Schweigen. Ohne ſich nach Bernd umzublicken, fuhr der Ju⸗ „Nein, ſtizrat fort:„Der Angeklagte, mein Sohn, wird in dieſem Verfahren beſchuldigt, als Beamter eine ihm anvertraute Urkunde in der Abſicht, einem anderen einen Vermögensvorteil zu verſchaffen, vorſätzlich bernichtet oder beiſeite geſchafft zu haben. Vernich⸗ let hat er die Akte, um die es ſich handelt, nicht. Ein Zufall hat ſie mir in die Hände geſpielt. Hier iſt ö das Aktenſtück.“ Thomas Gildemeiſter überreichte den Folio⸗ bogen dem Vorſitzenden. „Ich fand die Akte geſtern abend zuſammenge⸗ faltet in einem Kommentar, der meinem Sohn ge⸗ hört. Nachdem ich ſie hiermit ordnungsgemäß zu den Akten des Gerichts gegeben habe, erübrigt es ſich für mich, in der gegen Bernhard Gildemeiſter an⸗ hängigen Strafſache weiterhin aufzutreten. Ich bitte das Gericht, mich als Verteidiger zu entlaſſen.“ Der Juſtizrat grüßte das Gericht mit einer knap⸗ pen förmlichen Verbeugung, packte unter dem Schweigen der Beteiligten und der Zuhörer ſeine Akten zuſammen und nahm dann auf der Zeugen⸗ bank Platz. Es war in dem Saal ſtill geworden— ſo beäng⸗ ſtigend ſtill, daß man meinte, es müſſe in der näch⸗ ſten Sekunde etwas Entſetzliches geſchehen. Aber es geſchah nur, daß der Vorſttzende, der— ebenſo wie die anderen Richter und der Staatsanwalt— von dem Auftritt bewegt zu ſein ſchien, mit leiſer, ein wenig undeutlicher Stimme einen Teil aus dem ihm überreichten Aktenſtück ſchnell zu verleſen be⸗ gann: „Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibeßörde bringt die am 3. Auguſt 1911 geborene Schauſpiele⸗ rin Edith Nienhaus, hier wohnhaft, zur Anzeige, weil ſie am 20. Juni d.., abends gegen neun Uhr dreißig oder um dieſe Zeit auf der Neuen Land⸗ ſtraße, vom Schwimmbad kommend, auf einem Fahr⸗ rad angetroffen wurde, das ſich in einem ordnungs⸗ widrigen Zuſtand befand und weder mit einer Lampe noch mit den erforderlichen Rückſtrahlern und einer Glocke zum Abgeben von Warnungszeichen verſehen war. Uebertretung nach 88. Beweis⸗ mittel: Polizeiwachtmeiſter Landzettel.— Es wird beantragt, gegen die Beſchuldigte einen Strafbe⸗ fehl zu erlaſſen und auf eine Geldoͤſtrafe von zehn Reichsmark, im Falle der Unbeibringlichkeit auf eine Freiheitsſtrafe von zwei Tagen Haft, zu erkennen ...Mit den ſeither geführten Verhandlungen er⸗ gebenſt dem Amtsgericht zur weiteren Amtshand⸗ lung oder gefälligen Rückäuß erung... Der Amts⸗ anwalt.—— Das Gericht ſtellt feſt, daß es ſich hier in der Tat um die vermißte Strafbefehlsakte handelt, für deren Verſchwinden man den Angeklag⸗ ten zur Verantwortung zieht.“ Der Vorſitzende wandte ſich an Bernd Gildemei⸗ ſter.„Angeklagter, was haben Sie auf die Erklärung, die wir ſoeben aus dem Munde Ihres Herrn Vaters und Verteidigers vernommen haben, zu erwidern?“ „Ich verſtehe das nicht.“ Bernd ſchüttelte ver⸗ zweifelt den Kopf.„Nein, das kann la nicht ſein“, ſagte er immer wieder,„das kann nicht ſein!“ „Angeklagter!“ Die Stimme des Vorſttzenden hob ſich und wurde wieder ſchärfer.„Es iſt uns un⸗ verſtändlich, daß Sie angeſichts dieſer erdrückenden Tatſachen, die gegen Sie ſprechen, in Ihrer Hart⸗ näckigkeit noch fetzt fortfahren, zu leugnen. Die Sache iſt doch ſo einfach: Eine junge Dame wird bei einbrechender Dunkelheit mit einem unbeleuchteten Fahrrad von der Polizei angetroffen. Sie kommen zufällig dazu. Sie ſind der Dame behilflich. Sie verbringen den Reſt des Abends in ihrer Geſell⸗ ſchaft. Zu vorgerückter Stunde erklären Sie über⸗ mütig, daß Sie ſchließlich nicht umſonſt als Referen⸗ dar am Amtsgericht tätig ſeien, die junge Dame ſolle ſich mal keine Sorgen machen. Sie würden „das bißchen ſchon machen.“ Das iſt unmißverſtänd⸗ lich. Sie können nicht leugnen— und Sie leugnen auch gar nicht—, dieſe Aeußerung getan zu haben. Eine Reihe von Perſonen hat ſie gehört, Und Sie wiſſen, einige Zeugen ſind bereit, uns das hier zu beſtätigen...“ „Aber ich habe immer wieder geſagt“. unterbrach Bernd Gildemeiſter heftig, doch bei aller Heftigkeit ſehr leiſe,„daß dieſe Erklärung nicht ernſt gemeint war. Ich werde ſie niemals beſtreiten— wie oft werden ſolche Aeußerungen leichtſinnig hingeworfen ohne daß man ſich auch nur im geringſten etwas Böſes dabei denkt.“ „Das Gericht iſt ohne weiteres geneigt, Ihnen inſocheit Glauben zu ſchenken. Aber, Angeklagter gleichſam aufzulöſen und allem Schleppenden, Schwer⸗ fälligen. Vergrübelten zu größter Beweglichkeit auf⸗ zuhelfen, ohne die harte und herbe Grundſtim⸗ mung des Ganzen über Gebühr aufzuhellen. Die bedeutende Leiſtuna wurde mit Fug und Recht an⸗ erkannt und gefeiert. Hinterher freilich mochte man ſich ſagen, daß die Vortragsfolge zu ſehr ausgedehnt war. Es ſollte zum Weſen einer jeden Feierſtunde gehören, daß man ſie angeregt und erfriſcht verläßt. Von der Dreizahl dieſer gleichartigen Werke war man eher überwältigt und betäubt. Wir ſind für reichliche Gaben empfänglich und herzlich dankbar. Wenn der Segen jedoch überreichlich fließt, wird die Genußfähigkeit eher beeinträchtigt als geſteigert. Und gerade auf Steigerung kommt es an! Dir. F. W. Koch. Ein Film ein Fahr Arbeit Hinter den Kuliſſen des Jannings⸗Films „Ohm Krüger“ Wenn Emil Jannings einen Film macht, ſo iſt man immer etwas Beſonderes gewohnt. Nun ſpielt er den Ohm Krüger im gleichnamigen Tobisfilm, und das Beſondere liegt diesmal nicht nur im Thema, ſondern auch im Ausmaß der Herſtellungs⸗ arbeit. Das Thema iſt klar: der Film zeigt das Schickſal des Burenführers im Kampf gegen Eng⸗ land. Vom Ausmaß der Arbeit aber bekam man bei einem Beſuch der Aufnahmen, die in dieſen Tagen ſtattfinden, einen kleinen Begriff: wir waren an einem Tag an drei Schauplätzen, an denen der Film gedreht wird, um die Wetterlage zu einer beſchleunigten Fertigſtellung der im Freien ſpielen⸗ den Szenen auszunützen. Morgens ſahen wir in einem Gelände an der Oder, zwei Autoſtunden von Berlin entfernt, das Konzentrationslager der Bu⸗ renfrauen, mittags ſahen wir in einem Vorort Ber- die Stadt Prätoria, in der Ohm Krüger gerade die Kriegserklärung an England vom Balkon ſeines Hauſes bekannt gab, und nachmittags wohnten wir auf einem Truppenübungsplatz einer großen Schlacht zwiſchen Buren und Engländern bei. 5 So iſt alſo der Spielleiter Hans Steinhoff ein Hexenmeiſter, daß er an drei Stellen zugleich in⸗ ſzeniert? Nein, er arbeitet in dem erſten Gelände, während(auch ein Novum in der Filmproduktion!) kameradſchaftlicherweiſe Herbert Mai ſch und Karl Anton die Leitung der beiden anderen Aufnahme⸗ komplexe übernommen haben. Nicht weniger als 9000 Komparſen ſind an einem Tage auf den dref Schauplätzen beſchäftigt. Wir ſahen 80 Burenrinder, 500 Schafe, 800 Pferde als„Mitwirkende“. Wir ſahen die letzten ſchwarzen Gefangenen, die noch in Deutſch⸗ land weilen; ſie wirken bei den Aufnahmen eines Negerſtammes mit, den die Engländer erſt gegen die Buren aufwiegelten, den Ohm Krüger aber dann, allein dem Häuptling entgegentretend, umſtimmte. Wir ſahen die vorbildliche Organiſation der Betreu⸗ ung aller Mitwirkenden, und wir bekamen Ver⸗ ſtändnis dafür, daß Emil Jannings uns in einer Drehpauſe erklärte:„Im Februar habe ich den Auf⸗ trag zu dieſem Film erhalten und es wird ein Jahr um ſein, wenn er fertig iſt.“ Neben Jannings ſind Ferdinand Marian, Dueie Höflich. Werner Hinz. Ernſt Schröder, Giſela Uhlen, Otto Wernicke, Eduard von Winterſtein und Hilde Körber in wichtigen Rollen zu nennen. G. O. Trunk aus der Fingerſchale Zu der fünoſt von uns veröffentlichten Filchner⸗ Anekdote aus China„Wenn der Gaſt in einen Tümpel fällt“ teilt uns ein Leſer folgendes weſt⸗ liche Gegenſtück öſtlicher Höflichkeit mit: Beim Leſen der drolligen Geſchichte von öſtlicher Höflichkeit, die dem Forſcher Filchner in China paſſiert iſt, fällt mir ein ähnliches Beiſpiel ein, das zeigt, daß wir an Höflichkeit durchaus mit dem Oſten wetteifern können. Es war der große Blücher. an deſſen Tafel⸗ runde ein aus kleinen Verhältniſſen ſtammender General ſaß, der, des Brauchs unkundig, die vom Diener herumgereichte Fingerſchale an die Lippen ſetzte und austrank. Darob bemächtigte ſich der An⸗ weſenden großes Entſetzen; Blücher, der Gaſtgeber, aber nahm, ohne eine Miene zu verziehen, ſeine Schale und trank ſie ebenfalls aus— und alle An⸗ weſenden taten desgleichen. So wurde dem Gaſt, ähnlich wie in China. Spott und Beſchämung er⸗ ſpart. -er Aus dem Nationaltheater. Das National- Theater bereitet im Schauſpiel zur Zeit dei Ur⸗ aufführung des Luſtſpiels„Am Tiſch der Ehe“ von Heinz Becker⸗Trier vor die am Samstag. dem 23. November im Spielplan des National⸗Thea⸗ ters erſcheint. Auch die Oper wird am kommenden Wochenende mit einem neuen heiteren Werk heraus⸗ kommen. Zur Aufführung gelangt am Freitag, dem 22. November die heitere Oper„Schneider Wibbel“ von Mark Lothar, der das bekannte Luſt⸗ ſpiel von Hans Müller⸗Schlöſſer zugrunde liegt. — Sie vergeſſen, daß das Aktenſtück in dieſer Sache dann ktatſächlich verſchwunden iſt. Es ſteht feſt, daß es Ihnen übergeben wurde, und es ſteht weiterhin feſt, daß Sie es nicht ord⸗ nungsgemäß weitergereicht haben, daß die Akte viel⸗ mehr ſeit dieſem Tage verſchwunden iſt. Niemand glaubt, daß Sie an dem fraglichen Abend, an dem Sie im Leichtſinn dieſe ſcherzhafte Aeußerung taten, bereits die Abſicht hatten, eine ſtrafbare Handlung zu begehen. Aber nachdem der Zufall es wollte, daß dieſe kleine Strafſache gerade Ihnen zur Bear⸗ beitung anvertraut wurde— nicht wahr, da haben Sie gedacht: niemand merkt es, eine ſolch harmloſe Bagatelle iſt ſchnell vergeſſen, Fräulein Nienhaus kann ſich die zehn Mark ſparen,— und die Akte— ſie iſt ja ſo dünn, ſie iſt ja ſo klein— raſch in eines der vor Ihnen liegenden Bücher verſchwinden laſſen. So iſt es geweſen— ſagen Sie es uns, Angeklagter! Erleichtern Sie wenigſtens fetzt, nachdem einwandfrei feſtgeſtellt iſt, daß in einem Kommentar, der Ihnen gehört, dag Aktenſtück gefunden wurde, Ihr Gewiſ⸗ ſen! Ein freimütiges Geſtändnis wird Ihre Lage nur verbeſſern. Bedenken Sie, es iſt nicht mehr allein der Staatsanwalt— es iſt Ihr Verteidiger, Ihr eigener Vater, der Sie anklagt!“ Tauſend Einwände ſtanden in Bernds Geſicht. Immer wieder hatte er die Worte des Vorſitzenden, der zuletzt in geradezu väterlichem Ton auf ihn ein⸗ geredet hatte, unterbrechen wollen. „Ich habe die Tat, die man mir vorwirft“, ſagte er nun ſchroff und unverbindlich,„nicht begangen. Ich weiß nicht, wie das Aktenſtück in meinen Straf⸗ geſetzkommentar gelangt iſt. Ich habe es nicht hineingelegt.“ „Wem nicht zu raten iſt, iſt nicht zu helfen.“ Der Landgerichtspräſident ſagte es nicht, aber die Be⸗ wegung, mit der er die Erklärung des angeklagten abtat, zeigte, daß er eg aufgegeben hatte, ihn zu überzeugen, wie unklug es von ihm ſei, jetzt noch zu leugnen. (Fortſetzung folat.) Lieſel Weber ſchwamm Rekord Verheißungsvoller Auftakt in Leipzig Das Treffen der großdeutſchen Spitzenklaſſe der Schwimmer nahm am Samstag im Leipziger Weſtbad dvielverſprechenden Anfang. Nicht nur. daß Meldeergebnis zahlreich war und ſelbſt das der en Meiſterſchaften übertrof, auch leiſtungs⸗ ſtanden ſchon die Rennen des erſten Tages hoher Stufe. Die hervorragende Leiſtung war neue deutſche Rekord im 200⸗Meter⸗Rük⸗ ſchwimmen, den die junge Bayreutherin Lies! ber mit 2,9 aufſtellte. Sie verbeſſerte damit a von Chriſtel Rupke⸗Solingen. die dem 19. 3. 1937 auf:56,83 ſtand, ganz beträchtlich wann das Rennen unangefochten. Die weſt⸗ deutſchen Rekordſchwimmerinnen Anny Kapell⸗M.⸗ Zlaödhach und Helga Grauthoff⸗Bochum lieferten ſich mit der Berlinerin Edita Buſſe über 200 Meter Bruſt einen ſpannenden Kampf. Die Gladbacherin ußte ſchon unter drei Minuten ſchwimmen, um in Rennen als Siegerin vor Grauthoff:01, Buſſe:03,5 zu beenden. Gerhard Nüske im Kommen Eine beträchtliche Ueberraſchung brachte bei den Männern der wieder im Kommen befindliche Stet⸗ tiner Gerhard Nüs ke. Er ließ in 110.6 Minuten Altmeiſter Schlauch über 100 Meter Rücken glatt hinter ſich. Bedauerlich war, daß hier der junge deutſche Kriegsmeiſter Uli Schröder nicht am Start war. Das 200 Meter Kraulſchwimmen konnte in Anweſenheit von Werner Platz⸗Berlin der Vor⸗ jahresmeiſter Manfred Lanskowſki in:20,5 mit Handſchlag vor Köninger⸗Kiel und Schröder⸗Bonn Ußig für ſich entſcheiden. Auch das 200 Meter Bruſt⸗ ſchwimmen brachte einen ſcharfen Endkampf und knappe Entſcheidung. Jvachim Balke Wilhelms⸗ hafen war zwar mit:41,1 nicht zu ſchlagen, doch kamen dicht auf Arthur Heina⸗Dresden und Heinz Gold⸗Erfurt. Die Ergebniſſe des erſten Tages: Männer: 200 Meter Kraul: 1. Lanſkowſki⸗Stettin 220,5; Klaſſe 1: 1. Pfeiffer⸗Leipzig:26. 200 Meter Bruſt: J. Balke⸗Wilhelmshafen 241,1.— 100 Meter Rücken: J. Nüske⸗Stettin:10,6; Klaſſe 1: 1. Thurner⸗Magdeburg 2— 400⸗Meter⸗Lagenſtaffel: 1. Mannſchaft Bremiſcher 8 504,4.— 4 mal 100 Meter Kraul Klaſſe 1: 1. Mann⸗ ſchaft Poſtſportverein Berlin 419,2. Frauen: 100 Meter Kraul: 1. Groth⸗Breslau:11,5. 200 Meter Bruſt: 1. A. Kapell⸗M.⸗Gladbach:59,8.— 200 Meter Rücken: 1. L. Weber⸗Bayreuth:52,90(neuer deutſcher Rekord); Klaſſe 1: 1. Hennig⸗Berlin 311. 100 Meter Kraul: 1. Bachmeyer⸗Nürnberg:49, 2.— 4 mal 50 Meter Kraul, Klaſſe 1: 1. Mannſchaft Nixe⸗Charlotten⸗ burg:41, 1. Kunſtſpringen: 1. Hartenſtein⸗Chemnitz 104,68 Punkten. Gute Schwimmzeiten bei den Frauen Die Prüfungskämpfe der deutſchen Schwimmer und Schwimmerinnen im Leipziger Weſtbad brachten am Sonntag hervorragende Leiſtungen bei den Frauen, während die Leiſtungen der Männer nichts auße rordentliches in ſich hatten. Auch der Titel „Treffen der großdeutſchen Spitzenklaſſe“ traf bei ihnen nicht zu, nachdem Plath, Arendt und Weiß 5 und Uli Schröder in der Rückenlage nicht ſtartete. Ein prächtiges Rennen lieferte ſich wieder das weſtdeutſche Zweigeſpann Anni Kapell und Helga Grauthoff über 200 Meter Bruſt. Auch am zweiten Tage konnte Anni Kapell über die neue Rekordhal⸗ terin triumphieren, allerdings mußte ſte auch diesmal das äußerſte hergeben, um in 259,1 eine Zehntel⸗ ſekunde vor ihrer Rivalin anzuſchlagen. Die Dritte der Sonderklaſſe Editha Buſſe(Berlin) kam dabei nicht mehr mit und endete in:04,4 weit abgeſchlagen. Die kleine Rekordhalterin Lisl Weber(Bayreuth) ſpielte auch über 100 Meter Kraul eine gute Rolle, die ſie in 111,1 vor der Spezialiſtin Bachmaier(Nürn⸗ berg) und Groth(Breslau) gewann. Ihre ureigene Strecke, die 100 Meter Rücken, waren ihr natürlich auch am zweiten Tage in:16,5 nicht zu nehmen. Bei den Männern machte ſich das Fehlen der Spitzenkönner in den Siegerzeiten bemerkbar, wenn auch die einzelnen Rennen hart umſtritten waren und oft nur knappe Handſchlagentſcheidungen brach⸗ ten. Der Stettiner Gerhard Nüßke konnte ſich über 100 Meter Rücken weiter verbeſſern und in 1109 ſo⸗ wohl Rundmund(Bremen) als auch Altmeiſter Schlauch(Erfurt) klar hinter ſich laſſen. Der Stet⸗ tiner Lanskowſki reihte ſeinem Vortagsſieg über 200 Meter Kraul noch zwei weitere erſte Plätze über 100 Meter Bruſt in:10,2 vor Ohrdorf(Kiel) in:10,8 und über 400 Meter Kraul in:04,8 vor Witzmann (München) in:06,7 an. Schnellſter Krauler war über 100 Meter der Berliner Hitlerjunge Hitzinger in :01,63. Ueber 200 Meter Bruſt legte Joachim Balke (Kriegsmarine Wilhelmshaven) mit:40 eine fau⸗ bere Siegerzeit vor. Heina mußte ſich mit:42, klar geſchlagen geben. Der junge Erfurter Gold wurde in:45,0 Dritter. Die Ergebniſſe bes zweiten Tages: Männer: 400 Meter Kraul, Sonderkl.: 1. Lanfkowſky (Stettin) 504,8; Kl. 1: 1. Geyer(Erfurt) 521,6.— 100 Meter Kraul: 1. Hitziger(Berlin) 101,6; Kl. 1: 1. Fiſcher(Gelſenkirchen):03,2.— 100 Meter Rücken: 15 Nüßke(Stettin):10,9; Kl. 1: 1. Commiſchau(Leipzig) 142,9.— 100 Meter Bruſt: 1. Lanſkowſky(Stettin) 110 Kl. 1: Sturzkober(Dresden) 115,2.— 200 Meter Bruſt: J. Balke(Wilhelmshaven):41,00 Kl. 1: 1. Sturzkober :51,0.— 4 mal 50 Meter Kraul: Kl. p: 1. Kriegsmarine Kiel 1352.2.— Kunſtſpringen: 1. Walter(Berlin) 147,50 Punkte. Frauen: 100 Meter Kraul: 1. L. Weber un;: Stender(Schöneberg):19,68.— 100 Meter Rücken: 1. Weber 116,5; Kl. 1: Bachmaier(Nürnberg):28. — 200 Meter Bruſt: 1. A. Kapell:59,0; Kl. 1: Thierbach (Leipzig) 371,0.— 3 mal 100 Meter Lagen: Kl. 1: 1. Nixe Charlottenburg 410,4. 15 L. Deutſcher Radſieg über Italien Deutſchland ſiegt mit 33,5:19,5 Punkten Zum weitaus größten radſportlichen Geſchehnis der vor wenigen Wochen begonnenen neuen Winter⸗ kampfzeit in der Deutſchlandhalle wurde am Sonn⸗ tag der Rückkampf zwiſchen den beſten Berufsfah⸗ rern und Amateure Italiens und Deutſchlands. Die deutſche Mannſchaft konnte die knappe Nieder⸗ lage von Mailand wettmachen und gewann diesmal im Geſamtergebnis mit 33,5 zu 19,5 Punkten. Den Auftakt bildete der feierliche Einmarſch der Mannſchaften, die von dem früheren Weltmieſter Walter Rütt und Alfredo Binda angeführt wurden. Stürmiſchen Beifall brauſte ihnen entgegen, als die Fanfaren einer Kapelle der Hitlerjugend verklungen waren. Die deutſchen Fahrer zeigten ſich diesmal in hervorragender Jorm. In den Kurzſtreckenren⸗ nen der Amateure war der nur zu einem kurzen Militärurlaub nach Berlin gekommene deutſche Hal⸗ lenmeiſter Gerhard Purann klar überlegen. Er gewann ſeine beiden Zweierläufe gegen die Italie⸗ ner und belegte auch im Viererlauf vor Schertle den erſten Platz. Das gleiche Bild eraab ſich bei Berufsfahrern, ww Toni Merkens ſich wieder einmal als Sprinter bewährte und ebenfalls drei Läufe gewinnen konnte. In den Verfolgungsren⸗ nen gab es deutſche Amateurſiege.. Preiskeit ſchlug Marini und im Mannſchaſtswettbewerß wurden die Italiener trotz des vorzeitigen Ausfalles von Schöpflin in der deutſchen Vertretung geſchlagen. Die Italiener kamen nur durch Coppi im Verfol⸗ gungsrennen gegen Wengler zu einem Sieg, wäh⸗ rend ſich im Zeitfahren Merkens und Bergomi in die Siegerpunkte teilten. Lohmann war in den Dauerrennen wie ſchon in Mailand nicht zu ſchla⸗ gen. Er gewann alle drei Läufe wie er wollte, den zweiten ſogar trotz eines Reifenſchadens. bei dem er dreieinhalb Runden eingebüßt hatte. Deutſchland fiel mit dieſem großartigen Erfolge auch der kostbare Ehrenpreis des Reichsinnenminiſters Dr. Frick zu, den Walter Rütt als Mannſchaftsführer in Empfang nahm. Die Ergebniſſe: Danerrennen dreimal 25 Kilometer: 1. Lohmann 75 Kilometer. 2. Stach 74, 3. Olmo 74,285, 4. Giorgetti 73,645: Verfolgungsren⸗ nen: Coppi holt Wengler ein. Rundenzeitenfahren: 1. Merkens und Bergomi je 12,2; 3. Schorn 124, 4. Aſtolfi 12,6.— Fliegerkampf: 1. Merkens, 2. Ber⸗ gomi, 3. Schorn, 4. Aſtolfi.— Amateure Fliegerkampf: J. Purann 3.; 2. Schertle 5.: 3. Nervi 6 P. 4. Musvechi 7 P.— Mannſchaſtsverfofaungsreunen: 1. Deutſchland:59,9; 2. Italien(30 Meter zurück.) Eiuzelverfolgungsrennen: 1. Preiskeit, 2. Ma⸗ Meter zurück). Geſamtergebnis: 1. Deutſch⸗ 33,5; 2. Italien 19,5 Punkte. Harbig ſiegte in Hildesheim Rudolf Harbig nahm am Sonntag für die Farben von Eintracht Braunſchweig an einem Wald⸗ lauf in Hildesheim teil. Unſer Weltrekordmann ſiegte im Wettbewerb der Mittelſtreckler über 2500 Meter ſicher vor dem Jugendmeiſter Peine und verhalf Eintracht Braunſchweig gleichzeitig zum Mannſchaftserfolg. Den Wettbewerb über 5500 Meter holte ſich nach ſcharfem Endkampf Hagedorn⸗M T Braunſchweig vor Funke⸗T SW Helmſtadt. Todes-Anzeige wir in christlicher Trauer die Nachricht. Mikolaus Schmitt Werkmeisſer a. D. nach wenigen schweren Leidens wochen, im Alter von Frleden heimgegangen ist. dem Memento der Priester am Altare. Mannheim, Heidelberg. Freiburg i. Br.. Neuyork. Luisenring 55. In tiefer Trauer: Allen Verwandten, Freunden und Bekannten geben daſ Gottes weiser Vorsehung mein treuer Mann und treubesorgter Vater, unser lieber Onkel und Schwager nahezu 72 Jahren,. wohlvorbereitet durch ein christliches Leben und ge- Stärkt durch die Gnadenmittel unserer hl. Kirche., in den ewigen Wir empfehlen seine Seele dem Gebete der Glzubigen und den 16. November 1940. Frau Margarete Schmitt geb. Kraus Otto Michael Sehmitt. Pfarrvikar. Los vom engliſchen Einfluß Neugeſtaltung der Fußball⸗Regelkommiſſion Eine der überflüſſigſten Einrichtungen hinſichtlich ihrer Zuſammenſetzung iſt der„International Fvot⸗ ball Board“ aus der Zeit vor dem von England an⸗ gezettelten Krieg. Dieſe im Jahre 1882 von Eng⸗ ländern gegründete Inſtitution iſt die höchſte Regel⸗ bommiſſion für den internationalen Fußballſport. Seit nahezu ſechs Jahrzehnten ſteht die Regelkommiſ⸗ ſion unter engliſchem Einfluß, gehören ihr doch acht Engländer und nur zwei Vertreter des Fußball⸗ Weltverbandes(FA) an. Der Board mag vor langen, langen Jahren einmal die richtungweiſende Inſtanz für Regelfragen geweſen ſein, aber ſchon ſeit Jahr und Tag iſt er, nachdem alle Fußballnationen der Erde ihre Kinderſchuhe ausgetreten haben und längſt mündig geworden ſind, in ſeiner heutigen Be⸗ ſetzung nur noch ein Hemmſchuh für die weitere Ent⸗ wicklung. Der Beweis dafür iſt leicht anzutreten. Die Fußballverbände von England, Schottland, Wales und Irland ſind im Board durch je zwei Mit⸗ glieder vertreten, dagegen iſt es der Fi A, der die vorgenannten Verbände ſchon ſeit 1925 nicht mehr angehören, mit den ihr angeſchloſſenen 52 Landesver⸗ bänden gnädigſt geſtattet, zwei Mitglieder in dieſe verlauchte“ Verſammlung zu entſenden. Es liegt auf der Hand, daß bei der Vorausſetzung einer 4/5 Mehrheit für die Annahme eines Antrages das Ergebnis auf den alljährlichen Verſammlungen von vornherein feſtſtand. Auch kann an der Tat⸗ ſache nicht vorübergegangen werden, daß die acht britiſchen Mitglieder des Boards ohne Ausnahme hochbetagte Männer ſind, die einmal mit dem leben⸗ digen, neuzeitlichen Spielbetrieb keinen Kontakt mehr haben, zum andern ſich mit ihren Anträgen ganz nach den Wünſchen des heimiſchen Berufs⸗ ſports richteten, um dadurch lediglich den wirtſchaft⸗ lichen und materiellen Bedürfniſſen des Profiſports auf dem Inſelreich Vorſchub zu leiſten. Der Erfolg 97 5 85 Beſchlüſſe, für die uns jegliches Verſtändnis fehlte. Dieſe Erwägungen dürtfen in kürzeſter Zeit dazu führen, daß die F737 A eine Regelkommiſſion ein⸗ ſetzt, die ihren Intereſſen und damit dem geſamten internationalen Fußballſport dient. Es geht nicht an, daß in Zukunft Fragen von ſo grundſätzlicher Bedeutung weiter von einem kleinen britiſchen Klüngel entſchieden werden. Erſte Probe in Florenz Italiens beſte Fußballſpieler ſind augenblicklich in Florenz verſammelt, um im Hinblick auf kom⸗ mende internationale Aufgaben, vor allem den Län⸗ derkampf gegen Ungarn am 1. Dezember in Genua, den letzten Schliff zu erhalten. Das erſte Uebungs⸗ ſpiel, bei dem der Gegner allerdings nicht allzu ſtark war, endete mit einem:(:0,:0,:)⸗Sieg der Nationalen. Piola(Rom) war mit drei Treffern der erfolgreichſte Torſchütze, aber auch Biavati(Bo⸗ logna) und Ferraris(Mailand) zeichneten ſich in der Stürmerreihe aus. .und in Budapeſt Das erſte Gemeinſchaftstraining der ungartiſchen Nationalſpieler, denen die Länderkämpfe gegen Ita⸗ lien und Spanien bevorſtehen, fand unter Leitung von Verbandstrainer Toth auf dem Elektromos⸗ Platz in Budapeſt ſtatt. Die Nationalen ſiegten ge⸗ gen eine Auswahlelf mit:2(:0) Toren. Die Brü⸗ der Saroſt und die Heimkehrer Bodola und Spiel mann zeichneten ſich beſonders aus. Auch auf der Gegenſeite tat ſich mit Kovacs ein Spieler aus Großwardein hervor. HANDELS- und MIRTSCHAFIZ-ZEITUNe FFF ‚» F Ausgesprochen fesſer Wochenbeginn Berlin, 18. November. Die Aktienmärkte lagen zu Beginn der neuen Woche ausgeſprochen feſt. Der lebhaften Nachfrage ſtanden kaum Abgaben gegenüber. Verſchiedene Werte erſchienen mit Plus⸗Zeichen, teilweiſe wurde auch die Notiz vorerſt aus⸗ geſetzt. Auf ſämtlichen Marktgebieten kam es ſomit zu beachtlichen Kursſteigerungen. Am Montanmarkt ſtiegen Buderus und Mannesmann um je 1 v.., Hoeſch um 1,25, Maxhütte, Stolberger Zink und Vereinigte Stahlwerke um je 150, ferner Klöckner um 2,75 und die anfangs mit Plus⸗ Schlußzeichen erſchienen Harpener um 476 vH. Am Braun⸗ kohlenaktienmarkt wurden Bubiag, Deutſche Erdöl und Ilſe⸗Genuß⸗Scheine um je 1 v.., ferner Ilſe⸗Bergbau um 4 w. H. höher bewertet. In Rhein⸗Braun wurde ebenſo wie in Siemens um BMW die Notiz vorerſt ausgeſetzt, wobei die Kurstaxen weſentlich höher lauteten. Von Kali⸗ werten gewannen Wintershall 19s und Salzdetfurth 1,50 v. H. In der chemiſchen Gruppe erreichten Farben 200(plus Gas um 1,50, Rheag um 2, RW um 278, Geffürel um 2,25 höher an. In Elettro⸗ und Verſorgungswerten erhöhten ſich Lahmeyer und Glektriſche Lieferungen um je 1 v.., Deſſauer Gas und EW Schleſten um je.25, Schleſiſche Gas um 1,50, Reag um 2, RW aum 2586, Geſfürel um 2,25 u. Akkumulatoren um 3 vH. AG, die zuzügl. Bezugsrecht gehandelt wurden, erhöhten ſich um 1,75 v. L. Von Auto⸗ werten gewannen Daimler 2,50, bei den Maſchinenbau⸗ fabriken befeſtigten ſich Berliner Maſchinen um 1 und Deutſche Waffen um 2 v. H. Zu erwähnen ſind noch A für Verkehr, Allgemeine Lokal⸗ und Kraft, Eiſenbahn⸗Ver⸗ kehr, Bemberg und Süddeutſche Zucker mit je plus 1 v.., Berder mit plus 1,25, Metallgeſellſchaft mit plus 1,50 uns Dortmunder Union mit plus 2 v. H. Engelhardt⸗Brauerei wurden anfangs um 196 v. H. niedriger notiert, alsbald aber wieder auf Samstagsbaſis heraufgeſetzt. Von variablen Renten erreichten Reichsaltbeſitz 154,50 gegen 154,25. Stuergutſcheine 1 nannte man 107,50—407,75. Geld- und Devisenmarki Berlin, 18. November. Am Geldmarkt waren. zuver⸗ läſſige Sätze noch nicht zu hören. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken mit 358,02. Hopfeubericht für die Zeit vom 9. mit 15. November 1940 In den Anbaugebieten iſt die diesfährige Ernte bereits zum allergrößten Teile aufgekauft. Zwar werden da und dort immer noch beſte und gute Hopfen in kleineren Reſt⸗ beſtänden übernommen, doch iſt dieſen Käufen für die Be⸗ urteilung der allgemeinen Geſchäftsloge keine beſondere Bedeutung mehr beizumeſſen. Viele Hopfenbaugemeinden ſind ſchon gans geräumt, andere haben kleinere Partien, unter denen ſich allerdings auch noch recht gute Ware be⸗ findet. Für Mittelſorten und ſchwächere Hopfen beſteht kein Intereſſe. Die Erzeugerpreiſe haben keine weſent⸗ liche Veränderung erfahren. Am Nürnberger Hopfenmarkt erſcheint die Geſchäftslage am Ende der heute ſchließenden Berichtswoche faßt noch ruhiger als bisher, iſt aber in der Grundtendenz unver⸗ ändert. Es fehlt vor allem immer noch die ſchon längſt erwartete beſſere Nachfrage ſeitens der deutſchen Danlesagung Zange meines unvergeßlichen Gatten. Schwagers und Onkels. Herrn und ehrenden Nachrufe. wiesen haben .00 Uhr. in der Liebfrauenkirche. am Donnerstag, um 10 Uhr. in Sonntagmorgen ter. Schwester und Schwägerin, Frau geb. Herrle im Alter von 43% Jabren in Frieden heim. In stillem Leid: nebsi Angehörigen Die Beerdigung findet statt am Mittwoch, dem 20. November. um 14.00 Uhr.— Pas erste Seelenamt ist am Mittwoch. morgens um Das zweite Seelenamt wird der Jesuitenkirche gefeiert. Wir bitten herzlich, von Kondolenzbesuchen absehen zu wollen. Kornblumenstraße 7. und Angehörige St4812 Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heim- unseres guten Bruders, Ludwig GCutjahr Sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Kaplan Weinmann für die trostreichen Gebete, den Herren der Direktion der Rheinschiffahrt A.., ganz besonders Herrn Direktor Keſler für seine lieben Worte, dem Abteilungsführer der NSKOV Käfer tal-Nord. Herrn Hauptlehrer Moser, für die Kranzniederlegungen Wir danken für die vielen Kranz: und Blumenspenden. und all denen. die unserem lieben Entschlafenen die jetzte Ehre er- Mannheim Käfertal. den 18. November 1940. Frau Franziska Gufjahr Wwe. 0 S815 ......3. b!. 3 Brauereien, die gegenwärtig größte Zurückhaltung eigen. Weitaus der größte Anteil des Umſatzes entfällt auf die Be. darfskäufe des Ausfuhrhandels, der täglich verhältnis mäß gute Nachfrage zeigt. Der Preisrahmen hat ſich leicht unten erweitert. Es notieren: Hallertauer 205280 4, Spalter 240280, Tettnanger 50200„, dann Ge⸗ birgshopfen, Württemberger und Badenſer je 188202 je 50 Kilo. Auch am Saazer Markte halten ſich die Monatsfriſt in engen Grenzen. Beſonders ſtark vernach⸗ läſſigt ſind die in der Farbe abfallenden Hopfen. Die Preiſe bewegen ſich ⸗wiſchen 205 und 280% je 50 Kilo. Der allergrößte Teil der Ernte 1940 iſt ſchon der eyſten Hand entnommen und die Lager der Hopfenkommiſſtonäre ſind nicht mehr allzu groß. Vom beſetzten Belgien wird berichtet, daß im Poperingher Bezirk die Preiſe infolge der anhalbenden Ruhe leicht ad⸗ Umſöätze ſett bröckeln. Zuletzt bezahlte Preiſe zwiſchen 1200 und 1900 Frs. Frankfurt A. II. Ot. Gold u. Suber 5 5 Deutsche testuerzinsliche Werte Peutsche Steinzeug. 300,0 8020 16. 18 i REEVVETNNRNN Eichbaum- Werger 150,7 1520 DEUTSCHE STAAT SAN LEIHEN Fler Licht u. Kraft 202,0 2020 4% Schatz D. R. 88. 101.3 101,3 Enzinger Unioen 4 Baden 1927 101,5 101,5 L. G. Farben. 198,8 2009 Altbes. Dt. Reich,. 154.5 154.2 e„ * U. Her 0 S AEEEN Harpener Bergbau. 165,0. 4% Heidelberg 28. 100 7 100,7 Heidelberger Zement. 189,7 1900 4% Mannheim 268 100,5 100,5 Hoesch Berg Ww. 1565 4% Pforzheim 26 100,7 101,0 Holzmann PB. 246,0 246,7 „ PFANDRRIE Kalker Brauerei 79, 79. DEREEE lor ed er Becker 1885 45 K öckner- Werke 160,5 A 1 e 5 102,5 Lanz K..... 284,55. 4% Mein. Hyp. Bank Eudwisshaf. Akt.- Br., EZ ungd s. Ludwisshaf. Walzm. 147,0 1470 4 Pfalz Hyp Bank Mannesmann 149,3 151.2 24—26 R—9. Rein ien 171.2 1885 ein. Elektr. Mannh. 168,0„ WDUSTRIE- BEIG TI NEN bela. Nest Elektr. 1500 19 5 5 Daimler-Benz 27 104,3 104,1 Rütgers. 1 4 Dt. Ind.-Bank 39 102,5 102,5 Salzdetfurtmn. 218,0— 4 5. Gelsenkirchen v%». N Sud 3 4% Krupp y 36 1027 102.2 Schwartz- Storchen 9 4% Ver. Stahlwerke 102.0 101,5 Seilindustrie(Wolff) 1870 1880 6 16. Farb. RM-Anl 28 148,%ũ/(AOO 8 01 85 5 1 Sũ utsche Zucker EILIEN. Zellstofl Waldhof 178.7 179.5 Ada-Ada Schuhfabrik 184,0 185.0 Adler werke Klexer. 156.0 157.0 EXNXEERN Adt, Gebr., 100, Bayr. Hyp. u..-Bank 1285 1290 A. E. G. 182.7 175,7 Commerzbank 140.7 142.0 Aschaffenb. Zellstoft 151,5 152.0 Deutsche Bank 15155 153,0 Augsb.-Nürnb. Masch 205,5 Deutsche Reichsbank 120.1 119,7 Bayr. Motorenwerke 217.5 Dresdner Bank„139,7 1405 Brown. Boverie& Cie. 181.5 162.5 Pf AIZ. Hyp.- Bank 132.0 1320 Contin. Gumm... 303,0 303,0 Rhein. Hyp- Bank 160,0 160,0 Daimler-Benz 201.0 Deutsche Erdöl) Zwischenkura. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Ahelngegel 14 15. 16. 1718] Rbeinnegel 1s 16 17. 18. Mannheim.00.57 5, 345,57 Rheinfelden.49.86 3. 32 3,08 3,19 28115.35 3,40•98 41 Breisach 2202,80 3,423.10 3,10 Kön.72.74.49 475 Kehl.. 300.2/4 17 4,104,000 5 Straßburg.00.154,08 4,05.90] Neckarpegel Maxau 4,7304, 755,48.05 5,98] Mannheim 3,08 4, 75 5. 200 B, Handels regiſter Amtsgericht FG. 3b. Mannheim. (Für die Angaben in() keine Gewähr) 2 Lagerarheiter die in Lebensmittel- oder ähnlichen Betrieben schon tätig waren. für sofort zesucht von Franz Kathreiners Nachfolger Aktiengesellschaft. Mannheim. Rheinkalstraßle 8 b. Mannheim, 16. November 1940. Veränderungen: B 240 Stöck& Fiſcher, Geſel⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Maunheim(Kohlen- Koks⸗ u. Bri⸗ kett⸗Großhandlung. Reederei, 0 8, Nr.). Gabriel Geyer in Saar- brücken iſt zum ſtellvertretenden Geſchäftsführer beſtellt. Emil Hahn, Hüte reinigt schön wie neu. das Aeberſetz. d. Ruſſen 5. altespezialgeschaft[Frankfurt a. M. und Karl Koch M. Abel. M2, 10 Mainz, haben derart Prokura, daß 55 eee 1 1 5 ihnen 5 i 55 8 N 8 8 88 Anruf 277 25 äftsführer oder einem andern 1 1 ippigi Abel 100 Jahre 5 i L Lerksufe ee 0— 5 Die gleiche Eintragung wird Nur ſolange Vorrat reicht! Russisch auch bei den Gerichten der Zweig⸗ 5 Französisch mnlniederlaſſungen in Mainz und Große Aus wahl in Anterr., Konverf., Frankfurt a. M. erfolgen. 2 geb. Borzner 1 5 AA 1881 Annie Klingebeil chen. Obstbäumen Ke. 84. 4. Sic. 8 n b 92 i Str. 29/41], Ju. geerenobit u. Zlenträucher Sass beter de e haber des Geſchäfts iſt Otto Klinge⸗ zu den vom Reichs nährſtand ſeſtgeſetzten Preiſen. beil, Kaufmann, in Mannheim. Die Firma iſt geändert in: Otty 5% Uhr holte der treue Herr nach langer. schwerer Krankheit meine liebe Frau. unsere gute Mutter. Toch- Elisabeth Knebel Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Psalm 126.5. Heinrich Knebel und Kinder 14.30 Uhr, im Hauptfriedhol Mannheim statt. Die Beerdigung ündet am Mittwoch, dem 20. November 1940. um T Unortnungen der NS DA Aus amtlichen Bekanntmachungen entnommen. 555 Sportamt. Montag, 18. 11. Fröhl. Gymnaſtik und Spiele(für Fragen und Mädchen): 20.45 bis 21.45 Uhr Friedrichſchule,. U 2.— Deutſche Gymnaſtik(für Frauen und Mädchen]: 20—21 Uhr Hans⸗ Thoma⸗Schule.— Volkstanz(für Burſchen und Mädel): 20—22 Uhr Eliſabethſchule, D 7(Eing. gegen⸗ über von O]. mitzubringen.— Reiten(f. Frauen und Männer): 18— 21 Uhr%. Reithalle Schlachthof. Daß, Werkſchar und Schulung. Der Schulungsabend für die S831 Ortswaltungen Neckarau Nord, Turnſchuhe ſind Neckarau⸗Süd und Rheinau fin⸗ det am 19. Nov., um 20 Uhr im Lokal„Zur Krone“, Neckarau⸗ Nord, Friedrichſtraße 14, ſtatt. An dieſem Schulungsabend haben teilzunehmen: Sämtliche DA Walter und Warte, Betriebs⸗ obmänner, Werkſcharmänner, Be⸗ triebsfrauenwalterinnen u. Werk. frauen. Erſcheiwen iſt Pflicht. Achtung! Führerſchulungswerk! Der zweite Abend des Füh⸗ rerſchulungswerkes findet am Dienstag, 19. November 1940, abends 20.10 Uhr, im Plane⸗ tarium ſtatt. Alle Führer und Führerinnen der Mannheimer Hitlerjugend haben zu dieſem Abend laut Benachrichtigung zu er ſche inen. Liefhold Elite-zaat 2, 24 L Nühig. mbl. Immer Elilietungen U4, 27, 3 fr. bei Körner: Sut möbl. Zimm. m. Frühſt., v. kfm. ſof. bill. zu verm. Angel mögl. 155 Stasos Paxkadeplatz und dhl 7 Rheinbrücke z. 1. LI* Iimmer 12. 40 geſucht. zu vm., f. Ehep. Ang. u. P St 4810 u. Einzelm. Kaiſer⸗ an d. Geſchäftsſt. ring 46, 3. Stock. Amtl. Bekanntmachungen Auf Anordnung des Herrn Mi⸗ niſter des Innern vom 11. Novhr. 1940 wird der Standesamtsbezirk Mannheim⸗Neckarau mit Wirtung vom 15. November 1940 in die Standesamtsbezirke Mannheim⸗ Neckarau und Maunheim⸗Rheinau aufgeteilt. Die Grenzen der beiden Standesamtsbezirke ſind die glei⸗ chen, wie ſie es vor der auf 1. Juni 1940 erfolgten Zuſammen⸗ legung der beiden Standesamts⸗ bezirke waren. 189 Der Standesbeamte des Bezirks Mannheim ⸗ Rheinau hat feinen Dienſtſitz in Mannheim⸗Rheinau, Relaisſtraße 124. Mannheim. 15. November 1940. Lest die NM 2 Der Oberbürgermeiſter. Klingebeil. A 1471 Ernſt Gropp, Mannheim (Möbelgeſchäft. 8 1, 12). Offene Handelsgeſellſchaft ſeit 1. Januor 1940. Kaufmann Ernſt Gropp Ehefrau Maria geb. Geelen in Mannheim iſt in das Geſchäft perſönlich haftende Geſellſchafterin eingetreten. r A 2207 Scherrbacher& Co., K. G. in Maunheim(Hypotheken, P 7. Nr. 15). Die Einlage eines Kom⸗ manditiſten iſt herabgeſetzt. Erloſchen: 676 Cigarrenhaus Stefan A Fritſch, Mannheim. Die Firma iſt ſerloſchen. A 686 Widmayer& Schäffler, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ Igelöſt. die Firma erloſchen. *