fiſports Erfolg ſtändnis eit dazu on ein⸗ eſamten ht nicht ätzlicher ritiſchen 1 Saar⸗ 11 500% il U, rl Koch, tra, daß tem Ge⸗ andern erechtigt Stefan irma iſt chäffler, iſt auf⸗ Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: 8555 Haus monatl..70 M. u. 80 Pf. Trägerl., in unſ Geſchäftsſt. abgeh. 1 70., dch. d. N oſt.00 M. ohne Jlluſtr.,.80 M. mit Illuſtr einſchl. Poſtbef.⸗Seb. zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 7 Eb El 0 0 5 8 pee or 5 e 2*. ültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12. Bei 8 lei d Konkurſen wird 5 0 1 e e Fegauptſtr. 55, WOppauer Str. 8. am im 9 E att denerlef Nachlaß 920 0 e r Unzedden in dename A Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgenden Monat erfolgen. beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Swaptes Opn Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 12 Pfg., 70 ram breite Textmillimeter⸗ zeile 68 Pfg. ür Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe Allgemein Dienstag. 19. Novembet 1940 Berlag, Schriftleitung und Hauptgeſchüftsſtelle 1, 48. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 81 Poſtſchec⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: RKemazelt Mannheim 151. Jahrgang— Nummer 320 Beſprechungen mit dem deutſchen und italieniſchen Außenminiſter Erhöhte diplomatiſche Aktivität Auch ein Beſuch des Bulgaren ⸗Königs beim Führer (Funkmeldung der N Mz.) Salzburg, 19. November. Der Reichs miniſter des Auswärtigen von Ribbentrop und der Königlich italieniſche Miniſter des Aeußern Graf Ciando treffen heute in Wien ein. Auf Einladung der Reichsregierung treffen der ungariſche Miniſterpräſident Graf Teleki und der ungariſche Außen⸗ miniſter Graf Cſaky am 20. November in Wien ein. König Boris beim Führer dnb Berlin, 18. November. Auläßlich eines privaten Aufenthaltes in Deutſch⸗ land ſtattete König Boris von Bulgarien dem Füh⸗ rer einen Beſuch ab. Die Beſprechungen in Berchtesgaden dnb. Salzburg, 18. November. Der Führer empfing Montagnachmittag in Gegen⸗ wart des Reichsminiſters des Auswärtigen von Rib⸗ beutrop den ſpaniſchen Miniſter des Aeußeren Ser⸗ rand Suner zu einer längeren Unterredung. Auſchließend fand ein Tee ſtatt, an dem auch der Kgl. italieniſche Außenminiſter Graf Ciaud teilnahm. * dnb Salzburg, 18. November. Der Kgl. italieniſche Miniſter des Aeußern Graf Ciando, der am Montagmorgen in Salzburg eintraf, wurde am Nachmittag vom Führer in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribben⸗ trop zu einer längeren Beſprechung empfangen. Serrano Suner rat die Rückreiſe an (Funkmeldung der NM.) Salzburg, 19. November. Der ſpaniſche Miniſter des Aeußern Serrano Suner verließ heute morgen Berchtesgaden und trat die Rückreiſe an. Zu ſeiner Verabſchiedung hatte ſich der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribben⸗ trop auf dem Bahnhof eingefunden. Der ſpaniſche Botſchafter in Berlin, General Espinoſa de los Monteros ſowie Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht waren gleichfalls zur Verabſchiedung er⸗ ſchienen. Churchill gibt das iriſche Spiel nicht auß Die deulſchen-Voot-Erſolge zwingen ihn, es weiter zu verfolgen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm. 19. November. Der krampfhafte Optimismus eines aroßen Tei⸗ les der engliſchen Preſſe bezüglich der Bekämp⸗ fung der deutſchen Nachtbomber wird von den verantwortlichen Kreiſen Londons in keiner Weiſe geteilt, meldet„Dagens Nyheter“. Daß Wiſ⸗ ſenſchaftler und Flugtechniker allerlei Verſuche machen, ſei ſelbſtverſtändlich, aber ein tatſächlich wir⸗ kungsvolles Abwehrmittel ſei nicht gefun⸗ den. Die engliſche Luftabwehr und Jagdwaffe wird durch die ſo ſchwer mitgenommene engliſche Oeffentlichkeit laufend angegriffen, und der Korre⸗ ſpondent des neutralen Blattes bringt dieſen Um⸗ ſtand mit dem Befehlswechſel in der Luftwaffe zu⸗ ſammen. Der Londoner Berichterſtatter von„Dagens Nyheter“ bezeichnet die deutſche Luftblockade der engliſchen Weſtküſte als eine eruſte Gefahr, da die Verbindungen mit Amerika jetzt bedeutungs⸗ voller ſeien denn je. Die letzten engliſchen Schiffsverluſte zeigten, wozu die deutſchen Lang⸗ ſtreckenbomber imſtande ſeien. In London er⸗ wartet man neue und umfaſſende Angriffe von den franzöſiſchen Stützpunkten aus. Der Eruſt der Lage werde in London erkannt und man hebe erneut hervor, wie notwendig irländiſche Stützpunkte für die Abwehr der weſtlichen Blockade ſeien. Die einzige Möglichkeit zur Bekämpfung der Ge⸗ fahr beſtehe darin, die britiſchen Handelsſchiffe in ſtarkem Geleit fahren zu laſſen oder die Stützpunkte des Feindes an der franzöſiſchen Küſte zu bombar⸗ dieren. Das erſtere ſcheitere an dem Mangel an Geleitſchiffen und das zweite könne die Aktionen der deutſchen Bomber nimals ernſthaft hemmen. Es mütze auch nichts, Geleitzüge aus Amerika weiter wördlich fahren zu laſſen, denn dort würden ſie den deutſchen Langſtreckenbombern aus Norwegen zum Opfer fallen. Neue Drohungen gegen Irland dnh Stockholm. 18. Noy. Der Londoner Kurzwellenſender verkündet am 17. November, daß die engliſche Oeffentlichkeit neues Intereſſe für die Frage der Luft⸗ und Marinebaſen in Südirland zeige. Er zitierte den bekannten Hetzer King Hall, der in ſeiner Zeitſchrift„News Letters“ nochmals den Vorſchlag machte, Irland durch einen eleganten Trick in das engliſche Kriegsgebiet einzu⸗ beziehen, indem die Vereinigten Staaten und Kana⸗ da Irland veranlaſſen ſollten, ſich in den amerika⸗ niſch⸗kanadiſchen Verteidigungsausſchuß einbeziehen zu laſſen und Kanada Luft⸗ und Flottenſtützpunkte für die Dauer von 10 Jahren zu überlaſſen. Am 18. November ging der engliſche Kurzwellen⸗ ſender jedoch ſchon wieder weiter. In einer Sen⸗ dung über die ſchweren Verluſte der enaliſchen Han⸗ delsſchiffahrt wieg er darauf hin, daß feindliche U⸗ Boote gegen die engliſchen Schiffe in voller Stärke tätig ſeien. und daß England im Vorgehen gegen die U⸗Bqcyte dadurch behindert ſei, daß es keine Stütz⸗ punkte in Irland ßabe. Aus dieſem Grunde ſeien die enoliſchen Schiffsverluſte in den letzten ein oder zwei Wochen ziemlich ſchwer geweſen. „Deshalb ſeien ſie nicht überraſcht,“ wandte ſich der Kurzwellenſender an ſeine Hörer,„wenn ſte in der nächſten Zukunft von recht lebhafter Tätigkeit gegen dieſe U⸗Boot⸗Bedrohung hören.“ Dieſe Ankündigung einer„lebhaften Tätigkeit in der nächſten Zukunft“ kann nur als eine unver⸗ hohlene Drohung gegen Irland verſtanden werden, das den engliſchen Wünſchen nicht willfährig iſt Wacht an der Aklantikküßte Generalfeldmarſchall von Brauchitſch und General oberſt Dollmann überzengen ſich von der Küſten⸗ ſiche rung. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) CCC ↄ dvddddddßdßdßdßdßdGß.ꝓdi“. ð ß d Hull bleibt auf ſeinem Poſten Als erſter Staatsſekretär mit mehr als 8jähriger Amtszeit EP. Wafhington, 17. November. Das Staatsdepartement gab bekannt, Staats⸗ ſekretär Hull habe ſich entſchloſſen, auch während der dritten Amtsperiode Rooſevelts ſeinen Poſten bei⸗ zubehalten. Hull wird damit der erſte Staatsſekretär ſein, der länger als acht Jahre im Amt geweſen iſt. Die internationale Lage und die Erfahrungen Hulls, die gegenwärtig beſonders erforderlich ſeien ſollen Hull auf Anraten Rooſevelts bewogen haben, auf ſeinem Poſten zu verbleiben, trotz der wiederholt ge⸗ äußerten Rücktrittsabſichten. Anruhen in Vombay Fabrikſchließungen als Proteſt gegen Euglauß (Funkmeld ung der NM.) 5. Tokio, 19. November. Wie Domei aus Bombay meldet, ſind dort infolge der Verhaftung führender Perſönlichkeiten des in⸗ diſchen Nationalkongreſſes große Unruhen aus⸗ gebrochen. Fabriken, Läden und Märkte ſeien zum Zeichen des Proteſtes gegen die Maßnahmen der britiſchen Behörden geſchloſſen. Führer-Erlaß über ein großes ſoziales Wohnungsbauprogramm: 300000 Wohnungen im erſten Nachkriegsſahr Robert Ley Reichskommiſſar für das Wohnungsweſen- Die weſentlichen Veſtimmungen des Erlaſſes dnb. Berlin, 18. November. Der Führer hat am 15. November dieſes Jahres den nachſtehenden Erlaß vollzogen: Erlaß zur Vorbereitung des deutſchen Wohnungsbaues nach dem Kriege. Vom 15. November 1940 Der erfolgreiche Ausgang dieſes Krieges wird das Deutſche Reich vor Aufgaben ſtellen, die es nur durch eine Steigerung ſeiner Bevölkerungszahl zu erfüllen vermag. Es iſt daher notwendig, daß durch Geburtenzuwachs die Lücken geſchloſſen werden, die der Krieg dem Volkskörper geſchlagen hat. Deshalb muß der neue deutſche Wohnungsbau in der Zukunft den Vorausſetzungen für ein geſundes Leben kinderreicher Familien entſprechen Um die ſofortige Inangriffnahme eines dieſen Grundſätzen entſprecheuden Wohnungsbauprogram⸗ mes nach dem Krieg zu gewährleiſten, ſind ſchon jetzt vorbereitende Maßnahmen hierfür zu treffen. Ich ordne daher an: 1 Die Erfüllung der von mir geſtellten Forderungen iſt Aufgabe des Reiches. Zu ihrer Durchführung be⸗ Neue große Erfolge unſerer A⸗Voole Auch das italteniſche Fliegerkoeys greift wirkungsvoll Kriegsziele an (Funkmeldung der N Mz.) + Berlin, 19. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Ein Unterſeeboot verſenkte vier be⸗ waffnete feindliche Handelsſchiffe mit 23 880 BRT, ein anderes Unterſeeboot ebenfalls vier bewaffnete feindliche Handelsſchiffe, darunter zwei Tanker, mit insgeſamt 21 340 BRT. Die Angriffe auf kriegswichtige Ziele in Eng⸗ land wurden in der Nacht vom 17. zum 18. November und am 18. November fortgeſetzt. Außer London waren mehrere Orte an der Südküſte Englands, darunter vor allem Hafen⸗ und Induſtrieaulagen in Southampton, ſowie Rüſtungswerke in Mittelengland, das Ziel der Bombenangriffe. Kampfflugzeuge des italien iſchen Fliegerkorps griffen eine Stadt an der Oſtküſte Englands mit gutem Erfolg an. Bei Angriffen auf Schiffsziele und Geleit⸗ züge an der britiſchen Oſtküſte gelang es, zwei Handelsſchiffe mit je 3000 BR zu verſenken und drei weitere ſchwer zu beſchädigen. Nächtliche Angriffe einer geringen Zahl britiſcher Flieger auf deutſches Gebiet waren wirkungslos. Flugzeugverluſte ſind nicht eingetreten. Vorbildliche Führer der Luftwaffe adnb. Berlin. 18. Nov. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Oberbefehls⸗ habers der Luftwaffe. Reichsmarſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſeruen Kreuzes Hauptmaun Lignitz, Kommandeur einer Jagdgruppe: Leutnant Ebeling, i Staffelkapitän in einem Jagdgeſchwader. Hauptmann Lianitz hat ſich als Staffelkapitän und ſpäter als Gruppenkommandeur als leuchtendes Vorbild ſeines Verbandes gezeigt und vortreffliche Führereigenſchaften bewieſen. In harten Luft⸗ kämpfen hat er ſelbſt 19 Feindflugzeuge abgeſchoſ⸗ ſen. Leutnant Ebeling errang bisher 18 Luftſtege und zeichnete ſich durch beſondere Einſatzfreudigkeit aus. Vor allem machte er ſich um die Einführung einer neuen Angriffsart verdient, in der er mit ſeiner Staffel beſonders hoch zu wertende Erfolge errang. ſtelle ich einen Reichskommiſſar für den ſozialen Wohnungsbau, der mir unmittelbar unterſteht. 2. Wohnungsbauprogramm 5 Der Wohnungsbau wird nach einem von Jahr zu gef F Wohnungsbauprog ramm durch⸗ geführ Die Zahl der in den einzelnen Jahren insgeſamt zu bauenden Wohnungen wird von mir feſtgeſetzt. Hierzu legt mir der Reichskommiſſar einen gemein⸗ ſam mit dem Generalbevollmächtigten für die Re⸗ gelung der Bauwirtſchaft aufgeſtellten Jahresplan vor. Der Generalbevollmächtigte für die Regelung der Bauwirtſchaft iſt dafür verantwortlich, daß der für das Jahr vorzuſehende Umfang von Wohnungs⸗ bauten mit den allgemeinen Bauaufgaben im Reichs⸗ gebiet, oͤie auf die jeweilige Leiſtungsfähigkeit der Bauwirtſchaft abzuſtellen ſind, im Einklang ſteht. Der Landarbeiterwohnungsbau iſt innerhalb des Geſamtwohnungsbauprogrammes beſonders zu för⸗ dern. Das gleiche gilt für den Bau von Eigen⸗ heimen und Kleinſiedlungen bei vorhandenem Eigen⸗ Fapital. Für das erſte Nachkriegsjahr iſt der Neubau von iusgeſamt 300 000 Wohnungen vorzubereiten und durchzuführen. 3. Durchführung des Bauprogram mes Bei der Finanzierung ſind ſoweit wie möglich die Einrichtungen der Wirtſchaft heranzuziehen. Die Baudurchführung und Verwaltung geſchieht, ſoweit ſie nicht von den Gemeinden übernommen wird, durch gemeinnützige Wohnungsunternehmun⸗ gen oder ſonſtige geeignete Träger auf Grund beſon⸗ derer Zulaſſung. Die Einweiſung der Mieter erfolgt durch die Ge⸗ meinden mit Zuſtimmung der Partei nach Grund⸗ ſätzen, über die beſondere Richtlinien erlaſſen werden. 4. Miethöhe Die Laſten und Mieten des neuen deutſchen Woh⸗ nungsbaues ſind ſo zu geſtalten, daß ſie in einem ge⸗ ſunden Verhältnis zu dem Einkommen der Volks⸗ genoſſen ſtehen, für die die Wohnungen beſtimmt ſind. Zur Erreichung dieſes Zieles iſt die Förderung des Wohnungsbaues aus Mitteln des Reiches ſoweil auzubehnen, daß tragbare Mieten und Laſten erreicht werden. Baulaudbeſchaffung a] Ausweiſung von Wohnſtedlungsgebieten. In Orten, in denen nach dem Kriege mit einem erhöhten Wohnungsbedarf zu rechnen iſt. ſind, ſoweit noch nicht geſchehen, auf Grund des Geſetzes über die Aufſchließung von Wohnſiedlungsgebieten vom 22. September 1933 Wohnſiedlungsgebiete auszuweiſen und Wirtſchaftspläne aufzuſtellen. b) Richtpreiſe für Wohn⸗ und Siedlungsflächen. Für das im Wirtſchaftsplan als Wohn⸗ und Siedlungsfläche ausgewieſene Bauland haben die Preisbildungsbehörden im Benehmen mit der Ge⸗ meinde Richtpreiſe feſtzuſetzen. e) Umlegung von Grundſtücken. Die Umlegung von Grundſtücken wird durch Reichsgeſetz erleichtert. d) Erleichterte Beſchaffung von Bauland. Die Beſchaffung von Bauland wird durch ein MReichsgeſetz geregelt. durch das der freihändige Er⸗ werb von Grundſtücken erleichtert und beſchleunigt ſowie die Möglichkeit zu einer Enteignung gegen angemeſſene Entſchädigung gegeben wird. 6. Geländeerſchließung und Gemeinſchafts⸗ einrichtungen Die Deckung der Koſten, die den Gemeinden zurch die Erſchließung von Baugelände und durch die Errichtung von Gemeinſchaftseinrichtungen ent⸗ ſtehen, wird zum Zwecke der Vereinhettlichung und Vereinfachung der geltenden Beſtimmungen durch Reichsgeſetz geregelt. Die von den Gemeinden an die Aufſchließung zu ſtellenden Anforderungen haben ſich in den durch Volksgeſundheit, Verkehr und Sicherheit bedingten Grenzen ſparſam zu bewegen. 255 Planung ) Formen des Wohnungsbaues. Der neue deutſche Wohnungsbau nach dem Kriege erfolgt in der Form der Geſchoß wohnungen, des Eigenheimes(mit Gartenzulage) und der Kleinſtiedlung(mit Wirtſchaftsteil und Land⸗ zulage). Die Anwendung der einzelnen Form beſtimmt ſich nach der Lage des Bauortes. b) Gliederung der Wohnung: Bei der Planung von Woßhnungsbauten in den erſten fünf Jahren nach dem Kriege iſt von ſolgen⸗ der Raumgliederung auszugehen: aa] 80 v. H. der neuen Wohnungen enthalten eine geräumige Wohnküche und drei Schlafzim⸗ mer, außerdem einen Duſchraum mit getrenntem Abort. Wohnungen in zwei und mehrgeſchoſſigen Bauten erhalten tunlichſt einen Balkon. Db) 10 v. H. der neuen Wohnungen ſollen einen Raum mehr und 10 v. H. einen Maum weniger erhalten. cc) Außerdem ſoll in allen Fällen ein Speiſe⸗ umd Abſtellraum vorgeſehen werden. Bei der Planung von neuen Städten oder von Großbauvorhaben, die das Gefüge einer Gemeinde von Grund auf ändern, kann mit Zuſtimmung des Reichskommiſſars von den Verhältniszahlen abge⸗ wichen werden. 85 Größe der Räume Die Räume bzw. die Wohnungen ſollen folgende Mindeſtmaße nicht unterſchreiten: ag) Dreizimmerwohnung einſchl. Wohnküche eine Wohnküche 22 Quadratmeter ein Elternſchlafzimmer 16 n ein weiteres Lafz immer 10 85 ein Duſchraum mit getrenntem ö Abort 5 4 ein Flur 6 7 ein Balkon 3 7 62 Quadratmeter ob) Vierzimmerwohnung einſchl. Wohnküche eine Wohnküche 24 Q xdratmeter ein Elternſchlafzimmer 16 4 zwei Schlafzimmer zu je 10= 20 7 ein Duſchraum mit getrenntem Abort 5* ein Flur 8* ein Balkon 3 5 74 Quadratmeter cc) Fünfzimmerwohnung einſchl. Wohnküche eine Wohnküche 875 Quadratmeter ein Elternſchlafzimmer 7 drei weitere Schlaſz. m. je 10= 30 4 ein Duſchraum mit getrenntem Abort 5 7 ein Flur 6 7 ein Balkon 3 85 86 Quadratmeter Geringfügige Abweichungen ſind zuläſſig, ſofern die Beſchaffenheit des Geländes dies erfordert. d) Berückſichtigung der Luftkriegserfahrungen Die aus dem e gewonnenen Erfahrungen ſind bei der Standortwahl der Wohnſtätten, bei der Konſtruktion des Hauſes und bei der Anlage von Juftſchutzräumen zu berückſichtigen. Soweit hiernach der Bebauungsplan Luftſchutz⸗ räume vorſieht, ſind ſie bombenſicher zu errichten und ſo zu bemeſſen, daß alle Hausbewohner darin eine Schlafgelegenheit finden. 8. Normung und Nationaliſierung Eine Verbilligung der Herſtellungskoſten der Woh⸗ nung muß mit allen Mitteln erreicht werden, ohne daß dadurch die architektoniſche Geſtaltung beein⸗ trächtigt wird. Es ſind daher für die Wohnungsgrößen Grund⸗ viſſe zu entwickeln und vorläufig für die Dauer von fünf Jahren für verbindlich zu erklären. Darüber hinaus ſind die Geſchoßhöhen, die Wandſtärken und die Konſtruktionen für Dächer, Decken und Treppen⸗ hänſer einheitlich feſtzulegen. a Die eingebauten Teile der Verſorgungseinrich⸗ tungen ſowie die Fenſter und Türen ſind weiteſt⸗ gehend zu normen. 0 Die Apheiten an der Bauſtelle ſind zu mechani⸗ ſtieren mit dem Ziel, die Handarbeit ſoweit wie mög⸗ lich auszuſchalten. a Es ſind Methoden zu ſuchen und in größeren Verſuchen praktiſch zu entwickeln, die in abſehbarer Zeit zu einer weſentlichen Vereinfachung und Be⸗ ſchleunigung der Arbeiten am Bau führen. 9. Bau wirtſchaftliche Vorausſetzungen Die bauwirtſchaftlichen Vorausſetzungen für die Durchführung des Wohnungsbauprogrammes regelt der Generalbevollmächtigte für die Regelung der Bauwirtſchaft. Er beſtimmt den Einſatz von Bau⸗ ſtoffen und Arbeitskräften für das jeweilige Jahres⸗ bauprogramm, bezüglich des Arbeitseinſatzes im Einvernehmen mit dem Reichsarbeitsminiſter. 8 Für die Bereitſtellung der notwendigen Bauſtoffe iſt ſchon jetzt eine Ausweitung der Produktionsſtät⸗ ten zu betreiben, Daneben iſt die Herſtellung neuer geeigneter Bauſtoffe zu entwickeln. Bis zur Vernichtung Englands! Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 19. November. Italien feierte geſtern den 5. Jahrestag der Ver⸗ hängung der Sanktionen vom 18. November 1935. Alle Städte und Dörfer des Landes ſind beflaggt und überall defilierten Einheiten der faſchiſtiſchen Ju⸗ gendverbände vor den Marmortafeln, die an allen Bürgermeiſtereien zur Erinnerung an die Sanktio⸗ nen angebracht ſind. Im Mittelpunkt der Feiern ſtand die große Rebe, die der Duce in der Sala Regina im Palazzo Vene⸗ zia vor 1079 Führern der Faſchiſtiſchen Partei gehal⸗ ten hat. Der Duce führte u. a. folgendes aus: Der 18. November 1935 erſcheint wie ein entſcheidendes Da⸗ tum in der Geſchichte Europas. Es iſt der erſte und letzte Angriffsverſuch großen Stiles der alten Welt, die in ihrem grauſamen Egoismus und in ihren überholten Ideologien vom Völkerbund verkörpert wurde, gegen die neuen, jungen und revolutionären Kräfte Europas, die von Italien und Deutſchland verkörpert werden. Seit jenem Tage beginnt der Zwieſpalt, der Gegenſatz und der Kampf dex nach den Kompromiſſen von Minchen, die die Demo⸗ kratien mit dem einzigen Ziel, Zeit zu gewinnen, annahmen, in den von Frankreich und England gegen Deutſchland erklärten Krieg ausmünden ſollte. Ich erkläre feierlich, daß die Verantwortung am Kriege ausſchließlich auf Großbritannien zurück⸗ fällt und fürchte weder heute noch in alle Zu⸗ kunft dementiert zu werden. Nie hat man in der Geſchichte der Menſchheit eine gewaltigere Welle der Fälſchungen und Lügen er⸗ lebt als die, die von den Regierungs⸗ und Nachrich⸗ tenorganen Großbritanniens während der Feldzüge in Polen, Norwegen, Belgien und Holland verbrei⸗ tet wurden, die mit der Niederlage des britiſchen und franzöſiſchen Heeres endeten. Frankreich war zwar ſchwer erſchütttert, aber noch lange nicht auf den Knien, und niemand in der Welt hätte vorausſehen kön⸗ neu, daß das Heer, das als das ſtärkſte Europas geprieſen wurde, wie Schnee an der Sonne zer⸗ tinnen würbe, als Italien am 10. Juni in den Krieg eintrat. Vom 10. Juni bis heute ſind fünf Kriegsmonate verfloſſen, die an entfernten und verſchiedenen Fron⸗ ten zu Lande, zu Waſſer und in der Luft, in Europa und Afrika, eruſte Kämpfe brachten. Die Heldentaten italieniſcher Offiziere und Soldaten des Heeres an den Landfronten können dabei zu Recht die Nation mit Stolz erfüllen. Bei der Marine erfüllen Offiziere und Mann⸗ ſchaft in aller Stille und oft als Helden ihre Pflicht. Von unſerer Flotte werden unſere Verbindungen im Mittelmeer und in der Adria ſo wirkſam geſchützt, daß die feindlichen Flotten ſie weder unterbrechen und nicht einmal ſtören konnten. Die italieniſche Luftwaffe iſt immer und noch mehr als ſonſt auf der Höhe ihrer Aufgabe. Sie hat den Luftraum beherrſcht und beherrſcht ihn weiter. Von unſeren Flugzeugwerken werden heute monatlich viermal mehr Flugzeuge als vor dem Kriege geliefert. Aber nach der Wehrmacht will ich die Diſziplin, den Pflichteifer, die unerſchütterliche Ruhe des ita⸗ lienkſchen Volkes lobend erwähnen. Geleitet von ſeinem tauſendjährigen politiſchen Inſtinkt weiß es, 10. Verfahrensvereinfachung Die auf dem Gebiet des Wohnungsbaues gelten⸗ den Vorſchriften werden im Sinne dieſes Erlaſſes durch ein Geſetz über den neuen deutſchen Woh⸗ nungsbau für das geſamte Reich vereinfacht und ver⸗ einheitlicht. 5 5 Gauwohnungskommiſſar Für die gebietliche Lenkung des Wohnungsbaues und ſeine Steuerung im Rahmen des geſamten Bau⸗ weſens in den Gauen ſind die Gauleiter als Gau⸗ wohnungskommiſſare verantwortlich. Sie bedienen ſich zur Erfüllung dieſer Aufgabe der vom Reichs⸗ miniſter des Innern zu beſtimmenden ſtaatlichen Verwaltungsſtellen und können im Rahmen der Ge⸗ ſetze und nach Maßgabe der ihnen von den oberſten Reichsbehörden erteilten Weiſungen allen unmittel⸗ bar oder mittelbar mit dem Wohnungsbau befaßten Behörden des Gaugebietes Anordnungen geben. Soweit auf Grund des Geſetzes über die Neuge⸗ ſtaltung deutſcher Städte beſondere Beauftragte be⸗ 11 worden ſind, bleibt deren Zuſtändigkeit unbe⸗ rührt. Die Durchführung des Wohnungsbauprogrammes in der Reichshauptſtadt Berlin obliegt dem General⸗ dure über den — Ded künftige Friede mit Frankreich daß dieſer Krieg ein Eutſcheidungskampf iſt, der, wie der dritte Puniſche Krieg, mit der Vernich⸗ tung des modernen Karthago, mit der Vernich⸗ tung Englands enden muß und enden wird. Ein ſtarkes Volk wie das italieniſche, fürchtet die Wahrheit nicht, es verlangt ſie. Das iſt der Grund, warum unſere Wehrmachts berichte Do⸗ kumente der Wahrheit ſind. In dieſem Zuſammenhang will ich, gerade an das Freuden⸗ geſchrei erinnern, das ſich im Unterhauſe erhob, als Churchill endlich eine gute Nachricht geben konnte. Sie betraf die Aktion der engliſchen Flug⸗Tor⸗ pedoboote im Hafen von Tarent. Tatſächlich ſind drei Schiffe getroffen worden, aber keines von ihnen wurde verſenkt, und nur eines von ihnen iſt, wie in unſerem Wehrmachtsbericht mitgeteilt, eruſthaft beſchädigt worden. Die Achſe kein leeres Wort: „Der Kriegseintritt Italiens hat gezeigt, daß die Achſe kein leeres Wort iſt. Seit Jun bieſes Jahres war unſere Zuſammen⸗ arbeit mit Deutſchland kameradſchaftlich und totalitär. Wir marſchieren Seite an Seite. [Stürmiſcher Beifall.] Dieſer Zuſammenſchluß der beiden Völker wird immer enger und dehnt ſich auf alle Gebiete ihrer militäriſchen, wirt⸗ ſchaftlichen, politiſchen und geiſtigen Tätigkeit aus. Die Uebereinſtimmung der Anſichten in bezug auf die Gegenwart wie auf die Zukunft ift vollkommen.“„Meine Begegnungen mit dem Führer ſind nur die feierliche Beſtätigung dieſer vollkommenen Verſchmelzung unſerer Gedanken. Wenn ich mich mit dem Führer treffe, ſo ſehe ich in ihm nicht nur den Schöpfer Großdentſchlands, den Feldherrn, der ſeine genialen, ſtrategiſchen Ibeen, die zuweilen mehr als kühn und gerade⸗ zu für verwegen gehalten worden ſind, durch den Sieg beſtätigt ſah, ſondern auch, und ich möchte ſagen in gauz beſonderer Weiſe den Begründer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, den Revo⸗ lutipnär, der das deut ſche Volk wieder erweckt hat und es zum Träger einer neuen Weltanſchan⸗ ung machte, die der des italieniſchen Faſchismus ſtark verwandt iſt.(Neuer ſtürmiſcher Beifall.) Kein Kompromiß mit Frankreich: Die Uebereinſtimmung der Auffaſſungen iſt das Ergebnis dieſer revolutionären Vorausſetzung. Alles, was die Entwicklung des Dreimächteabkom⸗ mens im Weſten oder im Donauraum betrifft, iſt im gemeinſamen Einvernehmen erfolgt. Das gleiche gilt für die zukünftige Stellung Frankreichs. Es iſt nunmehr klar, daß die Achſe keinen Frieden der Vergeltung oder der Rach⸗ ſucht machen will. Aber es iſt ebenſo klar, daß einige Forderungen erfüllt werden müſſen. Dieſe Forderüngen ſind mehr als berechtigt. Aber ge⸗ rade wegen ihres rechtmäßigen Charakters wer⸗ den unſere Ansprüche ohne Kompromiſſe oder Zwiſchenlöſungen augenommen werden müſſen, die wir ſchon jetzt, und zwar in kategoriſcher Form, ablehnen. Nur nach öieſer totalitären Klärung wird es mög⸗ lich ſein, im Rahmen des neuen Europa, wie es von der Achſe geſchaffen werden wird, ein neues Kapitel in der ſo bewegten Geſchichte der Beziehun⸗ gen zwiſchen Italien und Frankreich zu beginnen Es iſt überflüſſig, zu beſtätigen, daß wie der 2 näherer Regelung. 12. Uebergangsbeſtimmungen Die Beſtimmungen dieſes Erlaſſes gelten nicht für die auf der Bauſtelle begonnenen ſozialen Bau⸗ vorhaben. Die in der Planung und Finanzierung abgeſchloſ⸗ ſenen Bauvorhaben können nach den bisherigen Be⸗ ſtimmungen durchgeführt werden, fedoch mit der Ein⸗ ſchränkung, daß die Zahl der Klein⸗ und Kleinſtwoh⸗ nungen in einer Gemeinde 20 v. H. der für das erſte iF vorgeſehenen Wohnungen nicht über⸗ ſteigt. 8 13. Der Reichskommiſſar erläßt im Einvernehmen mit den beteiligten oberſten Reichsbehörden die zur Durchführung und Ergänzung dieſes Erlaſſes erfor⸗ derlichen Rechts⸗ und Verwaltungsvorſchriften. * Auf Grund dieſes Erlaſſes hat der Führer den Reichsorganiſationsleiter der NS DA und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Nobert Ley zum Reichskommiſſar für den ſozialen Woh⸗ nungsban beſtellt. Durchſchnitts⸗Mietpreis 30 Mark Verteilung der Wohnungen im Einvernehmen mit der Partei nb. Berlin, 18. Nov. Im Auftrage des Reichsleiters Dr. Dey ſprach der Geſchäftsführer der Daß, Oberbeſehlsleiter Marrenbach, vor einem Kreiſe deutſcher Journaliſten über die Bedeutung des vom Führer an Dr. Ley erteilten Auftrages. Wie in der Begründung zum Führererlaß zu leſen iſt, rechnet man für die nächſten zehn Jahre mit einem Geſamtfehlbeſtand von Millionen Woßh⸗ nungen, ohne dabei den von uns gewünſchten Ge⸗ burtenzuwachs ſchon voll und ganz zu berückſichtigen. Artikel 10 des Führererlaſſes ſieht vor. daß die auf dem Gebiet des Wohnungsbaues geltenden Vorſchriften durch ein künftiges Geſetz über den neuen deutſchen Wohnungsbau erheblich vereinfacht und vereinheitlicht werden ſollen. Der Erlaß eines ſolchen Geſetzes wird eine der erſten Aufgaben Dr. Deys, des Reichskommiſſars für den ſozialen Woh⸗ nungsbau ſein. Die Schwungkraft und Dynamik der Partei wird jedoch nicht nur in der Beſetzung des Reichskommiſ⸗ ſariats ſelbſt zum Einſatz kommen, ſondern ſoll auch bei der Durchführung in den Gauen nutzbar gemacht werden. Desbabb iſt in jedem Gau der jeweilige Gauleiter als Gauwohnungskommiſſar eingeſetzt. Nach der Lenkung des Wohnungsbaues kommt die Baudurchführung und die Verwaltung der Wohnun⸗ gen. Gemäß Artikel 3 des Führererlaſſes erfolgt dieſe durch die Gemeinden oder durch gemeinnützige Wohnungsunternehmen oder ſonſtige geeignete Trä⸗ ger auf Grund beſonderer Zulaſſung. Innerhalb der Wohnungsträger werden die gemeinnützigen Wohnungsunternehmen eine beſonders hervor⸗ ragende Rolle zu ſpielen haben. Es iſt klar, daß über die ſo gebauten Wohnun⸗ gen auch nach politiſchen Geſichtspunkten per⸗ fügt werden muß. erbbfplogiſch wertvolle, die Die kinderreiche Fa⸗ milie oder ſonſtige förderungswürdige Volksgenof⸗ ſen z. B. Frontkämpfer werden bei der Verteilung der neuen Wohnungen zu bevorzugen ſein. Die Grundſätze, nach denen über die Wohnungseinhei⸗ ten verfügt werden ſoll, ſtellt die Partei auf. Die Einweiſung der Mieter ſelbſt wird durch den Apparat der Gemeinden im Einvernehmen mit der Partei erfolgen. Wie ſind die Wohnungen beſchaffen? Einen beſonders großen Raum nimmt in dem Fithrererlaß Artikel 7 ein, der die Planung der Wohnung ſelbſt d. h. die Form und Gliederung der Wohnung, die Größe der Räume ſowie die Kon⸗ ſtruktion von Luftſchutzräumen zum Inhalt hat. Es darf an dieſer Stelle geſagt werden, daß dieſe Beſtimmungen des Erlaſſes vom Führer fa in allen Einzelheiten feſtgelegt worden ind. Mau wird vielleicht fragen: Duſchraum, warum nicht Badezimmer? Der Führer ſelbſt hat den Duſchraum für zweckmäßiger als das Badezim⸗ mer gehalten. In allem iſt die große Fürſorge des Führers um die kleinſten Dinge des täglichen Lebens im deutſchen Volke erkennbar. Durchſchnittsmiete monatlich 0 Mark Die Wohnungen werden zu einem angemeſſenen Mietſatz, d. h. zu dem Einkommen angemeſſenen Mietſaß vermietet werden. Es beſteht heute ſchon Einigkeit darüber, daß man darunter normaler⸗ weiſe eine Turchſchnittsmiete von 30 Mark mo⸗ natlich zu verſtehen hat. Die Finanzierung des Wohnungsbaues hat ſich dieſem Mietſatz anzupaſſen, und nicht umgekehrt ſoll ſich der Mietſatz nach der Finanzierung richten illen der Ach bauinſpektor für die Reichshauptſtadt nach Maßgabe Jlaliens Kampf in Griechenland Waffenſtillſtand auch der Friede gemeinſam ge⸗ ſchloſſen werden wird. D.., es wird der Friede der Achſe ſein. Zur Bekräftigung der deutſch⸗italieniſchen Waffen⸗ brüderſchaft habe ich beim Führer eine direkte Betei⸗ ligung an dem Kampf gegen England mit Flugzeugen und U⸗Booten beantragt und erlangt. Ich füge ſofort hinzu, daß Deutſchland dieſe unſere Hilfe nicht nötig hatte. Der Feldzug gegen Griechenland: Nach einem langen und geduldigen Zuwarten haben wir einem von Großbritannien„garantierten“ Land die Maske vom Geſicht geriſſen, einem hinter⸗ liſtigen Feind, nämlich Griechen lan d. Hier war ſeit langem eine Rechnung zu begleichen, und eines muß geſagt werden, und wird vielleicht einige in der Vergangenheit lebende italieniſche Altphilologen überraſchen: daß nämlich die Griechen Italien haſſen wie kein anderes Volk. Der Grund dafür iſt ein Geheimnis, aber die Tatſache beſteht. Auf dieſen Haß, den man als grotesk bezeichnen kann, hat ſich die CCCPPPCCCGCcCcCCccCcfGGGbGGbbTbTbTbTbfbfbTbTbTbTbTbTbbTbccc Hastige Züge verderben das Aroma Kan 3, 8 ur bei langſam⸗bedächtigem Rauchen kommen alle Feinheiten des Aromas einer guten Cigarette zur Ent⸗ faltung. Bei haſtigen Zügen dagegen entſteht eine viel Zu ſcharfe Glut, die das Aroma„verbrennt“ ol Politik der letzten Jahre gegründet: eine olitik unbedingter Mittäterſchaft mit Großbrit⸗ tanntien. Dieſer Lage mußte ein Ende geſetzt werden. Dies wurde am 28. Oktober getan, als unſere Truppen die griechiſch⸗albaniſche Grenze überſchritten. Die unzugänglichen Berge des Epirus und ihre verſchlammten Täler eignen ſich nicht für R wie dies die Unverbeſſerlichen be⸗ haupten wollen, die die bequeme Strategie des Fähnchenſteckens auf der Karte betreiben. Keine Tat und kein Wort von mir oder meiner Regierung oder irgend welcher verantwortlichen Stellen hat bies vorausſehen laſſen. Vielleicht erinnert ſich einer von Euch, Kameraden, an die Rede von Gboli die vor dem äthiopiſchen Krieg im Juli 1935 von mir gehalten wurde. Da⸗ mals ſagte ich, daß wir dem Negus das Rückgrat brechen würden. Heute wiederhole ich mit der glei⸗ chen unbedingten,— ich wiederhole: unbedingten — Sicherheit, daß wir Griechenland das Rückgrat brechen wer⸗ den, es iſt gleichgültig, ob in zwei oder in zwölf Monaten. Der Krieg hat kaum begonnen. Wir haben genug Männer und Mittel, um jeden griechiſchen Wider⸗ ſtand zu brechen. Die engliſche Hilfe wird die Ver⸗ 1 7 dieſes unſeres unbedingten Entſchluſſes Hi weder verhindern noch den Griechen jene Kataſtrophe erſparen können, die ſie gewollt und verdient haben. Wer etwas anderes glaubt oder daran zweifelt, der kennt mich nicht. Wenn ich einmal etwas in Angriff genommen habe, ſo gebe ich bis zum Schlu nicht nach. Ich habe dies bereits bewieſen, un was immer auch geſchehe oder geſchehen wird, werde es erneut wieder beweiſen. Die 372 Gefallenen, die 1081 Verwundeten und die 650 Vermißten der erſten 10 Kampftage an der Epirusfront werden gerächt werden. Es gibt keine Generalmobilmachung und wird keine geben. Nur zwei Jahrgänge ſind einberufen; es ſind noch etwa 30 Jahrgänge verfügbar. Wir haben eine Million Mann unter den Waffen. Wir können, falls es notwendig ſein ſollte, weitere acht einberu⸗ fen. Unter dieſen Umſtänden muß die Partei ihre Funktion mit unverminderter und zunehmender Kraft wieder aufnehmen, indem ſie den Kampf an der inneren Front auf politiſchem, wirtſchaftlichem, geiſtigem ſowie auf dem Gebiet der Lebensgeſtaltung weiterführt. Außer dem höchſten Ziel, zu deſſen Er⸗ reichung wir unter Waffen ſtehen, darf es nichts anderes geben. Wir Deutſche und Italiener bilden einen Block von 150 Millionen Menſchen, die entſchloffen und geſchloſſen von Norwegen bis Libyen im Herzen Europas ſtehen. Dieſer Block hat bereits den Sieg in den Händen.“ Heftige Kämpfe im Epirus Feindlicher Augriffsverſuch im Dodekanes zurückgeſchlagen (Funkmeldung der NMzZ.) + Ro m, 19. November. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: An der Epirus⸗Front haben geſtern heftige Kämpfe ſtattgefunden, die die beiderſei⸗ tigen Stellungen außer in der Zoue des vom 9 beſetzten Dorfes Ezeki nicht verändert n. „Unſere Luft verbände haben heftig die feindlichen Poſitionen angegriffen, wobei Explo⸗ onen verurſacht unb Truppenanſammlungen m Tiefflug mit Maſchinengewehren beſchoſſen wurden. Drei feindliche lunfange wurden ab⸗ geſchoſſen. Eines unſerer Flugzeuge iſt nicht zurückgekehrt. In Nordafrika hat unſere Luftwaffe Flughafenaulagen, die Stellungen und die Ba⸗ rackenlager der Oaſe Siwa angegriffen und im Tiefflug beſchoſſen, wobei alle Ziele getrof⸗ fen und ſchwerer Schaden verurſacht wurde. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt. ie erſolal Fhoaenge haben Tobruk und Bar⸗ dig erfolglos ſowie Sollum, wo es drei Tote und fünf Verwundete gab, bombardiert. m Dodekanes hat der Feind verſucht, ſich der Juſel Gaidaro zu bemächtigen. Das ſo⸗ fortige Eingreifen unſerer Land⸗, See⸗ und Luftſtreitkräfte hat den Feind zurückgeſchlagen, der ſich eiligſt zurückzog. In Oſtafrika hat der Feind Luftangriffe auf Agordat, Corondil, Bune und Gherille durchgeführt, die keine ſchweren Folgen hatten. TTT E 3 N et 8 en * M Dr e neee el e M n nr e ed inn eee au 1 5 900 Dr. Goebbels über unſere Siege und die, die den bisherigen noch folgen werden! dnb Nürnberg, 18. Nov. Reichspropagandale. e Dr. Goebbels nahm einen kurzen Aufenthalt in der Stadt der Reichs⸗ parteitage Nürnberg am Montagnachmittag zum Anlaß, um in dem ſtimmungsvoll geſchmückten Ufa⸗ palaſt bei einem Appell der Politiſchen Leiter des Gaues Franken zu ſprechen. Reichsminiſter Dr. Goebbels gab zu Beginn ſei⸗ ner großen Rede einen Ueberblick über Deutſchlands politiſche und militäriſche Erfolge in dieſem Jahr. Die ſtolzen Siege der Wehrmacht, betonte Dr. Goebbels, hätten dem deutſchen Volk den Beweis dafür erbracht, daß unſer Volksheer von heute das beſte militäriſche Inſtrumeni der Welt ſe i. Das gelte beſonders für die militäriſche Füh⸗ rung des Reiches, die allen unſeren Gegnern das Ge⸗ ſetz des Handelns aus der Hand genommen habe. Seit den Tagen der flandriſchen Schlachten und der Siege in Lothringen und Burgund wiſſe das deutſche Volk, daß ſich im Führer das Genie des Staatsmannes und des Feldherrn ver⸗ einige. Eins aber habe Deutſchland in dieſem Jahr größter militäriſcher Erfolge gelernt: Auf den Tag zu warten, au dem nach gründlichſter Vor⸗ bereitung die vernichtenden Schläge auf den Gegner herniederpraſſeln. Der Führer handle nach dem Grundſatz: Lange Vorbereitungen kurze Offenſiven. Sein n ergehe nicht zu früh und nicht zu pã Das deutſche Volk wiſſe aus der Geſchichte, daß erbitterte Gegner ſich nicht nach dem erſten Schlag für beſiegt erklären. Auch der Kampf um die endgültige Freiheit des Reiches und die Befreiung Europas von der eng⸗ liſchen Vormundſchaft fordere vom deutſchen Volk den letzten Einſatz. Ein Weltreich trete nicht ohne erbitterten Widerſtand von der Bühne der Geſchichte ab. Die bisherige Auseinanderſetzung zwiſchen Deutſch⸗ land und England ſtehe im weſentlichen im Zeichen des Luft⸗ und Seekrieges. Es ſei eine Beſonderheit des Luftkrieges, daß die Niederlagen bei Schlachten im Aether viel leichter von der daran intereſſierten Partei verſchwiegen oder verkleinert werden könn⸗ ten, als im Bewegungskrieg zu Lande. Die engliſche Zenſur mache heute jeden Augen⸗ zeugen durch Beſtechung oder Sprechverbot mund⸗ tot, der es wagen wollte, die Wahrheit über den durch deutſche Bomben an militäriſchen und wehr⸗ wirtſchaftlichen Einrichtungen auf der Inſel ange⸗ richteten Schaden auszuſagen. Der Welt ſei offenbar, daß die nächtlichen Ein⸗ flüge britiſcher Bomber in deutſches Reichsgebiet keinen militäriſchen Sinn hätten. Sie ſeien nur dazu da, um den Obdachloſen in London, die wenigſtens für Augenblicke beruhigende, aber trügeriſche Ueber⸗ zeugung zu verſchaffen, daß Berlin gleiches erleide wie London. Das ſei eine glatte Abſurdität. Berlin habe kaum ein paar Schrammen, aber London blute bereits aus geöffneten Pulsadern. Mit der Lüge vom unentſchiedenen Luftkrieg ver⸗ ſuche Churchill, der böſe Geiſt des britiſchen Volkes, die Maſſen in London über die bittere Wirk⸗ lichkeit hinwegzutäuſchen. 1 Die Antwort auf alle ohnmächtigen Lügen der Londoner Plutokratie, ſagte Dr. Goebbels, werde immer wieder von der deutſchen Luftwaffe erteilt. Ihren Männern, die Tag für Tag und Nacht für Nacht auf Englandflug ſtarteten, auf deren Schultern die ganze Schwere des Kampfes laſte, gebühre der tiefe Dank des deutſchen Volkes. Dr. Goebbels ſchloß ſeine Rede mit dem Gruß an den Führer. England appelliert an die Hilfe der 8 A Sie ſollen den bereils verlorenen Krieg noch gewinnen helſen! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 19. November. Während die Stimmung der engliſchen Maſ⸗ ſen ſich unter dem Eindruck der beſonders ſchwe⸗ ren Luftangriffe, denen London ſeit Freitag abend ausgeſetzt war und der Zerſtörung des Induſtriezentrums von Coventry weiterhin ver⸗ ſchlechtert hat, appelliert die engliſche Regierung immer flehentlicher an die Hilfe der U S A. Dieſem Zweck dient die allem bisherigen Brauch widerſprechende Freigabe von ziemlich umfangreichen und ins einzelne gehenden Berichten über die Ver⸗ wüſtungen in Coventry. Unter dem bitteren Zwang der deutſchen Erfolge des Luftkrieges hat die britiſche Propaganda ohne Rückſicht auf frühere Preſtigebe⸗ denken, ſoweit die US in Frage kommen, das Steuer herumgeworfen. Erklärte man in Amerika bisher immer wieder, die deutſchen Luftangriffe hät⸗ ten keinen beſonderen Einfluß auf die Leiſtungen der hritiſchen Rüſtungsinduſtrie gehabt und England ſei durch ſie völlig unberührt, ſo ſucht man jetzt durch eine weniger geſchminkte Darſtellung der Folgen dieſer Luftangriffe die amerikaniſche Rü⸗ ſtüngsinduſtrie zu größeren Anſtren⸗ gungen zu veranlaſfen, wobei man immer wieder eine amerikaniſch⸗engliſche Intereſſenſolidari⸗ tät zu konſtruieren verſucht. f Dies hat geſtern ſchon zu einer ſcharfen Erklärung der Hearſtpreſſe in einem von William Hearſt per⸗ ſönlich geſchriebenen Artikel geführt, der ſich gegen die engliſche Propaganda wendet, wie ſie zur Zeit in verſtärktem Maß in Reden und Zeitungsartikeln betrieben wird. Ein Beiſpiel dieſer Propaganda iſt die geſtrige Ausgabe von„Neuyork World Tele⸗ gram“, in dem feſtgeſtellt wird, England könne den Krieg nur fortſetzen, Amerika die Hälfte der Rechnung bezahle. England ſei es völlig unmöglich, auf die Dauer die rieſigen Kriegsausgaben allein zu tragen. Sobald der britiſche Botſchafter Lord Lo⸗ thian, der ſich zu einer Begegnung mit dem britiſchen Botſchafter in Madrid, Sir Samuel Hoare, in Liſſabon, auf dem Rückwege nach Wa⸗ ſhington befindet, wieder in USA eingetroffen iſt, dürften die Verhandlungen über die Geſtal⸗ tung der künftigen engliſch⸗amerikaniſchen Be⸗ ziehungen ein neues Stadium erreichen. Dieſes Stadium dürfte vor allem auch eine Entſcheidung in der Frage der Abtretung neuer Stütz⸗ punkte au USA im Pazifik und in Oſtaſten umfaſſen. Für den britiſchen Hausgebrauch hat die engliſche Propaganda die in London anweſenden führen ⸗ den Kommiſſare der Dominions bemüht. die über den Rundfunk zum engliſchen Volk ſprechen ſollen. Den Anfang machte geſtern der Oberkommiſſar für Kanada Vincenz Maſſey, der ein phantaſievolles Bild der umfaſſenden Hilfe entwarf, die Kanada dem Mutterlane leiſtet und in Zukunft leiſten werde. Rundfunkſprecher und Leitartikler ergehen ſich in blutrünſtigen Phantaſien über das, was geſchehen wird,„wenn England einmal die Offenſive ergreifen werde“ wobei in letzter Zeit vor allem die„Pul⸗ veriſierung Italiens“ eine große Rolle ſpielt. Je ſchlimmer die Schläge ſind, die man ſelber einſtecken muß, deſto grauſamer werden dieſe Ver⸗ nichtungswunſchträume, aber ſie verraten allzu offen die eigene Kraftloſigkeit! „Daily Expreß“ wagte es dieſer Tage, die Dinge einmal beim richtigen Namen zu nennen. Während die amtliche Regierugspreſſe immer wieder davon redet, was England einmal tun werde, ſchilderte das Blatt die Wirklichkeit die in keiner Beziehung zu dieſen Träumen ſteht. Wörtlich erklärte die Zeitung: wenn „Das ſchlimmſte am Luftkrieg iſt, daß man nie weiß, wohin er nächſtens treffen wird. Wir ſind zur Zeit ganz hilflos der Laune der An⸗ greifer ausgeſetzt.“ Die neuen Stützvunkte der ASA (Funkmeldung der NM.) Madrid, 19. November. Der Ausverkauf des ſterbenden britiſchen Em⸗ pires geht weiter. Nach dem kürzlichen Alteiſen⸗ Zerſtörer⸗Handel wird jetzt in London amtlich be⸗ kanutgegeben, daß ein neues Abkommen über fol⸗ gende Plätze, die den Vereinigten Staaten als Stütz⸗ punkte verpachtet werden ſollen, getroffen worden iſt: Bermuda: Plätze im äußerſten Oſten der Kolonie. Bahama: Ein Platz auf der Inſel Maya⸗ guana. Jamaica: Plätze an der Portland⸗Bucht an der Südküſte der Inſel, ungefähr 40 Kilometer weſt⸗ lich von Kingſton. Antiago: Plätze in der Nähe von Port Par⸗ ham, an der Nordküſte der Jnſel. Santa Lucig: Ein Platz au der Bucht von Gros Islet, im äußerſten Norden der Inſel. Britiſch⸗ Guayana: Plätze am Ufer des Fluſſes Demarara, ungefähr 40 Kilometer vom Meer entfernt und an der Mündung des Fluſſes Eſſegnibo. Wie Reuter hierzu ſchreibt. werde die Frage der Verwaltung und Rechtſprechung in den verpachteten Gebieten viele Probleme(]) bieten, die von briti⸗ ſchen und amerikaniſchen Sachverſtändigen im Laufe von Diskuſſionen geprüft werden müßten. Das wolle jedoch nicht heißen, ſo verſichert Reuter eilfertig, daß die Arbeiten über die übereingekommenen Plätze in Erwartung der Reſultate dieſer Beſprechungen auf⸗ geſchoben würden. Im Gegenteil, die vorbereitenden Arbeiten würden demnächſt in den meiſten dieſer Pilätßfe beginnen. Mißtrauen gegen Lord Lothlan Drahtbericht unſeres Korreſpondenten N— Stockholm 19. November. In London gehen die Angriffe auf den amerika⸗ niſchen Botſchafter Kennedy weiter. Die Angriffe auf den amerikaniſchen Diplomaten werden nicht nur fortgeſetzt, ſondern man benutzt die Gelegenheit, um auch den eigenen Diplomaten auf die Finger zu ſchauen. 5 2 5 Die engliſche Linkspreſſe iſt beſonders mißtrauiſch gegen den engliſchen Botſchafter in Washington, Lord Lothian, weil er zu Friedenszeiten angeblich eine Neigung zur Verſtän digung mit dem neuen Deutſchland zeigte, und man iſt der Anſicht, daß „ein Zebra auch dann geſtreift iſt, wenn es ſeine Haut verbrannt hat“. Die eigentliche Urſache für dieſe Angriffe gegen Lothian iſt aber weniger ſeine Tätigkeit als Botſchafter in Waſhington, als die Tat⸗ ſache, daß er als Nachfolger Halifax ge⸗ nannt worden iſt. Lord Lothian hat ſelbſt gewiſſe Gerüchte, daß er einem Kompromißfrieden mit den Ach enmächten ge⸗ neigt ſein ſollte, energiſch zurückgewieſen, aber dieſes Dementi hat ſcheinbar wenig genützt, denn es hat nur unentwegten Kriegstreibern in der Preſſe Ver⸗ anlaſſung gegeben, angeblich defaitiſtiſche Kreiſe in England erneut anzugreifen. Arbeitsdienſt der rumäniſchen Jugend. Zur Durch⸗ führung des Arbeitsdienſtes der rumäniſchen Jugend wurde die Organiſation„Legionäre Arbeit“ unter Führung des Legionärkommandanten Stoicaneseu, des Kabinettschefs von Horia Sima, gegründet. der Trushiftee imAufß e 3 Ein Bauerntänzchen vor unſeren Soldaten Schnappſchuß aus einem fran zöſiſchen Dorf des beſetzten Gebietes. (PK. Kloſe, Atlantie, Zander⸗Multiplex⸗K.) 2 Italieniſche Jufanterie auf dem Vormarſch in Griechenland (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die Lage unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 19. November. Kurz nach der Muſſolinfrede treffen Nachrichten itber die Lage in Aegypten ein, die ſelbſt Eng⸗ land bedenklich ſtimmen müſſen. Die ſpaniſche Zei⸗ tung„La Nacion“ ſchreibt:„Szenen der Verzweif⸗ lung ſpielten ſich am Sonntag in Alexandrien ab. Dort ſtellten ſich die Briten mit ſchußfertigen Ge⸗ wehren in die Straßenzüge, fuhren auch teilwetrſe (Drahtbericht mit Maſchinengewehren auf, um die Zivilbevölkerung zu ſofbriiger Räumung ihrer Häuſer zu zwingen. Es kam zu Zuſammenrottungen der verzweifelten Bewohner. Die Briten feuerten in die Menge, wobei es zahlreiche Tote und Verletzte unter den Arabern gab. Seit dem letzten italieniſchen ſchweren Luft⸗ bombardement über Alexandrien, das acht Stunden anhielt, wälzt ſich ein unüberſehbarer Strom von Flüchtlingen, die keinerlei Lebensmittel mit ſich führen, nach dem Süden. Die von den Briten requi⸗ rierten Fahrgelegenheiten reichen in keinem Fall aus, um auch nur einen Bruchteil der Vertriebenen aufzunehmen. Niemand weiß, wohin dieſe Wan⸗ derung geht. In Eilmärſchen werden Tauſende und aber Tauſende nach dem Süden getrieben, dürſen auch während der Nacht nicht lagern oder in den Dörfern Unterſchlupf ſuchen. Es herrſcht ein namenloſes Elend.“ f 1. Die Muſſolini⸗Rede findet ſtarkes Echo in der neutralen Preſſe.„Stockholms Dagbladet“ mennt ſie die Kampfanſage der Achſenmächte bis zur Vernichtung Englands.„Stockholms Aftonbladet“ ſchrefbt:„Muſſolinis Rede zerſtreute viele Senſa⸗ tionsmeldungen der letzten Tage. Sie iſt eine Kund⸗ gebung der Kraft und auch der Achſe.“ Der Buka⸗ reſter„Univerſul“ bringt, wie alle Bukareſter Zei⸗ tungen, die Rede auf der erſten Seite und ſchreibt, die Fälſchungen und Lügen der engliſchen Propa⸗ ganda hielten den griechiſchen Zuſammenbruch nicht auf. Die Muſſolini⸗Rede bereite ſichtlich auf Ereig⸗ niſſe vor, vor denen die Welt den Atem anhalten wird. Der„Berner Bund“ ſchreibt:„Italten iſt auf den Wege, Entſcheidungen zu erzwingen. Das läßt Muſſolinis Rede deutlich epkennen. Wir ſtehen zwei⸗ fellos vor neuen Phaſen des Krieges.“ 1. Das neue Werk Adolf Hitlers, das große Wohnungsbauprogramm iſt nur ein Teil der großen völkiſchen Aufgaben, die mit der ſieg⸗ reichen Beendigung dieſes Krieges beginnen werden. Denn nach dieſem Krieg wird vieles geändert und umgeſtaltet werden, was noch aus der unglückſeligen liberaliſtiſchen Epoche ſich bis heute erhalten konnte, weil andere vordringlichere Aufgaben ſeit 1933 zu erfüllen waren. Dieſe innere Neugeſtaltung wird nicht weniger groß und einſchneidend werden als die außenpolitiſche Sicherung des Reiches. Wo Not⸗ lagen ſind, wivd immer die Staatsführung eingreifen müſſen getreu den Ideen des autoritären, des nationalſozialiſtiſchen Staates. In dieſer Richtung liegt die erſte reichsumfaſſende Planung des deutſchen Wohnungsbauweſens. * „Stockholms Dagbladet“ meldet: Die neue Verſchärfung der deutſchen Luftoffen⸗ ſi ve, wie ſie durch die Angriffe auf Coventry und London gelennzeichnet iſt, hat ſehr nachteilig auf das Gros der engliſchen Bevölkerung gewirkt. Lon⸗ don, Liverpool und Mancheſter ſahen wiederholt De⸗ monſtrationen, die immer größeren Umfang annah⸗ men und erſt durch neue Luftalarme unterbrochen wurden. „Stockholm Tidningen“ aneldet, in London zog ein Zug von mehreren tauſend Frauen aus dem Oſten Londons nach der City. Es kam zu keinen Zuſammenſtößen. Der Einſatz der aus den Vereinigten Staaten in⸗ zwiſchen eingetroffenen neuen Jagdflugzeuge hat keine entſcheidende Verſtärkung der engliſchen Verteidigungskraft gebracht. Der„Daily Herald“ läßt ſich aus Neuyork mel⸗ den, der Dampfer der„White Star Line“„Eveline Worls“ iſt mit 1150 Engländern aus Liſſabon in Neuyork eingetroffen.„Daily Herald“ fügt in deutlicher Bitterkeit hinzu, daß alles, was Geld und Beſitz habe, immer noch aus England nach Ueberſee wandere, wie es ſchon ſeit Monaten geſchehe. * Die Schiffstonnage für England ſchrumpft zuſehends zuſammen. In einem Artikel des Liver⸗ pooler„Echo vom Sonntag“ iſt zu leſen, daß die Wie⸗ derherſtellung der zerſtörten Docks begonnen habe, aber täglich durch neue Luftbombardements geſtört würde. Aus dem Artikel iſt weiter die intereſſante Tatſache zu entnehmen, daß in den erſten neun Mo⸗ naten 1940 der Liverpooler geſamte Schiffsverkehr 16,1 Millionen BRT. betragen habe. Nach den amt⸗ lichen Veröffentlichungen der Liverpooler Handels⸗ kammer betrug in den erſten neun Monaten des Jahres 1939 der Liverpooler Schiffswerkehr 33,1 Mil⸗ lionen BRT. Wenn man dieſe weit über 50 p. H. gehende Schrumpfung des Liverpooler Hafenverkehrs betrachtet, dann verſteht man den engliſchen Schrei nach neuem Schiffs raum. *. Die ſpaniſche Preſſe begleitet Sune rs neue Deutſchlandreiſe mit beſonders herzlichen Worten.„ABC“ ſchreibt:„Spaniens Lebensrecht und Spaniens Ehre ſind unlösbar mit Deutſchland und Italien verknüpft. Wir warten auf unſere Stunde glaubensſtark und ſiegesſicher.“ Hauptſchriftletter: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantworklich für Kultur⸗ politik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart.— Handel: i. V. Willy Me r.— Lokaler Teil: 1. V Dr. F. W. Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W. Koch.— Spork: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt:; . V. Dr. F. W. Koch, ſämtliche in Mannheim. S Drucker und Verleger: Neue Mannheimer 1 r. Fritz Bode& Co. Mannheim, R 1, 4/6,— Verantwortlich für Anzeigen und Geſchäftliche Mitteflungen: Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig. * 4 7. %, e, et. 8 Frogen Se bei hem Goftabp de ſach taube ige ein Tecka NN TEE 5 e ene e be 5 * * Mannheim, 19. November. Sonnenuntergang 19. 11. 17.40 Mondaufgang 19. 11. 21.40 Sonnenaufgang 20. 11..44 Monduntergang 20. 11. 12.08 Gyatherbſt Die Tage wollen kürzer werden, Die Nächte ſind dafür recht lang, Und das bringt mancherlei Beſchwerden, Hutlos iſt nicht mehr ſo im Schwang. Es zeigt bereits die tiefen Lagen Das Thermometer ſpät und früh, Tenöre ſtellen ſchon die Kragen Und üben ſtündlich mi— mi— mi Verſchwunden ſind die Sommerſproſſen. Zu Ende iſt's mit dieſer Not, Und doch blickt manche Maid verdroſſen: Ihr Näschen wird ſo peinlich vot! Man dürfte bald ſchon nicht mehr finden, Was Sommers Augenweide war, In Stiefelröhren wird verſchwinden So manches ſchöne Wadenpaar. Der Spätherbſt iſt ſchon halber Winter, Die Vorſchrift will es, daß man friert: Aus Rangen werden Muſterkinder, Die hoffen, daß es ſich rentiert. Die Gattin müht ſich um den Gatten. Mit Eifer Punkt an Punkt ſie fügt. Damit es reicht für zwei Kravatten, Die er— wie ſtets— vom Chriſtkind kriegt. Das Zähneputzen am Abend vor dem Schlafengehen iſt noch wichtiger als am Morgen! Tanz und wieder Tanz im „Palmgarten Brückl“ Eine richtige Tanzinvaſton! Wo fängt man an zu berichten. Es iſt einzuflechten, daß die Zahl der Tänzerinnen wohl groß iſt, die Zahl der gezeigten Tänze auch, aber nicht minder groß iſt ihr Gleichlauf. Ob Tango, langſamer Walzer oder ſonſtwas, alle ſah man gleich in vielfältiger Ausgabe und zumeiſt mit der weiſen Beſchränkung auf die landläufigſten Schritte und Figuren. Laßt Namen ſprechen: Emmy Drexler, nicht unbekannt auf gieſem Podium, ver⸗ fügt ohne Zweifel über die meiſte Technik, die„Ori⸗ ginal Schweſtern Soffner“ machen es ſich akrobatiſch nicht leicht, Little Harwey und Liana lieben die ruhigere Tour und die weitgehendſte Un⸗ abhängigkeit von punkteheiſchenden Spinnſtoffen. Aub Margot Günther hält es mit dem Tanz, wenn auch nur gelegentlich. In der Hauptſache zeigt ſie ihre Sicherheit auf den Rollſchuhen, ihr akrobati⸗ ſches Können und das ihrer gelehrigen Hunde. Dleſe Frau tut ſchon ziemlich. Damit die Frauenabteilung komplett wird, Elly Salero iſt die Anſagerin des Abends. Sie macht das treu und redlich, übertreibt es nicht mit ihrer Berliner Abſtammung und wartet mit einem netten Solo auf. Zwei Männer unter ſopiel Frauen.„Reſch“ nennt ſich der eine und iſt ſeines Zeichens fonglieren⸗ der Clown— die Nummer iſt gefällig, nur könnte ihr eine wirkungsvolle Steigerung in den einzelnen Phaſen nichts ſchaden— der andere Mann hört auf den geläufigen Namen Fritz Fegbeutell Er wird auch diesmal wieder zum Höhepunkt des Abends und es trübt die Freude nicht, daß er auf älteres Rever⸗ toir zurückgreift. Franz Schmitt. Wir gratulieren. Den Tag der vierzigſten Wiederkehr ihrer Eheſchließung feiern am Mittwoch die Eheleute Johann Kohlhepp und Frau Anna, geb. Retzbach, Meerfeldſtraße 37.— Herr Johann Schröder, Kleinfeldſtraße 39, kann am gleichen Tage in erfreulicher Rüſtigkeit ſeinen 89. Geburtstag ſelern.— 70 Jahre alt wird Herr Peter Schwöbel, Maurerpolier i.., R 3, 10a, ſeit 47 Jahren Abon⸗ nent der Neuen Mannheimer Zeitung. Der Weg ins Leben: 12 0 10 0. 5 mt man zu einem Veruf? Die Vorausſetzungen für den richtigen Anſatz jeder einzelnen Arbeitskraft In unſerem erſten Beitrag über Berufswahl und Berufsnachwuchslenkung(Neue Mannheimer Zei⸗ tung Nr. 312 vom 11. November) waren wir davon ausgegangen, daß ſowohl die noch mangelnde Reife und Einſicht des Jugendlichen als auch die ſtaats⸗ politiſchen Notwendigkeiten beim Aufbau der deutſchen Wirtſchaft in vielen Fällen eine ſorg⸗ fältige Ueberprüfung des perſönlichen Entſchluſſes für einen beſtimmten Beruf erfordern. um einerſeits die tatſächlich vorhandenen Fähigkeiten und Son⸗ derbegabungen des Jugendlichen beſtmöglichſt aus⸗ zuwerten, andererſeits aber den dringend gebotenen Ausgleich bei der Beſetzung von Lehrſtellen in „Mangelberufen“ gegenüber dem übermäßigen Zu⸗ ſtvom zu den„Modeberufen“ zu ſchaffen. Als Mode⸗ berufe nannten wir dabei,— um das gewählte Bei⸗ ſpiel aus der aufklärenden Berufsberatung in den Abgangsklaſſen unſerer Schulen beſonders deutlich zu machen. für die Mädchen die Tätigkeit als Büroangeſtellte, für die Jungen den tatſächlich ſehr geschätzten„Stehkragenberuf“ des Kaufmannes, dem ſich in der Praxis jedoch auch die Arbeit in der Metallbranche, der Zug zu Maſchine und Auto ungefähr gleichmäßig ſtark geſellen. Wenn alſo tatſächlich rund neun Zehntel aller Jugendlichen ohne Rückſicht auf ihre wirkliche Ver⸗ anlagung nur ganz beſtimmten, wenigen Mode⸗ berufen zuſtreben, ſo hat das Arbeitsamt fretlich alle Hände voll zu tun, um dieſe Jugendlichen— ge⸗ wiſſermaßen über ihren eigenen und noch dazu über den meiſt viel ſtörriſcheren Kopf der Eltern weg „umzuberaten“ und für weniger gefragte, doch wirt⸗ ſchaftlich vordringlichere Berufe geneigt zu aachen. Da es ſich ſedoch keineswegs nur um die materielle Leiſtung, ſondern um beſtmög⸗ liche Förderung vorhandener Anlagen han⸗ delt, ſo iſt hier ee Prüfung von⸗ uöten. Sie geſchieht im Rahmen einer durch Jahre vor⸗ bereiteten Eignungsfeſtſtellung, die ſich auf drei Hauptpfeiler gutachtlicher Art ſtützt. Als wichtigſte Helferin erſcheint dabei die Schule, in deren Bereich ſich ja das Leben der jun⸗ gen Menſchen his dahin zu einem ganz weſentlichen Teil abſpielte, und die daher durchaus in der Lage ſein muß, über jeden einzelnen der ihr anvertrauten Schüler ſich verantwortlich zu äußern. So erhält denn jeder deutſche Junge und jedes deutſche Mädel, — ob Stadt, ob Land, ob Volks⸗ oder Höhere Schule, — in den Abgangsklaſſen rechtzeitig vor Oſtern eine „Schülerkarte“ des Arbeitsamtes, Abtei⸗ lung Berufsberatung ausgehändigt, die ſtrengſter Amtsverſchwiegenheit unterliegt und die Grundlage für alle kommenden arbeitsamtlichen Maßnahmen bildet. Auf der erſten Seite dieſes vier Sparten umfaſſenden Blattes finden wir 25 Fragen, die vom Jugendlichen ſelbſt auszufüllen ſind. Sie enthalten nicht nur genaue Angaben zur eigenen Perſon, ſon⸗ dern dehnen den Kreis der Betrachtung— immer unter dem Geſichtswinkel der Berufswahl— auch auf Eltern, nächſte Angehörige und allgemeine Le⸗ bensumſtände aus, damit etwa vorhandene generative Begabun⸗ gen, beſtimmte wiederkehrende Berufs⸗ neigungen. Lieblingsbeſchäftigungen und wirtſchaftliche Vorausſetzungen gleich mit 5 feſtgelegt werden können. Zu dieſen perſönlichen Daten kommt maßgeb⸗ lich das Gutachten der Schule, das außer der vorgeſchriebenen Fragebeantwortunag ſtets noch durch ein beſonders eingefügtes, oft ſchon mehr ins Pſy⸗ chologiſche gehendes Urteil des zuſtändigen Lehrers ergänzt wird. Hier tritt die Formung eines klaren, die Berufs wahl fördernden Perſön⸗ lichkeitsbildes nun in aller Deutlichkeit her⸗ Filmrundſchau * Pali: Santuzza Das iſt die verfilmte Ausgabe von„Cavalleria ruſticana“— allerdings ohne die Muſik von Mas⸗ cagni. Dafür iſt ſizilianiſche Volksmuſik eingeſtreut. Die Produzenten mag weniger der Stoff gereizt haben als die ſchöne Möglichkeit, ſizilianiſches Volks⸗ leben in ſeiner ganzen Buntheit aufblenden zu kön⸗ nen. Was denn auch hinreichend geſchehen iſt. Herr⸗ liche Bilder und prächtige Menſchen gibt es zu ſchauen, und jetzt begreift man auch erſt, wie es mit der ſizilianiſchen Bauernehre beſtellt iſt. Es hat bei⸗ nahe antike Größe, wenn Alfio und Turiddu die Vor⸗ Hereitungen zu ihrem Zweikampf treffen. Sie be⸗ handeln ſich gegenſeitig wie echte Edelmänner, oh⸗ wohl einer auf der Strecke bleiben muß. Das kommt Bewegung, friſche Luft, ſchöne Ausſicht Mit dem Schwarzwaldverein in die Pfalz Eine Herbſtwanderfahrt in die ſchöne Pfalz muß jeder Wanderverein unſerer Gegend machen. Und wenn es erſt im November iſt! Und wenn es reg⸗ net zu der Zeit der Abfahrt von Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen! Und wenn die Weinernte in dieſem Jahr auch gegenüber den Vorfahren geringer iſt! Die beſondere Beliebtheit dieſer Herbſt⸗Pfalzwande⸗ rungen zeigte ſich auch diesmal wieder, wo ſich trotz wenia verheißungsvollen Wetters eine ſtattliche Zahl von Wanderfreunden des Schwarzwald⸗ vereins Mannheim⸗ Ludwigshafen ein⸗ gefunden hatte. Ein kurzer Anſtieg führte die Teil⸗ nehmer von Dürkheim aus zum ſog. Flaggen⸗ turm, von wo aus ein umfaſſender Blick über die Rheinebene und über die Rebenhänge und waldigen Anhöhen der Mittelharoͤt möglich iſt. Vorbei am Mundhardter Hof wurde zum Poppental hinabgeſtiegen, und dieſes ein Stück weit durch⸗ wandert. Dann ging es wieder hinauf bis zum Hexenſtein und über den Bergrücken hinunter in das Wachen heimer Tal. Nochmals auf⸗ wärts pandernd wurde die Wachten burg erreicht und anſchließend das hochgelegene Odin stal. Der Bedarf an Bewegung, an friſcher Luft, an ſchinen Ausſichten war damit vorerſt einmal gedeckt. Nach 0 dreiſtündiger Wanderung war der berühmte Wein⸗ ort Forſt erreicht, wo in den ſchönen Räumen des Winzervereins Mittagsraſt gehalten wurde. Da⸗ nach brachte ein 1½ſtündiger Gang mitten durch das Rebengelände die Wanderer nach Dürkheim zurück. Der zuverläſſige Führer dieſer ſchönen Wanderung war Wanderkamerad Dr. Schuch⸗Ludwigs⸗ hafen. Der Wander⸗ und Dietwart Otto Mayer Mannheim hatte unterwegs den Ge⸗ nuß der Wanderung noch dadurch erhöht, daß er bei der Wachtenburg⸗Ruine einen kurzen geſchichtlichen Rückblick über die Schickſale dieſer Burg gab und ſpäter inmitten des weiten Rebgeländes um Forſt⸗ Wachenheim intereſſante Ausführungen über den deutſchen Weinbau im allgemeinen und über die Beſonderheiten der begnadeten Weinlagen der durch⸗ wanderten Gegend machte. Bei der Schlußeinkehr in Dürkheim konnte das unterwegs über Riesling, Spätleſe, Aus leſe, Trockenbeerenleſe uſw. Gehörte auf ſeine Richtigkeit nachgeprüft werden. Die Freude über die ſchöne Wanderung und über den guten Wein ließ alsbald eine vorzügliche Stim⸗ mung aufkommen, ſo daß nicht alle Teilnehmer den um die 7. Abendſtunde abfahrenden OGcg⸗Zug zur Heimfahrt benützten. . kunt uns auferlegt. vor, denn neben Angaben über die eigentlichen Schulleiſtungen treten ſolche über ausgeprägte Fä⸗ higkeiten oder Unfähigkeiten. Neigungen oder Ab⸗ neigungen, über Arbeitsweiſe, Arbeitstempo, Sorg⸗ falt und Ausdauer bei der Arbeit ſowie über beobach⸗ tete Charaktereigenſchaften. die der Berufswahl dienlich ſein können. Schreibt alſo zum Beiſpiel ein Lehrer:„Elſe Schulz iſt vaſch, aber oberflächlich in der Auffaſſung, liebt Arbeit an kleinen Dingen,“ ſo wind man ein ſolches Mädchen bei Zuweiſung einer Lehrſtelle als Verkäuferin nun nicht gerade in ein Möbelgeſchäft ſtecken, ſondern ſie ihrer Neigung entſprechend einem Handarbeitsgeſchäft, einer Kurz⸗ oder Schreibwaren handlung anvertrauen. Neben dieſe geiſtig⸗charakterliche Beurteilung tritt gleichwertig und ſiir die Entſcheidung zum Beruf nicht minder ausſchlaggebend das Gutachten des Geſundheitsamtes, deſſen alljährlich ſeit Schuleintritt vorgenommene Reihenunterſuchungen ſämtlicher Schüler und Schü⸗ lerinnen natürlich überreiches Material ſelbſt für eine ausfühvliche ärztliche Meinungsäußerung bieten. So fragt denn auch das Arbeitsamt hier nicht nur nach dem allgemeinen Entwicklungsverlauf, ſondern bezieht noch viele andere Geſtchtspunkte mit ein, die bei dem Urteil über noch nicht vorhandene, nur be⸗ dingte oder volle Berufs fähigkeit, über die Notwen⸗ digkeit zu weiterer fachärztlicher Begutachtung, zu vorläufiger Schonung oder auch Erholungsfürſorge von Belang ſind. Auch beſtimmte Körper⸗ eigenſchaften, deren Mangel oder Vorhanden⸗ ſein wiederum beſtimmte Berufe ausſchließt oder be⸗ vorzugt, werden hier bereits genau umriſſen: weſſen Sehkraft ſchwach und weſſen Farbentüchtig⸗ keit nicht ausreichend iſt, dem kann man keinerlei „Verkehrsberuf“ wie Eiſenbahner, Uebe rlandfahrer, anraten. Wer ſchon von Hauſe aus nervös iſt oder ein wenig ſchlecht hört, ſoll weder Verkäu⸗ ferin noch Stenotypiſtin werden. Wer bei der ſoge⸗ nannten„Schweißhandprüfung“ duvchfällt, darf ſich nicht ausgerechnet als Modiſtin oder Damen⸗ ſchneiderin oder auch als Feinmechaniker mit empfindlichen Stoffen befaſſen wollen, wo„pappige Hände“ vom Uebel ſind. 1 Haben unn Lehrer und Arzt ihr Urteil ge⸗ ſprochen, ſo kommt ſchließlich völlig unab⸗ hängig von beiden, und deshalb als Er⸗ gänzuna ſo beſonders wertvoll noch die Be⸗ urteilung der ie oder des BDM inzu. Hier wird— auch wenn jede dieſer„Fragekarten zur Berufsberatung“ vom Fähnleinführer oder der Gruppenführerin gegengezeichnet ſein muß— von einer eingehenden pſychologiſchen Auseinanderſetzung natürlich Abſtand genommen, weil das für die jun⸗ gen Menſchen unter ſich eine viel zu ſchwere Be⸗ laſtungsprobe bedeuten würde. Aber Fragen nach Pünktlichkeit, Ordnung, Zuverläſſigkeit im Dienſt, nach kameradſchaftlichem Geiſt, nach Hilfsbereitſchaft und der Fähigkeit zur Unterordnung bieten, be⸗ ſonders als Ergänzung zum Gutachten der Schule, manchen wertvollen Hinweis. Und ebenſo kann der erfahrene Berufsberater auch über die körperliche Ausdauer, die ſportlichen Leiſtungen hier vieles er⸗ fahren, was wiederum im Zuſammenhang mit dem ärztlichen Gutachten des Geſundheitsamtes der Be⸗ rufslenkung zugute kommt. a Nur in Ausnahmefällen, wo dieſe drei Stationen der Eignungsfeſtſtellung nicht gusreichen oder wo von großen Firmen eine beſondere Ausleſe der Anwärter vorgenom⸗ men werden muß, kommt ſchließlich noch eine ausgeſprochene Eignungsunterſuchung in Frage. bei der Oper nicht ſo eindeutig zur Geltung. Sonſt wird man natürlich bei jedem Filmmeter an das Bühnenwerk erinnert, ja, man erwartet ſogar an entſcheidenden Stellen die wohlbekannten Arien. Italieniſche Schauſpieler aus der erſten Re tragen dieſen Film zum Erfolg: Iſa Pola iſt eine herbe Santuzza, die in jeder Geſte merken läßt, daß man mit ihr nicht ſpielen darf, Doris Duranti eine Lola, ebenſo ſchön wie kokett, Leonardo Cor⸗ teſe ein Turiddu ohne Frivolttät, aber mit einem allzu großen Schuß Unreife und Carlo Ninchi ein Prachtkerl von einem Fuhrmann Alfio. Amletto Palermi ſorgte als Spielmeiſter für den Glanz und Schimmer. Der Film iſt ſunchroniſiert. Die ſich daraus ergebenden Schwierigkeiten ſind nicht ganz umgangen. Man hört manchmal Papier, wo man eigentlich eine kräftige Bauernſprache hören wollte. Das Vorprogramm iſt zeitgemäß und nicht ohne Belehrung. Franz Schmitt. l Das Eiſerne Kreuz. Oberarzt Dr. Herbert Fauſt, Mannheim, E 7, 26, erhielt das E. K. 1. Kl. ** Planetarinm. Am Donnerstag, dem 21. No⸗ vember, um 19.45 Uhr, ſpricht Prof. Dr. K. Feur⸗ ſtein im 2. Lichtbildervortrag der Reihe„Die Ent⸗ wicklungsgeſchichte der Materie, des Weltalls und der Erde“ über die Elementarbauſteine der Materie und den Aufbau der Atomkerne. 2 dee m Mιον 8 Det Führer: Das Winterhiifswerk iſt eine gewaltige Bemeinſchaftskundgebung der ſſeimat an⸗ gesichts der gewalligſten undgedungen der ſemeinſchaſt unſerer Front. Die ieimat in zu gleichen Leiſtungen bereit und ge ⸗ willt zu jedem Opfer, das dieſer fiampf um Sein oder Nichtſein, um unſere Ju- Aber auch ſie iſt nicht im alten, liberaliſtiſchen Sinne maſchiniſtert, wird nicht mehr nach den Grundſätzen eines rückſichtsloſen wirtſchaftlichen Konkurrenz⸗ kampfes mit allen Raffineſſen der„Pſychotechnik“ und des Meſſens menſchlicher Arbeit in Diagrammen vorgenommen, ſondern ſoll auf erweiterter Grund⸗ lage lediglich aus objektiver Erforſchung der Geſamtperſönlichkeit eines ugend⸗ lichen ſeinen Arbeitstyp und ſeine Arbeits⸗ weiſe ermitteln, um ihn daraufhin dann beſtmög⸗ lich und ſeiner wirklichen Berufseignung gemäß ein⸗ zuſetzen. So wirken viele Faktoren zuſammen, um den Menſchen, dieſen koſtbarſten Beſitz des Staates, vor jeder ungeſunden, der Wirtſchaft wie ihm ſelbſt ab⸗ träglichen Berufswahl zu ſchützen. Denn der Menſch iſt keine Ware, die einfach marktmäßig angeboten und lediglich nach dem Nützlichkeitsprinzip von Angebot und Nachfrage verſchliſſen werden darf. Er iſt Herr ſeiner eigenen Wünſche und Entſchlüſſe aber auch nur im Sinne jener höheren, sittlich bedingten Wiſſensfreiheit, deren letzte Zielrichtung im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staate Mitarbeit am großen Werk der Volksgemeinſchaft ſein muß. M. S. — Blick auf Ludwigshafen Neue Wege zur beruflichen Fortbildung der JG⸗Ar⸗ beiter. Das Werk Ludwigshafen⸗Oppan der Ich⸗Farben richtet ſeit Jahren ſein beſonderes Augenmerk auf die berufliche Fortbildung ſeines Nachwuchſes. Die Leitung des Werkes hat nunmehr auch ein betriebliches Berufs⸗ erziehungswerk ins Leben gerufen, das auch den erwach⸗ ſenen Gefolgſchaftsmitgltedern eine berufliche Fortbildung ermöglicht. Die Teilnahme au dieſem betrieblichen Berufs⸗ erziehungswerk iſt freiwillig. Die Uebungen werden von Werkskameraden durchgeführt, und zwar nach Richtlinien, oͤte von der DA, Amt für Betriebsführung und Betriebs⸗ erziehung, gegeben wurden. Ein Schwer- und ein Leichtverletzter. Die Kreuzung Ludwig und Oggersheimer Straße war in den Nachmit⸗ tags ſtunden des Montag der Schauplatz eines ſchweren Ver⸗ kehrsunfſalls. Ein Radfahrer wollte dort vor einem in Richtung Bahnhof fahrenden Omnibus aus der Oggers⸗ heimer Straße in die Luswigſtraße einbiegen. Er wurde dabei von dem Omnibus erfaßt und eine Strecke weit mit⸗ geſchleift. Mit einem Bruch des Schlüſſelbeins, des Schul terblatts und mit ſchweren Verletzungen an beiden Kuten mußte der Radfahrer ſeine Unporſichtigkeit und ſeine über⸗ mäßige Eile bezahlen. In ſchwerverletztem Zuſtand wurde er ins Krankenhaus eingeliefert.— Bei einem Zuſammen⸗ ſtoß im Stadtteil Mundenheim zwiſchen einem Lieferwagen und einem Leichtkraftrad wurde der Lenker des Leicht⸗ kraftrades leicht verletzt. l Betrunkener Motorrabfahrer. Daß das Trinken von Alkohol und das Fahren mit Motorfahrzeugen zwei Dinge ſind, die unter allen Umſtänden auseinanderzuhalten ſind, mußte jetzt ein Ludwigshafener Motorradfahrer erfahren. In betrunkenem Zuſtand war er mit ſeiner Maſchine durch die Stadt gegondelt, verlor am Oſtmarkplatz die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, fuhr über den Ranoſtein auf den Gehſteig und verletzte dobel zwei Perſonen. Die Poltzei, die ſchnell zur Stelle war, nahm den gewiſſenloſen Fahr auf der Stelle feſt. Gefährliches Frauenzimmer kommt ins Konzentrations⸗ lager. Eine für die Volksgemeinſchaft und die Volksgefund⸗ heit gefährliche Frauensperſon iſt die 68 Jahre alte Anna Maria Schmitt geb. Keller, zuletzt wohnhaft in der Kanal⸗ ſtraße 90 in Ludwigshafen. Bet ihr handelt es ſich um eine Berufsperbrecherin ſchlimmſter und gefährlichſter Sorte, die bis jetzt viermal wegen vollendeter und einmal wegen verſuchter Abtreibung erheblich vorbeſtraft iſt. Nach Verbüßung einer längeren Gefängnisſtrafe wurde die Un⸗ verbeſſerliche jetzt im Intereſſe der Allgemeinheit in poli⸗ zeiliche Vorbeugungshaft genommen und in ein Konzen⸗ 1 * — —— —— e 5 2 Kleinanzeigen in d. „Neuen Mannheimer a bewährte ittler auf allen Heidelberger Querſchnftt Die Jahresfeier der NSch„Kraſt durch Freude“ wurde mit einer Aufführung von Beethovens„Neunter“ feſtlich begangen. Zu Beginn der Feier ſprach der Kreisleiter über Arbeit und Aufgabe der NSch„Kraft durch Freude“. An die Guinea⸗Küſte führte ein vom Reichskolonſalbund zuſammen mit der Auslandsabteilung und dem Ged⸗ graphiſchen Inſtitut der Univerſität veranſtalteter Vortrag von Prof. Dr. Mecking⸗Hamburg über„Die weſtafrika⸗ niſchen Tropenkolonien von Liberia bis Kamerun.“. Er ſtellte in ſeſſelnder Ueberſicht die beſondere Entwicklung der Länder am Golf von Guinea, wo— beginnend durch Por⸗ tugieſen, Engländer und Holländer— jahrhundertelang die Erſt im letzten Jahrhundert Ausbeutung herrſchte, dar. folgte dann die wirtſchaftliche Auswertung wertvoller Er⸗ zeugniſſe: Palmöl, Kakao, Kautſchuk, Bananen, edle Hölzer. Die Einzeldarſtellung wurde ergänzt durch Lichtbilder mit Städtebildern, Marktſzenen, Straßen⸗ und Lanoſchafts⸗ anſichten, ſo insbeſondere von Duala, Lagos, Akra, Abidjan, Monrovia und Freetown. 5 Den 75. Geburtstag ſeiert Suſanna Lauer Witwe, Kirchheim, Hegenichſtraße, und Karl Rohrmann, Rohrbach; den 78. Hugs Reiher, Brückenſtraße, und Mathias Buſch, Alte Bergheimer Straße. JS 4 oed l gtap 77 74 s 2488 5 . Bereits in unſerer letzten Betrachtung haben wir bauon geſprochen, daß ſich die Gruppe Mitte mit ren ausgeglichenen Spitzenmannſchaften noch über⸗ aus beiße Kämpfe um die Tabellenvormacht liefern wird und gerade der letzte Spieltag war mit ſeinen Ergebniſſen: Ladenburg— Wallſtadt:2 Heddesheim— Viernheim 11 Poſt— Rheinau:1 Kurpfalz— 1846(ausgefallen) ganz dazu auserſehen. hierfür den ſchlagenden Be⸗ weis zu liefern. Auf der ganzen Linie mußten die Spitzenreiter Punkte laſſen. und wenn auch die Ta⸗ belle keine ſonderlichen Verſchiebungen erfahren hat, ſo läßt doch der Ablauf der weiteren Runden noch allerhand Ueberraſchungen erwarten. Die Favoriten ſcheinen gerade in der ſtark beſetzten Gruppe Mitte längſt nicht die überlegene Rolle ſpielen zu können, und ſchließlich kennt man ſich ja auch zu gut. So war es jedenfalls beim Spiel in Laden⸗ burg, wo Wallſtadt ſchärfſtemm Widerſtand be⸗ gegnete. Die Ladenburger kamen flott ins Spiel und führten bereits nach knapp einer Viertelſtunde mit:0. Dem Führungstreffer aus einem Gedränge ſchloß ſich eine weitere erfolgreiche Aktion des Halb⸗ rechten an, und damit waren die Wallſtädter ſchon ſtark aus dem Konzept geraten. Man konnte zwar bis zur Pauſe einen Treffer aufholen, aber Laden⸗ burg war doch ſtark genug, das Spiel in der Hand zu behalten. Der zweite Teil brachte ein weiteres Tor durch den Mittelſtürmer, während Wallſtadt ſchließlich ſein zweites Tor nur unter gütiger Mit⸗ hilfe der Ladenburger zuſtande brachte. Ebenfalls alte Bekannte begegneten ſich auf dem Poſtplatz, wo Rheinau Federn laſſen mußte. Bet Halbzeit hieß es noch:0 für Rheinau, aber die Poſtler operierten im zweiten Teil weit glücklicher und brachten am Ende— wenn auch nur knapp— ihren erſten Sieg zu Wege. Die dritte Ueberraſchung war in Heddesheim fällig, aber der Punktgewinn der Viernheimer war keinesfalls unverdient. Den Führungstreffer der Heſſen glich nach der Pauſe Keller für Heddes⸗ heim aus, während alle weiteren Bemühungen ent⸗ weder an den aufmerkſamen Deckungen haften, oder in den aufgeweichten Spielfeldern ſtecken blieben. Die Tabelle zeigt folgendes Bild:. Vereine Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte Heddesheim 6 5 1 0 2318 111 Rheinau 4 4 90 2 22711:4 Wallſtadt t 3 2 2 27:13:6 Bopp und Reuther 6 3 1 2 16•11:5 Ladenburg 6 3 0 8 14:16 6·6 Poſt⸗SpV 5 1 1 3.16 827 TW 1846 5 1 0 4 6˙27 28 TV Viernheim 4 0 2 2 714 2 6 Kurpfalz Neckarau 3 0 1 7 6˙11¹ 1˙5 Die Staffel Nord(Bergſtraße) ſtartete bereits zur Rückrunde und zwar mit dem einzigen Treffen: Lützelſachſen— Leutershauſen:5, mit dem Leu⸗ tershauſen klar an die Spitze der Tabelle gerückt iſt. In der Staffel Süd beginnen die Rückſpiele am kommenden Sonntag, die folgendes Programm in Viernheim— Wallſtadt Bopp& Reuther— Kurpfalz Rheinau— Heddesheim der Staffel Mitte bringen wird: Die Paarungensder Staffeln Nord und Süd wer⸗ den wir noch nachtragen. Die Spiele der 1. Syſelklaſſe sed Staffel 2 1 Die Spiele der Staffel 2 brachten am Sonntag folgende Ergepniſſe: Plankſtadt— Rohrbach:1 Union Heidelberg— Eppelheim 118 Sandhauſen— Neulußheim 50 Kirchheim— Walldorf:1 05 Heidelberg— Oftersheim:0 Hockenheim— Eberbach 15:0 Plankſtadt war am Sonntag beſonders ſchußfren⸗ dig aufgelegt, Rohrbach wurde:1 überfahren. Plank⸗ ſtadt führt weiter die Tabelle an. Rohrbach rutſchte einen Platz nach unten. e heſtegte non Heidelberg 3 und ſetzte ſich auf den zweiten Tabellenplatz, Union Heidel⸗ berg hommt vom drittletzten Platz nicht weg. Sandhauſen gewann überraſchend klar gegen Neulußheim. Ein:0⸗Sieg über Neulußheim will l etwas heißen. Sandhauſen hat durch dieſen Sieg den uſchluß an die Spitzengruppe hergeſtellt, Neulußheim iſt durch dieſe neuerliche Niederlage etwas zurückgefallen. Walldorf verlor gegen Kirchheim klar 11:4 und muß vorerſt am Ende bleiben, Kirchheim hat ſich etwas vorgeſchoben. 05 Heidelberg konnte Oftersheim 20 be⸗ ſiegen ung ſeine Lage verbeſſern, Oftersheim fiel hinter Heidelberg zurück. 0 Einen Bombenſieg von 150 holte ſich Hockenheim Hockenheim über Eberbach. hat durch dieſen Spielklaſſe 2 Mannheim Spitzenreiter laſſen Punkte Sieg lediglich ſein Torverhältnis poſitiv gestartet. Eberbach bildet nach wie vor das Eude der Tabelle. Gereine Sptele gew. unent. verl. Tore Punkte Plankſtadt 8 6 1 1 40.14 18:3 Eppelheim 8 5 1 2 29:11 115 Sandhauſen 7 4 2 1 19:7 10²4 Neulußheim 7 4 5 2 26˙15.5 5 Heidelberg 7 8 8 1 1113 9˙5 Oftersheim 8 4 1 3 28:21:7 Schwetzingen 7 4 0 3 22˙21:6 Kirchheim 7 4 0 3 1514 8⁰6 Rohrbach 7 2 2 8 19:26:8 Hockenheim 1 2 2 4 25:1:10 Union Heidelberg 7 1 1 1:11 Walldorf 7—— 0 6 12.83 212 Eberbach 8 1 0 7 12:58 2·¹⁴ Hallenſportſeſt des TW 1846 Mannheim An dem Hallenſportfeſt des Tu 46 Maunheim, das am Samstagabend in der Turnhalle des TW 46 ausgetragen wurde, nahmen 130 Perſonen teil. Es gab Bas ketball⸗ ſpiele und leichtathletiſche Kömpfe, bei teilweiſe recht guten Leiſtungen. Vereinsführer Karl Groß ſprach die Begrüßungsworte. Die Leitung batte Mehrkampfwart Döring. Die Ergebniſſe: Basketballſpiele: Iſolation— Reichsbahn 12:4; Mannheim 1846— Reichs. 11:4; 1846— Iſolation 18:11; Hallenſportfeſtſieger: WQ Mannheim 1840 Fran on: TV Mannheim 1846 A— B 41. Leichtathletik. Dreikämpfe. Mäuner(Weitſprung, 35 Meter, Kugel): 1. Unteroffizier Blum(1846) 17863 Punkte; 2. Gefreiter Hane(1840) 1764.5 Punkte; 3. Hugo Rüger (1846) 1687,2 Punkte.— Jugend(Weitſprung, 88 Meter, Kugel), zwölf Teilnehmer: 1. Gerſtner(1846) 2418,5.; Pauli(1846) 2363,4 Punkte; 3. Waſſermann(1846) 293,4 Punkte.— Frauen:(Weitſprung aus dem Stand, 85 Mtr., Kugel); 1. Frau Ranft(TB Germania] 188 Punkte; 2. D. Klein(1846) 182 Kunkte; R. Bäurle(1846) 159,5 Punkte. Alte Herren(35 Meter, Weitſprung aus dem Stand, Steinſtoßen), 32 bis 40 Jahre: 1. Maas(1846) 2203.; 2 Weichert(Bf) 1877 Punkte; 8. Hammann(1846) 172,5 Punkte; 40 bis 50 Jahre: 1. Hartmann(1846) 1941/5.; fher 50 Jahre: 1. Bäurle(1846) 18025 Punkte; Reffert (1846) 14475 Punkte. Frauen. Einzelkämpfe: 85⸗Meter⸗Lauf: 1. Frau Ranft (Germania) 4,6 Sekunden; Weitſprung aus dem Stand: 1. Frau Ranft(Germania].22 Meter; Kugelſtoßen: 1. R. Bäurle(1846) 9,36 Meter; Ballweitwerſen(Einwurf) 1. Frau Hoffmann(1846) 14,30 Meter. Männliche Jugend: 35⸗Meter⸗Lauf: 1. Pauli(1846) 4 Sekunden; Weitſprung: 1. Pauli(1846) 6,20 Meter; Kugelſtoßen: 1. Gerſtner(1846) 12,65 Meter; Hochſprung: 1. Gerſtnerx(1846) 1,73 Meter; Zehnmalzweirundenſtaſſel: 1. 1846er Sportjugend knapß vor der 1846er Fußball⸗ jugend. Männer. Einzelkämpfe: 95⸗Meter Lauf: Hugo Rüger (1846) 4,2 Sekunden; Weitſprung: Hugo Rüger(1846) 6,29 Meter; Kugelſtoßen: Unteroffizier Blum(1846) 11,47 Mtr.; Hochſprung: Hockenberger(1846) 1,68 Meter. Prüſungskämpfe des Turnernachwuchſes Am Samstag und Sonntag wurde die„Turnerfugend der Bereiche Südweſt, Baden, Bayern, Mittelrhein, Oſt⸗ mark und Württemberg in einem Lehrgang in Bad Cannſtatt geprüft. Dem Prüfungsturnen wohnte auch Reichsmännerturnwart Martin Schneider bei. Es wurden durchweg gute Leiſtungen gezeigt. Der Monn⸗ heimer Richard Mücklich( 48] kam auf den 11. Platz. Die Ergebniſſe: 1. Helmut Ban tz⸗Speyer 189,25 Punkte; 2. Jakob Kiefer⸗Bad Kreuznach 189; 3. Theo Wied⸗ TS Mlinſter 185; 4. Erich Wied⸗ TSV Münſter 183; 5. Hanz Minder⸗ Göggingen 182; 6. Ludwig Herrmann⸗Wies baden 175½51 7. Georg Böhm⸗München 173,25; 8. Karl Mickey⸗ DS; Fried⸗ richshafen 178; 9. Fritz Haug⸗Untertürkheim 1715; 10. Ludwig Erhard⸗Augsburg 171,5; 11. Richard Mück ⸗ lich⸗ Mannheim 171; 12. Anton Kaiſer⸗Gießen 169,75; 13. Karl Bleibinhaus⸗München 166,25; 14. Wilhelm Lau⸗ mer Straubing 165,75, 15. Albert Steiole⸗Hüttlingen 164,75; 16.- Adolf Doßler⸗Würzburg 164,5, 17. Heinz Ba ſch⸗ nagel⸗Karlsruhe 161; 18. Ru d. Kohlhaas⸗Mann⸗ heim 160,75; 18. Helmut Reiſendörſer⸗Würzburg 160,75; 19. Karl Nutzenber ger⸗ Heidelberg 159,25; 19. Wilhelm Maier⸗Nürtingen 153,5; 20. Otto Greiner⸗Lu wigshafen 157,25; 23. Karl Joggerſt⸗Villingen 153,5. 55 Willi Wandel⸗Untertürkheim 153; 26. Willi Botta⸗T SV Münſter 152; 29. Rudolf Ertel⸗Villingen 18,5; 34. Geb⸗ hard Ewadinger⸗Villingen 141; 42. Fritz Eſſig⸗Villingen 134 Punkte. Winkler ⸗Mannheim beim Länderkampf gegen Finnland Zu den am 24. November 1940 ſtattfindenden Länder⸗ kampf auf Internationaler Bahn zwiſchen Deutſchland und Finnland hat das Fachmt Kegeln im NSR unſeren Ver⸗ einsſthrer und Zweiten in der Deutſchen Metſterſchaft in die Deutſche Mannſchaft berufen. Peter Winkler, der ſchon jahrelang mit an der Spitze der J⸗Bahn⸗Kegler ſteht und gerade vor einigen Tagen wieder mit Vorſprung die Mannheimer Stadtmeiſterſchaft ſich errang, gewann 1939 den Länderkampf gegen Schweden in Schweden als Schlußſtarter dieſes ſchweren Treffens und holte ſich im Frühahr 1940 abermals in Halle den zweiten Platz in der Deutſchen Meiſterſchaft. d⸗ HANDELS- Und WI RIsehlkITs-ZEITUuke Fee eee Weiſere Kurssſeigerungen aqa n den Akflenmärkien 7 Berlin, 190. Nobember. Bet teilweiſe recht lebhaften Umſätzen war die Kurs⸗ bewegung an den Aktienmärkten auch am Dienstag teils nach oben gerichtet. Von der Bankenkundſchaft und vom Berufshondel lagen umfangreiche Kaufaufträge vor, die das aus Gewinnmitnahmen ſtammende Material laufend aufnahmen. Die Kursgewinne erſtreckten ſich über ſämtliche Marktgebiete. Am Montanmarkt ermäßigten ſich Harpener um 2 v. H. Andererſeits wurden Mannes maun um 1,25, Vereinigte Stahlwerke um 2 und Hoeſch um.28 v. H. höher bewertet. Am Braunkohlenaktienmarkt ſtanden Ilſe⸗Genuß⸗Scheine mit plus 2 und Bubiag mit plus 4 v. H. im Vordergrunde. Von Kaliaktien befeſtigten ſich Wintershall um 1 und Salzdetfurth um 3 p. H. Am Markt der chemiſchen Papiere kamen Schering um 1 v.., Rütgers und Farben um 2 v. H. böher an, wodurch letztere bei einem Umſatz von einer Vier⸗ tel Million einen Stand von 203 erreichten. In Elektro- und Verſorgungswerten erzielten Deutſche Ablonten 198, RW mit plus 1,50, Thüringer Gas mit plus 2,50 und Ec Schleſien mit plus 3 v. H. die größten Steigerungen. Siemens, die am Vortage keine variable Notiz erhielten, wurden mit 288 bewertet und lagen damit gegen die Kaſſanotiz unverändert. Siemens⸗Vorzuge büß⸗ ten 2 v. H. ein. Bekula gaben 1/50 v. H. her. Sehr feſt tendierten Autowerte, von denen Daimler 2 und BM 3 v. H. gewannen. Bei den Maſchinenbaufabriken ſtanden Deutſche Waffen mit plus 3,50 und Berliner Maſchinen mit plus.50 v. H. im Vordergrunde. Zu erwähnen ſind noch Dierig und Conti⸗Gummi mit je plus 3 v.., All⸗ gemeine Lokal- und Kraft, Eiſenbahnverkehr und Dortmun⸗ der Union mit je plus 2, Berger mit plus 1,75 und Holz⸗ mann mit plus 1,50, ferner Süddeutſche Zucker mit plus 1,25 und Deutſcher Eiſenhandel mit plus 1 v. Nüũck⸗ gängig waren Stöhr mit 1 v. H. und Metallgefellſchaft um 2,50 v. H. wovon letztere alsbald 1,25 v. H. wieder herein⸗ bringen konnten. Akkumulatoren und Rhein Braun er⸗ zielten vorerſt keine Notiz, da Hieſe mangels Angebot aus⸗ geſetzt wurden. Von variablen Renten ſetzten Reichsaltbeſitz mit 154,50 gegen 154,25 ein ung notierten ſpäter 15476. Steuergutſcheine 1 nannte man 107,50. 1 Geld- und Devisenmarki 18 November 1940 Diskont Relehsbank.8. Lombard.5. Privat.28 v. H. Amtlich in Ruf tar] ZI Geldſ Brel] Amtlich in fur Tür Z Geld] Briet Aegypten 1 äg. PfId“— 9,890 9,910] Jugoslaw 100 Pin 5 5,604 5,616 Afgbanistani0Af s— 18,79 18,83] Kanada 1 kan. Boll“ 2,099 2,102 Argentin 1-Peso— 0, 0,592 Cettland. 100 Lata 8½ 48,75 48,85 Austral. 1 aust. Pd“— 7. 77028 Litauen 100 Litas— 41.84 42.52 Belgien 100 Belga 4 f 40% 4] Euxemb. 100 lux Fr— 5,910 10,01 Brasilien 1 Milreis— 9,182 Neuseel. 1 neus Pfd'— 79,12 79,28 Br Indien 100 Rup“ 74.82 Norwegen 100 Kr 38¼ 56,76 56,89 Bulgarien 100 Leva 6 3,053 Portugal io Escude 4½ 10,04 10,06 Dänemark 100 Kr. 4 48,91 Rumänien 100 Lei 3%.. England 1 eng. Pd“ 2 9,010 Schweden 100 Kr 2½ 59,46 59,58 Estland 100 est Er 4% 92.44 62.56 Schweiz 100 Er 1473 5789 58,07 Finnland 100 flu. M 4 5,070 Slowakei 100 8. Kr 5.591.609 Frankreich 100 Fr“ 2 5,611 Spanien i00Peseten 23,56 23,60 Criechenl. 100 Dra 6 2,148 2,152 Südafr. Un. 1 8. Pfd' 9,890 9,910 Holland 100 Gulden 2 132,88 182,87 Turkei 1 türk. Pfd 4.970.982 Iran. 100 Rials— 14,59 14,1 Ungarn 100 Peng 4. Island 100 isl. Kr%, 39,50 CJruguay 1-Peso— 0,970 0,972 Italien.. 100 Lire 4½ 18.09 13,110.S. A.. 1 Dollar 1 2488.502 Japan... 1 Len 3% 0,581 0,587 Die mit einem?“ versehenen Kurse nden nur im innerdeutschen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Berlin, 19. November. Am Geldmarkt blieb Blanko⸗ tagesgeld mit 1,75 bis 2 v. H. unverändert. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken mit 58,02. Erzeugerhõchsſpreise fur Obsi und Gemũse Für das Gebiet der Landesbauernſchaft Baden ſind mit Wirkung vom 13. November 1940 folgende Erseugerhöchſtpreiſe feſtgeſetzt: 1 ——— A. Gemüſepreiſe (Je 500 Gramm): Spinat 10 Pfg.; Kopfſalat Güte⸗ klaſſe A Stück 7 Pfg.; Endivienſalat Mindeſtgewicht 500 Gr. Stück 6 Pfg.; Mindeſtgewicht 300 Gr. Stück 5 Pfg.; unter 300 Gr. Stück 4 Pfg.; Feldſalat, klein⸗ blätt., geputzt 50 Pfg.; ungeputzt 30 Pfg.; Rettiche (Glasware) gebunden, Güteklaſſe A, 4 bis 5 Stück Größe J 10 Pfg. je Bund; Rettiche(Glasware) große, 8 Pfg. je Stück; Rettiche(Freiland) große, 6 Pfg. je Stück; Karotten mit Laub, gebündelt, 15 Stück; Pariſer große, nicht unter 20 Mm. Durchmeſſer, 10 Stück je Bund 7 Pfg.; Wirſing 4,5 Pfg.; Weiß⸗ kohl, kleine ſeſte Köpfe(Friſchmarktwareſ 3 Pfg.; Weißkohl(Einſchneidewareſ 2,50 Mark je 50 Kg.; Roſenkohl 18 Pfg.; Tomaten(inländ.), Freiland, 12 Pfg.; Sellerie ohne Laub, 9 Pag.; mit Laub Größe J Mindeſtquerdurchmeſſer 10 Zim. 14 Pfg.; Größe II, Mindeſtquerdurchmeſſer 8 Ztm., 12 Pfg.; Größe III, Mindeſtquerdurchmeſſer 5 Itm. 8 Pfg.: Lauch 12 Pfg.; Meerrettich Größe 1 34 Pfg.; Größe II 30 Pfg.; Größe III 24 Pfg.; Größe IV 18 Pfg.; Pfifferlinge 30 Pfg. B. Obſtpreiſe Je 500 Gramm): Aepfel und Birnen nach der unten abgedruckten Sonderanordnung. Schüt⸗ teläpfel 5,30 Mark je 50 Kilo; Moſtbirnen 4 Mark je 50 Kilo; Fallobſt 3,5 Pf; Brennzwetſchgenmaiſche 9,50 Mark je 50 Kilo; Walnüſſe 38 Pf. Die Erzeugerpreiſe gelten, ſoweit nichts anderes angeoroͤnet iſt, für Waren der Güteklaſſe A. Für VOR HANS GUNTRHER 22 „Ich könnte heute ſagen“, erklärte Bernd Gilde⸗ meiſter noch,„ich habe die Sache damals verſchlampt, und ſo muß das alles gekommen ſein. Aber ich ſage das nicht, weil ich genau weiß, daß ich die Akte nicht verlegt habe. Herr Oberamtsrichter Nienhaus hat ſte mir eines Morgens übergeben Ich habe ſie ver⸗ mutlich auf meinen Tiſch gelegt und dann eben— völlig vergeſſen. Erſt als man mich nach Wochen danach fragte, iſt mir die Sache wieder eingefallen. Ich habe überall nachgeſucht und nirgends etwas ge⸗ funden. Daß die Akte in einem meiner Kommen⸗ tare liegen könnte— auf dieſen Gedanken allerdingg wäre ich nicht gekommen. Auf welche Weiſe ſie von meinem Tiſch verſchwinden konnte, iſt mir rätſel⸗ haft. Ich weiß es nicht. Hätte ich aber die Abſicht gehabt, das Aktenſtück zu unterſchlagen, dann wäre ich wohl nicht ſo unvorſichtig geweſen, es in das erſte beſte Buch zu legen. Außerdem hätte ich es dann, als man mir derartig zuſetzte,„wieder fin⸗ den“ können. Hatte doch nach der Entdeckung nicht einmal Fräulein Nienhaus mehr einen Nutzen da⸗ von. Im übrigen— und darauf möchte ich mit aller Entſchiedenheit hinweiſen— iſt es wohl un⸗ ſinnig anzunehmen, ich würde lumpiger zehn Mark wegen eine derartige Straftat begehen.“ „Ihre Art zu argumentieren wirkt nicht über⸗ zeugend“, erwiderte kühl der Vorſitzende.„Gerade Sie müßten das beurteilen können. Alles, was Sie da vorbringen, ſpricht in gleicher Weiſe gegen Sie. Einen Dieb, der ſeine Einbruchswerkzeuge offen herumliegen läßt und behauptet, ſchon dieſer Um⸗ ſtand beweiſe, daß er niemals ernſtlich beabſichtigt habe, von ihnen Gebrauch zu machen, würde man auslachen. Nicht, wag Sie ſich bei der Sache gedacht haben oder was Sie hätten tun oder unterlaſſen können, ſteht zur Diskuſſion. Einzig die Frage, was Sie getan haben, intereſſiert hier. Und dieſe Frage wird die Verhandlung, mit der wir nunmehr beginnen, reſtlos klären. Ich bitte die Zeugen, den Saal zu verlaſſen. Sie werden dann einzeln wieder aufgerufen.— Auch Sie, Frau Waſſerfall, muß ich erſuchen, ſich vorläu⸗ fig draußen aufzuhalten, da Sie gegebenenfalls als Zeugin gehört werden ſollen.“ Die kleine alte Frau„Präſident“ hatte ſchon die ganze Zeit verſucht, ſich Gehör zu verſchaffen. Wie eine eifrige Schülerin in der Klaſſe ſtreckte ſie den Finger, und jetzt, da ſie aufgerufen wurde, folgte ſie nicht ſoſort den geladenen Zeugen, die langſam hinausgingen, ſondern ſchritt, den Regenſchirm vor ſich hertragend zum Richtertiſch und machte etwas wie einen Knicks. Einen regelrechten artigen Knicks. Eine Miſchung zwiſchen einem Hofknicks und einem Knicks bei der„Frangçaiſe“, die ſie in ihrer Jugend getanzt hatte. Es wirkte rührend und komiſch zu⸗ gleich. „Ich danke dem Hohen Gerichtshof für die Gute, mich vornehmen zu wollen. Darf ich noch etwas ſagen?“ „Was gibt es denn noch?— Bitte!“ „Ich möchte an den Hohen Gerichtshof die Bitte richten, auch Frau Oberamtsrichter Nienhaus zu Ihen Landespräſtdent Zicken rath ſtutzte,„Warum haben Sie das alles nicht viel früher vorgebracht?“ fragte er ungeduldig. „Weil mein Schwiegerſohn erſt geſtern abend dieſes Papier fand.“ Frau„Präſident“ Waſſerfall hob bedeutungsvoll den Schirm.„Sehen Sie, Hoher Gerichtshof— da erſt ſind mir die Augen aufgegan⸗ gen. Mit einem Schlag iſt mir klargeworden, wle alles zuſammenhängt. Glauben Sie mir, Herr Prä⸗ dent, Bernd iſt zwar nicht mein leibliches Enkel⸗ kind— aber er iſt trotzdem ein guter Junge. Ein bißchen leichtſtnnig vielleicht. Doch ehrlich iſt er, und er tut ſo etwas nicht. Wenn er ſagt, er hat es nicht getan dann hat er es auch nicht getan. Er war als Kind ein böſer Lausbub. Ein bitterböſer Laus⸗ bub! Hat viel angeſtellt und uns allen oft Sorge gemacht. Aber ſehen Sie, Herr Präſident— gelogen hat er nie. Niemals. Er hat immer die Wahrheit geſagt. Wenn er noch ſo ungezogen war. Und des⸗ halb weiß ich ganz beſtimmt, daß er auch diesmal nicht gelogen hat. Es iſt ſogar ſehr gut, daß ſich das Aktenpapierchen jetzt aufgefunden hat. Nun wird die Wahrheit an den Tag kommen. Wenn Frau Oberamtsrichter Nienhaus erſt hier vor Gericht ſteht, wird ſie ſagen müſſen, was ſie weiß. Und dann wird ſich ja herausſtellen, wie dag Papierchen in Bernds diches Buch gerutſcht iſt.“ Oberamtsrichter Nienhaus war an der Tür ſtehen⸗ geblieben. Zunächſt verwundert, dann ärgerlich und mit einer Unmutsfalte auf der Stirn hatte er Frau„Präſident“ Waſſerfalls Erklärungen mit an⸗ gehört. Langſam kam er zurück. „Herr Vorſitzender“, forderte er erregt,„ſch möchte Sie bitten, meine Frau und mich vor dieſer ungeheuerlichen Verleumdung in Schutz zu nehmen. Es iſt mir rätſelhaft, was meine Frau mit dieſer Sache zu tun haben ſoll.“ „Manches iſt Ihnen rätſelhaft, Herr Oberamts⸗ richter“, meinte Frau„Präſident“ Waſſerfall vielſa⸗ gend.„Aber daß Ihre Frau die eigene Tochter ebenſo haßt wie die Gildemeiſters und mit allen Mitteln zu hintertreiben verſucht, daß aug Bernd und Edith ein Paar wird, wiſſen nicht nur Sie— die ganze Stadt weiß es. Und da könnte es doch inn „Schweigen Sie!“ unterbrach ſie der Vorſitzende ſcharf.„Das ſind Dinge, die nicht hierhergehören. Im übrigen haben Sie ſpäter ausreichend Gelegen⸗ heit, ſich zu allen Punkten, ſoweit ſte die Anklage be⸗ treffen, zu erklären.— Bitte, Herr Oberſtaatsan⸗ walt?“ „Die Ausführungen von Frau Waſſerfall ſind unerheblich und für die Entſcheidung völlig bedeu⸗ tungslos“, erklärte Doktor Hoffmann.„Ich bitte das Gericht daher davon abzuſehen, ſie oder Frau Nienhaus als Zeugin zu hören.“ „ 4% Pfalz Hypo Bank Waren geringerer Güteklaſſen und für unſortierte re ermäßigen ſich die Höchſtpreiſe entſprechend der Wertminderung, mindeſtens aber um 20 v.. Bei der Abgabe von Einſchneidekraut vom Er⸗ zeuger an den Verbraucher in Mengen von 25 Kilo und mehr darf ein Zuſchlaa von höchſtens 30 v. H. und bei Abgabe in Mengen unter 20 Kilo ein Zu⸗ ſchlag von höchſtens 40 v. H. berechnet werden. In den geſchloſſenen Anbaugebieten darf Brenn⸗ zwetſchgenmaiſche nur nach Gewicht und über die Be⸗ girksabgabeſtelle oder deren Sammelſtelle gekauft werden. Die Erzeuger in diefen Gebieten müſſen die Brenntzwetſchenmaiſche der Bezirksabgabeſtelle oder deren Sammelſtellen anliefern. Der Han⸗ dem und die Brennereien haben ihren Bedarf bei der Bezirksabgabeſtelle und deren Sammel⸗ ſtellen zu decken. Es iſt den Brennereien und dem Handel verboten, in dieſen Gebieten unmittelbar vom Erzeuger zu kaufen. Verſtöße gegen die vorſtehend aufgeführten Er⸗ deutgerhöchſtpreiſe werden geahndet. Flachs und Hanf in den Beſtellungsplänen für 1941 In den Beſtellungsplänen ſollte ſchon fetzt die Anbau⸗ fläche für Faſerpflanzen im Jahr 1941 berückſichtigt werden. Der Reichsnährſtand beabſichtigt, den Flachs⸗ und nament⸗ lich Hanfanboau in der kommenden Ausſaatzeit, wenn irgend möglich, noch auszudehnen. Neben Flachs ſpielt ja auch der Hanf in der deutſchen Faſerwirtſchaft eine bedeutende Rolle. Noch immer werden beträchtliche Moorflächen als Wieſen genutzt, die keinen nennenswerten Ertrag liefern, auf denen aber der Hanf vorzüglich gedeihen würde. Wird bel der Saat des Hanfes die richtige Sorgfalt angewandt, ſo daß ein raſchesz und gleichmäßiges Auflaufen gewährleiſtet iſt, ſo entfällt in der Regel jegliche Pflegearbeit. Die auf⸗ gelaufenen Unkräuter werden in kurzer Zeit von den raſch⸗ wüchſtgen jungen Hanfpflanzen unterdrückt und gehen ein. Beſondere Schädlinge pflanzlicher und tieriſcher Art treten bei Hanf kaum merkbar auf. Die Saatsgutverſorgung für einen erweiterten Flachs⸗ und Hanfbau im Jahre 1941 iſt ſichergeſtellt, auch die Preiſe und die Anbau⸗ und Abſatz⸗ bedingungen bleiben weiterhin beſtehen. Der Reſchsnähr⸗ für ſorgen, daß das Erntegut möglichſt umgehend abgenom⸗ ſtand 1118 auch unter den gegebenen Zeitverhältniſfen da⸗ men wird. * Hefftſche Kunſtmihle A, Wormg⸗Rh. Die d. ber Hefftſche Kunſtmühle AG. Worms⸗Rh., nahm den Ab⸗ ſchluß zum 31. 8. 1940 zur Kenntnis der nach 0,29(0,28 Mill. 4 Abſchreibungen einſchließlich 38 426 29 152) 4 Vortrag einen Reingewinn von 171187(105 427) 4 aus⸗ weiſt. Hieraus werden wieder 5 v. H. Dividende verteilt und 41187 4 vorgetragen. Laut Geſchäftsbericht fand der größere Mehlanfall laufend glatt Alſatz. Der Uebergang auf die Kriegsverhältniſſe vollzog ſich reibungslos. Aus der Bilanz(in Mill.): Anlagen 1,87(2,16, Umlaufs⸗ vermögen 4,81(6,00), darunter 3,12(4,70) Beſtände, 1,83 (1,08) Warenforderungen, 0,12(0,04) Konzernforderungen, 9,04(0,07) Barmittel. 0,08(0,06) Bankauthaben und 903 (0,07) ſonſtige Forderungen, andererſeits Verbindlich⸗ keiten 300(4,61), darunter 084(0,12) Warenſchulden, 9,46 .41) Konzernſchulden, 2,10(4,90) Akzepte und 0,12 0,10) fonſtige Verbinblichleiten. 5 Frankfurt a..„,, e, heutsche testverzinsliche Werte Poutsehie Steinzeug 3030 399.8 18. 19 1 5 Durlacher Hof DEUTSCHE TAATSAN LEIHEN Eichbaum Werger 152.0 Flektr Licht u. Kraft 205.0 4% Schatz D R. 88. 101.3 1013 Enzinger Union.„„ 145.0 4% Baden 1927 1015 100.5 Altbes. Dt. Reich 154.2 154,5 I. G. Farben,„ 2 200.0 56 STADTAN LEIHEN Geskfürel„„„„ 190,7 Frün u. Bilfinger 355.0 4% Heidelberg 26„, 100 7 100.7 4% Mannheim 26„ 100,5 100.5 Harpener Bergbau 178.0 Heidelberger Zement 196.0 4% Pforzheim 26.„ 100,0 101.0 LAND nE ER Hoesch Bergw.„ 56.5 Holzmann Ph.„„ 2407 Falxer Brauerei 79.— Flein, Schanzl., Becker„, Klöckner- Werke 163,7 Lanz A 6. 289.0 2299 Ludwiasbaf, Akt. Br.. Lud wiashaf, Walzm. Mannesmann 3 151.2 Metallgesellschaft 174.7 Rhein, Elektr. Mannh. 169.8 Rhein. Westf. Elektr. 153.0 Rütgers„„, Jalzdetfurth.... 216,0 Salzwerk Heilbronn 5. e Jchwartz- Storchen„ 2 5 Jeilindustrie(Wolſt), 1880„ Jlemens u Halske 285.0 Süddeutsche Zucker, 256.0 Zellstoſl Waldhof. 179.5 AANEKEN 4% Mein Fur. Bank E 3 und 21—26 8—9„ 102.5 INDUSTRIE-OBLIGATIONEN 5. Paimler-Benz 27 104,1 104.5 4% Pt. lad Bank 39 105, 102.5 5 Helsenkirchen v. 36 108.0 103.6 4% Krupp 5. 38 102,2„ 4 Ver, Stahlwerke 101.5 101, 6 16. Farb. RM-Anl 28 148,7 KKLIEN Ada-Ada Schuhfabrik 185.0 188.0 Adlerwerke Kleyer„ 157.0 159.0 179,0 Adk, Per 100% 100,5 Bayr. Hp. u. W. Bank 129,0 129,0 A. E...„. 175.7 Commerzbank„14.0 144.0 Aschaffenb Zellstoff 152.0 154.8 Deutsche Bank„% 158.0 188,0 Augsb-Nürnb. Masch 209.0.. HBeutsche Reichsbank. 119.7 120. Bayr. Metorenwerke 2215 225% Dresdner Bank„„ 140,5 142.0 Brown, Boverle&(ie. 165.0 Pfalz. Hvp.-Bank„192.0 188.0 Sontin. Gupmi.. 43,0 905,0 Rhein. Hyp-Bank„„ 160,0 160,5 Daimler-Bes 208.0 Deutsche Erdol„ 178,0 179,0% Zwischen kurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November 1 Rheinnegel. 15 16.17 ö 18. 19[ RReInRe gel 16 17 18 015 ö 1 3 18 Bneintelder.8.22.05.70.00 Nenphelm.43708 478.40 Frelssem..50.4.0.15.06 Cen 444.4473455 Reh!.23/47 4,10 4,00 4,04] Keln... 474 4,49 4,73 4,95 Straflburtg.15.08.05 99309 Negkargegel Maxau 4,755,480.035,98 5,98 Mannheim 4,75.20] 5,60 8,88 „Angeklagter“, fragte der Vorſitzende,„wollen Ste ſelbſt noch Stellung nehmen?“ Bernd, der jetzt erſt ſpürte, wie ſtark ihm die Zwiſchenfälle dieſes für ihn ſo ereignisreichen Mor⸗ gens, insbeſondere das Verhalten ſeines Vaters, zugeſetzt hatten, richtete ſich ſteil auf. Er war ſehr blaß. Seine Bewegungen wirkten müde und ange⸗ ſtrengt. „Die Vorwürfe, die ſoeben gegen eine hochacht⸗ bare und angeſehene Dame der hieſigen Geſellſchaft gerichtet wurden, halte ich für unberechtigt, ſo rätſel⸗ haft es mir ſelbſt iſt— und ich muß das immer wieder betonen— auf welche Weiſe die Akte in mei⸗ nen Kommentar gelangen konnte. Ich bedaure die⸗ ſen Zwiſchenfall— er iſt mir äußerſt peinlich, und ich lege Wert darauf, hier vor aller Oeffentlichkeit zu verſtchern, daß ich bis zu dieſem Augenblick nicht die leiſeſte Ahnung davon hatte. Ich ſelbſt habe we⸗ der eine Aeußerung in dieſer Richtung getan, noch jemals nur im entfernteſten daran gedacht, Frau Nienhaus zu verdächtigen. Ich folge damit der Auf⸗ faſſung des Herrn Oberſtaatsanwaltez und verzichte darauf, daß ſie oder Frau Waſſerfall als Zeugen vernommen werden. Der alten Dame bitte ich zu⸗ gute zu halten, daß ſie ſich lebiglich aus rührender Sorge um mich zu dieſem unbedachten Schritt hat hinreißen laſſen. Hätte ich vorher Kenntnis davon gehabt, hätte ich mit allen Mitteln verſucht, ſie an ihrem Vorhaben zu hindern.“ Bernd wiſchte ſich mit dem Taſchentuch die Stirn und nahm einen Schluck Waſſer. „Gleichzeitig möchte ich den Antrag ſtellen“, fuhr er fort,„die Hauptverhandlung auszuſetzen. Der Umſtand, daß mein Vater die Verteidigung nieder⸗ legte, ſowte die Erklärung, mit der er dieſen Ent⸗ ſchluß begründet, haben mich völlig überraſcht und ſchaffen eine ganz neue Situation, mit der ich nicht rechnen konnte. Außerdem dürfte es der Billigkeit entſprechen, wenn man mir Gelegenheit und die e gibt, einen neuen Verteidiger zu wäh⸗ en. (Fortſetzung folgt. Lob der Hausmusik Zum Tag der deutschen Hausmusik am 19. November 1940 Jahre lang ſah es ſo aus, als ob der Siegeszug des Radios das Ende der Hausmuſik bedeuten würde. Seidem man in den eigenen vier Wänden jede Art der Muſik, die ſonſt an den Konzertſaal ge⸗ bunden war, genießen konnte, ſchien die ſchlichtere eigene Muſtkausübung im Kreiſe der Familie über⸗ holt und ſinnlos. Erſt mit der Rückbeſinnung auf die tiefſten Werte der deutſchen Seele, die im Hauſe ihre urſprünglichſte und wichtigſte Pflege finden, er⸗ kannte man auch wieder, daß die Haus muſik nicht Notbehelf und Erſatz für anderes und vollkommeneres war, ſondern aus ſich heraus un⸗ vexr äußerlichen Wert beſaß, der ſeinerſeits durch nichts anders erſetzt oder verdrängt werden konnte. Die Anfänge unſerer Hausmuſtk fallen zuſam⸗ men mit den Anfängen einer höheren Wohnkultur. Bei unſeren germaniſchen Vorfahren war die Mu⸗ ſik, von der wir im einzelnen wenig wiſſen, Schlacht⸗ geſang oder Feſtgeſang, hatte kriegeriſche oder kultiſche Bedeutung. Aber auch noch im Mittelalter wohnte die Tonkunſt nicht in den Häu⸗ ſern, ſondern in den Kirchen, und wo neben der geiſt⸗ lichen Muſik weltliche Lieder ſich regten. da wurden ſie meiſtens im Freien angeſtimmt. Die Muſik war ja auch noch kunſtloſer und einfacher, war ſtets der einſtimmige, unbegleitete Geſang. Erſt vom 9. Jahr⸗ hundert an erſcheint die Mehrſtimmiakeit, die große muſtkaliſche Tat des Abendlandes, durch die eigent⸗ lich erſt die Muſik in unſerem Sinne beainnt. Zu⸗ gleich wurden die Inſtrumente zahlreicher und man⸗ nigfacher. Aus dem arabiſch⸗perſiſchen Kulturkreis kamen Pſalterium und Laute, Mandola und Gitarre, Fiedel und Schalmei zu uns. der Oſten Europas brachte Dudelſack und Querflöte. Nun begannen die Menſchen ſich mit mehreren Inſtrumenten zu m gemeinſamen Muſizieren zu verſammeln. Die Minneſänger wurden im„Harfen⸗ und Geigen⸗ ſpiel“ ausgebildet, begleiteten ſich ſelbſt zu ihren Liedern oder wurden von Muſikern mit Schalmei und Fiedel im Vortrag ihrer kunſtvollen Strophen unterſtützt. Eine Hausmuſik in unſerem Sinne dür⸗ fen wir das freilich noch nicht nenen. Die Muſik mußte erſt in anderen Kreiſen heimiſch werden, deren Leben ſich mehr im Häuslichen entwickelte. Im Meiſtergeſang wurde die Muſik der Ritter⸗ zeit verbürgerlicht. Doch waren die Uebungen und Vorführungen der Meiſterſänger eine öffentliche An⸗ gelegenheit, zu der man ſich in einem von der Kirche zugewieſenen Raum, in einer Kirche oder Schulſtube, vereinigte. Wohl wird ein Hans Sachs auch zu Hauſe geübt und muſiziert haben, aber das geſchah nicht um ſeiner ſelbſt willen, ſondern mehr zur Vor⸗ bereitung. Auch das„Collegium Muſtcum“, zu dem ſich die Studenten der Renaiſſancezeit zuſammenta⸗ ten, war noch gemeinſames Muſtzieren bei wöchent⸗ lichen Vereinigungen oder feierlichen Feſten. Im⸗ merhin drang durch dieſe Muſikgemeinſchaften die Pflege der Tonkunſt in immer weitere Kreiſe, die ſie dann auch ins Haus trugen. Die„Collegia Mu⸗ ſica“ des 16. Jahrhunderts pflegten bereits die In⸗ ſtrumentalmuſik, die hauptſächlich durch Geige, Laute, Knufsgeige und Hackbrett, eine Urform des Klaviers, vertreten war. Neben den Inſtrumenten, die nur zum Erſatz einer Stimme herangezogen wurden, bildete ſich die Gruppe der ſogenaunten Akkordin⸗ ſtrumente heraus, die für mehrere Inſtrumete ein⸗ traten und auch allein die ganze Ausführung über⸗ nahmen. Die Inſtrumentalmuſik löſte ſich allmäh⸗ lich von dem bis dahin herrſchenden Geſang ab. Ladte, Clavizimbel und Clavicord traten für die Saiteninſtrumente, die Orgel für die Blasinſtru⸗ mente ein. Die kleine„Handorgel“ die ſich aus dem Dudelſack entwickelt hatte, und die überall hin ge⸗ bracht werden konnte, wurde im 16. Jahrhundert dak Inſtrument, um das ſich die Hausmuſik zu konzen⸗ trieren begann. Nach vielen Verſuchen gelang es, die„wohltemperierte“ Orgel zu konſtruſeren, d. h ein Inſtrument, auf dem die Oktaven harmoniſch ſo ausgeglichen waren, daß die Verwendung ſämtlicher Dur⸗ und Mollharmonien möglich wurde. Es war der Vorläufer des wohltemperierten Klaviers der Bachs eit. Im 17. Jahrhundert trat ſo die inſtrumentale Kammermuſik gleichwertig neben den Geſang und verdrängte allmählich die menſchliche Stimme, ſo daß wir ſeit 1650 etwa vorwiegend inſtru⸗ mentale Haus muſik haben, die Hausmuſtk, die ja auch heute noch vor allem gepflegt wird. Die Konzerte, die im Hauſe von einem kleinen Kreiſe von Liebhabern aufgeführt wurden, gewannen gegen⸗ über den mehr repräſentativen Veranſtaltungen in der Kirche und am Hofe mehr und mehr an Bedeu⸗ tung, und im 18. Jahrhundert wurde dann die „Kammermuſik“ die herrſchende. Friedrich der Große als Hauptſpieler ſeiner Flötenkonzerte iſt die uns bekannteſte Erſcheinung einer allgemeinen Sitte des Rokoko, in faſt jedem Palaſt regelmäßige intime Konzerte zu veranſtalten, bei denen der Hausherr ſelbſt mitwirkte. Und was beim Adel zum„guten Ton“ gehörte, das wurde im Bürgerhaus allgemei⸗ ner Brauch Die Muſik verlor hier noch mehr ihren repräſentativen Charakter, wurde zur gemeinſamen Feier, die an Feſttagen oder auch täglich nach Feier⸗ abend die Familie andächtig vereinte und jedem ſeine Rolle zuwies. Es entſtanden jene unvergäng⸗ lichen Formen der Kammermuſik, das„Konzert“, die Suite und die Sonate, und nur aus dieſer muſi⸗ kaliſchen Atmoſphäre des Hauſes. die die geſamte deutſche Kultur durchdringt, iſt die Kunſt eines Bach und Hayoͤn, Mozart und Beethoven zu 80 K. UGEND UND MUISIR Das dritte Reich mit ſeinem Geſtaltungswillen und ſeiner Geſtaltungskraſt hat immer wieder das Bekenntnis zur eindringlichen Kulturpflege abge⸗ legt. Die große umfaſſende Kulturoraanifations⸗ arbeit bezweckt nichts anderes, als hart am Werke zu ſtehen, um aus der Tiefe und in der Breite Volkskräfte zu entzünden, die ſtark genug ſind, das deutſche Geiſtes⸗ und Kunſtgut zu tragen, zu för⸗ dern und, wo die Begnadung vorhanden iſt, zu ver⸗ mehren. Wir erleben heute in unſerer Jugend kraftvolle Anſätze der Kulturpflege. Die Jugend ſpricht, ſingt, ſpielt und formt aus der Kraftmitte ihrer eigenen Gemeinſchaft heraus. Hier wachſen geſtaltende Kräfte nach, und zwar deſto mehr, je hingebender ſich die Jugend der Führung und Anleitung der deut⸗ ſchen Künſtler und Geſtalter und der berufenen Kunſterziehung anvertraut. Denn was nicht die Weihe der Geſtaltung und ſeelenmächtigen Formung empfängt, wird nie deutſches Erbgut. Kunſt hat mit Können immer noch ſoviel zu tun. daß es die eine uhne das andere nicht gibt. Der Blick auf die heutige Muſtkpflege kann nicht an der Frage nach dem Anteil der Jugend an ihr BDM muſiziert vorübergehen. Daß wir eine ſingende und muſikbegeiſterte Jugend haben, ſteht feſt. In allen Bünden wird geſungen und geſpielt. Es iſt durchaus nicht verwunderlich, wenn der deutſche Auſbruch der Muſik der Jugend Weſen und Art verleiht: die Jugend kämpft, glaubt und bekennt in Lied und Muſik. Der völkiſche Durchbruch, das Deutſche, gibt der Jugendmuſik von heute Inhalt und Form, Gehalt und Prägung. Die Muſtk hat den Anſchluß gefunden an die ſugendliche Lebens⸗ oroͤnung, und das iſt gut ſo. Hier geſtaltet ſich Neues aus der bewegten Gegenwart heraus, und das Neue brauchen wir. Indeſſen wird nicht aus vergangenheitsgebundener Haltung, ſondern von der lebendigen Gegenwart her in die Jugend die Frage zu richten ſein nach der Bereitwilligkeit zum Dienſte an dem Muſikgut, das aus vergangenen Hoch⸗Zeiten deutſchen Muſiklebens in die Gegenwart ragt. Hier iſt es wieder ein beſonderes Gebiet, das der zugrei⸗ fenden pfleglichen Arbeit der Jugend wartet, das iſt die Haus muſik. Jugend kommt aus dem Hauſe. Eltern und Kinder gehören in der häus⸗ lichen Lebensoroͤnung nicht etwa nur beim Eſſen und Trinken, ſondern auch in Geiſtes⸗ und Kunſtpflege zuſammen. Unter Hausmuſik ſoll man ſich nichts bieder⸗ meierlich zopfiges oder altbürgerliche wertloſe Haus⸗, Familien und Freunodſchaftsſitten vorſtellen. Unſere wertvolle Hausmuſik trägt die Fülle des deutſchen und ſteht in ſeeliſcher Zucht, ſie atmet in die Gegen⸗ wart und verdient aufzuklingen auch unter den Zeichen des neuen Reiches. Familie und Freund⸗ ſchaft ſtehen beim gemeinſamen Muſiztieren unter gutem Zeichen, die häusliche Zelle gewinnt unter dem Zeichen an Wert und Weihe. an Fülle und Freude. Muſikerzieher von Beruf, denen die Kul⸗ turaufgabe der Vermittlung des deutſchen Muſik⸗ gutes an die Gegenwart zugewieſen iſt, ſtehen mit großem Können bereit. Wer Violine, Klavier, Flöte uſw. ſpielen kann, tut damit ſeinem Bunde und ſeiner Schule gleichzeitig einen Dienſt. Was er gelernt hat, vermag er zu gegebener Stunde dt den Jugendgemeinſchaften von neuem aufklingen zu laſſen und damit andere zu erfreuen. Wenn viele Kameraden ſich zuſammentun, dann kann viel Schönes geſpielt und als muſikaliſches Volkserbe in Pflege genommen werden. — 2— Wirklich kennen lernt man nur die muſikaliſchen Werke, die man entweder ſpielt oder die man wie⸗ derholt zut hören Gelegenheit hat. Beides kann ſich der leiſten, der in ſeinem Hauſe muſiziert und muſi⸗ zieren läßt. Peter Raabe. „Hausmusik bedeutet Stärkung des inneren Haltes“ Eine Weiheſtunde in Wien Zum Tage der deutſchen Hausmuſik, dem Todes⸗ tag Franz Schuberts, fand in Wien, im Feſtſaal der Akademie der Wiſſenſchaften eine vom Reichs⸗ propagandaamt geſtaltete Weiheſtunde ſtatt, die über alle Reichsſender verbreitet wurde. Im Mittel⸗ punkt des Feſtaktes ſtand eine Rede des Reichslei⸗ ters Baldur von Schirach, in der er zur Pflege der Hausmufik Stellung nahm. Der Feſtakt wurde eingeleitet durch das Lied„An die Muſtk“ von Franz Schubert, worauf der Reichsleiter das Wort ergriff, Er erinnerte an die großen Zeiten der Hausmuſtik, denen ſpäter eine Zeit der Verflachuna und des Ver⸗ falls gefolgt ſei. Jetzt habe länaſt eine Rückbeſin⸗ nung auf die tieferen Werte des menſchlichen Da⸗ ſeins ſtattgefunden. Die nationalſozialiſtiſche Kul⸗ turpolitik habe bewußt die Pflege der Hausmuſtk zu einer ihrer vornehmſten Aufgaben gemacht. Das Wort„Hausmuſik“ ſchließe in ſich alles ein, was ſtill und abſeits vom Sichtbaren mit am ewigen Ver⸗ mächtnis unſeres Volkes ſchaffe. Hausmuſik ine Jahre 1940 hei pe Vorbereitung der Seele für die großen Aufgaben des Tages, heiße nicht, ſich abſchließen, ſondern Vorbereiten. Hausmuſik im Kriege bedeute Stärkung des inneren Haltes, und die Loſung für die Haus⸗ muſikpflege in dieſem Kriegsfahre beiße: Nicht 9 1 im Kriege wird Hausmuſik getrieben, ſondern wei Krieg iſt, treiben wir Hausmuſtk. Der Mann, der heute das Schwert der Wehrmacht in ſeinen feſten Händen halte, führe es auch für unſere Dichtung und Muſik, aber gerade für Adolf Hitler ſei Muſik ſtets höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philoſophie geweſen, und es mache uns alle glück⸗ lich zu wiſſen, daß der größte Feldherr der Geſchichte als einer der tiefſten Kenner der deutſchen Muſik be⸗ zeichnet werden könne. Oberrheinische Kulturtage in Strafburg Meiſterſinger“ in Straßburg Im Rahmen der oberrheiniſchen Kulturtage wurde das Stadttheater in Straßburg mit einer feſtlichen Aufführung der„Meiſterſinger“ von Richard Wagner eröffnet. Die Aufführung des un vergänglichen, durch mancherlei Fäden mit Straß⸗ burg verknüpften Werkes, zu der ſich erſte Gäſte des Reiches mit den beſten Kräften der Badiſchen Staatsoper Karlsruhe unter der befeuernden Leitung Hermann Abend roths vereinigt hat⸗ ten, geſtaltete ſich zu einem feſtlichen Erlebnis. Da war vor allem der prächtige Hans Sachs des Kam⸗ merſängers Joſef Herrmann(Staatsoper Dres⸗ den) in verblüffend getreuer Maske, die von den erſten Auftritten an ſich uns als lebendigſteg Antlitz⸗ bild einprägte. Kräftig in ſeiner Ablehnung alles Falſchen, Veralteten, Hinterhältigen, beſonders in ſeiner Abfertigung Beckmeſſers, wuchs er in Spiel, Stimmausdruck und Weſensgeſtaltung in den menſch⸗ lich überwältigend ſchönen Szenen mit dem Ritter und vor allem Evchen zu einer ſittlichen Größe 9 die deutſche Art in unzerſtörbarem Bilde feſt⸗ alt An dem großen Erfolg hatten ferner Anteil Carl Hauß(Hannover) als Stolzing. Annelieſe Kup⸗ per(Hamburg) als Evchen, Heinrich Pflanz l (Kaſſel) als Beckmeſſer, Theo Hermann(Ham⸗ burg) als Pogner Karl Weſſely(Dresdens als David und Luiſe Willer(München] als Magda⸗ lena. Erik Wildhagen⸗Karlsruhe hatte das feſtliche Spiel inszeniert. 4 Friedrich Baſer. Im Rohan⸗Schloß eröffnete Schrifttumsreferent Sepp Schirpf eine Buchausſtellung. Mit der kernigen Anſprache des ebenſo in ſeiner aleman⸗ niſchen Heimat wie im jungen Großdeutſchland wur⸗ zelnden Hermann Burte über das Thema„Von Volk und Sprache am Oberrhein“ empfingen die Teilnehmer tiefe Eindrücke glücklicher Vereintaung heimatlich gebundenen wie großdeutſch ausgewei⸗ teten Dichtertums. Umrahmt wurde die Feier durch Sätze von Viveldi und Händel, die das Karls⸗ ruher Kammerorcheſter, geleitet von Walter Schlageter, ſpielte, ſowie dem Hymnus Satz (unſer Deutſchlandlied) des berühmten Hayoͤnſchen Streichquartetts mit ſeinen meiſterlichen 8 tionen.. G S Zum Ted der Geuf schen Hausmusik Hochschule für Musik und Theater der Stadt Mannheim Abteilung Konservatorium Anregender, schnell fördernder Einzelunterricht in allen Zweigen der Musik Gemeinschaftsstunden für allgem. Musiklehre, Gehörbildung usw. — Orchester— Kammermusik— Jugendchor— Musikvorträge Mäßige Unterrichtsgebühren.— Prospekte kostenlos durch die Verwaltung E 4, 7 Anleglch. des Teges def. Heus musik: 2. 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Mit einem Wort, es war einfach herrlich! Gegen Abend mußte der Ehemann raſch einen dringenden Beſuch erledigen, und ſeine Frau benützte dieſe Zeit, um ihre Handtaſche bei einem Sattler in Ord⸗ nung bringen zu laſſen, der ganz in der Nähe der Penſton ſeine Werkſtätte hatte. Dort mußte ſie auf die Behebung des Schadens länger warten, als ihr lieb war, und es dunkelte bereits, als ſie endlich den Laden wieder verließ. Roſaling gehörte nun u jenen Menſchen. die wenig Orientierungsſinn be⸗ tzen. Ein paar Schritte nur, und ſte hätte ihre Penſton erreicht. Aber ausgerechnet ging ſie die verkehrte Richtung die Straße entlang. Schon nach kurzer Zeit wußte ſie nicht mehr, wo ſie ſich befand. Zu allem Unglück hatte ſie ſich auch die Hausnum⸗ mer nicht gemerkt, ja, nicht einmal an den Namen der Penſion konnte ſie ſich erinnern. Wer achtet ſchließlich auf ſolche Kleinigkeiten, wenn man maß⸗ los alücklich iſt? Kurz und gut, die Nacht wurde immer dunkler, das Herz der Roſalina immer ängſtlicher. Eine Stunde ſchon war ſte in der Umgebung ihrer Penſion umhergeirrt, und wenn ſte glaubte, endlich an dem richtigen Tor angelangt zu ſein, ſah ſte ſich auch ſchon wieder irregeführt. Ein älterer Herr, dem ſie ihr Leid klagte, erbot ſich, ſte in einer anderen Pen⸗ ſton unterzubringen. Nach langem Zögern nahm die unglückliche Roſalina ſchließlich das Anerbieten an., aber oh weh, ſte hatte ihre ſämtlichen Papiere in der Penſion liegen laſſen. Ohne Ausweiſe wollte ihr aber kein Fremdenheim ein Quartier gewähren. Die Vorſchriften ſind im Krieg ſehr ſtreng. Das ſah Roſalina auch ein und ſtand bald weinend wie ein kleines Kind wieder auf der ſtockfinſteren Straße. Sie wußte ſich nun keinen Rat mehr. Doch gab es noch einen: ſich bei der nächſten Polizeiſtation melden und für eine Nacht dort in Gewahrſam hal⸗ ten zu laſſen. Gedacht, getan. Es war ſchon lange nach Mit⸗ kernacht, als ſie vor dem Revierbeamten ſtand und unter einem Tränenſtrom ihr ganzes Mißgeſchick ſchilderte. Schon während ihrer Erzählung lächelte dieſer verſtändnisvoll. Und als ſie damit geendet hatte, führte er wortlos die völlig aufgelöſte junge Frau in ein anderes Amtszimmer, aus dem eben⸗ Ar Offene Stellen Wir suchen zum sofortigen Eintritt tüchtige Steindrucko ges zum ſofortigen Eintritt LAL falls aufgeregtes Reden ertönte. Langſam öffnete der Beamte die Türe, es gab einen lauten Schrei— mit dem ſich Roſalina in die Arme ihres geliebten Mannes ſtürzte, der ebenfalls wie ein Wahnſinni⸗ ger in Mailand umhergelaufen war, um ſeine Frau zu ſuchen und ebenfalls in ſeiner Verzweiflung ſchließlich den Weg zu dieſer Polizeiſtation gefunden hatte. So hatte die Verirrung Roſalinas doch noch ihr Happy end gefunden, aber beide Eheleute werden ewig an dieſe Nacht in den verdunkelten Straßen einer fremden Großſtadt denken Wie ſie wurden Mit Erlaubnis des Verlages Wilhelm Frick, Wien, entnehmen wir nachſtehendeg Kapftel aus dem Buch von Emil Pirchan„Künſtler⸗ brevier“. Vom Arbeiten, Leben und Lieben der Maler, Bildhauer und Baumeiſter aus zwei Jahrtauſenden in aller Welt. Der Verfaſſer, Pro⸗ feſſor an der Akademie der Bildenden Künſte in Wien, hat in jahrelangem Suchen, Schauen und Sammeln weit über 1000 typiſche Anekdoten ge⸗ funden, die dem Leſer das Weſen der Künſtler und ihrer Werke nahebringen. Ueber alle gro⸗ ßen Maler und Bildhauer wird hier berichtet, iber ihre Eigenarten, über die Anerkennung oder Verkennung, die ſte bei ihren Zeitgenoſſen fanden und über allerlei Wiſſenswertes mehr. Viele Ab⸗ büldungen ſchmücken das auf originelle Weiſe über Kunſt und Künſtler unterrichtende Buch. Rernolds bat recht:„Einen leichten Wea, Künſt⸗ ler zu werden, gibt es nicht.“ Faſt alle kommen über Umwege und Irrwege zu dem Beruf zu dem ſie berufen ſind. Nicht unterdrückbar iſt der innere Trieb zur äußeren Geſtaltung. Immer wieder offen⸗ bart er ſich durch ſeine Jünger. Der Lehrer nahm dem Georg Hoefnagel das Papier weg. der Zögling fegte Staub und Sand zuſammen und mit dem Finger oder einem Stäb⸗ chen riß er ſeine Figuren da hinein, und zu Haufe flüchtete er auf den Speicher, um dort mit Kreide Geſtalten zu geſtalten. Auf einer Holzplanke zeich⸗ nete er einmal mit der rechten Hand ſeine Linke ab. Der Geſandte des Herzogs von Savoyen kam ge⸗ rade dazu und erwirkte für das junge Talent die Erlaubnis. Maler zu werden. Giotto di Bonböne hütet die Schafe ſeines Vaters; mit ſpitzen Steinen ritzt er Bilder der Tiere in Schieferplatten, der Meiſtermaler Ci m a⸗ bue kommt gerade vorbei, erkennt in dieſem kind⸗ lichen Gekritzel ein großes Talent und nimmt den Bauernfungen in ſeine Werkſtatt. Und der Schüler wurde Meiſter des Meiſters, wie man in Dantes Göttlicher Komödie leſen kann: Einſt Cimabue das Feld zu halten glaubte, Bis Giotto ihn begann zu überragen. Und ihn verdunkelnd ſeinen Ruhm ihm raubte. Ludwig Richter berichtet in ſeinen„Lebens⸗ erinnerungen eines deutſchen Malers“, daß thm Joſeph Anton Koch erzählte, wie er daheim die Ziegen gehltet und mit einem Stück Kohle von dem Schäferfeuer ſeine erſten Zeichnungen. Viſtonen aus beiter dlbingthen ſchwer gebaut, 9am Fläche, zu verkaufen. liegen mit 8 Spiegel u. 5 Schubladen, eig ⸗ net ſich auf das fur Maschine. sowie pfakatzeichner ſin] tur Schrift. haudt · oder nebenberuffſch. — Ra Müller- Druck, Mannheim 6. 34 110 17 24571 Adreffe ucht fe ee e e e wee bree Fühmascne 8, Friedr. Bürkle, Holzwaren, d. Bloktes etbet. 1758. 7 3 8 5 3 Gut erhaltene N 1 Nr. 22. 24 989 N Angeb. u. S 4651 11 ti 7 U „ 3— es, esche Skistlefe! 5 KRofelcard photo Gr. 48, 80 Mark.] d. Skat. erbeten Sröge 9 fowle Ausſaufer f gate en g en en 2 Selpftiter aß feldes z 8 J e elne Spiegel Feuer g. find.⸗Areſrad. Scheer ge- dfah rer) 290 4 15 868 delegenheitzkauf zu k. gel. Ang u. eignei, iu kaufen Jahre alt, ſofort gefucht.(Obach) baſclbſ 1. 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In einer vornehm tuenden Geſellſchaft ſagte ein hochnäſiger Herr zu Leibl:„Sie ſollen eine troſt⸗ loſe Jugend gehabt haben.“„Wieſo?“ fragte der Künſtler.„Nun, man erzählt, ſie hätten Schafe ge⸗ hütet.“—„Das ſtimmt, aber was iſt denn dabei ſo Troſtloſes?“—„Aber man denke— Schafe zu hüten iſt doch gewiß nicht heiter.“—„Nun, wie mans nimmt“, beendete Leibl das unerquickliche Ge⸗ ſpräch,„aber einen Vorteil hat es doch, ſeitdem er⸗ kenne ich jeden Schafskopf auf den erſten Blick.“ Die Handtlaſche der Inka-Peinzeſſin Toilettengegenſtände vor 3000 Jahren In einem kürzlich bei Leema aufgefundenen 800 fährigen Grabe fand man neben der Mumie eines jungen Mädchens eine Han d⸗ taſche, die guterhaltene Totlette⸗ gegenſtände, darunter auch einen Lippenſtift, enthielt. Aus einem Fund, der in einem aus dem Jahre 1000 v. Ztw. ſtammenden Grab unweit von Lima (Peru) gemacht worden iſt, geht wieder einmal her⸗ vor, daß Mode und Eitelkeit der Weiblichkeit uralte Erſcheinungen ſind, die wahyſcheinlich ſchon ſo lange beſtehen, als überhaupt Menſchen auf der Erde leben. Aus dem erwähnten Grab wurde die Mumie eines jungen Mädchens aus der Inkazeit ans Tageslicht ge⸗ holt, das mit Edelſteinſchmuck reich behangen und in koſtbare Kleider gehüllt war. Das Intereſſanteſte iſt aber der Inhalt einer Art Handtaſche, beſteht er doch aus Toilettengegenſtänden, wie ſie zum Teil auch noch heute bei unſeren Damen gang und gäbe ſind. Da fand man eine bronzene Nagelfeile, ein zierliches Federmeſſer, das zweifellos zum Schneiden der Hand⸗ und Fußnägel benützt wurde, eine Pinzette, mit der ſich das Mädchen vielleicht die Augenbrauen aus⸗ zupfte, und ſchließlich einen prächtig gearbeiteten Taſchenſpiegel aus Metall. Aber auch ein Lippenſtift fehlte nicht, wenigſtens muß ein winziger ausgehöhlter Kürbis, welcher eine in der Hauptmaſſe aus Weinpalmenfrucht hergeſtellte Subſtanz, durchſetzt mit fein gemalenem Zinnober, enthielt, und ein kleiner Pinſel mit brozenem Stil, der in einem Futteral ſteckte, dieſem Verſchönerungs⸗ werk gedient haben. Da ſich an den Haaren dieſes Bürſtchens oder Pinſels ebenfalls Ueberreſte jener Subſtanz befanden, kann kaum ein Zweifel darüber beſtehen, daß es ſich hier um ein kosmetiſches Mittel zur Färbung der Lippen handelt. Der Reichtum des Schmuckes und das ſorgfältig gearbeitete Metall der e Toilettegegenſtände weiſen darauf hin, daß man es bei der Mumie wahrſcheinlich mit einer jungen Inka⸗Prinzeſſin zu tun hat. Ein ähnlicher Fund wurde vor einigen Jahren bereits in einem 3000 jährigen Felſeng rab in der ſüd⸗ weſtarabiſchen Landſchaft Jemen gemacht. Auch hier entdeckte man neben der Mumie einer etwa 30jäh⸗ rigen Frau eine Reihe von Gegenſtänden, die einſt den Toilettentiſch der Toten geziert haben mochten. Das Ueberraſchendſte aber war das noch guterhaltene Haar der Mumie. Dieſes war rot gefärbt und zu einer Art Pagenfriſur eingerollt. Rund um den Nacken aber war eine Dauerwelle gelegt, ſo daß ein enger Kranz kleiner Locken entſtand. Alſo iſt auch dieſe moderne Haartracht keine Schöpfung unſerer 11 7 ſchon vor 3000 Jahren bekannt ge⸗ weſen 1 Haar Jl-Jchudel f Or. 1 15 15 15 wert zu k. geſucht. gie gelbau r, 1 80„ 150, zu verk. Langerötterſtr. 39, Sb. S455 nur gut erh., zu fn. gel. Ang. u. St 4835 a. Geſch. 14 Kar. Gold, m. echten Steinen zu u kaufen geſucht. egergſ, Angebote Afademiekonzert mit Kabaſta [Vorbericht) Das dritte Akademie⸗Konzert, über deſſen erſtem Abend ein feſtlich⸗ernſter Glanz lag, bringt als künſt⸗ leriſche Haupt⸗ und Großtat eine hinreißende Auf⸗ führung der fünften Sinfonie von Bruck⸗ ner unter der Leitung von Os wald Kabaſt a⸗ München. Der Gaſtdirigent ſpielt ſie in der Ori⸗ ginalfaſſung, wie wir ſie vor zwei Jahren anläßlich des Mannheimer Brucknerfeſtes mit Hauſegger am Pult gehört haben. Der Eindruck des monumen⸗ talen Werkes war nicht weniger erlebnisſtark, groß und gewaltig wie damals. Kabaſtas faszinierende Dirigierkunſt feuerte den prachtvoll ſpielenden Klangkörper zu ſchönſter Entfaltung aller in ihm ſchlummerndern künſtleriſchen Möglichkeiten an, und zwar ſowohl bei Bruckner wie in der vorangehenden Darbietung von Schuberts poeſievoller h⸗Moll⸗Sin⸗ fonie. Kabaſta und das Orcheſter ſahen ſich von enthuſtaſtt⸗ ſchem Beifall umrauſcht. Eiſen bart. „Schneider Wibbel“ als Oper. Am Freitag, dem. November wird im Nationaltheater die heitere Oper„Schneider Wibbel“ von Mark Lothar zum erſten Male gegeben. Hang Mül⸗ ler⸗Schlöſſer, der Autor des bekannten Luſtſpiels „Schneider Wibbel“ iſt auch der Verfaſſer des Opern⸗ textes. Die muſikaliſche Leitung der Oper hat Wer⸗ ner Ellinger, die Spielleitung Erich Kronen. Die Titelpartie ſingt Heinrich Hölzlin. O Das zweite Sonntagskonzert der Stadt Maun⸗ heim findet am Sonntag, dem 24. November, vor⸗ mittags im Nationaltheater ſtatt. Die muſtkaliſche Leitung hat Staatskapellmeiſter Karl El men⸗ dor ff, als Soliſten wirken mit: Hans Schweska, Dr. Herbert Schäfer. Zur Uraufführung gelangen drei Sonetten für Geſana und Orcheſter von Franz von Hoeßlin, dem früheren Generalmuſtkdirektor des Mannheimer Nationaltheaters. Auch das übrige Programm weiſt ausnahmslos Arbeiten auf, die hier in Mannheim zum erſten Male zum Gehör gebracht werden: von Karl Höller Paſſacaglia und Fuge nach Frescobaldi, von Serge Bortkie wie z: Violoncello⸗Konzert und von Hans Pfitzner Sim⸗ fonie in einem Satz Op. 46. OLichtbilder⸗Vortrag in der Mannheimer Gebok. Eliſabeth Kirchner(Frankenthal) verlas dieſer Tage in der Gedok einen von Dr. Linfert⸗Beclin ausgearbeiteten Lichtbildervortrag, der einen anſchaulichen Querſchnitt durch das künſtleriſche Schaffen der bildenden Künſtlerinnen der Reichs⸗ Gedok gab. Die äußerſt verſtändnisvolle und klare Darſtellung des wiſſenſchaftlichen Vortrages in Ver⸗ bindung mit der Wiedergabe einer großen Anzahl Bilder, unter denen ſich auch mehrere Werke der Gedokkünſtlerinnen des Ortsverbandes Mannheim befanden, gab den intereſſierten Zuhörern einen wei⸗ ten Blick in die umfaſſende Tätizkeit der bildenden Gedok⸗Künſtlerin. Mit herzlichem Dank wurde die Mſthe Eliſabeth Kirchners belohnt. E. Z. Am 18. November 190 verschied meim Heber. herzens- Rute Mann. Herr Brumo Mühn Holeller nach kurzer. schwerer Krankhelt. Mannheim. den 18. November 1910. In tiefer Trauer: Frau Erna Kühn nebsi Angehörigen Schlofhotel Mannheim M 5. 2 271 8 b. 5 b Teilekon ſtr ukteure A zul Kind. ⸗reſend ernfpr. 239 16. Die Beerdlaung findet am Donnerstag. dem 21. November 1940. — Carolaſtr. Nr. 18. bend- older u. 1 Puppenwagen N 8 taufen geſucht. 55 um 18.30 Uhr. auf dem Hauptfriedhof in Mannheim statt. nd techn. Zeichner as Anfangskraft zum 1. 12. 40 Größe 42, 1 Ab., fl Il„ bn 5 5 ge ſuch t. Hanbgeſchriebene Be⸗ 1 Log, plan 1 F.; 80ſec. Danen- Iller r unf. Konſtruktionsbüros, in denen elektr. Luftfahrt- werbungen unter Nr. W 010 an Radio-.⸗Abd.⸗Sandalet⸗ Fihonbaun- Geſchſt 1 75 7 155 1 5510 Uhe g . bie 155.„ 8. Die Gelchätekelle d. l. 5 Sbise„353 1 42, zu kn. i Er. en wir m ndgeſchriebene 5— 1 5 5'. A 55 5 0 21 25 8 1 5 f ibesd de gilera k. 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Peter Kreuder 2 005 8 * alHaNMBR a Paul Hörbiger singt sein beliebtes und allgemein i bekanntes Wiener Volkslied: Ich nah mir für Grinzing einen Dienstmanm engagiert“ .43 Kuturtüm:„Die Wehrmannschaft⸗ .00 .30 766 Thüngen der NSDAP Aus amtlichen Bekanntmachungen Kö, Sportamt. Dienstag, 19. Nopember Fröhl. Gymnaſtik und Spiele(für Frauen u. Mäschen): 20 bis 21.30 Uhr Mädchenberufs⸗ ſchube, Weberſtraße.— Deutſche Gymnaſtik(für Frauen und Mäd⸗ Dle 5 Wie war zu Köln es doch vordem mit Heinzel hen 8 b Die Heinzelmännchen werden chen): 20—21 Uhr Gymnaſtikſaal von den Zwergen aus dem Goetheſtraße 8.— Reiten(für Schneewitchen-Eilm dargestellt Frauen und Männer]: 18—21 Uhr Im großen Beiprogramm: Der Wolf und die Reithalle Schlachthof. Kd, Sportamt. Mittwoch, 20. Nop., Schwimmen(für Frauen u. Männer]: 20— 21.30 Uhr, Städt. sieben Geißlein Hallenbad, Halle 1 und 3. Reiten 5 [für Frauen und Männer): 18 Außerdem: 21 Uhr, ½ Reithalle, Schlachthof. Kaspar bei den Ein Spltzenfum der Ufe mit Achtung! 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HAUS-BAR Nloht 5 ür Jugendllche! 5 i bei der. 8 Ob Kævaller, ob Lurmp, Paul Hörbiger Lehrkraf ob ret oder Vagaburid eee S e eg: U e 2 5 hannes Niemann N Ds S Kl 85 le vom 18 November 19 Novemb. ö h Stange e 1 10 I einige stunden unter Pemen Nühmann ist rienhtig f Sonnteg * 2 20. 2 um 2 15* 2 Fla Ben khoff Uhr, im Soal der Wirtſchaft e ee Jugengliche haben Zutritt! 0 Neueste Wochenschau! 2 19. 00 unr als pikante Revuesüngerin„Zum Löwen“ in Käfertal, Kirch⸗ Elly Salero eine waschechte Berlinerin sagt platz ſtatt. An dieſem Schulungsabend haben Theo Lingen Musensaal- Rosengarten Im—— als dummschlauer Diener teilzunehmen: Sämtliche DA das Programm an 1 f Hilde Kruger Walter und Warte, Hetriebs⸗ Merdel duni kin Meisterabend oper Unterhaltung bömönner, Werkſcharmänner, Be⸗ triebsfrauenwalterinnen u. Werk⸗ fruuen. Exſcheiten iſt Pflicht. Verauſtaltungsring. Am Sonn⸗ tag, 24. 11., vorm. 10.30 Uhr, wird im Muſenſaal für d. Platzkarten⸗ Inhaber A der 1. 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