in unſ Seſchäftsſt. abgeh. 1 70 M. dch. d. 9 eue Man Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 M. u. 80 Pf. Trägeri. 5 ö. c oſt.00 M ohne Illuſtr.,.30 M. mit glluſtr einſchl Poſtbef⸗Seb zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 43. Meerfeldſtr. 13. Neßiſcherſtr 1, FeHauptſtr. 55. WOppauer Str. 8 Se Freiburger Str. 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgenden Monat erfolgen Mannheimer Neues Tageblatt An. 22 mm breite Millimeterzetle 12 Pg. Id mm breite Teximtllimeter⸗ zeile 68 Pfg gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 12 keinerlei Nachlaß gewährt beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe Allgemein Bel Zwangsvergleichen od Konkurſen wird Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an Gerichtsſtand Mannheim. Montag. 9. dezember 1940 Irüh- Ausgabe Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.-8. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazelt Mannheim 151. Jahrgang— Hummer 339 Brist. War 1 Exploſionen und Brände in den Hafenanlagen- A⸗Boole verſenkten 29000 BR 2britiſche Handelsschiffe in rand geworfen Vier feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen Berlin, 8. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kaunt: f Ein Unterſeebvot verſenkte zwei feindliche Handelsſchiffe mit insgeſamt 17000 BRT ein anderes Unterſeeboot zwei weitere feindliche Handelsſchiffe mit zuſammen 12 000 BRT, darunter einen Tanker von 9000 BRT. Wie bereits gemeldet, griffen Kampf⸗ fliegerverbände in der Nacht zum 7. Dez. die Hafen⸗ und Dockaulagen ſowie andere kriegswichtige Ziele von Briſtol an. In verſchiedenen Teilen der Stadt, beſonders in der Nähe der Waſſerwerke, wurden Exploſionen u. mehrere Brände beobachtet. Am 7. Dezember beſchränkte ſich die Tätigkeit der Luftwaffe auf Störangriffe gegen einzelne N Ziele an der Südoſtküſte Eng⸗ ands. Im Zuge der bewaffneten Aufklärung im Seegebiet oſtwärts und nordoſtwärts von Gräth Narmouth wurden zwei Handels⸗ ſchiffe aus niedrigſter Höhe mit Bomben an⸗ gegriffen. Beide Schiffe erhielten Treffer And gerieten in Brand. In der Nacht zum 8. Dezember flogen bri⸗ tiſche Flugzeuge in die beſetzten Gebiete ſowie in Weſtdeutſchland ein und warfen mehrere Bomben ab. An drei Stellen wurden Fabrik⸗ aulagen unerheblich beſchädigt. Außerdem traten an mehreren Stellen Häuſerſchäden ein, wobei ſechs Perſonen getötet und mehrere ver⸗ letzt wurden. Faſt alle getöteten oder verletzten Perſonen befanden ſich außerhalb der Schutz⸗ räume. Vier feindliche Flugzeuge wurden abgeſchoſ⸗ ſen, davon drei durch Flakartillerie. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Hilfskreuzer Carnavon Caſtle“ ſchwer mitgenommen Die Folgen des Gefechts mit dem deutſchen Hilfs⸗ kreuzer (Funkmeldung der NM.) + Montevideo, 8. Dezember. Die Ankunft des engliſchen Hilfskreuzers„Car⸗ navon Caſtle“ im Innenhafen von Montevideo hatte große Mengen Schauluſtiger angelockt. Das Schiff hatte deutlich Schlagſeite nach Backbord, auch wurden zwei glatte große Einſchläge ſteuerbords mitſchiffs etwas über der Waſſerlinie und verſchiedene Gin⸗ ſchläge am Schornſtein beobachtet. Ein größeres Stück der Verſchanzung des Promenadendecks iſt mit⸗ Im November! ſchiffs ſteuerbord herausgeriſſen. Ein ſtarker, ſchon von weitem ſichtbarer Einſchlag iſt auf der Kom⸗ mandobrücke an der Steuerbordſeite ſichtbar. Auf Backbord etwas über der Waſſerlinie iſt eine Platte gehoben. Anſcheinend durch eine innen krepierte Granate. Zahlreiche Ambulanzen erwarteten die Verwundeten, als deren Zahlen neben ſieben Toten bis jetzt 20 bekannt ſind. Die braſilianiſche Preſſe veröffentlicht in größter Aufmachung die energiſche Erklärung des Präſidenten Vargas zur internationa⸗ len Lage. Ruſſiſch⸗ſlowakiſcher Haudelsvertrag unterzeichnet. Am 6. Dezember wurde in Moskau ein Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag und ein Abkommen über den Waren⸗ und Zahlungsverkehr zwiſchen der Ude Sg und der Slowakei unterzeichnet. Deulſch-iraniſche Wielſchafts⸗ verhandlungen abgeſchoſen Neufeſtſetzung der Kontingente für den Waren⸗ austauſch dub. Berlin, 8. Dezember. Eine irauiſche Delegation unter Führung des Ge⸗ neraldirektors im iraniſchen Außenminiſterium Ha⸗ mid Sayah hat in den letzten Wochen mit der deut⸗ ſchen Regierung Verhandlungen über die Feſtſetzung der Kontingente für den Warenaustauſch zwiſchen Deutſchlaud und Iran im Laufe des nächſten Ver⸗ tragsjahres geführt. Dieſe Verhandlungen ſind jetzt zum Abſchluß gekommen. Die getroffenen Vereinbarungen wurden am Samstag vom Geſandten Clodius für Deutſchland und vom Generaldirektor Hamid Sayah für Jran unterzeichnet. Der Unterzeichuung im Auswärtigen Amt wohnten auch der iraniſche Geſandte in Berlin Nuri⸗Esfandiri und der Handelsvertreter der Kaiſer⸗ lich iraniſchen Regierung Miniſterialdirektor Dr. Alamir bei. Feindliche Angriffe zurückgewiejen Der itallieniſche Wehrmachtsbericht Ro m, 8. Dezember. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ bekaunt: In Albauien ſind wiederholte feindliche Angriffe auf den linken Flügel der 9. Armee von unſeren Truppen zurückgewieſen worden. An der übrigen Front Tätigkeit der Aufklä⸗ rungspatrouillen auf beiden Seiten. 5 Unſere Flugzeuge haben militäriſche Ziele in Preveſa und auf Ithaka bombardiert. Feindliche Flugzeuge haben Einflüge auf Vallona unternommen. Sie begegneten der ſo⸗ fortigen Abwehr unſerer Flak und wurden von unſeren Jägern angegriffen. Ein feindliches Flugzeug wurde dabei von unſerer Marineflak, ein weiteres brennend von unſeren Jägern ab⸗ geſchoſſen. Zwei weitere feindliche Flugzeuge von unſeren Jägern verfolgt, verſchwanden mit Branderſcheinungen aun Bord in den Wolken. In Nordafrika hat eine unſerer Jägerfor⸗ mationen im Tiefflug zahlreiche feindliche Kraftwagen öſtlich von Bir Enba mit MG⸗Fener angegriffen. Einige Kraftwagen konnten die Fahrt nicht fortſetzen. Eines unſerer Flugzeuge hat miltäriſche Anlagen des Gegners längs des Uadi el Raml bei Marſa Matruk bombar⸗ diert. In Oſtafrika hatte unſere Luftwaffe etwa 20 feindliche Kraftwagen in Mecali Welles nördlich von Kaſſala, den Bahnhof von Mala⸗ wiya ſüdlich von Kaſſala und ein Wellesley⸗ Flugzeug auf dem Flugplatz von Saraf Said See Alle unſere Flugzenge ſind zurück⸗ gekehrt. Wankt der Erſte Serlord? Auch eine Folge des energiſchen deuiſchen A⸗Boot⸗Krieges Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 8. Dezember. Die U⸗Bootgefahr wird andauernd von der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit erörtert, nicht zuletzt mit dem Nebenzweck, Amerika von dieſer Gefahr zu ſtber⸗ zeugen. Um dies zu erreichen, fordert man ſogar, daß das bisherige Verleugnungsſyſtem für die Ton⸗ nageverluſte aufgegeben und die volle Wahrheit be⸗ kanntgegeben werden ſoll. Aus der vollen Wahrheit 6747000 k Sprengbomben auf England Die eindeulige Sprache der deulſchen Vergellungsangriffe dnb Berlin, 8. Dezember. Seit dem Juni 1940 werfen britiſche Kampfflug⸗ zeuge ihre Bomben auf Wohnviertel deutſcher Städte, auf Krankenhäuſer, Kirchen und ſoziale An⸗ ſtalten des Reichsgebietes und der von Deutſchland beſetzten Gebiete.. Trotz mehrfacher eindringlicher Warnungen haben ſich die Methoden dieſer in erſter Linie gegen die Zivilbevölkerung gerichteten britiſchen Luftkriegfüh⸗ rung nicht geändert. Die deutſche Luftwaffe hat da⸗ her die mehrfach angekündigten Vergeltungsaugriffe gegen die britiſche Inſel im Herbſt dieſes Jahres aufgenommen. Im Gegenſatz zur britiſchen Methode richket ſich die deutſche Vergeltung jedoch nur gegen militäriſche und kriegswichtige Ziele in roß⸗ hritannien. Von zuſtändiger Stelle erhalten wir unnmehr die amtlichen Unterlagen über die während des Monats November abgeworfenen Bombenmen⸗ en. Hiernach wurden durch die RAcß während diefer Zeit 430 000 Kg. Spreugbomben auf das Reichsgebiet abgeworfen, durch die deutſche Luft⸗ waffe aber 6747 000 Kg. Spreugbomben, alſo etwa 1ömal ſoviel, auf Großbritannien. So vergilt die deutſche Luftwaffe die Kampfmethode, die von den Engländern ſeit dem Juni 1940, alſo vier Monate vor Beginn der deutſchen Vergel⸗ tungsflüge, angewandt wird. Von der deutſchen Geſamtabwurfmenge entfal⸗ len 5 055 000 Kg., wie ſchon bekanntgegeben, auf die 23 Großangriffe im Laufe des Nopembers, während Unternehmungen gegen kriegswichtige Ziele in Eng⸗ land zum Abwurf kamen. Auf London wurden insgeſamt geworfen 3187000 Kilogramm, davon bei 13 Großangriffen 2 664 000 Kilogramm. Auf Birmingham iusgeſamt 825 000 Kg., da⸗ von bei drei Großangriffen 762 000 Kg. Auf Southampton insgeſamt 567 000 Kg., da⸗ von bei drei Großangriffen 500 000 Kg. Auf Coventry insgeſamt 552 000 Kg., davon bei einem Großangriff 503 000 Kg. Auf Liverpool insgeſamt 376 000 Kg., davon bei einem Großangriff 356 000 Kg.. Auf Briſtol insgeſamt 178 000 Kg., davon bei einem Großaugriff 160 000 Kg. Auf Plymouth insgeſamt 117 000 Kg., davon bei einem Großangriff 110 000 Kg. Auf ſonſtige Landziele in England wurden 604 000 Kilogramm Bomben geworfen. Einzelſchiffsziele und britiſche Geleitzüge wurden mit 246 000 Kg., Flugplätze mit 59 000 Kg. und ſonſtige Ziele mit 36 000 Kg. Bomben belegt. Nicht mit eingerechnet in dieſe Angaben iſt die hohe Zahl von Brandbomben, die allnächtlich in Eng⸗ land niedergehen. 8 5 Großbritannien hat durch ſeine eigenen Maßnah⸗ men die Vergeltungsangriffe der deutſchen Luftwaffe herausgefordert. Es hat zur Kenntnis neh⸗ men müſſen, daß Großdeutſchland Schläge nicht nur abwehren, ſondern um ein Vielfaches verſtärkt zu⸗ rückzugeben verſteht. Die Vergeltungsangriffe der zuſätzlich zur gleichen Zeit 1692 000 Kg. bei ſonſtigen deutſchen Luftwaffe ſprechen eine eindeutige Sprache. halb auch beſondere über den U⸗Bootkrieg ſoll erſtens die Nation Kraft erhalten, ihm zu begegnen und zweitens und vor allem ſollen die Amerikaner damit zu größerer Hilfe⸗ leiſtung in bezug auf Geleit und Transportſchiffe angeſpornt werden. Für eine aktivere Bekämpfung der U⸗Bootgefahr möchte man aber auch 3211 den Geiſt Nelſons in der engliſchen Flottenführung wachrufen. Die Ge⸗ rüchte von bedeutungsvollen Veränderungen inner⸗ halb des Flottenbefehls halten an und viele Beobach⸗ ter ſehen einen Wechſel auf dem Poſten des Erſten Seelords als unmittelbar bevorſtehend an. Als Dudley Pounds Nachfolger wird Admiral Hare⸗ wood, der ſogenannte Sieger von La Plata, genannt. In dieſem Zuſammenhang ſoll aber daran erinnert werden, daß der Marineminister Alexander moch vor wenigen Wochen den Erſten Seelord bei einem ſchar⸗ fen Angriff im Parlament ſtark in Schutz nahnn, weshalb die Gerüchte von einem Befehlswechſel trotz alledem mit einiger Vorſicht aufgenommen werden mütſſen. Die wachſende Kritik in der breiten Oeffent⸗ lichkeit und die immer lauter werdende Forderung auf eine wirkſame Bekämpfung der U⸗Bvotgefahr beweiſen immerhin, daß dieſe Gefahr nunmehr ebenſo wenig wie die verheerenden Wirkungen der Luftangriffe auf engliſche Rüſtungszentren den brei⸗ ten Maſſen verheimlicht werden kann. 1 John Bull wirbt um Indien Drahtberichtunſeres Korreſpondenten Stockholm, 8. Dezember. „Londoner Meldungen behaupten, daß man in eng⸗ liſchen politiſchen Kreiſen eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Indien auf einer völlig neuen Grundlage fordert. Man fühle ſich nämlich in die⸗ ſen Kreiſen peinlich berührt über eine Entwicklung, die Tag für Tag immer mehr führende Inder ins Gefängnis bringe. Man will jetzt alle Preſtigerück⸗ ſichten über Bord werfen, um zu einer Einigung mit der Kongreßpartei zu kommen, ſo wichtia erſcheint ihnen die Unterſtützung Indiens für die Kriegs⸗ führung. Allerdings hofft man in Enaland noch im⸗ mer auf ein Kompromiß in der indiſchen Frage, aber für dieſes Kompromiß liegen die größten Schwie⸗ rigkeiten darin, daß die Kongreßpartei die indiſche Volksmehrheit vertritt, die Mohammedaner in In⸗ dien aber die Mehrheit in der Armee bilden, wes⸗ tückſicht auf ſie genommen wer⸗ den muß. tet nicht in das britiſche Heer ein. Aufſtand in Palä ſtina Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Nom. 8. Dezember. In Paläſtina hat eine neue Aufſtandswelle der Araber gegen die engliſche Unterdrückung eingeſetzt, nachdem engliſche Soldaten in Tiberiade in eine Verſammlung von Arabern ſchoſſen und dabei 13 Perſonen töteten. Die Erbitterung über dieſe Blut⸗ tat gärt im ganzen Lande. In zahlreichen Orten kam es zu blutigen Zuſammenſtößen. In der Nähe von Naplauſa, wo ſtarke engliſche Truppeneinheiten konzentriert worden waren, erſchoſſen die Araber elf engliſche Soldaten. Ferner wurden zwei engliſche Forts in Brand geſteckt und dadurch vollkommen zerſtört. Auf der Verbindungsſtraße zwiſchen Na⸗ plauſa und Jeruſalem haben die Araber Minen ge⸗ legt, durch die mehrere engliſche Panzerwagen und Laſtautos in die Luft flogen. Die Inſaſſen dieſer Maſchinen wurden zum großen Teil getötet. Aus Galiläa, Judäa und Samaria werden ferner zahlreiche heftige Nachtangriffe arabiſcher Truppen auf engliſche Soldaten gemeldet, nachdem die Araber bereits in der vergangenen Woche Lamallah und Lydda angegriffen hatten, wobei zahlreiche Englän⸗ der getötet und enaliſche Beſitztümer zerſtört wur⸗ den. In der Nähe von Nazareth geriet ein eng⸗ liſcher Tank in einen von den Arabern gelegten Hinterhalt. Durch dieſe Zwiſchenfälle wurden die Engländer gezwungen die Werbebüros zu ſchließen, in denen ſich die Araber zum Heeresdienſt für Eng⸗ land melden ſollten. Da ſich die Araber nicht zum Kanonenfutter für England hergeben wollten, waren gerade dieſe Werbebüros der Anlaß zum Entſtehen der Zwiſchenfälle. In verſchiedene dieſer Büros hatten die Araber Bomben geworfen. An den Außenwänden vieler Werbebüros waren Inſchrif⸗ ten angebracht, in denen es hieß:„Ara 1 15 Jeder Verräter wird ſterben. Wartet bis eure Pflicht euch ruft!“ Dieſe äußerſt geſpannte Lage wird von der ge⸗ ſamten arabiſchen Welt mit größter Aufmerkfam⸗ keit verfolgt. „Gewalt erzeugt Gewalt“ Eine Erklärung des braſilianiſchen Präſidenten anb. Rio de Janeiro, 8. Dez. Der Präſident von Braſilien. Getulſo Barga, hielt vor Reſerveoffizieren des braſilianiſchen Heeres eine Rede über die Bedeutung, die nach der Erfah⸗ rung des modernen Krieges auch für Braſtlien ne⸗ ben der materiellen Rüſtung des Heeres die Aus⸗ bildung eines hochwertigen militäriſchen Führer⸗ tums hat. Präſident Vargas erklärte hierbei zur in⸗ ternationalen Lage: Friedensliebe als Tradition der hiſtoriſchen Entwicklung fordere eine wachſende Ver⸗ teidigung. Frieden lieben und wünſchen heiße nicht einen apathiſchen, ſelbſtmörderiſchen Pazifismus kul⸗ tivieren. Angeſichts der verwickelten Weltlage habe Braſilien unerſchütterliche Ruhe bewahrt und ſich bemüht, unverändert freundſchaftliche Beziehungen aufrecht zu erhalten, die es mit anderen Völkern verbinde. Den amerikaniſchen Ländern gegenüber nehme Braſilien die Haltung abſoluter Loyalität und enger Verbundenheit ein. Offenbar auf die füngſten engliſchen Uebergriffe anſpielend, erklärte Vargas zum Schluß: Nationen, die in ihren Rechten und Jutereſſen reſpektiert werden wollen haben die Vexpflich⸗ tung, durch Tatſachen zu beweiſen, daß ſie die Rechte und Intereſſen Anderer auch reſpektieren. Das gilt beſonders für die, die ſich als Muſter der Ziviliſation hinſtellen und als Paladine der Völkerfreiheit ausrufen. Durch Willkür und Gewalt kaun niemals ein Friedensideal ver⸗ wirklicht werden. Gewalt erzeugt Gewalt. Die Verletzung unſerer Rechte wird eine Reaktion und Repreſſalien zur Folge haben. „Braſilien kann mit Argentinien rechnen“ Botſchafter Labongle drückt argentiniſche Solidarität gegen britiſche Piratenwillkür aus. dub Rio de Janeiro, 8. Dezember. Der argentiniſche Botſchafter in Rio de Janeiro, Labougle, der gleichzeitig Vertreter Argentiniens in der Neutralitätskommiſſion iſt, drückte in Preſſe⸗ 8 die völlige Solidarität Argentiniens mit Braſilien aus. Braſilien könne mit Argentinien rechnen, welche Haltung es immer einnehmen würde. Labougle wies in dieſem Zuſammenhang auf die Bedeutung des inneramerikaniſchen Handels an⸗ geſichts der durch den Krieg entſtandenen Schwierig⸗ keiten deg Ueberſeehandels hin. Deshalb ſei die Kü⸗ ſtenſchiffahrt, die bekanntlich durch den britiſchen Pi⸗ ratenüberfall auf den braſilianiſchen Dampfer efährdet wurde, lebenswichtig für die amerikaniſchen Länder, weil ſie der Träger des inneramerikaniſchen Handels ſei. Die Küſtenſchiff⸗ fahrt und der inneramerikaniſche Handel dürften nicht durch Einmiſchung außerkontinentaler Mächte geſtört werden. „Itape“ Einberufungen in Frau. Durch einen kaiſerlichen Erlaß ſind in Iran die Jahresklaſſen 1907, 1910, 1912. 1914 und 1915 auf den 22. März 1941 zu einer einmonatigen Waffentbung einberufen worden. Der Empire-Ausverkauf geht weiter ee xart SAATEN . J — 2 e 4 Um der durch die deutſche Gegenblockade immer ſpürbarer werdenden Lebensmittelverknappung in England begegnen zu lönnen, wird Churchill in abſehbarer Zeit gezwungen ſein, weitere Teile des Empire als genleiſtung für die Lieferung ameri⸗ kaniſcher Zerſtörer, die zum Schutze britiſcher Ge⸗ leitzuge benötigt werden, zu opfern. So ſoll nach amerikaniſchen Plänen die Schaffung eines Korri⸗ dors von Us A durch Kanada nach Alaska vor⸗ geſehen ſein. England müßte einen etwa 60 Km. breiten Küſtenſtreifen am Stillen Ozean abtreten, dafür wollen ſich dann die Vereinigten Staaten be⸗ reiterklären, weitere ausgediente Zerſtörer der engliſchen Admiralität zur Verfügung zu ſtellen. (Kartendienſt, Erich Zander,.) England braucht Dollars Drahtbericht unſeres Korreſpon denten — Stockholm, 8. Dez. „Neuyork Times“ aibt bekannt. daß eine große engliſche Ausfuhr von Koks nach u S A geplant ſei. Dieſe Koksausfuhr iſt aus zwei Grün⸗ den notwendig. Erſtens braucht die amerikaniſche Stahlinduſtrie mindeſtens 50000 Tonnen Koks, um ihre Produktion hochhalten zu können. und zweitens braucht Großbritannien ebenſo dringend die Dollar⸗ 1 die für die Kokslieferungen erzielt werden ann. Die einzige Moglichkeit Im Segelboobt von England nach den US anb. Neuyork. 8. Dez. Der Amerikaner Henry Clarke kam mit ſechs Mann Beſatzung in einem Segelboot aus England nach einer gefährlichen Ueberfahrt von 60 Tagen. in Miami an. Clarke erklärte, er habe den Schoner „Niroit“ gekauft, weil er herausgefunden habe, daß hierdurch die einzige Möglichkeit beſtand, von Groß⸗ britannien aus zurückzukehren und Weihnachten mit ſeiner Frau und ſeinen Kindern zu verbringen. Frankreich bürgert Verräter aus Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Genf, 8. Dezember. In dem Miniſterrat, der unter dem Vorſitz des Marſchalls Pétain am Samstagabend in Vichy abge⸗ Halten wurde iſt dem ehemaligen General de Gaulle, dem ehemaligen General Catroux, dem General de Jegantilhomme, dem Oberſt de Larminat, dem Ab⸗ geordneten Lapie und einigen Anhängern der Be⸗ wegung de Gaulles die franzöſiſche Staatsangehörig⸗ keit aberkannt worden. Dem Staatsſekretär für Kolonien und dem Ge⸗ neralgouverneur de Copet und dem Oberkommiſſar für Kamerun Richard Brunot iſt die Fähigkeit zur Bekleidung kolonialer Aemter entzogen worden. Der Oberkommiſſar für Kamerun Richard Brunot iſt nach einer Londoner Meldung erſt eben in England eingetroffen, wo er ſich der Bewegung de Gaulles angeſchloſſen hat. Japaniſcher Bolſchafler bei der Nanking⸗Regierung ernannt nb. Takio, 8. Dezember. Der Kaiſer ernannte Kumataro Honda zum erſten japaniſchen Botſchafter bei der vor kurzem an⸗ erkannten Nanking⸗ Regierung. Honda, der von 1924—1926 Botſchafter in Berlin war, gilt als erfahrenſte und beſtunterrichtetſte Per⸗ ſönlichkeit in Chinafragen. Weitere“, Millionen Vom ME zur Schreibmaſchine Die uns die Front erleben laſſen— Bilder vom Einſatz der Kriegsberichter Von Kriegsberichter Dr. Joachim Fiſcher(PK) Fahl und im grauen Licht hob ſich der Morgen aus der Nacht. Die ſchattenhaften Schemen der Infanteriſten im Dunkel der Nacht, verhüllt durch den dichten Vorhang der Bäume. wuchſen zu feſten Umriſſen: die Geſichter wurden erkennbar. Ueber⸗ nächtig, verſchmutzt warteten ſie. Seit mehr als drei Stunden ſchoß der Franzoſe in den Wald. Seine Granaten zerfetzten die Kronen der Bäume, riſſen die Stämme und wühlten ſich tief in wurzelreichen Boden. Die Infanteriſten hatten ſich an das Heranheulen, an das Berſten gewöhnt— ſie lauerten nur auf das Näherrücken und ſie dankten ihrem Hauptmann, daß er ſie nicht an den Rand des Waldes vorgezogen hatte. Eine Wand aus glühendem Eiſen richtete ſich an dem Waldſaum auf, hinter der die weiten Felder und Wieſen von Stonne lagen. das die Franzoſen am Südrande des Brückenkopfes von Sedan nicht gewillt waren, preiszugeben. Unter den Infanteriſten lagen zwei Männer einer Propagandakompanie Seit mehr als einer Woche gehörten ſie zu dieſer Infanteriekom⸗ panie— als Wortberichter und Kameramann hatten ſie ſich hier angeſchloſſen, und ſolange nun dieſe In⸗ fanteriſten eingeſetzt waren, ſolange auch ſchon taten 0 dort Dienſt, als wären ſie nichts als Infanteri⸗ ſten. In den Kämpfen dieſer Woche war mehr als ein Drittel dieſer Kompanie ausgefallen. Elf Maun waren gefallen, 32 verwundet, ſieben vermißt. Der Wortberichter übernahm das Maſchinengewehr der vierten Gruppe, der Bildberichter nahm ein Gewehr. Seit einer Woche nicht mehr raſiert, ſeit einer Woche auf den Hängen des Mont Damion und ſeit einer Woche immerwäßrendes Artilleriefener und nächt⸗ liches Warten auf den Gegenſtoß. Den Tag über das Starren nach drüben, von wo ſie mehrmals mit Pan⸗ zern gekommen waren. In der Nacht aber kroch der Wortberſchter von ſeinem MG zurück auf den Komvaniegefechtsſtand und ſchrieb dort, mit müden, dreckigen Fingern auf ſeiner Schreibmaſchine, was ihm der Tag gebracht hatte Dort fand er einen Melder ſeines Zuges vor der die Berichte mitnahm; die Filme des Bildberichters gingen mit zurück, und dann wieder, wenn der Mor⸗ gen näherrückte, der Gegner wieder ſeine Morgen⸗ muſtk machte, kroch der Kriegsberichler und ehemalige zer⸗ den Infanteriegefreite an ſein Maſchinengewehr. den Tac zn beginnen. Bis der Tag des Sturmes kam. Der Franzoſe mußte etwas ahnen, denn fein Feuer verſtärkte ſich, und er ſchoß mit ſeinen großen Kalibern auf die deutſchen Stellungen. Endlich ging es aus den Löchern heraus. Die Infanferie ſtürmte, und der Wortberichter nahm ſein Maſchinengewehr und rannte keuchend den ſchmalen Weg voran, der an das Waldeck führte. Durch das Feuer der From⸗ zoſen hindurch— geführt von dem Glück, das den Tapferen behütet— und mehr als hundert Meter in der Wieſe, längs der Hecke, die ſie beſänmte, ſtürste er vor, bis er ſein MG. in Stellung brachte. Er ſchoß. Die Kameraden kamen heran— er machte Stellungswechſel— er ſchoß wieder. Auf Höhe 258 kamen ſie in einen toſenden Feuerwirbel der Franzoſen. Sie verkramwften ſich in den Boden, bargen das Geſicht in den Armen— und warteten. Schreie gellten„Sanitäter“!, und doch kamen ſie auf die Höhe, die ſie nahmen, ausbauten und noch eine Nacht hielten. Im Morgengrauen wurden ſie abge⸗ löſt die Kompanie ſammelte. Noch acht Mann waren gefallen— weitere ſech⸗ zehn verwundet. An einem Dorfrand ſtand die Kom⸗ panie angetreten, der Wortberichter übergab ſein Maß. ſeinem bisherigen Zugführer. Wort⸗ und Bild⸗ berichter meldeten ſich ab: ihre Aufgabe war erfüllt. Und während die Infanteriekompanie in Ruhe ging, beſchrieb der Wortberichter, wenn auch müde und er⸗ höpft, ſo doch angefüllt von ſeinem Erleben, dieſer Tage. Er ſuchte aus ſeinem Erinnern die Eindring⸗ lichkeit des Geſchehens, und während er ſchrieb, wurde ihm bewußt, daß er all dieſe Worte allein für die Männer ſeiner Kompanie ſetzte, mit der er den Sturm auf Höhe 258 gewagt hatte. 8 Der Kriegsberichter begleitete die Infanterie auf ihren Märſchen— er fuhr mit den Panzerfägern in Vorauskommandoßs— er ritt mit der Artillerie. und er folgte den Pionieren auf ihren beſchwerlich⸗ge⸗ fährlichen Gängen des Minenſuchens. Von den einen lernte ex den Gleichmut, von den anderen erntete er die Fixigkeit des Urteils, und von jnen wieder ließ er ſich die überlegene Ruhe vermitteln, mit der man einer jeden Gefahr entaegentreten für ben„Klinſtlerdank“ In vier Jahren in 17815 Fällen über fünf Millionen als Beihne anb. Berlin, 8. Dezember. Anläßlich des vierjährigen Beſtehens der von Reichsminiſter Dr. Goebbels ins Leben gerufenen Spende„Künſtlerdant“ fand im Reichs miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda unter Vorſttz des ehrenamtlichen Geſchäftsführers Miniſterialdiri⸗ enten Dr. Ott eine Sitzung mit den ehemaligen reuhändern der Spende ſtatt. Aus dem vom Geſchäftsführer vorgelegten Jah⸗ resbericht ergab ſich, daß in außerordentlichem Um⸗ fange durch namhafte Spenden die Not und Sorge alter und hilfsbedürftiger deutſcher Künſtler gelin⸗ dert werden konnte. In den verfloſſenen vier Jah⸗ ren ſeit Beſtehen der Stiftung wurde in 17815 Fällen eine Beihilſe gewährt, wofür insgeſamt 5 220 000 Mk. verausgabt wurden. Um der Spende„Künſtlerdank“ auch fernerhin die Möglichkeit zu geben, ihre ſegensreiche Aufgabe durchzuführen, hat Reichsminiſter Dr. Goebbels ihr weitere 2½ Millionen Reichsmark zur Verfügung geſtellt. Gleichzeitig ſprach Dr. Goebbelz den Treu⸗ händern und dem ehrenamtlichen Geſchäftsführer für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit ſeinen Dank aus und beſtätigte ſie in ihrem Amte. Das großzügige Sozialwerk„Künſtlerdank“, das Reichsminfſter Dr. Goebbels vor vier Jahren ins Leben rief, hat ſeit ſeinem Beſtehen in faſt 18 000 Fällen insgeſamt über fünf Millionen Mark Bei⸗ hilfe an alternde oder notleidende Künſtler gewährt. Durch die neue Spende von 2 Millionen Mark hat ber Reichs miniſter auch weiterhin dem Künſtler ſeine ſchützende Hand gegeben. Kein deutſcher Künſtler, ob er im Theater, Film, in der Muſik oder bildenden Kunſt tätig iſt, braucht das graue Geſpenſt der Not oder des Alters mehr zu fürchten. Außerdem werden jetzt auch der Schil⸗ ler⸗Stiftung in Weimar, die ſich die Betreuung in Not geratener deutſcher Schriftſteller und Schriftſtel⸗ lerinnen zur Aufgabe macht, nahmhafte Beträge aus der Spende„Künſtlerdank“, die nunmehr ihr Auf⸗ gabengebiet auch auf die deutſchſtämmigen Künſtler in Luxemburg, Elſaf. Lothringen ſowie den Reichs⸗ gau Wartheland ausgedehnt hat überwieſen. „Die romantiſchen und falſchen Vorſtellungen vom kunſtſchaffenden Menſchen als einem Stuben⸗ Hocker oder Hungerleider ſind, wie Dr. Goebbels bei der Stiftung der Spende vor vier Jahren ausführte, vorbei. Der deutſche Künſtler iſt für Alter und Krankheit ſichergeſtellt. Ungehemmt durch dieſe Sor⸗ gen, kann der kunſtſchaffende Deutſche mitten im Volke ſtehend, an ſeinem Teil an den großen Auf⸗ gaben der Nation arbeiten.“ muß. Ueber allem aber war für ihn wichtig, daß er die Beziehung zu den Männern nicht verlor, die den Krieg entſcheiden: zu den Mutigen und zu Füh⸗ renden. Der Kriegsberichter iſt vorerſt ſtolz, Soldat zu ſein, und dann iſt er leidenſchaftlicher Journa⸗ liſt. Er will ſchnell ſeinen Bericht zurückbringen, darum wird er Kraftfahrer, er iſt Telephoniſt— alles füllt ihn aus. Weſentlich aber für den Kriegsberichter, der im Heere ſeinen Dienſt verſieht, iſt es, über den viel⸗ fältigen, umfangreichen Eindrücken ſeiner Umge⸗ bung, der vielen Waffengattungen, der Eindringlich⸗ keit des Kampfes und der Härte der Bedingungen dieſes Kampfes die Beteiligung des Herzens nicht zu vergeſſen. Er ſoll berichten, wie es„draußen“ iſt, damit ſie in der Heimat wiſſen, wie es die Jun⸗ gen vor dem Feind erlebten. Und nichts mag kenn⸗ zeichnender ſein als das Erleben eines Wortberich⸗ ters, der abermals mit einem Biloberichter einen Infanterieſturm begleitete und dabei mit den Stür⸗ menden vor einem Dorf im gegneriſchen Feuer lie⸗ genblieb. Die Franzoſen feuerten mit 21⸗Zentimeter⸗Ge⸗ ſchützen, jagten ſchwere Panzer vor; um dieſes Dorf Berliere ging blutreicher Kampf. Brüllend deto⸗ nirten die ſchweren Brocken— ein zerſts render Splitterſegen raſte über die Liegenden. Bleiben wurde ſinnlos. Der Befehl zum Zurückgehen wurde gegeben. Einzeln ſprangen die Männer zurück, die Feuerpauſen nutzend. Die Franzoſen ſchoſſen gut und riſſen manchen zu Boden, der in kurzem Sprung rettende Deckung erreichen wollte. Verzweifelt lagen die Infanteriſten— bonnten nicht vor und zurück. Die Zeit⸗ging drüber hin. Mancher ſchwieg für immer. In einem Hohlweg lag der Wortberichter. nicht weit von ihm ſein Kamerad mit der Leica. Ein paar Infanteriſten, gleich ihm in den Brenneſſeln liegend, zenheit. und noch einer r Nur der Wortberick es war ein Leutnant und ein Gefreiter lagen noch. Der Leutnant gab dem Jungen ein Zeichen, der hob verſtehend die Hand und ſetzte an zum Sprung. In dieſer Sekunde krachte eine Granate in den Hohlweg, aufheulend rauſchten die Splitter der berſtenden Eiſenmaſſe über ſie hin, und während der Leutnant, ſich gegen die Böſchung preſſend, verſchont blieb, war ein auſt⸗ großer Brocken dem Jungen in die Bruſt geraſt. Er ſank zuſammen: der Wortberichter kroch zu ihm, ſein Verbandspäckchen aufreißend, er legte es in die große blutende Wunde. Das Geſicht des Jun⸗ gen wurde grau, er ſchluckte ſchwer, und ſeine Augen, im hellen Blau der Jugend, wurden dunkel. Der Blick weitete ſich, und die wenigen Worte, die er noch ſprechen konnte, die galten dem fliehenden Leben, das er ungern aufgeben mochte. Der Wortberichter legte den Kopf des Sterbenden in ſeinen Schoß, und er verſuchte, dieſe wenigen Sekunden dem fungen Kameraden leicht zu machen. Nicht lange widerſtand mehr die zerfetzte Bruſt, das Herz ſchwieg, und die Augen wurden ſtarr. Der Leutnant ließ den T Toten zurück und erreichte die Kompanie in einem Walde wieder. 5 Als er an der Schreibmaſchine, einen oder zwei Abende ſpäter, zum erſten Male vom Sterben dieſes Gefreiten ſchrieb, wußte er als Soldat. wie vorbild⸗ lich pfer dieſer Gefreite gefallen war. Als Kriegs⸗ berichter aber erkannte er, wie wichtig es war der Heimat von ſoſchen Soldaten zu berichten. Und das Eindringliche eines ſolchen Erlebens, zuſammen mit den vielen Geſchehniſſen der Kämpfe vor Sedan, vor Verdun, an der Maas, vor Dün⸗ kirchen oder wo es immer auch geweſen ſei ver⸗ mögen dann einen echten und wahrhaft„wirklichen“ Bericht vom Kriege zu geben. Denn dieſe Berichte ſpiegeln die Soldaten und deren Erlebnis durch den Kriegsberichter wider, deſſen Aufgabe es ſein muß, echter Mittler zwiſchen der Front und der Heimat zu ſein. „Großreinemachen“ n Londoner Rundfunk Neue Männer für eine Großkampagne der Lüge anb. Stockholm, 8. Dez. Die SOcS⸗Rufe, die Lord Lothian und der bri⸗ tiſche Blockademiniſter an Amerika richteten haben bei den ebenſo klugen wie vorſichtigen Geſchäftsleu⸗ ten jenſeits des Ozeans nicht das gewünſchte Gcho gefunden. Auch die plötzliche Zenſurlockerung, durch die es beſonders US A⸗Korreſpondenten geſtattet war, aus⸗ führlicher über die Wirkuna der deutſchen Bomben⸗ angriſfe zu berichten, um dadurch auf die Tränen⸗ örüſen des amerikaniſchen Volkes zu drücken, brachte nicht den beabſichtigten Erfolg einer ſofortigen in⸗ tenſiven Hilfeſtellung der Vereinigten Staaten. Darum verſucht man ſich in London wieder „ſtark“ zu ſtellen, um dadurch in Amerika zu impo⸗ nieren und ſo zum Ziele zu kommen. Die Prah⸗ lereien und Lügen, die der engliſche Rundfunk bis⸗ lang verbreitete, ſind Churchill anſcheinend nicht dick genug. 5 Nach übereinſtimmenden Londoner Berichten der ſchwediſchen Preſſe haben ſowohl der Generaldirek⸗ tor wie auch der Leiter der Auslandsſendungen von Radio London neuen Männern weichen müſſen. Es wird den bisherigen Rundfunkleitern vor⸗ geworfen, daß ſie nicht genügend„beeindruckt und beeinflußt“ hätten. Von jetzt wird, wie die ſchwediſchen Blätter melden, das Foreign Office ſelbſt die Seudungen in fremder Sprache über⸗ wachen. Neu errichtete Sendeſtationen ſollen eine umfaſ⸗ ſende Propagandapolitik durchführen. Außerdem habe man Maßnahmen ergriffen, die es möglich moch⸗ ten, die Sendungen zu erweitern und zu verſtärken. So ſollen die Sendungen in den von den Deutſchen beſetzten Gebieten drei Stunden über die bisher zu⸗ gemeſſene Zeit ausgedehnt werden. Großen Kummer, ſo ſchreibt der Londoner Kor⸗ reſpondent von„Spenska Daabladet“, bereiteten dem britiſchen Inſormationsminiſterjum auch die vielen Ausländer, die im Londoner Rundfunk ihr Weſen trieben. Auch hier ſei ein„Großreinemachen“ ange⸗ kündigt. Die Welt ſteht alſo tatfächlich vor einer großen Offenſive Englands. Mit den einzigen Waffen, die es meiſterhaft beherrſcht, mit Prahlerei und Lüge, rütſtet ſich London zu einem Großkampf. Doch dürften auch dieſe Waffe inzwiſchen ſo stumpf und abgenutzt ſein, daß ſie an dem Schild der Wahrbeit durch Tatſachen wirkungslos ab⸗ prallen wirb. mmer wieder wunde Phankaſiegeſchichten Diesmal über angebliche Luflerſolge an der är ypnſchen Front dnb. Rom, 8. Dezember. Die Engländer verbretteten in letzter Zeit Mel⸗ dungen, wonach der Aufmarſch der Armee Graziani und ihre Nachſchublinien von der eng⸗ liſchen Luftwaffe durch fortgeſetzte Angriffe auf die Truppen, die Häfen Lybiens und die Verkehrswege ſtark geſtört werde. Durch ſchwere Beſchädigung der Nachſchubhäfen und Straßen ſei der Aufmarſch Grazianis bereits fühlbar gehemmt. Auf einer eingehenden Beſichtigungsreiſe zur ägyptiſchen Front hatte ein Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros fetzt Gelegenheit, dieſe engliſchen Behauptungen nachzuprüfen. Er beſichtigte alle Hä⸗ fen und die Hauptverbindungsſtraße von Benghaſt an die alte ägyptiſche Grenze und weiter die von Graziani neu angelegte Wüſtenſtraße über Sollum und Sidi Barani bis El Maktila, dem äußerſten Vor⸗ poſten der italieniſchen Armee, dreißig Kilometer öſtlich von Sidi Barani. Obwohl niemand hier den erßeblichen engliſchen Aufwand für die Verteidigung der britiſchen Stel⸗ lungen in Aegypten verkleinert und ſich jeder der Schwierigkeiten und der Größe der Aufgabe Gra⸗ zianis zur Vernichtung des äußerſt ſtark gerüſteten Gegners bewußt iſt, ſo berichtet der dnb⸗Vertreter, iſt die oben angeführte Behauptung der engliſchen Agitation völlige Phantaſte. In den Häfen Lubiens iſt kein militäriſcher Schaden von irgendwelcher Be⸗ Japan- Mandſchukuo- China Japaniſcher Plan zur Schaffung einer neuen Wiriſchaftsſtruktur dnb. Tokio, 8. Dez. Das fapaniſche Kabinett verabſchiedete am Sams⸗ tag in einer Sonderſitzung endgültig einen Plan zur Schaffung einer neuen Wirtſchaftsſtruktur Japans. Der neue Wirtſchaftsplan ſieht grundſätzlich die Bildung eines auf Gegenſeitiakeit aufgebauten Wirt⸗ ſchaftsgebietes Japan— Mandſchukuo — China, das unabhängig ſein ſoll, vor. Dadurch ſoll eine größere Auswertung der Robhſtoffquellen ermöglicht werden. Die Planwirtſchaft, vor allem für die wichtiaſten Zweige der Wirtſchaft, ſoll in voller Zuſammenarbeit mit der Regierung und der Nation die nationale Verteidigung auf die höchſte Stufe bringen. Gleichzeitig ſoll der Lebensunterhalt des Volkes geſichert und die notwendige Aufrüſtung gewährleiſtet werden. Um dieſe Ziele zu erreichen, ſind Maßnahmen beſchloſſen und Grundſätze aufgeſtellt worden. Da⸗ nach wird unter dem Geſichtswinkel„Das öffent⸗ liche Intereſſe zuerſt!“ ein nationaler Wirt⸗ ſchaftskörper ins Leben gerufen. der die Aktivität der Nationalwirtſchaft lenken ſoll. Falls notwendig, ſollen die zuſtändigen Verwaltungsorgane reorgani⸗ ſiert werden. Obwohl grundſätzlich die Privatwikt⸗ ſchaft beſtehen bleibt. ſo werden doch bei Vorliegen beſonderer Erforderniſſe gewiſſe Unternehmungen unter Staatskontrolle oder zum Teil unter Staats⸗ kontrolle geſtellt. Außerdem iſt die Teilung bzw. Zuſammenlegung von Unternehmungen vorgeſehen, falls ſie aus techniſchen oder aus vroduktionsmäßigen Gründen erforderlich ſein ſoll. Mittlere und kleine Unternehmungen sollen erhalten und gefördert wer⸗ den. Beſondere Beachtung wird im Rahmen der neuen Struktur allen landwirtſchaftlichen und mari⸗ timen Unternehmungen geſchenkt. Für die einzel⸗ nen Induſtriezweige werden Wirtſchaftsorganiſatio⸗ nen geſchaffen, wobei die Unternehmer die Leiter dieſer Organiſationen empfehlen, die jedoch von der Regierung genehmigt werden müſſen. Schließlich wurde beſchloſſen, daß der neue Plan allmählich in Anwendung kommen ſoll. Ein epochales Ereignis für Japan nb Tokto. 8 Dezember. Der am Sonntag von der Regierung verkündete Plan der neuen Wirtſchaftsſtruktur Japans findet in der japaniſchen Preſſe allergrößte Beachtung. „Jomiuri Schimbun“ zufolge ſtellt er ein epochales Ereignis für Japan dar. Mit wenigen Ausnahmen ſtimmen die Blätter dem Plan zu und unterſtreichen ſeine weitreichende Bedeutung, Das Wirtſchafts⸗ blatt„Tſchugai Tokio Schimpo“ ſchreibt daß damit die in der letzten Zeit durch umlaufende zahlreiche Gerüchte verbreitete Unruhe in Wirtſchaftskreifen heſeitigt wurde. Der Plan ſei zur Erzielung der höchſten Verteidigungsorganiſation der Wirtſchaft geeignet. Die Verantwortlichkeit ſowohl der Unſer⸗ nehmer als auch der Regierung und der Behörden ſei damit größer. Notwendig ſei jetzt, daß auch politiſche Kräfte durch vollſte Unterſtützung zur Verwirklichung des Planes beitrügen Nach„Jo⸗ miuri Schimbun“ iſt der Plan geeignet. die Poli⸗ tik der Regierung zur Schaſſung einer Kriegszeit⸗ induſtrie zu verwirklichen und die notwendige Plan⸗ wirtſchaft zu erzielen. i deutung feſtzuſtellen. Es gibt lediglich vereinzelt Schiffe, die in den Häfen vom Beginn des Krieges überraſcht und in den Hafenbecken verſenkt worden ſind. Einige andere ſind freiwillig auf Strand ge⸗ ſetzt worden und ſollen ſpäter wieder flott gemacht werden. Andererſeits habe ich in allen Hafenſtädten Woßnhäuſer geſehen, die von engliſchen Fliegerbom⸗ ben beſchädigt worden ſind. Unter der mohammeda⸗ niſchen Zivilbevölkerung waren bei dieſen engliſchen Fliegerangriffen oft Tode und Verletzte zu bekla⸗ gen. Abgeſehen davon jedoch hat ſich in allen Städten das normale Leben gegenüber Friedenszeiten nicht geändert. Und was ſchließlich die wunderbaren Straßen angeht, auf denen ſich der Nachſchub der Graziani⸗Armee vollzieht, ſo habe ich 700 Kilometer von ihnen zur Front abgefahren und ebenſo zurück. Alle Straßen und auch die unzähligen Brücken wa⸗ ren vollkommen in Takt und bewieſen die Abſurdi⸗ tät der eugliſchen Behauptungen. Ich fand auch keine Spuren davon, daß motoriſterte italieniſche Kolon⸗ nen auf der Vormarſchſtraße vernichtet oder auch nur beſchädigt worden waren. Schließlich konnte ich mich davon ſtberzeugen, daß die überraſchenden Mißerfolge der Royal Air Force au der ägyptiſchen Front allein durch die Ueberlegenheit der italteniſchen Luftwaffe zu er⸗ klären ſind. Dieſe greift die britiſchen Poſttio⸗ nen mit ganz auderer Angriffsfreude. mit grö⸗ ßerem Maſſeneinſatz, mit geſchickter abgeworfe⸗ nem und beſſerem Bombenmaterial an als die Royal Air Foree das tut. Infolge der guten italieniſchen Abwehr kommen die britiſchen Bombenflugzeuge andererſeits auch nicht zum ruhig gezlelten Bombenabwurf. Sie grei⸗ fen daher in letzter Zeit nur noch nachts oder in der Dämmerung an, werfen aber auch dann infolge der heftigen Abwehr der Italiener ihre Bomben nur ziellos ab. 5 Engländer betrogen den Staat um zwei Millarden Lei anb. Bukareſt, 8. Dezember. Gegen die früheren Leiter der Petroleum⸗Geſell⸗ ſchaft Aſtra Romana, bis auf einen alle Engländer, wurde ein Verfahren wegen Betruges zum Schaden des rumäniſchen Stgates eingeleitet. Das Gericht ſtellte jetzt feſt, daß die Aſtra Romana durch Erdöl⸗ bohrungen, die in das Gebiet des Staa⸗ tes hinübergriffen, im Laufe der Jahre den f Staat um zwei Milliarden Lei geſcha⸗ igt hat. Die Auslieferung der geflüchteten verantwort⸗ lichen Leiter der Geſellſchaft wurde beantragt. Zweiter deutſcher Verwundetenzug an der Ni⸗ viera eingetroffen. In einem zweiten Sonderzug ſind aus Deutſchland weitere 185 kriegsverwundete Offiziere und Soldaten an der Riviera Angetroſſen. Deere Hauptſchriftleiter: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftieiters und verantwortlich für Kultur⸗ politil, Theater und Unterhaltung. Carl Onno Elſenbart. andel: 58 Willy Mü ler.— Lokaler Tei: 1 8 Or 8 W. och.— Kunſt. Film und Gericht: Dr. F. W Koch— Sport: Willn MAI er.— Südweſtdeutſche Umſcheu und Bilderdienſt: 1. V Dr. F W Koch. ſämtliche in Mannheim erausgeber. Drucker Mannheimer 5 1195 r. Fritz Bode& Co Mannheim. R l, 4/6.— Verankworilſch flir Anzeigen und Geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fau de, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig. und Verleger: Neue 0 5 * Maunheim, 8. Dezember. Der Runferne Gonntag Die kleine Serie der metallenen Sonntage iſt jetzt glücklich angeriſſen, der kupferne liegt ſogar ſchon hinter uns. Das Jahr zeigt ſchon bedenkliche Schrumpfungserſcheinungen, aber der Reſt iſt köſtlich. Der Sonntag war nicht nur platoniſch kupfern, er war zugleich auch Opferſonntag mit Eintopf. Dieſes Greignis vollzieht ſich immer ſehr ſtill, vor allem iſt keine beſondere Werbung mehr nötig. Die Volks⸗ genoſſen wiſſen, was ſie zu tun haben, und die Haus⸗ warte wiſſen es erſt recht. An dieſem Sonntag waren auch zum erſtenmal die Ladengeſchäfte offen. Man kann ſich vorſtellen, daß viele Leute davon erſt erfahren haben. als die Rolläden ſchon wieder heruntergelaſſen waren. Man muß die Zeitung eben ganz gründlich leſen. Die Nachricht kam erſt im letzten Augenblick. Der Sonn⸗ tagsbetrieb war dann auch nicht ſo auf hohen Tou⸗ ren, wie man das von kupfernen Sonntagen gewöhnt iſt. Es kam auf jeden Fall keiner im Gedränge um, und das Verkaufsgeſchäft konnte ohne den Einſatz der letzten Kraft— und Nervenreſerven abgewickelt werden. An den beiden nächſten Sonntagen wird das beſtimmt anders. Für diesmal kann der Sonntags⸗ chroniſt mit ſeinen blumigen Weihnachtsverkaufs⸗ ſchilderungen noch zurückhalten, und braucht nicht zu verſchwenden. was er noch vom letzten Jahr in Re⸗ ſerve hat.(Die bewährteſten Schlager werden näm⸗ lich ſorgfältiger verwahrt wie der Chriſtbaum⸗ ſchmuck!] Weihnachtlich war der Sonntag natürlich ſchon. Nicht einmal der Weihnachtsverkauf auf der Straße fehlte, wie man ſich durch Augenſchein von unſerem Verlagshaus aus überzeugen konnte. Drunten auf dem ehrwürdigen Marktplatz war eine nicht übermäßig dichte. aber immerhin auch nicht zu überſehende Reihe aufgebaut. Und Weihnachtsmeſſe war auch! Ein richtiger, ſtimmungsvoller Weih⸗ nachtseinkauf ſoll ja eigentlich mit ſteif gefrorenen Fingern gemacht werden, es erhöht den Reiz, wenn ein Schneewind das Geſchäft zu ſtören ſucht. Dieſe Vorausſetzungen trifft man ſelbſtverſtändlich nur auf der Straße an und auch nicht in ſedem Jahr. Das Schwergewicht der Veranſtaltungen lag dies⸗ mal auf ſportlichem Gebiet. Sportplätze und nicht zuletzt das Eisſtadion wurden zu Stätten höchſt be⸗ kangloſer Dinge. Kunſtſtück, wir befinden uns ja auch mitten in der Saiſon. Das Familienleben kann ſich da erſt mit dem Einbruch der Dämmerung ent⸗ wickeln. tt Vom Viktoriaſee nach Katanga Quer durch Zeutralafrika Wer hätte in ſeiner weltſehnſüchtigen Schulbuben⸗ zeit je daran gedacht, daß man eine ſolche Reiſe ein⸗ mal in einer verlängerten Vormittagsſtunde machen könnte!l Heute umwandern wir den ganzen Erdball in knapp zwei Stunden; allerdings nur durch den Augenſchein im Wunderwerk Film, oder in etwas beſcheidener Weiſe mittels des Lichtbildes. Auf dieſes gründete ſich auch der Vortrag, den Dr. habil. W. Gley, Profeſſor an der Univerſität Frank⸗ furt a.., am Sonntagvormittag in der Aula A4, 1 in der„Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde“ hielt, und zu dem auch der„Verein für Naturkunde Mann⸗ heim“ ſeine Mitglieder eingeladen hatt.. Wie ſchon durch die Träger der Veranſtaltung zu erkennen iſt, handelt es ſich dabei nicht um einen „Afrikafilm“ im landläufigen Sinn des Wortes mit aufregenden Löwen⸗ und anderen gefährlichen Jag⸗ den, oder um Schilderungen der Lebensgewohnheiten unterſchiedlichſter Negerſtämme mit Freuden⸗ und Kriegstänzen uſw.: es war eine ausgeſprochene For⸗ ſchungsexpedition von Wiſſenſchaftlern zu wiſſen⸗ ſchaftlichen Zwecken, aber für Laien genau ſo inter⸗ eſſant wie für Fachleute, aus welchen zum größten Teil die Zuhörerſchaft ſich zuſammenſetzte. Dieſe ſelbſt wird den Eindruck gewonnen haben, daß das Unternehmen von den Beteiligten mit deutſcher Gründlichkeit ausgeführt wurde und des Weiteren im Herzen dem Vortragenden Dank gezollt haben, daß er ſich in ſeinen nahezu zweiſtündigen Aus⸗ führungen hauptſächlich in den Erkenntniſſen be⸗ wegte, die von den Forſchern im ehemaligen Deutſch⸗ Oſtafrika und hier wiederum im Gebiet des großen Viktoriaſees gewonnen wurden. Von Genua aus begann die 1988 unternommene Reiſe mit einem Oſtafrikadampfer durch das Mittel⸗ ländiſche Meer, durch den Suezkanal und das Rote Meer bis zur Küſte Oſtafrikas und von hier auf dem Landweg— man darf dabei nicht an betonierte Autoſtraßen denken— quer durch Zentralafrika, rund 9600 Kilometer., bis zur Weſtküſte. Wie ſchon be⸗ merkt, war nach Erforſchung der geologiſchen, metey⸗ rologiſchen, mineralogiſchen und botaniſchen Verhält⸗ niſſe der Küſtenlandſchaft, die auch heute noch den überragenden Einfluß deutſcher Siedler⸗ und Kul⸗ turtätigkeit deutlich wahrnehmbar macht, das nächſte Lohnzahlung Die Anordnung des Beauftragten für den Vier⸗ jahresplau über die Vergütung des Lohnausfalls an Feiertagen wirkt ſich in dieſem Jahre wieder voll aus, da ſämtliche Feiertage, ſowohl die Weihnachts⸗ feiertage wie auch der Neujahrstag auf Werktage fal⸗ len und demgemäß der Lohnausfall für dieſe Tage zu zahlen iſt. 8 Die Gefogſchaftsmitglieder ſind ſo zu behandeln, wie wenn ſie an dieſen Tagen gearbeitet hätten. Im allgemeinen wird der durchſchnittliche Verdienſt der vorangehenden Tage oder Wochen für die Berech⸗ nung des Lohnausfalls dienen können. Die in vielen Tarifordnungen für die Höhe der Urlaubs⸗ vergütung vorgeſchriebene Berechnunasgrundlage wird ſich auch für die Berechnung der Feiertagsver⸗ gütung zweckmäßig erweiſen, ſpfern nicht durch Be⸗ triebs⸗ oder Tarifordnung für die Feiertagsver⸗ gütung eine beſondere Art der Berechnung feſtge⸗ legt worden iſt. Im Kriege wind in der dem Feiertag voran⸗ gehenden Zeit vielfach Mehrarbeit aeleiſtet. In dieſem Falle iſt in der Regel anzunehmen. daß auch an den ausfallenden Tagen Mehrarbeit geleiſtet worden wäre. Daher iſt der entſprechende Mohr⸗ verdienſt, der an dieſen Tagen erzielt worden wäre, einſchließlich der Mehrarbeitszuſchläge zu vergüten. Lohnzahlung und Arbeitsleiſtung an Weihnachten und Neujahr Ein regelmäßiger Mehrarbeitsverdienſt iſt jedoch dann nicht anzunehmen, wenn ausnahmsweiſe an ganz beſtimmten Tagen(3. B. infolge des Weih⸗ nachtsgeſchäftes, an den Tagen vor Weihnachten) Mehrarbeit geleiſtet wurde. Mit dem regelmäßigen Arbeitsver⸗ dienſt ſind auch Leiſtungs⸗ und ſoziale Julagen zu bergüten. Dagegen ſtellen Leiſtungen für beſondere Mehraufwendungen(Aus⸗ löſung, Verpflegungszuſchuß, Wegegeld, Fahrgeld) kein Arbeitsentgelt dar. Mitunter beſtehen Zweifel über die Vergütung der Feiertage bei Betrieben, die ihren Gefolgſchafts⸗ mitgliedern eine Weihnachtsgratifikation gewähren, ruf die ein Rechtsanſpruch beſteht. Die Weihnachts⸗ gratifikation ſtellt im allgemeinen eine Zuwendung für die im verfloſſenen Jahre geleiſteten Dienſte und die dem Unternehmen bewieſene Treue dar. Die Verpflichtung zur Vergütung der Feiertage wird da⸗ durch nicht beſeitigt. Anders iſt jedoch die Rechts⸗ lage, wenn die freiwillige Zuwendung an Weihnach⸗ ten zum Ausgleich des durch die Feiertage entſte⸗ henden Lohnausfalls beſonders beſtimmt iſt. In dieſem Falle beſteht nur Anſpruch auf die einmalige Zuwendung, die jedoch mindeſtens dem Betrag ent⸗ ſprechen muß, der nach der Anordnung des Beauf⸗ tragten für den Vierjahresplan zu vergüten wäre. Anſpruch auf die Lohnzahlung an Feiertagen ha⸗ Anſer Kamerun Ueber dieſes Thema ſprach im Rahmen einer Veranſtaltung, die vom Volksbildungswerk in Ge⸗ meinſchaft mit dem Reichskolonialbund aufgezogen war, der Saarbrücker Zoodirektor Guſtav Moog. Man muß dieſem Mann beſtätigen, daß er ſeine Aufgabe vorbildlich löſte: Bei ihm ging mit der unterweiſenden Rede gleich die Anſchauung einher, jede Feſtſtellung wurde ſozuſagen praktiſch belegt. Herr Moog hatte eine reiche Auswahl von Waffen, Kleidungsſtücken, Kunſtgegenſtände. präparierten Tieren, Tierhäuten, Früchten und Kolonialproduk⸗ ten mitgebracht, ſogar den Negergeſana mit Trom⸗ via hatte er parat— durch eine Schall⸗ platte. Es war keine tiefgründige Unterſuchung unſerer Kolonie mit allen geographiſchen Schikanen und einem verwirrenden Zahlenwerk, ſondern der inter⸗ eſſante und humorgewürzte Bericht eines Mannes, der zu ſehen und zu ſammeln verſteht. Kamerun, benannt nach einer Krabbenart, erworben im Auf⸗ trage Bismarcks durch Dr. Nachtigall. anderthalb⸗ mal ſo groß wie oͤgs deutſche Mutterland, iſt auf ſeine Fruchtbarkeit beſehen eine Juwel unter unſe⸗ ren Kolonien. Hier gedeiht buchſtäblich alles. Was das Land an Palmöl, Kernöl, Kakao, Tee, Kaffee, Tabak, Kautſchuk, Baumwolle, Kapok, Siſalhanf, um nur die wichtigſten Dinge zu nennen. hervorbringt, würde ausreichen, unſere Verſorgung auf eine an⸗ dere Grundlage zu ſtellen. Die große Fruchtbarkeit iſt natürlich bedingt durch die klimatiſchen Verhält⸗ niſſe: Aequatorſonne und Regenreichtum! Allerdings fühlt ſich der weiße Mann im dieſer ungeſunden Treibhausluft nicht ſonderlich wohl, harte körper⸗ liche Arbeit kommt überhaupt nicht in Frage. Aus dieſem Grunde kennt man wohl auch nicht den ein⸗ zelnen Farmer oder Pflanzer in Kamerun. Die Be⸗ wirtſchaftung des Landes erfolgt durch große Geſell⸗ ſchaften, die ihren Sitz im Mutterland haben und ihre Angeſtellten jeweils für die Dauer von 2⸗Jaß⸗ ren verpflichten. Nach Ablauf dieſer Tätigkeit iſt ein Europaaufenthalt dringend nötig. Kolonietätigkeit, ſo betonte der Redner ausdrücklich, iſt überhaupt nur für geſunde, fleißige und charakterfeſte Leute geeig⸗ net, Faulenzer und Abenteurer gehen unweigerlich zugrunde, ſie„frißt der Buſch“. Beſonderg ausführlich befaßte ſich der Redner mit dem, was ihm als Zoologen am nächſten liegt, mit dem Tierleben.(Als Tierſänger war er ja auch im Jahre 1938 nach Kamerun gekommen]. Un⸗ ermeßlich groß iſt die Zahl der Tiere. die beſonders in der grünen, ewig im Dämmerlicht liegenden, für das Auge des weißen Mannes faſt undurchdring⸗ lichen Urwaldgürtel leben. König iſt der Elefant, am gefürchtetſten aber ſind der Leopard und die Gift⸗ ſchlangen. Und unter den Giftſchlangen iſt die ſchlimmſte die ſchwarze Mamba. Man durfte davon ein präpariertegs Exemplar ſehen, die nahe daran war, Herrn Moog das Lebenslicht auszublaſen. Auch von den Eingeborenen durften wir man⸗ ches Wiſſenswerte erfahren. Der Redner ſtellte ſich hei der Erörterung der Negerfrage in Kamerun auf den geſunden Standpunkt der kolonialen Zweck⸗ mäßigkeit. Aber zum Abſchluß gab er doch noch eine rührende Geſchichte zum beſten. die von der ungeminderten Anhänglichkeit der Neger an ihre deutſchen Herren zeugte. Ihre Treue wird ſchon bald belohnt werden. Dem Redner wurde ſtürmiſch gedankt. 155 r Ziel der Viktoriaſee und ſeine Küſten. Ausnehmend ſcharfe Lichtbilder ergänzten das geſprochene Wort, mit dem Dr. Gley die verſchiedenartigen Boden⸗ und klimatiſchen Verhältniſſe der Nord⸗, Weſt⸗ und Süd⸗ küſte, mit Angabe der hauptſächlichſten landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſe und weiterer Anbaumögli⸗ keiten ſchilderte, die ſogar in einer Höhe von 2000 Meter noch von Erfolg gekrönt ſind. Schöne Land⸗ ſchaftsbilder: Gebirge, Hügel und Flachland, Kul⸗ turgebiete eingebettet in Naturgebiet, erfreuen das Auge und ſtehen unſeren valerländiſchen landſchaft⸗ lichen Vorzügen vielfach in nichts näch. Den Ver⸗ kehrsmitteln, Straßen⸗ und Eifenbahnbauten, den Siedlungshäuſern, Faktoreien, Verladebahnhöfen und Umſchlaghäfen widmete der Vortragende einen breiten Raum in ſeinen belehrenden Ausführungen. Auch die eingeborene Bevölkerung, die nach Ueber⸗ zeugung des Redners einen abſolut notwendigen, kultureller Erziehung durchaus fähigen Beſtandteil kolonialer Tätigkeit darſtellt, war Gegenſtand ein⸗ gehender raſſenkundlicher Forſchung. Die Kultur⸗ fähigkeit der Noger und Miſchlinge tritt in der Bau⸗ weiſe der Häuſer mancher Stämme deutlich in Er⸗ ſcheinung. Daß bei dieſen Unterſuchungen auch einige Idyllen aus Negerdörfern und Ausſchnitte aus dem afrikaniſchen Urwald mit Waſſerläufen, Seen, Waſſerfällen und heute noch durch ausſtrö⸗ mende heiße Dämpfe gekennzeichnete vulkaniſche auf der weißen Leinwand Fels⸗ und Lavatrümme erſchienen, ſei der Vollſtändigkeit wegen angefügt. Der Schluß des Vortrags behandelte die Fortſetzung der Reiſe ins Gebiet des belgiſchen Kongos bis zur Weſtküſte Afrikas, ebenſalls mit dem Ziel einchlägi⸗ ger Forſchungen, wobei auch die hervorragenden Bauten der Regierugsſitze, der Miſſionen. Schulen und Kirchen uſw. in den Küſtenſtädten die verdiente Würdigung fanden. Die beſtimmte Hoffnung des Vortragenden, daß es dem Führer gelingen wird, die ehemaligen deut⸗ ſchen Kolonien in Bälde dem Vaterland wieder an⸗ zugliedern, wird nicht nur von der am Schluß der umſaſſenden lehrhaften Mitteilungen Beifall, ſpen⸗ denden Zuhörerſchaft, ſowdern vom ganzen deutſchen Volk geteilt. 0 d. Feuerio-Nifolausabend Der im Vorjahre auſ Anregung des Präſidenten zum erſten Male veranſtaltete Nikolausabend übte auch diesmal eine ſo ſtarke Anziehungskraft aus, daß der Habereckl⸗Bankettſaal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Präsident Theo Schuler bemerkte bei Begrüßung der Erſchienenen, daß auch der zweite Nikolausabend beweiſen werde, daß er ein zeit⸗ gemäßer Erſatz für karnevaliſtiſche Verauſtaltungen ſei. Im Mittelpunkt des urgemütlichen Abends ſtand die Ehrung dreier Gründungsmitglieder, die ſeit 43 Jahren unſerer erſten Karnevalsgeſellſchaft un⸗ entwegt die Treue halten: Julius Hotter, Karl Kunkel und Jakob Schweitzer, die in der letzten Elferratsſitzung einſtimmig zu Ghrenmitglie⸗ dern ernannt wurden. Herr Jakob Schweitzer dankte im Namen der Geehrten mit der Verſicherung, daß nur der Tod die Freundſchaftsbande zerreißen werde, die ſie mit dem„Feueriv“ verbinden. Der Belzenikel[Karl Ziegler), der ſich mit einer gereimten Anſprache einführte, brauchte dies⸗ mal drei Hilfskräfte zum Befördern der Pakete, die in ſeinem mächtigen Sack nicht Platz hatten. Unter großer Heiterkeit wurden die zum Teil von witzigen Gedichten begleiteten Geſchenke ausgegraben, die verſchiedentlich im Vergleich zur Größe der Um⸗ hüllung winzig klein waren, aber in ihrer humo⸗ riſtiſchen Art ihren Zweck vollauf erfüllten. Aber es gab nicht nur ſpaſſige, ſondern auch recht ſchmack⸗ hafte Dinge. Zur Unterhaltung trugen wieder die altbewährten Mannheimer Kämpen Karl Eichele und Liſt und die Ludwigshafener Richard Wag⸗ mer und Scherpf mit ernſten und heiteren Vor⸗ trägen bei. Auf das glücklichſte führte ſich ein wei⸗ terer Ludwigshafener, der Lautenſänger Hoff mann, ein, der auch zeigte, daß er einen prächtigen Tenor beſitzt. Zur muſtkaliſchen Umrahmung ſteuerten Mayer Mayer und Pianiſt Balduf bei. Der Präſident ſchloß die fidele Zuſammenkunft, bei der wieder namhafte Geldſpenden für die Soldatenkaſſe eingingen, mit der Mitteilung, daß für Mitte Januar ein Bunter Abend mit reicher Unterhaltungs⸗ folge vorgeſehen iſt. Sch. an anderen Wochentagen nicht gearbeitet ben ſämtliche Gefolgſchaftsmitglieder. Dahei ſpielt die Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit keine Rolle. Auch die erſt ſeit kurzem oder mur für kurze Zeit einge⸗ ſtellten Gefolgſchaftsmitglieder haben Anſpruch auf die Vergütung. Bei Verſtößen gegen die Anordnung ſind Gefängnis und Geldſtrafen, letztere in unbe⸗ grenzter Höhe, vorgeſehen. Vor- und Nacharbeit ausfallender Arbeitszeit Bisweilen wird aus Anlaß der Feiertage auch oder die Arbeitszeit an den Tagen vor dem Feiertag ver⸗ kürzt. Die Vor⸗ oder Nacharbeit der aus Anlaß der Feiertage an anderen Wochentagen ausfallenden Ar⸗ beitsſtunden iſt in der Kriegswirtſchaft beſonders erwünſcht. Der an einzelnen Werktagen für den Betrieb eintretende Ausfall von Arbeitsſtunden kann durch Mehrarbeit an den übrigen Werktagen der gleichen, der vorangehenden oder der folgenden Woche ausgeglichen werden, ohne daß hier⸗ für Mehrarbeitszuſchläge zu zahlen ſind. Eine Ge⸗ nehmigung des Gewerbeaufſichtsamtes iſt nicht er⸗ forderkich. In den Vorjahren wurden die Gewerbe⸗ aufſichtsämter ermächtigt, die Vor⸗ und Nacharbeit der an dieſen Tagen ausfallenden Arbeitsſtunden in einem längeren Zeitraum(10 Wochen) und auch an Sonntagen auf Antrag zuzulaſſen. Im Hinblick auf die beſonderen Erforderniſſe der Kriegswirtſchaft iſt eine entſprechende Regelung auch in dieſem Jahre zu erwarten. Der Betriebsführer muß ſich in ſolchen Fällen an das Gewerbeauſſichtsamt wenden. Da⸗ gegen gibt es für den Ausgleich der an Sonn⸗ und Feiertagen ausfallenden Arbeitszeit keine rechtliche Grundlage. Wird das an den Weihnachtsfeiertagen oder am Neujahrstage ausfallende Arbeitspenſum vor⸗ oder nachgearbeitet, ſo handelt es ſich rechtlich um echte Mehrarbeit(Ueberſtunden) für die der vor⸗ geſchriebene Mehrarbeitszuſchlag zu zahlen iſt. Arbeitsleiſtung an, vor und nach den Feiertagen Ein beſonderes Problem ſtellt nach den Erfahrun⸗ gen ſeit dem Beſtehen der Anordnung die Arbeits⸗ leiſtung an, vor und nach den Feiertagen dar. Die Verpflichtung zur Arbeitsleiſtung an den Feiertagen beſtimmt ſich nach den Erforderniſſen des Betriebes. Im Kriege beſteht in erhöhtem Maße die Verpflichtung zur Leiſtung etwa erforderlicher Feiertagsarbeit. Bei unentſchuldigtem Fernbleiben des Geſolgſchafts⸗ mitgliedes entfällt der Anſpruch auf die Vergütung des Feiertags, da die Möglichkeit beſtand, an dieſem Tag durch die Arbeitsleiſtung den Lohnausfall zu vermeiden. Zur Vermeidung von Schwierigkeiten und im Intereſſe einer gleichmäßigen Behandlung der Gefolgſchaft iſt vom Betriebsführer darauf Be⸗ dacht zu nehmen, daß, ſoweit es die betrieblichen Verhältniſſe geſtatten, die Gefolagſchaftsmitglieder abwechſelnd zur Arbeitsleiſtung an Feiertagen verpflichtet werden. Bleiben Gefolgſchaftsmitglieder vor und nach den Feiertagen unentſchuldigt der Arbeit fern, ſo ſtellt auch dies einen Arbeitsvertragsbruch dar, der im Kriege beſonders zu verurteilen iſt. Gefolgſchafts⸗ mitglieder, die unentſchuldigt vor oder nach den Feiertagen der Arbeit fernbleiben, haben ebenfalls keinen Anſpruch auf die Feiertagsvergütung. Un⸗ berührt bleiben die ſonſtigen, auf Geſetz. Tarif⸗, Be⸗ triebsordnung oder Anordnungen der Reichstreu⸗ händer beruhenden Rechtsfolgen bei unentſchuldig⸗ tem Fehlen. 5 3 Neben dem Fortfall der Feiertagsvergütung kommt bei Betrieben mit einer Betriebsordnung die Verhängung von Bußen in Frage, ſoweit ſolche in Fer Betriebsordnung vorgeſehen ſind. Die Buße um⸗ faßt in der Regel einen halben Tagesverdienſt, ſte darf bei erheblichen Verſtößen(wiederholtes Bum⸗ meln) bis zu einem vollen Tagesverdſenſt ausge⸗ dehnt werden, wenn dies in der Betriebsordnung ausdrücklich beſtimmt iſt. Auf Grund der Anordnungen der Reichstreuhän⸗ der über das Verbot des Arbeitsvertragsbruches können Gefolgſchaftsmitglieder, die wiederholt die Arbeit verweigern oder der Arbeit fernbleiben, außerdem gerichtlich beſtraft werden. Schließlich iſt vom Betriebsführer zu prüfen, ob und inwieweit er Gefolgſchaftsmitglieder, die im Laufe des Jahres wiederholt gegen die Betriebs⸗ diſziplin und die Treuepflicht durch Bummeln ver⸗ ſtoßen haben, von der Gewährung von Weihnachts⸗ gratifikationen, Jahresabſchlußvrämien und ähnlichen Zumendungen zweckmäßig ausſchließt. Da dieſe Zuwendungen auch eine Belohnung für die dem Betrieb bewieſene Treue darſtellen, kön⸗ nen Gefolgſchaftsmitglieder, die durch wiederholtes Bummeln ihre Pflichten vernachläſſigt haben, bei ſolchen Zuwendungen nicht die gleiche Behandlung beanſpruchen, wie die, betriebstreue Geſolaſchaft. Die Maßnahmen des Betriebsführers bedürfen der Zu⸗ ſtimmung des Reichstreuhänders der Arbeit, der eine dem Intereſſe der Gefſamtheit dienende Entſchei⸗ dung fällen wird. Sofern ein Betriebsführer für die Zukunft ſolche Maßnahmen ins Auge faſſen will, wird er zweckmäßig frühzeitig die Gefolgſchaft hier⸗ auf hinweiſen, um bereits für die Folgezeit unnötige 5 widerrechtliche Arbeitsverhältniſſe zu unterbin⸗ Voll im Inhalt. Die enge Verbundenheit zwischen den Freunden einer gepflegten Zigarette und„ihrer Marke“ in der grünen Packung ist die Anerkennung für den ECK STEIN- Grundsatz: Spersem in der Packung- Werk SV Waldhof— Phönix karlsruhe— VR Mannheim:2 Bh Pforzheim— 1. F Pforzheim[S):4 Bf Mühlburg:1 Vereine Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte 3 7 2 0 29:5 16˙2 31L 9 8 5 1 2 17·10 1125 Freibura 8 4 3 1 17:14 115 p Waldhof 7 7 1 2 20:10 9 5 Mannheim 8 3 3 2 11:16 9˙7 Pforzheim 8 4 90 4 25:18 8·8 Sandhoſen 9 2 8 4 19•21.11 Phönix Korlzruhe 9 3 1 5 18.29•11 Karlsruher 9 3 0 6 9˙33 6˙12 C Birkenſeld 81 0 8 112⁵ 2216 Die Senſation iſt ausgeblieben SV Waldhof— VfB Mühlbura:1(:0) Das Trefſen dieſer beiden großen Mannſchaften war ein feſſelndes, ſpannendes Ringen, in dem mit letzter Kon⸗ zentration gekämpft und geſpielt wurde. Es ging für dieſe Rivalen um einen hohen Einſatz. Für den Waldhof galt es, ſeine große, nie wiederkehrende Chance, zu Mühlburg auſf⸗ zuſchließen, wahrzunehmen und für dieſes wieder hieß die Parole, den erſten Durchbruch auf dem Weg zur badiſchen Meiſterſchaft zu ſchaffen. Waldhof: Fiſcher; Maier, Engelhardt; Molenda, Bauder, Ramge: Adam, Fanz, Heermann, Pennig, Günderoth. Mühlburg: Speck; Stephan, Wünſch: Joram, Moſer, Seeburger; Zollhöſer Raſtetter, Fiſcher, Rink, Gruber. Vom Start weg hielten packende Kampfbilder 4000 Be⸗ ſucher, die, ob Fußball oder Eiszauber, ihrer„alten Liebe“ tren geblieben waren, reſtlos in chrem Bann. Begünſtigt durch einen ſtrammen Rückenwind, legte Mühlburg in raffi⸗ nierter Kombination los, um den Ball ohne Zeitverluſt an der Stiefelſpitze des Gegners vorbeizuziehen. Der Waldhof wor fedoch keineswegs gewillt, ſich an die Wand ſpielen zu laſſen. Heermann, der für den Waldhofſturm die große Verſtärkung war, führte ſeine Mannen zu gewal⸗ tigen Gegenſtößen, ſo daß Torwart Speck nacheinander in gefährlichen Situgtionen rettend eingreiſen mußte. Der Kampf wurde hitziger und das Tempo immer mörderiſcher. burg ſpi Nach 37 Minuten ging Waldhof in Führnug. Heer⸗ maun hatte vor Torwart Speck das Leder hochgeköpft, das daun von Pennig euntſchloſſen eingeſchoſſen 0 wurde. Mühlburgs Verteidigung hatte nun bange Momente zu überſtehen, ſo ſtark und nachhaltig waren die Angriſſe Waldhofs geweſen, deſſen Torwart Fiſcher kurz vor dem Wechſel einen feinen Ball von Raſtetter zur dritten Ecke ab⸗ zu wehren hatte. Nach Wiederbeginn hatte Mühlburg Seeburger für Rink vorgezogen, ſo daß im Sturm die Sache wieder beſſer klappen ſollte und Fiſcher einige ſchwere Arbeit bekam. Als die Verteidiger der Gäſte ſtehenblieben, um zu Un⸗ recht ein Abſeits zu fordern, hatte der völlig ungedeckte Adam eine Rieſenchance, um mit dem Ball in den Kaſten lauſen zu können. Der Rechtsaußen vergab aber durch Zögern dieſe goldene Sache, um dann eine Flanke loszulaſſen, die auch ein Heermann nicht mehr erreichen konnte. Mühlburg zog wieder ſtärker an und drängte den Waldhof mit dem Erfolg zurück daß Seeburger in einem Gedränge vor dem Tor einen Kopfball anbringen konnte, ber in der 71. Miunte den Ausgleich erbrachte. Heermann gelang eine fabelhafte Täuſchung des angreifen⸗ den Speck. Der Boll rollte auf den Kaſten, doch Wünſch war noch da, um abzuſchlagen. In den letzten Minuten ſtand wiederholt im Mühlburger Strafraum eine„weiße Mauer“. Dieſe wankte wohl, aber ſie wich nicht und hielt den koſt⸗ baren, errungenen Punkt. Der S V Waldhof, der unendlich viel zu gewinnen hatte, mußte ſeinen Gegner ziehen laſſen, der diesmal nur mit viel Glück vorbeigekommen iſt. Dieſe wäre auch be⸗ ſtimmt eingetroffen, hätte der Waldhof über ſeinen Seppel Erb verfügen können für den die Prachtvorlagen von Heermann, der den Sturm flüſſig, elegant und mit be⸗ tontem Nachdruck führte, torreife Gelegenheiten geweſen wären. So war aber Fanz zu verſpielt, Adam ſand nie Kontakt und der brave Günderoth knallte ſeine Herein⸗ gaben ſtets in den Fangbereich von Torwart Speck. Nach Heermann war Pennig beſter Angreifer. Die Läuferreihe ſtrahlte wiederholt eine wahre Energiewelle aus. Man deckte, als man die nötige Einſtellung nach etwa 10 Minuten Weinheim zum erſten Male geſchlagen s Mannheim— Weinheim 220 7 Mannheim— Friebrichsfeld:2 abgebr. Käfertal— Viernheim 511 FJeubenheim— Seckenheim 98 Neckarhauſen— Phönix Maunheim 13 Ebingen— Lanz:2 Hemsbach— Ilvesheim 122 Diesmal gab es eine Ueberraſchung: Der Tabellenführer Weinheim verlor bei 8 Mannheim:2. Die Tabellenführung konnte noch behauptet werden. S 07 Mannheim, der gegen Friedrichsfeld nach:2 durch das Verhalten von Frledrichsfels zu einem Smpfelabbruch — dem erſten in dieſer Spielzeit— kam, iſt bis auf einen Punkt, bei Gewinn des Spieles, Weinheim nohege rückt. Friedrichsfeld wird dieſer Spielabbruch wohl zwei wert⸗ volle Punkte koſten. Däfertal beſiegte Viernheim ganz klar 81 und ging jetzt auf den zweiten Platz vor Viernheim fiel eine Stelle zurück. Die Spitze hat ſich jetzt weſentlich zuſammen⸗ geſchoben. Neckarhanſen erlitt auf eigenem Platz durch Bhönix Mannheim eine:8⸗Niederloge und ent⸗ ſernte ſich dadurch etwas von der Spitze. Phönix ſchob ſich nach vorn. Ilvesheim gewann in Hemsbach 2 und rückte auf den 7. Platz vor. Hemsbach nimmt den vorletzten Ta⸗ bellenplatz ein. Feudenheim und Seckenheim teilten ſich nach torloſem Spiel in die Punkte. Feudenheim und Secken⸗ heim konnten ihre Plätze behaupten. Janz kam in Eöingen zu einem glücklichen 211 Sieg. Dieſer Sieg brachte Lanz vom Tabellenende weg, bas fetzt Edingen einnimmt. Wereine Spiele gew. unenk. verl. Tore Punkt⸗ Weinheim 9 7 1 1 21.14 15˙3 Käfertal 9 8 1 2 88:18 18.5 Friedrichsfeld 9 6 1 2 2415 13˙5⁵ 7 Mannheim U 5 2 1 18.8 12˙4 Neckarhauſen 10 8 0 4 8 28 12˙⁸ Ilvesheim 11 5 2 4 2424 12:10 Feudenheim 10 4 8 8 2222 11:8 Phönir Manuß. 8 4 2 2 37214 1058 Biernheim 11 4 2 5 2432 10.12 s Mannheim 10 8 2 8 16227 8212 Seckenheim 10 2 2 8 186.27 614 Lanz 9 2 1 8 19 29:18 Hemsbach 11 2 1 8 28:35 3217 Edingen 11 1 2 8 16.81 4˙18 8 Mannheim— Weinheim:0(:0) Nun mußten die Weinheimer doch die Bitternis ihrer erſten Niederlage in dieſer Runde auskoſten und das nach einem mit ungeheurer Energie, manchmal allerdings un⸗ nötig hartem Kampf. Da„ihr“ Mann, Knapp, fehlte, hatte man die Mannſchaſt umgekrempelt und dabei beſonders in den Flügelſtürmern großes Pech. 08 dagegen gab auf ſeinem Schäferwieſengelände den bekannt kampfeifrigen Gegner, wobei neben Gallwoda vor allen Dingen Emig im Sturm ſowie Mittelläufer Bender über ſich hinaus⸗ wuchſen während die Verteidigung beſonders in der zwei⸗ ten Halbzeit beim ſtarken Drängen der Gäſte groß in Fahrt war. Nach ziemlich ausgeglichenem Spiel während der erſten awanzig Minuten war es. ein ſchöner Ballwechſel Sinnock Emig—Eogerter, der zum:0 führte, dem kurz vor Seiten⸗ wechſel aufgrund eines Mißverſtändniſſes Reinhard—Moſer Emig das:0 hinzuſügte. Müchtig ſetzte Weinheim zum Ausgleichſturm ein, wo⸗ bei os lange Zeit ſchwer berannt wurde, Es gab eine Un⸗ menge Ecken für die Gäſte, doch Linksaußen Wandel ver⸗ ſchoß die tollſten Gelegenheiten. Wohl wurde 08 zeitweiſe wieder recht gefährlich, doch wehrte ſich Reinhard ſeiner Haut erſolgrich. Die Anfenuerungsrufe der zahlreichen heiderſeitigen Anhänger„zauberten“ das Leder aber auch nicht in die Maſchen und ſo mußte man auf Weinheims Seite den Verluſt zweier wertvoller Punkte buchen, die Bindenhöfer aber freuten ſich ihres Sieges.— De Lank⸗ Mannheim hätte hie und da etwas unnachſichtiger ſein dürfen. 7 Mannheim— Germania Friedrichsfeld:2 ſabgebr.) Zu einem intereſſanten Treffen kam es auf dem Sport⸗ gelände an der Reichsautobahn, wo Germania Friedrichs feld unter dem Einſatz aller Kräfte beſtrebt ſein mußte, urch einen Sieg den Anſchluß an den Spitzenreiter Wein⸗ heim nicht zu verlieren. Zu Beginn gab Friedrichsfeld groß den Ton au. Noch He ſich die o7⸗Abwehr gefunden hatte, bedrohten Mary und Schwarz mit bombigen Schüſſen das Tor Hildebrands, aber mit Glück und Geſchick wurde die Gefahr gemeiſtert. Mach ſteben Minuten, als die Schwächeperiode überſtanden war, konnte 07 ſogar durch Meßner, der nach mißglückter Ab⸗ wehr den Ball Hollerbach zwiſchen den Beinen hindurch⸗ ſchoß, in Führung gehen. Bei den nun folgenden ſchnellen Vorſtößen des Gaſtgebers erwies ſich die Friedrichsſelder Verteidigung nicht allen Lagen gewachſen, Treffer fielen jedoch keine. Auf der anderen Seite ſchaffte ein Handſpiel im 07 Strafraum, vom Schiedsrichter nicht geſehen, erregte Gemüter. Bei leichter Ueberlegenheit von Friedrichsfeld gab es in der Folge vor beiden Toren gefährliche Situa⸗ tionen zu klären. Kurs vor dex Pauſe erzielte Heuſer auf Strafſtoß von Schwarz im Nachſchuß den Ausgleichstreffer. Schon 10 Minuten nach Wiederanſpiel kamen die Gäſte nach einem Fehlſchlag des rechten 07⸗Verteidigers durch Heuſer zum zweiten Torerfolg, verurſachten aber in der 70. Minute einen Händeelfmeter der nach rgelgerech⸗ tex Wiederholung von Grönert eingeſchoſſen wurde. Da die Gäſte die Entſcheidung des Schiedsrichters anzuerkennen ſich weigerten, brach dieſer nach einer längeren, erregten Auseinanderſetzung das Spiel ab.— Leiter des Spieles war Schiedsrichter Reis ⸗Wallſtadt. Staffel 2: Plankſtadt— Schwetzingen 222 Rohrbach— Eppelheim 375 .— Neuluſtheim 318 Kirchheim— 05 Heidelberg:0 Eberbach— Sandhauſen 318 Union Heidelberg— Oftersheim:5 Staffel 4? Niefern— Germ. Brötzingen:1; Dill⸗ weißenſtein— Nordſtern Pforzheim:4; 1. SC Pforzheim gegen BSC 05 Pforzheim 283. Staffel 5: Frankonia Karlsruhe— Neureut 018 abgebr.; Südſtern Karlsruhe— Grötzingen:8; Beiertheim Berghauſen 1; Durlach⸗Aue— Blankenloch 221. Staffel 6: Darlanden— Weingarten:1: Ettlingen Germ. Durlach:3; Knielingen— F 1921 Karlsruhe 7217 Niütppurr— Söllingen:0. Triumph des Eiskunſtlaufes: gegen gefunden hatte, geſchickt und genau. Das Tor hütete wieder der blonde Fiſcher, vor dem ſich Maier und Engelhardt bemühten, raumſchaffende Abſchläge zu landen. Mühlburgs tapfere Mannen haben bewieſen, daß ſie das Zeug in ſich haben, auch einem Waldhof die Stirn zu bieten. Die geſamte Mannſchaft hat ſich auf ihrem ſchwerſten Gang ſo prächtig gehalten, daß ſie wohl un⸗ geſchlagen auch das letzte Spiel der Vorrunde hinter ſich bringen wird. Wiederholt zeigte ſich das Spiel der Stür⸗ mer, von denen Raſtetter eine famoſe Verbinderleiſtung vollbrachte, in einer klaren Linie, wenn auch die ſonſtigen Steilvorlagen diesmal nicht nach Wunſch gelangen. In der Läuferreihe wurde ſauber zerſtört. Die Verteidigung ſtand kaltblütig auch im erregteſten Getümmel und Torwart Speck hielt eine Reihe ſchwerſter Bälle. Schiedsrichter Schneider ⸗Offenburg leiſtete ſich ei⸗ nige Fehlentſcheidungen, die für Waldhof Nachteile be⸗ deuteten. H. G. S. iR ſpielt in Karlsruhe unentſchieden Phönix Karlsruhe— VfR Maunheim 222(:2) Ein recht mäßiges Spiel lieferten ſich in Karls⸗ ruhe der Vfk Mannheim und Pönix Karlsruhe. Ob⸗ wohl die Mannheimer die Urlauber Fuchs und Spindler zur Stelle hatten, gefiel die Mannſchaft keineswegs. Die Hintermannſchaft— vor allem der Torhüter Jacob, der eine Niederlage verhinderte— war der beſte Mannſchaftsteil. Der Sturm ließ jeden Zuſammenhang vermiſſen und kam nie zu einer geſchloſſenen Leiſtung. Aber auch Phönix ſpielte nicht überragend. Hier klappte es ſchon in der Ab⸗ wehr nicht, denn der auf Urlaub weilende Torhüter Haplicek war ohne fedes Training reichlich unſicher und verſchuldete beide Tore. Zu bemerken iſt noch, daß Phönix von der 30. Minute der erſten Halbzeit an ohne den verletzt ausgeſchiedenen Läufer Schnä⸗ bel ſpielen mußte. VfR ging nach einem Fehler von Havlicek in der 7. Minute durch Danner in Führung. In der 25. Minute verwandelte Havlicek einen Elfmeter zum Ausgleich. Dann ſchoß Fuchs für den RfR einen Elfmeter ein(37. Min.). 15 Minuten nach der Pauſe erzielte der Halbrechte Gauggel für Karlsruhe den Ausgleich, während Fuchs kurz vor Schluß einen Elfmeter an die Latte knallte.— 1500 Zuſchauer, Schiedsrichter Herberger Buchholz). Fußball in Süöddeutſchland Südwest: Union Niederrad— en Frankfurt 21: SW Wiesbaden— Wormatia Worms lin Worms):1: VfR Frankenthal— F Saarbrücken:0; Tech 61 Ludwigs⸗ hafen— Boruſſia Neunkirchen:1: 1. FC Kaiſerslautern gegen F 03 Pirmaſens:3; Rotweiß Frankfurt— Hanau 98(GS):2. Elfaß: Fc Biſchweiler— F Hagenau:1; SC Schil⸗ tigheim— SVgg Kolmar(GS) 115. 0 Württemberg: Sportfr. Stuttgart— Bich Stuttgart 112; Union Böckingen— Stuttgarker Kickers:2: Sportfr. Eßlinere— Stutttapter SC:0; SS Ulm— Bf Aalen Feuerbach:2; SVgg :1: Spoga Urtertürkheim— SV Cannſtatt— Tech 46 Ulm:2. Bayern: Spyogg Fürth— Ten 1880 München 11:2; Neumeyer Nürnberg— TS 89 Nürnberg:0: Schwaben Augsburg— Jahn Regensburg:2; Wacker München Be Augsburg:2. Mießerſee und Rotweiß gleichwertig Bei der zweitägigen Eisſportveranſtaltung am Wochen⸗ ende im Münchener Prinzregenten⸗Stadion kam es zu einer Kraftprobe zwiſchen den Eishockeymannſchaften des Sc Rießer See und Rotweiß Berlin. Am Samstag trennten ſich die Gegner unentſchieden:1(:1,:0,:), nachdem Lorzing für die Berliner im erſten Spielabſchnitt und Wild für Rießer See im Schlußdrittel eingeſchoſſen haften. Am Sonntag war Rießer See wohl überlegen, die Ver⸗ teidigung der Reichshauptſtädter hielt aber ſtoand, ſo daß der Kampf torlos endete. Im Mittelpunkt der Kunſtlaufvorführungen ſtanden fe⸗ weils bas Wiener Geſchwiſterpaar Ilſe und Erik Pauſin ſowie öie deutſchen Meiſter Jydia Veicht und Horſt Fa⸗ 5er, die ſtark gefeiert wurden. Diesmal wurden Herber-Baier umjubelt Aus verkaufte Großveranſin' tung im Mannheimer Eisſtadlion Benno Faltermeier ſpielt Eishockey Mannheim ſch ägt Nürnderg.4(:0,:2,:2) und:1(:0,:1,.0) Das Mannheimer Eisſtadion hat mit der Ber⸗ pflichtung des Ehepaares Baier eine weitere Stei⸗ gerung der Veranſtaltungen in dieſem Jahr gebracht. Bereits am Samstagnachmittag war das Stadion ſo gut wie ausverkauft. Sitzplätze waren ſchon tagelang vorher nicht zu erhalten. Die Stehplatzſeite war von vielen unſerer Soldaten bevölkert, die Leben in das Paarlauf⸗Weltmeiſter Maxie Herber und Ernſt Baier ſtellten ſich als Ghepaar vor (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗k.) nee brachten. Die Tribünen waren wieder dicht eſetzt. Der Tag wurde mit Vorführungen unſeres beſten deutſchen Nachwuchſes eröffnet. Urſula Breſſel⸗ maier⸗ Berlin zeigte gleich zu Beginn, daß ſie ihre Einberufung zum Reichslehrgang mit Recht erhalten hat. Ihr Können iſt ſchon ſehr weit fortgeſchritten, wenn ſelbſtverſtändlich noch manches zur vollendeten Kunſt einer Lydia Veicht uſw. fehlt. Es wird aber hei der Veranlagung der jungen Läuferin nicht lange dauern, bis man ſie unter unſeren beſten Eiskunſt⸗ läuferinnen finden wird. Die kleine, jugendliche Gerda Fiſcher aus Dort⸗ mund lief ihr Programm quicklebendig und friſch herunter. Schon die ganze Art ihres unbefangenen Vortrags nahm für ſie ein. Mit Schneid und Ele⸗ ganz ging dieſes kleine Perſönchen an ihre mitunter recht ſchwierige Aufgabe heran. Dann kam Eiskunſtlauf in Vollendung. Mit großer Begeiſterung wurde das Erſcheinen des Weltmeiſterpaares Herber Baier auf der Eisfläche begrüßt. Zuerſt führten ſie ihre Weltmei⸗ ſterkür vor. Wir können jetzt verſtehen, daß die Rich⸗ ter dieſes Kunſtläuferpaar immer faſt einſtimmig auf den erſten Platz geſetzt haben. Es ſcheint ſo leicht, ſo ſelbſtverſtändlich, wie dieſe beiden Läufer ihre Figuren auf das Eis legen, daß man den Eindruck hat, als ob ihnen dies alles keine Schwierigkeiten be⸗ reiten würde. Man kann ſich aber leicht denken, daß dieſe Sicherheit nur durch jahrelange härteſte Arbeit erreicht werden konnte. Dieſe beiden ſind die Mathe⸗ matiker der Eisfläche. Jede Bewegung iſt genau be⸗ rechnet, das Zuſammentreffen nach dem Trennen verſchiedener Figuren klappt genau auf den Zenti⸗ meter. Kein Lehrlauf zwiſchen den einzelnen Figu⸗ ren, jede läuft harmoniſch in die andere über und das Ganze rundet ſich zu einem Bild der Geſchloſſen⸗ heit und zeigt das große Können dieſer beiden Kunſt⸗ läufer. Was Herber⸗Baier vorführen, kann und muß man als Kunſt bezeichnen. Gegen früher iſt ihr Lauf nuch genauer— wenn man überhaupt noch davon ſprechen kann— geworden, ſie beherrſchen alle Fein⸗ heiten des Laufs bis zur Vollkommenheit. Es iſt ein äſthetiſcher Genuß, dieſe beiden Menſchen laufen zu ſehen. Bei ihren Tänzen konnte man ſich auch von der großen Muſikalität der Weltmeiſter überzeugen. Der Walzer, der mit am beſten gefiel, verriet ſo viel Rhythmik und Freude am Tanz, daß man ihm ſtun⸗ denlang zuſchauen könnte. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe beiden beſten Läufer Großdeutſchlands nicht endenwollenden Bei⸗ fall erhielten. Die Freude über dieſen großartigen Empfang im Mannheimer Eisſtadion brachten Her⸗ ber⸗Baier durch immer neue Zugaben zum Ausdruck. Die Zuſchauer wollten in ihrer beifalls freudigen Stimmung die beiden Läufer nicht mehr von der Fläche laſſen. Benno Faltermeier, der Eiskomiker aus München, ſorgte dann für die nötige Stimmung. Zu⸗ erſt trat er als Dirigent auf und dann als Eishockey⸗ ſpieler. Schon ſein erſtes Auftreten entfeſſelte gro⸗ ßen Beifall, bei ſeiner Eishockeyvorführung tobte das Eisſtadion. Es iſt auch zu köſtlich, wie dieſer ſchon äußerlich originell aufgemachte Eiskomiker an ſeine Arbeit herangeht. Aus einer kleinen Nichtigkeit baut er ſein Programm auf. Zwiſchendurch kann er immer wieder zeigen, daß er auch ein ganz ausgezeichneter Kunſtläufer iſt, der trotz ſeiner manchmal betonten Tapſigkeit ſein Handwerk ſicher beherrſcht. Ein kur⸗ zes Stolpern gibt ihm Gelegenheit, aus dem anſchlie⸗ ßenden faſt unvermeidbar ſcheinenden Fall eine Kunſtlauffigur einzuflechten, die nur die beſten Läu⸗ fer beherrſchen. Die große Freude aller iſt aber ſeine aus ſich ſelbſt herausgewachſene natürliche, keines⸗ wegs übertriebene Komik. Wenn ihn viele den Grook des Eiſes genannt haben, ſo iſt dies nicht ganz un⸗ begründet, denn mit Grvok hat er die Beweglichkeit und die Reichhaltigkeit der Einfälle gemein. Auch er konnte nicht ohne Dreingabe von der Eisfläche ab⸗ treten. Immer wieder jubelten ihm die begeiſterten Zuſchauer zu. Auch der beſte Mannheimer und badiſche Nach⸗ wuchsläufer Kurt Sönning vom Mannheimer MERc hatte Gelegenheit Zeugnis von ſeinem gegen das letzte Jahr ſtark verbeſſerte Können ab⸗ zulegen. Sicher und gewandt wirkt ſein nicht immer leichter Vortrag. Auch ihn wird man in nicht allzu ferner Zukunft mit an der Spitze der deutſchen Läufer ſehen. Großen Anklang fand wie immer dag Eis⸗ 5 Diesmal hatte die Mannſchaft des Mannheimer Eisſport⸗ und Roll⸗ ſportklubs die SS⸗Sp. G. von Nürnberg zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Die Nürn⸗ berger wollten ihre Niederlage vom vergangenen Jahr wieder gut machen. Daß ihnen dies nicht glückte, lag an dem überlegenen Können der Mann⸗ heimer Mannſchaft. Die Maunheimer traten in folgender Mann⸗ ſchaftsaufſtellung an: Tor: Sohl, Verteidigung: Schleicher, Herbſthofer;: 1. Sturm: Freiſtritzer, Dem mer, Göbl; 2. Sturm: Ufer, Zafic, Rödiger. Die Nürnberger/ ſtand wie folgt: Tor: Ruland, Verteidigung: Roth, Maier; 1. Sturm: Iſenmann, Molter, Möbus: 2. Sturm: Feichtinger, Göß, Buß ler.— Schiedsrichter waren End ⸗ Nürnberg und Faber ⸗ Mannheim. Das erſte Drittel endete torlos, obwohl hier Mannheim ſchon mehr vom Spiel hatte. Im zwei ten Drittel ging es dann weit lebhafter zu. Mannheim konnte kurz hintereinander drei Tore er⸗ zielen. Nürnberg kam ſpäter zu zwei Toren, ebenſo Mannheim, ſo daß dieſes Drittel:2 zugunſten Mannheims endete. Die beſten Spfeler von Mann⸗ heim waren Feiſtritzer, Göbl und Demmer. Beſon⸗ ders Feiſtritzer war überall. Im letzten Drittel kamen beide Mannſchaf⸗ ten zu je zwei Toren, ſo daß Mannheim im Geſamt⸗ ergebnis 714 gewann. Der Sieg der Mannheimer Mannſchaft war verdient, da beſonders der Sturm dem Nürnberger überlegen war. Bei einer etwas ſchwächeren Nürnberger Verteidigung hätte Mann⸗ heim weit höher gewonnen. Die Tore ſchoſſen: Dem⸗ mer und Feiſtritzer(je), Göbl, Rödinger, Ufer(je 1) 18 N Iſenmann(), Möbus und Molter ie). a 2 Am Sonnkaanachmiktag wickelte ſich un⸗ gefähr das gleiche Programm ab. Die Eröffnung nahm die Mannheimer Nachwuchsläuferin Lore Veith vor, die ſchon das letztemal ſehr gefallen konnte. Das Eisſtadion war diesmal ausverkauft; auf den Stehplätzen konnte wirklich niemaud mehr untergebracht werden. Unter den Ehrengäſten be⸗ merkte man Generalleutnant v. Schacky, Kreislei⸗ ter Schneider, Vertreter der Stadtverwaltung und des Sports. Herber⸗Baier, die wieder im Mittel⸗ punkt ſtanden, wurden noch ſtürmiſcher gefeiert, als am Samstag. 5 Das Eishockey⸗Rſckſpiel gegen Nürnberg gewann wieder die Mannheimer Mann schaft:1(:0,:1,:). Mannheim hatte Benkert wieder im Tor. Bei Nürnberg ſpielte End im Tor, auch ſonſt waren noch einige Umſtellungen vorge⸗ nommen worden. Die Tore für Mannheim ſchoſſen: Feiſtritzer und Demmer lie). Das Ehrentor für Nürnberg erzielte Gö ß. Die nächſte Großveranſtaltung findet am 25 und 27. Dezember ſtatt. 5 8. 1 5 unhelmer Zeſtg. , l. ee 9 ihre nich dra Del Fri ſelb Ver A feld feld im mal Me fehl iſt wir zur glei bei ſein ön nen Bal ohn, Hofe zeig man gin: mit mal Nie ſcha Tor wer ſehr Aus gro Beſt Sch. obw ſchö Hohe Siege der Favoriten Sp Waldhof— TW Friedrichsfeld 18:2(:1 Ts Keiſch— Reichsbahn Sp 18:7(12:2 TW 62 Weinheim— Bf Mannheim k. f. W. Sp Waldhof— TW Friedrichsfeld 13:2:0 5 Was man im Fußball machen kann, geht auch im Handball, ſo ſind endlich die beiden Mannheimer Großvereine Waldhof und BfR dazu übergegangen, Doppelſpiele zu veranſtalten, die denn auch ihren Zweck in ſportlicher und finanzieller Hinſicht nicht verfehlen. Vielleicht entſchließt man ſich auch draußen auf dem Lande, dieſen Weg zu beſchreiten. Denn, wenn z. B. der Turnverein und Fußballklub Friedrichsfeld ihre Spiele zu gleicher Zeit auf dem⸗ ſelben Platz austragen würden, ſo würden beide Vereine nur dabei profitieren. An dieſem zweiten Adventſonntag war Friedrichs⸗ feld der Gegner des Sportverein. Die Friedrichs⸗ felder wurden faſt mit dem gleichen Ergebnis wie im Vorſpiel geſchlagen. Ein Tor mußten ſie dies⸗ mal mehr hinnehmen. Dabei war die Elf des Meiſters nicht einmal in beſter Verfaſſung. Müller fehlt noch immer. Der tüchtige Waldhofverteidiger iſt erſt von einer Lungenentzündung geneſen und wird dieſes Jahr wohl kaum mehr ſeiner Mannſchaft zur Verfügung ſtehen. Trippmacher im Tor war gleichfalls körperlich nicht in beſter Verfaſſung, aber bei der Abwehr ließ er nichts davon merken, nur ſeine Abwürfe waren ſchwächer. Wie man verteidigt können unſere Jungens übrigens beim Waldhof ler⸗ nen. Da kann man immer wieder ſehen, wie der Ball dem Gegner weggeſpielt werden kann, auch ohne daß man denſelben ſtöst oder drängt. Die Wald⸗ hofabwehr iſt zwar auch nicht immer rein, aber ſie zeigt ooch die Schönheiten des Handballſpieles. Der Waldhofangriff zeigte gute Momente, aber man vermißt doch das Zuſammenſpiel. Keimig be⸗ ginnt eigennützig zu ſpielen. Zimmevmann hatte mit ſeinen Würfen viel Pech. Rutſchmann war dies⸗ mal etwas ſchwach. Arnold lebt ſich immer mehr ein. Beim Gaſt erfreute der Anſtand, mit dem die Niederlage hingenommen wurde. Beſter Mann⸗ ſchaftsteil war der Sturm. obwohl ihm nur zwei Tore gelangen Dies lag aber daran, daß man nicht werfen kann. Das Zuſammenſpiel war zwiſchendurch ſehr ſchön, auch die techniſche Leiſtung ging an. Ausſchlaggebend für die klare Niederlaae war die große Lücke zwiſchen Angriff und Hintermannſchaft. Beſter Spieler des Gaſtes war wohl Gottmann. Schwach war die Leiſtung des kleinen Torhüters, obwohl ihm einige gute Paraden gelangen. Wenig ſchön war der Eindruck des gelben ärmellofen Tri⸗ kots inmitten der grünweis ſpielenden Friedrichs⸗ felder. Wir ſollen auch hier mehr auf die Einheit⸗ lichkeit der Kleidung achten. TG uKetſch— Reichsbahn Sp 18:7(12:2) Im vergangenen Jahr hatten die Reichsbahner den Ketſchern die Runde vermaſſelt, mußte dieſe doch eine überraſchende Niederlage hinnehmen. Diesmal hatte man im Ketſcher Lager vorgeſorgt. Wohl war die Mannſchaft nicht in ſtärkſter Be⸗ ſetzung zur Stelle, aber kaum hatte Groh, Jahn Neckarau zum Beginn gepfiffen, ſetzte auch ſchon der Torſegen ein. Der Ketſcher Anariff kombinierte ein zuſammen und kargte auch mit ſeinen Würfen nicht. So war die Stimmung der zahlreichen Zu⸗ ſchauer ſchon bald die allerbeſte. Man ſah aber auch eine wirklich gute Leiſtung des einheimiſchen An⸗ griffes. Nachdem die Hintermannſchaft von ihrer Gegenſeite nicht allzu ſtark in Anſpruch genommen war, konnte dieſe ſich in der Hauptſache dem Aufbau widmen, ſo daß ſich das Dehakle des Gaſtes zwangs⸗ läufig vollziehen mußte und auch vollzog. 5 Warum ſich dann nach dem Wechel auf einmal das Blatt ͤͤrehte, war nicht ganz verſtändlich. Es klappte aber nicht mehr ſo richtig, man begann eigen⸗ nützig zu werden, deckte nicht mehr ſo gut und ſo wurde die Torausbeute nach dem Wechſel mit:5 ien geringer und vor allem für den Gaſt gün⸗ ſtiger. Die Reichsbahn wollte urſprünglich dieſes Spiel abſagen, da verſchiedene Spieler nicht zur Verfügung ſtanden. Aber man verſuchte es doch. Wohl wurde die Mannſchaft dann klar geſchlagen, aber ſie hat doch ihre Pflicht erfüllt und ſtellte ſich unter ungünſtigſten Bedingungen ihrem Gegner. TV 62 Weinheim—'R kampflos für Weinheim Als ſich an dieſem Sonntag die Raſenſpieler an der Bahn trafen, waren nur ſieben Spieler zur Stelle. Fünf Soldaten, darunter Specht und Walter, waren nicht zur Stelle, auch Franz wurde vermißt. Die Mannſchaft fuhr aber doch an die Bergſtraße, um, wenn irgend möglich, ihren Verpflichtungen nachzukommen. In Weinheim bildete man dann mit vier Wein⸗ heimer Spielern, darunter dem etatsmäßigen Wein⸗ heimer Torwart, doch eine Mannſchaft, damit wenig⸗ ſtens den Zuſchauern etwas geboten werden konnte. Nun die Kombinierten gewannen, für die Mannhei⸗ mer aber ſind dieſe zwei Punkte wieder verloren, die vielleicht gewonnen wären, da auch die 62er an die⸗ ſem Spieltag viel Erſatz hatten. Bayern bleibt im Reichsbundpokal Ostpreußen in Schweinfurt:2 beſiegt Nach ausſtehendem Zwiſchenrundenſpiel um den Reichsbundpokal⸗Wettbewerb war am Sonntag in Schweinfurt Bayern über Oſtpreußen mit:2(:0) Toren erfolgreich. Unter den 8000 Zuſchauern befand ſich auch Reichslehrer Joſef Herberger, der mit den Leiſtungen der bayeriſchen Spieler in jeder Weiſe zufrieden ſein konnte. In erſter Linie iſt das von un⸗ ſerem vielfachen Nationalſpieler Andreas Kupfer zu ſagen. Der Schweinfurter befindet ſich zur Zeit in einer kaum noch zu überbietenden Hochfopm, er war in jeder Weiſe der Motor ſeiner Mannſchaft. Die Oſtpreußen ſpielten wohl ſehr eifrig, aber ihre An⸗ griffe zerſchellten ſchon meiſt an der Mittellinie. Das Führungstor der Bayern war in der 14. Mi⸗ nute fällig, als Janda zur Mitte flankte und der Verteidiger Krauſe das Leder an ſeinen Tormann zurückgeben wollte. Der Rechtsaußen Staudinger er⸗ eilte aber noch vorher den Ball und ſchoß entſchloſ⸗ ſen ein. Ein weiterer Abwehrfehler der b e zum zweiten Tor der Bayern. Der rechte Verteidi⸗ ger Josnowſki lenkte den Ball in das eigene Ge⸗ häuſe. Janda reihte in der 27. Minute das dritte Tor an und Kuyfer hatte noch vor der Pauſe mit einem ſeiner Weitſchüſſe unverhofften Erfolg. Bald nach Wiederbeginn erzielten die Oſtpreußen durch ihren Halbrechten Schröer den erſten Gegen⸗ treffer. Wenige Minuten ſpäter überliſtete Fiederer die gegneriſche Abwehr und Bayerns Angriffsführer markierte auch den ſechſten Zähler, als er eine Flanke von Fiſcher aus vollem Lauf einſandte. Selbſt der Bayern⸗ Verteidiger Pfänder knallte friſch⸗ fröhlich auf das Oſtpreußentor, den abprallenden Ball er⸗ wiſchte Fiederer ſo daß es in der 63. Minute ſchon 721 hieß. Zehn Minuten ſpäter konnten die Oſtpreu⸗ zen die zahlenmäßige Niederlage durch ein zweites Tor etwas abſchwächen. Der geſtürzte Mittelläufer Kennemann hatte im Strafraum Hand gemacht, den Glmeterball verwandelte Schröer. Fußball im Reich Danzig⸗Weſtpreußen: Städteſpiel Danzig Warſchau 28. Oſtpreußen: Reichsb. Königsberg— Pruſſen Mlawa:2; Raſ. Pr. Königsberg— Richthoſen Neußuhren:6 Pommern: LS Pütnitz— Vs Stettin 912; Pr.⸗Bor. Stettin— OS Stettin:9; Stettiner SC— Hubertus Kolber(Geſ.⸗Sp.] 216. 5 Berlin⸗⸗ Brandenburg: Blau⸗Weiß Berlin— Hertha⸗ BSc Berlin:2; Tennis⸗Bor. Berlin— Elektra Berlin :0; Union Oberſchöneweide— Wacker Berlin:1: Minerva Berlin— Tasmania Berlin:0; Berliner SV 92— Luft⸗ hanſa Berlin 311. Schleſten: Vorw.⸗Raſenſp. Gleiwitz— Germania Königs⸗ hütte:8; Breslau 06— Tus Schwientochlowitz:2; VfB Liegnitz— 1. FC Kattowitz 217. Sachſen: Dresdner SC— Fortuna Fͤ'ĩeipzig 10:2: Bf Leipzig— Rieſaer SW:3; Wacker Leipzig— Chemnitzer Be:5: Polizei Chemnitz— SC Planitz:4. Nordmark: TB Eimsbüttel— Holſtein Kiel:2; St. Georg⸗Sperber Hamburg— Hamburger SW 116; Boruſſta 3 55— Polizei Lübeck:4; Fortuna Glückſtadt— Wil⸗ elmsburg 09:1; Concordia Hamburg— Barmbecker S Niederſachſen: Arminia Hannoper— Hannover 96:8; Eintracht Braunſchweig— Werder Bremen(Pok.]:). Weſtfalen:⸗ Schalle 04— Gelſenguß Gelſenkirchen 511; mina Bielefeld— Boruſſia Dortmund:10. Niederrhein: Rot⸗Weiß Eſſen—Fortung Düſſeldorf:1: Hamborn 07— LS Wurzen(Geſ.⸗Sp.] 221: Turn Düſſel⸗ dorf— Adler Krefeld(Geſ.⸗Sp.] 211. 60 Turnerinnen in Paſſau Deutſche Meiſterſchaft im Gerätturnen Für die am 23. Februar in Paſſau zur Entſcheidung kommende deutſche Kriegsmeiſterſchaft der Turnerinnen im Gerätturnen iſt fetzt die Ausſchreibung erſchienen. Durch⸗ geführt wird ein Siebenkampf, beſtehend aus Barren (Pflicht und Kür), Schwebebalken(Kür), Pferdſprung (Pflicht und Kür), Schaukelringe(Pflicht) und Handgeräte⸗ Kürübung. Zur Teilnahme werden 69 Turnerinnen zu⸗ gelaſſen. Die Verteilung auf die Bereiche erfolgt nach ſol⸗ gerdem Schlüſſel: Sachſen und Nordmarfk je 6, Südweſt, Bayen, Berlin⸗Brandenburg, Schleſien, Mitte und Nieder⸗ ſachſen je 4, Baden, Württemberg und Weſtfolen je 3, Heſſen, Oſt mark, Sudetenland, Pommern Mittelrhein und Nieder⸗ rhein je 2 Turnerinnen. Die Bereiche Oſtpreußen, Danzig⸗ Weſtpreußen und der Warhegau können je eine Turnerin ſtellen. Alle Turnerinnen, die 93 Punkte erreichen, erhalten das Silberne Leiſtungsabzeichen des NSR mit Urkunde. Italiens Tennisſpieler trugen nach dem Hallenländer⸗ kampf gegen Schweden in Upſala noch einige Freund⸗ ſchaftsſpiele aus. Romanoni und Frl. San Donnino wa⸗ ren im Einzel erfolgreich, wogegen del Bello im Einzel und mit Romanoni zuſammen im Doppel geſchlagen wurde. Württemberg und Oſtmark haben einen Fußball⸗Ver⸗ gleichskampf vereinbart, der am 1. Januar in Stuttgart ſtattfinden wird. Das Rückſpiel ſoll an einem noch zu beſtimmenden Tag in Wien vor ſich gehen. Jugofſlawen und Ungarn nehmen am internationalen Tiſchtennis⸗Turnier am 14. und 15. Dezember in Berlin teil. Gemeldet ſind Sos und Frl. Farkas(Ungarn), ſo⸗ wie Dolinar und Herner(Jugoflawien). Anſchließend werden die ausländiſchen Gäſte in Zerbſt, Dresden, Leip⸗ zig und Wien ſplelen. Die Mannſchaftsmeiſterſchaft der Gerätturner, die von Bereichs mannſchaften beſtritten und vom Bereich Baden verteidigt wird, liegt nun terminlich feſt. Die Vorrunde iſt zum 9. März anberaumt, die Zwiſchenrunde zum 11. April und der Endkampf zum 27. April. Maxie und Ernſt Baier werden am 15. Dezember auf der Kölner Eisbahn ſtarten. 0 N Brigadeſührer Franz Breithaupt wurde am 8. Dezember 60 Fahre alt. Der Sportbereichsführer von Berlin Mark Brandenburg iſt ſeit 40 Jahren ein eifriger Förderer von Turnen und Sport. Ungarng Skitermine verzeichnen Londesmeiſterſchaften am 10. Januar über viermal 10 Kilometer in Klauſenburg, vom 17.— 19. Januar im Sprung⸗ und Langlauf ſowie am 9. März für Abfahrt und Torlauf jeweils in der Tatra. Dazwiſchen liegen Starts in Cortina'Ampezzo und Garmiſch⸗Partenkirchen. Mit Lydia Veicht und Horſt Faber zieht die Hamburger Eisbahn am 14. und 15. Dez. ihre nächſte Großveranſtal⸗ tung auf. Auch Faltermeier wird hier ſein beluſtigendes Können zeigen. Nordiſche Gewichtheber⸗Meiſter in allen Gewichtsklaſ⸗ ſen werden anläßlich der Länderkämpfe Finnland⸗Schwe⸗ den in Helſinki und Norwegen⸗Dänemark in Oslo am 24. Januar ermittelt. Straßburg und Mülhauſen werden mit ihren Fußball⸗ Siadtmannſcharten am erſten Weihnachtstag im Bereich Südweſt gastieren. Straßburg ſpielt in Worms, Mül⸗ hauſen tritt in Landau an. Ausklang der Vorrunde im badiſchen Hockey HC Heidelberg— TV 46 Heidelberg 511— Auswahlſpiel Mannheim A Maunheim B 311 Frauen⸗ ſpiel Vfgt— MTG:0— HC H— HTV 46 51 In dem noch ausſtehenden Punkteſpiel zwiſchen§ 6 und TB 46 Heidelberg loante der mit der ſtärkſten Mannſchaft angetretene HCch einen:1⸗Sieg erringen, der in dieſer Höhe verdient war. Die erſte Ha beit konnte der HC mit einer 30⸗Führung durch Tore von Kerzinger 1, A. Peter und wieder Kerzinger 1 an ſich bringen. Nach der Pauſe erzielte der in ſehr guter Verfaſſung ſpielende A. Peter ein weiteres Tor, dem durch Röderer der Ehrentref⸗ fer für den HTV 46 folgte. Aber A. Peter konnte vor Schluß der Spielzeit durch einen weiteren Treffer die alte Differenz wieder herſtellen und zu einem verdienten Sieg ſeines Clubs über den erſatzgeſchwächten HT 46 bei⸗ tragen. Frauenmeiſterſchaft: BfR— MG Mannheim:0 Das ſeinerzeit ausgefallene Spiel zwiſchen Vc und MT endete nach hartem Kampf torlos:0. Dem in der zweiten Hälfte ſehr ſtark drängenden VfR gelan? es nicht die ſehr gute Hintermannſchaft der MTG zu überſpielen und einen Treffer zu erzielen. Die MDG beſchrän' te ſich auf einzelne Durchbrüche, die aber weitaus gefährlicher waren als die in der Drangperiode erfolgten Angriffe des VfR Mannheim. Beim BfR, der ein ſehr gutes Mannſchaſtsgeſüge zur Stelle hatte, waren die Halbrechte und die Mittelläuferin die beſten Kräfte, während bei der MT die geſamte Hin⸗ termannſchaft, die ein ſehr gutes Spiel zeigte, die Mittel⸗ läuferin und die Linksaußen die beſten Spielerinnen waren. Auswahlſpiel Mannheim A— Mannheim B:1 Das auf dem Germaniaplatz ausgetragene Aussvahl⸗ ſpiel zwiſchen den Mannheimer A⸗ und B⸗Monnſchaften ſah die A⸗Mannſchaft auf Grund des durchgefeilten An⸗ griffsſpiels mit 31 als Sieger Nach einem wechſelvollen Spielverlauf konnte die A⸗Mlannſchaft durch K. Jahke auf eine Flanke von Dr. Heiler mit:0 in Führung gehen, die jedoch Windirſch nach kurzer Zeit wieder ausgleichen konnte. Vor der Pauſe lonnte Henſolt auf eine Vorlage von Seubert wieder die Führung an die A⸗Mannſchaft bringen. Mit dieſem Ergebnis wurden dann die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe, die einige Umſtellungen der A⸗Maun⸗ ſchaft brachte, konnte dieſe ihr Tempo noch etwas ſteigern Beſonders die rechte Sturmſeite mit Dr. Heiler umd Seu⸗ bert trug in dieſer Hölite ſehr gefährliche Angriffe vor das Tor B⸗Mannſchaft, und einer dieſer brachte nach einem ſchönen Zuſpiel von Seubert das 3 Tor für die A⸗Mann⸗ ſchaft durch Dr. Heiler. Nach Schluß des Spieles gob Gaufachwart Dr. Leber die Auſſteſtung der Stadtmannſchaſt für das Heidelberger Spiel wie folgt bekannt: ayic Vet) Vath Dr Härle (Mg)(VfR) Bechtold Schwab E. Junge (MTG)(BfR)(MD) Dr. Heiler Seubert Henſolt Jaßke Binger (Pfgn)(MDT)(VfR)(MTG)(VPfotNH Mit dieſer Mannſchaft ſtellt Mannheim das beſte Spie⸗ lermaterial in einer Elf zuſammen. Bei den Torhütern entſchloß man ſich für den mehr heſchäftigteren Zanic⸗ Ebenſo darf man zu der Verteidigung Vertrauen haben. Die Läu erreihe iſt mit Bechtold. Schwab und E. Junge ſtark beſetzt. Der beſte Mannſchaftsteil iſt zwei ellgs der Sturm, in dem beſonders Dr. Heiler, Seubert und Jahke die treibenden Kräfte in dieſem Auswahlſpiel waren. Vadens Kanuſport auch im Kriege führend Bei der Arbeitstagung der badiſchen Kanuten in Of⸗ fenburg, zu der auch die Vertreter des neugeſchaſfenen Be⸗ reichs 14a(Elſaß) eingeladen waren, galt es in erſter Linte Rechenſchaft zu geben über den Einſatz in den ver⸗ gangenen zwei Jahren. Daß Badens Kanuſport ſchon immer im Reiche führend war, beſtätigte dieſe Rückſchau, ſind doch bei den Deutſchen Kanumeiſterſchaften 1989 allein drei Deutſche Meiſterſchaften an Maun⸗ heim gefallen. Wenn im Kriegsjahr 1940 non dieſen Titeln nur einer mit Erfolg verteidigt werden konnte, dann liegt das nur daran, daß die Inhaber dieſer Titel ihren Sportdöreß mit dem ſeldgrauen Rock des Soldaten vertauſcht hatten, um für den Führer und Großdeutſch⸗ land in den Kampf zu ziehen. Auch der Nachwuchs aus den Reihen des badiſchen Han uſports verspricht für die Zukunft Gutes, das haben die Deutſchn Waſſerſportmeiſterſchaften der HJ in Berlin bewieſen. Rein organiſatoriſch iſt Badens Kanuſport auf der Höhe, ſodaß mit der Wiederaufnahme des Sportbetriebes am Oberrhein, nach der durch den Krieg im Weſten be⸗ dingten Pauſe, mit einem weiteren Anſteigen der Lei⸗ ſtungskurve auch im Kriege zu rechnen iſt. Die Tagung in Offenburg ſtand übrigens gang im Zei⸗ chen des Aufbaues des Kanuſports im benachbarten Elfaß. Viele Anregungen haben die Vertreter aus dem Bereich Ida mit nach Hauſe nehmen können, es gilt jetzt weiterzu⸗ arbeiten, damit die im Monat Juli 1941 in Straßburg in Ausſicht genommenen Gruppen regatta und die Meiſter⸗ ſchaften der Bereiche 14 und 14 a, die gemein⸗ ſam ausgetragen werden ſollen, zu einem glanzvollen Auftakt des Kanuſports im befreiten Elſaß werden. Badens Kanuſport wird auch im Jahre ion„weiter⸗ machen“ getreu der Parole des Reichsſportführers zu Be⸗ ginn dieſes Krieges. W. B. Deutſche Ringerſtaffel gegen Ita' ien Das Reichs fachamt Schwerathletik hat ſchon jetzt ſeine Mannſchaft für den 3. Ringerländerkompf gegen Italien am 12, Januar in Stuttgart aufgeſtellt. Abgeſehen von dem Kölner Schmitz und dem Berliner Schweickert wurden auschließlich ſüddeutſche Ringer in die Nationalſtaffel ein⸗ gereiht, die wohl die ſtärkſte Formation darſtellt, die Deutſchland gegenwärtig aufzubieten vermag. Alle Ringer der Stuttgarter Aufſtellung gehören augenblicklich der Wehrmacht an. Die Mannſchaft ſteht wie folgt: Bantamgewicht: Philipp Allraum(Manu heim), Federgewicht: Ferdinand Schmitz[Köln); Leichtgewicht: Richard Weidner(Stuttgart: Weltergewicht: Fritz Schäfer (Ludwigshafen); Mittelgewicht: Luswig Schweickert(Ber⸗ lin); Halbechwergewicht: Karl Ehret(Ludwigshafen); Schwergewicht: Kurt Hornfiſcher(Nürnberg). In den bisherigen Kämpſen gewann Deutſchland den erſten mit:1 auf deutſchem Boden überlegen während „ den Italienern mit:3 einen knappen Sieg rachte. Bor weltmeister chaften in Berlin Die 1. Boxweltmeiſterſchaften der Amateure, die als Erſatz für das in dieſem Jahre ausgefallene Olympiſche Boxturnier vom Internationalen Ama⸗ teurboxverband auf der kürzlichen Budapeſter Ta⸗ gung beſchloſſen wurden, finden unn endgültig 1942 in Deutſchland ſtatt. Der Austragungsort für die Titelkümpfe, zu denen die der FBA angeſchloſſe⸗ nen Nationen eingeladen wurden, wird Berlin ſein. Schlenderhaner gewannen 400000 Mk. Gewinnſtatiſtik unſerer Flachrennſtälle Das Geſtüt Schlenderhan iſt in dieſem Jahr im Hdeutſchen Rennſport wieder führend geweſen. In ſeinen Farben liefen die beſten Dreijährigen mit Schwarzgold an der Spitze, und dieſer Faktor war auch ausſchlaggebend, daß Schlenderhan in der Statiſtik unſerer Flachrennſtälle mit 407 755 Mark abermols in Front liegt und dieſe Poſttion ſeit 1938 ununterbrochen verteidigt hat. Dabei bedeuten die 407 000 Mark gleichzeitig einen Rekord für die rhei⸗ niſche Zuchtſtätte für die letzten zehn Jahre. Schwarzgold Hat den Aöwenanteil mit 170 000 Mark an dieſer Summe, weiterhin waren aber noch Samurai, Abd aſtra und der beſte Zweijährige des Jahres, Magnat, hervorragend darau beteiligt. Den zweiten Platz nimmt wie im Vorjahr das Geſtüt Ebbesloh, das mit 38 gewonnenen Rennen zu⸗ gleich die meiſten Sieger aller Ställe ſtellte, mit 178 162 Mark ein und wird ſomit von Schlenderhon um das Doppelte übertroffen. Ebbesloh verfügte gleichfalls über eine Reihe guter Pferde, von denen Kumbuke, der in⸗ zwiſchen verkaufte Rezow, Avkat Rein, Ellerich ſowie die Wettkampftag der Turner Im Dienſte der Volkskraft und Volksgeſundheit Das Fachamt Turnen des Nes Reichsbundes für Leibes⸗ übungen im Bezirk Mannheim rief noch einmal vor Spiel Den die Frauen und Männer auf zu Kampf und Spiel. Den Frauen gebührte auch hier der Vortritt. Sie entlebigten ſich vor acht Tagen in anerlennenswerter Weiſe ihrer Aufgabe Geſtern traten in der Halle des TV Mann⸗ heim die Männer, die Helmatfront, auf den Plan. „Turner, auf zum Streite!“ war hier die Loſung. Der Tag war gans auf Wettkampf eingeſtellt: „Mit eiſernem Streben, in kraftvollem Spiel. Der Kampf unſer Leben, der Sieg unſer Ziel“. Es hieße der turneriſchen Erziehungsarbeit die letzte Ent⸗ faltung und Wirlungsmöglichteit nehmen, wollte man den Wettkampf ausſchalten, der die höchſte Reifung im Können und Einſatz ergibt. Nur Ausdauer und Fleiß können alle die Eigenſchaften wecken, die zum Erfolg des Kampfes mit ſich ſelbſt oder mit anderen führen. Kraft, Härte und Aus⸗ dauer müſſen ſich bewähren. Seit den Ausſchreibungen durch den Bezirksfachwart K. Adelmann⸗Mannheim ſtanben die Pflichtübungen im Mittelpunkt der Vorbereitungen. Sie zu meiſtern, war das Ziel, da ſte bei den Mehrlämpfen an Geräten in der Regel den Ausſchlag geben. Sie bringen zugleich eine Be⸗ reicherung des Uebungsſchatzes, indem ſie den Turner im⸗ mer wieder zu den Grundformen hinfühven, deren Be⸗ herrſchung die Grundlage des weiteren Fortſchrittes vor⸗ ausſetzen. Die Ausſchreibungen beſchröänkten ſich auf das Kerngebiet des Turnens, das in den Wintermonaten im Vordergrund ſtehende Gerätturnen, und waren in ſechs Gruppen(2 Jugend- 2 Mönner⸗ und 2 Altersllaſſen] ge⸗ gliedert. Es ſollte feſtgeſtellt werden, au welcher Sproſſe der turneriſchen Stufenleiter der Nachwuchs angelangt iſt, wie der Stand der einzelnen Stufen bis hinauf zur Meiſter⸗ klaſſe bei den Männern, der Kerntruppe, iſt und in welchem Ausmaß das ſunggebliebene Alter ſich ſeine turneriſche Lei⸗ ſtungsfähigleit bewahrt hat. Nachdem man ſich etwas warm geturnt und die Geräte probiert batte, erllang um 9 Uhr das Kommando: Ange⸗ treten! In acht Riegen wurde an die einzelnen Geräte marſchiert, die Kampfrichter nahmen ihre Plätze ein, und im Handumdrehen war ein lebhafter Wettkamofbetrieb im Gange. Es wurde gut geturnt und ſpannende Kämpie ge⸗ boten. Um jeden Punkt mußte gerungen werden, bald mit mehr, bald mit weniger Glück, ſo daß fortwährend eine Verſchtebung der Plätze und mehrmals ein Wochſel in der Führung der einzelnen Gruppen eintrat. Beherrſchte der wegungstührung, Bewegungsrßiyrhmus und Ausavyrägtheit der Formen waren die Geſichtspunktte. die den Wertungen zugrunde lagen. Daß die Turner in weitgehendem Maße dieſen Forderungen gerecht wurden und ißen teilweiſe in vollendeter Weiſe gerecht wurden. beweiſt die Tatſache, daß von 90 Wettkümefern 8a ſic Furchtetzten und daß hohe und höchſte Punktzaßlen wiederholt erteilt wurden, obwohl die Kampfrichter hierin ſehr ſparſam waren. 8 1. Jugend:. Klaſſe B(15—16 Jahre): 1. H. Ecker t⸗ TW Mannheim 1846 57 Puulte; 2. H. Glocker⸗ TW Jahn Neckarau 56.; 3. H. Achertz⸗TV Jahn Neckarau 55,5.; 3. G. Hör⸗TW Jahn Neckarau 55,5.; 4. H. Bailersdörſer⸗ IB Viernheim 55.; 5. H. König⸗ Ds Mannheim 1846 54.5.; K. Sälzler⸗ T Jahn Neckarau 54,5 P.— Von 38 Teilnehmern erreichten 88 die Mindeſt⸗Punktzahl zum Sieg. 5 Klaſſe A(4718 Jahre): 1. K. Greuli ch⸗ W Wein⸗ heim 126.5.; 2 H. Winkenbach⸗TV Viernheim 124.; 3. W. Adler⸗TV Viernheim 123.; 4. R Schlenker ⸗ Mannheim 1846 121,5 P.— Von 13 Teilnehmern ſetzten ſich 12 durch. Mit 51 Teilnehmern ſtellte die Jugend den Lö⸗ wenanteil des Wettkampfes. Sie iſt die nie verſagende Quelle, aus der der Turn⸗ und Sportbewegung immer wieder friſches Blut zugeführt wird. 2. Männer: Unterſtuſe: 1. J. Enöre sT Mannheim 1846 131.; 2. E. Jäger⸗T Edingen 121 P; E. Ding⸗Edingen 121.; 3. R. Joh⸗D Edingen 120,5 P. 12 Teilnehmer und 12 Sieger. Oberſtuſe: 1. R. Mückliſch⸗KV Mannheim 18 ß 147,2 Punkte; 2 H. Braun⸗TB Mannheim 146,1.; 3. P. Haf⸗ ner⸗TB Mannheim 143 P.— Alle 8 Teilnehmer wurden Sieger. Hier zeigen ſich naturgemäß die größeren Lücken durch den Krieg. Beachtlich, kaß ſich in der Ocherſtuf: der Nachwuchsturner R. Mücklich an die Spitze emporarbeitete. 3. Jugendliches Alter:. Klaſſe B(3850 Jahre]: A. Lei ß⸗T Waldhof 94,3.;: 2. H. Effler⸗ TW Viernheim 99,5.; 3. L. Hartmann⸗ T Maunbeim 1846 89,5 P.— 8 Turner und 8 Sieger. Klaſſe C(über 50 Jahre): 1. B. Greulich⸗KV Mann⸗ heim 1846 75,5.: 2. P. Meng⸗TV Mannheim 1843 75.; 3. K. Adelmann⸗ TV Mannheim 1846 72 P.— Sämtliche 7 Turner wurden Sieger. Von ben 84 Siegen entfallen 42 auf den TB Mannheim von 1846. 19 auf TV Viernheim 7 auf Din Jahn Neckarau, G auf T Edingen, d auf TV Sandhofen und TV Waldhor g gut TP Neckarhauſen und TV Viernheim und 1 auf 7 Ketſch. Die einzelnen Kömpfe wickelten ſich reibungslos unter der Leitung des Obmannes⸗ für Kunſtturnen F. Eſchwei Mannheim ab. Die Badiſchen Gerätemeiſterſchaften, die zahlen⸗ und leiſtungsmäßig ihre Vorgänger überragten. bild⸗ten den Au'taft der turneriſchen Veranſtaltun ten für 1910 in der Halle des TV Mannßeim 1846. In gleich wür iger Weiſe bildete der geſtrige Kunſtturnertag des Bezirks Mann⸗ 5 2 75 Ausklang. Die Heimatfront ſtand auf ihrem oſten Geſtärſt durch Erleben. klüger geworden durch Erfah⸗ rung, geßts mit friſcher Kroit wieder an die Al beit, die nun einmal ie entſcheidende iſt und bleiben wird.— Die Arbeit im ſtillen! Hier ſind die Wurzeln der Kraft des NiS⸗neichsbundes für Seibesübungen! 5 Sweijährigen Kluckin und Pümpelhagen jeweils über 20 000 Mark gewannen. Der Stall Mülhens iſt mit 127 129 Mark bei 27 Siegen in dieſem Jahr ſtark nach vorne gerückt und erſcheint noch vor dem Geſtüt Erlenhof, das kein „Großes Jahr“ hatte, aber immerhin mit 20 Erfolgen noch 120 380 Mark verbuchen konnte. Das Geſtüt Wald fries iſt in der Hauptſache dank ſeiner guten Zweiſährigen wieder mit vorn und ſteht mit 20 Stegen und 117 3860 Mark au fünfter Stelle vor den Geſtütshöſen FJfarland, die in Bayern alles beherrſchten und 116 166 Mark gewannen. Das Geſtüt Myölinghoven hatte ſeine Hauptſtütze in dem guten Vierfährigen Gewerke und kam mit 22 Renn, ſiegen auf 114 230 Mark. Als achter Stall mit einer ſechs⸗ ſtelligen Gewinnſumme iſt das Hauptgeſtüt Grad itz ver⸗ zeichnet, wofür in der Hauptſache Sonnenfleck verantwort⸗ lich zeichnet. Zoppenbroich hatte nicht ganz ſo viele gute Könner wie 1939 und verdankt ſeine 87 305 Mark und 17 Siege in erſter Linie der Schwarzgolödbezwingerin Newa, die allein 40 000 Mark zuſammengaloppierte. Es folgen dann das in der Oſtmark führende Geſtüt Mur hof mit 34 Siegen und 85 983 Mark, der weſtdeutſche Stall RIS Le r (25 Siege, 828 Mark) und der italieniſche Stall Dor⸗ mello⸗Olgiata mit 70 000 Mark, die Bellini als Sieger im Branuen Band von Deutſchland erhielt. Meiſterſchaft der Rennreiterinnen Seit einer Reihe von Jahren gehören Frauen⸗Rennen zum feſten Beſtandteil des deutſchen Galopprennſports, Nachdem einmal die Bedenken überwunden, die ſich der Einführung entgegenſetzten, zählen die Amazonen im Rennſattel zum gewohnten Bild unſeres Rennſportes., Allerdings werden die für nur etwa 25 Reiterſunen offenen Wettbewerbe nie mehr als eine willkommene Abwechslung ſein. Im abgelaufenen Jahr wurden 16 Frauenrennen veranſtaltet. Die Meiſterſchaft gewann Frau E. von De⸗ witz mit fünf Siegen bei neun Ritten. Den zweiten Platz nimmt mit drei Stegen Frau U. Pemſel ein, die ſchon un⸗ ter ihrem Mädchennamen Neumann bekannt wurde. Frl. F. Ignatzek und Frl. R. von Schmidt⸗Pauli ſteuerten ſe zwei, Frl. von Glinfki, Frl. E. Panſe, Frl. B. Wrede umd Frl. M. Schütz je einen Sieger. Im Ausland war Frl. l. Neumann erfolgreich, die ihr Gaſtſpiel in Ungarn mit einem Sieg auf der Rennbahn Magyer in Budapeſt krönen konnte. Zur Geräteumeiſterſchaft der Turneriunen am 2. Feb⸗ ruar in Paoſſau werden 600 Bewerberinnen zugelaſſen, öa⸗ von je 4 aus den Bereichen Südweſt und Bayern, ſe Frei aus Baden und Württemberg und zwei aus Heſſen.. Finnlands Boxſtaffel für den Länderkampf mit Schweden am 15. Dezember, in Stockholm, wurde, vom Fliegengewicht aufwärts, wie folgt aufgeſtellt: Olli, Lehtinen, Hunskonen Koſtamo, Piitulainen, Jokinen, Lundell, Paakarinen und 8 Karppinen.. g Reichsſtatthalter Mutſchmann hat für den Bereich Sachſen zwet Führer⸗Büſten geſtiftet, die als Mannſchaſts⸗Wander⸗ preiſe die beſten Ski⸗Springer und Langläufer auszeich⸗ f nen ſollen. Verbunden damit iſt eine Geldſpende zur För⸗ derung des Nachwuchſes. Die Eisſport⸗Gebietsfachwarte der 53 kommen am 18 und 14. Dez. in Prag zuſammen, um organiſatoriſche Fra⸗ gen bezüglich der Jugendmeiſterſchaften auf den 6. Win ter⸗ kampfſpielen in Gormiſch und der Erweiterung der Sport 8 gruppen im Di zu beſprechen. b Norwegens Skimeiſterſchaften werden vom Februar in Drafn veranſtaltet und erſtrecken ſich zum erſten 5 ale auf eine Dauer von einer Woche. Eine Wettkampfreiſe nach Stockholm unternimmt in der nächſten Woche der 17malige deutſche Eishockenmeiſter Be liner Sc und trifft dobei in den Tagen vom 10. bis 1 De zember dreimal auf den Se Goeta. Marte und Ern Baier werden einer Einladung nach Stockholm erſt im Januar fol sen. 1 Die Geſchwiſter Panſin(Wien) werden beim erſten inter⸗ nationalen Eisſportieſt in Amſte dam am Il. Dezember ihr großes Können zeigen. 5. 16. bis W, Miſſenswertes über Ortsnamen Merkwürdige Oetsnamen— Gleichnamige Oete in allen Teilen des Reiches Ehenſo wie die Menſchen haben die Gemeinden zu ihrer Unterſcheidung einen Namen. Die Ge⸗ meindeordnung beſtimmt darüber, daß jede Ge⸗ meinde weiterhin ſo heißen ſoll, wie ſie bisher ge⸗ heißen hat. Es kann jedoch eine Gemeinde ihren Namen ändern, die Namensänderung spricht der Reichsſtatthalter nach Anhörung der Gemeinde aus. Er timmt auch, wie die Gemeinden heißen ſollen, die neu gebildet werden, oder welchen Namen Ge⸗ meindeteile bekommen falls eine größere Gemeinde einem ſolchen Teil einen beſonderen Namen geben will. Die Gemeinde hat ſelbſtverſtändlich kein Recht darauf, daß der Reichsſtatthalter die Wünſche der Gemeinde erfüllt. Er iſt nur verpflichtet, die Ge⸗ meinde anzuhören. Vielfach führen Gemeinden neben ihren Namen noch Bezeichnungen, die auf ihre geſchichtliche Ver⸗ gangenheit, ihre Eigenart oder ihre ſonſtige Bedeu⸗ tung hinweiſen, z..:„Wittenberg— Lutherſtadt—“, Bad Salzungen“. Auch dieſe Bezeichnungen können die Gemeinden weiterführen, ja ſie müſſen ſie ſogor weiterführen. Nur der Reichsſtatthalter kann, wenn das Bedürfnis vorhanden iſt, nach Anhörung der be⸗ treffenden Gemeinde ſolche Bezeichnungen neu ver⸗ leihen oder auch vorhandene Bezeichnungen ändern. Seit dem Umbruch im Jahre 1933 haben viele Städte im Altreich ſolche zuſätzlichen Bezeichnungen erhalten. Es ſeien hier genannt: Berlin— Reichshauptſtadt—, 5 Frankfurt a. M.— Stadt des deutſchen Hand⸗ werks—, Goslar— Reichsbauernſtadt—, Hamburg, Bremen, Lübeck— Hanſeſtadt— Köln— ebenfalls Hanſeſtadt—, Leipzig— Reichsmeſſeſtadt—, München— Hauptſtadt der Bewegung—. Nürnberg— Stadt der Reichsparteitage—. Stuttgart— Stadt der Auslandsdeutſchen— In der Oſtmark erhielt die Stadt Graz die zu⸗ fützliche Bezeichnung— Stadt der Volkserhebuna—. Wie Familien oft recht abſonderliche Namen füh⸗ ren, ſo auch Dörfer und Städte. Da gibt es häufig recht merkwürdige Bezeichnungen, manche klingen angenehm, andere weniger. So gibt es im Rhein⸗ land einen Ort Pech, die Namen Paradies und Himmelreich finden wir dreimal im Deutſchen Reich. In der Grenzmark liegt ein Ort Freude, in Baden ein Mücken loch, in Bayern ein Kotzen dorf, in Oſtpreußen ein Jungferndorf und ein Liebchens ruh, in der Provinz Brandenburg und im Gau Danzig je ein Ort Hochzeit, in Baden ein Weiberfallen, die Ortsbezeichnung Frei⸗ heit gibt es in Weſtfalen, Hannover, Böhmen und in Oeſterreichiſch⸗Schleſien. Weitere originelle Namen ſind Waſſerſuppe in Brandenburg, Fette⸗ henne in der Rheinprovinz, Kümmel in Bayern, Hering in Heſſen, Sülze im Rheinland, Kal t⸗ waſſer und Warmbrunn in Schleſien, Wan⸗ zenberg in Pommern und Krätze in Hannover. Daß es einen Ort Aha nicht nur in Bayern im Re⸗ gierungsbezirk Mittelfranken, ſondern auch in Ba den. Kreis Waldshut, gibt, dürfte nicht allgemein de⸗ kannt ſein, ebenſo einen Ort Jux in Württemberg. Die Aufzählung eigenartiger Ortsbezeichnungen könnte noch lange fortgeſetzt werden, ſie werden mit Würde und Humor hingenommen, denn ſie ſind mei⸗ ſtens ſehr alt und eingebürgert. Auch Umtaufungen ſind nicht ſelten. So iſt z. B. die Umänderung der früheren Landgemeinde Rixdorf b. Berlin in Neu⸗ kölln und der Landgemeinde Dalldorf in Wit⸗ tenau bei Berlin bekannt. Nicht allgemein bekannt dürfte jedoch ſein, daß eine große Anzahl Ortsnamen im Deutſchen Reich mehrſach vorkommen. So gibt es z. B. 23 Gemeinden namens Münſter, das bekannteſte Münſter iſt die Großſtadt in Weſtfalen, und 7 mal die Ortsbezeichnung Halle. Nach der Rückkehr des Elſaß in das Reich gibt es 5 mal Straßburg und 3 mal Mülh)lhauſen. Die fünf Orte des Namens Straßburg werden folgender⸗ maßen bezeichnet: Sommerfriſche Straßburg(Elſaß), Straßburg(Kärnten), öſterreichiſchen Bezirk Straßburg/ Oder, und mit einem 8 Prenzlau), Strasburg(Weſtpreußen) nicht weit hinter Thorn, das nach dem Weltkrieg den Polen zufiel und jetzt wieder zum Reich zurückgekehrt iſt. Aehnlich üiſt es mit Mühlhauſen. Da gibt es Mül⸗ hauſen i. Elſaß und Mühlhauſen i. Thür., außerdem noch ein Mühlhausen i. Oſtpreußen, eine kleine Stadt im Regierungsbezirk Königsberg. Durch die Rückkehr von Lothringen zum Reich iſt eine im St. Veit, Straßburg(Uckermark, Kreis Saarburg in Lothringen wieder zurückgekehrt, da⸗ mach iſt eine Verwechſlung mit Saarburg, Bezirk Trier, möglich. a. 1 f Die deutſche Reichspoſt hat kürzlich durch die Preſſe darauf hingewieſen, daß in letzter Zeit wie⸗ derholt Poſtſendungen, die nach gleichnamigen Orten im Reich oder ſeinen Provinzen beſtimmt ſind, fehl⸗ geleitet worden ſind, weil in der Anſchrift die zuſätz⸗ liche Bezeichnung fehlte oder der Abfſender den Beſtim⸗ mungsort mangelhaft bezeichnete. Dadurch erleiden die Sendungen unliebſame Verzögerungen. Die Reichspoſt hat daher die Bitte ausgeſprochen, den Beſtimmungsort auf den Sendungen genau zu be⸗ zeichnen. Werden Sendungen mit ungenügender Ortsangabe aufgeliefert, ſo wird die Poſt in Zu⸗ kunft die Sendung mit einem Vermerk„Angabe des Beſtimmungsortes ungenügend“ verſehen und dem Abſender zurückgeben, wenn die Zweifel nicht ohne weiteres geklärt werden können. Auf alle Fälle wird hierdurch die Ankunft der Sendungen verzö⸗ gert, das bedeutet für die Poſt eine nicht tragbare Vergeudung von Arbeitszeit und kraft. kx. eee St. Nikolaus beim Mannheimer Turnerbund„Germania Eine Schar von 150 Mädchen war ausgerechnet am Nikolaustag zu Maſſenübungen für ihre bevor⸗ ſtehende Weihnachtsfeier in der Turnhalle der Mäd⸗ chenberufsſchule beiſammen und eifrig bemüht, alles recht zu machen, was Onkel Albach und Tante Gretel von ihnen verlangten. Plötzlich erſchien in der großen Türfüllung ein Mordsnikolaus und aus wars mit dem Ernſt. Ein heilloſes Gequieke und Umherlaufen entſtand. In die äußerſten Ecken verkrümelten ſich alle, die etwas auf dem Gewiſſen hatten, und neugierig, aber doch eng zuſammengedrückt, erwartete der Reſt, wag nun kommen würde. „Nachdem die Rute ſich bedrohlich erhob, trat end⸗ lich Ruhe ein und St. Nikolaus konnte ſeine Sen⸗ dung anbringen. Nachdem einige Sünder hervor⸗ geholt waren, die zu Hauſe keine Suppe mochten, und eine nachdrückliche Belehrung empfingen, kamen einige der Kleinſten hervor und ſagten friſch von der Leber weg dem Nikolaus kleine Verschen auf, ſo daß er befriedigt ſchmunzelte. Aber er wollte auch ſehen, was die Abteilung konnte und Onkel Willi mißte mit der ganz kleinen Geſellſchaft etwas zeigen, was das Wohlwollen des hl. Nikolaus erregte. Er leerte nun ſein Säckel an die Kinder, ſo daß alles zufrieden ausſah, und er verſchwand wie er ge⸗ kommen war. „Wochenend karzer nicht nur am Wochenende Der Reichsjuſtizminiſter hat eine Ergänzungs⸗ verordnung zum Jugendſtrafrecht erlaſſen. Es wird darin nochmals klargeſtellt, daß der Jugendarreſt ein Zuchtmittel iſt und keine Strafe. Neben der Ver⸗ hängung von Jugendarreſt können Erziehungsmaß⸗ regeln angeordnet werden. Weiter wird geſetzlich feſt⸗ geſtellt, daß die Ausſetzung der Vollſt reckung unter Bewilligung einer Probezeit bei Verurteilung zu Jugendarreſt nicht zuläſſig iſt. Bei Verurteilung zu endkarzer treten falls die Freizeit des Jugendlichen nicht in das Wochenend fällt, die ent⸗ ſprechenden Zeiträume der Freizeit an die Stelle des Wochenendes. CCCTTTTTTTCCCCTTTTTTTTTTTT Kennſt du ſchon die ſchönen WHW⸗ Briefmarken? Kein Brief ohne 5 8 deines Opfer⸗ willens! Fr 1— LOoRIA Tonart der Stadt Ludwissbaten ausverkaufte vorstellungen Aal! 1 5 15 5 12 . programm de Schsstoen 5 5 r i Aufk la Tung G 24 45 N 1 Symphonie-Aben Elm heiterer Ufa-FIIm! des Saarpflalz-Orehesters am Donnerstag, dem 12. Dez., 19.30 Uhr, im großen Saale des Feierabendhauſes der J Farbeninduſtrie AG. Leitung: Generalmuſildir. Karl Friderich Soliſt: Kammerſängerin Marta Rohs, Dresden, Sopran. Mie konntest Du, eronlza 6. Huber. R. 4. Roberts W. 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