9 7 0 Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: in unf Geſchäftsſt abgeh.! 70 W. dch. d. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Neßiſcherſtr 1, Fe rei Haus monatl..70 M. u. 80 P. Trügeri. n oſt.00 M ohne Illuſtr.,.80 M. mit Illuſtr einſchl Poſtbef.⸗Seb zuzügl 42 Pf. Beſtellg. Abholſt Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 1 a e Hau 955 55. WOppauer Str. 8 Se Freiburger Str. 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 28. f. d. 0 genden Monat erfolgen Mannheimer Zei Suuebrek. O h ung Anzeigenpreise: 22 mm drette Milltmeterzelle 12 fg. mm breite Textmilltmeter⸗ 7 0 zelle 66 Pfg Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreſſe 2 5 iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 12 Be Zwangspefgleichen od Konturſen wird einerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge. Allgemein Gerichtsſtand Mannheim. Monlag. 9. dezember 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtele K 1.-8. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Kontoe: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Re mazelt Mannheim 151. Ahrnang— Nummer 340 zangriff auf London „Ein einziges Flammenmeer“- ſo ſahen unſere Flieger die Wirkung der Angriffe Vergeltung für Düſſeldorf Rollender Einſatz gegen London die ganze Nacht hindurch [unkmeldung der NM.) fe + Berlin, 9. Dezember. „ Oberkommando der Wehrmacht gibt Le⸗ nt: Als Vergeltung für die engliſchen Luft⸗ angriffe auf weſtdeutſche Städte führte die deutſche Luftwaffe in der Nacht zum 9. Dezember einen Großangriff auf London mit ſtarken Kräften und in rollendem Ein⸗ ſatz von Einbruch der Dämmerung bis zum Morgen durch. Bei guter Beleuchtung warfen Kampf⸗ flugzenge Bomben auch der ſchwerſten Kaliber auf die Stadt und 8 auf lebenswichtige Verſorgungsanlagen. An vielen Stellen entſtanden gewaltige Brände, die ſich im Laufe der Nacht an mehreren Punkten zu einem großen lodernden Feuermeer vereinigten. Gasbehälter flogen mit hoher Stichflamme in die Luft, Erdöl⸗ lager gerieten unter ſtarken Raucherſchei⸗ nungen in Brand. Einzelne britiſche Nan Warfen in der Nacht in Weſtdeutſchland wieder an meh⸗ reren Stellen Bomben. In Düſſeldorf, Mün⸗ chen⸗Gladbach und einigen anderen Orten wur⸗ den Wohnviertel getroffen, einige Häuſer in Brand gefahr und dabei neun Zivilperſonen ge⸗ tötet, 17 ſchwer und 24 leicht verletzt. Sämt⸗ liche getöteten oder verletzten Perſonen be⸗ fanden ſich außerhalb der Luftſchutzräume. Militäriſcher oder wehrwirtſchaftlicher Schaden iſt an keiner Stelle entſtanden. Zwei engliſche Flugzeuge Flakartillerie abgeſchoſſen. zeug wird vermißt. 72 Slunden Friſt für Carnavon Caſile“ EP. Montevideo, 9. Dezember. Laut amtlicher Mitteilung iſt die Aufenthaltsfriſt für den engliſchen Hilfskreuzer„Carnavon Caſtle“ üm Hafen von Montevideb zwecks Wiederherſtellung der Seetüchtigkeit des Schiffes auf 72 Stunden ver⸗ längert worden. Urſprünglich betrug ſie nur 48 Stunden. wurden durch Ein eigenes Flug⸗ und London hatte ſich ſchon geireut. Reichlich voreilige Siegesmeldungen des Londoner Luftfahrtminiſterlums Drahtbericht unſeres Korreſpondenten 1— Liſſabon, 9. Dezember. Am Sonntagnachmittag ließ das engliſche Luft⸗ fahrtminiſterium durch den Rundfunk verkünden, kein deutſcher Flieger ſei in den letzten 24 Stunden über London erſchienen. Triumphierend wurde die Nachricht damit begründet, daß die„neue Strategie der RA J“ die deutſchen Flugplätze an der franzöſiſchen. belgiſchen und holländiſchen Küſte„derart zuſammengeſchlagen habe“, daß die deutſchen Flieger im Augenblick zu einer ſol⸗ chen Offenſive nicht mehr fähig ſeien. Die Freude der Bevölkerung über dieſe unerwartete Nachricht war aber nur ſehr kurz. Wenige Stunden nach dem Erſcheinen dieſes Berichtes war der Zauber uber bombenſicheren 24 Stunden wieder zuſammengebrochen und Lon⸗ don erlebte, wie der britiſche Rundfunk ſelbſt zugeben muß, in der Nacht zum Montag einen Angriff,„der bedeutend heftiger als gewöhnlich war.“ Schon der Alarm war, wie der engliſche Bericht weiter mitteilt, der früheſte, den London nach dem Einbruch der Dunkelheit jemals gehabt hat. Die deutſchen Flugzeuge griffen entweder vereinzelt oder in Gruppen von drei und vier aus allen Rich⸗ tungen nunmehr ihre Ziele in London an. Zahl⸗ reiche Gebäude wurden nach engliſchen Berichten zerſtört, und es entſtanden große Brände. da in einigen Bezirken beſonders Brandbomben abge⸗ worfen wurden. Weiter wird jetzt auch von engliſcher Seite die beſondere Schwere der deutſchen Angriffe auf Briſtol in der Nacht zum Samstag zugegeben. Die Bergungsarbeiten in den ungeheuren Trüm⸗ S waren noch am Sonntagabend in vollem ang. Fin Beweis für die ſchweren Schäden, die die etzten deutſchen Luftangriffe dem engliſchen Transportweſen zugefügt haben war die ſchon vor einigen Tagen erfolgte Ankündigung. daß der Weihnachtsverkehr auf den briti⸗ ſchen Eiſenbahnen auf ein Minimum herabgeſetzt werden müßte. Noch an den letzten großen Feſten veröffentlichte die engliſche Preſſe froniſch Artikel darüber, daß in Eng⸗ land voller Feiertagsverkehr herrſche, während die deutſchen Bahnen ihre Fahrpläne beſchränken müſſen. Jetzt aber wird vom britiſchen Kriegsminiſterium ſogar mitgeteilt, daß man infolge der Trans portlage auch Offizieren und Mannſchaften des britiſchen Heeres zu Weihnachten keinen Urlaub erteilen könne. Dies treffe auch für verheiratete Leute zu. Das Weihnachtsfeſt müſſe von der britiſchen Wehrmacht diesmal in Kaſernen und Baracken gefeiert werden. Die Aeberlegenheit unſerer Me', He“ und Do“ Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 9. Dezember. Während die engliſche Oeffentlichkeit ſich in der letzten Zeit ausgiebig mit der U⸗Boots⸗Gefahr be⸗ ſchäftigt, wenden ſich die Londoner Sonntagsblätter wieder einmal den Luftangriffen zu. Hierbei gibt man zu, daß die Deutſchen ausgezeichnete Einrichtungen gegen die Vereiſung haben und daß ihre Verluſte nicht überwältigend ſind. Die Luftflotte in Frankreich habe übrigens nur zur Aufgabe, heißt es in dem Bericht weiter, die engliſche Kriegsproduktion zu desorganiſieren und die Zufuhren aus Amerika möglichſt zu ver⸗ hindern. Wie dem auch ſei, ſo müßte auch die eng⸗ liſche Luftwaffe auf jeden Fall erweitert werden, wenn man den Kampf gegen die Deutſchen erfolg⸗ reich aufnehmen wolle. Hurricaue und Spitfire in allen Ehren, aber dieſe Flugzeuge ſind vor ſechs Jahren konſtruiert und ſind deshalb veraltet im Ver⸗ gleich zu den neueren deutſchen Flugzeug⸗ typen des Feindes. Es iſt bemerkenswert, daß man in dieſem Zuſam⸗ menhang auch die amerikaniſchen Flug⸗ zeuge bemängelt. Die bisher gelieferten amertikaniſchen Flugzeuge können, ſo heißt es, ſich nicht mit den deutſchen und ſelbſt nicht mit den bri⸗ tiſchen Flugzeugen meſſen. „Das Thema Schweiz“ Ftalieniſche Feſtſtellungen über den Kurs in der Schweiz Drahtberichtunſeres Korreſponbenten — Nom, 9. Dezember. In Italien weiſt man in dieſen Tagen erneut darauf hin, daß die Schweiz ſich offenſichtlich als blindes Inſtrument Englands benutzen läßt. Als Beweis dafür nennt man hier das füngſte Verbot der nationalen Bewegung in der Eidgenof⸗ ſenſchaft und ſchließlich die Tatſache, daß die eng⸗ liſchen Flieger, die norditalieniſche Städte bom⸗ bardieren, nach wie vor die Sch veizer Neutralität verletzen, ohne daß Bern dagegen ernſtliche Schritte unternimmt, denn die bisherigen Schweizer Proteſte in London könne man nur als lächerlich bezeichnen. Dieſe Tatſache könne, ſo betont man in Rom, nicht verwundern, denn man wiſſe, daß der Antifaſchismus und Antinationalismus die Baſis für die Propaganda der Parteien und der Schweizer Preſſe ſeien. „Regime Faſciſta“ beſchäftigt ſich in einer ſcharfen Polemik ausdrücklich mit dem Thema der Schweiz und verweiſt auf eine Reihe von Londoner Korre⸗ ſpondenzen der„Neuen Zürcher Zeitung“, in denen die Behauptung aufgeſtellt wurde, daß die deutſche Luftwaffe bei ihren Angriffen in England vorwie⸗ gend die Zivilbevölkerung zu treffen ſuche anſtatt militäriſche Ziele. Das Blatt ſogt in dieſem Zuſam⸗ menhang, daß die Schweiz ihre Berechnungen ſchlecht aufſtelle, wenn ſie auf dem Endſieg Englands auf⸗ baue. Denn wenn die Entwicklung anders verlauſe, was ſehr wahrſcheinlich ſei, werde ſie ſich wegen ihrer einſeitigen Neutralitätsauffaſſung zu ver⸗ antworten haben. Der unte rirdiſche Kampf in China Neues Revolverattentat in Nanking EP. Rom, 9. Dezember. Die römiſche Preſſe berichtet aus Hankau, daß kaum zwei Stunden vor der Ankunft des Generals Abe in Nanking zur Vornahme einer Beſichtigung der neue Chef für allgemeine Angelegenheiten der Regierung, Sitoatſe, von drei Chineſen angegriffen und durch Revolverſchüſſe ſchwer verletzt worden ſei. —— König Michael beſichtigt eine deutſch⸗rumäniſche Truppenübung. König Michael beſichtigte einen Truppenübungsplatz. Deutſche Lehrtruppen unter dem Kommando von Major Feller und eine rumä⸗ niſche motoriſierte Kompanie führten zuſammen mit Offizieren der Kriegsſchule eine Uebung durch. US A⸗Geſchäftsträger Kirk in Nom eingetroffen. Der neue Geſchäftsträger der USA beim Quirinal, bevollmächtigter Geſandter Kirk, iſt im Flugzeug in Rom eingetroffen. Angriffe und Gegenangriffe in Albanien Abſchluß der Rückzugsbewegungen der 9. italieniſchen Armee (Funkmeldung der NMz3Z.) Ro m, 9. Dezember. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: i 2175 Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ aunt:- N An der griechiſchen Front wurden im Ab⸗ ſchnitt der 9. Armee wiederholte feindliche An⸗ griffe von unſeren Truppen zurückgewieſen, die ihrerſeits zahlreiche und ſiegreiche Gegen⸗ angriffe unternahmen. Die 11. Armee hat ohne Verluſte an Menſchen und Material die auf eine Linie nördlich von Argirocoſta und anderen Nachbarorten angeordnete Zurück⸗ nahme ihrer Stellungen abgeſchloſſen. Unſere Luftwaffe belegte trotz un⸗ günſtiger Witterungsverhältniſſe die militä⸗ riſchen Ziele von Sauta Maura und dem Arta⸗ Golf mit Bomben. Die Ueberreſte eines der feindlichen Flug⸗ zeuge, die im geſtrigen Wehrmachtsbericht als ſchwer getroffen erwähnt worden waren, ſind auf unſerem Gebiet gefunden worden. Ein engliſcher Fliegeroffizier, der mit dem Fall⸗ ſchirm abgeſprungen war, wurde ſchwer ver⸗ wundet aufgefunden. In Nordafrika wurde eine Kolonne feindlicher mechaniſierter Truppen von unſerem Artilleriefeuer ſüdöſtlich von Alam Rabia in die Flucht geſchlagen. Feindliche Verbände ariffen den Flughafen von Tripolis und die Orte Gar⸗ garesc, Zanſur und Tarhuna an, wobei es einen Toten, fünf Verwundete und einigen Sachſchaden gab. Andere feindliche Flugzeuge griffen den Flughafen von Bengaſi an, wobei ein Flugzeug und ein Flugzengſchuppen beſchä⸗ digt wurden ſomie erfolglos Ain Gaza. Drei feindliche Flugzeuge wurden von unſeren Jä⸗ ar abgeſchoſſen, ein viertes von der Marine⸗ ak. In Oſtafrika gab es feindliche Luft⸗ angriffe auf Gallabad und Gherille(Somali⸗ Land), die etliche Tote und einige Verwundete zur Folge hatten. Wer wird Präſident? Die Kandidaten der finniſchen Präſidenten wahlen Draht bericht unſeres Korreſpondenten — Helſinki, 9. Dezember. Das politiſche Intereſſe in Finnland konzentriert ſich auf die Präſtdentenwahl, die demnächſt ſtatt⸗ finden wird. Nach wie vor gilt der jetzige Staats⸗ miniſter Ryti als der ausſichtsreichſte Kandidat. Die Parteien ſind miteinander in Fühlung getreten. um ſich auf einen gemeinſamen Kandidaten zu einigen. Hierbei hat es ſich gezeigt, daß die Sozialiſten die Kandidatur ihres politiſchen Führers Tanner, der . wenig geeignet iſt, zurückgezogen haben. f Die Agrarier möchten gern im erſten Wahlgang einen eigenen Kandidaten aufſtellen, aber die hier⸗ für in Ausſicht geſtellte Perſönlichkeit, der Landes⸗ hauptmann Pehkonel hat ſich geweigert, ſich auf⸗ ſtellen zu laſſen. Auch der Kandidat der finniſchen Rechten, oer frühere Miniſter Paaſakivi, hat abge⸗ lehnt. Als zweiter Kandidat für den Präſidenten⸗ poſten neben Ryti iſt in der letzten Zeit der Name des finniſchen Geſandten in Berlin Kivimäki genannt worden. Wiederaufnahme des Waren⸗ und Trauſitver⸗ kehrs zwiſchen Italien und Frankreich. Die Direk⸗ tion der italieniſchen Staatsbahnen teilt mit, daß ſowußhl der unmittelbare Warenverkehr als auch der Durchgangsverkehr mit Frankreich wieder auf⸗ genommen wird. Kanada und der Empire⸗Rüſtungsplan Fernwirkungen des deutſchen Sieges im europäiſchen Weſten [Von unſerem Korreſpondenten) Sch. Liffabon, 8. Dezember Die Wochenendtage zwiſchen dem 24. und 27. Mat dieſes Jahres brachten einige ſehr aufregende Stun⸗ den für Ottawa, die Hauptſtadt des kana⸗ diſchen Dominion s. Die Nachrichten aus Europa waren ſchlecht und wurden ſtündlich ſchlechter. Die Deutſchen hatten den Widerſtand der britiſchen, franzöſiſchen, belgiſchen Heere in Flandern ge⸗ brochen und die Kanalküſte erreicht. Sie hatten Boulogne beſetzt, Calais war belagert und der Ring um Dünkirchen wurde von Stunde zu Stunde enger. Der kanadiſche Miniſterrat tagte in Perma⸗ nenz. Der Premierminiſter Mackenzie King kam vom Transatlantiktelephon kaum mehr weg, und ein dringendes Kabel aus London jagte das andere. Alle dieſe Kabelmeldungen hrachten nicht nur mili⸗ täriſche Kataſtrophennachrichten, ſondern ſtellten Kanada plötzlich auch vor ſehr ſchwierige Entſchei⸗ dungen. Zunächſt teilte London am 24. Mai mit, daß es jede weitere Zuſendung von Material und Ausrütſtungsgegenſtänden für die kanadiſche Armee und Luftwaffe einſtellen müſſe. 48 Stunden ſpäter kamen mehrere dringende Geſuche um raſcheſte Hilfe⸗ leiſtung Kanadas.„Tut alles, was Ihr könnt. Tut alles und tut alles raſch!“ tönte es immer wieder aus London herüber. Am 28. Mai lief die kleine, nur aus ein paar Zerſtörern und Hilfsſchiffen beſtehende kanadiſche Flotte von Halifax aus, um auf britiſchen Wunſch an der Ueber⸗ wachung der Kanalausgänge teilzunehmen. Damit aber war der große zu Beginn des Krieges aufgeſtellte Plan, der Kanadas Stellung im Rahmen des mit großem Pomp angekündigten Empire⸗ rüſtungs programmes feſtſtellte, reſtlos zu⸗ ſammengebrochen. Was für Kanada galt, galt auch für die übrigen Dominions. Das ganze Empire⸗ rtſtungsprogramm war zerſchmettert, und das Empire mußte unter ſehr veränderten Voraus⸗ ſetzungen wieder von vorn beginnen. Das war eine der Fernwirkungen des deutſchen Sieges auf dem Kontinent, die erſt von einer zukünftigen hiſtoriſchen Forſchung rückſchauend voll gewürdigt werden wird. Der erſte Empireplan ging mit jener übergroßen Selbſtgefälligkeit, die ſtets die höchſten britiſchen Stellen auszeichnet, von der völlig irrigen Voraus⸗ ſetzung aus, daß man ſehr viel Zeit habe. Das glaubte man nicht nur in London, ſondern auch in Ottawa ſelbſt, wo man ſich nach den bekannten Wor⸗ ten Baldwins daran gewöhnt hatte, den Rhein als Grenze des Empire zu betrachten. Vom Rhein aber war man weit entfernt,— doppelt geſchützt durch die Maginotlinie und durch die britiſche Flotte. Ferner war dieſer erſte Plan ein rein britiſches Produkt: Alle Maßnahmen wurden nach britiſchen Anord⸗ nungen auf Grund britiſcher Pläne und britiſchen Methoden durchgeführt. Die kanadiſche Armee wurde britiſch bekleidet und britiſch ausgerüſtet, die kana⸗ diſche Induſtrie arbeitete nach britiſchen Typen, ſo daß Erſatzteile uſw. erſt 3000 Meilen weit über den Ozean geſchickt werden mußten. Die kanadiſchen Piloten, deren Ausbildung im Mittelpunkt des erſten Planes ſtand, wurden auf britiſchen Flug⸗ zeugen, die eigens zu dieſem Zweck über den Atlan⸗ tik geſchickt wurden, ausgebildet. Aber noch mehr, in London war man des baldigen Zuſammenbruchs Deutſchlands ſo ſicher, daß man die kanadiſchen Hilfsangebote ſehr kavaliermäßig von oben herab behandelte. Kanadiſche Produzenten liefen ſich in London vergeblich die Schuhe ab, um Aufträge zu erhalten, da die britiſchen Werke die Auslieferung der neueſten Pläne hinauszögerten, weil ſie eine ſpätere Konkurrenz von drüben erwarteten. So ging es den ganzen Winter und die erſten Frühfahrsmonate hindurch, bis ein Donnerſchlag bin⸗ nen 14 kurzen Tagen, die am 10. Mai einſetzende deutſche Weſtoffenſive, dieſes Empireſtilleben zerbrach und das britiſche Commonwealth eines Morgens auf⸗ wachte und die Welt nicht mehr verſtand. Mühſelig ſtellte man in langen Verhandlungen zwiſchen Lon⸗ don und den Dominions einen neuen Empire plan auf, der ſich aber von dem erſten in ſehr grundſätzlicher Weiſe unterſchied. Soweit Kanada in Frage kam, war dieſer zweite Plan in erſter Linie nicht geſamtbritiſch, ſondern kanadiſch orienttert, d. h. er war ebenſo auf die Verteidigung Kanadas wie auf die Hilfe für das Mutterland zugeſchnitten, wobet man aber ſelbſt in Miniſterreden ziemlich deut⸗ lich das kanadiſche Nahziel ſtärker herausſtellte als das britiſche Fernziel. Man hatte in Ottawa er⸗ kannt, daß die Grenzen Kanadas keineswegs am Rhein liegen, ſondern am St. Lorenz und daß die Exiſtenz des Mutterlandes nicht mehr auf Funda⸗ menten ruht, die für alle Ewigkeit gebaut ſind. 2777FFͤͤ ü Das neue Programm arbeitet— das iſt der ent⸗ ſcheidende Unterſchted zum erſten— völlig nach amerikaniſchen Plänen, mit amerikaniſchen Methoden, amerikaniſchen Maſchinen und amerikani⸗ ſchen Erſatzteilen. Die Ausbildung der kanadiſchen Piloten, die auch jetzt im Mittelpunkt ſteht, erfolgt auf Maſchinen, die in US gekauft worden ſind. England iſt nicht mehr in der Lage, irgendwelche Ausbildungsapparate zu liefern. Im Gegenteil: Im Sommer dieſes Jahres wurden ſogar die für die Ausbildung kanadiſcher Flieger beſtimmten Lehr⸗ flugzeuge zurückbeordert und Mackenzie King mußte mehrmals ganz verzweifelt mit Präſident Rooſevelt telephonieren, um in USA n raſch Erſatz kaufen zu können. Die Koſten dieſeg Ausbildungsplanes wer⸗ den auf 600 Millionen Dollar veranſchlagt, wovon das Mutterland 300 Millionen trägt, während Eng⸗ land ſich am Anfang des Krieges der etwas naiven Hoffnung hingab, Kanada werde alles ſelbſt bezah⸗ len. Vor allem aber unterſcheidet ſich der zweite vom erſten Plan auch noch durch die ganz andere Einſchätzung des Jaktorg Zeit. Glaubte man in den erſten neun Monaten des Krieges zu⸗ viel Zeit zu haben, ſo fürchtet man jetzt, daß man zu wenig hat und daß eine durchgreifende Hilfe Kana⸗ das für das Mutterland zu ſpät kommen könnte. Mit allen Mitteln verſuchte die kanadiſche Regierung zwar, das Produktionstempo zu beſchleunigen, doch bleibt auch jetzt noch ſehr viel zu tun und die Wirk⸗ lichkeit unterſcheidet ſich ſehr ſtark von den ſtrahlen⸗ den Bildern, die man im Rundfunk zu Propaganda⸗ zwecken entwirft. Viel Sorge macht auch die ungeheuerliche Fi⸗ nanzanfſpannung. Zum erſten Male in ſeiner Geſchichte überſteigt das Budget Kanadas die Mil⸗ liarden⸗Dollargrenze, was nicht zum wenigſten auf die rieſigen Subventionen zurückgeht, die zur Zeit in bie Induſtriekaſſen fließen. Geht es der Indu⸗ ſtrie unter dieſen Umſtänden zur Zeit recht gut, ſo iſt die Lage der Farmer umſo ſchlechter. Der Ab⸗ ſatz der Weizenernte— ſtets ein ſehr ſchwieriges kanadiſches Problem, das nur mit Staatszuſchüſſen und Prämien einigermaßen zu„löſen“ war— iſt mehr denn je in Frage geſtellt. Kanada hat alle ſeine Märkte auf dem europäiſchen Kontinent verloren und damit mehr als ein Fünftel ſeiner Weizenaus⸗ fuhr. Auch in dieſer Beziehung waren die Ereig⸗ niſſe der europäiſchen Frühfahrsmonate, angefangen mit der ſkandinaviſchen Aktion, entſcheidungsvolle Schickſalsſtunden für das kanadiſche Dominion. Zum Abſatzproblem tritt aber die Kriſe ver⸗ ſchärfend das Lagerproblem. Die neue Weizen⸗ ernte wird auf 560 Millionen Buſhel geſchätzt. In den Silos war zu Beginn der neuen Saiſon aber kur noch Raum für 180 Millionen Buſhels. In⸗ folgedeſſen muß die neue Ernte bei hen Farmern eingelagert werden, was koſtſpielige Erweiterungs⸗ bauten notwendig macht, welche die Farmer wieder nur mit ſtagatlicher Hilfe durchführen können. Eine ſolche Hilfe aber führt zu neuer Anſpannung der Finanzlage. In der Agrarfrage liegt auch eines der Haupthinderniſſe der zur Zeit wieder einmal viel beſprochenen„kanadiſchen⸗amerikaniſchen Unjon“ Die Dinge ſtoßen ſich im Raume doch viel härter als die großen Ideen in luftiger Höhe. Amerika hat ſein eigenes Farmerproblem im Baumwoll⸗ wie im Weizengürtel. Träte das völlig gleichgelagerte Kanada in den viel beſprochenen Wirtſchaftsanſchluß mit den Ver⸗ einigten Staaten, ſo würde dies eine geradezu un⸗ geheuerliche Komplikation in der Wirkſchaftspolitik bedeuten. Es gibt Leute, die eine ökonomiſche Einigung oder eine engſte wirtſchaftliche Verbin⸗ dung der USA mit Mittelamerika und dem nörd⸗ lichen Teil von Südamerika für bedeutend leichter halten als die Einbeziehung Kanadas in das Wir⸗ ſchaftsſyſtem der Union. Das Weizenproblem ſtellt ein beinahe unüberſteigbareg Hindernis dar, und den politiſch ſehr empfindlichen landwirtſchaftlichen Weſten der USA dürfte auch ein ſehr eigenwilliger Präſident kaum ſo leicht herausfordern. Dagegen entwickeln ſich die Dinge auf militä⸗ riſchem Gebiet weit raſcher. Im Auguſt dieſes Jahres hatte man ſich auf der Konferenz zwiſchen Rooſevelt und Mackenzie King in Ogdensburg über einen„Ständigen gemeinſamen Verteidigungsaus⸗ ſchuß“ geeinigt, wobei man von vornherein über den jetzigen Krieg hinausſchauend das Wort„Ständig“ mit beſonderem Nachdruck betont, Die amerikaniſche Preſſe ſtellt ſeitdem immer wieder mit Befriedigung feſt, daß Kauada auf militäriſchem Gebiet nunmehr amerikaniſch zu denken beginnt, alſo ſich in erſter Linie als Glied der amerikaniſchen Staa⸗ tenfamilie fühle und erſt in zweiter als Glied des brttiſchen Empires. Das Abkommen von Ogdens⸗ burg ſtellt aber auch vom Standpunkt der USA einen Hiſtoriſchen Schritt dar: Die USA geben in ihm ihre traditionelle Politik des Verzichts auf alle feſten militärtiſchen Abkommen und Bindungen auf. Das Verhältnis zwiſchen Ottawa und London hat ſich alſo ſeit dem Sommer dieſes Jahres ebenſo grundlegend geändert wie das zwiſchen Ottawa und Waſhington. Erſt ganz allmählich treten die revolu⸗ ttonären Fernwirkungen des gewaltigen deutſchen Krieges in Europa auf dem amerikaniſchen Kontinent deutlich hervor. Weihnachtsſchiff von Droutheim nach Norduor⸗ wegen. Die norwegiſche Nationalhilfe wird ein eigenes Weihnachtsſchiff von Drontheim aus nach dem Norden des Landes ſenden. Es ſind ſo viele Weihnachtsgeſchenke für Nordnorwegen eingegangen, 1 855 unmöglich iſt, ſie alle mit Antobuſſen zu be⸗ i f. Das Chaos in Englands Niſtungsinduſtrie Die arbeitslos gewordenen Bergarbeiter werden ins Heer abgeſchoben Drahtberichtunſeres Korreſpon denten Liſſabon, 9. Dez. Ein Zeichen der geradezu beiſpielloſen Verwir⸗ rung auf dem engliſchen Arbeitsmarkt iſt die geſtern erſchienene Verordnung für den Bergbau, der zu⸗ folge etwa 250 bis 300 000 Arbeiter für den Dienſt bei der Wehrmacht frei gemacht werden ſollen. Der engliſche Kohlenbergbau iſt bekanntlich durch die engliſch⸗franzöſiſche Kataſtrophe auf dem Kontinent beſonders ſchwer getroffen worden. Er hat ſeine beſten Kunden in Frankreich, der Schweiz und Italien verloren. Die Kohlenbergbaugebiete non Wales uſw. litten infolgedeſſen außerordentlich ſtark unter einer wachſenden Arbeitsloſig⸗ keit, obwohl infolge des völligen Chaos, das im engliſchen Transportweſen ſeit Beginn des inten⸗ ſiven Luftkrieges eintrat, die Bevölkerung weiteſter Diſtrikte Englands unter ſchwerſter Kohlenknappheit litt und noch leidet. Alle Verſuche, dieſe Arbeits⸗ loſtigkeit zu überwinden, ſind geſcheitert. Jetzt ge⸗ ſteht man ein, daß man am Ende ſeines Könnens iſt, und daß kein anderer Weg mehr übrig bleibt, als die Leute einziehen zu laſſen trotz allem Gerede über „Umſchulung“ der Arbeiterſchaft für die Rüſtungs⸗ induſtrie. Aber gerade in der Kriegsinduſtrie herrſchtebenfalls wachſende Arbeits⸗ loſigkeit und Kurzarbeit, da die Zerſtörungen der Werke einen ſolchen Umfang angenommen haben, daß nicht ſo raſch wieder Arbeitsſtätten errichtet wer⸗ den können. Die völlig mangelhafte Dezentraliſa⸗ tion in der engliſchen Schwerinduſtrie rächt ſich jetzt auf das bitterſte. Wie es den durch den Luftkrieg arbeitslos geworde⸗ nen Leuten geht, beweiſt ein Bericht des Organs der engliſchen Transportarbeitergewerkſchaften„Record“. Das Blatt teilt mit. es erhalte fortgeſetzt Briefe von obdachlos und arbeitslos gewordenen Gewerkſchafts⸗ mitgliedern, in denen dieſe mit außerordent⸗ licher Verbitterung ihre Notlage ſchildern. Sie ſeien bisher beinahe vollkommen auf die ge⸗ legentliche Hilfe von privaten Wohltätigkeitsorgani⸗ ſationen angewieſen geweſen. Die amtlichen Aus⸗ ſchüſſe zur Hilfeleiſtung hatten vollkommen verſagt. Es ſeien viele Fälle vorgekommen, in denen perſönliche Vorſtellungen von Arbeitern, die teilweiſe mehrere Monate arbeitslos waren, um finanzielle Hilfe ab⸗ ſchlägig beſchſeden worden ſeien. Schriftliche Geſuche würden überhaupt nicht beantwortet, und das ganze amtliche Fürſorgeweſen ſei durch den Luftkrieg voll⸗ kommen zuſammengebrochen. Plündernde Poliziſten [Funkmeldung der NM.) + Stockholm, 9. Dezember. Nach einem Londoner Eigenbericht von„Dagens Nyheter“ verurteilte die Polizei in Wincheſter zwet Volizeiwachtmeiſter aus Portsmouth zu zehn Jaß⸗ ren Zuchthaus, weil ſie Diebſtähle in einem Ge⸗ ſchäft verübt hatten, das durch Bomben zerſtört wor⸗ den war. Die beiden Wachtmeiſter hatten ſich in die⸗ ſem Geſchäft einen Pelzmantel und ein Cape„be⸗ ſorgt“.„Dagens Nyheter“ fügt hinzu, daß ähnliche Fälle an verſchiedenen Orten Englands vorgekom⸗ men ſeien. Von ſeiten der britiſchen Richter ſeien wiederholt Perſonen, die die Panik eines Bombarde⸗ ments ausnutzten, um zu ſtehlen, mit Todesſtrafen bedroht worden. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 9. Dezember. Auch die neue Woche hat mit deutſchen Ver⸗ geltungsſchlägen über England begon⸗ nen, wie in den amtlichen deutſchen Berichten zu leſen iſt. Wieder rauchen die Trümmer engliſcher Häfen und Städte, während vor den engliſchen Kü⸗ ſten und auf den Meeren Schiffsraum auf Schiffs⸗ raum vernichtet wird. 5 Die amtliche deutſche Bilanz unſerer Luftangriffe im November hat im neutralen Ausland gewaltigen Eindruck gemacht.„Stockholms Dagbladet“ nennt ſie einen Monatsabſchluß⸗Bericht grandioſen Umfangs. Die Belgrader„Vreme“ ſchreibt:„Auf den Trüm⸗ mern, die faſt ſieben Millionen Kilo Sprengbomben im November in England verurſacht haben, baut ſich ein neues Europa auf.“ Infolge der Samstags⸗Fliegerangriffe auf die Grafſchaft London ſind ſchwediſchen Blättern zufolge die Londoner Zeitungen wieder nur teilweiſe zur Ausgabe gelangt. Zehn Stunden verbrachte London an dieſem Tage mit nur wenigen Unterbrechungen in den Luftſchutzkellern. Die erſten Tagesausgaben könnten erſt am ſpäten Nachmittag erfolgen.„Daily Telegraph“ und„Daily Mirror“ erſchienen über⸗ haupt nicht. In allen Londoner Meldungen nach dem Ausland zeigt ſich Samstag eine außerordent⸗ lich verſchärfte Zenſur. Alle Einzelheiten über die deutſchen Angriffe wurden anſcheinend energiſch un⸗ lerdrückt. Die neue engliſche Preſſetaktik, die Wir⸗ kungen der deutſchen Angriffe für das Ausland ab⸗ zuſchwächen, hat allgemein eingeſetzt. „Stockholms Tidnningen“ ſchreibt:„Der verſtärkte Einſatz der deutſchen Kampfflugzeuge gegen eng⸗ liſche Induſtrie⸗ und Handelszentren, der in 90 Ta⸗ gen keine Unterbrechung erfahren hat, geht trotz ſchlechten Wetters mit un verminderter Wucht weiter. Die vergangene Woche hat von neuem gezeigt, daß es keinen Schutz gegen die deutſchen Großangriffe gibt. Immer ſtärker erkennen die Berichter, daß Eng⸗ land zu einem Trümmerfeld wird, wenn die Angriffe in der bisherigen Art fortgeführt werden— und ſie werden fortgeſetzt werden, wenn England nicht er⸗ kennt, daß weiterer Widerſtand dem Selbſtmord gleichkommt! Dabei muß immer wieder von neuem feſtgeſtellt werden, daß der Höhepunkt der Slidamerika⸗Solidarxität im„Itape“⸗Fall Die braſillamſche Regierung verhandelt wegen gemeinſamer Maßnahmen EP. Rom, 9. Dezember. Die ſüdamerikaniſchen Republiken beraten über einen Proteſt gegen die engliſche Verletzung der üd⸗ amerikaniſchen Hoheitsgewäſſer. In einer Meldung aus Rio de Janeiro wird mitgeteilt, daß zwiſchen den Außenminiſtern aller ſüdamerfkaniſchen Repu⸗ bliken Verhandlungen geführt werden über die Haltung gegenüber der Verletzung der Sicherheits⸗ zone an der Küſte Braſiliens durch England. Die Regierung der Republik Ecuador habe ſich bereits ſolidariſch erklärt mit allen Maßnahmen, die ergriffen werden ſollten, um der amerikaniſchen Sicherheits⸗ zone Achtung zu verſchaffen und um England zu zwingen, die von Braſilien geforderte Genugtuung zu leiſten. Die Verſpätung der Antwort Englands auf den Proteſt Braſiliens wegen der Anhaltung des bra⸗ ſilianiſchen Küſtendampfers„Itrape“ werde, ſo wird weiter berichtet, in der ganzen braſilianiſchen Preſſe, die ſich gegen das angriffsluſtige und aufreizende Verhalten Englands wende, äußerſt erregt be⸗ ſprochen. Die Rede des braſilianiſchen Staatspräſi⸗ denten Vargas vor Offiziersanwärtern, in der er betonte, daß eine Nation, die ihre Rechte und Intereſſen reſpektiert ſehen wolle, durch die Tat zei⸗ gen müſſe, daß ſie auch ihrerſeits die Intereſſen ande⸗ rer Staaten achte, hat in der braſilianiſchen Oeffent⸗ lichkeit ſtarken Eindruck gemacht. Man bringt dieſe Darlegungen Vargas' natürlich mit dem„Itape“⸗Fall in Zuſammenhang. Die bra⸗ ſilianiſchen Zeitungen geben die Vargas⸗Rede in gro⸗ ßer Aufmachung wieder.„Jornal do Brazil“ ſtellt das Wort des Präſidenten heraus:„Gewalt erzeugt Gewalt“. Das Abendblatt ſchreibt, die Das deutſche Bekenntnis des Ober-Elſaß Reichsſtatthalter R. Wagner ſpricht in einer Großkundgebung in Mühlhauſen OL. Mülhauſen, 8. Dezember. Zum erſtenmal ſprach am Sonntagnachmittag Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner in einer Großkundgebung zu der Bevölkerung des Ober⸗Elſaß. Tagelang waren die Vorbereitungen im Gange, um dem Chef der Zivilverwaltung bei ſeinem erſten offiziellen Beſuch in Mülhauſen einen wüpdigen Empfang zu bereiten. An dem gewaltigen Aufmarſch all der neugebildeten Formativnen der Partei und ihrer Gliederungen, der Tauſende und aber Tauſende von Werktätigen, der ſangesfrohen Hi und der Unzahl Zuhörer konnte Reichsſtatthalter Robert Wagner erſehen, daß auch das Oberelſaß die Bedeutung ſeines Beſuches erkannt und zu ſchätzen gewußt hatte. Die elſäſſiſchen Volksgenoſſen legten in dieſer Großveranſtaltung ein macht volles Bekenntnis ab zur geſchichtlichen Zeitenwende. 5 Während des ganzen Vormittags ſchon erklangen in den Straßen der alten deutſchen Induſtrieſtadt im Ober⸗Elſaß Marſchweiſen und der Marſchtritt der aus allen Himmels richtungen anrückenden Kolonnen. Waſhington bert Finanzhilſe an England Anerwarlete Einberufung des A Sel⸗Jinanzausſchuſſes a EP. Waſhington, 9. Dezember. Auf Veranlaſſung des Schatzſekretärs Henry Morgenthau wurde der Finanzausſchuß des nord⸗ amerikaniſchen Senats unerwartet zu einer Sitzung zuſammenberufen. 77 unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß die Beſprechungen, au denen neben Morgen⸗ thau auch andere Beamte des Schatzamtes teil⸗ nahmen, mit den Verhandlungen über eine etwaige Finanzhilfe an England in Zuſammen⸗ hang ſtanden. 5 Wieder eine Enttäuſchung für London EP. Neuhork, 9. Dezember. Nach dem„Washington Star“ beſtreitet die Bun⸗ des⸗Marine⸗Kommiſſion die Nachricht. daß die Ver⸗ einigten Staaten ſich anſchickten, 120 Handelsſchiffe an England zu verkaufen. Die Kommiſſion verfüge nur über 83 ſtillgelegte Schiffe, von denen aber höchſteng 12ſofort verkauft werden könnten. Nach einem Londoner Bericht der„New Pork Times“ iſt man in England wegen der Haltung der Vereinigten Staaten von Nordamerika entmu⸗ tigt. Nach englischer Anſicht werde das Land nicht in der erhofften Weiſe von den USA unterſtützt. Knox beſichtigie Panama⸗ Kanalzone e EP. Panama. 7. Dez. Der amerikaniſche Marineſekretär Knox been⸗ digte die Beſichtigung der unter der Kontrolle der Vereinigten Staaten ſtehenden Panama⸗ Kanalzone. Knox flog am Samstag nach Puertoriko, um an den US A⸗Flottenmanövern teilzunehmen. Die⸗ ſen Manörern wohnt auch Präſtdent Rooſevelt bei, der ſich augenblicklich auf einer Kreuzfahrt im Kari⸗ biſchen Meer an Bord des US A⸗Kreuzers„Tusca⸗ Lonſa“ befindet. Vor Beginn der Rede waren die Zugangsſtraßen zum Markthallenplatz ſchon lange— ebenſo auch die Verſammlungsſtelle ſelbſt— von den Maſſen dicht be⸗ ſetzt. Die Großmarkthalle im gedeckten Kanal war innen und außen in überaus eindrucksvoller Weiſe mit Fahnen und friſchem Grün geſchmückt. An den beiden Seitenteilen hatten Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder der Induſtriebetriebe und des Oberleſaß Aufſtellung genommen. So eine enge „Schulter⸗an⸗Schulter⸗Gemeinſchaft“ war noch bis vor wenigen Monaten in dieſem Lande unbekannt. Nachdem Kreisleiter Allgeier und der elſäſſi⸗ ſche Volkstumsvorkämpfer Murer die Kundgebung mit Worten des Gelöbniſſes treuer Gefolgſchaft des Elſaß eröffnet und dem Willen des elſäſſiſchen Vol⸗ kes Ausdruck gegeben hatte, gemeinſam mit den Deutſchen in die beſſere und ſchönere Zukunft zu marſchieren, ergriff Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner das Wort zu ſeiner die ganzen Pro⸗ bleme des Elſaß umreißenden Rede. 5 Das„Sieg Heil!“ auf den Führer und die Lieder der Nation beendeten die denkwürdige Großkund⸗ gebung, der neben führenden Männern der Partei auch hohe Vertreter von Staat und Wehrmacht bei⸗ wohnten. Der Rüſtungsarbeiter neben dem Soldaten anb. Breslau, 8. Dezember. Im Rahmen einer Kundgebung anläßlich der Ver⸗ tetlung von Kriegsverdienſtkreuzen ſprach Reichs⸗ miniſter Dr. Tod t. Er betonte, wenn einmal in den Rüſtungsbetrieben nach dem Kriege nicht mehr Waf⸗ ſen und Munition hergeſtellt würden, ſo würden ſie teilhaben an dem Bau von Maſchinen und anderen wichtigen Werkzeugen, die notwendig ſeien, um das große Wohnungbauprogramm des Führers in kürze⸗ ſter Zeit durchzuführen. Gegenwärtig aber habe der Führer den Rüſtungsarbeiter neben den Soldaten geſtellt, damit er das ſchaffe, was dem Soldaten die Kampfkraft erhalte und ihn ſchütze vor den Waffen des Gegners. Heute ſtehe der Rüſtungsarbeiter in einem ganz anderen Verhältnis zu dem Soldaten als im Weltkriege. Damals habe draußen der Sol⸗ dat und zu Hauſe eine aufgewüßlte, nicht mehr an die Front denkende Arbeiterſchaft geſtanden. Heute kämpften beide zuſammen bis zum en d⸗ gültigen Siege. Vor dem Kriegsgericht Ehemaliger franzöſiſcher Miniſter wegen Deſertion verurteilt EP. Vichy 9. Dezember. Das Militärgericht von Clermont⸗Ferrand ver⸗ urteilte den ehemaligen Miniſter und Hauptmann Vienot wegen Deſertion zu acht Jahren Gefängnis, zwanzig Jahren Ehrenrechts⸗ verluſt und zur Degradierung. Nur mit Rückſicht auf die Verdienſte Vienots im Weltkriege, in dem er dreimal ausgezeichnet und zweimal verwundet wurde, war von einer ſtrengeren Beſtrafung abge⸗ ſehen worden. deutſchen Angriffskraft noch längſt nicht erreicht iſt. * Die mehrſtündige Sitzung, die das britiſche Ka⸗ binett während der Fliegeralarme am Samstag in den bombenſicheren Kellern des Außenminiſteriums abhielt wird von Reuter mit den wenigen Worten der Oeffentlichkeit mitgeteilt, daß eine allgemeine Er⸗ örterung über die Frage der Kriegsziele ſtatt⸗ gefunden habe. In dieſem Zuſammenhana iſt eine Londoner Meldung des„Stockholmer Aftonbladet“ nicht unintereſſant, in der es heißt, daß die Frage der Kriegsziele vor der Entſcheidung ſtehe. Eine wichtige Mitteilung darüber ſei zu exwarten. Die Weltöffentlichkeit vernimmt mit Staunen, daß die Engländer ſich jetzt mit der Feſtſtellung von Kriegszielen beſchäftigen und damit den Eindruck beſtätigen, daß ſie ſich bei ihrer Kriegserklärung offenbar nichts Rechtes gedacht haben. * In der letzten Woche iſt neben den verheerenden Angriffen der deutſchen Luftwaffe die deutſche Seekriegsführung in den Vordergrund ge⸗ treten. In einer unfaßbaren Sturheit führt Eng⸗ land den Krieg weiter. Während England heute be⸗ ginnt, von Kriegszielen zu ſprechen ſchweigt Deutſch⸗ land. Aber in den ſich weiter ſteigernden Vergel⸗ tungsangriffen auf England zeichnet ſich immer deut⸗ licher die große Verantwortung für die Friedeus⸗ geſtaltung ab. 8 Je ſchwerer die deutſchen Vergeltungsſchläge auf England niedergehen, je ernſter die Berichterſtatter ſelbſt die Geſamtlage beurteilen deſto größer wird die Zahl der Leute der engliſchen Oberſchicht. die ſich immer mehr in die Sicherheit überſeeiſcher Länder bringen. In ſehr heftiger Sprache nimmt „Daily Herald“ gegen die neuen Amerika⸗Flüchtlinge aus der engliſchen Plutokratie Stellung. Das Blatt ſchreibt:„In vier Wochen haben etwa 1000 Leute der reichen Schicht unſer Land verlaſſen. Oporto und Liſſabon werden von unſeren Wohlhabenden förmlich überflutet. die auf die Gelegenheit warten, nach Ueber⸗ ſee zu entkommen. Es iſt ein tiefdrückendes Gefühl für das arbeitende engliſche Volk, das nicht einmal genügend Luftſchutzkeller hat, um ſich vor deutſchen Bomben zu ſchützen.“ 5 „Stockholms Tidningen“ bemerkt zu dieſer Aus⸗ laſſung des engliſchen Arbeiterblattes, der engliſche Zenſor habe ſicherlich geſchlafen, als er dieſen Erguß auf ſeinem Arbeitstiſch vorgefunden habe. Nach Lord Ceeils Bekenntnis, der Luftkrieg ſei für England untragbar geworden, hat auch Eden ge⸗ ſprochen und zwar in Nottingham. Er ſagte, Lon⸗ doner Blättern zufolge, daß England den Krieg auch führe, um die Verbrechen des Luftkrieges ein für alle Mal in Zukunft unmöglich zu machen. Eden er⸗ mahnte weiter Englands Volk, nicht auf Hilfe von außen zu vertrauen, ſondern ſich ſelbſt den Sieg zu erkämpfen. 5 5 8 In dem Wirtſchaftsteil des Liſſaboner„Diario“ wird ein neutraler Bericht über die England noch zur Verfügung ſtehende Handels⸗ tonnage veröffentlicht. In ihm heißt es, daß durch die geſteigerten deutſchen Verſenkungen aus Geleitzügen Monat für Monat 8 bis 10 v. H. des geſamten für England verfügbaren Tonnageraumes unbrauchbar gemacht oder vernichtet werden.. * „Stockholms Tibningen“ meldet aus Dublin, der iriſche Freiſtaat habe alle Häfen, alle Eingänge in das Land unter Ausnahmerecht geſtellt. Die Maß⸗ nahme ſei notwendig geworden durch die immer noch zunehmende geheime Einwanderung von engliſchen Agenten und Beauftragten. Die in Irland befind⸗ lichen engliſchen Flüchtlinge würden bis Monatsende ausgewieſen werden. 0 * 5 Der in Madrid zuſammengetretene National⸗ rat der Falange ſprach ſich in ſeiner erſten Sitzung dem Mailänder„Corriere della Serra“ zufolge da⸗ hin aus. Flüchtlinge aus Frankreich, die im letzten Sommer nach Spanien gekommen waren, um den Zwangsmaßnahmen in Frankreich zu entgehen, nach Frankreich zurückzuſchaffen. Es handle ſich um etwa 1800 bis 2000 geflüchtete Gegner der Regierung Pétain, in erſter Linie Juden, Bankiers und Emi⸗ granten. 5 Vortrag eines deutſchen Arbeitsdienſt⸗Führers in Sofia. Der deutſche Arbeitsdienſtführer Karl Trefz ſprach vor zahlreichen Vertretern der bul⸗ gariſchen Arbeiter⸗Organiſationen über die Organi⸗ ſation und den Zweck des deutſchen Arbeitsdienſtes. 500 000 Beſucher im Haus der Deut chen Kunſt. Seit der Ende Juni erfolgten Eröffung der„Großen Deutſchen Kunſtausſtellung 1940“ haben bis zum 5. Dezember mehr als eine halbe Million Volks⸗ genoſſen die Schau beſucht. Wertpakete zwiſchen Deutſchland und den Nieder⸗ landen zugelaſſen. Im Verkehr zwiſchen Deutſchland und den Niederlanden ſind ab 5. Dezember Wert⸗ pakete bis zu 20 Kilogramm zugelaſſen. Der Höchſt⸗ betrag der Wertpakete iſt auf 1600 Mark feſtgeſetzt. 1,5 Millionen Arbeiter für das amerikaniſche Rüſtungsprogramm. 1 Millionen Arbeiter ſind für das amerikaniſche Rüſtungsprogramm tätig. Dieſe Mitteilung wurde auf der Tagung des Verbandes der amerikaniſchen Maſchinen ingenieure von amt⸗ licher Seite gemacht. 5. Herabſetzung der Altersgrenze für norwegiſche Beamte. In einer Verordnung vom 5. Dezember hat das Sozialminiſterium die Höchſtaltersgrenze für Beamte von 70 auf 65 Jahre herabgeſetzt. Der Wohnungsbau in Italien. Für Volkswohn⸗ bauten hat der Duce der Stadt Treyſſo zwei Milliv⸗ nen Lire und Stadt Forli zur Durchführung eines großen Stadtbauplanes einen Koſtenbeitrag von acht Millionen Lire zugewieſen. 8 Nanking⸗Polizei beſchlagnahmt engliſches Gold. Im Dienſte der Nanking⸗Regierung ſtehende chine⸗ ſiſche Poliziſten beſchlagnahmten in Peking Gold⸗ barren im Werte von 920 000 Dollar auf dem briti⸗ ſchen Dampfer„Hſin“. N DDD Z——u. IZB Hauptſcheiftletter: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftieiters und verantwortlich für Kultur⸗ politik, Theaker und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart.— andel: i. V. Willſg Müller.— Lokaler Teil: l. B Dr F. W. o ch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W Koch.— Spork: Willn Müller.— Slldweſtdeutſche Amſchau und Bilderdienſt: B. Dr. F. W. Koch, ſämtliche in Mannheim 5 Ferausgeber, Drucer und. Verleger: Reue Mannheimet f 1 255 25 ge Mannheimer 3 ode& Co., Mannheim. R 1, 4/8.— Verantwort Anzeigen und Geſchäftiſche Mitteilungen: dalob Fau de, Mannheim. Zur geit Preisliſte Kr. 12 gültig. N 7 K SSS KR S eee- 8 88 A ee Seen 5 a 2 e ee eee — 1 „Dem Cüdoſten bleibt keine Wahl!“ Graf Cjaky über die Gründe für den Beitritt Angarns zum Dreierpakt EP. Budapeſt, 9. Dez. Die unter der Leitung von Gg. von Olah und Dr. Friedrich Marjay erſcheinende Zeitſchrift„Das schaffende Ungarn“, die ſich die Förderung der deutſch⸗ ungariſchen Freundſchaft zum Ziel geſetzt hat, enthält in ihrer Nummer 6 vom 10. Dezember einen Aufſatz des Außenminiſters Graf Cſaky, betitelt „Warum Ungarn dem Dreierpakt beitrat.— Ein klarer Entſchluß.“ Der ungariſche Außenminiſter ſchildert darin zu⸗ nächſt den zwanzigfährigen, ſcheinbar ausſichtsloſen Kampf Ungarns in einer Zeit, da die Politik eines Beneſch und Titulescu noch nicht auf Sand gebaut zu ſein ſchien, bis Adolf Hitler die Führung Deutſch⸗ lands übernahm.„Da wußte man in Budapeſt mit untrüglicher Gewißheit, die Zeit würde kommen, da die Feſſeln von Trianon geſprengt würden.“ „Als der Krieg zwiſchen Deutſchland und den Weſtmächten ausbrach“— ſo fährt der Artikel fort—, zwar allen Ungarn bewußt, daß dieſer Kampf das Ringen der Beſitzloſen und betrogenen Völker gegen die Machthaber bedeutete, die kein Verſtändnis für die Lebensrechte anderer hatten. und die einzig dar⸗ auf bedacht waren, das Erworbene zu halten. Wie richtig dieſe Auslegung war, bewieſen die letzten Tage des Auguſt 1940, als die Achſenmächte weder Zeit noch Kraft ſparten, um der ſchweren ungariſch⸗rumäniſchen Frage zu einer Löſung zu verhelfen. In der Geſchichte der Menſchheit ſteht es einzig da, daß im Krieg befindliche Mächte ihre Auf⸗ merkſamkeit anderen Völkern widmen als den Geg⸗ nern oder den Waffenbrüdern. Deutſchland und Italien haben vor der ganzen Welt bewieſen, daß ihr Friede ein Friede der Gerechtigkeit und der Vernunft iſt und ſein wird. 5 Die Achſe hat mit ihrem Friedenswerben das Ver⸗ trauen aller Mittel⸗ und Kleinſtaaten erworben und alle Verleumdungen Lügen geſtraft, die dieſen Krieg als imperialiſtiſchen Terror der Achſe gegen fried⸗ liche Völker hinſtellten. Den Völkern des Südoſtens bleibt keine Wahl. Die Achſe will die Neuordnung und war auch ſchon bis jetzt bemüht, dieſe gerechte, vernünftige Neu⸗ regelung durchzuführen. Wer ſich ihr nicht an⸗ ſchließen will, wird auch die Konſequenzen dafür tragen müſſen, daß er die Zeit nicht verſtanden hat. Ungarn brauchte keinen Augenblick zu überlegen. Sein Beitritt zum Dreierpakt war nichts anderes als die handgreifliche Form der ungariſchen Außen⸗ politik, die ſeit zwanzig Jahren nur ein Ziel vor Augen hatte: Einen gerechten. dauerhaften Frieden in Südoſteu ropa zu ſchaffen und das friedliche Neben⸗ einanderleben der Völker in dieſem Raum zu ſichern.“ Flalien trauert um zwei verdiente Generale Bei dem Abflurz eines lalieniſchen Militärflugzeuges ums Leben gekommen Rom, 8. Dezember. Ein italieniſches Militärflugzeug iſt auf dem Flug von Rom nach Turin mit einigen Mitgliedern der italieniſchen Waffenſtillſtandskommiſſion für Frank⸗ reich an Bord am 7. Dezember um 13 Uhr aus noch unbekannter Urſache in der Nähe von Acqui abge⸗ ſtürzt. Die an Bord befindlichen Perſonen, unter denen ſich der Armeegeneral Pietro Pintor und der Luftgeſchwadergeneral Aldo Pellegrini befanden, ſind bei dem Unfall ums Leben gekommen. 22 1. Der bei dem Flugzeugunglück in der Nähe von Acqui ums Leben gekommene General Pietro Pintor wurde im Jahre 1880 in Caglieri geboren. Nach einer erfolgreichen militäriſchen Laufbahn über⸗ nahm er als Brigadegeneral das Kommando der Kriegsſchule. Während des Krieges in Aethiopien ſtand er als Diviſionsgeneral an der Spitze einer in der Cyrenaika ſtationierten Diviſion. Späterhin kehrte er als Armeekorpsgeneral nach Libyen zu⸗ rück.— Im Juli 1940 wurde er zum Präſidenten der italieniſch⸗franzöſiſchen Waffenſtillſtandskom⸗ miſſion ernannt.. Luftgeſchwadergeneral Aldo Pellegrini wurde am 20. Auguſt 1888 in Bologna geboren und trat einige Jahre nach ſeiner Teilnahme am italieniſch⸗ türkiſchen Krieg 1911/12 zur Luftwaffe über. Nach⸗ dem er 1926 bis 1929 Kabinettschef des Luftfahrt⸗ miniſteriums geweſen war, übernahm er ſpäter die Leitung der Luftfahrtſchule. Im Juli 1940 wurde er nach ſeiner Ernennung zum Luftgeſch vadergene⸗ ral zum Mitglied der italieniſch⸗franzöſiſchen Waf⸗ fenſtillſtandskommiſſion beſtimmt. Die Flak feuert Tapfere Arbeit und ſtolze Erfolge unſerer Luflabwehr Von Kriegsberichter Mühlbradt(Pa) nsk.„Wieviel Maſchinen habt ihr ab⸗ geſchoſſen?“ Dieſe oder ähnliche Fragen ſind manchem Flakartilleriſten geſtellt worden. Die Ant⸗ wort darauf ſollte einen Wertmaßſtab für den Ein⸗ ſatzerfolg liefern. Der unbeteiligte Frageſteller bil⸗ dete danach oft ſein Urteil. Dieſes Urteil wird faſt in jedem Falle der tatſächlichen Leiſtung einer Ein⸗ heit nicht gerecht. i ö Oberſtes Ziel der Flakartillerie iſt und bleibt die Abwehr von Feindmachinen und die Verhinderung gezielter Bombenabwürfe. Mancher wird ſagen: das ſind zu allgemeine Feſtſtellungen ohne handgreif⸗ liche Ergebniſſe. Es ſei folgendes erwidert: Man ſtelle ſich vor in Berlin ſchweigt die Flakartillerie in einer Angriffsnacht, und die Angreifer könnten ungeſchoren in aller Ruhe die Reichshauptſtadt über⸗ fliegen und ihre Bouben abladen. Dieſe kleine Ueberlegung mäg den Wert der Meldung noch er⸗ höhen, die von der Abwehr angreifender Feind⸗ maſchinen ſchon vor Erreichen Berlins durch die Flakſperre berichtet. Wenn nun die Feindmaſchinen bereits im Vor⸗ gebiet abgewehrt werden, iſt es klar, daß viele Bat⸗ ferien überhaupt nicht zum Schießen kommen. Sie müſſen aber an ihren Plätzen verharren, weil ihr Objekt den Einſatz erfordert. So kommt es vor, daß Batterien wochenlang keinen Gegner vor die Rohre bekommen, weil die erſten„Gruppen“ ihrer Vorfeld⸗ kameraden ſchon genügt haben, den Gegner von dem Objekt fernzuhalten. Ohne Schuß kein Abſchuß! Na⸗ türlich ergibt auch nicht jeder Beſchuß einen Abſchuß für die ſchießende Einheit. Die Zeit, in der eine Flakbatterte einen Gegner wirkungsvoll beſchießen kann, iſt kurz. Denn die Flakgeſchütze befinden ſich in Stellungen, die Kampfmaſchinen dagegen fliegen frei im Luftraum mit hoher Geſchwindigkeit. Für den Soldaten der Flakartillerie iſt und bleibt trotz⸗ dem der Abſchuß die Krönung ſeiner Arbeit. Und deshalb brennen die Männer darauf, den Gegner unter Feuer nehmen zu können. Dann beſteht die Ausſicht auf einen Abſchuß, auf einen ſichtbaren Er⸗ folg einer oft monatelangen Arbeit in der Stellung. Jetzt muß der E⸗Meſſer auf Draht ſein, die Be⸗ dienungen der Meßgeräte müſſen ihre Funktionen mit höchſter Präziſion erfüllen. Erſt dann kann der gemeinſame Erfolg, der Abſchuß, entſtehen. Die Flakabteilung z.., die wir beſuchten, kann auf eine ſtolze Erfolgsſerie von 33 Abſchüſſen zu⸗ rückblicken. Bei dieſen Abſchüſſen handelt es ſich nur um Erfolge, die ihre Beſtätigung von zuſtändi⸗ ger Stelle erhalten haben. Zu dieſer Beſtätigung gehören zwei Ausſagen unbeteiligter Zeugen einer fremden Einheit, genaue Typenangaben, Bezeichnung der Abſchußſtelle, Uhrzeitangabe der Nachbarbatte⸗ rien, die ſich mit der eigenen Uhrzeitangabe decken müſfen. Erſt nach dieſen und anderen Ermittlungen wird einer Abteilung der Abſchuß zugeſprochen. Viele Abſchüſſe bleiben unbeſtätigt, weil einige An⸗ gaben fehlen, die, vor allem bei dem Vormarſch im Weſten, oft ſchon wegen Zeitmangel gar nicht er⸗ bracht werden tonnten. 5 g Zwei Abſchüſſe ragen beſonders heraus: Eine der abgeſchoſſenen Briſtol⸗Blenheim⸗Maſchinen überflog, bereits angenſchoſſen in 70 Meter Höhe die Batterie⸗ ſtellung. Die Geſchützbedienungen richteten ſoſort an. Aus der ſchon brennenden Maſchine wurde noch eine Bombe in die Protzenſtellung geworfen. Die Beſatzung der Maſchine hämmerte mit M⸗Feuer auf die Geſchützbedienung ein, die in der Stellung am Geſchütz verharren mußte. Es traten dadurch einige Verluſte ein. Kaum hatte die Maſchine die Stellung überflogen, da platzte ſie unter der Wucht des Volltreffers auseinander. N N 5 Eine andere abgeſchoſſene Briſtol⸗Blenheim er⸗ ſchien plötzlich in 800 Meter Höhe über der Stellung. Die 8,8 Zentimeter⸗Geſchütze wurden ſofort ange⸗ richtet, doch die beiden Geſchütze eröffneten als erſte das Feuer und erledigten den Gegner mit 28 Schüſ⸗ ſen, ſo daß ihre„ſchweren Brüder“ gar nicht erſt in Aktion zu treten brauchten.. 28 Das ſind kleine Ausſchnitte aus Gefechtserfolgen unſerer Flakartillerie. Ein Beiſpiel für viele. Die Flakartillerie ſteht weiter ihren Mann, und wird verſuchen. dieſen ſtolzen Erfolgen neue hinzußu⸗ fügen. a 88. s —: MA...... fßdßfßfßfßfßfßfßfßffß x Amtsenthebungen in Rom 5 Der Generalſtabschef der Kriegsmarine und der Gouverneur des Dodekaues zurückgetreten dnb. Rom, 8. Dez. Der Unterſtaatsſekretär in Marineminiſterium, Admiral Domenico Cavagnari, Gene val⸗ ſtabschef der italieniſchen Kriegs⸗ marine, iſt auf ſeinen eigenen Wunſch hin von ſeinen Aemtern enthoben worden. Zum Unterſtaats⸗ ſekretär im Marineminiſterium und Generalſtabs⸗ chef der italieniſchen Kriegsmarine wurde Admiral Arturo Riccardi ernannt. Zum ſtellvertretenden Generalſtabschef der Kriegsmarine wurde Admiral Inigo Campione und zum Befehlshaber der Flotte zur See Admiral An⸗ gelo Jachino ernannt Der Duce hat an Admiral Cavagnari ein herzlich gehaltenes Handſchreiben gerichtet, in dem er ihm ſeine volle Anerkennung für die Zuſammenarbeit und das ſiebenjährige Wirken für die Entwicklung und Potenzierung der italieniſchen Kriegsmarine ausſpricht. 5 Senator Graf de Veechi iſt auf ſeinen Wunſch von ſeinem Amt als Kommandant der Streitkräfte im Aegäiſchen Meer und Gouverneur des Dodekanes entbunden worden. Zum neuen Gouverneur des Dodekanes und Kommandanten der Streitkräfte wurde Armeegene⸗ ral Ettore Baſtico ernannt. Falſche Kombinationen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 8. Dezember. Der nordamexikaniſche Militärkritiker Oberſt Parmer hat, um den Engländern einen Liebesdienſt zu erweiſen, behauptet, daß die Tatſache, daß die taliener den ausländiſchen Journaliſten, die die ftalieniſchen Kriegsſchiffe beſichtigten, die an der Schlacht von Cap Teulada teilnahmen, nicht auch den Kriegshafen von Tarent gezeigt haben, die engliſche Verſion über den Angriff von Tarent beſtätige. Dieſer billigen Argumentation hält das halbamtliche„Giornale'Italia“ entgegen, daß Tarent zu dem unmittelbaren Syſtem der italie⸗ niſchen Seekriegsführung gehört, über das ſelbſtver⸗ ſtändlich das ſtrengſte Geheimnis gewahrt bleiben müſſe. Niemand könne erwarten, daß eine Baſis wie Tarent italieniſchen oder ausländiſchen Jvur⸗ naliſten gezeigt werde. 1 Im Arlantik torpediert Sd ⸗Rufe eines britiſchen und eines norwegiſchen Schifſes aufgenommen. (Funkmeldung der N M.) 8 E. Neuyork, 9. Dezember. Hilferufe des britiſchen Dampfers„Empire Ja⸗ guar“ und des in britiſchen Dienſten fahrenden nor⸗ wegiſchen Tankers„Mildlesfſord“ ſind von der Ma⸗ key⸗Radioſtation aufgenommen worden. Auf Grund der aufgefangenen Funkſprüche waren zwei Schiffe an der weſtafrikaniſchen Küſte in Seenot. Die vom „Midlesflord“ geſandte Botſchaft beſagte:„Im Be⸗ griff, von einem myſteriöſem Schiff bombardiert zu werden“. Die von der„Empire Jaguar“ kommen⸗ den Hilferufe erklärten, daß das Schiff torpediert worden ſei. „Gau Weſtmark der NSDAP Eine Anordnung des Führers +E Berlin, 8. Dezember. Der Führer hat, wie die Reichspreſſeſtelle der NS DA N bekanntgibt folgende Anordnung erlaſſen: Ich verfüge, daß der Gau Saarpfalz der NS DA p mit Wirkung vom heutigen Tage die Bezeichnung „Gau Weſtmark der NS D A P“ führt. Berlin, 7. Dezember 1940. 1 gez. Adolf Hitler. Trauerfeier für Generalmajor Wolff von Stutterheim (Atlantic, Kreutzer, Zander⸗Multiplex⸗K.) Großadmiral Raeder beſichtigt ein modernes Schlachtſchiff Der Kommandant des Schlachtſchiffes empfängt den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine am Fallreep und macht ihm Meldung.— Oben: Blick auf die die Aufbauten eines 35 000⸗Tonnen⸗Schiffes. (Scherl 1, Pͤ.⸗Wochenſchau⸗Preſſe⸗ Hoffmann 1, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die Seeſchlacht bei Sardinien Italieniſches Schlachtſchiff feuert.(Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Britiſcher Paſſagierdampfer in Hilfskreuzer umgewandelt Durch die in letzter Zeit verſchiedentlich gemeldeten Aktionen der deutſchen Ueberwaſſerſtreitkräfte im Indiſchen und Stillen Ozean wird Großbritannien zu neuen Sicherungsmaßnahmen gezwungen. Kurz vor dem Auslaufen aus Hongkong wurde der kanadiſche Dampfer„Empreß of Ruſſia“ von der britiſchen Admiralität beſchlagnahmt. Paſſagiere und Ladung wurden an Land gebracht. Der Dampfer ſelbſt ſoll jetzt als Hilfskreuzer die Sicherung der britiſchen Handelsſchiffahrt übernehmen. (Aſſveciated Preß, Zander⸗Multſplex⸗K.) 2 ſichten für ſeine Klage 85 Sache war aber auch damit nicht zu rechnen, * Mannheim, 8. Dezember. Sonnenuntergang 9. 12. 17.28 Monbaufgang 9. 12. 14.52 Sonnenaufgang 10. 12..11 Munduntergäang 10. 12..24 s Hot abgevije Schützt eure Waſſerleitung gegen Einfrieren! Uff dere Welt gilt ganz gewiß nit des, wo war, blooß des, wo is. Was nitzt des ſchun, wann eener brummt, er nimmt's jo ſchließlich doch, wies kummt. Was hilft em des, wann eener ſchennt, er kriecht doch blooß ſei Kontingent. Tatſach, die allermeiſchde Leit. die hawwe aach begriffe. daß es mit viele Sache heit hot abgepiffe. De Luftſchutzkeller, der macht gleich die ganze Leit. Ob arm, ob reich,. 9b. Vorderhaus, ob Hinnerhaus, im Keller macht des gar nix aus. Do hockt en jeder uff de Kiſchd un hot ganz furchtbar Schloof im Gſicht! So mancher Herr, ſo manchi Dam, die hawwe ſchnell begriffe, daß es mit all dem feine Kram hot abgepiffe. Was macht der jetzt, wo uffem Land hot noch ein Gfliechellieferant— der wo ſei Hinkle voll Verdruß hi zu den Händler bringe muß? Des is en Schlaach uff's Kappeſchild fur eener, wo uff Hinkle wild. Was der jetzt macht? Jetzt guckt er bleed. Un hot ſchun s Meſſer gſchliffe!— Diesmal war halt umſunſcht die Freed, hot abgepiffe Hausbeſitzer und Mieter Durch Einfrieren von Waſſerleitungen entſtehen leicht große Schäden und Inſtandſetzungskoſten, die vermieden werden können. Zur Verhütung des Ein⸗ frierens iſt zu beachten: 1. Waſſerzähler ſowie Leitungen an den Außen⸗ mauern ſind mit Tüchern, Strohzöpfen u. a. zu um⸗ wickeln. 8 2. In Gängen und Räumen in welchen Leitungen verlegt ſind, keine Fenſter oder Außentüren offen laſſen; Türen und Fenſter gegen Kaltluftzutritt dichten! 3. An froſtgefährdeten Spülaborten durch Oeffnen der Froſtſchrauben am Spülkaſten für ſtändigen ſchwachen Waſſerdurchlauf ſorgen. 4. Gartenleitungen und Leitungen in unbewohn⸗ ten Räumen absperren und entleeren; ebenſo Lei⸗ tungen nach Waſchküchen außer dem Haus. In Be⸗ Rützung bleibende Zapfhähne im Freien mit Um⸗ wicklung ſchützen und mit Froſteinlaufein richtung ver⸗ ſehen, die bei Froſt geöffnet wird. 5. Leitungen im Freien und Einbauteile in Schächten welche nicht unter Froſttiefe liegen, ſind durch Auflegen von Stroh Torfmull uſw. zu schützen. 6. An den oberſten Zapfſtellen des Hauſes bei ſtär⸗ kerxem Froſt ſtändig ſchwachen Strahl laufen laſſen. 5 Wer die Schutzmaßnahmen unterläßt. handelt fahrläſſig und hat für den Schaden aufzukommen. Eingefrorene Leitungen ſind wegen Brandgefahr nicht mit der Lötlampe aufzutauen; heißes Waſſer und in heißes Waſſer getauchte Tücher hierzu ver⸗ wenden; beſſer aber durch den Fachmann, Inſtallateur Waſſerwerk, Elektrizitätswerk, auftauen laſſen. — tt 5 Jahre alt iſt heute Herr Rudolf Weiß, Inhaber der Spezialfirma für Eisſchränke, Büfetts, Kühlanlagen und Blerdruckapparate, Holzſtraße 14. Dem langiäh rigen Bezieher der„NM“ herzliche Glückwünſche! * Polizeibericht vom 9. Dezember 1940. In den Letzten zwei Tagen ereigneten ſich hier drei Ver⸗ kehrsunfälle. Dabei wurden zwei Perſonen verletzt, ein Straßenbahnwagen und zwei Kraftfahrzeuge be⸗ ſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. — Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßen⸗ verkehrsordnung wurden in den letzten zwei Tagen zehn Verkehrsteilnehmer gebührenpflichtig ver⸗ warnt. Außerdem wurden an 20 Kraftfahrzeugfüh⸗ ver Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. Mannheimer Kameradſchaft jubilierte Jeſtakt uns Ante haltungsnachm ttag zur Feier des fünfzigjährigen Beſtehens der „Krieger und Soldatenkameradſchaft Mannheim 1890 e..“ Die„Krieger⸗ und Soldatenkamerad⸗ ſchaft Mannheim 1890 e..“ darf auf ihre vorbildlich geſtalteten Jubiläumsfeſtlichkeiten mit ſtolzer Genugtuung zurückblicken. Kameradſchafts⸗ führer Ludwig Haas konnte beim Unterhaltungs⸗ nachmittag ein anerkennendes Schreiben der Gau⸗ kriegerführung über die Vortragsfolge des vormit⸗ tägigen Feſtaktes zur Verleſung bringen eine An⸗ erkennung, die ihm auch von zahlreichen Feſtteilneh⸗ mern ausgeſprochen wurde. a Der Schmuck des großen Liedertafelſaales, der bis auf den letzten Platz beſetzt war, konzentrierte ſich auf die Bühne, auf der ſich von einer Lorbeer⸗ wand die Büſte des Führers abhob. Darüber glänzte eine von goldenem Lorbeer umgebene„50“ mit dem Hoheitszeichen flankiert von den beiden alten Ka⸗ meradſchaftsfahnen. Nach dem Fahneneinmarſch, an dem rund ein Dutzend befreundeter Kamerad⸗ ſchaften teilnahm, erklang fein abgetönt der Feſt⸗ marſch aus dem Es⸗dur⸗Könzert von Beethoven, ge⸗ pielt von einem Muſikkorps der Wehrmacht. Als Opernſänger Höls lin die„Mahnung“ von Hanns Herrmann mit feinſter Charakteriſierung, unterſtützt vom dem Wohllaut ſeines fülligen Organs, vorge⸗ tragen hatte, ergriff Herr Fiſcher Bernauer das Wort zu ſeinem von ihm verfaßten Vorſpruch, der, auf dem Lied vom guten Kameraden aufgebaut, in eindrucksſtarken Verſen die Kameradſchaft feierte. Der ebenſo meiſterhaft vorgetragene Vorſpruch er⸗ hielt ſeine beſondere Note durch die in den Mittel⸗ punkt geſtellte Totenehrung. Nach der Ouvertſtre zu„Rienzi“ ſang Opernſänger Hölzlim„Goten⸗ treue“ von Kapellmeiſter Adalbert Skocic, der den Künſtler bei ſeinen Vorträgen am Flügel begleitete. Es zeugt auch für den Wert des muſikaliſchen Teiles der Feier, daß dieſe Tonſchöpfung, die durch ihre klare, ſchlichte Sprache mit wirkungsvoller Schluß⸗ ſteigerung ſtark beeindruckt, uraufgeführt wurde. Kameradſchaftsführer Ludwig Haas nahm in ſeiner Gedenkrede in der Hauptſache auf die von ihm perfaßte Feſtſchrift Bezug. Er begrüßte sinleitend beſonders die Vertreter der Partei, der Wehrmacht, des Staates und der Stadt: Kreisleiter Schneider mit mehreren Mitgliedern ſeines Sta⸗ bes, die Vertreter des Standortskommandanten und Wehrkreiskommandeurs, Landeskommiſſär Dr. Bechtold Landrat Veſenbeckh, Landgerichts⸗ präſident Mickel, Bürgermeiſter Dr. Walli, Kreiskriegerführer Dr. Hieke mit ſeinem Adjutan⸗ ten Voigt, die Vertreter der befreundeten Kame⸗ radſchaften, von denen die Kolonialkrieger⸗Kamerad⸗ ſchaft ſich beſonders zahlreich in Uniform eingefun⸗ den hatte, die Vertreter der Jugend und der Preſſe. Es ſei, ſo führte der Redner bei ſeinem Rückblick auf die Geſchichte der Jubelkameradſchaft aus, inter⸗ eſſant, die erſte Mitgliederliſte durchzublättern, die die Namen aller Stände und Berufsſchichten ent⸗ halte. Aus den Satzungen iſt der Paſſus bemerkens⸗ wert, der alle marxiſtiſchen und pazifiſtiſchen Ele⸗ mente vom Beitritt ausſchloß. Im Laufe Her fünf Jahrzehnte wurden weit über 100 000 Mark an U n⸗ terſtützungen in Krankheits⸗ und Sterbefällen ausgegeben, eine Summe, die zeigt, daß die Kame⸗ radſchaft mit der Tat ausgeübt wurde. Die Richt⸗ linien für die vor dem Weltkriege geplante vor⸗ militäriſche Erziehung der Jugend ſeimmten in ihren Grundzügen noch heute mit den für die Erziehung der HJ aufgeſtellten Grundſätzen überein. Zuſammenfaſſend dürfe geſagt werden, daß vor dem Weltkriege in den Reihen des damaligen Militäppereins ein aufgeſchloſſenes friſches, kame⸗ raöſchaftliches, von ſozialem Geiſte und tiefer Liebe zu Volk und Vaterland erfülltes Leben geherrſcht habe. Auf dem gefährlichen Mannheimer Pflaſter gehörten ſchon Mut und Ueberzeugungstreue dazu, in der Nachkriegszeit offen ein ſoldatiſches und na⸗ tiomales Bekenntnis abzulegen. Es ſei das Haupt⸗ verdienſt des jetzigen Ehrenkreiskriegerführers Kreuzer, damals unentwegt den nationalen Weg gegangen zu ſein. Die Jahre nach 1933 waren ausgefüllt mit der inneren und äußeren Ausrichtung der Kamerad⸗ ſchaften. In zäher Arbeit wurden die Mängel be⸗ ſeitigt, die die vereinsmäßige frühere Zeit mit ſich gebracht hatte. Die Kameraden wurden geſchult im Sinne des politiſchen Soldatentums. Da der Füh⸗ rer ſelbſt im März 1938 den NS⸗gieichskriegerbund als Organiſation aller alten und jungen Soldaten anerkannt habe, ſollte das letzte Mißtrauen gegen Sinn und Zweck dieſes größten Soldatenbundes der Welt verſchwinden. Dadurch, daß der Führer be⸗ fahl, daß Vater und Sohn in einer Front marſchie⸗ ren, habe er die Nachwuchsfrage mit einem Schlage gelöſt. Der Redner ſchloß ſeine mit großem Aus dex Mappe des dale tens Treffpunkt verſäumt Eine verwickelte Geſchichte war der Fall des fun⸗ gen Mannes, der am Karlsruher Bahnhof zu einem Arbeitstrupp hätte ſtoßen ſollen, aber nicht da war. Man verzichtete auf ſeine Dienſte und die Anſprüche für Kündigungszeit wurden abgelehnt. Der Klä⸗ ger blieb aber bei ſeiner Darſtellung, daß er zu dem richtigen Zeitpunkt in Karlsruhe am Bahnhof ge⸗ weſen war, aber die Arbeitskameraden nicht geſehen habe. Er wax unangenehm aufgefallen, weil er an dem Abreiſeſonntag nicht mitgefahren war, ſondern erſt in der Nacht reiſte und zu mitternächtlicher Stunde den Cef aus dem Schlafe klingelte. Dies bHürfte die Geneigtheit, ſeine Sache wieder einzu⸗ kenken, nicht gerade gefördert haben. Der Kläger meldete ſich dann wieder auf dem Mannheimer Büro, wo er kurze Zeit Dienſt tat, dann aber ent⸗ laſſen wurde. Er ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß er keinen Grund zur Aufkündigung des Arbeitsver⸗ hältniſſes gegeben und Anſpruch habe mindeſtens auf Bezahlung von 43 Mark für die Zeitſpanne, für die die auswärtige Arbeit vorgeſehen war. Richtige Klarheit wax in dieſen Streitfall nicht zu bringen, der Vorſitzende empfahl daher eine gütliche Eini⸗ gung, die nach einiger Zeit durch Zahlung von 30 Mark— allerdings unter einem anderen Rechtstitel — zuſtandekam. 5 Verfolot Der Arbeiter gehört zu jener bedauernswerten Menſchengruppe, die ſich vom Pech und von den Rankünen der Umwelt verfolgt ſehen. In dieſer Geſſtesverfaſfung griff er zum Meſſer. Es war der Arbeitskamerad, und die Folge war die Entlaſſung. Er war drei Jahre im Werk, aber die Rechtsaus⸗ waren ſchlecht. Es waren elnige Wochen vergangen, bis er wieder unterkam, aber im allerbeſten Fall konnte der Kläger nur die Ilägige Kündigungszeit verlangen. Nach 5 90 edoch der Richter riet dem Vertreter der Firma, aus Bil⸗ ligkeitsgründen etwas zu bezahlen. Hierfür war Geneigtheit vorhanden und dem Kläger wurden im BVergleichsweg 40 Mark zugeſtanden. Krank geworden— enllaſſen Die Baufirma ſagte, der Meiſter hätte rechts⸗ widrig die Bauſtelle verlaſſen, und deswegen zahle ſie nichts. Der Meiſter erklärte, er hätte ſich krank gemeldet, und als er ſchrieb, daß es noch einige Tage ginge, bis er wiederkommen könne, wurden ihm die Arbeitspapiere zugeſchickt. Mit dieſer Auflöſung des Arbeitsverhältniſſes war der Meiſter nicht einver⸗ ſtanden und klagte auf Einhaltung der 1Atägigen Kündigungsfriſt, wie Bezahlung der Differenz zwi⸗ ſchen Lohn und Krankengeld im Geſamtbetrag von 170 Mark. Die Beklagte wurde verurteilt, die verlangte Summe von 170 Mark zu zahlen. Das Gericht ſah den, der Beklagten obliegenden Beweis nicht für er⸗ bracht, da ein wichtiger Grund zur friſtloſen Ent⸗ laſſung vorlag. Das Urteil ſtützt ſich auf das ärzt⸗ liche Zeugnis und Zeugenausſagen. Obwohl letztere widerſprechend waren, ging das Gericht bei ſeiner Entſcheidung davon aus, daß der Beklagten kein Beweis für ihre Behauptung gelungen iſt, daß der Kläger bei ſeinem Weggang nichts von einer Erkran⸗ kung geſagt habe. Der Beklagten habe es freigeſtan⸗ den, dem Kläger unter Einhaltung der l4tägigen Kündigungsfriſt zum Wochenende zu kündigen. Den Einwand, daß ihr deſſen Anſchrift nicht bekannt war, hielt das Gericht nicht für ſtichhaltig. Die Kündigung wäre wirkſam geworden mit dem Zugang des betref⸗ fenden Schreibens, ſelbſt wenn der Kläger ſich zu dieſer Zeit an einem andern Ort befunden hätte. Das Urteil kam daher zum Schluß, daß der Anſpruch auf F und auf Lohn für die Kün⸗ digungszeit berechtigt war. „Es tut kein gut mehe ſagt der Arbeiter und war überzeugt, daß ihm ſchwe⸗ res Unrecht angetan wurde, weil man ihn nicht gehen ließ, als er gehen wollte. Er war an einem Tag ſtundenweiſe weg, am andern Tag hatte et ge⸗ fehlt, und dann war er der Meinung, daß es„kein gut“ mehr tue. Die Firma wollte aber erſt einen Erſatzmann haben, und als ſie ihn erhielt, händigte ſie die Arbeitspapiere aus. Der Arbeiter verlangte nun Bezahlung des Lohnausfalls, aber er hatte beim Gericht keine Ausſicht mit ſeiner Forderung. Nach 3 Belehrung nahm er klüger die Klage zur Beifall aufgenommenen Ausführungen mit einem Hinweis auf die heutige heroiſche Zeit, in der Hei⸗ mat und Front geſchloſſen zum Enoſteg über den letzten Gegner angetreten ſind, gehütet durch den Nationalſozialismus. Als Opernſänger Hölzlin nicht minder hervor⸗ ragend„Der Akkon“ und„Der Landsknecht“ ron Richard Trunk geſungen und das Muſikkorps den Gruß an Hans Sachs und den Aufzug der Zünfte aus den e eee vorgetragen hatte, ließ der Kameradſchaftsführer ſeine Schlußworte mit de⸗ wen er den Dank an die Mitwirkenden verband, in das Treuegelöbnis zum Führer ausklingen. Nach dem Geſang der Nationallieder beſchloß der Fahnen⸗ ausmarſch die eindrucksvolle Feier. Zahlreiche Ehrungen Am Nachmittag vereinigten ſich die Kameraden mit ihren Angehörigen im gleichen Raum zu einigen frohen Stunden. Kameradſchaftsführer Haas be⸗ grüßte insbeſondere Kreiskriegerführer Dr. Hieke mit ſeinem Adjutanten Voigt, Hauptmann Prof. Dr. Hoegen, Wehrmachtsfürſorgeoffiziere Oberleut⸗ nant Stahl, den Altveteranen von 1870/71 Johann Weber und die Ehrenmitglieder. Kreiskriegerfüh⸗ rer Dr. Hieke überbrachte die Glückwünſche des Gaukriegerführers, mit denen er die perſönlichen Wünſche des Kreiskriegervepbandes Mannheim ver⸗ band. Er dankte den Männern, die vor allem in den Jahren nach dem Weltkrieg unentwegt den Ge⸗ danken des Wehrwillens in die Kameradſchaft und damit in die einzelnen Familien getragen haben, insbeſondere Kameradſchafts führer Haas für die vorbildliche Führung der Kamexradſchaft. Ein Kamerad äußeres Zeichen der Anerkennung könne ra Haas nicht erhalten, da ihm ſchon vor Jahren die höchſte Bundesauszeichnung verliehen worden ſei, Der Kreiskriegerführer nahm nach dieſen ein; lettenden Bemerkungen die Auszeichnung einer großen Anzahl Mitglieder vor. Die ſilberne Ehrennadel mit Urkunde erhielten 22 Kameraden für 25jährige und 20 Kameraden, für 40 jährige Mitgliedſchaft. Die goldene Ehren⸗ nadel für 50fährige Mitgliedſchaft wurde den Kameraden Meinrad Bachmann, Alois Brecht, Karl Gg. Deißler, Joſef Gckert, Wil⸗ helm Frey, Karl Hänger, Johann Heller, Jo⸗ hann Franz Holzwarth, Wilhelm Jäck, Wilhelm Klöter, Joſef Krieg, Jakob Metzger und Karl Witzigmann überreicht. Mit dem goldenen Kyffhäuſer Ehrenzeichen wurden ausge⸗ zeichnet der ſtellvertretende Kameradſchaftsfüchrer Helmuth Jamſon, der als Fliegermafor im Felde ſteht, der langjährige Schriftführer Otto Mehl⸗ hemmer, Heinrich Schreiner, Georg Löffle 5 Georg Deißler und Heinrich Raudem bu ſch, mit dem ſilbernen Ehrenzeichen für Bjährige Mit⸗ gliedſchaft Karl Ott, Fritz Boſch, Martin Hu m⸗ mel, Wilhelm Haſenfus Johann Heller, Rud. Allgayer, Sebaſtian Wü rs, Johann Libpach, Reinhard Poſt und Quirin Kalt e mib ach. Kame⸗ rad Kocl überreichte im Namen der Kriegerkame⸗ radſchaft„Wacht am Rhein“ einen Fahnennagel. Klaus W. Krauſe unterhielt aufs Beſte als Anſager und Lautenſänger, Kamerad Grimm von der„Sängerluſt“(Begleitung Frl. Keilbach) mit mehreren vorzüglichen Baritonſolis, Joſeph Of fenbach vornehmlich mit Kurt⸗Graf⸗Soldaterr⸗ Anekdoten und gemeinſam mit Krauſe mit einem beltebten Sketſch, ſowie die Kapelle Becker mit ſchmiſſigen Muſibſtücken. ee ee erer. Bolaniſche Reiſe nach Korſika Vortrag im Verein für Naturkunde Die dieswinterliche Vortragsreihe im Verein für Naturkunde wurde mit einer botaniſchen Reife nach der derzeitig noch franzöſiſchen Inſel Korſika fort⸗ geſetzt. Dr. habil. W. Rauh von der Univerſität Heidelberg referierte darüber. Korſika, 14 Dampfer⸗ ſtunden von dem franzöſiſchen Hafen Marſeille, kaum drei von dem italieniſchen Livorno entfernt im Mit⸗ telländiſchen Meer, bietet in ihrer Ueppigkeit und Urſprünglichkeit der Natur dem Botaniker ein über⸗ aus reizvolles Studien⸗ und Arbeitsfeld. Die außerordentliche Schönheit und Wildheit der zumeiſt gebirgigen Inſel mit ihrer höchſten Berg⸗ ſpitze, dem 2700 Meter M. Cinto, ließen die von dem Vortragenden mitgebrachten Lichtbilder erkennen. Ohne allzuſehr auf feinſte botaniſche Einzelheiten während des Vortrages einzugehen, unterſchied Dr. Rauh verſchiedene Vegetationsſtufen. Die medi⸗ tervane iſt charakteriſtiſch durch ihre kleine Gehölz⸗ formation, deren Größe zwiſchen zwanzig, drei⸗ ßig Zentimetern und zwei Metern ſich bewegt. Das Typiſche aber iſt das undurchdringliche Buſch⸗ werk, das die Niederungen und die mittlere Vege⸗ tationszone wie eine Plage überzieht. Wer ſich in dieſem, teilweiſe ſtachligen, verfilzten Buſchnetz ver⸗ irrt, iſt verloren. Dorthin flohen alle, die Polizei und Geſetz fürchten mußten, dort waren ſie vor Ver⸗ folgung ſicher. Wie Oaſen dazwiſchen einageſtreut lie⸗ gen die verlotterten korſiſchen Dörfer, umrahmt von Oliven⸗ und Kaſtanienbäumen. Das Buſchgelände brennt man meiſt ab, um Platz für Weidebetrieb freizubekommen. Rauchſchwaden an allen Enden der Inſel künden davon. Charakteriſch für die mediter⸗ rane Zone iſt noch der auſtraliſche Eukalyptusbaum, der durch ſein ſchnelles Wachstum beiträgt, die Kü⸗ ſtenſümpfe zu entwäſſern, in denen noch gerne die Malaria brütet. An Kulturpflanzen bietet der Bo⸗ den der mediterranen Zone neben der erwähnten Olive und der Kaſtanie noch Wein und Weizen an. In der montanen Vegetationsſtufe findet man die Schwarzföhre, die Kiefer und ausgedehnte Bu⸗ chenbeſtände. Die Stürme, die über die Paßhöhen hinwegfagen, ſind ſo gewaltig, daß ſie die Kronen der Bäume zu meterkangen Windfahnen umbiegen und verkrüppeln. Verblüffend ſchön war die Abbildung des korſiſchen Edelweißes an der oberſten Bergpartie, die man ſtellenweiſe auf Buſchwerkpolſter wie auf Treppen beſteigen kann. So bietet die Inſel in ihrer jung⸗ fräulichen Vegetation dem Pflanzenkundler einen reichen Schatz botaniſcher Bilder. Die Einwohner ſind dazu noch gaſtfpeundlich wie die im klaſſiſchen Griechenland. Fn. Auf Bahngebiet keine Taſchenlampen benutzen! Wie die Reichsbahn mitteilt, werden trotz wieder⸗ holter Verbotshinweiſe auf den Bahnſteigen uſw im⸗ mer wieder Taſchenlampen benutzt deren Lichtſchein vom Zugperſonal als Abfahrtsſignal angeſehen wird And ſo zur Gefährdung zahlreicher Züge führen kann. Die damit verbundene Gefährdung zahlreicher Fahr⸗ gäſte zwingt dazu, ſolche Uebertretungen unnachſicht⸗ lich durch gebührenpflichtige Verwarnung oder Bahn⸗ polizeiſtrafen zu ahnden. Bei Unfällen hat der Schul⸗ dige überdies ſtraftrechtliche Verfolgung zu gewär⸗ tigen und für den entſtandenen Perſonen⸗ und Sach⸗ ſchaden aufzukommen. Deshalb beachte jeder die Mahnung: Auf Bahngebieten keine Taſchenlampen lauch nicht blau abgzblendete) zu benutzen! ei Auch im Zugang zum Luftſchutzkeller darf nicht geraucht werden. In einer Verhandlung vor dem Amtsgericht Frankfurt ging es um die Frage, ob in einem Zugang zum Luftſchutzkeller garaucht wer⸗ den dürfe. Ein Mann hatte einen Strafbefehl über 20 Mark bekommen, weil er am Eingang zum Luft⸗ ſchutzkeller geraucht hatte. Während der Beſchuldigte erklärte, daß hier noch geraucht werden könne. wunde er darauf hingewieſen, daß der Zugang zum Keller auch von Kindern und Frauen benützt werden müſſe. denen das Rauchen nicht zuträglich ſei und die davor zu ſchützen ſeien. Das Gericht kam nach längerer Verhandlung zur Einſtellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit. eee Ludwigshafener Weihnachtsmarkt. In der Zeit vom 8. bis 23. Dezember wird auf dem Neuen Marktplatz an der Schillerſtraße der traditionelle Ludwigshafener Weih⸗ nachtsmarkt abgehalten. Spielwaren, Baumſchmuck, Zucker⸗ und Wollwaren aller Art werden auf dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt zum Verkauf angeboten. Außerdem haben die Beſucher Gelegenheit, in einer Verloſungshalle aller⸗ lei ſchöne Dinge zu gewinnen. 5 Schaffung einer Umſteblerſtelle. Wie die Gauleitung des Gaues a 5 5 befindet ſich von heute ab die Umſiedlerſtelle der Gauleitung in Neuſtadt a. d. Weinſtr., Straße des 13. Januar Nr. 22. Siedler, die ſich für den bäuerlichen Einſatz in Lothringen melden wollen, baben dieſe Meldung bei den zuſtändigen Ortsgruppen der NS- DAP abzugeben. 5 f Neue Luft„ Mebungshäuſer. Den Reviergruppen dee Vasia ene ite u. Ludwigshafen⸗ Frieſenheim wurden durch Stabluftſchutzführer. Eſſer brei neue Luftſchutz⸗Uebungshäuſer übergeben. Eine Beſichtigung und eine daran anſchließende Löſchübung bewieſen die Zweckmäßigkeit der Bauten. 5 Vorhandenſein zeigt der Beytlkexung, wie ihre Beiträße zum Luftſchutzbund Ver⸗ wendung finden. Am Abend nach der Uebergabe verſammel⸗ ten ſich die Stäbe der Ortsgruppe und der Reviergruppen mit ihren Gäſten aus Mannheim und Frankenthal im „Großen Bürgerbräu“ zu einem Kameradſchaftsabend. Da⸗ bei wurde u. a. bekunntgegeben, daß Reviergruppenführer Angſtmann und Kolb zu Oberluftſchutzführern und Jung und Fick zu Luftſchutzführern befördert worden ſind. Vom Berufserziehungswerk. Das Berufserziehungs⸗ werk der DA iſt in der Stadt der Arbeit außerordentlich rüührig. So beginnt am kommenden Montag wieder eine Vorbereitungslehrgemeinſchaft für die Bilanzbuchhalter⸗ prüfung. Anmeldungen werden beim Berufserziehungs⸗ werk der Daß, Kreiswaltung Lüdwigshafen, Am Ludwigs⸗ platz 4, entgegengenommen. 3. Städtiſches Sinfoniekonzert. Im Rahmen der Kon⸗ zerte der Stadt Ludwigshafen findet am kommenden Don⸗ nerstag im Ic ⸗Feierabendhaus der dritte Sinfonieabend des Saarpfalzorcheſters ſtatt. Die Leitung hat General⸗ mukdirektor Friderich, Soliſtin iſt Kammerſängerin Marta Rohs von der Staatsoper Dresden. Zur Aufführung ge⸗ langen Werke von Gluck, Händel, Pfitzner und Hugo Wolf ſowie die Neunte Sinfonie(-mall) für großes Orcheſter von Anton Bruckner, die zum erſten Magle in ihrer Ur⸗ faſſung in Ludwigshafen erklingen wird. Zur Einführung ſpricht am Mittwochabend im oberen Saal des Bürgerbräu Prof. Dr. Fritz Grüninger, der Leiter des Badiſchen Brucknerverbandes, über„Die Neunte Sinfonſe von Anton Bruckner als letztes Vermächtnis ſeines Genius“. Zuſtellung der Steuerkarten. In den nächſten Tagen werden in Ludwigshafen ſämtlichen Arbeitnehmern die Lohnſteuerkarten für das kommende Jahr zugeſtellt. Die Richtigkeit der Einträge auf der Lohnſteuerkarte ſind ſofort nachzuprüſen. Zur Vermeidung ſteuerlicher Nachteile ſind die Lohnſteuerkarten ſofort an den Arbeitgeber, von Pen⸗ ſtonären an die Penſtonsſtelle, von Wehrmachtsangehörigen an die Standorts⸗Gebührnisſtelle abzugeben. Wer bis zum 20. Dezember noch nicht im Beſitz ſeiner Lohnſteuerkarte iſt, muß ſie umgehend beantragen. Feſtſetzung der Bürgerſtener. Nach einer amtlichen Be kanntmachung des Oberbürgermeiſters betragen die Hebe ſätze der Bürgerſteuer für das Jahr 1941 für ganz Ludwigs hafen einſchließl. des Stadtteils Oggersheim 700 v. H. der Steuermeßbeträge. Lediglich die Stadtteile Oppau, Maudach und Rheingönheim machen eine Ausnahme. In oͤteſen Stadtteilen iſt die Bürgerſteuer auf 500 v. H. der Steuer⸗ meßbeträge feſtaeſetzt worden. 50 Jahre Schweſternhaus der JG. Eine beſönders ſegens⸗ reiche Einrichtung der J6 Farbeninduſtrie, die ſich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten außerordentlich be⸗ währt hat, kann in dieſen Tagen auf ein 50jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken. Es handelt ſich um das Schweſtern⸗ haus, das allen IG⸗ Angehörigen wohlbekannt iſt und das in den fünf Jahrzehnten ſeines Beſtehens vielen Frauen und Kindern ein immer bereiter Helfer und guter Be⸗ rater war. 5 Zwei früh gekrümmte Häkchen. Vor den Schranken des Ludwigshafener Amtsgerichts ſtanden zwei junge, aller⸗ dings ſchon recht gefährliche Burſchen. Paul., 19 Jahre alt, und der 21jährige Otto B. waren in eine verſchloſſene Wirtſchaft in Ludwigshafen eingedrungen und hatten Geld und eine Maſſe Zigaretten mitgehen laſfen. Wenige Tage nach ihrem Diebeszug waren öie beiden Burſchen geschnappt und eingeſperrt worden. Die Anklage lautete auf gemein ſam begangenen Einbruchsdiebſtahl. Gegen Heide wurde bie exemplariſche Strafe von einem Jahr Gefängnis aus⸗ geſprochen. Zum zweiten Male ins 28 gebracht. Ein Unverbeſfer⸗ licher im wahrſten Sinne des Wortes iſt der 57 Jahre alte Johann Martin Kohl aus Speyer. Nachdem er bereite, im Jahre 1938 auf die Dauer eines Jahres als Arbeits⸗ ſcheuer im Konzentrationslager Dachau untergebracht war, mußte er jetzt von der Kriminalpolizeiſtelle Ludwigshafen wiederum als Aſozialer in polizeiliche Vorbeugungshaft genommen und in ein Konzentrationslager eingeliefert wer⸗ den. Die beſonderen Kennzeichen Kohls ſind ſeine Arbeits⸗ ſchen, ſeine vielen Vorſtrafen und ſeine Alkoholſucht. Fliegeralarm ohne Feindeinflüge Karlsruhe, 8. Dez. Dieſer Tage war in einigen Teilen Badens nächt⸗ licher Fliegeralarm. Durch heftigen Sturm waren deutſche Flugzeuge über dieſes Gebiet abgetrieben worden, bevor ihre Ankunft gemeldet werden konnte und hatten ſo den Alarm ausgelöſt. Feindliche Einflüge haben nicht ſtattgefunden. die ſich durch Helratsanzeigen in der„Neuen Mann⸗ heimer Zig.“ fanden! u! . 7 Aus Welt und Leben ( MD ̃ ̃———KU—KKw;!; ⅛:... re me eeeddbnbdddeddnmddadbndadadaadgaddaadaadandandelcdacddd Anna Croiſſant⸗Kuſt zum 80. Geburtstag der Dichterin am 10. Dezember. Immer grüßen den Beſucher Blumen in ihrer farbenheiteren, neſtheimeligen Biedermeierſtube, ſelbſt in Schnee und Froſt, auch wenn nicht gerade Geburtstag iſt. Immer iſt ein leiſer ſommerlicher Hauch darin, auch im Dezember. Immer noch erfüllt Anna Croiſſant⸗Ruſt die gleiche Dichterleidenſchaft, fremden Geſchicken liebevoll nachzugehen. Zwar nicht mehr im wörtlichen Sinne wie damals, da die junge Ruſt beſchwingten Schrittes durch die Straßen Münchens eilte, die Muſikmappe im Arm, berauſcht vom Leben, dem Rhythmus der Großſtadt hingegeben. Jetzt bringen die Menſchen ihre Schickſale zu ihr, die ihr Domizil weit vor die Stadt gerückt hat, an den Rand von Paſing, wo die Straße ins Wäldergrün zieht, wo die Berge im blauen Dunſt in ihre Fenſter grüßen und wo ihr der Garten ums Haus duftet. Wenn die Dichterin erzählt— ſie weiß immer zu erzählen—, blickt man in Welt und Leben wie in ein Kaleidoſkop, alles wird mitten in der Bindung der Zeit in die Sphäre des Zeitloſen gehoben, ſchauen doch die klaren, unerbittlichen Augen durch die äußere Geſtaltung ins Weſen des Seins. Und wie funkeln die Kobolde des Schalks in dieſen alles umfaſſenden Augen! Man erkennt Anna Croiſſant⸗Ruſt als die Mutter ihrer geiſtigen Kinder ja, man kann ſie ſich gar nicht anders vorſtellen. Den Blick unbeſtechlich in die Lebenswirklichkeit gerichtet und gleichze tig den wurzelhaft verſchlungenen unſichtbaren Verknüpfun⸗ gen nahe, ſchuf ſie den großen Brenner⸗Roman„Die Nann“, in dem zwiſchen den ſcharfkantig gezeichneten Realitäten des Daſeins ſchleierzart Geſtalten der Sage und Legende gaukeln. Im„Felſenbrunner Hof“ ringt der Held mit der heimatlichen Scholle, der er ſein beſtes verdankt. In dem Garniſonsroman aus den achtziger Jahren„Unkebunk“ lebt Romantik dicht neben ungeſchminktem Naturalismus. Es gab eine Zeit, es war in ihren literariſchen Anfängen, da die Dichterin wie magnetiſch ange⸗ zogen wurde von Menſchengeſchicken, deren Tragik ohne Löſung iſt. Damals geſtaltete ſie den grauen⸗ vollen Lebensroman der Münchner Arbeiterin in „Feierabend“, damals entſtanden die Dramen„Der Bua“ und„Der ſtandhafte Zinnſoldat“. Ihre be⸗ ſondere Liebe gehörte von jeher den Käuzen des Le⸗ bens, den Eigenbrötlern und Abſeitigen. Mit ihnen füllte ſie ihre„Arche Noah“ und ihre Geſchichten⸗ ſammlung„Aus unſeres Herrgotts Tiergarten“. Auch im„Kaleidoskop“ gehen ſie um und in dem köſtlichen Kleinſtadt⸗Roman„Winkelauartett“. Im „Pünpernellche“ und in den übrigen Pfälzer Ge⸗ ſchichten läßt ſie ihren Humor funkeln wie goldenen Pfälzer Wein. Durch die„Gedichte in Proſa“ gehen lyriſche Klänge, die aus der anderen Ebene ſtam⸗ men, deren Gleichnis die irdiſche iſt. Und„Anto⸗ nius, der Held!“ Wer läſe ohne Ergriffenheit die Geſchichte dieſes frühvollendeten Knaben, die eine Schau darſtellt in die innerſten Seelenbesirke des Kindes.. Anna Croiſſant⸗Ruſt iſt, obgleich in Dürkheim ge⸗ boren, bayeriſchen Geblüts, der Vater Franke, die Mutter niederbayeriſchen Stammes. Ihre Kinder⸗ und Jungmädchenjahre verbrachte ſie in Amberg, wo die herbſchwermütige Landſchaft der Oberpfalz ſie in ihren Bann zog. Nach dem Tode des Vaters, deſſen kunſtliebende und ſchönheitsbegeiſterte Perſönlichkeit ſie richtunggebend beeinflußt hat, ſiedelte die Mut⸗ ter mit den drei Töchtern nach München über, wo die vierund zwanzigjährige Anna bald in dem lite⸗ rariſchen Kreiſe um Michael Georg Conrad Eingang fand. Eine Schweſter wurde Malerin, die andere Bildhauerin. Richard Dehmel, Detlev von Lilien⸗ cron, Cäſar Flaiſchlen zählten zu den Freunden der Dichterin, 1888 hatte ſie ſich mit dem Ingenieur Her⸗ mann Croiſſant vermählt und lebte mit ihm bis 1904 in Ludwigshafen a. Rh., dann wurde München endgültig ihre Wahlheimat. Wenn Anna Croiſſant⸗Ruſt aus ihrem Leben er⸗ zühlt, dann iſt nichts Vergangenheit, es iſt alles ſo, als geſchähe es unter den Augen des Hörers, alles wird lebendige Gegenwart. Man möchte die eilen⸗ den Stunden anhalten. Wenn man geht, iſt es, als ſei man eben erwartungsvoll eingetreten. Gütig und warm pulſierend iſt der Lebensrhythmus im kleinen Dichterinnenhaus zu Paſing, in das heute unſere Grüße und Wünſche fliegen. Amanda Schäfer. Bachs Kunſt der Fuge Die Neufaſſung von Pillney in der Muſikhochſchule Das erſte Kammerkonzert der Hochſchule für Muſik erfüllte eine vielſeitig ergiebige Aufgabe mit der Aufführung von Bachs letztem, großem Werk:„Die Kunſt der Fuge“ in der Inſtru⸗ mentierung und Ergänzung von Karl Hermann Pillney. Dieſe Arbeit des Kölner Pianiſten und Komponiſten gibt der Aufführung dieſes Doku⸗ ments techniſcher Meiſterſchaft und ſchöpferiſchen Ge⸗ dankenreichtums einen beſonderen Charakter. Das in ſeiner lebendigen Wirkungskraft lange verkannte Werk bedarf zur Aufführung einer Bearbeitung und Inſtrumentierung; zudem iſt die abſchließende Quabrupelfuge durch den Tod des Meiſters unvoll⸗ endet geblieben. Vornehmlich durch die Bearbeitung von Wolfgang Graeſer iſt„Die Kunſt der Fuge“ einer rein muſikpädagogiſchen Bewertung entrückt worden. Graeſers Bearbeitung wurde vor ein paar Jahren in Mannheim unter Leitung von Hans Weisbach als Akademiekonzert aufgeführt: ſie bleibt ein Verdienſt, auch wenn neue Gedanken und Er⸗ kenntniſſe dieſe Arbeit ablöſen. Gegenüber der Inſtrumentierung, noch mehr aber der Ergänzung von Werken genialer Meiſter der Vergangenheit wird bei aller Aufgeſchloſſenheit ein Reſt von Bedenken nicht allein nur für das philo⸗ logiſche Gewiſſen bleiben. Man kann ſich ohne wei⸗ teres ſagen, daß es ungemein ſchwer, ja faſt unmög⸗ lich ſein muß. ſich in die Anſchauung einer weit zu⸗ rückliegenden Zeit ſo einzuleben, daß man aus ihr heraus, und zudem noch aus dem Geiſt eines ein⸗ maligen Genies, nachgeſtalten kann. So iſt auch die Frage der Ergänzung der Kunſt der Fuge mit Recht twnſtritten. Pillney begründet ſeine Arbeit mit der Geſetz⸗ mäßigkeit des Fugenbaues, die eine vollendete Durch⸗ führung verlangt, ſoll die Kompoſition überhaupt einen Sinn haben; er kann ſich zudem auf eine Aeu⸗ ßerung Bachs über die geplante Art der Durchfüy⸗ rung der fehlenden Takte berufen. Jedenfalls iſt Pillney mit aller dienenden Gewiſſenhaftigkeit, mit ungewöhnlichen kontrapunktiſchen Kenntniſſen und urit einer ſtarken Einfühlungsgabe ans Werk gegan⸗ gen, das auch ihn als einen Meiſter loben wird. Immerhin erreicht er einen Schluß, der der Geſetz⸗ mäßigkeit des ganzen Werkes gevecht wird. Anderer⸗ ſeits aber ruht darin die Schwierigkeit, daß gerade der Schluß, der Höhepunkt der Zuſammenfaſſung der Themen, ergänzt werden mußte. Wie es Bach gemacht hätte, iſt nach wie vor unbekannt. Die Er⸗ von HANS GUNTHER 39 Es wäre dem Angeklagten ein leichtes geweſen, den Sportkameraden unter irgendeinem Vorwand in ſeiner Regiſtratur aufzuſuchen und bei einer gün⸗ ſtigen Gelegenheit den Wahrzettel an ſich zu neh⸗ men. Ich halte es nicht für nötig— aber Juſtiz⸗ ſekretär Helbig, der keine Ahnung hat. daß in die⸗ ſem Prozeß von ihm die Rede ſein könnte, würde ſicherlich gern bekunden, daß Kollege Gildemeiſter, der in Wirklichkeit weder an die Akte noch an den Wahrzettel gedacht hat, in dieſer Richtung aber auch nicht das geringſte unternommen hat. Ich ſehe ein, daß dies allein nicht etwa genügt, um „Was Sie peranlaßt, Ihrem Plädoyer voraus⸗ zueilen“, warf der Oberſtaatsanwalt ſpötttſch ein, „weiß ich nicht. Doch das ſind Spitzfindigkeiten— aber keine Argumente! Und ſchon gar keine Tat⸗ ſachen! Hier— der Herr Vorſitzende hat es bereits zum Ausdruck gebracht— intereſſiert nicht, was der Angeklagte alles hätte tun können, um einer Ent⸗ deckung zu entgehen. Seine Unterlaſſungen in die⸗ ſer Hinſicht beſagen gar nichts. Ein Raubmörder, der verſäumt, die Spuren ſeines Verbrechens zu be⸗ ſeitigen, wird aug dieſem Umſtand nicht ſeine Un⸗ ſchuld folgern wollen. Wir halten uns hier einzig und allein an Tatſachen. An die Tatſache zum Bei⸗ ſpiel, daß der Vater und Verteidiger des Angeklag⸗ ten das unterſchlagene Aktenſtück wieder auffindet und gezwungen iſt, als Ankläger gegen den eigenen Sohn aufzutreten. Sehen Sie, Herr Kollege, dieſe unbeſtreitbare, unumſtößlich feſtſtehende Tatſache vermag dem Gericht viel, viel mehr zu ſagen als Ihre ſophiſtiſchen Ausführungen! ee. gänzung dient nur mehr der Möglichkeit einer or⸗ ganiſchen Aufführung. In der Klangbildung will Pillney möglichſt zeitgebunden bleiben: er erweitert jedoch das„kleine Bach ſche Streichorcheſter“ durch Kontrabäſſe und vier Holzbläſer. Die von Pillney geſchaffene Klangwirkung gewinnt viefach eine ins Geiſtige vordringende Schönheit: der edle Gehalt der Kunſt Bachs, die in die Weite überzeitlicher Werte dringt, wird ſo würdig erhalten. Wilhelm Peterſen deutete in ſeinem einleiten⸗ den Vortrag die Entſtehung des Werkes, ausgehend von Bachs Spiel bei Friedrich dem Großen. Er er⸗ läuterte mit Hilfe des Cembalo die Durchführung und Geſtaltung und ſuchte auch den geiſtigen Gehalt dieſes einzigartigen Werkes objektiver Geſetzmäßig⸗ keit, die uns fremd geworden iſt, gu Peterſen betonte, daß infolge unſerer veränderten mutſikaliſchen Einſtellung das Werk nie wird eine weitgehende volkstümliche Wirkung ausüben können; die Aufführung unterſtrich dieſe Meinung. Direktor Rasberger iſt es gelungen, das ſchwere Werk, das eine ungemein große Sicherheit von jedem ein⸗ zelnen Spieler verlangt— jeder Spieler ſollte ſich dem Rhythmus in voller Bewegungsfreiheit hingeben können— ſo vorzuſtellen, daß ein guter Eindruck von ſeiner Vielſeitigkeit, ſeinem Reichtum an Linie und Bewegung erweckt wurde. Das kleine Hochſchulorcheſter hielt ſich ausgezeich⸗ net. Es konnte den Intenſionen ſeines Leiters ſicher folgen, was gewiß gerade bei dieſem Stück eine Be⸗ währungsprobe bedeutet. Es iſt erreicht worden, was in dieſem Rahmen überhaupt nur verlangt werden konnte. Als beſonderes Verdienſt aber Di⸗ rektor Rasbergers ſoll die Aufführung der Pillney⸗ ſchen Neufaſſung überhaupt verbucht werden, eine durchaus ernſte und verantwortungsbewußte Let⸗ ſtung die ihren Widerhall bereits in zahlreichen deutſchen Städten gefunden hat. Dr. Willy ODeſer. O Fritz Volbach f. Wiesbaden iſt im Alter von faſt 80 Jahren Profeſſor Dr. Fritz Volbach geſtorben, der als Dirigent, als Komponiſt und Mu⸗ ſikwiſſenſchafter einen bedeutenden Ruf hatte. Vol⸗ bach wurde 1861 in Wipperfürth geboren und kam 1891 nach Mainz als Dirigent der„Liedertafel“. Da⸗ mals erlebte das Mainzer Muſikleben eine Blüte⸗ zeit. Beſondere Bedeutung hatten die von Volbach geleiteten Händel⸗Feſte. Im Jahre 1907 kam Vol⸗ bach als Nachfolger Kaufmanns an die Univerſität Tübingen, wo er als Leiter des Akademiſchen Muſik⸗ hardt gereizt.„Gerade dieſe Tatſache— und ich danke Ihnen, Herr Oberſtaatsanwalt. daß Sie mir Gelegenheit geben, gleich jetzt zu dieſem Punkt Stel⸗ lung zu nehmen— gerade dieſe Tatſache, behaupte ich, ſpricht für den Angeklagten. Jawohl, einzig und allein für den Angeklagten! Denn— und das hitte ich Sie zu bedenken— wo wurde das Akten⸗ ſtück aufgefunden? In einem Kommentar, den der Angeklagte ſeinem Vater auf deſſen Bitte zur Ver⸗ fitgung ſtellte. Und nun ſagen Sie ſelbſt, meine Herren,— iſt das nicht der eindeutige Beweis da⸗ für, daß Kollege Gildemeiſter völlig ahnungslos mar? Hätte! der Vater aus dieſem Umſtand nicht gerade den umgekehrten Schluß ziehen müſſen? Ich kann Herrn Juſtizrat Gildemeiſter den Vorwurf nicht erſparen,— aber ich an dieſer Stelle hätte ganz ander gefolgert, ich hätte mir geſagt: Gott ſei Dank! Nun iſt wenigſtens die Akte wieder da. Wie ſie in den Kommentar gekommen iſt, weiß ich nicht. Aber— und das iſt das Entſcheidende— auch mein Sohn weiß es nicht— kann eg nicht wiſſen; denn hätte er ſie hineingelegt, hätte er ſie herausge⸗ nommen, bevor er mir das Buch aushändigte. Folg⸗ lich hat er mit der ganzen Sache gar nichts zu tun. Oder glauben Sie etwa, Herr Oberſtaatsanwalt, daß ein normaler Menſch im entſcheidenden Augen⸗ blick ein ſolches Beweisſtück aus der Hand gibt? Das tut vielleicht ein Geiſtesgeſtörter, nicht aber „Ich glaube gar nicht, Herr Kollege. Aber Ihre Ausführungen ſind geradezu grotesk, und ich kann ihnen immer wieder ſagen, daß ungeſchicktes Ver⸗ halten weder als Argument noch als Entſchuldigung dienen kann. Niemals! Vielleicht hat der Ange⸗ klagte vergeſſen, daß er die Akte in dem Kommentar verſchwinden ließ, oder aber— er hat vorausberech⸗ net, daß ſein Vater und das Gericht ähnliche Schlüſſe ziehen würden, wie Sie, Herr Kollege. Ein kleiner Rechenfehler, wie Sie ſehen 1 Die Aeußerungen dez Staatsanwalts, der ſchnar⸗ rend und in ſchneidendem Ton ſprach, erregten Geb⸗ hardt immer mehr.„Dieſe Unterſtellungen ſind un⸗ vermitteln. HAnbkEis- Und MIAIsenAFIS-ZEHune mee Ruhiges Geschäff am Wochenbeginn Berlin, 9. Dezember. Zu Beginn der neuen Woche bröckelten die Aktien⸗ märkte überwiegend weiter ab. Das Geſchäft verlief auf der ganzen Linie ruhig. Teilweiſe lagen den erſten No⸗ tierungen nur Mindeſtorder zugrunde. Die zu verzeich⸗ nenden Kursrückgänge waren und zahlenmäßig auch in ihrem Ausmaß nicht unerheblich größer als die Steige⸗ rungen. Von Montanen kam lediglich Mannesmann um 0,25 v. H. höher an. Andererſeits büßten Vereinigte Stahlwerke 0,5 Mheinſtahl und Hoeſch je 0,50, Klöckner 78, Buderus 0,75 und Stolberger Zink 2 v. H. ein. Bei den Braun⸗ kohlenwerten gaben Deutſchee Erdöl und Bubiag je 0,50, Ilſe Berg und Ilſe Genuß je 1 v. H. her, während Rheinebraun 0,75 v. H. gewannen. Bei den Kaliwerken wurden Salzdetfurth u. Wintershall je um 1,25 v. H. her⸗ abgeſetzt. In der chem. Gruppe ſtiegen Goldſchmidt um 2 w.., Farben gaben 0,25 und von Heyden je 1 o. H. her. Elektro⸗ und Verſorgungswerte hatten ſehr ruhiges Geſchäft. Zu erwähnen find lediglich Siemens mit— 0,75 und Bekula mit— 1,25. Andererſeits Geſfrüel mit plus 0,50. Größere Veränderungen erfuhren nach BMW ä und Holzmann mit je— 1,50 Rheinmetall Bopſig und Bemberg mit je— 1,25 ſowie Dierig mit— 2 v H. Höher lagen Bergner um 0,75, Hotelbetrieb um 98, Feldmühle um 0,50, Dortmunder Union und uch für Verkehr je um 1 ſowie Gebr. Junghans um 138. Von variablen Reuten notierte die Reichsaltbeſitzanleihe 15376 gegen 1539.8 am Vortag. Steuergutſcheine 1 nannte man erneut 106,75. Geld und Dev'sen mark Berlin, 9. Dezember. Am Geldmarkt waren zuverläſſige Sätze noch nicht zu hören. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken wiederum mit 38,02. * Branerei Kleinlein AG. Heidelberg— 7 Prozent (s Prozent) Dividende. Der Bierumſatz dieſes Unterneh⸗ mens hielt ſich in der erſten Hälfte des am 30. September 1040 abgelaufenen Geſchäftsjahres wie in den gleichen Monaten des Vorjahres, lediglich gegen Ende des Be⸗ richtsjahres trat ein zeitbedingter Rückgang ein. Die Er⸗ folgsrechnung zeigt bei einem Rohertrag von lin Mill. RM.) 1,18(1,3) und 0,19(0,20), ſonſtige und ao⸗Erträge einen Reingewinn von Mark 123 238(98 839) zuzüg⸗ lich Mark 68 062(59 223) Gewinnvortrag. Hieraus ſollen 7 Prozent Dividende(i. V. 6 Proz.) verteilt und Mark 66 300(63 062) auf neue Rechnung vorgetragen werden.— Andererſeits beträgt der Perſonalaufwand.80(0,83) An⸗ lageabſchreibungen 0,09(0,12), Zinſen 0,02(0,03), Zuwen⸗ dungen an Unterſtützungskaſſe 0,02(0,03). Aus der Bi⸗ lanz: Aktivſeite Anlagevermögen 2,05(2,13), Umlaufver⸗ mögen 1,18(.27), darunter Roh⸗ und Betriebsſtoffe 0,4 (0,21), Hypotheken und Darlehen 0,54(0,61), Lieferungs⸗ und Leiſtungsforderungen 9,18(0,21), Wertpapiere 0,13 (0,012), Barbeſtand 0,20(0,23). Paſſivſeite: AK unv. 1,00, Rücklagen 0,50(0,8), Wertberichtigungspoſten 0,16(unv.), Rückſtellungen für ungewiſſe Schulden 0,16(0,16), Ver⸗ bindlichkeiten 1,07(1,0), darunter Hypotheken 0,82(0,99), Kaution 0,02(unv.), ſonſtige Verbindlichketten 0,22(0,27), Abgrenzungspoſten 0,084(0,046). HV. am 11. Dezember 1940 in Heidelberg. * Schuhmuſterſchanen in Karlsruhe, Maunheim und Freiburg. Die nächſten Schuhmuſterſchauen werden in Freiburg vom 9. bis 10. Januar, in Karlsrube am 23. Januar, in Mannheim am 26. und 27. Jonuar, in Saar⸗ brücken am 16. umd 17. Janur und in Stuttgart vom 5. bis 7. Januar 1941 durchgeführt * Hüſſu u. Künzli Aach Murg(Baden). Das Unter⸗ nehmen weiſt für das am 31. Dezember 1939 abſchließende Geſchäftsjahr einen Rohertrag von 600 350 4 aus. Dazu treten Miet⸗ und Pachterträge von 18 443, ab. Erträge von 11.843/ ſowie Erträge aus Beteiligungen von 306 J. Nach Aufwendungen von 893 320„ für Löhne und Gehälter ſo⸗ wie u. a. Anlageabſchreibungen von 48 386/ verbleibt ein Jahresgewinn von 25 147„,, der ſich um den Vorfahres⸗ votrag von 5986, erhöht. Die Geſellſchaft iſt mit einem Grundkapital von 396 000„(davon 80 000„ Stammaktien) ausgeſtattet. * Bürgerbrän Ludwigshafen a. Rh.— Wieder 8 v. G. Dividende. Die Aufwärtsbewegung des Bterabſatzes des Unternehmens hat auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr, das zugleich das 50. Geſchäftsjubiläumsjahr war, angehalten. Die Erfolgsrechnung zeigt bei einem Rohertrag von 2,66 (2,51) Mill. 4 einen Reingewinn von 126 022(121 240) 4 zuzüglich eines Vortrags von 52 947(50 930) J. Hieraus ſollen wieder 8 v. H. Dividende verteilt werden und 54824 (52 974] 4 auf neue Rechnung vorgetragen werden. An⸗ dererſeits beträgt der Perſonalauſwand 2,31(2,22), die Ab⸗ ſchreibungen 0,22(0,17) Mill. J. Aus der Bilanz. Aktiv: ſeite: Anlagevermögen 1,34(1,40) Mill., Beteiligungen und Wertpapiere 0,53(0,25), Kaſſe, Bankguthaben uſw. 1,39 (1,86), Vorräte 0,36(0,43) Mill. 4. Paſſipſeite: Alk unv. 1,00 Mill. /, geſetzliche Rücklagen 0,10(0,10), Reſervefonds, Delkredere und ſonſtige Rückſtellungen 0,80(0,80), Ruhe⸗ gehaltsfonds 0,29(0,28), Hypotheken 0,52(0,54) Mill.. HV am 14. Dezember in Ludwigshafen. * Salubra A Grenzach(Baden). Bei der Salubra⸗ Werbe AG, Grendach(Baden), war der Rohüberſchuß im Geſchäftsjahr 1939 mit 0,44 Mill. 4 dem Vorjahr gegen⸗ über 0,43 Mill. wenig verändert; ab. Erträge ſtiegen auf rund 32 000(25 000) 4. Nach Abzug aller Unkoſten ein⸗ ſchließlich 32 400(87 600)„ Anlage- und 800(20700% an⸗ deren Ahſchreibungen ſowie nach 564000(—) 4 ab. Aufwen⸗ dungen wird ein Neuverluſt von 7354(i. V. Gewinn 13 174) Mark ausgewieſen, ſo daß der Verluſtvortrag auf 394 339, onſteigt. Aus der Bilanz(in Mill.). AK un. 10, Wertberichtigungen unv. 90,02, Rückſtellungen 0,009(0,3) Verbindlichkeiten 104(1,08], darunter 0,61 40,60) aus Hypo⸗ thekenverbindlichkeiten gegenüber der Salubra Ai Baſel und unv. 0,30 Banlſchulden, andererſeits Anlagevermögen 0,98(0/94), Umlaufsvermögen 0,02(0,80), darunter 0, (0,83), Forderungen an die Salubra Ach Baſel, 0,10(0,11) Waren und Leiſtungs⸗ Forderungen und 0,10(0,06) Bank⸗ guthaben. * Konkurſe und Vergleichsverſahren im November. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurde im November d. J. durch den„Reichsanzeiger“ die Eröffnung von 49 Konkurſen und 3 gerichtlichen Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Monat November 1989 ſtellen ſich auf 58 und 9. Naß ⸗Nummer auch bei Soda. Zugleich mit einigen neuen Gütebeſtimmungen für Einweich⸗ und Wäſcheſpeil⸗ mittel iſt angeyrdnet worden, daß Kriſtall⸗ Bleich und Einweichſoda im Kleinverkauf auf der Verpackung die Raßt⸗ Nummer des Herſtellers tragen muß. „ Expreßgut rechtzeitig aufliefern. Um vor Weißnach⸗ ten beſonders ſtarken Expreßgutverkehr rechtzeitig bewäl⸗ tigen zu können, bittet die Reichsbahn, Expreßgut und be⸗ ſchleunigtes Gilgütergut ſpäteſtens bis zum 19. Dezember aufzuliefern, da in der Zeit vom 20 bis einſchließlich 24. Desember ſolche Sendungen bis auf die im Tarif vor⸗ geſehene Ausnahmefälle nicht mehr zur Förderung an⸗ genommen werden können. Frankfurt a, H. ot. Gold v. Suber 5 8 deutsche testverzinsliche Werte Peutsche Steinzeu, 7. 9 Durlacher Hop Elchbaum- Werner Elektr Licht eu Kraft Enzinger Union— I. G. Farben 200.5 Gestürel. Grün u Bilfinger Harpener Bergbau Heidelberger Zement. 189. Hoesch Berg. 2** Holzmann PpB PP. Falker Brauerei 5 Klein. Schanzl., Becker 200, 200, Klöckner- Werke Lanz A 6 Ludwiashaf Akt.- Br. Ludwiashaf Walm. Mannesmann Metall gesellschaft Rhein. Elektr Mann.. Rhein- Westf. Elektr. 151.0 Rütgers 3 Jalzdetkurth 7 Salzwerk Heilbronn Schwartz-Storchen Seilindust rie(Wollt) Siemens u Halske Süddeutsche Zucker 5 Zellstoff Waldhof 175.0 RANKEN Bayr. Hyp. u..-Bank 129.8 o Commerzbank 140.0 Aschaſlenb Zellstofl. Deutsche Bank. 15400 Augsb.-Nürnb. Masch. 197,0 Deutsche Reichsbank 120.2 Bayr Motorenwerke 215.0[Dresdner Bank 139.5 Brown. Boverie&(Ae. 161.3 Pfalz Hyp.-Bank. 1315 3110. Rhein. Hyp- Bonk. 1025 187.54— 5 169, e Zwischenkurs. DEurrschE TAATSAN LEIHEN 4% Schatz D R. 88. 101.1 101. 4% Baden 1027 100, 190.7 Altbes. Dt. Reich. 15.7 154.0 SraDbTAN LEIHEN 4% Heidelberg 6 4% Mannheim 26.. 100.7 1% Pforzheim 8 100,5 PEANDBRLEER 4% Frank Hy Gyl. n R-4 % Mein. Hyp. Bank 100, 100.5 101.1 E 3 und s.. 101,0 101.2 4% Pfalz Hyp Bank 24—26 R—9 101.9 101.0 INDUSTRIE-ORLICGATIONEN 5 Daimler-Benz 27 1028 10„7 4% Dt. fund.-Bank 39 102.1 102. 5 Gelsenkirchen» 36 108,0 4 4% Krupp e 36 0 4% Ver. Stahlwerke 1012 10ʃ.2 6 16. Farb. RM-Anl 28 148.7 KKTLIEN Ada-Ada Schuhfabrik 180,0 Adlerwerke Kleyer. 155,0 Adt. Gebr. 100,0 lt * Contin, Gummi Daimler-Benz FFFFFCFFFFCFCCbCCbCbCbCbCbCbGbCbGbGbGbGbTbGbGTbGTbTbVbVbPTbTbTVbVbVbVbVTGbVTVbVbVbVUVbVDVDVDUDUDUÿUÿPvvvv''''!'.!..'..:..'' ͤ ͤ ͤ——BͤVñvVVvVvVBBvvVyByyͤͤyůͤů·ů y y ¶ ¶ ¶ K vereins eine rege und intereſſante Konzerttätigkeit entfaltete, und nach dem Kriege in gleicher Eigen⸗ ſchaft an die Univerſität Münſter. Dort wirkte er als ſtädtiſcher Muſikdirektor bis 1924. Nach ſeiner Penſionierung widmete er ſich ganz ber ſchriftſtelleri⸗ ſchen Tätigkeit. Der Komponiſt Volbach ſchrieb ſym⸗ phoniſche Werke, Kammermuſik und vor allem auch Chorwerke. Der Schriftſteller hatte mit Biographien von Beethoven und Händel beſonderen Erfolg. O Gertrud Eyſoldt 70 Jahre alt. Kürzlich beging die bekannte Berliner Schauſpielerin Gertrud Eyſoldt ihren 70. Geburastag. Sie war die erſte Berliner Elektra und ſpielte erſtmals die Lulu Frank Wedekinds. Am Abend ihres 70. Geburtstages ſtand ſie neben Rudolf Forſter in der Erſtaufführung von Shakeſpeares„Richard II.“ wiederuum auf der Ber⸗ liner Bühne und wurde von ihren zahlreichen Freun⸗ den und Verehrern umjubelt. erträglich“ unterbrach er heftig.„Sie ſind in keiner Weiſe mit dem Weſen des Angeklagten in Einklang zu bringen. Nicht wahr, Herr Oberamtsrichter, ge⸗ rade Ihre Ausführungen wollten und mußten uns das beſtätigen.“ Oberamtsrichter Nienhaus nickte zögernd.„Ich möchte es aufs erſte nicht glauben.“ Indes hatte ſich der alte Gildemeiſter, der auf der Zeugenbank der Verhandlung gefolgt war, lang⸗ ſam erhoben. Der Vorſitzende hob verwundert die Brauen.„Herr Juſtizrat?“ Thomas Gildemeiſter hatte gleich zu Beginn der Sitzung erklärt, daß er als Vater des Angeklagten von ſeinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen wolle. Der Entſchluß, nun doch— und viel⸗ leicht ſogar entſcheidend— in die Verhandlung ein⸗ zugreifen, ſchien ihm ſchwer zu werden. Sein Ge⸗ ſicht war unbeweglich— ſtarr. Seine Worte kamen nur zögernd über die Lippen, ſchleppend. „Ohne damit meine vorhin abgegebene Erklä⸗ rung widerrufen zu wollen, halte ich es für nötig und zweckmäßig, dem müßigen Streit über dieſen Punkt ein Ende zu bereiten. Ich darf und kann die Wahrheit nicht verſchweigen. Auch als Vater nicht. Läge die Sache ſo, wie Herr Gebhardt annimmt, wäre ich— das Hdarf ich Ihnen verſichern— zu dem glei⸗ chen Schluß gekommen wie er. Aber ich fand die Akte nicht in dem Kommentar, den mir geſtern abend mein Sohn ſelbſt aushändigte.“ „Sondern?“ Nicht nur der Vorſitzende, auch der Staatsanwalt und der Verteidiger ſtellten dieſe Zwiſchenfrage. Wie aus einem Munde. „Mein Sohn hatte mir— aus Verſehen wohl, er war ſehr eilig— einen anderen Kommentar ge⸗ bracht. Ich bin dann auf ſein Zimmer gegangen und habe— wie ich das gerne tue— in ſeiner klei⸗ nen Bibliothek ein wenig geſtöbert und in einigen Büchern geblättert. Bei dieſer Gelegenheit fand ich die Akte. In einem ganz anderen Band.“ Auch als der Juſtizrat auf der Zeugenbank wie⸗ der Platz nahm, herrſchte noch Schweigen in dem Ge⸗ Kameraden der Kunſt Mit dem großen italieniſchen Tenor Caruſyo wetteiferte einſt der aus Irland gebürtige Cor⸗ . um die Ehre, der beſte Sänger der Welt zu ein. Als große Charaktere kannten die beiden Stimm⸗ gewaltigen keine Eiferſucht gegeneinander kamen ſich vielmehr, wo ſie ſich trafen, mit vorbildlicher kame⸗ radſchaftlicher Achtung und äußerſter Ehrerbietung und Höflichkeit entgegen. Als Caruſo und Cormack ſich in Chicago wieder einmal begegneten, begrüßte der iriſche Künſtler ſeinen italteniſchen Kunſtkame⸗ raden:„Darf ich fragen, wie es um das Befinden des größten Tenors der Welt ſteht?“ „Da möchte ich mir die Gegenfrage gestatten, oß der bewunderte Cormack etwa Bariton ge⸗ worden iſt?“ revanchierte ſich Caruſo mit höf⸗ licher Verbeugung. M.-R. richtsſaal. Selbſt Direktor Hoffmann war betrof⸗ fen. Aſſeſſor Gebhardt ſprach in ſeiner Aufregung leiſe auf den Angeklagten ein, der— und dag ſchien ſeine ganze Antwort zu ſein— immer wieder die Schultern zuckte und faſſunglos zu ſeinem Vater hinüberſah. Aber der alte Gildemeiſter blickte ſtarr geradeaus— an den Geſichtern vorbei. über die Ge⸗ ſichter hinweg „Sind noch irgendwelche Fragen an den Zeugen zu richten?“. b Den Oberamtsrichter, der mit müdem Geſicht noch immer vor dem Richtertiſch ſtand, hatte man faſt vergeſſen. Natürlich— ſeine Vernehmung war noch nicht ganz abgeſchloſſen. Sowohl der Staatsanwalt wie der Verteidiger wollten noch einiges wiſſen.. Bernd Gildemeiſter ſchien zu reſignieren, und Gebhardt machte einen recht niedergeſchlagenen Ein druck. Seine Verteidigung wirkte matt. „Sie brachten zum Ausdruck, Herr Oberamtsrich⸗ ter“, ſagte der Aſſeſſor unter anderem,„daß der An⸗ geklagte auf ſeinem Arbeitstiſch keine ſehr große Ordnung hielt. Iſt es da nicht möglich, daß die Akte verſehentlich in eines der herumliegenden Bücher rutſchte?“ Nienhaus ſchüttelte nachdenklich den Kopf.„Das halte ich für ausgeſchloſſen. Sie wiſſen ſelbſt, Herr Kollege— auch derart öünne Aktenſtücke pflegt man nicht wie einen Brief, den man in die Taſche ſteckt, zuſammenzufalten. Aber nur zuſammengefaltet könnte eine ſolche Akte unbemerkt in einem Buch verſchwinden. Sonſt f 5 Gleichförmig ging die Verhandlung weiter, und im Zuhöreraum begann man, ſich wieder ein wenig zu langweilen. e 2 1 . 5 „Ich bitte daun, den Zeugen Graßmann aufzu⸗ rufen.“ 5 g 3 Der Juſtizwachtmeiſter öffnete ſofort die Tür,, „Zeuge Graßmann!“ 1 (Fortſetzung folat.) 1 75 97nßßßßCCCCCCCCͥͥͥ ↄ¼JVVVVVTCVTVTGGGTGCGT0TGTGTGTCTCTGTCTbTTbTVTVTTTCTGTCT(TCTVTCTGTVTſTVTCCTſT(TbſVTVTbTVTVTVTT—TTTwWW—wT—TWV Außerdem iſt England gezwungen im Gegenſatz zum Weltkrieg ſeinen geſamten Transport aus den USA auf eigenen Schiffen nach England zu ſchaf⸗ fen. Beide Umſtände: der Weg um das Kap und der Transport aus den USA auf eigenen Schiffen be⸗ deuten aber eine ungeheuer geſteigerte Inanſpruch⸗ nahme des engliſchen Handelsſchiffraumes gegen⸗ über den Anſprüchen im Weltkrieg. Außerdem aber hat England gegen eine deutſche U⸗Boot⸗Flotte zu kämpfen, deren Erſatzprogramm dank der ſtaatlichen Lenkung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Wirtſchaftspolitik⸗ und Rüſtungspolitik, nicht nur was Lieferungszahl und Lieferungszeit anlangt, außerordentlich erweitert worden iſt, ſondern der die ganze atlantiſche Küſte vom Nordkap bis Bordeaux —— gegen England zur Verfügung ſteht. Außerdem können von dieſer Operationsbaſis aus nicht nur deutſche U⸗Boote, ſondere auch deutſche Ueberwaſſerſtreitkräfte, vor allem Zerſtörer, erfolg⸗ reich gegen die engliſchen Atlantik Verbindungen eingeſetzt werden. Außerdem hat ſich England gegen eine deutſche Luftwaffe zu wehren, die ihre Flüge bis 500 Km. weſtlich von Irland ausdehnt. ö Das iſt die Situation, wie ſie heute England zu beſtehen und zu überwinden hat. Praktiſch wirkt ſie ſich ſo für England aus, daß England heute z. B. einem Geleitzug von 60 Schiffen ganze zwei Zer⸗ ſtörer als Schutz beigeben kann. Wie ſagte Admiral Sims doch damals:„Deutſch⸗ land iſt drauf und dran, den Kieg zu gewinnen. Das Schickſal Englands hängt an einem ſeidenen Faden“ Und heute? Heute iſt der ſeidene Faden bereits geriſſen! England merkt es nur nicht— oder es tut wenigſtens ſo, merken würde! als ob es das nicht Dr W. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin. 10. Dezember. In einer Betrachtung der Ereigniſſe der letzten Zeit ſchreibt„Stockholms Dagbladet“:„Es hat den Anſchein, als ob Europa abermals vor etnem gewaltigen Geſchehen ſteht.“ An dem Tage, da das Stockholmer Blatt dieſes ſchrieb, erfolgte der Großangriff auf London. Auch die Ueberfeepreſſe iſt ſeit Wochenanfang wieder ein⸗ mal auf Erwartung eingeſtellt. Laut den ſchwediſchen Blättern ſchreibt„Newyork Sun“:„Die Deutſchen ſtehen vor einem neuen Tempo ihrer Anſtrengungen und auch Ueberraſchungen. Man ſieht noch kein Nach⸗ laſſen ihrer Aktionen.“, Auch„World Telegram“ ſchreibt von neuen Gefahrenringen, die ſich um Groß⸗ britannien legen. Von Tag zu Tag ſteigere Deutſch⸗ land ſeine Schläge, ſowohl die militäriſchen wie die politiſchen. 1 4 5* 5 1 „New Vork Herald Tribune“ nennt London nach dem Nachtangriff eine in Vernichtung geſtürzte Stadt. Einzelheiten, die die übrigen Neuyorker Blätter bringen, ſind nur Umſchreibungen, die die Londoner Zenſur wieder einmal durchgelaſſen bat, um Propagandaſtimmung in USA zu machen. 5 Die Londoner Zeitungen am Montag können trotz aller beruhigenden Auslaſſungen nicht ganz die Schrecknachwirkung unterdrücken, die die Nacht zum Montag London bereitet hat. Die„Times“ ſchreibt: „Es iſt hart, was London erdulden mußte. Es war ein einziger wütender Angriff.“„Daily Mail“ nennt die Nacht zum Montag eine fürchterliche Höllennacht. „Daily Herald“ beklagt daß noch immer nicht die große Offensive gegen Deutſchland beginne, die die allgemeine Errettung aus einem Zuſtand bringe. der nicht ewig zu ertragen ſei. Der deutſche Bombenhagel auf London iſt eine Tatſache, die allen falſchen Hoffnungen der ſo ruhe⸗ bedürftigen Briten ein Ende macht. Die von der eupeigen Zenſur herausgelaſſenen Meldungen laſſen keinen Zweifel darüber, daß die britiſche Hauptſtadt nunmehr wernichtende Schläge erhielt, gvie ſelten zuvor.„Stockholms Tidn ingen“ ſpricht von einem Coventry Nummer gwef,„Dagens Nyheter“ von einem Feuerbrand, der ganze Viertel der Stadt vernichtet habe. 1 * Der frühere Präſtdent Hoover ſprach in Cleve⸗ land, die Ereigniſſe in London bewieſen, daß Eng⸗ lands Widerſtand begrenzt ſei. Der Vorrang der Deutſchen ſei nicht mehr aufzuhalten. Deshalb müſ⸗ ſen die USA außerhalb 5 Krieges bleiben. Die britiſche Abmiralität hat weitere acht Tur⸗ binenſchiffe als Hilfskreuzer eingerichtet. Ste ſollen die Sicherung der britiſchen Handelsſchiff⸗ fahrt übernehmen. Wahrſcheinlich werden noch wei⸗ tere größere Ueberſeedampfer in Hilfskreuzer umge⸗ wandelt und ſo der britiſchen Haudelsſchiffahrt ent⸗ zogen werden. Die deutſche Kriegsmarine hat Grund, mit ihren Erfolgen zufrieden zu ſein! l * Madrider Blätter berichten über die blutigen Zuſammenſtöße zwiſchen Arabern und Briten in Paläſtina und daß in Haifa das eng⸗ liſche Munitionsdepot in die Luft geflogen iſt. Ganze Häuferreihen, in denen engliſche Truppen einquar⸗ liert waren, liegen in Trümmer. Die Madrider Zeitung„ABC“ meldet, daß Jaſſa von den aufſtän⸗ diſchen Arabern angegriffen werde. f Jugoſlawien und die Achſenmächte Der ungariſche Außen miniſter als Wegbereiter? EP. Sofia, 10. Dezember. Zu dem bevorſtehenden Beſuch des ungariſchen Außenminiſters Graf Eſaky in Belgrad ſchreibt der bekannte bulgariſche Hiſtortker Genoff im Utro“, daß eine Annäherung zwiſchen Budapeſt und Belgrad gleichzeitig eine Annäherung zwiſchen Ju⸗ goſlawien und den Achſenmächten bedeu⸗ ten würde. Es beſtünden keinerlei beſonderen Hinder⸗ niſſe für eine ſolche Annäherung. In Jugoflawien lebten zwar 400 000 bis 500 000 Ungarn, doch habe Ungarn niemals dieſe Frage in einem kategoriſchen Ton aufgeworfen und ſeine Reyſſionsanſprüche auf die Tſchecho⸗Slowaket und Rumänien beſchränkt. Das nationale Problem bilde daher weder für Jugoſla⸗ wien noch für Ungarn ein unüberbrückbares Hinder⸗ nis. Jugoflawien habe auch keine engliſche Garan⸗ tie angenommen wie Griechenland und das frühere Rumänien, und deshalb könne von irgendwelchen Bündnisverpflichtungen Jugoflawiens gegenüber England keine Rede ſein. Selbſt in der Vergangen⸗ heit habe Jugoſlawien eher engere Beziehungen zu Frankreich als zu England gehabt. Da Frankreich keine politiſche Rolle mehr ſpiele, zwinge die geo⸗ politiſche Lage Jugoslawiens zu einem engen Zu⸗ 5 8 mit Mitteleuropa und den Achſen⸗ mächten. Verbot zweier türkiſcher Zeitungen. Der Mi⸗ niſterpräſident verbot mit ſofortiger Wirkung die Iſtanbuler Tageszeitungen„Tan“ und„Taspiri Efkfar“. Die Dauer und der Grund des Verbots wurden nicht bekauntgegeben. i 8 hlimmſte Angriff auf London berhaupt! Faſt 13 Stunden lang regnete es Brand- und Exploſivbomben auf Englands Haupiſtadt dnb Neuyork, 10. Dezember. Zu dem ſchweren Angriff auf London in der Nacht zum Montag meldet die Agentur United Preß weitere Einzelheiten. Die britiſche Haupt⸗ ſtadt ſei mit zahlloſen Exploſiv⸗ und Brandbomben belegt worden, durch die ſchwere Verluſte und große Materialſchäden ent⸗ ſtanden ſeien. Der Angriffe habe faſt acht Stun⸗ den pauſenlos gedauert, insgeſamt faſt 13 Stun⸗ den. Durch zahlloſe Bründe ſei der geſamte Ho⸗ rizont in Glut getaucht geweſen. Verſchiedene Flugzeuge hätten im Gleitflug angegrif⸗ fen, andere ſeien ganz niedrig über die Straßen ge⸗ flogen. Luftſchutz, Feuerwehr und Polizei hätten, von der Zivilbevölkerung unterſtützt, die gewaltigen Brände zu löſchen verſucht. Auch Milität und Mann⸗ ſchaften der Ballonſperren ſeien zur Feuerbekämp⸗ fung eingeſetzt worden. Zehn Häuſer ſeien von einer einzigen Bombe dem Erdboden gleichgemacht worden. Zahlreiche andere ſeien beſchädigt worden. Wegen der beſonderen Schwere des Angriffs träfen die Be⸗ richte über Opfer und Schäden nur langſam ein. Dies deute auf ſtarke Beſchädigungen im Fernſprech⸗ weſen hin. Bomben ſeien auch auf viele Bezirke zwiſchen London und der Süd⸗ und Oſtküſte geworfen worden. Laut Aſſociated Preß erklärte ein Bewohner eines angegriffenen Londoner Bezirks, daß es ge⸗ ſchienen habe, als regnete es Brandbomben zu Hun⸗ derten. Ein anderer Bewohner ſchilderte die„nicht endenwollenden Wellen der Angreifer“. In einem Londoner Bezirk ſeien zwei große Lagerhäuſer völlig ausgebrannt. Zeitweiſe ſeien ſo viel Flugzeuge über der Stadt geweſen, daß das Gedröhne der Motoren das unaufhörliche Flakfeuer ſtbertönte. Dabei ſei das Flakfeuer ſo intenſiv ge⸗ weſen, daß der Himmel faſt ununterbrochen wie von Raketen erleuchtet war. Nach über Neuyork und Liſſabon einlaufenden Meldungen neutraler Korreſpondenten und Beobach⸗ ter war die Nacht zum Montag die fürchterlichſte, die London ſeit Beginn der deutſchen Vergeltungsangriffe auf die engliſche Hauptſtadt erlebt hat. Die Nachrichten hierüber werden in den Neuyorker Zeitungen mit ſenſationellen Ueberſchriften wieder⸗ gegeben. Grauenvolles Inferno Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 10. Dezember. Der deutſche Angriff auf London in der Nacht zum Montag hat nach den letzten hier vorliegenden Berichten vor allem deswegen eine geradezu ver⸗ heerende moraliſche Wirkung gehabt, weil die Bevölkerung, durch die verhältnismäßig nur kur⸗ zen Ruhepaufſen der letzten Tage getäuſcht und durch die engliſche Propaganda in der unverſtändlichſten Weiſe irregeführt, auf ihn in keiner Weiſe vorberei⸗ tet war. Der Angriff ſetzte ſehr früh und ſo über⸗ raſchend ein, daß die Alarmſirenen erſt zu heulen begannen, als ringsum ſchon große Brände auf⸗ flackerten. 5 Zahlreiche Leute befanden ſich noch auf der Straße. Infolgedeſſen war die Zahl der Verletzten und Getöteten diesmal größer als ſonſt. Trotz des Flakfeuers, das nach amerikaniſchen Be⸗ richten koch nie ſo heftig war, gelang es den deut⸗ ſchen Fliegern, die Sperrkette rings um die Haupt⸗ ſtadt bereits kurz nach Einbruch der Dämmerung zu durchbrechen und Stunden hindurch bis zum frithen Morgen eine wahre Sündflut von Bomben auf die Hauptſtadt herabregnen zu laſſen. Zunächſt fielen zahlreiche Brandbomben, die ſofort weit⸗ ausgedehnte Brände hervorriefen, ſo daß die Stadt hell beleuchtet war. Dann kamen ſchwerſte und allerſchwerſte Ex⸗ ploſivbomben, wie ſie in ſolcher Zahl bisher noch nie auf London abgeworfen worden ſein ſollen. Trotz aller engliſchen Zenſurbemühungen erkennt man aus den amerikaniſchen Berichten, daß unge ⸗ bheure Zerſtörungen angerichtet wurden. In einem Bericht wird von ganzen Straßen⸗ zügen gesprochen, die das Opfer von nur einer oder zwei allerſchwerſter Exploſivbomben waren. Die Korreſpondenten, die teilweiſe ſelbſt in ſchwerſter Le⸗ bensgefahr ſchwebten, berichten, wie teilweiſe mit Sekundenſchnelle Bomben auf die Stadt fielen. Das Krachen der Bombeneinſchläge deckte ſich mit dem Donner der Flakabwehr zu einem arauen vol⸗ len Inferno des Lärms und der Zerſtörung. Zu den Opfern der letzten deutſchen Bomben⸗ angriffe in London gehört nach einem Bericht des „Daily Telegraph“ auch das weithin bekannte Lon⸗ doner Luxusreſtaurant Monico, das infolge ſchwerer Beſchädigungen der umliegenden Häuſer, die das eigene Gebäude mit Einſturz bedroßten, nach 64jährigem Beſtand ſeine einſtmals bei der Londoner Oberſchicht ſehr beliebten Räume ſchließen mußte. Der Umſatz des Lokals war ſeit Beginn des inten⸗ ſiven Luftkrieges ſowieſo ſchon ſehr ſtark herabgeſun⸗ ken, da das Vergnügungsleben der noch in London gebliebenen Bewohner des Weſtends ſich ſchon ſeit längerer Zeit faſt ausſchließlich auf die noch nicht zerſtörten großen Hotels konzentrierte wo genügend Kellerräume vorhanden ſind, um es den Gäſten zu ermöglichen, gleich im Anſchluß an ihr Abendeſſen ins Bett zu gehen. „Deutſchlans fann weiter zuſchlagen“ [(Funkmeldung der N MZ.) + Neuyork, 10. Dezember. Die amerikaniſche Preſſe ſteht weiterhin unter dem Eindruck des Großangriffes der deutſchen Luft⸗ waffe auf London. Der INS⸗Berichterſtatter gibt eine eindrucksvolle Schilderung und unterſtreicht dabei noch einmal die allgemeine Feſtſtellung, daß der Angriff einer der ſchwerſten geweſen ſei, die London bisher erlebte. Das Krachen der einſtürzenden Gebäude, die rieſigen Exploſionen und hoch aufſchießenden Stichflammen ſowie ein wahrhafter Regen von Glasſpltttern habe die Angriffsnacht ſelbſt für die Widerſtandsfähig⸗ ſten zu einer Nacht des Schreckens gemacht. Am Morgen ſei die Hauptſtadt erfüllt geweſen von intenſivem Brandgeruch, von Gebäudetrümmern und Rieſenbergen zerbrochenen Glaſes. Wie Skelette ragten die Mauerreſte großer Gebäude gegen Him⸗ mel. Ein Netzwerk von Waſſerſchläuchen habe ſich durch die Straßen gezogen, während die Feuerwehr alles aufgeboten habe, um ganze Reihen brennender Gebäude zu löſchen. Ein weiterer INS. Bericht ſchildert den Eindruck des gewaltigen Vergeltungsangriffes auf die eng⸗ liſche Preſſe. Der Bericht läßt deutlich die Schock⸗ wirkung erkennen, die dadurch ausgelöſt wurde. Denn kaum 24 Stunden nach dem Abdruck der illu⸗ ſipniſtiſchen Auslaſſungen Reuters über die„merk⸗ würdige Abſchwächung der deutſchen Lufttätigkeit“ müſſen die Blätter nunmehr in Leitartikeln zu⸗ geben, daß Deutſchland auch weiterhin in der Lage ſei, zuzuſchlagen und daß es dieſe Fähigkeit mit aller Macht ausnutzen werde. Die Blätter verlangen die größtmögliche Anſtren⸗ gung vor allem auf dem Gebiet der zwangsweiſen Aushebung zu Arbeitsleiſtungen. Wie die Katze mit der Maus (Funkmeldung der N M.) +E Rom. 10. Dezember. Das deutſche Oberkommando, ſo führt der Ber⸗ liner Vertreter des„Meſſaggero“ aus, ſpielt mit den Nerven des Gegners wie die Katze mit der Maus, bevor ſie ihr den letzten tödlichen Schlag verſetzt. Die der dem Untergang geweihten engliſchen Hauptſtadt gewährte Ruhepauſe habe nur dazu gedient, die moraliſche Widerſtandskraft zu unterminieren. Die deutſchen Bomber, ſo berichtet der Berliner Korreſpondent des„Popolo'Italia“, habe die bri⸗ tiſche Hauptſtadt vollkommen überraſcht. Nach dem Abwurf von Tauſenden von Leuchtbomben ſetzte der Angriff der Zerſtörer auf die Luftabwehr ein und dann erſt erfolgte der Großangriff der Bomber. Wie wirkungsvoll die Arbeit der Zerſtörer war, be⸗ weiſe am beſten die Tatſache, daß nur ein einziges deutſcheg. Flugzeug nicht zurückgekehrt iſt, obwohl London während 12 Stunden einem ununterbroche⸗ nen Trommelfeuer ausgeſetzt war. Der Krieg in der Wliſte Anter ſchwierigſlen Amſtänden ſchafft Graziani die neuen Offenſiv⸗Vorausſetzungen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom. 10. Dezember. Ein Sonderbericht dez„Meſſaggero“ ſchildert ein ⸗ drucksvoll die außerordentlichen Schwierigkeiten, mit denen die Armee des Marſchalls Graziani in Weſt⸗ ägypten zu kämpfen hat. Im weſtlichen Aegypten, das wüſte und ſandig iſt, herſchen in dieſer Jahres⸗ zeit Stürme, die rieſige Sandmaſſen durch die Luft wirbeln. Der Sand dringt in die Uniformen der Soldaten und in die Motoren der Kraftfahrzeuge ein und macht die Sicht faſt unmög⸗ lich. In dieſem Hexenkeſſel bauen die Italiener Straßen, um die vorgeſchobenen Linien rückwärts zu ſichern und die Verbindung zwiſchen ihrer vorderſten Linie, die bei Mactile, 20 Kilometer öſtlich von Sidi el Barani endet, mit Tobruk, Derna und Bengaſi herzuſtellen. Bis Mactile reicht die ſogenannte„feſte Zone“ der Italiener, Bei Mactile beginnt die ſogenannte„bewegliche Zone“, das heißt Niemandsland, in dem tägliche Zu⸗ ſammenſtöße zwiſchen den Gegnern ſtattfinden. Von Mactile aus läuft die italieniſche Front viele Kilo⸗ meter nach Süden landeinwärts und beſchreibt dann zur einſtigen libyſchen Grenze einen Halbkreis. Dann folgt ſüdwärts gerichtet das Rückgrat dieſes Aufmar⸗ ſches, die von der libyſchen Grenze nach Sidi el Ba⸗ rani führende Straße, die erſt von den Italienern zu einer wirklichen Straße ausgebaut worden iſt und an der Waſſerreſervoirs, Munitionslager, Unter⸗ künfte und Brennſtoffmagazine angelegt werden. Mit Recht erklären die Berichterſtatter, das Einzig⸗ artige der Unternehmung Marſchall Grazianis liege darin, daß an dieſer Front ein Kolonialkrieg von europäiſchen Ausmaßen und mit europäiſchen Mit⸗ teln geführt werde, für den noch während der Kämpfe die Vorausſetzungen geſchaffen werden mußten. Italieniſcherſeits erkennt man an, daß die Eng länder an dieſer Front aut ausgerüſtet find und ſich gut ſchlagen.„Die Huſaren der Wüſte“, wie die ſpezialiſterten Kolonialpanzer⸗ tyltppen des Generals Wawell genannt werden, grei⸗ fen täglich in Einzelaktionen än, und täglich ent⸗ ſpinnen ſich Kämpfe zwiſchen ihnen und der italieni⸗ ſchen Luftwaffe und den motoriſierten Einheiten des italieniſchen Heeres. In den Heeresberichten der beiden Gegner wer⸗ den dieſe Kämpfe, die in der Wüſte fern von Waſſer⸗ und Brennſtoffvorräten ausgetragen werden und in denen der Unterliegende rettungslos verloren iſt, kaum erwähnt. Aber man kann ſich ohne viel Phantaſie leicht ausmalen, welche Einſatzbereitſchaft die ſich zäh und unaufhaltſam vorarbeitenden Ita⸗ liener hier aufbringen müſſen, um die Voraus ſetzungen für die zweite aroße Offen⸗ ſive zu ſchaffen. Japans Außenpolitik Erklärungen des Außenminiſters Matſuoka dub. Tokio, 9. Dez. Der japaniſche Außenminiſter Matſuoka gab einen Empfang für Vertreter der Auslandspreſſe, in deren Verlauf er zahlreiche Fragen über die ka⸗ paniſche Außenpolitik beantwortete. Auf die Frage eines USA ⸗Korreſpondenten, ob der neue Botſchafter Nomura beſodere Richtlinien zur Regelung der fapaniſch⸗amerikaniſchen Be⸗ ziehungen erhalten habe, wies Matſuoka darauf hin, daß Japans außenpolitiſche Linie gegenüber den Vereinigten Staaten völlig klar ſei, denn ſte baue ſich auf dem Dreimächtepakt auf. Sollten die USA Deutſchland den Krieg erklären, werde Japan auf Grund des Dreimächtepaktes ſofort an der Seite der Achſenmächte in den Krieg eintreten. Fall Amerika in Singapore Schiffe ſtationieren würde.„müſſe dies zu ernſten Ueberlegungen ſeitens Japans führen“. Mehr könne er augenblicklich hierzu nicht ſagen. Befragt nach ſeiner Anſicht über die mögliche Entwicklung der japaniſch⸗amerikaniſchen Beziehun⸗ gen meinte Matſuoka: Wir mögen Differenzen mit Amerika haben, aber wenn ſich beide Staaten um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, kann es zu keinen ernſten Zuſammenſtößen kommen.“ „Carnovon Caſtle“ ſchwer milkgenommen Engliſche Matroſen ſchildern das Seegefecht— Neue SOS⸗Nufe im Südatlantik Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 10. Dezember. Die neutrale Preſſe bringt ausführliche Meldun⸗ gen über die Ankunft des ſtark beſchädigten Hilfs⸗ kreuzers„Carnavon Caſtle“ in Montevideo, wo er um 72 Stunden Aufenthaltserlaubnis nachſuchte und dieſe erhalten hat, um ſeine Schäden auszubeſ⸗ ſern. In den Meldungen werden auch verſthiedene Einzelheiten des Kampfes bekanntgegeben. Der Ka⸗ 17 des engliſchen Hilfskreuzers hat mitgeteilt, daß ie„Carnavon Caſtle“ von 22 Granatſchüſſen getroffen worden iſt. 5 Eins der britiſchen Beſatzungsmitglieder erzählte, daß die„Carnavon Caſtle“ in aller Frühe am Don⸗ nerstagmorgen dem deutſchen Schiff begegnete und ſofort einen Stopſchuß abſeuerte.„Wir waren uns darüber klar, daß wir ſehr vorſichtig vorgehen muß⸗ ten, denn eine Woche vorher waren wir einer ſehr unangenehmen Ueberraſchung ſeitens eines Schiffes ausgeſetzt geweſen, das ebenfalls wie ein gewöhn⸗ licher Frachtdampfer ausſah. Kapitän Hardy gab deshalb Befehl, das Schiff zum Gefecht klarzumachen. Es war acht Uhr. Ohne vorherige Warnuna eröff⸗ neten aber die Deutſchen das Feuer und der Kampf begann. Eine deutſche Graate traf unmittelbar in der Nähe der Geſchützmannſchaft, wobei einem Ar⸗ tilleriſten ein Arm abgeriſſen wurde. Er wurde ſo⸗ fort unter Deck getragen, ſtarb aber gleich darauf.“ Der engliſche Hilfskreuzer hatte weitere Tote und Verwundete, über deren Zahl aber die Angaben verſchieden lauten. Die Schäden werden überein⸗ ſtimmend als auffallend bezeichnet. Aus dem Bericht der uruguaniſchen techniſchen Unterſuchungs⸗Kommiſſion, die das Schiff zur Feſt⸗ ſtellung der Seetüchtigkeit heſichtigte, eraibt ſich, daß die Küche völlig und die Maſchinenräume teilweiſe zerſtört ſind. Ein Volltreffer ſchlug auf der Kom⸗ mandobrücke ein und verletzte den zweiten Kom⸗ mandanten. Man glaubt angeſichts dieſer Feſtſtellungen, daß der engliſche Geſandte eine weitere Verlän⸗ gerung der bereits auf 72 Stunden angeſetzten Aufenthaltsfriſt im Hafen von Montevideo bean⸗ tragen muß, weil die Seetüchtigkeit kaum ſo raſch wiederhergeſtellt werden könnte. Gegenwärtig wird mit Hochdruck an der notdürf⸗ tigen Beſeitigung der Schäden gearbeitet, damit das Schiff nach den Malvinen fahren kann. wo es einer umfaſſenden Reparatur unterzogen werden ſoll. Die amtlichen engliſchen Verlautbarungen ſind natürlich ſehr optimiſtiſch gehalten. In dieſem Zu⸗ ſammenhang wird aber aus Neuyork gemeldet, daß der Mackay⸗Rundfunk Notrufe des britiſchen Damp⸗ fers„Empire Jaguar“ aufgefangen hat und ebenfalls eines norwegiſchen Tankers, deſſen Namen mit„Middle Fiord“ angegeben wird. Beide Damp⸗ fer befinden ſich in Seenot außerhalb der amerikani⸗ ſchen Weſtküſte.„Middle Fjord“ hat mitgeteilt, daß er von einem„myſtiſchen Schiff“ beſchoſſen wurde und gab ſeine Poſition mit hundert Seemeilen ſüdweſt⸗ lich von Monrovia an.„Empire Jaguar“ gab an, daß er torpediert ſei. 5 Aus Neuyork wird weiter mitgeteilt, daß der unter engliſcher Flagge fahrende frangöſiſche Fracht⸗ dampfer„Dfurdſura“ von einem feindlichen Schiff 500 Seemeilen weſtlich von Foynes auf Irland ver⸗ folgt wurde. 8„ Hinſichtlich der fapaniſch⸗ruſſiſchen Be⸗ ziehungen ſtellt Matſuoka feſt, daß Verhandlun⸗ gen im Gange ſeien, doch Einzelheiten nicht angege⸗ ben werden könnten. Niederländiſch⸗Indien gegenüber ver⸗ folge Japan nur wirtſchaftliche Abſichten. In Zuſam⸗ menhang mit der Frage des Status quo im Fernen Oſten meinte Matſuoka, daß ſich in der Welt Dinge und auch politiſche Konſtellattonen im Laufe der Zeit veränderten. Japan habe keine territorialen Ambitionen gegenüber anderen Ländern des Fernen Oſtens. Wirkſamer Hungerſtreik Der indiſche Nationaliſtenführer Boſe aus der Haft entlaſſen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 10. Dezember. hueber Kabul wird aus Delhi gemeldet, daß die Engländer 6 einen der Führer der Nationaliſten⸗ Partei, Subhas Boſe, der auch Präſident des in⸗ diſchen Nationalkongreſſes geweſen iſt, am Sonntag aus der Haft haben entlaſſen müſſen. Subhas Boſe war vor wenigen Wochen zuſammen mit anderen Nationgliſtenführern verhaftet worden. Er trat bald nach Beginn ſeiner Einkerkerung in den Hungerſtreik und wäre verhungert, wenn die Engländer ihn nicht im letzten Augenblick krei⸗ gelaſſen hätten, um den kataſtrophalen Eindruck zu verhindern, den ein ſolches Ereignis auf das indiſche Volk gemacht hätte. Subhas Boſe iſt 1897 geboren, eer hat in Cambridge ſtudiert und gehörte eine Zeit⸗ lang dem indiſchen Verwaltungsdienſt an, den er verlaſſen mußte, als ſeine antiengliſche Geſinnung immer deutlicher in Erſcheinung trat. Seither hat er ſein Leben größtenteils in engliſchen Gefängniſſen zugebracht. 5 Der Duce ehrt Balbos Treue und heroiſchen Einſatz. Der Duce hat durch Dekret dem im. kampf über Tobruk am 28. Juni 1940 gefallenen Luftmarſchall Italo Balbo die Goldene Tapferkeits⸗ medaille verliehen. a Einſatz der Jugend Schmupp, geht es mit dem Pinſel um die Ecke, wie geſchmiert! Pimpfe ſtreichen die Bordſchwellen für die Verdunkelung. (Bavaria⸗Filmkraſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) 0 A N- S=. — 7 8 0 Englische Das engliſche Propagandammiſterium anb. Berlin, 10. Dezember. In einer durch Lügen⸗Reuter verbreiteten Mel⸗ dung wird frech behauptet, in der Woche vom 1. bis 7. Dez. ſeien 26 deutſche Maſchinen abge⸗ ſchoſſen worden gegenüber nur acht britiſchen. Den durch dieſe Lügenziffer für Enaland geſchaffe⸗ nen günſtigen Eindruck ſucht man noch dadurch weiter zu verbeſſern, daß man ebenſo frei erfun⸗ dene Ziſſern über den Verluſt an Flugzeug führern in die Welt ſetzt. Die zu dieſem Zweck konſtruierte Verhältniszahl von 6511 verlorene Pi⸗ loten, nämlich 65 deutſche und ein Enaländer, iſt allerdings derart plump, daß ſte das Brandmal der Lüge offen an der Stirn träat. Die nüchternen und in der ganzen Welt als peinlich genau anerkannten Ziffern des Berichts des Oberkommandos der Wehrmacht ſagen allerdings etwas anderes aus. Danach ſind in der fraglichen Woche 28 Engländer abgeſchoſſen worden, alſo 20 mehr als der Lügenbericht zugibt. An deutſchen Flugzeugen werden dagegen nur 13 Vermißte ge⸗ meldet, alſo gerade die Hälfte der Reuterzahl. In einem ſtimmt aber der engliſche Bericht mit dem deutſchen überein, daß nämlich am 1. und 5. De⸗ zember die höchſten Abſchußziffern dieſer Woche lie⸗ bſchußziffern zue Nähe gesehen verdreht einfach die Ziffern des OK W gen. Für den 1. Dezember gibt nämlich der Ost W⸗ Bericht vom 2. Dezember elf engliſche Maſchinen als abgeſchoſſen an gegenüber zwei nicht zurückgekehrten deutſchen, während Reuter dieſe Ziffer derart um⸗ fälſcht. daß fünf engliſche und acht deutſche Flugzeuge als verloren behauptet werden. Für den 5. Dezem⸗ ber erſchwindelt ſich Lügen⸗Reuter eine noch günſti⸗ gere Poſition, indem er den Engländern gar 14 er⸗ folgreiche Abſchüſſe und dagegen die eigenen Verluſte ganz beſcheiden auf zwei vermindert. In Wirklich⸗ keit wurden aber, dem OK W⸗Bericht vom 6. zufolge, am 5. Dezember zehn engliſche Flugzeuge abgeſchoſ⸗ ſen, während zunächſt ſieben deutſche als vermißt ge⸗ meldet wurden von denen noch, wie der OK W⸗ Bericht vom 7. Dezember meldete, zwei ſpäter zurück⸗ kehrten. Rundfunkſendungen für Schweden im Ausland. Der ſchwediſche Rundfunk- hat ein beſonderes Pro⸗ gramm für im Ausland lebende Schweden in ſeine Sendungen aufgenommen. Die neue Sendung iſt in erſter Linie für Seeleute gedacht, die durch die kriegeriſchen Verwicklungen in Europa nicht in ihre Heimat zurückkehren können. Für vorbildlichen persönlichen Einſatz Das Ritterkreuz für verdlente Offiziere des Heeres nb. Berlin, 10. Dezember. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generalfeldmarſchall von Brauchitſch, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an folgende Offiziere verliehen: Major Schmalz, Kommandeur eines Schützenbataillons, Hauptmann Bellegarde, Kompanieführer in einer Panzeraufklärungs⸗ abteilung, Oberleutnant Philipp, l Kompanieführer in einem Panzerregiment, Leutnant Becker, 5 8 Kompanieführer in einem Infanterieregiment, Leutnant Moſandl, Zugführer in einem Gebirgsjäger⸗Regiment. Major Schmalz zeichnete ſich bereits im Po⸗ lenfeldzug außerordentlich aus. Er verhinderte bei Domaſgow im Rücken einer ſtärkeren Feindgruppe den Durchbruchsverſuch ſtarker Teile von vier bis fünf polniſchen Diviſionen mit ſeinem Bataillon, obwohl es dem Feinde gelungen war, unter Einſatz von Panzern und ſtarker Artillerie in die Stellung des Bataillons einzubrechen. Seiner verſönlichen Tapferkeit und Führung iſt auch die Einnahme der zur Sprengung vorbereiteten Loire⸗Brücken bei Nevers zu verdanken. Die Erfolge von Nevers ſicherten der Diviſion und dem Korps die raſche Fort⸗ ſetzung der Operationen zwiſchen Loire und Allier. Auch der Uebergang über die Allier bei Chambuille wurde durch das Bataillon des Majors Schmalz mit großem Schwung erzwungen. Hauptmann Bellegarde erzwang mit ſeiner Komvpante als Vorausabteilung einer Panzerdiniſſon den Einbruch in die befeſtigten belgiſchen Höhen⸗ ſtellungen nordweſtlich Martelingen, Perſönlich vorſtürmend riß er durch ſein Beiſpiel die Kompanie trotz ſtärkſten Abwehrfeuers vorwärts. ſtürmte die vorderſten Bunker und MG⸗Schartenſtände, durch⸗ brach durch geſchickte Umfaſſung in dreieinhalbſtün⸗ digem Kampf die Höhenſtellungen und öffnete ſo der Diviſion den Weo durch die belgiſche Grenzſverr⸗ linie. Als beim Maas⸗Uebergana der Chef der vorderſten Kompanie des Kradſchützenbataillons ſchwer verwundet wurde übernahm Hauptmann Bel⸗ legarde ohne Befehl die ihm fremde Kompanje ſpyrang in das kleine Schlauchboot und ſetzte mit zwei Mann im ſchwerſten feindlichen Feuer über. Er ſtürmte mit nur einer Gruyve an den Maas⸗ kanal bei Glaiſe et Vilette und ermöalichte ſo durch Ausſchaltung der Flankenbedrohung die Bildung des Brückenkoyfes und den Uebergang der Panzer⸗ diviſton. Bei Chemery gelang es 16 feindliche Pan⸗ zerkampfwagen, nachdem bereits zwei feindliche Panzerangriffe abgeſchlagen waren. einzubrechen. In raſcher Erkenntnis der kritiſchen Lage warf ſich Hauptmann Bellegarde mit ſeinem Zug trotz ſtarken Feuers der Panzer in die Lücke, bekämpfte mit Ben⸗ zinflaſchen und Leuchtpiſtolen die feindlichen Pan⸗ zerkampfwagen und verhinderte den feindlichen Panzerſtoß in die Flanke und den Rücken der Di⸗ viſton. Hierdurch vereitelfe er jenen Anariffserfolg. von dem der franzöſiſche Armeegeneral Huntzjoer in ſeinem Armeebefehl das Heil der franzöſiſchen Armee abhängig bezeichnet hatte. In den Vogeſen ſtürmte Hauptmann Bellegarde trotz des Diviſionsbefehls, nur die eigene Stellung zu halten, einen Paß gegen einen unerwartet ſtar⸗ ken Gegner, erbeutete bierbei eine Botterie und ſtellte ſo die Verbindung der Panzerdiviſion mit der von Oſten herankommenden Rheinarmee her. Oberleutnant Philipp ermöglichte durch ſein perſönliches Eingreifen den Semois⸗Uebergang. Nach dem Durchbruch durch die Maas⸗Befeſtigungen verſuchten mehrere franzöſiſche Diviſionen den Vor⸗ ſtoß einer Panzer⸗Diviſton aufzuhalten. Als von unſeren Panzern der Kanalübergang bei Malmy genommen und auf Vendreſſe vorgeſtoßen wurde, nahm Oberleutnant Philipp mit ſeiner Kompanie nördlich Vendreſſe und hielt es gegen feindliche Pan⸗ zerangriffe. Das Halten dieſer Stellung wurde für die Geſamtlage der Diviſion entſcheidend. Auch die Brücke von Le Pont ſans Pareil gelang es Ober⸗ leutnant Philipp unzerſtört zu nehmen und außer⸗ dem zwei mit engliſchen und franzöſiſchen Truppen beladene Transportzüge zuſammenzuſchießen und weitere Transportbewegungen zu verhindern. Eng⸗ liſche Panzerangriffe wurden abgeſchlagen. Ins⸗ geſamt hat er nachweislich mit ſeiner Kompanie im Weſten 21 feindliche Panzer vernichtet und mit ſeiner Kompanie ſtets das Rückgrat ſeines Panzerregi⸗ mentes gebildet. Leutnant Becker ermöglichte durch mutige Aufklärung einen Angriff ſeiner Kompanie, der die bisherige Stellung um etwa 2 Kilometer in ein Ge⸗ lände vorverlegte, welches die Vorausſetzung für die Abwehr der erwarteten Feindangriffe auf Amiens bot. Einen Tag ſpäter ſchlug er mit ſeiner auf reich⸗ lich zwei Kilometer Breite eingeſetzten Kompanie einen ſchweren, durch Artillerie, Flieger und Kampf⸗ wagen unterſtützten feindlichen Angriff auf Amiens ab. Bei den erbitterten Kämpfen um den Ort Dury drang er unter rückſichtsloſem Vorwärtsſtürmen in den Weſtteil des ſtark befeſtigten Ortes ein. Hier⸗ durch kam der Angriff der ganzen Kampfgruppe wie⸗ der in Fluß und Dury, einer der Hauptpfeiler der feindlichen Stellung, konnte genommen werden. Auch beim Uebergang über die Ereuſe zeichnete er ſich durch ungewöhnliche Tapferkeit aus. Leutnant Moſandl tat ſich als Oberfeld⸗ webel bei den Kämpfen an der Aisne beſonders her⸗ vor. Er nahm trotz ſchweren feindlichen Artillerie⸗ und MG⸗Feuers Neſt auf Neſt der 1 Ver⸗ teidigungsſtellung und überwältigte im Nahkampf die ſich verbiſſen wehrende Beſatzung des Stützpunk⸗ tes von St.⸗Amand⸗Ferme. Er durchbrach mit ſeinem Zug als erſter die feindliche Artillerie⸗Schutz⸗ ſtellung und drang in die Artillerie⸗Schutzſtellung ſelbſt ein. Durch Ausnutzung ſeines Erfolges gelang es ſeinem Regiment, dem aus Soiſſons weichenden Feind den Rückzug über die große Straße Soiſſons Paris abzuſchneiden. Ritterkreuz für Hilfskreuzer⸗ Kommandant dub Berlin, 9. Dezember. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Ober⸗ befehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Kapitän z. S. Rogge, Kommandant eines Hilfskreuzers. Kapitän z. S. Rogge hat während einer nur wenige Monate dauernden Hilfskreuzerunternehmung 94 000 BRT feindlichen und dem Feinde nutzbaren Han⸗ delsſchiffsraum verſenkt. Außer dieſem Erfolg konn⸗ ten mehrere Priſen eingebracht werden. Eine große Anzahl der in überſeeiſchen Gewäſſern erzielten an⸗ derweitigen Erfolge ſind ebenfalls dieſem Hilfs⸗ kreuzer zuzuſchreiben. Kapitän z. S. Rogge und ſeine tüchtige Beſatzung haben mit dieſen hervorragenden Taten der Ge⸗ ſchichte des Kreuzers ein weiteres Ruhmesblatt bei⸗ England blocktert Syrien Größte Empörung im ſyriſchen Volk Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom 10. Dezember. Aus Iſtanbul wird gemeldet, daß England die Blockade auch auf den wirtſchaftlichen Güteraustauſch zwiſchen Syrien und Frankreich erweitert hat. Dieſe Nachricht hat in Syrien größte Empörung her⸗ vorgerufen, da das Land bereits die größten wirt⸗ ſchaftlichen Schwierigkeiten hat. So iſt u. a. der Eiſenbahnverkehr wegen Kohlenmangels größten teils eingeſtellt worden. 5 115 einem Konzentrationslager auf der ſinaiſchen Halbinſel iſt ein bewaffneter Aufſtand der in⸗ haftierten Araber ausgebrochen. Sie über⸗ fielen zunächſt die Wachpoſten, nahmen ihnen die Waffen ab und verſuchten dann, aus dem Lager aus⸗ zubrechen. Sofort mobiliſierte engliſche Soldaten er⸗ öffneten darauf das Feuer. Sieben Araber wurden erſchoſſen und neun verletzt. Weitere Einzelheiten über dieſen Zwiſchenfall ſind nicht bekannt, da die Nachrichten hierüber nur aus engliſchen Quellen kommen. 8 Wie es heißt, ſollen ſich die Sabotageakte und Auf⸗ ſtandsverſuche in Aegypten täglich häufen, nachdem in Paläſtina die Aufſtandsbewegung der Araber ſich bereits weiter ausgedehnt hat. Engiand muß Kohle rationteren Drahtbericht unſeres Korreſpondenten 5 Stockholm, 10. Dezember. Die Rationierungen in England ſind, wie be⸗ reits früher angekündigt, auch auf den Kohlen⸗ verbrauch ausgedehnt worden. Bis auf weiteres bleibt dieſe Maßnahme auf Südenaland beſchränkt, wo die Familien angeblich hundert Kilo⸗ gramm je Woche erhalten ſollen, vorausgeſetzt, daß das Transportweſen einigermaßen funktioniert. Die Desorganiſation des Verkehrs iſt nämlich der Grund für den Kohlenmangel in den nicht kohlenpro⸗ duzierenden Landesteilen. Da die Rationierung zu⸗ nächſt in Südengland eingeführt iſt, bedeutet dies. daß die Verkehrswege hier am ſchwerſten getroffen ſind. Eine Ausdehnung der Rationierungsgebiete wird aber angekündigt. Die Desorganiſation des Transports hat auch ihre ſchweren Rückwirkungen auf die Bevölkerung in den kohlenproduzierenden Bebieten. Eine Grubenarbeitertagung in Südwales hat des halb die Regierung dringend aufgefordert, ihre Be⸗ mühungen um die einſeitige Kohlenförderung wirk⸗ ſamer zu machen, denn„ſonſt wird die Bevölkerung in den Kohlengebieten an den Bettelſtab gebracht.“ „Immer neue Gebiete werden vernichtet, und das ganze Gebiet befindet ſich in einer fürchterlichen Kriſe,“ heißt es in einer Entſchließung der Gruben⸗ arbeiter. Gleichzeitig hat man aber auf das ſchärfſte gegen die Maßnahme des Arbeitsminiſteriums, Ar⸗ beitsloſe aus Südwales nach anderen Arbeits⸗ bezirken zu verſetzen, proteſtiert. Reichsminiſter Ruſt beſucht deutſche Schulen in Holland. Reichserziehugsminiſter Ruſt ſtattete der deutſchen Schule im Haag einen Beſuch ab, ebenſo den deutſchen Schulen in Haarlem und Rotterdam, wo ebenfalls Feierſtunden veranſtaltet wurden. General Groſſi Präſident der italieniſchen Waffen⸗ ſtillſtandskommiſſion. Zum neuen Präſidenten der italteniſchen Waffenſtillſtandskommiſſion für Frank⸗ reich wurde der Kommandierende General Camillo Groſſi ernannt. 5 Ehemaliger chineſiſcher Gouverneur hingerichtet. E eee, eee ert AH 8 N Italieniſche Soldaten der Luftwaffe bereiten auf einem Feldflughafen in Albanien ihre Kampfflug⸗ zeuge für einen neuen Feindflug nach Griechenland vor.(Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Mit nerviger Fauſt am Preßlufthammer Brückenbau⸗Pionier, der die Reſte einer gesprengten Steinbrücke als Fundament für den neuen Uebergang zurechtformt. (PK. Grimm, Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) Vom Blitzableiter bis zum Keller Das ſind die Wirkungen der deutſchen Vergeltungs⸗ angriſfe auf die britiſche Hauptſtadt (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) MC's Geiſterheer“ beim Training Was kriecht deun da im Buſch herum? Wenn man genau hinſieht, iſt der mittelſte Kohl⸗ kopf kein Kohlkopf, ſondern ein Soldat von Chur⸗ chills Elitetruppe unter ſeiner neueſten Tarnung. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Wie der Teufel in einem Kaſperl⸗Theater ſo ſchaut hier ein Soldat der berühmten„Ghoſt⸗ Army“ bei einem Manbver zwiſchen den Baum⸗ ſtämmen hindurch (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) berſichtstafeln weiſen unſeren Soldaten 9 den Weg Auf den großen Durchgangsbahnhöfen finden die Soldaten zwiſchen den franzöſiſchen Ankündigungen Ueberſichtstafeln, die Verbindungen nach allen Teilen des beſetzten Gebietes aufzeigen.(PK. Pongratz, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗At.) Hochleiſtung beutſchen Exports ſelbſt im Kriege Drei Polräder dieſer Größe von je über 7 Meter Durchmeſſer und über 110 000 Kg. Gewicht gehören zu den größten bisher in Europa gebauten Waſſer⸗ kraftgeneratoren, von denen vier ihrer Vollendung entgegengehen. Die Maſchinen, die eine Leiſtung von je 100 000 KVA haben, ſind für das Großkraft⸗ werk Yalu am Grenzfluß zwiſchen Korea und Mandſchukuo beſtimmt a 5(Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) ( T ³¹Ü—ͥ2—ꝛꝛ MV... Der ehemalige Gouverneur der Provinz Chahar Abſchiedsbeſuch Badoglios beim Duce. Der Duce wurde, einer amtlichen Meldung aus Tſchungking hat den Marſchall Pietro Badoglio zu einem Ab⸗ zufolge exſchoſſen. Die Hinrichtung erfolgte wegen ſchiedsbeſuch empfangen und mit ihm eine herzliche Nichtbefolgung militäriſcher Befehle, i Unterredung gehabt. 5 —— Aus Welt und Leben Aeeeddddadcdadeeundadamddadaddalddddadaddaddaddaaaddaaddaaadadadaddaaddaadaddadd Madrid ſoll früher ins Bett Von W. L. Kriſtl Madrid, im Dezember. s Wenn durch die Wohnung eines Madrider Bür⸗ gers vor zehn Uhr vormittags die Telephonklingel ſchrillt, ſo ahnt er, daß dieſes ein Ausländer jſt, einer aus dem nördlicheren Europa. Nur dieſe Ausländer denken ſchon beim zaghaften Morgen⸗ grauen an Geſchäfte. Befindet ſich nun umgekehrt der gleiche Madrider jenſeits der Pyrenäen und telephoniert nachts um elf Uhr einen Freund an, um ihn zu begrüßen, ſo iſt er ſehr erſtaunt, wenn er fährt, daß er den Amigo aus dem Bett gefagt habe. Am frühen Abend ſchon im Bett liegen, eine verſchlafene Geſellſchaft, dieſe Ausländer! Das Madrider bürgerliche Leben verläuft nach einem ungieſchriebenen Stundenplan. Die meiſten Verabredungen, geſchäftliche und private, trifft der Madrider zwiſchen 11 und 1 Uhr mittags und zwiſchen 6 und 8 Uhr abends. Die Läden ſind zwiſchen hamb 2 und hab 5 Uhr geſchloſſen, und am Abend ſperen ſte um halb 8 Uhr zu, die Lebensmittel⸗ geſchäfte um 9 Uhr. Kein Madrider käme auf den Gedanken, ſich zum Beiſpiel nachmittags um 4 Uhr eine Krawatte zu kaufen oder zum Notar zu gehen oder eine Beſtellung zu reklamieren. Das iſt die Zeit der geheiligten Sieſta, die verbingt man da⸗ heim, im Schaukelſtuhl oder auf dem Sofa. aMn hat um drei Uhr ſeine Mahlzeit eingenommen und will etwas Ruhe haben, und wiederum kann es nur ein Ausländer ſein, der einen um dieſe Stunde ſtören mill. And rerſents hat nur ein Ausländer um 7 Uhr, um 8 Uhr abends ſchon ſo etwas wie Hunger, wäh⸗ rend doch alle Speiſelokale der Stadt noch im dürf⸗ tigen Schein einer einſamen Glühbirne dahindäm⸗ mern und alle Küchenherde kalt ſind. Denn um dieſe Zeit lehnt der Madrider, ſo er nichts bis um 9 Uhr an einem Schreibtiſch ſitzt, an der Theke eaner Steh⸗ Har, trinkt ein Gläschen Bier— es iſt wirklich nur ein Gläschen— oder einen Sherry alias Irez und ſteckt ab und zu eine Olive in den Munds Und eifrig lieſt er dabei die Abendblätter, und etfrig diskutiert er darüber. Da ſich die Bars nicht vor 9 oder 10 Uhr leeren, füllen ſich die Speiſelokale nicht vorher. Und da es in dieſen Reſtaurants nicht vor 11 Uhr ſtiller wird, beleben ſich Kaffeehäuſer, Kinos, Theater und Kabaretts nicht eher. So iſt alſo in der ſpaniſchen Hauptſtadt ſtets gleichzeitig Ebbe und Flut. Noch drängt ſich die Ju⸗ gend beim Bummel auf der Caſtellana, der elegan⸗ ten Avenida mit den breiten Alleen; 10 Minuten ſpäter iſt der Vaſebo gänzlich verwaiſt und der Sturm auf Straßenbahnen und Untergrundbahnen hat begonnen. Dieſem Stundenplan des hauptſtäd⸗ tiſchen Lebens entſprechen die Spielzeiten der Thea⸗ ter und Kinos. Die Nachmittagsvorſtellung beginnt um halb 7 Uhr, die Abendvorſtellung gegen 11 Uhr. Nur wenige Kinos, deren Publikum nicht ſo viel auf altſpaniſche feine Lebensart hält. ſpielen durchgehend von nachmittags bis nachts 1 Uhr. Nun iſt Madrid die Hauptſtadt eines Landes, das einen dreijährigen Bürgerkrieg überwinden und geläutert daraus hervorgehen will, und dieſes Land liegt außerdem auf einem Kontinent, der gerade einen noch viel ſchwereren Entſcheidungskampf führt. Eine Regierung hat es da nicht immer leicht. Sie muß ſich auf allerlei beſinnen, muß allerlei Wege ein⸗ ſchlagen. Und jetzt hat ſie ſogar ein Dekret erlaſſen, das die Lebensgewohnheiten des bürgerlichen Madrid verändern will. indem es die bisherige ungeſchrie⸗ bene Stundeneinteilung des hauptſtädtiſchen Lebens durch einen geſchriebenen Stundenplan weſentlich verrückt. Dieſes Dekret verkürzt für das erſte ab Dezember die Polizeiſtunde auf 1 Uhr nachts; bis⸗ her war ſie auf 2 Uhr feſtgelegt. Es beſtimmt fer⸗ ner, daß Theater und Kinos um 12 Uhr ſchließen müſſen, ebenſo müſſen etwaige Volksfeſte um dieſe Zeit ihre Lichter auslöſchen und ihre Lautſprecher abdrehen. Die Dienſtzeit der öffentlichen Aemter iſt auf längſtens halb 2 Uhr und abends auf längſtens 8 Uhr begrenzt. Den Speiſelokalen wird verboten, nach halb 3 Uhr und nach halb 10 Uhr noch Eſſen zu ſervieren. Schon ſeit dem Bürgerkrieg iſt das nächt⸗ liche Madrid, das früher praktiſch überhaupt nicht geſchlafen hat, ſtiller geworden. Aber wer zum Bei⸗ ſpiel auf einem der Rummelplätze, die ſich den Som⸗ mer über abwechſelnd in den Madrider Staddtvier⸗ teln geräuſchvoll auftun. in der Frühe um 2 Uhr noch Luſt verſpürte, etwa mit dem Ruſſiſchen Rad zu fahren, dem bot ſich dzu immer noch Gelegenſeit. Die hauptſtädtiſche Preſſe beſchäftigt ſich in Leit⸗ artikeln, in Nachrufen auf das alte Madrid, in hu⸗ morvollen Gloſſen mit dem Dekret. Sie zählt dem Madrider die Hauptſtädte auf, in denen um 9 Uhr, in Berlin ſogar um 8 Uhr morgens die Arbeit be⸗ ginne. Wie keine andere Hauptſtadt habe Madrid die Nacht zum Tode gemacht. Aber auch Madrid habe in der heutigen Zeit dazu kein Recht mehr. Das ver⸗ änderte Leben ſei geſünder und moraliſcher und ſpare Energien, der Tag ſei zum Wachen, die Nacht zum Schlafen geſchaffen:„Beginnen wir zu leben wie Gott befiehlt!“ a Dieſ neue Parole für das bürgerliche Madrid betrifft allerdings nicht den Bauarbeiter Fernando und den Eiſendreher Francisco. Sie haben ſchon immer um 12 Uhr ihre Fiſchſuppe mit Kartoffeln gegeſſen und ſind ſchon immer um 9 Uhr ins Bett gegangen. Heidelberger Kunſtbrief — Heidelberg, im Dezember. Die Weihnachts ausſtelluna Heidelberger Künſtlern im Kurpfälziſchen Muſeum zeigt ausgewählte Gemälde. Aquarelle und Zeichnungen, wobei auch Odenwälder Maler(Arthur rimm Mudau u. a. mit ſchönen Landſchaften) und ſolche vom Neckartal würdia vertreten ſind. von 37 Neben den unerſchöpflich reichen Leitmotfven, Ble öle heimiſche Landſchaft(Frauz Waldraff, Sen ⸗ ger, Würtele, Winkler⸗Dentz uſw.) das Schloß mit dem geſprengten Turm, den eine ſchwung⸗ voll gekonnte Kohlenzeichnung Schropps feſthält, und der weit berühmte Blick über die Stadt von der Scheffelterraſſe herab immer aufs neue gewähren, zieht die Heidelberger Künſtler eine alte Sehnſucht nach Italien und noch weiter ſüdlich, von wo man⸗ cher von ihnen farbenfrohe Koſtbarkeiten beimbrachte, Daneben finden ſich aber auch Bilder aus dem Oſten(Prag, Wien), Norden und Weſten(Antwer⸗ pen uſw.) Reich ſind wieder bei den Heidelbergern die Köpſe vertreten, neben Charakterköpfen(Sinnender Alter) eine ganze Serie Kinderbilder von Wür⸗ tele, z. T. vorzügliche Ausdrucksſtudien und ganze Geſtalten, von denen beſonders ein braunes Bauern⸗ maidli mit dem Regenſchirm in ſeiner geſunden Friſche und unverzärtelten Barfüßigkeit anſpricht. Mit wertvollen Proben iſt auch Herbert Graß u. a. vertreten. Einen beſonderen Raum verdiente mit Recht der vor mehreren Wochen zu früh verſtorbene, nach Cey⸗ lon verſchlagene, während des Weltkrieges in Au⸗ ſtralien internierte Maler Bauer.— Der Chriſt⸗ kindlmarkt der Gedok zeigt wieder reizvolle Ge⸗ brauchsartikel in künſtleriſcher und ſehr geſchmack⸗ voller Formung und Ausſtattung. Friebrich Baſer. eee eee, Die Freilſchtbühnen im Sommer 1940 Die deutſchen Theater haben— das können wir mit dankbarem Stolz feſtſtellen— den Kriegswinter 1939/40 ohne Störung und ohne Beeinträchtigung ihrer Arbeit überſtanden. Der deutſche Entſchei⸗ dungskampf draußen hat unſer kulturelles Leben drinnen nicht behindert. Nun ergibt ſich fetzt aus dem Material und den Feſtſtellungen beim„Reichs⸗ bund der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchau⸗ ſpiele,“ daß auch die Theater ⸗Arbeit im Kriegsſommer 1940 glatt durchgeführt wor⸗ den iſt. Die Freilicht⸗Aufführungen haben trotz des Krieges ein geradezu erſtaunliches Ausmaß gehabt. Dabei muß man bedenken, daß die Verdunkelungs⸗ Notwendigkeiten eine Benützung künſtlichen Lichtes ausſchloſſen und die rechtzeitige Beendigung der Auf⸗ führung verlangten. 5 Schon allein die Beſucher zahlen zeigen den Umfang der Leiſtung und Arbeit, aber auch das weitgehende Bedürfnis. Ein paar Beiſpiele ſind da⸗ für beweiskräftig: Die Karl⸗May⸗Spiele der Fel⸗ ſembühne des Kurortes Rathen hatten 81 542 Be⸗ ſucher, die Waldoper in Zoppot 53 000, die Luiſen⸗ burg⸗Feſtſpiele bei Wunſiedel, deren Beſucherzahl ſchon immer in erſter Reihe lag, 31 306, die Auf⸗ führungen auf Schloß Burg an der Wupper, hatten 29 813 Beſucher, in Burg Kräheneck bei Pforzheim waren es 27627, in Reutlingen 23000, in Ehren⸗ friedersdorf(Greifenſtein⸗Freilichtſpiele) 17759, in Komotau im Sudetenland 16114, in Karlthal⸗ Schluckenau(Sudetenland) 14.390. in Dinslaken bei Eſſen 13600. Die Zahl der Aufführungen, die in den Sommer⸗Monaten, meiſt von Mitte Juni bis Ende Auguſt, an den einzelnen Plätzen ſtattſan⸗ den, bewegt ſich in den Höchſtzahlen von 60 bis 34. Sieht man einmal die Spielpläne der Frei⸗ licht⸗Aufführungen an, ſo reicht die Spanne vom Mittelalter(Der Ackermann und der Tod“ in Saaz) bis zu Paul Ernſt(„Pantalon und ſeine Söhne“), Gerhart Hauptmann(„Die verſunkene Glocke“), Karl Schönherr(„Glaube und Heimat“), Friedrich Kayß⸗ ler(„Jan, der Wunderbare“) oder Hans Chriſtophs Kaergel(„Hockewanzel“). Auffallend ſtark ſind die Klaſſiker vertreten, und auch das beweiſt wieder in ſchöner Form, daß es falſch iſt, anzunehmen, es müß⸗ ten des Krieges wegen gerade leichte Koſt und nur luſtige Stücke(die ja garnicht fehlen) geboten wer⸗ den. So finden wir etwa Goethes„Iphigenie“ und „Die Laune des Verliebten“, Schillers„Räuber“ und „Wilhelm Tell“, Kleiſts„Käthchen von Heilbronn“ und„Amphitryon“, Hebbels„Nibelungen“, Sh rke⸗ ſpeares„Was ihr wollt“ oder„Der Widerſpenſtigen Zähmung“. Wo Opern in die Wiedergabe im Freien ein⸗ bezogen worden ſind— die Zoppoter Waldoper hat hier die Tradition eingeleitet—, ſpielte man„Tann⸗ häuſer“,„Fliegenden Holländer“,„Fidelio“,„Tief⸗ land“,„Zigeunerbaron“,„Martha“,„Zar und Zim⸗ mermann“,„Cavalleria ruſticana“,„Bajazzo“ u. a. Wenn in den Spielplänen der Freilichtbühnen noch gelegentlich Stücke auftauchen, die ausgeſpro⸗ chene Werke für das Innentheater ſind und zudem nicht eine einzige Szene haben, die im Freien ſpielt, ſo iſt das wohl mehr ein Notbehelf. Denn ein Stück aus dem Winter⸗Spielplan einfach auf der Freilicht⸗ bühne weiterzuſpielen, iſt ja gar nicht der Sinn die⸗ ſer ſommerlichen Aufführungen, und der„Reichs⸗ bund der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele“, der auch in der Kriegszeit keinesweas müßig ge⸗ weſen iſt, ſieht ja ein wichtiges Ziel ſeiner amannig⸗ fachen Aufgaben darin, möglichſt viel Stücke zu er⸗ reichen, die bewußt und von vornherein die Gege⸗ benheiten der Freilichtbühne berückſichtigen, für ſie alſo geſchrieben werden, ſo daß die Herübernahme von Werken, die dem Innen⸗Theater gehören, mehr und mehr wegfällt. Hier haben deutſche Autoren nisch lockende Aufgaben. Was die Freilicht⸗Bühnen auch im Kriegsſommer 1940 geleiſtet haben, reiht ſich ein in die großen Geſamtleiſtungen des deutſchen Kulturlebens, das auch in dieſem Sektor keinerlei etwa nur nennenswerte Behinderung durch den Krieg erfahren hat. Dr. Haus Kundſen. Theater, Muſik und Kunſt in Kürze In Prag iſt dieſer Tage Jan Kubelik, der be⸗ kannte Geigenvirtuoſe, im Alter von 60 Jahren geſtor⸗ ben. Kubelik, deſſen Kunſtreiſen ſich in ſeiner Glanzzeit über den ganzen Erdball erſtreckten, iſt auch als Komponiſt mehrerer Violin⸗Konzerte erfolgreich hervorgetreten, „Zur Erinnerung an den Feldzug in Frankreich“ Die ſtaatliche Porzellan⸗Manufaktur in Meißen hat je eine Gedenkmünze zur Einnahme von Pa⸗ ris am 14. Juni 1940 und zum Tag des Waffen ſtillſtandes am 25. Juni 1940 herausgegeben.— Unſer Bild zeigt die Vorder⸗ und Rückſeiten der beiden Gedenkmünzen. (Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Neue Bücher Engen Ortuer: Das Weltreich der Fugger. Die Fürſten der Kaufleute. Michales Beckſtein Verlag München 388 S. geb..50 Mark. Eugen Ortner hat uns lereits den Auſſtieg des Hauſes Fugger geſchildert(„Glück und Macht der Fugger. Der Aufſtieg der Weber von Augsburg“). Er gibt uns nun eine Geſchichte des Hauſes auf der Höhe ſeiner wahrhaft weltumſpannenden Macht. Zum erſtenmal in ſeiner Ge⸗ ſchichte hat Deutſchland den Schritt in die Welt getan: über Venezuela weht das Fuggerſche Wappen und bis nach Aſien gehen die Fuggerſchen Karawanen. Zum erſten⸗ mal hat auch in der Perſon des Kaiſers Maximilian die deutſche Reichsmacht ſich der deutſchen Handels macht zur Seite geſtellt. Freilich verlor ſich Deutſchlands ſchöpfe⸗ riſche und erobernde Kraft bald wieder in den Wirren von Reformation und Gegenreformation; das, was An⸗ ſatz zur Weltmacht hätte werden können, blieb nur kurze Epiſode. Aber gerade darum iſt dieſe Zeit der Fugger für uns Heutige ſo lehr⸗ und beispielhaft. In der breiten, behutſam vorgetragenen Schilderung Eugen Ortners, die klug die Effekte einer billigen Dra⸗ matiſterung vermeidet und dafür umſo gründlicher ſich lungen beſchäftigt, werden die Weltmacht und die Welt⸗ mit der Geſamtheit der Zeit und ihren tragenden Entwick⸗ miſſton des Fuggerſchen Hauſes in ſehr eindrucksvoller Form wieder lebendig gemacht. A. Win bauer. „Gegen Abend“. Ein Büchlein vom Aelterwerbden und Altſein. Zufammengeſtellt eund eingeleitet von Dr. Owlglaß.(Verlag R. Piper u. Co., München. 5 Mark.) Was an Gedanken, Weisheiten und Beſinnlichkeiten was an mild Lächelndem oder verdrießlich Grämlichem über Alteer, Altwepden von Philoſophen, Dichtern, Ma⸗ lern, Polttikern, kurz, von Männern und Frauen von Gerſt, geſagt oder geſchrieben wurde, hat Dr. Orwolglaß, ſel⸗ ber Lebensphiloſopth par excellence, von überall her auf⸗ geſpürt und zu dieſem hübſchen, an blinkenden Reizen reichen Buch zuſammengebunden. Es umſchließt in der Unterſchiedlichkeit der Aeußerungen alle nur möglichen Schattierungen„von Verklärung bis zur Verſteinerung“, von Goethes liebender Gelaſſenheit bis zum ſchattengrauen „Alles bſt eitel“, und gerade dieſe ſchillernde Vielfalt der Spiegelung von Altersempfindungen macht das Blättern in dem Bande zu einem gewinnbringenden Genuß. Eiſen bart. Für die Jugend Clemens Brentanos Märchen für die Jugend, unter ihnen das unſterblich gewordene von„Gockel, Hinkel und Gackeletia“ ſind in zwei ſchöngedruckten ſchmalen Bänden Gackeleia“ ſind in zwei ſchöngedruckten ſchmalen Bänden neuerſchienen(Verlag Lambert Schneider, Berlin O). Da die putzige Gracilität der Märchendichtung Brentanos die Kindesſeele beſonders intenſiv anſpricht, wepden ſo⸗ wohl die„Italieniſchen Märchen“ des erſten wie die „Rheinmärchen“ des zweiten Bandes, die nun gut ihre hundert Jahre alt ſind, auch auf die Jugend unſerer Tage ihren alten Zauber ausüben. Am wirkſamſten freilich, wenn ſie! vorgeleſen oder gar erzählt werden. Dem Gok⸗ kel⸗Hinkel⸗Märchen ſind die ſchönen Zeichnungen von Brentanos Hand aus der frühen Ausgabe von 1838 in vortrefflichen Reproduktionen beigegeben.— Der rührige Verlag Heinrich Ellermann, Hamburg, erfrent fung und alt mit einer bemerkenswerten Geſamtausgabe von Cov⸗ pers„Lederſtrumpf“, die alle fünf Erzählungen (Der Wildtöter, Der letzte Mohikaner, Der Pfadfinder, Die Anſiedler und Die Prörie) enthält und auf Grund der erſten deutſchen Ausgaben der Jahre 1823 bis 1856 neu bearbeitet wurde. Als beſondere Koſtbarkeit ſind dem Buch die von erregender Dramatik erfüllten Steinzeich⸗ nungen Max Slevogts beigegeben.— Die nieder⸗ deulſche Erzählerin Margarete Schieſtl⸗ Bentlage ſchrieb das Jugendbuch„Räuber und Soldaten“, eine Erzählung aus dem Weltkrieg, in deren Mittelpunkt ein mutiger Junge und ſein ihn betreuender Großvater ſtehen, denen aus Spiel und Scherz allmählich der Ernſt einer kriegeriſchen Zeit entgegenwächſt, die den Halbwüch⸗ ſigen auf beſondere Art zu einem kleinen Helden werden läßt. Die von Fritz Fiſcher mit Federzeichnungen ver⸗ ſehene Geſchichte iſt lebendig erzählt und von flammender vaterländiſcher Geſinnung getragen. Carl Onno Eiſenbart. Hinweis Der Richard“ Wagner⸗Verband deutſcher Frauen(Orxts⸗ verband Mannheim⸗ Ludwigshafen) veranſtaltet am Sams⸗ tag. den 14. Dezember(16 Uhr) im Palaſt⸗Hotel eine Advents⸗Feierſtunde mit muſikaliſchen Darbſe⸗ tungen und einer weihnachtlichen Verſteigerung zugunſten des Roten Kreuzes. Der 3. Kammermuſik⸗Abend in der Hochſchule für Muſik und Theater findet am Sonntag, dem 15 Dezember, 17 Uhr, im Kammermuſikſaal ſtatt. Richard Laugs(Klavier), Karl von Baltz(Violine), Chlodwig as berger (Bratſche) und Max Spitzen berger(Cello) ſpielen zunächſt ein ſeltenes Spätwerk von Max Reger, das Kla⸗ vierquartett, op. 133,-Moll. Ferner ſind Chopin und Céſar Fvanck auf dem Programm vertreten. Die Ora von Torbole Von Walther von Hollander i Warum ich den Gardaſee von den oberitalie⸗ niſchen Seen am meiſten liebe, obwohl er vielleicht nicht ſchöner iſt als die anderen, vielleicht ſogar ein wenig gewöhnlicher, wenigſtens drüben bei Salo und Sirmione, dort, wo er in die Ebene hineinlangt, das möchte ich erzählen. Es liegt natürlich an einer Erinnerung, aber nicht an einer perſönlichen, ſon⸗ dern an der Erinnerung eines alten Mannes, den wir vor ein paar Jahren in Torbole, am Nordende des Sees, trafen. Er fiel uns dadurch auf, daß er immer den gleichen hellgelben, ſehr aut gebügelten Rohſeidenanzug trug, der ihn von weitem jung er⸗ ſcheinen ließ, beſonders weil er ſchmal und mager war und ſehr ſchnell in ſeinen Bewegungen. Auch das Haar war blond, höchſtens ein wenig mit Grau durchmiſcht, ſo daß man erſtaunt, ja erſchreckt war, wenn er ſich plötzlich umſah und man in ein ganz altes, vergrämtes Geſicht blickte. Giacomo, der Kell⸗ ner, erzählte uns, daß er ſchon ſeit Menſchengeden⸗ ken, d. h. ſeit dreißig Jahren, in ſedem Herbſt hier⸗ her kam. Im erſten Jahre wax eine ſehr ſchöne und ſehr junge Frau mit ihm geweſen und ſpäter war er allein gekommen. Er erſchien jetzt an ſedem Vor⸗ mittag auf der Terraſſe des Hotels, die ein wenig in den See hineingebaut war. Um dreiviertelelf kam er ſehr ſchnell und nahm auf dem Stuhl Platz, den Giacomo für ihn an die Brüſtung geſtellt hatte. Er trug in der rechten Hand ein langes ausziehbares Fernrohr, ein altes, aber ſcheinbar ausgezeichnetes Glas, wie unſere Groß⸗ bäter es trugen, einen ſogenannten Krimſtecher. Mit dieſem Krimſtecher ſah er aufmerkſam über den See hinüber, der in jenem Herbſt ſich Tag für Tag gleich ſtill, gleich waſchblau, gleich ſonnenüberſpannt und heiß zwiſchen den graugrünen Steinwänden dehnte. Um Punkt elf ſtand er auf, winkte aufgeregt mit der freien Hand und rief:„Sie kommt, Gia⸗ como. Das iſt ſie.“ Und Giacomo, der ſich mit wahrer Herzenshöflichkeit immer zu dieſer Stunde auf der Terraſſe zu tun machte, erwiderte lächelnd „In der Tat... da iſt ſie. Die Ora.“ Sie ſtan⸗ den dann beide, die Blicke auf den See gerichtet Sie warteten geduldig, bis der kühlende Mittags⸗ 5 wind, der den See ganz langſam von Süden nach Norden zu aufkräuſelte, mit ganz leichten Wellen gegen die Terraſſe ſpülte. Wir hatten uns ein paar Tage lang auch an die * leben. Brüſtung geſetzt. Es war ſehr heiß, wie es dort unten manchmal zur Zeit der Weinreife iſt. Schwül. Man erwartete ſehnſüchtig den Mittagswind, die Ora mit dem friſchen Waſſergeruch, in dem der Ge⸗ ruch der Blumen von Malceſine und Limone mit⸗ geflogen kam. Und ſo kamm wir ganz natürlich mit dem alten Herrn ins Geſpräch. Die Einleitung war ſeltſam genug. Er drehte nämlich ſein hageres altes Geſicht ſehr ſchnell zu uns herum und fragte:„Stehlen Sie auch?“ Und als wir etwas erſtaunt blickten:„Stehlen Sie ſich auch noch ein bißchen Sommer zuſammen? Wir haben ja gar keinen Anſpruch mehr darauf. In Berlin fallen die Blätter und die Herbſtſtürme fegen über den Tiergarten. Und wir haben Sommer. Eine großartige Sache. Denken Sie, ich habe mir dreißig Jahre lang einen Monat Sommer hier ge⸗ ſtohlen. Macht zweieinhalb Jahre ununterbrochen Sommer. Davon könnte man geſund werden. Aber Er brach ſo ſchnell ab, wie er angefangen hatte, und ging ſort. Am nächſten Taa betrachtete er uns ſchon als Bekannte. Er berichtete uns genau, wie die Ora bei Sirmione am Südende auftauchte, wie ſie bei Gardone vorbeirauſchte und ſchließlich auf Riva und Torbole zuſchäumte.„Elf Uhr.“ ſagte er zu⸗ frieden, als ſie angekommen war,„man kann ſeine Uhr danach ſtellen.“ Am dritten Tag erzählte er uns endlich von ſeinem Schickſal. Er hatte ſehr ſpät, mit vierzig Jah⸗ ren, geheiratet. Eine ſehr junge, ſehr zarte Frau. „Sie fror immer“, ſagte ar.„aber was ſchlimmer war, bei Hitze bekam ſie keine Luft. Was ſollte man machen? Entweder war es zu kalt für ſie oder zu ſtickig. Sie war wirklich ſehr krank. Sie konnte nicht Die Aerzte ſagten es mir bald. Und nachdem wir lange herumgereiſt waren im Engadin waren wir und in Italien, ganz im Süden auf Sizilien und in Kairo waren wir.. da kamen wir hierher. Ich wußte, es konnte auch hier keine Rettung mehr kom⸗ men. Aber es kam etwas anderes. Die Ora. Ein⸗ mal am Tage, um elf Uhr. einmal ein paar Sekunden lang fühlte ſie ſich ganz geſund, ganz friſch. Das war der Augenblick, wenn die Ora hier gegen die Brü⸗ ſtung ſtieß, wenn, wie ſie ſagte, die Hitze aufſtob und die klare reine Waſſerluft und Blumenluft, die Son⸗ nenluft und Seeluft ſie umwehte. Dann konnte ſie aufatmen. Dann ging es ihr aut.“ „Ein paar Sekunden nur... das iſt wenig“ ſagte ich. 5 Der alte Herr nickte.„Sehr wenig. Aber ſehen Sie, das Wunderbare, das Großartige war: Die Ora kam immer, und ſie kam immer genau sur gleichen Zeit. Man konnte mit ihr rechnen wie mit dem Sonnenaufgang. Man konnte ſich auf ſie freuen wie aufs Hellwerden. Jeden Tag ein paar Sekunden vollkommenen Glückes.... iſt das nicht viel?“ Und ohne auf unſere Antwort zu warten ſetzte er hinzu: „Sie iſt auch inmitten dieſer Glücksſekunden geſtor⸗ ben.... In einem Aufatmen ging ſie fort. Und deshalb werden ſie verſtehen... deshalb, nicht wahr, fühle ich ſie jeden Tag kommen, deshalb ſehe ich ſie jeden Tag heranwehen und ich ſpüre ihr glück⸗ liches Lächeln und Er brach ganz ſchnell ab. Denn in dieſem Augen⸗ blick war die Ora dieſes Tages herangekommen und wehte über uns weg wie eine warme, heitere Welle, und der alte Mann ſtand unter ihrem Wehen lächelnd, mit geſchloſſenen Augen, und wir begriffen, daß ſein ſeltſames vogelhaftes Flattern mit den Ar⸗ men ein Gruß an eine Tote war und eine Um⸗ armung. Dieſe Bewegung voller Trauer, voller Liebe und voller Glück ſehe ich immer wieder, wenn ich an den Gardaſee denke und an die Ora, und ſie iſt der Grund, warum ich von allen oberjitalieniſchen Seen ihn für den ſchönſten halte, und warum in jedem Frühherbſt mich die Sehnſucht packt, noch ein biß⸗ chen Sommer da unten zu„ſtehlen“. . Anmerkung zu einem Kinderſtück Anläßlich einer Uraufführung in München. München, Anfang Dezember. Ein merkwürdiges Zuſammentreffen: Während draußen im Iſartal die„Bavaria“ ihren Film von der Neuberin dreht, von jener großen Schauſpiele⸗ rin alſo, der die Befreiung der deutſchen Bühne vom Hans Wurſt und ſeiner Willkür zu danken iſt, bringt das Münchner Volkstheater ein luſtiges Weihnachtsmärchen“ zur Uraufführung, das eben dieſem Hans Wurſt und ſeiner Willkür alle Zügel ſchießen läßt! In Johanna v. Dall'Armis einfälti⸗ ges Spiel won zwei braven Kindern, welche die in Steine verwandelten Opfer des böſen Zauberers unter Mithilfe der Frau Sonne(daher der urſprüng⸗ liche Titel:„Das große Licht“) erlöſen, hat nämlich anſcheinend nachträglich noch der Bearbeiter Oskar Weber bdeſſen Wiener Volksſtück„Fahrn ma, Euer Gnaden!“ auf der gleichen Bühne einen Se⸗ rienerfolg errang) die Hauptrolle für den Kaſperl hineingeſchrieben. Grund: Dem Volkstheater ſtand wie alljährlich ſo auch jetzt wieder der beliebte Rund⸗ 8 funkkaſperl Otto Willner zur Verfügung, den man den kindlichen Zuſchauern nicht vorenthalten wollte. So wurde alſo aus dem„Großen Licht“: „Kaſperl im Zauberwald“, ein Schwank, der, wenn man nur nach dem Jubel der Kinder urteilen wollte, ſein Ziel zwar erreichte, der jedoch, etwas wüchter⸗ ner betrachtet, ſeine Komik nicht aus reizwollen Ein⸗ fällen, ſondern ausſchließlich aus groben Unarten (Nieſen, Gähnen, Kreiſchen, Balgen, Schreien, Freſ⸗ ſen uſw.) gewann. Die Angaben des Orts(„Im Märchenwald“) und der Zeit(„Es war einmal“) ver⸗ loren darüber völlig ihren Sinn, denn ſtatt ans Herz rührender Märchenſtimmung([die keineswegs ſentimental zu ſein braucht) kam eine ausgelaſſene Gaudi zuſtande. Den Kindern ſelbſtredend 2 das nicht bewußt, aber ſie bekommen auf dieſe Weiſe dennoch einen ſchiefen Begriff von der herrlichen Il⸗ luſionskunſt des Theaters, der für ihre ſpätere Ein⸗ ſtellung zum Theater mehr oder weniger nachteilig werden kann. Gerade, weil dieſes an ſich recht muntere Kaſperl⸗ ſpiel, das Alfons Teuber inſzenjert hat, nicht ein einzelner, ſondern weit eher ein beiſpielhafter Fall ſein dürfte, haben wir ihn etwas gewichtiger heraus⸗ geſtellt— nicht ohne den brennenden Wunſch, es möge abermals eine„Neuberin“ kommen, ſich mit ordnender Hand der allzährlichen Kinderaufführun⸗ gen annehmen und auch das luſtige Märchenſpiel ſo kindertümlich und zugleich poetiſch aufstehen, daß wir bei der Aufführung mit ruhigem Gewiſſen und vielleicht ſogar auch mit heiterem Gemüt neben unſern Kindern ſitzen können. 5 Karl Ude. Mannheimer Künſtler auswärts. Richard Laugs, der einheimiſche Pianiſt, und Karl von. Baltz, der Geiger, konzertierten vor kurzem in Stuttgart mit großem Erfolg. Die Stuttgarter Preſſe äußert ſich über das Konzert in ſehr anerkennenden Worten. U. a. leſen wir im„Stuttgarter NS⸗Ku⸗ rier“:„Wenn dieſer Geiger Mozart oder Schumann oder Céſar Franck ſpielt, dann ſpricht nichts als das jeweilige Werk, das ſeine tiefſten Geheimniſſe offen⸗ bart— offenbart dank der andächtigen Hingabe eines Künſtlers, der ganz erfüllt iſt von innerer Muſik, Richard Laugs iſt ein durchaus ungewöhnlicher Kam⸗ mermuſikſpieler. Auch er iſt bei allem bedeutenden techniſchen Können alles andere als ein Blender; auch er iſt ein Muſiker von ernſteſter Hingabe an das Werk, von ſtändigem Einhorchen auf die Dinge, die zwiſchen den Noten ſtehen. So gab es einen Zuſam⸗ menklang des Spiels wie nur ganz ſelten.“ wurde 1 n= er een 1 un A cb v et uu A 5 Fit r ee Der Kampf gegen die Ein halbes Jahrhundert Immunforſchung— Aktive und paſſive Immunität— Was können Fortſchritte der Sonderbericht von der Marburger „Behring⸗Tagung“ 7— Marburg, im Dez. Das große Jubiläum der Serumtherapie und das Gedenken an ihren Entdecker Emil v. Behring vereinte Fachärzte aus mehr als 20 Nationen in der Stadt Behrings, in Marburg zu einer aroßen Ta⸗ gung über den Kʒampf gegen die Infek⸗ tions krankheiten. Der Natur abgelauſcht Den Begriff der Immunität gibt es ſchon ſeit dem Altertum, denn zu allen Zeiten gab es Leute, die gegen irgendwelche Krankheiten oder z. B. auch gegen Schlangenbiſſe gefeit waren. Aber vom Weſen der Immunität, von den Wegen wie ſie zuſtande⸗ kommt, hatte man ſelbſt dann noch keine Vorſtel⸗ lung, als man nach Erfahrung der Volksmedizin die Schutzpockenimpfung einführte und damit vorbeu⸗ gende Immunität gegen die Schwarzen Pocken ſchuf, berichtete Prof. Otto⸗Frankfurt a. M. Erſt Behring hat die Immunität verſtändlich gemacht. Aber auch er mußte unterſcheiden zwiſchen einer aktiven“ Immunität, die ein Menſch dadurch gewinnt, daß er eine Infektionskrankheit durchmacht und überſteht, wobei ſein Körper die nötigen Abwehr⸗ kräfte entwickeln lernt,— und der„paſſiven“ Immunität die dem Kranken gegeben wird, indem man ihm fertige Abwehrſtoffe eingibt, die ein Tier oder auch ein Menſch bei Ueberſtehen der Krankheit produziert. Dieſe letztere Form iſt eine Heilbehand⸗ lung bei dem ſchon Kranken. So wird dem Diphterie⸗ kranken das Heilſerum gegeben, das in Pferden nach B. Rezept hergeſtellt wird. Aber hier handelt es ſich um Gegengifte, die gegen die Giſte der Diphtſüſerie⸗ erreger wirken, weil dieſe Bakterien die Eigen⸗ ſchaft haben, Gifte auszuſcheiden und mit ihnen den Körper krank zu machen. Andere Bakterien tun das nicht, ſondern haben z. B. Gifte in ihrem Körper, ſo daß der Kranke erſt nach dem Zerfall der Bak⸗ terien„vergiftet“ wird. Wieder andere wirken allein mit ihrer Anweſenheit. Dementſprechend muß die Heilbehandlung einſetzen. Sie kann mit Gegen⸗ giften Erfolg haben, ſie kann darauf ausgehen, die Körperzellen ſelbſt zu veranlaſſen, daß ſie die Bak⸗ terien auffreſſen, oder ſie kann das Blutwaſſer des Kranken ſo zu aktivieren ſuchen, daß es die Bakte⸗ rien umwandelt und ſie für die Abwehrzellen des Blutes„freßbar“ macht. Bakteriengifte— chemiſch geſehen Soweit es ſich um Bazillen handelt, die Gifte aus⸗ ſcheiden, tritt noch eine beſondere Frage auf: Was ſind das für Stoffe und woraus beſtehen, chemiſch ge⸗ ſehen, die Antikörper die der Körper des Kranken gegen ſte bildet? Man nahm urſprünglich an, es handele ſich bei den Bakteriengiften um Eiweißſtoffe. Das trifft zwar bei der Diphterie zu, aber nicht bei allen anderen Bakteriengiften, erklärte Profeſſor Schmidt⸗Marburg. und nicht bei allen„Gegen⸗ giften“. Man darf aber heute annehmen, daß die Antikörper bei der Diphtherie aus waſſerunlöslichem Eiweiß beſtehen, und daß ſte nur durch ihre Be⸗ ziehung zu dem Diyphtheriegift beſonders geformt und von anderen Gegengiften gegen Infektionsgifte unter⸗ ſchieden werden. Dieſe Annahme hat jedenfalls be⸗ reits den poſitiven Erfolg gehabt, daß man das als Anitkörper wirkſame Eiweiß von anderem im Heil⸗ ſerum enthaltenen Eiweiß abſpalten und reinigen konnte. Dadurch gelang eine ſehr große Erhöhung der Wirkſamkeit der Sera für die Therapie. Ein Impfſtoff gegen das Gelbfieber Die Impfſtoffe, durch die vorbeugend eine aktive Feiung gegen die Infektionen erreicht werden ſoll, müſſen ſich nicht weniger mannigfach den Ei⸗ genheiten der Krankheitserreger an⸗ paſſen. Wo Bakterien Gifte ausſtreuen, ſucht wan den Körper des Geſunden im voraus Gegen⸗ Infektionskrankheiten Die Bakterien benehmen ſich ſehr verſchieden mir heute gegen die Vira machen?— Große Chemotherapie gifte bilden zu laſſen. Das erreichte Behring da⸗ durch, daß er Diphteriegift und Gegengift in ent⸗ ſprechendem Verhältnis miſchte; nur eine Giſt⸗ „Spitze“ in dem Impfſtoff reizte dann den Körper zur Bildung von Gegengiftvorräten, ohne ihn krank zu machen. Inzieiſchen hat man gelernt, die Diph⸗ theriegifte abzuſchwächen, wie Profeſſor Klein⸗ ſchmidt⸗Köln ausführte: mit Formol wird dem Gift ſeine Giftigkeit genommen und außerdem wird es Aluminiumverbindungen angelagert, die es aus dem Impfſtoff nur langſam und ungefährlich an den Körper des Geimpften abgeben. Aehnlich kann man bei der Art von Ruhrerregern die ſowohl Gifte aus⸗ ſcheiden, wie auch in ihrem Körper noch Gifte tragen, einen Impfſtoff geben, der Gegengifte gegen beide „Toxin⸗Formen“ enthält und langſam im Körper ausbreitet. Ganz anders muß man bei den Virus⸗ arten vorgehen, die ſehr ſchwer zu erforſchen ſind, weil ſte ſchwer ſichtbar und in Filtern einzufangen ſind. Ein Zufall hatte die Pocken⸗Schutz⸗ impfung dem Menſchen gegeben: hier werden die Pockenvira abgeſchwächt und umgewandelt, wenn ſie auf Rinder übergehen. Die dort entſtehenden Kuh⸗ pocken können zwar den Menſchen befallen, aber ihm nicht ſchaden. Wird er jedoch von Kuhpocken durch⸗ ſeucht, ſo bekommt er einen Schutz gegen die Men⸗ Nu ub vr vrlun Mn ll — Eine eindringliche Lehre wurde in Oebisfelde einem jener Reiſenden erteilt, die in der Eiſenbahn nie genug Platz haben und deshalb möglichſt alle anderen Fahrgäſte von ihrem Abteil fernhalten wol⸗ len. Dieſer Mann hatte eine ganz Bank des Ab⸗ teils mit ſeinem Koffer, Hut und Mantel belegt. Als Reiſende hinzuſtiegen, erklärte er dreiſt, er wiſſe nicht, wem die Sachen gehörten. Einem Fahrgaſt kam dies zu bunt vor, und als die belegten Plätze bei der Abfahrt des Zuges nicht beanſprucht waren, ſprang er auf, raffte Koffer, Hut und Mantel zuſam⸗ men und reichte die Sachen durch das Fenſter dem Stationsvorſteher mit dem Bemerken:„Hier ſind Sachen für das Fundbüro, ein Reiſender hat ſie lie⸗ gen laſſen.“ Der Beſitzer jener Sachen tobte zwar, aber er mußte doch unter dem ſchadenfrohen Ge⸗ lächter aller Mitfahrenden ſchließlich auf dem näch⸗ ſten Bahnhof ausſteigen, um zu ſeinen Sachen zu⸗ rückzufahren. * — Wegen einer ungewöhnlichen Verletzung des Briefgeheimniſſes hatte ſich vor dem Amtsgericht in Stolp eine ältere Frau aus Schlawe zu verantwor⸗ ten. Die Angeklagte iſt Mutter eines verheirateten Sohnes, der ſeit Kriegsbeginn an der Front kämpft. Ste hatte ſchon mehrfach durch andere Perſonen da⸗ von Kenntnis erhalten, daß ihre Schwiegertochter einen leichtfertigen Lebenswandel führte und ſich mit anderen Männern einließ. Dennoch wollte ſie ihrem Sohn alle Erregung erſparen, da ſie ſich ſagte, daß er draußen im Felde möglichſt frei von Sorgen ſein ſolle. Schließlich aber fand ſie Poſtkarten und Briefe mit verfänglichem und teilweiſe ſogar recht eindeuti⸗ gem Inhalt, die an ihre Schwiegertochter gerichtet waren. Den erſten dieſer Briefe hatte ſie, da ſie ja denſelben Namen trägt wie ihre Schwiegertochter, in gutem Glauben geöffnet und von dem Inhalt Kennt⸗ nis genommen. ſpäter allerdings hatte ſie auch ſolche Briefe geöffnet, von denen ſie wohl wußte, daß ſie richt für ſie beſtimmt waren. Als die Schwieger⸗ tochter alle Vorhaltungen in den Wins ſchlug, ſandte die Mutter dieſe Briefe und Poſtkarten an ihren Sohn ins Feld, der darauf die Eheſcheidungsklage gegen ſeine Frau einleitete. Aus Wut Harüber erſtat⸗ tete die Schwiegertochter Strafanzeige wegen Unter⸗ ſchlagung von Poſtſendungen und ſtellte außerdem Strafantraa wegen Verletzung des Briefgeheimniſ⸗ ſes. Es unterlag keinem Zweifel, daß die Ange⸗ klagte im Sinne der Anklage ſchuldig war, dennoch erkannte das Gericht auf Freiſprechung. In der Ur⸗ ſchenpocken. Eine entſprechende Abſchwächung muß man nun bei den anderen Virusarten ſuchen. Beim Gelbfieber z. B. mußten die Erreger, die nur in Gegenwart lebendiger Zellen gedeihen, 58 mal von einenn Mäuſeembryo auf einen anderen, von einem bebrüteten Hühnerei auf ein anderes über⸗ tragen werden, berichtete Prof. Bielimg⸗Marburg. Und dann mußte man noch aus 160 Hühnerembryo⸗ men alle Nervenſubſtanz entfernn und die Gelbfie⸗ bervira auch dieſe Hühnereier noch paſſieren laſſen, bis ſie genügend umgewandelt und abgeſchwächt waren, um einen Affen nicht mehr erkranken zu laſſen, ihm aber trotzdem eine Immunität gegen Gelbfieber zu geben. Als das erreicht war, hatte man einen wirkſamen Impfſtoff, der bereits Hun⸗ derttauſende von Menſchen namentlich in Süd⸗ amerika geſchützt hat. Prof Gins⸗Berlin, der namentlich über die wichtige Verbeſſerung der r berichtete, konnte mitteilen, daß dieſer Gelbfieber⸗Impfſſtoff ſich mit dem Pockenimpf⸗ ſtoff miſchen und gemeinſam verimpen läßt. Ein großer Fortſchritt namentlich für die Tropenärzte! Die Natur wird künſtlich nachgeahmt Alle dieſe Wege der aktiven und paſſiven Immu⸗ niſterung läßt aber die Natur im Menſchen ſelbſt wirken und lenkt ſie nur. Wie ſchon Behring an⸗ fangs verſucht hat, mit chemiſchen Mitteln kranke Tiere innerlich zu„desinfizieren“, ſo ahmt nach dem Bericht von Prof. Schloßberger⸗Berlin die Chemotcherapie die Selbſthilfe der Natur künſt⸗ lich nach: Wie die Gegengifte bei der Diphterieerkran⸗ kung die Gifte binden müſſen, ſo verbinden ſich dank J y A teilsbegründung betonte der Vorſttzende, es habe ein übergeſetzlicher Notſtand vorlegen, ſo daß es dem wahren Volksempfinden widerſprechen würde, wenn die Frau als ſorgende Mutter ihres Sohnes beſtraft worden wäre. — Am Geländer des Mains in Frankfurt, unter⸗ halb des Eiſernen Stegs, ſtand, ſo leſen wir im „Frkf..⸗A.“, ein Mann und warf den Schwänen kleine Leckerbiſſen zu. Dabet hielt er unvorſichtiger⸗ weiſe ſeine Aktenmappe über das Geländer. Die Taſche entglitt ihm, fiel ins Waſſer, ſchwamm dort zunächſt aufrecht, begann dann aber langſam zu ſin⸗ ken. Der Mann war verzweifelt, rief um Hälfe, aber wer will bei dieſer Jahreszeit gern ins Waſſer? Ein Bub aber wußte Rat. Er griff in die Taſche, holte eine Kordel heraus und band einen Stein an. Mit einem geſchickten Wurf holte er die Taſche am Taſchengriff heraus. Der Mann griff hinein, zog eine kleinere Mappe daraus hervor und belohnte den Buben mit einem Zehumarkſchein. Der Junge aber: „Maane Se, mich kennte Se mit erem ahle Geloſchei uze, gewe Se merr liewer zeh' Fennich!“ Erſt als dem Buben ſein Irrtum klargemacht worden war, zog er, immer noch mißtrauiſch, mit den Worten ab: „Ich zeig en meiner Mutter, wenn er echt is, krieh ich von dere zeh' Fennich!“ Wie man hörte, hatte der Schwanenfütterer über 400 Mark in der Taſche. Goethe ⸗ Medaille für Proſeſor Wilhelm Teudt. Der Führer hat dem Profeſſor Withelm Teudt in Detmold aus Anlaß der Vollendung ſeines 80. Lebensjahres in Würdigung feiner ver⸗ dienſtvollen Anregungen und ſeines kämpferiſchen Einſatzes für die breitere Wertſchätzung der germani⸗ ſchen Vorgeſchichte die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Ausſtellung japaniſcher Schülerzeichnungen in Berlin. Der Reichswalter des NS⸗Lehrerbundes, Gauleiter Wächtler, eröffnete in Berlin in An⸗ weſenheit des Vertreters des Kaiſerlich jagpaniſchen Botſchafters, Botſchaftsrat Dr. Kaſe, und anderer Diplomaten ſowie zahlreicher Vertreter aus Par⸗ tei, Staat und Wehrmacht eine Ausſtellung japani⸗ ſcher Schülerzeichnungen. Dieſe Ausſtellung von etwa 250 mreiſt farbigen Zeichnungen iſt eine kleine, aber vortreffliche Ausleſe aus faſt 150 000 Zeichnun⸗ gen, die die japaniſche Jugend aller Volks⸗, Mittels, Fach⸗ und höheren Schulen ihren deutſchen Freunden als Zeichen der Verbundenheit zum Geſchenk gemacht hat. Insgeſamt haben an dieſem Schülerwettſtreit liber vier Millionen japaniſcher Jungen und Mäd⸗ chen im Alter von 6 bis 17 Jahren teilgenommen. 85 einer chemiſchen Verwandtſchaft manche Stoffe, die man dem Menſchen einſpritzen oder eingeben kann, mit den Körpern der Krankheitserreger oder ihren Ausſcheidungen und ermöglicht es ſo, die gefangenen Feinde von den körpereigenen Freßzellen vernichten zut laſſen. Auf dieſem Wege hat Prof. Domagk⸗ Elberfeld große Erfolge gegen Bakterien erreicht. Bei einer Reihe von Bakterienarten, die Wundinfek⸗ tionen und Eiter, Lungenentzündung, die bis vor kurzem noch unheilbare epidemiſche Hirnhautentzün⸗ dung oder auch das tödliche Kindbettfieber erregen — ſie gehören zur Gruppe der„Kokken“—, läßt ſich mit den von Domagk gefundenen chemiſchen Mitteln in den meiſten Fällen heute ſichere Heilung erzielen, wenn die Heilmittel früh genug eingeſetzt werden. Ja ſelbſt gegen die Pockenvira hat ſich die Chemo⸗ therapie kürzlich bei einer Epidemie in Spanien als wirkſam erwieſen. Alſo auch die Vira ſind der Chemotherapie zugänglich!— Da dieſe chemiſchen Mittel leicht einzunehmen oder einzuſpritzen ſind, kann der Arzt auch unter ſchwierigſten Verhältniſſen, z. B. in den Kolonien ernſte Krankheitsfälle oder gar Seuchenzüge angreifen und ausheilen. Erſt recht it dem Landarzt, der keine Klinik und Helfer zur Ver⸗ fügung hat, in dieſen Chemotherapeutika ein wert⸗ volles Hilfsmittel gegeben. In der aktiven und paſſiven. Immunftät wie in der Chemotherapie ſind die Erfolge der letzten fünfzig Jahre ein gewaltiger Fortſchrittder Heil⸗ kunde gegen die ſchwerſten Feinde des Menſchen. Das war das Ergebnis dieſer an Ausſprachen und gegenſeitigen zwiſchenſtaatlichen Anregungen überaus reichen Tagung, die— nicht zu⸗ letzt unter Beiſtand der Deutſchen Kongreßzentrale hervorragend vorbereitet und durchorganiſtert war und eine Leiſtung darſtellte, die auch im Ausland volle Anerkennung gefunden hat. Dr. ES. Deulſche Kunſt in Metz Die Galerie Louyot in Metz hat als eyſte Ausſtel⸗ lung deutſcher Kunſt eine Schau von Werken der Maleriy Agnes Ernſt gezeigt: Ländſchaften aus der Metzer Gegend, mit gutem Empfinden für die Atmoſphäre diefer Landſchaft, den feinen Duft und die zarte Rhythmik der Linien geſtaltet; Blumen, einheimiſche und exotiſche, klar geſehen und ſicher wiedergegeben in ihrem Farben⸗ und Formenreich⸗ tum, vor dunklem Hintergrund, aber doch in gut ab⸗ gewogenem Ausgleich der Gegenſätze, ſodaß eine harte Wirkung vermieden wird. Ein ornamental⸗ dekoratives Talent läßt ſich zumal bei Geſtaltung der exotiſchen Blüten erkennen. In Lithographien, die handkoloriert ſind, hat die Künstlerin maleviſche Ausſchnitte aus dem Metzer Stadtbild feſtgehalten. Agnes Eruſt kam durch dieſe Ausſtellung wieder nach Metz zurück, das ſie infolge Vertreibung ihres Vaters durch die Franzoſen 1018 verlaſſen mußte. Inzwiſchen lebte ſie in Frankfurt a.., wo auch ihr Bruder tätig war, der verſtorbene Kunſthiſtopiker Dr. Joſef Ernſt, der neben einer verdienſtlichen Ar⸗ beit über den Schöpfer prächtiger Glasſenſter im Metzer Dom, den Straßburger Valentin Buſch, ein grundlegendes Werk über die Früh⸗ und hochroma⸗ niſche Baukunſt in Metz und Umgebung geſchrieben hat, herausgegeben vom Verein für Kunſtwiffen⸗ ſchaft in Berlin und dem Elſaß⸗Lothringiſchen In⸗ ſtitut Frankfurt a..), auf das hier hingewieſen ſei. Die Ausſtellung fand bei der alten Metzer Bevölke⸗ rung große Anteilnahme. Die Stadtverwaltung Metz hat zwei Gemälde der Künſtlerin erworben. Dr. Willy Oeser. Die richtige Zahnpflege iſt eine ſtarke Waffe im Kampfe gegen die Zahnkrankheiten. vox HARSGUNTRHER 40 Vom Flur, auf dem— wie am Vormittag— niele Leute, die man nicht mehr hereingelaſſen hatte, umherſtanden, drang für einen Augenblick lebhaftes Stimmengewirr in den Raum. In der Tür, die ſogleich wieder geſchloſſen wurde und im Gerichts⸗ faal das Geräuſch von draußen erſtickte, erſchien der Prozeßagent. Mit verbundenem Kopf. Sein Geſicht nahm ſich in der weißen Umrahmung recht ſeltſam aus. Im Zuhöreraum, wo man ſich ſchon vorhin, bei Beginn der Verhandlung, darüber amüſiert hatte, lachten auch jetzt einige Leute. Vor allem der dicke Krüger, der ſeinem Nachbarn mit leiſer Stimme den Vorfall im„Preußenhof“ zum beſten gab. Andere ſahen ſich nach Luiſe Graßmann um, die bleich und mit ſtarren Zügen auf einer der hinter⸗ ſten Bänke ſaß. Wohl um zu zeigen, wie ſehr er mit den Gepflo⸗ genheiten einer Gerichtsverhandlung vertraut war, wandte ſich der Prozeßagent, ohne dazu aufgefordert zu ſein, ſofort an den Urkundsbeamten:„Erwin Graßmann, fünfundvierzig Jahre alt. Juſtizſekretär a. D. und Prozeßagent, hier wohnhaft,— mit dem Angeklagten weder verwandt noch verſchwägert.“ Der Landgerichtspräſident zog die Brauen hoch. Das Gelächter verſtummte augenblicklich, und Graß⸗ mann, der mit leidender Siegermiene den Saal be⸗ treten hatte, nahm eine etwas beſcheidenere Haltung ein. f „Sie wiſſen, worum es ſich handelt“, begann der Vorſitzende, ohne dem veränderten Ausſehen des Zeugen irgendwelche Beachtung zu ſchenken,— da er die Zuſammenhänge noch nicht kannte, glaubte er, keine Veranlaſſung hierzu haben.„Sie wollen nun ſeinerzeit eine Aeußerung des Angeklagten gehört haben, der geeignet iſt, einen gewiſſen Hinweis auf die ihm zur Laſt gelegte Straftat zu geben. Wenig⸗ ſtens haben Sie daß gelegentlich behauptet. Viel⸗ leicht iſt es das beſte— Sie erzählen uns einmal der Reihenfolge nach, wo, wann, und— vor allem— was Sie da eigentlich gehört haben.“ „Erzählen“— hatte der Präſtdent geſagt. Graß⸗ mann erzählte gern, und ebenſo gern hörte man ihm zu,— ſo wenigſtens war das früher geweſen. Er hatte eine angenehme ſonore Stimme. Einen über⸗ zeugenden Männerbaß, der Vertrauen ſchuf. Immer wieder. Selbſt als man ihm längſt nicht mehr hätte glauben dürfen oder doch zum wenigſten hätte ſtutzig werden müſſen. Es war, als wiſchte dieſe Stimme mit ihrem weichen vollen Klang alle Tatſachen aus, die gegen ihn ſprachen. Auch hier, vor Gericht, erzählte er, obwohl es gar nicht viel zu erzählen gab, umſtändlich und breit. Er hatte ſchon immer jede Gelegenheit, die ihn— wie jetzt für eine kleine Weile— in den Mittel⸗ punkt ſtellte, allzu gern wahrgenommen, und er ver⸗ ſtand es ja, ſich in Poſe zu ſetzen. Im Zuhörerraum gab es ſelbſt diesmal einige Leute. die ſich dieſer Wirkung nicht zu entziehen vermochten. Vielleicht hatten ſie eben noch über ihn gelacht oder doch gelä⸗ chelt,— nun lauſchten ſie mit Andacht und glaubten an jedes Wort, das aus ſeinem Munde kam. Der Vorſitzende unterbrach ihn erſt, als Graß⸗ mann gar zu ausführlich bekundete, wie ſehr er ſich an jenem Abend bei Schallenberg darüber ge⸗ wundert habe, den Angeklagten in Begleitung der Schauſpielerin anzutreffen, wo er ihn doch am Nach⸗ mittag mit ſeiner Tochter auf den Rädern habe fort⸗ fahren ſehen.„Das gehört nicht hierher. Kommen Sie endlich zur Sache!“ Da war der Prozeßagent mit einemmal recht ſchwerhörig geworden. Infolge der erlittenen Ver⸗ letzungen, wie er vorgab, und des die Ohren ver⸗ deckenden Verbandes. Obwohl er nicht verſäumtet, Bernd Gildemeiſter, der mit unbeteiligtem Geſicht auf der Anklagebank ſaß und gleichgültig an ihm vorbeiſah, einen vielſagenden Blick zuzuwerfen ſo⸗ wie eine entſprechende Andeutung zu machen, ging der Präſident auch jetzt nicht darauf ein, ſondern wiederholte nur etwas lauter und in ſchärferem Ton ſeine Aufforderung an den Zeugen,„ſich ge⸗ ſälligſt kürzer zu faſſen“. Graßmann hielt es offenbar für richtiger, dies⸗ mal zu verſtehen.„Wie geſagt“, fuhr er fort,„im „Preußenhof“ waren an dieſem Abend noch einige andere Gäſte, die bei der Verkehrskontrolle ebenfalls verwarnt oder zur Anzeige gebracht worden waren. So herrſchte anfangs eine etwas gedrückte Stim⸗ mung. Erſt als der Angeklagte mit Fräulein Nienhaus erſchien, wurde eg ein bißchen luſtiger. Er hat ja eine ſo nette gewinnende Art. Und wenn man vielleicht auch ein wenig erſtaunt darüber war, daß ausgerechnet er als Gerichtsreferendar ver⸗ dammt leichtfertige Anſichten über die an dieſem Abend durchgeführte Verkehrskontrolle zum beſten gab— übelgenommen hat es ihm keiner, ſeine Fröhlichkeit ſteckte einfach an, und es wurde nachher noch recht viel gelacht. Dabei fiel dann auch die Aeußerung, über die ſpäter ſo viel geſprochen wurde. Der Angeklagte, der Sekt hatte kommen laſſen, trank der jungen Dame lachend zu. Nur keine Bange nicht! Es kann dir nichts paſſieren. Du ſtehſt unter meinem Schutz. Wozu bin ich ſchließlich am Gericht? Ich werde das bißchen ſchon machen. So ähnlich etwa hat er ſich ausgedrückt..“ „Und was haben Sie ſich dabei gedacht?“ fragte der Vorſitzende. „Gar nichts. Gelacht habe ich. Wie die anderen.“ Graßmann hob den Arm, um anzudeuten, daß er noch nicht fertig ſei.„Natürlich— ſpäter, als alle beſtraft wurden— nur gerade Fräulein Nienhaus nicht—, da hat man ſich natürlich ſo ſeine Gedan⸗ ken gemacht. Nicht nur ich.“ „Herr Verteidiger!“ Gebhardt hatte ſich langſam erhoben.„Der Zeuge verſucht, hier den Eindruck zu erwecken als habe Kollege Gildmeiſtr ſich über die Einrichtung der Ver⸗ kehrskontrolle— im allgemeinen wie im beſonderen — luſtig gemacht. Mein Mandant weiſt dieſe Dar⸗ ſtellung auf das energiſchſte als unrichtig und un⸗ wahr zurück. Er beſtreitet keineswegs— und er hat das auch bisher nicht beſtritten— einige leſcht⸗ ſinnige Aeußerungen getan zu haben. Aber er legt Wert darauf, feſtzuſtellen, daß ſie ſich lediglich auf den kleinen Vorfall bezogen, der ſich kurz vorher auf der Landſtraße zwiſchen Fräulein Nienhaus und der Polizei abgeſpielt hatte, und deſſen Zeuge er zufällig geworden war. Dieſe völlig harmloſen Be⸗ merkungen— in einer übermütigen Weinlaune ge⸗ macht— konnten gar nicht anders verſtanden wer⸗ den, und es hat ſie auch niemand anders verſtanden. Mit Ausnahme des Zeugen Graßmann natürlich“ „Ich habe ſie ſo verſtanden“, unterbrach der Pryo⸗ zeßagent in ungezognem Ton,„wie ſie geſagt wur den. Und die anderen Gäſte, die ſie hörten, haben ſich darüber nicht weniger gewundert als ich.“ 5 „Gerade das möchte ich bezweifeln. Vielleicht nen⸗ nen Sie uns einige Perſonen, die ſich in dieſem Sinne geäußert haben!“ 5 Der Vorſitzende griff ein, indem er dem Aſſeſſor zu bedenken gab, ob eine Erbterung hierüber nicht doch zu weit führe. 5 Gebhardt nickte.„Durchaus, Herr Präſtbent! Aber es war meine Pflicht als Verteidiger, darauf hinzuweiſen. Nicht allein, um meinen Mandanten vor haltloſen Anwürfen zu ſchützen, ſondern in erſter Linie, um die Mentalität dieſes Zeugen zu beleuchten: Seine Art, die Dinge darzuſtellen, iſt einſeitig, parteliſch— wenn nicht unwahr, Damit komme ich zu einer weiteren Frage, die ſich im Verlauf dieſer Erörterung von ſelbſt ergeben hätte. Wann ungefähr— bitte ich, den Zeugen zu fragen hörte er zum erſtenmal von dieſen Gerüchten, die offenbar über den Kollegen Gildemeiſter umliefen?“ (Fortſetzung folgt.). och ihm hilt Nivee die Hout wirksom zu schötzen. Mit Nivea gepflegte Haut bleſpt olan, weich und geschmeidig. enn as gal un neui, ler. dann ist Hag- Cola heiß das Richtige! Wundervoll würziger Duft von Früchten und frischen Kräutern entströmt diesem neuartigen Ce- tränk. Hag- Cola coffeinfrei belebt und durchwärmt und bietet mit seinem süß-herben Fruchtgeschmack einen köstlichen Genuß. Hag Cola enthält Frucht: und Traubenzucker, Kalk und andere für den Körper wichtige Aufbaustoffe. So ergänzt es schr gut verbrauchte Energien, macht wieder frisch und aufnahmefähig. Ein weiterer Vor- zug: Hag- Cola ist frei von Alkohol und Coffein. Auch Kinder und empfindliche Personen können es daher unbedenklich trinken. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Das Hag- Cola-Pulver wird nur mit sprudelnd kochendem Wasser übergossen, und schon ist das Heißgetränk fertig! Bei dem Kaligetränk darauf achten. daß sich das Pulver nach Ubergießen mit kaltem Wasser richtig auflöst. Deshalb gut umrühren und einige Minuten stehen lassen. Hag Cola ist in jedem Ladengeschäft in Beuteln zu 25 g und Päckenen zu 200 g ohne Marken erhältlich. Richtpreise sind IObezw-sO Pfg. lalkrs bias hů. ö. bremen, lad cn culuece Die Siadtseite * Mannheim, 9. Dezember. Sonnenuntergang 1 125 17.26 Mondaufgang 10. 12. 15.19 Sonnenaufgang 11. 12..12 Monduntergang 11. 12..26 e e Wir haben geſtern ſchon anläßlich der Sonntags⸗ betrachtung auf ſein Beſtehen hingewieſen. Weil er zur Mannheimer Weihnacht gehört wie die Kerzen zum Chriſtbaum, ſollen ihm noch ein paar Worte gewidmet ſein. Alſo, ex iſt wieder da, ſein Aufbau auf dem Meß⸗ Platz ſchließt ſich wie ümmer an die Wegdiagonale an. Hüben ſtehen die VBerkaufsbu den, drüben die Stände für die Weihnachtsbäume. Die Bäume ſelbſt ſind noch hochgeſtapelt hinter den Kuliſſen und warten auf ihre Verteilung 92. die Händler. Das kanm heute ſchon geſchehen ſein. Die grünen Hügel blieben bis⸗ her nicht unbeachtet, ſie wurden ſchon von den Re⸗ flektanten lachkundig umkreiſt und auf Einzelheiten beſichtigt. Der kluge Mann baut eben vor, er will nicht kurz vor Toresſchluß mit einer Tannenmißge⸗ burt unter dem Arm von danmen ziehen. In der eigentlichen Verkaufsreihe werden Zuckerwaren, Hutzelbrot, Chriſtbaumſchmuck, Kerzen, Spielwaren, Schmuck für den unterſchiedlichſten Gebrauch und markenf reie„Wurst angeboten. Markenfrei, das kann doch nur... Sehr richtig, Herr Nachbar, 5e Wurſt und die Fleiſchbrühe ſtamtmen vom Pferd. Was der Liebe keinen Abbruch tut. Die zahlreichen Liebhaber und Liebhaberinnen ertragen gerne den Blick aus eventuell noch kritiſch eingeſtellten Augen und laſſen ſich auch durch gelegentliche„Hühü“⸗Rufe nicht von ihrem Appetit abdrängen. Aus manchen Saulus iſt auch ſchon ein Paulus geworden. Weihnachtsmarkt mit dect Wenn das nicht zeitgemäß iſt! Um dieſ Zeit erinnert man ſich gerne an die eigene Kindheit. Und da taucht die freundliche Vi⸗ ſion an den alten Chriſtkindelsmarkt auf dem Zeug⸗ Hhausplatz auf. Damals war der Markt größer und ſtimmungsvoller. Oder trügt uns da die Erinnerung, die mit Vorliebe mildes Licht aufblendet? So oder ſo, der Chriſtkindelsmarkt war für uns mehr als ein Kinderparadies. Schon die vielen Buden mit den mechaniſchen Spielwaren! Stundenlang konnte man ſich da herumdrücken, weil immer etwas Neues vor⸗ geführt wurde.„Alles kribbelt, alles krabbelt, alles zippelt, alles zappelt“, ſo hieß der geiſtreiche Werbe⸗ vers, mit dem der Händler auf ſeine Herrlichkeiten aufmerkſam machte. Uns Buben dünkten diefe ſchar⸗ fen Reime ſchöner als das Weihnachtsgedicht, das wir pflichtſchuldigſt zur Beſcherung auswendig zu lernen hatten. Heute ſieht man ja ein, daß man damit unter dem Chriſtbaum keinen Staat hätte machen können— und vor den Bekannten und Ver⸗ wandten, die regelmäßig am zweiten Weihnachtstag zu Beſuch kamen, erſt recht nicht. tt. Angefahren und zu Boden geworfen Polizeibericht vom 10. Dezember Am 9. Dezember 1940, gegen.35 Uhr, wurde eine 89 Jahre alte Frau beim Ueberſchreiten der Breiten Straße in Höhe des Hauſes 1, 6 von einem in Richtung Friedrichsbrücke fahrenden Perſonen⸗ kraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Hierbei hat ſich die Frau erhebliche Verletzungen zu⸗ gezogen und wurde mit dem Santtätswagen der Feuerſchutzpolizei nach dem Städt. Krankenhaus ge⸗ bracht. Gegen 10.00 Uhr wurde ein 7 Jahre alter Volks⸗ ſchüler auf der Schwetzinger Straße von einem Per ſonenkraftwagen angefahren, wobei er ſich Ver⸗ letzungen am Kopf und beiden Beinen zuzog. Auch dieſer Verletzte wurde nach dem Städt. Kranken haus gebracht. a Bei zwei weiteren Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten, entſtand nur Sachſchaden. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurück⸗ zuführen. Bei der am geſtrigen Tage vorgenommenen V E T= kers überwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 14 Verkehrsteilnehmer gebührenpflichtig verwarnt. Außerdem gelangte der Führer eines Kraftfahr⸗ zeuges wegen Ueberſchreitung der Höchſtgeſchwindig⸗ keit zur Anzeige. Ferner wurden an ſechs Kraft⸗ ſahrzeugführer Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. ** Befördert. Der Obergefreite Karl Köhler, Sohn des Bankbeamten Arthur Köhler, wohnhaft fetzt Villingen im Schwarzwald. Zähringerſtraße 2, wurde am 3. Dezember 1940 zum Unteroffizier be⸗ Leben für Ein ſcharfſichtiger Mann hat die Zeitung den „Sekundenzeiger der Weltgeſchichte“ genannt. Das ſtimmt inſofern, als ſie der Unter⸗ richtung des Volkes über die letzten Ereigniſſe und Begehenheiten des öffentlichen Lebens, insbeſondere über die täglichen und ſtündlichen Veränderungen im Weltgeſchehen dient, deren Kenntnis für das Ver ſtändnis der Zuſammenhänge auf der politiſchen Schaubühne wichtig iſt. Ihre Bedeutung geht jedoch noch viel weiter. Nicht die Neugier zu befriedigen iſt die Zeitung heute da, ihr wurde eein viel höheres Ziel geſteckt: Unterſtützuna des deutſchen Daſeins⸗ kampfes, Erhaltung und Förderung der dem deut⸗ ſchen Volke innewohnenden Kräfte und Werte! Die Zeitung wird um des Volkes willen geſtaltet. Sie muß daher volksverbunden ſein und aus dem völki⸗ ſchen Lebenszuſammenhang erwachſen. Sie iſt eine Waffe, ſie iſt Großmacht! Teil dieſer Waffe und die Qualitäts-Cigaretten enthalten nur die obersten Blattlagen der Tabak pflanze“ i AiKAn 5, 5 Mas das„Herz“ beim Salat iſt, der„Kopf“ beim Spargel— das ſind die Spitzenblätter beim Tabak. Nur bel Eigaretten höherer Preisklaſſen kann man ausſchließ⸗ lich 9 teueren Blattlagen für die Malching verwenden. Die Hundefreunde tagten Ende April 1941 ſoll die nächſte Mannheimer Raſſehundeausſtellung ſein! Zuſammen mit der Intereſſengemeinſchaft der Orts⸗Raſſefachſchaften hielt der Verein der Hundefreunde Mannheim im R eine öffentliche Mitgliederverſammlung ab, die ſich wohl infolge der angekündigten Ausſprache über das für jeden Hundebeſitzer weſentliche Thema„Der Hund im Straßenverkehr“ eines beſonders ſtarken Zuſpruchs zu erfreuen hatte. Der unlängſt zugunſten der hieſigen Hunde und ihrer natürlichen Bedürfniſſe entſchiedene Prozeß um die Freiheit der Fahrſtraße für das„große Geſchäft“ bot natürlich genug Anlaß. um im Kreiſe der Hundeſportler noch⸗ mals eingehend durchgeſprochen zu werden. Denn mag auch der Freiſpruch des Amtsgerichtes Mann⸗ heim erneut beſtätigt haben, was bei Lage der Dinge ja als Mindeſtmaß des polizeilich Erlaubten für den Hund zu gelten hat und welche Sorgfaltspflichten andererſeits auch den Hundebeſitzern zur Reinhaltung der Bürgerſteige vom Hunde⸗ ſchmutz obliegen, — es bleiben ja immer noch genug der deren wichtigſte wohl das Problem einer wechſel⸗ ſeitigen Gefährdung zwiſchen dem ſich löſenden Hund und 1 Fahrbahnbenützern darſtellt. Das P o liseipräſidium Mannheim, das ebenſo guie die Stadt verwaltun g zur Stellung⸗ nahme aufgefordert war, hat ſich in einem Schreiben an den Verein mun zwar dahin geäußert, daß die Mannheimer Gerichtsentſcheidung eine beim derzei⸗ tigen Stand der geſetzlichen Beſtimmungen ausrei⸗ chende Grundlage darſtelle und man polizeilicher⸗ ſeits zur Zeit keine weiteren Wünſche habe; allein die Hundefreunde, unter denen genug Männer mit jahrzehntelanger kynologiſcher Erfahrung ſitzen, ka⸗ men im Laufe ihrer ſehr lebhaften Ausſprache doch immer wieder zu dem Schluß, daß im Intereſſe des Publikums wie im Intereſſe der Hunde eine zu er⸗ wartende künftige Straßenverkehrsordnung auch hier umfaſſende Reformen bringen öh; Solange man ſich aber bei Kriegszeit und Dunkelheit noch mit den geltenden Vorſchriften behelfen muß, kann den Hundebeſitzern jedoch nur immer wieder angera⸗ ten werden, ihre Tiere angeleint an die Benützung der Fahrbahn dicht neben dem Riunſtein zu ge⸗ wöhnen und durch entſprechende vernünftige Fragen offen, Fütterung dahin zu wirken, daß der Hund ſeine„großen Bedürfuiſſe“ unbedingt bei hellem Tag erledigt. Im übrigen wurde wiederholt feſtgeſtellt, daß gerade im Schutze der Verdunkelung auch von„zweibeini⸗ gen Hunden“ leider nur allzu viele Verunreinigun⸗ gne der Straßen und der Hausgänge vorgenommen werden„denen nachzugehen für die Polizei ſehr loh⸗ nend ſein dürfte. * Aus dem engeren Tätigkeitsbereich des Vereins der Hundefreunde bleibt zu berichten, daß nach Ab⸗ leben des Ehrenpräſidenten und ſtellvertretenden Vorſitzenden Guſtav Büchner, der als tatkräftiger Hundeſportler bewährte Leiter der Ortsfachſchaft Mannheim⸗Feudenheim für Deutſche Schäferhunde Willy März zum ſtellvertretenden Vorſitzer des Vereins der Hundefreunde und ſtellvertretenden Vorſitzer der Intereſſengemeinſchaft der Orts⸗Raſſe⸗ fachſchaften ernannt wurde. Ferner gab Vereinsfüh⸗ rer Fritz Heß, der die Mitgliederverſammlung mit gewohnter Umſicht leitete. den Beſchluß zur Abhaltung einer für 600 bis 700 Tiere Raum bietenden Mannheimer Raſſehunde⸗ ausſtellung im Frühjahr 1941 bekannt und teilte mit, daß er bereits fürſorglich Schutz des Datums für Ende April beim Reichs⸗ verband für Hundeweſen beantragt habe. In Er⸗ innerung an die großen Verdienſte ſeines verſtorbe⸗ nen Ehrenpräſidenten um den Hundeſport im allge⸗ meinen ſowie die Mannheimer hundeſportlichen Be⸗ lange im beſonderen will der Verein die kommende Veranſtaltung„Guſt av„ Büchner⸗Gedächt nisausſtellung“ nennen. a. Als zweiter Mannheimer hat der bekannte Aire⸗ dalezüchter Auguſt Erhardt die Goldene Ehren⸗ nadel des Reichsverbandes für Hundeweſen verlie⸗ hen bekommen. Der für die Mitglieder des Vereins der Hunde⸗ frunde eingerichtete Bezug von Futterfleiſch 996 dem Schlachthof ſoll zur Vermeidung von Klagen über ungleichmäßige Verteilung von kommender Woche an nach Anzahl und Größe der Hunde neu ge⸗ regelt werden, wobei ſelbſtverſtändlich Raſſehunde⸗ zlichter den Vorrang erhalten. . Wer will Papiermacher werden? Ein neuer Anlernberuf wirbt um flüchtigen Nachwuchs Im November 1938 iſt für die Betriebe der Zell⸗ ſtoff⸗, Holzſtoff⸗, Papier⸗ und Pappenerzeugung durch einen Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters der An⸗ lernberuf„Papiermacher“ eingeführt worden. Dabei wird unter dieſem Sammelbegriff eines„Papierma⸗ chers“ jeder ausgebildete Spezialarbeiter in den Be⸗ trieben der genannten Wirtſchaftsgruppe verſtan⸗ den, z. B. der Kocherwärter in Zellſtoffabriken, der Holzſchleifer in Holzſtoffabriken, der Holländermül⸗ ler und der Maſchinenführer in Papier⸗ und Pap⸗ pemfabriken. Für den ſchulentlaſſenen Jugendlichen im Alter von 14 Jahren beginnt nach einfähriger Tätigkeit eine Ausbildungszeit von 2 Jahren im Rahmen eines Anlernvertrages. In dieſer Ausbildungszeit wird dem Anlernling durch einen regelmäßigen Wechſel ſeines Arbeitsplatzes in ſinmvoller Weiſe die Kenntnis der einzelnen Arbeitsgänge und Erzeu⸗ gungsſtufen vermittelt. Gleichzeitig findet damit ein Kennenlernen der Roh- und Hilfsſtoffe, der Ar⸗ ten und Eigenarten des Zellſtoffes, Holz zichliffes, Pa pieres und der Pappe ſtatt. Außerdem ſieht das „Berufsbild des Papiermachers“, das vom Reichsinſtitut für Berufsausbildung in Handel und Gewerbe herausgegeben wurde(vom Verlag B. G. Teubner in Leipsig und Berlin unter der Beſtell⸗ nummer 500 zu beziehen), die Uebung in Grundfer⸗ tigungen der Metall- und Holzbearbeitung vor. Nach dem vom gleichen Verlag zu beziehenden e ee, für den Anlernberuf Papier⸗ macher“(Beſtellnummer 11800) iſt am Ende der zweijährigen Ausbildung vor einem Prüfungsaus⸗ ſchuß eine Prüfung abzulegen, über deren Ergebnis ein Zeugnis ausgeſtellt wird, das die Einſatzfähigkeit als„Papiermacher“ bekundet. Nach Abſchluß der Ausbildung beſteht für den jungen Papiermacher eine vielſeitige Verwendungsmöglichkeit in den zahl⸗ reichen Betrieben dieſes bedeutenden Induſtriezwer⸗ ges. Bei perſönlicher Befähigung und entſprechen⸗ der Leiſtung hat er Ausſicht auf einen Auufſtieg in verantwortliche und hochwertige Stellungen. Für beſonders hervorragende Leiſtungen beiſpielweiſe bei der Abſchlußvrüfung oder im Reichsberufswettkamuf, gibt es die Möglichkeit, mit Unterſtützung der betref⸗ fenden Firma oder auch der Deutſchen Arbeſtsfront die Papiermacherfachſchule zu beſuchen. Den Schü⸗ lern dieſer Fachſchule ſtehen nach Beendigung ihrer Ausbildung heute alle Wege offen. Sie können z. B. als Betriebsaſſiſtenten, als Werkführer oder als Meiſter eingeſetzt werden und durch perſönliche Tüch⸗ tigkeit können ſie es auch zum Betriebsleiter oder gar zum Führer eines Betriebes bringen. eee. Es gibt ſchwarzen Tee! Im Januar 1941 Alle Verſorgungsberechtigten und Selbſtverſorger, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, erhalten nach einem im Reichsanzeiger Nr. 285 veröffentlichten Erlaß des„ für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft die Möglichkeit, vom 20. Januar 1941 ab an Stelle von 125 Gr. Kaffee⸗Erſatz und Zuſatz⸗ mitteln 25 Gr. ſchwarzen Tee zu beziehen. Die⸗ jenigen Verbraucher, die von dieſer Wahlmöglichkeit Gebrauch machen wollen, geben bis zum 14. De⸗ zember 1940 bei dem von ihnen gewähl⸗ ten Verteiler den Einzelabſchnitt N der Nährmittelkarte 17 als Beſtell⸗ die Zeitung ſer Großmacht iſt feder, der im Bannkreis Zeitung lebt und für ſie arbeitet. Oft genug mag bei jungen Menſchen, die einen Hauch vom friſchen Wind des Zeitungslebens ſpür⸗ ten, der Wunſch entſtanden ſein, in dieſer At⸗ moſphäre ihren Beruf und ihre Lebensaufgabe zu finden, und nur deshalb blieb ihnen die Erfül⸗ lung verſagt, weil ſie eben nicht wußten, wie ſie ihre Anlagen, ſei es journaliſtiſcher, kaufmänniſcher, künſtleriſcher oder techniſch⸗handwerklicher Art bei einer Zeitung verwerten e welche Fülle von Berufsmöglichkeiten es in der Zeitung gibt, und welche Wege zu ihnen führen. Daß derartige Unklarheiten nicht auch in der Zukunft autfauchen können, dafür wurde jetzt Vor⸗ ſorge getroffen. Denn ſoeben iſt eine Broſchüre er⸗ ſchienen, die jeder Zeitungsverlag und jede Berufs⸗ beratungsſtelle der Arbeitsämter zur Verfügung ſtellt:„Zeitungsberufe— reich an Spannungen und Erlebnis!“ Sie gibt eine Ueberſicht über alle Be⸗ rufsarten, die in der Zeitung und für die Zeitung der ſchaffen, in feinſter Zergliederung. Sie ſpricht nicht nur von der Schriftleitung, von den Abteilungen des Verlages, ſondern beſchreibt auch ausführlich und in allen Einzelheiten die Tätigkeit. die an ir⸗ gendeiner Stelle des Zeitungsbetriebes jemals vor⸗ kommt. Alle Arten der Arbeit um der Zeitung willen ſind Glieder einer Geſamtheit. die einem Grund⸗ ſatz unterliegen und erſt im organiſchen Zuſammen klang ihre Kraft und Leiſtung voll entfalten können Damit iſt zugleich eine Forderung geſtellt: Wer zur Zeitung geht, muß auch etwas leiſten! Nur aus Berufung kann ihm Hervorragendes gelingen. Dieſe Berufung muß ſich erproben, muß ſich in Kämpfen erweiſen und ſoll in harter Arbeit ſiegreich empor⸗ ſteigen. Iſt es nur der Beruf und nicht die Be⸗ rufung, dann geht das Leben zum Teufel und das Phleama bleibt. Das Ende jeder Zeitungs⸗ arbeit wäre damit gekommen. Wer jedoch etwas von dieſer Betufung in ſich ſpürt, mit Begeiſterung bereit iſt, ſein Leben der Zeitung zu verſchreiben, der kann voll Zu verſicht ſein, der Titel der neuen Broſchüre hält für ihn ſein Wort. ſchein ab. Der Verteiler verſieht den Stamm⸗ abſchnitt dieſer Karte mit ſeinem Firmenſtempel unter der Aufſchrift„Tee“. Die Abgabe des Tees erfolgt im der 19. Zuteilungsperiode auf einen Ab⸗ ſchnitt der Nährmittelkarte 19. Dieſer Abſchnitt wird eine beſondere Kennzeichnung tragen, ſo daß die Vor⸗ beſtellung auf Karten der Kinder und Jugendlichen bis zu 18 Jahren völlig zwecklos iſt. Für anſtaltsmäßig untergebrachte oder ſonſtwie in Gemeinſchaftsverpflegung befindliche Verbraucher erhalten die Leitungen dieſer Einrichtungen auf An⸗ trag vom zuſtändigen Ernährungsamt eine Beſchei⸗ nigung, auf Grund welcher ſie die Vorbeſtellung vor⸗ nehmen können. Es ſteht ihnen hierbei frei, für alle Bezugsberechtigten oder nur für einen Teil der⸗ ſelben Tee an Stelle von Kaffee⸗Erſatz zu beziehen. Die Verteiler haben die geſammelten Vorbeſtel⸗ lungen bis zum 18. Dezember 1940 beim Ernäh⸗ Sung ant zur ee von Bezugsſcheinen über Tee einzureichen. Die Abrechnung wird ſpäter auf Grund der nachgewieſenen tatſächlich abgegebenen Teemengen erfolgen. Verteiler, die Vorbeſtellungen von Nichtbezugsberechtigten entgegenehmen, machen ſich ſtrafbar. n Goldene Hochzeit. Hert Heinrich Durler und ſeine Ehefrau Katharina geb. Ilg, begehen am Mittwoch das Feſt der goldenen Hochzeit. Herr Durler iſt ſeit 40 Jahren Bezieher unſerer Zeitung und Frau Durler Trägerin des goldenen Mutter⸗ e Wir gratulieren! * 82 Jahre alt iſt heute Privatmann Philipp 8 Schwiegervater des Adjutanten des Kreiskriegerführers, S 6, 43 wohnhaft. Herrn Witt⸗ ner, der vor einigen Jahren noch die Fahne des Kreisverbandes Mannheim des NeS⸗Reichskrieger⸗ bundes trug, herzliche Glückwnüſche! zen Zwei Achtzigjährige. Ihren 80. Geburtstag feiert am Mittwoch, dem 11. Dezember Frau Mag⸗ dalene Erb geb. Bohn in Mannheim⸗Blumenau, Bückebergſtraße 28. Frau Erb beſitzt das Mutter⸗ ehrenkreuz.— Ebenfalls am Mittwoch feiert Former⸗ meiſter i. R. Franz Vogel. Riesdfeldſtraße 54, ſeinen 80. Geburtstag. Wir gratulieren, n Ernannt. Die Polizeiaſſiſtenten Karl Böhm, Guſtay Brenner, Joſef Daum, Philipp Ebbe, Phi⸗ lipp Eppel, Otto Ganter, Ludwig Größle, Karl Gründler, Ludwig Keller, Johann Köhler, Richard Volk, und Richard Weilbach wurden zu Polizei⸗ ſekretären ernannt. * Viehzählung in Mannheim. Unter Hinweis auf die vor kurzem im Anzeigenteil veröffentlichte Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters vom 25. November d. J. ſei nochmals darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß alle Tierhalter, deren Tiere ron den Zählern nicht erfaßt worden ſind, ihren Tierbeſtand beim Statiſtiſchen Amt, C 2. 1 bzw. bei den Ge⸗ meindeſekretariaten in den Vororten ſofort anmel⸗ den müſſen. Wer die Anmeldung unterläßt, macht ſich ſt rafbar. 5 * Vom Planetarium. Am Donnerstag, dem 12. Dezember, findet der 3. Vortraa der Reihe„Die Vitamine“ ſtatt. Profeſſor Dr. K. Feurſtein ſpricht über die Vitamine der Gruppe B und die durch ihr Fehlen verurſachten Krankheiten. Der e wird durch e Lichtbilder erläutert. Weihnachtliche bunte Holzabzeichen die in 15 verſchiedenen Ausführungen bei der 4. Reichsſtraßenſammbung des 2. Kriegs⸗WHW e er⸗ 70 ſtanden werden können. (NS, Zander⸗Multiplex⸗K.) Blick auf Ludwigshafen Weihnachtsbaummarkt. In Ludwigshafen wird der dies⸗ jährige Weihnachtsbaummarkt in der Zeit vom 12. bis 23. Dezember abgehalten. Insgeſamt werden im Gebiet der Stadt Ludwigshafen an neun Stellen Weihnachtsbäume verkauft, und zwar jeweils an Wochentagen von 9 Uhr bis zum Eintritt der Dunkelheit, ſonntags dagegen erſt von 12 Uhr ab. Sämtliche Märkte werden ausreichend mit Weihnachtsbäumen verſorgt. Um Störungen, insbeſondere bei der Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel zu ver⸗ meiden, wird die Bevölkerung aufgefordert, jeweils den. für ſie nächſtgelegenen Weihnachtsbaummarkt aufzuſuchen. Zuteilung von Aepfeln. An Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren und an ſolche Kranke und werdende Mütter, die Zulagekarten erhalten, werden Aepfel ausgegeben. Die Beſtellſcheine(Jugendliche N 29, Kranke und werdende Mütter G 10) müſſen bis ſpäteſtens 14. Dezember bei den Verteilern abgegeben ſein. Die Ausgabe der Aepfel wirs vom Lanzesernährungsamt noch bekanntgegeben. Sänger ſingen für Soldaten. Die Sänger des Geſang⸗ vereins der BAStß traten zum dritten Male an, um den verwundeten Soldaten Freude zu bereiten. Unter Leitung von Dr. Waſſermann wurden in verſchiedenen Sälen des Reſervelazaretts im Städt. Krankenhaus Volks⸗ und Sol⸗ datenlieder zum Vortrag gebracht, die von den Verwundeten mit dankbarer Freude aufgenommen wurden. Außerdem wurde den Verwundeten die Aushändigung umfangreicher Liebesgabenpakete angekündigt, die der Lazarettverwaltung bereits übergeben worden ſind und die dazu beitragen ſollen, das bevorſtehende Weihnachtsfeſt zu verſchönern. Gefaßter Fahrradmarder. In der letzten Zeit waren in Ludwigshafen wiederholt Fahrräder verſchwunden, ohne daß es gelungen wäre, den Dieb zu verhaften. Jetzt iſt von der Kriminalpolizei in Wiesbaden ein Spitzbube ding⸗ feſt gemacht worden, der mit dem Ludwigshafener Fahrrad⸗ dieb identiſch iſt und der die Fahrräder unter dem Namen Jakob Wilhelm bzw. Karl Weber weiterverkauft hatte. Die Käufer dieſer Fahrräder werden polizeilich aufgefordert, ſich umgehend bei der Kriminalpolizei Ludwigshafen zu melden, andernfalls ſie ſich wegen Hehlerei ſtrafhar machen. Blutſchande eines unnatürlichen Vaters. Ein recht trübes Bild von der ſeeliſchen und moraliſchen Verfaffung eines Vaters gab ein Prozeß vor der Jugendſchutzkammer Frankenthal. Angeklagt war der 46 Jahre alte verheiratete Hermann Müller vom Limburgerhof, dem ein fortgeſetztes Verbrechen der Unzucht mit Kindern und Blutſchande zur Laſt gelegt waren. Müller, der geſtändig war, hatte ſich ſeit Juli 1939 wiederholt unzüchtige Handlungen an ſeiner 10 Jahre alten Tochter zuſchulden kommen laſſen. Auch on ſeinem bßjährigen Töchterchen ſollte ſich der Angeklagte ver⸗ gangen haben, doch konnte dafür nicht der Beweis erbracht werden. In Aubetracht der Tatſache, daß ſich das ſchamloſe Treiben des unnatürlichen Vaters gegen ſein eigenes Kind gerichtet hatte ſprach die Jugendſchutzkammer eine Zucht⸗ hausſtrafe in Höhe von einem Jahr und drei Monaten aus. Heikelberger Querſchnitt Heidelberger Künſtler zeigen ihre Werke. In den Aus⸗ ſtellungsräumen des Kurpfälziſchen Muſeums haben ſich die Künſtler Heidelbergs und des Bezirks zu ihrer, markante Proben ihres Schaffens zeigenden traditionellen Weih⸗ nachtsausſtellung vereinigt, welche in außerordent⸗ licher Vielheit vor allem Landſchaftsbild und auch Porträt in Oelgemälde, Aquarell und Zeichnungen, ſowie einzelne Plaſtik aufweiſt. In einem Sonderraum vermittelt eine Gedöchtnisausſtellung für Barthel Bauer einen Querſchnit durch das reiche Schaffen des im Auguſt verſtorbenen Ma⸗ lers.— Zur Eröffnung im Romantikerſaal, wo ſich zahl⸗ reiche Gäſte— unter ihnen Kreisleiter Seiler und Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Neinhaus eingefunden hatten, ſprach Studienrat Senger Begrüßungsworte. Berty Leonhard ſang Bratſchenlieder von Brahms und Maler Grimm (Mudau) las aus ſeinem Tagebuch Geſänge auf die Jahres⸗ zeiten. Ausſtellungsleiter Hans Winkler⸗Dentz berichtete von dem überaus befriedigenden Ergebnis der letzten Aus⸗ ſtellung und gab einen Lebensabriß von Barthel Bauer. Eine erſte Beſichtigung dieſer neueſten Ausſtellung des Heidelberger Kunſtvereins, mit der zuſammen auch wieder der Chriſtkindlmarkt der Gedok— reizvolle kunſthandwerk⸗ liche Arbeiten aus fraulicher Hand— ſtattfindet, ſchloß ſich an. Zwei Erſtauffſührungen. In dieſer Woche gelangt im Städtiſchen Theater Axel Breidahls Komödie„Aufruhr im Damenſtift“ zur Erſtaufführung. Eine weitere nachmittäg⸗ liche Erſtaufführung tags darauf(Samstag) bringt das Märchenſpiel„Der kleine Muck“. Die neulich bei den Haus⸗ muſiktagen im Kurpfälziſchen Muſeum aufgeführte Haus⸗ mufik im alten Heidelberg„Ein Abend bei Thibaut“ wird am Sonntagvormittag im Theater wiederholt. Der„Kupferne“ brachte viele Weihnachtswünſche vor die Schaufenſter und nicht weniger viele Weihnachtsgeſchenke aus den Läden heraus. Das Weihnachtsgeſchäft zeigte viel Leben in den Straßen.„ 5 Heidelberger Studentinnen baſtelten für die Kinder im Warthegau eine Menge hübſches Spielzeug. Es war in den letzten Tagen zu einer kleinen Schau in der alten Uni⸗ verſität zuſammengeſtellt. Hinweis Märchen und Wunder benennt Profeſſor Chriſtiaus⸗ Cumberland, der deutſche Weltmeiſter der geheimen Ge⸗ dächtniskunſt, ſeinen Vortrags⸗ und Experimental⸗Abend, den er am kommenden Samstag, dem 14. Dezember, in der „Harmonie“, D 2, 6, durchführen wird. Er will eine„fröh⸗ liche Sinfonie“ muſteriöſer Künſte von zCaglioſtro bis Bellachini“ in Stene ſetzen, wird alle möglichen intereſſan⸗ ten Experimente geſtalten und ſich ſelbſt als Denk⸗ und Ge⸗ dächtniswunder vorſtellen. Militär-Effekten finden Sie bei Nut- Zeumer „ H, 6 in der Breiten Straße H 1, 7 SSS SSS ren N 2 2 2 998 e 1 r PPP——̃ ² ²³—⁴ꝛ⸗•̃ U Punkt. e. 2222 2 Die Spielklaſſe 2 Mannheim Fortuna Heddesheim Herbſtmeiſter Der„kupferne Sonntag“ hatte in der zweiten Mann⸗ heimer Fußballklaſſe nur halbe Beſetzung. Es handelt ſich, wie auch an den folgenden beiden Spieltagen, nur noch um rückſtändige Spiele der Vorrunde, die ihrem Ende zugeht. Beteiligt ſind daran nur Vereine der Tabellen⸗Mitte und des Tabellen⸗Endes. Die erſten fünf Plätze ſind ſchon in feſter Hand.„Herbſtmeiſter“ iſt Fortuna Heddesheim, wird aber vom Tabellenzweiten Alemannia Rheinau ſcharf ver⸗ folgt. Den dritten und vierten Platz haben ſich Bopp u. Reuther ſowie FV. Ladenburg erkämpft; Wallſtadt belegt daun den fünften Platz, kann aber von TV. Viernheim noch erreicht werden. Bei den drei letztn Vereinen ſind noch Veränderungen in der Reihenfolge bis zur Beendigung der Vorrunde im Bereich der Möglichkeit. Die Frage nach dem Tabellenletzten bleibt daher den folgenden beiden Spiel⸗ tagen zur Löſung vorbehalten. Ladenburg hatte auf eigenem Platze keine großen Schwierigkeiten mit ſeinem Gegner, dem TV Viernheim. Bis zur Pauſe allerdings ließ Viernheims Deckung nur einen Treffer der Ladenburger zu, den Ried erzielte. Im Verlaufe der zweiten Spielhälfte bekam Ladenburg immer mehr die Oberhand. Baumann 1 und Baumann 2 reihten noch zwei weitere Tore an. Schließlich ſtellte der Links⸗ außen Storch die Siegesziffer auf:0 für Ladenburg. Viernheim konnte nicht zu Erfolgen kommen, dafür hatte der Gegner eine zu aufmerkſame Verteidigung. Mit die⸗ ſem Siege rückte Ladenburg um einen Platz vor. Unentſchieden:1 trennten ſich Poſt⸗SpB und Kurpfalz Neckarau. Durch den Linksaußen Eckrich lag Kurpfalz bei Halbzeit mit:0 in Front und es ſchien den Neckarauern endlich der erſehnte erſte Sieg zu winken. Obwohl Kur⸗ pfalz auch in der zweiten Hälfte des Spieles durchweg mehr im Angriff lag, gelang dem mit uur 9 Mann ſpie⸗ lenden Pyoſt⸗SpV unter Aufbietung aller Energie der Achtungserfolg des Ausgleiches. Der kommende Sonntag bringt in Staffel Mitte: TV 1846— Poſt⸗Sp; DTV Viernheim— Kurpfalz Neckarau. Bereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkt Heddesheim 8 8 1 1 32:16 13.3 Rheinau 8 6 0 2 37:15 12:4 Bopp und Reuther 8 4 1 3 20:16.7 Ladenburg 8 4 1 3 2321:7 Wallſtabdt 3 3 2 3 27:14 88 TV Viernheim 7 2 2 3 11:18 6˙8 Poſt⸗SpV 7 U 2 4.28 410 Kurpfalz Neckaran 8 0 3 3 14:21.9 TV 1848 8 1 0 5.36 2710 Die Spfele der 1. Spielklaſſe Staffel 2: 5 Plaukſtadt— Schwetzingen 22 Rohrbach— Eppelheim:5 Walldorf— Neulußheim:3 Kirchheim— 05 Heidelberg:0 Eberbach— Saudhauſen 328 Union Heidelberg— Oftersheim 025 Der Tabellenführer Plankſtadt ſpielte in Schwet⸗ ingen unentſchieden 22 und verlor einen wertvollen Schwetzingen konnte nach Verluſtpunken ſeinen Abſtand zur Spitze behaupten. a Kirchheim beſtegte 05 Heidelberg:0. Durch dieſen Sieg ſtieß Kirchheim auf den zweiten Platz vor. 05 Heidelberg fiel auf den achten Platz zurück. Eppelheim ſiegte in Rohrbach:3 und rückte um 4 Plätze an die öritte Stelle vor. Rohrbach blieb auf dem viertletzten Platz biegen. Sandhauſen ſpielte in Eberbach unentſchieden tz und behauptete im allgemeinen ſeine Lage. Eberbach kam über den örittletzten Platz nicht hinaus. 20 Neulußheim ſpielte in Walldorf unentſchieden :3. Die Lage von Neulußheim hat ſich durch bieſen neuen 1 nicht geändert und Walldorf bleibt Tabellen⸗ etzter. b Union Heidelberg erlitt durch Oftersheim eine eindeutige:5⸗Niederlage. Eine Entfernung vom Ta⸗ hellenende kommt dadurch weiterhin nicht in Frage. Ofters⸗ heim iſt etwas vorgerückt. Bereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkt Plankſtadt 11 8 7 1 47:18 18:4 Kirchheim 10 7 0 8 22:14 1426 Eppelheim 10 8 1 3 35.21 18:7 Sandhauſen 10 5 3 2 25:14 13:7 Schwetzingen 10 6 1 3 35:27 18.7 Neulußheim 10 5 2 3 3621 12.8 Oftersheim 10 5 2 3 30:28 12:8 05 Heidelberg 10 4 4 2 18 21 1278 Hockenheim 10 3 2 5 31:18.12 Rohrbach 10 2 2 6 22:86 6˙14 Eberbach 11 1 3 7 21˙62•17 Union Heidelberg 10 1 1 8 18.32 317 Walldorf 1 1 1 8 19.47 317 Mehrkämpie in der Deutſchlanshalle Die Deutſchlandhalle beſchloß am Sonntag vor ſchwäche⸗ rem Beſuch als ſonſt ihr Radſportfahr 1940. Im Mittel⸗ punkt ſtanden zwei große Mehrkämpſe, von denen einer den Dauerfahrern vorbehalten war. Die Steher erwieſen ſich auch auf der Fliegermaſchine als gute Könner, beſonders Ehmer und Wengler, die jedoch in der Geſamtwertung von Stach übertroffen wurden. Stach hatte ſich durch den Ce⸗ winn aller drei Dauerrennen genügend Punkte geſichert und belegte auch im Verſolgungsxennen einen guten zweiten Platz, ſo daß ihm der Ensſieg ſicher war. Im inter⸗ nationalen Mehrkampf erwieſen ſich Schorn⸗Merkens vor den Dänen Falck⸗Hanſen⸗Jakobſen und den Italienern Leoni⸗ECinelli als beſte. Schorn holte ſich zwei Flieger⸗ läufe, zuſammen als Mannſchaft gewann das Kölner Paar ein Verfolgungsrennen gegen Leoni⸗Cinelli und das 1000⸗ Meter⸗Zeitfahren mit Ablöſung, indem ſie ihren eigenen Bahnrekord ſogar um 2 Sekunden auf:05 drücken konnten. Bei den Amateuren rief Kriegsmeiſter Gerhard Purann im Vorgaberennen einen Zwiſchenfall hervor, er brachte durch unfaires Fahren im Endkampf Saager und Preiskeit zu Fall und wurde daraufhin ſeines Sieges zugunſten von Kolbe für verluſtig erklärt. 0 Die Ergebniſſe: Mehrkampf der Steher: Geſamt: 1. Stoch 21 Punkte; 2. Wengler 18.; 3. Ehmer 17.; 4. Hoffmann 14 P.— Internationaler Mehrkampf: Geſamt: 1. Schorn⸗Mer⸗ kenns 20.; 2. Falck⸗Hanſen⸗Jacobſen 18.; 3. Leoni⸗ Einelli 14.; 4. Weſenberg⸗Matyſiak 12.; 5. Guerra⸗ 2 Mbne Die Kleinanzeige in der„Neuen heimer 11 5 t ſchnell die richtige Kraft gefunden! ann⸗ Danholdt 10.; 6. Schön⸗Lorenz 10.— Amateurrennen: Ausſcheidungsfahren: 1. Lohrke.— Vorgabefahren: 1. Bunzel.— Vorgabe⸗Punkteſahren: 1. Bunzel. Badiſche Leichtathletik⸗Tagung in Raſtatt Der Bereichsfachwart für Leichtathletik im Be⸗ reich Baden hat ſeine Bezirksfachwarte zu einer Ar⸗ beitstagung am 14. und 15. Dezember nach Raſtatt einberufen, um einen Bericht über die badiſche Leicht⸗ athletik im Kriegsſommer 1940 abzugeben. Auf der Tagung werden weiter noch folgende Referate ge⸗ halten: Jugendarbeit in Baden von Gefolgſchafts⸗ führer Schadt; Frauenarbeit von Frau Rüßmann; Ausbildung und Kurſe von Sportlehrer Rüßmann; Preſſearbeit von Preſſewart Schaller; Veranſtal⸗ tungen 1941 von Bereichsfachwart Klein. Feſtgelegt für das Jahr 1941 ſind bereits folgende Termine: Meiſterſchaften der Bezirke an 15. Juni, Bereichs⸗ meiſterſchaften am 28.29. Juni. Die Leichtathletik⸗Beſtennadel wurde im Bereich Baden an folgende 13 Männer ned 11 Frauen ver⸗ liehen: a Männer: Neckermann, Feuerſtein, Tanedel lalle Poſt Mannheim), Oberle, Kuſel(beide Mio Mann⸗ heim), Kahrmann(Polizei Mannheim), Scheuring (Tbd Ottenau), Hockenherger(TV 46 Mannhetmj, Bieſer(Offenburg), Sutter(FC Rheinfelden), Kiehnle(Freiburg), Heinrich(TG 78 Heidelberg), Hees(Pforzheim). Frauen: Meyer(MT Mannheim), Scherrle, Wendel, Demand(alle Poſt Mannheim), Unbeſcheid, König(beide Karlsruhe), Federmann, Ruck(beide Pforzheim), Lautenſchlager(TV 46 Heidelberg), Böhler(Schönau). Die Leibesübung der Frau Heuni Warninghoff gab neue Richtlinien Die Reichsfrauenwartin Henni Warnimahoff be⸗ grüßte in Hannover die Frauenwartinnen aus allen Bereichen des NSRe. Auf dieſer Tagung wurden neue Richtlinien gegeben, um die ſchon zum Teil er⸗ reichte, aber noch weiter erſtrebte ſtärkere Anteil⸗ nahme der Frau an den Leibesübungen richtig zu lenken. Dieſem Zweck dienen in erſter Linie die langfriſtigen Lehrgänge zur Ausbildung von Uebungsleiterinnen in den Bezirksſchulen, ferner die * in noch größerem Rahmen fortzuſetzende Führerin⸗ nen⸗Nachwuchsſchulung, die zu Beginn des neuen Jahres möglichſt in allen 200 Bezirken einſetzen wird. Daneben werden die tätigen Uebungsleiterinnen weiter geſchult und die Frauen⸗Lehrgänge an der Reichsakademie im gleichen Umfange veranſtaltet. Alle Bereiche ſollen in abſehbarer Zeit über eine hauptamtliche Lehrkraft verfügen. In dieſem Win⸗ ter ſind bis zum Monat März noch 500 größere Büh⸗ nen⸗Schauturnen und Saalveranſtaltungen unter dem Thema:„Die Leibesübung der Frau“ geplant. Zugſtücke dieſer Werbeabende werden Städtetrefſen oder Vergleichskämpfe ſein. Betont wurde die be⸗ ſonders enge und aute Zuſammenarbeit mit dem Boe M, wie überhaupt die Tagung das eindrucksvolle Bild einer ſehr ſorafältigen, freudig geleiſteten Ar⸗ beit bot. Frankfurter Ringer in Mannheim Die bekannte Ringerſtaffel des Sportvereins Frankfurt a..⸗ Eckenheim mit ihren be⸗ kannten Ringern Leichter(Deutſcher Meiſter im Halbſchwergewicht), Heßberger, Buchberger u. a. wird am Sonntag, 15. Dezember 1940 zu einem Mann⸗ ſchaftskampf beim Vfek. 86 in Mannheim zu Gaſt ſein. Mülheim⸗Ruhr St. Martin⸗Jagdrennen. 3000 Meter, 3400 Mark: 1. F. Dillmanns Stonyx(H. Janzen); 2. Deſpot; 3. Gavonte. Ferner: Feinsliebchen. Toto: 30, 22, 19:10. EW: 74:10. Lg.: 2 WW. 5 Julklapp⸗Rennen. 2000 Meter, 2900 Mark: 1. Reichs⸗ führung 1 Auerhahn(Buge]; 2. Maximus; 3. Goldpfennig. Ferner: Stromer, Dollus, Si⸗Si, Epikur, Galate. Toto: 70, 22, 20, 20:10. EW: 39410. 4— 4— Lg.. 25 Purzel⸗Jagdrennen. 3700 Meter, 3400 Mark: 1. Geſt. Gieſenbergs Ahorn(R. Vaas); 2. J Cy Ba; 3. Gloviecus. 2 5 Ferner: Kurzer Kopf, Agnus. oto 21, 11, 12:10. EW: 30:10. Lg:—10—4.. Knecht⸗Ruprecht⸗Reunen 1600 Meter, 2900 Mark: 1. Stall Eilenriedes Buſchwindröschen(H. Wenzel) und Stall Carolus Heidgraf(H. Knoche); 3. Sakkarah. Fer⸗ ner: Friederike, Heidefalke, Flott, Platin, Zenodore, Cha⸗ rolus. Toto: 24, 18, 27, 23, 26:10. EW: 14:10. Lg: Totes Rennen———41. St. Nikolaus⸗Jagdrennen 4000 Meter. 5000 Mark: 1. Stall Eilenriedes Tubaner(R. Vaas); 2. Flaminia; 3. Meune. Ferner: Geige, Stauffen, Ideal. Toto: 10, 13, 20, 20:10. EW: 70:10. Lg: W— Kopf W. Adveut⸗Ausgleich. 2000 Meter, 3200 Mark: 1. Frau A. Ohlmeiers F. D.(G. Schirge); 2. Debatte; 3. Clarice: 4. Dickwurz. Ferner: Garant, Eyck, Kurigalſu, Fee, Höl⸗ lenfahrt, Maimleim, Wolkenflug, Sagenprinz, Hadſchi Ha. lef Omar. Toto: 39(Stall), 156, 15, 27, 25:10. EW: 3312:10. Lg: Hals 24-4. Silveſter⸗Ausgleich. 1200 Meter. 2900 Mark: 1. W. Marſchalls Mawall(H. Willeke); 2. Kampfſpiel; 3. Der Bernſtein; 4. Wer weiß und Rheinlied. Ferner: Kobold, Perlung, Weddegaſt, Augraf, Pelargonie, Waldflora, Lieb⸗ haber, Olymp. Toto: 37, 18, 19, 29. 9,:10. GW: 43410 Lg:—2½—4 Wirtschafts- Meldungen Geringe Umsaßläfigkeif Berlin, 10. Dezember. Der Aktienverkehr am Dienstag, der in Anbetracht der Führerrede erheblich vorverlegt wurde, wies allgemein nur geringe Umſatztätigkeit auf, da die ſonſt aus der Pro⸗ vinz vorliegenden Orders zumeiſt fehlten. Die Kursgeſtal⸗ tung war nicht einheitlich, auch blieben die Wertſchwankun⸗ gen begrenzt. Von Montanen liegen Rheinſtahl und Ver⸗ einigte Stahlwerke je% v. H. höher, andererseits Hoeſch 0,25, Klöckner und Mannesmann ſe 0,50 und Harpener 1 v. H. niedriger. Bei den Braunkohlenaktien ſind Deutſche Erdöl mit plus 0,75, demgegenüber Ilſe Bergbau mit— 0,75 und Ilſe Genuß mit— 0,25 v. H. zu erwähnen. Von Kaliaktien veränderten ſich nur Salzdetfurth(— 1,50 v..) nennenswert. In der chemiſchen Gruppe lagen Farben mit 199% und i v. H. höher. Schering wurden um 1 v. H. heraufgeſetzt, von Heyden im gleichen Ausmaß herabge etzt. Soweit in Elektrowerten Notierungen zuſtandekamen, lau⸗ teten dieſe unverändert. Von Verſorgungswerten ſind nur Elektriſche Lieferungen mit plus 1,50 v. H. zu erwähnen. Hervorzuheben ſind außerdem Kabel⸗ und Drahtwerke, von denen Felten und Vogel je 1,25 v. H. gewannen, Deutſche Telephon hingegen 2, v. H. einbüßten. Größere Bewe⸗ gungen erfuhren noch BMW, Junghons und Rheinmetall Borſig mit je— 1, Berliner Maſchinen und Berger mit je — 0,75 ſowie Zellſtoff Waldhof mit plus 1 v. H. Von variablen Renten notierten Reichsaltbeſitz 15376 gegen 154. Steuergutſcheine 1 nannte man 107 gegen 106,75. Geld- und Devisenmarki 9 Dezember 1940 Diskont: Reichsbank 3,5. Lombard.5. Privat.25 v. H. mtlich in RN für I S geld] Brief] Amtlich in RM för II Geld, Brief Aegypten 1 fg. Pfid'- 9,890 9,910 Jugoslaw. 100 Pin 5 5,604.616 Afahanistan ib Af— 18,79 18,88] Kanada 1 kan. Doll“— 2,099 2,102 Argentin. 1-Peso- 0,584 0,588 Lettland 100 Lats 5¼ 48,75 48.85 Austral. 1 aust. Pid' 7,912 7,928 Litauen. 100 Litas— 42,34 42,52 Belgien 100 Belga 3 39,56 40,04 Luxemb. 100 lux. ET— 9,010 10.01 Brasllien 1 Milreis— 0,180 0,182] Neuseel. 1 neus. PId.— 79,12 79.28 Br.-Indien 100 Rup!- 74,18 74,32 Norwegen 100 Kr 3/ 56,70 56,88 Bulgarſen 100 Leva 6 3,647 3,053 Portug 100 Escudo 4% 10,04 10,06 Danemark 100 Kr 4 48.81 48.91 Bumänfen 100 Lei 3% 55 England 1 eng Pid' 2.890 9,910 Schweden 100 Kr 2½ 59,46 39,56 Estland 100 est. Kr 4% 62.44 62.56 Schwei-. 100 Fr 147 5789 58,01 Finnland 100 fin. M 4 5,060 5,070 Slowakei 100 sl. Kr 6.591.909 Frankreich 100 Fr 2 5,590 5,611 Spanien ibopeseten 23.56 23.60 Griechenl. 100 Pra 6.058 2,062 Südatr. Un. 1s. Pd—.890 9,910 Holland 100 Gulden 2 132.8 18287 Türkei 1 türk. Pfd 4.979.982 Iran 100 Bials- 14,52 14.610 Ungarn 100 Penn 4 81 Island 100 isl. Kr 5¼ 39,42 39,50 Uruguay 1-Peso— 0,974 0,976 Italien 10 Lare 4% 18,01 13,11.S. K 1 Dollar I.458.507 Japan 1 Ven 3.581.587 Die mit einem versehenen Kurse finden nur im innerdeutschen Verrechnunssverkehr amtlichen Gebrauch Berlin, 10. Dezember. Am Geldmarkt waren zuver⸗ läſſige Sätze noch nicht zu hören. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken wiederum mit 58,02. * Heidelberger Straßenbahn und Bergbahn., Hei⸗ delberg. Die Zulaſſung der 805 000 4 Stammaktien der Geſellſchaft in dem amtlichen Börſenverbehr in Franßſurt am Main erfolgte auf Grund eines gleichzeitig veröffent⸗ lichten Proſpektes. Der in dieſem enthaltene Abſchluß für 1989 beziffert die Zahl der Perſonenbeförderungen im Straßenbahnbetrieb auf 19,89(41,76), der Bergbahn auf 0,86(0,2) und im Autobusbetrieb auf 0,23(0,21) Millio⸗ nen. In den erſten 6 Monaten 1940 ſtiegen die Verkehrs⸗ zahlen bei der Straßenbahn gegenüber der gleichen Vor⸗ jahreszeit um 93,05 v.., bei der Bergbahn um 6,5 v. O. Die Einnahmen erhöhten ſich um 24,37 v.., während die Ausgaben nur um 15,39 v. H. zunahmen. Die letzte Diwi⸗ dende für 1939 betrug bei 66 6061„ Reingewinn je 6 v. H. auf Stamm⸗ und Vorzugsaktien. Ein zum 30. 6. 1940 auf⸗ geſtellter Zwiſchenſtatus zeigt eine Ermäßigung der Ver⸗ bindlichkeiten von 0,73 auf 0,40 Mill., andererſeits nahm das Umlaufsvermögen von 0,22 auf 0,18 Mill./ ab, wo⸗ bei Bankguthaben ſtärker, von 0,067 auf 0,0% Mill.„ zu⸗ rückgingen. Die Betriebskonzeſſionen laufen noch bis 151 bis 1962. Die 80 000/ Vorzugsaktien, die nicht zum Böxſenwverkehr zugelaſſen werden, ſind ſämtlich im Beſitz der Stadt Heidelberg und ſind mit 6 v. H. Dividende vor⸗ weg zu verzinſen. Urſprünglich betrug das Kapital bei der Umſtellung 4,449 Mill., es wurde zum N. 12. 1935 auf 805 000„ zuſammengelegt und zwar i. o. F. Die Dividenden betrugen 1935 3 v.., 1936 3,5 v.., 1937 3,5 v.., 1988 4 v. H. und 1939 6 v. H. 8 * H. Fuchs Waggonfabrik AG., Heidelberg. In der am 6. Dezember 19400 ſtattgefundenen Hauptverſammlung wur⸗ den die Regularien erledigt. Infolge des bereits berich⸗ teten Uebergangs der Aktienmajorität aun die Aktiengeſell⸗ ſchaft Dillinger Hüttenwerke, Dillingen(Saar), trat der geſamte Aufſichtsrat zurück. Es wurden neu⸗ bzw. wieder⸗ gewählt die Herren: Generaldirektor Wilhelm Wittke, Berlin, Borſitzender Kapitänleutnant 3. V. Kurt Böcking, Abenthener, Dr. Ferd. Rothe, Köln a. Rh., Direktor Heinrich Klöckers, Deutſche Bank Mannheim, Dr. Karl Neinhaus, Oberbürgermeiſter Heidelberg, Hüttendirek⸗ tor Otto Ppensgen, Soarlautern, Dr. Karl von Schubert, Botſchafter a.., Grünhaus. * Junker u. Ruh AG. Karlsruhe i. B. zent Dividende. Die zu Anfang des Geſchäftsjahres 1939/0(80..) für das Werk entſtandenen Schwierigkeiten konnten nach einigen Monaten bereits wieder überwun⸗ den werden und wirkten ſich lediglich in einem etwas ver⸗ ringerten Umſatz aus. Die erforderlichen Umſtellungen im Betrieb ſind inzwiſchen durchgeführt worden.— Der freien Rücklage wurden 100 000% zugewieſen. Wieder 5 Pro⸗ Die Erfolgsrechnung weiſt bei einem Rohertrag von (alles in Mill.) 5,1(6,90) und“ 0,188(0,011) einen Reingewinn von/ 189 846(das 507) zuzüglich eines Vortrages von 1 19 282(20 774) auf. Hiervon werden wieder 5 Prozent Dividende ausgeſchüttet und 14 428(19 282) auf neue Rechnung vorgetragen. Dem⸗ gegenüber betragen die Perſonalausgaben 3,01(4,4), An⸗ lageabſchreibungen 0,44(0,55), Zinſen 0,15(0,19), Rück⸗ lagezuweiſfung 0,10(0,05).— Aus der Bilanz: Aktipſeite Anlagevermögen 1,84(1,87), Umlaufvermögen 4,1(8,50), darunter Rohſtoſſe und Fertigwaren 2,33(2,66) Wertpa⸗ piere 0,0(0,16), Lieferungs⸗ und Leiſtungsſorderungen 1,70(2,27), Forderungen an Konzernunternehmen 0,05 (0,02), übriges verteilt ſich auf Kaſſe und Bankguthaben, Abgrenzungspoſten 0,015(0,003). Paſſipſeite: An unp. 3,00 Mill. J, Rücklagen 0,55(0,45), Rückſtellungen für un⸗ gewiſſe Schulden 0,41(0,66), Verbindlichkeiten 2,49 68,09), darunter Lieferungs⸗ und Letſtungswverbindlichketten 965 (0,66), Akzeptverbindlichkeiten 0,27(0,61), ſonſtige Ver⸗ bindlichbeiten 0,48(0,55). Helvetig Konſerveufabrik Groß⸗Gerau Acc, Groß⸗ Gerau.— Wieder 5 v. H. Dividende. Die o. HW geneh⸗ migte den vorgelegten Abſchluß, der eine Dividende von 5(5) v. H. auf das Aktienkapital von 1500 000 4 porſteht. Auf neue Rechnung wurden 66 402/ vorgetragen. Die Erfolgsrechnung zeigt bei einem Rohertrag(alles in Mill. Mark] von 1,77(1,49) und ſonſtigen Erträgen von 0,088 (0,003) einen Reingewinn von 75 685(93 849), zuzüglich Vortrag aus 1938⸗39 65 667(46 767. Andererſeits be⸗ trägt der Perſonalaufwand 1,02(0,89), Anlageabſchreihun⸗ gen 0,18(0,10), Zinſen 0,042(0,015), Zuweiſung an Rück⸗ lage 0,084(), ao. Aufwendungen 0,045(00. Das Geſchäfts⸗ jahr 1939-40 brachte einen geſteigerten Umſatz. Die Obſt⸗ und Gemüſeernte im Sommer 1939 war gut und infolge⸗ deſſen auch die Zufuhren an Obſt und Gemüſe be riedigend und ließen das Fabrikationsprogramm reſtlos durch⸗ führen. Ueber die Geſchäftsentwicklung des neuen Johres läßt ſich noch nichts endgültiges ſagen, ſie hängt vom Ver⸗ lauf der Ernte in einzelnen Artikeln ab. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Kopfſalat—11, Ret⸗ tich der Bund(Treibh.)—12, gelbe Rüben 5, Wirſing 5, Weißkraut 3, Rotkraut 5, Lauch 12, Sellerie 12 das halbe Kilo, Spinat 10, Feldſalat 25—50, Roſenkohl 15—18, En⸗ divienſalat—8 Pfg. Frankfurt a. H. e i ot. Gold g. Süber 2910 7900 Leutsche testuerzinsſtene Werte Benutze N 36 28050 1 055 9. 10[Durlacher Hof 255. DEUTSCHE STAALSANLEIREN Flebbr ehen ta 0 8 % Schatz D R. 38 101,0 101,] Enzinger Union 9 % Baden 1927 100.7 100.7., Farben e Aitdes 5. eien ind i Feurige e 2 1 2 rün u Bilfinger 357, 3595 QATLANL EBEN Harpener Bergbau. 166.0 165.0 % Heidelberg 28. 100,7 100,7 Heidelberger Zement. 189.0 188,0 4% Mannheim 285 Hoesch Berg. 5 1 Pforzbeim 25 100,5 100,5 Holzmann P. 255,3 254,5 PFANDBRIEFR Falker Brauerei.. 79. 79.— 1 5 Schanzl., Becker 200,0 2000 4 öckner- Werke. 157, R 525 8 89 01.1 101.1 Lanz A. W.. 24%„ 4% Mein Hyp. Bank Ludwissbhaf Akt.- Br.. Eg und 8 101,2 101.2 Ludwigshaf. Walm. 4% Plalr Hyp Bank Mannesmann 2426 R-9 1010 101,0 Metallgesellschaft. 173.7 1740 DUS TRE. ATIO NEN Rhein- Wert Rien. 0 5——— Rhein.-Westf. Elektr. 152,. 3 10 0 W„ 200.0 4% Dt. Ind.- Bank 38 102.1 102.1 Salzdetfurtn..,. 5 Gelsenkirchen» 38 103.0 103.0 Salzwerk Heilbronn, 368.0 868.00 4% Krupp ev 36 102.6 102,5 Schwartz-Storchen.. 163,0 168 4½ Ver. Stahlwerke 101.2 101,2 Seilindustrie(Wolft)* 6 16. Farb. RM-Anl 28. 148,7 Siemens u Halske 282.0 283.0 Ak TIEN Süddeutsche Zucker 257,5 286.5 . Zellstoff Waldhof 175, 178.0 Ada-Ada Schuhfabrik 180.0 181.0 Adlerwerke Klever. 153,5 154.5 3 Ad 100,0] Bayr. Hyp. u..-Bank 129.5 1800 o Commerzbank. 140, 140,5 Aschaffenb Zellstoff 1575.[Deutsche Bank q 154,0 1540 Augsb-Nürnb. Masch, 195,5 196.0 Deutsche Reichsbapk 120.5 120,2 Bayr. Motorenwerke„ 217.0 Dresdner Bank 1398 1400 Brown. Boverie&(ie. 161.5 162.0 Pfalz Hyp.-Bank.. 132.0 132% Contin. Gummi 312.0 Rhein. Hyp- Bank. 1625 162.5 Daimler-Benz. 187 5 187,5 169.0 17, 0% Zwischenkura. Deutsche Erdöl! — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rheinkegel..7. 8. 0 1⁰ Rheingegel 7 8. 0 9 10 — 75 UHannheim.06 3, 213,80.52 Eheintelden 2 10.28.47.35 2,33 Kaub.220232.39 2580 enen 2440.55.52.80.08 Lis. 420.307,45 2e 725 2 92 8 3 Stralburg 2,402.53.8 Negkarpegel Max au.06 4,04.2 Mannhelm 300 3,203,541 3,55 —̃ä Hauptſchriftleiter: Dr. Alofs Win bauer. Stellpertreter des Hauptſchriftieiters und verantwortlich für Kultur⸗ politik, Thealer und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart.— Handel: i. V. Willy Müller.— Lokaler Teil: t. V Dr. 85 W. Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W. Ko ch.— Spork: Willn Müllex.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdſenff⸗ t. B. Dr. F. W. Koch, ſämtliche in Mannheim. 3 Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung r. Frftz Bode& Co., Mannheim, R 1, 4005— Verantwortlich für Anzelgen und Geſchäftliche Mittetlungen: Jalob Fau de, Mannheim. Zur Zeit Prelsliſte Nr. 12 gültig. 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Desember 1940 Bürgerstraße 25 Die trauernden Hinterbliebenen: Elisabeih Blae fz geb. Frankenberger Hedi Fichil geb. Blaeg Alois Fichi Die Feuerbestattung findet am Donnerstag. 14.80 Uhr. in Mannheim statt. Nach kurzem, aber schwerem Leiden, verschied am 9. 12. 1940 mein Ib. Mann, unser guter Vater, Grollvater, Schwieger- vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Josel Faulhaber geb. 14. 2. 71. Mannheim Waldhof. den 10, Dezember 1940. Altrheinstrable 9. 1 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Donnerstag. 3 Uhr. Käfertal. Tee bel Artertenverkalkung entſenungs Cen ballenſtein⸗ und reber⸗cee. Tee bei Nierenveſchweruen hämorrholdal⸗ cee magen⸗Cee Blntreinigungs⸗Tee 1E [Schlaf- zimmer 445 323 650. 750 873 930. Schränke Beiſen 54 Nachiische Zücherschrk. 8483 827 „* Nr. 8 tt in vielen 22 Pulzschike. Apotheken zu haben Kommoden Das Hake kostet grune bactung) Wohuschrke. Mk..64. Nach besonderem aufen Schrelbschrk zwei Deulsclie Reichs- Palenle ge- reibschrk.] hv. 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Paule Wessely Willy Sirgel in dem tragischen Liebesfüm 5 MARIA JLONA Ein unvergebßliches Erlebnis Deutsche Wochenschau Jugend zugelassen! 13.45 .35 Deufsche Wo Ellen Schwanecke Rolf Wanka in dem heiteren Lustspiel Rein Wort von Liebe Lachen ohne Eude Jugendverbotl Kd.: Schauspiel in drei von Paul Anfang 18.30 Uhr National- Theater anten Dienslag, 10. Dezember 1940 Kulturgemeinde Mannheim Wegen Erkrankung von Ria Rose an Stelle von Othello“ Der kluge Mann ins Deutsche übertragen vom Autor. Libelle 3Sondertage! Ab heute bis Donnerstag Der uralte Hass zwisc Jäger u. Wilderer erlebt aus Lapp Mist sal des Hundes diesem Film- geschehen heraus on von Baba 9 Der Kampf zweier Männer um eine Frau und das Schiek- hen F. Hach Krambambuli Das Thea TAGticn w i en wu ss 10 big 8knos bufgcHGEHENDU GEGFFNET Die neueste Wochenschau pls er für alle 191 5 Akten(4 Bildern) Sarauw. Ende 21.00 Uhr Pfogramm der chenschau 2 Hausfrauen; Versàumen Sie nicht das mitzuerleben. Abendvorstellg. 19.45 Mittwoch u. 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