144 — 1 Erſcheint wöchentl. mal. Bezugspreſſe: Frei gaus moneff..7 N. u. 80 in unf Geſchäftsſt. abgeh. 1 70., d Schwetzinger Str. 44. . Tra 9 4 0 ißt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 12 el gwangsvergleſchen od Konkurſen wird g ö einerlei Nachlaß newähr' Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſtimmten Plätzen n für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 2 5 d. Poſt.00 M ohne Jluſtr.,.80 M. mit Jlluſtr einſchl Poſtbef.⸗Geb 1 42 Pf. Beſtellg. Abholſt. Waldhofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 8 1 t Meerfeldſtr. 18, Neßiſcherſtr 1 Fehauptſtr. 58. WOppauer Str. 8. SeFreiburger Str. 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgenden Monat erfolgen nnheimer Sei SI O ph A.: Amm drelte Miftmeterzelte 12 Pfg. mm breite Teptmilltmeter⸗ e re Pig zeile 68 Pf. Familien und. ermätzigte SHrundpreiſe Allgemeis Monkag. 16. dezember 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1. 4. Fernſprecher: Sammel- Htummet 249 81 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 178 90— Drahtanſchrilt: Remazelt Mannheim 151. Juhrgung— nummer 347 euglands En flastungsoffenſtve in Libye⸗ Ein letzter Verſuth, ſich einen Ausweg aus eiſerner Amklammtrung zu ſchaffen Ruhige Zuversicht in Nom „England kämpft nur mehr, um zu kämpfen, nicht mehr um zu ſiegen“ Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 16. Dez. Um ſich von dem immer ſchwerer laſtenden Druck ber italieniſchen Streitkräfte gegen die engliſchen Fronten in Aegypten, im Sudan und in Kenia zu befreien, machen die Engländer jetzt einen verzwei⸗ felten Angriffsverſuch gegen die Streitkräfte Mar⸗ ſchall Grazianis. Vom Meere her, aus der Luft und zu Lande führen ſie dieſe Angriffe in Aegypten unter Einſatzaller Kräfte durch. Selbſt die aus Dün kirchen geflüchteten Abteilungen des ſeiner⸗ zeitigen Expeditionskorps haben ſie herangezogen. Wie aus den verſchiedenen letzten engliſchen Mini⸗ ſterreden zu erſehen iſt, ſoll das engliſche Volk und die Weltöffentlichkeit glauben, daß ſich mit einem Angriff auf Italien, der mit allen Mitteln geführt werden ſoll, für England der Weg zum Erfolg öffne. Gleichzeitia mill England durch ſeine verzweifel⸗ ten Aktionen im Mittelmeer erreichen, Flotten⸗ einheiten aus dem Mittelmeer frei zu bekom⸗ men. um ſie im Atlantik einſetzen zu können, nachdem der durch deutſche Flotteneinheiten ver⸗ urſachte Verluſt an Handelsſchiffen kataſtrophaſe Formen augenommen hat. England kämpft jetzt, um zu kämpfen, ſtellt man dazu in Rom feſt, da es ſcheint, daß es nicht mehr ſtegen kann, denn die Achſenmächte haben bereits alle Bedingungen für den Sieg geſichert. Mit Ruhe ſieht daher Italien der weiteren Entwicklung entge⸗ gen. Vergiſteter Kaffee EP. Rom, 16. Dezember. Nach Meldungen des„Lavoro Faſciſta“ aus Bag⸗ dad hat man in dieſen Tagen einen neuen Beweis für die Ermordung des ägyptiſchen Min iſt er prä⸗ ſidenten Haſſan Sabry Paſcha durch den engliſchen Geheimdienſt gefunden. Das Gift, mit dem der ägyptiſche Miniſterpräſidenf ums Leben ge⸗ bracht wurde, iſt nach Meldungen aus Beirut auch bei einem Beamten des Außenminiſteriums, Moham⸗ med Abijur, mit Erſolg angewandt worden. Dieſer ägyptiſche Beamte hatte eine Taſſe Kaffee von dem Ueberſetzer der britiſchen Botſchaft in Kairo Smars angeboten bekommen und war kurz darauf geſtorben. Die Unterſuchungen der ägyptiſchen Polizei haben nun ergeben, wie„Lavoro Faſeiſta“ weiter meldet, daß auch Haſſan Sabry, Paſcha vor Beginn ſeiner Rede in der Kammer, in deren Verlauf er tot zu⸗ ſammenbrach, eine Taſſe Kaffee getrunken hatte, die ihm von einem Kellner gereicht worden war. Der Ueberſetzer der britiſchen Botſchaft Smars ſei zu dieſem Zeitpunkt in der Bar des ägyptiſchen Parlaments geweſen. Was will er? Die geheimnisvolle Informationsreiſe Oberſt Donovan Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 16. Dezember. An Bord des Clipper⸗Flugzeuges traf am Sonm⸗ tag Oberſt Donovan aus USA ein, der ſich auf dem Wege nach England befindet. Die Miſſion des Oberſten iſt von einem gewiſſen Geheimnis umgeben. Bisher konnte man nicht recht feſtſtellen, in welcher Miſſion er nach Europa kommt und vor allem auch nicht, in weſſen Auftrag. Oberſt Donovan lehnte bei ſeiner Ankunft in Portugal jede Erklä⸗ rung über den Zweck ſeiner Reiſe ab und gab ledig⸗ lich zu, daß er ſich bereits in den nächſten Tagen nach London begeben werde. London ſei das„er ſte Ziel“ ſeiner Reiſe. Neuer Luftangriff auf London Britiſche Flugzeuze warfen wieder Vomben auf Verliner Krankenhäuſer (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 16. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In der Nacht zum 15. Dezember griffen Kampfflugzenge London ſowie audere kriegs⸗ wichtige und militäriſche Ziele in Südoſteng⸗ land an. Ein engliſcher Hafen wurde ernent vermint. Im Laufe des Tages führte die Luftwaffe infolge der Wetterlage nur Aufklärungsauf⸗ träge durch. In der letzten Nacht warfen britiſche Flugzeuge im Reichsgebiet eine Anzahl Spreung⸗ und Brandbomben. In Berlin konnten einige Dachſtuhlbrände ſchnell gelöſcht werden. Einige Häuſer, darunter zwei Kran⸗ kenhäuſer, wurden beſchädigt. Eine Schnell⸗ bahuſtrecke wurde vorübergehend geſtört. An anderen Orten wurde nur leichter Gebände⸗ ſchaden angerichtet. In Herford eine Kirche durch Bombentreffer zerſtört. In einem Werk in Mitteldeutſchland iſt ein Brand bereits im Eine Wothe Wilſtenkrieges Fortdauer der ſchweren Kämpfe in Libyen und Albanien (Funkmeldung der N MZ.) + Ro m, 16. Dezember. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: b 8 Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ aunt: In der Cyrenaika hat der Druck der feindlichen Streitkräfte im Grenzgebiet ange⸗ halten. Dieſe Streitkräfte wurden von un⸗ ſerer Luftwaffe mit Bomben belegt, die den Panzerformationen große Verluſte beibrachten. Au der griechiſchen Front wurden feindliche Angriffe abgewieſen. Bei den harten Kämpfen hat es beiderſeitig empfindliche Ver⸗ luſte gegeben. In Oſtafrika hat ein feindlicher Einflug auf Aſſab an einigen Gebäuden Schäden verur⸗ ſacht. Flallen und die Araber Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 14. Dezember. Die guten Beziehungen. die zwiſchen Italien und den Mohammedanern des Imperiums beſtehen, dokumentieren zwei Reden führender islamitiſcher Perſönlichkeiten, die der Sender Bari am 10. und 12. Dezember übertragen hat. Zunächſt ſprach der Scheich Abu Barka Abdullah. der ſeit 28 Jahren Kadi der Hauptſtadt von Somali, Mogasdicio, iſt und gleichzeitia dem dortigen Gerichtshof angehört. Er beſtätigte die Befriedigung aller Somali über die Rückkehr des ehemals britiſchen Somali⸗Landes in das große Somali⸗Land. Zugleich meldete er die Tatſache, daß die faſchiſtiſche Politik auf allen Gebie⸗ ten Großes geleiſtet habe, und daß alle Somali in Treue und Ehrfurcht zu Italien halten. Die zweite Rede hielt der Kadi von Harrar, der darlegte, daß durch die italteniſche Eroberung im ganzen Gebiet von Harrar ſich die Lebensbedin⸗ gungen gebeſſert hätten, und daß jung und alt nicht aufhören würden, für den Sieg Italiens, des „treuen Freundes der Mohammedaner“ zu beten. Ebenſo wünſchen ſie ſich die Niederlage Englands, das die Araber und Mohammedaner in Afrika und Aſien unterdrücke⸗: Blick über die Wüſte Bevbachtungspoſten auf einem zuſammenſchiebbaren, mit Stahlſeilen verſpannten Beobachtungsturm der italieniſchen Truppen mitten in der Wüſte. Aſfſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Eutſtehen gelöſcht worden. Die Produktion iſt nicht geſtört. Die Verluſte der Zivilbevölkerung betragen vier Tote und 12 Verletzte. Ein ſeindliches Flugzeug wurde beim Anflug durch Nachtjäger abgeſchoſſen. Eigene Flugzeugverluſte ſind nicht entſtanden. Chaotiſche Zuſtände in Sheffield Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 16. Dezember. Die Zuſtände in Sheffield haben ſich nach den letzten engliſchen Berichten, da ein großer Teil der Verſorgungsbetriebe beim letzten deutſchen Luft⸗ angriff zerſtört oder beſchädigt worden iſt, in den letzten Tagen erheblich verſchlimmert. Es iſt den Behörden bisher noch nicht gelungen, einigermaßen Ordnung zu ſchaffen. Die Bevölkerung war lange lange Zeit ohne jedes Waſſer. Jetzt ſind einige Nötleitungen gelegt worden. Sämtliche Aerzte und Krankenſchweſtern der Stadt wurden angeſichts der drohenden Epidemiegefahr am Sonntag aufgefor⸗ dert, ſich ſofort„zur Erledigung beſonders wichtiger Aufgaben“ bei der Stadtverwaltung zu melden. Die Zuſtände in den Auffanglagern für Geräumte haben ſich ebenfalls verſchlimmert. wie aus einer Mahnung des enaliſchen Miniſters Mal⸗ colm Macdonald hervorgeht. Dieſer mußte ſich ge⸗ ſtern im Rundfunk geradezu flehentlich an die eva⸗ Fuierten Fraruen und Mütter wenden, und ſie bit⸗ ten, unter keinen Umſtänden etwa mit ihren Kindern nach London zurückzukehren, da ſie dort den ſchwer⸗ ſten deutſchen Luftangriffen ausgeſetzt ſeien. Die Sehnſucht der evakuierten Londoner Frauen, nach ihrer Heimat zurückzukehren, erklärt ſich aus der völlig unzulänglichen und teilweiſe unwürdigen Unterbringung und Verſorgung dieſer unglücklich⸗ ſten aller Menſchen in den Auffanggebieten. Neue Sabotageakte in Rumänien Der Intelligence Service wieder an der Arbeit udnb. Belgrad, 16. Dezember. Nach hier eingegangenen Meldungen hat der eng⸗ liſche Geheimdienſt neue Sabotage⸗Verſuche im rumäniſchen Erdölgebiet unternommen. Am Sams⸗ tag wurde die Oelleitung Plöſti-Buzau in der Nähe der Eiſenbahnbrücke bei Teleajem durch eine Exploſton zerſtört. Auch die Brücke ſelbſt wurde beſchädigt, ſo daß der Bahnverkehr für einige Tage unterbrochen iſt. Er wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. An der Stelle der Exploſion ſoll Dynamit gefunden worden ſein. Erſt vor wenigen Tagen ge⸗ rieten in Teleaſew zwei große Benzin⸗ behälter auf ungeklärte Weiſe in Brand. Auch ein rätſelhaftes Feuer in einem Holzlager bei Tar⸗ goviſte im Erdölgebiet läßt auf eine verſtärkte Wie⸗ deraufnahme der Sabotagetätigkeit des Intelligence Service ſchließen. Indochina ſteht zu Petain Eine Erklärung des Generalgouverneurs EP Tokio, 16. Dezember. „Die Säuberung Indochinas von allen Anhängern des Rebellen⸗Generals de Gaulle hat nun dazu ge⸗ führt, daß die ganze franzöſiſche Kolonie Indochina einmütig hinter der Politik Vichys ſteht“, erklärte der franzöſiſche Generalgvouverneur von Indochina, Admiral Decoux, in einem Interview an japa⸗ niſche Jburnaliſten in Hanoi. Das Fehlſchlagen der unterirdiſchen Manöver der Agenten de Gaulles be⸗ weiſe, daß de Gaulles Einfluß heute ſehr ſchwach ge⸗ worden ſei. De Gaulle ſei heute unfähig, die gemein⸗ ſame Front der ſich freiwillig unter Marſchall Ps⸗ tain unterordnenden franzöſiſchen Kolonien in nen⸗ nenswertem Umfang zu durchbrechen. Dr. Korocchetz geſtorben. Der frühere Unter⸗ richtsminiſter und Senatspräſident Dr. Anton Koro⸗ 1— iſt am Samstagvormittag einem Herzſchlag er⸗ en. 1 Bogegnung im Invallden-Dom Mannheim. 16. Dez. Genau vor 100 Jahren, am 14. Dezember 1840, holte Frankreich ſeinen toten Kaiſer heim. 19 Jahre hatte ſein Grab, von engliſcher Mißgunſt ſchlecht ge⸗ pflegt, im Schatten der zwei armſeligen Weiden im Tale von St. Helena gelegen. Nun zog er wieder ein in die Hauptſtadt ſeines Reiches, in einem Triumphzug, wie ſie nach ſeinen größten Siegen ihm keinen bereitet hatte. An der Küſte ſchon empfingen ihn die„Grognards“, die letzten Ueberlebenden ſei⸗ ner Garde, durch wilden Schneeſturm geleiteten ſte ihren kleinen Korporal in die Heimat zurück, ſo wie ſie ihn ſeinerzeit geleitet hatten durch die Sandwül⸗ ſten Aegyptens und durch die eiſigen Schneefelder Rußlands. Ihre alten zerſchliſſenen Uniformen hat⸗ ten ſie hervorgeholt, die Bärenmütze aufs Haupt ge⸗ ſetzt, ſo ſtampften ſie nun, einſt die Sieger der Welt, durch Frankreich, um dem, dem ſie in hundert Schlach⸗ ten die Treue gehalten, mit dem ſie in hundert Sie⸗ gen den Ruhm geteilt hatten, nun die letzte Treue zu bezeugen. Paris aber, längſt wieder Hauptſtadt des bourpo⸗ niſchen Königtums, hielt vor dieſem Zug der ſtol⸗ zeſten ſeiner geſchichtlichen Erinnerungen den Atem an. Von dem Sarge des Toten ſtieg nochmals der kaiſerliche Aöler zum Fluge auf. Das Vive'empe⸗ reur!, einſt das Feldgeſchrei Frankreichs von den Pyramiden bis zur Moskwa, durchtobte wieder die Straßen der Hauptſtadt und kein Vive le roil ant⸗ wortete ihm. Keiner freilich auch gab ihm das Echo ſtürmender Tat. Der, der es ihm hätte geben können, der lag ſeit Jahren tot in der Kapuzinergruft zu Wien. Napoleons einziger Sohn, von dem Oeſter⸗ reich Metternichs felbſt um ſeinen großen Namen betrogen und zum Herzog von Reichſtadt umbenannt. Die letzten Gedanken des ſterbenden Nalſers hatten ſeiner Armee und dieſem Kinde ge⸗ golten. Seit dem Morgen des 1. Januar des Jahres 1814, als er es, auf den Stufen der Tuilerien ſtehend, vor den geſtauten Maſſen des Pariſer Volkes hochgehoben hatte und dieſes Volk hatte ſchwören laſſen, es zu ſchüttzen, bis er als Sieger wiederkehre, hatte er es nicht mehr geſehen. Seine Mutter, die Oeſterreicherin Marie Louiſe, dem Kaiſer verheiratet, als Opfer Metternichſcher und Habsburger Hauspolitik, deren kleinem Sinn die Dä monie des Kaiſers immer fremd und unheim⸗ lich geblieben war, hatte es ihm vorenthalten, ſo⸗ lange er noch leben ſollte. Vergebens hatte der Kaiſer in dem Jahr ſeiner Verbannung auf Elba die Kaiſerin beſtürmt, ihm, wenn ſchon ſie nicht ſelbſt kommen wollte, wenigſtens ſeinen Sohn zu ſchicken; vergebens hatte er in den dunklen Stunden auf St. Helena gehofft, daß ein kindlicher Brief ſeines Sohnes ihm Troſt und Hoffnung brächte. Eine Locke des Knaben und eine Büſte, von dem Abhbs Vignali in einer Bücherkiſte eingeſchmuggelt und ſo dem Spürſinn der Engländer entgangen, waren die einzigen Erinnerungen, die den Kaiſer mit ſeinem Sohn verbanden. Vom Sims des Longwooder Kamins aus ſah das ſtille marmorne Antlitz des Knaben dem Todeskampf des Vaters zu. Und hundert Jahre hat noch der tote Kaiſer war⸗ ten müſſen, ehe er ſeinem Sohne wieder begegnete. Seit geſtern liegen ſie nebeneinander gebettet in dem magiſchen blauen Dämmerlicht des Invalidendomes, der großen und ſchönen Kult⸗ ſtätte franzöſiſchen Waffen ruhms. Der aber, der Napoleon ſeinen Sohn endlich an die Seite legte, iſt niemand anders als der Führer des neuen Deutſchlands. Und die Stunde, in der dieſes Geſchenk gemacht wird, iſt keine andere als die Stunde, in der Frankreichs Waffenruhm im größten aller deutſchen Siege, nicht als Erinnerung, aber als lebendige Wirklichkeit für immer verblaßt. Deutſche Soldaten ſind es geweſen, die den Sarg des Herzogs von Reichſtadt an die Seite ſeines toten Vaters geleitet haben und deutſche Fahnen, die Fah⸗ nen, die eben ſiegreich über Frankreich hochgezogen worden waren, haben ſich grüßend vor dem Sarge des franzöſtſchen Kaiſerſohnes geſenkt! Welch ein Schauſpiel! Vielleicht zeigt nichts mehr als die Tatſache, daß dies möglich war, in welchem Wandel der Zeiten und der Begriffe wir ſtehen, wie ſelbſt die Begriffe der Kriegsfeindſchaft,— denn noch iſt zwiſchen uns und Frankreich kein Friede geſchloſſen!— in dieſer merk würdigen Zeit, die alles, was Jahrhunderte als Grundſätze aufgeſtellt haben, in ebenſo furchtbarer wie fruchtbarer Neuſchöpfung umwertet, ihren alten Sinn verlieren Napoleon hat einmal von uns Deutſchen geſagt:„Ich haſſe die Deutſchen nicht, ich ſchätze ſie als Nation und Soldaten, aber ich mußte ſte in die Formen zwingen, die ich für Europas Kampf gegen England brauchte.“ Das gleiche Wort, nur mit viel größerer innerer Wahrhaftigkeit, kaun heute von uns Deutſchen an die Franzoſen zurückgegeben werben. Auch wir haſſen bie Franzoſen nicht: wir zen es ihnen nur beſſer und überzeugender, als uns ihr Kaiſer gezeigt hatte, der zwar, am Grabe jedrichs des Großen ſtehend, ſeine Generäle an⸗ fuhr:„Nehmt den Hut ab, Meſſieurs, wenn der noch lebte, wären wir nicht hier!“, der ſich aber nicht ſcheute, den Degen des großen Königs als perſön⸗ liches Souvenir und die Quadriga des Brandenbur⸗ ger Tors als ſranzöſiſche Siegestrophäe aus Berlin mitzunehmen! Napoleon hat, nicht in europäiſcher Geſamtverant⸗ wortung denkend, was ſein Fluch war und zu ſeinem Sturze führte, ſondern in ſelbſtſüchtigem Machtſinn befangen, damals Europa zum Kampfe gegen Eng⸗ land geführt: ausgehend von falſchen Grundſätzen mit falſchen Methoden, aber in klarſter und unerbittlicher Erkenntnis der Unvereinbarkeit engliſchen inſularen Weſens und europäiſchen kontinentalen Seins.„Ich wollte die Vereinigten Staaten Europas gegen Eng⸗ land ſchaffen“, erklärte er einmal in ſeinen politiſchen Bekenntniſſen auf St. Helena. Das war eine Utopie, weil weder die Zeit dafür reif war, noch die Schul⸗ tern ſelbſt dieſes Rieſen ſtark genug waren, ſolch ein Werk nicht nur aus dem Nichts, ſondern aus dem Gegenſatz zu ſchaffen, noch das ethiſche Wollen, das hinter der Dämonie dieſes politiſchen Willens ſtand, ehrlich und rein war. Aber es war ein Vermächtnis, das der größte Kaiſer der Franzoſen einer Zukunft Hönterließ, die weiter ſah als ſeine Zeit, und Hän⸗ den überantwortete, die reiner waren als die ſeinen. Deutſchland hat dieſegz Vermächtnis übernommen. Deutſchland wirb dieſes Ver⸗ mächtnis erfüllen. Als wirklicher Sachwalter des europäiſchen Intereſſes und des europäiſchen Le⸗ bens. In dieſem Sinne treffen ſich am Sarge des Herzogs von Reichſtadt das neue Deutſchland und das kaiſerliche Frankreich. Ihre beiden Adler hoben ſich zum Fluge gegen England, gegen die Inſel, von der aug ſoviele Unfriede und Verderben über Eu⸗ ropa ging. Die Flügel der napoleoniſchen Adler waren zu ſchwach und die Fänge zu wenig ſcharf, um den Sieg von London nach Paris zu holen, die deutſchen Adler ſind ſtark genug ihn nach Berlin zu bringen. Und mit ihrem Siege bringen ſie dem toten Kaiſer auch ſeine Rache zurück.„Ich vermache den Fluch meines Sterbens England, ſeiner Regierung And ſeiner Ariſtokratie“, beginnt einer der erſchüt⸗ Lerndſten Abſätze ſeines Teſtaments. Der Fluch beginnt ſich heute an England zu er⸗ füllen. Und er heißt deutſche Tat and deutſcher Sieg! Dr. A. W. Seer ee. Die Lage [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) — Berlin, 16. Dezember. Immer mehr fühlt England ſeine Seeherrſchaft bedroht. Den beſorgten Debatten im Oberhaus über die ſteigenden Schiffsverluſte iſt die amtliche Erklä⸗ rung des britiſchen Ernährungsminiſters gefolgt, Haß noch vor Weihnachten die Herabſetzung der engliſchen Fleiſchration um 50 v. H. in Wirkung treten ſoll. Die Wirkung dieſer Ankün⸗ Higung, die zweimal durch den engliſchen Rundfunk bekanntgegeben wurde. in den engliſchen Zeitungen iſt die eines plötzlichen Erſchreckens. Selbſt die „Times“ ſchreibt, man müſſe Mittel und Wege ſchaf⸗ fen, um dieſe Kürzung nur zu einer vorübergehen⸗ den zu machen.. 995 5 .„Dally Herald“, das Arbeiterparteiblatt, ſchreibt, die engliſche Arbeiterſchaft ſei nicht ohne ſtarke Be⸗ ſorgnis über die kommenden Einſchränkungen. Butter, Fett und Speck ſeien in ihrer Zuteilung an die äußerſte Grenze des tragbaren angelangt und jetzt werde auch die Fleiſchration halbiert. Das ver⸗ laufe anders, als der engliſche Arbeiter nach den pielen Regierungszuſicherungen annehmen konnte! Aus den zurückhaltenden Worten der Erregung der engliſchen Preſſe kann man leſen, wie die neue Lebensmittelkürzung im engliſchen Volk aufgenom⸗ men und beurteilt wird. Ein Stockholmer Blatt, „Dagens Nyheter“, ſchreibt, die Erklärung des briti⸗ ſchen Ernährungsminiſters mache kein Hehl mehr daraus, daß die ſehr ernſte Einengung der britiſchen Ernährungslage die vernichtende Auswirkung der deulſchen Gegenblockade iſt. Die letzte Propaganda⸗ rede des verſtorbenen Lord Lothian habe nicht zu⸗ plel über die äußerſt ernſte Ernährungs⸗ und Rü⸗ ſtungslage Englands geſagt. Die Wirklichkeit werde für England noch viel ſchrecklicher, je mehr der Schiffsraum für England knapper und knapper werde. Im November 1939 erklärte Herr Churchill im Unterhaus unter einmütigem Beifall aller Abgeord⸗ neten er habe die deutſchen U⸗Boote unter Kontrolle und heute? Die Verſenkungen und die Zerſchlagung der engliſchen Häfen und Rüſtungsbetriebe zehren an Euglands Widerſtandskraft, ſo ſchreibt die Kopen⸗ Hagener„Nationaltidende“ unter dem Eindruck der Reden und Preſſeauslaſſungen aus England. Juzwiſchen hat am Samstag auch der britiſche Üſtungsminiſter von Erſchwerung der bri⸗ liſchen Rüſtungsproduklion geſprochen. Tröſtend hat er hinzugefügt, dieſer Zuſtand ſei nur vorübergehend. Wir wiſſen, daß die ſtändigen Luftangriffe Deutſch⸗ lands auf die britiſche Rüſtungsinduſtrie nicht nach⸗ iat werden! Dieſe Angriſſe mehren ſich in hohem aße. Der„Mancheſter Guardian“ hat in einem großen Artikel am Wochenende ſich eingehend mit der Lage in Großhrltannien, mit den britiſchen Reſerven und mit den Ausſichten für die nächſten Monate befaßt. Der Artikel, der im übrigen die bedingungsloſe Fortſetzung des Krieges verlangt, bereitet die Be⸗ hölkerung auf noch viel ernſtere und umfangreichere Einſchränkungen im Winter vor. Es heißt dort: „Der Gegner iſt total unterſchätzt und die britiſche Weltmachtſtellung überſchätzt worden. Das Geleit⸗ zugſyſtem iſt ein Notbehelf. Wirtſchaftspolitiſch ſind wir in die Deſenſive gedrängt worden. Hieraus uns zu befreien, wird unſere Rettung.“ * 5„Stockholms Dagbladet“ meldet aus Newyork. in großen Schlagzeilen berichte die Newyorker Preſſe über die ſchweren Angriffe auf Sheffield. „Newyork Daily News“ nennt ſie einen neuen Höhe⸗ punkt der deutſchen Schläge auf England.„Sun“ ſchreibt, der ſchwere deutſche Angriff auf Sheffield zeige daß Deutſchland keine Unterbrechung in der Niederzwingung Englands mehr eintreten laſſen werde, bis das Ende da ſein wird.„Dailn News“ ſchreibt:„Die engliſche Produktion wird Stufe um Stufe loßmgelegt. Das iſt das deutſche Kriegsziel.“ Die Verſchärfung des Luftkrieges über England gennt die Kopenhagener Zeitung„Sozialdemokraten“ den beginnenden Griff nach der Gurgel Britanniens. Wie lange England dieſen Würgegriff aushalten werde, könn: niemand wiſſen und niemand ſagen. Wenn aber keine überirdiſche Hilfe komme, dann 3 dieſer Würgegriff England zur Strecke Hringen. Daß ausgerechnet ein Linksblatt Dänemarks eſe Prognoſe der Demokratie England ſtellt, iſt auch ein Zeichen der Zeit! ne Geſte des Führers gegenüber Die Gebeine des Herzogs von Reichſtadt im Invalidendom zu Paris beigeſetzt [Funkmeldung der N MZ.) + Paris, 16. Dez. Anläßlich der Ueberführung der Gebeine des Sohnes von Napoleon., des Herzogs von Reichſtadt, von Wien nach Paris, empfing Botſchafter Abetz am Samstaf in Gegenwart des franzöſiſchen Botſchaf⸗ ters de Brinon die deutſche ſowie die franzöſiſche und ausländiſche Preſſe, um in kurzen Worten die Be⸗ deutung dieſes Ereigniſſes darzulegen. Im An⸗ ſchluß daran begaben ſich die Gäſte zum Invaliden⸗ dom, wo gegen ein Uhr nachts die ſterbliche Hülle des Herzogs von Reichſtadt eintraf. Im Vorhof des Domes hatte eine Abteilung fran⸗ zöſiſcher Gendarmerie in großer. Uniform mit Fackeln Auſſtellung genommen. Der Sarg, der auf einer Lafette aufgebahrt und von einer Abteilung deutſcher Soldaten vom Bahnhof bis zum Invalidendom be⸗ gleitet wurde, wurde hier denn Botſchafter übergeben. Deutſche Soldaten trugen den Herzog von Reichſtadt bis zum Vorhof, wo der Vertreter der franzöſiſchen Regierung, Admiral Darlan ſowie die Ge⸗ neräle de la Laurenein und Laure und mehrere hohe franzöſiſche Beamte anweſend waren. Botſchafter Abetz vollzog hier die feierliche Uebergabe an Admi⸗ ral Darlan mit folgenden Worten: Herr Admiral! Der Führer hat beſtimmt, daß zum 100. Jahrestag der Ueberführung Napoleons nach Paris ſein Sohn, der Herzog von Reichſtadt, von ſeiner bisherigen Rüheſtätte in Wien nach Frankreich übergeführt und an der Seite ſeines Vaters beigeſetzt wipd. Ich habe die Ehre, im Namen und im Auftrag des Führers Ihnen, Herr Admiral, den Sarg des Herzogs von Reichſtadt zu übergeben. Admiral Darlan dankte dem Botſchafter im Namen der franzöſiſchen Regierung dafür, daß man 8 den Sohn ſeines Kaiſers zurückgegeben e. Unter dumpfem Trommelwirbel wurde der Sarg ſobann von Angehörigen der franzöſiſchen Gendar⸗ merie in den Dom getragen und vor dem Hauptaltar, vor dem ein Podium, geſchmückt mit den franzöſiſchen Farben, errichtet war, aufgebahrt. Nach kurzen Ge⸗ beten der Geiſtlichen übernahm eine Abteilung der franzöſtſchen Gendarmerie die Toten⸗ und Nacht⸗ wache. Wie damals: Europa eins gegen England! [Funkmeldung der NM.) + Rom, 16. Dez. Der Beſchluß des Führers, die ſterblichen Ueber⸗ reſte des Sohnes von Napoleon J. zur Beiſetzung im Invalidendom zu Paris an Frankreich auszuhändi⸗ gen. hat in italieniſchen Kreiſen tiefen Eindruck hin⸗ terlaſſen.„Popolo di Roma“ betont, daß der Geſte des Führers eine große moraliſche und politiſche Be⸗ deutung zukommt, die auch der franzöſiſchen Regie⸗ rung nicht enkgangen ſei. Das aroßherzige Ange⸗ bot des Führers werde auch in Italien geſchätzt⸗ „Die Beiſetzung der napoleoniſchen ſterblichen Ueber⸗ reſte im Invalidendom bezeuge in gewiſſem Sinne im Namen des großen Korſenführers die moraliſche und politiſche Einheit Europas gegen England. Die Achſe hat den Kampf Napoleons I. wieder aufgenom⸗ men.“ Strenge Kontrolle in Syrien Keine Einreiſe ohne beſondere Erlaubnis Drahtbericht unſeres Korreſpondenten .— Rom, 15. Dez. Um der Störungsarbeit des Seeret Service in Syrien ein Ende zu bereiten, oder ſie wenigſtens ſo⸗ weit wie möglich zu begrenzen, hat der Oberkom⸗ miſſar des franzöſiſchen Mandats ein Dekret erlaſ⸗ ſen, das eine ſtrenge Kontrolle des internatio- nalen Tranſitverkehrs durch Syrien beſtimmt. Alle Perſonen, die nach Syrien einreiſen wollen, müſſen eine beſondere Erlaubnis des Hohen Kommiſſars beſitzen. Türkei hebt Verdunkelung auf EP. Mailand, 12. Dezember. Wie die Blätter aus Ankara mitteilen, iſt auf einer Verſammlung der Volkspartei mitgeteilt wor⸗ den, daß infolge der Entſpannung der inter ⸗ nationalen Lage die Verdunkelung in der Türkei aufgehoben werde. Englands Schrei nach Sllitzyunkten Eine Geheimdebalte im Anterhaus mit der Blickrichtung auf Irland Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 16. Dezember. Aus der geheimen Unterhausdebatte über die U Bootgefahr wird jetzt über Neuyork gemeldet, daß daß hierbei Irlandeine große Rolle geſpielt haben ſoll. Der Name Irland wurde in der Debatte nicht ausdrücklich genannt, aber alle Aeußerungen zielten auf die Notwen⸗ digkeit fiir England, Stützpunkte an der jiriſchen Küſte zu gewinnen, um die Zuſuhren nach Eng⸗ land beſſer zu ſichern. Der konſervative Abgeordnete Archibald Southby forderte z.., daß die Regierung Anſtalten treſſe, um die Weſtküſte durch neue Einrichtung von Luft⸗ Flottenſtützpunkten zu ſichern. Der Lordſiegel⸗ bewahrer Attlee antwortete im Namen der Re⸗ gierung, daß ſolche Stützpunkte, ſoweit es das eng⸗ liſche Territorium zuläßt, bereits vorhanden ſeien. Southby entgegnete, daß dieſe nicht ausreichten, was daraus hervborgehe, daß die Schiffsverſenkungen an der Weſtküſte im Steigen begriffen ſind, ſo daß neue Stützpunkte in⸗ und außerhalb des engliſchen Terri⸗ (Aoriums eingerichtet werden müßten. Die Regie⸗ rüngsvertreter ließen ſich auf eine weitere Erörte⸗ rung dieſer empfindlichen Frage nicht ein. Gefäheliche A S A⸗Vorſchläge Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 16. Dezember. Eine Meldung über amerikaniſche Schiffshilfe an Sog hat in ſkandinaviſchen Schiffahrtskreiſen ſo⸗ wohl Aufſehen wie Beunruhigung erregt. Nach dieſer Meldung wollen nämlich die„Vor⸗ kämpfer für eine geſteigerte Hilfe an Groß⸗ britannien“ Präſtdent Rooſevelt einen Vorſchlag unterbreiten, wonach erſtens Beförderung von Kriegsmaterial mit amerikaniſchen Schiffen und unter dem Geleit amerikaniſcher Kriegsſchiſſe ſtattfinden ſoll und zweitens ein Teil der 143 ausländiſchen Frachtdampfer, die in amerikani- ſchen Häfen Zuflucht geſucht haben, zwangsweiſe an Euglaud verkauft werden ſollen. Die hier genannten ausländiſchen Schiffe beſtehen zum größten Teil aus Schiffen aus den nordiſchen Ländern. deren Beſitzer ſich geweigert haben, die Schiffe im Dienſt Englands durch die Kriegszone fah⸗ ren zu laſſen. Darunter befinden ſich z. B. etwa 70 däniſche und eine beträchtliche Anzahl norwegiſcher Schiffe, weshalb die Empörung in ſkandinaviſchen Schiffahrtskreiſen über den genannten Vorſchlag vollauf zu verſtehen iſt. In Norwegen richtet man ſcharfe Angriffe gegen die Nygaarösvold⸗Regierung, weil ſie den Stolz der norwegiſchen Handelsflotte, den großen Amerika⸗ dampfer„Oslofford“ England zur Verfüguna geſtellt hatte., was bekanntlich den Verluſt dieſes ſchönen Schiffes zur Folge hatte. Die„Oslofford“ war übrigens in Bremen gebaut und ſehr ſchön ausgeſtat⸗ tet worden. darunter auch von den größten nor⸗ wegiſchen Künſtlern und galt als einer der modernſten Paſſagierdampfer der Welt. 325 25 Vergißt Waſbington den Dre mächtepall? (Funkmeldung der N M3.) + Rom, 16. Dez. Englands immer dringendere Hilferufe an die USA wegen der tödlichen Wirkungen der Gegen⸗ blockade der Achſe veranlaßt„Giornale'Italia“, auf Grund der Darlegungen des ſoeben verſtorbenen Lord Lothian zu der Feſtſtellung, daß in den Worten des britiſchen Botſchafters die klare Aeußerung eines Mannes zum Ausdruck komme, der die ſchrecklichen Folgen der Gegenblockade der Achſe gegen die bri⸗ tiſche Inſel ſelbſt erlebte. In dieſer verzweifelten Lage ſetze England ſeine Hoffnungen auf die Ver⸗ einigten Staaten, und rechne damit, die Ambrikaner in ein Abenteuer hineinziehen zu können. England überſehe dabei völlig die Tatſache des Dreimächtevaktes, der automatſch wirkſam würde, falls die Vereinigten Staaten in den Krieg eintreten ſollten. Schlechte und viel zu wenig Flugzeuge! So ſieht die Anterſtützung der RA durch die ASA aus (Funkmeldung der NM.) — Stockholm, 16. Dez. Die Unzufriedenheit der engliſchen Flieger mit den von Amerika gelieferten Flugzeugen iſt allge⸗ mein. Sie iſt auch in der Oeffentlichkeit bekannt geworden. Aus dieſem Grunde hat der ſtellvertre⸗ tende Chef der amerikaniſchen Flugwaffe das Wort ergriffen und der Welt mitgeteilt, daß die eugliſchen Flieger wohl gute Gründe für ihre Kritik haben, weil die nach England ge⸗ lieferten Flugzeuge zur Zeit des Verkaufs bereits veraltet waren. Aber dieſe Tatſache war den engliſchen Einkaufsſtellen bekannt. Die Freigabe der veralteten Flugzeuge geſchah auf — „Stockholms Dagbladet“ meldet aus Dublin: „Die Sonntagskundgebungen in Irland ſind wegen des Eruſtes der Lage, die alle Dubliner hervorheben, abgeſagt worden. Nur de Valera wird am Mittwoch zur iriſchen Nationalarmee anläßlich ihres Jahres⸗ und Gründungstages ſprechen. In den friſchen Hafenſtädten iſt die Militärkonkrolle verſchärft worden.“ „Iriſh Indepedance“ zufolge iſt am Samstag die Grenzſperre mit dem engliſchen Nordirland in Kraft getreten. Alle Dubliner Zeitungen bringen Artikel, die Irland zur Einigkeit undd zum entſchloſſenen Einſatz gegen etwaige Gewaltmaßnahmen gegen iriſche Häfen auffordern. * „Stockholms Aftonbladet“ meldet, daß in einer Reihe engliſcher Hafenſtädte, die letzthin von der deutſchen Luftwaffe ſchwer angegriffen wurden, Streils der Seeleute der Handels⸗ marine ausgebrochen ſind. Meldungen hierüber liegen vor aus Briſtol, Liverpool,, Dover, Ports⸗ mouth und Hull. Die Regierung hat in allen Ha⸗ fenſtädten Einigungsverhandlungen gefordert, die bis jetzt an der Höhe der Lohnforderungen geſcheitert ind. In Liverpool wurden Mannſchaften der . zur Ausladung der Handelsſchiffe ein⸗ geſen ö a die eindringliche Bitte der britiſchen Einkaufs⸗ kommiſſion, denn Eugland brauchte damals ebenſo wie heute alle Flugzeuge, die ſich über⸗ haupt nur in der Luft Halten konnten. 5 Es ſind darüber einige Tatſachen bekannt ge⸗ worden, die ein Licht auf die Schwierigkeiten der amerikaniſchen Rüſtungs⸗ und Kriegsinduſtrie werfen. Das Kriegsminz⸗ ſterium hat zugeben müſſen, daß die für die ſchnelle Stärkung der Verteidigung Amerikas erforderlichen Arbeiten ſtark verzögert worden ſind. Als Grund hierfür wurden verſchiedene Faktoren angegeben, darunter nicht zuletzt der Wettbewerb der Regierung und der privaten Rüſtungsinduſtrie bei der Beſchaf⸗ fung von Maſchinen und Material, der ungünſtig auf die Rüſtungsarbeiten eingewirkt hat. Um Abhilfe zu ſchaffen, erwägt man in Amerika, ob man nicht eine Art Ausnahmezuſtand über die Kriegsinduſtrie verhängen könnte. Statt 500 nur 200! Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 16. Dezember. Wie bereits berichtet, iſt der Kampfwert der von Amerika gelieferten Flugzeuge von den engliſchen Fliegern ſtark bemängelt worden. Jetzt meldet „Aftonbladet“ unter ſenſationellen Ueberſchriften, daß man auch über die Zahl der gelieferten Flug⸗ zeuge ſchwer enttäuſcht iſt. Nach der Meldung ſcheint die Herſtellung an 1000 Flugzeuge je Monat gebun⸗ den zu ſein. Nach den amerikaniſchen Verſprechungen ſollte England hiervon die Hälfte erhalten, alſo etwa 500 Flugzeuge im Monat. 5 Aber England behauptet nun, daß dieſes Ver⸗ ſprechen nicht eingehalten worden iſt. England ſoll z. B. im November nicht einmal 200 Flug⸗ 3 5 erhalten haben. Der Grund für das lusbleiben der Lieferungen ſoll nach Ausſage von Vertretern der amerikaniſchen Rüſtungsinduſtrie darin liegen, daß die Flugzeugproduktion in Ame⸗ rika nicht den berechneten Umfang zu erreichen ver⸗ mochte und wahrſcheinlich auch nicht erreichen wird. Dollarmillionen rollen i EP. Montevideo, 13. Dezember. Die Gewährung einer US A⸗Anleihe in Höhe von 7,5 Millionen Dollar an Uruguay wird in Montevi⸗ deb um ſo ſtärker beachtet, als ihre Bekanntgabe mit dem Beginn der Konferenz zwiſchen dem argentini⸗ ſchen und uruguagyiſchen Außen miniſter zuſammen⸗ fällt. Sie gilt, wie man weiß, der Frage der US A⸗ Stützpunkte in Uruguay. In Erkenntnis dieſer Zuſammenhänge drückt die Zeitung„Tribung Popolar“ ihren Unwillen aus über den„gefährlichen Weg“, den Uruguay durch die Aufnahme einer ſolchen Anleihe beſchreitet und meint,„das Abenteuer der Anleihen hat begon⸗ nen. Dr. Dorpmüller in Preßburg. Reichsverkehrs⸗ miniſter Dr. Dorpmüller traf am Samstag nachmittag auf Einladung des flowakiſchen Miniſterpräſidenten zu einem Beſuch der Slowakei in Preßburg ein. Nationale Anerkennung für Italo Balbo. Auf Vorſchlag des Duce wurde für die Witwe des den Fliegertod geſtorbenen Luftmarſchalls Italo Balbo eine außerordentliche Penſion feſtgeſetzt. Ein Deſerteur der„Carnavon Caſtle“. Die urn⸗ guayiſche Polizei ſucht nach einem engliſchen Marine⸗ ſoldaten, der von dem ſchwer beſchädigten engliſchen Hilfskreuzer„Carnavon Caſtle“ deſertierte, als das Schiff im Hafen von Montevideo lag. Sommerzeit in Finnland? Die Geſellſchaft der Aerzte Finnlands hat an die Regierung den Vor⸗ ſchlag gerichtet, ab 1 April die Sommerzeit ein⸗ zuführen. Die Wirkung einer deutſchen Fliegerbombe So ſehen unzählige Bürohäuſer in London nach deutſchen Luftangrifſen aus. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Lawinenunglück in Hoch⸗ Savoyen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Vichy. 16. Dez. Der in dem unter dem Namen Bellevilles be⸗ kaunten Tal gelegene Weiler Villard iſt das Opfer eines Lawinenunglücks geworden. Meuſchenopſer ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen. Jedoch be⸗ laufen ſich die Schäden und Verluſte an Vieh auf etwa eine Million Franken. Am Samstagvormittag um zehn Uhr wälzten ſich rieſige Schneemaſs⸗ ſen zu Tal und begruben innerhalb weniger Se⸗ kunden zehn Häuſer mit ihren Bewohnern und dem Vieh. Durch die gewölbeartig gebauten Räume zu ebener Erde waren dis Meunſchen alücklicherweiſe ge⸗ ſchützt. Erſt um 14 Uhr konnten die Verſchütteten aus den Schneemaſſen hervorgeholt werden. Es ge⸗ laug ſedoch nicht, das geſamte Vieh zu retten. Die von der Lawine beimgeſuchten Gebäude wurden zer⸗ ſtört, außerdem die Mühle und der Backofen der Gemeinde. Genaue Angaben über den Umfang des Lawinenunglücks ſind bisher nicht möglich. da die Verkehrsſtraßen, die durch den Lawinenſturz ge⸗ 22 worden ſind, noch nicht freigemacht werden bunten. 5 Der Antergang des Emigrantenſchiffes EE Iſtanbul, 16. Dezember. Zu dem Untergang des Motorſeglers„Salvador“, der in der Nähe von Silivri im Marmar en Rees 1 werden noch folgende Einzelheiten be⸗ aunt: Das Schiff von nur hundert Ber hatte etwa 350 füdiſche Emigranten aus Bulgarien und Rumänien an Vord. Es ſtraudete in einer Ent⸗ ſernung von nur etwa hundert Meter von der Küſte. Die Maunſchaft beſtand aus dem Kapitän und zwei Maätroſen. Der Kapitän wurde verhaftet. Er gab au, daß das Unglück auf den ſtarken Sturm zurück⸗ zuführen ſei. Jusgeſamt ſind nur 122 Perſonen erettet worden. Von den 230 Opfern ſind bis⸗ er 180 aus den Fluten geborgen. Es handelt ſich ansſchließlich um Frauen und Kinder:. rr,ö, 22———.... Hauptſcheiftleiter: Dr Alols Win bauer Stellvertreter des e und verantwortlich für Kultur⸗ politik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Ellenbart ſandel: i. V. Willy Müller.— Lokaler Tell: 1 de. W. och.— Kunſt. Füm und Gericht! Dr. F. W Koch 2 5 Wiln Müller.— Südweſtdeutſche Umſcheu und Bilderdienſt: . B Dr. 85 W Koch fämtliche iy Mannheim erausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 5 de Bode& Co Mannheim, R 1, 4/8— Verantwortlich 0 5 Anzeigen und Geſchäftliche Miktellungen: Jakob Faude, Mannhelm. Zur gelt Preisliſte Nr. 12 gültig. 1 us Welt und Leben Q ll Anne Marie Jürgens Briefe im Feuer Da liegen ſie nun im flackernden Kaminfeuer, und die rote Glut greift nach ihnen Der Zufall ſpielte ſie mir in die Hand, jene Briefe, die mit bunten Seidenbändern zärtlich ge⸗ bündelt in den Tieſen der alten Truhe lagen, viele, viele Jahrzehnte, unberührt und vergeſſen, und lang⸗ ſam gilbten. Zuerſt waren es nur die alten, wertvoll gewor⸗ denen Marken. auf die ich aufmerkſam wurde. Aber dann begann ich, hier und dort zu leſen, wandte 0 Seite um Seite der mit zierlichen, altmo⸗ griffen— vorüberziehen, das ihn. der dieſe Briefe einſt ge⸗ ſchrieben. den verſchnörkelten Stil ſeiner Zeit mit jenes leidenſchaftliche Erleben an mir Worten durchhauchen Zuneigung, heiße ſtammelnden und glühenden ließ. Zarte Geſtändniſſe erſter Schwüre ewiger Liebe zorniger Trotz im Kampf gegen eine feindliche Umwelt, jauchzender Ueber⸗ ſchwang endlichen Sieges— das alles tönte beſchwö⸗ rend, klagend, jubilierend aus dieſen Seiten wider. Dann aber ſtand Bitterkeit auf: Reue und An⸗ klage, Seufzer der Sehnſucht wandelten ſich zu böſen Worten. Schwüre der Treue zerflatterten wie Spreu im Sturme des Schickſals, und in wehem Ende verging und zerbrach, was einſt in ſüßeſtem Ueberſchwang begann.—— Stunde um Stunde ſaß ich wie gebannt am flak⸗ kernden Kaminfeuer, während draußen Sturm ſchrie und Regen beſänftigend rauſchte in einer ſtern⸗ Ioſen Nacht Starrte in die Flammen und horchte— und es war mir, als flüſterten leiſe Liebesworte, als ſtöhn⸗ ten laute Rufe unbändiger Sehnſucht auf, deren heimlicher, ungerufener Lauſcher und Zeuge ich ge⸗ worden war. Da fühlte ich heiße Scham in mir aufſteigen, und 8 jähem Impulſe warf ich die Briefe in das ofſene Feuer— Ja, da liegen ſie nun auf dem geſchichteten Holz, und die rote Flamme, die Sieger ſein wird über die Glut der Beteuerungen und Schwüre, züngelt wie ſpielend auf und nieder im Kreiſe um ſie her. Noch geſchieht nichts— das weiße Bündel liegt bleich und wie ſchreckerſtarrt da in dem feurigen Leuchten — doch jetzt krümmt es ſich wie in furchtbarem Schmerz— ein gelbes Entſetzen läuft ſchaudernd dar⸗ über hin—— und plötzlich iſt alles ein einziges hellrotes Lodern Auch du, auch ich, wir alle vielleicht wiſſen eine Truhe, in der die Briefe, die unſere junge Hand ge⸗ ſchrieben, gebündelt ruhen, in Treue verwahrt. Eines Tages werden auch ſie gilben, eines Tages wird ihre Schrift verblaſſen, ihr Stil altmodiſch ſein. Eines Tages werden fremde Hände nach ihnen greifen, werden mit Entdeckerfreude die Marken von den ſchon gelb gewordenen Umſchlägen löſen. jene winzigen, bunten Stückchen Papier, die nun nichtern und ordentlich in Reih und Glied in den Marken⸗ alben aufmarſchieren werden. und die doch einſtmals Seufzern der Sehnſucht Flügel verliehen, um über Berge und Meere zu reiſen. Dann werden neugierige Geſichter über verblaßte Blätter ſich zeigen, werden leiſe lächelnd und dennoch ergriffen leſen, was wie mit hellen und dunkeln Glocken einer fernen Zeit zu ihnen herübertönt aus deinen, aus meinen Briefen Klang und Rhythmus unſeres Lebens, der uns heilig war, noch einmal aufklingend aus einem Bündel alten Papiers, auch für dich wird die Stunde kommen, in der man dich der lodernden Flamme überantwortet. Wirſt du verhallen und erſterben im Praſſeln der ſprühenden Funken, die lüſtern tänzelnd dich ſchon erwarten? Nein! was das Feuer verzehrt, was in Aſche zerfällt, iſt vergängliches Gewand, das da wechſelt im Spiele der Mode. Doch der Herzſchlag der Briefe bleibt wach und unverſehrt, atmet im Schweigen der Nacht, vocht ſtürmiſch im Rauſchen des Windes, pulſt durch alle Zeiten, in allen Geſchlechtern. Denn immer werden Briefe künden uraltes, ſtets ſich erneuerndes Schickſal, und ihr Herzſchlag, der da heißt: Lockruf der Liebe, Ueberſchwang des Glückes, Auſſchrei des Trotzes, Wohllaut des Schmerzes, bleibt ewig und ewig der gleiche. D* eee e eee Luk wig Dill Gedächtnisausſtellung im Kunſtverein Profeſſor Hagemann hat den„Vater des Dachauer tbors“, Ludwig Dill, als einen feinen alten Herrn mit ſanft, aber beſtimmt leuchtenden Augen gemalt. Das ſchöne Bildnis hängt augenblicklich im Kunſtverein mitten unter den Moor⸗Bildern Lud⸗ wig Dills, und ſo kann man ermeſſen, wie gut Hage⸗ mann das Weſen dieſes mit Recht gerühmten Land⸗ ſchafters erfaßt und zur Darſtellung gebracht hat. Auch in dieſem Porträt findet ſich dieſelbe ſtrenge Raumaufteilung. dasſelbe gedämpfte Farbenſpiel wieder. Dill hat im Dachauer Moor Schönheiten entdeckt, die nicht vor aller Augen liegen. Er hat viel an⸗ deres gemalt, was der Beachtung wert war, aber ſeine Liebe zum Leben im Moor hat ihn recht eigent⸗ lich ſchöpferiſch gemacht. Von ganz beſonderer Schönheit ſind ſeine Tempera⸗Bilder. Die erleſenen Farben bewirken auf dem kreidigen Malgrund eine mattleuchtende Fläche, die viel Licht von außen braucht. um zur rechten Geltung zu kommen, die dann aber eigentümlich packend aufglüht. Nicht nur heim Zeichnen, noch mehr noch beim Malen kommt es auf die Entſchloſſenheit des Auslaſ⸗ ſens an, wenn Kunſt entſtehen ſoll. Ludwig Dill r Weihnachtsmärchen im Nationalthenter Die Gänſeh'rtin am Brunnen Mit Bühnenmuſik von Friedrich Gellert Spät kamen in dieſem Jahr die Mannheimer Kinder zu ihrem traditionellen Weihnachtsmärchen. Doch dafür haben ſie eines beſchert bekom⸗ men, das ſich als farbiges Bilderbuch heiter⸗ heſinnlichen Thealerſpiels wohl ſehen laſſen kann und dazu durch die reizende, im Auftrag des Natio⸗ nalthealers eigens von dem einheimiſchen Komponi⸗ ſten Friedrich Gellert geſchaffene Bühnenmuſik noch eine beſondere Note erhält. Trude Wehe, die Verfaſſerin, nennt ihr ſchon anderorts mit Erfolg aufgeführtes Spiel von der Gänſehirtin am Brun⸗ nen ein Märchen nach Gebrüder Grimm. Sie tut recht daran, denn die tiefſinnige Urſprünglichkeit des uralten Märchenmotivs vom Vater König, der die Liebe ſeiner drei Töchter durch peinliche Fragen auf die Probe ſtellen will, muß wohl ſchon notgedrungen der beſſeren Allgemeinverſtändlichkeit wegen in eine mehr ziviliſierte und augenfällige Moral umgewan⸗ delt werden. So wurde denn das bekannte König⸗Lear⸗Thema um des guten Zweckes willen ſeiner archaiſchen Wild⸗ heit beraubt und mit mancherlei teils komiſchen, teils wiederum ſtreng moraliſchen Nebenhandlungen umrankt. Weil Kinder, die ins Theater dürfen, ja nicht bloß ſchauen und ſich erbauen, ſondern nach Meinung der großen Leute lelder immer auch was lernen ſollen, das allerdings meiſt mit einer keines⸗ wegs lebensnahen, ſtreng ausgleichenden Gerechtig⸗ keit zwiſchen Gut und Böſe abgetan iſt. Natürlich: wenn der König aus Jähzorn ſein feinſtes Königs⸗ porzellan an die Wand ſchmeißt und wie Vater nach vergeblicher Suche eines verlorenen Kragenknöpf⸗ chens zu donnern anfängt, dann folgt hier im Mär⸗ chen die Strafe auf dem Fuße, und die arme jüngſte Königstochter muß drei Jahre lang als häßliche Trulle im Wald bei der klugen Fee Weſſa wohnen, um vorſchüßlich und nachſchüßlich alle Untugenden ihrer werten Angehörigen abzubüßen und zugleich ſich ſelbſt dem glücklichen Ende entgegenzuläutern. Im übrigen ſind die Familienverhältniſſe der han⸗ delnden Perſonen ziemlich kompliziert, denn außer dem einen König mit den ͤrei Töchtern gibt es noch VON HANSGUNTHER 45 Nur Frau Nienhaus begriff die Situation nicht gleich.„Daß man es überhaupt für möglich halten konnte, ich würde auf ſolch ungeheuerliche Weiſe die Gaſtfreundſchaft mißbrauchen, finde ich empörend.“ Ihre Mundwinkel waren verächtlich heruntergezo⸗ gen, und ihr kühles hochmütiges Geſicht— ſonſt ſo teſerviert— wurge wieder zornig und böſe. Sehr zornig und böſe.„Nein, ich habe keine Worle da⸗ für!“ „Sie dürfen nicht vergeſſen“, erwiderte Zickenrath in einem Ton, der ſich einer leiſen Zurechtweiſung nicht ganz enthielt,„„daß die etwas komplizierten Verhältniſſe eine ſolche Vermutung nicht nöllig von der Hand weiſen— die Beziehungen zu Ihrer Toch⸗ ter ſind doch noch immer recht geſpannte.“ „Ich weiß nicht, welche Rolle meine Tochter in dieſem Prozeß ſpielt.“ „Sie weichen aus. Ihre Tochter wird nach Ihnen hier als Zeugin gehört. Aber darum handelt es ſich nicht. Aus irgendeiner Animoſität beraus waren Sie gegen ihre Beziehungen zu dem Angeklagten eingenommen, nicht wahr?“ „Ich kann es nicht leugnen.“ Mathilde Nienhaus ſchwieg elnen Augenblick. Ihr Geſicht war nicht mehr böſe oder zornig— es war ein haßerfülltes und zugleich ſehr leidendeg Geſicht mit harten ſchar⸗ ſen Falten um den verbitterten Mund. Dteeſe ſtolze Frau— da hatte ſie neben einem Manne wie dem Oberamtsrichter ein ganzes Leben hergelebt, einem ordentlichen, braven, pedantiſchen Mann— aber ſehr glücklich war dieſe Ehe gewiß nicht geweſen. „Iich möchte nicht darüber ſprechen“, ſagte ſie leiſe. „Ich hoffe, man wird mir das erſparen können“ einen zweiten, der aber gerade ebenfalls wegen ir⸗ gendwelcher ernſteren Charakterfehler zum Waſſer⸗ mann verwandelt im Brunnen vor Frau Weiſas Hauſe ſitzt und möglichſt oft mit dem Verſenkeings⸗ apparat auf und nieder fahren darf. N Eindeutig auf der Haben⸗Seite des im ganzen recht anſprechenden diesjährigen Weihnachtsſtückes ſtehen die beiden Schloßwächter Schürzel und Knol⸗ ling, die von dem Duo Offen bach⸗Krauſe mit allen Glanzlichtern burlesker Komik verziert wer⸗ den. In den Hauptrollen wirken Kitty⸗Dore Lü⸗ denbach, Ellen Mahlke, Hanſi Thoms als die drei Prinzeſſinnen, Karl Marx als der eine, Ru⸗ olf Hammacher in Vertretung des erkrankten Friedr. Hölzlin als der nadere König, Lene Blan⸗ kenfeld als Königin, Lola Mebius als gute Fee, Benno Sterzen bach und Heinz Eveli als Prinzen inkognito und endlich Joſef Renkert als der zwar im Märchen eigentlich nicht vorgeſehene, aber dennoch unentbehrliche Weihnachtsmann, der mit Kerzenſchimmer und Weihnachtsliederſang die Sache zum Abſchluß bringt. Viel Freude hat man an der melodiöſen und bei aller Anpaſſung an das Faſſungsvermögen der klei⸗ nen Zuſchauer doch aparten Bühnenmufik von Friedrich Gellert, von der man zugunſten des Stückes nur wünſchen kann, ſie möge ihm auch anderwärts mit Fug und Recht beigegeben werden. Eine ſehr geſchickte motiviſche Ausdeutung der weſent⸗ lichen Perſonen, allerliebſte Tänze, wie vor allem das famoſe Menuett im dritten Bild, nette kleine Orcheſtervorſpiele bei jedem Aktbeginn und nette Lieder für den Dudelfritzen wie für die gleichfalls ſtimmbegabte gute Fee wirken über die Aufgaben einer nur untermalenden Hörkuliſſe weit hinaus als künſtleriſche Vervollkommnung des ſonſt wielleicht etwas dünnen Stoffes. So wurde denn das Weihnachtsmärchen des Jah⸗ res 1940 mit viel anerkennendem Beifall aus der Taufe gehoben, und im Kreiſe der Darſteller, der unter Leitung von Marga Eilenſtein angetre⸗ tenen Kindertanzaruppe und Tanzgruppe, des Spiel⸗ leiters Rudolf Hammacher ſowie des muſi⸗ kaliſchen Leiters Adalbert Skoc ie konnte ſich auch Muſikdirektor Gellert für die herzliche Aufnahme der„Gänſehirtin am Brunnen“ bedanken. Margot Schubert. hat dieſe Entſchloſſenheit, die Raum für das Weſent⸗ liche ſchafft, gehabt. Er läßt von der unüberſehbaren Mannigfaltigkeit des Wirklichen faſt nur noch die Umriſſe ſtehen, er ſpannt den Raum mit den ein⸗ fachſten Mitteln. Wir ſehen einen auf das Typiſche gerichteten Geiſt bei der Arbeit. Intereſſant, daß es gerade die relative Monotonie der Dachauer Moor⸗ landſchaft war, die ſeiner milden Melancholie ſo ſehr entgegenkam. Er hat ſie gemalt zu allen Tages⸗ und Jahreszeiten, bei freiem und bewölktem Him⸗ mel, im Wolkenſchatten und übergoſſen vom Licht. Der Blumengrund, im Frühling und im Herbſt, die niedrigen Sträucher, die Birken und die Pappeln und der Wacholder waren ihm innia vertraut. Und was hat er aus den, träge dahinſchleichenden oder eilig dahinfließenden Moorgewäſſern gemacht, ö eſen immer ein wenig ihre Undurchdringlichkeit und ihre Unßeimlichkeit betonenden Waſſerläufe? Die liebevoll angeſchaute Landſchaft iſt ſtiliſtert und idealiſiert, auch das Plaſtiſche wirkt ſehr flächig, auch der Raum ſetzt ſich aus ausgeſprochenen Flä⸗ chenwirkungen zuſammen. Bei Dill aibt es ein Problem des Rahmens. Die Silber⸗ und Goldrahmen ſchwerſter Art. die das Bild aus ſeiner Umgebung herausheben ſollen, kommen uns heute viel zu pompös und aufdringlich vor. Sie binden dieſe Malerei allzu ſtark an die Jugendſtil⸗Zeit, wäh⸗ rend ſie doch ſehr wohl auch noch in einer anderen Zeit beſtehen kann, wenn ſie das Gerüſt des Rah⸗ mens abgeworfen hat. Dr. F. W. K o e h. Adventsfeier im Richard⸗Wagner⸗Verband deutſcher Frauen Zu einer ſchlichten Adpentsfetier hatte der „Richard⸗Wagner⸗Verband deulſcher Frauen“ in den feſtlich geſchmückten Silberſgal des Palaſthotels ge⸗ laden. Frau Dr. Röchling begrüßte in charmanter Weiſe die Gäſte, Künſtler und insbeſondere die an⸗ weſenden Soldaten. An muſikaliſchen Darbietungen hörten wir von Haydn das Trio G⸗Dur on 1, das von den Damen Schiemann(Violine), Kreuz(Cello und Frei⸗ ſtätter(Klavier) in muſtergültigem Zuſammen⸗ ſpiel und mit erfreulicher Gewandtheit vorgetragen wurde. Das ſpäter folgende Walzer⸗Trio von Eduard Schittt bot ebenfalls Gelegenheit zu edlem Muſizieren zu dritt. Als Vokalſoliſtin ſang Frau Kranz drei Lieder von Tſchaikowſky:„Kein Klage⸗ laut“⸗„Im wogenden Tanz“ und„Warum?“. Mit ungekünſteltem Vortrag und ſchöner Stimmentfal⸗ tung avußte die Sängerin ſehr zu gefallen. Am Flligel, reif geſtaltend und untermalend, in ge⸗ wohnter Vortreſflichkeit Rudolf Borupka als. Be⸗ aleiter. Als Schlußlied hörten wir noch von Peter Cornelius„Das Chriſtkind“. 2 Der Nikolaus veranſtaltete eine Verſteigerung von geſpendeten Gaben, die rieſig erfreute. Beſon⸗ ders hochherzig erwieſen ſich die Felögrauen, die ſelbſtlos wieder ihre Gaben verſteigerten. Ein Un⸗ teroffizier dankte der Vorſitzenden in ſchlichten Worten für alles Gebotene. Das geldliche Reſultat war erſtaunlich. Maria Dillinger- Joſef Winkler. Deutſche Im Schoß der Welt Mmtererzählungen. Verlagsanſtalt Stuttgant. 358 S. Geb. 5,75 Mark. Jceſef Winkler hat uns hier ein neues Mutterbuch geſchenkt, das ein neues ſchönes Zeugnis für die hohe Ge⸗ ſinnung und Hie tiefe Schau, ablegt, die Winkler gegenüber allen Problemen des Mütterlichen aufbringt. In einer Reihe von Erzäßlungen breitet er hier Mütterſchickſale vor uns ats, ſo denbbar klein und unbedeutend die einen, ganz in die Dramatik der Zeit verflochten die anderen, aber vom kleinen wie vom großen Schickſal führt er immer zu den tieſſten Pingen des mütterlichen Seins: dem Opfer des neuen, Lebens und dem Opfer der ſelbſt⸗ verzichtenden Liebe. Ein ſehr tiefes und reites und ſchenes Buch! A tn bauer. Ein mildes, verbindliches Lächeln war die Ant⸗ wort des Landgerichtspräſidenten.„Betrachten Sie unſere biskreten Fragen als einen Beitrag zu dem Verſuch, Sie von der Notwendigkeit Ihrer Ver⸗ nehmung zu überzeugen.“ Der Vorſitzende hatte dieſe Wirkung zwar nicht beabſichtigt,— aber ſeine Ueberlegenheit, die darin zum Ausdruck kam, verwirrte Mathilde Nienhaus, und ſie hätte nicht— genau wie er— eine Zicken⸗ rath ſein müſſen, um dieſen Eindruck nicht unter allen Umſtänden augenblicklich zu verwiſchen. Nur ſo— und vielleicht noch, weil ſie befürchten mochte, ſchon viel zu viel von ſich verraten und ſich etwas vergeben zu haben— war es zu verſtehen, daß ſte plötzlich, obwohl nicht der geringſte Anlaß dazu vor⸗ lag, mit vielen Worten— um nur etwas zu reden, irgend etwas— ihre Haltung der Tochter gegenüber verteidigte. In aller Oeffentlichkeit. vor allen Leuten,— ſie würde ſich das ſpäter nie verzeihen können. „Sie hat uns viel angetan“, erklärte ſie zuletzt, „und wozu das führen mußte, ſehen wir ja nun. In ſeiner ganzen bitteren Konſeguenz. Und es iſt ſehr bitter, wenn Eltern zu dieſer ſchmerzlichen Erkenntnis gelangen— wenn der Vater gegen das einzige Kind..“ Frau Nienhaus konnte nicht weiterſprechen. Nicht daß ſte hätte befürchten müſſen, in Tränen auszu⸗ brechen,— dazu war ſie ein viel zu harter Menſch, ein ſolcher Menſch weinte nicht. Aber deswegen blieb auch alles ungelöſt. Die Verzweiflung, die ſte plötzlich überkam, ſchien ſie zu lähmen, und das war ſchlimmer, quälender als Tränen, die ausblieben, ſchon weil ſie ſich ihrer geſchämt hätte— in ihrer Verachtung, in ihrem grenzenloſen Haß gegen jeden Gefühlsausbruch. Eine arme bedauernswerte Frau, in der alles gehemmt und verkrampft war. Es gehörte nicht unbedingt hierher— und der Oberſtaatsanwalt, der ſich langſam erhoben hatte, betonte das auch— aber er brachte. an ſich gewiß kein wehleidiger Menſch, wohl aus reinem Mitge⸗ fühl für die Zeugin die Sache zur Sprache:„Ihr Gatte machte am Schluß feiner Vernesmung bereits eine ähnliche Andeutung. Seine beute nachmittag bei der Staatsanwaltſchaft eingegangene Anzeige wurde in Anbetracht der beſonderen Umſtände ſoſort mir perſönlich vorgelegt, und ich habe noch kurz vor der Verhandlung hier Einſicht in die Akten nehmen können. Schon nach dem erſten Eindruck, den ich gewonnen habe, darf ich verraten, daß ein Grund zu Beſorgniſſen nicht beſteht. Die völlig unzurei⸗ chenden Anhaltspunkte, die Herr Oberamtsrichter Nienhaus aufführt, bieten der Anklagebehörde keine Handhabe zum Einſchreiten. Wir haben alſo keine Veranlaſſung, ein Verfahren gegen ſeine Tochter einzuleiten.“ Der Oberſtaatsanwalt räuſperte ſich. So ſehr man im Zuhöreraum, die Ohren ſpitzte, — niemand begriff, worum es ſich eigentlich handelte. Auch die Beiſitzer und Schöffen wußten mit der Er⸗ klärung des Oberſtaatsanwalts zunächſt nichts an⸗ zufangen. Sie beugten ihre Köpfe weit zu dem Präſidenten herüber, der ſie leiſe verſtändigte. „Die Handlungsweiſe des Herrn Oberamtsrich⸗ ter Nienhaus iſt gewiß aller Ehren wert“, fuhr Dok⸗ tor Hoffmann fort„und wir empfinden— auch in dieſem Prozeß erleben wir das— alle Hochachtung vor einem Mann, der ſelbſt das eigene Kind nicht ſchont, wenn es um Recht und Gerechtigkeit geht. Eine ſolche Haltung mag manchem hart erſcheinen. Zu hart vielleicht. Aber gerade dieſe Männer brau⸗ chen wir im Staate. Männer, die hart und unbe⸗ ſtechlich auch gegen ſich ſelbſt,— Rechtswahrer in des Wortes beſter Bedeutung. Und doch dürfen wir nicht verkennen, daß ein ſolcher Mann— geht es um ihn und die Seinen— in ſeinem peinlichen Pflichtbewußtſein dazu neigt, allzu genau, allzu ge⸗ wiſſenhaft, ja geradezu ängſtlich zu handeln.“ Wieder räuſperte ſich Doktor Hoffmann. In dieſem Sinne, erklärte er dann weiter, habe er die Strafanzeige des Oberamtsrichters auch aufgenommen. Er ſehe keinen Grund, warum man der Erklärung, die Fräulein Nienhaus heute morgen zu Protokoll des Amtsgerichts gegeben habe, nicht vollen Glauben ſchenken ſolle. Zweifellos ſei lediglich der Tatbeſtand des fahrläſſigen Falſcheids erfüllt. Ja, ſelbſt wenn man— wozu freilich kein Grund beſtehe, und was ſich vor allem gar nicht nachweiſen ließe— einmal Neue Bücher Frankreich und das Elſaß Vier aufſchlußreiche Schriften Die Elfäſſer haben die Liebe der Franzoſen für ſte in dieſem Kriege in verſchiedenſten Formen kennengelernt, Die elſäſſiſchen Gvakuierten können ein Lied ſingen von dem Haß, dem Mißtrauen, der Ausbeutung, der mangelhaften Verſorgung, denen ſie im inneren Frankreich ausgeſetzt waren. In einem Ort, in Monpont, weigerten ſich die Einwohner ſogar, die„Etrangers“ überhaupt aufzunehmen. Sie jagten die Flüchtlinge von ihren Türen. Der Bürger⸗ meiſter mußte fofſgende Verordnung anſchlagen:„Wenn es noch einmal vorkommt, daß elfäſſiſche Flüchtlinge vertrie⸗ ben oder als„boches“ beſchimpft werden, ſo werden die Schuldigen ſofort vor Gericht geſtellt und beſtraft.“ Der Oberrhein⸗Verlag„Alſatia“ in Kolmar hat ein Buch „El ſäſfiſche Flüchtlingsnot“ herausgegeben, das, beſorgt von Oskar Schmitt, authentiſche Schilderungen und Erlebniſſe der Flüchtlinge wiedergibt. Die Fülle von Leiden, die den Flüchtlingen widerfuhr, von der ſchlechten Organiſation der Evakuierten angeſangen bis zu dem Schmutz und letzten Endes noch der Sabotage der Heimkehr, wird hier in erſchrecklichen Dokumenten ausgebreitet. Was die Elſäſſer bei ihrer Heimkehr vorfonden, belegt ein im gleichen Verlag erſchienener Bilödbericht Wie eine fliehende Armee im Elſaß hauſte.“ Die toll⸗ ſten und ſinnloſeſten Zerſtörungen ſind hier zu ſehen. Auch die kleinſte, ſtrategiſch völlig unwichtige Brücke wurde zer⸗ ſtört; tauſende Obſtbäume wurden gefällt, Wohnungen aus⸗ geplündert und demoliert, Familienandenken in kaum glaublicher Weiſe beſudelt. Einer Schrift Im Eil⸗ marſchin den Zuſammenbruch“(ebenfalls Alſatia⸗ Verlag Kolmar), die Frontberichte elſäſſiſcher Soldaten, geſammelt und bearbeitet von Martin Ringeiſen, ver⸗ öfſentlicht ermöglicht einen guten Einblick in die Zuſtände der franzöſiſchen Armee auf der Flucht, wie in Dokumente des Grauens z. B. die Sprengung einer mit Flüchtlingen überfüllten Loirebrücke. Im Verlag der Stroßburger Monatshefte veröffentlicht Heinrich Baron noch einen Bericht über die letzten Tage von Karl Roos, die er mit dem Blutzeugen des Elſaß zuſammen im Gefängnis ver⸗ bracht hat. Dr. Willy Oeſer. Die Neue Propyläen ⸗Weltgeſchichte. Herausgegeben von Willy Andreas. Erſter Band: Urgeſchichte des Menſchen— Frühzeit der Völker— Reiche des Alter⸗ tums.(Propyläenverlag Berlin. 560 Seiten. 30 Mark.) „Daß die Weltgeſchichte von Zeit zu Zeit umgeſchrieben werden müſſe, darüber iſt in unſeren Tagen wohl kein Zweifel übrig geblieben“— dieſe ahnungsreiche Erfennt⸗ nis Goethes ſtaht mit tieſem Sinn dieſem Werke voran! Kaum eine Generation hat die Wahrheit dieſes Wortes ſtärker erlebt als die unſere; kaum einer iſt je der unguf⸗ hörlich ſtrömende Wandel alles Geſchehens, das jöhe Auf und Nieder aller geſchichtlichen Entwicklung ſchmerzlicher und erhebender zugleich vor Augen getreten. Und wie ſtets in Epochen großer welthiſtoriſcher Ereigniſſe, ſo er⸗ füllt auch unſere Zeit in einem Augenblick, in dem das deutſche Volk zu einem gewaltigen Schichſalskampfe aufge⸗ rufen iſt, in dem politiſche Entſcheldungen von noch un⸗ überſehbarem Ausmaß heranreifen, der Drang nach Er⸗ kenntnis und der Wille, ſich Rechenſchaft zu geben von dem Werden und Wachſen geſchichtlicher Erſcheinungen. Dieſem Streben, in der Geſchichte die große Lehrmeiſterin gegenwärtigen Handelns erkennend zu erleben, dient die neue Weltgeſchichte, die Willy Andreas, der bekannte Hiſtoröker der Heidelberger Hochſchule, herausgibt. In ſei⸗ ner tieſdringenden, programmatiſchen Einführung hat er das Ziel gegenwartsnaher, lebendiger Geſchichtsſchreibung gültig umſchrieben:„Weltgeſchichte ſchreiben heißt darum nichts naders, als die Geſchichte der Völker, Reiche und Staaten in ihren tauſendfältigen Verflechtungen und Kämpfen weſenhaft und anſchaulich wiedererſtehen zu laß ſen und zwar als Wirklichkeiten, deren Gebot in unſere Gegenwart hineinragt.“— Eine Reihe namhafter Gelehr⸗ ten hat er zu ſeinem Werke vereinigt. Der erſte, vor kurzem erſchienene Band bezeugt, mit welch hohem Kön⸗ nen und tiefem Verantwortungsgefühl dieſe Aufgibe ge⸗ löſt wurde. Die Urgeſchichte der Menſchheit(Guſtav Schwante), die Entſtehung und die Bedeutung der Naſſen im Leben der Völker(Hans Weinert; Koarad Dürre) wird in ihm dargeſtellt; die Weltreiche des vor⸗ deren Orients, die Geſchichte Griechenlands, Irans und Zentralaſtens(Hans Erich Stier) zicht vor dem Leſer vorüber und die Entſtehung und Ausbreitung bes Chri⸗ ſtentums(Erich Seeberg); das Werden und Vergehen des römiſchen Weltreiches erlebt man in einer mitreißen⸗ den Schilderung Wilhelm Webers; in die Welt des fernen Oſtens führen die Abſchnitte der indiſchen, der chi⸗ neſiſchen und japaniſchen Geſchichte bis zum Ausgang des Mittelalters Heinrich Zimmer; Wolfram Eberhard und Fritz Rumpf). In überaus reicher Ausſtattung mit einer Vielzahl von Abbildungen, Karten, Tafeln end Bei⸗ lagen bietet der Band ſich dar. Als wiſſenſchaftliche und darſtelleriſche Leiſtung iſt er der verheißungsvolle Beginn eines bedeutenden Werkes, deſſen Fortſchreiten man mit Spannung erwartet. Ludwig Böhm. Der Kulturpreis der Stadt Pafſan wurde einer fungen Geigerin aus der Hitlerſugend verliehen. Die Auszeichnung erhielt Liſl Zoglmann, die Mitglied der Rundfunk⸗ Spielſchar der Hai iſt und beſonders bei den letzten Einſatz⸗ fahrten dieſer Spielſchar zur Truppenbetreuung in und nach Italien durch ihre Leiſtungen hervortrat. — unterſtelle, daß die in dem Widerruf gemachten An⸗ gaben in den und den Punkten nicht ſo ganz der Wahrheit entſprächen,—— unter Zitierung der höchſtrichterlichen Rechtsſprechung wies der Ober⸗ ſtaatsanwalt nach, daß das Reichsgericht wiederholt beiſpielsweiſe in der und der Entſcheidung, auf die er verweiſe, bei— wie man fehe— weitaus ſchwie⸗ riger gelagerten Fällen die Frage, ob Fahrläſſigkeit vorliege oder nicht, durchaus bejaht habe. Von einem Meineid zu ſprechen, ſei ſomit abwegig. „Was übrigbleibt“, ſagte Doktor Hoffmann zu⸗ letzt, als er ſchließlich und endlich aus dem Geſtrüpp rein juriſtiſcher Erörterung herausgefunden hakte, „iſt ſehr wenig. Die Tat iſt ſo unbedeutend, daß die Staatsanwaltſchaft, ſelbſt wenn Fräulein Nienhaus die falſchen Angaben nicht widerrufen hätte, eine An⸗ wendung des 8 153 Abſatz 2 der Straſprozeßordnung zum wenigſten hätte in Erwägung ziehen müſſen. Ob eg dazu gekommen wäre, im Einvernehmen mit dem Amtsgericht auf Grund ödieſer Beſtimmung von der Erhebung der öffentlichen Klage abzuſehen, mag dahingeſtellt bleiben. Eine Erörterung hierüber iſt müßig, denn der Widerruf iſt rechtzeitig erfolgt. In dieſem Fall der tätigen Reue aber läßt das Geſetz Stralloſigkeit eintreten.“ 5 Die Zuhörer, die noch immer nicht ahnten, wo⸗ rum es überhaupt ging. hatten den Eindruck, das Plädoyer eines Verteidigers gehört zu haben. Erſtaunt ſchüttelten ſie die Köpfe. Der Oberſtaatsanwalt indeſſen ſchien mit ſich zufrieden zu ſein. Gewiß— er hatte vielleicht eln wenig länger als urſprünglich beabſichtigt, geſpro⸗ chen, und manche waren der Anſicht, er bätte ſich über die Sache, die gar nicht hierher gehörte, nur deshalb ſo ausführlich verbreitet, weil er das Bedürfnis hätte, vor der Oeffentlichkeit darzutun, daß er durch⸗ aus zu den Anklagevertretern zähl! die nicht nur die belaſtenden Momente, ſondern— ihrer Pflicht entſprechend— auch alle Umſtände berückſichtigten, die einen Beſchuldigten zu entlaſten vermochten, — gerade in dieſem Prozeß, in dem er es ſich zur Pflicht zu machen ſchien, den Angeklagten, von deſ⸗ ſen Schuld er überzeugt war, zu überführen. g (Fortſetzung folgt.) * Jußball⸗Rundſchau Nur in Bayern Aeberraſchungen Unter ben füddeutſchen Bereichen verzeichnete am „Silbernen Sonntag lediglich Bayern eine Reihe überraſchender Fußballergebniſſe. Der führende BC Augsburg mußte ſich gegen den 1. FC Schweinfurt 05, der mit Kupfer, Kisinger, Roſenbauer eine groß⸗ artige Läuferreihe zur Stelle hatte, mit einem:1 (:1) begnügen, aber die Ausburger konnten trotzdem ihre führende Stellung ausbauen, da die ſchärfſten Verfolger geſchlagen wurden. Der 1. FC Nürnberg unterlag im 135. Kampf gegen die SpVgg Fürth, dem im„Zabe“ 7000 Beſucher beiwohnten, mit:2(:), während der TSV 1860 München das Lokaltreffen gegen den F Bayern ſogar mit:4(:2) verlor. Der„Club“ diktierte gegen Fürth zwar ſtets das Spielgeſchehen, aber die Fürther ſchoſſen bei ihren wenigen Vorſtößen die Tore. Und in München hat⸗ ten die„Rothoſen“ einen ihrer ſehr ſelten geworde⸗ nen großen Tage, ſo daß die„Löwen“ ziemlich ein⸗ deutig auf der Strecke blieben. Schwaben Augsburg ſiegte in Würzburg:1, Vſg Schweinfurt und Wacker München trennten ſich 313 und der DSV 83 Nürn⸗ berg trat in Regensburg nicht an. Die Tabellenſpitze berg trat in Regensburg nicht an. Die Tabellenſpitze: 1. BC Augsburg 16:4., 2. Schwaben Augsburg 13:5., 3. Regensburg 13:5 P. 4. München 60 12:4 ., 5. Neumeyer 12:6., 6. 1. FC Nürnberg 10:4 P. — In Württemberg gab es neue Punktgewinne der Favoriten. VBſch Stuttgart ſiegte in Ulm zegen die TS 46 mit:1(:0) durch Treffer von Koch, Steinbrunner und Bökle, während die Stuttgarter Kickers den Lokalkampf gegen den Sportelub durch Tore von Walz, Förſchler und Conen(), der wieder eine Halbzeit lang am linken Flügel ſtürmte, mit:0 (40) gewannen. Der VfB führt alſo weiter mit 19:8 Punkten und iſt gleichzeitig„Herbſtmeiſter““ gewor⸗ den. Die Kickers ſind mit 14:4 Punkten vor die öles⸗ mal ſpielfreien Stuttgarter Sportfreunde(14:6) an die zweite Stelle gerückt. Der SV Feuerbach de⸗ ſtätigte hm Treffen gegen den SSV Ulm den er 822 ſchlug, ſeine derzeit ute Form und Aalen über⸗ raſchte durch ein:2 gegen den Kickers⸗Bezwinger Böckingn. ö In Baden waren Mühlburg(16:2.) und Neckarau(11:5) ſpielfreti. Das Hauptintereſſe bean⸗ ſpruchte der Mannheimer Lokalkampf zwiſchen Vit und Waldhof den Waldhof durch Treffer von Pen⸗ nig und Heermann, der wieder den Sturm führte, mit:1(:0) gewann. Der Meiſter hat damit Neckarau dank dem beſſeren Torverhältnis vom zweiten Platz verdrängt. Der Freiburger FC(11:7 hielt ſich durch einen:0⸗(:)-Siea über Pforzheim in der Spitzengruppe.— Im Elſaß gab es in der Ahteilung 2 den mit Spannung erwarteten Kampf zwiſchen dem bisher ungeſchlagenen FC 93 Mülhau⸗ ſen und der SWag Kolmar. Die Gäſte ſiegten mit :2(:), wobei ſich der Ex⸗Wiener Jeruſalem. der auch zwei Tore ſchoß, als der beſte Stürmer auf dem Platz erwies. Der SW Wittenheim führt alſo weiter mit 12:2 Punkten die Tabelle vor dem FC Mülhauſen (10:), dem FC Kolmar(:5) und der SVg Kolmar (816) an. Der FC Kolmar ſchlug den ASV Mül⸗ hauſen:0(:). In der anderen Abteilung gab es nur die Begegnung zwiſchen Biſchweiler und Biſch⸗ heim, die die Gäſte:2 gewannen.— Im Bereich Süd weſt waren diesmal die führenden Mann⸗ ſchaften frei von Punkteſpielen. In der Weſtmark⸗ Gruppe hatte die TSch 61 Ludwigshafen die Mög⸗ lichkeit, den FV Saarbrücken und den 1. FC Kaiſers⸗ Mautern zu überflügeln und Tabellenführer zu wer⸗ den, aber die:3⸗Niederlage gegen den Lokalgegner Mundenheim machte alle Hoffnungen der TSG An⸗ hänger zunichte. In Mainheſſen gab es zwei wichtige Poſitions⸗ kämpfe, die unentſchieden ausgingen. Union Nie⸗ derrad und SW Wiesbaden trennten ſich:1, wäh⸗ rend im Treffen„Germania“ Frankfurt— Wormatia Worms überhaupt kein Tor fiel. Rot⸗ weiß Frankfurt ſchlug in einem Freundſchaftsſpiel den badiſchen Spitzenreiter VfB Mühlburg in den letzten 20 Minuten mit:0(:). in Saarbrücken trennten ſich Vß S u. Eintracht Frankfurt:1, obwohl die Frankfurter im Feld überlegen ſpielten, und der Südweſtmeiſter Kickers feierte in Metz gegen den dortigen Fußballverein einen:1⸗(:)⸗Sieg.— Im Bereich Heſſen gab es in den vier Punkte⸗ kämpſen des Sonntags die erwarteten Sieger. Bo⸗ ruſſia Fulda ſchlug den VfB Großauheim mit 371 :0) Toren und führt nun allein mit 11:3 Punkten die Tabelle der Gruppe Süd an. Großauheim(:5) und 1860 Hanau(:4) folgen auf den nächſten Plätzen vor dem Altmeiſter Hanau 93(:), der gegen Lan⸗ genfelbold mit:1(31) zu einem hohen Siege kam und in ſeiner augenblicklichen Form noch Meiſter⸗ ſchaftsausſichten hegen darf. Der Berliner Gaſt⸗ ſpieler Kuhnke war mit drei Treffern Hanaus er⸗ folgreichſter Stürmer.— In der Nordgruppe gab es zwiſchen Hermannia und BCE Sport Kaſſel ein torreiches Treffen, das der noch ungeſchlagene Tabel, lenführer B mit:4(:2) gewann. Hinter BC⸗ Sport(:1 Punkten) ift Bereichsmeiſter SC 03 Kaſſel :83) an die zweite Stelle gerückt, da gegen den Spielverein Kaſſel(:4) durch ein Tor von Jordan ein:0⸗(:)⸗Sieg gelang. Meiſterſchaftsſpiele der 1. Klaſſe in Südweſt Frankfurt: Oberrad— Fechenheim 114; Bergen⸗Enk⸗ beim— Sprendlingen:0: Riederwald Adlerwerke Frankſurt 31; Heddernheim— Eckenheim:4; Griesheim gegen Iſenburg(GS)] 213. Offenbach: Schwarzweiß Offenbach— VfB Offenbach 121 Starkenburg: Eberſtadt— Darmſtadt 98:3; Arheilgen gegen Oberramſtadt:0. Rheinheſſen⸗Rheingau: ſelsheim:2. Rheiupfalz: Oppau— Tura Ludwigshafen 21; Bad Dürkheim— Frieſenheim:0; Rheingönheim Lan dau :1: Speyer— Neuſtadt 12. Mittelpfalz: Tech Kaiſerslautern— S Pirmaſens 11:1; Hochſpeyer— Vin Kaiſerslautern:0; Rodalben— TV 1817 Mainz— Opel Rüſ⸗ die Stellenangebote in der„Neuen Mannheimer Zeitung“! , . Saar: Sulzbach— Dudweiler 90:0; Saarlautern Völklingen:8; Quierſchied— Dillingen:1; Püttingen Ensdorf:2; St. Ingbert— Saor 05 Saarbrücken 00. Deulſcher Fußballſieg in Paris Die Pariſer Prinzenparkbahn war am Sonntag der Schauplatz eines Fußballſpiels zwiſchen der 3. Kompanie eines Luftnachrichtenregiments und der Elf des As Roma der italleniſchen Kolonie in der franzöſiſchen Hauptſtadt. Dem zugunſten des Kriegswinterhilfswerkes veranſtalte⸗ ten Treffen wohnten rund 6000 Zuſchauer bei. Die Sol⸗ Hatenmannſchaft bot eine vorzſtgliche, abgerundete Lei⸗ ſtung, die in dem zahlenmäßig hohen aber durchaus ver⸗ dienten:0(:0⸗Sieg richtig zum Ausdruck koment. Die treibenden Kräfte waren der Dresdner Glenzel, der allein fünf Tore ſchoß und der Berliner Hans Appel, der als Halblinker geſchickt die Angriffe einleitete und dabei noch den ſechſten Treffer erzielte. Sehr gut gefiel noch der Münchener Fickenſcher. Buntes Programm in der Deutſch'andhalle Mit einer bunten Folge sportlicher Darbietungen war⸗ tete am Sonntag der Poſtſportverein Berlin in ſeinem dritten Hallenſportfeſt in der Deutſchlandhalle auf. Die zachlreichen Zuſchauer ſparten nicht mit Beifall. Nach einem Ausſchnitt aus dem Uebungsbetrieß der Leichtathletik⸗Jugend und einem Fußballſpiel der Jugend von Hertha BSc und der Spartaner des Poſt⸗SV kam urch die örei Läufe des Sprinterkampfes Stimmung in das Haus. Die beiden erſten Läufe über 40 und 50 Meter wurden non Feu erſtein(Mannheim) in 5,0 bw. 6,1 Sekunden gewonnen, den öritten Lauf über 60 Meter brachte Kühnlein(Berlin) an ſich. Im Geſamzergeb⸗ nis war Feuerſtein mit 17 Punkten vor Hühnlein 115), Hecker Berliner Sc)(), Matthus(Allianz)(), Ha⸗ mann(Allianz)(6) und Neckermann(Mannheim)(5) er⸗ jolgreich.— Ein Zweier⸗Radballſpiel ſah die Nordmark⸗ meiſter Schul z⸗Nicolaiſen 82(62) über die Ber⸗ liner Stroſchänk/ Schäfter ſiegreich. Nach den Vorführungen im Zweier⸗Kunſtfahren, den Judovorführungen des Poſt⸗S und einer Einlage der Schweſtern Höpfner vom Deutſchen Opernhaus fand das Programm im 30⸗Minuten⸗Mann⸗ ſchaftsfahren der Rabamateure ſeinen Höhepunkt. Nach der dritten Wertung unternahmen Saager/ Wie me einen Vorſtoß, überrundeten das ganze Feld und gewan⸗ nen mit 22.350 Km. und 11 Punkten vor Bunzel/ Lohrke (17.), Gräp/ Kuffel(9.) und Schöpflin/ Marquapdt. Spannende Titelkämpfe Südweſt⸗Boxmeiſterſchaften in Fraukfurt a. M. Im Frankfutrer Keglerſporthaus wurden am Sonntag die Boxmeiſter des Bereichs Südweſt ermittelt. Vom Bantamgewicht aufwärts gab es folgende Meiſter: Rapp⸗ ſilber(Frankfurt a..), Schöneberger(Frankfurt a..), Vierling(Neuſtadt/ Wehrmacht), Krietenſtein(Wiesbaden), Zettler(Ludwigshafen), Ims(Mainz), Schramm(Wehr⸗ macht). Die Meiſterſchaft im Fliegengewicht wurde nicht vergeben, da der Saarländer Quintus(Völklingen) ſeine Meldung nicht erfüllen konnte umd der Jugendliche W. Schopp(Speyer) keine Starterlaubnis hatte. Im Ban⸗ tamge wicht kam der deutſche Altmeiſter Rappſilber (Frankfurt) zu einem verdienten Punktſieg über den Pfäl⸗ zer F. Schopp(Speyer). Rappſilber ſchlug ſeinen techniſch beſſeren Gegner mit der Schnelligkeit und unaufhörlichem Angriff. Gegen die erfolgreiche„Wühlarbeit“ des Alt⸗ meiſters hatte Schopp keine Waffe. Das Federge⸗ wicht war eine ſichere Angelegenheit für den deutſchen Exmeiſter Schöneberger(Frankfurt), der den Wiesbadener Etz gleich zu Beginn mit einem Herzhaken erwiſchte und beim dritten Niederſchlag k..⸗Sieger wurde. Im Leicht- gewicht waren Vierling(Neuſtadt) und Grötſch(Frauk⸗ furt) in den beiden erſten' Runden gleichwertig. Dann traf der Pfölzer genauer und ſo bekam er die vendiente Punktentſcheidung. Im Weltergewicht begann Scher⸗ muly(Wiesbaden) gegen Krietenſtein(Wiesbaden) ſehr vielverſprechend, ein Tiefſchlag ſchien ihm dann aber zu ſchaffen zu machen. Jedenfalls kam Krietenſtein mächtig auf und wurde Punktſieger. Einen feinen Kampf lieferten ſich im Mittelgewicht Zettler(Ludwigshafen) und Deifel(Frankfurt). Es war das beſte Treffen des Abends. Zettler war ſchlagkräftiger, der Frankfurter traf genauer. Das Kampfgericht gab dem Pfälzer den Sieg. Ims (Mainz) beherrſchte im Halbſchwergewicht den Frankfurter Louven mit ſeinem eigentümlichen Stil in allen Runden und wurde einwandfreier Punktſieger. Im Schwergewicht endlich war Schramm(Wehrmacht) eine Klaſſe beſſer als der Frankfurter Krämer. Nur mit Mühe erreichte Krä⸗ mer den Schlußgong. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Rappſilber(Frankfurt) beſ. F. Schopp (Speyer) n. P.— Federgewicht: Schöneberger(Frankfurt) beſ. Etz(Wiesbaden) 1. Rd. k, o.— Leichtgewicht: Vier⸗ lin(Neuſtadt) beſ. Grötſch[Frankfurt) n. P.— Welter⸗ gewicht: Krietenſteiner(Wiesbaden) beſ. Schermuly(Wies⸗ baden) n. P— Mittelgewicht: Zettler(Ludwigshafen) beſ. Deifel(Franbfurt) n. P.— Halbſchwergewicht: Ims (Mainz) beſ. Louven(Franßfurt) n. P.— Schwergewicht: Schramm(Wehrmacht) feſ. Krämer(Frankfurt) n. P. Die eh äſſiſchen Vormeiſter Im gubbeſuchten Straßburger Sängerhaus wurden am Samstag zum erſten Male im neuen NSRe⸗Bereich Elſaß Titellämpfe der Amateurboxer durchgeführt. Die vom Be⸗ reichs fachwart geleiteten Kämpfe offenbarten beachtliches Können, man darf geſpannt ſein, wie weit ſich die Sieger bei den Deutſchen Meiſterſchaften durchfetzen werden. Ein ſchönes Gefecht gab es vor allem im Mittelgewicht, wo der techniſch reifere Straßburger Manshardt alle Mühe hatte, den mit unerhörtem Einſatz kämpfenden Mülhauſener Keßler knapp noch Punkten zu bezwingen. Im Fliegen⸗, Bantam⸗ und Schwergewicht wurden keine Titel vergeben. In den übrigen Gewichtsklaſſen gab es folgende Endrun⸗ den⸗Ergebniſſe. 5 Federgewicht: Klein(Hördt) beſiegt Specklin 1(Mül⸗ hauſen] 1. Rö. techn. k..; Leichtgewicht: Strich(Mülhauſen) beſiegt Schönleber(Straßburg! n..: Itergewicht: Oſtermann(Straßburg) beſiegt Wirth(Mülhauſen) n..: Mittelgewicht: Manshardt(Straßburg! beſiegt Keßler (Mülhauſen] n..; Halbſchwergewicht: Berg(Straßburg) beſiegt Raufſer(Straßburg) 2. Rd. techn. k. o. Tieſſchlag koſtete 2300 Dollar Der amerikaniſche Weltergewichtsboxer Al Davies, der kürzlich in Neuyork im Titelkampf gegen Weltmeiſter Zivic wegen dauernder unſauberer Kampſesweiſe auf Lebenszeit disqualifiziert wurde, da er ſich trotz Ermah⸗ nung imwer wieder Tieſſchläge zuſchulden kommen ließ, iſt von der Neuyorker Borkommiſſion begnadigt worden. Die Disqualifikation wurde in eine Geldbuße ron 2500 Dollar umgewandelt. Eine milde Strafe für den unſport⸗ lichen Davies, der auf Grund der in Ne ſyork geltenden Beſtimmung, wonach Tiefſchläge kein Grund zur Dis⸗ qualifikation mehr ſein ſollen, die Weltmeiſterſchaft zu er⸗ ringen hoffte.. In der Sſitdweſt⸗Hockeymeiſterſchaft flel am Sonntag die Vorentſcheidung. Der Wiesbadener ToC unterlag mit :1(:) gegen den Sc Frankfurt 1880. Der Sieger hat die beſten Ausſichten auf den Titel. a Uanbklg. und WMATscnAFTs-ZErune Geringe Umsäße Berlin, 16. Dez. Die Aktienmärkte lagen in der neuen Woche bei Feſt⸗ ſetzung der erſten Kurſe überwiegend etwas ſchwächer. Die Umſätze waren nach wie vor verhältnismäßig klein. Bei der geringen Aufnahmeeignung fand das an ſich mäßige Angebot zumeiſt nur zu niedrigen Kurſen Aufnahme. Von Montanen gaben Buderus 36, Rheinſtahl 0,75 und Veveinigte Stahlwerke r v. H. her. Hoeſch ſtiegen um 0,25 und Harpener um 0,50 v. H. Petroleumwerte lagen ſtärker gedrückt. Deutſche Erdöl büßten 1, Rhein⸗Braun 1,25, Bergbau 2,50 v. H. ein. Leopoldgrube, die ausſchließl. Bezugsrecht gehandelt wurden, lagen um etwa 0,75 v. H. niedriger. Bei den Kaliwerten ermäßigten ſich Salzdetfurth um 0,50 und Wintershall um 0,75 v. H. In der chemiſchen Gruppe fielen von Heyden und Rütgers durch Steigerungen von 2,50 bzw. 3 v. H. auf. Farben gaben 7 und Gold⸗ ſchmidt 2 v. H. her. In Elektro⸗ und Verſorgungswerten blieb das Geſchäft ſehr vuhig. Zu erwöhnen ſind Geſfürel und Siemens mit je 0,50, Rheag, RW und Schleſiſche Gas mit je 1 v. H. Bei den Autowerten verloren BMW und Daimler je 0,50. Von Maſchinenbauwerten gewannen Demag 0,75. Höher lagen ferner noch von Bauwerten Berger mit 0,50. Von Zell⸗ ſtoffaktien Aſchafſenburger mit plus 1,25 und von Brauerei⸗ anteilen Dortmunder Union mit 1,50 Süddeutſche Zucker ſtiegen um 90,75 Im letztgenannten Ausmaß ſchwächer ten⸗ dierten Gebr Junghans, außerdem verloren Feldmühle 1 v. H. Von variablen Reuten notierten Reichsaltbeſitz 153 gegen 153,25. Steuergutſcheine 1 nannte man weiter⸗ hin 106,75. Geld · und Devisenmarkt Berlin, 18. Dezember. Am Geldmarkt waren er. läöſſige Sätze noch nicht zu hören. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken mit 58,02. Die Konſerveninduſtrie im November 1940 Im November waren die Konſervenfabriken, wie die Fuochgruppe Obſt⸗ und Gemüſeverwertungsinduſtrie mit⸗ teilt, mit der Herſtellung von Herbſtgemüſen in Doſen be⸗ ſchöftigt. Der Verſand der Konſerven wird demnächſt be⸗ ginnen, nachdem durch Erlaß des Reichsminiſteriums für Ernährung u. Land wirtſchaft die Zuteilung für dae hierfür in Frage kommenden Verbrauchsſtellen geregelt worden iſt. Die Herſtellung von Trockengemüſe wurde fortgeſetzt, umd zwar wurden neben Herbſtkohl vor allem Karotten, Zwiebeln, Spinat umd Gewürzkräuter getrocknet. Die Trocknung von ſonſtigem Herbſtgemüſe iſt nahezu beendet. Die Verarbeitung von Wintergemüſe wird demnächſt be⸗ ginnen. Eine nennenswerte Rolle ſpielen z. Z. noch Sel⸗ lerielaub und Sellerieknollen. Infolge der Beſtimmungen über eine Vorratshaltung von Gurkenkonſerven ſind von den Einlegereien im Be⸗ e nur kleine Poſten zum Verkauf gebracht worden. Die Sauekrautfabriken ſind nach wie vor mit dem Ein⸗ ſchnitt von ſpäten Herbſtkohlſorten beſchäftigt. Marmelade wurde im Rahmen der Rationierung glatt aufgenommen. Produktion und Verſand ſind rege im Fluß. Brauerei Kleinlein Ach Heidelberg. Die B am 11. 13. genehmigte einſtimmig die Regularien und beſchloß die Ausſchüttung von 7 v. H.(im Vorfahre 6 v..] Divi⸗ dende. Neuwahlen fanden nicht ſtatt. Badiſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm. G. Sebold und Sebold u. Neff Ach Karlsruhe⸗Durlach. In der am 183. Dezember 1940 ſtattgefundenen Hauptverſammlung wupde über das am 30. Juni 1940 abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr 1939⸗40 Bericht erſtattet, die Vorſchläge des Vorſtandes genehmigt und die Ausſchüttung von wieder 6 v. H. Divi⸗ dende beſchloſſen. Beſondere Wünſche wurden nicht gehört. Neu, Karlsruhe. Wie der Deutſche Handelsdienſt erfährt, Neu, Karlsruhe. Wie der Deutſche Handeldienſt erfährt, ſoll der zum 27. 12. einberufenen HV der Nähmaſchinen⸗ fabrik, Karlsruhe, für das Geſchäftsjahr 1939-40(30..) die Verteilung von wieder 6 v. H Dividende auf das 2,0 Mill.„ betragende Grundkapital vorgeſchlagen werden. » Wieſental AG, Brombach(Baden). Im Abwicklungs⸗ jahr 1939 erzielte dieſe Gefellſchaft aus dem Verkauf von Grundpbeſitz 51 400, von Maſchinen 5500, gus Vorräten 800 4 Buchgewinne, aus der Auflöfüng von Rückſtellungen wur⸗ den 33 000„ vereinnahmt. Es konnte ein Liquidations⸗ gewinn von 83 437/ erzielt werden, ſo daß der Verluſt⸗ vortrag von 592 602 auf 449 164/ zurückgeht. An Anlage, Allgäuer Eroffnungs-Skiſpringen Wie immer ſo eröffnete auch in dieſem Jahr der Skiclub 1906 Oberſtdorf den Allgäuer Skiwinter mit einem großen Kameradſchaftsſpringen, aber nicht auf dem Nebelhorn, ſondern im Tal. Die Kühberg⸗ ſchanze, die große Jugendſchanze, befand ſich in aus⸗ gezeichneter Verfaſſung. Rund 40 Springer aus dem ganzen Allgäu ſowie aus Garmiſch⸗Partenkirchen hatten ſich eingefunden. Es wurden ſehr gute Wei⸗ ten erzielt. Am weiteſten ſprang Sepp Weiler (Oberſtdorf) mit zweimal 35 Meter und der Note 154, gefolgt von Heini Klopfer(Sc Oberſtdorf) mit Weiten von ebenfalls zweimal 33 Meter und Note 150,5.— Auffallend waren die vollkommen ausge⸗ glichenen und weit über dem Durchſchnitt ſtehenden Leiſtungen des Nachwuchſes in der Klaſſe 3. Nur ein einziger Sprung wurde nicht durchgeſtanden, alle vermögen iſt fetzt nur noch ein Poſten Betriebsmaſchinen zu realiſieren, der mit 6800„ zu Buch ſteht. Ab g ſind ferner 258 7683/ Hypotheken, 28 000% Forde während andererſeits 31 600„/ Verbindlichkeiten zu be 1 digen ſind. Zur Befriedigung der Aktionöre ſtehen 152 600 Mark Bankguthaben zur Verfügung, außerdem ſin 25 000 Mark Aktiven als„Ausſchüttungsquote“ bereit eſtellt. Das Kapital beträgt ſomit 35 v. H. Die Ensquote wird von der Verwaltung der Hypotheken abhängen, ſowie von der In⸗ anſpruchnahme der mit 206 500„ recht erheblichen Rück⸗ ſtellungen für ungewiſſe Schulden. Bürgerbrän Ludwigshafen Ach Ludwigshafen⸗Rhein. Die am 14. Dezember 1940 abgehaltene Hauptverſammlung, in der 696 000 Mark vertreten waren, genehmigte einf mig die Regularien und beſchloß antragsgemäß die 2 ſchüttung von wieder 8 v. H. Dividende. Für das ausſel dende Aufſichts ratsmitglied Joſef Hoffmann(Baden⸗Ba wurde deſſen Sohn, Dr. Wilhelm Hoffmann⸗Mannheim neugewählt. Brauereidirektor Feierling, der f. des Unternehmens, das mit dieſer Hauptverſammlung zu⸗ gleich ſein 50jähriges Jubiläum feierte, gab in einem ausführlichen Referat einen anſchaulichen Rückblick über die Entſtehung und den Werdegang der Brauerei, die ſich aus kleinſten Anfängen zu dem heutigen Großbetrieb ent⸗ wickelt hat. 5 * kZſchocke⸗Werke Ach Kaiſerslantern. Der gute Be⸗ ſchäftigungsgrad dieſes Unternehmen hielt auch im Ge⸗ ſchäftsjahr 1939 an. Der Auftragsbeſtamd hat ſich weſentlich enhöht, ſo daß auch für 1940 gute Vorausſagen gemacht wer⸗ den können. Der 1989 errichteten Unterſtützungslaſſe wurde ein weiterer Betrag von 50 000% zugeführt. 20 997/ Rei: gewinn(24 240) 4 ſollen in dem Verluſtvortrag in Höhe von 98 425,(122 675) 4 abgeſetzt und der noch verblei⸗ bende Verluſt von 77 428(98 415)% auf neue Rechnung vorgetragen werden. Aus der Erfolgsrechnung, alles in Millionen, ergibt ſich ein Rohertrag von 1,76(1,86), ad. Erträge 0,005(00. Der Gewinn beträgt 20 997(24 249) 4 zuzüglich Verluſtvortrag aus früheren Jahren 98 425 (122 675). Demgegenüber ſoziale Aufwendungen 1,17(1,04), An lageabſchreibungen 0,060(0,042), Zinſen 9,028(0 931), Zuweiſung an Unterſtützungskaſſe 0,050(0,030), ſonſtige Aufwendungen 0,41(0,23). Großmarkthalle Handſchuhsheim. Enbivienſalat—9; Roſenkohl 16—19; Feldſalat 25-80; Gelbe Rüben 5; Wir⸗ fing 5; Weißkraut 3,5; Rotkraut 5; Lauch 12; Sellerie 10: Spinat 10. Vom Wieslocher Schweinemarkt. Angefahren waren 4 Läufer, von denen 18 Stück zum Preiſe von durchſchnitt⸗ lich 66& verkauft wurden. Frankfurt a. H. Deutsche W s DEATTSsCHE CTAATTLSCNILEIHEN % Schatz D R. 388. 101.1 101.1 4% Baden 1927 100.7 100.7 Altbes. Dt. Reich.. 153.2 152,8 SraprANLEIHEN 47% Heidelbergs 8 4% Mannbeim 28 2 6% Pforzheim 28. 100.5 PEANDBRIEEE 6 Frank Hypo Gpl. R 1144.. 101.2 % Mein Hypo Bank Sund 8s 101, 4% Pfalz Hyp. Bank 24—26 R—9 101.0 161.0 INDUSTRIE. OBLIIGATIONEN 5 Daimler-Benz 27 103.1 103,2 4% Dt Ind-Bank 39 102,1 103.0 Ot. Gold u. Silber Deutsche Steinzeun Durlacher Hot Eichbaum- Werger. Elektr Licht u. Kraft Enzinger Union I. G. Farben Geskürel 2 Grünu Bilfinger Harpener Bergbau Heidelberger Zement Hoesch Bergw. Holzmann.. Kalker Brauerei Klein. Schanzl., Becker Klöckner- Werke EN GGG Ludwigshaf Akt.- Br. Ludwigsbaf. Walzm. Mannesmann Metallgesellschuft Rhein. Elektr Mannh. Rhein.- Westf. Elektr. Rüresesn—— Salzdetflurtn 218,0 Salzwerk Heilbronn Schwartz- Storchen Seilindustrie(Wolft) Siemens u Halske Süddeutsche Zueker Zellstofl Waldhof 178,7 175.9 BANKEN Bayr. Hyp. u.-Bank Commerzbank Deutsche Bank Deutsche Reichsbank Dresdner Bank Pfalz Hyp.- Bank Rhein. Hyp- Bank. 162,5 25226062 1000 100.5 101.2 101.7 5 Gelsenkirchen v 36 103.0 4% Krupp v 36 101.6 3½ Ver. Stahlwerke 101.7 6 16. Farb. RM-Anl 2 148,7 AKTIEN Ada-Ada Schithfabrik 175.0 Adler werke Kleyer. 151,5 Adt. Gebr. 885 Aschaſfenb Zellstofſt 154.7 Augsb- Nürnb. Masch 195,0 Bayr Motorenwerke 2125 Brown. Boverie&(Je. 160,0 Contin. Gummi 3100 Daimler-Benz. 1860. 5 Deutsche Erd 170% 102.1 * 5 „ Zwischenkurs. anberen lagen zwiſchen 28 und 31 Meter, wobei ſehr ſaubere Haltung beobachtet wurde. Alladus Sprin⸗ gernachwuchs hat diesmal ſchon Vielverſprechendes gezeigt. Hier ſteht an erſter Stelle Haus Erhardt (Oberſtdorf) mit 28 und 29 Meter und Note 139 9. In der Altersklaſſe belegte Hans Seeweg(SC. Oberſtdorf) mit 25 und 22 Meter und Note 94.7 den erſten Platz, während ſich in Klaſſe 2 Joſef Beſchetto (Sc Oberſtdorf) mit Sprüngen von 29 und 30 Meter und Note 131,6 als erſter qualifizierte. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember RBhelnnegel. 121314 18, 6 J Heingegel 1314 18 16. 1 0 Jannheim.65.510 4 244,06 Rheinfelden.52.52.48 2,300 2 32 f b.53 3 63.43 378 Breisaen.68.41.25.19,.9 Kew.21.46.37.90 kKeh!.52 3,20 3,15.02 2 87 8 1 5 Straßburs.40.20.07.95.80 Negkarpegel Maxau.02 5. 18 4,96 4,82.64] Mannbeim.781 4,651.3004, 30 Für Kleinanzeigen seit vielen Jahren die M2! Verkäufe Klellexweſte 5 1 e Gr. 42, dunkelbl., 0 ene Stellen 900 erh., 78 1 72 5 8 Eichelsheimerſtr. 21 Suche alsbald einen tüchtigen, 2. Stotk. 2 gleiche gute Beflſtellen mit Ro ſt zu per⸗ Sölbständigen Koch Großgaſtſtätte„Deutſcher Michel“, Tüchtiges, flelgig. Mädchen das kochen kann, für gepflegt Haushalt in Dauerſtellung zum 1. 2 1941, eptl. früher, geſucht. Leiner, Kaiſerring 34 oder Fernſprecher 441 85. 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