Meerfeldſtr 1 Abbeſtell müſſe Mens lag. 24. dezember/ Millwoch 25. Deſember 1940 Mannheimer Zeit Anzeigenpreiſe; 22 m breite Millmeterzetle 12 Pig. zeile 68 Pfg Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Hrundprelſe 2 5 gültie iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr 12 Belgwangsvergleſchen od Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an deſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſto nheim. Eunelpret- f 0 pi tmeter⸗ gemein 9mm breite Textmiſl Verlag. Schriftleitung und Hauptgeſchüſtsſtene R 1,—8. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 83 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 178 90— Drahtenſchrift: Nemazelt Mannheim 151. Jahrgang— Aummet 353 „Ilir den Sieg und Frieden, den Deulſchland allen bringt, die guten Willens find' Weihnachts botschaft Or. Goebbels“ Der Gruß der Heimat an die Front: ein Dank und Treuegelöbnis 5 dnb Berlis,. Dezember. In ſeiner Rede zur Volksweihnacht 1940 ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels zu den beutſchen Kindern in allen Gauen des Reiches. In dieſem Jahre gelte es, das ganze deutſche Volk zum Weih⸗ Rachtsfeſt durch ſeine Kinder zu einer einzigen gro⸗ zen Familie zuſammenzuſchließen. Nicht nur Millionen Väter, ſondern auch w⸗ gezählte Kinder aus deutſchen Familien könnten in dieſem Jahr das Weihnachtsfeſt nicht unter dem Sichterbaum, den die Mutter geputzt und angezün⸗ det habe, feiern. Mehr als hunderttauſend Deutſche ſeien aus den Gebieten Beſſarabiens und des Bu⸗ chenlandes in das Reich heimgekehrt. Sie feierten das Weihnachtsfeſt mit ihren Kindern zwar auf deut⸗ ſchem Boden, aber zum größten Teil noch in Auf⸗ fang⸗ und Sammellagern. In 120 Lagern des Gaues Niederdonau erlebten dieſe Deutſchen die Feier der Volksweihnacht im Gemeinſchaftsempfang am Rundfunk mit. Um die Lautſprecher ſeien auch die Tauſende heutſcher Kinder verſammelt, die aus den luftge⸗ fährdeten Gebieten zur Schonung ihrer Ge⸗ ſundheit in andere Gaue verſchickt worden ſeien. Kin⸗ der aus den Städten des Weſtens, aus Berlin und Hamburg, die in den öſtlichen und ſüdlichen Teilen des Reiches Aufnahme gefunden hätten. Ihre Müt⸗ ter müßten in dieſem Jahr das Weihnachtsfeſt ohne Wre Kinder und oft auch ohne ihren Mann verleben; denn es ſei in dieſem Fahr nicht möglich ge⸗ weſen, in größerem Umfang zu Weihnachten Sonderbenrlaubungen für unſere Frontſoldaten durchzuführen. Die Trennuna falle den Betroffenen ſehr ſchwer. Sie werde manchem Vater, mancher Mutter und vor allem vielen Kindern einiges Herzeleid bereiten. Aber es ſei Krieg. Alle müßten Opfer bringen. Daran ließe ſich nichts ändern. Unſer Volk könne lediglich die Opfer auf ein erträgliches Maß be⸗ schränken und das Unvermeidliche in Gemeinſchaft tragen.„Deshalb iſt“, ſo fuhr Dr. Goebbels fort,„auch in dieſem Falle die nationalſozialiſtiſche Volkswoßl⸗ fahrt in größtem Umfange helfend eingeſprungen. Ein Weihnachtsfeſt ſoll auch im Kriege jedes deutſche Kind haben, und jeder Vater im Felde, jede Mutter, die diesmal allein zu Hauſe ſitzt, ſoll wiſſen, daß ihr Kind vor allem zum Weihnachtsabend umgeben iſt von lieben deutſchen Menſchen. Dr. Goebbels machte ſich zum Sprecher der vielen Mütter, deren Kinder in Ferienheimen oder Ge⸗ meinſchaftslagern ihre Weihnachten verleben müſſen und die ihn gebeten hätten, über den Rundfunk Grüße an ſie auszurichten. Das ſei ihm im ein⸗ zelnen nicht möglich. Er entledige ſich dieſes Auf⸗ trages insgeſamt und grüße alle Kinder, die von ihren Müttern oder Vätern getrennt ſeien, auf das herzlichſte. Sie ſollten wiſſen, daß ihre Lieben jetzt an ſie dächten und ſich mit ihnen vereint fühlten. Aber auch die Väter im Felde könnten beruhigt ſein. Die Heimat klage nicht vor ihnen. Sie ſuche mit ihren Sorgen allein fertig zu werden, und nehme der Front noch einen Teil ihrer Sorgen ab.. Das, was heute alle als Liebe und Sehnſucht empfänden, ſei auch ein Opfer für Volk und Vaterland. Es macht Deutſchland nur noch ſtärker, allen Aufgaben, die die Zukunft mit ſich bringe, mutigen und aufrechten Herzens ent⸗ gegenzutreten. Im vorigen Jahr ſei auch ſchon Krieg geweſen. Da habe Dr. Goebbels Kinder aus dem Saargebiet, die ihre Heimat verlaſſen mußten, weil ſie vom Feind bedroht war, zu Gaſt geladen. Wie grundlegend habe ſich in einem Jahre deren Lage geändert. Sie ſeien nun ſchon wieder. mit ihren Vätern und Mültern vereint, im befreiten Saargebiet um den Weihnachtsbaum verſammelt. So werde es auch den Kindern, die ſich heute zur Volksweihnacht um ihn verſammelt hätten oder in zahlloſen Gemeinſchaftslagern am Lautſprecher dieſe Feier miterleben, einmal ergehen. 5 „Einmal wird die Stunde kommen“. erklärte Dr. Goebbels,„da euer Vater von der Front heimkehrt und eure Mutter euch weinend vor Freude wieder in ihre Arme ſchließt. Dann wird der Krieg am Ende ſein und Glück e unter den Men⸗ en Einkehr halten. 85 . mollen wir bei dieſem Kriegsweihngchts⸗ feſt den Kopf hochtragen und als deutſche Men⸗ ſchen und Mitglieder einer aroßen Volksfamilie füh⸗ len, die ein ſpäteres nationales Glück umſo mehr verdient, je bereitwilliger ſie die Beſchwerniſſe der Gecenwart auf ſich nimmt.“ Im Namen des Führers grüßte Dr. Goebbels alle Kinder in der Heimat. vor allem aber die Kinder. die von ihren Ellern getrennt Weihnachten verleben. Er grüßte auch die Mütter, die am Rundfunkapparat an der Feſtfreude des ganzen Volkes teilhätten und ſandte den Vätern ſeinen Gruß. die fern der Heimat im Kreiſe ihrer Kameraden in dieſer Stunde von liebevollen Gedanken an ihre Frauen und Kinder er⸗ füllt ſeien. Vom Weihuachtsfeſt im Kriegsfahr 1940 ſolle ein Strom non Mut und Willens ſtärke in des dent⸗ ſche Volk kineinkließen. Dieſes Mieihnachten ſolle unſer Volk befeſtigen in der Zähigkeit und Ausdauer und ihm vor allem die Kraft geben, zu kämpfen für den Sieg und für den Frieden, 3 Dentſchland allen bringt, die guten Willens 1. dnk Berlin, 28. Dezember. Der Kaiſerlich⸗ſapaniſche Botſchafter in Berlin Kuruſn iſt nach Tokio zurückberufen worden. An ſeiner Stelle wurde General Oſhima, der als japa⸗ niſcher Militärattache und ſpäter als Botſchafter in Berlin bereits mehrere Jahre tätig war, zum Ver⸗ treter des Kaiſerreichs Japans ernannt. Die genligſume Schweiz Wieder nur ein lendenlahmer Proteſt— Galt der Angeiff der Gonhardbahn? Drahtberichtunleres Kor reſpondenten — Genf, 24. Dezember Die Bombardierung von Zarich iſt im Laufe von wenigen Tagen auf die Bombardierung Genfs ge⸗ ſolgt. Sogar die„Bafler Nationalzeitung“ hatte gefordert, daß die Einberuſung des Londoner Ge⸗ ſandten zur„Berichterſtattung“ das Mindeſte deſ⸗ ſen ſei, was die Bundesregierung als Antwort be⸗ ſchließen könne Sie war nach wochen⸗ und monate⸗ langem Grübeln endlich darauf gekommen, daß es ſich um eine„bewußte Ignorierung ſchweizeriſcher Rechte“ handelt.„Wie kann England“. ſo fuhr ſie in itterndem Stimmfall enttäuſchter Liebe fort,„ein bringen, ein Hort der Freiheit und des Rechtes, ein Vorkämpfer der Menſchenrechte der kleinen Nativ⸗ nen zu fein?“ Es war infolgedeſſen eine große Ueberraschung. als das politfiſche Departement im Laufe des Mon- tagnachmittags nur einen neuen Proteſt in Ausſicht ſtellte. Das amtliche Kommuniaus erwähnt zunächſt, daß„die Erhebungen die britiſche Nationa⸗ lität der Flugzeuge ſpwie den britiſchen Urſprung der Bomben feſtgeſtellt“ hätten um dann mitzuteilen, daß„die ſchweizeriſche Gefandtſchaft in London erneut mit einem ſtrengen Einſpruch gegen dieſe ſchwer⸗ wiegenden Verletzungen der ſchweizeriſchen Hoheits⸗ rechte beauftragt“ ſei. Gleichzeitig werde ſie erneut die Wiederherſtellung der angerichteten Schäden aumelden ſowie noch einmal auf wirkungsvollen Maßnahmen beſtehen. die geeignet ſeien, eine Wieder⸗ holung dieſer Zwiſchenfälle unmöglich zu machen. Es gehört wirklich ſehr beträchtlicher Optimismus dazu, nach den ſtändigen Neutralitäts verletzungen ſolches Verhalten mit ſeinem Anſpruch in Einklang noch im gerinaſten mit der Möglichkeit zu rechnen, daß ein papierener Proteſt, wenn die Energie ſeiner Ausdrücke auch noch ſo geſteigert wird, irgend einen Einfluß auf die engliſchen Luftpiraten haben könn⸗ ten. Intereſſanterweiſe deuten einige ſchweizeriſche Blätter jetzt die Möglichkeit an, baßz es ſich um einen ſyſtematiſchen Angriff der engliſchen Luftwaffe auf die Gotthardbahn hanu⸗ deln könne, die als wichtiges Verkehrsglied zwi⸗ ſchen Deutſchlaud und Italien betrachtet werde. Anders ſei gerade der Angriff auf Zürich nicht zu erklären, da Zürich zu dieſer Stunde noch voll beleuchtet geweſen ſei, alſo unmöglich mit einer deutſchen Stadt habe verwechſelt werden können. Schweizer Arbeiter Opfer des Aeberfalls auh. Genf, 23. Dez. Zu dem unter drukalſter Mißachtung der ſchwei⸗ zexiſchen Neutralität durchgeführten britiſchen Ueber⸗ fall auf die Stadt Zürich ſind inzwiſchen weitere Ein⸗ zelheiten bekannt geworden. 85 l. So iſt in der Nähe des Güterbahnhofes von Zürich ein Blindgänger nachträglich explodiert was mehrere Verletzte zur Folge hatte. 8 Ferner traf aus Zürich die Meldung ein, daß auf dem Bahnviadukt bei Wipkingen(Kanton Zürich) eine britiſche Sprengbombe explodierte, gerade als Arbei⸗ ter mit der Reparatur der Fahrleitungen beſchäftigt waren. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurden acht Bahnarbeiter verletzt. Die Bahnverwaltung hat einen Bergungszug an te Stelle des britiſchen Ueberfalls geſandt. Graziani berichtet dem Dute „Die Diolſionen in Libyen haben heldenhaft gekämpft“ anb Rom, 28. Dezember. Marſchall Grazſant hat dem Duee einen aus⸗ führlichen Bericht über die Kampfhandlungen zwi⸗ ſchen Sidi Barani und Bardia überſandt, der zu⸗ nächſt die durch die völlige Waſſerarmut des Kampf⸗ gebietes verurſachten ungeheuren Schwierig⸗ keiten in der Frage des Nachſchubs ſchildert. Die⸗ ſer Umſtand machte auch eine ſofortige Fortſetzung der italieniſchen Offenſive nach der Einnahme von Sidi Barani unmöglich, da zunächſt eine Waſſerlei⸗ tung von 120 Kilometer Länge angelegt, eine Straße gebaut und Vorratslager angelegt werden mußten. Inzwiſchen ſetzte die britiſche Gegenoffenſive ein, die die italieniſche Heeresleitung angeſichts verſchiede⸗ ner Erſcheinungen, die ſich auf gegneriſcher Seite ſeit etwa 10 Tagen zeigten, in keiner Weiſe überraſcht. Angeſichts der erdrückenden Ueber macht der in Maſſeneinſatz verwendeten feindlichen Pan⸗ zerwaffe und bei dem völligen Fehlen leder taktiſchen Anlehnungsmöglichkeit in dem flachen Wüſten⸗ gelände mußten die italieniſchen Truppen dann, wie bekannt, zurückgenommen werden. Dabei haben ſo⸗ wohl die nationalen wie die libyſchen Diviſionen mit dem größten Helden mut gekämpft, ſo daß es gelang, den größten Teil der Truppen in vol⸗ ler Ordnung auf die Feſtung Bardia zurückzuziehen, wo ſie dem feindlichen Angriff noch heute mit Mut und Entſchloſſenheit Widerſtand leiſten. Weiter geht der Bericht auf die Tätigkeit der feindlichen Flotte und der Luftwaffe ein und heht hervor, daß die italieniſchen Flieger durch ſtarke Sandbildungen auf den Flugplätzen nd ſpäter durch außergewöhnliche ſtarke Regenfälle nicht ihr ganzes Gewicht in die Schlacht werfen konnten. Anſchließend wird feſtgeſtellt, daß die feindlichen Panzerdiviſionen 12 Tage nach Beginn der Offenſive — trotz des wüſten Geſchreis der feindlichen Propa⸗ ganda— auf der Stelle treten, dank der Tapferkeit der Soldaten Italiens, die dem Geaner zu Lande und in der Luft die Stirn boten und ſich ſchonungs⸗ los opferten. Auszeichnung verdienter Soldaten Drahtberichtunſeres Korreſvondenten 05— Rom, 24. Dezember. In feiner Eigenſchaft als oberſter Befehlshaber der italieniſchen Wehrmacht hat der Duce angeord⸗ net, daß Soldaten und Unteroffiziere, die ſich vor dem Feinde ausgezeichnet haben, in einem verkürz⸗ ten Verfahren zu Unteroffizieren oder Offiziers⸗ ſtellvertretern befördert werden können. Die Vorſchläge für Beförderung zu Unteroffizieren wer⸗ den an die Korpskommandos, die Vorſchläge für Be⸗ förderung zu Offiziersſtellvertretern an das Kriegs⸗ miniſterium gerichtet. Auf dieſe Weiſe wird der bitz⸗ herige langſame Inſtanzenweg vereinfacht und die Auszeichnung für herporragende Leiſtungen erfolgt mit der größtmöglichſten Beſchleunigung. „Lächerliche engliſche Illuſionen“ (FJunkmeldung der NM.) Rom, 24. Dezember. Der diplomatiſche Mitarbeiter der Agenzia Ste⸗ fani gibt wieder einmal eine Reihe von engliſchen Lügen der vollen Lächerlichkeit preis. Eine ſolch tolle Behauptung ſei die Meldung britiſcher und britenfreundlicher Zeitungen, daß die RA Schiffs werften von Turin bombardiert hätte, in die ſich einige italieniſche Kreuzer zuxück⸗ gezogen hätten. Die britiſche und philobritiſche Pro⸗ paganda möge doch davon Kenntnis nehmen, daß Turin eine Binnenſtadt und nicht eine Seeſtadt ſei. Die engliſchen Illuſionen ſeien zum Scheitern be⸗ ſtimmt genau ſo wie zur Zeit des italieniſch⸗äthiopi⸗ piſchen Feldzuges, des Bürgerkrieges in Spanien und der Operationen in Polen, Norwegen, Holland. Belgien und Frankreich. Die Macht Italiens ſei noch unverſehrt. De italieniſche Luftwaffe vermehre ſich von Monat von Monat. Die italieniſche Ma⸗ rine habe den Engländern mehr Verluſte zugefügt, als ſie ſelbſt erlitten habe, und ſei nicht wie die Eng⸗ länder genötigt,„alte Käſten“ im Ausland anzu⸗ kaufen. Vom italieniſchen Heer ſeien* überhaupt noch nicht in Aktion getreten, während England einen großen Teil ſeines Kriegsmaterials bei dem furchtbaren Zuſammenbruch in Norwegen und Flandern verloren hätte. Es ſei darum vollends. müßig, daß ſich die Deſperados von London irgend⸗ welche Illuſionen über die italteniſche Nation mach⸗ ten. Die italieniſche Nation wiſſe. daß England ſich in einer tödlichen Zange befinde und die unvermeid⸗ 1 des britiſchen Zuſammenbruchs kommen werde. Türkiſch ⸗ ungariſche Wirtſchaftsverhandlungen. Türkiſch⸗ungariſche Wirtſchaftsverhandlungen wer⸗ den in den nächſten Tagen in der ungariſchen Haupt⸗ ſtadt aufgenommen. Bekenntnis zu Weihnacht s Mannheim, 24. Dezember Es gab eine Zeit, da war Weihnachten das Feſt des Friedens, des Lichts, der Freude. Da gin⸗ gen wir durch die erleuchteten Straßen und freuten uns an der Freude unſerer Mitmenſchen. Da ſan⸗ gen wir die lieben alten Lieder von Weihnachts⸗ frieden und Weihnachtsfreude und wußten gar nicht welch ein koſtbares Geſchenk der Friede war. Er erſchien uns ſelbſtverſtändlich, wir wußten uns in ſeine Hut gebettet, und dachten nicht daran, oder wenn wir baxan dachten, ſo verſcheuchten wir den Gedanken ſchnell wieder ins Weſenloſe, daß wir aus ſeiner Hut einmal hinausgeſtoßen werden könnten. Dieſe Zeit liegt noch gar nicht ſo lange hinter uns. Noch nicht zwei Jahre. Zwei Jahre können im Leben eines Volkes ſein wie Spreu, die der Wind der Zeit verweht, ohne daß etwas von ihr ſichtbar bliebe. Zwei Jahre können aber auch im Leben eines Volkes zu einem Gewicht werden, an dem das Schickſal von Jahrhunderten hängt. Dir zwei Jahre ſeit unſerer letzten Friedensweihnacht haben ſoſchen Inhalt und ſolches Gewicht gehabt. Sie haben damit auch unſerer Weihnacht von heute einen neuen Sinn gegeben. Nicht als ob ſie ihres hohen Weſens entkleidet wäre, als ob nun uns kein Anruf aus ihrem ſtillen und friedlichen Bereich mehr erreichte, als ob ihre ſittliche Mahnung an Menſchen und Völker keine Geltung mehr hätte Aber wohl in dem Sinne, daß unſere Weihnacht von heute unter ganz anderem Geſetz des tätigen eee und Erlebens ſteht, als die Weihnachten nor⸗ em. Wir feiern heute Weihnachten im Kriege Das Geſetz des Friedens iſt aus dieſer Welt ausgetrieben worden, ſein Ruf geht nicht mehr über Ozeane und Kontinente. Die Stille der Weihnacht iſt durchbrochen vom Lärm explodierender Bomben. Das Licht it ausgelöſcht und die Menſchen wandeln in Dunkelheit Statt in ſich ſelbſt und in der Natur auf das Wachſen neuen Lebens zu hören, hören Millionen Menſchen auf den Ruf des Todes, wird gekämpft, gelitten und geſtorben. Und der eherne Klang der Glocken kün⸗ digt heute wie ehedem denen den Frieden, die guten Willens ſind, aber er ruft ſie auch ganz anders als ſonſt, nicht auf dieſen Frieden zu warten und ihn nicht in Leere zu genießen, ſondern ihn zu erbhämpfen un ſich in dem tapferen, ſelöſtloſen und treuen Einſatz in dieſem Kampf ſelbſt den Frieden zu geben. Aus dieſer Weihnacht iſt jede billige und unecht Sentimentalität gewichen. Es iſt herausgenommet aus der Abgeſchloſſenheit der privaten und perſön⸗ lichen Sphäre und mitten hineingeſtellt in das tätige und kämpfende Leben des ganzen Volkes. Es iſt nicht mehr ein Zurückſinken jedes einzelnen in private Beſchaulichkeit und Ruhe, es iſt ein Aufruf zum Be kenntnis der großen Gemeinſamkeit in der befreien den und friedenſtiftenden Tat. Das deutſche Volk iſt dem Frieden er geben wie nur fe. Es hat ihn ja nie verlaſſen und nie verraten. Es hat ihn nie leichtfertig von ſich weggeworfen, ſondern er iſt von den anderen him genommen worden. Aber es iſt beſte beutſche Art, das was man ku und vor allem das, was zu tun man gezwungen wor den iſt, ganz zu tun. Das iſt ja gerade unſer Stärke auf jedem Gebiete, auf militäriſchem wie au moraliſchem, daß wir die Kraft der Konzentrierung aufs Ganze, auf die Ueberwindung der Halbheit, auf die Erfaſſung des totalen Problems beſitzen. Darum ſind wir den anderen ein Gegenſtand ſo furchtvollet Bewunderung geworden. Jetzt iſt der Krieg das totale Problem des deutſchen Volkes und nichts als der Krieg. Wir haben deswegen gewiß nicht vergeſſen daß wir Weihnacht feiern, aber wir wiſſen, daß wir Weihnacht als Feſt des Lichtes und des Friedens wirklich erſt dann wieder feiern können, wenn wir uns heute ganz der kriegeriſchen Aufgabe des Tage ergeben, und an dieſe Aufgabe alle unſere Kräfte ſetzen, auch und gerade die verſöhnenden und frien lichen Kräfte des Weihnachtsfeſtes und des Weiß nachtsgeiſtes: die Brüderlichkeit, zu der dieſes Feſt der Liebe uns ruft, die Treue und Hilfsbereitſchaft zum anderen, der Einſatz zum Opfer, der Verzicht auf ſich ſelbſt und die Unterordnung unter das große Geſetz übergeordneten Lebens. In dieſem Sinne ſchickt die Heimat ihre Weiß nachtswünſche beſonders unſeren Soldaten. Gs iſt immer im Kriege ſo, daß ſich der Begriff des Vaterlandes am ſtärkſten in den Soldaten ſammelt Sie ſind ſein weſentlicher Inhalt, ſeine lebendige Ver⸗ tretung. Zu ihnen geht die Nation, wenn ſie an ihren Feſttagen zu ihrem höchſten Begriffe, eben zu dieſen Begriffe Vaterland gehen will. Die deutſche Nation weiß, was ſie ihren Soldaten zu danken hat. Sie ſchickt ihnen dieſen Dank al; ihren erſten Weihnachtsgruß. Ste hat nich vergeſſen und wird niemals vergeſſen, daß, als die alten Feinde aufſtanden, um ſie zu vernichten, auch der Ale, ewige beutſche Soldat aufſtand ſie zu ſchützen. Und ſie trägt heute noch das Staunen der Bewun⸗ herung in ſich und wird es ewig in ſich tragen, wie der beutſche Soldat dieſen Schutz an ihr erfüllt hat. Und ſte weiß, daß dieſer Schutz ihr heute ſchon die Geweß⸗ heit des endgültigen Sieges und des endgültigen geſicherten Friedens gibt. Vom ſturmumbrauſten Nordkap bis zur Küſte Spaniens umſäumt an dieſem Weihnachtstage ein unabſehbarer Kranz deutſcher Weihnachtsbäume die Küſten Europas: welch wun⸗ derbares Symbol dafür, wie Europa und mit ihm das Herzland Europas, Deutſchland, im Schutze der deut⸗ ſchen Soldaten die um dieſe Weihnachtsbäume ſich ſammeln, der neuen Weihnacht eines wirklichen Frie⸗ bens entgegenharrt! Mit unſerem Dank geht aber auch noch etwas anderes hinaus: unſer Gelöbnis. Die deutſche Heimat glaubt, in den ſechzehn Monaten des Krieges ihrer Soldaten nicht ganz unwürdig geweſen zu ſein. Sie hat tapfer und treu zu ihren größeren Opfern ihr kleineres gelegt, ſie hat zu ihren hiſtoriſchen Taten ihre beſcheidenere, aber ſicher nicht unbedeu⸗ tende eigene nationale Leiſtung gegeben. Sie weiß aber ſehr wohl auch, daß das noch nicht genug iſt. Daß es weder Zeit iſt, eine Rechnung der Leiſtungen aufzumachen, noch Zeit an das Ende der Opfer zu denken.„Der Krieg geht jetzt erſt an!“ Dieſes Wort iſt von der enoliſchen Inſel zu uns herüber⸗ geworfen worden. Es ſollte uns erſchrecken. Wie wenig erkennen uns doch die, die ſo leichtfertig ge⸗ weſen ſind, unſere Freundſchaft zu verſchmähen und unſere Feinde zu werden! Aber wir nehmen dieſes Wort auf, um es unſeren Soldaten an der Front weiterzugeben: auch für das deutſche Volk der Hei⸗ mat ſoll der Krieg, den es immer ſchon mit dem feierlichſten Ernſte und dem höchſten Einſatz geführt Hat, erſt recht anfangen: wir wollen unſeren Solda⸗ ten ihn führen helfen mit unſerer ganzen Treue und mit unſerer letzten Kraft. Und wir kehren uns dabei nicht ab von Weih⸗ Rachten und ſeinem ſchönen friedlichen Sinn, im Gegenteil: in dieſer Entſchloſſenheit des Kampfes liegt auch ein Bekenntnis zu ihm. Wir wiſſen ja, daß dieſe Kampfentſchloſſenheit die Vorausſetzung Hafür iſt, daß wir einmal Weihnachten, nur reiner, Kur geläuterter, nur ſeinem Sinn und ſeiner Ver⸗ pflichtung ergebener, ſo wieder feiern werden, wie wir es zu feiern uns immer gewünſcht hatten: als Feſt eines Friedens, der alle umfaßt, und als Feſt des Lichtes, das über einer Welt erſtrahlt, aus der zie Dunkelheit des Unrechts für immer ver⸗ krieben iſt. f Dr. A. W. Die Lage Draßtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 24. Dezember. Ein den ſchwediſchen Zeitungen ſind die erſten aus⸗ führlichen Meldungen über die teilweiſe Zerſtörung om Mancheſter enthalten. Zum erſten Mal hat die engliſche Zenſur weitgehende Einzelheiten nach dem Ausland telegraphieren laſſen. In Stockholms Dagbladet“ umfaßt der Bericht des Londoner Korre⸗ pondenten eineinhalb Spalten, in den übrigen Stock⸗ holmer Zeitungen faſt allgemein über eine Spalte. „Stockholms Dagbladet“ ſchreibht:„Der Krieg iſt mit⸗ zen in England. Er legt ganze Städte und Gebiete Rieber. Er iſt auf dem Wege, England im eigenen Lande zu beſiegen.“„Stockholms Tidningen“ gu⸗ folge iſt das ganze Induſtriegebiet Mancheſter Old m und Bölkon von den deutſchen Anariffen ſchwer eſucht. Die Bevölkerung, ſoweit ſie das nächt⸗ liche Grauen überstanden Helähent, und noch ſtehende Geſchäftshäuſer und Schu⸗ len habe man als Notlazarette eingerichtet. Ein gan⸗ 1755 Stadtviertel ſei verwüſtet, und bereits Montag 3 0 halbe ein neuer Fliegeralarm über das Merſey⸗ Hebiet eingeſetzt. * Kurz vor ber Jahreswende kommen eine Reihe Kriegsbetrachtungen in der neutralen und in der amerikaniſchen Preſſe, die man allgemein als ſehr auſſchlußreich bezeichnen muß. Sie beweiſen ſo gut wie ohne Ausnahme, daß überall der Glaube fehlt, England könne es noch ſchaffen, könne noch Len Krieg gegen Deutſchland gewinnen.„Stockholms Dagbladet“ betont dieſes beſonders ſcharf, indem es ſchreibt: die reale und nüchterne Erkenntnis der Kriegslage verlange die Einſicht, daß ein Wunder ge⸗ hen muß, wenn England den deutſchen Vorſprung 5 einholen ſoll. Die gleiche Auffaſſung klingt „Stockholms Tidningen“ und„Aftonbſadet“ wie⸗ Her.„Aftonbladet“ meint am Ausgang des Jahres 1940 überſchatte eine neue Invaſionsſurcht coe ruhige Uebeplegung der Engländer und kaſſe ſie ge⸗ en die Angriffe Hitlers vergeblich anrennen. Dazu ei es überraſchend ſtill in der ganzen engliſchen Habe, ſei wie vom Schreck dnb. Berlin, 24. Dezember. Churchill, der Haupteinpeitſcher dieſes Krieges um den engliſchen Weltbe hungsanſpruch, ſetzte ſei⸗ ner Dummheit und am Montagabend die Krone auf, indem er in r Rundfunkanſprache den lächerlichen Verſuch unternahm, das italie Volk vom Duce zutr Heuchleriſch biedert ſich ſchen Volk als„alter Freund“ gleichzeitig die infamſten Ant dungen gegen den Begründer periums „Ich ſage euch, was die Diplomaten Worte großer Wahrheit und großen Reſpekts nennen“. Mit dieſen gleißneriſchen Phraſen begann der Kriegsverbrecher ſeinen„dramatiſchen Appell an die italie iſche Na⸗ tion, Muſſolini zu ver— wie Reuter dem lach⸗ haften Erguß bezeichnet.„Wir befinden uns im Kriege— dies iſt ein ſehr merkwürdiger und ſchreck⸗ licher Gedanke. Wer hätte je ſich vorſtellen können, daß die britiſche und die italieniſche Nation verſuchen würden, einander zu vernichten? Wir ſind immer Freunde geweſen. Wir waren die Vorbämpfer des italieniſchen Riſorgimento. Die ganze große Bewe⸗ gung für die Einigung der italieniſchen Nation, die das 19. Jahrhundert erleuchtete, wurde vom briti⸗ ſchen Parlament und der britiſchen Oeffentlichkeit unkterſtützt und gefördert.“ Mit ſolchem ſentimen⸗ talen und verlogenen Geklingel hofft der Erzlügner bei dem faſchiſtiſchen Volk Eindruck zu machen. Dabei weiß jeder einzelne Italiener viel zu ge⸗ nau, daß das Gegenteil der Fall war. Daher glaubt niemand in Italien ſo heuchleriſchen Worten wie die⸗ ſen:„Unſere Väter und unſere Großväter ſehnten ſich danach zu erleben, daß all die kleinen Grenzen in Italien hinweggefegt würden, ſo daß das italieniſche Volk und ſein Land einen Ehrenplatz unter den füh⸗ renden Mächten auf dem Kontinent einnehmen könnte.“ an und ſchleudert irfe und Verleum⸗ des faſchiſtiſchen Im⸗ Frede Ehn Nach dieſen unwahrhaftigen Freunoͤſchaftsbe⸗ teuerungen kommt Churchill endlich auf den Zweck ſeiner Auslaſſungen: „Italiener, ich will Euch die Wahrheit ſagen. Es iſt dies alles eines Mannes wegen.“ Das italteniſche Volk hat nun beſtimmt gerade darauf gewartet, ſich von ſeinem Todſeind ſagen zu laſſen, daß der Mann, der es zur Größe emporführte nicht alles verſucht hätte, mit friedlichen Mitteln ſein Lebensrecht durchzuſetzen Unter dem Deckmantel der Drohung mit„allen Kräften des modernen Fort⸗ ſchritts“, die hinter England ſtänden verbirgt ſich die bange Sorge, wenn er fragt:„Warum habt Ihr, die Ihr unſere guten Freunde wart und unſere Brüder hättet ſein können, Euch uns in den Weg geſtellt?“ Jawohl. als Kanonenfutter wäre Italien gut ge⸗ weſen. aber ſein Recht wollte dieſes England niemals ihm geben! „Ein Mannundnurein Man n allein. ſtammelt der alte Kriegsverbrecher wieder von neuem. Er macht dann Mitteilung von einem Briefwechſel mit dem Duce kurz vor dem italieniſchen Kriegseintritt. 5 aus den von ihm bekanntgegebenen Telegrammen Kapital ſchlagen zu können, ſo iſt er alleröings ge⸗ waltig im Irrtum. Der Duce erinnert nämlich in ſeiner Antwort an das Jahr 1935, als England in Genf oͤie Sanktionen gegen Italien in Gang brachte, und an den„wirklichen und gegenwärtigen Zuſtand der Knechtſchaft, in dem Italien ſich in ſeinem eigenen Meer befindet.“ Der von Churchill mitgeteilte Briefwechſel iſt alſo nichts anderes als ein Beweis für die abſolute Richtigkeit Muſſolinis. Mit dieſer inſtinktloſen Rede hat ſich Churchill eine außerordentlich ſtarke Blöße gegeben. Für das deutſche Volk iſt ein ſolch dummdreiſter„Appell“ nichts neues. Es hat den von haſſenden Emigranten Der deulſche Großangriff auf Mancheſter Selbſt London muß die vernichtende Wirkung der Angriffe zugeben dnb Stockholm, 28. Dezember. Die Nacht zum Montag brachte, wie der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht mitleilt, einen Angriff ſtarker Verbände ſchwerer Kampfflugzeuge auf Mancheſter, die hier bedeutende Induſtrieanlagen mit großem Erfolg mit Bomben belegten. 4 Wenn vom engliſchen Nachrichtendienſt auch zu⸗ nächſt der Name dieſer Stadt verſchwiegen wurde, ſo mußte er unter dem Zwang der Tatſachen doch be⸗ reits am Montag früh zugeben, daß ſich der deutſche Angriff haupbſächlich gegen eine Stadt im Nord⸗ weſten richtete, die während vieler Stunden ſchwer angegriffen wurde. Wie das britiſche Luftfahrtminiſterium und das Miniſterium ier die innere Sicherheit zu dieſem Angriff weiter mitteilten, wurde eine aroße Anzahl von Bränden entfacht und beträchtliche Schäden an Bauten und Läden verurſacht. Bomben wurden auch auf die Ufer des Merſey und im Oſten der Midlands abgeworfen. Später gab Reuter dann den Namen der ſchwer mitgenommenen Stadt bekannt: Mancheſter. Im einzelnen heißt es in dieſem Berichtt: N Mäncheſter hatte in der Nacht zum Molftag einen 1 1 Preſſe geworden über die angeblich gewaltigen Kriegsentſcheidungen im Mittelmeer, In den geſtrigen Madrider Zeitungen finden ſich Auszüge aus den führenden nordamerikaniſchen Blättern. So ſchreibt„Sun“:„Amerika will nie⸗ mals wieder in einen europäiſchen Krieg eintreten. Wir glauben ſchwer an eine Wendung der Kriegs⸗ lage zugunſten Englands, denn Hitlers Vorſprung iſt heute nicht mehr einzuholen.“ Auch„World“ glaubt an„keine Auflichtung des verdunkelten Him⸗ mels für England im Jahre 1941.“ g N 1 3 In den engliſchen Zeitungen wächſt die Erkennk⸗ nis weiter, daß im Mittelmeer nichts gewon⸗ nen iſt. Das ſchon vier Tage anhaltende Schweigen tber die Operationen in Aegypten iſt an ſich viel⸗ ſagend genug. Der Kairo⸗Korreſpondent des„Daily Herald“ hat den Mut, zu berichten, daß eine Kampf⸗ pauſe eingetreten ſei und daß die Italiener ihren Widerſtand erheblich verſtärken. In Kairo wiſſe man nichts über den Stand der Schlacht.„Daily Herald“ geſteht dann weiter, das Schwergewicht der Kriegslage liege in England ſelbſt und in der Sſche⸗ ſehr langen und ſchweren Luſtaugriff. Noch viele Stunden nach dem Angriff hingen Rauchwolken am Morgen über der Stadt. Der Angriff be⸗ gaun bald nach Einbruch der Nacht, als ſich die feindlichen Flugzeuge der Stadt von Süden her näherten. Welle auf Welle erſchien in der Auf⸗ einanderfolge von Minuten über der Stadt, Alle Fenuerlöſchmannſchaften, die verfügbar waren, wurden eingeſetzt. Einige der Feuer, die verurſacht wurden, waren meilenweit ſichtbar. An Zerſtörungen gibt der Bericht nur„Häuſer“ zu. Der Londoner Rundfunk geht etwas weiter und nennt wenigſtens öffentliche Gebäude und Geſchäfts⸗ häuſer, mit denen offenſichtlich die von Bomben zer⸗ ſtörten Induſtrieanlagen und Lagerhäuſer gemeint ſind. Mancheſter, ſo ſagt der Londoner Rundfunk, ſei außerordentlich heftig bombardiert worden. Der Angriff habe mehrere Stunden ge⸗ dauert. Umfangreicher Schaden ei durch die Bombenabwürfe entſtanden und viele Brände ſeien ausgebrochen. Oeffentliche Gebäude, Geſchäfts⸗ häuſer, Hotels und ein in der Mitte der Stadt ge⸗ legener großer Geſchäftsplock ſeien völlig zerſtört bzwesſehrberuſthaft beſchädigt worden. 8 * 90 der engliſchen Lebensader zur See und zur Luft. Noch vor wenigen Tagen las und hörte man es in London ganz anders! Herr Eden hat noch ja vor ſeiner Ernennung zum Außenminiſter geſprochen.„Stockholms Tid⸗ ningen“ zufolge hielt er ſeine Rede in Cambridge, wo er während des Krieges wiederholt geſprochen hat. Er warnte vor Kataſtrophenſtimmung und ſagte, England könne auch ein zweites Dünkirchen im Lande ſelbſt überſtehen. Man ſieae jedoch nicht durch Schritte nach rückwärts, ſondern durch ſchnel⸗ les Handeln, was auch Hitler immer tue. Die Of⸗ fenſive gegen Deutſchland ſei ſchon zu lange hinaus⸗ geſchoben. Um das engliſche Volk am Jahresende in Stim⸗ mung zu erhalten, erfinden Englands Machthaber immer neue ſchöne Worte und wecken immer neue Hoffnungen, während die deutſchen Bomber unauf⸗ haltſam ihre Häfen, ihre Docks, ihre Induſtrieanla⸗ gen in Trümmer legen. Sie werden eines Tages erkennen müſſen, daß ihr Spiel ſchon nach Dün⸗ kirchen verloren war. Wenn er geglaubt hat, beratenen Londoner Plutograten im Laufe deg Jah⸗ res 1940 die richtige Antwort gegeben. Das italieniſche Volk hat die gleiche Antwort Hereit, die auf ſo blödes Geſchwätz allein angebracht iſt. Ein unabläſſiger Hagel von Bomben und die Torpedos deutſcher und italieniſcher U Boote werden Miſter Churchill mundtot machen. Das iſt die ein⸗ zige Möglichkeit, Kriegsverbrecher ſeines Schlages davon zu überzeugen, daß Führung und Volk in einem autoritären Land zuſammenſtehen wie ein Mann! Der italieniſche Heeresber icht vom 22. Dezember a (Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auflage; + Ro m, 23. Dezember Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: In der Grenzzone der Cyrenaika iſt die Lage unverändert. Bombenangriffe auf einen vorgeſcho⸗ benen feindlichen Stützpunkt ſowie Angriffe gegen feindliche Panzerwagen wurden von un ſerer Luftwaffe wiederholt. 5 Ein Torpedoflugzeug hat einen engliſchen Hilfskreuzer getroffen und verſenkt. 5 Der Feind hat einige Zeutren Libyens boms bardiert: Ein Toter und drei Verwundete. An der griechiſchen Front wurden feindliche Angriffe durch unſere Gegen⸗ anugriffe zurückgewieſen. Wir haben dem Feind beträchtliche Verluſte zugefügt und auto⸗ matiſche Waffen erbeutet. a Jagdformationen haben im Kampf mit neuen Flugzeugen vom Blenheim⸗Typ dreß abgeſchoſſen. a In Oſtafrika wurden feinbliche Kraft⸗ wagen und Stellungen in einer Ortſchaft des oberen Sudan bombardiert. 55 Während eines feindlichen Luftangriſſes gegen das Gebiet des Mutterlandes wurden in der Nacht vom 21. auf 22. Dezember auch einige Bomben auf die Lagune von Venedig abgeworfen, die weder Perſonen⸗ noch Sach⸗ ſchaden aurichteten. N Die ſchweren Kämpfe um VBardia EP. Stockholm, 24. Des⸗ Die engliſche Oeffentlichkeit iſt während bes Wochenendes darauf vorbereitet worden. daß die Kämpfe um Bardia nicht nur überaus lang⸗ wieria werden können, ſondern auch verluſtreich für die engliſche Seite. Der Kairber Korreſponbent der Londoner„Times“ veröffentlicht am Montag morgen einen Bericht, aus dem die Schwierigkeiten hervorgehen, mit denen beide Seiten zu rechnen haben. In dem Bericht heißt es u..:„Es iſt nun ⸗ mehr deutlich daß Bardig nicht ähnlich Sollum wie eine reife Frucht fallen wird. General Bertty(der Befehlshaber der in Baärdia ſtehenden ſtalieniſchen Truppen] hat den Befehl erhalten, die Skädt ſo langes wie möglich zu halten. Ein bloßer Druck der vor⸗ geſchobenen engliſchen Patrouillen iſt daher nicht aus⸗ reichend, um den Feind aus den befeſtigten Stellun⸗ gen, in denen er nunmehr ſitzt. zu vertreiben. Aus dieſem Grunde iſt der Bewegungskriea nun⸗ mehr zum Stillſtand gekommen während die engliſchen Truppen gleichzeitig Verſtärkungen vornehmen und für den nächſten Abſchnitt der Opera⸗ tihnen umorganiſiert werden.. — Geſeß über die Wirtſchaftsabmachungen mt Deutſchland in Bukareſt ratifiziert. Staatsführer General Antonescu hat das Geſetz unterzeichnet, durch das die am 4. Dezember in Deutſchland getrof⸗ fene Wirtſchaftsabmachunag ratifiziert wird. N rr AAA AA Hauplſchriftleiter: Dr. Alois Win dan er Stellvertreter des Hauptſchriftielters und verantwortlich für Kultes politik, Theater und Ankerhaltung: Carl Onno Eiſenbar k. andel: i. B. Willig Mü le x.— Lokaler Teil: 1 B Dr F. W. och.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. F. W Koch. ork: Wil Mütler.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderblenſtz 1. V Dr. 5 W. Koch. fämtliche in Mannheim. erausgeber, Drucker und Verleger: Reue Mannheimer Zeitung e. Fritz Bode& Co Mannheim, R 1. 165— Verantwort 1 Anzeſgen und Seſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, Man Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig. UNeue Ergebniſſe der Traumforſchung Von Dr. C. W. Katner. Die Traumforſchung iſt verhältnismäßig jung. So früh der Menſch damit begann, aus ſeinen Träu⸗ men Schickſal und Zukunft herauszuleſen, ſo ſpät kam er dazu, auch im Traum etwas Normales zu ſehen und ſich nicht mehr auf Geiſter und Dämonen zu berufen, die für den Primitlven ja ſeit altersher Urheber aller Seltſamkeiten ſind.„Im Wachzuſtande ewegen ſich alle Menſchen in einer gemeinſamen elt, im Schlaf aber ſinkt jeder in ſeine eigene zu⸗ Kück“ ſagt ſchon Heraklit. Indeſſen ſind dieſe unſere kigenen Welten doch nicht völlig voneinander ver⸗ ſchieden, denn ebenſo wie es Geſetze für das normale Seelenleben gibt, wird man auch Geſetze annehmen Zürfen, die für das Träumen gültig ſind. SDne„Logik“ ſucht man im Traum natürlich ver⸗ gebens. Iſt es doch gerade kennzeichnend für ihn, aß Raum und Zeit, Ich und Umwelk völlig durch⸗ einandergehen und alle Naturgeſetze oft in ihm auf⸗ gehoben find. Und doch forſcht man auch hier nach Biene wie Geſetzen und hofft, Ordnung in jenen irrwarr zu bekommen, der die meiſten Träume kennzeichnet. Nun, von einer Geſetzmäßigkeit, welche die zeitliche Abfolge des Traumgeſchehens erklärt, kann i e die Rede ſein wie von einer ſol⸗ chen, die für die vielen Zufälligkeiten des Tages⸗ geſchehens die nötige Erklärung gibt. Was wir er⸗ offen können, iſt lediglich eine Zurückführung ſeiner 5 e auf die Gedanken und Vorſtellungen, die uns im Wachen beſchäftigen, und von denen auch die nächtlichen Spukereien abhängen. haften Dämmerung ab, und an die Stelle der Farbig ⸗ keit des Tages tritt zumeiſt ein Grau das mit dem der Photos eine große Aehnlichkeit hat. Auch mit dem Hören hat es ſeine eigene Bewandtnis. Wenn wir ſelbſt den Mund auftun, ſo hören wir uns wohl siemlich deutlich, wenn aber andere ſprechen ſollen, hören wir vielleicht einzelne Worte oder Ausrufe, aber ganze Sätze bringt unſer Gegenüber im Traum nicht zuſtande, und von einer vernünftigen Unter⸗ haltung kann keine Rede ſein. Eine andere Mepkwürdigkeit des Traumes be⸗ ſtehht im der„Umſormung“ von Gedanken und Emp⸗ findungen, die uns im Wachen bewegt haben. Wer vor einer ſchweren Aufgabe ſteht, träumt wohl, daß er einen Obelisken hinaufklettern müßte. Wer von wirtſchaftlichen Songen geplagt wird, träumt von Ungeziefer, das er nicht loswerden kann. Einem jungen Mädchen, das ſich durch die 95 Kunſt eines berühmten Sängers irmerlich erhoben fühlte, träumte, daß es von dem betreffenden Künſtler mit den Aymen emporgehoben würde. Auch direkte Sin⸗ nesreize, die den Schlafenden treffen, können ſolche Umformungen auslöſen. Kleine Steine, an die W geworfen, löſten die Empfindung eines Maſchinertzewehrſeuers aus, und ein Konzertbeſu⸗ cher, der vor Müdigkeit im Saale einſchlief, ſah die Sänger an langen Leitern hinauf⸗ und hinunterklet⸗ tern, als wollten ſie die hohen und tiefen Töne er⸗ reichen! Eine alte Streitfrage war es, ob die Erlebniſſe des Vortages einen beſonderen Einfluß auf das Träumen haben. Viele Beobachtungen ſprachen da⸗ für, viele aber ebenſo eindeutig dagegen. Erſt Dr. K. Leonhard, dem Oberarzt an der Nervenklinik in Frankfurt a.., gelang es, die Widerſprüche aufzu⸗ löſen. Und zwar beſtanden dieſe nach ihm darin, daß man Formträume alſo Traumbilder. ⸗gefühle uſw. von Traumgedanken nicht genügend unterſchieden hatte. Für Formträume gilt nämlich das Geſetz: „Was am Vortage klar ins Bewußtſein trat, er⸗ ſcheint im Traum nicht!“ Statt deſſen erſcheinen lediglich Aſſoziationen: Statt eines Kindes zum wurde, wieder im Traume auf. Beiſpiel, deſſen ſämtliche Familienangehörige, nicht aber das Kind ſelbſt. Statt vieler Gleiſe mit Zügen erblicken wir einen Bahnhof, aber ohne Züge, und an Stelle einer Schüſſel mit Salat von roten Rüben ſah der Träumer in der nächſten Nacht alle nur mög⸗ lichen Salate aber ausgerechnet der Rotrübenſalat war nicht dabei. Dr. Leonhard hat dieſe merkwür⸗ dige Erſcheinung das„Geſetz des Vorbeiträumens“ 1 Erſt nach zehn bis zwanzig Tagen tritt der egenſtand, an dem zunächſt„vorbeigeträumt“ Auf dieſem Geſetz beruht es zum Beispiel, daß man von den Menſchen, mit denen man täglich zuſammen iſt, ſo gut wie gar nicht träumt. Ohne daß wir darum wiſſen, werden ſie vielleicht von anderen Perſonen oder auch Gedben⸗ ſtänden, mit denen ſie irgend etwas zu tun haben, vertreten. Erſt wenn ſie verreiſen oder Abſchied von der Erde nahmen, begegnen ſie uns wieder ſelbſt im Traum, aber erſt nach längerer Zeit. Wenn etwas vom Vortage als Traumbild wieder⸗ kehrt, ſo handelt es ſich entſprechend der Regel, daß alles was am Vortage klar im Bewußtſein war., nicht im Traume erſcheint, ſehr oft um Wahrnehmungen. die nicht klar, ſondern nur ganz flüchtig zum Bewußt⸗ ſein kamen. Das kann vielleicht ein Tapetenmuſter. ein Aushängeſchild oder ſonſt etwas für uns gleich⸗ gültig Gebliebenes ſein; nur darf es uns nicht ernſt⸗ lich beſchäftigt haben. Anders iſt es bei den Träumen, die eine Folge von Aerger, Kummer und Sorgen ſind und den Schla⸗ fenden ſo verfolgen. daß an eine Erquickung nicht zu denken iſt. Man ſollte annehmen daß ſoſche Träume die doch auf— leider ſehr— klaren Bewußtſeins⸗ eindrücken beruhen, auch erſt ſpäter auftreten; aber hier handelt es ſich um Gefühls töne, die etwas Unangenehmes nicht abreagſerten und darum bis in den Traum hinein nachwirken. Für ſie gilt alſo die oben angeführte Regel ebenfalls nicht. Faßt man einen Eindruck auf die Seele als Schwingerregung eines„ſeeliſchen Feldes“ auf, ſo wäre bei den letztgenannten Träumen diefes Feld „Übererregt“. Beim Vorbeiträumen macht ſich die in die peripheren Aſſoziationen verelbende Sch vingung Juft, und bei dem ſpäteren Wiederauftauchen des Zentrums wäre vielleicht an eine Art Reſonanz zu denken. Auf jeden Fall aber iſt das normale Träu⸗ men trotz ſeines Durcheinanders von„ſeeliſchen Wel⸗ len“, wenn wir einmal ſo ſagen wollen eine ziemlich harmloſe Angelegenheit und hat mit Prophetie und Spiritismus überbaupt nichts zu tun. 0 Eine ruſſiſche Komsdie Oſtromwſkij⸗Uraufführung in München München, im Dezember. Dem wagemutigen Münchener Volkstheater ver⸗ danken wir die Bekanntſchaft mit einem vuſſiſchen Dramatiker, der um die Mitte des vorigen Jahr⸗ hunderts mit Komödien und Schauſpielen hervorge⸗ treten iſt, von denen bisher nur wenige über die Grenzen ſeines Vaterlands hinausgedrungen ſind: mit Alexander N. Oſtrowſki. Man ſah ſeine fünfaktige, beſſer: ſechsbildrige Komödie„unger Mann macht Karriere“ die im Kaufmanns⸗ milieu ſeiner Zeit ſpielt, und lernte ihn als einen Humoriſten von eigener Art ſchätzen, der— aus tie⸗ fer Weſenskenntnis ſeines Volkes beraus— treffend umriſſene Typen in das klare Licht überlegener Sa⸗ tire rückt. Sein Held iſt ein wenig ſympatzhiſcher junger Mann, der zwar nicht über große Zeiſtige Gaben, wohl aber über genug Wendigkeit verfügt, um jedem die Phraſen aufzuſagen und die Tugen⸗ den vorzuheucheln, die er von dem protektionsgieri⸗ gen jungen Manne erwartet, und ſo bringt dieſer es im Laufe der ſechs Bilder zu Beliebtheit, Stellung und einer reichen Braut— bis man ihm auf die Schliche kommt. Die Schlußwendung wäre damit ausgeſprochen moraliſcher Natur, wüßte der Autor ſeinem jungen Mann nicht eine überraſch ende Recht⸗ fertigung in den Mund zu legen, die dem Stück einen betont geſellſchaftlichen Charakter gibt. Die dramatiſche Technik an ſich iſt zwar nicht die Stärke Oſtrowſkifs, der von Gogol herkommt und in men⸗ chem ſchon an Tſchechow erinnert. die prägnanten Umriſſe ſeiner Figuren aber. das echte Kolorit und der charakteriſtiſche Dialva ſichern ſeinem Spiel eine vergnügliche Anteilnahme— vor allem dann, wenn es ſo geiſtreich und ſtimmungsdichtf dargeſtellt werd, wie es bei der Münchener Urauf ührung unter Eduard Wiemuths(des Ueberſetzers) Regtefſih⸗ rung und mit Direktor Willem Holsboer in der Titelrolle geſchah KavIU 4e. * 0 9 egsberichter Rudolf Wagner) 23. Dez.(PK.) inende Liverpod Dl, it einem blu⸗ 7 1 Nacht forderte das Schickſc ne and gliſche Stadt. Ma r wurde ir rgenſtun⸗ den des 2 uftwaffe ßangriff des Krieges über . Coventry. Birmingham, n nur einige Namen zu Briſtol und nennen— gehört nun auch Mancheſter die viert⸗ größte engliſch tadt mit über 750 000 Einwoher. Wie i fen und Induſtrievierteln Liver⸗ ppols u 0 nach den erſten Angriffen, die ſich die t hindurch erſtreckten, große jancheſter- in ein Flammenmeer verwandelt And immer noch fiel Sprengbombe auf Sprengbombe, Brandbombe auf Brandbombe in die lobende Hölle Feuersbrünſte in den bekannten Textilfabriken und zahlreichen anderen Wert kriegswirtſchaftlicher Bedeutung Mancheſters i Brandherde von ge⸗ waltiger Ausdehnung erweckten den Anſchein, als ob es ſich um das am Vorabend ſo ſchwer getroffene Liverpool handle, denn gleich wie das Schickſal die⸗ ſer beiden Städte ſich vollzog, ſo überraſchend gleich artig bot ſich das Bild ihrer Vernichtung. Nach den Erfahrungen des letzten Anariffg ſpähte die Beſatzung der„Cäſar“ eits kurz nach dem Vorbeiflug an London den Horizont nach den bekann⸗ ten rötlichen Lichtwolken ab, die wie Feuerdächer über Höllen liegen, über Höllen, die deutſche Bomber in England laſſen. Unſer Beobachter war der erſte, 7 der den verräteriſchen Schein entdeckte, obgleich ſich dieſe J ſtrecke bis zum Ziel faſt noch über eine ganze Stunde erſtreckte. Ueber einer geſchloſſenen Wolkendecke, die ung den Scheinwerfern verbarg, nahm die„Cäſar“ den direk⸗ Neue zeit für Norwegen! Erklärungen des Reichskommiſſars Terboven— Deutſche Wiederaufbauarbei! dnb Oslo, 24. Dezember. Unter der Ueberſchrift„Sonnenwende— Schick⸗ ſalswende“ veröffentlicht die„Deutſche Zeitung“ in Norwegen eine Unterredung mit Reichskommiſſar Terbo ven, die ſich mit der Gegenwart und Zu⸗ kunft Norwegens befaßt.„Die Vergangenheit hat Nichts, was geeignet wäre, unüberwindbare Schran⸗ ken zwiſchen dem norwegiſchen und dem deutſchen Volk aufzurichten.“ Dieſe Grundeinſtellung, wie ſte der Reichskom⸗ Miſſar in ſeiner erſten Rede in Oslo verkündete, ſei für die Arbeiten der deutſchen Behörden in Nor⸗ wegen maßgebend geweſen. Auch in Zukunit werde ſie die Richtſchnur für alle Handlungen ſein. „Ich habe“, ſo ſagte der Reichskommiſſar—„in meiner erſten Anſprache zum Ausdruck gebracht, daß Deutſchland und Norwegen vom Schickſal dazu Heſtimmt ſind, miteinander auszukommen. Ich habe gleichzeitig darauf hingewieſen, daß das norwegiſche Volk bei Erkenntnis dieſer Notwendig⸗ keit und beim Vorhandenſein eines feſten'lllens zu gemeinſamer Arbeit einer glücklichen und ge⸗ ficherten Zukunft entgegenſehen wird. Reichskommiſſar Terboven kam anſchließend auf bie Situation zu ſprechen, die er vorfand, als er ſein Amt in Norwegen antrat.„Heute läßt ſich ſagen, daß Kriegsſchäden weſentlich als bereits beseitigt angeſe⸗ Hen werden können. Auf dem Arbeitsmarkt konnten wir ebenfalls bald eine Entlaſtung verzeichnen, was in Zuſammenhang ſteht mit der vom erſten Tag an mit allen Mitteln betriebenen Wiederingangſetzung des norwegiſchen Wirtſchaftslebens. Die Produktion hat inzwiſchen auf nahezu allen Gebieten ihren alten Friedensſtand erreicht und auf einigen beſonders wichtigen, z. B. in der Schwefelkies⸗ und Aluminum⸗ produktion, ſogar überſchritten. Auch die norwegi⸗ ſchen Gruben arbeiten normal und überſteigen in vielen Fällen die Produktionsleiſtungen früherer Jahre. Um die Gefahr einer Inflation von vorn⸗ herein auszuſchließen, wurde auch eine Sicherung für die Währung getroffen. Die bis jetzt ausgebaute Waſſerkraft beträgt zwei Mill. Kilowatt und kann mindeſtens um 10 Mill. KW. erweitert werden. Um das Land von der Einfuhr der vier Millionen Tonnen Brennſtoff zu befreien, werden jedoch nur zuſätzlich 2,5 Millionen KW an Waſſerkraft benötigt, ſo daß die reſtlichen 75 Mil⸗ lionen KW'ö für die Erweiterung der ſtromverbrau⸗ chenden Induſtrie, der Verſorguns im täglichen Le⸗ ben, einer verſtärkten Elektrifizierung der Bahnen und darüber hinaus mit ſeiner Kraftübertragung nach anderen Ländern zur Verfügung ſtehen. Durch die Apbeiten, die ich hier kurz andeute, und die nur ein kleiner Ausſchnitt aus dem aroßen Plan ſind, die unter unſerer tatkräftigen Hilfe durchgeführt werden ſollen, wird das norwegiſche Volk erkennen, wie wahr das Wort des Führers iſt, daß die deuzſchen Soldaten in dieſem Lande nicht als Feinde, ſondern als Beſchützer und Sicherer norwegiſchen Volks⸗ tums und norwegiſchen Bodens gekommen ſind. Die Sonnenwende in dieſem Jahr kommt einer Schick⸗ ſalswende für Norwegen gleich. Es hat eine neue Zeit begonnen!“ Energiſche Sprache Bulgariens Zum Frieden bereit, aber nicht weniger für den Krieg gerüſlet EP. Soſia, 24. Dezember. Der Bulgariſche Kriegsminiſter General Das⸗ Ealoff hielt gelegentlich der Enthüllung eines enkmals für den im Weltkrieg hervorgetretenen Hulgariſchen General Toſcheff eine Rede, in der er erklärte, daß auch heute, da die Welt neuen Erſchüt⸗ te rungen ausgeſetzt ſei, das bulgariſche Volk jſeder Ueber raſchung mit Ruhe und vollem Glauben au ſeine Stärke eutgegenſehe. Das bulgariſche Volk wünſche den Frieden, ſei aber bereit, zum Ge⸗ wehr zu greifen und das Schwert ebenſogut zu handhaben wie den Pflug. Das bulgariſche Volk wiſſe, daß nicht die Bulgaren es ſind, die über Frieden oder Krieg zu entſcheiden Haben, jedoch laſſe ſich das bulgariſche Volk vom Gift fener nicht einſchläfern, welche ihm einzureden ver⸗ ſuchten, ſich von anderen die Sorge für den Frieden abnehmen zu laſſen und ſich von anderen den Frieden garantieren zu laſſen. Das bul⸗ gariſche wiſſe genau, daß in seinem ſolchen Fall das Volk zum Sklaven und der andere zum Herrn Nichts iſt zu dumm Eine Glanzleiſtung der Londoner Illuſioniſtes an, Berlin,. Dezember. Es it nichts zu blöde. um nicht vom Londoner Nachrichtendlenſt erfunden zu werden. Am beutigen Montag ſegte er den Dummen, die zwar immer weniger, aber doch nicht alle werden. folgende„ſen⸗ ſationelle Meldung“ vor: „Vor kurzer Zeit erſchienen eines Nachts Plakate an allen Mauern von Paris. die die franzöſi⸗ ſchen Flieger aufforderten. in die deuk⸗ ſche Luftwaffe einzutreten. Sie bezeichne⸗ ten England als den Erbfeind Frankreichs, wie die freie franzöſiſche Nachrichtenagentur berichtet. Sämt⸗ liche Plakate wurden in derſelben Nacht abgeriſſen. Einige Tage ſpäter wurden neue Plakate angebracht, Auf dem Vorpoſtenboot Nach ſechsſtündigem Dienſt im Maſchinen⸗ oder Keſ⸗ ſel raum eines Vorpoſtenbootes wo es wenig Platz, dafür aber um ſo mehr Oel und Kohlenſtaub gibt, iſt Waſchen eine beſondere Wohltat. . Dr. Feitel, Preife⸗Hoffmaun, Zander⸗ Multiple.) werden würde, weſen ſei. Ankara verlängert Belagerungszuſtand a EP, Iſtanbul, 24. Dez. Die türkiſche Nationalverſammlung verlän⸗ gerte den über Iſtanbul und das angrenzende Gebiet verhängten Belagerungszuſtand einſtim⸗ mia um drei Monate. Außerdem beſchloß die Nationalverſamlung am Sonnabend Abänderungen des nationalen Schutz⸗ geſetzes.— Danach erhält die Regierung das Recht, Sagerplätze zur Aufbewahrung der für die Sicherung der Landes verteidigung und die Ernährung der Be⸗ völkerung benötigten Produkte zu mieten.— Weiter wird der Regierung das Recht eingeräumt. die Rege⸗ lung der Privattransporte vorzunehmen, ſie zu be⸗ grenzen und gegebenenfalls ganz zu unterbinden.— Ferner wird die Regierung ermächtigt. Höchſtpreiſe für Transporte feſtzuſetzen und nötigenfalls Trans⸗ portmittel aufzukaufen. o wie es in der Türkenzeit ge⸗ anf denen mit Repreſſalien für dieienigen geb rohe wurde, die die erſten Plakate abgeriſſen hätten. Dieſe neuen Plakate blieben noch zwei Stunden kleben Sie wurden im hellen Tageslicht von fungen Fran⸗ zoſen unter Zuſtimmung der Menge umd ſogar unter den Augen der deutſchen Polizeibeamten abgeriſſen.“ Man kann ſich vorſtellen. wie es in dem Spatzen gehirn des Erfinders dieſer ſogenannten Meldung gausſieht. Soweit iſt alſo England auf den Hund ge⸗ kommen, daß es zu ſolchen Erfindungen greifen mus, um die Illuſtonsſchaukel weiter in Bewegung z halten. Daß die ganze Sache von A bis Z erfunden t. brauchen wir nicht erſt zu betonen. Die Bukareſter Zeitung Timpul⸗ auf fünf Tage verboten. Wegen„ſchwerer Verſtöße gegen die allge⸗ meinen Richtlinien und eine würdige Haltung au! dem Gebiet der Preſſe“ iſt die Bukareſter Morgenzei⸗ tung„Timpul“ auf fünf Tage verboten worden. Preſſezenſur in Schanghai. Die japaniſchen Mild⸗ Kärbehörden haben im Einverſtändnis mit dem Ge⸗ meinderat der Internationalen Konzeſſion von Schanghai die Preſſezenſur eingeführt. Eine Maſchine die vom Englandflug kommi, rollt über den Platz . Wenberer, Peeffe- Hef fmaun, Zander- Mule decken. aufhörlich, ten Kurs auf das Ziel. Wir waren die letzten Angreifer in der entſcheidungsvollen Nacht und erlebten daher Wirkung und Erfolg der vorangegan ſenlos genen Angriffe am ſtärkſten. Eine grauweiſe Wol⸗ he, kendecke verhüllte uns freilich die Sicht auf Einzel⸗ heiten, wie wir ſie über Liverppool entdecken konn⸗ ten. Dennoch genügte uns die Ausdehnung des Feuers allein, um einen Begriff von der Gewalt und der Größe der Flammen zu erhalten. derſauſen Nicht Stadtviertel ſtanden dort unten in der hölliſchen Glut eines Rieſenbrandes. nein, Stasdthälften gaben dem Vernichtungsſturm der deutſchen Bomber Gelegenheit zu einer furchtbaren Vergeltung. Kein Dunſt und keine Wolkenſchecht vermochten die drohende Gefahr zu wenden. Mit einer unheimlichen Zielſicherheit hatten die er deutſchen Wellen das Ziel angeflogen und getroff Sie wieſen damit den nachfolgenden Bombern den Weg zur Vollendung 11 D teidigten die engliſchen ein den Flammengeweihtes lagen unſere Bomben kilometergroßen Brandherden, und ri dende Glut weiter auf den Weg a Auch von den anderen Maſ Spreungbombe Brand bombe auf Haarſcharf Blitze der ſchwerſten detonierenden Br ten manchmal für Bruchteile von Licht des Raubfeuers, das brennenden Vorräte dieſer Te Scheinwerfer ſpielten indeſſen hilflos Wolke wie kleine Irrlichter um eine Wirklichkeit. Immer wieder er Todesreigen brennender n. ſtrieſtädte wird aber weitergehen, ſo des Gegners unſere Luftwaffe zwingt, land zu fliegen. f grelle Detonationen Marine⸗Artilleriſten beim Reinigen eines ſchweren Geſchützrohres (PK. Elle, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) 7 TTT In maſſiertem Angriff gegen England Ein Kampfflugzeuggeſchwader vom Typ He i im Anflug. (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) 255 1 5 i Ein Fallſchirm legt ſich zuſammen Setzte Prüfung. Das Ausloſen des kleinen Schirms zieht den großen heraus. Alles hat geklappt und der Schirm iſt fertig für eine neue Luftreiſe. Der Nebel der Angſt? Dieſes Bil wird in einer amerkraniſchen Zeitſchrift mit der Bemerkung veröffentlicht, daß dieſe„Hrand⸗ neue“ Vernebelungsmethode des ebenſo„brandneuen“ Zerſtörers deutſche Angriffe unmöglich machen wände. Die Erfolge unſerer Luftwaffe und Seeſtreitkräfte werden auch dieſe Illuſion zerſtreuen. Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) (PK. Schödl, PBZ., Zander⸗Multiplex⸗K.) Flat tontere nur ſchnell in die xtilſtadt einfraß. engliſcher lange der Haß gegen Jolken⸗ icheſter zu rechungen un⸗ chweben, ver⸗ mehr NMancheſten zwiſchen den t die Vernichtung. wir 5 Spyengbom⸗ Brandbombe nie⸗ rvorrufen. en verdeck⸗ inden das rote zün⸗ p au⸗ leicht unter den grauenvolle zwang das furchtbare Schauſpiel unſere Beſatzung, beim Rückflug den Blick zu wenden. Indu⸗ ng * Maunheim, 24. Dezember. J 24. 12. 17.30 Mondaufgang 24. 12.49 Sonnenaufgang 2 22 Monduntergang 24. 12. 14.35 Sonnenuntergang 25. Mondauſgang 25. 12..04 Sonneanufgang 26. 1 Monduntergang 25. 12. 15.12 Sonnenuntergang 26. Mondaufgang 26. 12..16 Sonnenaufgang 27. Monduntergang 26. 12. 15.56 Heiliger Mhbenò 794 Und wieder iſt es, Am Weihnack die bunten umd helles immer war: brennen hell die Kerzen, glitzern wunderbar, fällt in alle Herzen. wie es haume Kugeln Leuchten Geſchenke ſind mit Liebe aufgebaut, die Kinder jubeln und die Eltern ſchmunzeln, trotz Kriegsverdunkelu na wird die Freude laut, und auf der Stirne glätten ſich die Runzeln. Es war ja ſchwer, wir wollen's gern verraten. ihn aufzuſpür'n, den lieben Weihnachtsmann. er war im Feld bei unſeren Soldaten. und manchem Wunſch verſagte er ſich dann. Doch wenn man ihn beſchwor bei ſeinem Barte, dann brachte ihn die Not auf den Geſchmack, er nahm die Punkte von der Kleiderkarte und holte Praltiſches aus ſeinem Sack. So kamen die Geſchenke doch zuſammen, und wenn wir fröhlich ſie bei Licht beſehn, da ſetzen unſre Herzen ſie in Flammen die deutſche Weihnacht kann nicht untergehn! Es ſtrahlt der Baum, es ſtrahlen die Geſichter auf allen liegt ein ſeierlicher Glanz. ſelbſt dort, wo dieſesmal des Baumes Lichter ſich nicht verfangen auf der Weihnachtsgans. Die deutſche Weihnacht tragen wir im Herzen, ihr Licht erhellt uns Seele und Gemüt. was wir nicht haben, macht uns keine Schmerzen, wir ſind zufrieden, wenn die Freude blüht! Wir wiſſen ja im Licht der Weihnachtsſtunden um deutſcher Zukunft ſieghaft hellen Schein und gehen gläubig, unſrer Zeit verbunden, ins Feſt der Liebe und des Lichtes ein! W. W. Angefahren und zu Boden geſchleudert Polizeibericht vom 24. Dezember Am 23. Dezember 1940 gegen.10 Uhr wurde ein 57 Jahre alter Mann bei der Fahrt mit einem Fahrrad auf der Rhenaniaſtraße in Mannheim⸗ Rheinau in Richtung Mannheim⸗ Neckarau in Höhe der Kettenfabrik Weidner& Lahr von einem in gleicher Richtung fahrenden Straßenbahnzug der Linie 16 von hinten angefahren und zu Boden ge⸗ ſchleudert. Der Radfahrer zog ſich hierbei eine Ver⸗ letzung an der linken Stirnſeite und eine Ver⸗ ſtauchung der linken Hand zu. Bei zwei weiteren Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten, entſtand nur Sachſchaden. 8 * Das Kriegsverdienſtkreuz mit Schwertern 2. Klaſſe erhielt Unteroffizier Theodor Wolf, Böck⸗ ſtraße 10. an Wieder ein öbber gezogen!„Das Glück kommt nie zu ſpät“, ſagte der graue Glücksmann und bot einer Geſellſchzft in einem Kaffee auf den Planken Loſe der Reichs ⸗Winter⸗Hilfslollerie an. Schon kam ein Kompaniegeſchäſt zuſtande; einer der Herren, ein Kriegsbeſchädigter übernahm die Ausſuchung und ſchon nach kurzer Zeit ertönte der jubelnde Zu⸗ ruf— ein 500 er! Darob natürlich große Freude, denn ein ganz erkleckliches Sümmchen entfiel auf den jeweiligen Anteil. Nun konnten noch raſch zum Feſt i ſchon zurückgeſtellte Wünſche in Erfüllung oder nur zum Teil erfüllte voll und ganz ihre gung finden.„Das Glück kommt nie zu „ ſagte der graue Glücksmann. Alle und neue Der beſten Armee der Welt gehören die beſten Waffen. Und es iſt nicht gefrevelt, wenn man gleich hinzufügt, daß ſie auch die ſchönſten Soldatenlieder heſitzen oll. Und tafſächlich beſitzt. Nichts daran 5 de ute ln, die Lieder, die in unſerer fungen Wehr⸗ macht geſungen werden, einerlei, ob ſie fetzt vor dem Kriege oder erſt während des Krieges enkſtanden find, können ſich hören laſſen. Die ſind geſpeiſt mit dem neuen Geiſt, haben Friſche und Zackigkeit und ind nur darum Soldatenlieder. Wenn man dann und wann eine ganze Serie aus 8 N e hört, dann fällt es einem ſchwor zu 0 welches unter ihnen das ſchönſte war. Wer die Witt, hat die Qual, aber auch piel wert⸗ volle Solhatenlzeder. Engelardltebe.„Bomben auf Engeland“.„Wir fahren gegen Engeland“— Eng⸗ land iſt nun einmal ein Wort. das ſich gegen den Rhwehmus ſträubt ſo doß man es zu Engeland er⸗ weitern muß— ſie haben gleichermaßen Schavung und ſind männlich empfunden. Oder die vielen Lie⸗ der, die un einen beliebten Mädchennamen enbſtan⸗ den ſind. Die gute alte„Lore“, von der dieſe Serie eleitet wurde, hat allerdings ſchon etwas an anz und Ruhm verloren.„Roſemarie“ und„Mo⸗ Aika“ können augenblicklich auf einen größeren Ver⸗ ehrerkreis hinweiſen. Nicht zu vergeſſen die Lieder, mit denen beſtimmte Formationen etwas für ihren eigenen Ruhm tun. Die Panzertruppen haben ihr Lied, die Jallſchirmjäger, das Alpenkorps, ſogar die braven Funker wollten ſich nicht ausſchließen. Und ihr Lied hat ganz beſonders den Funken, auf den es awlommt. Daß die Marine gleich vielfach eingedeckt iſt, verſteht ſich. Zur Not paſſen die eigentlich ſür die Handelsgnarine gemünzten Lieder, in denen im⸗ mer von Hamburg und der Reeperbahn die Rede iſt, auch auf die blatmen Jungens und ihren Tageslauf. Aber nur zur Not; denn für die Kriegsmarine ſind Kiel und Wilk elmehaven wichtiger wie gerade Ham⸗ burg mit ſeiner Reeperbahn, auf die ſich Ozean ſo ſch u re men läßt. 2s iſt unmöglich, an Soldatenli edern gibt. lich groß, ſelbſt wenn man Venn 1 W Hu ite„Mützen gen lebt, 50 geht, dem N modernen Huf- Fachgeschäfl in der Bielten Siraße — Set 1886— hier alles aufzuzählen. was es Ihre Zahl iſt unermeß⸗ die noch zahlreicheren N 1. 8 N 1. 7 Das Glück der Kinder unter dem Weihnachtsbaum Photo: Auguft Dittmar. Lichterglanz und Waldesgrün Kulturgeſchich tliches von der Weihnachtslanne Als naturnaher Menſch ſuchte der Germane ſchon in älteſten Zeiten im dunklen Winter ein Stücklein des geliebten Waldes ins Heim zu holen und ſchmückte zur it des Julſeſtes und der Son⸗ nenwende ſein aus Waldhölzern erbautes Haus mit Zweigen der Nadelbäume. Dann warf der in den Herd gelegte Julblock, der in Niederſachſen bis in die Neuzeit ein unent tbehrliches Weilnachs sſinnbild blieb, ſein Licht in die zweigegezierte Halle, und im grüngoldenen Scheine erklangen alte. ſagenkün⸗ dende Lieder, den Julſchmaus und den Metumtrunt verſchönern. Dieſe Ein 7075 von Licht und Waldes⸗ 7 beherrſchte das Julfeſt unſerer Uhrahnen; ſie lieb unvergänglich bis heute und kehrte in man⸗ nigfacher Umgeſtaltung wieder. Der We ihnachts⸗ baum hat ſomit eine ſehr lange Vorgeschichte Im ariſchen Kulturkreiſe begegnen wir bereits zur Zeit um 230 v. Chr. einem indiſchen„Wu 51 ſch⸗ baume“ zu Barbut in Indien. At den 2 a dieſes Feſthgumes hingen Glocken. FI u Schmuckſtücke, Kopftücher. Höchſt intereſſant iſt Darſtellung eines ital eniſchen Weltreiſenden dem Jahre 1503. Er fand am 25. genannten Jahres in Kalkutta einen deſſen Bereich man alljährlich viele Bäume mit Lichtern. hängenden Amnyeſn ſchmſickte Oß hier die in Indien ſchon ſehr früh einſetzende Miſſion ein⸗ flußreich war, läßt ſich nicht mit Sicherheit erken⸗ nen. Gegenſtücke zu 18 germaniſchen Lebens ſich bis in unſere eine aus Dezember des Tempel, in es im die als Maihäume Auch da ſpielt es Goloͤalenlisaͤer Kompanielieder mit ihrem nur beſchränkten Wir⸗ kungstreis außer acht läßt, und es kommen täglich noch neue dazu. Fritz Gauß, der frühere Oberſpiel⸗ leiter vom Reichsſender Stuttgart, hat das Vergnü⸗ gen, ſie jeweils in erſter Inſtanz zu hören. Er läßt nur das an die Oeffentlichkeit durch, was hieb⸗ und ſtichfeſt iſt. So in Liedern ſchwelgen konnten die Soldaten des Weltkrieges nicht. Die Auswahl war beſcheiden, die Lieder an ſich auch. Bis auf wenige Ausnahmen. Man darf das ſchon einmal ausſprechen, beſonders dann, wenn man ſeine Erfahrung in zwei Kriegen ſam⸗ meln konnte. Als bemvoſtes Haupt iſt einem eigent⸗ lich erſt aufgefallen, wie wenig wertvoll das war, was man als grasgrüner Dachs gegröhlt. Das aller⸗ wenigſte wurde ja auch als Liedgut in die neue Wehrmacht übernommen. Die alten Soldatenlieder haben nur noch hiſtoriſchen Wert— ſie ſind eben von uns im großen Krieg geſungen worden. Baſta. Eigenartiger veiſe waren die meiſten dieſer Lieder rüßrſelige Kiſten, alſo nicht das was für den in exſter Linie kämpferiſch eingeſ ſtellten Soldaten paßte. Was haben wir geſungen? Das„Rehlein“..„er nahm die Büchſe, ſchlug ſie an den Baum und ſprach: das Leben iſt ſa nur ein Traum“ oder„Ein ſchwarzbraunes Mädchen, das Hab ich geliebet“. oder„Beſte: Schatz, willſt mir's erlguben, eine kleine Viertelſtund“. Andere Lieder, wie 1 8 iſt alles dunkel, 8 iſt alles trübe“ mochten noch eher angehen, das „Argonnerlied“ nahm eine Sonderſtellung ein. ſo beſcheiden es an ſich auch immer war, es haſtete doch der Geruch von allerbeſtem deutſchen Blut an ihm. Am beliebteſten, beſonders im letzten Kriegsj wurde das zugleich ſchlimmſte Lied, das„Hambur⸗ ger“. Weiß der Teufel, wie dieſer verlogene Sch nacht⸗ fetzen Eingang in die deutſche Armee finden konnte. In Hamburg, da bin ich's geweſen, in Samt und Seide gekleißt, meinen Namen, den darf ich's nicht nennen denn ich war's ja für jeden bereit. Wer das Ding zu seinem Glück nicht kennt, dem ſei geſagt, daß es ſich Hier um die kitſchige Lebens⸗ beichte einer jungen Dame handelt, die ſich haupt⸗ amtlich der Liebe hingibt. Ein ſchreckliches Lied. Man merkt es erſt etzt, als junger Rekrut war mam be⸗ geiſtert davon:„bin ich's gewe en.. den darf ich's nicht nennen ich wars ja für jeden bereit“. Ich's, war's! Dieſes angehängte, voll'ommen unbe⸗ rechtiat« und ſinnentſtellende S wor leider bei vie⸗ len Soldatenlicdern andutreffen. Es wurde gleich⸗ falls nicht übernommen in die neue Armee. Der die Singſtunden leitende Offizier rmürde nicht ſchlecht gegen Wiedereinführung wettern. Die neuen Soldateulieder ſind ſchöner. tt. Feſtchäumen gab raum längſt, Zeit erhielten! erſt in zweiter Linie eine Rolle, zu welchem Jahres⸗ feſt ſie benutzt wurden; denn die Bräuche des Som⸗ mers und Winters berühren ſich oft innig, wie ja auch die gleichermaßen zur Julfeier und zur Som⸗ merſonnenwende entzündeten Bergfeuer Germa⸗ niens. dartun. Ja. der Ausdruck„Weyhnachts⸗ Mayen“ ſindet ſich noch in nachmittelalterlichen Bliec gern als eine volkstümliche Sellſtverſtändlichkeit. ü übernahmen auch die germaniſch⸗chriſt⸗ lieben Kirchen.„Baumleuchter“ waren Kande⸗ Ie er, die ſich ihrer Struktur und ihrem Blattbehang nach deutlich und unbezweifelbar als ſtiliſierte Um⸗ formungen von lichtertragenden Bäumen auswei⸗ ſen. Prachtvolle Baumleuchter bergen heute noch die Stiftskirche in Kloſterneuburg bei Wien, der Braun⸗ ſchweiger Dom. das Eſſener Münſter und der Kolberger Dom. Wo aber ſtand die erſte weltliche Weih⸗ nachtstanne? Wo brannte der erſte Julfeſt baum, den man aus dem Walde ſelbſt, mit Kerzen beſteckte, ins deutſche Heim der hiſtoriſchen Zeit ge⸗ bracht hatte? Mit 100prozentiger Sicherheit wird ſich dies nicht nachweiſen laſſen. Meiſt nennt man das Elſaß als Heimat der lichtbeglänzten Weih⸗ nachtstanne, denn um die Zeit des Dreißigjäcrigen Krieges erglänzte ſie dort ſchon. bevor ander deutſche Gaue ſie übernahmen. Aber es gibt ein Anzeichen dafür, daß Weihnachtsbäume mit Kerzenſchmuck auch ſchon frühzeitig Eingang in norddeutſche Bürgerhäu⸗ ſer gefunden batten. 7— 8 Arbeitsjubilare FCU m. b. H. Mannheim⸗ Waldhof Im Robert⸗Ley⸗Sgal des Gefolgſchaftshauſes fand eine Werksfeier zur Ehrung der Arbeitsfubilare ſtatt. Nach einem Muſikvortrag des Werk⸗»Orcheſters be⸗ grüßte der Betriebsſührer Dr. Reuther mit berz⸗ lichen Worten die Anweſenden und gedachte in einem ehrenvollen Nachruf der im Laufe des Fahres Ver⸗ ſtorbenen und der auf dem Felde der Ehre gebliebe⸗ nen Arbeitskameraden. Dann gab Dr. Reuther ein anſchauliches Bild über die derzeitige geſchäftliche Dage und die inzwiſchen ſertiggeſtellten neuen Einrich⸗ lungen. Beſondere Erwähnung verdienen die Werks⸗ erweiterungen ſowie die bedeutenden Aufwendungen für ſoziale Zwecke. Die Anſprache, geſchöpft aus eigener Lebenserfahrung und Erkenntnis der welt⸗ politiſchen. ſozialen und wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ hänge unſeres gegenwärtigen Daſeinskampfes klang in den Worten aus:„Wir ſind alle aufeinander ange⸗ wieſen, jeder tue ſeine Pflicht, gleichviel an welchem Arbeitsplatz er ſteht, dann werden und müſſen wir diefen uns aufgezwungenen Kampf beſtehen.“ Der Betriebsführer ſprach den Jubilaren den Dank aus für die geleiſtete treue Mitarbeit und über⸗ reichte ſedem ein namhaftes Geldgeſchenk. Auf einem Gabentiſch waren für die Jubilare noch ſe ein Diplom, die Karl⸗ ⸗Reuther⸗Gedächtnismünge und an⸗ dere Geſchenke bereit gelegt. Im Auftrag der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront beglückwünſchte Pg. Schwech⸗ heimer feden einzelnen mit Handſchlag 15 über⸗ reichte Ehrenurkunden für 40 jährige Dienſtzeit an: Heinrich Reichert. Franz Mitſch. Edmund Krauß, Chriſtian Munz. Martin Gutſchalk, Nikolaus Riffel, Johannes Weis. Dann für Wlährige Arbeit an: Hermann Müller. Hermann Hammel, Hugo Schub⸗ Nell, Eliſabelh Mundel, Wilhelm Heicher, Auguſt Mall. Valentin Keinz. Adam Götz. Peter Wilhelm, Sbalteoine Rapp. Emil Beckenbach, und Oskar Sichler. Im Namen der Jubilare ſprach Betriebsingenieur 8 ecken bach. dankte für die ehrenden Worte und Feſchenke und hob beſonders hervor, daß zur Ent⸗ inHN des Werkes nicht zuletzt der alte treue Stamm der Arbeitsjubilare beigetragen habe und gedachte auch der Arbeitskameraden, die jetzt unter den Fahnen ihre Pflicht tun. Betriebszellenobmann Jäckle betonte beſonders das gute Verhältnis zwiſchen Betriebsführung. Ver⸗ trauens rat und Gefolgſchaft. Die Jubilare mögen den Jungen ein Vorbild der treuen Pflichterfüllung ſein; denn es muß ſeder ſeine ganze Kraft dem Werke und damit dem Vaterlande zur Verfügung ſtellen. Die Ehrung fand mit einem Treuegelöbnis zum Führer und den Liedern der Nation einen feierlichen Alſchluß. Nochher vereinigte ein kamera dſchaftliches Beiſammenſein die Teilnehmer noch einige Stunden unter Mitwirkung des Werkorcheſters. Bdt. Insèeres Niitatbeitern esdid/sfteuhden Desern, And Ein frohes Veihnachisfesi] Verleg und Schriftleitung det Neuen Hannhelmef Zeitung NHennhelme: Neues Tegeblott Daten für den 24. Dezember 1940 1524: Der portugieſiſche Seefahrer Vasco da Gama auf der „Fahrt nach Kotſchin g(geb. um 1489) Der geistliche Lieder er Angelus Sileſius leigent⸗ 8 ffler) in Breslau geb.(geſt. 1677) 1824: D und Dichter Peter Cornelius in eſt. 1874) Kaiſerin Elifabeth von Oeſterreich in München geb. ermordet 1898) (bis 15. Januar 1916) Neufaßr Ga zien vereitelt den ruf (Iwanowo). 1917: Fliegeran⸗riff auf Mannheim 1939: Der Führer weilt am Heiligen Abend bei Soldaten an der Weſtfront. Weihnachts variete im Roſengarten für die Weihnachts urlauber Für die in Mannheim anweſenden Weihnachts⸗ urlauber findet am Freitag, dem 27. Dezember, 14.30 Uhr, im Roſengarlen eine Sondervorſtellung des feſtlichen Weihnachts Varietés Itatt. Zu öieſer Vorſtellung haben nur Angehörige der Wehrmacht Zutritt. Die Vorſtellung iſt koſtenlos, alſo bei freiem Eintritt. I Teirichswin tanie tr GO 1624: 1837: 1915: ſchlacht im ſüdweſtlichen chen Durchbruchsverſuch ſeinen Der führer: das Wü. in eine proktiſche krilenung zur Volksgemeinſcgaft. * Hohes Alter. Frau Barbara Schneider Wwe., im Kath. Bürgerboſpital, E 6, 5/7, ſeiert am 26. Dezember 1940 ihren 80. Geburtstag. Unſeren Glügwunſch! * 70. Geburtstag. Kriegsweihnachten 1870 ge⸗ e516 vollendet am erſten Weihnachtstag im Stadt⸗ teil Neckarau unſer Mitbürger, Herr Matthias Frey, Metzgermeiſter und Gaſtwirt der altrenom⸗ mierten Weinwirkf chaft„Zum Adler“, vulgo„Axt“, ſein 70. Lebensjahr. Der Jubilar nahm mit ſeinen drei Söhnen, von welchen ſein zweitälteſter, Karl Frey, auf dem Feld der Ehre gebliehen iſt, am Welt⸗ krieg 1914—18 teil. Bei feinen Mitbürgern und Berufskollegen erfreut ſich das i all⸗ emeinen Anſehens. Der„Militärkameradſchaft deckarau“ gehört er ſeit über 50 Jahren als Mitglied an. Auch die N13 wünſcht ihrem jahrzehntelangen treuen Asonnenten einen beſchaulichen Lebensabend! * Dis ſtädtiſchen Volksbüchereien und Jugend⸗ büchereien ſowie die ſtädt. Muſikbücherei blei⸗ ben vom 24. Dezember bis einſchließlich 1. Januar 1941 geſchloſſen. in Die Kunſthalle. Die Ausſtellung„Deutſche Aquarelliſten der Gegenwart[I“ iſt nur noch bis einſchl. 1. Jannar 1941 zu ſehen.— Ueber Weihnachten iſt die Kunſthalle an folgen⸗ den Tagen geöffnet: Dienstag, 24. Dezember, non 10 bis 13 Uhr, Donnerstag. 26. Dezember, von 11 Uhr durchgehend bis 16 Uhr Am 1. Feiertag(25. Des.) bleibt die Kunſthalle geſchloſſen. Der Leſeſaal iſt an den Feiertagen zicht geöffnet. 1 Weihnachten in der Unterkunft einer Flakbatterie das albe währte Uslenbonbon 1 he ewt ien Orange bebte Kriigerol n 1 0 Hens Baldung(476 1545) .. die guten W. Die Geburf Chiisfi natlichen Mus ſind! en, Berlin) Eine wefhnddlitlichè Helradiiung bon Professo! Dr. Cheodot Baeling-Cübingen Wenn ich im tiefſten Herzen wieder einmal ſpfi⸗ ren will, was Weihnachten eigentlich iſt, los von all dem, was die Menſchen auch um dieſes Feſt herum aufgehäuft und ausgeklügelt haben. dann nehme ich mir das Weihnachtsbild eines unſerer alten deut⸗ ſchen Meiſter zur Hand oder ſtelle es mir auch nur mit geſchloſſenen Augen recht lebendig vor. Dann iſt es mir, als ob plötzlich ein unendlicher'rom des Lichts mich umflöſſe und alle Lüfte zu klingen begännen; und wohin das Auge blickt und das Ohr lauſcht, kummeln ſich ſchwebend und vor Jubel ſich ſogar manchmal überkugelnd, unendliche Scharen von Engeln, von den größten, den erhebenen Ver⸗ kündungsengeln, bis zu den kleinſten vausbäckigen Bürſchlein herab.. und der ganze Himmel iſt ebenſo voll davon wie die verſteckteſten Winkel des Schuppens auf dem Bild. Als ſänge Himmel und Erde. die Engel und alle Menſchen, Könige und Hirten, ja ſelbſt die Tiere im Stall miteinander ohne Unterſchied:„Siehe wir verkünden euch große Freude, die allem Volk widerfahren ſoll...“ Und wahrhaftig: damit gewiß niemand daran zweifeln kann, hängt da ja auch wirklich noch ein langes Band freudig flatternd durch die Lüfte herab, durch all den Glanz und Klang, auf dem dieſe Worte leuch tend geſchrieben ſtehen Und all das iſt ſo ſchlicht und einfach und ſelbſt⸗ verſtändlich und ſo menſchlich, daß man gar nicht da⸗ ran zweifeln kann. Gewiß— die Unterſchiede und Gegenſätze des Alltags ſind auch da:: der Himmel droben, in dem Gott Vater freundlich lächelnd er⸗ ſcheint, ſchwebh! hoch über der Erde tief drunten; und es find auch Hirte und Könige da, in faſt zerlumpten Kleidern oder raußen Pelgen die einen die anderen in Gold und Seide. Es gibt auch ein Dunkel, von dem das Licht abhebt, das allerwärts herab⸗ und hervorſtrömt; und die Bäume und die Tiere und die Menſchen haben ſich auch nicht einfach ineinander verwandelt, ſondexn ſind und bleiben verſchieden, mie ſie immer ſind: der Baum orünt und das Oechs⸗ lein känt und Jyſeph ſteht ſorgſam⸗verſtändig dabei und Maria lächelt: Natur bleibt Natur und Geiſt bleiht Geiſt. Aber alle dieſe Unterſchiede und Gegenſſtze von Gott und Welt, Natur und Zeit und inſonderheit der Menſchen untereinander, ſind doch irgendwie unweſentlich geworden und ausge⸗ löſcht, in dem einen Licht und Klang, der ſie alle Einhei⸗ Umſtyüömt und zu ſelhſtheyſtöndliſchen macht Aber dann öſſne ich die Augen oder trete wieder von dem Bild zurück, in das ich einen Augenblick entrückt war, und weiß plötzlich wieder, daß ich in einer nan anderen Welt ßauſe: einer Welt, wo die Unterſchiede und Gegenſätze weſentlich ſind; ja. wo zur Zeit die Völker, dieſe Kinder Gottes, einander wiede einmal, bis an die Zähne bewaffnet, kämpfend gegenübertreten. Doch dann fällt mir wiederum kröſtlich ein daß auch damals, als die erſte Weih nach“ oebejert wurde, und ebenſo, als jene alten deut⸗ ſchen Meiſter ihre lichterfüllten fubelnden Bilder malten. die Welt ringsum ja doch voll von Krieas⸗ geſchrej und ebenfalls vull von jenen Trennungen und Gegenſätzen aller Art war, nicht weniger als heute. Und trotzdem hatten uns ſchauten ſie damals neben diefer uneinigen jene andere einige Welt die ihnen. nicht weniger als die erſte allerſicherſte Wirk⸗ lichkeſt war; ein Reich. das freilich noch nicht non dieſer Welt war, aber an das ſie doch mit ganzer In⸗ brut glaubten und deſſen Glanz für ſie auch alle Megenſätze und Trennungen dieſer anderen Welt einer durchleuchtete und verſöhnte, daß ſie ſie mutig zu er⸗ tragen und durchzukämpfen vermochten. War es denn nicht überhaupt gerade dies immer geweſen, was den Menſchen das Weihnachtsfeſt mehr als alle anderen Feſte, ſo lieb und wert gemacht hatte: daß es ſich ſo ganz ohne alle trennenden Bedingungen und Anſprüche ſo einfach und ſchlicht und menſchlich unmittelbar„an alle“ wandte, die nur„guten Wil⸗ lens“ ſein wollten: und daß es ſo gar nicht daran zweifelte, daß alle dies auch wirklich ſein wollten: denn wer könnte im Licht der Weihnacht überhaupt zweifeln(in dem wir alle wie die Kinder ſind; und Kinder zweifeln ja nicht), daß in jedem Men⸗ ſchen wirklich ein guter Wille ver⸗ ek; ſchüttet oft, aber dennoch vorhanden und nur darauf wartend, daß er geweckt und nicht zurückgewieſen werde. Nach dem geheimnisvollen Geſetz aller Gei⸗ ſteswelt, das da beſagt:„Wenn man den guten Willen ſieht, dann wächſt er auch!“ Iſt es doch gewiß kein Zufall, daß an Weihnachten nicht einmal die Lehre der Kirche, die ſonſt ſo gern Trennungen aufrichtet, von der Trennung der Sünde u. der Schuld redet: allem Volke ſchlechthin ſoll große Freude widerfahren und einfach:„große Freude“, ohne alle weiteren trennenden Zuſfätze. Und iſt nicht ein weiteres Geheimnis der Weihnacht dies, daß hier zu einem Feſte geladen wird. das nicht zu Ehren eines Menſchen oder einer Gruppe von Men⸗ ehen gefeiert wird, wie mit Schickſalsnotwendigkeit alle, auch die ſchönſten und die größten irdiſchen Feſte.. Feſte, bei denen darum immer jemand draußen ſtehen und ſich ausgeſchloſſen fühlen muß? Das Beſondere und Einzigartige des Weihnagchts⸗ feſtes vielmehr iſt, daß hier zu einem Feſte geladen wird. über dem einzig und allein die Worte ſtehen und durch alle Himmel ohne Grenzen erklingen: „Ehre ſei Gott in der Höhe!“ Und wer könnte Gott die Ehre neiden oder beſtreiten oder ſich dadurch verkleinert und ausgeſchloſſen fühlen?—„Ehre ſei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden allen Men⸗ ſchen, die aulen Willens ſind!“ In dieſer Doppel⸗ botſchaft lag das Geheimnis dieſes Feſtes, das es von alben irdiſchen Feſten unterſchied Warum ſollte der Glanz eines ſolchen Feſtes, in dem dem Menſchen freilich immer nur einmal im aufzuleben vergönnt war, iſtande ſein, wie einſt, die uſch Alltags von innen heraus und zu ſegnen? Gebiß es mußten ja ede und Gegenſätze ſein: Gegenſätze der Raſſe, der Völker, der Stände, der Bekenntniſſe, der Meinungen; und wehe dem, der nicht mutig und feſt ſeine Stellung zu ihnen nahm: das Leben ging über ihn hinweg, nach einem ewigen ehernen Geſetz nur in ſolchen Gegenſätzen zu leben ver mochte, wenn es nicht ſterben und verſanden ſollte Aber es war kein Schickſalsgeſetz— mit Staunen Weihnacht feſt Trennungen und ſtellte ich es vor dem Bilde der daß all dieſe Unterſchiede und Gegenſätze die Meuſchen friedlos und verbittert und feindſelig machen mußten. C gab etwas über ihnen allen, das ſie letzten Endes doch alle gleicher maßen zu durchleuchten und damft im tiefſten Grunde verſöhnen konnte. Wenn man nur an jene Weihnachtsbotſchaft glauben wollte! Dann brauchte der Glanz des Weihnachtsfeſtes nicht eine bloße Uto pie, ein Traum und Wunſch zu ſein, ſondern er wird etwas, deſſen Nachglanz, ebenſo wie der Nachglanz der ſchon geſunkenen Sonne, doch noch überall an der dunklen Erde ſonſt nicht beachtete Dinge, und wären es nur Splitter, plötzlich aufleuchten und das Auge für vieles Helle und Freudige erſt empfindlich wer⸗ den läßt, was ihm ſonſt verborgen bleibt. Dann wird der Menſch, plötzlich ſelbſt„guten Willens“ geworden, freudig erkennen, wieviel an gutem Willen doch auch ſonſt überall, auch in dieſer unſerer Gegenwart, am Werke war: guter Wille zur Hilfs⸗ bereitſchaft, Wille zur Ordnung, Wille zur opfer⸗ bereiten Unterordnung, ja, zur freudigen Hingabe des Lebens zum Bau einer neuen, beſſeren Welt! Wann wohl es eine Zeit, in der auch Obrigkeit und oberſte Führung des Volkes ſo voll guten Wil leus waren, in all ihrem Planen und Tun? Aber auch ließen ſie ſich durch ind Geduldsproben, ja eben darum Unebenheiten Zeiten geringerer Größe und Wucht und cherlei menſchliche Unvollkommenheiten und heiten nicht von ihrem Glauben abbringe Wie viel wäre ſchon g ſtens dieſer gute Wille angezweifelt würde? wollte, immer nur den für das verantwortli gefällt! doch no vonnen, wen und drüben man damit anderen zu beſchuldi zu machen, was Wobei ch nie et gekommen iſt, als nur immer neuer Streit und eine Schwä lens in aller Welt! Und k 5 Sehnen, ja eine Hoffnung au einer beſſeren Zeit der Menſchheit vielen Jahrhunderten? Die Hoff Glaube, daß es die Sendung ſei und immer mehr ſein werde, Erden heraufzuführen? Gibt es da noch Entſchuldigung für den Einzelnen, nicht Herzen mit Hand anzulegen und ein?; Doch ich erſchrecke wohin hat mich mein entführt? Und ich frage mich veypwundert: ich denn nun eigentlich, geſprochen habe: ſoph oder als Theologe, als romantif (wofür mich manche halten) oder als weiß es glücklicherweiſe ſelber nicht. einen Augenblick, wie das Lied ſagt: nachtsglanzes voll“, und da werden auch d terſchiede, wie alle anderen, unweſentlich. Augenblick aber ſpürte ich, daß die alte Weihnachts⸗ kunde in ihrer ſchlichten Urſprünglichkeit auch für unſere Zeit der Prüfung von verheißender Bedeu⸗ tung bleibt mit ihrer Botſchaft und ihrer Mahnung: „Ehre ſei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden, allen Menſchen, die guten Willens ſind!“ Alls guten Willens zu teſe In die 1 * Soldaten feiern Weihnachten Schon viele Kriegs weihnachten haben deutsche Soldaten gefeiert. In ckem großen Befreiungskrieg Preu- gens standen sie zwei Weihnachts- feste im Felde, in dem Einigungs⸗ krieg des zweiten Deutschlands lagen seine Söhne vor Paris, als die Weih- nachtsglocken erklangen. Viermal leuchteten die Weihnachtskerzen tlem deutschen Soldaten während des Weltkrieges und einmal schon in diesem groben Bekreiungskrieg Europas gegen die englische Gewalt herrschaft. Immer machten solche Weihnachten den deutschen Sol- daten wohl glücklich, wie rechte Weihnachtskindee nach deutschen gegriffen sein müssen, immer stärk⸗ ten sie aber auch in ihm den Willen, bis zum Letzten seine Pflicht zu tun. Vielleicht ist es etwas von der Kraft des Weihnachtsglaubens, die ihn gen alle Gewalten doch immer den Sieg erkämpfen lieh. Dieſen Brie im Jahre 1914 „Es iſt ein eigenartiges Weihnachtsfeſt in dieſem Jahr, ſo widerſpruchsvoll eigentlich gegen das Evan⸗ gelium der Liebe— und doch wird es mehr Liebe ſäen, als ſedes andere, Liebe unter dem eigenen Volk und Liebe zu Gott. Ich glaube ſicher, daß das Feſt in dieſem Jahr tiefer empfunden wird als je und daher vielen zum Segen gereicht trotz des Krieges..“ „Weihnachten im Felde“, fährt Hann derſelbe junge Soldat ſort.„Wir löſten gerade den 24. abends ab, ſo gegen 10 Uhr. Bei uns klangen die ſchönen, alten Lieder, nur hier und da ein Schuß dazwiſchen. Die Poſtenſtände im Graben ſchinückte man ſich mit Tannengrün und Flittergold aus der Heimat, auch die Erdbuden. Dann, um 10 Uhr, kam eine andere Kompanie, wir marſchierten ins Quar⸗ tier, anderthalb Stunden lang. Es war die ſchönſte, klarſte Nacht ſeit langer Zeit, ſo ſtill und herrlich rein, wie Weihnachten ſein muß. Es wurde Froſt und damit ein Ende des Schlammes und Dreckes. Ich dachte ſehr an zu Hauſe. Schön war es, wie die Leute zuſammenſtanden die Namen aufgerufen wurden und die Pakete daun über die Köpfe hin gereicht wurden; alle waren Weihnachtskinder, die vor ihren Paketen knieten und kramten, bei Kerzenlicht, an den Krippen im Kuh⸗ ſtall, wie in der erſten Weihnacht. Bäume brannten auf großen Tiſchen. Alles, was man ſich wünſchen mochte, war da: Wollſachen, Tabak. Spekulatius, Schokolade— alles Liebesgaben. Was hat Deutſch⸗ land für uns getan! Die äußeren Unrſtände, unter denen der Soldat damols Weihnachten feierte, haben vielleicht eine ge⸗ f ſchrieb ein junger Kriegsfreiwilliger Bille und Särke Von Nudolf Habetin Ich weiß, Herr, unſer lautes Rufen und unſeres Aufſchreis dunkeler Chor dringt nicht zu deinen letzten Stufen, es ſei denn, daß wir uns zuvor alls unſern Wünſchen ganz entwöhnten, die fordernd uns und feig gemacht, aus Süchten, denen wild wir frönten, hintreten ſtumm in deine Nacht: Vielleicht, wenn wir in Demut ſchweigen, enthüllſt du unfre Finſternis, und wenn ſich deine Sterne neigen, wird deine Nähe uns gewiß, denn wer dich ruft, daß er dich zwänge, or zwingt dich nicht in ſeine Haft, und nur dem Starken in der Menge gilt deines Beiſtands ſtille Kraft—— (Aus dem Gedichtband Ewiger tren“. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart.) Die Kraft des deutſchen Weihnachtsglaubens Sr eee Auf einſamer Wacht wiſſe Aehnlichkeit mit dem Weihnachtsfeſt, das unſere Soldaten im vergangenen Jahre am Weſtwall ſeier⸗ ten. Und auch in dieſem Jahr— mag nun der deutſche Soldat auf Wacht an der belaiſch⸗franzöſi⸗ ſchen und nordiſchen Küſte ſtehen oder ſonſtiboy an der Front weilen gegen England oder in den Unter⸗ künften in Weſt und Oſt und Nord,— wird der Grundklang der Kriegsweihnachten wieder gleich ſein: So wie unſere Gedanken einzig und allein bei den Soldaten weilen, ſo kennen die Soldaten nur den Gedanken an die Heimat. Der Heimat gehört ihre Liebe und ihr Kampf, und der Glaube an die große Gemeinſchaft des deutſchen Volkes iſt der Quell ihrer unerſchütterlichen Kraft. Die mit der Feldpoſt eingetroffenen Gaben der Lieben in der Heimat werden bewundert Noch nie war Wilms ſich ſo ſehr ſeiner Einſam⸗ keit bewußt geworden, wie an dieſem Weihnachts⸗ abend um fünf Uhr vierzig. Er ſtand auf dem Bahn⸗ teig unter den letzten Fahrgäſten, die zur Sperre ſtrebten und ſah ſich noch einmal nach allen Seiten um— vergebens: Herta Burkhardt war nicht ge⸗ kommen. Enttäuſchung und Verlaſſenheit überkamen ihn wie ein körperliches Unbehagen. Das wäre früher nicht möglich geweſen, denn er pflegte ſeine einſied⸗ leriſchen Neigungen und hatte ſich bis zum vierzig⸗ ſten Jahre gegen jede Bindung gewehrt. Erſt, ſeit er als Soldat unter Kameraden lebte, begann er, mit der Möglichkeit zu ſpielen, nach Kriegsende leicht Und dann kam eines Tages dieſer Brief von Fräulein Doktor Burkhardt. Er war an einen Feldſoldaten gerichtet. der—— keineswegs jung zu ſein braucht, ſich aber insgeheim noch ſo vorkommt — ein Einzelgänger mit der Bereitſchaft, umzu⸗ lernen—— ein ganzer Mann, lebenserfahren und lebensbefahend.“ Nun. dies paßte eher auf ihn ſelbſt, als auf die junge Mannſchaft ſeiner Batterie, und ohne ſich langem Grübeln hinzugeben, ſetzte er ſich impulſiv hin und antwortete. Er ahnte nicht, daß damit eine Wende in ſeinem Leben eintrat, denn alsbald wurde der Briefwechſel zum Inhalt ſeines außerdienſtlichen Daſeins. Die neue Freundin Hrachte ſeinen menſchlichen und geiſtigen Problemen ein ideales Verſtändnis entgegen, und wenn er je behauptet hatte. daß keine Frau das letzte Vertrauen des Mannes verdiene, ſo wuchs er über dieſen Zwei⸗ fel jetzt hinaus in der Gewißheit, ſich bei ihr in den beſten Händen zu befinden. Nachdem er ſechs Monate auf Urlaub verzichtet Hatte, trat er ihn zu Weihnacht an. zwar verſpätet, aber immer noch früh genug, um Doktor Burkhardt in ſeiner Heimat als Gaſt zu erwarten, denn er wollte ſie endlich verſönlich kennenlernen. Eine Ab⸗ ſage gab es nicht er ließ ihr nur die Wahl. ob ſie ihn empfangen oder beſuchen wollte. Sie ſchrieb ſogleich, daß es ihr Heber ſei. nach Süddeutſchland zu kom⸗ men. Hier. wo ich jahrüber lebe und arbeite, er⸗ ſcheint mir alles nicht feſtlich genug. Die Reiſe ſelbſt. die geltebten Berge und die Tatſache, erwartet zu werden. wirken freudeſteigernd. Allerdings muß ich Ihnen ſagen dat ich dann ganz auf Sie angewieſen bin, denn ich kenne dort keine Seele.“ Wilms durchſchritt als letzter die Sperre und hielt noch immer die Blumen in der Hand die nun herren⸗ los und überflüſſig waren. Ihn ſtörte der langſtie⸗ lige Strauß. er fand es lächerlich damit herumzulau⸗ fen. Warum mußte er auch drei aroße braune Chry⸗ ſanthemen wählen in dem Glauben, ſie würden aus⸗ gezeichnet zu Fräulein Burkhardt paſſen? Er wußte bis jetzt nur von ihr, daß ſie Chemikerin eines großen Werkes war und ahnte nicht wie ſie ausſah, wie alt ſtie ſein konnte. Seiner Bitte um ein Photo war ſie nie nachgekommen, trotzdem ſie ſeines längſt beſaß. Er hätte auf das Blumenfräulein hören ſollen, das ihm die ſchlanken Nelken empfahl. Nun durfte er nach einer Gelegenheit ſuchen, ſeinen Strauß ſchicklich loszuwerden, denn nach Hauſe wollte er ihn keines⸗ falls mitnehmen. Nach Hauſe? wenn er überhaupt noch hinauskam! In drei Minuten ging ſein. Vor⸗ ortzug vom Bergbahnhof nebenan, und er mußte eilen. ihn noch zu erreichen. Tatſächlich fuhr der Zug pünktlich wie ſeden Tag, obſchon er heute mehr Wagen als Fahrgäſte zu zäh⸗ len ſchien. Wilms war in ſeinem Abteil allein, und nebenan blieb es auch leer. Er öffnete die Durch⸗ gangstür und anuſterte das Halbdunkel. Nein, es war niemand da, doch lagen ein Koffer auf dem Sitz, ein Ruckſack und allerlei ſeſtlich verſchnürte Pakete. Im Netz lehnten ein Paar Ski. in der dunkelſten Ecke hing ein Pelzmantel. Eine Dame auf ſport⸗ licher Winterreiſe alſo? Raſch dachte er an die Blu⸗ men. Vielleicht batte die Fremde Verwendung für ſeine braunen Chryſanthemen? Ex holte den Strauß und— in der oſſenen Tür ſtehen bleibend— bug⸗ ſterte er ihn mit ſanftem Schwung auf die Weißh⸗ nachtspakete. Dann gina er in ſein Abteil zurück und verſuchte, voraus zu denken: an ſein Haus die Hunde und ſeine treue Babett, die alles ſo muſter⸗ Haft betreute. Ob ein Telegramm von Fräulein Burkhardt dort lag, das alles klärte? Die halb⸗ ſtündige Fahrt war heute unerträglich lang. Bei der vorletzten Station öffnete ſich die Tür nach nebenan. und eine funge Dame erſchien auf der Schwelle.„Verzeihung“, ſagte ſie und ſtockte. Wilms ſtand auf und machte Licht. Er ſah ein klares, etwas blaſſes Geſicht über einer ebenmäßigen Ge⸗ ſtalt von guter Haltung, ein ſportliches Wollkleid und eine gepflegte Friſur. Einen Augenblick hoffte er, es möchte Herta Burkhardt ſein, aber gleich dachte er: Unſinn, ſie iſt ja viel zu jung. Und wenn ſie es wäre, hätte ſie ſich doch längſt gemeldet! „Verzeihung,“ ſagte die Fremde„da Sje auch bis zur Enöſtation fahren— dürfte ich Sie bitten, mir beim Ausſteigen behilflich zu ſein? Ich habe leider Drei herrenlose ChHrysemfhemen Eine Veihnachtserzahlung von Else hu mehr Gepäck, als ich darf und fürchte, daß es keine Gepäckträger gibt.“ „Heute wohl wirklich nicht,“ antwortete Wilms, „abex natürlich ſtehe ich Ihnen gern zur Verfügung.“ „Danke, es iſt ſehr freundlich von Ihnen. Ja und wenn Sie mir noch ſagen möchten, wem die 8 gehören, die ſich bet meinem Gepäck befin⸗ en?? „Vermutlich wohl Ihnen? Das heißt, ich wüßte nicht—— ſie waren jedenfalls herrenlos—“ „Und da dachten Sie, ich hätte ſie liegen laſſen?“ Sie lächelte, wodurch ſich ihr Geſicht reizvoll belebte. „O nein, ich würde eher meinen Koffer vergeſſen⸗ als dieſe Ehryſanthemen. Es ſind meine Lieblings⸗ blumen. Und wenn ſie wirklich herrenlos ſind, nehme ich mich nur zu gern ihrer an.“ „Bitte, tun Sie das. Wir wären Ihnen dank⸗ bar.“ „Wir—?“ „Die Blumen und ich.“ Zehn Minuten ſpäter hatte Wilms der jungen Dame gerade Koffer und Ski abgenommen, da hörte er ſeinen Namen rufen. Jenſeits der Sperre ſtand Babett mit dem unvermeidlichen Handwägelchen um ihn abzuholen, wie ſie vor dreißig Jahren ſchon dort geſtanden hatte, wenn der Gymnaſiaſt⸗auf Ur⸗ laub kam: groß, ſtark und heiter, ein Stück Heimat. „Bitte, warten Sie hier, ich ſchicke Ihnen Hilfe,“ ſagte Wilms, überſchritt ſchnell die Geleiſe und be⸗ grüßte Babett. Sie nahm ihn bei den Schultern, als ſei er noch ein Junge und konnte ihrer Freude nicht Ausdruck geben, ihn da zu haben. So deutete ſie nur feſtliche Ueberraſchungen in Haus und Küche an und betonte, daß auch für den Gaſt alles gerichtet ſei. „Iſt ein Telegramm gekommen, Babett?“ Nein, 3242 kein Telegramm. Nur die Fräul'n Doktor habe in⸗ zwiſchen angerufen und mitgeteilt, daß ſie wegen Ueberfüllung der Züge ſchon einen Tag früher vei⸗ ſen müſſe. „Früher? Du haſt ihr doch hoffentlich geſagt, daß ich noch gar nicht da bin?“ „Das hats nicht braucht. Iſt ja alles ſo ge⸗ ſchwind gangen. Ich hab nur geſagt: is ſcho recht.“ „Ja— und aus dieſem Grunde bin ich auch hier gelandet,“ ſagte eine Stimme hinter Wilms. Es riß ihn herum. Da ſtreckte ſich ihm eine Hand über ſeine Blumen hinweg entgegen.„Guten Abend, Herr Wilms. Oder muß man hier„Grüß Gott“ ſagen?“ Es iſt nun wirklich Weihnachtsabend. zieht das beladene Handwägelchen hinter ſich her, hat Hilfe entrüſtet abgelehnt und ſtapft fröhlich durch den Schnee, der die tiefdunkle Nacht magiſch erhellt. Hinter dem komiſchen kleinen Schlußlicht wandert ſchweigend das Paar. Und während hinter den verhangenen Fenſtern der Häuſern nun das Licht des Chriſtfeſtes brennt, iſt auch in ihnen eine Babett Zuverſicht hell. Wo die Ortſchaft endet und der Weg einſam wird, bleibt Wilms ſtehen. Er möchte hundert Dinge fragen und muß ſich noch zügeln. „Nur eins möchte ich wiſſen: Sie haben mich doch gleich erkannt? Warum ließen Sie mich denn ohne Andeutung?“ „Ich kann es nicht ſagen. Als ich Sie bei meiner Ankunft nicht fand, wurde ich plötzlich ſo unſicher, ſo gehemmt. Denn ich habe vor Jahren einen lieben Menſchen verloren, und dies war der erſte Verſuch, ihn für immer zu vergeſſen.“ 5 Wilms atmet auf.„Herta, ich habe Sie ſehr er⸗ wartet, glauben Sie mir. Ich wußte es ſelbſt nicht, daß ich mich ſo freuen kann. Und ich dränge Sie nicht, ich bin Ihr Freund. Aber ſagen Sie mir bitte: ſind Chryſanthemen wirklich Ihre Lieblingsblumen?“ Einen Augenblick ſchweigt ſie, die Blumen an ſich gepreßt. Dann ſchiebt ſie vertrauensvoll ihren Arm in den ſeinen.„Von heute an— ſind ſie's,“ ſagt ſie leiſe. A Bolbdaten weihnachtet bon Heine Sleguweit Weiß klockt der Himmel und gelind Wo heut ſdie Feldpost bleibt? Zur Weihnacht fühlt sich jeder Kind, So bunt, so rauh man's treibt. Bald kamen Brief und Päckehen an, Der Schnee sank inniglich; Nun schweigen Offizier und Mann, Jedweder liest für sich Und hockt im Graben, wischt am Blick: „Daheim ist man Euch gut—“ Ein stilles Frontsoldatenglück Pocht wärmender ins Blut. Ach, Pfeffernüsse, Obst, Tabak, Ein Buch, zwei Aepfel, ja: Leis schlüpft aus einem Klammersack Die Mundharmonika. Mit Gott, Kamerad, du spielst, ich sing, Dieweil es Federn schneit, Hernach, wenn sie vorüberging, War gnadlenreich die Zeit. FP Wiedertehen in 5. Michel Der Vormarſch von Südfrankreich war im Rollen. Nach der Kapitulation der dritten Republik mar⸗ ſchierten die deutſchen motoriſierten Truppen, un⸗ behelligt von jeder feindlichen Gegenwirkung, längs der atlantiſchen Küſte den Pyrenäen entgegen. Tag um Tag, Stunde um Stunde ſchloß ſich der Ring um den unbeſetzt gebliebenen Reſt des einſt ſo mäch⸗ tigen Frankreich enger. Auf den Landſtraßen, die ſich durch die Gascogne wanden, laſtete eine glühende Hitze. Die Luft war von ſchwelendem Dunſt und Milliarden ſtechender Staubkörnchen erfüllt und rief einen unſtillbaren Durſt hervor. In St. Michel, einem kleinen, romantiſchen Ort, trennte die Panzerjägerabtetlung, der Klaus Har⸗ dekern angehörte, ſich von dem ſüdwärts flutenden Heerbann. Die große Ordnung. die über den vor⸗ marſchierenden Maſſen waltete, hatte auch über ihn beſtimmt. St. Michel! Er konnte faſt nicht glauben, daß dies das Ziel ſein ſollte. In einem Wirbel wilder Gedanken und Erinnerungen raſte es ihm durchs Hirn: St. Michel! Und immer noch, als er längſt im Quartier lag und die Anſtrengungen der letzten Tage ihn niederwar⸗ fen— in einem Augenblick, in dem der Soldat nichts anderes mehr wünſcht als Ruhe.. Schlaf . Vergeſſen—— immer noch brauſte ihm das 55 vom Glockenläuten dieſes Namens: St. Mi⸗ el. ö Fünfzehn Jahre war es her. Klaus Hardekern, damals junger Reiſeſchriftleiter einer großen weſt⸗ deutſchen Tageszeitung, machte im Auftrage dieſer Zeitung eine Reiſe durch Südfrankreich. Der ſüße Berliner WVeihnachtsbrie Teile Berlin ſchicht ſich an⸗ ſeine weiten Nuiegsweifn ait W eihnacht en in der Kriegszeit zu feiern. Von dem großen Feſt der deutſchen Familie geht auch in den harten Tagen ſtegreichen Waffengeſchehens ein Glanz der Beſinn⸗ lichkeit und der Hoffnung aus. der unverkennbar iſt. Unter den leuchtenden Tannen werden ſich gerade diesmal viele Fronturlauber eingefunden haben um die Feiertage im Kreiſe der Familie zu begehen. Ber⸗ lin hat viele Urlauber in ſeinen Mauern. In Son⸗ derzügen ſind ſie auf allen Bahnhöfen ſchon ſeit Tagen aus Frankreich. Belgien. Holland. Polen und Skan⸗ dinavien angekommen. Sie haben ſicherlich viel zu erzählen. und den Angehörigen wird es eine Freude machen, mit ihren blauen oder ſeldgrauen Soldaten auszugehen. Das Programm der Berliner Unter⸗ haltungsſtätten hat ſich auf den zu erwartenden Maf⸗ ſenzuſpruch eingerichtet. Die großen Theater halten ihre Erfolgsſtücke bereit. Sie ſind vielſach ſeit Tagen ausverkauft. Aehnlich iſt die Situation bei den Groß⸗ varietés. In ihre Geſellſchaft tritt zu den Feiertagen auch wieder der berühmte Lachkeller Erich Carows. Dieſer beliebte Volksſchauſpieler und Charakterdar⸗ ſteller hat mit ſeiner diesjährigen Premiere bis zum J. Weihnachtsfeiertag gewartet. Dann aber wird er mit der Figur des bekehrten Trunkenboldes Bal⸗ duin wieder einmal zeigen wie Typen aus dem Alltag dargeſtellt werden müſſen. Das aibt ein Stück Lebensphiloſophie beim Kerzenſchein im— überfüll⸗ ten Keller. 0 Menschen. ere. Einmal in jedem Jahre verwandelt ſich Femsatfionen dee ade Pen landhalle am Meſſedamm, die in dieſem Jahre ein halbes Jahrzehnt beſteht, in einen Rieſen⸗ d irkus. ei lernt man kennen, welch eine be⸗ deutungsvolle Verbindung zwiſchen Raum und ar⸗ küſtiſcher Darbietung beſteht. Bei frühe ven Veran⸗ ſtaltungen der Schau„Menſchen, Tiere, Senſatio⸗ men“ haben wir das bereits eindeutig feſtgeſtellt. Die 9 Aufteilung der Halle, ihre Ausleuchtung, ein ge⸗ wiſſer Chik in der Anordnung der Podien, der Ge⸗ päte, der Verſatzſtücke uſw., das alles gibt Bilder, die lange in der Erinnerung haften. Und wäre nicht auch die Manege mit dem geplüſchten Rand, der Piſee, zu ſehen, ſo würde man gar nicht an einen Zirkus als ſolchen denken, ſondern viel eher an die Privatworſtellung eines Nabobs. Auch die Deutſch⸗ . wartet mit ihrer Premiere bis zum erſten Feiertag. Die Vorverkaufsergebniffe der Theater haben zahlreiche andere Unternehmungen ermutigt, ſich für das Feſt beſondere Veranſtaltungen zu ſichern. Krolls Feſtſäle bieten einen„Bunten Weihnachtsteller“ mit Lommel, Bendow, Igelhoff, Martha Hübner, Otto Kermbach und Egon Kaſſer; die verſchiedenen Ufa⸗ Theater und andere Großkinos ſowie die Philhar⸗ monie haben ähnliche Dinge vorbereitet. Und ſelbſt⸗ verständlich iſt auch für die kleine Welt geſorgt. Un⸗ ter der künſtleriſchen Förderung durch Intendant Tietſen bringt das ſtändige Märchenthegter am Kſſtriner Platz die großartige Inſzenierung des Märchens vom geſtiefelten Kater, in einer ſo an⸗ ſpruchsvollen Aufmachung, wie ſie bisher wohl von keinem ähnlichen Verſuch erreicht worden iſt. Die IVeit des 1 65 80 5 11 755 aber g e icke SJunnenffeatfers e Puppentheaters., und zwar in der noch bis Januar andauernden Puppenſchau des ſtellvertreten⸗ den Leiters des Reichs inſtituts für Pup⸗ penſpiel. Prof. Harro Stegel. Dieſer Schöpfer zeitgemäßer Figuren für das Puppentheater gewährt auf einer Ausſtellung am Matthäikirchplatz 2 Einſicht in ſeine Arbeit. Er führt dort Köpfe. Ungeheuer, Kaſperles und andere Reauiſtten des Marionetten⸗ theaters vor und zwar in künſtkertſcher Vollendung. Ste ſtellen einen bedeutſamen Schritt in der Wieder⸗ belebung des Puppenſpiels dar, das ſeine Auferſtehung — in den Schützengräben des Weltkrieges gefunden hatte. Nach dem Kriege griff die Jugend wieder zum Erdung von lic CUlner Zauber der Landſchaft, das romantiſche Geſicht ihrer Städte, die betörende Lebhaftigkei ihrer Menſchen hatte ihn gefangen. Endlich, als er Stille und Be⸗ ſinnung ſuchte, um die Vielfalt der Eindrücke und Erlebniſſe verarbeiten zu können, war es St. Michel geweſen, das er ſich zur Einkehr ausgeſucht hatte, eben dieſes St. Michel, in das er nun, 15 Jahre ſpäter und um 15 Jahre gereift, als Soldat ſeinen Einzug hielt. 5 Die Verwirrung der Erinnerungen war groß. Klaus Hardekern wälzte ſich ruhelos in dem üppigen Bett, das ihm die Wirtin hergerichtet hatte. Auch damals war es eine Frau geweſen, die für ihn ge⸗ ſorgt hatte. Nur jünger war ſie, 19 Jahre erſt und ein dunkelhaariges Kind, dem das Feuer aus den Augen ſprang. ö Jaqueline war ihr Name. Und da ihre Augen ſprachen, da Glut und Hingebung in all ihren Be⸗ wegungen ſich ausdrückte und die verhaltene Leiden⸗ ſchaft ihrer Heimat ſich in allen ihren Gebärden er⸗ neuert zu haben ſchien, war Klaus Hardekern von der geraden Straße ſeiner Berichterſtattung ab⸗ gewichen und hatte ſich in den Armen Jaquelines verweilt, bis ein Telegramm der Zeitung ihn in die Wirklichkeit zurückrief. Fünfzehn Jahre ſpäter. Schon am nächſten Tage, ſobald der Dienſt es zuließ. beſuchte Klaus die ver⸗ ſchwiegenen Stätten, an denen er die Gunſt Jague⸗ lines genoſſen hatte. Vielleicht hätte er ſich ihrer nie mehr erinnert. Man vergißt ſo leicht,. und nur im Unterbewußten leben die vergangenen Freuden wie ein ſchöpferiſcher Jungbrunnen. Nun aber, da das ſoldatiſche Geſchick die Schleier der Vergangenheit zer⸗ riß und alles klar wurde, was ſo lange geſchlummert Puppenſpiel und die jüngſte Zeit erkannte, wie nützlich Kaſperle und ſeine Abenteuer auch für die Erhaltung des Volkstums ſein können. Aus dieſem Grunde wurde ſchlteßlich lgemeinſam von der Reichsfugend⸗ führung.„Kraft durch Freude“ und der Stadt Stutt⸗ gart)! das Reichsinſtitut für Puppenſpiel ins Leben gerufen. Sein in dieſer Art einzig daſtehendes Haus wird in Stuttgart errichtet und ſoll nach dem Kriege der Oeffentlichkeit übergeben werden. NMola köpfe mit tie- e 6g 5 at em Wege über Ferer Bedertung viele andere Beruſe zu ſeiner heutigen Spezialität gelangt. Er hat dem hreiten Puppenſpiel mehr als zwei Dutzend gängige Figuren geſchaffen. Man braucht nur einmal das Verzeichnis über„Spiele und Köpfe für das Kaſper⸗ theater“ zu durchblättern, um einen Begriff von Sie⸗ gels Arbeiten und den Abſichten des Reichsinſtituts zu bekommen. Da gibt's Kaſper. Grete König, Prin⸗ zeſſin. Kaſpers Großmutter. Frau Meier. Räuber Nr. 1 und 2. Teufel, Ungeheuer, Spießbürger, Mek⸗ kerer, Schupo uſw. Die Köpfe ſind entweder aus Holz oder dem Werkſtoff Labolit. Damit man die Köpfe aber auch für andere Rollen einſetzen kann, läßt ſich Kaſperles Frau. Grete auch als Bauernmäd⸗ chen. Magd oder Hannerl verwenden: der wüſte und bitterböſe Räuber Nr. 1 dagegen als Menſchenfreſſer oder Rieſe. Teufel Nr. 2 kann ohne Zögern die Ver⸗ wandlung zum„Radjobold“ zum Gerüchtemacher und zum Wald⸗ und Wieſenteufel durchmachen. Das Ungeheuer mit ſeinem zweiteiligen Maul kann in den Rollen als Drache. Schlange, Krokodil oder Lügenlurch auftreten. An vielſeitige Verwendung hat man auch bei den „politiſchen“ Köpfen gedacht. Der„Engländer mit Zylinder“ iſt als dunkler Kavalier und als„Herr Baron“ zu gebrauchen. Beſonders doppelzüngig' iſt der Typ„John Bull.“ Man kann einen Geizkragen, habgierigen Wirt, dicken Fürſt hochmütigen Miniſter, Türſteher oder Lakaien daraus machen. John Bull iſt genau ſo wandelfähig wie der„Meckerer“ der— nach Bedarf— nicht nur bebrillter, intellektueller Beſſerwiſſer iſt ſondern auch Kanzliſt, beſchränkter Richter, Schreiberſeele und Bürokrat. Und damjt die großen und kleinen Puppenſpieler die ihnen ge⸗ lieferten Köpfe(mit den dazu erforderlichen Händen) —————————ñſ— Ueber uns allen ſteht der große Beiehl: Du mußt im Dienſte Deines Volkes Deine Pflicht tun.. ADOLF HITLER P ˙ A A en hatte, wünſchte er, noch einmal das Mädchen zu ſehen, in dem er einſt die Seele Südfrankreichs erſpürt hatte. Es war nicht ſchwer ſie zu finden. Sie wäre ver⸗ heiratet— natürlich— erfuhr er, und Kinder hätte ſie auch. Er machte ſich auf nach jener engen, ſteilen Straße, die man ihm genannt hatte. Dies war das Haus, ein ſchmales handtuchartiges Ding, dem man die Jahrhunderte anſah.„Gremont“ war der Name, den das Schild auswies. Er klingelte Ein flinkes Mädchen von 12 Jahren öffnete. Es lächelte ver⸗ legen: ein deutſcher Soldat— gewiß wollte er ihren Vater ſprechen. Aber nein, entgegnete Klaus in flie⸗ ßendem Franzöſiſch ihre Mutter vielmehr, ihre Mutter. Das Mädchen nickte, kletterte die ſteile Stiege empor und rief nach der Mutter.„Oui, oui, Jeanette“, kam es von oben, ein ſchwerer Schritt wurde vernehmbar, und es war, als wollten die höl⸗ zernen Stufen der Stiege zuſammenbrechen. „Monſteur?“ fragte ſie, als ſie ihm in der Tür gegenüberſtand. Er ſagte nichts! In einem Augenblick, in dem mit Sekundenſchnelle Jahre und Jahrzehnte vor dem in⸗ neren Auge des Menſchen vorüberrollen, erkannte er die ganze Verwandlung, die mit ihr— und wohl auch mit ihm— vorgegangen war. Die da vor ihm ſtand, eine Frau von 34 Jahren, früh gereift wie die Früchte ihres Landes, war einmal ſeine Jaqueline geweſen, einmal ein ſchlankes, graziles Weſen mit vulkaniſch glühenden Augen und unzähmbarer Lei⸗ denſchaft. Nun war er wieder bei ihr, und füllte faſt den Türrahmen, dick, ſchwerfällig, wenn auch noch immer lächelnd und mit dunklen, lodernden Augen, umd fragte. was er wünſche. Was er wünſche? Nicht daran denken— er wünſche nichts, er frage nur, ob ſie Jaqueline wäre, und ob ſie ſich nicht des fungen Deutſchen entſinne, der vor 15 Jahren bei ihrer Mutter gewohnt habe. In ihren Augen blitzte es auf. Eine ſchnelle Be⸗ wegung der Arme, ſo als wolle ſie ihn begrüßen er⸗ ſtarb jäh.„Ja“, ſagte ſie mit einer tiefen, gurgeln⸗ den Stimme.„O fa, ſie erinnere ſich wohl— und wenn er das wäre, ſo möge er nur ſchnell zu ihr hinaufkommen, ihren Mann begrüßen und ihre Kin⸗ der anſchauen: Jeanette, Claude. Reinette, Gaſton, Pierre und Evelyne, ſechs luſtige Würmer. Er ging voran. Plötzlich war die Erinnerung aus 15 Jahren erloſchen, und er dachte nüchtern über die Vergänglichkeit des Schönen nach. Als er im oberſten Stockwerk ankam, begrüßte ihn ein ſchüchterner Mann mittleren Alters, in den Augen die Frage, ob mit dem deutſchen Soldaten Gkück oder Unglück in ſein Haus einkehre. Bald aber war ein unbefangenes Geſpräch im Gange, und Klaus Hardekern ſtreichelte ſie alle, die ſechs Kinder ſeiner Jaqueline. Sie verbrachten einen Abend mit ſchwerem Rot⸗ wein und in fitdlicher Heiterkeit. Der Abſchied von den beiden, Jaqueline und ihrem Manne, war freunöſchaftlich, und herzlich die Einladung, ſie wie⸗ der aufzuſuchen. Sie würden ſich alle ſehr freuey. Jaqueline, ihr Mann und auch die Kinder: Jeanette, Claude, Reiuette, Gaſton, Pierre und Evelyne. einer Frau aus dem Felde Venn alles brennt und wankt und stũrat und fallt, Fühl“ ich das Feste im Gewirr de, Peli. Wenn ich am bröchelnden Abgrund schaudernd stand Ergtiff mich leise deine liebe Hand. Wolli“ ich verzwelfeln an der Erde Lauf,, ing mir dein Lacheln wie ein Himmel anf Lag ich von Menschen wund. zergid mt, zes wacht Du schlugst um mich den Mantel deine, Nacht. Mein Herz, in fede Vot und Qual verliert, Still hat es stels dein Stern nach Haus geführt Gerhard sSebhumn ann. auch richtig„anziehen“ pekommt feder Kopf gleich ein Schnittmuſter mit der Angabe der benötigten Stoff⸗ menge dazu.— Unzweifelhaft werden die Arbeiten Siegels und des Reichsinſtituts für Puppenſpiel dazu beitragen, daß die Kunſt reiche Früchte trägt. *. Den Mimen flit Der Perſo⸗ die Nacbeit Arme g Krieges 551 dazu geführt, daß eintzelne unſereyſtaatlichen Muſeen ihre Pforten ſchließen mußten oder nur beſchränkt offen halten können. Eines aber und zwar das jüngſte, ſtellt ſeine Sammlungen wie im tieſſten Frieden au s, nämlich das Muſeum der Preu⸗ ßiſchem Staatstheater. Wer alſo einmal das Berliner Stadtſchloß beſichtigt, überſehe nicht auf dem Schlüterhof das Schild zum Eingang dieſer Sammlung. In den Räumen dieſes Muſeums herrſcht eine Atmoſphäre, die ſich von denen ähnlicher Inſtitute unterſcheidet. Hier iſt ausgeſprochene Würde zu Hauſe. Sie geht ſchon im Vorraum von den geſtickten Seſſeln und goldenen Stühlen aus, von den alten Bildern an dem Wänden und von den Büſten unſterblicher Dichter. Das aber würde den Reiz dieſes Muſeums allein nicht ausmachen. Hier iſt Kulturgeſchichte zuſammengetragen, die erſt bei genauer Betrachtung der ausgeſtellten Objekte le⸗ bendig wird. Dann zeigt ſie uns erregende Bilder aus der Vergangenheit des Theaters(nicht nur des Berliners), ſeine Verbindung mit der Politik uſw. Oder vor uns leuchten noch einmal die Triumphe auf, die die größten Mimen, die himmliſchſten Stim⸗ 9885 im Schauſpiel oder an der Over errungen haben. 15 Man ſieht den aufbewahrten Lorbeer 8 Masken, Partituren, das Schwert Si ſrieds, die Harfe Tannhäuſers und den Helm des Ritters Lo⸗ hengrin, dargeſtellt durch den umvergleichlichen Wagnerſänger Niemann; oder den Feloherrn⸗ ſtab Wallenſteins in deſſen Verkörperung durch Matkowfki. Handſchriften von Goethe, Schiller, Körner, Brachvogel, Freytag und anderen Dichtern, die an Berlins Staatsbühne zu Wort oder nicht zu Wort kamen. In den Vitrinen liegen die Token⸗ maske Devrients, der rechte Zeigefinger Schillers(von ſe inem Denkmal, das einſt auf dem Gendarmen⸗Markt ſtand), die Taktſtäbe gro⸗ Auft! No a Inge ſpiel dabe 0 De wen Dai Tabe daru Ben folge größ ſich rung mit Zell! Zell) Leid fen richt nach Hatte Aus gu ri lenp * Das ſchie ſchoi Plat 2 G Vög Ante „gol 8 den alſo Spo ten zer Ro Pau ſpru Da de nur Zell gend Ver blei! . 2 1i ck e Weihnachten im Mannheimer. Eisſtadion Swei Großveranſtaltungen mit Horſt Jaber, Strauch⸗Noack und Eis hocken⸗Meiſterſchaft intereſſanten Veranſtal tungen im Eisſtadion spark bringen ein auserleſenes Programm, und er iſt mit zwei ſchönen Nachmid tegen zu rechnen. Von den Teilnehmern üſt in erſter Linie natürlich Horſt 75 a b er, unſer großdeutſcher Meiſter zu nennen. Er hat ich noc ch mehr als früher zu einer wirkungsvollen Perſön⸗ entwickelt. War er früher vielleicht der beſte Schü⸗ tes Weltmeiſters, nämlich von Karl Schäfer, ſo iſt er ſchon ganz ſich ſelbſt mit eigenem S und perſön⸗ r Note. Scheinbar mühelos zuringt er die gewagteſten Wendungen. dreht mit ſelöſtverſtändlicher Gleichgew! chts⸗ l ſchung wirbelnde Pirouetten, und weiß ſeine Fi⸗ glänzend mit feinem muſikaliſchem Gefühl einfach unſtvol zu verbinden Ein anderer Glanzpunkt des Programmes iſt das erſte Auftreten an Mannheim von dem Paar Strauch⸗ Noack. Durch einen bedauerlichen Unglücks all von Inge Koch wurde das bekannte Paar Koch⸗Noack auseinan⸗ dergeriſſen. Aber in der ausgezeichneten Läuferin Strauch entſtand dem routinierten Paarlöu er Noack eine Partnerin, mit der zuſammen bald die früheren Leiſtungen üs ertraffen wurden. Das Paar ſtreckt ſeine Hang nach der Paarlauf⸗ krone von Herber⸗Baier und Pauſir Schon im Vorjahr war der Unterſchied nur ganz gering. Neben ihrer Meiſterſchaftskür brin igt der grammteil noch eine Reihe von ſchönen Tänzen, ein„luſtiger Fox beſonders zweite Pro⸗ von denen originell und ſehenswert iſt. Den Rahmen zu dieſem ausgezeichneten Kunſtlaufpro gramm iſt das Meiſterſchaf piel im Eis hockey, das unſere Mannſchaft MERC gegen Köln zu ſammenführt. Wenn auch durch die Mitwirk ung unſerer Internotionalen Spieler eine Ueberlegenheit für Mannheim herausz nen iſt, ſo wird das Spiel doch ein au'ſchlußveiches lüber die Ausſichten unſerer Stadtvertretung den wei⸗ teren Gang der Eishockey⸗Meiſterſchaftsereigniſſe geben. Die Spielklaſſe 3 Mannheim Zellſtoff in Führung— Ein Spie abbruch Die Fortſetzung der erſt begonnenen Rückrunde⸗ ſpiele brachte aus nachbenannten Begegnungen die dabei vermerkten Ergebniſſe: Hommelwerke 1.— Stahlwerke:4 Daimler⸗Benz— Zellſtoff:2 Gerberich u. Co.— Stadt:0 abgebr. Vögele— Hommelwerke 2.:1 8 Das Hauptintereſſe lag auf dem„Spiel der Spiele“ wenn man ſo ſagen darf. In der Begegnung Daimler⸗Benz— Zellſtoff ſtanden ſich die beiden Tabellenerſten gegenüber. Es handelte ſich nun darum, ob der alleinige Tabellenführer Daimler⸗ Benz ſeinen Vorſprung vor dem ihm auf den Ferſen folgenden bisherigen Mitbewerber um die Spitze ver⸗ größern konnte oder ob Zellſtoff in der Lage wäre, ſich über den Gegner hinweg ſelbſt in alleinige Füh⸗ rungspoſition zu ſetzen. Das Spielergebnis gibt die mit Spannung erwartete Antwort auf dieſe Fragen: Zellſtoff gewann gegen Daimler⸗Benz:1 und iſt Zellſtoff alſo nunmehriger Tabellenführer!— Leider gab es auch einen Spielabbruch. Im Tref⸗ fen Gerberich u. Co.— Stadt mußte der Schieds⸗ richter kurz vor Halbzeit„das Ganze halt“ blaſen. nachdem Gerberich bis dahin:0 in Führung gelegen hatte. Auf den Anlaß zum Spielabbruch und die Auswirkung kommen wir im Nachſtehenden noch zurück. Hommelwerke 1. konnte ſeinen 3. Tabel⸗ lenplatz mit einem weiteren Punktgewinn feſtigen. Das Spiel gegen Stahlwerke endete mit:4 unent⸗ ſchleden, nachdem die Partie auch bei Halbzeit:2 ſchon pari ſtand. Stahlwerke hat ſich damit einen l atz vorgeſchoben. Den 1. Punkt gewann die Garnitur der Hommelwerke im Rückſpiel gegen Vögele das:1 ausging. Die Rangfolge in der unteren Tabellenhälfte hat ſich nach den Spielen des „goldenen Sonntags“ nicht verändert. Zeh lſt off vermochte gegen Daimler⸗Benz den Vorſpielſieg von:2 mit dem halben Ergebnis, alſo:1, zu wiederholen. Das wirklich hochklaſſigen Sport bietende Spiel ſtand unter der ausgezeichne⸗ ten Leitung des bewährten Pfeifenmannes Schmet⸗ zer Waldhof. Durch die beiden Flügelſtürmer Rockicki und Schuſter hatte Zellſtoff bis zur Pauſe bereits einen auten, wohl entſcheidenden Vor⸗ ſprung von:0 Toren. Nach dem Wechſel konnte Daimler⸗Benz einen Erfolg aufholen; es blieb aber nur der verdiente Ehrentreffer. Der Sieg mußte an Zellſtoff abgegeben werden und damit zuſammendän⸗ gend auch die Tabellenführung. Ueber den weiteren Verlauf des Duells kann man mit Recht geſpannt bleiben. Wie oben erwähnt. mußte das Spiel Gerbe⸗ rich 8 Co.— Stadt Sp vorzeitig abgebro⸗ 9 Der elnfachſte Weg, um die Zähne geſund zu erhalten; die richtige Zahnpflege. chen werden. Das Vorſpiel hatte Stadt 221 gewinnen können. Diesmal lag Gerderich mit:0 im Vorteil, als ſich in der 44. Minute der 1. Haubzeit, der Schiedsrichter gezwungen ſah, das Spiel wegen Tätlichkeit eines Stadt⸗Spielers abzubrechen. Nach⸗ dem ſich dann auch noch herausſtellte, daß bei Gerbe⸗ rich ein noch geſperrter und deshalb nicht ſpielberech tigter Spieler mitgewirkt hatte, gilt das Spiel amt⸗ lich für beide Parteien mit:0 als ver⸗ loren und iſt demzufolge in der Tabelle auch eine entſprechende Bewertung erfolgt. Mit 424 verlief das Treffen Hommelwerke 1 Stahlwerke recht torreich. Hommelwerke hatte die⸗ ſesmal auf eigenem Platze weit größeren Widerſtand vorgefunden und ſtand einem viel ſplelſtärkeren Gegner gegenüber als im Vorſpiel, das damals glatt mit:0 zugunſten der Hommelwerke ausging. Die Mannſchaft der Stahlwerke hat ſich in der Zwiſchen⸗ zeit ſehr zu ihrem Vorteil verſtärkt und ihre der⸗ gellige Spielſtärke hält mit der Vorſpielform keinem Vergleich ſtand. Das Spiel ſelbſt war Außerſt ab⸗ wechſlungsreich: Einer zweimaligen Stahlwerke⸗ Führung folgte noch in der erſten Halbzeit der zwei⸗ e Aus 18gleich von Hommel:2. Im zweiten Teil des Spieles lag dann Hommukelwerke 1 eben⸗ falls zweimal in Front und Stahlwerke alich beide Male aus. Sämtliche Tore beiderſeits waren Glanz⸗ ſtücke fußballſportlichen Könnens, eines ſchöner als das andere! Für den ausgebliebenen Spielleiter brachte ein Schiri von Stahlwerke das öfters harte Spiel gut über die Zeit.— SV In der Begegnung Vögele 1 Hommelwerke 2. die mit:1 unenſſchle 1 81 endete, errang ſich der Ta⸗ bellenletzte endlich den Punkt. Während Vögele nur 9 Mann 2 Stelle hatte, war Hommelwerke 2 mit 10 Spielern a ni icht vollzählig. Nach torloſer 1. Halbzeit ſa 90 das fair l zuerſt Vögele:0 erfolgreich. Acht Minuten 0 Schluß kam Hominel 2 zum Au:1. Die Mannſchaft hat alſo Hies⸗ mal beſſer abgeſchnitten als in dem mit:5 zu Ver⸗ luſt gegangenen Vorſpiel. Vereine Spiele gew. unent. verl Tore Punkt f 9 7 1 1 1558 9 7 0 2 14·6 8 4 2 2 100 6 8 8 2 3:8 9 3 2 4 8 10 9 1 9 3 2 4.10 Gerberich 7 1 0 6-12 Hommelwerke 2. 9 0 1 8 2 117 Der kommende Sonntag iſt ſpielfrei. Die Spiele der Rückrunde werden am 5. Jannar 1941 fortgeſetzt mit Stadt⸗Spö— Hommelwerke 1. Zellſtoff— Stahlwerke Vögele— G erich u. Co Hommelwerkte 2. Daimler-Benz. Die Sy ele der 1. Spielklaſſe 8 2 5 Heidelberg— Plankſta Augen— Un on 91 Sandhauſen Walli dorf 5 8 esereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte ſtadt 12 9 2 1 74•22 20:4 Schwetzingen 12 8 1 3 45 30 17 7 Sheim 12 7 2 3 34˙25 16.8 Sandhauſen 12 6 3 8 15.9 Kirchheim 12 7 1 4 15.0 Eppelheim 11 6 2 3 14:8 Neulußheim 12 6 5 1 1410 05 Heidelberg 12 4 5 3 1811 Hockenheim 11 4 2 5 10.12 Rohrbach 12 3 2 7.16 Eberbach 12 1 3 8 519 Union Heidelberg 12 1 2 9 420 Walldorf 12 1 1 10 321 Der Tabellenführer Plankſtadt baute ſeine ſuhrende Stellung durch einen 714⸗Sieg über 05 Heidelbere weiter aus. Heidelberg fiel nach Verluſtpunkten etwas zurück. Schwetzingen ſchlug Union Heidelberg über⸗ legen:0. Dieſer Sieg brachte Schwetzingen vom fünzten auf den zweiten Tabellenplatz. Union Heidelberger blieb an vorletzter Stelle. Kirchheim verlor in Oft dadurch rutſchte Kirch eim vom Platz zurück. Ofters 8 u Luß heim heim führt die viertletzter Stelle. Sandhauſen konnte durch einen Walldorf den vierten Tabellenplatz dorf iſt nach wie vor Tabellenletzter. ersheim knapp 218; zweiten auf den fünften eim rückte an die dritte Stelle auf. m ftberfuhr Rohnbach:1. Neuluß⸗ Mittelgruppe an und Rohrbach blieb an über Wall⸗ :1⸗Sieg behaupten. Mit Chriſtel Cranz auf der Joöinguer Hütte Ein T ainingslehrgang des BM⸗Obergaues Baden Etwa dreißig Mädel, die beſten Skiläuferinnen des Obergaues Baden, ſind zur Zeit zu einem Trai⸗ ningslehrgang zuſammengerufen, der unter der fach⸗ männiſchen Leitung von Chriſtel CEranz ſteht. Herrliches Stiwetter haben ſich die Mädel au egeſucht. Am Abend des erſten Lehrtages trafen die letzten Teilnehmerinnen ein und wurden freudig von den Kameradinnen begrüßt, allerdinas mit der Mittei⸗ lung,„Chriſtel kommt erſt morgen aus Garmiſch. ſie hat dort extra einen Traininaskurſus unſeretwegen abgebrochen“. Da hatten die Mädel alſo für den näch⸗ ſten Tag noch eine Freude vor ſich und gingen müde und zufrieden ins Bett. Rotgolden kommt die Sonne hinter den Bergen hoch und taucht die Schneefelder ringsum in gleiſen⸗ des Licht. Die ganze Schar der Mädel zieht an den Hang. Sie wollen die Vormittagsſtunden dazu be⸗ nutzen. ſich erſt einmal wieder richtig einzulaufen, denn die meiſten von ihnen ſtehen zum erſtenmal in dieſem Winter wieder auf den Brettern. Und wenn Ehriſtel kommt, dann geht es gleich ſcharf an die Ar⸗ beit. So iſt es gut. daß ſie ſich etmas vorbereiten können. Mittags bringen ſie alle gehörigen Hunger mit, auf den ſich Mutter Kunz in ihren Kochtöpfen wohlweislich ſchon eingeſtellt hat. Plötzlich ſpritzen herrlicher Kurs über. Tag, wenn das Wetter nur ſo bleibt den Chriſtel ſchnuppert beſorat in die Luft. „Wenn nur kein Föhn kammt!“ Sie ſchaut ſich im Kreis um, die Mädels kennt ſie faſt alle. es ſind ja immer dieſelben, die meiſten aus Freiburg, aber auch Karlsruhe hat zwei Vertreterinnen ge⸗ ſchickt, Pforzheim und Mannheim ſind auch wieder dabei. Ein großer Teil der Mädel hat ja auch ſchon an den Jugendmeiſterſchaflen in Garmiſch teilgenommen und wird auch in dieſem Nahr wieder dabei ſein. Einige junge Nachwuchsläuferinnen ſind das erſte Mal mit im Lager, dazu zwei kleine Jung⸗ mädel, die aber ſchon recht vielver sprechendes leiſten. Auf die Frage, was Chriſtel denn nun vor Hat mit dem Mädel, meint ſie„Heute nachmittag gehen wir zum Torlauf ins Zaſter Loch. Dort ſind ſchwere und leichte Strecken, alſo für jede das rechte zu fin⸗ den, aber die nächſten Tage gehören dann ganz dem Slalomtraining. Wir ſind ja diesmal noch früh im Winter, da können wir uns ſchon etwas mehr Zeit laſſen und alles recht gründlich machen.“ Dann ſchnallen die Mädel wieder an— die Ar⸗ beit beginnt wieder. Und wir hoffen, daß ſich der Erfolg dieſes Vorbereitungslagers für die deutſchen Jugendmeiſterſchaften in Garmiſch wieder zeigen Theo Lingen der Hau „Si e be n ptrollen des Filmluſtſpiels Jahre Pech“ in einer Der Weihnachtsfe! erſcheint die nüchft Mannheimer 6 Uhr. Dringende Familien⸗ Anzeigen können uns bis Donnerstagabend, ſpäteſtens halb 5 Uhr, durch den Priefkaſten am klage wegen ſte Ausgabe der„Neuen Zeitung“ Freitagvormittag Hauptportal unſeres Verlagshauſes oder Rück ebändes übermittelt ſverden. Die Spiele der Fußballklaſſe 2 Mannheim Noch kein Schluß der Am„Foldenen Sonntag“ ſtänchig geweſene i hätten ſich Ku 8 Vorrunde ſollte das 1255 elausfall noch rück⸗ igen. Hierzu heim 1846 gegen⸗ inſofer übepſtehen ſol batte ein beſon deretz Inter ſich darum handelt, welcher von bei⸗ den am S ſ örrundenſpie den letzten Taßbellen⸗ platz einnehmen mu Es iſt das er noch nicht zu klären möglich gewefſen. be des letzten ruchloſen Flie erangr auf Ma muſte das Betreten des erden.. Das letzte Spiel einem ſpäter u Zeithunkt au ügt ſich unwill lich, ob und evil 1 0 icht zur Austragung des Sple⸗ 3 1846 einigen konnte? un'tekämtfen der Rückrunde ö volich 19 5 Spo Les 0 ſiel Galher an getragen werden. 3 warum ſich die Betei les auf dem Platze des Der Start zu den P̃ 5 iſt auf kommenden Sonntag, dem 79. Dezember, feſt⸗ geſetzt. Wir werden die Ter min hte noc h veröfſent⸗ lichen. Brandenburgs Jußballelf Zum Freundſchaftskampf gegen Sudetenland am zweiten Weihnachtstag in der Reich uptſtadt hat der Bereich Ber⸗ lin/ Brandenburg folgende namhaft gemacht: Tor: Jahn(Berliner 92); Verteibigung: Appel (Berliner SV 92), Junik S Staaken); Läuferrei ze: Wieneke(Minerva 93), Bien(Blauweiß), Hausmann Graf(Blak⸗ Hertha⸗BSct), (Minerva 93) Angriff: Lübcke(Lufthanſa), weiß), Elsholz(Minerva 93), Jorachkewitz Nadecke(Eintracht Miersdorf). alle in die Höhe und zur Hüttentür hinaus. Drau⸗ wird, und daß der BDM ⸗Obergau Baden mit ſeinen . 5 ßen ſchnallt Chriſtel gerade die Bretter ab. Das gibt Läuferinnen den im vergangenen Jahr eroberten „ 0 5 einen fröhlichen Empfang. erſten Platz(Hildeſuſe Gärtner, Freiburg, 8 0 f g 2 Hernach ſitzen alle hinter der ſchützenden Haus wurde bekanntlich deutſche Juge. 9 8 2— 9 wand in der Sonne und laſſen ſich bräunen. Ein auch dieſes Mal behaupten wird. Hz. FFFFFFFFFFFFCCbCCCCCCCGGGbCGTGTGTbTPbGTGbGTGTGTPTGTbTGTPTGTbTGTGk(⸗Cu.'bu'' ñ̃́ͤ ͤ v. ͤvßßk0'00éͤ é ͤ ͤ ͤꝙßꝙßꝙßꝓßꝓꝙß(—bPkGkGGöͤköébkbkbk'bk'''véév—..—''.vv—'..'.......................... NON AN von BARS GUNTAHER 32 Der Vorſitzende, deſſen Augen den WMuſtizrat mit einem aufmerkſamen Seitenblick ſtreiften, fuhr un⸗ beirkt mit der Vernehmung der Zeugin fort.„Ihr Vater hatte ſich alſo— wenn ich Sie richtig verſtan⸗ den habe— neben den Arbeitstiſch des Angeklagten 5 geſetzt und— um ſich die Wartezeit ein wenig zu verkürzen,— in einem der dort liegenden Bücher ge⸗ leſen; denn es handelte ſich doch offenbar— und ich möchte das zunächſt noch einmal eindeutig feſtſt el⸗ len— um ein Buch, das ihm nicht gehörte?“ 0 Luiſe Graßmann beſtätigte es. „Fanden Sie es nicht etwas dreiſt und unge⸗ hörig von Ihrem Vater, wenn er ſo ohne weiteres ein Buch das ihn nichts anging, vom Tiſch nahm?“ „Ja— ich hatte auch ſchon etwas ſagen wollen, aber dann „Dann?“ Ein paar Augenblicke lang zögerte Luiſe Graß⸗ mann mit der Antwort. Sie ſah ſich nach dem Prozeß⸗ agenten um, der ſich ſchon wieder erhoben hatte und im Begriff war, ſich von neuem dem Richtertiſch zu nähern. „Gerade als ich aufſchaute“ ſagte ſie endlich,„und 5 kn bitten wollte, die Bücher doch beſſer liegenzulaſ⸗ ſen,— da bemerkte ich, daß er einen Aktenbogen— allem Anſchein nach mußte er ihn vom Tiſch genom⸗ men haben, denn eine Aktentaſche trug er nicht bei ſich. „Selbſt daran erinnern Sie ſich ſo deutlich?“ unterbrach der Vorſitzende. ON ber, 20 erf 9e FE 1 1 1 i a ehe, „Ich hatte am Morgen auf dem Weg zum Ge⸗ richt ein paar Beſorgungen gemacht und ihn gebeten, die Sachen ſchon mit nach Hauſe zu nehmen,— aber er ſagte, daß er die Aktenmappe nicht dabei hätte und deshalb „Danke,— ich verſtehe. Und was war das Run für ein Aktenſtück, von dem ſie ſoben ſprachen?“ „Ob es ein Aktenſtück war, kann ich nicht ſagen“, erwiderte Luiſe Graßmann ſchnell. Ich habe darauf nicht geachtet. Ich ſaß auch zu weit von ihm weg, um das feſtſtellen zu können. Es war nur ein eim⸗ facher Aktenbogen. Ich habe nicht einmal geſehem, ob er beſchrieben war. Es konnte ſich um ein Zah⸗ lungsbefehlsformular handeln, oder eben vielleicht um eine— Strafbefehlsakte...“ „Aber dann mußten Sie nicht unbedingt anneh⸗ men“, wandte der Vorſitzende ein,„daß Ihr Vater den Aktenbogen gerade von dem Arbeitstiſch des An⸗ geklagten genommen hatte. Ein ſolch dünnes For⸗ mular kann man doch bequem bei ſich tragen, und es iſt wohl wahrſcheinlicher, daß er das Papier aus ſeiner Rocktaſche hervorgeholt hat.— wie?“ Es war klar, und vielleicht hatte der Vorſitzende das ſogar beabſichtigt,— dieſe günſtige Gelegenheit, ſich einzumiſchen, würde ſich Graßmann nicht ent⸗ gehen laſſen.„So iſt es auch geweſen, Herr Präſi⸗ dent“, erklärte er mit ſeiner tiefen, überzeugenden Stimme.„Ich erinnere mich jetzt dunkel, daß ich an dieſem Morgen ein Geſuch um Erlaſſung eines Zahlungsbefehls bei Gericht einreichen wollte. Sicher⸗ lich habe ich das bereits ausgefüllte Formular noch einmal überprüft.“ Luiſe Graßmann ſchüttelte heftig den Kopf.„Das kann nicht ſein! Du haſt den Aktenbogen beſtimmt nicht aus deiner Rocktaſche gezogen „Und warum nicht?“ fragte der Vorſttzende ſchnell. „Als ich hinſah, faltete er den Bogen gerade zu⸗ ſammen,— er wollte ihn offenbar wegſtecken..“ „Aber das ſpricht doch nicht dagegen. Fräulein Graßmann. Ihr Vater wollte das Papier wegſtecken und faltete es deshalb wieder zuſammen.— ſehr ein⸗ fach!“ „Aber der Bogen war doch noch ganz glatt ge⸗ weſen. Ueberhaupt noch nicht geknickt.“ „Irren Sie ſich da auch nicht?“ Wieder muſterte der Landgerichtspräſident die Zeugin mit einem prüfenden Blick.„Sie haben doch ſoeben ſelbſt er⸗ klärt, daß der Schreibmaſchinentiſch, an dem Sie ſaßen, verhältnismäßig weit davon entfernt ſtand.“ „Natürlich irrt ſie ſich“, warf der Prozeßagent ſo⸗ fort ein. „Sie ſind jetzt nicht gefragt, Herr Zeuge!“ Graßmann zuckte zuſammen.„Ich bitte den hohen Gerichtshof, mir auch diesmal zu verzeihen. Aber— Sie werden Verſtändnis dafür haben, Herr Präſident— ich möchte unter allen Umſtänden ver⸗ meiden, daß durch die Ausſage meiner Tochter ein ſalſches Bild entſteht: am Ende könnte es womöglich noch ſo ausſehen, als hätte ich etwas mit der bewuß⸗ ten Strafbefehlsakte zu tun gehabt. Die Naivität des Zeugen wirkte auf die Zuhörer⸗ ſchaft wie ein Witz und löſte ſchallendes Gelächter aus. Aber auch die Richter und der Oberſtaatsan⸗ walt ſchüttelten verwundert die Köpfe. „Wenn es am Ende ſo ausſehen könntte“, erklärte der Präſident mit leiſem Spott in der Stimme,„dann werden Sie ausreichend Gelegenheit haben, ſich ge⸗ gen dieſen Vorwurf zu wehren.“ Er wandte ſich wieder an die Zeugin.„Nicht wahr, Sie ſehen jetzt ſelbſt ein, daß die Wahrſcheinlichkeit nicht gerade für Ihre Beobachtungen ſpricht.“ Es war ein verzweifeltes, ein gequältes Geſicht, das Luiſe Graßmann dem Vorſitzenden zuwandte. Zum erſten Male hatte ſie zu Bernd hinübergeſehen und dann wieder den Prozeßagenten angeblickt, der jetzt klein und unterwürfig neben ihr ſtand. Und plötzlich zitterte ſie am ganzen Körper. „Oh, es iſt grauſam! Aber ich muß die Wahr⸗ heit ſagen... Sie können nicht einen Unſchuldigen verurteilen! Nein, ich irre mich nicht, ich habe richtig geſehen. Aber das iſt auch gar nicht ſo 9 5 Nicht ſo wichtig? Haben Sie denn noch andere Wahrnehmungen gemacht?“ „Ich habe meinen Vater zur Rede geſtellt und ihn aufgefordert, das Papier augenblicklich auf den Schreibtiſch zurückzulegen“ „Iſt er dieſer Aufforderung nachgekommen?“ „Ich ſolle ihn nur machen laſſen, ſagte er, er müſſe mich rächen.“ „Sie rächen?“ fragte der Präſident verwundert. „Wie meinte er das?“ Luiſe Graßmann ſenkte den Blick.„Herr Refe⸗ rendar Gildemeiſter und ich...“ Sie ſtyckte. Aber da hatte ſich Bernd erhoben und antwortete für ſie.„Es iſt wahr“, erklärte er freimütig, ich habe eine große Schuld auf mich geladen, als ich ſtie verlaſſen habe. Hätten den Zeugen Graßmann keine anderen Gründe zu dieſer Tat bewegt,— ich müßte ihm recht geben.“ Der Prozeßagent warf einen haßerfüllten Blick auf den Angeklagten, der als erſter ausgeſprochen hatte, daß ſie beide in dieſem Augenblick die Rollen vertauſcht hatten. Noch einmal verſuchte er, ſich gegen Luiſes Ausſage zu wehren. Er beſtritt in Bauſch und Bogen ihre Bekundungen. Es ſei alles nicht wahr. Das Mädchen leide bisweilen— dahin verſtieg er ſich in ſeiner Lüge— an Halluzinationen. Schon als Kind ſei Luiſe oft merkwürdig geweſen. „Luischen ſpinnt“ hätten ſie dann immer geſagt.„Im übrigen aber“, ſo erklärte Graf mann zuletzt,„ſind dies„alles nichts als verzweifelte Anſtrengungen, den Angeklegten, den ſie noch immer liebt, im letz⸗ ten Augenblick zu retten. Ich verſtehe meine Toch⸗ ter nicht. Er hat ſie mißhandelt, weggeworfen wie eine Apfelſinenſchale,— wie ein Schnöſel hat er ſich ihr gegenüber betragen, und nun geht ſie hin und verleugnet ſeinetwegen den eigenen Vater (Fortſetzung folgt.) Salede Der Kg.: 2 für Kinder im Aſter bis zu% Jahren of die 4 Abschnitte 38 der Kinderbrotkarte ſe eine groge Dose in aſſen fachgeschften Broschbre„Ratschläge eines Arztes“ kostenlos und unverbindlich durch die Deutsche Aktiengesellschaft för Nestle Erzeugnisse Betlin-ſempelhof e uneniſchiesen en am Sonntag in Dre pie durchgeführt. Mit: Zzeranſtaltung im Zirkus Sarraſant recht guten Beſuch Den Hauptkampf des Tages be⸗ en Jar ob S du rath(Krofeld) und der ſchlagſtarke iener Gerolmo Giuſto im Schwergewicht. Au tart des nach ſeinem k..⸗Steg über den Berliner zeidler gefürchteten Italtener war man in Dresden 8 geſpaunt. Vom erſten Gongſchlag au legte der er auch gleich mit ſchweren Haken und einem er⸗ em Tempo los. Schönrath aber kieß ſich. 8 ſchüchtern, gab dank ſeiner großen Reichweite vo N Baben ſind mit de Erzengerböchſt⸗ 8 A. Gemüſepreiſe. t 14 Rypf.;: Wu ze Blatiſpi IN Dee immmaummanummunummumimummanmnmmmemme ENR * Ie A n AE 1 80 5 Rise-ZEIru! rechnung zeigt 2,97(8,21) und 1084(0,184) zuedglich Vort 5 5 Aus 1 And ſeits beträgt der Perſor a An a biſch ve übungen 0,103(0,100), Zuweif Wertberic der Bilanz: Umlaufsver⸗ Lieferungs⸗ gung 0,0%(), Akti vſeite: zinſen 78 605 1,55 „ar 1 nter Vor räte g 0 und Leiſterungsf. n 0,608(0,997), 15 verteilt ber öritten Runde ob wirkungavoll zurüd und brachte, 5 ſich auf Kaſſenk uthaben und ſonſt For⸗ Sluts in ber ſechſten Runde ſogar durch wuchtige Kopf⸗ e. 80 Mpf. derungen. einem Aktlenkapital von un⸗ aßen ins„Schwimmen“. Das nach zehn Rumden ver⸗ lättrig 25 Rpf:; Ret 1(Glas⸗ verändert 7 ö 0,0), Wert⸗ kündete Unentſchioden war durchaus gerecht und ſſt für A! bis 5 Stück, Größe J, berichtie unge wife den eiſenharten Krefelder ein ſchöner Erfolg obwohl be⸗ Tüchfichtigt werden muß, daß Giuſto ſich in der dritten Runde eine Hanbverletzung zugezogen hatde. Trotz eine Gewichtsnachtetles von nahen 9 Kils er- Nell ber italteniſche Exeuropameiſter der Amateure, MNuſina, einen verdienten Punktſieg über den Münchner Schwergewichtler Kurt Hayman u. Der Bayer begann mit großem Tempo und ſchönen linken Geraden, fiel aber ſpäter ſeinem eigenen Tempo zum Opfer. Muſina hinter- lietz in ödieſen acht Runden einen guten Eindruck. Viel ſchmerer als erwartet kam der ſtarke ſtalleniſche Mittel⸗ ? Karotten mit Laub, ge⸗ unter 20 Millimeter 5 1 6 Rypf.? Roſen⸗ 92 Pariſer große, „ Meerrettich, III 24 Rypf.; Grüße IV 18 Nyf. B. Obſtpreiſe Aepfel und Birnen vergl. Folge 40 des Wochenblattes vont 16. November 1940 Seite 946. Breunzwetſchgenmaiſche ingspoſten 0,1 s erreichte im 55 he des vorhergehenden Ge U rſacht durch den zeithedingten Rückgang andsgeſchäftes. Es konnten jedoch die kulturellen len Ein richtungen des Werkes im Berichtsjahr weiterhin ausgebaut werden. „ Erſte Badiſche Wein⸗ und Ebelbrauntweinbrennerei Mill. 4 Kapital von Allerhand Hochachtung! Mädel! Ein pfundiges 5 8 Ac Emmendingen⸗ 5 Die mit 1 2 fleffandrie nach acht Runden zn einem dag& je 80 Kilo. Sinttgarter Vankiere lein unter Uebernahme bestehender Heini Hon dſſchn mache r, be o e ch 5 und Punktßeg über den Hannoveraner Peter. Ausſchlag⸗ Die Erzeugerpreiſe gelten, ſoweit nichts anderes ange- Firmen gegründete 8 ft erzielte in 1939-40(81. 8. Guſtaw Fröhlich in dem Film„Herzgehtvor gebend für feinen Erfolg waren die erſten vier Nunden, onbnet iſt für Waren der Güteklaſſe A. Für Waren einen Rohüberſchuß von faſt 1,0(0,87) Mill. A. Nach Ab. Anker die ſicher an den Italiener fielen, während die reſtlichen geringerer Gütekl ſen und für unſortierte Waren ermäßi⸗ zug der Aufwendungen einſchließlich 113 112(184 570 4 wier Runden dem Pannoweraner gehörten, der ſeinen Seg⸗ ner tu der fünften Runde in ſtarker Bedrängnis hatte. Im Etmleitungskampf mußte der verhinderte Dresöner Leicht⸗ gewichtler Kretzſchmar durch Dietrich(Sinßen) erſetzt werden. Der Sitödeutſech verlor ber gegen den harten und erfahrenen Berliner Seisler über acht Nunden verdient nach Punkten. Hausfrauen! Alle Küchenabfälle dem Ernährungshilis werk 11! gen ſich die Höchſtpreiſe entſprechend der Wertminderung, milndeſtens aber 20 v. H. In den geſchloſſenen Anbaugebieten darf Brennzwetſch⸗ gen maiſche nur nach Gewicht und über die Bezirksabgabe⸗ ſtelle oder deren Sammelſtelle gekauft werden. Die Erzen⸗ ger in dieſen Gebieten müſſen die Brennzwetſchgenmaiſche der Bezirksabgabeſtelle oder deren Sammelſtellen abliefern. Der Handel und die Brennereien haben ihren Bedarf bei der Bezirksabgabeſtelle und deren Sammelſtelle zu decken. Es iſt den Brennereien und dem Handel verboten, in dieſen Gebieten unmittelbar vom Erzeuger zu kaufen. Verſtöße gegen die vorſtehend aufgeführten Erzenger⸗ bochſtpreiſe und ſonſtige Vorſchriften werden nach den be⸗ kaunten Strafbeſtimmungen geahndet. * Nühmaſchinenfabrik Karlsruhe Ac vorm. Hald n. Nen Karlsruhe⸗Baben.— Wieder 6 v. H. Dividende. Die 5 erledigte zuſtimmend die Regularien und genehmigte die worgeſchlagewe Verteilung von mieder 8 r. H. Dividende aus dem Reingewinn. 142 857(197 880) 4 wurden auf Anlageobſchreibungen, 0,38(faſt unv.] Steuern ſowie nach 150 000„ Zuweifung an freie Rücklagen und 270 000 4 an Unterſtützungsrüchlage(i. V. cängen 50 000, an die geſetzliche Rücklage) wird einſchließli ach 1 9769) 4 Vor⸗ trag ein Reingewinn von 116 351(90 90) 4 ausgewieſen. Die Verwendung iſt nicht erſichtlich, i. V. wurden wieder 8 v. H. Dividende ausgeſchüttet. Aus der Bilan in Mill. Mark Anlagevermögen 0,10(0,17) zuzüglich 0,09(—) im Ban befindlicher Awblagen und unv. 0,02 Beteiligungen. Vorräte betragen 1,32(1,04), Warenforderungen 0,2(0,82), Anzahlungen 0,003(0,06), Bankguthaben 3,18(0,2), an- dererſeits Rücklagen 05(0,0), Rluckſtellungen 028(0,25), Wertberichligungen.0¹6(un.) Warenſchubden 0,23(0,28) bei einer Bilanzſumme von 1,00(1,78) Mill. 4. Im Auf⸗ ſochtsrat traten keine Veränderungen ein. 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Aktienubrauetei Merzig, Merzig⸗Saar. Die in Mainz abgehaltene o. GV beſchloß, an den Aufſichts rot für außer⸗ ordentliche Mehrarbeit im Geſchäftsfahr 19384%9 eine be⸗ ſondere Zuwendung von 3000„ zu leiſten und aus 67 48 K Reingewinn die Dividende mit 6 v. H. anszuſchiſtten. Nen in hen Aufſichts rat gewählt wurde Karl Augnuſt Kohl⸗Mainz. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember nerien und Weißzuckerfabriken weitere 5 v. H. der 8 20. 21. 2 2 BRE 21 2225 freigabemenge 164041 verfügt worden. Die bisherige Ge⸗ Ruine Farne 3 7.16.1102, ſamtfreigabe erreicht damit 20 v. H. zutzüglich der unver⸗ Rheinfeldes 1772 135 50 5 75 118 Kaub.. 2,0 3 12,3. 2˙90 kauften Reſte aus den Jahresfreigaben 1099-40. e— 5,.57 2,27 2152.05 e Herſtellungsbeſchränkung für Armbanduhren. Der Straßburs.42.80.382..25 Nesker pegel Reichswirtſchaftemniſter hat durch Anordnung vom 18. 1. 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Als erſter erreichte je Batterie, die er allein, den Se angriff, bis ſeine Deute heran waren. er ſich einem Kar⸗ ree feindlicher 6 entgegen und ſtürzte ſich mit einem m f Pferdes in die ſtar⸗ rende Hecke de s ſechzehn Wunden blutend, ſank: durch die Lücke, die er, ein preußiſch gebrochen, ſtürmten ſeine wehrte jede Hilfe ab, fen und erhob mit letz⸗ t mich liegen! Geht und ſchleppte ſich zu einem Die.* ter Kraft den Dege ſiegt!“ * Aan 1. Juli 1815 wurde das Regiment Sohr⸗Hu⸗ ſaren bei Verſailles von feindlicher Uebermacht um⸗ aingelt. Nur wenige Huſaren vermochten ſich durch⸗ zuſchlagen. Der junge Leutnant Heinrich von Vorck, Sohn des Generals Norck von Wartenburg, focht tapfer gegen den überlegenen Feind, und als Er, aus zwei Wunden blutend;, von einem franzöſi⸗ ſchen Offizier aufgefordert wurde, ſich zu ergeben, rief er nur:„Ich heiße York!“ und ermunterte ſeine Leute zu neuem Angriff. Dann brach er mit neuen, tödlichen Wunden zuſammen. In der Schlacht von Gravelotte wurde Hag 2. Bataillon des 49. Infanterieregiments in einem Hohlweg umzingelt und von ſtarker feindlicher Uebermacht angegrifſen. Schon wankten die Kom⸗ wanien, da ſprang der Hauptmann von Helter aufrecht vor die Schützenlinie, entriß dem Fahnen⸗ träger die Bataillonsfahne, ſtieß ſie in den Boden und rief:„Keinen Schritt zurück, Musketiere! Hier ſterben wir!“ Eine Kugel traf den Tapferen tödlich, aber das Bataillon wich nicht von Stelle, bis der Sdea erkämpft war. In der Ruhmeshalle des Wiener Arſenals iſt auf einer Marmorplatte der Name des Oberſten Baron von Holzhauſen eingegraben. Als Komman⸗ dant des Deutſchmeiſter⸗Regiments führte er ſein Regiment am 15. Auguſt 1914 gegen einen von den Ruſſen beſetzten Wald bei Tomaſchow. Oberſt Holzhauſen ließ es ſich nicht nehmen. in den erſten Schützenlinien unter ſeinen Soldaten zu ſein und ſie mit ſeinen Zuruſen anzuſpornen, er kannte nur die ritterliche, freie, deutſche Auffaſſung des Kampfes: furchtlos dem Feinde entgegenzutre⸗ ten, nicht auf ſich, nur auf ſeine ſoldatiſche Pflicht bedacht zu ſein. Er wurde gewarnt, aber er antwor⸗ tete:„Warum ſoll ein Kommandeur nicht fürs Va⸗ terland ſterben dürfen!“ Im nächſten Augenblick trafen ihn zwei Schüſſe und töteten ihn. * Als letzte deutſche Truppe kämpften am 7. No⸗ vember 1914 ſiebzehn Mann unter Oberleutnant Aye auf dem Bismarckberg bei Tſingtau, als ſchon alle Forts von den Japanern genommen waren. Mit vier kleinen Bootskanonen hielt ſich die tapfere Schar die ganze Nacht lang gegen den anſtürmenden Gegner. Als die Munition verſchoſſen war und die Japaner in dichten Scharen den Berg erkletterten, rief Aye:„Kameraden! Unſer Goußerneur hat dem Oberſtem Kriegsherrn gemeldet: Einſtehe für Pflicht⸗ erfüllung bis zum Aeußerſten!! Wir halten ſein Wort!“ Dann warf er ſich den anſtürmenden Geg⸗ mern entgegen und ſtarb als erſter den Heldentod. Seine Treuen folgten ihm, die Ergebung ablehnend, in den Tod. * Am 10. September 1999 fuhr der Generalinſpek⸗ teur der deutſchen Gendarmerie. Generalmajor Rosttig, von zwei Offizteren und einem Wacht⸗ meiſter begleitet, zu einer Beſichtigung nach Toma⸗ ſchoav. In unüberſichtlichem Gelände wurde der Wa⸗ gen von verſprengten Polen überfallen, die ſofort das Feuer eröffneten. Die Offitziere ſprangen in den Straßengraben und nahmen den Kampf mit ihven Maſchinenpiſtolen auf.„Ergeben iſt ausge⸗ ſchloſſen!“ rief der General. Als die Piſtolem leer⸗ geſchoſſen ſind, ſpringt einer der Offiziere zum Wa⸗ gen zurück, um die Reſervemagazine zu holen. Der eneral übernimmt allein den Feuerſchutz und wird dirrch einen Kopfſchuß tödlich verletzt. O. G. F. Ein kleines Kapitel Mozart: „Wie ich Mannheim liebe, So liebt Mannheim mich!“ Aus„Das Europäische Mannheim“ von Ernst Leopold Stahl f Seit rund einem Jahr iſt das Werk des bekannten Theaterwiſſenſchaftlers, und Mitarbeiters der Kultur⸗ verwaltung der Stadt Mannheim, Dr. Ernſt Leopold Stahl, unn ſchon auf Und gemeſſen an ſeinem, nicht nur im engeren ſondern im ganzen Reich geradezu erſtaunlich ſtarken Wider⸗ hall möchte es faſt überflüſſig erſcheinen, deu bereits über drei Dutzend höchſt allen Lagern der Kunſtbetrachtung noch welcher Fülle von hiſtoriſchen welcher reifen Menſchlichkeit und großen geiſtigen Anmut umfaſſenden Darſtellung der Geſamt⸗ Jahrzehnte ſeiner europäiſchen Sendung gemeiſtert ſind, mögen unſere Leſer aus dem folgenden Abſchnitt über Mozarts Beziehungen zum Kulturbereich von Hof und Bürgerſchaft ermeſſen. „Das enropäiſche Mannheim“(Halenkreuzbannerverlag, iſt eines der wenigen von einem Mannheimer über Mannheim geſchriebenen Bücher, die als Zeugniſſe von allgemeinem literariſchem Rang weit über eine Dozenten der Mannheimer Muſikhochſchule dem deutſchen Büchermarkt. Heimatbezirk, i anerkennenden Beſprechungen aus eine weitere Würdigung anzufügen. Keuntuniſſen, mit aber in dieſem erſten Band einer entwicklung des Mannheimer Theaters die Mit nur lokalgeſchichtliche Bedeutung hinansreichen. Unſere Wanderung durch den Spielplan der Mannheimer Hofoper iſt beendet. In unmittelbarem oder mittelbarem Zuſammenhang damit iſt nunmehr noch der weſentlichſten Perſönlichkeiten zu geden⸗ ken, die mit Mannheim in der gleichen und der fol⸗ genden Zeit aufs engſte verbunden geweſen ſind und z. T. unmittelbar von hier ihren Ausgang genom⸗ men haben, wenn ſie auch nicht mehr im Repertoire der kurfürſtlichen Hofoper vertreten ſein konnten. Gerade an dieſen Perſönlichkeiten erweiſt ſich die Weite der Ausſtrahlung der Mannheimer Muſik⸗ pflege der Karl⸗Theodor⸗Zeit.„Mannheimer Muſik“ in bewußter Fortſetzung oder Umgeſtaltung der Mannheimer Tonſprache und in der Uebertragung des ſymphoniſchen Inſtrumentalſtils auf die Geſetz⸗ lichkeit des Operntheaters war in der Folgezeit auf den Bühnen der ganzen Welt zu vernehmen, in Stockholm wie in St. Petersburg, in England und Italien. Aber auch dort, wo wir in der Operumuſik der folgenden Generation, wie bei Abt Vogler, einen Gegenſatz zum Mannheimer Stil verſpüren, wird das neue Bauwerk auf dem Fundamente der Mann⸗ heimer Errungenſchaft errichtet. Die erſte und größte Perſönlichkeit. die uns in dieſem Zuſammenhang beſchäftigt, iſt Wolfgang Ama⸗ deus Mozart. Er hat ſich zweimal in Mannheims Bereich aufgehalten. Das erſtemal 1763. hatte das ſtebenjährige Wunderkind in Schwetzingen vor dem Hofe ſpielen dürfen. Damals hat ihn der Vater begleitet, fünfzehn Jahre ſpäter, im Winter 1777½8, die Mutter. Dieſer zweite Aufenthalt in Mannheim iſt für die Entwicklung des faſt Zweiundzwanzig⸗ jährigen, für die künſtleriſche wie die verſönliche, von ganz großer, ja entſcheidender Bedeutung ge⸗ worden, wenn ſich auch die unmittelbaren Hoffnun⸗ gen Mozarts, die ſich daran knüpften, nicht erfüllen ließen: hier kurfürſtlicher Kammerkomvoſiteur zu werden und für Mannheim eine Oper zu ſchreiben. Welche wunderbare allerhöchſte Krönung der bedeu⸗ tenden Mannheimer Schloßopergeſchichte wäre dieſe erſte muſikdramatiſche Schöpfung des reifenden Mo⸗ zart geworden, die, wie wir aus anderen Werken des jungen Meiſters aus der gleichen und unmittel⸗ bar folgenden Zeit ableſen und abhören können, weit perſönlicher geworden und viel mehr aus dem eigenen Ausdruck als aus dem typiſchen Zeitſtil er⸗ wachſen wäre als etwa die nur um zwei Jahre früher(für München) geſchriebene„Gärtnerin aus Liebe“ von 1775. Der Einfluß der Mannheimer Atmoſphäre hätte ſich in doppelter Hinſicht wertvoll ausgewirkt. Einmal in der Umſetzung der vielfäl⸗ tigen bedeutenden direkten muſikaliſchen Eindrücke, die er hier, im Mittelpunkt der Welt. ſo weit ſie aus Harmonien beſtand, empfing, in bezug auf die Mi⸗ ſchung der Klangfarben(unter Einbeziehung der ihm bis dahin unbekannten Klarinette! und auf die ge⸗ ſamte Inſtrumentationskunſt. Auch die indfrekten, kunſt⸗menſchlichen ſſo dürfen wir ſie nennen) Erleb⸗ niſſe waren weſentlich für ſeine Entwicklung: ſein vertrauter Umgang mit den beſten Muſikern der Stadt, Cannabſchs und Wendlinas vor allem, und mit fungen Mädchen, die er, platoniſch oder nicht platoniſch, liebte, der(obzwar nur im Ausſehen) madonnenhaften Guſtl Wendling, der ganz jungen ſtillen Roſe Cannabich und der aroßen Liebe ſeiner Mannheimer Zeit: der auch erſt fünfzehnjährigen Sängers⸗ und Souffleurs⸗Tochter Aloyſia Weber, deren jüngere Schweſter Conſtanze dann Mozarts Frau wurde. Die Abſicht Karl Theodors, Mozart. deſſen Spiel ihn entzückt hatte, in Mannheim zu bebalten, ſtand zweifellog feſt, wenn auch manche Quertreiberei gegen den in ſeinen Aeußerungen höchſt unvorſichti⸗ gen, aber offenherzigen jugendlichen„Herrn Kapell⸗ meiſter“, vor allem wohl von ſeiten des Abbe Vog⸗ ler, den Kurfürſten ſeinen endgültigen Entſchluß noch hinauszögern ließ. Da kam das Silveſter⸗Er⸗ eignis von 1777, das alle Pläne über den Haufen Ich will mein altes, fröhliches Herz behalten und nicht alt werden. Jung ſoll mein Herz bleiben. Ich bin ſtolz und froh, daß ich für eine ſolche Heimat ſtreiten darf. G ORCHF OCE ßer Kapellmeiſter und die mit einer Lyra gekrömten Intendantenſtäbe, die einſt bei repräſentativen Ver⸗ anſtaltungen getragen wurden. Eine kulturgeſchichtliche Sammlung erſten Ranges ſtellt in ſich das Kapitel Theaterzettel dar. Viele Hunderte aus allen deutſchen Städten liegen davon vor und geben ein intereſſantes Kapitel Theatergeſchichte. Natürlich fehlt auch nicht jenes be⸗ rühmte Programm von der Berliner Erſtaufführung des Goetz von Berlichingen, auf dem der Name Goethes— verſchwiegen iſt Die Stimme 85. 75 85 e a 1 7 Dr. Badenhauſen, r nicht n Rairaax ohne berechtigten Stolz von ſeinem Inſtitut ſagen kann, daß es kein totes Muſeum. ſondern eine lebendige Anſtalt iſt. Das wird dadurch bewieſen, daß man in den Räumen die ihm unterſtellt ſind nicht nur die verblichenen Ruh⸗ meskränzer unſterblicher Mimen auſhewahrt, ſon⸗ dern auch die— Stimmen. Eine Schallplatten ſammlung, die angegliedert iſt legt dafür Zeugni⸗ ab. Man kann ſogar die Stimme von Kain; noch hören— Daneben aber lebt der rege Verkehr der Theaterkreiſe der Behörden, Inſtitute und Pri⸗ vatperſonen mit dieſem Muſeum, das hier ſeine Schätze allen Kreiſen zugänglich macht und damit dem Gedan⸗ ken des Theaters auf eine beſonders reizvolle Art dient. Der Berlin er Bär. Preis.40.) M. S. Zeitgenössische Mannheimer Mozart-Silhouette warf. Denn es war ſelbſtverſtändlich, daß mit dem Hofe auch das Orcheſter⸗ Overnperſonal über kurz oder lang und wahrſcheinlich ſogar ſehr bald nach München verſetzt würde. Das geſchah denn auch bereits im Sommer 1778. So kam München mit dem„Idomenedo“ von 1782— zu einer weiteren Mozaxt⸗Uraufführung und Mannheim ſelbſt um eine einzige. Aber wichtiger noch als das: Mozarts Schaffen wäre mit dieſem vergebens von ihm erwarteten Auftrgaswerk viel Erich K. Schmidt: früher, als es dannn geſchah, in eine andere Bahn gelenkt worden. Denn„Idomeneb“ iſt. ein ſo un⸗ vergänglich herrliches und in ſeinen wunderbaren tragiſchen Schönheiten mit ſeinen großartigen Chor⸗ partien noch längſt nicht genügend erkanntes Werk es geworden, doch noch an die Grundform der opera feria und an den italieniſchen Text gebunden. Das in Mannheim ungezeugt gebliebene Kind Mozarts mit Polyhymnia aber wäre ſeine erſte deutſche Oper und eben das geworden, was Schweitzer wie Holzbauer mit ihren ſchmächtigen Talenten zwar ge⸗ wollt hatten, aber nicht gekonnt. Die muſikaliſche und kulturpolitiſche Situation im damaligen Mann⸗ heim hätte gar nichts anderes zugelaſſen. man war⸗ tete geradezu darauf. Mozart ſelbſt war noch ſchwan⸗ kend in ſeiner Haltung.„Das Overa Schreiben ſteckt mir halt ſtark im Kopf, franzöſiſch lieber als deutſch, italieniſch aber lieber als franzöſiſch und deutſch“, ſo lautet noch ein heimliches Geſtändnis zu Wendling aus dem Februar 1778. Dem Kurfür⸗ ſten aber hatte er ſchon drei Monate zuvor, geſchickt vorbauend erklärt:„Mein größter Wunſch wäre, hier eine Opera zu ſchreiben. Ich kann aottlob und dank auch Deutſch.“ Sein immer geſchäftstüchtiger Vater Leopold hat dieſen Gedanken genährt:„Sie ſpielen in Mannheim immer deutſche Overn, viel⸗ leicht bekommſt du eine zu machen?“ Im folgenden Winter, im November 1778, kam Mozart auf dem Rückweg von Paris zum dͤrtittenmal nach Mannheim, wo er zwar die Geliebte und die meiſten Muſiker nicht mehr vorfand, da ſie inzwiſchen bereits nach München übergeſiedelt waren, aber von den Ueberbleibenden um ſo herzlicher willkommen geheißen wurde. Mit einem echt pfälziſchen Wort ſtellt er feſt, es ſei in Mannheim ein rechtes„Geriß“ um ihn:„mit einem Wort, wie ich Mann⸗ heim liebe, ſo liebt Mannheim mich“. Noch immer rechnete man hier mit der dauernden Rückkehr Karl Theodors, da er wohl nicht lange„die Grobheiten von den Herren Bauern“ aushalten werde, und Mozart, von dem dieſe Wendung ſtammt, ſah ſich noch immer oder ſchon wieder mit Mann⸗ heim, nicht mit München, verbunden. Iwel qypreſſenweige Weihnachtserinnerung an Sigilien Zum Weihnachtsfeſt waren wir im Nachbardorf bei unſerem Freunde Mancuſo eingeladen. Der Autobus trug uns durch das ſizilianiſche Land, an feſtlich erregten Menſchen und an weit geöffneten Kirchenportalen vorbei. Signor Mancuſo erwartete uns an der Halte⸗ ſtelle und führte uns in ſein Haus. Seine Frau ſtand vor der Tür, ihr kleines Mädchen Ninetta im Arm, Bartolo, der Siebenjährige, begrüßte uns mit heiſerem Freudengeſchrei. Der Tiſch war ſchon ge⸗ deckt, der Wein funkelte rot in den Gläſern, bald ſtand die Makkaroniſchüſſel dampfend auf dem Tiſch, und ein gebratenes Zicklein verbreitete anregenden Duft. „Jetzt läuten in unſerer Heimat die Glocken in Städten und Dörfern,“ ſagte ich,„dann werden die Weihnachtsbäume angezündet, und die Kinder können ihre Erwartung auf die Geſchenke kaum noch bezähmen.“ „Ja, und draußen iſt es eiſig kalt, Bartolo,“ fuhr meine Frau fort,„der Schnee liegt hoch auf Häu⸗ ſern und in Straßen, und Buben wie du bekommen Schlitten vom Weihnachtsmann, die ſie erſt einmal auf dem Teppich ausprobieren. Sie können den näch⸗ ſten Morgen gar nicht erwarten, um damit von den Hügeln herabzuſauſen!“— „Wie hoch liegt denn der Schnee, Signora?“ fragte Bartolo und ſeine Augen funkelten begierig; er wollte noch mehr von dem fremden Lande hören. „Manchmal ſo hoch, wie du groß biſt, und manch⸗ mal noch viel, viel höher!“ „Dio mio,“ ſagte Bartolo bewundernd,„kann man denn da überhaupt noch gehen?“ „Ja, man muß überall Wege ſchaufeln, und die Kinder bewerfen einander mit Kugeln von Schnee.“ Nein, ſo etwas konnte Bartolo ſich gar nicht vor⸗ ſtellen, und er nahm nachdenklich ein Bein des Zick⸗ leins in die Hand, um ſtill den Knochen abzunagen. „Jetzt wollen wir ſehen, was der deutſche Weih⸗ nachtsmann euch geſchickt hat“, ſagte ich nach dem Eſſen und öffnete die Pakete. Wir hatten auch eins der künſtlichen Weihnachts⸗ bäumchen mitgebracht, die aus der fernen Heimat ge⸗ kommen waren, und entzündeten die Kerzen— Ni⸗ netta griff nach den flimmernden Lichtlein. „Weißt du, was dies hier iſt, Bartolo?“ fragte ich und ſpielte ein paar Töne auf einer Mundharmonika. „Una scacciapensieri! Una scaceiapensieri!“ ſchrie Bartolo begeiſtert viele Male, und er ſprach das Wort, bei dem die Zunge meiner Frau beträchtlich ſtolperte, mit angeborener Gewandheit aus. Es be⸗ deutet:„Gedanken vertreiber“.. „Jetzt werde ich euch ein deutſches Weſhnachtslied vorſpielen“, ſagte ich, ſetzte das Inſtrument an die Lippen und begann: „Stille Nacht, heilige Nacht“— Sie lauſchten voll Andacht, auch Ninetta lag ganz ſtumm im Arm ihrer Mutter, die mit ihren ſanften Augen einer irdiſchen Madonna glich. 0 „Schön, ſchön,“ riefen ſie,„noch einmal!“ Und ich wiederholte das Lied; ich ſwielte auch die anderen heimatlichen Weiſen der Weihnachtszeit, überſetzte die Texte, ſo gut es ging— uns beiden war Deutſchland in dieſer Stunde ſo nahe wie ſeit langem nicht. Dann gab ich die Mundharmonika dem beglückten Buben, der ſie ſich ſchoun immer gewünſcht hatte, und Bartolo begann, die Melodie einer ſizilia⸗ niſchen Canzone einzuüben. 5 Da ging die Tür auf, und, angelockt von dem Lärm, den der immer aufgeregtere Bartolo voll⸗ führte, erſchienen die Nachbarsleute, ein funges Ehe⸗ paar, Signor Giammona und Frau. Sie bewun⸗ derten das Weihnachtsbäumchen, die Geſchenke, und Signor Giammona, ein lebhafter Geſelle, geriet in wachſende Begeiſterung, ſchnell floß der Wein durch ſeine Kehle. Signor Mancuſo lächelte uns zu, und es war ein Lächeln, das um Nachſicht für den ſtür⸗ miſchen Nachbarn bat. Seine Frau hielt ihren Säugling im Arm und gab ihm die Bruſt, als er ſchrie. 4 Signor Giammona hatte bei der Marine gedient, wie einſtmals Signor Mancuſo. Er ſchwelgte in der Erinnerung an die ſchöne Mäkroſenzeit und zitierte mit rollender Stimme einen Spruch, den ein Kapitän ihnen vorgeſprochen hatte, um ihren Mut flammend anzufachen. Es war ein Satz, getragen vom Patho der romaniſchen Raſſe:. „Noi marinaii siamo forti, piu forti del ferro che einge questa nave!“ 5 „Wir Matroſen ſind ſtark, ſtärker als das Eiſen, das dieſes Schiff umgürtet!“, und er ſtürzte, von der Erinnerung an ſeine große Zeit überwältigt— denn jetzt war er nur ein beſcheidener Kaufmann— ein neues Glag Marſaler in die Kehle. Leben im Raum! Der rechte Mann war gekom⸗ men, um mit der Weihnachtsſtimmung ſentimenta⸗ ler Deutſcher gründlich auſzuräumen. Aber nach einiger Zeit ſah ich, daß er meine Frau ermübdete. Ich ſagte: „Jetzt wollen wir gehen, damit die Kinder ins Bett kommen.“ 5 Wir verabſchiedeten uns, und die Männer beglei⸗ Das Wunder der Feitmikroskopie Eine Sekunde wird zu 11 Stunden Noch vor wenigen Jahren erſchien uns die Zeit⸗ Iupe, mit deren Hilfe wir im Film Hindernisläufe, Sprünge und andere ſportliche Wettkämpfe ganz langſam ausgeführt ſeben, als ein techniſches Wun⸗ der. Der Erfindergeiſt unſerer Zeit hat dieſes Prin⸗ dip in einer Weiſe verbeſſert und ausgearbeitet. die in Ziffern kaum mehr auszudrücken iſt. Die mo⸗ derne Zeitmikroſkopie vermag mit Hilfe einer Kamera eine Sekunde zu— elf Stunden du dehnen. Das heißt, ein Bewegungsvorgang, der ſich in Wirklichkeit in einer Sekunde abſpielt, kann ſo ausgedehnt werden, daß es auf der Film⸗ leinwand elf volle Stunden dauert, ehe er abgerollt iſt. Was dieſe neue Hexenkunſt der Photographie für die Wiſſenſchaft und Forſchung bedeutet, kann man erſt ermeſſen, wenn man bedenkt, wie wichtig es iſt, Schnelligkeitsvorgänge, wie etwa den Wea und die Wirkung eines Geſchoſſes, mit Muße überprüfen zu können. Die moderne Filmkamera muß genau 24 Auf⸗ nachmen in der Sekunde machen, wenn ſie die Be⸗ wegungen mit derſelben Geſchwindigkeit darſtellen will, mit der ſie ſich in Wirklichkeit abſpielen. Alle Filme, die auf der Welt gedreht werden, ſtellt man nach dieſem Prinzip her. Wenn man nun den Weg einer Gewehrkugel oder eines fallenden Waſſer⸗ tropfens zeigen will, muß das Aufnahmetempo ent⸗ ſprechend beſchleunigt werden, denn je mehr Bilder in einer Sekunde von einem Bewegungsvorgang ab⸗ rollen, deſto langſamer erſcheint dieſer Vorgang auf der Leinwand. Erregte es ſchon Erſtaunen, als die moderne photographiſche Aufnahmetechnik eine Ka⸗ mera herzuſtellen vermochte, die 100 000 Aufnahmen pro Sekunde machen konnte, ſtellt die jüngſte Erfin⸗ dung der Zeitmikroſkopie eine Kamera mit dreh⸗ arem Objektiv, die eine Million Aufnah⸗ nen in der Sekunde ermöglicht, eine ſo un ſeheuere Leiſtung dar, daß man ſie kaum in Worte u faſſen vermag. Dieſe bahnbrechende Erfindung macht aus daſenden Gewehr kugeln gleichſam Schnecken, die unendlich langſam durch die Luft kriechen. Ein Waſſertropfen, der vom Leitungshahn ins Becken fällt, ſcheint ſein Ziel niemals zu er⸗ reichen, ein Blitz, der ſekundenſchnell aufflammt, mird zu einem Ereignis, das einen vollen Tag braucht, um ſich zu entfalten. Man ſtelle ſich vor, daß ein Geſchoß, das eine Panzer⸗ platte durchſchlägt, zu dieſem Vorgang etwa eine Sekunde braucht. Nimmt man dieſe Szene mit der neuen Wunderkamera auf, ſo dehnt ſich dieſe Sekunde entſprechend der Erfahrung, daß 24 Bilder pro Sekunde der normalen Bewegung entſcprechen, ins 42 000 fache. Mit anderen Worten, das Geſchoß braucht für ſeinen Weg durch die Panzerplatte auf der Filmleinwand mehr als 11 Stunden. Aehnlich verhält es ſich mit dem Schlag des menſchlichen Herzens oder mit dem Emporſchießen einer Rakete, bei der man allein die im Bruchteil einer Sekunde erfolgende Exploſion ſtundenlang be⸗ trachten kann. Man bedient ſich bei dieſer Kamera der elektriſchen Funkwellen und vermag auf dieſe Weiſe jeden Zeitbegriff auf den Kopf zu ſtellen. Da⸗ mit iſt die Wiſſenſchaft in die Lage verſetzt, ſelbſt die ungeheuerlichſten Schnelligkeitsvorgänge mit Muße zu beobachten, eine Möglichkeit, die in Forſchungsge⸗ bieten wie das der Ballistik, der organiſchen Chemie, der Herſtellung neuer Werkſtoffe, zu ganz neuen Er⸗ kenntniſſen führen wird. Ab. „Kennt ihr die„Räuber“ von Schiller?“ Als im Jahre 1859 der Theaterdirektor Wohler von Bopfingen in Württemberg Schillers„Räu⸗ ber“ aufführen und das Publikum ſeiner Stadt zu dieſer Aufführung in den Muſentempel locken wollte, ſchrieb er folgenden Theaterzettel, in dem er ſich in beinahe rührender Weiſe bemühte, bei ſeinen Mit⸗ bürgern für das„gräßlich wahre“ Schauſpiel um Intereſſe zu werben. „Kennt ihr die„Räuber“ von Schiller? gewiß, dem Namen nach. Wer ſie jedoch nicht ken⸗ ten ſollte, dem will ich einige Worte darüber ſagen. Schiller ſchrieb dies Stück vor 80 Jahren in Karls⸗ ruhe. Es war damals eine Zeit, gerade wie jetzt Man las in den Zeitungen von lauter Raub und Mord. Reiſende wurden aus ihren Equipagen ge⸗ riſſen und beraubt, arme Wanderer geplündert Schlöſſer und Klöſter angezündet, der ewige Land⸗ frieden war gebrochen. Deutſchland wie jetzt in tau ſend Schwulitäten. Das war dem unvergeßlichen Schiller zu arg, er wollte ein warnendes Beiſpiel von der Bühne herab geben und ſchrieb die„Räuber“. Aber die Zenſur ſprach, der Dichter gehe zu weit, ſein Stück wurde verboten und er bei Waſſer und Brot auf Hohen⸗Asperg eingeſperrt. Der badiſche Geſandte befreite ihn nach Jahr und Tag und die „Räuber“ durften ſogar in Stuttgart ge⸗ geben werden, wo Schiller noch heutzutage als Karl Moor abgebildet iſt. Kommt nun und ſeht das Stück, ich führe es heute auf, wie Schiller es geſchrieben. Ich ſelbſt ſpiele zu meinem Beneftz den Franz Moor, den größten ſchleichenden Intriganten, den noch die Bühne gezeigt hat. Den Karl ſpielt ein Urenkel Schillers, Herr Machler aus Ulm mit erſchütternder Wahrheit. Ich mache das edle Publikum von Bop⸗ fingen auf die großen Schönheiten dieſes Trauer⸗ ſpiels aufmerkſam. Die Räuberſzenen im Walde ſind in gräßlicher Wahrheit hingeſtellt. Die Schloßſzenen mit Amalia und Franz und dem alten Moor atmen verwüſtetes Familienglück, und heuchleriſche Tücke. Die Szene, in welcher ſich Franz Mob mit der Schnur von ſeinem Hute erhängt, ſpiele ich ganz nach dem Originale. Schweizer, ein Haupträuber, rettet mich, indem er durch das brennende Schloß hereinſtürmt und mich abſchneidet, dafür kommt Roller direkt vom Galgen mit dem Strick um den Hals, auf einem Abdeckerkarren. Eine herzzerfleiſchende Szene. Der Auftritt am Hungerturm wird ſelbſt den ſtärk⸗ ſten Nerven zu tun geben. Hermann, mein Rabe, wird in der Tat von Herrn Rabe gegeben. Den Kapuziner ſpielt Herr Kirchmeyer, mehr ſage ich nicht. Den Räuberchor ſingen junge, angehende Dilettanten. Herr Knappler, den Ihr aus Eyblers Bierhaus kennt, ſeiner ſchönen Baßſtimme wegen, wird ſich extra ein Räuberlied einlegen. Die Deko⸗ rationen ſind nach den Kupferſtichen von Chodowiecki gemalt; das Koſtüm neu, bis auf das der Räuber, denn dieſe gingen hiſtoriſch in den abgetragenen Wämſern herum. Es ſind alſo keine Koſten geſcheut worden, um die Räuber nach der Natur darzuſtellen. Preiſe und Plätze die bisherigen. Die einzige Loge des Schauſpielhauſes iſt bereits vergriffen. Der Anfang iſt wegen des Nachmittagskränzchens in Cyblers Biergarten um 8 Uhr abends. Man bittet, die Hausſchlüſſel mitzunehmen. Vor elf Uhr geht ze Vorſtellung nicht zu Ende. Direktor des Theaters in Bopfingen. 5 Friedrich Wohler“. Die Weihnachispyramide In ſeiner Radierung„Der Weihnachtstiſch“ zeigt Chodowiecki ſtatt eines Weihnachts⸗ baumes eine„Weihnachtspyramide“, wie ſie auch heute noch gelegentlich in oſtdeutſchen Gegenden Brauch iſt. teten uns durch die langgeſtreckte Dorfſtraße. Der letzte Autobus war ſchon lange vorbeigerattert. Endlich wanderten wir allein auf einſamer Stroße dem Meere entgegen. Wir gingen zuerſt Unter laubentleerten Platanen einher durch die das Licht des ſilberhellen Mondes rieſelte. Dann kamen wir an Wieſen vorbei, auf denen eine Schafherde, vom Wächter betreut, im taufeuchten Graſe ruhte. Nur zuweilen klang ein Glöckchen durch die Stille der Nacht. Rauſchend empfing uns das Meer mit ſeinen funkelnden Reflexen, gleichmäßig ſchlugen die Wel⸗ len aus Ufer— wir wanderten ſchweigend auf der Strandpromenade entlang. Wie ſtill unſer Zimmer war! Wir hatten noch Signor Giammonas Stimme in den Ohren. Meine Frau ſteckte den Petroleumofen an, während ich die Lichter unſeres Weihnachtsbaumes entzündete. Er beſtand aus zwei großen Zypreſſeüzweigen, in eine dickbauchige Vaſe geſteckt, Langſam wurde es warm im Raum, die Kerzen leuchtete und warfen ihren milden Schein auf bunte Kugeln und ſilberfunkeln⸗ des Lametta. Wir vergaßen die laue ſüdliche Nacht hinter den Fenſtern. Laa nicht dicker Schnee auf den Dichern? Ging nicht der Froſtwind ſummend um die Mauern? Wir hielten unſere Geſchenke, zwei Blicher der Heimat, ſchweigend im Schoß. und blick ten in den Kerzenſchein, bis das letzte Licht mit leiſem Kniſtern auf den Aeſten der Zypreſſe erloſchen War. g der Luftſchutz⸗Hauswart u Weihnachten. Man hat's nicht leicht! wWünſcht ſich einen Sandſack Auf Freiersſü Eine Unterhaltung von ſeltenem Reiz iſt es, in alten, längſt vergeſſenen und meiſt verſchollenen Zeitungen zu leſen. Manche heute kaum glaubhafte Merkwürdigkeit findet ſich in dem damals äußerſt beſcheidenen Anzeigenteil. Sicherlich iſt es eine be⸗ ſondere Seltenheit wenn man in dieſen Blättern zwiſchen Stellengeſuchen und Verkaufsangeboten auf einmal eine richtige Heiratsanzeige entdeckt, die man doch zu jener Zeit nicht vermutet hätte. Eine ſoſche Heiratsanzeige, dazu höchſt ſeltſamer Art, fand ich in einem alten Zeitungsband. Das vriginelle Inſerat ſteht in der im Jahre 1758 zum erſten Mal erſchienenen„Carlsruher Zei tung“ und zwar in der Nr. 48 vom 21. April 1794 und lautet D 5 Peyrats⸗Anzeige. „Ein lediger Mann, von beſten Jahren, aus einer angeſehenen Familie, der deutſch, lateiniſch, franzöſtſch und polniſch ſpricht, der Rechnungs⸗ und Violin⸗Kunſt erfahren, mehrere Jahren in K. K. Kanzleyen gedient und über ſeyn Wohlverhalten als geleiſtete Dienſte die beſten Zeugniſſe vorwei⸗ ſen kann, der Handlungs⸗Wiſſenſchaft ſo ziemlich kundig, Weltkenntniſſe beſitzt, in mehreren Län⸗ dern eine beträchtliche Strecke gereißt, der übri⸗ gens von gut gebildeter Leibesgeſtalt und von allen VLeibes⸗Gebrechen frey iſt— wünſcht ſich an einem oder dem anderen Ort zu etablieren. Er will alſo jenem Mädchen oder jener Wittib, ohne, höchſtens mit einem Kind, die auf ſeine Rechtſchaffenheit das pöllige Vertrauen ſezen wird, ſeine Hand unter folgenden Bedingungen höflichſt dargebothen haben tens, muß dieſelbe ein Vermögen von wenig ſtens 4000 Gulden haben, A2teus, von nicht häßlicher Leibesgeſtalt ſeyn ſo zwar, daß ſie nicht außerordentlich ſchön zu ſeyn bedarf, * Zu Jean Pai fam mal einer, der auch dichter werder fragte ihn wie er e ſo ein Buch ent⸗ ein Rezept gäbe, ein Schriftſteller⸗9 Der berühmte Autor des„Quin tus Fixlein“ a Dr. Katzen berger“ ſann tach. u e ˖ te er, daß er ſelbſt nicht wiſſe, wie. ch reibe. Es ginge ihm da wie dem 2 udfüßler, den einmal eine Ente fragte wie er es anfange, all ſeine vielen Beine richtig zu ſetzen. Er wo es ihr vor machen, aber da ging g wirklich an zu ſtolpern, ſoweit ein T ſtolpern kann. Wenn er nicht über Nechanismus nach⸗ dachte, ging alles von ber wenn er die Sache demonſtrieren rheöderte er ſich. So iſt's mit dem„Dichten“ guch: Es ib„von ſelber“ gehen! Wohl zu fedem Schriftſteller, der mit Büchern Erfolg hat, kommen ſchwärmeriſche junge Leute mit künſtleriſch gekräuſeltem Schopf und wehender, genialiſch gebundener Schleife am Hals kragen, die auch gern„berühmt“ werden möchten und fragen, wie man es anfangen muß und wie man ein Buch ſchreibt. Im Grunde gibt es nichts Einfacheres! Niemand braucht ſo wenig Vorbereitungen wie der Dichter. Der Maler muß Farben haben und Leine wand, der Muſiker Inſtrumente, der Bildhauer Ma terial mancherlei Art, aber wenn Sie dichten wollen, dann brauchen e nur einen Bleiſtiftſtum⸗ mel aus der Weſtentaſche zu zücken, und Sie können auf der Rückſeite einer Speiſekarte, einer unbezahl ten Rechnung(beſſer freilich gehts auf der Rückſeite eines Liebesbriefes) die ſchönſten Gedanken in Proſa oder in gebundener Sprache zu Papier bringen. Richard Dehmel hat manche ſeiner Großſtadt⸗ Geſänge auf dem Omnibus ⸗Verdeck geſchrieben, auf dem Zeitungsrand, wenn er(ach altes gemütliches Berlin!) in luftiger Höhe auf dem noch von Pferden gezogenen Vehikel dahinrollte. Ja das Dichten iſt einfach, man braucht ſozuſagen gar nichts dazu. Wer die Augen aufmacht, ſieht ringsum unzählige Vor⸗ gänge, über die ſich Verſe, Novellen, ja dickleibige Romane oder vieraktige Trauerſpiele ſchreiben laſ⸗ ſen. Da.. ſehen Sie, da drüben ſteht ein alter müder Mann mit grauem Haar, ohne wärmenden Ueberrock, und der betrachtet ſo nachdenklich den ebenſo alten, müden Schimmel, der mit Knickebeinen noch in dieſer ſpäten Abendſtunde vor einem recht hochbepackten Wagen ſteht mit Sehnſucht nach dem warmen Stall, nach ein wenig Hafer, nach Ruhe! Und plötzlich ſogt der alte verarbeitete Menſch ſeinen Arm um den Hals des? Gedicht die Novelle. Sie Ihren Bleiſtift, 3 brauchen Sie nicht! Wie? Es will noch immer nicht gehen? Tja, eine Kleinigkeit müſſen Sie freilich noch mitbringen: Ein wenig Talent! Sie brauchen nicht große Worte zu machen, es braucht nicht zu alitzern und zu gleiſſen und mit einem Pfauenſchweif von pfychologiſchen Zepaliederungen belaſtet zu ſein, denn auch der ſim⸗ pelſte Menſch erfühlt, was die Herzen bewegt. Sagen Sie es gans einfach und ſchlicht, nertrauen Sie auf das Mitſchwingen der Seelen all der Unzäbligen, Ungenannten. 1 ſchrieb der Schneidergeſelle Roſegger ſeine erſten Dorfgeſchichten, ſo kompo⸗ ſeinen eres... Da haben Sie das Zücken — 1 s iſt ganz einfach. 5 hre Papierblättchen, mehr Richard Gerlach: Muße, muſe, Müßiggang Gedanken eines Urlaubers Ich weiß nicht, wohin mein Horaz gekommen iſt, mährend ich mich um ihn nicht kfümmern konnte. Er muß ſich hinter anderen Büchern verkrochen haben, und es iſt hoffnungslos, den überlegenen Genießer glücklicher Faulenzerzeiten, den Gefährten der unbe⸗ denklich ergriffenen und hingenommenen Tage nun hervorziehen zu wollen. als ſei das halbe Jahr Dienſt von acht Uhr früh bis halbſechs Uhr abends nicht geweſen. Aber die gauze Köſtlichkeit der Muße, weniger altmodiſch Freizeit genannt, ſchmecken wir erſt, wenn wir ſie mit Arbeit bezahlt haben. Fern von Geſchäften, für eine Weile der Pflicht entbunden, außer Reichweite von Vorſchrift, unumgänglicher Verrichtung und Befehl, finden wir uns bei den alten Liebhabereien wieder, die wir ſeinerzeit ab⸗ brechen mußten. 5 Schopenhauer nennt die freie Muße die Frucht und den Ertrag des geſammelten Daſeins, keiner hat wie er davor gewarnt, die Zeit nur zu verbringen, anſtatt ſie zu benützen. Es ſcheint, daß uns in den hundert Jahren ſeither die Fähigkeit, uns der guten, ſtillen Muße zu bedienen, wenn nicht abhanden ge⸗ kommen, ſo doch erheblich erſchwert iſt. Um ſo dank barer iſt der Urlauber für die vierzehn Tage, da er wieder gemächlich zu ſich ſelber zurückkehren kann. Jetzt erſt vermag er richtig zu ſchätzen, was er ge⸗ habt hat; und er ſchwört ſich, ſpäter wirſt du Verſchie⸗ denes anders machen. Mit den Muſen, die an den geheimen Quellen der himmliſchen Schönheit ſchöpfen, iſt es ſo, daß ihnen das Werk in Haſt und Eile nicht gelänge, die en Anno 1704 ztens, keine anſteckende Krankheit und keine Leibes⸗Gebrechen haben, Atens, keinen großen moraliſchen Fehler haben. Fände eine dergleichen Frauensperſon dazu Belieben, ſo kann ſolches allerzeit in Briefen un⸗ ter der Adreſſe an Herrn N. N. Muſikus und Seribent bei Herrn Winkler, Uhrmacher in Mahl⸗ berg bekannt gemacht werden— oder durch heim⸗ liche Darſtellung des Originals. Es bleibt alles in Seereto. Ob beſchriebener erbiethet ſich guch dem hoch⸗ geehrten Publikum laut ſeinen Fähigkeiten zu al⸗ len Dienſten an— zu Schreibgeſchäften, Muſik⸗ ſetzung, in Hofmeiſters⸗ und Schuldienſten, zu al⸗ len Inſtruktionen überhaupt an. Fände eines oder das andre darnach Belieben, ſo kann die An⸗ zeige ebenfalls bei dem erſtgenannten Uhrmacher in Mahlberg gemacht werden.“ Nicht nur wir und die Leſer von damals werden nach dem Leſen dieſer Zeilen den Kopf geſchüttelt haben. Schien doch die Schriftleitung der„Carls⸗ ruher Zeitung“ anno 1794 ſelbſt ein wenig miß⸗ rauiſch geweſen zu ſein, wenn ſie mit der ſolgenden Hinzufügung betont, daß ein mutwilliger Scherz zusgeſchloſſen iſt: „Obiges wurde uns von dem Manne ſelbſt zum uſerieren in dieſe Blätter eingehändigt, iſt alſo vahrer Ernſt.“ 8 Ob nun der liebe Herr N.., Muſikus und Seri⸗ bent mit ſeinem ohne Zweifel vielſeitigen Inſerat Erfolg hatte?— Wir konnten es leider nicht in Er⸗ fahrung bringen. Jedenfalls zeigt dieſes kleine Dokument, daß die alte Zeit nicht weniger fort⸗ ſchrittlich war als die unſrige, eine jede auf ihre Art, und daß es immer ſchon originelle Köpfe gab. Dr. Anſelm Schmitt. F. Bürge. der kleine Hilfsſchull chmeichelnden Melodien.„ wenig Klang, ein wenig Freude eine gange Seele! Schubert ſeine iſt ein Lied? Ein 0 ind Geſang und Ja, die Leute machen ſich oft eine ganz falſche Vorstellung vom Dichten und vom Dichter von den Autoren bekannter Bücher und von ihren Empfin⸗ dungen dem eigenen Werk gegenüber.„Wie iſt Ihnen denn nun ſo, wenn Sie ein neues Buch fer⸗ tiggeſtellt haben, wenn es in den Schaufenſtern der Buchgändler liegt, wenn man im Publikum davon ſpricht?“ Vielleicht gibt es Autoren, die mit Stolz in der Bruſt und ſiegesbewußt zum Verleger eilen, im Bewußtſein, etwas Großartiges geſchaffen zu ha⸗ ben. Ich ſelbſt muß geſtehen, daß ich von meinen Büchern nach ihrer Fertigſtellung ſamt und ſonders enttäuſcht bin. Es ſollte etwas viel Schöne res werden; es iſt mir nicht geglückt, das, was mein Herz bewegte, wirklich darzuſtellen. Ich bin all meinen geiſtigen Kindern gegenüber ein Raben vater: Ich kann ſie nach ihrer Geburt nicht mehr an⸗ ſehen, leſe ſie auch ſpäter nicht mehr. Und eines Tages liegt das Buch nun wirklich im Schaufenſter der Buchhändler. Ach, du lieber Gott! Wie beſcheiden nimmt es ſich aus! Nein, der Umſchlag iſt wirklich nicht gut, man hätte das anders machen müſſen. Hundert andere Bücher liegen da, manche wuchtig und alle Blicke auf ſich lenkend, manche ſchreiend, herausfordernd, gleißend. Meine „Konkurrenten“ haben ſie geſchrieben. Mein eigenes Machwerk geht unter in dieſem Wirrwarr der Neu⸗ erſcheinungen, man ſieht es gar nicht, wer ſoll es kaufen? Einer meiner Bekannten, der ſeinen erſten Roman geſchrieben hatte, klapperte alle großen Buch⸗ handlungen ab. Fand er ſein Werk nicht im Schau⸗ fenſter, ſo ging er in den Laden hinein.„Den neue⸗ ſten Roman von Friedrich Wilhelm Schulze haben Sie wohl noch nicht?“—„Doch! Hier iſt N Was blieb meinem Freunde übrig, er mußte ſein eigenes Buch kaufen! Als ihm das ein paarmal paſſiert war, wurde ihm dieſe Methode der Propa⸗ ganda zu koſtſpielig. Auch Bücher haben ihre Schickſale! Schmarren wurden Weltliteratur, Werke von Ewigkeitswert blieben den breiten Maſſen ſo gut wie unbekannt. „Meine Sachen werden nie ins Volk dringen!“ ſagte Goethe zu Eckermann. Viele bekannte Autoren wiſſen, daß gerade die Bücher, die ſie für ihre beſten halten, weniger Käufer fanden, und andere, die ihnen nicht ſo gelungen erſcheinen, ſich der Gunſt des Publikums erfreuen. Bücher⸗ erfolge ſind oft unberechenbar. Iſt mein Buch gut oder ſchlecht? Mein eigenes Urteil zählt nicht, das meiner Freunde trübt die Zuneigung. das meiner Berufskollegen iſt nicht ſelten durch Neid beeinflußt. Und plötzlich„geht“ dein Buch; es hat ſich die Gunſt des Publikums erobert. Eine Auflage nach der an⸗ deren muß gedruckt werden, Hunderte von Briefen aus allen Kreiſen geben Widerhall, und du fühlſt: man hat mich verſtanden, die Herzen Tauſender ſchwingen mit. Selbſt ein Goethe war durch den entzückenden Brief eines Berliner Webergeſellen be⸗ glückt, nud als die„Damen der Halle“ Emile Zola einen mächtigen Blumenſtrauß überreichten, wußte er, daß ſein Roman:„Der Rauch von Paris“, der in den Markthallen ſpielt, ſich die Herzen des Volkes erobert hatte. ausgeglichene Seelenlage der Muße gehört dazu, und es iſt merkwürdig, daß die beiden Wörter ungleicher Herkunft faſt übereinklingen. Es ließe ſich ein⸗ wenden, daß dänn auch das Mus, alſo das Pflaumen⸗ mus, ein verdammt ähnlicher Klang ſei, und zwiſchen ihm, den antiken Göttinnen und einem ſchön ver⸗ brachten Zeitraum ſei keinerlei Verwandtſchaft zu be⸗ merken. Die Muſe, die den Lorbeer pflückt, hat mit dem brutzelnden Brei im Keſſel nichts zu tun,— wie ſollte ſie auch von hausbackener Sperſe zehren? Mit der freien Muße iſt es ſo, daß ſie ſich den Muſen nicht widmen könnte, wenn ſie tagein, tagaus, den Löffel rührend am Muskeſſel ſtände. Darum loben wir uns den Urlaub, eine Spanne Zeit, die uns voll⸗ kommen und ohne Rückſicht auf alle ſonſtige Alltäg⸗ lichkeit gehören ſoll. Wir leſen wieder in dem auf⸗ geſchlagenen Buch unſeres Lebens, und die Worte des Dichters, von der Bühne der Unvergänglichkeit geſprochen, gelten uns. a Aber freilich gäbe es auch eine entartete Muſe, die den Menſchen nicht zu ſich hin, ſondern von ſich fort führt: das wäre der Müßiggang, als welcher be⸗ kanntlich nur Laſter. Maulaffen und Nichtsnutzig⸗ keiten feilhält, die Tagedieberei, die Vergeuduna der unwiederbringlichen Stunden. Der Müßiggana iſt der verkommende Bruder der freundlichen Muſe. wo ſie lächelt feixt er, wo ſie in die Saiten der Harfe greift, gröhlt und prahlt er wo ſie in ſtiller Hoheit wandelt hopſt er und ſchlägt Purzelbaum. Doch iſt er immerhin ihr Bruder und nicht durchaus zu ver⸗ achten, und wer ſich in der Anſpannung des Fleißes übernommen hat, darf es vielleicht auch einmal in der Ausſpannung bedenkenloſer Faukheit tun. Kleine Weihnachts⸗hiſtörchen Von Hans Riebau. Anfrage. 24. Dezember. Die Untergrundbahn iſt voll. Die Menſchen ſtehen wie die Heringe. Trotzdem iſt noch Platz für die neunhundertvierundvierzig Pakete, die an den Menſchen herumhängen. Auch Filoff iſt voll von Paketen. Filoff kann die Decke des Waggons ſehen. Und ſeine Pakete. Sonſt gar nichts. Plötzlich aber fällt von irgendwoher ein Paket auf Filoffs Fuß. Filoff ſchätzt, daß es eine zuſam⸗ menklappbare Nähmaäſchine mit gußeiſernem Rah⸗ men iſt.„Sind Sie wahnſinnig geworden?“ ſchreit er in das Menſchenknäuel hinein.„Sind Sie ſolch ein Trottel, daß Sie noch nicht einmal ein Paket an der Strippe halten können? Hat man Sie aus⸗ gerechnet am Heiligen Abend aus der Landesirren⸗ anſtalt entlaſſen? Haben Sie Luſt, in der Charité, Abteilung Schwerunfallverletzte, den Tannenbaum zu beaucken?“ „Aber erlauben Sie mal“, arbeitet ſich da ein Ne⸗ benmann durch Filoffs Pakete hindurch,„meinen Sie mich?“ „Natürlich“, ſchreit Filoff, zornrot im Geſicht, „wen ſonſt?“ „Wie können Sie mich nur derartig beleidigen“ fährt der Nebenmann fort,„Sie ſelbſt haben ſich— ich habe es genau geſehen— eins Ihrer Pakete auf den Fuß fallen laſſen.“ „Na ja“, ſagt Filoff— und jetzt ſieht er auch, wie aus dem zerfetzten Papier zu feinen Füßen der Außenbordmotor für Onkel Hermann herausguckt—, „ich habe ja auch nur gefragt.“ * Ueberzüge. „Meine Frau“, ſagt Nartoſch.„läßt mir zur Weih⸗ nachten meine beiden Klubſeſſel neu überziehen.“ „Ach“, wundert ſich Hemmrich,„meine Frau läßt mir zu Weihnachten meine Couch neu überziehen“. „Das iſt ja ein merkwürdiges Zuſammentreffen“, flüſtert Schluff.„Meine Frau überzieht mir zu Weihnachten ſtets das Bankkonto.“ Es treibt der Wind im Winterwalde die Flockenherde wie ein Hirt, und manche Tanne ahnt, wie balde sie fromm und lichterheilig wird und lauscht hinaus. Den weißen Wegen streckt sie die Zweige hin— bereit, und wehrt dem Wind und wächst entgegen der einen Nacht der Herrlichkeit. 1 Rainer Maria nilke. Berthoven ſchreibt an ein kleines Mädchen Von Beethovens Verhältnis zu Kindern wiſſen wir wenig. Daß er kein guter Erzieher war, dürfen wir aus ſeinen vergeblichen Bemühungen um ſeinen Neffen Karl entnehmen, der ihm ſo viel Kummer be⸗ reitete. Und doch brachte er den Kindern ein liebe⸗ volles Intereſſe entgegen, wie ein rührendes Briefchen zeigt, das er einmal an ein kleines Mädchen richtete und das ſich neben den andern in den Sammlungen von Beethovens Briefen eigen⸗ artig genug ausnimmt. Die zehnjährige Emilie M. hatte dem Meiſter heimlich eine Handarbeit geſchickt und dabei in kindlicher Weiſe ſein Schaffen über das aller andern Muſiker geſtellt. Aus Teplitz, wo er zur Kur weilte, ſchrieb er ihr:. „Meine liebe gute Emilie, meine liebe Freundin! Spät kommt die Antwort auf Dein Schreiben an mich. Eine Menge Geſchäfte, beſtändiges Krankſein mögen mich entſchuldigen. Das Hierſein zur Her⸗ ſtellung meiner Geſundheit beweiſt die Wahrheit meiner Entſchuldigung. Nicht entreiße Händel, Haydn, Mozart ihren Lorbeerkranz, ihnen gebört er zu, mir noch nicht. Deine Brieftaſche wird aufgehoben unter andern Zeichen einer noch lange nicht verdien⸗ ten Achtung von manchen Menſthen. Fahre fort, übe nicht allein die Kunſt, ſondern ödringe auch in ihr Inneres, ſie verdient es, denn nur die Kunſt und die Wiſſenſchaft erhöhen den Menſchen bis zur Gottheit. Sollteſt Du, meine liebe Emilie, einmal etwas wün⸗ ſchen, ſo ſchreibe mir zuverſichtlich. Der wahre Künſt⸗ ler hat keinen Stolz, leider ſieht er, daß die Kunſt keine Grenzen hat, er fühlt dunkel, wie weit er vom Ziel entfernt iſt, und indes er vielleicht von anderen bewundert wird, trauert er, noch nicht dahin gekom⸗ men zu ſein, wohin ihm der beſſere Geuius nur wie eine ferne Sonne vorleuchtet. Vielleicht würde ich lieber zu Dir, zu den Deinigen kommen, als zu manchem Reichen, bei dem ſich die Armut des In⸗ nern verrät. Sollte ich einſt nach H. kommen., ſo komme ich zu Dir, zu den Deinen, ich kenne keine andern Vorzüge des Menſchen, als diejenigen, welche ihn zu den beſſeren Menſchen zählen machen, wo ich dieſe finde, dort iſt meine Heimat.“ Ein Hamſterer hat ſich Oſtereier gemünſcht (Zeichnung von Bob Hinderſin(Scherl⸗M) eee eee Zu Ostern 1941 ——(2ʃ—.—-—-— Tages- stellen wir 3 Kaufmännische Wir suchen für unsere Werkfeuerwehr einen 1 mödchen 0 uch W. e Berufsfeuetwehrmenn 2 bis 5 Pförtner dias 0 Ein. Vorbldg.: Abitur oder mitil. 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Dezember bleiben Unsere ungen! 1c 1 Vorste ze Fröb- Magens 1 die far J Besiun sucher: dc unsere gen. Nie Vir put 85 e elhunßer. 9 N 8 Ein Tonfilm nach dem Märchen der Gebrüder G r i m m Michelangelo] 2. Das Leben eines Titanen Voxelelliagea 92 — Im lustigen Beiprogramm: Die blaue Blume Ein Filmwerk e ein Großkulturfim im Zauberwald ohne Vorbild und Beispiel 1 7———— für unsere Kleinen!— Nochmalige und 16. Wiederholung 2. Welhnschtsfelertad vorm. I ounr Veber 10.000 Mannheimer sahen bereits diesen Film! Die zahlreichen Nachfragen veranlassen zu einer nochmaligen Wiederholung * E „Ddelaclier los Nestautant, Bierkeller NHonestube, Automet dle sehenswerte Gaststätte für jedermann NANNH FEIN. b 6 on den plenken Kleine Eintrittspreise: Kinder: 30. 40. 50, 70 Erwachs.: 50. 70. 90. 120 Donnerstax 2. Weibnachtsfeiertag vormittags 11 Uhr XI ſi Benutzen Sie bitte den Vorverkauf Mappe lien. w- Fun Em. 8 85 9 den und en„Der Pfälzer Hof“ auch moderne 2 ö Weſh⸗ die Betriebsruhe ahne Ne kleine 7 7 von Donnerstag, den 26. Dezember 1940(2. Feiertag) auf p 7. 22 Arnold g kreitag, den 27. betemder 1940 Wer legt vat * Planken 2 Ruf 21876 Mannheim 6 5 A café Karl Iheodor N 2, 12 Das Haus der guten Kapellen- die gepflegte Konditorei a 2 O 6, 2 INHABER: CENTA AUWARTERE Freitag und Samstag nachmittags.45 Uhr DIE DEUTSCHER WOCHENSCHAU 5 7. 25 Fernruf 873 90 2 Jugendliche zugelassen! Meinen veréehrien Gästen zur gefälligen Kenntnisnahme 1 und Sonntag daß die Gaststätte vormittags 11 Ubr Im [Rosengarien Première: 25. Pee 16 wünscht seinen Gästen, Freunden und Gönnern ein frohes Fest An beiden feiertegen FRUH-KONZ HRT von 11.50 bis 15 Uhr Silvestertischbestellungen bitten wir bereits jetzt schon auf ugeben 5 J. 0. N 405 FRANK L. OSN al ſenreib. LE e wWöntcht hien Gößten Sin frohes Fest Taanmnmnnmnnaen an nfnmane unnd 1 MAH FIR: N . 7 4 24221 Ab ertter Felerteg vorlsufg tög ich nachmittags 5 TANZ- TEE Jerlunkelunds, 0 fal- Und Lug Rollos 7* EE LISELLE Eine ungewöhnliche artistische Leistungsschau! Triumph des Könnens! Köstlicher Humor! Fraulicher Charme! 150 Minuten Jubel und Begeisterung! 10 große Atiraktionen f Ja wochenlenger NHehfterbeſt Waren wir bemürt, die Wunsche unsere Kunden zum feste zu beffedigen. Wir biiten dahef, Verständnls gafüt haben zu wollen, dag unser Betfſeb vom 25, bis 29. Dezember 1940 — 7 Das Original Wener Wohlmuth- Terzett 2* 7 uegen Zefiebosũlie- ä 1 FF esch bose Abeibt bes Aude Wehnen 2 enrisſies und NMarſon 9. Machstuch- N 0 conla San Themen] 2 Evans Er benützen gleiclisgilię dièe Gelsgenlibil, allen unseren Kunden, Freunden 14 9 est 4 28 7 6 Cervanies und Bekannten ein gutes eilinnchisfest und ein gutes, neues ſali: Alitalia 0 Variete und Rabareft 0 T5 N Del 3 Palms Zn ungen 5 0 Beginn der Vorstellungen an beiden Feiertagen: ö e dee eee 5 ö 1 0 Nachmittage-Vorstenung onne fen: 8 7 85 M& N. 1 Beginn 15.00 Uhr: Oeffnung 13.45 Uhr. f f rung und Gefo'gschöft 0 kin piopfamm. vn dem man Sprechen wil„ 0 rap dent vorgte e, . Konditorei Köffee H. C. Thraner, Nannheim lle ee c n doe e, Iäglieh om 25.3. Dezember 25 C* 8 N Die Vorstellungen werden pausenlos durchgeführt. 1 3 Mannheim 0 Orchester Pim Boortmann spielt zum 6 am Sonnt„ Welnnachts-Tanz 8 Beginn an den felertagen u. am Sonntag d e E 11 16 Uhr Fi nspr. 220 24 0 5 ene ee 1 0 01 8 N 4 vie zesucher e 85 ausrelc 7 8 An den Werktagen Beginn: 18 Uhr 80 Pflalzbau-Honzerls aal, Ludteigshafen 82 10 e in warmen Kellern 0 —„ 7 fürs Veranstaltunger. u. 2. Feier- N Rechtzeitig Karten kaufen! Aare es. eee e e e eee e Fel. 28 228 8 1 0 Uhr T A N 1 ene Bünde Huf! 0 Freitag, 27. Dezember: 17 bis 16.30 Uhr Tanz; 0 kreilag. 27. Dezember Sonder vorsiellung velertag a. 9 1 5 9 0 19.45 Uhr: Ksbareli-Varie& mi Lenz N iir gie im Standart Mannheſ den, Welhnach s- Urlauber“ K t, T„ und Kabarett raße 58. 970 inzing: beiden Feiertagen ap 48.00 ee e, Freier Eintritt! Im Café 5 Eintritt treit—— 0 Srinzing: Uhr; Oelfnung 14.30 Uhr. N Wiener Stimmungsbetrieb Es spielen und singen die Wiener Schrammein: 4 Hnei der- Andre 2 ĩ˙·¹e¹m Bp——— Kartenvorverkauf(RM. 80 bis RM 3 50) ununterbrochen ab 11.00 Uhr vormittags im Rosen- E Arten. Am Freitag im. 8 fE ebenfalls Tanz u, Kabarett 0 9 Kannhelm, 555 15* ARION NIANNHEINI 1 Isenmennscher Aenne chor 5 ab 1. Weihnachts 8. 8 GLORIA-CAPIT Ol Unser auserwähltes 8 Seckenhelmer Str. 13 Am Mebplatz 5 3 5 5 A 8 7 E 908. Wi 7 15 5 Feol- n illlen unteren verehrten desuchern und freuten 5 1 0 Das infer les! e Frohe Festtage 8 5 ir sin fröhli l f e Uar vor-“ i Kolpineh am 25 Dezember beginnt be- 8 l 288 5 h 0 8 2. än. N Donnerstag 1 mittana 8 197 Un 5 5 und endet um 7 0 0 75 * donnerstag letzter Tag 5— 8 8 Mogicue erelerten S N- Vorstellung Amann enmnnmmmnmmmun 28„ 8 a 7 5 1 N 5 5 a i 35. 5 1 5 85 2 Unser auserwähltes Festprogramm! 1 26. ber. 1 8 a an singender, n Render. lroher Füm— 2 2 2. Feiertag. nachm ttags 4 Uhr 5 5 5 9 8 paul Hörbiger Gtethel Theimer r Lara Lbander 7 i Uicgel 10 175 8 9 4 5 77 30. 1, 0 . a einnachis-Oralerlum Oskar Sima— H. Junkermann— Oskar Sabo von J. S. Ba e b 2 0 in d Bavaria-Lustspiel Das ſündige Farten zu 100 bis.00 Mark ab 3 Uhr am Haustporial 8 1 3 der Kirche. Ende.30 Uhr...0 5 Jie Dor Unsere„ buche Wochenschau e Geschäftsräume neewillehen bleiben am Freitag, dem 27. und ee 1 5 g l Und oe sieben Zweme Samstag, ieee eee ge Evang. Kirchengemeindeamt Casper bel dem Zauberer M 1,3 21975 Preise für Kinder: 80. 40. 50. 60 PIg. eee eachlen zie auch die Anzeigen an anderer Slelle für Chor. Soli. Orchester und Orgel. Leitun mn: Arno Landmann. Im Bei programm: Erwachsene 20 Pfennig mehr. 8 Bitte die Kleinen zu begleiten ö Eis Carl Froelich⸗Film der Ufa mit Maria Koppenhöſer— Lotte Koch— 8 45 von Ambeſſer— Friedrich Benfer 488 Win Quadflieg— Walter Süßenguth— 9 Fe de e de e laliongl Theater ven Dienstag, 24. Dezembeg 940 15 Vorstellung Nr. 109 Außer Miete g ROUC KL Unsere Vorstellungen deninnen taglich 19.00 Uhr. Ueber die Festtage: Ein unvergehlicher Film: Neueste Wochenschau: Die Rede des Führers vor den deutschen Rüstungsarbeitern Weihnachtszuwendungen für Kinder cid 2 5500 70 b. Die Gänsebirhin am Brunnen S Machmidagswo stelung m:.00.55 5..40 Uhr. Ein Märchen in Lier Bilde 1 Capitol: Telertane: 200.00.00.00 nach da ee en e e mit Tanz 15.30 Uhr. 25 der zur Wehrmacht Einberufenen. Musik von Friedrich Gellert Abend vorstellung 5 A. Durch RöceErl. ö. RMör und RMöcß vom 10. De⸗ zember 1940 erhalten Kinder von zur Wehrmacht Ein⸗ berufenen, die nach dem 23. Dezember 1923 geboren find, eine Weihnachtszuwendung von je RM..—. Als Kinder gelten: a) Die ehelichen oder für ehelich erklärten und die vor dem Einſtellungstage an Kindesſtatt angenommenen 8 „Kinder des Einberuſenen, ferner die mit der Ehe⸗ frau des Einberufenen zuſammenlebenden Stief⸗ kinder des Einberufenen, es ſei denn, daß für letztere aus dem Recht des leiblichen Vaters eine Weihnachts⸗ g zuwendung gezahlt wird; 8 b) Uneheliche Kinder des Einberuſenen, wenn deſſen Ver⸗ 9 pflichtung zur Uiterhaltsgewährung feſtſteht; e) Enkel und Pflegekinder des Einberuſenen, wenn dieſer bis zum Einſtellungstage ganz oder zu einem weſentlichen Teil der Ernährer des Kindes geweſen iſt und er das Kind in ſeinen Hausſtand aufge⸗ nommen hat. Den zur Wehrmacht Einberufenen werden gleichgeſtellt: a) Die zur Erfüllung der Reichsarbeſtsdienſtpflicht Einberufenen: 9 8 b) Die zum Luftſchutzwarndienſt oder Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt einberufenen Luftſchutzdienſtpflichtigen; Anfang 18.00 Uhr Ende 18.15 Uhr 355 5 5 i 25 i 8 5 l 5 ö 9 7 5 n Pin bed e, Fl. ad Matata weise., Nqfional Theater namen Ein Film voller Humor. f n⸗ Ise-Nest Aiwoch, 23. D ber 1940 e eee e Wein⸗ und Speise-Ngestaufant 1 ezember 2211 Vorstellung Nr. 110 Auſler Miete B 0 f bl 2 1 die Sie nicht vergessen werden Badenia c 4. 10 Zum ersten Male: an 5 gen lter * 0 Macbet H bekannt gute Quali ät. einzeln und in ganzen Ringen, ge⸗ Oper in vier Akten(10 Bildern) lötet und i Dichtung von Francesco Maria Piaxe Schleifen von Hobe meſſern Ins Deutsche übertragen von Georg Göhler, und Fräsketten. dalaas lp tr Fe ache 18 s une] Ratten and Sg e den .. Nachzahnen und Schärfen von Kreisſägenblättern. 3 5 18 5 National- Theater zartem 2 gete ben Wer zenten fle mit Tanz 19.00 Uhr. Jngend zugelassen und zahlt zu den emofienit ber die Feiettege Vorstellungen um 11.00 Uhr. einen vofzogllchen .00 Uhr 5. 5 halbe Preise, Mittags- und Abendtisch TAGLUI CH 11 en nv s 10 unn lerbos geflügel— ft. weine DURCHGEHEND GEGFFNET ene, eee ee 5 die Holzbearbeitung. 463 Donnerstag, 26 Dezember 1940 Karl Werse. Manngeſm, Iftheff. 9 Küchenchef 280¹9 PPP Vorstellung Nr. 111 1 Nachmittags- Vorstellung Juugbuſch. Fernſpr. 283 10. Di Ganststätte für jedermann;: 2 2 Metallſägen werden geſchliſſen, nicht kozelgen in die 0 5 DpAS THRA TER FUN A L L E 885 Bronners Malzstüb Jaa Die Gänsehirtin amn grunnen FCC Seesen N N 2 112 Ein Märchen in vier Bildern 5 g 4 s 34e nach 570 e 0e Trude Wehe Die Städt. Volksbäder ſind bis e) Die auf Grund der Notdtenſtverordnung vom 15. Ok⸗ Musik von Friedrich Gellert auf weiteres wegen anderweitigem tober 1938 ohne Begründung eines einem Arbeits- . I Käfertal⸗Süd: 10 Betz(5l. Abend⸗ Ant ang 13.30 Uhr Ende 15.45 Uhr e b 70 vertrag entſprechenden Beſchäktigungsverhältniſſes ahl; 15.30 Wei feler 3 t g 8 9 friſti Notdienſt he 5 Not⸗ Epang Hotftesdienst 08. Beg. eee Donnersiae, 26. Dezember 1940 Maſchinenamt. Pienppſtich en VV a 5 a. 5 g Rheinan: 1000 Suger(bl. Abend⸗ Vorstellung Nr. 112 Aufer Miete Anordnungen der n D A5 d) Die einberufenfen Angehörigen der Waſſen⸗ J; Inſo ge Beschädigung der Kirche finden bis auf mahl): 14.30 Weihnachtsfeier des 3 5 z 8 73 5 5 2 2 n 2 KG 6 H d U N— e) Die einberufenen Angehörigen der techniſchen Wehr⸗ F 2 I Aitagfiberg: 9080 Kopold(l. Abend- eee e wirtſchaftseinbeiten; r 758 6 3e 7 85 25 schie Zaube i n Dienſtſtunden der Kreiswaltun a 55 ges Johenniskirchensprengels Im Gemeindesaal! agg:.0 Weibnachtskeler des en ee ee ee e der„ 1 Senne Are ange eee e Se 1 der Johanniskirche b e e e d beerbelte— diseilk ven iber Lorteing und Neufahr. 5 ehrmacht eingestellten Rerlonen, ſoweit ſie wicht f 5 Seckenheim: 10 Schmitt(o Abend. Intane 18.00 Uhr Ende 21.15 Uhr] In ber Zeit vom 24. De br. oh Wahrmachts angehörige ſinde F des Melanchihonklrchensprengels im Gemeinde- 90 15.00 Weihnachtsfeier des bis zum 1. Januar 1941 einſchließl. g) Umſiedler, ſofern dieſe nicht mehr in Gemeſnſchafts⸗ 1 haus Zellerstraße 34, 8101. 1285 iſt die Dienſtſtelle der DA, Rhein⸗ betreuung ſind und im Monat Dezember 1940 laufend ö „ Wallſtadt: 10 Münzel(pl. Abend⸗ Neues Theater: Hon üraße—5, für den Publikums⸗ Unterhalt im Rahmen der Umſiedlerfürſorge ge⸗ bam. Mtrende meinderat F osengerſe»ertehr geſchkofſen. 8 währt wurde. g 8 3 Gd. Donnersiag, 26. Dezember 1940] In wichtigen und dringenden An⸗ B. Vorausetzungen für die Gewährung der Weih⸗ ä Vorstellung Nr. 17 106 gelegenheiten iſt es möglich, an den nachtszuwendungen ſind: 2. Weihnachts ſeiertag 11 rei 2 5 1. 1 1 1. Das Kind muß laufenden Fu beziehen; er, Zeit v— die a 5 7 Chriſtuskirche: 10 Uhr Dr. Weber Trinitatiskirche: 10 Uhr Kleſer. 5 dre Willinge Dienſtſtelle Anſan fee 5 1 2. Der laufende Fu zuzüglich einer etwaigen Wirt⸗ 9(Bachchor, hl. Abendmahl); 16.00 Konlordien irche: 10 Uhr Walter. 1 itrags 1 ſchaftsbeihilfe— fedoch ohne Kinderzuſchläge— darf 0 0 10 ken 2 1 Hung W(1. Abendmahl Ebritus⸗ ub: 5 Schwank in drei Akten Beitrags markenverkauf findet in e N 5557 * 1 14 55 28 10 105 mahl). i 1 hriſtus l irche: 10 Preuß; 10 Wei“⸗ von Toni Impekoven und Carl Matheryp[der Zeit vom 24. Dezbr. 1940 bis im Dezember 1940 nicht mehr als 300 RM betragen 1 05 1 Uhr Betzel(he„ von J. 75 Bach. Antang 18.00 Uhr. Ende 20.00 Uhr 1. Januar 1941 einſchl. nicht ſtatt. haben; 3 Abendmahl). Friedenskirche: 10 Uhr Kraft. 2 5 b 3. Erhalten Kinder keinen laufenden Fu ſo kann eine Evan Gotlesdienſtanze ger Friedens tirche: 10.00 Dekan Joeſt Johannis irche; 0 Uhr Bühler. 0 11 5 1 „(Kirch bl. Abend Marenskirch* 5 Weihnachtszuwendung nur gewährt werden, wenn irchenchor, hl. endmahl). arzuskirche[(Gemeindeſaal): 10 das Einkommen des Einberufenen die nachſtehenden Beträge nicht überſteigt: den 24. Dezember 1940 Johanniskirche: 10.00 Uhr Scharf Miſſlonar Rinawald. 11 Kchd. fenen Abend!(Kirchenchor, heil. Abendmahl]: Matthänskirche: 10 Uhr Dr. Weber.) Der Einberufene für das Kalend 1088 5 lenſten Ebriſt⸗ Jun 0 Uhr Emlein ahl Abendmabl anbei e: do nor Timon V erjahr 1938 A auen Wee Marknsirche(Gemeindeſaal): 10 Zellerſtraße: 10 uhr Kau mann. 85 e n r * 37 75 Speck(Kirchenchor). Auferſtehungskirche: 1000 Niebel. PALAS T. 1 OT EL Si des 8 2 Abf.. emen ie FTriaitatfskirche: 10 Uhr Füller. Matthäuskirche: 10.00 Gänger(ir Paulus irche: 10 Uhr Ohrgemach. des ab Ane 81 77 de e Fon ordien irche: 16.30 Uhr Walter chenchor, hl. Abendmahl): 16.0 Sanbhoſen: 10 uhr Schwarz. 115 100 Naß bet m Kalenderfahr 1988 nicht mehr N Ehriſtus irche: 16 Uhr Mayer. Weihnachtsfeter d. KGd., Gänger. Fendenheim: 10 Uhr Kammerer. N i 33„%%ͤö— m i 0 Neuoſtheim: 16.30 Uhr Dr. Hauck. Lutherkirche; 10 Walter(Kirchen⸗ Friedrichsfeld: 10 Uhr Schönthal: 99 5 b) Der Einberuſene war für das Kalenderfahr 1938 a 9 nicht zur Ein l ommenſteuer zu veranlagen: 1 11 Uhr KGd. äfertatl: 10 Uhr Metzger. N A N N NH 05 I Wenn die Bruttobezüge des Einberuſenen im letzten Monat vor dem Einſtellungstage nicht mehr als 900 RM oder— z. B. bei ſchwankendem Ein⸗ . 16.30 Uhr Zahn. chor, hl. Abendmahl); 15 Chriſt⸗ ohannis kirche: 16.00 Uhr Emlein feier(Krippenſpiel). K (Lirchenchor). Spe Eggenſtraße: 9 Jundt(51. Abend⸗ Käſertal⸗Süd: 10 Uhr Schäfer. 3 Fend 8 10 805 8.„ 10 Uhr 1 FRITZ GABLER kommen— im Kalenderjahr 1938 zuſamn icht 55 t 5 8 Pkingſtberg:.30 Uhr Luger. 5 38600 R n e Matthäus irche: 17 Uhr Kraſt. mahl). Seckenheim: 10 Uhr Schmitt. 5 mehr als 3600 RM betragen hatten. Luther irche: 16 Uhr Simon. Auferſtehungskirche: 10 Bodemer Wallſtabt: 10 Uhr Münzel. 8„ 1 e 2 0 Dez 939 ſo ber an die Stelle de Zellerſtraße: 16 Uhr für Wehrmacht(hl. Abendmahlſ: 15 Weihnachts⸗* 5 — Gemeinde. Diviſionspfarrer e 0 Ur 8 Lazarett⸗Gottesdieuſt 575 Kalenderſahres 1998 das Kolenderfahr 1939. kllauer. guluskirche:* ormann 2 3 Hewäü Weihnachtszuwer d Anſerſlehnggskirche; 10.90 Bodemer(hl, Abendmahl): 1 Weibnachls- Thereſtien Krankenhaus: 10 Grimm ee an b i bon der einn eine VVV Evang. luth. Gemeinde An den beiden Welnneechtt Felentegen ab 16.00 Unt 5 Antrages abhängig. Der Antrag kann von dem Ein⸗ riebrichsſeld: 15.30 Uhr Schönthal.“ vereinsſugend. Ohngemach.(Dialoniſſenbaus, F 7) 8 berufenen, ſeiner Ehefrau oder dem geſetzlichen Ver⸗ ö Aaſertal: 17 Uhr Schäfer. Sandhofen: 10.00 Uhr Bartßoloma l 1 0 2 treter des Kindes bis zum 31. Januar 1941 geſtellt 1 Sälertal⸗Sid: 17 Uhr Metzger.(Hl, Abendmahl).. 2. Weihnachtsfeiertag 10.30 Pfarrer werden. Anträge, die nach dieſem Zeitpunkt eingeben, Rheinau: 16.30 Uhr Kobold. Siedlung Schönau: 10.00 Schwarz Fritze. 55 können nicht berückſichtigt werden. Bei Stellung des Pfingſtberg: 16.30 Uhr Luger.(BI., Abendmahl). 8 Antrages iſt glaubhaft zu machen, daß die vorſteben⸗ Städt. Kranker haus: 9 Uhr Haas Alt⸗Katholiſche Nirche.. den Vorausſetzungen vorliegen und daß das Kind. 9 für das die Weihnachtszuwendung beantragt wird, am Leben iſt. Hierzu ſind folgende Unterlagen mitzubringen: 1. Nachweiſe über die Höhe des Ein ommens, u. zwar: a] bei ſelbſtändigen Gewerbetreibenden und freien Berufen: Der Einkommenſteuerbeſcheid aus dem Jahre 1988, eventuell 1939: b) bei Lohn⸗ und Gehaltsempfängern: Die Beſchef⸗ nigung des Arbeitgebers über den Bruttolohn im letzten Monat vor dem Einſtellungstage oder — bei ſchwankendem Einkommen— eine Beſchei⸗ nigung über das Bruttoeinkommen des letzten Jahres. 2. Nachweis(z. B. Beſcheinigung des Truppenteils, 1. Weihnachts feiertag(hl. Abendmahl). In auen Gottes ienſten Kollekte Diakonfſenhans: 10.30 Scheel. 1. Weihnachts ſelertas⸗. 85 Zu.„ gefähr⸗ r.(Kir⸗. 5 5 Uhr. 800 f eber Kinder. henchor, Abendmahl); 16.00 che(Gartenſtadt): 10.00 Uhr. ö Trinitatiskirche: 10 Uhr Grimm; Weihnachtsfeier des Kd. 2 2 Ef 1b ot en Erhaltun der Anm art cha A erſpine lig Ge 0 e 1 Schönthal Freſreligiöſe Gemeinde Mannheim Fofengänge= 5 eckarſpithe: 10 Uhr Gottesdienſt; irchenchor, bl. Abendmahl). Weihnacht, 25. Dez., vorm. 10 Uhr: 4 3. 11 Uhr Kd. 3 Käfertal: 10 Schäſer(Kirchenchor, Feier des Lichtſeſtes, Prediger dopdek Transpoft II der IJnpalidenver ſi Ferung p ä „ bl. de: 16. nachtsfeier de., Metzger; n Familie und Volt m Ge⸗ Zufolge§ 1264 der Reichsverſicherungsordnu Gotiesdienſt. 17.00 Betz. meindeſaal, L 8. 9 Fe nruf 217 24 ngen ad Januar 1088 f b lahr min⸗ U.„9. f 8 38 für jedes Kalenberfahr min⸗ deſtens 26 Wochenbeiträge entrichtet werden, ſonſt III eee, Teac e .— 4 5 3 richteten Beiträgen. Ein Wiederaufleben der er⸗ ö reg loſchenen Anwartſchaft gibt es nach dem derzeitigen* 1 folgte Einberuf ——— Anwartſchaftsrecht nicht mehr. Da nach§ 1442 der 5. 1 2 een eee. a wen Reichsverſicherungsordnung die Beitrege unwirlſam 5. Familtenſtammbuch oder ſonſtine Urrunde aus denen da 8 find, wenn ſie nach Ablauf von 2 Jahren nach Schluß die Perſonalien des Kindes, das für die Zuwendung — r des Kalenderfahres, für das ſie gelten ſollen, ent⸗ in Frage lommt, erſichtlich ſind. 5— 1 150 9 8 255 93 5 das Kalenderfahr 1938 r— älligen Beiträge päte ens bis Ende des Jahres 1940 Die Auszahlung de ihnachtsbeih i 1%— Filiale Mannheim— ge lebt ſein. Es liegt aber im Intexeſſe der Ver⸗ Amtsgebäude 1 92 5 5 1 ee 5 8 B 4. 2 An Theat latz) 2 ſicherten, wenn ſie auch die etwa für die Jahre 1939 5 5 55. enterplatz— 5 1940 unterbliebene Markenklebungalsbald nach⸗ Montag, 23. Dezember 1940, 3 9 bis 12 Uhr G— holen. nachm. 15 b 18 Uhr — Depositen kassen— en 51 e 11760 Dienstag, 24. Dezember 1940, vorm. 9 bis 18 Uhr, — lteidelberger Straße P 7. 15 Lindenhof Neerfeldstraße 27 Marktplatz H 1. 12— Selbſtverſicherer, die hiermit aufgekordert werden, Freitag, 27. Dezember 1940, vorm. 9 bis 12 Uhr — Neckarstadt Mittelstraße 2 Seckenheimer Strakze 72 VWeckarau Marktplatz 2æẽ 5 n e e 8 1 5 3 u ichm. 15 bis 18 Uhr, ed N hin vritfen, ob ſie für Jahre 8 Dez rs Seckenheim Hauptstraße 110 rn 1933 bis 1940 ſeweils 26 Beitragsmarken geklebt 5 e e e ,, —.—„ 19 5 5 1155 e ſofort, und während den folgenden Sprechſtunden, ſewells es— a erſpäteſtens aber bis Ende des glenderfahres 1940 montags, mittwochs, treit 8, vorm. 9 bis 12 Uh bis — Annahme Von Spargeldern— 5 zu vollziehen und die Marken als bald zu entwerten, zum 31. Januar 1941. 2 5 5 . 8 2 ſonſt gefährden ſie ihren ſpäteren Rentenauſpruch. 80 5 — parkon ten Sparbücher— Das Nachbrinaungsrecht von Beiträgen für di Maunheim, den 2t. Dezember 1040. 5 K— a 5 2 135 1937 endet nach§ 129 des Renten. n f 5 225 aushangeſeges vom 21. Dezember 1937 mit dem Zuverldssige Etledigungę aller banfgeschaftlichen Angelegenheiten 1. Dezember 1041. wird alſo von der obigen Wer.. Stadt Mannheim Abteilung Familtenunterhalt —— jährung nicht berührt. 27 851 5. N 8 a a 5 Karlsruhe. den 5 1940. 1 1 1 1 nnn 11 in de t 13* 5 II III 5 e Baden. f 5 1 Wit haben uns veffobt Lilo Ziegler Wäly Spiegel Hafenstr. 52 Weſhnachten 1940. Henpheim S 6. 7 Nent heim Heinr.-Lanz-Str. 31 15 Wir haben uns verlobt Hens Sesselmänm: — Gretel Essert „ Zl. VWehrmechiſ Weihnachten NMapnheim 1040 Kükertaler Str. 25 8 Wit haben uns veflobt Amęard Seifrid Dr. med. Nx Friebis Hoppheim Augartenstr. 9 Weihnachten 1940 Hannheim Lenaustr. 38 Honnheim H 6. 12 Wir haben uns verlobt Herta Schw/Sfz Ludwyig Frenk Weihnachten 1940 8 1 fiinſchnen annung aunnheim Abbie eꝛdug u, NMleialienellen Der Kürschner ist der 1. Aufkäufer für Stall 1(Kanin, IItis. Marder. Füchse, Wiesel usw.). 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