9 —— Erſcheink wöchentl. mal. Bezugspretſe: in uns. Geſchäftsſt. abgeh..70., dch. d. rei Haus monatl..70 M. n. 80 Pf. Trügerl., 1 oſt.00 M. ohne Illuſtr.,.30 M. mit Illuſtr einſchl. Poſtbef.⸗Geb., zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.: Waldhoſſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Neßtiſcherſtr. 1. FeHauptſtr. 55, Woppauer Str. 8. SeFreiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgenden Monat erfolgen. Mannh Neues Tageblatt zeile 68 Pfg. gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12. keinetlel Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſtimmten Plätzen u. flir fernmündſich erteilte Aufträge. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfg., 79 mm breite Textmillimeter⸗ Für Familien⸗ und 9 51 ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein el gwangsvergleichen od. Konkurſen wird Gerichtsſtand Mannheim. Monlag. 30. Dezember 1940 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 81 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim 151. Ahrnang— nummer 560 wird gitler ſeinen nüch ſten Schlag führen?“ Dieſe Frage beherrſcht augenblicklich die ganze Diskufſion der englischen Oeffentlichkeit Londons Corgen und Nöte Zu der militariſchen Angewißhell wachſende wirtſchaftliche u. ſoziale Schwierigkeiten ö EP. Madrid, 28. Dezember. Das Gefühl ber politiſchen und militäriſchen Un⸗ cherheit nicht nur in den offiziellen britiſchen Krei⸗ en, ſondern auch in der engliſchen Oeffentlichkeit angeſichts des völligen Informationsmangels über bie weiteren deutſchen ſtrategiſchen Vorbereitungen oder Pläne ſpiegeln die in der Madrider Preſſe ver⸗ öffentlichen Londoner Korreſpondenten⸗Berichte wider. Luis Calvo kabelt dem„ABC“ daß die völlige Ungewißheit die Furcht der Lon⸗ doner vor einer wohl vorbereiteten Invaſion keineswegs geringer werden läßt. Dieſe Sorgen ſind um ſo begreiflicher, betont der Korreſpondent, als die britiſche Hauptſtadt vor unerhörten Schwierigkeiten ſteht, mit denen ſich bereits die mediziniſchen Autoritäten be⸗ faſſen. Man nähert ſich der gefährlichſten Epoche des Jahres hinſichtlich epide miſcher Möglich⸗ keiten. Die„Times“ ſelbſt eröffnet:„Eine ſchwere Grippe⸗ oder Typhus⸗Epidemie, die ernſthaft zu be⸗ fürchten iſt, könnte eine ſchrecklichere Sterblichkeit auslöſen als die Bomben, vor denen die Bevölke⸗ 0 die Luftſchutzräume aufſuchen muß.“ Neben dieſer Sorge wirkt ſich, ſo fährt der Korreſpondet fort, der Verluſt der Handels⸗ tonnage immer kataſtvophaler aus, und Churchill ſelbſt ſpricht von einem„beunruhigenden Zuſtand“. Der Durchſchnitt der Verſenkungen während des ganzen Krieges iſt nach amtlicher Angabe auf 9g 000 Regiſtertonnen wöchentlich geſtiegen. Bei Fortdauer dieſes von britiſcher Seite eingeſtandenen Durch⸗ ſchnittsverluſtes werden die Ernährungslage der Inſel und die notwendige Kriegsmaterialzuſuhr immer problematiſcher. Die Reſerven des Landes an Lebensmitteln ſind zwar nach offizieller engliſcher Behauptung noch nicht aufgebraucht, aber die zur gleichen Zeit immer ſchärfer werdenden. Lebensmittel⸗Rationierungsmaßnahmen und der Zwang zur landwirtſchaftlichen Intenſivierung geben der Wirklichkeit ein anderes Geſicht. Auch der Londoner„Pa“⸗Korreſpondent Aſſia beſchäftigt ſich mit den gleichen Problemen. Die Unſicherheit in England kann nicht trefſender gum Ausdruck kommen als durch die eruſte Frage des„News Chronicle“:„Wo wird Hitler ſeinen nächſten Schlag führen?“ Engliſche Rationierungs politik Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 29. Dezember. Der„Daily Herald“ verrät in einer Betrachtung Über die abermalige Senkung der engliſchen Fleiſchrationen im Laufe des Dezember, daß die ärmeren Volksſchichten ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr in der Lage ſeien, ihre Fleiſchrationen auch nur im entfernteſten auszunutzen, ja zum Teil ganz auf ſie verzichten müßten. Der Grund liege in den außerordentlich hohen Preiſen und in der mangelhaften Verteilung, die es der arbeitenden Be⸗ völkerung, vor allem in den Großſtädten, in der Mehrzahl der Fälle unmöglich mache, die billigeren Fleiſchſorten zu kaufen. Die in Regierungserklä⸗ rungen immer wieder unterſtrichene Möglichkeit zum Einkauf verbilligter Fleiſchwaren ſtünde ledig⸗ lich auf dem Papier. Zu den wachſenden britiſchen Nahrungsmittel⸗ ſchwierigkeiten wird in„Financial News“ u. a. ge⸗ ſagt, im Mai 1940 ſeien die Zuckerrationen auf acht Unzen je Kopf und Woche herabgeſetzt worden, was einer Jahreszuteilung von 11,79 Kilo Rohwert entſpricht, während der Kopfverbrauch 1937/88, aller⸗ dings einſchließlich des indirekten Zuckerverbrauchs, ſich auf 50,6 Kilo ſtellte. Das Blatt führt dann fort: „Seitdem hat ſich das amtliche England über die Zu⸗ teilung von Zucker ausgeſchwiegen. Der Grund hier⸗ für dürfte in der Tatſache zu ſuchen ſein. daß ſich die —Verhältniſſe wieder verſchlechtert haben. Auch die Propaganda zur Ausweitung der Acker⸗ fläche durch Umpflüguna von Weideländern, haben wir ſchon im vergangenen Winter gerade auf dem Gebiet der Zuckerwirtſchaft erlebt. Damals wurde den Landwirten für das Umpflügen von permanen⸗ tem Grasland eine Prämie von zwei Pfund je acre gezahlt, wenn ſie auf dem neugewonnenen Land u. a. Zuckerrüben anbauten. Dieſe Aktion iſt auf zuk⸗ kerwirtſchaftlichem Gebiet ein vollkommener Fehl⸗ ſchlag, weil es den engliſchen Landwirten an den notwendigen Arbeitskräften und hochwertigem Ritbenſamen fehlte und ſie außerdem als alte Prak⸗ tiker wußten. daß ſich gerade neugepflügte Gras⸗ länder am wenigſten zum Anbau von Zuckerrüben eignen. Statt der von der Regierung angeſtrebten 160 000 Hektar wurden denn auch nur 141000 Hektar mit Zuckerrüben bepflanzt, während die Zuckerrüben⸗ i des Jahres 1939 140 633 Hektar betragen tte.“ Anſere Flieger greifen Plymouth an Erfolgreiche Angriffe auf mehrere Geleitzüge (Funkmeldung der N M.) + Berlin, 30. Dezember. 10 15 Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ unt: In der Nacht zum 29. Dezember griffen Kampfflugzenge die Hafenanlagen von Plymouth an. Die Bombenwürfe riefen Brände und Exploſtonen hervor. Im Laufe der bewaffneten Tagesaufklärung wurden mehrere kriegswichtige Ziele an der Oſt⸗ küſte Englands mit Bomben belegt. Außerdem erhielt bei einem Tiefangriff ein wichtiges In⸗ duſtriewerk in Crewe mehrere Volltreffer. Heftiger Arlilleriekamopf um Bardla Kühner tlalieniſcher Fliegervorſtoß (Funkmeldung der N MZ.) + Ro m,, 30. Dezember. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Worilaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kaunt: Im Grenzgebiet der Cyrenaika dauert die Artillerietätigkeit um Bardia au. Einige kleine engliſche motoriſierte Abteilungen, die ſich unſeren Stellungen zu nähern verſuchten, wur⸗ den zurückgewieſen. 2 In aufeinanderfolgenden Angriffs handlungen hat die Luftwaffe motoriſierte Abteilungen des Feindes mit Sprengbomben und Maſchineu⸗ ewehrfeuer belegt. Zahlreiche Fahrzeuge wur⸗ u beſchädigt und vernichtet. 5 Im Gebiet von Giarabub wurde ein feind⸗ licher Angriff zurückgeſchlagen. Die Engländer haben einiger unſerer Stütz⸗ punkte wirkunglos bombardiert. An der griechiſchen Front hat der Feind Operationen lokalen Charakters unter⸗ nommen, iſt aber mit ſchweren Verluſten zu⸗ rückgewieſen worden. ö g Die Bomber⸗ und Jagdformationen zweier Geſchwader führten aufeinanderfolgende An⸗ griffe gegen Hafenanlagen, Verteidigungsſtel⸗ lungen und Truppen durch. N Im feindlichen Flottenſtützpunkt von Treveſa wurden durch einen kühn geführ⸗ ten Bombenangriff Brände und ſchwere S ä⸗ den an Material, Hafenanlagen und an einem vor Anker liegenden Dampfer verurſacht. Ueber Valona hat die Marineflak am Vor⸗ mittag des 29. Dezember ein Bombeuflugzeug brennend zum Abſturz gebracht. Die Jagdflug⸗ zeuge fingen die feindliche Formation ab und ſchoſſen weitere zwei Flugzeuge ab. Flotten⸗ einheiten haben, ohne geſtört zu werden, eine langanhaltende Beſchießung feindlicher Stel⸗ lungen an der griechiſch⸗albaniſchen Küſte mit ſichtlicher Vernichtungswirkung durchgeführt. In Oſtafrik a nichts von Bedeutung. In der Nacht zum 30. Dezember haben feindliche Flugzeuge in zwei aufeinanderfol⸗ genden Wellen Neapel überflogen und auf den Flottenſtützvunkt Treverſa Flugzettel ſowie einige Bomben über der Stadt abgeworfen. Es wurden Wohnhäu⸗ ſer getroffen. Es ſind ſieben Tote und einige Verwundete zu beklagen. Eines unſerer im Atlantik operierenden U⸗ Boote hat einen engliſchen Bomber abgeſchoſſen. Das rentierte ſich! Engliſche Beſchützer konnten ihre ägyptiſchen Profite verdreifachen (Funkmeldung der NM.) Stockholm, 30. Dez. England hat in ſeiner ganzen Geſchichte, ſo kann man es ja der politiſchen Meinungsäußerung immer wieder entnehmen, ſtets andere Völker nur unter ſeinen Einfluß gebracht, um Kultur und Ziviliſation dorthin zu bringen oder ſie unter den uneigennützi⸗ gen Schutz ſeiner Maſeſtät zu nehmen. Erhärtet wird dieſe Behauptung z. B. durch eine Notiz in der bri⸗ tiſchen Wirtſchaftszeitung„Financial News“, die wir unverändert wiederholen wollen:„Ein ſehr großes Anwachſen der Gewinne wird von den Ver⸗ einigten Aegyptiſchen Spinnereien berichtet, die 34 Fabriken mit 3 173899 Spindeln umfaſſen. Der Handelsgewinn einſchließlich der Einnahmen aus Beteiligungen belief ſich auf(in deutſches Geld umgerechnet) 5773220 Mark. Dies iſt die höchſte Ziffer, ſeitdem die Vereinigung 1929 gegründet wurde und ſtellt eine Zunahme von 3837 280 Mark(1) gegenüber dem Vorjahr dar.“ Die engliſchen Beſchützer haben alſo ihre ägyp⸗ tiſchen Profite rund verdreifachen können. Den Schutz Seiner Majeſtät zu bringen, verzinſt ſich ja in England ſeit jeher recht anſtändig. Keine Entlaſſung ägypliſcher Truppen EP. Stockholm, 29. Dezember. Die ägyptiſche Regierung hat ſich laut dem ena⸗ liſchen Nachrichtendienſt entſchloſſen, die für Januar vorgeſehene Entlaſſung großer Abteilungen der bis⸗ her eingezogenen Truppen nicht vorzunehmen. Es wurde vielmehr beſchloſſen, die Eingezogenen ſechs weitere Monate unter den Waffen zu behalten. Der ägyptiſche Miniſterrat entſchloß ſich weiter zu beſonderen Luftſchutzmaß nahmen. Für den Bau von Luftſchutzkellern in Kairo, Alexandria, Port Said und Ismailia ſtellte er 270 000 ägyptiſche Pfund zur Verfügung. Wie die Blätter melden, iſt zur Ueberwachung dieſer Luftſchutzbauten ein beſonderer Ausſchuß eingeſetzt worden. Aus einem Geleitzug oſtwärts Harwi wurde ein Frachtſchiff von etwa 10 000 Bas durch Bombentreffer in Brand geſetzt. Oſt⸗ wärts Southwald wurde ein Minenleger ge⸗ troffen. Bei einem Angriff auf einen großen Geleitzug 200 Kilometer nordweſtlich von Lon⸗ donderry erhielt ein Frachtſchiff einen ſchweren Bombentreffer, ſo daß es mit Schlagſeite liegen blieb und abſank. Marineartillerie nahm ein feindliches Kriegsſchiff, das ſich in dieſigem Wetter der Kanalküſte zu nähern verſuchte, unter Feuer. Nach wenigen gut liegenden Salven war das Schiff nicht mehr zu ſehen. In der letzten Nacht belegten ſtärkere Kampf⸗ fliegerverbände wiederum London mit Bomben. Der Feind warf in der vergangenen Nacht mit einigen Flugzeugen über dent ichem und be⸗ ſetztem Gebiet Bomben ausnahmslos in freies Feld oder in die See. Flakartillerie ſchoß zwei feindliche Flug⸗ zeuge ab. Deulſche Bomber vernichteten engliſche Dividende (Funkmeldung der N M3.) ++ Stockholm. 30. Dezember. Die Auſtin⸗Motorengeſellſchaft in Birmingham hat an ihre Aktionäre ſtatt der erwarteten Mittei⸗ lung einer hübſchen Dividende ein vielſagendes Rundſchreiben gerichtet. Darin heißt es. infolge von Schwierigkeiten, die aus dem Krieg herrühren, konnte der Abſchluß für das Finanzjahr noch nicht e werden. Es wird kein Geſchäft durch⸗ geführt. Erledigt Urugnan liefert nicht den Schlüſſel zum La Plata Han fremde Nationen aus“ Ep. Montevideo, 30. Dez. Der bekannte uruguayiſche Journaliſt Dr. Juan Collazo erklärte am Sonntag in„Tribung Popular“, die Frage der Einräumung von Flottenſtützpunkten in Uruguay an die USA ſei erledigt. Wie es in dem Bericht heißt„widerſetzen ſich Uruguay, Argentinien, Braſilien, Paraguay und Bolivien geſchloſſen der Auslieferung des Schlüſſels zum La Plata an fremde Nationen.“ Rekordhaushalt der ASA Allein 25 Milliarden Mark für Aufrftſtung! EP. Waſhington, 29. Dez. Der gegenwärtig Präſtdent Rooſevelt zur Prü⸗ fung vorliegende us A⸗Haushalt für das nächſte Jahr dürfte eine Rekordhöhe von 17 Milliarden US A⸗Dol⸗ lar erreichen. Nur der Kriegshaushalt von 1918 war 115 5 Milliarden US A⸗Dollar höher als der für 1 Der für Aufrüſtungszwecke vorgeſehene Teil der Staatsausgaben wird ſich 5 der gleichen Quelle auf 10 Milliarden US A⸗Dollar belaufen und da⸗ mit die Rüſtungsausgaben in 1940 um 5 Mil⸗ liarden US A⸗Dollar überſteigen. N Der deulſche Soldat von heute Von Kriegsberichter Lorenz Berſch „Jeder Soldat weiß und muß es wiſſen, daß die Armeen, die heute unter unſerem Banner mar⸗ ſchie pen, die Revolutionsarmeen des Dritten Rei⸗ ches ſind.“ Adolf Hitler. (P..)— Ueber allen Wandel der Jahrhunderte hinweg laſſen ſich immer wieder ähnliche Züge im waffenführenden deutſchen Mann erkennen. Trotzdem hat jede deutſche Epoche ihr beſonderes unverkennbares Geſicht und die Eigenart ihrer ſol⸗ datiſchen Lebensform. Hinter der Geſchichte des großdeutſchen Freiheitskampfes unſerer Tage wird einmal unvergeßlich ein Soldatentypus erſcheinen, wie ihn vorher nur wenige Geſchichtsabſchnitte ge⸗ kannt haben. Es iſt die Geſtalt des ſoldatiſchen Revolutionärs, der wohl zum erſten Male im dieſem Ausmaße ſeinen ſoldatiſchen Kampfauftrag mit dem Bewußtſein paart, eine geiſtig⸗politiſch⸗welt⸗ anſchauliche Zeitwende herbeiführen zu helfen. Er wird beflügelt von dem beglückenden Gefühl, mit ſeinem Schwert ein neues Jahrtauſend einzuleiten. Sein Schickſal iſt nicht mehr Verdun. Er kämpft nicht in der verbiſſenen Anſtrengung, die keinem anderen Gedanken Raum läßt als der Notwendigkeit, den Gegner zu Boden zu ſchlagen, um dann aufatmen zu können. Sein Blick geht weiter. Der deutſche Soldat, wie ihn das Jahr 1940 seigte, repräſentiert ein Kriegertum, zu deſſen Kenn⸗ zeichnung die Begriffsmittel vergangener Zeiten nicht ausreichen. Hart, wiſſend, politiſch hellhörig und ſeines geſchichtlichen Auftrages bewußt, be⸗ trachtet er dieſen Krieg als ſeine ür⸗ eigenſte Angelegenheit. Er ſieht in dieſer Auseinanderſetzung nicht eine der ſporadiſchen Feh⸗ den zweier Mächtegruppen, ſondern die Geburts⸗ wehen eines neuen Zeitalters. Er ahnt die Erfül⸗ lung jahrhundertealter deutſcher Sehnſüchte. Deutſch⸗ lands funges Soldatentum glaubt mit allen Fa⸗ ſern ſeines ganzen Weſens an dieſes ſein Ideal ihm zu dienen, ſtets und demutsvoll, iſt ſein Geſetz. Dieſer Krieg iſt ſeine außerordentliche Zeit. Die Feldzüge im Oſten, Norden und Weſten Europas haben den kämpfenden Deutſchen endlich erlöſt von der beklemmenden Enge Mitteleuropas, er hat das Ge⸗ fühl für die Weite bekommen, für die Notwendigkeit geſunder Raumverhältniſſe und einer neuen Gerech⸗ tigkeit. Der metallene Rhythmus der feloͤgrauen Revolutions⸗Soldaten ließ die Welt im vergangenen Jahre aufhorchen. Was immer die Routine herr ſchaftsgewohnter Materialiſten an Kombinationen und Transaktionen noch erfinden mag— der deutſche Soldat unſerer Zeit, Ausdruck der mobiliſterten ger⸗ maniſchen Volksſeele, wird den Befehl des Führers ausführen, der da heißt: Aufbau einer neuen Welt. Gleich die erſten Schläge unſerer Wehrmacht offenbarten dieſes Phänomen einer übergroßen ſeeltſchen Ueberlegenheit des deutſchen Soldaten gegenüber ſeinem Gegner. In neun Monaten wurden ſieben eu ropäiſche Länder beſetzt und aus der feindlichen Mächtekonſtellation herausgeriſſen. Damit war der Kontinent dem gegneriſchen Einfluß entzogen. Eine einzigartige militäriſche Leiſtung in der deutſchen Geſchichte. Sie iſt dem Können einer überlegenen Führung zu verdanken, die es verſtand⸗ aus dem deutſchen Soldaten, der im Weltkrieg ſchan der beſte war, einen einheitlichen Kämpfertyp zu formen, der in vieler Hinſicht als ſoldatiſches Jdeal angeſprochen werden kann. Was den deut ſchen Soldaten von heute binaushebt über alle an⸗ deren iſt die Tatſache, daß ſein überlegenes hand⸗ werkliches Können gepaart iſt mit einem un ban di gen revolutionären Bewußtſein. Die wirklich großen Heeresſchöpfungen waren niemals nur militärtechniſche Vorgänge, ſie varen immer zugleich ſtaatsmänniſche Leiſtungen geweſen, die ſich auf dem Hintergrund der allgemeinen En⸗ neuerungen eines Staates und Volkes erhoben. Das Heeresweſen Friedrichs des Großen war ein „Teil des politiſchen Werkes dieſes großen Königs. Das Heerweſen der Freiheitskriege war undenkbar ohne das politiſche und ſoziale Schaffen des Frei⸗ herrn von Stein und ohne die geiſtige Erneuerung der Nation. 1918 iſt ein großes, tapſeres und von einem genialen Soldaten geführtes Heer geſcheltert, weil ihm die lebendige Ergänzung durch die poli⸗ tiſche und ſoziale Verfaſſung der Nation verloren⸗ gegangen war. 5 a Auch in unſeren Tagen iſt der ſchöpferiſche Jur⸗ puls wehrhafter Wiederaufrichtung von der inner⸗ völkiſchen Geſundung abhängig geweſen. Der deut⸗ ſche Soldat von heute iſt in ſeinen charakterlichen und geiſtig⸗kämpfenden Zügen geprägt worden in langen Jahren eines politiſch⸗weltanſchaulichen Reifeprozeſſes. Dag aber war ausſchlaggebend. Als im Spätſommer des Jahres 1989 Adolf Hitler Deutſchland unter die Waffen rief, war gerade dat vierte Jahr zu Ende gegangen, das zur rein mili⸗ täriſchen Ausbildung des waffenfähigen Volksteils in großem Stile zur Verfügung ſtand. Der deutſche e Soldat, der nun einrückte, hatte aber bereits ein langes körperliches Exerzitium und eine wertvolle geiſtig⸗weltanſchauliche Schulungsarbeit in den Kampforganiſationen der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung hinter ſich. Alles was im Soldaten klingt und ſchwingt hatte der Führer bereits in den Jahren vorher geweckt. Die Welt und der Stil des Soldaten waren dem deutſchen Manne bereits vertraut, ehe er in die Hände ausgezeichneter militäriſcher Lehr⸗ meiſter kam. So kam es, daß die deutſche Wehrmacht bereits in den erſten Wochen des Krieges über ein einheitliches, körperlich und geiſtig höchſt leiſtungsfähiges Men⸗ ſchenmaterial verfügte. Aus dieſem Fundament wuchs das neue Bild deutschen Soldatentums. Nicht bewaffnete Bürger, ſondern die kriegeriſchen Söhne eines re⸗ bolutionären Volkes ſchlugen die bisherigen Durchbruchsſchlachten dieſer kontinentalen Entſchei⸗ dung. Deshalb entſprach auch der Verlauf des Krieges nicht mehr den herkömmlichen Vorſtellun⸗ gen. Mit dem Soldaten verwandelte ſich der Stil in ein ſtraffes, atemraubenbes Zeitmaß. War der Gra⸗ benkampf des Weltkrieges das Symbol der Verteidi⸗ gung eines altgewordenen Syſtems, ſo war der deutſche Panzerſturm, wie er im vergangenen Jahre ber die Länder Europas hinwegfegte, das eherne Aufhruchsſignal eines jungen, erneuerten Volkes. Dieſer einzigartigen ſeeliſchen Haltung des dent⸗ ſchen Kriegers entſprach eine kämpferiſche und lech⸗ niſche Ueberlegenheit gegenüber jedwedem Gegner. Der deutſche Soldat war gut, vor allem neuzeitlich ausgerüſtet in den Kampf geſchickt worden. Die prachtvollen Leiſtungen unſerer Panzerdiviſionen waren zu einem guten Teil das Ergebnis jahre⸗ langer motortechniſcher Schulung der jungen Mann⸗ ſchaft. Die Ausbildung zur größtmöglichen Selbſtändigkeit und Wendigkeit bewährte ſich hervor⸗ ragend. Nicht zuletzt darauf ſind unſere verhältnis⸗ mäßig geringen Verluſte zurückzuführen. Beiſpiele von kühnen und doch gut durchdachten Einzel⸗ aktionen, von Kampfesmut und fabelhaften Marſch⸗ leiſtungen gibt es in der Geſchichte des bisherigen Kriegsverlaufs genug. Sie laſſen die beſten Rück⸗ ſchlüſſe auf das gute Durchſchnittsmaß der ſoldatiſchen Qualitäten der Truppe zu. Unter der Führung eines großartigen, verhältnismäßig jungen und ſehr befähigten Offiztierkorps, das zum Teil noch durch die große Schule der RW ging, wurde der deutſche Soldat auch hinſichtlich ſeines handwerklichen Kön⸗ nens trotz der kurzen Ausbildungszeit zum beſten der Welt. Die Schlachten des vergangenen Jahres vermittelten ihm ſchließlich noch eine umfaſſende Kampferfahrung. Dieſem Soldaten mit einer einheitlichen inneren Haltung, mit der nervigen Härte des hochgezüchteten Kämpfers, mit einer klaren politiſchen Weltſchau, bieſem Stürmer, deſſen Geſicht leidenſchaftlich bewegt und geformt kſt von einer gewaltigen geiſtigen Um⸗ wälzung, hat der Gegner nichts Gleichwer⸗ tigeg entgegenzuſtellen. Tollkühn und ge⸗ horſam, begeiſterungsfähig und überzeugt von einer neuen ſtarken Zukunft iſt der deutſche Frontſoldat von heute der entſcheibende Machtfaktor auf der Welt und in der Hand des Führers, zu dem er gläubig und vertrauensvoll aufſchaut. Was dieſer Glaube iſt, kann man mit Worten zu ſagen verſuchen, niemals wird man ihn völlig erſaſſen. Dieſer Glaube iſt das im letzten Grund unerklärliche, jedoch mächtigſte Gefühl, das den deutſchen Soldaten won heute zu bewegen vermag. In ihm liegt das Myſterium todesverachtender Taten begründet, wie elwa der Maſſenabſprung von Gebirgsfägern, die noch nie in ihrem Leben in einem Flugzeug ſaßen. Es iſt eine alte, immer wieder von neuem erhärtete Tatſache, daß jeder Soldat am zuverſichtlichſten und mit kraftvoller Entſchloſſenheit kämpft, der ſich als Inſtrument geborgen fühlt in der Hand eines ihm weſensverwandten und dem Volke verbundenen Meiſters. Das Neue in der Kriegsgeſchichte, das der Führer verwirklicht hat, iſt die Verbindung von Kriegsziel und sozialer Wohlfahrt. Der zum Kampf aufgerufene Krieger war noch nie in ſo ſtarkem Maße an der Ent⸗ scheidung intereſſlert und beteiligt wie in der jetzigen Auseinanderſetzung, hinter der als leuchtendes Ziel die Errichtung des größten Sozialſtaates der Welt ſteht. Das unterſcheidet dieſen Krieg von allen Krie⸗ gen vorher, auch vom Weltkrieg. Es wäre abwegig, Vergleiche mit der Vergangen⸗ beit zu ziehen. Die Gegenwart trägt danach kein Verlangen. Denn wie einerſeits der deutſche Soldat von heute ſeine moraliſche Kraft und kämpferiſche Willensſtärke aus der nationalſozialiſtiſchen Idee be⸗ bog, ſo leuchteten ihm andererſeits die großen Vorbil⸗ der der preußiſch⸗deutſchen Militärgeſchichte und des Weltkrieges voran. Den Grabenkämpfer des großen Krieges, den nirgends mehr hinter Hügeln der endgültige Sieg lockte, der ſeeliſch vereinſamt und von der Heimat ſchmählich im Stiche gelaſſen, dennoch die Stellung hielt, wird er immer im Glorienſchein eines unüberbietbaren Heldentums ſehen. In dieſen Be⸗ zirken deutſchen Soldatentums hat ſich wirklich nichts geändert. Aber die Geſchichte verhängte im Weltkrieg über unſer Volk nicht nur eine harte Prüfung, ſie gab ihm auch eine große Verheißung. Dieſes Erbe hat das neue Frontgeſchlecht angetreten. Was in den Gräben des Weltkrieges an Führerkraft und Lebens⸗ energie hervorgebrochen war, das war im jetzigen Kriege berufen, an der Spitze einer neuen Soldaten⸗ generation eine überalterte Welt abzulöſen und ge⸗ horſam die ſchickſalhafte Forderung zu vollenden, wofür Millionen gefallen waren: Die klaſſen⸗ und kaſtenloſe große deutſche Lebens⸗ gemeinſchaft. Dieſes Bewußtſein begleitet den deutſchen Sol⸗ daten in dieſem Krieg, gleichgültig, ob er in Polen, in Skandinavien oder Weſteuropa ſteht. Das iſt die ſchlichte Gläubigkeit der neuen Kriegergeneration, f dle weiß, daß auch im Wehrmachtsſektor unſeres Vol⸗ kes nur Leiſtung Führungsanſprüche ſtellen kann. Sie ſieht in der Geminſchaft der Ritterkreuzträger den Heerführer, den Kompaniechef und den einfachen Mann, der im Zivilberuf vielleicht Schloſſer oder Fabrikarbeiter iſt. Dieſer neue Geiſt einer ſozialiſti⸗ ſchen Epoche formte das Geſicht des deutſchen Front⸗ ſoldaten von heute, er machte den Krieger in den Schlachten des rergangenen Jahres ſtark und un⸗ Aberwindlich, er prägte ihn zu einem umvergäng⸗ lichen Typus, der die Macht unſeres tech⸗ beherrſchend und einer ſtarken Kampfſittlichkeit ergebene, das deutſche Schickſal meiſtern wird. Dieſem Soldaten kann man zumuten, einen ganzen Winter über kampflos in Stellung zu egen, um doch bei beginnendem Frühling elaſtiſch ind ſiegesgewiß den Feind über den Hauſen zu as Wort:„Ich bin vor wenigen Tagen durch Bel⸗ n einer ſeiner letzten Reden ſprach der Führer Feuer im Berliner Anhalter Vahnhof Güterzug fährt auf Arlauber-Schnellzug auf— 3 Tote, 7 Schwerverletzle [Funkmeldung der NM.) + Berlin, 30. Dezember. Am 30. Dezember brach in den Morgenſtunden, um.45 Uhr, in der Gepäckabfertigung des Anhalter Bahnhofes ein Brand aus. Dieſer Brand zog auch eine Reihe von Dieuſträumen und die Fahrkarten⸗ ausgabe in Mitleidenſchaft, ſo daß vorläufig ein Fahrkartenverkauf im Anhalter Bahnhof nicht ſtatt⸗ finden kaun. Der Zugbetrieb iſt nicht beeinträchtigt. Arlauber-Scknellzug verunglückt (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 30. Dez. Am 30. Dezember fuhr gegen 3 Uhr morgens auf der Strecke Berlin Hannover, auf der eine Block⸗ ſtörung eingetreten war, ein aus Richtung Berlin kommender Güterzug zwiſchen den Bahnhöfen Nenn⸗ hauſen und Rathenow auf einen Urlauber⸗ Schnellzug, der durch Ziehen der Notbremſe zum Halten gekommen war, auf. Durch den Anprall wur⸗ den die beiden letzten Wagen des Urlauberzuges beſchädigt. Unter den Reiſenden dieſer Wagen ſind fünf Tote, ſieben Schwerberletzte und eine An⸗ zahl Leichtverletzter zu beklagen Die Schwerver⸗ letzten wurden dem Krankenhaus Rathenow zuge⸗ führt, während die Leichtverletzten die Fahrt ſort⸗ ſetzen konnten. Aerztliche Hilfe war ſofort zur Stelle. Außerdem leiſteten freiwillige Helfer des Roten Kreuzes aus Stendal und Rathenow erſte Hilfe. Die Reichsbahn⸗Hilfszüge aus Berlin und Stendal wurden unverzüglich eingeſetzt. Die Unterſuchung über den Unfall wurde an Ort und Stelle von dem Kommiſſar des Reichsverkehrs⸗ miniſteriums, Miniſteriarrat Dr. ing. Gottſchalk, noch in den Morgenſtunden perſönlich aufgenommen. Rundfunkpläne für 1941 „Nur das Beſte darf für den Rundfunk gu genug ſein!“ dnb Berlin, 30. Dezember. Der Reichsintendant des Großdeutſchen Rund⸗ funks und Generaldirektor der Reichs⸗Rundfunk⸗ Geſellſchaft, Dr. Glas meier, führt in einem Ar⸗ tikel zur Jahreswende aus: Der deutſche Rundfunk kann mit ſeiner Entwicklung ſeit der Machtergrei⸗ fung des Führers zufrieden ſein. Die Kurve ſeiner eingetragenen Hörer geht ſteil aufwärts: Januar 1933: 4307 722, Dezember 1940: 14882 496(), dazu kommen die Hörer in den ſeit Kriegsbeginn beſetzten Gebieten, kommen die Millionen von Soldaten, die durch den Krieg„Legi⸗ timierte Schwarzhörer“ geworden ſind, kommen die deutſchen und außerdeutſchen Hörer unſerer Kurz⸗ wellenſender. Man kaun ſchätzen, daß rund 50 Millionen Men⸗ 6755 normalerweiſe die Sendungen des Deut⸗ en Rundfunks hören. Wird aber eine Führer⸗ rede übertragen, ſo hört die ganze Welt zu. Eine geiſtige Blockade wie im Weltkrieg gibt es nicht mehr. Ueber alle europäiſchen Grenzen. über die Weiten Aſiens und die unermeßlichen kee maſſen der Weltmeere dringen ungehindert unſere Aetherwellen. Welch ein Gedanke: Wenn der Füh⸗ rer ſpricht, ſitzt auch der Auslandsdeutſche zu ſeinen Füßen als gleichberechtigtez Familienmitglied des großen Reiches aller Deutſchen. Nie iſt der Hulfs⸗ Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 30. Dezember. Die deutſche Vergeltung über England geht zielſicher und mit immer ſtärkerer Wirkung vor ſich. Die letzten OKW⸗Berichte nennt die Kopen⸗ hagener„Nationaltidende“ den„überzeugenden Be⸗ weis, daß der deutſche Angriffsgeiſt nicht erlahmt iſt und nicht erlahmen wird“.— Das Blatt erinnert an Churchills Rede vom 9. September in der er ſeine Zuhörer mit der Verſicherung tröstete, die Deutſchen legenheit. würden bald am Ende ihrer Angriffsmittel ſein und dann der großen engliſchen Offenſive ausgeliefert werden. Seitdem aber, ſo ſchreibt das Kopenhagener Blatt, haben ſich die deutſchen Angriffe ins Gigan⸗ tiſche geſteigert und ein engliſches Rüſtungsgentrum nach dem anderen ſinke unter dem deulſchen Bomben⸗ hagel, vernichtet zuſammen. Selliſt die Londoner „Daily Mail“ ſchrieb vor einigen Tagen, es müſſe bald mit den immer neuen deutſchen Angriffen ein Ende gemacht werden und ebenſo mit den Verſen⸗ kungen durch Deutſchland. Noch immer ſteht England im Zeichen einer ge⸗ waltigen Arbeitsloſigkeft. Die amtliche engliſche Meldung von 635 000 Arbeitsloſen wurde vom„Daily Herald“ in der Wiedergabe mit einem kreuzer, nie iſt das U⸗Boot auf langer Fahrt fern der heimatlichen Küſte von der Helmat abgeſchnitten; ſtets hält die in Wahrheit des Wunders volle Rund⸗ funkwelle die Aetherbrücke zu ihnen geſpannt. Der Rundfunk hält die Soldaten zuverläſſig auf dem laufenden über die Geſchehniſſe im großen Reich und in ihrer eigenen kleinen Fam lie; ſein Kameradſchaftsdienſt und ſein Wunſchkonzert ſind eine Truppenbetreuung von unübertrefflichem Aus⸗ maße. Der Rundfunk hat ſeine Daſeinsberechtigung er⸗ wiefen, im abgelaufenen Kriegsjahr mehr denn ſe. Die Forderungen, die wir ſelbſt an unſere Rund⸗ funkzukunft ſtellen, ſind: 1. Die Rundſunkverſorgung muß techniſch ſo ausgebaut werden, daß an jedem Orte des Groß⸗ deutſchen Reiches jedermann mit einfachem Gerät jede Darbietung einwandfrei empfangen kann. 2. Der Hörer muß in der Hauptſendezeit von 20 bis 22 Uhr zwiſchen vier ſcharf von einander abgeſetzten Programmen frei wählen können. 3. Nur das Beſte nach Inhalt und Ausfüh⸗ rung darf für den Rundfunk gut genng ſein. Werden ſo die techniſchen Vorausſetzungen geſchaf⸗ fen und wird das Leiſtungsprinzip ohne jeden Ab⸗ fanft. auf den Schild erhoben, ſo gehört uns die Zu⸗ 1 großen Fragezeichen verſehen Der„Daily Herald“ hatte bekanntlich kürzlich eine Zählung durch die Gewerkſchaften veröffentlicht, die mit faſt einer Million Arbeitsloſen am 1. Dezember abſchloß. Die amtliche Zahl wirkt auch deshalb umſo kurtoſer, als am gleichen Tag in der„Times“ ein Plan veröffent⸗ licht wurde, über eine Million Arbeiter in die Kriegsinduſtrie einzureihen. „Financial News“ meldet von Lohn bewe⸗ gungen in 102 Induſtriezweigen und ſchreibt weiter, die Erregung in den Arbeiterſchichten der Ritſtungsinduſtrie ſei eine beſonders ernſte Ange⸗ Die bedauerliche Urſache wären Preis⸗ ſteigerungen bei anhaltend geringen Löhnen. * Das„Stockholms Dagbladet“ ſchreibt zu der Ver⸗ öffentlichung der britiſchen Außenhandel s⸗ ziffern des Londoner Statiſtiſchen Amtes:„Zwi⸗ ſchen Englands Hoffen und Wünſchen ſchiebt ſich die deutſche Tat.“„Stockholms Dagbladet“ ſtellt die Ausfuhr⸗ und Einfuhrziffern November 1940 mit November 1938 in Vergleich, während das amtliche England nur die Vergleiche zu 1939 veröffentlicht hat. Das Blatt ſchreibt, gegenüber dem November 1938 zeige die engliſche Ausfuhr im November 1939 ein Minimum von 36 Millionen Pfund und für die Einfuhr von 39,5 Millionen Pfund. Das ſei nur ein Vergleich zu einem Monat und man brauche nur die⸗ ſen einen Monat auf die zwölf Monate eines Jahres Das Werden des neuen Europas 1940 An fl ai engllanduug DD vum Sen- Abu. * 75 Ti Sa e, * An J. dun 2 Ei 4 4 e „abe J n 3 f 5 — 8 2 Heulschhes Sperrgebiet gest 1. 1 0 g 8 Srl. e 5 7. 250 5 Hen HH nds.— 1 l 5 1 8 4 Iv 8 90585 e n ggs 05 —. 8 2 8 8 90 1 Pamuie bh; RE 5 1 25 Seed 8 Hab A. AD VI* 1* 5 Nie 4 N F Tae 5 180 25 75 le N Hunger am l flo mi. 8 8 1 Sanien rerel ni. 25 1 5 5 5 5 8 Do- deen 2 4 2 N oο 3 8 54 275„ 92 9 Ansciſſies an dle SoNeuHi 4 en i . 8 5 io 50.6. 2 BEN U. 8. 8 5 2 5 ese dzug vom RD SCN W 2 han „schloss an ale se 4 G. Aug. 25 0.* 55 2000s 8 2 (Kartendienſt Erich Zander,.) FVVVVVUVUVUTIÿłIʒöcoœ!!!!; pp ⅛˙...... gien und Frankreich gefahren, und ich muß ſagen, es iſt wundervoll, wie unſere Wehr⸗ macht ausſſeht, gleichgültig ob Heer. Marine oder Luftwaffe. Sie ſehen alle gleich hervorragend aus. Sie ſind nicht zu vergleichen mit dem, was 1914 oder 1915 war.“ Das ſind Worte, die der deutſche Frontſoldat von heute als ſchönſten Dank für Kampf und Mühſale des vergangenen Jahres empfindet. Die Nation aber kann ſich wohlgeborgen im Schutze dieſer ihrer Soldaten fühlen, denn dieſes Frontgeſchlecht gewinnt den Krieg. 8 umzurechnen, um dann eine Vorſtellung der eng⸗ liſchen Verluſte zu haben, wie ſie niemals im Welt⸗ krieg auch nur annähernd erreicht worden ſeien. . Die Dubliner Zeitung„Iriſh Preß“ ſchreibt als Antwort auf die neuen engliſchen Umklammerungs⸗ verſuche:„Irland bereitet ſich vor.“ Die Sonntagskundgebungen in ganz Irland verliefen nach einer Dubliner Meldung des„Stockholms Dag⸗ bladet“ machtvoll in der Entſchloſſenheit, keiner engliſchen Forderung nachzugeben. Die Anſprache de Valeras am Freitagabend iſt die Großaufmachung der iriſchen Sonntagspreſſe. Beſonders heben die Blätter in Fettdruck den Satz der Rede de Valeras hervor:„Irland will lieber hungern als ſich zwin⸗ gen zu laſſen und Irland wird dieſesmal der Sieger ſein.“ Au Nun du Ruin: Ausgerechnet Herr Halifax: In einer der letzten Nummern der„Picture Poſt“ wendet ſich ein Leſer mit großer Heftigkeit gegen eine Bemerkung in dem„Kriegstagebuch“, das die genannte Zeitſchrift fortlaufend in ihren Spalten veröffentlicht. In dieſem Kriegstagebuch war fol⸗ gende Notiz erſchienen:„Unter den Nachrichten aus der britiſchen Diplomatie dieſer Woche iſt hervorzu⸗ heben, daß der Außen miniſter einige neue Baderäume in ſeinem Amt eingerichtet hat.“ Der Leſer bemerkt dazu:„Iſt es denn menſchenmög⸗ lich, daß Ihre Leſer derartige verdammens derte Nachrichten ohne jeden Kommentar vorübergehen laſſen? Während alle Aetherwellen unter den Rund⸗ funkmitteilungen ächzen, nach denen der Mangel an ſanitären Vorkehrungen in den Londoner öffent⸗ lichen Luftſchutzräumen zum Himmel ſchreit, kann es ſich dieſer Lord leiſten, gleichſam ſo nebenbei ein paar Baderäume in ſeinem Amt einzurichten. Die⸗ ſer Lord muß förmlich eine Wiederverkör⸗ perung eines Nero ſein.“ Der fromme Lord Halifax, der unterdeſſen das Außenamt mit dem Botſchafterpoſten in Washington vertauſchte, hat ſicher nie in ſeinem Leben daran gedacht, einmal mit einem Nero verglichen zu wer⸗ den. Die oft hervorgehobene Tatſache, daß die brk⸗ tiſche Sberſchicht eine Welt für ſich iſt, die über kei⸗ nerlei Verbindung zu ihren eigenen Volksmaſſen wie auch zur übrigen Welt verfügt, iſt ſelten ſo deutlich beſtätigt worden wie durch die Baderäume 70 Lord Haliſax und dieſen Brief an die„Picture Boſt“. „Auf nach Berlin“! In England wird, wie„Daily Expreß“ berichtet, ein Propagandafilm für die engliſche Armee aufgeführt, der u. a. auch die Hölle von Dünkirchen“ behandelt. An einer Stelle des Films ruft der Sprecher den engliſchen Soldaten zu:„Auf nach Berlin!“ Aufnahmen von Engländern, die dieſen Marſch bereits angetreten haben und in deutſchen Ge⸗ fangenenlagern untergebracht ſind, ſtehen dem Regiſſeur dieſes Films zum Emblenden an dieſer hierfür ungemein geeigneten Stelle gerne zur Ver⸗ fügung. Dr. Goebbels ſpricht am Silveſterabend über den Rundfunk. Reichsminiſter Dr. Rundfunk zum deutſchen Volk. Balbos Geburtsort ehrt den Luftmarſchall. Der Geburtsort des gefallenen italieniſchen Luftmar⸗ ſchalls Italo Balbo wird den Namen Quaxteſangag Balbo annehmen. Dieſer Vorſchlag des Bürgermei⸗ ſters von Ferrara wurde bereits vom Provinzial⸗ ausſchuß gebilligt. Neue italieniſch⸗arabiſche Zeitſchriſt. Soeben iſt die erſte Nummer einer italieniſch⸗arabiſchen Wo⸗ chenſchrift herausgekommen, die in italieniſcher und arabiſcher Sprache erſcheint. Millionenkredit zur Ergänzung der türkiſchen Ver⸗ kehrsmittel. Der türkiſche Miniſterrat hat einen Son⸗ derkredit von 16 Millionen Türkpfund für die Mate⸗ rialergänzung der öffentlichen Verkehrsmittel— Ei⸗ ſenbahn, Schiffahrt, Flugweſen— genehmigt. Papiereinchränkung bei den türkiſchen Verwal⸗ tungsbehörden. Der Koordinations⸗Ausſchuß zur Durchführung der Geſetze zum Schutze der nationa⸗ len Wirtſchaft hat bei allen ſtaatlichen Behörden die Einſchränkung des Verbrauchs an Büropapier um 40 v. H. angeordnet. Senkung der Gaſtſtättenpreiſe in Italien. In ganz Italien ſind mit ſofortiger Wirkung für Speiſen in öffentlichen und privaten Gaſtſtätten um 5 v. H. und die Penſionspreiſe um wenigſtens 2 v. H. herabgeſetzt worden. Ansbau des Hafens von Vigo. Die ſpaniſche Re⸗ gierung hat den großzügigen Ausbau des Hafens von Vigo beſchloſſen. Schulreform in Frankreich. Der Stagtsſekretär für Unterrichtsweſen Jacques Chevalier kündigte eine umfaſſende Schulreform in Frankreich an. Eincar Markowitſch reiſt im Januar nach Budas peſt. Der jugoflawiſche Außenminiſter Dr. Cincar⸗ Markowitſch wird den Beſuch des ungariſchen Außen⸗ miniſters Graf Cſaky. der zum Abſchluß des unga⸗ riſch⸗jugoſlawiſchen Freundſchaftsvertrages führte, Mitte Januar erwidern. eee eee, Flupzeugunglück in Javan— 14 Tote Ep. Tokio, 30. Des. Ein Flugzeug der ſchaft ſtürzte bei einem Probeflua öſtlich von Tokio 5 Meer. n. Großfeuer bei Havanna EP. Mailand, 29. Dezember. Das durch ſeine Tabakfabriken bekannte Städtchen Beiucal, weſtlich von Havanna gelegen. iſt durch ein nächtliches Großfeuer heimgeſucht worden. Fünf zehn Tote ſind zu beklagen. Die 3 letzten beläuft ſich auf über hundert. Mehr als zweihundert Häuſer fielen den Flammen zum Opfer. Das nördlichſte Kloſter der Welt abgebrannt EP. Helſinki. 30. Dez. Das Hauptgebäude des Pee des nördlichſten Kloſters der Welt, iſt, wie erſt jetzt be⸗ kannt wird, in der Weihnachtsnacht abgebraunt. In⸗ folge des Sturmes blieben alle Löſcharbeiten 3 los. Der Holzbau brannte völlig nieder. D Klosterkirche konnte jedoch gerettet werden Hauptlchriftlelter: dr Alois Wen dauet Stellvertreter des Hauptſchriftieiters und derantwortlich für Kultur politit Theater und Unkerhaltung Carl Onur Elſenbart— andel: i B. Willy Müller.— Lokaler Teil 1 B Dr W. och— Kunſt. Film und Gericht! Dr. 5 W Koch port: Blilderdienſt? Willn Müller 8 Amſchau und Ddr ß We Koch fämtliche in Mannheim Herausgeber, Drudet und Verleger: Neue Mannheimer 88 „Fritz Bode K To Maanheim. R 1 46.— Verantwortlich Anzeigen und Geſchäftliche Mikkeilungen: Jakob Faude, Mannhe Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 gültig. — 1 Goebbels ſpricht zum Jahresſchluß von 19 bis 19.20 Uhr über den Preiſe japaniſchen Luftfahrtgeſell⸗ Dabei kamen vierzehn Menſchen ums f ahl der Ver⸗ F770 5— 2 2 2 22 5 1 0 2 77 e e — 2 90 Vereſkeller Pulſchplan in Guatemala In der Weihnachtsnacht ſollte der Palaſt des Präſidenten geſtürmt werden EP. Guatemala⸗Stadt, 30. Dez. Ein Plau zum Sturz der Regierung Guate⸗ malas, an deren Spitze als Präſident General Jorge Übico ſteht, wurde von den Behörden auf⸗ gedeckt. Der Putſch ſollte in der Weihnachts⸗ nacht durchgeführt werden. General Jorge Übico ſteht ſeit dem 15. März 1931 an der Spitze Guatemalas. Seine Wahlzeit läuft bis 1943. Es war eine kleine Gruppe, der Dr. Julio Carillo⸗Marin, Oberſtleutnant der Reſerve, Pedro Montenegro Morales, Sergeant Carlos Santa Cruz und Joſé Pelaez angehören, die den Sturz der Re⸗ gierung Übieo plante. Laut amtlicher Mitteilung wurden die Verſchwörer von der Polizei bereits ſeit Anfang November überwacht. Sie wurden ſämtlich feſtaenommen ehe ſie ihren Putſch durchführen konn⸗ ten. Oberſtleutnant Montenegro verſuchte ſich im letzten Augenblick dadurch zu retten, daß er die Mit⸗ verſchworenen denunzierte. Die Verſchwörer haben im politiſchen Leben von Guatemala bisher keine Rolle geſpielt. Man weiß nicht, ob ſie weitere An⸗ hänger haben. Feſt ſteht jedoch, daß ſie keine Hilfe durch irgendeinen aktiven Offizier erhielten. Preſſemeldungen zufolge wollten die Verſchwörer in der Weihnachtsnacht einen Handſtreich auf das Fort Matamoros und anſchließend einen An⸗ griff auf den Palaſt des Präſidenten unternehmen. Dieſe Pläne ließen ſich nicht durch⸗ führen, weil es ihnen nicht gelang, irgendeine Unter⸗ ſtützung durch die Garniſon oder das Offizierskorps zu erhalten. Einer der Verſchwörer, Dr. Julio Carillo⸗Marin, hatte ſich an den Oberſten Bernardo Garcia mit Vorſchlägen herangemacht. Dieſer wies ihn jedoch zurück und meldete den Fall ſeiner vor⸗ geſetzten Behörde. Fernkampfbatterien melden ſich zu Wort Feindlicher Verband zum ſchleunigen Aborehen gezwungen (Von Kriegsberichter Dr. Joachim Fiſcher.) dnb.., 30. Dez.(PK.) Vor wenigen Tagen noch beſuchte der Oberbe⸗ ſehlshaber des Heeres die ſchweren Batterien, die in den Dünen an der Küſte des Kanals ſeit Monaten Tag um Tag und Nacht um Nacht auf Einſatz warten. Sorgſam hatten ſie ihren Schußbereich vermeſſen, und ſehnſüchtig warteten die Kanoniere auf ihre Stunde. Als der Generalfeldmarſchall ſie nach ihren Einſätzen fragte. mußten ſie ein wenig unmilitäriſch lächeln:„Es war noch nichts, Herr Generalfeldmar⸗ ſchall..“ Als wenn ſie es beſchworen hätten.. in der Nacht zum Samstag war es ſo weit. Die in den Dünen lauernden Meßſtellen. dauernd beſetzt, warte⸗ ten wie immer. Kalt und fern glitzerten die Sterne. Keine Wolke ſchob ſich von See heran. Gleichmäßig rauſchten die Wellen auf den Sand des langen Stran⸗ des, der ſich nordwärts Dünkirchen zur belaiſchen Grenze hin dehnt. Der Wachtmeiſter der Artillerie, der in ſeinem gut verglaſten Stand ſaß, fror ein wenig. Deutlich ob ſich der zerſchlagene Transporter aus dem Waſſer. Die Wellen rauſchten über ihn hinweg, der nun ſchon keinen Schornſtein mehr beſaß. Die Wuchk der ein⸗ tönig ſchlagenden Waſſer hatte ihn zerſchlagen. Der Wachtmeiſter ſuchte das Meer ab, nichts, wie immer. Nur dumpf dröhnte die Heulboje herüber, die weit draußen über der Untiefe an der Kette ſchaukelte. Wenig ſpäter wieder wanderten die Augen des Sol⸗ daten über das dunkle Waſſer. Im hellen Licht der Nacht glaubt er etwas zu erkennen. Er weckt die Kameraden. Verſchlafen ſtarren ſie mit ihm in die Nacht. Die Meldung geht über das Telephon: Rot⸗ kraut meldet.... Peilungen, Meſſungen, andere Meßſtellen werden angerufen, es ſtimmt: engliſche Schiffe. Gellend ſchallt die Alarmglocke an der Küſtenſtellung beiderſeits Dünkirchen. Bei den Marine⸗ und Heeresbatterien ſpringen die Batterie⸗ offiziere von den Pritſchen in den Unterſtänden. Helle Rufe hallen über die Dünen. Die Kanontere haſten heraus,„Kinder, quatſch— konnten uns auch ſchlafen laſſen“! Einer der üblichen Alarme, glauben ſte, wie ſchon ſo oft. Da kommt es durch:„Scharfe Munition, große Ladung!“ Menſch prima, prima, ſauber! wir haben ſie.... noch wiſſen ſie nicht, auf was ſie ſchießen ſollen. Zahlen werden gerufen, und von den Geſchützen klingen ſie zurück. „Zu— gleich“! Kräftige Männerarme wuchten an den ſchweren Geſchützen. Mannshohe Granaten rol⸗ len heran, Winden kreiſchen, Rohre werden hochge⸗ kurbelt. Gleichmütia wiederholen die Geſchützführer die ihnen zugerufenen Beſehle. Aber das Herz ſchlägt ihnen vor Begeiſterung. zFeuerbereit— feuerbereit— feuerbereit.“ Die Züge melden. „Batterie feuerbereit!“ die Meldungen „Auf feindli Die Stimme „Batterie Feu Gewaltiger Feuerſchein, aufzuckend. aufſchlagend der gellende Don ſchlag in den Rohrmündungen. Gurgelnd verlaſſen die Geſchoßrieſen die Rohre und rauſchen ſeewärts. Die Ohren dröhnen. Schon fliegen die Granaten durch die Verſchlüſſe, die gewaltigen Kartuſchenladun⸗ gen flitzen hinterher: „Verſchluß zu!“ Und wieder kam:„Salve!“ zwei⸗ mal, drei. fünf, ſieben neun, zwölf „Feuer einſtellen!“ Draußen auf See aber ſteigen die Waſſerfontänen in den nächtlichen Himmel. Die Meßſtellen ſuchen mit Scherenfernrohren, mit ihren Nachtgläſern das düſtere Licht zu durchdringen. Sie erkannten weit draußen den Feuerſchein der aufſchlagenden, deto⸗ nierenden Granaten. Sie vermerkten in ihrem Ent⸗ fernungsmeſſer die exakte Entfernung durch den Vor⸗ hang der aufſtiebenden Waſſerſäulen. Das Feuer der weitreichenden Batterien verhallte. Das dumpfe Grollen auf See tauchte im Rauſchen der Wellen unter. Die Schatten waren verſchwunden. Ein ſchnell fliegender Aufklärer, von der Artillerie aufgehetzt. ſuchte das Meer ab. Sein Funker rief durch:„Feindlicher Verband iſt nach Norden aus⸗ gewichen. Er läuft unter großer Fahrt nordwärts ahb. Verband iſt weit auseinander gezogen.“ Die Kanoniere ſtanden ſchweißtriefend an den Geſchützen. Sie ſpürten nun die Kühle und gingen ſtolz ſchlafen. Im OͤKW⸗Bericht aber hieß es:„Fernkampf⸗ artillerie des Heeres und der Kriegsmarine beſchoß feindliche Schiffe, die ſich Dünkirchen zu nähern ver⸗ ſuchlen, und zwang ſie zum Abdrehen nach Norden.“ Die Schiffsverband— Feuer frei!“ isiers dringt in die Batterie. Meßſtelle ſammelt „Alarm Feind in Gicht“ Deulſcher Kreuzer in Gefecht mit überlegenen Streitkräften (Von Kriegsberichter Herbert Kühn.) dnb bei der Kriegsmarine, 30. Dez.(PR.) Der Bug unſeres Schiffes bohrt ſich immer wie⸗ der tief in die an rollenden Waſſerberge. Faſt ſtünd⸗ lich verſchlechtert ſich das Wetter. Brecher auf Bre⸗ cher gehen über die Back und hoch aufgiſchtend zer⸗ ſetzt ſie der Sturm in einen tollen Sprühregen, der das ganze Schiff bis an die höchſten Aufbauten ein⸗ hüllt. Die Steuerbord⸗Kriegswache iſt aufgezogen. Die Backbord⸗Kriegswache— die Freiwache— liegt gur kurzen Ruhe in den Hängematten. Das Aus⸗ guckperſonal auf der Brücke und an den Geſchützen ſüucht mit ſeinen ſcharfen Gläſern ſorgſam die Kimm ab. Das Schiff hat einen Auftrag bekommen, deſſen Erfüllung reſtloſe Inanſpruchnahme der ganzen Be⸗ ſatzung erfordert. Die Ventilatoren ſauſen und pumpen unermüdlich friſche Luft in die Decks. Großadmiral Raeder an Bord eines ſchweren 5 Kreuzers Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine beſichtigte vor kurzem einen neu in Dienſt geſtellten„ſchweren Kreu⸗ zer und überzeugte ſich von ſeiner Geſfechtsbereitſchaft. (Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Schwer ſtampft das Schiff durch die hochgehende See. ſtetigen Hollän⸗ Völlig abgeblendet gleicht es in ſeiner Marſchfahrt einem modernen„Fliegenden der“. Da, ganz plötzlich, in der Morgendämmerung: „Alarm“. Im Nu ſind beide Kriegswachen auf Sta⸗ tion. Sie ſtehen auf der Brücke, in den Leitſtänden, an den Geſchützen, vor den Feuern, in den Muni⸗ tionskammern und an den Maſchinen. Die Meldun⸗ gen kommen ruhig und klar durch die Befehlsübermitt⸗ lungs⸗Telephone.„Schiff dreht nach Backbord. Geg⸗ ner kommt arad in Sicht“. Ein langer grauer nied⸗ riger Schatten. Der„B. Ue.“(Befehlsübermittler) wiederholt in ſingendem Tonfall:„Ziel iſt der ſchwere feindliche Kreuzer“. Vom Leitſtand gehen die Worte an die Geſchütze. Es mutet in der Exaktheit an wie eine„Feuerleitung zur Uebung“. Feder kennt ſeine Aufgabe Die Männer ſind auf⸗ einander eingeſtellt. Sie ſind mit ihren Apparaten Artillerie⸗Leitſtand Da dröhnt die Hupe: wie verwachſen. Vertraut und bekannt iſt ihnen je⸗ der Handgriff. Die artilleriſtiſchen Werte ſind ein⸗ geſtellt. die entſprechenden Meldungen 1 den „Feuer⸗ erlaubnis“. Aus dem Rohre ſchießen lange, röt⸗ liche Blitze. Unter donnerndem Krachen legt ſich das Scheff leicht feuerlee... Salve auf Salve feuern die Geſchütze dem Gegner hinüber. Pulverdampf, gelb⸗ lich⸗braun, hüllt das Schiff ein. Die Sicht wird ſchlechter. Aber nun ſind ſie da drüben doch aufge⸗ wacht... Die erſten Mündungsfeuer zucken grell am Horizont auf. Die Einſchläge liegen vorläufig noch weit vom Schiff. Links von dem beſchoſſenen Kreu⸗ zer und im Hintergrund ſind jetzt mehrere Handels⸗ ſchiffe auszumachen. 5 Wir ſind auf einen Geleitzug ge⸗ ſtoß en. Zielwechſel. Aus einem der dicken Pötte ſchießt eine Stichflamme in den dämmernden Mor⸗ genhimmel. Drei Treffer. Der Dampfer brennt. Die Sicherung des Geleitzuges beſteht aus meh⸗ reren großen Kriegsſchiffen und anſcheinend auch aus einigen Hilfskreuzern. Wir ſind auf einen weit überlegenen Gegner geſtoßen. Jetzt liegen auch die Einſchläge der engliſchen Gra⸗ naten beſſer.—»An Steuerbord achteraus ſtehen plötzlich. wie von Geiſterhand dort hingezaubert, vier rieſige Waſſerſäulen. Wir ſind im Gefecht mit mindeſtens vier bis fünf Gegnern.— Auf dem feind⸗ lichen Kreuzer werden jetzt mehrere ſchwere Treffer beobachtet.— Hinter einem Schornſtein und auf der Back hat es eingeſchlagen. Starke Rauchentwicklung können wir klar erkennen. Auf dem Kreuzer brennt es. Er dreht ab.— Aber da kommen Zerſtörer in Sicht. Sie verſuchen uns in die Zange zu nehmen, um gegebenenfalls auf Torxpedoſchußweite an uns heranzukommen. Dieſer Verſuch ſcheitert an der groben See, in der die Zerſtörer ihre Höchſtgeſchwin⸗ digkeit nicht entfalten können, während wir unſere Fahrt erhöhen. Auf einem Zerſtörer erzielt die Ar⸗ tillerie Treffer. Er ſtellt ſeine Verfolgung augen⸗ blicklich ein.— Auch die Hilfskreuzer haben der gro⸗ zen Entfernung wegen aufgehört zu feuern. „Halt— Batterie halt.“ Donnerwetter nochmal, das hätte beinahe ſchief gehen können.— Einen derartig ſtarken Gegner haben wir nicht er⸗ wartet. Die Ueberlegenheit war zu ar oß. Eine deutſche Einheit gegen mehrere engliſche ſchwere Einheiten, Kreuzer, Zerſtörer, Hilfskreuzer und be⸗ waffnete Handelsſchiffe. Während wir völlig unbeſchädigt geblieben ſind, haben wir beim Gegner zahlreiche Treffer erzielt. Da nutzten auch alle in den Aether hinausgefunkten Hilferufe nichts. Bei einem anſtändigen Morgen⸗ kaffee ſtärkt ſich die Beſatzung und die aufregenden Ereigniſſe werden nochmals im„zünftigen See⸗ mannsrees“ durchgeſprochen. Die Gefechtsſtationen werden aufgeklart. neue Munition gemannt. das Le⸗ ben an Bord geht weiter und vielleicht iſt uns das Jagdͤglück hold. Und da gellen auch ſchon die Alarmglocken durch das Schiff. Ein Schiffsſchatten wird ausgemacht. Wir drehen darauf zu— es iſt ein ganz anſtändiger Brocken. Bewaffneter engliſcher Frachter. Er dreht ab und verſucht doch tatſächlich mit ſeiner kümmer⸗ lichen Kanone auf uns zu feuern. Na, der Spaß iſt ihm ſchnell vergangen— Ein vagar gutliegende Salven. Wer nach England fährt, fährt in den Tod. In den Maſchinenräumen beben die Maſchinen, 70 Soldatenweihnacht mit dem Führer Als Abſchluß ſeiner Weihnachtsfahrt zu den Soldaten beſuchte der Führer ein Infanterieregtment, das bisher die meiſten Einſatztage und die größte Anzahl von Auszeichnungen aufzuweiſen hat. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multipleg⸗K) Erſtes Funkbild von dem deutſchen Luftangriff auf Mancheſter aufgenommen am Morgen nach dem Angriff am 23. Dezember. Ein Ritterkreuz wird gefeiert Es war ein Freudenfeſt für den ausgezeichneten Jagd⸗ flieger Oberfeldwebel Machold, das er begreiflicherweiſe im Kameradenkreiſe begehen wollte. Er ſitzt an der Kaffeetafel zwiſchen dem Staffelkapitän und dem füng⸗ ſten Flieger. (PK. Sturm, Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) Generalfeldmarſchall von Brauchitſch gratuliert Stabschef Lutze zum 50. Geburtstag und überbrachte die Glückwünſche des Heeres. (Scherl, Zander⸗M.) gleichen pulſenden Herzſchlägen eines Lebeweſens. Und unſer Schiff lebt ja auch. Die Geſchütze ſprechen eine deutliche Sprache. Deutſcher Seemannsgeiſt be⸗ ſeelt es. Kühnheit und Können der Schiffsleitung ſichern den Erfolg. Im gleichen kameradſchaftlichen Verein mit unſeren ÜU⸗Booten legen wir die wür⸗ gende Fauſt an Englands Lebensader. Grundbeſitz als Weihnachtsgeſchenk für verdient bolivianiſche Journaliſten. Einer gewiſſen Anz en verdienter bolſvianiſcher Journaliſten ſind im Preſſe bezirk der bolivianiſchen Hauptſtadt La Paz als Weih⸗ nachtsgabe Grundparzellen zum Geſchenk gemacht worden. (Aſſoctated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Droſchkenerſatz— bequem und elegant Dieſes anſprechende Tretöreirad, das auf der Mailän⸗ der Rad⸗ und Motorradſchau zu ſehen war, hat alle Chancen, ſich als Mietswagen einzubürgern. (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) Neuer Präſident des Statiſtiſchen Reichsamts Auf Vorſchlag des Reichswirtſchaftsminiſters Funk hat der Führer den Miniſterialrat im Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium Godlewfki zum Präſidenten des Statiſtiſchen Reichsamtes ernannt. (Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) Irland ſieht ſich vor! Ueberleitung der iriſchen Heimwehr in die reguläre Armee EP. Stockholm, 30. Dez Die Regierung von Dublin hat einer Londoner Meldung von„Svenska Daagbladet“ zufolge am Samstag bekanntgegeben daß mit Beginn des kom⸗ menden Jahres die Angehörigen der iriſchen Heim⸗ wehr in die reguläre Armee aufgenommen werden ſollen. Sie werden damit unter den Befehl aktiver Offiziere geſtellt. Offenſichtlich iſt dieſe Maßnahme in Zuſammen⸗ hang zu bringen mit den füngſten Londoner Ver⸗ ſuchen, Irland durch eine Druckausübung zu gewiſſen Zugeſtändniſſen zu bewegen. Man erinnert ſich in London, daß die ſriſche Negferung ſich am 18. Dezem⸗ ber veranlaßt ſah, die Weſtküſtenhäßen Galway und Sligo unter militäriſche Kontrolle zu ſtellen, und zwar in einem Augenblick in dem Miniſterpräſident Winſton Churchill im Londoner Unterhaus die Frage der ehemaligen engliſchen Vertragshäfen auf friſchem Boden erneut anſchnitt * Mauuheim, 30. Dezember. Sonnenuntergang 30. 12. 17.35 Mondaufganug 30. 13. 10.44 Sonnenaufgang 31. 12..23 Monduntergang 30. 12. 19.49 Wie der Bauer den Januar ſieht Der Bauer ſieht den Januar oder den Jänner, wie er ſagt beſonders auf ſeinen Wintercharakter an. Er iſt ihm in gewiſſer Beziehung der Künder des ganzen Jahreswetters. Man ſagt, ein ſchöner Januar bringt ein gutes Jahr. Er ſoll klirren vor Kälte und ſchneereich ſein, denn Jänner ohne Schnee, tut Saaten und Knoſpen weh. In bezug auf die Kälte ſaat ein Bauernwort: Januar muß vor Kälte knacken, wenn die Ernte ſoll gut facken. Mit mehr Poeſie ſagt dasſebbe eine alte Bau⸗ ernregel: Tanzen im Jänner die Mucken., muß der Bauer nach Futter gucken. Regen und gelinde Witterung ſind nicht gerne ge⸗ ſehen. Im Jänner viel Regen iſt dem Jahr kein Segen, oder: Januar warm. daß es Gott erbarm. Manche Wetterregeln beſchäftigen ſich auch mit Er⸗ ſcheinungen, die an einen beſtimmten Tag gebunden find. So z. B. St. Makarius macht es wahr, ob Sep⸗ tember trüb oder klar. Fabian und Sebaſtian trei⸗ ben den Saft im Baum hinan. Bringt St. Vinzenz (22. Januar] Sonnenſchein, bringt er auch viel Korn und Wein. Im Grunde genommen drücken all bdieſe Wetter⸗ regeln eine uralte Binſenweisheit aus, daß nämlich für den Bauern ein Winter zur rechten Zeit das Wertvollſte iſt, da er dann vor allen unliebſamen . im kommenden Jahr bewahrt bleibt. Fubfläumsfeier des Söngerbundes“ In der Schloßwirtſchaft Seckenheim Die Jubiläumsfeier des Sängerbundes an⸗ läßlich ſeines 75 jährigen Beſtehens wurde im gro⸗ ßen Saal der Schloßwirtſchaft am erſten Weihnachts⸗ feiertag bei einer erfreulich großen Anteilnahme ge⸗ feiert. Chorleiter Emil Landhäuſer, der nun ſchon 40 Jahre Chorführer verſchiedener Vereine iſt und ſeit 16 Jahren den Sängerbund dirigiert, ſcharte am feſtlichen Tage ſeine wackeren Sänger um ſich und ſtellte mit ſeiner Hörfolge das Können und die Schulung der Sänger unter treffenden Beweis. Lieder wie„Heimatglocken“ von Billeter und „Lindenbum“ von Silcher fanden durch die ausgegli⸗ chenen Stimmen eine klangſchöne Wiedergabe. Im weiteren Verlauf des Jubiläums wurde der Ehrungsakt Mittelpunkt. Der Chor„Hymnus an den Geſangg“ von Ayßlinger leitete zu der Feſtrede des Kreiswerbewart Karl Gudernatſch über. In einem kurzen Rückblick auf das Geleiſtete griff er in das Geſchehen deutſcher Liedgeſchichte, erinnerte er an die Sängerwettſtreite, an die Sängerfahrten und die erfolgreichen Konzerte. Einen breiten Raum ſeiner Rede nahm das Gedenken an die Gefallenen. an die Toten der Bewegung und die Front der jun⸗ gen Wehrmacht ein. Mit dem zuverſichtlichen Aus⸗ blick in das neue Jahrzehnt den Sieg der deutſchen Nation und der einigenden Idee deutſchen Liedgeiſtes klang ſeine Rede aus. Vereinsführer Karl Görig nahm dann die Ehrung verdienter Sängerkameraden ror, die ſämt⸗ liche, er mit einbezogen, eine künſtlich wertvoll ge⸗ ſchaffene Führerplakette ephielten. Es wurde insbe⸗ ſondere des Chorleiters Landhäußer gedacht, denn nur durch ſeine Tatkraft und Umſicht konnte der Ver⸗ ein als der älteſte in Seckenheim über die ſchweren Kriſenjahre hinweggeſteuert werden. Der Mozart⸗ chor„O Schützgeiſt“ ließ dieſen feierlichen Ehrungs⸗ akt eindrucksvoll beſchließen. Es wurde noch manches Liedchen geſungen und das Streichorcheſter füllte mit weihnatlicher, feſtlicher Muſtk die Pauſen aus. Der Sängerbund, der auch eine Zahl Ehrengäſte bei ſich ſehen durfte, darf auf ſeine im beſcheidenen, dem Zeitgeiſt entſprechenden Rahmen abgehaltene Jubel⸗ feier mit ſtolzer Freude zurückblicken. . Seinen 70. Geburtstag feierte am Samstag, dem 28. Dezember 1940 Herr Peter Rau, Mann⸗ heim, Untere Clignetſtraße 4. Der Jubilar iſt einer der älteſten Kleingärtner in der Kleingartendauer⸗ Anlage Sellweide. aauesfIfdkano 8 Det Füheee: eln bpfer: denn was geſchieht damft! Was haben wir in Deutſchland für Wun⸗ den geheilt. Wo haben wir überall geholfen, welche gigantiſchen sozialen Einrichtungen ſind geſchaffen worden! Die Wolßsangel uu Wappen 858408 8999887 Schöne Wappen der oberrheiniſchen Städte, von der Karlsruher Majolika⸗ Manufaktur gefertigt, kom⸗ men bei der Gauſtraßenſammlung am Sonntag zum Verkauf. angel, das hiſtoriſche Stadtzeichen Mannheims. Darunter befindet ſich auch die Wolfs⸗ „Das Folz muß man kennen!“ In Mannheim ⸗Deuſchlands erſte Geigenbauerin „Ich hätte ein Bub werden müſſen', meinte Frau Karola Krautinger, die erſte Gei⸗ genbauerin Deutſchlands, die wir in ihrer geräumi⸗ gen Wohnung am Lindenhofplatz aufgeſucht haben, gleich zu Anfang der Unterhaltung. Das ſtimmt auch. Bevor wir auf den Geigenbau zu ſprechen kamen, ftelen an den Wänden und Tiſchen allerlei hübſche Baſteleien auf, die alle aus der Hand der Geigen⸗ bauerin ſtammten, und mit denen ſie ſich zum Er⸗ ſtaunen der Eltern und der lieben Verwandtſchaft noch als Mädchen abbgegeben hat. Da ſah man auch kleine Käſtchen mit prachtvollen Intarſienarbeiten, dann recht gut gelungene Aquarelle. Im optiſchen Handwerk iſt die vielſeitige, freundliche Frau auch erfahren. Am breiten Fenſter ihres Arbeitszimmers ſteht die Werkbank, rt wohnt das Herz der Geigen⸗ hauerin, ſeit ihr Mann, der Karlsruher Ingenieur und Diplomoptiker Alfred Krautinger ſtarb und ſie in ihrer ſeeliſchen Not in der Kunſt des Geigen⸗ baueng Troſt und ablenkende Beſchäftigung fand. 1922 war das. Da trat ſie in die Werkſtatt des be⸗ kamnten Mannheimer Geigenbaumeiſters Heinrich Keßler ein, übrigens ein Vetter zu ihr, und ſagte ihm glattweg, ſie wolle bei ihm zur Lehre gehen und auch dann Geigenbauerin werden. Was da wohl der grau⸗ bpätige Meiſter gedacht haben mag? Ehrlich verra⸗ ten, er nahm das Couſinchen nicht recht„recht“, Aber bald zeigte ſie in ihrem ſteten Arbeitseifer ſo viel handwerkliche Geſchicklichkeit und Finger⸗ ſpitzengefühl, daß ſie dem alten Geigenmacher alle Bewunderung abnötigte und daß ſie nach dreifähri⸗ ger Lehrzeit, 1925, die Geſellenprüfung als Geigen⸗ bauerin mit gutem Erfolg beſtehen konnte. So ward ſie die erſte Geigenbauerin Deutſchlands. Als ein⸗ zige Schülerin des weitbekannten Meiſters Keßler, der der begeiſterten Stradivari⸗Jüngerin ſeine Ge⸗ heimniſſe um die Geigenbaukunſt weitergab, über⸗ nahm ſie dann, nach deſſen Tode, das Geſchäft. Was ein Geigenbauer vom alten Schlage iſt, nimmt ſonſt ſeine Berufserfahrungen mit ins Grab oder gübt ſte allerhöchſtens traditionsgemäß im der Geigenbauer⸗ familie weiter Denken wir beiſpielsweiſe an die Ge⸗ heimniſſe um die Zuſammenſetzung des Geigenlacks. Da mögen oft hohe Geldangebote um Pveisgabe ſol⸗ cher Geheimniſſe einen armen Geigenbauer auf die Probe ſtellen, Frau Krautinger weiß dawon zu er⸗ zählen. Aber unbeirrt davon blieb ſie ihrer Kunſt treu bis auf die heutige Stunde. Zwei große Schränke, angefüllt mit koſtbaren Muſikinſtrumenten, teils fertig, teils noch den letz⸗ ten Schliff erwartend, legen Zeugnis ab von der ungebrochenen Schaffensluſt der paſſiontierten Gei⸗ genbauerin. Was da an Arbeit dahinterſteckt! Aus Dattelfichte⸗Brettern und Ahorn⸗Klötzen wird das edle Inſtrument herausgehackt, geſchmirgelt, geplät⸗ tet, geleimt und gefugt, mit Stecheiſen und Meſſer beſchnitten, vom Hobel geſpänt, bis zuguterletzt mit unendlicher Geduld und Kunſtfertigkeit die Meiſte⸗ rin durch die F⸗Löcher, den Stimmſtock, die Seele der Geige, einführen und ſo aufrichten kann, daß das ganze Werk aus einem Guß erſcheint und ſeine Mei⸗ ſterin lobt. Der Boden, die Decke, die ſeitlichen Zarpen, die Schnecke, der Wirbelſchaft, die Wirbel⸗ löcher und die Wirbel des Halſes ſamt Griffbrett, die ſchrägſtehenden Schallöcher, der Baßbalken, alles will mit großer Kunſtfertigkeit und Liebe ſeine Zeit bearbeitet ſein. Die dazu nötigen und gebrauchten Werkzeuge richtet die Geigenbauerin wieder ſelbſt nach. Und auf die Frage, wie es mit dem eigenen 348862 0 6 Am Dienstag, 31. Dezember erſcheint unſere„Neue Manaheimer Zei⸗ tung“ gegen 12 Uhr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ſpäteſtens 8 Uhr vormittags auf⸗ geben zu wollen. Unſere Anzeigen⸗, Bezugs⸗ und Offerten⸗ ſchalter bleiben am Dienstag bis 13 Uhr geöffnet. Geigenſpiel beſtellt ſei, antwortete Frau Krautinger: „Das Holz, aus der man die Geige ſchnitzt, muß man kennen, für mich zum Geigenſpielen genügt auch die Beherrſchung der erſten Lage!“ Eine Frau hat ſich ſo vor Jahren aus eigenartigem Antrieb mit ſichlbarem Erfolg zum erſten Mal vor der Oeffentlichkeit an den Geigenbau herangewagt und mit ihrer Berufswahl ihrem Geſchlecht ein neues Arbeitsfeld erſchloſſen. Schon hören wir auch von einer Berlinerin, die jetzt die Meiſterprüfung im Geigenbau beſtanden hat. M. Furrer. Blick auf Ludwigshafen Augefahren und ſchwer verletzt. In der Luswicſtraße wurde eine Frau, die vor einem haltenden Straßenbahn⸗ wagen die Fahrbahn überſchreiten wollte, von einem über⸗ holenden Kraftwagen angefahren. Die Ueberfohrene trug dabei ſo ſchwere Verletzungen— u. a. einen Unterſchenkel⸗ bruch— davon, daß ſte ins Städtiſche Krankenhaus ein⸗ geliefert werden mußte. Neue Vortragsreihen der Volksbildungsſtätte. Das Pro⸗ gramm der Volksbildungsſtätte Ludwigshafen, deren Wir⸗ ken in der Stadt der Arbeit großes Intereſſes entgegen⸗ gebracht wird), iſt auch für den zweiten Teil des Winterhalb⸗ jahres ſehr umfangreich und vielſeitig. Die Tätigkeit der Volksbildungsſtätte gliedert ſich auch in Zukunft in zwei große Arbeitsgebiete: in die öffentlichen Vorträge und die Arbeitsgemeinſchaften. Da es ſich herausgeſtellt hat, daß die kulturellen Vorträge in Ludwigshafen einen auf⸗ geſchloſſenen Hörerkreis finden, werden dieſe Vortrags rei⸗ hen fortgeſetzt. Dabei werden u. a. Dr. Rudolf von der Univerſität Heidelberg über„Meiſter und Meiſterwerke der bildenden Kunſt“, Prof. Dr. Noack⸗Mannheim über das Thema„Meiſter der Muſik“ und Dr. Richard Benz⸗Heidel⸗ berg über„Das deutſche Schrifttum“ ſprechen. Außerdem werden Konzertmeiſter Günther Weigmann und das Sta⸗ mitz⸗Quartett„Die Entwicklung des Streichquartetts“ in Wort und Ton illuſtrieren. Auch die Arbeitsgemeinſchaften, von denen jede 12 Doppelſtunden umfaßt, werden weiter ausgebaut. 50 Jahre Sänger. Ein Sängerjubiläum beſonderer Art konnte der Ehrenvorſitzende des Singpereins Frieſenheim, Jakob Reibel, feiern. Für ſein 50jähriges aktives Wirken beim Singverein Frieſenheim wurde ihm der Ehrenbrief der Deutſchen Sängerſchaft verliehen. Die Verleihung er⸗ folgte im Rahmen einer ſchlichten Feier im Krankenhaus, da der Jubilar ſchon ſeit einiger Zeit erkrankt iſt. Sechs Leiſtungsſtufen in der Volksſchule Der Reichserziehungsminiſter erließ Richtlinien zu einer einheillichen Bewertung Nachdem vor längerer Zeit einheitliche Richt⸗ linien für den Unterricht in ſämtlichen Volksſchulen des Reiches feſtgelegt worden ſind, hat der Reichs⸗ erziehungsminiſter nunmehr auch eine einheitliche Regelung der Leiſtungsbewertung und Zeugnisertei⸗ lung in den Volksſchulen geſchaffen Danach ſind halbjährlich Zeugniſſe zu erteilen. Beim Abgang nach Erfüllung der Schulpflicht erhalten die Kinder ein beſonders auszufertigendes Entlaſtungszeugnis. Die Führung und Haltung ſind mit folgenden Noten zu bewerten:„Sehr gut“,„Gut“,„Im aanzen befriedigend“. Haben die Führung und Haltung des Kindes, ſeine Einſtellung zu häuslichen Arbeiten oder zur Mitarbeit im Unterricht während des abgelaufe⸗ nen Halbjahres zu wiederholten Beanſtandungen Anlaß gegeben, ſo iſt dies in den Halbjahrszeugnſ⸗ ſen zuſätzlich zu bemerken. Eine allgemeine Chara teriſtik des Schülers iſt nicht zu geben. Laſſen es die körperlichen oder charakterlichen Anlagen eines Kin⸗ des ratſam erſcheinen, mit den Eltern in Fühlung gu treten, ſo hat dies durch eine perſönliche Beſprechung u geſchehen. In den Entlaſſungszeugniſſen erfolgt, e Bewertung der Führung und Haltung nur durch eine der erwähnten Noten. 5 Für die Bewertung der Leiſtungen gel⸗ ten folgende Leiſtungsſtufen;„Sehr gut“(weit über „Gut“ hinausgehend),„Gut“(weſentlich über dem Durchſchnitt ſtehend),„Befriedigend“(vollwertige Normalleiſtungen ohne Einſchränkungen),„Ausrei⸗ chend“(ausreichende Leiſtungen, wenn auch nicht Jahreswende und Aberglaube Als das germaniſche deutſche Heldentum durch das Ehriſtentum verdrängt wurde, machte die Kirche die bisherigen göttlichen Mächte, die als perſönliche Erſcheinungsformen der Naturmächte anzuſehen ſind, zu geſpenſtiſchen, unheimlichen und verwunſchenen Weſen und verwies ſie in das Gebiet des Unglau⸗ bens, des abwegigen Glaubens, des Aberglaubens. Angemeſſene Entſchädigung auch bei Nutzungsſchäden Der Nutzungsſchaden im Kriegsſchädenrecht Bis vor kurzem gab es im Kriegsſchädenrecht kei⸗ nerlei Beſtimmungen für Nutzungsſchäden. weder für folche die Folge eines Sachſchadens ſind, noch für andere. Nur auf dem Wege des Familienunterhalts konnte hier geholfen werden, und zwar nur Jann, wenn der Lebensunterhalt des Betroffenen nicht mehr geſichert war. In gewiſſem Umfange wurde vor einiger Zeit für die Entſchädigung bei Fliegerſchäden Abhilfe geſcha fen. Alle übrigen Fälle der durch Feindwirkung oder Maßnahmen deutſcher und feind⸗ licher Stellen entſtandenen Schäden blieben unge⸗ regelt. Die neue Kriegsſachſchädenverordnung befaßt ſich nun auch mit dem Nutzungsſchaden und beſtimmt. daß für Nutzungsſchäden eine angemeſſene Entſchädi⸗ ung nach Richtlinien gewährt werden kann die der Reichsinnenminiſter im Einvernehmen mit den ſonſt betefligten Reichsminiſtern erläßt. Die Kriegsſach⸗ ſchäden verordnung ſchafft damit noch keinen Rechts⸗ anſpruch auf Erſtattung des Nutzungsſchadens. Sie ringt nur eine Ermächtigung an den Reichsinnen⸗ miniſter. Die Tendenzen, nach denen bei der künf⸗ tigen Regeluna zu rechnen iſt, laſſen ſich aus einem Auffatz, den der Sachbearbeſter des Reichsinnenmini⸗ ſteriums, Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Dauckel⸗ mann in der„Deutſchen Verwaltung“ veröffentlicht. Die Regelung der Nutzungsſchäden wird ſich da⸗ nach nur auf ſolche Schäden beziehen dürfen, der die unmittelbare und nächſte Folge beſtimmter tyviſcher Kriegseveigniſſe ſind und darin beſtehen, daß die Nutzung einer Sache oder einer Sachgeſamtheit dem Geſchädigten für eine gewiſſe Zeit unmöglich gemacht wird. In dieſen Fällen wird eine angemeſſene Entſchädigung für die Mehraufwen⸗ dungen gewährt werden müſſen, die durch den Schaden entſtanden ſind. Sie wird alle Aufwendun⸗ gen erſetzen müſſen, die ein ordentlicher Hausvater, Kaufmann uſw. als zweckentſprechend anſehen würde, wenn er die Aufwendungen aus eigener Taſche zu beſtreiten hätte. Einnahmeausfälle werden nur in⸗ ſoweit erſetzt werden können, als ſie wirklich durch den Schadensfall verurſacht worden ſind. Eine Er⸗ ſatzleiſtung für den ſog.„entgangenen Gewinn“ kommt dabei nicht in Frage. Die Nutzungsentſchädigung muß ſo feſtgeſetzt wer⸗ den, daß dem Geſchädigten eine einigermaßen ange⸗ meſſene Rente aus ſeinem Kapital oder ſeiner Ar⸗ beitskraft zugute kommt. Die Rente wird in der Form einer Verzinſung des Betrages zu gewähren ſein, der als Sachſchaden ermittelt worden iſt, wobei der Zinsſatz in der Regel nicht über 3% Prozent ge⸗ hen dürfte. Eine beſondere Regelung wird erforder⸗ lich ſein für die Fälle, in denen nur einige Sachen oder Sachteile zerſtört oder beſchädigt, aber inſolge dieſes Schadens erheblich mehr Sachen unbenutzbar geworden ſind. Bei allen Sachen, die wirtſchaftlich nicht genutzt werden können, z. B. bei Kunſtwerken wird die Ver⸗ ginſung wegfallen müſſen. Schließlich wird die Ent⸗ ſchädigung immer nur auf begrenzte Zeit gewährt werden können, da nach Ablauf einer gewiſſen Zeit eine Umſtellung auf die neuen Verhältniſſe verlangt werden muß. Ob für die Unmöalichkeit der Nutzung der eigenen Arbeitskraft Erſatz zu leiſten iſt, mag zweifelhaft ſein. Keinesfalls wird dieſer Erfatz 90 Prozent des bisheriaen Ar⸗ beitseinkommens überſteigen dürfen, und er wird kaum länger als für einen Monat ge⸗ währt werden können. Die Lohnausfälle der Arbei⸗ ter werden aus der Regelung für Nutzungsſchaden überhaupt ausfallen, ſoweit hier ſchon vom Reichs⸗ arbeitsminiſter den Arbeitern bei Beſchädigung von Betrieben durch Luftangriffe für zwei Wochen 90 Prozent des Arbeitslohnes garantiert ſind. Die Hauptzeit des Aberglaubens konzentriert ſich auf die Jahreswende, auf die„Zwölften“, die auf das Julfeſt folgen. In dieſer Zeit, beſonders in den zwölf Nächten, hauſt der Wilde Jäger, und es wird gewiſſermaßen die alte, heidniſche Götterwelt losgebunden; daher iſt dies die Periode für alles heidniſche Weſen, für Zauberei und ahrſagung. Die neubekehrte Gemeinde zu ſchützen, räucherten die chriſtlichen Prieſter Kirchen und Kapellen mit den alten, ſeit Urzeiten überkommenen Räuchermitteln, nämlich mit Wacholderbeeren und Baumharzen. So entſtand der Name Rauchnächte, von dem die Rau h⸗ nächte haften blieben. Die alten, dem Wodan zu Ehren gefeierten Julfeſte waren mit feierlichen Opferſchmäuſen verbunden. Zum Feſtfeiern gehört nun einmal gut eſſen und trinken. Der Kopf des Julobers iſt ſeit Walhallas Zeiten die Lieblings⸗ ſpeiſe der Götter und Helden und hat ſich ſeitdem auch auf deutſcher Erde eingebürgert. In den „Zwölften“ werden von der germaniſchen Heidenzeit her zu Ehren der Frau Holle oder Bertha beſondere Kuchen gebacken. Die in Zopfform gebackenen Semmeln Wecken, Stollen oder Striezeln gehören zur Holle, die in die⸗ ſer Zeit in die Häuſer kommt und nachſieht, ob die Frauen und Mädchen ihre Zöpfe ordentlich geflochten haben; widrigenfalls ſie ihnen einen„Hollenkopf“ zauſt. Dem gebackenen Zopf der Holle entſpricht Brezel oder Kringel Wodaus, ein Abbild des Rades und der Sonne. Zum guten Eſſen gebührt ſich auch ein guter Trunk:„Die Männer trinken die Stärke, die Frauen aber die Schöne“— ſagt Sebaſtian Frank in ſeinem„Weltbuch“(1567). Endlos iſt die Reihe der Rezepte zu Weihnachts⸗ und Silveſterpunſchen, und jedes wird als beſtes und bekömmlichſtes angeprieſen. Den Schluß der zwölften bildet das„Große Neu⸗ jahr“ der Dreiktnigstaa(6. Januar). an dem die ländlichen Dienſtboten einſtehen oder wechſeln. In Süddeutſchland wird dieſer Tag auch„Perchtag“ genannt. Zu Ehren der Frau Bertha. die Segen ausſtreuend durch das Land zieht und durch Ver⸗ ſcheuchen der böſen. Feld und Flur bedrohenden Gei⸗ ſter ein gutes Erntejahr beſcheren wird machen die Burſchen und Mädchen mit Peitſchen und Kuhglocken einen ohrenbetäubenden Lärm im Dorf. Neben der heidniſchen Göttin ſtehen die Heiligen drei Könige deren Anfangsbuchſtaben C. M. B.(Caſpar, Melchior Balthaſar) mit drei Kreuzeszeichen in Kreide an die Tür gemalt werden. Die drei Kreuze verweiſen ver⸗ mutlich auf Donars Hammerzeichen.. ohne Schwächen).„Mangelhaft“(nicht ausreichende Leiſtungen, jedoch bei Vorhandenſein weſentlicher Grundlagen mit der Möglichkeit eines baldigen Ausgleichs),„Ungenügend“(völlig unzureichende Leiſtungen, ohne ſichere Grundlagen, Ausgleich nur ſchwer und nach längerer Zeit möglich). Für die Be⸗ zeichnung der Leiſtungsſtufen iſt der Gebrauch von Ziffern unzuläſſig, ſo daß inſoweit die„“en,„len uſw. aus den Volksſchulzeuaniſſen verſchwinden. Nach den genannten Leiſtungsſtufen wird auch die allge⸗ meine körperliche Leiſtungs fähigkeit der Kinder be⸗ wertet. Dagegen werden die Leiſtungen in den ein⸗ zelnen Uebungsbetrieben der Leibeserziehung, der Leichtathletik uſw. durch beſondere Leiſtunggsnoten in der Reihe 1 bis 9 gekennzeichnet. Dieſe bezeichnen den erreichten Schwierigkeitsgrad der für die Alters⸗ ſtufe in Betracht kommenden Uebungen. Die Note 1 bedeutet die geringſte, die Note 9, die beſte Leiſtung⸗ Die Leiſtungen nach Zwiſchenſtufen zu bewerten, iſt nicht ſtatthaft. a Wenn Kinder ſich in die äußere Schulordnung nicht einzufügen vermögen, z. B. durch öfteres Zuſpätkom⸗ men, Unfauberkeit oder Unordnung. ſo iſt den Eltern in den Halbjahreszeugniſſen hiervon unter„Bemer⸗ kungen“ Kenntnis zu geben. Hier ſind auch die Schul⸗ verſäumniſſe zu vermerken. Für die Verſetzung hat in der Volksſchule der Grundſatz zu gelten daß die Verſetzung ſtets zu erfolgen hat wenn die Ge⸗ ſamtreife des Kindes ein erfolgreiches Mitarbeiten in der höheren Klaſſe erwarten läßt. Ein Verſagen in einzelnen Fächern, z. B. Rechnen oder Rechtſchreiben, ſchließt den Aufſtieg in die nächſthöhere Stufe nicht aus. In den Entlaſſungszeugniſſen iſt der Jahrgang anzugeben, an deſſen Unterricht der Schüler oder die Schülerin zuletzt teilgenommen hat. Eine Begrün⸗ dung für das Nichterreichen einer höheren Stufe iſt in den Fällen zu geben, in denen der Grund nicht im Verſagen des Schülers oder der Schülerin ſelbſt liegt, ſondern z. B. bei Krankheit oder Schulwechſel. Die Zeugnishefte bleiben bis zum Abgang des Kin⸗ des im Beſitz der Schule und gehen dann in das Eigentum der Kinder über. Ueber die Form der e wird noch ein beſonderer Erlaß ergehen. Srceren seca Die Petroleumlampe fiel um Ol, Buchen, 29. Dez. In einem bei Mudau ſtehen⸗ den Zigeunerwagen entſtand durch eine umfallende Petroleumlampe ein Brand, bei dem ein vierjähriges Kind ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß es kurz dar⸗ auf ſtarb. Ein weiteres Kind ſchwebt in Lebens⸗ gefahr. Schwerer Unfall am Bahnübergang * Höchſt i.., 29. Dez. In Dieburg wurde am Bahn⸗ übergang der Dreirad⸗Lieſerwagen des Einwohners Karl Sauter aus Höchſt von einem Zuge erfaßt und eine Strecke weit mitgeſchleift. Der Lieferwagen wurde vollſtändig zer⸗ trümmert und die Frau des Lenkers erheblich verletzt. Sie wurde ins Dieburger Krankenhaus eingelieſert. ANGEB Y 7 auf bie Suche ſchickt! „ * . . ned re 28 — e D i — Sag d egg Sr= d A Si Sri GSseS sss 7 re Ar 1 Aus Welt und Leben Frau Ina Morell zog ihre Handſchuhe aus. Be⸗ vor ſie die Tür zum Wohnzimmer öffnete, fragte ſie Amelie, ihre alte Köchin:„Hat Bert ſchon zu Abend gegeſſen?“ „Wieder nicht“, antwortete die Köchin, und be⸗ ſongt fügte ſie hinzu:„Wenn das ſo weitergeht..“ „Schon gut, Amelie. Und wo iſt Bert jetzt?“ „In ſeinem Zimmer.“ „War heute ſonſt etwas Beſoonderes los, Amelie?“ „Nein. Das heißt, Herr von Molen hat wieder Blumen geſchickt.“ „Das iſt doch wirklich nichts Beſonderes mehr,“ antwortete Frau Morell mit einem leicht verlegenen Lächeln das raſch von einem glückhaften Aufleuchten ihrer Augen überſtrahlt wurde. Aber ebenſo ſchnell, wie die Freude erwacht war, erſtarb ſie wieder. Aengſtlich dachte ſie, wie ſie ihren ſiebzehnzährigen großen Jungen wieder zur Vernunft bringen ſollte, ihm als Mutter helfend zur Seite ſtehen konnte. In den drei Jahren, ſeit Berts Vater unerwartet geſtöpben war, hatte Frau Morell alle Sorgen und Kümmerniſſe um ihr einziges Kind allein au tragen gehabt. Schwieriger als die finanzielle Seite ihrer verantwortungsvollen Aufgabe fand ſie die Frage zu löſen, wie ſie Berts Erziehung zu ſeinem Beſten weiterleiten ſollte. Sie hatte ihm Rechte und Frei⸗ heiten zugeſtanden, die nicht nur ſein Verantwor⸗ tungsbewußtſein ſtärkten, ſondern ihn auch erken⸗ nen ließen, daß ſeine Mutter in ihm einen gutten Ka⸗ meraden ſehen wollte, ſo, wie ſie ſelbſt ſich bemühte, wicht nur Mutter, ſondern auch die beſte Freundin ihres Jungen zu ſein. 5 Seit einigen Tagen jedoch ſah ſich Frau Morell wollkommen unerwartet vor eine Aufgabe geſtellt, deren Löſung für ſie kaum möglich ſchien. Bert, der Siebzehnfjährige, hatte ſich zum erſten⸗ mal verliebt und war in dieſer erſten Liebe wie das ja meiſt geſchieht enttäuſcht worden. Darin, daß er ſich nun in ſeinem Schmerz von aller Welt abzuſchlie⸗ ßen verſuchte, hätte Frau Morell nichts Außer⸗ gewöhnliches erblickt, hätte ſie nicht der Umſtand, daß Bert ſogar in eine Art Hungerſtreik getreten war, erkennen laſſen, daß ſte nun nicht länger mehr zögern durfte, mit ihrem Jungen ein offenes und vertrau⸗ liches Wort zu reden. Dort ſaß er am Wohnzimmertiſch. den Kopf in beide Arme geſtützt. Ihr Eintreten bemerkte er nicht. Leiſe aing Frau Morell zu ihm hinüber und ſtreichelte ihn übers Haar. „Du haſt mich einmal gefragt, ob ich Vater liebte. Crinnerſt du dich, Bert?“ fragte ſie unvermittelt. Bert ſchaute überraſcht auf. „Ja, aber wie kommſt du darauf. das iſt ſchon ſehr Lange her.“ „Ich habe dir damals keine Antwort gegeben,“ fuhr Frau Morell unbeirrt fort.„Du warſt noch zu fung. Aber heute kann ich dir ſagen: Ja, ich habe deinen Vater geliebt, ich habe ihn lieben gelernt. Ich weiß, warum du dieſe Frage damals geſtellt haſt. Du mußteſt ſie ſtellen, weil dein Vater ſa oft die Worte gebrauchte:„Der andere“. Du haſt aber nie⸗ mals einen Namen gehört, niemals wurde der Name bieſes anderen ausgeſprochen...“ . nickte.„Und jetzt willſt du mir von ihm er⸗ en?“ „Ja ich wollte öir dies alles ſchon längſt ſagen,“ ſagte Frau Morell ernſt.„Nun, da du ſelbſt zum erſtenmal liebſt, wirſt du alles beſſer verſtehen, wirſt du daraus lernen.“: 1175 Und Frau Morell erzählte ihrem Sohn die Ge⸗ ſchichte ihrer erſten Liebe.„Der andere“, deſſen Name ſie auch jetzt nicht ausſprach, war, bevor ſie Berts Vater geheiratet hatte, ihr Verlobter geweſen. Er hatte in einem fernen Land Arbeit gefunden; nicht mehr lange hätte es wären ſollen, bis er zurückkehrte. „Aber Tag um Tag, Woche um Woche, Monat um Monat vergingen, ohne daß er zurückkam, ohne daß ich auch nur ahnen konnte, warum er fortblieb,“ er⸗ zählte Frau Morell.„Nach zwei Jahren war ich des Wartens müde und gab dem Drängen deines Vaters nach, ſeine Frau zu werden. Aber ich hatte den an⸗ will es nicht verſchweigen, eine gute Spanne Zeit und viel liebewolle Nachſicht wötig, bis es ſo weit war, daß ich Vater aufrichtig lieben und bewundern gelernt hatte. Von dieſem Zeitpunkt an hatte ich dann meine„erſte Liebe“ ſo vollkommen überwun⸗ den, wie ich es niemals für möglich gehalten hatte. Es war wie ein Wunder, und daß dieſes Wunder wirklich geſchah, hat ſich daraus ergeben: ungefähr fünf Jahre nach unſerer Verheiratung— du warſt damals erſt ein Jahr alt— ſtellte mir dein Vater plötzlich frei, zu dem andern zurückzukehrem. deren immer noch nicht wergeſſen, und es war, ich amen: armer e. N Amme ene Frau Morells Cuge Etzdhlung von S/ au Fulenbuig Er hatte nicht länger ſchweigen können, und ſo ge⸗ ſtand er mir, daß in der Zeit, als er um mich warb, dem andern geſchrieben hatte, ich treibe ein falſches Spiel mit ihm und habe meine Liebe längſt einem anderen Mann geſchenkt. Nun wußte ich, warum mein Warten damals vergebens geweſen war. Und trotzdem— ich konnte ſogar die Tat deines Vaters verſtehen, die er in blinder Liebe zu mir, ohne nach Recht oder Unrecht zu fragen, begangen hatte. Es war nichts mehr von meinem alten Wunſch in mir, von dem, was einſtmals meine erſte Liebe geweſen war. Und hörſt du, Bert, das ſage ich dir jetzt: ſo wahr mein Leben an der Seite deines Vaters glück⸗ lich geweſen iſt, ſo wahr iſt es, daß die unüberwindbar ſcheinende, herrliche erſte Liebe nur ein Trugbild des Herzens iſt, das eines Tages ganz ausgelöſcht ſein wird, wenn das härtere und nüchterne Leben, das Le⸗ ben, für das will.“ Frau Morell ſchwieg und blickte auf ihren Jun⸗ gen. Wird ihm das Beiſpiel eine Lehre ſein wird es ihm Troſt geben. wird es ihm helfen, ſich auf⸗ zurichten? Sinnend. ſo wie ein Kind vor etwas Neuem, Un⸗ faßbarem ſtehen mag und dabei doch gläubigen Her⸗ zens iſt. hatte Bert ſeine Augen auf die Mutter gerichtet. . In dieſem Augenblick wußte Frau Morell, daß es ihr gelungen war, ihm über das Schwerſte hinweg⸗ zuhelſen. Lächelnd berührte ſtie mit ihren Lippen ſeine Wange.„Du lieber, lieber Junge! Und fetzt gute Nacht!“ Dann ging ſie. In ihr Zimmer zurückgekehrt, ſetzte ſich Frau Morell an den Schreibtiſch, um Herrn von Molen mit ein paar Zeilen für die ſchönen Blumen zu dan⸗ ken. Zum Schluß des Briefes ſchrieb ſte:„. und noch etwas, Liebſter: Du darfſt niemals zu Bert darüber ſprechen, daß wir ſchon einmal verlobt waren. Ich habe ihm heute alles über uns erzählt, nur das eine mußte ich ihm verſchweigen daß mein Glaube, ich würde Dich nicht mehr lieben, ſich in dem Augenblick, als wir uns wiederſahen, als der größte Irrtum meines Lebens erwieſen hat.“ allein der Menſch geboren it, es ſo eee Iſt der Planet Venus bewohnt? Neue Forſchungen über ſeine Atmoſphäre Wenn es auf dem Planeten Venus Bewohner ge⸗ ben ſollte, ſo müßten ſie ein merkwürdiges Daſein führen, deſſen Bedingungen von denen des menſch⸗ liſchen Lebens auf der Erde völlig verſchieden ſind. Das zeigen die neueſten Forchungen des aſtronomi⸗ ſchen Obſervatoriums von Lund in Sücdſchweden, nach denen dieſer Planet, deſſen Durchmeſſer faſt genau ſo groß wie der der Erde iſt und der mit einer Entfernung von 108 Millionen Kilometer ſeine Bahn als zweitnächſter von der Sonne beſchreibt, dauernd von einer äußerſt dichten atmoſphäri⸗ ſchen Wolke umgeben itt, die ein prächtiges Licht von warmem dunkelrotem Ton ausſtrahlt. Bei der ſpektroſkopiſchen Analyſe hat ſich ergeben, daß die Wolke ſich zuſammenſetzt aus Molekülen von einem einatomigen Edelgas, bei dem jedes Molekül nur aus einem Atom von derſelben Art wie beim Neon beſteht, das heißt, daß kein Unterſchied zwiſchen den Molekülen und den Atomen vorhanden iſt. Die Atmoſphäre der Venus, die etwa zweimal ſo hoch und ſo dicht wie die der Erde iſt, enthält einen ſehr hohen Hundertſatz von Kohlen⸗ ſäure, ſo daß ſie von Menſchen abſolut nicht ein⸗ geatmet werden könnte. Nach den Aſtronomen von Lund ſind es 10 000 mal mehr Kohlenfäure als in un⸗ ſerer Luft. Daraus ergibt ſich, daß das Klima auf der Venus außerordentlich warm und feucht ſein muß mit einer Flora und Fauna, die wunderbar entwickelt iſt und wahrſchein⸗ lich der entſpricht, wie ſie auf der Erde in der fernen paläolithiſchen Periode vorhanden war. Die Verhältniſſe auf dem Planeten Venus ſind Gegenſtand der Forſchung auch an anderer Stelle in letzter Zeit geweſen beſonders auf dem Obfervatorium Princelon in den Vereinigten Staaten, wo nämlich der deutſche Aſtronom Wildt wichtige Ergebniſſe er⸗ telt hat. Danach enthält die Atmoſphäre der Venus außerdem ſehr wenig Sauerſtoff und im Gegenſatz dazu eine ungeheure Menge Waſſerdampf. Wildt hat auch feſtgeſtellt, daß die intenſive ultraviolette Strah⸗ lung des Lichts die dieſer Planet von der Sonne empfängt. eine chemiſche Reaktion zwiſchen dem Waſ⸗ ſerdampf und dem Sauerſtoff hervorruft, aus der ſich Formaldehyld, ein anderes giftiges Gas, das ſich bei 21 Grad verflüſſigt, bildet, Das Vorhandenſein von zwei tödlichen Gaſen in der Atmoſphäre des Sterns, der unſerer Erde am ähnlichſten iſt, ſchließt nachdem es nun mit wiſſenſchaftlicher Sicherheit feſtgeſtellt wer⸗ den konnte, endgültig aus, daß die Venus von men⸗ ſchenähnlichen Weſen bewohnt ſein kann. Nationaltheater am Jahresende. Heute Mon⸗ tag wind im Nationaltheater in der Koͤß⸗Kulturge⸗ meinde⸗Vorſtellung für Goethes„Egmont“ die Ko⸗ mödie„Ulyſſes daheim“ von Walter Gilbricht gegeben. Das Nationaltheater bringt zu Sil⸗ veſter, morgen Dienstag, den 31. Dezember, die Operette„Das Mädchen aus der Fremoe“ von Hermann Hermecke. Muſik von Arno Vetter⸗ lin g, gur Eyſtaufführung. Die muſikaliſche Leitung hat Sigurd Klenter, die Spielleitung Hans Becker. Es wirken mit: Lotte Schimpke in der Titelpartie, Nora Landerich, Ellen Mahlke, Lola Mebius, Hilde⸗ gard Rößler, Max Baltruſchat, Hans Becker, Klaus W. Krauſe und Joſeph Offenbach. Bühnenbilder: Ernſt Bekker.— Am Neujahrstag wird im National- theater nachmittags das Märchen„Die Gänſehirtin am Brunnen“ und abends Lortzings Oper„Undine“ gegeben. Goethe in Straßburg“. Im Straßburger Stadttheater ſprach Reichsdramatura Dr. Rainer Schlöſſer. Miniſterialdirigent im Reichsminiſte⸗ rium für Volksaufklärung und Propaganda. über das Thema„Goethe in Straßburg“ Goethes Ver⸗ weilen in Straßburg habe Keime gelegt zur ſchöpfe⸗ riſchen Entfaltung von gigantiſchem Ausmaß, zweifel⸗ los befruchtet durch ſeine erſte poetiſche Liebe zu Friederike von Seſenheim. Hier breche bereits in ſeinen Schöpfungen das durch, was dem ſpäteren deutſchen Dichterfürſten das Charakteriſtiſche und Univerſelle verleihe. Eine neue Lortzing⸗Neubearbeitung. Mark Lothar und Nolf Lauckner bearbeiten im Auf⸗ trage des Reichsvropagandaminiſtertums Lort⸗ zin as Oper„Casanova“ für die deutſche Bühne neu. O Altes flämiſches Kunſthandwerk zu neuem Leben erweckt. Auf Grund einer Anregung des Ge⸗ neralkommiſſars für den belgiſchen Wiederaufbau iſt in Tournai ein beſonderer Ausſchuß gebildet worden, der die Aufgabe hat, altes Kunſthand⸗ werk wieder ins Leben zu rufen. Denn, wenn auch heute die Porzellanwaren und Teppiche eee vom Tournai nach wie vor hergeſtellt werden und ſich einer großen Beliebtheit erfreuen, ſo ſind doch andere Handwerke, die es früher in dieſer Gegend gegeben hat, in Vergeſſenheit geraten. Dazu gehören Kleinplaſtiken und Grabdenkmäler aus„Stein von Tournai“ die früher im ganzen Lande bekannt waren. Der neue Ausſchuß fordert jeden zur Mit⸗ arbeit auf, der ihm über Geſchichte und Arbeitsmetho⸗ den des früheren dortigen Kunſthandwerkes eine Auskunft geben kann. Ein durchſchlagender Beweis „Siehſt du, es iſt alles nur Angabel⸗ Zeichnung von Deo Gebürſch(Scherl⸗M.) Anna. die Verleugnete HR O NM AN VON P. G. 2 E 0 l. E R 2 Frau Leeſers ſpitrender Blick prüfte die koſtbaren Kleidchen, die laſtenden, goldenen Halsketten. Maria als Kommunionkind, weiß, bräutlich, das Geſicht blumenhaft zart— dann als junges Mädchen beim Federballſpiel, im faltenreichen Rock und Keu⸗ lenärmeln; im hochgetürmten Haar einen ſehr ſchön geformten Kamm. Ein anderes Bild: Maria achtzehnjährig, in ſeuerroter Seide, über der ſtattlichen Krinbdline einen Spitzenüberwurf, auf dem nußbraunen Haar ein richtiges Matronenhäubchen aus weichgelegtem Spitzenſchleier.. Schließlich die Eltern Marias zur Silberhochzeit, ein würdiges Paar, die ſchöne Fünfzigerin, ſchon ganz Matrone, und der Herr Ratsbaumeiſter, der ſogar von Nebenſtädten ehrenvolle Aufträge erhielt. Nicht umſonſt blickte er kalt und unnahbar, ſelbſt im Schatten ſeineg dichten, dunklen Bartes verlor ſich kein Lächeln. Die Frau an ſeiner Seite hielt die rechte Schulter gegen ſeine Bruſt gelehnt. Ste hatte wohl vor dieſem harten Mann niemals einen eige⸗ nen Willen gekannt. ö„Iſt ſte nie wieder mit Ihnen zuſammengeweſen — ich meine Ihre Mutter?“ Maria wehrte ab: „Sie durfte doch nicht!“ f Das klang ſo beſtimmt, daß Frau Leeſer nicht mehr den Mut zu weiteren Fragen fand. „Ihre Schweſtern ſind aber ſchön! Und die Bri⸗ der! Sind wohl alle jetzt verheiratet? Sicher ſehr reich! Läßt ſich denken. Geld kommt zu Geld. Das iſt nun mal ſo! Schöne Eltern! Das ſieht man, das ſind Herrschaften! Kind, Kind. nein Da tut Ihr mir doppelt leid! Doch ich muß nun der Frau Lehmann Beſcheid ſagen. Ihr wußtet ja nicht, wie Ihr das Kind nennen wolltet Na dub vb vullbu u Mn —, Die Gendarmerie in Proßnitz kam, wie aus Olmütz gemeldet wird, einem großangelegten Schwindel mit Gemäldefälſchungen auf die Spur. Die Betrügereien ſind recht umfangreich und erſtrek⸗ ken ſich auf das ganze Protektorat. Eine Gruppe von reiſenden Bilderhändlern befaßte ſich damit, Ge⸗ mälde, die ſie als Werke hervorragender, zumeiſt verſtorbener Maler ausgaben, in Böhmen und Mäh⸗ ren zu hohen Preiſen zu verkaufen. Dem Käufer wieſen ſte eine gefälſchte Beſcheinigung vor, die die Echtheit der Gemälde bezeugen ſollke. Die Schwind⸗ ler waren ſo raffiniert, ab und zu auch ein echtes Gemälde zu verkaufen und beriefen ſich bei Rekla⸗ mationen immer auf die Käufer der echten Gemälde. Mit welch ungeheuren Gewinnen die Betrüger ar⸗ beiteten, ging aus den behördlichen Feſtſtellungen hervor, die ergaben, daß in einem Falle eine Fäl⸗ ſchung im Werte von 500 K. für den Preis von 15 000 K. verkauft, und es iſt nicht ausgeſchloſſen daß ſich dieſe Summe im Laufe der weiteren Erhebungen noch beträchtlich erhöht. Im Zuſammenhang mit den Bilderfälſchungen kam es zunächſt zur Verhaftung zweier aus Proßnitz ſtammenden Perſonen, die dem Gericht übergeben wurden. Die Ausforſchung der Ateliers, in denen die Fälſchungen hergeſtellt wur⸗ den, ſteht vor dem Abſchluß. * — In Butte im Staate Montana(US A) war vor kurzem ein fotografiſcher Wettbewerb für Amatenre ausgeſchrieben worden, wobei der erſte Preis dem Jäger Albert Candid zufiel. In der Tat war die von ihm vorgelegte Fotografie, die dann in allen Zeit⸗ ſchriften veröffentlicht wurde, geradezu ſenſationell⸗ Sie zeigte einen Wolf, der eben einem weidenden Hirſch auf den Rücken ſpringt. Der Jäger hatte den Hirſch in einer Lichtung erſpäht und ſchickte ſich gerade an, ihn als leidenſchaftlicher Tierfotograf auf die Platte zu bannen, als zu ſeinem Schrecken ein Wolf das Wild von hinten anſprang. Mr. Candid ließ die knipsbereite Kamera fallen, riß die Büchſe von der Schulter und ſtreckte mit einem glücklichen Schuß den Wolf zu Boden. Der Hirſch war aber durch den Biß ſo ſchwer verwundet worden, daß dem Jäger nichts anderes übrig blieb, als ihm den Gnadenſchuß zu geben. Als Candid ſpäter den Film entwickelte ſtellte er zu ſeinem Erſtaunen feſt, daß die ganze aufregende Szene feſtgehalten worden war. Wahrſcheinlich war beim Niederfallen der ſchußbereiten Kamera der Drücker ausgelöſt worden, wobei es ein Zufall wollte. daß das Objektiv gerade auf die Tiergruppe gerichtet war. Auf dieſe Weiſe kam eine Momentaufnahme zuſtande, wie ſie in der Geſchichte der Fotografte zu den einzigartigſten gehört. Theater, Muſik und Kunſt in Kürze Alfredo Caſel la hat unter Benutzung ſeiner„Kin⸗ derſtücke für Klapier“ ein Ballett geſchrieben. Das Libretto ſtammt von dem Ballettmeiſter Aurel von Mil vß, der auch die Choreographie für die Urau führung, die am Teatro degli Arzi in Rom ſtattfindet, beſorgte. * Theo Singens Kriminalſtück Was wird hier gespielt?“, das von Dr. Hans Schlegel ins Spa⸗ niſche übertragen wurde erlebte bei der Erstaufführung in Barcelona ſtarken Erfolg. * Die Philharmoniſche Geſellſchaft Bre⸗ men hat zum 25 jährigen Beſtehen ihres Chores mit Zu⸗ ſtimmung des Bürgermeiſters einen„Bremer Muſik⸗ auftrag“ geſtiftet. Alljährlich ſoll bei einem volks⸗ deutſchen Komponiſten ein Orcheſter⸗, Chor oder Kammer⸗ muſilwerk in Auftrag gegeben werden. das der Philhar⸗ moniſchen Geſellſchat gewidmet iſt und von ihr urauf⸗ gefühhnt wird. Es ſoll jährlich eine Summe von 500 bis 3000 Mark dafür ausgeſetzt werden. Bekenntnis zum Rhein. Stimmen deutſcher Dichter und Deuter, ausgewählt von Werner Lennartz. Verlag L. Schwann in Düſſeldorf. Preis 2 Mark. Als erſter in einer von Hans Peters gemeinſam mit dem Kölniſchen Kunſtverein neu begründeten Reihe„Die Rhein bücher“ erfüllt! der ſehr hübſch ausgeſtattete Band auf höchſt reizvolle Weiſe was ſeinen Herausgebern als Aufgabe und Ziele vorſchwebt:„Ein lebendiges Bild zu entwerfen von der Eigenart, der Shan heit, dem Reichtum der Lande am Rhein, ihrer Dichtung, Kunſt und Kultur in Vergangenheit und Gegenwart ein vielfätiges und zugleich doch in ſich geſchloſſenes Syie⸗ gelbind rheiniſches Weſens und rheiniſchen Lebens“. So hat denn Werner Lenartz Stimmen aus allen Lagern,. vom Annolied bis Rudolf Binding, von Tacitus bis Aried⸗ rich Liſt, von dem Atlilied der Edda bis Goethe, Schlegel, Hölderln, Gottfried Keller, Jokob Grimm, Blücher, Moltke, Jakob Burkbardt umd vielen awdern zuſammen getragen, und alle lobſingen auf ihre Weiſe den vom Bodenſee zum Meere ziehenden Waſſern, die Deutſchlands Strom, nicht Deutſchlands Grenze ſind. Margot Sce huber. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Abelngegel. 2627 J 28 J 25 155 ee. 5 75 55 1 5 22 Bheinfeldet 184019519 97/% Cane 9% 89.77185 Breisach 14% 49.5,%% Kö.911˙5301.83.72 Kehl 2 152 122.04 2, 100.10 5 Strabura.12.0801.0/2.0 Negkarnegel NMaxau.81.74.721.723,74 Mannheim.63.68.02 2,63 ſorgfältig in den Kaſten Ihr Mund ſpannte ſich Maria legte die Bilder zurück und verſchloß ihn. qualvoll. „Nennen wir es Annal“ „Schöner Name. Alſo geboren am ſechzehnten Mai achtzehnhundertfünfzig, elf Uhr vormittags, im Hauſe Hoffnungsſtraße acht, am Schwanenkamp!“ Während das Geſicht Marias tiefer erglühte, ſtrich ſte behutſam über das Kinderköpſchen an ihrer Seite. „Wenn ich mal tot bin, Frau Leſer, dann ſollen Sie mit dieſem Kaſten und mit dem Kind zur Kett⸗ wiger Chauſſee gehen. Aber Sie dürfen es vorher nicht meinem Manne ſagen. Den Schlüſſel finden Sie an dieſem Band!“ Verſtändnislos hörte die Frau die ſeltſam drän⸗ genden Worte Marias. „Der Kaſten und das Kind? Warum gerade dieſes Kind, warum nicht alle? Nur dieſes?“ „Ja— es heißt wie meine Mutter“, ſagte die junge Mutter leiſe. Frau Leeſer verſtand das wahnſinnige Heimweh, die Sehnſucht Marias. Bis heute hatte ſie alles in ſich verſchloſſen. Die fremde Unruhe war an ihr ganz neu. e „Ihr müßt nun ſchlafen, Frau Kraft! Ich werde ſehen, daß ich Euren Mann finde. Er muß ſofort her!“ „Oh, ich kann gut allein bleiben, Frau Leeſer! Nachher ſind ja auch die Kinder da. Bringen Sie noch Brot und Zucker mit! Das Geld liegt in mei⸗ ner Markttaſche!“ In der Tür drehte ſich Frau Leeſer noch einmal zurück. Es gab ihr einen Stich, dieſes ſchöne Men⸗ ſchenkind in dieſer Armut zu ſehen. Die Gegenſätze⸗ waren zu ſtark. Ja, das hatte ſte allerdings nicht gewußt, daß die Frau von ſo feiner Herkunft war Sie ging ſehr eilig die graue Hoffnungsſtraße herunter. Drüben am Ausgang der Straße ſchied ein ebenfalls ſchmutziggrauer Zaun einen Lazarett⸗ hof von der Straße ab. Hier ſpielten die Kinder blickten neugierig zum Lazarett hinüber und verſchwanden johlend, wenn die Kranken ſchimpften. 35 5 Plötzlich fühlte Frau Leeſer eine Kinderhand in der ihren. Sie ſah den dreijährigen Fritz Kraft, ein Kind von bemerkenswerter Schönheit. „Tante Leeſer, wo iſt Mamma?“ Die Frau, im Ablauf allzu trüben Alltags ſtumpf geworden, wurde eine andere vor Kindern. Ein Kind haben, das war ihre Sehnſucht bis heute geblieben. Jede Hoffnung war vorüber. Aber ein Wunder könnte doch noch immer geſchehen „Komm, Fritzchen, du gehſt mit mir, dann darfſt du auch nachher zur Mamma und die kleine Schwe⸗ ſter ſehen! Schau mal, ſo groß iſt ſie nur 4“ Am Abend dieſes Tages fieberte Maria Kraft hef⸗ tiger. Drei Tage ſpäter ſtarb ſie Sie erhielt ein Armenbegräbnis 2 Tief umſchattet von Linden lag das ſchöne Wohn⸗ haus der Bockemühls an der Kettwiger Chauſſee. Der Ratsbaumeiſter blickte erſtaunt auf die ärm⸗ liche Frau. a „Sie wollen mich allein ſprechen? Kommen Sie herein, gute Frau! Wir ſind ganz ungeſtört; denn meine Familie macht eine Kremferfahrt nach Brede⸗ ney. Ja, Sie haben Glück“ Frau Leeſer erſtarrte vor ſo viel Pracht. Ihre Aufgabe war ſchwerer, als ſie geahnt hatte. Das Zimmer ſtrotzte nur ſo mit Samtpolſtern, Seidenvorhäpgen, moosdicken Teppichen, mit einer Ueberfülle von Tiſchen, Säulen und Spiegeln. Frau Leeſer wagte ſich kaum zu ſetzen. „Ich komme von Frau Kraft! Sie ſtarb im Wochenbett! Vorher hat ſte— hat ſte mich beauf⸗ tragt, Ihnen dieſen Kaſten zu übergeben und dieſes Kind, Herr Ratsbaumeiſter!“ Erſt jetzt ſah der Mann im Arm der Frau, um⸗ hüllt von einem groben, ſchwarzwollenen Tuch, ein winziges Kinderköpfchen. „Sie iſt tot? Ein Glück! Und was will ſtie? Was oll das Kind? Sind nicht eine Menge von der Sorte da, aus dieſem edlen Kraftſchen Blut?“ „Sechs, Herr Ratsbaumeiſter!“ 5 „Na, ſehen Sie! Warum da gerade dieſes einzige Kind? Iſt gut, daß meine Frau nicht hier iſt! Frauen ſind leichter geneigt, derartige Dinge ſen⸗ timental zu nehmen! Alſo: Gute Frau, nun hören Sie mich mal an!“ „Es heißt Anna!“ ſtieß Frau Leeſer noch ſchnell hervor. 0 Der Mann war ja furchtbar. Seine große maſſige Geſtalt im feierlichen Gehrock flößte ihr unſagbare Angſt ein. „Schön, was ſonſt noch? Ueble Spekulation von dieſen Krafts!“ Frau Leeſer wußte nicht, woher ſte den Mut nahm, mit dieſem zornighöhniſchen Mann überhaupt noch zu reden. Aber irgend etwas löſte ihre Zunge. Das Leben Maria Krafts enthüllte ſich dem Vater. Es war ein Leben der Erniedrigung und Not durch acht Jahre. Frau Leeſer ſchilderte alles in einfachen Worten, und ſie rührten doch irgendwie an dieſes Herz. Es wurde danach ſehr ſtill in dem Zimmer. Der Ratsbaumeiſter ging auf und ab durch den rieſigen Saal und wand ſich geſchickt an den zahl⸗ reichen Säulen, Tiſchchen und Seidenhockern vor⸗ über. 7 Mein Gott, daß er nur nichts umwirft, dachte Frau Leeſer im alten Magdinſtinkt, ganz wie frü⸗ her, wenn ſie ihren Herrn beobachtet hatte ſprach. f „Nun hören Sie zu, Frau, was ich Ihnen fetzt ſage: i Es iſt ein Glück, daß Frau Kraft tot iſt; geſtorben war ſie für uns vor acht Jahren! Laſſen Sie den Kaſten hier! Ich will nicht, daß er in fremde Hände kommt. Das Paket da in Ihrem Arm liefern Ste ſofort in meinem Auftrag im Steeler Wafſenhaus ab! Einen Brief gebe ich Ihnen mit. Die übrigen Krafts exiſtieren für uns nicht! Verſtanden? Nie⸗ mals! Für dieſe Anna werde ich gelegentlich etwas tun, ich muß mir das noch überlegen. Worten Sie, ich mache den Brief fertig und dann verſchwinden Sie ſchleunſgſt— und wie geſagt, laſſen Sie ſich nie⸗ mals wieder hier blicken!“ e (Fortſetzung folgt. Es dauerte qualvoll lange, bis der Herr wieder. FJußball-Rundſchau Meiſterſchafts⸗ und Freundſchafisſpiele im Süden Der letzte Spieltag im alten Jahr brachte in den ſüd⸗ deutſchen Bereichen eine Reihe intereſſanter Meiſterſchafts⸗ und Freunoſchaftsſpiele, die allerdings faſt durchweg auf recht ſchwer beſpielbaren Plätzen abgewickelt wurden. Im Bereich Südweſt iſt es der Ludwigshafener Stadtelf gelun⸗ gen, der im Sücdweſt⸗Städteturnier bisher unbeſiegten Ofſen⸗ bacher Elf die erſtt Niederlage beizubringen. Mit:2(:0) landeten die Pfälzer einen knappen und glücklichen Sieg. Frankfurt iſt dadurch bei Punktgleichheit(je 812) mit Offen⸗ bach dank dem beſſeren Torverhältnis zur Tabellenführung gekommen. Mit:4 Punkten zählt aber auch Ludwigshafen weiter zur Spitzengruppe. Die Freundſchaftsſpiele verlie⸗ ſen durchweg recht ſpannend. Der F SW Frankfurt mit dem ſchußgewaltigen Urlauber Doſedzahl als Sturmführer ler ſchoß drei Tore) führte gegen die techniſch famoſe SVgg Kolmar bei der Pauſe 41, aber im Endſpurt ſchafften die Elſäſſer doch noch den Ausgleich. In Saarbrücken gab es eine Doppelveranſtaltung: Zuerſt unterlag die SG Bur⸗ Bach, die nur drei ihrer Stammſpieler zur Stelle hatte, gegen die Straßburger/ mit:7(:4) und anſchließend ſchlug der F Saarbrücken, bei dem einmal mehr der Nationolſpieler Sold überragte, den Karlsruher FV mit :2(:). Der SV Wiesbaden bezwang den zweitklaſſigen Vis Neu⸗Iſenburg:1 und der Fa Pirmaſens war in Lan⸗ dau bei Gis mit 413 erfolgreich. In Baden gab es das erſt Meiſterſchaftsſpiel der zwei⸗ ten Runde. Der 1. Fc Pforzheim fertigte dabei den 1. FC Birkenfeld mit:1(311) Toren aß, ein Ergebnis, das für dte Schußfreudigkeit des Pforzheimer Sturmes ſpricht. Der VB Mühlburg ſchaffte im Freunsſchaftskampf gegen Rotweiß Frankfurt nur ein:1, aber er konnte mit die⸗ ſem Ergebnis zufrieden ſein, denn die Gäſte vom Main, dhe das Vorſpiel zu Hauſe:0 gewonnen hatten, waren beſſer und hätten eigentlich den Sieg verdient gehabt. Im Elſaß unterlag der RSc Straßburg, deſſen Sturm recht wenig zeigte, mit:4(:0) gegen Union Böckingen, wäh⸗ rend ſich der SE Schiltigheim mit einem:2 gegen V4 Raſtatt, eine der führenden badiſchen Mannſchaften der erſten Klaſſe, begnügen mußte. In Württemberg ging es in drei Kämpfen um die Punkte. Die Stuttgarter Kickers, ohne Conen ſpielend, ſchlugen die Sportfreunde Stuttgart durch Tore von Walz, Merz(), Frey(2) und Kindl mit 670(520) und bleiben damit dem Tabellenführer Vs Stuttgart dicht auf den Ferſen. Feuerbach kam gegen die TSS 46 Ulm mit:0 (:0) zu dem erwarteten Sieg und Cannſtatt fertigte Eßlin⸗ gen:2(:1) ab. In Bayern wurden ebenfalls Meiſterſchaftsſpiele durch⸗ geführt. Der 1. Fc Nürnberg rückte durch einen:0(:)⸗ Sieg, der durch ein Tor von Janda zuſtande kam, dicht zum führenden TSV 1860 München auf. Neumeyer Nürnberg behauptete den Platz in der Spitzengruppe durch einen in Regensburg errungenen:1⸗Sieg und Bayern München kam durch ein:1 gegen Fürth zu zwei wert⸗ vollen Punkten. Fußball-Termine 1941 Das zu Ende gehende Spieljahr 1940 hat uns im Fußballſport eine Fülle von Ereigniſſen und Groß⸗ veranſtaltungen gebracht: Zehn Länderſpiele, die Po⸗ Talkämpfe der Bereichsauswahlmannſchaften um den Reichsbund⸗Pokal, zwei Endſpiele um den Tſcham⸗ mererpokal und daneben eine erhebliche Anzahl von Treffen der Bereichs⸗ und Stadtmannſchaften. Für das kommende Jahr ſtehen die Termine noch nicht reſtlog feſt, aber es iſt anzunehmen, daß die Zahl der großen Fußballſpiele geringer ſein wird als in die⸗ ſem Jahr. Von den Fußballänderkämpfen ſind bis⸗ her erſt zwei abgeſchloſſen. Es ſind die beiden ſchwer⸗ ſten Gegner, die im Wettbewerb der Nationen dieſes⸗ mal ſich neben Deutſchland als ſtärkſte herausge⸗ ſpielt haben: Ungarn und Italien. die für das nächſte Jahr als ſportliche Gegner feſt im deutſchen Ter⸗ minkalender ſtehen. Die neue Begegnung mit Un⸗ garn, es iſt die 17. ſeit dem erſten Kampf 1909, iſt auf den 6. April angeſetzt und wird in einer deutſchen Stadt zum Austrag kommen. Deutſchland ſtellt ſiẽ⸗ ben ungariſchen Siegen nur drei entgegen. während ſechs Kämpfe unentſchieden endeten, darunter die beiden letzten 212. Gegen Italien iſt das Ergebnis für Deutſchland kaum günſtiger, den von neun aus⸗ getragenen Kämpfen wurden nur zwei gewonnen, während ſechs verloren aingen. Deutſchland hat mit⸗ hin allen Anlaß, einen neuen Erſolg bei dem nächſten für den 18. Mai ins Olympia ⸗Stadion feſtgelegten Kampf anzuſtreben. Die Kämpfe der Bereichsauswahlmannſchaft um den Reichsbund⸗Pokal ſind bis zur Zwiſchenrunde gediehen. Nur das Wiederholungsſpiel zwiſchen Südweſt und Nordmark, das am 12. Janllar in Saarbrücken zum Austrag kommt, iſt rückſtändig. Aus dem Sieger dieſes Spiels und den in den erſten beiden Runden ſiegreich gebliebenen Bereichen Bayern, Sachſen, Württemberg, Schleſien und Baden werden dann zwei Gegner für einen am 9. Februar ſtattfindenden Ausſcheidungskampf ausgeloſt. Die Vorſchlußrunde findet am 9. März, das Endſpiel am 6. April ſtatt Feſt ſtehen auch die Termine für die Schlußkämpfe uſn die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft, an denen die 20 Bereichsmeiſter teilnehmen. Die Meiſterſchaft muß in den Bereichen bis zum letz⸗ ten Märzſonntag beendet ſein, damit die Gruppen⸗ ſpiele am erſten Aprilſonntag beginnen können. Bis zum letzten Maiſonntag kämpfen die Bereichsmeiſter um den Gruppenſieg. Die Vorſchlußrunde der vier Gruppenſieger iſt auf den 8. Juni, das Endſpiel um den Titel auf den 22. Juni angeſetzt. Die Kämpfe um den Tſchammerpokal, in denen allfährlich die beſte deutſche Vereinsmeiſterſchaft feſtgeſtellt wird, ſind noch in den Vor⸗ und Zwiſchenrunden, die ſich in den Bereichen abwickeln. Die Schlußrunden, unter Teilnahme der in den vorherigen Runden ſieg⸗ reichen Mannſchaften unter Hinzutritt der Bereichs⸗ meiſter kommen erſt nach dem Abſchluß ber Meiſter⸗ ſchaft zur Durchführung und ſind terminlich noch nicht feſtgelegt. Diesmal ſiegte Ferentvaros Rapid Wien in Budapeſt mit:4 beſtegt. Der Oſtmark„ Fußballmeiſter, der am zweiten Weißh⸗ nachtsfeiertag in Wien Ungarns Meiſter Ferencvaros Bu⸗ dapeſt nrit:1 geschlagen hatte, ſtellte ſich am Sonntag in Budapeſt vor 7000 Zuſchauern der ungariſchen Meiſterelf zum Rückkampf. Diesmal behielten die Ungarn die Ober⸗ hamd, aber mit:3(:1) konnten ſie nur einen zahlen⸗ mäßig knappen Sieg landen, der zudem noch auf recht glückliche Weiſe zuſtande kam, mußten doch die Wiener den größten Teil der zweiten Halbzeit mit nur zehn Spielern durchſtehen. Ferencvaros, deſſen Sturm wieder von Dr. Saroſt geführt wurde, fand ſich auf dem hart⸗gefrorenen Boden beſſer zurecht als die Wiener und hatte im Feld ſtets leichte Vorteile. Den Führungstreffer von Kiszely konnte Peſſer nach einer famoſen Einzelleiſtung wett⸗ machen, aber durch einen von Dr. Saroſt verwandelten Strafelf meter gingen die Gaſtgeber erneut in Führung und nach Seitenwechſel erhöhte Kiszely auf:1, nachdem Peſſer, der beſte Stürmer der Wiener, kurz vorher Platz⸗ verweis erhalten hatte. Binder erzielte den zweiten Ge⸗ gentreffer und nachdem Gyetvai ein viertes Tor für Bu⸗ dapeſt erzielt hatte, ſorgte abermals Binder für ein Wiener Tor und für ein ehrenvolles Endergebnis. Eine hohe Nieder age FW Saarbrücken— Karlsruher FW:2(221 Der Ka, der in Saarbrücken nur mit zehn Spielern erſchienen war und ſeine Mannſchaft durch den Saar⸗ brücker Barth vervollſtändigte, hielt ſich gegen den gut auf⸗ gelegten FS eine Halbzeit lang hervorragend, mußte aber klein beigeben und den Saarländern einen hohen Sieg überlaſſen. In der ſiegreichen Elf ſchlug ſich die Hin⸗ termannſchaft— Sold als Mittelläufer— ganz ausgezeich⸗ net und nach der Pauſe als Sold offenſiver wurde, kam auch der Sturm glänzend zur Geltung. Die badiſchen Gäſte hatten, wie geſagt, eine gute erſte Halbseeit, fielen donn aber ſtark ab. Sämtliche Tore wurden von Saarbrückern geſchoſſen, denn die beiden Gegentore erzielte der Gaſt⸗ ſpieler Barth. Der K ging durch Barth in Führung, Schunk glich für Saarbrücken aus und durch ein Selbſttor wurde es 2˙1 für den Gaſtgeber. In der zweiten Halbzeit erhöhte Saarbrücken innerhalb von drei Minuten durch Treffer von Reſch, Schreiner und Voß auf 511. Sold ver⸗ wandelte dann einen Strafelfmeter und Loriſika und Reſch erhöhten auf:1, bevor Barth zum zweiten Gegentor für den K kam. Foſeſ Vradl allen überlegen Der Reichsſportführer beim Sprunglauf in Mutters Die geſamte deutſche Spitzenklaſſe beteiligte ſich am Sonntag in Mutters am Eröffnungsſpringen des SC Innsbruck. Dem großen Wettkampf wohnte auch der Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten bei. Unſere Spitzen⸗ ſpringer befanden ſich durchweg in beſter Verfaſſung und wiederum bewies ſich Weltmeiſter Joſef Bradl allen ſeinen Mitbewerbern überlegen. Er erzielte im erſten Durchgang mit 49 Meter den weiteſten Sprung des Tages und kam dann auf 47 Meter. Seine gezeigte vorbildliche Haltung brachten Bradl die Note 221,3 und damit den Sieg ein. Zweiter wurde Joſef Weiler(Oberſtdorſ) mit Note 217 vor dem Oberhofer Hans Marr mit 211,7 und dem wiederher⸗ geſtelten Weltmeiſter Guſtl Berauer mit Note 208,5. Pech hatte der junge Innsbrucker Franz Mair, der im Probe⸗ ſprung 51 Meter ſtand, im erſten Durchgang aber zu Fell kam. Toni Eisgruber ſtürzte bei 45 Meter und konnte d nur den 12. Platz beſetzen. Erwähnung verdient noch der Steger der Jugendkloſſe Alois Petraza(Innsbruck), der 41 und 44 Meter weit ſprang und in guter Haltung die Note 215,3 erhielt. Schwedische Eishockenſpieler in Mannheim Die Serie der großen Eisſportveranſtaltungen wird Mitte Januar mit einem beſonderen eis hockeyſportlichen Ereignis fortgeſetzt. Der Abſchluß 1 Spieles gegen eine führende Stockholmer Eishockeymannſchaft iſt faſt ſicher Die Genehmigung des Berliner Auswärtigen Amtes und der Sportführung iſt bereits erteilt. Das Spiel wird aller Vorausſicht am 18. Januar ſtatttinden. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtämdlich, daß dieſes Ereignis für Mannheims ſportfreund⸗ liches Publikum ein Magnet iſt. Die Mannheimer Mann⸗ ſchaft wird in ſtärlſter Aufſtellung antreten. es iſt auch möglich, daß onläßlich dieſes großen Kampfes einige pro⸗ minente Gaſtſpieler beim MEgck eu finden ſein werden. Im Südweſt⸗Städteturnier mußte Offenbachs Fußballelf die erſte Niederlage hinnehmen. Ludwigshafen ſiegte auf eigenem Gelände:2(:). Die Tabellenführung iſt nun an Frankfurt übergegangen. Schwerathletik⸗Kriegsjahr 1940 Aus der Not wurde eine Tugend Wenn das Kriegsjahr 1940 zu Ende geht, können die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter der Schwer⸗ athletik ſtolz darauf ſein, das geſamte Friedens⸗ programm des umfangreichen Wettkampfbetriebes auch in dieſem Jahr trotz aller Widerſtände bewäl⸗ tigt zu haben. Außer den Einzelmeiſterſchaften im Ringen beider Stilarten und dem Gewichtheben bis hinauf zur Feſtſtellung der Deutſchen Kriegsmeiſter, kamen die Reichskämpfe im Judo und im Raſen⸗ kraftſport wie in den Altersklaſſen aller Schwer⸗ athletik⸗Uebungsarten zur Durchführung. 6 Länderringkämpfe Berückſichtigt man, daß auf der Matte bei Länder⸗ kämpfen nur bereits international erfahrene Kämp⸗ fer aufgeſtellt werden können und deshalb immer wieder auf die Wehrmachtsangehörigen zurück⸗ zugreifen war, ſo ſind ſechs Länderkämpfe bereits eine ſtattliche Zahl. Weiter erfordert dieſer Mann⸗ gegen⸗Mann⸗Kampf auch bei der Vorbereitung Trai⸗ ning mit genügend ſtarken Gegnern, worauf faſt alle unſere Soldaten, von den wenigen Tagen vor den Länderkämpfen abgeſehen, verzichten mußten. Unter dieſen Geſichtspunkten dürfen wir die nicht nur zahlenmäßig, ſondern auch nach dem Kompfverlauf nur ſehr knappen Niederlagen gegen Ungarn im freien Stil(:4) und Italien lebenfalls:4) im klaſ⸗ ſiſchen Stil nicht tragiſch nehmen. Gegen Dänemark gewannen wir in Kopenhagen:0 und ſiegten in München:3, obgleich zwei Neulinge in der deutſchen Staffel ſtanden. Im klaſſiſchen Stil wurde in Buda⸗ peſt überzeugend:2 gewonnen. Leider waren un⸗ ſere Gewichtheber, die z. T. recht anſehnliche Lei⸗ ſtungen zeigten, ohne internationale Gegner, ebenſo unſere in Europa führenden Judoſportler. Ringkampf der H. Aus der Not wurde eine Tugend! Als immer mehr die Reihen unſerer beſten Kämpfer gelichtet wurden, ging man an die Werbung der Jugend. Der HJ⸗Ringkampf iſt in dieſem Kriegsjahr ordent⸗ lich angekurbelt worden. Durchführung vieler Tur⸗ niere in allen Leiſtungsklaſſen ſind der einzige Weg, auf dem eine größere Anzahl junger Kräfte zu un⸗ ſeren wenigen großen Könnern in nicht zu ferner Zeit aufſchlleßen und für bedeutende internationale Kämpfe reif werden kann. Das Mannſchaftsringen hat leider die ſo wertvollen, für den jungen Ringer ungemein reizvollen Turniere mehr und mehr ver⸗ 1 Dasſelbe gilt auch für Gewichtheben und Judo. Die Lehre des Kriegsjahres heißt: Schafft Wett⸗ kampfgelegenheiten für allel Der Erfolg wird nicht ausbleiben. Wirtschafts- Meldungen Geringe Kurssieigerungen Berlin, 30. Dezember. Die Aktienmärkte wieſen zu Beginn der neuen Woche kaum eine Geſchäftsbelebung auf, da Bankenkundſchaft umd Berufshandel wie ſtets vor Jahresende eine gewiſſe Zu⸗ rückhaltung bekundeten. Der Grundton war jedoch freund⸗ lich, was auch darin zum Ausdruck kam, daß Kursſteige⸗ rungen nicht nur zahlenmäßig, ſondern namentlich auch in ihrem Umfang das Uebergewicht hatten. Von Montanen ermößigten ſich lediglich Harpener um % und Hoeſch um 75 v. H. Andererſeits ſtiegen Klöckwer 78 um 9g, Mannesmann um, Buderus um 4, Rhein wſtahl um 1% und Stolberger Zink um 1½ v. H. Vereinigte Stahlwerke blieben unverändert. Bei den Braunkohlen werten wurden Rheinebraun um 7 und Deutſche Erdöl um 4 v. H. höher bwertet. Ilſe Bergbau gaben 1,50 v. H. her. Kaliaktien ver⸗ änderten ſich nur unbedeutend. Salsdetfurth ermäßigten ſich um 0,50 v. H. Von Chemiſchen Papieren ſtiegen FJar⸗ ben um 6,50 und konnten dieſen Gewinn alsbald verdop⸗ peln ſowie von Heyden um 1,25 v. H. Bemerkenswert iſt, daß in Farben bei Feſtſetzung des erſten Kurſes rund 250 000 Mark den Beſitzer wechſelten. Elektro⸗ und Ver⸗ ſorgungswerte waren eher rückgängig. Schleſiſche Gas und Lahmeyer ermößigten ſich je um„Siemens und Deſ⸗ ſauer Gas je um 1 ſowie EW Schleſien um 2,25 v. H. Andererſeits gewannen Lichtkraft und Siemens⸗Vorzüge je 1, Accumulatoren 2 und Rheag 1,25 v H. Bei den Kabel⸗ und Drahtwerten befeſtigten ſich Deutſche Telephon um 1,50, bei den Autowerten Doimler um 1,25 v. H. Feſt lagen ferner Maſchinenkaufabriken, ſo Demag mit plus 76. Bahnbedarf mit plus 0,75, Schubert und Salzer mit plus 1 und Berliner Maſchinen mit plus 1,5 v. H. Zu erwäh⸗ nen ſind noch deutſcher Eiſenhamndel mit plus 0,75, Bremer Wolle“ mit plus 1,25 und Süddeutſche Zucker mit plus 2 v. H. Andererſeits verloren Berger, Stöhr, Aſchaffen⸗ burger Zellſtoff und Dortmunder Union je 1 v. H. Reichs⸗ bank wurden um 0,50 auf 122 50 heraufgeſen t. Von variablen Renten notierten Reichsaltbeſitz 154,50 gegen 154,25. Steuergutſcheine 1 nannte man 108,25 gegen 107,50. Geld. und Dev'senmerkt Berlin, 30. Dezember. Am Geldmarkt e ſige Sätze noch nicht zu hören. Von Valuten errechnete ſich der Schweizer Franken mit 358,05. Erzeugerhöchſtpreiſe für Gemüſe in Baden (Je 500): Spinat 14 Pfg.! Kop'ſalat(Treibhausware) 14 Pfg.; Endivienſalat(Treibhausware) 14 1 07 Feldlalat, kleinblättrig, geputzt 80 Pſc.: ungeputzt 40 1 großblät⸗ trig 25 Pfg.; Rettiche(Glaswareſ gebunden Güteklaſſe 2 45, 5 Stück Größe 1 15 Pfg. je Bund Rettiche(Frei⸗ land) große 7 Pfg.; Karotten mit Laub gebündelt 16 Stück, Pariſer große, nicht unter 20 mm Durchmeſſer 10 Stück Bu md 10 Pig.; Karotten ohne Laub? Pfg.; Wirſing 5 Pfg.; Weißkohl 4 Pfg.; Rotkohl 6 Pfg.; Rofenkohl 2 Pfg.; To⸗ maten(inl. Treibhausware) 35 Pfg.; Sellerie ohne Laub 15 Pfg.; Lauch 15 Pfg.; Meerrettich Größe 1 34 Pfg.; Gr. 2 30 Pfg.; Größe 3 24 Pfg. Gräße 4 18 Pig. Soweit Meerrettich ordnungsgemäß gelagert wurde und die Lagerung dem Gartenbauwirtſchaftsverband gemeldet worden iſt, kann für die Ein⸗ und Ausladerung ein Be⸗ trag bis zu 150% für je 50 Kg. dem Erzeugerhöchſtpreis zugeſchlagen werden. 8 Verſtöße gegen die vorſtehend aufgeführten Erzeuger⸗ höchſtpreiſe und ſonſtige Vorſchriften werden nach den be⸗ kannten Strafbeſtimmungen geahndet. Großmarkthalle Handſchuhsheim. Gelbe Rüben 75 Wirſing 5, Weißkraut 4, Rotraut 6. Lauch 15, Sellerie 15, Spinat 14, Feldſalat 2080, Roſenkohl 22, Endivienſalat 4 bis 11. Anfuhr gering. Frankfurl a. N 7 5 Ae Ae ot Gold u Silber. 2925 29755 Deutsche festverzinsliche Werte] Deutsche Steinzeug. 205,0 0 5 28 30 8 Hoe 1950 1135 Zichbaum- Werger 25 DEUTSCHE STAATSANLEIHEN Flektr Lieht u Kran 140 159 4½ Schatz D R. 38. 1013 101.3 Enzinger Union. 48..4 55 88025 1927 100.3 100.7 G arbens 5 5 düves Dt keien: s 1848 Genn n Bilgnger: 881 5 STADTLEBEN Harpener Bergbau 1808 18750 1% He 26 0 o Heidelberger Zement 2 9 3 8 e eee 149.5 1480 158 Plorzheim 28 100.5 100,7 3 Ph. 23 5 4 8 „ Ikalker Brauerei 7.— EEANNERIEEE isch Schacplris cker 1953 18 Klöckner- Werke 57.2 158. 80 1205 e 102.0 1020 Lanz 4 6 42510 25% % Nein Hyb Bank Ludwiashaf Akt.. Br.. E 3 und 8 102.5 102,5 Ludwiushaf Walzm. e, 4 Pfalz: Hp Bank Mannesmann 152.7 153= 24—26 R—9 101.5 101.5 5 5 120 1 15 4 I Bhein. tr. Mann DUS TRE ORLIG AKTIONEN Rhein. Westt Elektr. 248 5 Daimler-Benz 27 103,[ Roig ere 33 4% Dl dad Bank 36 102.1 102.1] Lalzdetfurtn. 2220 2210 5 Gelsenkirchen v 36 108,6 108.5 Sskezwerk klellbronn 62.0 1820 4½ Kruppe v 36 102. 102.2 Schwartz Storchen N 4 Ver. Stahlwerke 1012 102.7 ee a 1 2810 g 2 3 1 9,1 Siemens u klalske 0 5 sic Far e Süddeutsche Zucker 263,0 285.5 ELILILEN Zellstoff Waldhof 18ʃ½7 18200 Ada-Ada Schuhfabrik 1725 172.5 BANK EN Adler werke Kleyer. 154.2 155.0 e Adt. Gebr.. 08.5, 99, Bayr. Hyp. u..-Bank 128.5 1290 A E. G. 170,5.. Commerzbank 410 1420 Aschaffenb Zellstoff! 159,0 159,6 Deulsche Bank 149.0 139.0 Augsb. Nürnb. Wasch 165.2 195,5 Deutsche Reichsbank 124 122.5 Bayr diotorenwerke 219,0 218, Dresdner Bank. 39.0 140, Brown. Boverie& Ge. 1620.[Pfalz Hyp.- Bank 2—— Contin. Gummi... 3130 312.5 Rhein. Hyp Bank. 1640 164.0 Daimler-Benz 1860 1870. 5 Deutsche Erdöi.. 178.7 177.51% Zwischenkurs. Offene Stellen 5 Wir stellen en Avenfurarbeften bleibt unser deschäft am J. d. N. A warte! Unterhaltung. Es chlossen zember FRAUEN für leichte Stanz u. Bohrarbelten ein Ce. . (nc, weten Nundschaſt und unseren schãſtsſreunden die besten Munsckhe gu neuen ahr! Arbeitszeit abwechselnd: 1 Woche von Achtung, Orts⸗ und Betriebs⸗ — 4. Meiſterabend froher unſerem Runöſchreiben vom 14. De⸗ aufgerufenen tungstage finden die Vorſtellungen des 4. Meiſterabends froher Unter⸗ haltung wie folgt ſtatt: Abonn. am Freitag. 3. Jan. 1941, Abonn. B am Samstag, 4. Januar, Abonn. G am Sonntag, 5. Kommanditgeſellſchaft in Mann⸗ heim(D 7, 2J. Friedrich Schöne⸗ mann und Max Storck, beide in eaunheim, haben derart Geſamt⸗ prorura, daß ſie gemeinſchafilich vertretungsberechtigt ſind. A 2188. Reimann& Schrem, Mannheim(Eiſenwaren ⸗ Groß ⸗ handlung, 8 6. 13). Die offene Handelsgeſellſchaft tiſt aufgelöſt. Das Geſchäft ging mit Attiven u. Paſſiven auf den bisherigen Geſell⸗ Entgegen der in Veranſtal⸗ Januar 1941. Be⸗ Die Orts⸗ werblichen Unternehmen ſowie Ver⸗ mögens verwaltung. Verwertung u. Veräußerung von Beteiligungen, P 7, 15). Kommandtitgeſellſchaft ſeit 1. Auguſt 1940. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind: Albert Oechs ner, Ingenieur⸗Kaufmann, Mannheim, und Eugen Oechsner, a.., Rottweil. hat drei Kommanditiſten. ter Haftung in Maunheim. Der Geſellſchaſtsvertrag iſt am 14. De⸗ zember 1940 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt.) die freiwillige Unterſtützung von Ge⸗ folg cha tsmitgliedern und ehemali⸗ gen Gefolgſchaftsmitgliederg ſowie deren Angehbrigen und Hinter⸗ bliebenen folgender Firmen: Brown, Boveri u. Cie..⸗G., Mannheim, Trchtergeſellſchaften: Rheiniſche Draht⸗ und Kobe werke Kanzleirat Die Geſellſchaft Veränderungen: —14 Uhr. 1 Woche vo Mannheim-Neeckarau, Vol Beschäftigungsverhältnis nen nicht berücksichtigt Stotz Kontakt G. Arbeitskräfte, die sich bereits in einem n 14—22 Uhr. m. b. H. tastraße Nr. 11 beſinden. kön- werden(478 Tüchtig e, ältere Hausgehiltin in Vertrauensſtellung für Arzt⸗ haushalt in d. Weſtmark geſucht. 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Jannar 194m, ſtatt. findet für Beginn Einzelkarten zum [Preiſe von.50 bis.50 RM„für die Veranſtaltung am Samstag, 5. Jan. 1941, ſind in der Verkaufs⸗ Geſchäftsſt. 8. Bl. ſtelle Plaukenhof. P 6, erhältlich. legenheiten iſt es möglich, am 30. und 31. Dezember 1940 in der Zeit von 9 bis 12 Uhr ginn jeweils 19 Uhr. mitglieder und Betriebswarte ſind dafür ver⸗ antwortlich, daß die Dauerkarten⸗ hiervon unverzüglich unterrichtet werden. DAF. Ortsobmäuner. Wir bitten, den monatlichen Lage⸗ und Stim⸗ mungsbericht bis ſpäteſtens 31. De⸗ zember 1940 einzureichen. Gottesdienſt⸗Ordnung Evang. Gottesdienſtanzeiger Trinitatiskirche: 16.30(nicht 16.00) Füller. Alt⸗Katholiſche Kirche. Neujahrstag: Schloßk irche: 10.00 Uhr.— Erlöſer⸗ kirche(Gartenſtadt): 10.00 Uhr. Amſſ. Bekanntmachungen Handelsregiſter Amtsgericht FG. 3b. Mannheim. (Für die Angaben in()] keine Sewähr.) Mannheim, 21. Dezember 1940. Neueintragung: A 2301. Klaus Dahlele. Maun⸗ heim(Handelsvertretung in Mine⸗ ralſchmierölen und ⸗Fetten, Franz⸗ Sigel⸗Str.). Inhaber iſt Klaus Dahleke, Kaufmann. Mannheim. 5 Veränderungen: B 194. duſtrieſtraße 44a]. Karl Mahringer und Joſef Gatterdam, beide in Mannheim, prokura, glied oder mit einem anderen Pro⸗ kuriſten vertretungsberechtigt iſt. 4A 287. Nöhrenlager Mannheim Aktiengeſellſchaft, Mannheim(In⸗ haben derart Geſamt⸗ ö daß feder von ihnen ge⸗ meinſam mit einem Vorſtandsmit⸗ Sübdentſche Kohlen⸗ bandelsgeſellſchaft Seuker& Co. ſchafter Kaufmann Max Schrem in Mannheim Neckarau über. Die Firma iſt geändert in Max Schrem, Eiſenhandlung. A 378. Gebr. Graeff. Mannheim (Speditionshaus, Qu 3, 15). Alfons Klein, Mannheim. hat Prokura. K 2206. Schultz& Co., Mann⸗ heim(Reiſeandenken, L. 14.). Irmgard Hohnhold geb. Weiß, Lud⸗ Mannheim, 23. Dezember 1040. Neueintragungen: B 486. Gefolgſchaftshilfe Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung der Rheiniſchen Hoch⸗ und Tiefbau Abtieugeſellſchaft in Mauuheim (Auguſta⸗Anlage 32). Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 20. Novbr./ 19. Dezember 1940 feſtgeſtellt. Ge⸗ genſtand des Unternehmens iſt die Gewährung von einmaligen und laufenden Beihilfen an Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder und an ehemalige Gefolgſchaftsmitalieder der Rhei⸗ niſchen Hoch⸗ und Tiefbau Altien⸗ geſellſchaft ſomie an deren Hinter⸗ bliebene. Das Stammkapital be⸗ Karl Baum, beide in Mannheim, ſind Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführer vorhanden ſo wird die Geſellſchaft durch zweit Ge⸗ kuriſten vertreten. getragen wird veröffentlicht: Be⸗ anntmachungen der Geſellſchaft er⸗ folgen durch den Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. 1 Oechsner& Oechsner, A 2302. Maunheim[Erwerb und Verwal⸗ Sha ten f 1 Firma über auf den bisherigen e ee ee eee e Geſellſchafter Adolf Rieger, Kauf⸗ Jakob Schwind, Mannheim P 7 acht uhe im. 7. Faezember 1940 Nr. 18). Die Firma iſt geändert 27% Dezember. in: Autohaus Schwind, Inhaber: Neueintragungen: Jakob Schwind. B 487. Gefolgſchaftshilſe Geſell⸗ trägt 20000 RM. Karl Bonn und S ſchäftsführer oder einen Geſchäfts⸗ führer gnemeinſam mit einem Pro⸗ Als nicht ein⸗ tung von Beteiligungen an ge⸗ B 80. Deutſche Steinzeugwaren⸗ fabrik für Kanaliſation und che⸗ miſche Induſtrie in Maunnheim⸗ Friedrichsfeld. Die Prokura des Ludwig Muhl iſt erloſchen. A 1435. Mannheimer Transport- geſellſchaft Rieger& Co. in Mann⸗ heim(D 7, 16). Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, das Geſchäft ging mit Aktiven und Paſſiven und mit der Rheiniſchen Eleftrizitäts ⸗Aktien⸗ geſellſchaft in Mannheim(Auguſta⸗ Anlage 32). Der Geſellſchaftsver⸗ trag iſt am 18. November/ 10, De⸗ zember 1940 feſtgeſtellt. Gegenſtond des Unternehmens iſt die Gewäh⸗ rung von einmaligen und laufen⸗ den Beihilfen an Gefolgſchaftsmit⸗ glieder und an ehemalige Geſolg⸗ ſchaftsmitglieder Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft ſo⸗ wie an deren Hinterbliebene. Das Stammkapital beträgt 20 000 RN. Hermann Kappes, Direktor, und Dr. Carl Bauer Syndikus, beide in Mannheim, ſind Geſchäftsfühcer. 8 sführer vor⸗ ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder. ſchaft mit beſchräukter Haftung der der Rheiniſchen .m. b. H. Köln, H. Römmler A. Gl., Spremberg/ Nd ⸗L. Stotz Kontakt .m. b... Mannheim, Iſolation G. m. b.., Eberbach/ Baden, Gleichrichter G. m. b.., Berlin, Gußwerle.⸗G., Frankenthal Pfale, Elektro⸗Lack Gem b.., Bruch⸗ ſal/ Bad., BBC⸗Siedlung.. b.., Mannheim,.) Die Unterſtützungs⸗ einrichtung lann auf weitere Toch⸗ tergeſellſchaften von BB aus⸗ gedehnt werden. Das Stammkapi⸗ tal beträgt 20 000 RM. Dipl.⸗Ing. Oberbaurat Friedrich Schlemmer, Direktor und Dr. Konrad Schuſtet, Direltor, beide in Mannheim ſind Geſchäftsführer. Die Geſellſchaft wird durch zwei Geſchäftsfüßrer vertreten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen nur im Deutſchen Reichsanzeiger. B 489. Unierſtützungsein richtung der Dubols& Kaufmann Geſell⸗ ſchaft mit ee Haftung in Mannheim, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Mannheim (Rheinau). Der Geſellſchaftsver⸗ trag iſt am 23. Dezember 1940 feſt⸗ geſtellt. Gegenſtand des Unter zeh⸗ mens iſt die freiwillige einmalige wiederholte oder lauſende Unter⸗ ſtützune von Geſolgſchaftsmitglie⸗ dern u. ehemaligen Gefolgſchalts⸗ bau durch einen Geſchäftsführer ge⸗ meinſam mit einem Prokuriſten vertreten. Adam Wilhelmi, Mann⸗ heim. hat derart Prolura, daß er gemeinſam mit einem Geſchäfts⸗ führer vertretungsberechtigt iſt.— Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht? Die Bekanntmachangen der Geſellſchaft erfolgen durch den Dentſchen Reichs anzeiger. B 8. BBc⸗Unterſtützungsein⸗ richtung Geſellſchaft mit beſchränk⸗ mitgliedern der Firma fowie deren Angehörigen bei Hilfsbedürftig⸗ keit, bei Berufsunſähiglet und im Alter. Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark. Richard Emondts, Kaufm., Heidelberg, iſt Geſchäfts⸗ führer. Die Geſellſchaft wird durch einen Geſchäftsfüchrer vertreten. Als nicht eingetragen wir) ver⸗ öffentlicht: Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen nur im Deutſchen Reichsonzeiger. .⸗G., Mannheim, Stotz⸗Apparate⸗