5. Juli 10 — cker Fllm! Srabley Waldow jendliche laftsreisen . . 183.30 .. ti 26, eldung soo rgbahn d meldung aug nheim, 06. 4 — — Stitu m⸗Straße achstöfungs „ Sehntembe erfordert — U Velen Zwelgveten Ludwigs hates“ Manthe ). Juli 1939 Kaiserstadt, Muſeen, 10% ksfeſt 99 70 derzug Ludwig .50 Uhr, A zält in Munheh ickfahrkartegz RM., Nin M. bei Wi, eres im Waun [kommen. Straße gel ions fähige Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Frei Haus monatltch.08 Mk. und 62 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen Verlag, Schriftleitung u. 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Der Mißerfolg der polniſchen Anleiheverhand⸗ lungen in London, der am Dienstag im engli⸗ ſchen Unterhaus noch beſonders unterſtrichen wurde, hat in Warſchan große Beſtür zun g ausgelöſt, erwartete man polniſcherſeits doch ur⸗ ſprünglich eine Anleihe von mindeſtens 40 Mil⸗ lionen, davon die Hälfte in bar. „Kurjer Warſzawſki“ meldet am Mittwoch, daß der Leiter der polniſchen Anleihe⸗Delegation, Oberſt Kue, bereits in den allernächſten Tagen London ver. laſſen und die Weiterführung der Verhandlungen einem ſeiner Mitarbeiter überlaſſen werde, der die techniſchen Bedingungen für das kleine Waren⸗ kreditabkommen feſtlegen ſoll. Die Auskünfte Sir John Simons auf die Anfra⸗ gen über den Stand der Anleiheverhandlungen ver⸗ öffentlicht die polniſche Preſſe in einer möglichſt un⸗ auffälligen Aufmachung ihrer Blätter am Mittwoch. „Expreß Poranuy“ ſtellt dabei kleinlaut feſt, daß Sir John Simon die Aufforderung des Abgeordneten Dalton, energiſche Schritte zu unternehmen, damit die Verhandlungen nicht verſchleppt würden, unbe⸗ antwortet gelaſſen habe. In diplomatiſchen Kreiſen Warſchaus vermutet man, daß der Mißerfolg der Anleiheverhandlungen in einem direkten Zuſammenhang mit dem Eindruck ſtänden, den General Jronſide bei ſeinem kürzlichen Beſuch in Polen von der polniſchen Wehrmacht empfangen habe. Cot aus England abgereiſt (Funkmeldung der NM.) + London. 26. Juli Oberſt Coc, der Leiter der polniſchen Finanz⸗ delegation, der in London die Verhandlungen über die Einkreiſungskredite geführt hat, iſt von London nach Warſchau abgereiſt. Bekanntlich haben die Ver⸗ handlungen bisher nur zu einem Teilergebnis ge⸗ führt, da Polen bekanntlich nur britiſche Export⸗ garantien, aber keine Anleihe erhalten hat. Ein ſpaniſcher Geſandter für die baltiſchen Staa⸗ ten. Litauiſchen Blättermeldungen zufolge hat die ſpaniſche Regierung einen Geſandten für die balti⸗ ſchen Stgaten ernannt, der ſeinen Sitz in Riga oder Helſinki haben ſoll. Queipo de Llano geht als ſpaniſcher Botſchafter nach Argentinien.„New York Herald Tribune“ will aus Hendaye erfahren haben, General Queipo de Llano würde als Botſchafter nach Argentinien ent⸗ ſandt werden. Demokratiſche Wachablöſung in Oſtaſien? dem Reichsparteitag ve Friedens entgegen U 1 ö . Friedens“ zu überzeugen. Aebernimmt Waſhington jetzt die Nolle Londons? Scharfe Erklärung Hulls gegen Tokio„Amerikas Haltung bleibt unverändert“ f adnb. Waſhington, 26. Juli. Außenminiſter Hull nahm am Dienstag ſcharf gegen Japan Stellung. Er ſtellte dabei feſt, daß Waſhington Japan für die Verletzungen von Amerikanern oder die Beſchädigung ihres Eigen⸗ tums als Folge der Sperre des Kantonfluſſes für verantwortlich halte. Die amerikaniſche Re⸗ gierung erkenne keine Sonderrechte Japans an und werde in China den gleichen Kurs verfol⸗ gen, den es ſeit Beginn der Feindſeligkeiten ein⸗ halte. Die amerikaniſche Regierung beſtehe auf ihren im Neun⸗Mächte⸗Vertrag und zahlreichen . mit China garantierten Rech⸗ en. „Die„New York Times“ will Staatsdepartement wahrſcheinlich demnächſt neue Schritte unternehmen werde, um Japan klar zu machen, daß die amerikaniſche Oſtaſien⸗ politik unverändert bleibe. Man wolle je⸗ doch die Entſcheidung des Außenausſchuſſes des Senats über die Vandenberg⸗Eutſchließung abwar⸗ ten, in der die Kündigung des amerikaniſch⸗japa⸗ liſchen Handelsvertrages von 1911 gefordert wird. Seugtor Pittman, deſſen eigener Vorſchlag, die Waf⸗ lenausfuhrſperre gegen Japan zu verhängen, auf raten Hulls fallen gelaſſen worden iſt, ſagte die Annahme dieſer Entſchließung voraus. Er machte dabei geltend, daß die Kündigung des Vertrages, der die Meiſtbegünſtigungsklauſel enthalte, Amerika in die Lage verſetze, ſeine Beziehungen zu Japan auf eine neue Grundlage zu ſtellen bzw. durch die Ver⸗ angung der Waffenausfuhrſperre oder doch durch Ae Drohung mit der. Verhängung, die Japaner unter Druck zu ſetzen. Amerikaniſchen Erhebungen zufolge bezieht Ja⸗ ban 57 v. H. ſeiner Einſuhr von Kriegsmateri⸗ alien aus den Vereinigten Staaten. Paris gegen AS A- Kritiker 5 Eb. Paris, 26. Juli. Von den Verhandlungen in Tokio erwartet man in Paris eine Entſpannung der Lage im Fernen Oſten. 185. f. 15 Mit Schärfe wendet, ſich der„Paris Soir“ gegen die Kritiken, die in Kreiſen des Senats der Ver⸗ einigten Staaten gegen die engliſchen Bemühungen laut geworden ſind ſo ſchnell wie möglich zu einer Uebereinkunft mit Japan zu gelangen. Das Blatt ſchreibt, die USA ⸗Senatoren hätten kein Recht, Eng⸗ and anzuklagen, denn„ſie ſelbſt ſeien es geweſen, e Großbritannien gezwungen hätten, in Tokio um wiſſen, daß das Verhandlungen nachzuſuchen.“ Als England vor einigen Wochen die Vereinigten Staaten gebeten hätte, gemeinſam eine energiſche Haltung in dem Konflikt von Tientſin zu zeigen, hätten die Ameri⸗ kaner ſich geweigert, die Engländer in irgendeiner Weiſe zu unterſtützen. Das Blatt ſchreibt dann wörtlich:„Herr Chamberlain hat aus dieſer Wei⸗ gerung ſeine Schlußfolgerungen gezogen. Die Se⸗ natoren der Vereinigten Staaten haben ein kurzes Gedächtnis und ſollten eigentlich nur ſich ſelber ta⸗ deln.“ „Lediglich Chamberlains Auslegung“ dnb Tokio., 26. Juli. Der Sprecher des Außenamtes erklärte heute auf die Frage, wie er ſich zu Chamberlains Unterhaus⸗ erklärung zum japaniſch⸗engliſchen Abkommen ſtelle, daß dieſe lediglich Chamberlains Auslegung des Abkommens ſei. Auf eine weitere Frage, wie er ſelbſt das Abkommen auffaſſe, erklärte er:„Es wird bald die Zeit kommen, wo wir dieſes Abkommen o das Abkommen entſprechend den Aeußerungen der japaniſchen Preſſe auf ganz China Anwendung fin⸗ den werde, erwiderte der Sprecher des Außenamtes, Text werde das Abkommen ſich auf die vollkommen interpretieren werden.“ Befragt, nach dem militäriſch beſetzten Gebiete Chinas erſtrecken. Tſchangkaiſchek wird weiterkämpfen elnb. Tſchunking, Juli. 25 Tſchangkaiſchek hielt bei dem wöchentlichen Ge⸗ denkappell der Kuomintang am Montag eine Rede, daß Ghina trotz des die die Auslaſſung beſtätigt, Fortfalls ausländiſchen Beiſtands den Krieg fort⸗ Werden ſetzen wird. Er erklärte, daß China rechtzeitig ge⸗ nügend Reſerven an Kriegsmaterial angelegt habe, 13 f 3 3 wodurch es der veränderten Lage gewachſen ſei Pétain über ſeine Spanien-Miſſio Er wolle noch nicht glauben, beer. „Die große Konſtellation“ iſt ö . Der Mars-Fimmel erwacht wieder Ein Pariſer Blatt ſchlägt Fühlungnahme mit den Marsbewohnern vor Drahtber. unſ. Par. Korreſpondenten — Paris, 26. Juli. Angeſichts der Tatſache, daß morgen, 27. Juli, der Planet Mars wie alle fünfzehn Jahre wieder in größte Erdnähe kommt, ſchlägt die„Ordre“ vor, daß man verſuchen ſolle, von Paris aus eine Verbindung mit den Marsbewohnern aufzuneh⸗ men. Nach den Berechnungen der Aſtronomen genüge eine Lichtquelle von 500 Millionen Ker⸗ zenſtärke, um vom Mars aus geſehen zu werden. Nun beſitzt Paris auf dem Mont Valerien einen Leuchtturm für den Luftverkehr, der ſogar vier Mal ſtärker, nämlich zwei Milliarden Kerzen, ſtark fei. Dieſe Lichtquelle ſolle benutzt werden. Es wäre aber abwegig, meint das Blatt, wenn man irgend eine Morſe⸗Botſchaft nach dem Mars telegraphieren wollte. Ein einfaches Signal könne auch genügen, doch müßte dieſes Signal vernünftig ausgewählt werden. Wenn nämlich die Marsbewohner denkende und willensbegabte Weſen ſeien wie die Erdbewoh⸗ ner, hätten ſie ſicher auch die genaue Minute errech⸗ net, wo Erde und Mars ſich am nächſten kämen, näm⸗ lich um.36 Uhr. In dieſem Augenblick ſei das Signal zu geben. Oder beſſer noch: Da die Entfernung zwiſchen Erde und Mars rund 58 Millionen Kilometer be⸗ trage, das Lichtſignal alſo genau 193 Sekunden brauche, um zum Mars zu gelangen, wäre es an⸗ gebracht, das Signal genau 193 Sekunden vor dem kritiſchen Augenblick zu geben, es 193 Sekunden durchzuhalten, bis es beim Mars eingetroffen ſei. So erhielten die Marsbewohner mit einem einzigen Signal gleich eine Summe von drei Begriffen: daß nämlich die Erdbewohner das aſtronomiſche Phäno⸗ men genau zu berechnen verſtünden, daß ſie die Lichtgeſchwindigkeit kennen, und daß ſie ſchließlich mit dem Mars in freundnachbarliche Beziehungen eintreten wollten. Vielleicht gelange die Botſchaft an, vielleicht ſei es auch möglich, daß die Mars⸗ bewohner ſelbſt eine Botſchaft ausſchickten und da⸗ mit den Erdbewohnern zuvorkämen.(5) Der Führer weilte in dieſen Tagen in Nürnberg, um ſich von dem augenblicklichen Stand der Bauten auf dem Reichsparteitaggelände ſowie den Vorbereitungen Links vom Führer ſein Adjutant /½ Gruppenführer Schaub und rechts die Architekten Prof. Bruckmann und Ruff. Ganz rechts Dr. Ley. daß die„freundſchaft⸗ für den bevorſtehenden„Parteitag des Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) lichen Nationen“ China verlaſſen würden. Andere ſeits epklärte er, 14 daß jeder Gedanke an ein„fernöſtliches Münche ausgeſchloſſen ſei, denn China ſei keine Tſchecho Slowakei“, die ihre Exiſtenz nur dem Krieg un den Nachkriegsverträgen zu verdanken gehal habe. 00 Die Entfernung Wangchingweis und einiger au derer Politiker verſtärke nur die Regierung i Tſchunking und die Solidarität des chineſiſchen Volkes Kriegsähnliche Flottenmanöver Japan anb. Tokio, 24. Juli. Allgema Marineminiſter Yonai erklärte vor der Preſſe 0 daß die japaniſche Flotte demnächſt große kriegsähn liche Flottenmanöver abhalten werde. Dabei werd ein kürzlich neu aufgeſtelltes Geſchwader zum erſter mal eingeſetzt. Gegenüber dem japaniſch⸗engliſcheich Abkommen warnte er vor übertriebenem Optimis, mus. Japan müßte gegenüber der en gliſche Haltung in Oſtaſien äußerſt wach ſa ſein. Beſonders aufmerkſam müßten die britiſchen Währungs⸗ und Finanzoperationen und die enge liſche Stellung zu Mittel- und Süöchina beobachte „Noch viel ſchwierige Arbeit zu leiſten“ Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters .— Paris, 25. Juli. Der franzöſiſche Botſchafter in Spanten, Mar ſchall Pétain, iſt geſtern von Barcelona her Perpignan eingetroffen. Beim Grenzltbertritt au franzöſiſches Gebiet wurde er von der Bevölkerung begeiſtert begrüßt. In einer kurzen Anſprache er klärte der Marſchall, daß ſeine Aufgabe in Spanje noch nicht beendet ſei. Er habe noch viel ſchwierig Arbeit zu leiſten, aber er hoffe, ſie im beſten Inter eſſe Frankreichs erledigen zu können. Zum Empfang in Perpignan war das 24. Senne galſchützen⸗Regiment mit Muſik und Fahnen Paradeaufſtellung angetreten. Die Bevölkerung die beinahe vollzählig auf den Beinen war, durch brach die Abſperrungsketten der Poli zei, um dem Marſchall zu huldigen. Der Marſchaß wird heute die Sammellager der roten Milizen be ſichtigen und dann nach Paris zur Füühlungnahme utit der franzöſiſchen Regierung weiterreiſen. Die Affäre Hudſon Frankreich ſetzt eine indignierte Miene auf Drahtber. unſ. Par. Korreſpon denten — Paris, 25. Juli. Die Erklärungen des engliſchen Handelsminfſters Hudſon über ſeine Privatunterredungen mit einem deutſchen Wirtſchaftsſachverſtändigen und die nach folgenden Parlamentsreden Chamberlaius und Dord 1 5 Einzelpreis 10 pf 0 1 10 115 146 1 10 ö i ndfunk für die Mitunter haben wir Jahrzehnte unauslöſchlich in der Erinnerung bleiben. Neue Mannheimer Zeitung 7 Abenb⸗Ausgabe Mitkwock 26. Juli 1989 große Beachtung gefunden. eim franzöſiſchen Lager, ing zu nehmen. Vorſicht und äußert man ſich lediglich dahin, daß es r ur um Privatgeſpräche gehandelt habe, den Ereigniſſen ſchon überholt ſeien. Im⸗ t man jedoch in der Auswahl der kri⸗ chen imen aus der engliſchen Preſſe, daß man keineswegs mit der Einleitung etwaiger Verhandlungen mit Deutſchland einverſtanden geweſen wäre. Voll bringt ſo wenigſtens indirekt zum Ausdruck, Handlungsweiſe des engliſchen Han⸗ Hudſon etwas leichtfertig und un⸗ erlegt, ar en Fall aber als beklagenswert pfindet Im gen unterſtreicht man dann doch mit ruck, daß ſelbſt Hudſon eine Reihe völ⸗ g un annehmbare politiſche Vorbe⸗ Angungen an Deutſchland geſtellt habe, wie 1 iſe Abrüſtung Deutſchlands, Herausgabe Slowakei und dergleichen mehr. Berliner haben's gut! Sie können jetzt fernſehen unkmeldung der N M3.) + Berlin, 26. Juli. em Ne Bisher hat die Deutſche Reichspoſt den Fernſeh⸗ nöfunk verſuchsweiſe betrieben und nur in be⸗ ränktem Umfange der Oeffentlichkeit zugänglich macht. Die Vorarbeiten ſind jetzt ſoweit ab⸗ ſchloſſen, daß die Deutſche Reichspoſt den Fernſeh⸗ Oeffentlichkeit freigeben kann. Jeder Rundfunkhörer kaun dann, vorerſt ohne Erhöhung der Gebührenſätze, die Sendungen des Feruſehſenders Berlin Witzleben, im eige⸗ nen Heim empfangen. Allerdings wird dieſe Maßnahme anfangs nur den Berlinern zugutekommen, un die Ultra⸗Kurzwellen, die das Fernſehen und in dazu gehörigen Ton übertragen haben im Ver⸗ eich zu Wellen allgemeinen Rundfunks ir einen kleinen Ausbreitungsbereich, nämlich 50 8 100 Kilometer. Wenn die Fernſehſendungen all⸗ meine Bedeutung für das ganze Reichsgebiet ge⸗ innen ſollen, werden die Fernſehſender weſentlich ſchter geſetzt werden müſſen als die Rundfunk⸗ nder, Zwei Fernſehſender, einer auf dem Brocken 10 einer auf dem Feldberg im Taunus, ſtehen be⸗ (ts vor der Vollendung und weitere Fernſehſender erden in den übrigen größeren Städten des Rel⸗ es errichtet werden. den des „Es iſt ein Skandal Peinlich für Englands Kolonfalminiſter! Ein aufſehenerregender Anterſuchungsbericht über die engliſche Kolontalwirtſchaft Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters London, 26. Juli. Das am Dienstag veröffentlichte Unterſuchungs⸗ ergebnis über die Ernährungslage der Bevölkerung in dem britiſchen Kolonialreich wird kaum die eng⸗ liſche Kolonialverwaltung als Ruhmesblatt in ihr Archiv legen. Unter Leitung des Geſundheitsmini⸗ ſters Lord de la Warre hat ein Ausſchuß alle Ernährungs⸗ und Geſundheitsfragen in einem Ko⸗ lonialgebiet, das von 56 Millionen farbigen Men⸗ ſchen bewohnt wird, einer erſchöpfenden Analyſe unterzogen. Zwar bleibt das Urteil der mit der Unterſuchung beauftragten Fachleute zurückhaltend, und man merkt, daß ſie dem Kolonialminiſterium in ihren Schlußfolgerungen nicht weh tun wollten, aber die Darſtellung der heutigen kolonialen Wirk⸗ lichkeit unter dem Union Jack ſpricht für ſich ſelbſt. Durchgängig wird in vielen kolonialen Gebieten Afrikas die Koſt und Ernährungsweiſe der Ein⸗ geborenen als„der Menge und Güte nach unzulänglich“ bezeichnet. Die Säuglingsſterb⸗ lichkeit iſt mangels einer guten Ernährungspolitik und einer dazu gehörigen Hygiene hoch. Tuberkuloſe tritt an vielen Stellen epidemiſch zuſammen mit an⸗ deren nicht genügend bekämpften Krankheiten auf. Der Ausſchuß fordert durchgreifende Regierungs⸗ maßnahmen, und die Preſſe unterſtützt am Mittwoch die Schlußfolgerung durch den Ruf nach einer ſtaat⸗ lichen kolonialen Aufbaupolitik.(Es iſt bezeichnend, daß die Regierung der erwarteten Kritik vorgriff, indem ſie noch vor Veröffentlichung des Unter⸗ ſuchungsbefundes einen Wechſel im Unterſtaatsſekre⸗ tariat des Kolonialminiſteriums vollzog.) Die„Daily Mail“ fordert ein„Erwachen des Ge⸗ wiſſens“ unter dem engliſchen Volk und ſpricht von einem„peinlichen Bild der Unterernährung, Ver⸗ armung und Unwiſſenheit und Krankheit.“ Niemand könne auf das koloniale Weltreich mit Stolz blicken. Die Jahresausgabe von zwei Millionen Pfund für die Kolonſen ſei völlig unzulänglich. Der„Daily Expreß“ ſpricht von der Schamröte, die einem das Dokument ins Geſicht treibe. Nicht lumpige Wohl⸗ J— Ib etwas nimmt das anterbaus nichternit ine Debatte über parlamentariſche Korruption beluſtigt höchſtens die Abgeordneten EP. London, 28. Juli. Der einzige Kommuniſt im engliſchen Unterhaus, zal lacher, will„der Korruption unſerer Po⸗ (kiker“ und„der Dekadenz unſerer Demokratie“ ein de machen. Mit Billigung des Unterhauſes hat er Kommuniſt am Dienstagnachmittag einen Ge⸗ gesantrag eingebracht, der auf die oben erwähnten ele hingusläuft. Zur Begründung ſeines An⸗ ages hielt Gallacher eine Rede, der das Buch„Tory 4..“(das„Tory ⸗Unterhausmitglied) zugrunde . Zeder, der dieſes Buch leſe, ſo erklärte der ommuniſt, müſſe die Korruption und den Verfall in üglaud verſtehen. Der Geſetzesantrag ſieht vor, daß in Zukunft je⸗ es engliſche Parlamentsmitglied ſeine Einkommens⸗ erhältniſſe und ſeinen Beſitzſtand mitteilen muß. i ſoll ihm auch unterſagt ſein, im Parlament über ragen abzuſtimmen, an denen das betreffende arlamentsmitglied ein perſönlicheg Intereſſe hat. Der Antrag Kommuniſten Gallacher wurde om Unterhaus nicht ernſt genommen und löſte ver⸗ hledentlich Gelächter aus. Miniſterpräſident Chamberlain weigerte ſich des am Dienstagnachmittag in ſeiner Eigenſchaft als Leiter des Unterhauſes, dem Antrag des liberalen Abgeordneten Mander zu entſprechen, noch vor Ab⸗ lauf der Parlaments⸗Seſſion den Geſetzesantrag über die„Wehrpflicht des Kapitals“ er⸗ örtern zu laſſen. Mander hatte mit Zuſtimmung des Unterhauſes vor einigen Wochen einen entſpre⸗ chenden Antrag eingebracht, der jedoch noch nicht tber die vorbereitenden Arbeiten und über die erſte Leſung hinausgekommen iſt. Die Mitteilung des Miniſterpräſidenten beantwortete Mander mit den Worten: 5 „Glaubt der Miniſterpräſident deun nicht, daß es auſtändig iſt, zu einer Zeit, da Fleiſch und Blut wehrpflichtig ſind, auch für das Kapital ähnliche Maßnahmen durchzuführen?“ Chamberlain ließ ſich aber trotzdem nicht von nem Beſchluß abbringen. Ferner weigerte ſich Chamberlain, den Vorſchlag zu erörtern, wonach das engliſche Parlament wäh⸗ rend den großen Ferien einmal wöchentlich zuſam⸗ mentreten ſollte. ſei⸗ fahrt, ſondern Erkundung und Entwicklung der Kolonien und ihrer Bedürfniſſe nach der wirtſchaft⸗ lichen und landwirtſchaftlichen Seite hin ſeien erfor⸗ derlich. Aus dem Befund des kolonialen Unterſuchungs⸗ ausſchuſſes geht hervor, daß unter den Gründen der betrüblichen Entwicklung einmal der niedrige kolo⸗ niale Lebensſtandard, zum anderen die Unwiſſenheit Bevölkerungen in der Koſt zu finden Fleiſch müßten ebenso koloni⸗ und die Vorurteile der gegenüber ei ſimd. Fiſch, a Reis, auf den Tiſch der Farbigen kommen wie eine beſſere Erziehungsmethode ihnen zur Hebung ihres Geſund⸗ heitszuſtandes neue Hygienebegriffe beibringen müß⸗ ten. Frau als ſoziale Fürſorgerin, Lehrerin und Beraterin gehöre in größerem Maße in die Kolonien. Dies alles ſind unangenehme Tatſachen. Sie er⸗ geben ſich auf Grund eines Enthüllungsfeldzuges, den kürzlich der„Daily Expreß“ durch einen Fe⸗ rienſonderberichterſtatter an der Sierra Leone ein⸗ leitete. Dabei ſtellten ſich ſo viele Mißſtände an der engliſchen Goldküſte Weſtafrikas heraus, daß man ſich im engliſchen Kolonialminiſterium ſehr un⸗ zufrieden über die engliſche Preſſefreiheit, die der⸗ artige Enthüllungen zuließe, ausſprach. Die 5 Das lieben Englands Paläſtina-Militärs nicht: Ein zu neugieriger iſchofß Er wollte ſich Klarheit über die Paläſtina-Greuel verſchaffen dnb. Haifa, 26. Juli. Die furchtbaren Greueltaten des engliſchen Mili⸗ tärs in Paläſtina haben einen ſo unverbächtigen Beobachter, wie den anglikaniſchen Biſchof von Jeru⸗ ſalem, ſchwer beunruhigt. Um die ihm übermittelten Berichte ſelbſt nachzuprüfen, begab er ſich vor einiger Zeit in das von britiſchen Soldaten„durchſuchte“ Dorf Kufr Paſſif im Bezirk Haifa. Die Feſtſtellun⸗ gen, die er dort machte, waren ſo erſchütternd, daß er ſofort den engliſchen Militärkommandauten aufſuchte und mit ihm eine äußerſt ſcharfe Auseinan⸗ derſetzung hatte. Sie endete damit, daß er in nicht gerade höflicher, aber beſtimmter Form hinaus⸗ geworfen wurde. Trotzdem reichte er ein neues Geſuch ein, die Dörfer Halhul im Hebrongebiet und Bait Rima im Ramallahbezirk beſuchen zu dürfen. Dort ſpielten ſich bekanntlich in den letzten Monaten während wochenlanger Militäraktionen ſo unglaubliche Vor⸗ gänge ab, daß die verſchiedenſten Seiten Proteſt⸗ ſchritte unternahmen. Das Geſuch des anglikaniſchen Biſchofs wurde ohne weitere Begründung abgelehnt. In arabiſchen Kreiſen herrſcht hierüber größte Em⸗ pörung. Man verweiſt dabei auf die Erklärungen des engliſchen Kolonialminiſters Macdonald im Unterhaus, der alle Meldungen über die Greuel⸗ taten des engliſchen Militärs als unwahr bezeich⸗ nete und fragt mit Recht, warum denn die britiſche Regierung nicht mit der Entſendung einer neutra⸗ len Kommiſſion einverſtanden ſei, die dieſe Mel⸗ dungen an Ort und Stelle auf ihre Richtigkeit nach⸗ prüfen könnte. Seien die engliſchen Truppen wirk⸗ lich unſchuldig, dann liege es doch im Intereſſe Eng⸗ lands und ſeines guten Rufes, dieſe Feſtſtellungen von einer internationalen Kommiſſion treffen zu laſſen. Arabiſcher Freiſcharenführer verhaflet EP. London, 26. Juli. In Meldungen aus Jeruſalem wurde am Diens⸗ tagabend die Verhaftung eines der bekannteſten Führer der arabiſchen Freiſcharen, Abu Darra, amtlich beſtätigt. Abu Darra, der im April vox den Verfolgungen der Engländer nach Damaskus ge⸗ flohen war, wurde am Sonntag in der Nähe der Grenze feſtgenommen. Man nimmt an, daß er ſich wieder nach Paläſtina zurückbegeben wollte, um ſich erneut an dem Freiheitskampf der Araber zu betei⸗ ligen. Der Run auf die Antarktis Auch Argentinien erhebt Anſpruch auf antarktiſche Gebiete EP, London, 25. Juli. Wie dem„Datly Telegraph“ von ſeinem Bericht⸗ erſtatter in Buenos Aires gedrahtet wird, wolle Argentinien die engliſchen Anſprüche auf verſchfe⸗ dene antarktiſche Gebiete anfechten. Es handelt ſich um die Vereinbarung vom Jahre 1908, durch welche die engliſche Oberhoheit über die ſüdlichen Orkney⸗ Inſeln, die ſüdlichen Sandwich⸗Inſeln, Süd⸗Geor⸗ gien und Grahams⸗Land feſtgelegt wurde, die zu den Falklands⸗Inſeln geſchlagen wurden. Außer⸗ dem wolle Argentinien ſich auch Anſprüchen der US in der Antarktis widerſetzen. Ein Teil des Süd⸗ polargebiets werde als argentiniſcher Be⸗ ſitz reklamiert, darunter die Süd⸗Orkney⸗In⸗ ſeln, auf denen Argentinien ſeit 35 Jahren eine wetterkundliche Station unterhält. Alle dieſe Fragen dürfte Argentinien auf einer Konferenz vortragen, die im Jahre 1940 in der nor⸗ wegiſchen Stadt Bergen zuſammentreten wird. 5. Jahrestag der Wiener Erhebung Enthüllung eines Erinnerungsmales in der Straße der Juli⸗Kämpfer dnb. Wien, 25. Juli. Wien ſteht am heutigen Dienstag im Zeichen des Gedenkens an die Erhebung im Juli 1934, als es die Männer der/ Standarte 89 unternahmen, durch einen Handſtreich auf das damalige Bundeskanzler⸗ amt die Gewaltherrſchaft zu beſeitigen. Ein zweiter Trupp beſetzte das Gebäude der Ravag. Im ganzen Lande, von Marchfeld bis in die entlegenſten Alpen⸗ täler, flammte der Widerſtand gegen ein volksfrem⸗ des Syſtem auf. Noch einmal gelang es damals den volksfremden Machthabern, die Erhebung des Volkes niederzuwerfen. Im Galgenhof des Landgerichtes verſammelten ſich am heutigen 5. Jahrestag der Erhebung die Männer der/ Standarte 89 zuſammen mit den Vertretern der Partei, des Staates und der Wehr⸗ macht, um der Männer zu gedenken, die vor fünf Jahren ihren Einſatz für Volk und Führer mit dem Leben bezahlen mußten. In dem ſchmalen drei⸗ eckigen Hof nahmen die Juli⸗Kämpfer zuſammen mit dem Jungſturm 1923„Adolf Hitler“ unter hohen Pylonen Aufſtellung und hörten den von eiſſen Sprecher vorgeleſenen Bericht über das helden⸗ mutige Sterben Holzwebers und Planettas. 76 Oberführer Scharitzer, // Oberführer Kaſſel und Standardenführer Glaß legten hierauf an den bon Opferfeuern gekrönten Pylonen, die die Namen der toten Helden tragen, Kränze nieder. In der Straße der Juli⸗Kämpfer wurde im An⸗ ſchluß an die Gedenkſtunde im Weißenhof, an dem Haus, von dem aus die Juli⸗Kämpfer vor fünf Jah⸗ ren die Fahrt zum Bundeskanzleramt angetreten hatten, eine Gedenktafel enthüllt. Die ½ Standarte 89 marſchierte darauf zum Bundeskanzleramt, wo Standartenführer Glaß einen Kranz an der Erinnerungstafel niederlegte⸗ Gewitter überm Rhein Von Erich Tüllner Erlebniſſe, die uns für Fielleicht liegen ſte ſchon ſehr weit zurück, vielleicht innern wir uns ihrer nur, wie ein Menſch ſich vol⸗ er Ungewißheit an die erſte Kindheit erinnert ard doch wohnt ihnen eine übernatürliche Lebens⸗ kraft inne. So ging es mir, als ich— damals ſechs⸗ ehnjährig— zum erſten Male Süddeutſchland be⸗ eiſte und mit Schulkameraden ganz verſchiedenen ters den Schwarzwald von Nord nach Süd durch⸗ Handerte. Auf dem Wege von Allerheiligen nach kiebis, am Rande der mächtigen Wälder die vom amm des Gebirges zur Rheinebene hinunterſteigen. ngen wir wie auf einer Berggalerie, die uns nach echts den Blick zum Rheine hin öffnete. Es war Immer, und die Schwüle, die tagsüber auf uns ge⸗ ütet hatte, wollte ſich in einem Gewitter löſen. indes die Sonne ſank, ſchob ſich von Weſten eine icke, blauſchwarze Wolkenwand herüber und hüllte ald die ganze Rheinebene in eine gefährliche Däm⸗ kerung. Solange es nicht regnete, marſchierten wir weiter. es war ſchon ſpät und bis zum Dorfe Kniebis, wo bir Quartier machen wollten, noch eine ganze Weile. Hoin und wieder ſchoß ein Blitz aus dem Dunkel des immels, und der Donner, ſchwer daherrollend wie n gewaltiges Streitroß, entlud ſich heftig. Endlich am auch der Regen, zuerſt in großen, einzelnen kopfen, die gleich Trommelſchlägen auf den Weg Kallten, und dann wie ein dichtmaſchiges Nes, das ich mit ungeheurer Wucht auf uns warf. Wir flüchteten in eine kleine Unterkunftshütte, die ſich zufällig am Wege fand. Der Regen praſ⸗ eite auf das Dach nieder. Durch eine ſchadhafte Stelle ſchoß ein dicker Strahl auf den Lehmboden. Wie eine zuſammengepferchte Herde verängſtigter Schafe ſtanden wir aneinandergepreßt. Endlich ließ der Regen nach, Blitz und Donner verzogen ſich, und der Duft des ſriſchbefeuchteten Waldes breitete ſich aus. Das Gewitter, eine ſchmale Wand nur, die doch on umſo größerer Durchſchlagskraft geweſen war, g oſtwärts. Der Himmel über uns wenn er uch noch bewölkt war, trug die dunkelgraue Farbe mählicher Beruhigung. Da riſſen drüben, jenſeits — des Rheines, die Wolken auf, als habe ein rieſiges Meſſez ſie zerſchnitten, und vor unſeren Augen rollte ein Schauſpiel ab, deſſen faſt unirdiſche Ver⸗ klärung uns allen unvergeßlich geblieben iſt. Im Weſten ging die Sonne unter. Schmal wie ein ſchwarzes Bahrtuch flogen die Wolken über die oberrheiniſche Tiefebene. Während wir ſelbſt noch unter dem finſteren Gewitterdach ſtanden, fiel drü⸗ ben eine gleißende Strahlenwand aus dem Wolken⸗ ſchlitz, ohne daß uns der Lichtquell ſichtbar wurde. Ein ſchmaler Streifen Landes war hell wie von verdeckten Scheinwerfern erleuchtet. Und in die⸗ ſem Streifen, der ſich weit von Norden her bis nach Baſel hinzog, lag wie ein ſilbernes Band der Rhein. Es war eine Zauberwelt, in die wir ſchauten. Zart und leuchtend ſchien der Strom in die Erde hineingegoſſen: die ſilberführende Schlagader einer heroiſchen Landſchaft. Und gerade vor uns, wenn auch viele Kilometer entfernt, ſtand über dem leuch⸗ tenden Waſſer die ziſelierte Sylhouette des mächtigen Straßburger Münſters. Wir fanden damals keine Worte, das Wunder zu nennen. Aber wir fühlten, wie großartig es war, ſo eindringlich die Scheide zwiſchen Deutſchland und Frankreich erblicken zu können. Und vielleicht ſpür⸗ ten wir zum erſten Male in unſerem Leben die po⸗ litiſche Wirklichkeit eines geographiſchen Begriffs. Allmählich verblaßte das Bild. Kürzer wurde der ſilberne Streifen, gerade, als trockne der Fluß von Norden und Süden her ein, matter zeigte ſich das ſpitzige Steinwerk des Münſterturmes. Schließ⸗ lich, als lege ſich eine göttliche Hand über die Offenbarung, erloſchen die letzten Funken des abendlichen Feuerwerks, das Wolkendach ſchloß ſich wieder, die zauberhafte Strahlenglorie erſtarb. Wir aber gingen weiter, nach Kniebis, und als wir den Ort erreichten, flackerte noch immer ein Wetter⸗ leuchten über den nachtdunklen Himmel. eee Beethovenzyklus in Baden-Baden Die neun Sinfonien und vier Klavierkonzerte. Baden⸗Baden, im Juli. Das hervorragend diſziplinierte Baden⸗Badener⸗ Sinfonie⸗ und Kurorcheſter beſcherte in dieſen Wo⸗ chen unter der von innerſtem Miterleben erfüllten Leitung ſeines Generalmuſikdirektors G. E. Leſ⸗ sing einen muſikaliſchen Genuß von eigenem Reis: außer der lebendig ausmalenden Coriolan⸗Ouver⸗ türe, über fünf Konzerte verſtreut, eine umfaſſende Wiedergabe der inſtrumentalen Entwicklung Beet⸗ hovens. Sämtliche Sinfonien des Groß⸗ meiſters und ſeine erleſenſten Klavierkonzerte er⸗ ſchlenen hier in einem hinreißenden feſtlichen Zug und trugen die Hörerſchaft, die ſich ergriffen den ſieghaften Klängen des großen deutſchen Kämpfers hingab, in ſtiller Verzauberung in eine gytterfüllte Welt der Schönheit, der Klarheit und der heldiſchen Kraft. Noch liegt über den beiden erſten Sinfonien in -Dur und D⸗Dur die Sonne Haydns und Mozarts, bis in der Sinfonſe Nr. 3 in Es⸗Dur, der berühm⸗ ten„Eroica“, die große Wende in der Beſtätigung eines neuen ſinfoniſchen Meiſtertums, der Königs⸗ weg des Unerreichten, beginnt. Die lebendurchpulſten Muſikgedanken Beethovens offenbarten ſich bei die⸗ ſer Wiedergabe in ihrer ganzen kraftvollen Geſtal⸗ tung und ihrer tiefen ſeeliſchen Entfaltung bis zu ihrem letzten titaniſchen Höhepunkt. In der vierten Sinfonie in-Dur, von jeher ein Liebling des Pu⸗ blikums, herrſcht noch die friedvolle Stimmung einer feinen, klanggeborenen Empfindungswelt. Dann wirkt ſich ihr gegenüber in der fünften Sin⸗ fonie in c⸗Moll der Schickſalskampf der Seele, in ſchier übermenſchlicher Ausſtrömung bis zum end⸗ lichen Hineinragen in das Reich des Lichtes ſieg⸗ reich aus, Wieder zieht in der ſechſten Sinfonie in -Dur, der„Paſtorale“, die ſtille Freude an allen Schönheiten der Natur, dankerfüllt nach dem er⸗ löſenden Gewitter, ins Herz. Und nun in der ſieb⸗ ten Sinfonie in A⸗Dur die berauſchende Freude an allen Begeiſterungen des Lebens, glanzvoll in den Steigerungen und im verſchwebenden Pianiſſimo voll ſeligſter Erfüllung, um in der achten in F⸗Dur zu einer heiteren Erhabenheit einer überlegenen Umſchau zu werden. Dann zuletzt, dem Verklingen des eigenen Lebens ſchon nahe, wo Beethoven die Summe all ſeines irdiſchen und göttlichen Ringens zieht, in der neunten Sinfonie in d⸗Moll das er⸗ ſchütternd große und ſtolze Bekenntnis zur alles⸗ überwindenden, ſich ſelbſt befreienden Lebensbeja⸗ hung, übertürmt durch den unſterblichen Schlußchor über Schillers Ode„An die Freude“. Als dieſe Klänge in jubelnder Kraft und gläu⸗ biger Gewißheit vertönten, kannte die Begeiſterung des Publikums, das in dieſem Schlußkonzerk, die beiden Muſikſäle des Kurhauſes bis auf den letzten Platz füllte, kaum noch einen Halt. Immer wieder feierte es das Orcheſter und ſeinen Dirigenten, die ihm dieſe Abende in ſolch glänzender Ausgeſtaltung ſchenkten, feierte es die Soliſten der Ode, Uta Graf (Sopran) und Sibylle Plate(Mezzoſopran) beide aus Berlin und die Frankfurter Sänger Willy Lor⸗ ſcheider(Tenor) und Erich Meyer ⸗Stephan (Baß), ſowie die ſchönſtimmigen Chöre der„Au; relia“ und des„Cäcilien vereins“ in Baden⸗ Baden. 5 An den vorhergehenden Konzertabenden fand die Hörerſchaft nicht minder Gelegenheit, ſich bei den wundervollen Klavierkonzerten in Cut Soliſtin Irmgard Weiß),-Dur(Mechthl Hatz), e⸗Moll(Otto Sonnen) und G⸗Dur(Udo Dammert) an der meiſterlichen Wiedergabe, der in ihren Erfolgen mit einander Wetteifernden dank bar zu erfreuen. Vor allem aber auch hier an dei herrlichen Leiſtungen des Orcheſters das mit ſeinen zielbewußten Führer, G⸗M⸗D. Leſſing, währen des ganzen Zyklus mit Recht im Mittelpunkt des ſtürmiſchen Beifalls ſtand. Albert Herzog Auftakt in Bayreuth „Fliegender Holländer“ in Auweſenheit des Führers In Anweſenheit des Führers wunde am Dienstag die Bayreuther Bühnenfeſt⸗ ſpiele 1999 mit einer glanzvollen Neuinſzenie⸗ rung von Richard Wagners„Fliegender Hol⸗ länder“ eröffnet. Bei der Auffahrt zum Feſtſpielhügel wurde der Führer von der die Straßen umſäumenden Bevbl⸗ kerung begeiſtert begrüßt. Am Portal des Feſtſpiel⸗ hauſes wurde er von Frau Winnifred Wagner empfangen, die neben dem Führer in der Loge Platz nahm. In dem ſeſtlichen Haus ſah man welter ale Ehrengäſte Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reicht organifationsleiter Dr. Ley, Reichsminiſter Kerr Reichsminiſter Dr. Seyß⸗Inquart, Reichspreſſe Dr. Dietrich, den bayeriſchen Miniſterpräſtdenten Ludwig Siebert, Obergruppenführer Brückner, Gruß penführer Schaub, die Gauleiter Wächtler, Sprenger, Dr. Meyer, Dr. Rainer ſowfe u. a. den deutſchen Botſchafter in Rom, v. Mackenſen. 5 — —— wie' auch gega wie plötz dadu an den. 9 ereig wur! zwei ſchãd beach 2 men dene zehn 20 K ausg aufm M * vier An gegen Stan das Fla bon! Di den 2 Ludw Parki Waſſe platz vor de Hitler Pioni Si nicht große. denhe damit enthie In mitten Plakat Verkel Verbe Unter einen Auf man e dürften Halmf Einfah men d Die N ein P. gen“ f Nebſt es Po! ſchutzhr Bei uli. n des 8 die durch tzler⸗ beiter anzen lpen⸗ frem⸗ 5 den olkes telten g die den Wehr⸗ fünf dem drei⸗ umen hohen zinem lden⸗ . und von n der An⸗ dem Jah⸗ treten zum Glaß legte. — gläu⸗ rung „ die etzten ieder „ die Itung raf beide Lor⸗ N 0 a n A u⸗ aden⸗ 9 die i den „Dur thild (Udo 5 der dank⸗ 1 den inem hren des 95. 1 1 1 W 2——— Mittwoch, 26. Juli 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Sette Mannheim, 26. Juli. Jempc-] 5 ſotzuſagen„nach zählen“, immer eins zwei, man ſieht förmlich, wie raſch es geht. „genau ſieht man's doch nicht, ganz genau ge⸗ enn es iſt noch keine Uhr da, an der man die a ableſen könnte, die da aufgeſtellt wer⸗ den. Und dieſe noch gar nicht vorhandene Uhr macht vielen Paſſanten ehrlichen Kummer. eilich gibt's Leute, die wollen keine Uhr, die en, denen ſowieſo keine Stunde ſchlägt, jene, ſoviel Zeit haben, daß ſie nicht kleinlich damit umzugehen brauchen, und aber auch die, denen das zur Verfügung geſtellte Endchen Ewigkeit zu kurz dünkt, um es ſich auch noch von Uhrzeigern zerhacken aſſen. ber recht haben doch die andern, ein Zeitmeſſer A muß her für die, die keine Zeit haben. Und die Uhr auf dem nahen OE G⸗Bahnhof genügt dieſen Anfor⸗ derungen nicht, man ſieht ſie aus der Breiten Straße heraus gar zu wenig. Aber es iſt ja trotz des neuer⸗ dings vorgelegten Arbeitstempos auch noch nicht aller Tage Abend, und jene Mannheimer ſind noch gar yt ſo ſehr alt, die ſich noch genau erinnern können, wie's damals am Waſſerturm war. Da begannen auch gerade die beweglichſten Klagen um die verloren gegangene Uhr(ſie hatte juſt genau ſo ausgeſehen wie die verfloſſene von der Friedrichsbrücke),— als pl ch an einem der neuen Lichtmaſte eine neue Uhr erſchien. Kein Zweifel, ſo wird's auch diesmal wieder ſein, einer von den Lichtmaſten auf oer wer⸗ henden Verkehrsinſel wird ſicher durch eine Uhr ausgezeichnet werden. Das kann auch gar nicht anders ſein. Schon weil dadurch präziſe Abmachungen über ein Stelldichein an der Friedrichsbrücke ungemein erleichtert wer⸗ den. Figaro. Polizeibericht vom 26. Juli Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages eteigneten ſich hier neun Verkehrsunfälle. Hierbei wurden ſechs Perſonen verletzt, neun Kraftfahrzeuge, zwei Fahrräder und ein Straßenbahnwagen be⸗ ſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchie⸗ dener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung zehn Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 20 Kpaftfahrzeughalter wurden rote Vorſahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung bzw. groben Unfugs mußten vier Perſonen zur Anzeige gebracht werden. Anſere Flak kehrt heim! Unſere Flak kehrt am Sonntag, dem 30. Juli, gegen 19.00 Uhr, von der Uebung kommend, in den Standort zurück. Die Bevölkerung Mannheims wird das erſtemal Gelegenheit haben, die geſamte „Flakregiment 49 in einer geſchloſſenen Ko⸗ lonne vorbeifahren zu ſehen. Die Fahrt durch Mannheim nimmt ſfolgen⸗ den Weg: Von Rheingönheim— Mundenheim Ludwigshafen kommend, über die Rheinbrücke Parkring— Rheinſtraße— Heidelbergerſtraße Waſſerturm— Friedrichsring— um den Friedrichs⸗ platz—(neben Roſengarten⸗Reſtaurant Vorbeifahrt nor dem Kommandeur)— Roſengartenſtraße—Adolf⸗ Hitler⸗Brücke— Feudenheim(Neckardammſeite) Pionierkaſerne— Käfertal— Flak⸗Kaſerne. Sicherlich wird es die Bevölkerung Mannheims nicht verſäumen, dieſem einmaligen Schauſpiel in großen Scharen beizuwohnen, um ſo ihre Verbun⸗ denheit mit unſerer Flak zu bekunden und dieſer damit einen herzlichen Willkommgruß zu Die deulſchen Großſtädte Die neue Größenordnung deutſcher Städte nach der Volkszählung vom 17. Mai 0 Mannheim an 24. Stelle, ke ne Nach den ſoeben vom Statiſtiſchen Reichsamt ver⸗ 28. Kaſſel 335 1085 öffentlichten vorläufigen Ergebniſſen der Volkszäh⸗ 29. Graz 210175 lung vom 17. Mai dieſes Jahres wurden im Reichs⸗ 30. Braunſch 20 06 gebiet(ohne Protektorat) 61 Großſtädte, d. h. Städte 31. Oberha 191 5 mit über 100 000 Einwohnern feſtgeſtellt. Einſchließ⸗ 32. 33314189 0 lich der vier Großſtädte im Protektorat(Prag, 33. 3 Brünn, Mähriſch⸗Oſtrau und Pilſen) liegen im 34. Wiesbaden 172 099 Gebiet des Großdeutſchen Reiches 65 Großſtädte. 35. Krefeld⸗Uerdin 1569 485 Legt man die ermittelten Zahlen der orts 36. Erfurt 8„166 661 anweſenden Bevölkerung zugrunde(die Feſt e ichs ſtellung der Wohnbevölkerung, die erſt ſpäter 38. Mainz 3 erfolgt, wird noch gewiſſe Abweichungen bringen), ick ſo ergibt ſich folgende neue Rangordnung der deut⸗ 10. Hagen 3 5 151870 ſchen Großſtädte: 11. Münſterr„5 1 Berlin 42. Ludwigshafen„„ VVV 3. Solingen„ 1 3. Hambu e 44. Mühlheim 8388 136 805 München 88 45. Potsdam 4 186 165 B. GHö iI 88 46. Saarbrücken 185080 8. Seiſfß, 5 47. Linz„ 131423 7. Eſſen„ 48. Bielefeld„„ 128 4 8 Dresden 685 49. München ⸗ Gladbach. 127 115 9. Breslau 5 615 006 50. Hindenburg 1250 402 10. Frankfurt a. M 8 649 51. Roſtock 8 122 399 11. Düſſeldorf. 539 905 52. Deſſau 33129792 12. Dortmund„ 53. Wilhelmshaven 118 193 „ e Gleiwitz 147660 14 Stült gart Darmſtadt„„ 10 Düfs burg eh, 16 Nürnbeegs 51 57. Plauen„%„ 110 842 17. Wuppertal 398 099 5 Wire gs 18. Königsberg 368 433 59, Reinſched %% 60% bun uo oo 61. Beuthen 1100 644 aden 3 9 Gelſenkirchen 23. Bochum 24. Mannhein 25 Kiel Auf dem Marktplatz wird zur Zeit der den parkenden Kraftwagen vopbehaltene Raum neu ab⸗ Bisher war die Abgrenzung durch weiße Farblinien angezeigt, aber die Farbe wurde vom gegrenzt. Regen ſtark angegriffen und mußte von Zeit zu Zeit immer wieder aufgefriſcht werden. dazu über, den Anſtrich durch einen be präparierten Stein zu erſetzen. aus Hochofenrückſtänden Kunſtſtein mit einer hellen Aſphaltein⸗ lage. Die Aſphaltflächen der aneinander gereihten ſich um einen 8 6 6 2 23 2 65„ 8 Insgeſamt wohnen in den deutſchen Großſtädten der Reichsbevölkerung. Faſt jeder dritte Reichsbewohner 23,9 Millionen Perſonen, das bedeutet 30 v. H. lebt alſo heute in einer Großſtadt. Nun Steine bilden eine weiße Linie. Der neue Kunſtſtein ſoll übrigens auch geeignet ſein, einen dauerhaften roten Anſtrſch auf⸗ Wenn er dieſe Erwartung erfüllt, käme Kennzeichnung zunehmen. er auch zur Straßen in Betracht. der eee Kunſtſtein mit Aſphalteinlage Neue Linien auf dem Maekiplatz— Ein Verſuch in der Heinrich ⸗Lanz⸗ Straße Beſſere Kennzeichnung der Stopſtraßen in Sicht geht man ſon ders Es handelt hergeſtellten Stop⸗ Die Bodenzeichnung der Stop⸗Straßen hat bisher ja auch den einen großen Nachteil, daß ſich der Fapbauſtrich auf der ge⸗ pflaſterten oder aſphaltierten Straßendecke nicht Hält und deshalb oft erneuert werden muß. Die poröſe Struktur des neuen Kunſtſteins ſoll nun für Farbe beſonders aufnahmefähig ſein. Um auszuprobieren, ob ſich die rote Farbe auf die Dauer hält, wurde verſuchsweiſe die Stop⸗Straßen⸗Bodenzeichnung der Heinrich- Straße in dieſem Kunſtſtein Lanz ausgeführt. Man muß abwarten, wie ſich der Ver⸗ ſuch bewährt. Von Intereſſe dürfte weiterhin der Hinweis ſein, daß beabſichtigt iſt, die Mannheimer Stop⸗ Straßenſchilder während der Nacht 3 u beleuchten, um ſie ſo beſonders deutlich in Er⸗ ſcheinung treten zu laſſen. In vielen anderen Städten hat ſich dieſe Methode ſchon ſeit langem beſtens bewährt. m. ————.———————-—̃— vorland der Zellſtofffabrik wurde von Blumengebinde leitung ein Wünſchen für eine weite Feldmarſchalls. Betriebsführung enthieten. Handwerksmeiſter ſind: Blick auf Sandhofen In Sandhofen wurde dieſer Tage die bisher in⸗ mitten des Platzes vor dem Bahnhof aufcgeſtellte Plakat⸗Säule entfernt die auf dieſer ſtark belebten Verkehrsader die Sicht behinderte. Auch andere Verbeſſerungen müſſen noch vorgenommen werden. Unter anderem wird auch das Weltkriegs⸗Ehrenmal einen neuen Standplatz bekommen. 85 Auf den Halmfruchtkulturen der Gemarkung iſt man eifrig beim Schneiden und Garbenbinden. Es dürften bis jetzt etwa 60 v. H. aller anfälligen Halmfrüchte zum Ausdruſch bzw. zum Scheunen⸗ Einfahren bereitgeſtellt ſein. Ununterbrochen ſum⸗ men die Dreſchmaſchinen auf den Dreſchplätzen. Die nicht gerade ſehr günſtige Ernte⸗Witterung läßt ein Pauſieren nicht zu. Auch die„Ernte⸗Freiwilli⸗ gen! ſind dieſe Woche am Ernteeinſatz beteiligt. Nebſt einer Abteilung des Reichsarbeitsdienſtes ſind es Politiſche Leiter und Amtsträger des Reichsluft⸗ ſchutzbundes. Beim Anlegen des Motorſchiffes„Karin TI!“ des Generalfeldmarſchalls Hermann Göring am Rhein⸗ in Kammerverwalter tätig war. bereits 46 Jahre Mitglied der Militärkameradſchaft Mannheim. Herzlichen Glückwunſch! folgendes e der Werks⸗ abgegeben mit den glückliche Fahrt des Einige Tage ſpäter ging bei der Telegramm ein:„Der Betriebsführung und Gefolgſchaft der Zellſtofffabrik Waldhof danke ich für die mir überſandten Heil Hitler!— gez. Göring, Generalfeldmarſchall.“ Acht Sandhofer Handwerker haben ſich der Mei⸗ ſterprüfung unterzogen, und alle konnten das Exa⸗ men mit Erfolg beſtehen. Die Namen der Emil Bucher, Hans Feh⸗ linger, Karl Herbel, Heinrich Lautenbach, Karl Lau⸗ tenbach, Chriſtian Schmelzer, Karl Steinmann und Fritz Wehe.— Gauſieger im Handwerker⸗Wettkampf wurde in der Berufsgruppe„Klempner“ der Sand⸗ hofer Max Stahl.— In der Grüße. jungen Verſammlung des Unſer Glückwunſch! Kleintierzuchtvereins„Rheingold“ gab Vereins⸗ führer Hermann Hiller bekannt, daß am 19. und 20. Auguſt eine Jungtierſchau für Geflügel ſtattfindet. — In ihrer Hauptverſammlung faßte die Geſellſchaft Sandhofen den Beſchluß der Auflöſung. Sie wurde vollzogen und das verbleibende Vermö⸗ gen bereits der NS⸗Volkswohlfahrt Den 73. Geburtstag feierte Herr Philipp Schuſter in beſter körperlicher Friſche. Caſino⸗ übergeben.— * 70 Jahre alt wurde Herr Philipp Krieger, Herr Krieger erfreut ſich 52 Erheber i.., O 3, 11/12. großer Beliebtheit, beſonders bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei welcher er über 35 Jayre aktiv und und Auch iſt Herr Krieger den letzten 10 Jah ren Frankf 5 aneinhen d. Kom.-Verb. e 25 25. 2 Pr. ed.⸗Pfort. v. othekenba Ur Oberbeſſ. Pr.⸗Anl. 85 Ant. G. ⸗Fforf. 5 20 1— 5555 R 19.. 100,0 100, Deutsce Stadtanletheg do k 22. 100,0 100,% BayrBodencr. 555 lestver zins i. werte az Angeburg 26 08.25 98.2 de aer: 1000 100. Sud. n 95.75 1 Bee elde 105 d e n 0 Lane b 100,2 5 5½Berlincold 15 2 8 8 2 5 5 5„ Otsch. Staatsanleiher 45 Dar inſtadt 20 95,87 95,75 8 0 100 26 25. 4½ Dresden 88 97.25 97.2 Landes- ur d Pr vinz- e 5 N 113 515„ 26 975 375 banken, kon Giroverb. R 5 n 8 f%%:ũ üHanau 26. 77. 5 1.⸗Odb 0 F 4% chez 55 1.% beſwelberg 26 90,50 90.0 drann 20 k. oe N.. W. fig B. 100 1 n e s 55.75 4% blame 0 a8 89.5 96, g gata 8. 2%%„ 4% do. Geld.& J 68.50 4 N 5 5 9 7. 1 20. 8 VTVVVVVVV 4% do o 3 F ode 98.87 ½ do. 27 97,7 9775 4% Ldstom. DB. 85 1057 4% daden 2,.2 65702% pirmaſens 4 88.87 88587 Fire. Hessen 2½% do. Rom. k 88.30 dern 19 55 8 5 Ulm 20 Ae 5 N 2 08,50 98,50 95 0 8 40 Peſen 26 KU 98 50 8 Atanuheim. Ausl. 134,0 134,2 4% do. 5 18 2 65 3 Bank A.. 100,7 r, St.⸗ 9 15. 4% do. 98.50 98.5045 Bk. egen 28 00 80 90 50 FPiandbriete u. Schuld. 4% de z ie 68.52 68.62 Gpfe h. l 55.— e teultenstaſten der nde N 5 5— 5 14%. c. 50 990% 9 ess. Edsb l. 26 4½ do, Kom. 26 81 99,50 90, 535 1 5 5 4 Mpoſt 35: 70% 27 u. 28 K 1., Dt-Kom. S. Abl. 1 130%„0. A, G. . voft 8 100,2 100,2( s uno s 99,— 99. 19 5 22 155˙5 155.2% de den. 1 50 5* do. Gold⸗ u* Füge Schuld. 2. 2 98.80 08.50 Landschaften 5% Preuß. Boder. aus Anleiheftoc 3,50 8,50 5½ Heſſ..⸗Hppbt 4% Oſtpr, Landſch. Sig. Gold VII eiheſtock 132,1 132,01, Lig., Ant. kl.24 100,6 100, le 1 c Ju.-F 102 Lis k- Uu. J. A. 101,0 Goſdhyp. Pfandbriefe ken 25⁵ 99,75 100,2 als Adjutant 4% Ry. Hyp.⸗Bt. Mannß 8—4 4½ do. R 35,36, 39 5¼ do. Lig. Pför. 101,1 4½ Rh.-Hyp⸗-Bk. G. Rom. R- i Südd oder. 2/ Lig. Gpfbr. S und ell o... 100.7 4½ Württ Hyp.⸗ Gpfbr. 1, 2. 100,0 4½d 9. Erdty.! 4 in Aktien umwandel ba 6. Farben RM⸗ Anl. v. 28 ohne Zinsberechnun 701.1 98.50 100,0 99,75 99,75 99.75 Schuldvesrchreibung. 5 KruppTreibſtoff 99,50 99,75 75 Neckar Stuttg. 28. 5 Röchling, Eiſen 98.25 98, 119,5 119,0 2NeckarStuttg. 21 95.— 95, Industrie-Aktien I Gebrüder, 60. E G. Andrege-Norks Aſchaff. Buntvap do. Zellſtoff. 60. 112,0 112.0 607 65.75 Ein Aufruf an alle Fronkameraden! Die Kreiskriegerführung Mannheim im Ne⸗Reichskriegerbund teilt uns zu dem im Mon⸗ tag⸗Morgenblatt veröffentlichten Aufruf zur Tannen⸗ berg-Kundgebung mit, daß die Anm meldun gen ſchriftlich ar den Adjutanten des Kreiskrieger⸗ verbandes Mannheim, Kamerad Wilhelm Voigt, Mannheim, S 6, 43, zu richten ſind. Die Fahrt nach Tannenberg nimmt—6 Tage in Anſpruch. Die Fahrzeiten liegen noch nicht feſt und werden ſpäter bekanntgegeben. Bei Einſchaltung eines Verwaltungsſonderzuges (600 Perſonen) von Stuttgart nach Berlin und zurück, für Mannheim Zuſteigebahnhof Oſterburken oder noch ein zu beſtimmender Bahnhof, und von Berlin nach Tannenberg und zurück ſtellen ſich die Aus⸗ gaben einſchließlich Verpflegung für drei Tage und Feſtabzeichen auf 28.70 Mark. Wenn der Vermal⸗ tungsſonderzug nicht zuſtande kommt, alſo nur Ge⸗ ſellſchaftsfahrt, dann erhöhen ſich die Ausgaben auf 46.90 Mark. b Die Gelegenheit wird es nie wiedergeben, unter ſolch günſtigen Bedingungen einem Staatsakt am Reichsehrenmal anwohnen zu können. Kameraden, die außerhalb des NS⸗Reichskriegerbundes ſtehen, können ſich ebenfalls an der Fahrt in Zivil zu den gleichen Bedingungen beteiligen und als Zu⸗ ſchauer an der Feier teilnehmen. Frauen ſind von der Teilnahme ausgeſchloſſen. Die Anmeldungen der Fahrtteilnehmer ſpäteſtens bis zum 5. Auguſt an obige Anſchrift zuſenden. Die Fahrtteilnehmer erhalten von die weiteren Beſcheide. Der Kreiskriegerführer Mannheim Dr. Hieke, Hauptmann d. L. 2 ſind ein⸗ Hört 2 25 25 25 2 25 553 26 25 adiſche Maſch. 8. Froßztrat. My mn.„ Idenw. Hartſtein 142.0 142, fürttemo. l ktr. 97 96.23 Jayr. Br. Pforza... Hrün& Bilfinger 85 1 i e 25 25 Lerkshrs- Aktien Bayr. Motorenw 132,2 13150 I 3 8 1 Jarlen, Bürgerbr ellſt. Waldhof. 105.0 105,5 Bod. AG. F. Mhein⸗ Aemberg J. b. 120.5 128.0 lald u. Neu 193.0 1030 älz. Mühlen 130.0 13½ 0 menf veidelba 143.0 141.7 ſchiff. und See⸗ Julius Berger 144.0 143, Hanguer Hofbr. 156.0 150,0 3f. Breßh.⸗ Sprit 163.0 161 transport hm 120,5 110% Brauer Kleinlein 1½½0 117, Hanfwerke Füſſen 125.0 124,3 5 5 Zank-Aktien Ot-Reich sb. Vorz 123,9 1228 Bronce Schlent, 100,0 100,0 Harvener 130,0 129“ öbein. Braunkohl. 214,0. 213, Badiſche Bank 109.5 109.5 Zrown. Bover 106,0 105,7 Hartmann& Br. 5„ iheinelektra St. 145,0 115,0 Com. ⸗ u. Privitb 105,8 105,7 chem Albert 85.— 35. Henninger Brauer 11777 117,/ theinmetal 14,ů»8ÜↃhꝓm D Bank 11115 101.5 Versicherungen 2„ Heſſen⸗Naſſ. Gas 83,50 83 50 fl. WE.. 115,0 114,7] dresdner Ban! 100,0 105, Bad. Aſſekuranz⸗ aimler⸗Benz 21.5 121.%dolzmann. Ph.... 150,0 Koeder, Gebr., 88. 8s, fFrantfurter Bant 90, 90, A. G, Mihm⸗ 43. „ 5 funghans 94.75 93,87 2 N do. yy ⸗Baut 104.).. Mannheim 5 9 Di hald u, Silber 200,0 205,0„ eee Sem,, 30, dene dur ank is e Würte earene Dt, Steinzeuaug„ lein, Schanzlin 14/0 145, 0 0 5 1178 117.5 feichsban:: 180.0 179.2 5 Dürr werke.. 109,0 Unorr, Heilbronn 253,0 253,0 Seilen(Wolff) 97,— 97. Agen Hyp⸗Bant 129,0 les. 7 Durlacher Hof 109,0 100,0 ole u. Schüle 134,5 e 5 I Württbg. Bont. 108.0 08.6 5 2 tonſerven Braun 89,50 89.50 2„ ichbaum⸗Werger 107, 108,0 Ali 50 81% ed 5 5 anger Unten. 1012 100,“ aft. A wärn 81.50 81480 Sinnei, Grünw. 83, 8, Amklie i nicht notierte Werte Eſchweilerdergaw 8 125 es.. 158.0 17. Stuttgart. Hoſbr. 105, 105.6 Imtausch Obli sationen s Eßlinger Maſch. 106,0 106,0 bach, ber W 96.50 1 7 Südd. Zucker 8 21272— Ettlinger Spinn 103,0 103, öwenbr. 9 Unch 187,0 0 5 alia 5 5 9„„ CC 2 Bergbau 108.0 108.0%%% Berliner Stadtiſche Sletir⸗Werke Tällig 28. Jul 9 1 8 7 1040 105 9 Walzmühle 130,0 130,0 5 Auf, non ,,, 99,— 89 5. 1470 1470 faintramwere. 85. 95. fer und delfab, 130,5 130,% Großkraft Maungeim u. Pfalzwerke 11 0,— 36 Farben 144,1 143,(ainzer Akt. ⸗Br. 80.37 80,37/ do. 0 5 365 Ith.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 5 13 95 5 Neinmech eee g de e, o dd ons 92819 5 Jeldmatledepie, 995 99,30 Menus:. 415 148% d Stehe ler 104 37 5„ 1030888 90 8 8 9„ botoren Darmſt 117,0 115,0 J. Ultramarin 416, 4% Ruerwohnungs dan 1858 95% old ſchmidt 131.7 129,5 1 2 Goigt& Haeffnet., 5% Der. Stahlwerke(Rheinelbe Union“ 1946 905 izner ⸗Kayſer 84,50 5 8 Volthom, 90.— 90,.— 4% 25 2 1951 85 Nummer Das tapfere Schneiderlein ermeiſter lefanten vo ſſierter E Der alte Hans Stoſch⸗Sarraſani war ein auße gewöhnlich vielſeitiger Menſch. r mit ih in Berührung kam, wußte, daß ihn ö Tierliebe beſeelte. Er war es ja ar Eleſantenherden beim deutſchen Zit und die großen dreſſierten Gruppen nm und afrikaniſchen Dickhäutern zuſammenſte raſanis Lieblingstiere blieben ſie bi bensende, und als Sarraſani am 1934 in Südamerika ſeine Augen für it Wor r nah We bis da äußerte er zuvor den Wunſch.„Wenn ich mehr bin— der Zirkus ſpielt weiter! Auch a 1 meinem Todestage!— Laßt aber den Elefante!! „Mary' mit an mein Grab!“ 1 1% In dieſem Zuſammenhang mag ein dem Leben des großen Meiſters der em raſchen Vergeſſen bewahrt werden. Sarraſani: reppe hinaufg (Werkphoto) Ein ſeltenes Dreſſurſtück des Zirkus Elefant, der auf den Vorderbeinen eine 2 8 reiſte 1931 in Belgien. In Antwerpen begann dil Deutſchenhetze. Und in der Nacht vom 12. zum 13 Januar 1932 brannten die Ställe des Unternehmen 0 lichterloh. Das iſt das Bitterſte, was in einer Zelte 1 ſtadt überhaupt paſſieren kann. Leinwand, Geſt räng“ und Stroh geben den gierigen Flammen reichlich Nahrung. Hartes hatte Sarraſanf auf ſeinen weiten Weltfahrten ſchon erlebt, ein Grof in ſeinen Unternehmen aber noch nicht. Hans Stoſch⸗Sar raff ſani ſenior und ſein arbeitserprobter Sohn, den ſtürzten lex jetzige Betriebsführer des Unternehmens, ihr Leben nicht achtend, immer wieder in den breu⸗ nenden Elefantenſtall. 24 Elefanten ſtanden angekettet zwiſchen Rauch, Feuer, herabſtürzenden Stangen und brüllten in die ſchwarze Nacht. Bald glühten die Ketten, mit denen die armen Tiere aue ihrem ſchweren Holzpodium gefeſſelt waren. Einige der gewaltigen und mutigen Urwaldrieſen brachen ö zuſammen. Andere hatten ſich ſelbſt befreit. Vater und Sohn hatten faſt keinen Anzug mehr am Lefbeß ſie ſtanden zwiſchen dem Feuer und ihren Tieren Eines nach dem anderen kam los, vor Freude tro petend, in die nächtliche Ungewißheit rennend Die 115 0 Aber auch der zehn Meter lange Garderoben⸗ wagen brannte lichterloh. Starr und regungslos ſtand der Obergarderobier und Schneider meiſter vor dem qualmenden Wagen. Schnell kam, ihm zum Bewußtſein, von dieſer Habe iſt nichts mehr zu retten. Er hörte aber auch das Wehgeheuß der Elefanten. Schon verloren Vater und So hr Sarraſani das Bewußtſein in der Gluthitze,— da O ſprang der brave Schneidermeiſter Fritz O die inzwiſchen noch gewaltiger gewordenen Flam⸗ men. Es ſchien, als ſei nichts mehr zu retten. Man wollte ihn zurückhalten— aber drinnen waren noch ſieben Elefanten in größter Gefahr. Und ſie wur den gerettet. ehme in Mit Wunden bedeckt, mit zerfetzter und ver brannter Kleidung, wurde dann dieſer brave Sohn des Zirkus zum Arzt gebracht. Die meiſten der Gle⸗ fanten waren gerettet, blieben am Leben. Manche allerdings hatten ſchwere Wunden, und neun dieſer prachtvollen Tiere ſtarben daran. Drei Männer hatten ihr Leben aufs Spiel geſetzt für dieſe treuen Mitarbeiter des Zirkus, die Elefanten. ö Die Elefanten führte jahrzehntelang der Vater Sarraſanis vor. Als Direktor Stoſch⸗Sarraſan ſeine Augen für immer ſchloß, da öffnete man ſeinen letzten Willen, der getreulich niedergeſchrieben war: „ mein Schneidermeiſter Fritz Oehme übernimmgt meine Lieblingstiere, die Elefanten. Er wird in meinem Hauſe Elefantendompteur“. 15 Und ſo wurde aus einem Schneidermeiſter ein Elefantenlehrer, deſſen Kunſt wir nun auch kennen lernen werden. Hinweis Aus Fotos werden Bilder! ſchaft(Amateur⸗Verent) hat es übernommen, dies in einem Vortrag an Hand von Lichthi dern, ſchwarz weiß und in Farben, zu zeigen. Der Vortrag findet am Don⸗ nexstagabend im Wartburg⸗Hoſpiz ſtatt und wirs ſicher 2 gerade jetzt in der Reifezeit manche Anregung geben. Die Fotografiſche eſell⸗ B. Seite Nummer 337 Nene Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe * Gengenbach, 26. Juli. Carl Iſenmanns fand in der Reichsſtadt Gengenbach eine Feſtwoche 1 tüchtige Meiſter iſt vor 102 Jahren dort d gerade vor 50 Jahren geſtorben. Ein konzert am Dienstag, 18. Juli war der volle Aufklang. Es erinnerte an Iſen⸗ Meiſter des ſchlichten, handwerklich tüch⸗ tigen kerndeutſchen Männerchorliedes.„O Schwarz⸗ wald, o Heimat“ und„Heute ſcheid ich, morgen wand'r ich“ ſind daraus in den Gebrauch des Volkes eingegangen, das letztere ganz zum Volkslied gewor⸗ den. Der feſtgebende Verein„Sängerbund⸗Ein⸗ tracht“, den heute Hauptlehrer Schmalz leitet, war einſt unter den Begründern des badiſchen Sänger⸗ bundes; eine Chronik, die Fritz Walther verfaßte, iſt ein Zeugnis dafür, was ein ſolcher Verein in den rund 80 Jahren ſeines Beſtehens an fruchtbarer Arybeit für Lied und Volk geleiſtet hat. Ein großes Sängerbankett bildete am Samstag den Höhepunkt des Feſtes. Zwei namhafte Männer⸗ chöre aus Offenburg und Mannheim, die Iſen⸗ mann einſt geleitet hat, waren zu Gaſt. Am Bahnhof von Gengenbach wurde am Sonntag, nach einer Ge⸗ denkanſprache von Bürgermeiſter Hägele, der ſchöne Karl⸗Iſenmann⸗Gedächtnis⸗Brunnen enthüllt. Nach Kranzniederlegungen begab man ſich zum Feſtplatz, wo die vielen Geſangvereine ihre Lieder zu Gehör brachten. Am Abend verſammelte ſich die Einwoh⸗ nerſchaft mit den Feſtgäſten zur großen Stadtbeleuch⸗ tung mit anſchließendem Höhenfeuerwerk, womit die Karl⸗Iſenmann⸗Feſtwoche ihren Abſchluß fand. „Zum Gedenken 90 2 alten freien mann al Volksnahe Kunſtmuſik Der Volkschor Ludwigshafen ſtellte ſich vor dr. h. Ludwigshafen, 24. Juli. Die erfolgreiche künſtleriſche Arbeit des Volks⸗ churs Mannheim unter Muſikdirektor Adams kul⸗ tipierter Stabführung, hat auch den Volkschor Lud⸗ wigshafen auf die Beine gebracht. Die Ergebniſſe fleißiger Probenarbeit in den erſten ſechs Monaten wies Max Adam in einem„Garten⸗Konzert“ nach, das wegen der kühlen und feuchten Witterung dieſes Wochenendes in das Feſtzelt des Hindenburg⸗ parks verlegt werden mußte. Der Volkschor Ludwigshafen iſt heute noch im Wiederaufbau begriffen. Darum hat er gewiß ſeine liebe Not, ausreichend Männerſtimmen zuſam⸗ menzutrommeln. Den erſten Sopran konnte er glücklicherweiſe durch ſechs oder ſieben Mitglieder des Volkschors Mannheim verſtärken. Dieſe klang⸗ liche Abrundung ſchuf zuſammen mit der zielklaren muſtkaliſchen Betreuung durch Adam eine guttra⸗ gende techniſche Grundlage für ſtilgerechte Wieder⸗ gabe einiger der ſchönſten Proben aus der erſten großen Blütezeit des mehrſtimmigen Satzes(1450 bis 1550), die einzigartig volksnahe Kunſtmuſik zu Tage förderte. Dynamiſch ſchon recht ſchön ausgear⸗ beitet erſchien namentlich„Ich ſahr dahin“ in der Bearbeitung von Joh. Bolte. Das alte Lügenlied „Ich weiß mir ein fein brauns Mägdelein“, das ſchon Rhau vierſtimmig geſetzt hat, erſchien in der Geſtalt, die ihm Georg Schumann gab. Später ſang der Volkschor Lieder namentlich Silchers, der vor gut hundert Jahren volksliednahe Stoffe für die eben eutſtandenen Männerchöre mit ſchönſten Volks⸗ weiſen verſah. Im Wechſelgeſang der Max Reger⸗ ſchen Bearbeitung des„Bald gras im am Neckar“ übernahm Kläre Freeb⸗Günther, Mannheim, das kleine Solo mit gutem Gelingen und muſikali⸗ ſcher Sicherheit. Die Altiſtin Elfriede Buck, Frank⸗ furt a. M. trug je vier Lieder von R. Schumann und R. Franz vor. Ihre beachtliche Stimmkultur macht ſie innigem, beſeelten Vortrag dienſtbar. Am Klavier begleitete Soliſtinnen wie Chor anpaſ⸗ ſungsfähig und mit feinſtem Geſchmack der hieſige Pianiſt Eruſt Kapp. Dr. Fritz Haubold. Im ſchönen Wildbad: ö 8 Süddeutſche Tanzpaare trafen ſich Es ging um die„Sommermetſterſchaft“ Wildbad, 26. Juli. Dieſer Tage fand im Kurſaal in Wildbad das diesjährige Tanzturnier um die Sommermeiſterſchaft von Süddeutſch⸗ Gengenbach feierte den badischen Silcher Der Ausklang der Jſenmann-Feſtwoche land ſtatt. Der ſtarke Beſuch war eine Anerkennung der Beſtrebungen Wildbads, in den Tanzvexanſtal⸗ tungen des Kurprogramms immer Vorzügliches zu bieten. Das Turnier wurde von Oberregiſſeur De⸗ rich aus Kaſſel geleitet; die Vorbereitung und Or⸗ ganiſation hatte das Tanzpaar Greta und Rolf Singer von Wildbad übernommen. Ergebniſſe. C⸗Klaſſe: 1. Herr Geiſert ⸗ Frl. Iſe⸗ mann(Blau⸗Gold⸗Klub Mannheim); 2. Herr Ziemer ⸗Fpl. Kraus(Schwarz⸗Weiß⸗Klub Pforzheim); 3. Herr und Frau Zurſiedel(Südd. Kaſino Stuttgart].— B⸗Klaſſe: 1. Herr und Frau Kreft(Schwarz-Weiß ⸗Klub Pforzheim); Herr und Frau Drießl(Deutſches Kaſino München); 3. Herr Eitmann und Partnerin(Deutſches Kaſino München).— Seniorenklaſſe: 1. Herr Dr. Fecht ⸗ Frl. Egner(Schwarz⸗Weiß⸗Klub Karlsruhe); 2. Rechts⸗ anwalt Reubold und Frau(Deutſches Kaſino München); 3. Herr und Frau Dr. Liedemann(Deutſches Kaſino Mün⸗ chen).-Klaſſe: 1. Herr und Frau Hoffrichter(Blau⸗ Orange⸗Klub Wiesbaden); 2. Herr Sperrer ⸗ Frl. Habicht (Südd. Kaſino München); 3. Herr und Frau Kuhlmann (Blau⸗Gold⸗Klub Hannover). Den Höhepunkt erreichte das Turnier mit dem Start der Sonderklaſſe, bei dem ganz vorzügliche tänzeriſche Leiſtungen gezeigt wurden. Insbeſondere die Ausſcheidungstänze der Sonderklaſſe wurden vom Publikum mit größter Spannung verfolgt; das vollendet ſchöne Bild der vorgeführten Tänze gab immer Anlaß zu ſpontanen Beifallskundgebungen. Den 1. Preis in der Sonderklaſſe und damit die Sommermeiſterſchaft von Süddeutſch⸗ land errang das Paar: Herr und Frau Teypel (Blau⸗Orange⸗Klub Wiesbaden); zweites Paar wurde Herr Honney und Frl. Honney(Grün⸗Weiß⸗Klub Köln); drittes Paar: Herr und Frau Hart nack (Blau⸗Orange⸗Klub Wiesbaden). Die Siegerpaare erhielten bei der Preisverteilung außer den Erinnerungsmedaillen hübſche Preiſe von der Staatlichen Badverwaltung ausgehändigt. Wer backt das beſte Brot? Intereſſauter Wettbewerb in der Weinheimer Bäckerfachſchule U Weinheim, 25. Juli. In der Bäckerfach⸗ ſchule Weinheim, die bald jeder Bäckermeiſter Süd weſtdeutſchlands geſehen hat und deren Einrichtun⸗ gen allſeits gerühmt werden, wurde dieſer Tage ein intereſſanter Wettbewerb veranſtaltet. Unvor⸗ hergeſehen wurde bei den einzelnen Bäckern des Be⸗ zirks je ein Laib Brot gekauft, jeder Laib trug eine Nummer und in der Fachſchule ſollte dann eine Kommiſſion von ſechs Meiſtern über die vorliegen⸗ den Brotlaibe ein Urteil abgeben. Die Prüfung er⸗ ſtreckte ſich auf Form, Krume, Säuregehalt u. a. m. 85 Brote wurden unterſucht, die in den Bäckereien von Weinheim und den Orten des Bezirks gebacken wurden. Die Bäckerſchule iſt für ſolche Unterſuchun⸗ gen vorbildlich eingerichtet. Nach der Prüfung er⸗ hielt jeder Meiſter den Bewertungsbogen über ſein Brot und in einem anregenden Meinungsaus⸗ tauſch hat ſolch ein Wettbewerb beſte Erfolge ge⸗ zeitigt. Rieſenkirſchen auch im Renchtal Zehn Kirſchen, die 119 Gramm wogen * Oberkirch, 26. Juli. Durch einen Teil der großdeutſchen Preſſe ging unlängſt die Meldung von Rieſenkirſchen in der Oſtmark. Dort ſollen in Graz und Wien Kirſchen geerntet worden ſein, von denen zehn Stück 120 Gramm wogen. Ein Landwirt im benachbarten Stadelhofen hat eine Kirſchenſorte gezüchtet, von denen zehn Stück 119 Gramm wogen. Schweizer Diplomalenauto verunglückt Geſandtſchaftsſekretär und ſeine Frau verletzt * Lörrach, 26. Juli. Ein Sekretär der ſchweizeriſchen Geſandtſchaft in Berlin, der mit ſeiner Familie zum Erholungsurlaub in die Schweiz fahren wollte, geriet mit ſeinem Wagen aus der Fahrbahn und fuhr gegen das Geländer der Wieſenbrücke. Durch den Auprall erlitt die am Steuer ſitzende Gattin des Diplomaten eine Kopfperletzung, während ihr Mann zahl⸗ reiche Schnitt wunden davontrug. Die beiden im Wagen ſitzenden Kinder kamen mit leichten Ver⸗ letzungen davon. Vor dem Paderborner Schwurgericht X Paderborn, 26. Juli. Der ungewöhnliche Fall, daß ein Mordprozeß nach 18 Jahren noch einmal verhandelt wird, weil ſich in der Angelegenheit neue wichtige Tatſachen ergeben haben, beſchäftigt auf mehrere Tage das Schwurgericht in Paderborn. 5 In der Nacht zum 27. Februar 1921 wurde der 2ährige Landwirt Hermann Lange in dem Dorf Lichtenau in ſeinem Bett erſchoſſen. Seine neben ihm liegende Ehefrau erwachte durch den Schuß und rief das Haus zuſammen. Als erſter fand ſich der mit ſeinem Sohn in einer Kammer ſchlafende Vater des Erſchoſſenen ein, kurz darauf auch der damals 20lährige Anton Lange. Im Laufe der Ermitt⸗ lungen verdichtete ſich der Verdacht gegen den Bru⸗ der Anton, ſo daß dieſer feſtgenommen und ſpäter in Unterſuchungshaft gebracht wurde. Zugleich erſchien aber auch der Vater der Mittäterſchaft in hohem Maße verdächtig, ſo daß die Vorunterſuchung gegen Vater und Sohn Lange eröffnet wurde. Daneben lief gegen beide und die Frau des Ermordeten ein Ver⸗ fahren wegen Blutſchande. In der damaligen Schwurgerichtsverhandlung wurde Anton Lange wegen Brudermordes zum Tode verurteilt, während der Vater von der Anklage der Mittälerſchaft freigeſprochen wurde. Zugleich wurden aber Vater Lauge und die Frau des Ermordeten wegen erwieſener Blutſchande zu Gefängnisſtrafen und Ehrverluſt verurteilt. Mit Rückſicht auf die Jugend Anton Langes iſt das To⸗ des urteil in lebenslängliches Zuchk⸗ haus umgewandelt worden. ee eee Der inferess ante Fall: Mordprozeß nach 18 Jahren wiederholt Die ehemalige Schwägerin Anton Langes war nun im Sommer 1938 in ein Hamburger Kranken⸗ haus in Wandsbek eingeliefert worden, wo man angeſichts des Leidens der Frau wenig Hoffnung für ihre Wiedergeneſung hatte. * In einer Stunde größter Hoffuungsloſigkeit legte die Kranke zunächſt einer Kranken⸗ ſchweſter, dann dem Arzt und ſchließlich auch dem Veruehmungsrichter gegenüber das furchtbare Geſtänduis ab, ſie allein habe in der Nacht vom 26. zum 27. Februar 1921 ihren damaligen Ehemann erſchoſſen, und ihr Schwager Anton Lange ſei unſchuldig. Dieſes Geſtändnis hat die Todkranke dann noch einmal widerrufen, aber am Ende doch wieder er⸗ neuert. Kurz darauf iſt ſie geſtorben, nachdem be⸗ reits ernſte Zweifel an ihrer geiſtigen Zu⸗ rechnungsfähigkeit aufgetaucht waren. 5 Immerhin ſchuf dieſes Geſtändnis die neue wich⸗ tige Tatſache, auf Grund deren das Wjederauf⸗ nahmeverfahren gegen Anton Lange in Gang ge⸗ ſetzt werden mußte. Am zweiten Verhandlungstag des Wfjederauf⸗ nahme⸗Prozeſſes iſt die Frage nach dem Beweiswert des Geſtändniſſes, das von der Frau auf dem Sterbebett abgegeben wurde, zunächſt wieder in den Hintergrund getreten. Das Schwurgericht folgt den Spuren der Verhandlung von 1921 und verſucht, den damals gegen Anton Lange geführten Indizien⸗ beweis zu rekonſtruieren. Es werden alſo alle da⸗ mals vernommenen Zeugen ſoweit ſte noch am Leben ſind, noch einmal gehört. 1 Die Kamera blickt in die Mittwoch, 28. Juli Dramatiſcher Hebungsverſuch an dem amerikaniſchen U⸗Boot„Squalus“ Die Arbeiten von ſieben Wochen in denen verſucht wurde, das geſunkene U⸗Boot„Squalus“ g heben, ſind in einer Minute vernichtet worden. Die Pontons gaben dem Wrack ſolchen Auftrieb, daß der Bug des U⸗Boptes für 30 Sekunden aus den Fluten auftaucht, um dann wieder auf den Meeresgrund zu ſinken. Dieſen hochdramatiſchen Augenblick hat unſer Bildberichterſtatter in einem Bildſtreifen ſeſtgehalten.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Sie wollen über den Atlantik laufen! Vier Engländer laufen über den Atlantik, und zwar an Bord der„Europa“, ſie wollen mih⸗ rend der Ueberfahrt des Dampfers im Stafettenl auf dieſen eigenartigen„Rekord“ aufſtellen. Von links nach rechts: K. Bally, D. G. Brady, N. W. Griſſen und R. C. Harris. J(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) eee Deutſches Paar ſiegte im Tanzturnier in Zoppot Im Internationalen Tanztur ner um den Preis der Nationen konnte das deutſche Meiſterpaar Sauxe⸗Frl. Rauchhölz vor den Engländern Stanley⸗Frl. Peat den Sieg davontragen. (Aſſoeiated Preß, Zander⸗M.) Engliſcher Brigadegeneral ſtellt pſychologiſche Aufgaben 0 ten mehrere Aufgaben, die ſie mit verbundenen Augen löſen mußten. 5 (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) „*0ů(5Ü5——————— ———— Ne Fiſ Abbeſte — Mit — P. Dra '̃ Mittu Milit nur i kann haben in die auftan am 2 deren macht noch 1 Ad mi Iro jeden fangr konſen g if icht, vorke