t 10 — 8 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mai außer Sonntag. Bezugspretſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald. ſofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinaer Str 44 Meerſeldſtr. 13 e Fiſcherſtr 1. Pe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d folgend. Monat erfolgen Poſtſcheck⸗Kkonto: Karlsruhe Nummer 17590 Neue Mannheimer s Mannheimer Neues Tageblatt Beriag, Schriftleitung u. Haupigeſchäftsſteue: K l,-0. Fernſprecher; Sammel⸗ Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nema zei Man uhei m Einelprets l Opis 3 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 75 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt bie Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe K Freitag, II. Auguſt 1930 150. Jahrgang Nr. 365 Die Forſter⸗Rede und das erſten Ranges“ Paris: verlegen und gehäſſig; London: ſtark beeindruckt, aber zurückhaltend: ASA: völlig verſtändnislos; Warſchau: bedeutungsloſe Priwatrede dnb. Paris, 11. Auguſt. Die heutige Frühpreſſe ſteht mehr denn je im Zei⸗ chen des Konfliktfalles in Danzig und der damit im Zuſammenhang ſtehenden Entwicklung der internationalen Lage. Die große Proteſtkundgebung der Danziger Bevölkerung mit der Rede des Gau⸗ leiters Forſter, die Anſprache des Generaloberſten U. Brauchitſch ſowie die Begegnung zwiſchen Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop und Außen⸗ miniſter Graf Ciando bieten den Pariſer Zei⸗ tungen zu dieſem Thema viel neuen Stoff. Die ſtarke Verlegenheit über die ſchlagende Be⸗ weisführung der Forſter⸗Rede kommt in einem völligen Durcheinauder zum Ausdruck, wobei wie auch bei den übrigen Themen in altbekann⸗ ter Weiſe alle Regiſter gezogen werden, um die Haupturſache der ganzen Lage, nämlich die Ein⸗ kreiſung um jeden Preis, zu verſchleiern. Wie üblich, wenn es ſich um unangenehme Wahr⸗ heiten handelt, wird von den meiſten Blättern, und teilweiſe mit ſehr gehäſſigen Ausfällen, der Ver⸗ ſuch unternommen, die Forſter⸗Rede auf der Danziger Großkundgebung in ihrer Bedeu⸗ tung herabzuſetzen. Dabei wird krampfhaft verſucht, die Beweisgründe der Rede zu zerpflücken. Sehr unangenehm ſind den Pariſer Blättern vor allem die eindeutigen Zitate franzöſiſcher und eng⸗ liſcher Politiker über Danzig, die man nun plötzlich als„nicht mehr zeitgemäß“ voͤer auch als„unbedeu⸗ tend hinſtellen möchte. Im übrigen wird die Rede Jorſters. ebenſo wie die Brauchitſch⸗Rede unter An⸗ wendung Jlächerlichſter Verdrehungs⸗ kün ſte von der Pariſer Preſſe in den Rahmen der nach ihrer Anſicht„von Deutſchland gegen Polen und ſeine beiden Alliierten England und Frankreich unternommene Kampagne“(12) zu ſtellen verſucht. Es folgen dann die üblichen Beteuerungen, daß man ſich dadurch nicht beeindrucken laſſen würde. Beſonderes Intereſſe findet ſchließlich die ange⸗ kündigte Begegnung zwiſchen Reichsaußenminiſter von Ribbentrop und dem italieniſchen Außen⸗ müniſter Graf Ciano. Auch hier wieder das alte Lied: Die Pariſer Artikelſchreiber möchten ſo gern die enge Solidarität zwiſchen Deutſchland und Ita⸗ 15 lien in Zweifel ziehen „Ereignis erſten Ranges“ dub. London, 11. Auguſt. Die geſtrige Großkundgebung in Danzig und die ede des Gauleiters Forſter werden von der Lon⸗ doner Morgenpreſſe in ihrer vollen Bedeu⸗ kung gewürdigt. Die Korreſpondenten der Blätter ind von der unerſchütterlichen Geſchloſ⸗ lenheit und dem gewaltigen Ausmaß der Demon⸗ „Ein Ereignis der Rede Forſters jedes einzelne Wort genau ab. Die meiſten Blätter geben wörtliche Zitate und heben beſonders die Stellen der Rede hervor, die die Juwerſicht ausdrücken, daß Danzig bald mit dem Reich vereinigt ſein würde. Der allgemeine Eindruck, den die Rede des Gau⸗ leiters Forſter hervorgerufen hat, kann, ſoweit bis⸗ her Stellungnahmen vorliegen, was von amtlicher Seite noch nicht der Fall iſt, kurz in den Worten zu⸗ N ſammengefaßt werden: Die nach der Panikhetze der letzten Zeit erwartete Ueberraſchung einer Sofort ⸗Aktion“ iſt ausgeblieben. Die Blätter geben zu, daß Danzig zwar der Stunde der efreiung entgegenharre, aber nach den Worten f Forſters die Lage für Senſationen zu ernſt ſei. Eine beſtimmte Deviſe wird jedoch von keiner Zeitung ausgegeben. Die Blätter kennzeichnen die geſtrige machtvolle Demonſtration der Danziger Bevölkerung allgemein als ein politiſches Ereignis arſten Ranges, und ſtehen ſichtlich unter dem Eindruck des unbändigen Willens der Bewohner Danzigs, bald wieder mit dem Reich vereinigt zu werden. 5 Größte Aufmachung in der AS-Preſſe . aber kein Verſtändnis f An b. Neuyork, 11. Auauſt. Die geſamte nordamerikaniſche Preſſe macht die Rede des Danziger Gauleiters Forſter ganz groß auf. United Preß gab die Ausführungen deer im Wortlaut aus. Hervorgehoben werden in en Blättern vor allem die Stellen, die ſich mit den tration ſichtlich beeindruckt und wägen aus polniſchen Kriegsdrohungen, der Entſchloſſenheit des Reiches, Danzig zu Hilſe zu eilen und der Ueberzeugung der Deutſchen Danzigs, bald ins Reich zurückzukehren, beſchäftigen. Bei der Kommentierung der Rede ergehen ſich die Zeitungen aber in die alten Plattheiten und laſſen jegliches tiefere Verſtändnis für die klaren Danziger Belange vermiſſen. „Jorſter ſprach auf leerem Markplatz! dnb Warſchau, 11. Auguſt. Den großen Eindruck, den die Rede des Danziger Gauleiters auch in Warſchau hinter⸗ laſſen hat, beweiſt eine äußerſt bezeichnete Verlaut⸗ barung der Polniſchen Telegraphen⸗Agentur. Die Furcht davor, daß die klaren Argumente Forſters der Weltöffentlichkeit doch die Augen über die wahre Lage Danzigs öffnen könnten, veranlaßt die Agentur plötzlich zu der lendenlahmen Behauptung, daß polniſche politiſche Kreiſe der Rede Gauleiters Forſter„keine Bedeutung beigemeſſen“, da es ſich hier um Ausführungen„einer Privat⸗ perſon handelt. Die polniſche Preſſe ſchließt ſich natürlich dieſem Bagatelliſterungsverſuchen der amtlichen Agentur an und vermeidet es ſelbſt in ihren Ueberſchriften zur Forſter⸗Rede eigene Stellung zu nehmen. Den Vogel in dieſen Verdrehungskünſten ſchießt diesmal der„Kurjer Warſzawſki“ ab. Im Bruſtton der Ueberzeugung überraſcht das Blatt ſeine Leſer mit der Feſtſtellung, daß der Lange Markt in Danzig während der Rede Forſters überwiegend leer(0) geweſen ſei. Flalteniſche Stimmen anb Rom, 11. Auguſt. Die große Proteſtkundgebung der Danziger Bevölkerung findet in den römiſchen Morgenblättern an Hand ausführlicher Berichte ſt ärkſte Beachtung und wird in größter Auf⸗ machung als der beſte Beweis für die feſte Ent⸗ ſchloſſenheit Danzigs, zum Mutterland zurückzukeh⸗ ren, bezeichnet. Mit beſonderem Nachdruck weiſt „Poppolo di Roma“ darauf hin, daß die Aggreſ⸗ ſtvität Polens ein überaus gefährliches Ausmaß an⸗ genommen habe, während„Meſſaggero“ die Hilfsbereitſchaft Deutſchlan ds für Danzig im Falle eines polniſchen Angriffes unkerſtreicht. Die Mailänder,„Gazzetta del Popolo“ hebt die Erklärung hervor, daß die Danziger die polniſchen Kanonen nicht fürchteten und gewiß ſeien, daß ihr Wunſch auf Heimkehr ins Reich erfüllt werde. Neue unerhörte polniſche Ausſchreitungen gegen Deutſche Dr. Goebbels in Venedig ö 2„ keichsminiſter Dr. Gvebbels und Exzellenz Dino Al fieri in einer der hübſchen geſchmück⸗ 1. zen Gondeln, die mit zahlreichen anderen Begleit bobten nach dem Lido fuhren. 1065 lusland (Atlantie, Zander⸗Multiplex⸗K.) ö Der polniſche Gummiknuüppel wütet Neue ſchwere Ausſchreitungen gegen Deutſche„ adnb Kattowitz, 11. Auguſt. 18 Mitglieder des Deutſchen Volks⸗ blocks wurden am Mittwochabend nach Beendigung einer Verſammlung der Ortsgruppe Kattowitz von der polniſchen Polizei verhaftet und erſt am Don⸗ nerstagfrüh nach furchtbaren Mißhand⸗ lungen wieder freigelaſſen. Während wir bis jetzt darauf verzichteten, die polniſchen Terrorakte, deren es unzählige zu verzeichnen gibt, einzeln zu regi⸗ ſtrieren, macht die Steigerung derartiger Roheitsakte die Veröffentlichung eines ſolchen Falles, wie er ſich in Kattowitz ereignete, nötig, damit die Oeffentlich⸗ keit einmal ſieht, was ſich die Polen jetzt leiſten. Als am Mittwoch eine Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe des Deutſchen Volksblocks im Chriſt⸗ lichen Hoſpiz ſoeben beendet war, erſchien ein großer Mannſchaftswagen der Polizei. Die Beſatzung, mit Karabinern und Stahlhelm ausgerüſtet, ſtürmte in den Verſammlungsraum und trieb die noch an⸗ weſenden 18 Volksdeutſchen unter Schlägen mit dem Das Salzburger Miniſtertreffen Ein bedeutſamer politiſcher Augenblick dnb. Rom, 11. Auguſt. „Tätige Wachſamkeit der Achſe gegenüber der europäiſchen Lage— Ein bedentſamer politiſcher Augenblick— Die Achſe in Funktion“, ſo kündigen die Morgenblätter in rieſigen Schlagzeilen die Salzburger Begegnung der beiden Außenminiſter der Achſe an. „Popolo di Roma“ ſtellt feſt, daß die demo⸗ kratiſche Preſſe bereits wieder ihr übliches Geſchrei erhoben habe, die gleiche Preſſe, die, während ſie die „unwiderſtehliche Macht der demokratiſchen Kräſte“ verkünde, Gott weiß welche„umſtürzleriſchen ge⸗ heimen Pläne“ der totalitären Staaten fürchte. Der Nervenkrieg laſſe jedoch die Achſen⸗ mächte vollkommen unbeſorgt, die in größter Ruhe ihr gigantiſches Friedenswerk des Auf⸗ baues der neuen Kultur ſortſetzten. Dieſe Ruhe ge⸗ ſtatte es ihnen auch, der politiſchen Situation kalt, ins Auge zu ſehen. Das Blatt ſtellt dann eindeutig klar, daß man dem ausſchließlichen und jahrhunderte⸗ alten deutſchen Charakter Danzigs anerkennen müſſe⸗ Daß die Achſenmächte im Gegenſatz zu den böswil⸗ ligen Entſtellungen der demokratiſchen Preſſe nicht vom Willen zum Krieg beſeelt ſeien, be⸗ wieſen ſchon ihre gewaltigen friedlichen Aufbaupro⸗ gramme in Sizilien, Albanien, Libyen und dem Imperium ſowie in der Oſtmark und in Böhmen. Ciano in Salzburg eingetroffen (Funkmeldung der NM.) + Salzburg, 11. Auguſt. Der italieniſche Außenminiſter Graf Cian o traf Freitag zu der angekündigten Beſprechung mit. Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop um 12.20 Uhr im Sonderzug in Salzburg ein. Graf Ciano war in Roſenheim, wo er um 10.41 Uhr eingetroffen war, von dem italieniſchen Bot⸗ ſchafter in Berlin Attolico, Botſchaftsrat Graf Magiſtrati und dem ſtellvertretenden Chef des Protokolls Legationsrat von Halem empfangen worden. Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop begrüßte in Salzburg auf dem Bahnhof den Abgeſandten des Duce auf das herzlichſte und geleitete ihn im Kraſt⸗ wagen in das Hotel„Oeſterreichiſcher Hof“. Graf Ciano iſt begleitet vom Geſandten Vitetti, dem ſtellvertretenden Chef des Protokolls Legationsrat del Drago, Konſul Bellia und Vizekonſul Fa race. 5 5. Um 13.30 Uhr iſt Graf Ciano mit ſeiner Beglei⸗ tung Gaſt des Reichsaußenminiſters von Ribbentrop und Frau von Ribbentrop bei einem Frühſtück auf Schloß Fuſchl am Fuſchlſee. Der Nachmittag iſt für Beſprechungen der beiden Außenminiſter freige⸗ Gummiknüppel und Kolbenſtößen aus dem Hauſe Die Volksdeutſchen wurden dann von der wild⸗ gewordenen Polizeimente einzeln wie Säcke auf den Mannſchaftswagen geworfen und zur Polizeidirek⸗ tion gebracht. Während der Nacht wurden die Volksdeutſchen unter unbeſchreiblichen Mißhaud lungen „verhört“. Da ſie nichts anderes über ihre Zuſam⸗ 4 menkunft auszuſagen hatten, als daß es ſich um eine harmloſe Mitgliederverſammlung ihrer Orga⸗ niſation gehandelt hatte, wurden ſie in die Zellen des Polizeigefängniſſes gebracht und dort wiederum in geringen Zeitabſtänden unbarmherzig mik dem Gummiknüppel geſchlagen. Am Donnerstagfrüh wurden die Volksdeutſchen auf freien Fuß geſetzt. Sie alle tragen Spuren entſetzlicher Miß handlungen. Ihre Kör⸗ per ſind über und über mit blauen und braunem Flecken und Striemen bedeckt. Einigen von ihnen wurde der Arm vollkommen verrenkt, ein anderer hat ſo ſchwere Schläge über den Kopf erhalten, daß er vollkommen taub geworden iſt. Einberufungen in Rumänien dnb. Bukareſt, 11. Auguſt. Für den 15. Auguſt hat Rumänien zehn Jahrgänge der Reſerve zu den Waf fen gerufen. Vier Armeekorps von ſiebe werden dadurch auf ihre volle Stärke gebracht Ab 15. September ſollen weitere Einberufunge erfolgen. Auch der Aufrüſt ung wird be Aufmerkſamkeit gewidmet. Miniſterpräſident Calinescu, der gegenwärtig auch einſtweiliger Heeresminiſter iſt, beſichtigte in den beiden letzten Tagen gemeinſam mit dem Rüſtungsminiſter di Rüſtungs⸗ und Munitionsfabriken in Plofeſchti, Sinaia, Kronſtadt und Umgebung, wo beſonders viele Werke konzentriert ſind, und Fogaraſch. Neuer englischer Exvortkredit für Rumänien Botſchafter Tilea reiſt nach Bukareſt EP. London, 9. Auguſt. Der rumäniſche Geſandte in London, Tilea, hat ſich nach Bukareſt begeben. Sein Aufenthalt in der rumäniſchen Hauptſtadt ſteht im Zuſammenhang mit den rumäniſch⸗engliſchen Finanzverhandlungen, die ſeinerzeit von dem Wirtſchaftsberater der engliſchen Regierung, Sir Frederick Leith⸗Roß, geführt wur den. Wie verlautet, ſoll die engliſche Regierung be⸗ reit ſein, Rumänien zuſätzlich für den bisher ge⸗ 8 Seite 7 Nummer 365 Neue Mannheimer Zeitung Abeud⸗Ausgabe Freitag, 11. Auguſt 19 1 5 R bährten Exportkredit in von 5,5 Millionen fund neue Kredite zu gewähren. Der rumäniſche otſchafter kehrt Mitte des Monats nach London urück. Höhe Engliſch-ägyptiſche Manöver im öſtlichen Mittelmeer dnb. Kairo, 9. Auguſt. Im öſtlichen Mittelmeer begannen am Mittwoch urfangreiche engliſcheßlottenmanöver, die unter dem itſatz„Verteidigung der Oſtmittelmeerküſten“ ehen. Sie dauern bis zum 13. Auguſt. Vom is 17. Auguſt finden dann vor der Küſte Alexan⸗ riens gemeinſame engliſch⸗ägyptiſche Manöver ſtatt, ſei denen Heer, Marine und Luftwaffe und Luft⸗ chutzkräfte eingeſetzt werden. 185 10. Es klappt noch nicht Mängel der Londoner Verdunklung EP. London, 11. Auguſt. 14 In och einige Mängel 1 den Morgenſtunden des Freitag wurden bekannt, die ſich bei der Durchführung der Luftſchutzübung er⸗ eben haben. So blieb an der Themſe die Uhr ines Glockenturms beleuchtet, der da⸗ 5 urch wie ein Leuchtturm weithin ſichtbar geweſen ein ſoll. Weiter brannte noch in einer Reihe von Aktentlichen Telefonzellen Licht. In der tegent⸗Street, im Zentrum der Stadt, war eine euchtampel nicht abgeblendet worden. Ein Mann etterte an der Hauswand empor und zerſchlug die mpel mit dem Regenſchirm. 6 Im übrigen wurden die Uebungen ſtrichweiſe on Regen geſtört, wenn auch zum Schluß das Vetter ſich aufklärte. Der Fiſchmarkt Smith⸗ held hatte ſeine Arbeiten eingeſtellt, während f von auf gem Obſtmarkt von Covent Garden Vorkehrungen getroffen waren, um trotz der Verdunkelung den getrieb aufrechterhalten zu können. In einer Betrachtung zu dem Beſuch des Reichs⸗ miniſters Dr. Goebbels und des Reichspreſſe⸗ chefs Dr. Dietrich in Venedig ſchreibt Hel⸗ mut Sündermanm im„V..“ unter der Ueber⸗ ſchrift„Die Achſe des Geiſtes“ u.:: Längſt iſt die Zeit vorüber, in der deutſche Reiſen ach Italien und italieniſche Fahrten ins Reich der bolitiſchen Annäherung, dem gegenſeitigen ideellen a Berſtändnis oder der Anknüpfung perſönlicher Be⸗ g Politiſch ſind wir ſeit anntſchaft zu dienen hatten. angem ein unüberwindlicher Block geworden, der bleichklang der Ideen hat in einer zerrütteten Welt ine Gemeinſchaft ſtolzen Selbſtbewußtſeins zweier zroßer Nationen geſchaffen, und der Freundſchafts⸗ und Adolf Hitler⸗Benito Muſſolini iſt das Vorbild erslichſter Beziehungen zwiſchen der Führerſchaft es Faſchismus und der des Nationalſozialismus eworden. Große Ereigniſſe, ſchickſals? chwere Stunden im Leben beider Völker haben hie Unzertrennlichkeit der Achſe beſie⸗ elt und die Welt belehrt, daß die beiden gewal⸗ igen Faktoren des faſchiſtiſchen Imperiums und des broßdeutſchen Reiches in jeder politiſchen Rechnung emeinſam eingeſetzt werden müſſen. Aus dem Zu⸗ ammenwirken zweier großer Nationen iſt ein neuer, iin der Geſchichte der Völker bisher unbekannter weltpolitiſcher Faktor geſchaffen worden. Zu den Erfahrungen unſerer Zeit gehört die Er⸗ kenntnis von der Einheit der Welt der Politik und der Welt des Geiſtes. Die Mobilmachung des Jeiſtes der deutſchen und der italie⸗ niſchen Natton ſteht am Anfang der neuen Ge⸗ ſchichte dieſer beiden wiedererſtandenen Völker. Und ebenſo hat die Achſe Berlin—Rom ihre geſchichtliche Weihe dadurch erhalten, daß nach dem amtlichen Vor⸗ gange der politiſchen Abrede Adolf Hitler und Muſſolin d entſchloſſen waren, ſtets den gewaltigen Bau einer einzigartigen geiſtigen Brücke zwiſchen 1[Deutſchland und Italien zu bekräftigen. Dieſes Werk Jliſt beute vollendet, und der Venediger Gedanken⸗ austauſch bedarf keiner Erörterung grundſätzlicher Fragen mehr. Der Vorang an ſich iſt nicht neu. Jetzt wiſſen wir's: Die Helden von Sedan und Verdun waren Polen Die Eroberungsmanie treibt immer tollere Blüten dnb. Poſen, 11. Auguſt. Der„Nowy Kurjer“ berichtet über eine Rede, die der kommiſſariſche Stadtpräſident von Poſen, In⸗ genieur Ruge, anläßlich der dortigen Leg o⸗ närsfeier auf dem Freiheitsplatz hielt. Nach der Wiedergabe der Rede in der angegebenen Zeitung ſtrotzte die Anſprache nur ſo von Belei⸗ digungen gegen Deutſchland, von Verdre⸗ hungen und phraſenhaften Vergleichen, die verdienen, als Ausdruck polniſchen Größenwahns feſtgehalten zu werden. Der kommiſſariſche Poſener Stadtpräſident ſtreifte u. a. die Ereigniſſe des Deutſch⸗Franzö⸗ ſiſchen Krieges 1870/71 und erzählte ſeinen ſtau⸗ nenden Zuhörern mit Stolz geſchwellter Bruſt, ſie alle, die vor ihm ſtänden, ſeien die Nachfahren der wahren Helden von Sedan und Gravelotte. Denn die damaligen deutſchen Siege ſeien einzig und allein den Polen, die im V. Poſener Armee⸗ korpg und den ſogenannten Kaczmarek⸗Regimen⸗ tern dienten, zu verdanken. Ebenſo ſei es bei Verdun geweſen. „Eure Väter haben mit ihrem Blut die Schlacht⸗ felder von Verdun getränkt“, ruft der Redner pathe⸗ tiſch aus,„und deren Söhne befinden ſich heute in den polniſchen Reihen und ſind bereit, mit ungleich größerer Tapferkeit ihre ewigen Rechte auf die Piaſtenländer— Großpolen, Pommerellen und Schle⸗ ſien— zu verteidigen.“ Der mit der Geſchichte auf einem bedenklichen „Die Aihſe des Geistes“ Stimmen zum Venedigbeſuch von Reichsminiſter Dr. Goebbels Viele andere fruchtbare und ergebnisreiche ähnliche Fühlungnahmen haben vordem ſtattgefunden. Eine beſondere Unterſtreichung verdient hier die von der italieniſchen und deutſchen Preſſe im Dienſte der Achſe von der erſten Stunde ihres Beſtandes an geleiſtete Mitwirkung. Die Tatſache, daß die deut⸗ ſchen und italieniſchen Journaliſten bei den erſten waren, als es galt, die Völker zueinanderzuführen, hat reiche Früchte getragen. Es kann erwartet werden, daß in Venedig dieſes gemeinſame Zuſam⸗ menwirken noch feſtere Formen annimmt und ſicheplich auch Beſchlüſſe gefaßt werden, die für den Journalismus der beiden Länder von großem Inter⸗ eſſe ſein werden. Dient dieſer Teil der Geſpräche gemeinſamen Aufgaben im Dienſte der Politik der beiden Na⸗ tionen, ſo iſt das Venediger Treffen doch in gleicher Weiſe den allgemeinen geiſtigen Perſpektiven gewid⸗ met. Eine wunderbare Mannigfaltigkeit künſtleri⸗ ſcher Darbietungen macht überdies dieſe Tage zu einem einzigartigen Erlebnis. Das ſchönſte Erlebnis aber iſt für uns das be⸗ glückende Bewußtſein, daß ebenſo feſt wie die Achſe der Politik und die Achſe des Schwertes die Achſe des Geiſtes ſteht. „Internationaler Preſſeverband“ * anb. Venedig, 10. Auguſt. Im Hinblick auf die allgemeine weltpolitiſche Lage und augeſichts der entſcheidenden Bedeutung, die der Preſſe aller Länder für die Zu⸗ ſam menarbeit der Völker im internationa⸗ len Leben zukommt, haben die Journaliſten Italiens und Deutſchlands, vertreten durch das„Sindicato nazionale dei Giornaliſti“ und den„Reichsverband der deutſchen Preſſe“, anläßlich ihrer Zuſammenkunft in Venedig einen internationalen Preſſe⸗ verband gegründet. Dieſer Verband wird allen von dem gleichen Geiſt beſeelten Journaliſten anderer Länder offenſtehen. Die Versuchung der Jolanda Von Eruſt Frank Der Fremde kletterte vorſichtig die ſteilen Stu⸗ ken des Campanile hinab und betrat das Freie. Er wcmußte erſt einige Augenblicke die Augen ſchließen, o überhell überfiel ihn das Licht des Tages. Das Dunkel im halbgotiſchen Turm hatte ihm gut getan. Gleich waren ihm heimatliche Bilder eingefallen. Oben von der Plattform des Turmes aus hatte er hom Apennin bis zum Meere ſchauen können. Ein Funkleres Grün als daheim überzog die Hänge der Herge ein leuchtenderes, ſonnenſprühenderes Gelb⸗ 155 grün als daheim gleißte von ihren Gipfeln und in einem unerklärlich tiefen Blau ſpannte ſich der Him⸗ mel zum Meere hin. Italien! Ich weiß, warum die deutſche Seele Und doch! Und doch! Das VWqhatte deutſche Landſchaften und deutſche Bilder vor das Auge des Fremden geworfen. Er ging langſam je Dorfſtraße entlang und ließ ſich im feigenblatt⸗ fumwobenen Laubengewölbe der letzten Oſteria nieder. Jolanda brachte Wein. Lacrimae Chriſti, Gedan⸗ kenverſunken zerbiß der Fremde den Wein. Als er zahlen wollte und niemand erſchien, längere Zeit kicht, legte er ein ausreichendes Geldſtück auf das Ufaubere Tiſchtuch und entfernte ſich. Jolanda ängſtigte ſich, als ſie wiederkam und die Daube leer fand. Raſch aber nahm ſie dann das Gelöſtück an ſich und bliey noch etliche Sekunden ſtehen, ehe ſie ſich dem Hauſe zukehrte. Das Geld⸗ tück brannte in ihren Händen. Sie wiegte ſich in hren Hüften und ließ ihren Oberkörper zierlich reiſen. Ihr dunkelbraunes leuchtendes Auge zeigte inen geheimnisvollen, grünen Schimmer. Hinter rer Stirne ſtieg ihr eigenes Bild auf. Es war ein⸗ gehüllt in das verführeriſch ſchöne Tuch Benitos, des ſchmeichleriſchen Händlers, der es ihr geſtern Übergeworfen hatte. Auf einmal ſtand ihre Mutter vor ihr. Jolanda ſteckte ihre Hand raſch in die Schürzentaſche und wandte ihr Geſichtchen ab. Die Mutter forderte ſie auf, ihr das Geld für den Wein zu geben, den der Fremde getrunken hatte. Da ſtellte ſich Jolanda von einem Bein auf das andere und log endlich, der Fremde ſei, ohne gezahlt zu haben, durchgebrannt. Da fing die Mutter laut zu zanken an und zieh die Tochter der Liederlichkeit. Erſt beharrte Jo⸗ landa frech auf ihrer Lüge, auf einmal aber begann ſie zu weinen und entlief. Zwei Stunden ſpäter, als die Sonne ſenkrecht am Himmel ſtand und der Vater von der Arbeits⸗ ſtätte nach Hauſe kam, verklagte die Mutter das Kind wegen ſeiner Nachläſſigkeit und Vä derſetzlich⸗ keit. Der Streit begann von neuem und verſchlepple ſich auf die Gaſſe, wohin ſich Jolanda geflüchtet hatte. Der zornmütige Vater verfolgte de Tochter und ſchlug ſie, als er ſie eingeholt. Laut ſchrien beide, indem ſie ſich dem Dorfe zu bewegten. Da bog ein Leichenzug um die Ecke. Zwei Knaben und der Prieſter gingen gemeſſenen Schrittes voran, in dunkle Tücher gehüllte Roſſe zogen langſam den Wagen, auf dem der Sarg ſtand. Er wurde links und rechts von den Leidtragenden berührt. In ihrer freien Hand trugen ſie brennende Kerzen. Ein karges Geleit ſchwarzgegkleideter folgte dem Wagen. Wer gerade auf der Gaſſe ging oder ſtand, fiel ins Knie, entblößte das Haupt und demütigte ſich vor dem Ernſt des Todes. Sogar die Anwohner der Straße zogen hinter dem Fenſter ein Kreuz über die Stirne oder knieten nieder. Jolandas Vater, der gerade den Arm erhoben hatte, um die leichtſinnige Tochter zu züchtigen, ließ ihn wieder fallen. Er zögerte einen Augenblick, um ſich dann mit einem kurzen Fluche zu entfernen. Jolanda aber kniete nieder und faltete ihre ſchmalen Hände zum Gebet. Nur ſie hatte die geziſchelten Worte des Vaters verſtanden, die aus dem Augenblickszorn geboren waren, der ſo leicht durch Armut und übergroße Kriegsfuß lebende polniſche Scharfmacher ließ es in ſeinem Eroberungsrauſch aber auch hier nicht genug ſein, ſondern verlor jetzt völlig jeden Boden unter den Füßen und erklärte in ſeiner Ekſtaſe: ſtellen dies als Warnung feſt— für unſeren Feind und als Troſt für unſere Brüder, die noch unter dem Joch der Unfreiheit zu dulden haben. Es gibt in Europa keine Danziger oder Pommereller Frage, Wir * aber unerledigt ſind die Fragen der ungerechten Abtrennung von Teilen polniſcher Gebiete vom Mutterlande.“ Der polniſche Chauvinismus läßt alſo immer häufiger die Maske fallen und zeigt mit brutaler Aufrichtigkeit ſein wahres Ziel. Alle aber, die hin⸗ ter die Kuliſſen ſchauen, wiſſen, daß dieſe polniſche Eroberungsmanie auf das Konto der Londoner Ein⸗ kreiſer geht, deren Rückenſtärkung Polen erſt dieſe unverblümte Sprache ermöglicht hat. Polens Votſchafter bei Halfax EP. London, 10. Auguſt. Der polniſche Botſchafter in der engliſchen Haupt⸗ ſtadt, Graf Raczynſki, hat dem engliſchen Außen⸗ miniſter Lord Halifax einen Beſuch abgeſtattet, ehe ſich dieſer nach ſeinem Ferienaufenthalt in Vorkſhire zurückbegab. Der Prozeß gegen Grünſpan Der Staatsanwalt arbeitet die Anklage aus Paris, 11. Auguſt. Im Morc&prozeß gegen den jüdiſchen Mordbuben G rünſpan hat nun der Unterſuchungsrichter ſeine Akten abgeſchloſſen und ſie der Staatsanwaltſchaft übermittelt. Es be⸗ ginnt nun die Abfaſſung der eigentlichen Anklage⸗ ſchrift, die auf Mord lauten wird. Sofort nach Schluß der Gerichtsferien wird der Prozeß vor die Anklagekammer gebracht, die ihrerſeits das Datum für die Schwurgerichtsverhandlung zu be⸗ ſtimmen hat. Wie ſchon gemeldet, dürfte der Prozeß erſt gegen Ende dieſes Jahres zur Verhandlung lommen. ⸗ Gold vorkommen in Spanien dnb. Madrid, 11. Auguſt. Bei dem Dorfe Robledillo de Gaba in der Pro⸗ vinz Caceres wurden Gold vorkommen ent⸗ deckt. Einige Kilogramm faſt reinen Goldes konn⸗ ten bereits im Tagebau gewonnen werden. Nachdem die örtliche Falangeleitung dem Caudillo Bericht erſtattete, ſtellte dieſer Mittel für die Erſtellung und den weiteren Ausbau der Gewinnungsanlagen zur Verfügung. Pietro Capoferri Präſident der italieniſchen Arbeiterverbände. Muſſolini hat als Nachfolger des zum Unterſtagatsſekretär für die Korporationen ernannten Nationalrats Tullio Cianetti den Mai⸗ länder Nationalrat Pietro Capoferri zum Präſi⸗ denten der faſchiſtiſchen Arbeiterverbände ernannt. Capoſerri hat ſich ſeit 1930 als Generalſekretär des Mailänder Verbandes der Induſtriearbeiter den Ruf eines umſichtigen Organiſators und das Ver⸗ trauen der Arbeiterſchaft erworben. Spionage⸗Organiſation in Sofia ausgehoben. Wie die Politiſche Polizei mitteilt, wurden mehrere Mitglieder einer Spionage⸗Organiſation feſtgenom⸗ men. Der Leiter der Organiſation, Panta Sanoff, wurde von der Polizei überraſcht, als er Anwei⸗ ſungen an ſeine Helfershelfer erteilte. Er ſoll einer politiſchen Gruppe angehört haben, die mit der Revolutionären Mazedoniſchen Organiſation in Ver⸗ bindung ſteht. Die Spione arbeiteten, wie verlautet, für die Türkei. England und die orabiſche Welt London, 10. Auguſt. Die Londoner„Daily Mail“ läßt ſich aus zuver⸗ läſſiger Quelle melden, daß die Regierung des Irak das offizielle engliſche Erſuchen den für Ende Sep⸗ tember nach Bagdad einberufenen zweiten panara⸗ biſchen Kongreß, der die Paläſtinafrage beſprechen ſoll, zu verbieten, abgelehnt habe. Das Blatt fügt hinzu:„Vor drei Jahren wäre dieſer Affront eines uns immer befreundeten Lande. undenkbar geweſen, Heute hat ſich die Welt grundlegend geändert. Eng⸗ lands Wünſche werden abgelehnt.“ Die arabiſchen Staaten ſind ſämtlich junge poli⸗ tiſche Gebilde. Sie können ſich ohne die Stütze einer Großmacht nicht erhalten. Uebrigens geht ihre Schaffung gerade von dem engliſchen Plan aus, durch ihre Anlehnung an das britiſche Imperium dieſes auch im vorderen Orient zu verankern. Die Prokla⸗ mierung ihrer Unabhängigkeit iſt heute zu einer Ge⸗ fahr geworden. Der arabiſche Nationalismus, von England während des Krieges aufgeſtachelt, wendet ſich gegen die Engländer, ebenſo wie er ſich gegen die alliierten Franzoſen wandte. Er iſt heute noch nicht ſtark genug, um ein pan⸗ arabiſches Großreich tragfähig zu machen. Der erſte Kongreß der panarabiſchen Bewegung, der im vori⸗ gen Herbſt mit ſtarker Unterſtützung der ſyriſchen Regierung in Blandane in der Nähe ron Damas⸗ kus tagte, hat dies wiederum erwieſen. weltpolitiſche Aufgabe Englands erfordert eine beſtimmte Einſtellung zur arabiſchen Welt. Es iſt kein Geheimnis, daß den Engländern die Beherr⸗ ſchung der arabiſchen Intereſſengebiete aber ſeit dem Aufrücken Italiens in die Weltmachtſtellung aus den Händen geglitten iſt. Mit geringen Ausnahmen iſt der engliſche Einfluß im arabiſchen Lebensraum ge⸗ ſchwunden und der italieniſche gewachſen. Sehr merk⸗ lich tritt dieſer Wandel in Paläſtina hervor, wo offene Feindſchaft zwiſchen den Engländern und den Arabern beſteht. Weniger ausgeprägt iſt noch dieſe Entwicklung in Aegypten, das auf Grund der gegen⸗ wärtigen Lage im Kriegsfall auf einer anderen Seite ſtehen würde als die übrigen arabiſchen Län⸗ der. Die Im großen und ganzen kann man ſagen, daß die Aufrechterhaltung der Weltmachtſtellung Englands mit einer ſtändig wachſenden Unzufriedenheit der Araber über die engliſchen Machenſchaften unverein bar iſt. Aus dieſer Tatſache müßte England die Notwendigkeit folgern, ſeine Beziehungen zur ara⸗ biſchen Welt zu revidieren. In dem neuen Araberkongreß in Bagdad, den Englands diplomatiſche Erſuchen bei der Regierung deg Irak nicht verhindern konnte, werden über 300 Delegierte aus allen arabiſchen Ländern teilnehmen, davon allein 140 aus Paläſtina. Währenddeſſen ſprengt England Dörfer und Städte der Araber in die Luft, wie ſchon ſeit anderthalb Jahren. Gegnerſchaft der Araber bedeutet heute Feindſchaſt gegen England u. Frankreich. Das iſt der Boden, auf dem die Saat einer anti⸗engliſchen und anti⸗franzö⸗ ſiſchen Politik ihre weiteren Früchte tragen wird. Die Sturmzeichen für England auch in der arabiſchen Welt wachſen lawinenhaft an und ein Jahrhundert politiſcher Weltgeltung Alhions droht auch hier zu verblaſſen. 5 5 Chamberlains Unterhausreden und engliſche Einkreiſungspolitik halten dieſe Entwicklung nicht mehr auf. — A—— Hauptſchriftletter Dr. Alois Winbauer(in Urlaub), Verantwortlich für Politik 1..: Leo Bare h. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kultur⸗ politik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart. Handelsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: l. B. Dr. Franz Wil, helm Koch. unſt, Fim und Gericht: Dr. Franz ilbelm Roch. Sport: l. B. C. en nel.— Südweſtdeutſch⸗ Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, fämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. 8. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung um bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Retten Or Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1, 46. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob NFaude Mannbeim Zur Zeit Preisliſte Nr. 10 gültig. Die Anzetgen der Ausgabe 4 Abend und 4 Mittag erſchelnen alelch⸗ ieitig in der Ausgabe B Ausgabe 4 Mittag äber 10 000 Ausgabe A Abend äber 9 500 Ausgabe B über 20 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juli über 30 000 Mühe genährt wird:„Ich wollte, Du lägſt im Sarge, Verdammte!“ Das Kind ſenkte das Köpfchen und wagte raum, auf den vorüberſchreitenden Prieſter zu ſchauen. Erſt die ernſten und traurigen Geſichter der Nachſchrei⸗ tenden betrachtete ſie wieder neugierig. Jolanda ahnte kaum etwas von der Trauer der Schreitenden, wohl aber ſtimmte das Langſam des Ganzen, das unerklärliche Dunkle ſie ernſt und nachdenklich. Ihre gefalteten Hände fielen wie von ſelbſt auseinander. Ganz kurz, undeutlich und wie ſchon längſt einmal geſchehen, tauchte das Tuch Be⸗ nitos, dann das Geldſtück des Fremden und ſchließ⸗ lich ihr Streit mit Mutter und Vater in ihren Ge⸗ danken auf. Die linke Hand ſuchte in der Taſche der Schürze nach dem Silberling. Rund und lieblich fühlte er ſich an. Er mochte ſich ſogar, wenn man — die Schürze anſpannte, etwas nach außen abzeichnen. Raſch langte ſie in die Taſche, um ihn zu verbergen. Als er ſich aber zwiſchen ihre Finger zwängte, ging gerade ein kleiner Mönch mit dem Klingelbeutel an ihr vorbei. Leiſe rührte das Glöcklein au das Ohr der Sün⸗ derin. Der Beutel ſchwankte nahe an den Augen Jolandas vorüber. Sie hob, im Aufwallen einer plötzlichen Eingebung, raſch den Arm in die Höhe des Beuteleinwurſes und ließ, die Größe des Geld⸗ ſtückes geſchickt verbergend, das Silber in das Säck⸗ lein gleiten. Als der Silberling ſich, leiſe klingend, mit dem andern Inhalt des Sammelbeutels rereinigk hatte, atmete Jolanda auf und erhob ſich. Langſam ging ſie hinter dem Leichenzuge einher und ſchritt dann, aufrechter und befreit, dem Hauſe ihrer Eltern zu, 53. Kongreß der Augenärzte in Heidelberg Ehrung für Schweizer Gelehrte Der 53. Kongreß der Deutſchen Ophthal⸗ mologiſchen Geſellſchaft, der vom 4. bis 6. September in Heidelberg ſtattfindet, wird ſich in erſter Linie mit der Operation der Netzhaut⸗ ablöſung befaſſen. Die bedeutendſten Aerzte werden zu dieſem Thema ſprechen. Profeſſor Thiel⸗Frank⸗ furt a. M. wird über„Die Netzhautablöſung als ent⸗ ſchädigungspflichtiger Unfall“ ſprechen, Profeſſor Jeß (Leipzig) einen Bericht über 400 Netzhautoperationen geben. In der Feſtſitzung oͤes Kongreſſes wird die bon⸗Graefe⸗Medaille den Nachkommen von Profeſſor Gonin überreicht werden, um dadurch das große Verdienſt des inzwiſchen verſtorbenen Schweizer Augenarztes zu würdigen. Weit über 500 Augenärzte aus aller Welt, darunter auch China, Japan und Amerika, werden zu dem Kongreß nach Heidelberg kommen. Neben der Operation der Netzhautablöſung wird eine Reihe von Referaten den geſunden und eee kranken Glaskörper behandeln. Prof. Baur mann⸗ Karlsruhe wird die Anatomie des Glaskörpers dar legen. Ueber die Lichtſinnprüfung des Praktiker ſpricht Prof. Comberg⸗Roſtock und über die Auswir⸗ ferng jahrzehntelanger Erblindung auf Körper und Geiſt Profeſſor Seidel⸗Jena. Geheimrat Boſch erhält den Frankfurter Goethe⸗Preis 1939. Der Verwaltungsrat zur Ver⸗ ſeihung des Frankfurter Goethe⸗Preiſes hat durch einſtimmigen Beſchluß den Goethe ⸗Preis des Jahres 1939 dem Geheimrat Profeſſor Di. Carl Boſch zuerkannt. Die Ehrung gilt dem jroßen Chemiker und Techniker, der durch ſeine genntniſſe und durch ſeine Tatkraft nicht nur unſer Wiſſen von der Natur erweitert, ſondern auch durch ie dem Vaterland in der Not entſcheidend geholfen hat. Die feierliche Ueberreichung des Preiſes erfolg nach den Beſtimmungen der Satzung vom 28. Augn dem Geburtstag Goethes, in den Staatsräumen Frankfurter Goethehauſes. A 1989 von ndet gen an⸗ rſte ori⸗ chen tas⸗ dert err⸗ lelch⸗ räder. 4 beachtung der Verkehrs vorſchriften Freitag, 11. August 1939 Neue Mannheimer Zeitung! Abend⸗Ausgabe — N. Mannheim, 11. Auguſt. Polizeibericht vom 11. Auguſt nachmittag eine Verkehrsunfälle: Am Donnerstag wurde auf der Straße zwiſchen G 7 und H 7 Fußgängerin beim Ueberſchreiten der Fahrbahn von einem Kleinkraftrad angefahren. Die Fußgängerin wurde zu Boden geworfen, wobei ſie ſich einen komplizierten Unterſchenkelbruch links zuzog. Die Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen der Feuerlöſchpolizei nach einem Krankenhaus ge⸗ bracht. Bei 7 weiteren Verkehrsunfällen, die ſich geſtern ereigneten, wurden 6 Perſonen leicht verletzt. Be⸗ ſchädigt wurden 3 Kraftfahrzeuge und 4 Fahr⸗ Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nicht⸗ zurückzuführen. 0 Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Über⸗ tretungen der Straßenrerkehrsordnung wurden 34 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 16 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Män⸗ gel aufwieſen. Zur Anzeige gelangten 13 Fahr⸗ zeugführer, weil ſie das Vorfahrtsrecht nicht beach⸗ teten bzw. rückſichtslos fuhren. Außerdem wurde ein Laſtzug aus dem Verkehr gezogen, weil am Anhänger die Bremſe fehlte und der Führer ver⸗ ſchiedene polizeiliche Kennzeichen angebracht hatte. Ferner wurden 14 jugendlichen Radfahrern, deren Fahrräder nicht in Ordnung waren, die Ventile ent⸗ fernt und 4 Perſonen, die ſich verkehrswidrig ver⸗ hielten, zum Verkehrsunterricht einbeſtellt. Wegen groben Unfugs bzw. Ruheſtörung wurden 8 Perſonen zur Anzeige gebracht. Wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes wurde ein hier wohnhafter Mann feſtgenommen und in das Gefängnis eingeliefert. Vogelſteller am Werk Die ſchlimmſten Feinde unſerer Vogelwelt ſind die wilden Vogelſteller, deren lichtſcheues Gewerbe jetzt wieder neuen Auftrieb erfahren hat. So wird beſonders aus dem Harz gemeldet, daß in zahlreichen Gärten einſamer Gebirgsdörfer Vögel ſogar mit Leimruten noch gefangen werden. Der Reichs tierſchutzbund weiſt deshalb darauf hin, daß 13 der Naturſchutzverordnung ausdrücklich verbie⸗ tet, Vogelleim, Leimruten, Schlingen zum Vogelfang oder andere Vogelfanggeräte, die den Vogel nicht unverſehrt fangen, herzuſtellen, aufzubewahren, an⸗ zubieten, feilzuhalten, zu befördern, anderen zu über⸗ laſſen, zu erwerben oder bei ſolchen Handlungen mit⸗ züwirkenl. Zum Zweck der Stubenvogelhaltung wird alljährlich der Fang einer beſchränkten Anzahl Vögel vom 15. September bis zum 15. November oder 15. Dezember bis zum Januar zugelaſſen. Fangberech⸗ tigt ſind jedoch nur Perſonen, die eine Erlaubnis von der höheren Naturſchutzbehörde nachgeſucht haben. Einen Ausweis erhalten jedoch nur fachkundige Per⸗ ſonen, die den Ausweis ſtets bei ſich führen und auf Verlangen vorzuzeigen haben. Perſonen, die dieſe Vorſchriften nicht beachten, ſind bei der nächſten Polizeiſtelle, beim Tierſchutzverein oder bei der Na⸗ turſchutzbehörde rückſichtslos zur Anzeige zu bringen. 3. Seite/ Nummer 365 Hilfe für den kleinen Handwerker Schaffung ſozialer Einrichtungen durch genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluß Eine Beſprechung in Mannheim In Mannheim fand am Donnerstagabend auf Einladung durch die Kreis waltung der DAF eine Verſammlung von Orts⸗ han dwerks walter n meiſtern ſtatt. Es erſte Beſprechung zur zialen Gemeinſchafts werkes deuſtſchen Handwerks.“ und Handwerks⸗ handelte ſich dabei um eine Gründung des„So⸗ de s In der Zuſammenkunft, die von Kreishand verks⸗ walter Stark geleitet wurde, waren Gauhand⸗ werkswalter Frank, deſſen Stellvertreter Jbler und der Referent für ſoziale Gemeinſchaftswerke des deutſchen Handwerks Mann anweſend. Teils in Referaten dieſer Vertreter der Gauwaltung, teils im Rahmen einer Ausſprache wurde das Thema des Abends ausgiebig behandelt. Da es ſich ausdrücklich nur um eine vorbereitende Beſprechung handelte, ſchritt man nicht gleich zu einer Gründung. Dieſe ſoll erſt ſpäter erfolgen. Beim„Sozialen Gemeinſchaftswerk des deatſchen Handwerks“ handelt es ſich um folgendes: Die⸗ jenigen Handwerksbetriebe, die für ſich nicht in der Lage ſind, die notwendigen oder wünſchenswerten ſozialen Einrichtungen zu ſchaffen, ſollen durch ge⸗ noſſenſchaftlichen Zuſammenſchluß hierzu in die Lage verſetzt werden. Die zu dieſem Zweck zu gründende Genoſſenſchaßft ſoll den Bezirk des Kreiſes um⸗ faſſen. Ein Zwang zum Beitritt beſteht nicht. Der Genoſſenſchaft können Meiſter und Geſellen beitreten. Der Genoſſenſchaftsanteil ſoll 25 Mark betragen, die Haftſumme 50 Mark. Der Anteil braucht nicht auf einmal gezahlt zu werden; es find viertelfährliche Raten von je.25 Mapk vorgeſehen. Das Sozialgewerke ſo lautet die Abkür⸗ zung für die Neueinrichtung— dient zunächſt der Förderung der Handwerker, die im Hand⸗ werkerwettkampf Sieger geworden ſind, und der Förderung der Handwerksbetriebe, die im Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe ein Leiſtungszeichen erworben haben. Die DA hat zu dieſem Zweck bereits drei Mil⸗ lionen Mark zur Verfügung geſtellt. Daraus ſollen den genannten Handwerkerkreiſen Darlehen bis z u 5000 Mark— bei fünf v. H. Zinſen— ge⸗ geben werden, aber es ſoll daraus keine Bank oder ein übliches Kreditinſtitut werden. Die Entſcheidung über die Hergabe eines Förderungsdarlehens wird nach ſorgfältigſter Ueberprüfung der perſönlichen und betrieblichen Verhältniſſe des Antragſtellers und an Hand eines Gutachtens der Gaudienſtſtelle in Berlin gefällt. Die Junghandwerker⸗Kreditaktion, die mit der Neueinrichtung nichts zu tun hat, wird in der bisherigen Form beibehalten. Die nach den Grundſätzen des Sozialgewerkes zu errichtenden Genoſſenſchaften ſollen den Handwerksbetrieben, die es aus eigener Kraft nicht können, die Möglichkeit zur Schaffung gemeinſchaftsfördernder Einrichtungen geben. Es iſt dabei daran gedacht, daß jeweils mehrere Handwerksbetriebe gemeinſam vorgehen und ſo bei⸗ ſpielsweiſe für ihre geſamten Gefolgſchaftsmitglie⸗ der Gemeinſchaftsräume, Fachbüchereien oder Leſe⸗ zimmer errichten. Als weitere Maßnahmen ſind u. a. folgende denkbar: Errichtung von Betriebsküchen oder Kochecken, geſchloſſenes Vorgehen auf den Ge⸗ bieten des Geſundheitsdienſtes, der Unfallverhütung und des Schutzes gegen Berufskrankheiten, Förde⸗ rung des Betriebsſports(auch durch Schaffung ge⸗ meinſamer Sportmöglichkeiten), Einrichtung von Be⸗ triebskaſſen zur Förderung der Maßnahmen von Ko und zur Unterſtützung von Meiſtern und Ge⸗ ſellen in unverſchuldeten Notfällen, Schaffung von Ur! laubsmöglichkeiten für Meiſter oder Meiſterfrauen (bei Alleinmeiſtern auch durch Stellung von Erſatz⸗ kräften oder Aushilfen), Förderung des Geſellen⸗ wanderns und des Geſellenaustauſches, Errichtung von Wohnhäuſern und Siedlungen für Angehörige der Betriebe des deutſchen Handwerks uſw. Letzter Sinn des' genoſſenſchaftlichen Zuſammen⸗ ſchluſſes iſt, der Gefolgſchaft der kleinen Handwerks⸗ betriebe die ſozialen Einrichtungen zur Verfügung zu ſtellen die man in großen Handwerksbetrieben und vor allem in der Induſtrie heute ſchon findet. Man will auf dieſe Weiſe auch der Gefahr einer Abwanderung zur Induſtrie begegnen. Die Lebhaftigkeit der Ausſprache zeigte, mit welch großem Intereſſe die Anweſenden die Referate auf⸗ genommen hatten. m. eee Erinnerungsplakette für den Sportappell der Betriebe 1939 In vielen Tauſenden von Betrieben Großdeutſch⸗ lands treten die Frauen und Männer der Gefolg⸗ ſchaft auf den Sportplätzen an, um im Sportappell der Betriebe ihren Willen zur Geſundheit und kör⸗ perlichen Leiſtungsfähigkeit zu beweiſen. Für eine große Zahl von ihnen iſt dies die Gelegenheit, zum erſten Male wieder ſeit den längſt vergeſſenen Tagen der Schulzeit die Glieder auf den Sportplätzen zu regen, ſich mit den Kameraden von Werkbau und Schreibtiſch im fröhlichen Wettkampf zu tummeln, für viele von ihnen bedeutet jedoch dieſer Wettſtreit der deutſchen Betriebsgemeinſchaften eine Ueberfülle von zuſätzlicher Arbeit. Denn die Vorbereitung und Durchführung erfordert ein beträchtliches Maß von organiſatoriſcher und ſonſtiger Arbeit, die im weſent⸗ lichen von der Betriebsgemeinſchaft ſelbſt geleiſtet werden muß. Um nun die Möglichkeit zu bieten, allen um die Durchführung des Sportappells der Betriebe 1939 verdienten Gefolgſchaftsmitgliedern ein äußeres Zei⸗ Aus Mannheimer Gerichtsſälen Ein hoffnungsloſer Fall Sicherheitsverwahrung für einen rückfälligen Dieb Auf 13 Vorſtrafen, darunter zweimal Zuchthaus, hat es der 33jährige Heinrich Metzger bis heute gebracht. Sein Lebensweg iſt bezeichnend: Notoriſcher Schulſchwänzer, Fürſorgezögling und dann Dieb im Hauptberuf. Als Jugendlicher begann er ſchon, Kin⸗ dern, die zum Einholen geſchickt wurden, das Geld abzunehmen, aber immer gleich ſerienweiſe und unter derartig raffinierten Vorwänden wie man ſie ſeiner ſonſt ſehr geringen Intelligenz gar nicht zugetraut hätte. Mit der Zeit verlegte er ſich auf Taſchendieb⸗ ſtähle. Die Wochenmärkte wurden ſein Jagdgebiet. Damit ging es aber auch raſend bergab. Die aus⸗ geſprochenen Strafen konnten ihn nicht beſſern, auch die Androhung der Sicherheitsverwahrung nicht. Am Donnerstag hatte er ſich dafür zu verant⸗ worten, daß er im Betrieb, in dem er Arbeit gefun⸗ den hatte, einem Kameraden während des Bades 40 Mark aus dem Geldbeutel klaute. Natürlich leugnet er, wie er ſaſt immer geleugnet hat. Er ar⸗ Er leugnet, weil er weiß, unt was es diesmal geht. Metzger iſt ein Gewohnbeits⸗ verbrecher. Man glaubt es ſeinem harten Vogel⸗ geſicht mit dem ſtechenden, unſtäten Augen unter zuſammengewachſenen Augenbrauen ſchon anzuſehen. Auch das Gutachten des Gerichtsarztes iſt ſehr ungünſtig für ihn. 5 Das Gericht erkannte auf eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von 2 Jahren und Sicherheits ver⸗ wahrung. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer von fünf Jahren abgeſprochen. Damit hat ein trübes menſchliches Kapitel ſeinen vorläufigen Abſchluß gefunden. damit brav hinein. 0 beitet ſogar mit ganz dummen Lügen und reitet ſich Vor dem Einzelrichter: Eine teure Ahr ren Stunden des Lebens an. Mit den gewöhnlichen Uhren iſt es anders, beſonders wenn man ſie von einem Vertreter auf Abzahlung gekauft hat. Das mußte eine redegewaltige Frau aus dem Rhein⸗ land ſchmerzlich erfahren. Bei den erſten Raten konnte ſie noch Schritt halten, dann hing ſie holf⸗ nungslos hinten. Als man die Uhr wieder bei ihr abolen wollte, war ſis nich“ mehr da— angeblich hatte ſie die ratloſe Raten ahlerin einer Bekannten geſchenkt—, nur wußte ſie den Namen der alſo Bedachten nicht anzugeben. Selbſtverſtändlich war . Die Sonnerszer zeigt bekanntlich nur die heite⸗ im Kaufvertrag Eigentumsvorbehalt ausgemacht. Die angeklagte Frau iſt aber, beſonders was frem⸗ des Eigentum anbelangt, zimlich begriffsſtutzig, wie ihre Vorſtrafenliſte ausweiſt. Deshalb gab es für die verſchwumdene Uhr 3 Monate Gefängnis. Der Soziusfahrer Ein junger Kerl, ziemlich indifferent in die Gegend ſchauend, ſaß auf der Anklagebank, ein noch jüngerer, aber ſchon reichlich ausgekochter und oben⸗ drein patziger Burſche mußte als Zeuge aus der Unterſuchungshaft vorgeführt werden. Beide ſind gut befreundet miteinander und beide haben die gleiche Vorltebe für Krafträder. Sie wußten, daß ein Nachbar ſein Motorrad im Hof untergeſtellt hatte, ſie holten es am hellichten Tage heraus und machten an drei Tagen ausgedehnte Vergnügungs⸗ fahrten. Fahrer, natürlich ohne Fahrſchein, war der Jüngere. Der Angeklagte ſchwang ſich„nur“ auf den Soziusſitz. Erſt am dritten Tag kam der recht⸗ mäßige Beſitzer den beiden auf die Schliche, dann verſtand er aber auch keinen Spaß mehr. Ein Monat Gefängnis wegen unberech⸗ tigten Gebrauchs von Kraftfahrzeugen gab es für den Soziusfahrer. Der„Zeuge“ wird ſich demnächſt zu verantworten haben. Auf ſeinem Fahr⸗Konto ſtehen noch ein paar dicke Poſten. Nur zur Verrechnung Vor einem Zigarrengeſchäft— man weiß nicht wie— fand ein Hilfsarbeiter einen Poſtſcheck mit dem Ueberdruck„Nur zur Verrechnung“. Weil er keinen Idealfall von einem ehrlichen Finder dar⸗ ſtellt, ſteckte er das Papierchen ein, obwohl der Name des Ausſtellers und des Empfängers groß und breit zu leſen war. Nur einem Kameraden ſagte er von ſeinem Fund, und der erzählte es weiter. Jetzt bildete ſich eine Scheckverwertungsgeſellſchaft. Der Finder verſprach jedem 20 Mark für den Fall, daß es gelänge, den Scheck einzulöſen. Die Kameraden machten ſich auf den Weg. Erſt wollten ſie zum Poſt⸗ ſcheckamt, dann zum Empfänger und ſchließlich lan⸗ deten ſie doch beim Ausſteller, der den Scheck ja ver⸗ loren hatte. Jetzt waren ſie an der richtigen Adreſſe. Man muß annehmen, daß ſie aus Anſtändigkeit den Weg dorthin fanden— und nicht aus einem pein⸗ lichen Verſehen. Sie hätten überdies mit dieſem Scheck doch nichts anfangen können, meil es für ihn kein Bargeld gibt. Der unehrliche Finder hat jetzt vier Monate Zeit, ſich eingehend mit dem Scheck⸗ weſen zu befaſſen. f tt. 1 chen der Anerkennung zu überreichen, hat das Sport⸗ amt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ eine Erinnerungsplakette geſchaffen. Sie zeigt die Dar⸗ ſtellung des Teilnehmerabzeichens zum Sportappell der Betriebe 1939, die über dem DA ⸗Rad einem gemeinſamen Ziele zuſtrebenden Geſtalten des Läu⸗ fers und der Läuferin mit der Randſchriſt: Sport⸗ appell der Betriebe 1939. Die Ausführung in der Größe von 12,5 Zentimeter Durchmeſſer erfolgt in Porzellan oͤurch die Porzellanmanuſaktur Allach. Das Sportamt der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wird die Auszeichnung der Kreisſieger in den einzelnen Betriebsklaſſen in der Form vorney⸗ men, daß den Siegerbetrieben ein mit entſprechen⸗ der Inſchrift verſehener Ehrenſockel übergeben wird, der zur Aufnahme der Erinnerungs⸗ und Sieger⸗ plakette beſtimmt iſt. Der Erwerb der Erinnerungsplakette„Sport⸗ appell der Betriebe 1939“ iſt allen Betrieben und allen Teilnehmern am diesjährigen Sportappell freigeſtellt. Näheres darüber teilen die für die Durchführung verantwortlichen Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeits⸗ front mit. Die Donau „Ewiges Deutſchland“, Auguſtfolge 1939 Die Auguſtfolge der Monatsſchrift für den deut⸗ ſchen Volksgenoſſen„Ewiges Deutſchland“ behandelt die„Donau“. Entſcheidend hat ſie als Schickſalsſtrom unſeve politiſche und völkiſche Entwicklung beeinflußt. Wir erleben ihren Werdegang von ihrer Geburt an, der unter merkwürdigen Umſtänden verläuft und von allerhand Schwierigkeiten begleitet iſt. Wir folgen weiter ihrem Lauf; immer neue Dandſchaften und Städte tauchen vor unſeren Augen auf. Jedes Land und jede Stadt hat eine reiche Ver⸗ gangenheit. Ein tiefes Erlebnis reiht ſich an das andere, und aus jedem formt ſich das Schickſalsbild dieſes bedeutenden Stromes. Einzelzüge, wie ſie für eine Stadt und ihre Menſchen charakteriſtiſch ſind, wie für die Stadt Ulm die„Ulmer Schachtel“, die „Ulmer Spatzen“ und der„fliegende Schneider“, er⸗ gänzen das Bild auf das vortrefflichſte.„Brücken“ führen über den Strom hinweg und verbinden mit⸗ einander Menſchen und Länder, die durch das Waſ⸗ ſer getrennt ſind. Die Donau, die das Schickſal aller Menſchen iſt, die an ihren Ufern wohnen, drückt auch der„NSV⸗ Arbeit in den Donauländrn“ ihren Stempel auf. Ihr ärmſtes und von dem früheren Regime am meiſten vernachläſſigſtes Kind iſt das„Donaumoos“. Grauen⸗ haftes Elend hat vor der Machtübernahme dort ge⸗ herrſcht. Durch ihr entſchloſſenes Zupacken, ihren opferbereiten Einſatz und die Bereitſtellung bedeu⸗ tender Geldmittel hat die NS entſcheidend zur wirtſchaftlichen und ſozialen Geſundung dieſes Ge⸗ bietes beigetragen. Die Donau iſt aber in einem viel tieferen Sinne Schickſalsſtrom. Sie verbindet auch große Räume und Völker miteinander; ſie formt das Geſicht des Bal⸗ kans und erſchließt dem deutſchen Volk ſeinen natür⸗ lichen Wirtſchafts raum. Deutſchland und die Bal⸗ kanländer haben ſich von jeher ſchon gegenſeitig be⸗ fruchtet, und immer iſt für alle Länder Gutes daraus erwachſen, wenn ſie ſich der großen natürlichen Zu⸗ ſammenhänge bewußt waren und ihre gegenſeitige Abhängigkeit erkannt haben. Genau 25 Jahre ſind es nun her, als im„Auguſt 1914“ der Weltkrieg ausbrach und die Regimenter der Oſtmark ſich in dieſem Raume verbluteten. Wir haben daraus gelernt und erkannt, daß alle Länder rechts und links der Donau einem einzigen großen Lebensprinzip unterworfen ſind, das ſie zu gemein⸗ ſamem Handeln zwingt, wenn ſie ſich einzeln behaup⸗ ten wollen. Die Schrift„Ewiges Deutſchland“ iſt für nur 10 Pfennige bei allen Blockwaltern der NS V. zu be⸗ ztehen.„„„„ ziellen Nachteil erleiden, die zu And ou? 15 Millionen Volksgenoſſen ſtehen im Luftſchutz Der Reichsluftſchutzbund zählt heute über 15 Mil⸗ lionen Mitglieder. Faſt eine Million ehrenamtlicher Amtsträger ſetzen ſich dafür ein daß die Bevölkerung vor den Gefahren aus der Luft bewahrt bleibt. Eine das ganze Volk umfaſſende Gemeinſchaft des zivflen Luftſchutzes ſteht neben der abwehrbereiten Armee. Es gilt, den Krieg im Frieden zu gewinnen! Wenn die vielen Millionen Volksgenoſſen frei⸗ willig ihren Beitrag zum Ausbau des Luftſchutzes leiſten, ſollteſt auch du deine Dankbarkeit dadurch beweiſen, daß du die Arbeit des ROB wenigſtens durch den Kauf von Luftſchutzloſen unterſtützt. Ein Los koſtet 50 Pfennig; dafür können W 000 Mark gewonnen werden. Wer ein Doppellos für eine Mark erwirbt, hat Ausſicht auf einen Gewinn von 50000 Mark. Die Loſe ſind bei den Dienſtſtel⸗ len des Reichsluftſchutzbundes und im öffentlichen Loshandel erhältlich. 340000 Kraftfahrzeuge im erſlen Halbjahr 1939 neu zugelaſſen Die Motoriſierung Deutſchlands geht unentwegt weiter. Das zeigt auch der ſoeben vorgelegte Bericht über die Neuzulaſſungen im erſten Halbjahr 1939. Danach ſind in der Berichtszeit im Deutſchen Reich insgeſamt 340 645 Kraftfahrzeuge neu in den Ver, kehr gekommen, und zwar 186 217 Krafträder, 107 964 Perſonenkraftwagen, 29 429 Laſtkraftwagen, 15 899 Schlepper und 1136 Kraftomnibuſſe. Gegenüber dem erſten Halbjahr 1938 lag das Geſamtzulaſſungsergeb⸗ nis im Berichtsjahr um 12,7 v. H. höher. Beſtim⸗ mend hierfür waren vor allem vermehrte Zulaſſun⸗ gen an Krafträdern(plus 25,7 v..) und Zug⸗ maſchinen(plus 104,9 v..). Bei den Perſonen⸗ wagen, Laſtkraftwagen und Kraftomnibuſſen iſt eine Erhöhung der Ausfuhr hervorzuheben. In der Oſtmark und im Sudetengau war in der Berichtszeit bei allen Fahrzeugarten eine erheblichere Steigerung als im Altreich feſtzuſtellen, ein Zeichen dafür, daß die heimgekehrten Gebiete beſtrebt ſind, auch in der Motoriſierung den Vorſprung des Altreiches ein⸗ zuholen. lag im Sudetengau das Zulaſſungs⸗ ergebnis durchweg um das Doppelte höher als im erſten Halbjahr 1938, in der Oſtmark ſogar um das Fünffache. Beihilfen und Trennungszuſchläge für Dienſtverpflichtete ſteuerfrei 0 Der Reichsarbeitsminiſter hat Durchführungs be, ſtimmungen über die neuen Beihilfen und Tren, nungszuſchläge für Dienſtverpflichtete erlaſſen, die entſprechend der Anweiſung des Beauftragten für den Vierjahresplan, in großzügiger Weiſe dafür ſorgen, daß diejenigen Volksgenoſſen keinen finan⸗ ſtaatspolitiſch be⸗ deutſamen und unaufſchiebbaren Arbeiten verpflichte werden. Ausgangspunkt für die Berechnung de! Dienſtpflichtbeihilfe iſt das bisherige Durchſchnitts⸗ arbeitseinkommen. Bei ſeiner Vermittlung ſind die Verhältniſſe der letzten vier Wochen vor der Dienſtleiſtung zugrunde zu legen. Dabei gelten als Arbeitseinkommen auch Vergütungen für regel mäßig geleiſtete Mehrarbeit und Zulagen und Zu ſchüſſe, es ſei denn, daß ſie im Berechnungszeitraum nur ausnahmsweiſe oder zufällig erzielt wurden Als Dienſtpflichtbeihilfe wird der Unterſchiedsbetrag zwiſchen dem früheren Einkommen und dem beſon⸗ ders ermittelten„betriebsüblichen Arbeitsverdienſt 10 K2ũ2«c So 1 im Einſatzbetrieb gewährt. Wenn z. B. ein Hilfs⸗ arbeiter bisher wöchentlich 40 Mk. hatte, während en in der neuen Arbeitsſtelle üblicherweiſe nur 35 Mk. verdiente, ſind ihm 5 Mk. wöchentlich als Beihilſe zu geben. In beiden Fällen iſt vom Bruttoverdienſt auszugehen. Außerdem wird der Trennungszuſchlag da gewährt, wo wegen doppelter Haushaltsführung Mehrkoſten entſtehen. Beihilfe und Trennungszu⸗ ſchlag ſollen dem vom Dienſtverpflichteten benann⸗ ten Empfangsberechtigten, in der Regel die Ehefrau oder ein erwachſener Angehöriger, möglichſt über⸗ wieſen werden. Zugunſten der Dienſtverpflichteten wird beſtimmt, daß die Leiſtungen nach der Neu⸗ regelung rückwirkend von der Lohnwoche an zu ge währen ſind, die mit oder nach dem 1. Juli 1939 be gonnen hat. Kommentar von Miniſterialrat Dr. Zſchucke vom Reichsarbeitsminiſterium im„Reichsarbeitsblatt“ zu entnehmen iſt, iſt die Hilfe der Dienſtpflichtbe hilfe jeweils ein feſter Betrag. Iſt der betriebs⸗ übliche Arbeitsverdienſt gleich dem bisherigen Et kommen oder iſt er höher, ſo errechnet ſich keine Be hilfe. Iſt dagegen der betriebsübliche Arbeitsve dienſt niedriger, ſo wird die Beihilfe fällig, und zwa ohne Rückſicht darauf, ob der Dienſtverpflichtete etwa von vornherein— durch Akkord uſw.— meh als den betriebsüblichen Arbeitsverdienſt erziel Ein ſolcher Mehrbetrag bleibt ihm zur eigenen Ver⸗ fügung als Leiſtungslohn und Anreiz zur weitere Leiſtungsſteigerung ebenſo wie die Beihilfe ſel Der Trennungszuſchlag iſt eine ſoziale Leiſtung, d daher von Steuern und ſozialen Abgaben frei und der Pfändung nicht unterworfen iſt. Das Einkont men von Angehörigen bleibt ſowohl für den Tre nunaszuſchlag wie für die Beihilfe völlig außer Be tracht. Eine Verſagung der Dienſtpflichtbeihilfe if im allgemeinen nicht vorgeſehen. Nur in einem Son, derfall kann die Verſagung, gewiſſermaßen ſt ra weiſe, erfolgen, nämlich bei ſolchen Arhbeitskräf ten, die aus berufsfremder Beſchäftigung durch di Dienſtverpflichtung wieder in die Landwirtſchaft zu rückgeführt werden müſſen, nachdem ſie vorher eine berufsfremde Beſchäftigung unter Verſtoß gegen be⸗ ſtehende Einſtellungs⸗ oder Arbeitsplatzwechſelbeſtem mungen aufgenommen haben. 0 . * Im ganzen Reich: Regtſtrierung des lau 1 schaftlichen Beſttzwechſels. Die bisher nur im Land Preußen durchgeführte Statiſtik des Beſitzwechfels land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Grundſtücke wird rü 0 wirkend vom 1. Januar 1939 ab auch auf das ge zamte Reichsgebiet ausgedehnt. Eine entſprechend Anordnung, die auch für die Oſtmark und den Sudetengau gilt, hat der Reichsernährungsminiſter ſoeben getroffen. Die Beſitzwechſelſtatiſtik ſoll eine Ueberblick über öie Bodenbewegung und über die Entwicklung der Bodenpreiſe in den einzelne Reichsgebieten ermöglichen. Die Bearbeitung der Statiſtik erfolgt durch das Statiſtiſche Reichsam unter Mitwirkung der Genehmigungsbehörden. Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗ Ausgabe Freitag, 11. Auguſt 1939 zur zeulſchen Meiſlerſchaftsregalta: 39 Boote ie am 12./13. Auguſt in Hannover ſtattfindende 28. Deutſche Meiſterſchaftsregatta erſtmals auf dem Maſchſee, einem Stau⸗ un am Rande der Stadt, gerudert. Die Ver⸗ anſtaltung ſteht im Zeichen der Renngemeinſchaf⸗ ten, die in dieſer Form erſtmals in die Erſchei⸗ nung treten. zal Meldungen iſt etwas geringer und Gemeinſchaften haben 2 wie im 39 Bopte eines Leichtgewichts⸗Rennen im mann, deſſen Teilnehmer um den n. Die inen ſind die ſeither ohne„Zweier mit St., Dop⸗ und ohne Steuermann und Achter. haben bereits die Vereine Teil mit maßgebenden Mann⸗ Mailand, Mannheim, Lüttich, 1, Belgiern, Schweizern und Fran⸗ ieſen Kämpfen konnte man die Ueber⸗ ß einige ganz gleichwertige Mann⸗ Id beſtreiten. ſtarken Aufgebot tritt diesmal Berlin auf der Kampfbahn an, Achtern, die mit der Eſſen⸗Baldeneyer Hauptſturmbock betrachtet wurden und man die ſicheren Bewerber für die erblicken glaubte. Als das ganze Ber⸗ N 2 Mit einem 1 darunter Srei 51 55 4 ret Aenne L f dem Wege nach Mailand in Mann⸗ N rt machte, zeigte es ſich, daß te reine Amicitia⸗ aber ſicherer Siege als die beſtändigſte Mannſchaft er⸗ jetzt durch das aus Geſundheitsrück⸗ Sſcheiden Gabers eine Umſetzung 1 ſo iſt dies bedauerlich. Sie wird aber skraft unſeres Erachtens keine Einbuße er⸗ Kaidel hat ſie einen erprobten Er ſatz⸗ der den Siebenerplatz von Gaber ein⸗ Daß mit dem Ausſcheiden von Gaber die „ auf ſeine Anregung zu ſammengeſetzt wurde, iſt bedauerlich, da Gaber mit Leib tudern hängt und jeder Mannſchaft, der er Gepräge gab. annſchaften, ſind teils aufgelöſt, darunter auch die Berliner teils um⸗ 0 Nen formiert iſt der Frieſen⸗Vierer, der, durch Eckſtein und Stelzer vohl eine der ſchneidigſten Waffen der Regatta iſt. Doß ſtein und Stelzer im Zweier ohne Steuermann und die Frieſen Guſtmann und Adamſki neben ihrer Vierer⸗ und Achterverbindlichkeit auch im Zweier mit Steuermann genannt ſind, wird für ſie eine ſchwere Auf⸗ gabe zur Bewältigung bieten. Die Vorrennen im Achter werden darüber Aufſchluß geben, ob den zwei Paaren ein brei- bis viermaliges Starten zuträglich iſt. Die Termin⸗ ö Ruderklub geſetz ergänzt, ch Sonntag wird eine erwünſchte Atempauſe in der ahälfte ermöglichen. ö a Achter iſt neu die junge Mannſchaft der Berliner Viktoria hinzugekommen, mit welcher durch das Aus⸗ bleiben des Baldeney⸗Achters in Duisburg Amicitia im eim Wochenende gegen Frankreich: Neuer Länderkampf Deulſcher Sieg zu erwarten Die Reihe der großen ſchwimmſportlichen Ereigniſſe der Freiwafferzeit wird am kommenden Wochenende mit dem Länderkampfgegen Fraukreich in München für unſere Schwimmer und Schwimmerinnen abgeſchloſſen. [Die Verauſtaltung wird von dem Reichsfachamt gleichzeitig dazu beuntzt, unſere Olympiakandidaten mit ſtarken euro⸗ bpälſchen Gegnern zu prüfen, und deshalb erhält beſonders ünſer befähigter Nachwuchs Gelegenheit, ſeine Befähigung im harten Wettkampf zu beweiſen. Deshalb wurden für die 1 zahlreichen Rahmen⸗Wettbewerbe ſo ausgezeichnete Könner n wie die Ungarn Angyel und Köröſy, die Holläuder von Merkenſtein, Schonven und Jopie Waalberg, die Engländer Freuch⸗Williams und Dove ſowie der jugoflawiſche Rekord⸗ ſchwimmer Schiſcheck verpflichtet. ö Ganz beſonders ernſt nimmt man ſelbſtverſtändlich nach dem großen Erfolg unſerer Waſſerball⸗Sieben beim Horthy⸗ Pokal⸗Turnier die Schulung der Nachwuchs⸗Waſſerballer, die nach ihrem großen Erfolg gegen Schweden in Hannover Hun in München auf eine ſtarke ungariſche Mannſchaft treffen werden, in der u. a. Szigeti 1, Fabian, Kanaſſy, Somiezy, Szigeti 2 und Molbar ſtehen. Die deutſche Nach⸗ wuchs mannſchaft beſtreitet dieſen Kampf in folgender Auf⸗ ſtellung: Müller⸗Nürnberg; Kov⸗Wuppertal, Primus⸗Nürn⸗ berg; Uellendahl⸗ Wuppertal; Kummer ⸗ Berlin, Hedfeld⸗ Wuppertal. Thielhorn⸗Duisburg. Im 12. Länderkampf gegen Frankreich ſtehen Deutſch⸗ lands Schwimmer vor einem neuen Siege. In den letzten Jahren gab es jeweils hohe deutſche Slege, obwohr bei⸗ ſpielsweiſe 1938 in Paris von Deutſchland nahezu nur Machwuchskräfte aufgeboten worden waren. Vändertreffen uüßven Deutſchland und Frankreich übrigens ſeit dem ꝛt Jahre 1928 durch allerdings beſtanden ſte bis 9 1655 1934 lediglich aus einer Emal⸗200 Meter⸗Kraulfſtaft und dem Waſſerballkampf. Die erneute Begegnung in München 50 dürfte die Franzoſen wieder vor eine kaum 5 UFſende . Aufgabe ſtellen. Bei den Männer bürgen unſere guten Frauler Faſcher, Heibel, Freeſe, Arendt, Köninger, Las⸗ komki, Schröder und ebenſo unſere Bruſtſchwimmer Balke, Heinga und Obroorf für Erfolge. Nicht anders iſt auch die Lage im Rückenſchwimmen und im Springen wo wir mit Schlauch und Schröder, bezw. Weiß, Kitzig, Haſter und Volk Überragende Könner beſitzen. Auch bei den Frauen⸗Wett⸗ bewerben tritt die deutſche Ueberlegenheit klar zu Tage, Fumal unſere Frauen in ſtärkſter Aufſtellung mit Giſela Frendt, Inge Schmitz, Inge Schmidt, Urſula Pollack, Ulla Groth. Gerda Daumerlang, Olga Eckſtein u. a. antreten wenden. Intereſſant und kampfreich verſpricht auch diesmal das Waſſerballſpiel zu werden; nach dem:2⸗Sieg beim Eüropa⸗Furnier in Doetinchem ſollte es auch diesmal einen klaren deutſchen Erſiollg geben. Deutſchlaunds⸗Mannſchaft für den Länderkampf lautet: 100 Meter Kraul: Fiſcher, v. Eckenbrecher; 400 Meter Kraul: Köninger, H. Arendt; 1500 Meter Kraul: H. Arendt, Freeſe; 100 Meter Rücken: Schlau h. Schröder; 200 Meter Bruſt: Balke, Heina; Springen: Weiß, Haſter; gemeldet Zweigung antreten und ein to ſicheres Rennen mit ſwport⸗ licher Ritterlich durchführte. Wenige Tage ſpäter trat Baldeney in Lüttich an und wurde von einer jungen gut zuſammengef ten Achtermonnſchaft der Reuß⸗Luzern ſicher geſchlagen. r iſt außer Berlin und Eſſen noch die Rüſſelsheimer Renngemeinſchaft genannt, die ſich ſeither wocker geſchlagen hat und der Vollreife ſtetig näher kommt. Sie wird diesmal mit einem erheblich leichteren Steuermann in den Kampf eingreifen. Ein er⸗ freuliches Bild bietet die Zuſammenſetzung dieſer Mann⸗ ſchaft, in welcher Konſul Georg von Opel in ſportbrüder⸗ licher Gemeinſchaft mit den Werkleuten dem höchſten Ziele des Ruderns, der Meiſterſchaft, entgegenſtrebt. In den beiden Vierer⸗Reunen ſind ſowohl Breslauer Ruderverein wie„Wratislavia“ vertreten. Im Vierer ohne hätten wir gerne neben der Kölner Germania den Mannheimer Ruder⸗Club ver⸗ treten geſehen, der ſich in dieſer Boctsgattung ſo wacker geſchlagen hat. Die Frankfurter„Germania“, die vom Fachamt nach Lüttich geſandt war, hat dort einen leichten Sieg gegen Frankreich und Belgien erſochten und durch tadelloſe Steuerung bewundernden Beifall gefunden. Sie wird, nachdem ſie während der ganzen Ruderzeit im Dun⸗ kel gehalen und in Duisburg von Baldeneny im Stiche gelaſſen, wurde, mit zwei„Zuſprüchen“ heimgekehrt, nun auf dem Maſchſee im Vierer mit Steuermann ihre Härte zu erweiſen haben gegen zwei Berliner und zwei Breslauer Vierer. Sie wird ſchon im erſten Vorrennen in Berlin⸗Spindlersfeld und Erſten Breslauer zwei der här⸗ teſten Gegner haben. Der Zweier mit Steuermann wird mit den beiden Wikingern Berlin und Leipzig und Hannover 1880 einen heißen Kampf mit den Frieſen auf⸗ nehmen. Hannover 1880 geht auch im Zweier ohne Steuer⸗ mann unentwegt auf das erſehnte Ziel los. Er hat die Berliner Eckſtein—Stelzer ſowie Hannover⸗Linden ge⸗ gen ſich und hat wie im Zweier mit St. kein Vorrennen zu beſtreiten. Im Doppelzweier hat das bewährte Worm⸗ ſer Paar in Füth und Neuburger einen ſehr harten Gegner; Klotz und Lindner als Renngemeinſchaft werden gegen dieſe beiden ſchweren Stand haben. Im Einer kommt Haſenöhrl⸗Wien zum erſten Male in einem Großdeutſchen Rennen heraus. Er iſt von Tom Sullivan trainiert und in großer Form. Er wird im Vorrennen auf Füth und Lindner ſtoßen. In der zweiten Abteilung werden Neu⸗ burger, Klotz und Seedopf ſtarten. Außer Haſenöhrl und Seedorf ſind die übrigen vier Skuller auch im Doppel⸗ zweier betelligt. Den Schlüſſelpunkt der Regatta werden die Vor⸗ reunen im Achter bilden, welche in ihrer Manſchaftszuſammenſetzung Aufſchluß ge⸗ ben und Möglichkeiten eröffnen, inwieweit die an meh⸗ reren Rennen beteiligten Ruderer, in die Endkämpfe ein⸗ greifen werden. Zweifellos wird man mit Kämpfen von außerordentlicher Härte und knappſten Entſcheidungen zu rechnen haben, deren Ergebniſſe für die Beteiligung Groß⸗ deutſchlands an der„Fiſa“⸗Regatta in Amſterdam am 3. September beſtimmend ſein werden. ff. unſerer Schwimmer 4 mal 200 Meter Kraul: Schröder, Laskowſki, Arendt, Köninger. Frauen: 100 Meter Kraul: Schmitz, Pollack; 400 Meter Kraul: Schmitz, Groth; Kraulſtaffel: Arendt, go llack, Schmitz, Groth; 100 Meter Rücken: Weber, Pollack; 200 Meter Bruſt: Schmidt, Buſſe; Kunſtſpringen: Daumer⸗ lang und?; Turm: Eckſtein, Bartſch. Waſſerball: Wenninger(Wien); Baier(Hannover)— Strauß(Achen); Möves(Berlin); Kienzle(Stuttgart)— Schneider(Duisburg)— Schulze(Magdeburg). 2 5 Heuſers Abſchlußtraining f — Kleine Sport-Nachrichten N Mokorräder jagen über den Sachſenring Das offizielle Training hat begonnen Bei herrlichem Wetter ſetzte am Donnerstag der erſte offizielle Trainingsbetrieb für den Großen Motorradpreis von Deutſchlaud auf dem durch Ausbau verſchiedener Kur⸗ ven noch weiter verbeſſerten 8,6 Km. langen Sachſenring bei Hohenſtein⸗Ernſtthal ein. Beſonders geſpannt war man auf das Wiedererſcheinen des früheren Deutſchen Meiſters Mansfeld, der nach zweijähriger Abweſen⸗ heit eine BMW⸗Werksmaſch teuert. Intereſſant waren dabei ſeine Sprünge von 1 Std.⸗Km. in der erſten Rude auf 121, 123, 128 bis auf 145,1. An die Gilera von Sera⸗ ſini, die nur Meier auf Grund ſeines fahreriſchen Kön⸗ nens hielt, kom Mansfeld noch u ganz heran. Sera⸗ fini fuhr mit:35,4 Min.= 145,9 Std.⸗Km. die ſchnellſte Runde. Für BMW eſtarten noch Rührſchneck und Loder⸗ meier. Auch in techniſcher Hinſicht gab es viel zu ſehen. Auto⸗Union erprobte die neuen Kompreſſormodelle der kleinen und mittleren Klaſſe aus. Flerſchmann jagte die 30er 25 Runden lang ununterbrochen über die Strecke. Kluge und Petruſchke das Viertellitermodell je 10 Runden lang. Vielleicht werden dieſe Modelle am Sonn⸗ tag bereits eingeſetzt. Eifrig waren auch die Ausländer, Pagani fuhr in der kleinen Klaſſe auf Guzzi mit:58 (1392 Sto.⸗Km.) die beſte Zeit, wärend Petruſchke und Kluge hinter ihm blieben. r 350er⸗Klaſſe war Fleiſch⸗ 8 mann mit:45,3(139,2) Achtzehn Mannheimer Boote in Frankfurt Bei der Gau⸗Stafſelmeiſterſchaft Zu der am Sonntag, den 20. Auguſt, in Frankfurt a. M. ſtattfindenden Gau⸗Staäffelmeiſterſchaft des Fachamts Kanu⸗ ſport, einer Gemeinſchaftsveranſtaltung der Sportgaue Baden und Süd weſt, iſt die Meldeliſte geſchloſſen worden. Sechs Vereine, einſchließlich der Mannheimer Kanugeſell⸗ ſchaft mit zwei und der Paddelgeſellſchaft Mannheim mit einer Mannſchaft, haben 42 Boote mit 63 Fahrern einge⸗ ſchrieben. Start, Wende und Ziel der 5000 Meter langen Strecke befinden ſich am Bootshaus des Poſtſportvereins Frankfurt. Nach der Ausloſung der Startplätze werden ſich die beteiligten Mannſchaften in nachſtehender Reihenfolge um den Sieg und damit auch um das Startrecht für die Deutſchen Staffelmeiſterſchaften bewerben: 1. Mannheimer Ranugeſellſchaft lerſte Mannſchaft), 2. Gemeinſchaft für Leibesübungen Darmſtadt, 3. Poſtſportverein Frankfurt, 4. Polizeiſportverein Frankfurt, 5. Kanu⸗Abteilung 1933 der Mainz ⸗HKaſteler Rudergeſellſchaft Germania 1860, 6. Maunheimer Kanuugeſellſchaft(zweite Mannſchaft), 7. Paddel⸗ geſellſchaft Mannheim. Südweſt-Punkteſpiele im Handball Die neue Serie der Meiſterſchaftskämpfe im Handball beginnt im Gau Südweſt am 3. September mit vier Be⸗ gegnungen. Am Sonntog dorauf ſind alle zehn Mann⸗ ſchaften des Gaues in den Punkteſpielen beſchäftigt. Uebrige iſt auch bereits ein Gaukampf vorgeſehen, der die Südweſt⸗Elf am 8. Oktober at einem noch zu be⸗ ſtimmenden Ort gegen die Mannſchaft des Gaues Mittel⸗ rhein führt. erſten Paarungen der Meiſterſchafts⸗ ſpiele lauten: 3. September: TS Gs Griesheim Gf Darmſtadt, TSG 61 Ludwigs⸗ hafen— Gſe Pfungſtadt, MS Darmſtadt— Bs Haßloch. 10. September: SV Wiesbaden— Ve Griesheim, Vie Haßloch— Polizei Frankfurt, Gs Darmſtadt— TS 61 Jud wigshafen, Sa Frankfurt— TS Herrnsheim, G7 Pfungſtadt— MSW Darmſtadt. Mit der Olympia-Elf gegen Schweden Klodt—Rohde—Conen die neue Achſe 9 D Die Herrusheim SV Wiesbaden, Nach den vielen internationalen Kraftproben der Spielzeit 1938/39, die dazu dienten, aus den rund 106 Nationalſpielern einen Stamm von Olympiakämpen herauszufinden, ſollen die Länderkämpſe der neuen Spiel⸗ zeit nun die für das Fußballturnier in Helſinki erkannten Kräft 6 e zu einer Einheit zuſommenſchweißen, die ſelbſt nicht lympiafeuer zerſchmilzt. Es iſt zu begrüßen, doß das Reichsfachamt Fußball gegen die zu Hauſe ſtarken ür die Europameiſterſchaft Im Auguſt wird im Berliner Sportpalaſt der Kampf um die Euxropameiſterſchaft zwiſchen Adolf Heu ſer und dem Italiener Merlo Preciſo ausgetragen. beim Sparring mit ſeinem Bruder Haus. im Halbſchwergewicht Unſer Bild zeigt Heuſer (Schirner, Zander⸗M.) Schweden keine großen Erperimente unternimmt, fondern die Elf nach Stockholm ſchickt, die von Dr. Zörner, dem ſtellvertretenden Fachamtsleiter, vor einigen Wochen alz vorausſichtliche Olympiagelf bezeichnet wurde. Auf zwel Poſten hat es zwar noch eine Aenderung gegeben, aber dieſe zeigt nur, daß die Wahl für den linken Verteidiger und den Mittelläufer noch nicht endgültig iſt. In Stock holm werden Goldbrunner und Streitle durch Rohde und den jungen Kölner Alfons Moog erſetzt. Vor allem Rohde hat in Dänemark bewieſen, er mit Klodt und Conen zuſammen die neue Achſe unſerer Ländermanuſchaft bilden 8 kann. Wenn man im Sturm auch gern den wuchtigen Gauchel neben Conen geſehen hätte, ſo verdient folgetzde elf reſtloſes Vertrauen: Tor: Klodt(S ke 04); Verteidiger: Janes(Fortung Düſſeldorf), Moog(Köln Läufer: Kupfer(Schpwein⸗ furt 05), Rohde(Eimsbüttel), K inger(Schweinfurt 050 Sturm: Lehner(München 60), Gelleſch(Schalke 04), Conen (Stutttg. Kickers), Schön(Dresdner Sc), Urban(Schalke 04).— Erſatz: Jahn(BSW 92), Gauchel(Tus Neuendorf Schaletzki(Vorw.⸗Raſ. Gleiwitz). 5 Gute Leiſtungen in Marburg Reichswettkämpfe der Studentinnen Am Mittwochnachmittag fielen auf dem Marburger Un, verſitäts⸗Sportplatz die Entſcheidungen bei den Reichs wettkämpfen der Studentinnen, die gleichzeitig als Aus, ſcheidung für die Weltſpiele in Wien galten. Trotz regey⸗ naſſer Bahn gab es ausgezeichnete Leiſtungen. Die Ergebniſſe: 80 Meter Hürden: 1. Bieß(Berlin) 11,7; 2. Weſtphol (Marburg) 11,9; 3. Steuer(Kiel) 12,2.— 200 Meter: 25. Wendel(Heidelberg) 26,3, 2. Erbguth(Marburg 26,9; 3. Stubbe(Berlin) 27,1.— Weitſprung: 1. Lockmann (Marburg) 5,61 Meter; 2. Brenner(Münſter) 5,53 Mtr. 3. Erbguth(Marburg) 5,53 Meter.— Hochſprung: 1. Lock⸗ mann(Marburg) 1,53 Meter; 2. Evers(Freiburg) 159 Meter; 3. Byloff(Graz) 1,45 Meter.— Kugelſtoßen: Wittmann(Leipzig) 11,91 Meter; 2. Weſtphal(Marburg) 11,66 Meter; 3. Schulte(Kiel) 11,57 Meter. Diskus: 1. Wittmann(Leipzig) 37 Meter; 2. Schulte(Kiel) 35,18 Meter; 3. Schönfeld(Berlin) 35,14 Meter.— Speerwerfen: 1. Kahle(Hamburg) 40,76 Meter; 2. Klotz(Frankfurt⸗R.) 40,54 Meter; 3. Schulte(Kiel) 87,84 Meter. Tora ſiegt in Dublin Beim Internationalen Turnier Auch am Donnerstag konnten ſich die deutſchen Reiter beim internationalen Turnier in Dublin bei einem Springen ohne Zeitwertung wieder hervortun. Auf dem ſchwierigen Kurs qualifizierten ſich u. a. Rittm. Haſſe auf Tora und Rittm. Huck auf Arthur für das Stechen. Zuſammen mit Tramerbay unter Kapt. Lewis und Ja⸗ einthe unter Hpt. Chevalier ſchied Arthur nach dem erſten Stechen aus, nur Tora und Rainbow unter Oblt. Myltius Schweiz) kamen in die Enutſcheidung. Tora erhielt dies⸗ mal nur zwei Fehler, Rainbow dagegen drei und damit wor unſere prächtige Stute, die bei den Olympiſchen Spielen ſchon ſiegte, erneut erfolgreich. Wie liefen die Pferde? Rennen zu Karlshorſt Oſten⸗Hürdenreunnen. 3400 Mark, 2800 Meter: 1. Geſt. Zoppots Poets Fancy(E. Bieſſey); 2. Indio; 3. Beowulf Ferner: Lachtaube. Toto: 23, 17, 16:10. Lg.: 250 GW: 56:10. Quaſt⸗Jagdreunen. 3400 Mark, 4000 Meter: 1. Lt. S. v. Mitzlaff, v. Bachmayr, v. Livonius Heinerle(Lt. S. p. Mitzlaff); 2. Steinbutte; 3. Lachendes Glück. Ferner: Frei⸗ heitslied, Eiſack, Bärbel. Toto: 22, 11, 13:10. Lg.: 45 bis K. EW: 4010. Stübing⸗Jagdrennen. 3400 Mark, 3000 Meter: 1. Et. S. v. Mitzlaff und v. Schlicks Gundel(R. Flieth); 2. Ma⸗ rilla; 3. Sitta Seidenhaar. Ferner: Röntgenſtrahl, Ma⸗ pal, Malteſer, Meiſterbrief. Toto: 54, 12, 13, 11.10. Lg. ——6. EW: 32410. Rieſe⸗Flachrennen. 2500 Mark, 1200 Meter: 1. F. W. Michaels Guardi; 2. Landpirat; 3. Tugend. Ferner; Ideolog, Progreß, Catlina, Ariadne, Porto. Toto: 301, 85, 18, 21:10. Lg.: 14—1½½— 2. EW: 1112210. Helden⸗Gedächtnis⸗Jagdrennen. 7500 Mark, 4000 Mtr.: 1. Heeres⸗Reit⸗ und Fahrſchules Handſchar(Et. E. v. Krie⸗ ger); 2. Kriegsflamme; 3. Stahlhelm. Ferner: Jambus, Mattiacum, Feldpoſt, Bandora. Toto: 162, 21, 20, lg. Lg.:—K— 4. EW: 1396:10. Graf Heinrich⸗Dohna⸗Jagdrennen. 2700 Mark, 3200 Meter: 1. G. Pagels Expreſſioniſt(H. Cohn); 2. Quaſt; g, Königskerze. Ferner: Gregor, Balilla, Tramonto. Toto: 45, 28, 2210, Lg.: 1 4%. CW: 184210. Raven⸗Flachrennenu. 2600 Mark, 2500 Meter: 1. Kay. Regt. 14 Peter Paul(Dr. H. Gilde); 2. Angreifer; 3. Meldereiter. Ferner: Quiram, Marquis, Poſa, Gueß Again. Toto: 66, 33, 31:10..: 2% 2. EW: 48010 Graf Holck⸗Flachrennen. 2500 Mark, 1800 Meter: 1. W. Dyhr und O. v. Eſtroſfs Muſtafa(Spehla]; 2. Arwed) 5. Favors Prinz. Ferner: Etto, Carlotta, Opernſtar, Tan⸗ peple, Faidala, Maha radſcha. Toto: 41, 18, 286, 23710. Lg. AM. EW: 488.10. Amerika und die Olympiſchen Winterſpiele Große Vorbereitungen für Garmiſch⸗Partenkirchen Nach den aus USA vorliegenden Berichten wird die amerikaniſche Beteiligung an den Olympiſchen Winterſple⸗ len 1940 in Garmiſch⸗Partenkirchen ſehr ſtark ausfallen. da man aus den Erfahrungen bei den Winterſpielen 100 gelernt hat. Der erſte Teil der amerikaniſchen Olympia⸗ mannſchaft, der aus den Eisſchnelläufern beſtehen wird, ol bereits am 3. Dezember dieſes Jahres die Ueberfahrt nach Hamburg antreten, um von hier aus zuerſt noch nach Nor- wegen weiter zu reiſen. In Verbindung mit dem letzten Training für die Winterſpiele wird die US A⸗Vertretung noch mehrfach in Norwegen an den Start gehen. Der Hauptteil der Olympiamannſchaft für die Winterſpfele folgt dann mit dem am 10. Januar ab Neuyork gehenden amerikaniſchen Dampfer„Waſhington“, ſo daß die Ameri⸗ kaner in der zweiten Januarhälfte in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen Quartier beziehen werden. Mit beſonderer Sorgfalt wird diesmal die Auswahl der Eishockeymannſchaft vorgenommen, nachdem Amerika bei den Winterſpielen 1936 nur an dritter Stelle hinter 7 5 land und Kanada enden konnte. In die Olympiaauswa wurden 54 Spieler berufen, von denen bis Ende des Jahres 14 ausgewählt werden ſollen, um den Stamm ber Vertretung für Garmiſch⸗Partenkirchen zu bilden. Ein H⸗Waſſerballturnier der Gebietsmannſchaften von Baden Franken, München⸗Oberbayern und Württemberg wird am kommenden Wochenende im Inſelbad in Unte⸗ türkheim durchgeführt. 1 3 Anlelnen d. Kom. Verb.. 10 Goldhyp. Pfandbriefe 11. 10 1 10 1 20 1. 1 1 4½ Pr. Ab.. 4½% Rh. Hyp. Bk. abiſche Maſ ch..... Grußkraft M. 8 5. Frankfurt! 90 n un G- ei. v. Hypotneken banken ant f 50,— 90.— ar. Pe. Pfogh. 78.— 21. Grüß Baie. en Seren 14% futtege eren 99 8 28. Lerkshes- Alien erheſſ. Pr. 0* N 19„ 100,0 100,0 11. 10. 4½ do. R 35,30,39 99,— 95,— Bayr Motorenw 132,0 132,0 flafenmüßle.. 150,0 150,0 ellſtoff, Waldhof 101,5 107,2 Bad. lch. f, Rhein Deulische Stadtaplelben do. k 22 100,0 100,0 4% Bahr odener. 5½ be. Lig. Bir. 10,2 101,0 Gemberg, J... 120,0 130 lad& Renu 03,0 103.0 Pente Rappen 13070 13, 1 Hei 143.0 142,0] ſchißß⸗ und See testyer Zinsl. Werte 4 Augsburg 26 99,— 99,— dg Geri: 100,0 100,0] Würze.„en 9,75 95,75% Kg. Bop a alins Berger.. 144.5 Panauer Hefbe“: 156.0 156,0 f e e edel e e ee 10 28 ö%½8.⸗Haden 26 99, 08, 4% Württ. Wodn.% Bagr.Landw⸗ Giestom. N Lil 98.30 os. 30 Brauer. Fleinlein.., Hanfwerke Füſſen... bf. Preßh.⸗Sprit. 163.0 103. Zank Aktien Dt Reichs b. Bors, 1220 le 8 8 4½ Derlincholdz4 102.5 102, 28 f Ul. 09,80 99,50 bank ke 32„100,2 100,2 5½ Südd odcr. 2“ Bronce Schlenk. 199.9 100,0[Harpener.. 1295. hein. Braunkohl. 217.0 215,0 Badiſche Bank 109,5 100.5 5. tsch. Staatsanleihen Parmſtadt 28 95,50 95,80% Berl. Hop. Lig. Gpför 8 Brown, Boveri 106,5 106,5[Partmann& Br... 126,0 Tbeinekektra St. 116,0 116,0 Com-u Privatb. 105,8 106.0 100 11. 10. ½ Hresden, 58 3104 Tue bandes- und Provinz 4% Berttrur t.. n Württ Hg e dem Albert.. 87,— 88, Hater dend Ba l 8 fee 114.2 115, Seuiſche Bank. 1115 1115]Lersicherungen 2„ 7 Bk. 4 e eſſen⸗. 82 0 9 5 4 Al, 21 10 ,n 10,5 l Hen d z. 2780 970 c e 95„ 108 2 5 60s Joel anmer-Benb. 118g 138 3, Ponnane ar dene a leber Heut e 88 8 bbs Seen e 0 ee ar b. e. 47 3 775 5 1 eee 5 1 05 8 05 1 2051820 1 99.— 92.— 6, A. R 9.. 100.5 100, 9. Erdtv. 75. 00, ange„ Iatabess„ s falzwi. Heilbronn 284.0 254.0 do. Hop ⸗Bank 106.2 106,0 77 9 Ver. 8 V. 90,— 99. ½% 0, Bold R. 4 88.50 98,50 Schuldvestehreibung. 5 e Schanzlin 145,0 148.0 Late Siempel 5080 00,30 Reich ben an 17 3 172 Württ⸗Kransport 56. 8* 0—— 8 7 1 85 1*** 1„ 2014 5——.—— 5 8 5 56%%% Wangen 9780 57 c en en oossg 00.8. e 2 lente Sen,— b. Dürrwerks e: lite lde lnort, Seichesun 28.0 288.0 5 dab(Holz 35,175 90,30 Schein Pop. Nauf 40,.— 0-P./ ⁵⁵⁵. 5„ 85 33 5 4% do. Rom. k I 98. 5* pichbaum⸗Werger 108.0 107,0 3 000 5 3 ee f og be denne,, 8 e eren e denen eubedelde, kee 1028 bee been ain e e. Sieree dea ei e amen nieht notierte u. % Been 20 K 98,80 98,50 Mannderm Aus..— E 10 98.50 98.50 Zank K 1. 107 100, 7 Jh. Farben RM⸗ Eschweiler gergw.„e. anz A.. 15775 1570] Stuttgart. Hofbr. 105.0 105, Umtausch- Obligationen 4% br. St.⸗An⸗ 28 100.2 lch. Pfandbriefe u. Schuld- 4% de. k 12 98,62 88,02% Mein Hp Bt. Anl. v. 26. 119,5 120,0 Ebinger Maſch., 101,5 107,5 liech, Elektrizität„ 90,— Südd. 220,0.— 5— eee enen elde aten ee Adee 90.— 98. ohne Sinsberechnuna Ettlinger Spinn. 103,0 103,60 f bwenbe, Mag. 16 1550„%% 2%. 2 K. 99.50 90.50 verschreibungen.25, K 1 99,25 99, 25 1 e 8 8 Exvortmal z F. 5 108,0 wlad Berliner Slädtiſche Elektr.⸗Werte Lag a. e ß VVV dt d. bahn 3 100,3 100,3 4% peſſ aso r. 26. l F e fahr' Gebr.. 14775 14775“ ainkraftwerke. 84.50 88.= erein dt. Oelfab. 190,5 130,5% Großkraft Maunheim u. Pfalzwerke 1841. JJV a 2 2. 5 e 90 5 6. 0 Feinmech. Jetter) 98,.— 5 3 2 7 8 n 15„1928 4% do. Sold⸗ Nu. s. oe. e.. Selomütle ente!.. Moenns... 118 118, de. Strohgtoff 165,0 105,04½% 8 1930 88s 985 f Steuergutſchein“ Schuldv. 28 K 2 98,50 98, Landschaften e a Aae See 1 7 N 18 55 Motoren Dormſt. 117,0 117, da. Ultrumati u. 4%% Ruhrwoßnungs baun 1858. Antteſis en eich 88.80 15 fl fr dier de daf de e d lesen. 1228 18. Leber Haeſfner...% Ver, Stahlwerk abeinelb? Unon ies (aus Anleiheſtock) 131 132,1 Lg. o. a—— Lit-Ju. o..- 1% 10% do. Zellſtoff. 88.03 86,7„Kapſe r Seil 90, 90,%* 8 95 5 23 8 — von ſie in k ihre Jah ſow. wien tend run ſpar men Erl. wur kriſt 1937 9 ume kom von To; len: 14 1 die 18,8 paiſ von Koh die zurt 7 eine teru f Wil neu, und tohde 51 onen burg kus: 95,18 rfen: .) leiter tnem dem a ſſe chen, Ja⸗ rſten yltus dies⸗ hamit iſchen U „„ —— ö HAN August 1939 Freitag, 11 ELS- ux Die Kohle in der Wellwirischaff Nach dem Berichi des Reichskohlenverbandes Der ſoeben veröffentlichte Bericht des Reichskohlen⸗ perbandes für 1938/39, der Anfang Juni dieſes Jahres obgeſchloſſen worden iſt, weiſt darauf hin, daß die Schaf⸗ ug des Großdeutſchen Reiches dem deutſchen Kohlen⸗ ergbau eine Verbreiterung ſeiner Baſis brachte, die aller⸗ für den Braunkohlenbergbau bedeutſamer iſt als ür den Steinkohlenbergbau. Erwähnt wird u.., Haß ſich das Sortenproblem weiter zugeſpitzt der fortſchreitenden 7 da infolge Entwicklung der hat, gohlenveredelung und des ſteigenden Koksbedarfs die hhle immer knapper wird und außerdem der Anfall Mit einem Geſamtverbrauch von rund 16 Mill. Tonnen im Monatsdurchſchnitt wurde 1938 in Deutſchland das Ergebnis des Vorjahres, das bereits einen Rekoröhoch⸗ ſtand darſtellte, um reichlich 71 Mill. Tonnen oder um überſchritten. Seit dem Beginn des zweiten Vierfahresplanes im Jahre 1936 ſind dem Verbrauch in Deutſchland 2,3 Mill. Tonnen mehr Kohlen monatlich zu⸗ geführt worden. Dieſe Menge erhöht ſich auf 6,2 Mill. Tonnen, wenn man von 1933 ausgeht. An der Spitze der Verbrauchergruppen ſteht nach wie vor die Gruppe Hausbrand, Landwirtſchaft und Kleingewerbe mit 28 v. H. des Geſamtverbrauchs. Während der Inlandsmarkt unter dem Einſatz guten Konfunktur ſich ſtark aufnahmefähig zeigte, ſtand der Auslandsmarkt 1938 im Zeichen ſtändig wachſender Schwierigkeiten, die ihren Ausgang von den bekannten wirtſchaftlichen Rück⸗ schlagen in den USA nahmen. In Verbindung mit dem ſtarken Eigenbedarf Deutſchlands erreichte die deutſche Steinkohlenausfuhr im Jahre 1938 daher nicht annähernd die Zahlen des Vorjahres. Sie zeigt ein vollkommen ver⸗ ändertes Bild, das durch einen Verluſt der deutſchen Kohle in der anteiligen Belieferung der meiſten Kohlen⸗ märkte des europäiſchen Kontinents gekennzeichnet iſt. Die im Jahre 1938 fortſchreitende Konjunktur in der deutſchen Wirtſchaft führte zu einer weiteren Zunahme der Beſchäftigung im Kohlenbergbau. Eine Entwicklungsüber⸗ ſicht läßt erkennen. daß von den Steinkohlenbezirken nur die Reviere Saar und Oberſchleſien 1988 die Förderziffern von 1937 überſchritten haben, alle anderen Reviere haben ie nicht erreicht. Die Urſachen der Minderförderung liegen in den Schwierigkeiten jener Bezirke bei der Ausſchöpfung er Fördermöglichkeiten. Im erſten Viertel des laufenden Jahres läßt die Geſtaltung der bohlenwirtſchaftlichen Lage ſowohl im Steinßohlen⸗ als auch im Braunkohlenbergbau wieder eine einheitlich nach oben gerichtete Entwicklungs⸗ tendenz erkennen Indeſſen hoben die größeren Anforde⸗ rungen, die an den Kohlenbergbau geſtellt werden, eine An⸗ ſpannung verurſacht. Nur in der Abfuchr der Brennftoff⸗ mengen trat durch die beſſere Wagengeſtellung eine gewiſſe Erleichterung ein. In der Darſtellung der Kohlenwirtſchaft des Auslandes wird u. a. ausgeführt, daß der ſtarke Konſunkturrück⸗ gang in den USA wie ſchon oben bei der Behand⸗ lung der deutſchen Kohlenausfuhr erwähnt die Welt⸗ kühlenlage im vergangenen Johr ungünſtig beeinflußt hot, Die Weltkohlenförderung(Stein⸗ und Braunkohle zuſammen) liegt um 83 Mill. To. unter dem Vorfahr. Die Minderproduktion entfällt zum größten Teil auf den amerikaniſchen Bergbau, deſſen Förderung um rund 97 Mill, To. abgenommen hat. Der Weltkohlenhandel wurde von der ſchweren, überall fühlbaren Weltwirtſchofts⸗ kriſe ſtark behindert. Einen ſo großen Rückſchlag wie von der 1937 auf 1988 hatte er in keinem der letzten ſieben Jahre. Rechnet mon die im Kohlenaußenhandel der Welt umgeſetzten Ein, und Ausfuhrmengen zuſammen, ſo kommt man zu einem Geſamtumſatz auf dem Weltmarkt von nur 263,8(i. V. 302,3) Mill. To., das ſind 38,5 Mill. To, oder 12,7 v. H. weniger. Auf dem europäiſchen Koh⸗ lenmorkt hat der Umſatz um 33,4 Mill. To. oder knapp 14 v. H. auf 208,7(242,1) Mill. To. abgenommen. Fiir die deutſche Kohle ergibt ſich ein Anteil von 17,7(i. V. , v. H. am Weltmarft und 22,4(23,5) v. H. am euro⸗ täiſchen Kohlenmorkt, für die engliſche Kohle ein ſolcher non 18,8(18,6) w. H. bzw. 23,7(23,2) v. H. Die engliſche Kohle hat alſo die führende Stelle im Weltkohlenhandel, Lie ſie 1937 an die deutſche Kohle verloren hatte, wieder zurückgewonnen. Der Verlauf der Weltkriſe war ſtändig begleitet von einer Zunahme der Vorräte bzw. von einer Verſchlech⸗ terung der Preiſe auf dem Weltkohlenmarkt. Die Kohlen⸗ orräte auf dem Weltmarkt lagen Ende 1938 mit 10,6 Mill. To. um 5,7 Mill. To. höher als Ende 1937. Im neuen Johr gehen ſie langſam zurück, Die Steigerung des Volkseinkommens in Baden. Der Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik kommt in einer Aufſtellung des Statiſtiſchen Reichsamtes über das Volkseinkommen in den Ländern und preußiſchen Provinzen in den Jahren 1992, 1934 und 1936 klar zum Ausdruck. Dabei zeigt ſich, daß alle Gebietsteile Deutſchlands an die⸗ em Wiederaufſtieg des Volkseinkommens von 1933 bis 1936 teilgenommen haben. In Baden iſt das Volkseinkom⸗ nen von 1637 Millionen/ im Jahre 1932 auf 2263 Mill. im Jahre 1936 geſtiegen. Die nicht unerhebliche Steigerung des Volkseinkommens betrug alſo in den erſten drei Jahren kationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung 626 Millionen J. de Kopf der Bevölkerung ſtieg das Einkommen von 683% im Jahre 1932 auf 919/ im Jahre 1936 alſo um 34,6 v. H. * Han ſa⸗Haus Ach, Mannheim.— Verluſtabſchluß. Die⸗ ſes Unternehmen, das ſich in der Hauptſache mit der Ver⸗ waltung von Grundſtücken befoßt, ſchließt das Geſchäfts⸗ jahr 1988 nach 7555(6992) Abſchreibungen und Wert⸗ berichtigungen auf Anlagen wiederum mit einem Verluſt von 8810(389)% ab um den ſich die Unterbilanz auf nsgeſamt 8478/ erhöht, bei 100 000% An. Bebaute Grunôſtücke ſtehen in der Bilonz mit 0,31(0,32) Mill./ der Neuen Mannheimer Zeitung -ZETTIII 0 Abend-Ausgabe Nr. 365 Eng begrenzie Unfernehmungslusſ Akilen uneinheiilich Rhein⸗Mainiſche Börſe: Wenig verändert Frankfurt. 11. Auguſt. Da ugeſchäft bewegte ſich im Rahmen der wieder nur benen Kundſckh aufträge. Die Grundhal⸗ tung war etwas freundlicher, und Aktienmarkt waren turſe nur geringfügig werändert Abweich 3. v. H. hinaus betrafen meiſt Zufallsa dontanmarkt Rheinſtaohl, e 14 v. H. einbüf 0, während Höſch mit 105986 und Mannesmann un lieben, ferner Ach für Verkehrsweſen, die 2 v. H. anſtiegen, auf 109,75, Elektro⸗ und Maſchinenwerte konnten ſich vorwiegend gut behaup⸗ ten, ebenſo chemiſche Papiere, wobei der Umſatz bei JG⸗ Farben zu 149%(149) weſentlich geringer war als geſter Im einzelnen noch fenburger Zellſtoff mit erer Kaufhof mit 94,75 8(95,50) chsbank mit 17977 Der 18 hatte unv. Kurſe ahn ⸗BA 5, Deko⸗ ſama voldpfandbrieſe, Staatspapiere und S 1 1 die letzten Bewertungen auf, auch 8 uſtrie⸗Obligationen wichen kaum ab. Von Liqui⸗ dationspfandbriefen zogen Rheiniſche auf 101,20 im Freiverkehr gingen Kommunal⸗Umſchuldung auf 92,85 (93) zurück. Im Verkehr von Bank zu Bank hatten Steuergutſcheine 1 bei behaupteten Kurfen lebhafteres Geſchäft. Im Verlaufe kam das Geſchäft am Aktienmarkt faſt zum Stillſtand und die Haltung war teilweiſe ſchwächer. JG⸗ Farben gingen ohne erkennbare Urf bis auf 147,75 nach 149% zurück, andererſeits waren 1 während im üb en kal zuveite 9 Bei den ſpäter feſtgeſtellten Kurſen derungen 1 v. H. Unnotierte Werte lagen weiterhin ſtill. (101) on, 75 Ai„ v. H. feſter, f lexrungen vor betrugen die Berliner Börſe: einheitlich, Renten freundlich Berlin, 11. Auguſt Die Aktienmärkte boten auch am Freitag kein einheit⸗ liches Bild. Die AUmſatztätigkeit hat ſich nicht belebt. Während von der Bankenkunsſchaft verſchiedentlich Kauſ⸗ aufträge erteilt worden waren, trat der berufsmäßige Börſenhandel zumeiſt als Abgeber auf. Irgendwelche Aktien nicht Meldungen, die geeignet geweſen wären, der Börſe einen ſtärkeren Auftrieb zu geben, lagen nicht vor, ſo daß die Der Unternehmungsluſt eng begrenzt blieb. Grundton war jedoch keineswegs unfreundlich. Am Montanmarkt überwogen Mannesmann, Rheinſtahl 177 Verein. Stahlwerke 7 v. H. einbüßten. Klöckner lagen andererſeits um 88 v. H. gebeſſert. Von Braunkohlenwerten ſtellten ſich Bu⸗ biag. v. H. höher, Deutſche Erdöl und Ilſe Genuß⸗ ſcheine hingegen je/ v. H. niedriger. Auch in Kali⸗ aktien war die Entwicklung uneinheitlich. Wintershall wurden um u. H. heraufgeſetzt, andererſeits verloren Kali Chemie v. H. Am Markt der chemiſchen Werte ſetzten Farben in Reaktion auf die kräftige Steigerung am Vortage um 7 v. H. niedriger ein und weiteten dieſen Verluſt alsbald auf 1 v. H. aus. Der Umſatz betrug hierbei etwa 60 000, Rütgers ſtiegen um 38 v. H. Gummi⸗ und Linoleumwerte erhielten ebenſo wie Textilaktien faſt durchweg Strichnotizen. Bei den Elektro⸗ Kurs wobei und V 76 1 und Verſorgungswerten ſtanden Lichtkraft mit einem Ge winn von 1½ v. H. im Vordergrunde. Auch Gesfürel und Schuckert kamen je, ferner RW 3s v. H. höher an. Ach büßten jedoch 4 und Rheinelektra/ v. H. ein. Autowerte lagen freundlich, wobei Dai um % und BMW um 4 v. H. ſtiegen. Die Anteile von Maſchinenbaufabriken ſtellten ſich, ſoweit notiert, etwa auf Vortagsbaſis. Eine größere Bewegung war noch am Bahnenmarkt zu verzeichnen, wo Ach für Verkehr 1 u. H. höher, Allg. Lokal und Kraft jedoch 136 v. H. nie⸗ driger zur Notiz kamen. Von Schiffahrtswerten erhöhten ſich Hapag um 1 v. H. Von variablen Renten ſtieg die Altbeſitzanleihe auf 132,30 gegen 132/½4. Die Gemeindeumſchuldung gab erneut um 10 Pfg. auf 92,90 nach, Steuergutſcheine 1 nannte man unverändert 98. Im Verlaufe drückten vielſoch einige Abgaben auf die Kurſe, Farben gingen auf 148, Siemens um 1½ auf 188,50 und Hapag um 1½ v. H. auf 44,50 zurück. Geſfürel verloren 1 v. H. Andererſeits ſtiegen Rheinſtahl um und Mannesmann um 1 v. H. Am Kaſſaxentenmarkte traten weder für Hypotheken⸗ und Liquidationspfandbriefe noch für Kommunalobligatio⸗ — Nenſen freundlich nen, taödt⸗, Provinz⸗, Länder⸗ und Reick nenswerte Abweichungen ein. vorzuhe diglig von Zweckverbänden 35er Ruhrverband mit plus ½ v. H. In Induſtrieobligationer entwickelte ſich nicht viel Ge⸗ ſchäft. Die Abweichungen nach beiden Seiten hielten ſich dabei engen Grenzen und die Tendenz wor als wider⸗ ſtand hig anzuſprechen. Steuergutſcheine 2 waren bei größerem Umſatz unver⸗ ändert. Desgleichen die im Telephonverkehr genannten Steuergutſcheine 1. Am Kaſſamarkt war die Tendenz für Banken freund⸗ lich. Deutſch⸗Aſiaten gewannen u. a. 5/ und Ueberſee⸗ bank 7½ v. Von den wenig veränderten Hypotheken⸗ banken büßten Deutſche Zentralboden 74 v. H. ein. Bei den Kolor vieren fielen Kamerun mit einer 4 v. H. Einbuße, ſich gegen die letzte Notiz vom 29. Juli ergab, auf. den zu Einheitskurſen gehandelten In⸗ duſtrieaktien ſowie Gebhardt u. König um 5: u. a. Sachſenwerk bzw. 3 v. H. heraufgeſetzt. Hildeshei Peine dagegen um 274 v. H. ermäßigt. 1e H. die Bei wurden im Vergleich zur letzten Notitz Reichsſchuldbuchforde en Ausgabe 1: 1940er 99,87 G 100,62 B; 1941er 100 G 100,75 B; 1942er 99,62 G 10 B; 1943er 99,12 G 99,87 B; 44er 98,87 G 99,62 B; 1945er 98,87 G 99,62 B; 1946er 98,75 G 99, 1940er 99,87 G 100,62 B; 1948er 98,75 Wiederaufbauanleihe: 1944⸗48er z. Umſchuld.⸗Verb. 927 Gegen Ende des Verkehrs verlief der Handel ruhig. Soweit Schlußnotierungen erfolgten, blieben auf dem Verlaufsſtande me behauptet. Dies galt ſo⸗ wohl für Farben und Reichsbank als auch für Vereinigte Stahl. Ac gingen allerdings auf 111% zurück. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarkt Auguſt. Am Geldmarkt hielten ſich die Blankotagesgeldſätze am Freitag auf dem Vortagsſtonde von 256 bis 293 v. H. Auch ſonſt war kaum eine Aenderung der Marktlage zu verzeichnen. Das Anlagegeſchäft verlief ruhig. Der Privatdiskontſotz wurde bei 24 v. H. be⸗ laſſen. Im internationalen Deviſenverkehr lag der holländiſche Gulden nicht unerheblich feſter. In London notierte der Gulden 8,75% gegen 8,7896, in Zürich 236,30 gegen 233,10 und in Paris 20,18 gegen 20,12. Der hweizer Franken lag in London mit 20.72% gegen 20737 gleichfalls feſter. In Paris notierte der Franken 8,5275 gegen 8,526. Der franzöſiſche France veränderte ſich meiſt nur unbedeutend. Auch der Dollar wies nur geringe Veränderungen auf. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 6 Privat 3 v. H. Ausgabe 2: 84,87 B; 4proz. ſehr ſie Berlin, 11. Amtlich in Rm Dis⸗ 11 uſt 10 Auaguſt für kont 5 ie eld] Brier Aegypten lägypt. Pfd. 58 11.05 11,080 11,050 11,080 Argentinien 1P.⸗Peſo 5 7 0,70 0,575.579 g al 1 3.349 Belgien 100 Belga 4 42,39 Braſiſien 1Milreis ß 0,132 Brit. Indten 10 Rudern 87.190 Bulgarien, 100 veva 6.053 Dänemark 100 Kronen] 3½¼— 255 Danzig 100 Gulden 4 47,10 England. 1d 2 117685 Eſtland„i0eſtn Kr.] 4 68,13 68,27 Finnlandi00finn 4 5,140 5,50 F ankreich Fr 2 9, 0 6,612 Griechenſand 100 Dr 0.353 2,357 Holl ud 0 on 7.35 Fran, Teheran) 00 Riel.51 Island 10.26 Italien. I 3,11 Japan 8 en 5682 Jugoſlaw. 100 Dina 0 Kanada l kan, Dollar 15 Lettland 100 Latts] 51, 8 Litauen„„ 100 Litas 225 9¹ 02 7 Luxemburg ſooluremd f! 10,57% 16,597 10,577 10.597 Neuſeeland f geusesl. Pfd. 75.376 9,393 95370 9394 No wegen lOnmronen] 3½ 38,57 58,09 58.57 8 09 Polen.„ 100 loty] 4½] 47.— 47.10 47,.— 47,10 Nortugal 100 Eskudof 4% 20,565 10,585 10,565 10,885 Rumänien. 100 Le 3½——— 2 2 55 Schweden. 100 Kr.] 212 60,08 60,20 60,08 J 60,20 Schweiz 100 Franken 1½ 50,24 56,36 56.21[ 50,33 Duanſen 10% P ſeten 5 7705 2 858 8 S owa i 100 Kronen 8,5210 8,539 8,521].530 Südafrika( dftalr bl.. 1543 11.5.578 11.567 Tititei.. iu 1 Pd. 4.978.982 1,978 1,982 Ungarn„ I. 0pengof 4 2 5 275.— Uruguay, 1Goldpeſoſß 0,899 0,001 0,899] 0,991 Ver Slaaten 1 Dollar 1.491].405.491] 2,405 * Frankfurt, 11. Auguſt. Tagesgeld wurde auf 2,50 (2,5) v. H. erhöht. . PffrftftFf!!wfwfwßõã ͤͥàcpcpccPPPGpC0GcGGc0cC0c00GG0G00G00ꝙé0é0PbPPPbPPbPbPbPPPPbPbPbbbbb ein Poſten Forderungen an Auſſichtsratsmitglieder in Höhe von 9,15(unv.) Mill. J. * Die Bewegung der Kapitalgeſellſchaften im Juli 1939. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden in Großdeutſchland(ohne Sudetenland) im Juli 1939 5 Ak⸗ tiengeſellſchaften mit einem Nominabkapital von zuſamanen 165,5 Mill. J, 57 Geſellſchaften moch. mit einem Stamm⸗ kapital von 14,3 Mill. /, ferner 1839 Einzelſirmen und Perſonengeſellſchaften und 60 Genoſſenſchaſten gegründet. Die Kapitalerhöhungen von Aktiengeſellſchaften betrugen 215,7 Mill. 1, die von Geſellſchaften mb 26,4 Mill.. Die Kapitalherabſetzungen von Aktiengeſellſchaften belie en ſich auf 20,4 Mill. ,, die von Geſellſchaften mos auf 0,9 Mill. J.— 34 Aktiengeſellſchaften, 224 Geſellſchaften moch, 2203 Einzelfirmen und Perſonengeſellſchaften und 132 Ge⸗ noſſenſchaften wurden im Juli 1939 aufgelöſt. Soweit das Kapital der aufgelöſten Geſellſchaften auf Reichsmark lau⸗ tete, belief es ſich bei den Aktiengeſellſchaften auf 57,8 Mill., bei den Geſellſchaften mbh auf 16 Mill. I. * Zur beabſichtigten Börſeneinführung der 1938er Siemens ⸗Schuldverſchreibungen. Wie wir hören, ſtellt ſich der demnächſt einzuführende Nominalbetrag an 4% werke A auf 9 Mill.„ und nicht, wie kürzlich mitgeteilt, auf 8 580 000 l. * Der Name„Solingen“. Die Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer zu Solingen macht darauf aufmerkſam, daß alle Aufbrauchfriſten für die Herſtellung und den Vertrieb von Waren, die dem Geſetze zum Schutz des Namens„Solingen“ widerſprechen, endgültig abgelaufen ſind. Seit dem 30. Juni 1939 dürfen auch vom Einzelhandel ſolche Schneid⸗ waren nicht mehr in Verkehr gebracht werden, und ſeit dem 31. Juli 1939 iſt die Ausfuhr ſolcher Waren endgültig ver⸗ boten. Wer trotz der abgelaufenen Aufbrauchfriſten Schneid⸗ waren, die dem Geſetz widerſprechend, noch in Verkehr bringt, hat die im§ 4 des Geſetzes angedrohten Strafen zu gewärtigen. 8 i Die jugoflawiſche Weizenernteſchätzung. Die Weizen⸗ ernte Jugoſlawiens wird amtlich auf 28,23 Mill. g ge⸗ ſchätzt, was gegenüber der Vorfahresernte(30,3 g) einen Rückgang um 6,8 v. H. bedeutet. * Erhöhte Elektrizitätserzeugung in Italien. Die Er⸗ zeugung elektriſcher Kraft hat ſich in Italien in den ab⸗ gelaufenen ſieben Monaten des Jahres um 14 v. H. erhöht. Sie iſt von 8 884 000 000 Kiſawe, tenden im gleichen „Handbuch des deuischen Nundfunk-Handels“ Soeben erſchien z in vierter funk⸗Handels“ von Rundfunk⸗Großha heraus ſich nach einem Geleitwort des funkkammer, Hans Kriegler, in rigen Beſtehens als wirkſames Mittel zur Albſatzbetreuung auf dem Rundfunkmarkt Geſamtproduktion der Rundfunkinduſtrie iſt faſſender und anſchaulicher Weiſe zur Unter die Möglichkeit des Marktes und damit zur zu Verſorgung des Verbrauchers zuſammenge Seiten umfaſſende Schrift will chſt denden Gedanken des Rundfunks und ſeiner bis ins letzte Haus dienen. Zugleich gi loſe Ueberſicht über ſamtliche Gemein greßdeutſchen Rundfunkinduſtrie 1939, über Induſtrie⸗Markenempfänger und weiterhin ül ſchränke, Kofſer⸗ und Auto⸗Empfänger, Krafty Wechſelrichter, Plattenſpieler, Widerſtände, ſämtli ren mit ſorgältig durchgearbeiteten Preis⸗ und Ue neuen des t Beginn des das„Handbuch zune ämtliche „inn tabellen. Das im Wilhelm⸗Limpert⸗Verlag Handbuch iſt als Standardwerk des deutſchen handels ſowie als reisliſte, Nachſchlagewerk wertvoll. Waren une Märkte * Berliner Getreidegroßmarktbericht. Ruhiger Wy⸗ chenſchluß. Die Mühlen ſind mit Brotgetreide mag ausreichend verſorgt, ſo daß die Abſatzmöglichle Berliner Getreideverkehr nach wie vor begrenzt 5 Audererſeitsh haben auch die Zufußren angeſichts der für die Erntearbeiten zumeiſt wenig günſtigen Witterungsver⸗ hältniſſe nachgelaſſen. Weizen zur kurzfriſtigen Lieferung wäre jedoch meiſt unterzubringen, es ſehlt unter den erwähnten Bedingungen naturgemäß an entſprechenden Zufuhren. Am Futtergetreidemarkt hat ſich die Lage nicht geändert. Haſer alter Ernte iſt abzuſetzen, Futtergerſte und Futterweizen ſind rege begehrt. Von Induſtriegetreide ſteht Wintergerſte nur vereinzelt zum Verkauf. Auch in Sommergerſte hat ſich das Geſchäft nicht belebt. Man re in Kürze mit der Ausgabe von Bezugsſcheinen. Von Meß len hat Weizenmehl der Type 630 befriedigendes Geschäft. Auch Roggenmehl Type 700 wird laufend aufgenommen. Futtermittel liegenſtetig. Bremer Baumwolle Loko 9,97. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 11. Aug. (Eig. Dr.) Unverändert Tendenz ruhg. Gemahlener Melis per Auguſt 31,45—31,50; Tendenz ruhig, Wetter bewölkt. Hamburger Schmalznotierungen vom (Eig. Dr.) Marktlage ruhig und unverändert. Berliner Metallnotierungen vom 11. Auguſt.(Eig. r. Es notierten in für die 100 Kilo Glektrolytkupfer (wirebars) 61,25; Standard⸗Kupfer üfd. Monat 50 nom; Originalhüttenweichblei 20 nom.; Standard⸗Blei lid. M. 20 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 18, nom.; Standard⸗Zink ld. Monat 18,25 nom. Original- Hütten⸗Aluminium 9809 v. H. in Blöcken 183; dio. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 0 bis 35,80 je Kilo. ö * 127. Mannheimer Zeutralhäuteauktion. Das Angebot zur 127. Mannheimer Häutezentralauktion am 17. Auguſt umfaßt 15 432 Großviehhäute, 24 066 Kabbfelle und Schaffelle, insgeſamt demnach 41880 Stück. avon fallen 8699 Großviehhäute, 15 438 Kabbfelle und 1749 Schaf⸗ felle auf badiſche 3701 Großviehhäute, 5003 Kalbfelle und 340 Schaffelle auf rheinpfälziſche ſowie 3032 Großviehhöute, 3625 Kalbfelle und 293 Schaffelle auf ſaarländiſche Plätze. Nächſter Auktionstermin iſt der 21. September. * Der Stand der Reben im Deutſchen Reich(ohne Sudetenland] zu Anfang Auguſt 1939. Die warme Wit⸗ terung zu Anfang Juli war der Entwicklung der Reben weiterhin förderlich. In den meiſten Weinbaugebieten nahm die Blüte einen gutan Verlauf. In der zweiten Julihälfte war dos Wetter der Jahreszeit entſprechend zu kühl und reichlich naß. Gewitter mit Hagelſchlag rich⸗ teten örtlich zum Teil erheblichen Schaden an. Nach Mit⸗ teilung des Statſtiſchen Reichsamts wird im Deutſchen Reich lohne Sudetenlond) der Stand der Reben mit der Note 2,6 beurteilt; das iſt um 2 Punkte geringer als im Vormonat, gber der gleiche Stand wie im Auguſt 1938. Mit Ausnahme von Baden und der Oſtmark liegen in allen Gebieten die Begutachtungsziffern näher der Note 3 als der 3. Nuſatz und Entwicklung werden mit gut bis befriedigend beurteilt. Au Pflanzenkronkheiten und Schädlingen treten Sauerwurm und Peronoſpora a. Bei dem heutigen ö ö dürften ſich die Schädigungen jedoch in normalen Grenzen halten. g 1 * 19. Inlandszucker⸗Freigabe 1938⸗39. Der Voxſitzende der HV der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat 5 vom 9. Auguſt 1939 die 19. Inlandszuckerſreigabe in Höhe von 5 v. H. der Jahresfreigabe 1938-39 verſügt. Die Frei- gabe gilt zur Lieferung in den Monaten Auguſt⸗September 1939. Die Geſamtfreigabe beträgt nunmehr 95 v. H. zu⸗ züglich der unverkauften Reſte aus den Jahresfreigaben 198788. 0 * Kupferqubote um 10 v. H. erhöht. Das Kupfer⸗Kartell“ beſchloß, die Produktionsguote mit Wirkung vom 16. Au guſt von 95 auf 105 v. H. der Baſistonnage zu erhöhen. Dieſe Entſcheidung kam in Kreiſen des Kupferhandels nicht überraſchend, da viele Erzeuger infolge der letzthiy zu beobachtenden lebhaften Nachfrage an allen Welk⸗ marktplätzen ſchon Abſchlüſſe tätigten, die ihrer Produktiog weit vorauseilten. Zweck der jetziger Entſcheidung iſt da her zweifellos, rechtzeitig Vorkehrungen zu kreſfen, durch die die Möglichkeiten ausgeſchloſſen werden, i Herbſt die Kontrolle über den Morkt zu verlieren. 1 ift Anſicht, daß die Quotenerhöhung in der nächſten Zeit zur ſtetigeren Geſtaltung der Preisentwicklung beitragen wird Insgeſamt iſt die ſtatiſtiſche Lage jedoch ſo, daß die 5000 bis 60000 To., die infolge der Erhöhung der Quote mortat geber in gleicher Weiſe vom 11. Auguſt.(Eig. Dr.) 0 11. Auguſt. 17 * D 1 1 n uv.) Mill./ prozentigen Reichsmark⸗Teilſchuldverſchreibungen von 1938 Zeitraum des Vorjahres auf 10 185 000 000 Kilowattſtunden lich gzuſätzlich an den Markt gelangen, mit Leichtigkeit zu Buch und ſind mit insgeſamt 0,36 lunv.). 51 b it 5 Hypotheken belaſtet. Unter dem Umlaufsvermögen iſt auch der Siemens u. Halske Ac und der Siemens ⸗Schuckert⸗ geſtiegen. Unterkunft finden. 11 10 11 10. 11 10. 11 10 11. 10. 11 10. f 11 10. 11 10. 2 1 1 5. 4% Rhein. Hypbt. achm Kdabewig 90,— 90,50 Dresdner⸗Leiz. veſch. Köln Bgu 105,1 105,5 eee„ 100%„„ Stemen a Gan 188.5 189,7] Seri. Handetsgeſ. B II n 239.7 133,7 Landschaften R 35. 5 90.— 99, Halte Naſch ine 103.0 Schnellpreſſen— 92.— offm.-Starke„ lleckarwerke.. Stader Lederfab n. Som. u. Privalb Deutsche Pommern Ultb... ½ Schl. Sandſch. 5¼ do. Liquld. 101,2 101,0 Baſalf.-G... 60,75 61,— Düren. Metall.. Phil. Holzmans-.. 148,2 Niederl. Kohle 156,0 156,0 Steatit⸗Magneſta.. 144,0 Deutſche ank. festv Rhel Alibel 138,1 1351 pf. En.(fr.%) 99,— 90.— 4½ b 8. Rom. 1.1 98,50 98,50 Bayr. El. Olef Gel.... Düſſeld. Hoefelbz... Hotelbetrieb. 72.50 72,— Rordd. fabelwm.. Siettin. Portl.⸗3. 102,8 101,5 Ot Centralb.⸗Kr⸗ EFZInsl. Werte 5 olſt. Altdeſ 15:2 5 ase u ef„ 9,80%öſh⸗Weſtf Bde. do. Elektr⸗ WE... Donam. H. Nobel 79.— 79,25 Hutſchenreuter,& 79.75 81,25 bo. Steingutſß... Stock& Cie.... Dt. Eff.-u. W.-B. Anleihen: 88 79 55 Altbef. 134,2 134.2% de. Ubfind.. 5, 12, 10, 4 99.— 99.— 8 N 122,! acht Praunl. 158.0 188,7 meer 5 1605 1 92,50 93.25 Sie eee 11 5 9 Reich Lander Reichspoß./ Aachen d. 2 98.— 98,— 4½ Sächſ. Streb. erl. Kindl Br. fend. Deren, 7„. a. Stolbe ink 73.„ Di. 5 a 2— 88, 0— 99,.— do. St. 242.0 do. Genuß„ e 131,7 131, Dilieberſee⸗Ban bentelbrieſe. Schutgeplel. 4% Berlin 8 cstaditschnaften 2 i„„ 162.0 e 2 12975 mmob. Münch. 5„ Südd. Kuckee. 220,2 22170 Dresdner Ban! 1 1 10. ½ Vochum 20% 97,5 97,75% Berl. Pfbrerm! Goſdpf. kn. 24 100,0 99.— Heron Mone. 140,0 14 Engelhardt Bran 90,02 90,62 Induſirleßlauen lhofer gerd 75,0 75,50 Meitning. Hop. Be Diegeichsanl.27 101.7 101.7 1 97, 97 Geldpfß. 99.— 99.%½% Südd. Bdkred. Boswans genauer 147.5 147,5 Enzinger ⸗Unlon 10,25 1012 laopſer... e 4 25870 b ches, es 09.75 99.75 4% Duisburg 2„ a de Senza; o ere e 1875 1850 Srömanngd. Sp. 100,.. lab. J. K. 3,50 355 Tucher, Brauese%i 11,5.. g West. 15 6d, s e F. 85,— 88.14% Düſßelderf 2 98.12 98.2 Siabtſch. 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Grünau.„ 2 u, gückerf.. 115,0 Fötiger Zeder 143,6 144.0 ba. Spiegelglas 106,0. do. Stahlwerke„ 96,78 57,0 Ach f Berke hrsw. 108.0 0% dee 1629„ 13092 4% Wiesbadens 98.25 98.25 N 90,50 90,— 6 Großkr. Miheim 5. 139,5 139,5 1 Leaf week Thür 5 5 Stahlwerke 123,% 125.2 57 B 1750 10551 e 5 Sachſen 197 98.25 08,75 Mannbeimelltb en. 6% D. Centrökr. 19 00,— 99,— s Hoeſch v. 199. 9, Ind. ä—* 2 43750 74. Frefft, W.„84, 83,25 Nh. Weſtf. Glek 112, 114, Uiktorta⸗Werke 91.380 93 Dt. Wiſend. ⸗Beix. 51, e e%%%SS%ͤSdß// ß ee 0070 Folds ders. en g me. 105.0 1020 Koncordſe Berag 77, 26, Gel, fer Untern. 130,0 12070 e u.. Keſeatzate Bag 88487 85,45 Ferrer cee. 155.5 f bg Go hbaüa 53. % r Ebertb. 4% D. Wo 25 99.— 90,— 8 Kacker Ar. BE. 103.5 103,5 Contt. Gum 216,0 217,0 Slas Schalte 173 E 4 G. 108,2 110,7 318** arſtein. Eiſen 89, 5 Fa dam. 119.0 Ad Kentbr:: 90,30 99.50 Pfandbr. und Schuld 4 Sr: t. 118 99.— 90.— 19.2 118,5 Slanztg. Zuckerk. 125.5 145,2 banrahütte.. 13,67 KRoſiger Zucker„„ 833, Waſſerwi. 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Hectul Br.... ltag Müblendar 10 Gg enn. pg Sue anusvel 1 f N 38 15 52274] 98.50 98.50 5. 8 74 0, 99, Amperwerke 114,5 16,0 Dierig Cyriſttan. 183,5 Hildebrand Mühl 60— 01,— Mimoſa 104,10 Badiſche Ba 2 1, Ranterun Siſend 085.— „ emmtern 0 e 00,— 99. ½ Pr. Pfandbr. Anhalt. Koblenw... 113.0 Dortm. Ati. ⸗Br. 198,... Hindrichs⸗Auff. 138,0 133,0 Mittel Stah„Dank. Brauind. 115,0 114,50 Neu- u nes.2 158 ö 7% Sachsen A. 16. 65, 5— S en 50 89, 9.— Alchaffbg, Zelt. 861 80,258 3 2200 219,9[Pirſchberg. Leder,„ 165,5 Mühle ngen„ Gaor. Wo. 98, 98, Otant⸗Minen 7 18% S. Holſt. A 14 38,—,% Dt. Rom. 36/28 99,— 99,121½* 0 98,50 88,501 Anga b. ch. 143,0 143, b ner 10,0 406,2 a6 13475,⸗⁰ 5 ulheins, Berke, 85 1 Wees 104,7 104,7 Schantung Pag 87.78 88, 4 5 2 75 15— Stand der Bekämpfungsmoßnahmen; mit Wirkung 105 0 e ö 0 . Sekte Nummer 385 Badens Zugend NSG. Karlsruhe, 11. Auguſt. Auch in dieſem Jahre wieder werden die Beſten der Jugend des Führers aus allen Gauen des Reiches den Bekenntnismarſch nach Nürnberg durch⸗ führen. Zum erſten Male werden unter den 34 Marſchein⸗ heiten Adolf⸗Hitler⸗Marſches 1939 auch die Fahnen aus dem Sudetenland zur Stadt der Reichs⸗ des parteitage getragen, und Hitlerjungen aus dem Memelland marſchieren. Von Berlin bis Tokio Der Marſch der Jugend ſtellt eine einzig⸗ [bartige Leiſt ung dar. Betrug im Vorjahre die Zahl der Teilnehmer etwa 2000, ſo nehmen in dieſem Jahre rund 2600 Hitlerjungen als Sendboten der Millionengemeinſchaft der Großdeutſchen Hitler⸗ Jugend die Fahnen auf. ö Die Geſamtſtrecke aller Marſcheinheiten beläuft ſich auf nahezu 15000 Kilometer. Das entſpricht mehr als einem Drittel des Erdumfangs, iſt länger als der Erddurchmeſſer und würde, aneinandergelegt, ungefähr die Strecke von Spitzbergen bis Swakop⸗ mund oder von Berlin big Tokio ausmachen. Die längſte Anmarſchſtrecke hat in dieſem Jahre das Gebiet Oſtland mit etwa 800 Kilometern bet 34 Marſch⸗ und zehn Ruhetagen. Die badiſche Marſcheinheit Die Marſcheinheit Baden wird am Mittwoch, dem 16. Auguſt, abends 21 Uhr nach einer Kundgebung durch den Stabsleiter des Gebietes Baden der Hit⸗ ler⸗Jugend, Oberbannführer Egenlauf, in Karls ruhe entlaſſen! Vom 12.—16. Auguſt werden die Teilnehmer in einem Vorbereitungslager in der Karlsruher Jugendherberge zur Ausbildung und Ausrichtung und nochmaliger ſtrenger Sichtung zu⸗ ſammengefaßt und u. a. noch einmal einer genauen ärztlichen Unterſuchung unterzogen. Die Geſamt⸗ marſchiert zum Führer 270 Hitlerjungen tragen ihre Fahnen nach der Stadt der Reichsparteitage ſtärke der Marſcheinheit Baden Beträgt 70 Mann. Sie ſteht unter dem Kommando des Führers des Bannes 142 der Hitler⸗Jugend, Lörrach, Oberſtamm⸗ führer Haap. Außer den Trägern der 17 Bann⸗ fahnen marſchiert der Spielmannszug des Bannes 142 mit 13 Mann. Vier ausgebildete Feldſchere werden die geſundheitliche Ueberwachung der Marſch⸗ teilnehmer durchführen. Ein die Wappen der be⸗ deutenſten badiſchen Städte führender, von der Reichsbahn zur Verfügung geſtellter Laſtwagen wird das Gepäck mitführen. Endziel Landsberg am Lech Der Marſchweg führt über Berghauſen nach Pforzheim— Vaihingen an d Enz— Beſigheim— gacknang— Gaildorf— Ellwangen— Dinkelsbühl — Gunzenhauſen— Schwabach— Nürnberg. Bis Nürnberg, wo die Marſcheinheit Baden am 29. Auguſt eintrifft, betrügt die Marſchſtrecke bei 11 Marſchtagen und drei Ruhetagen 272 Kilometer. Die kürzeſte Tagesſtrecke beträgt 10 Kilometer, die längſte 34 Kilometer. In den Uebernachtungs⸗ und Ruhe⸗ orten werden die Marſchteilnehmer Singabende und ſonſtige kulturelle Veranſtaltungen durchführen und der Bevölkerung das landſchaftliche Brauchtum ihrer badiſchen Heimat nahe bringen. Am 10. September werden die badiſchen Jungen gemeinſam mit ihren Kameraden aus dem ganzen Reich den Marſch nach Landsberg, dem Endziel des Adolf⸗Hitler⸗Marſches antreten. Dieſe Stätte, an der der Führer ſein zum Glaubensbekenntnis aller Deutſchen gewordenes Werk ſchrieb, wird für die deutſche Jugend in aller Zukunft heilig ſein. In tiefer Ehrfurcht wird ſie jene kleine Zelle betreten, in der die Gedanken des Führers für den Kampf um das Reich reiften. Am 20. September wird die Marſcheinheit Baden in ihre Heimatorte z u⸗ rückkehren. Noch immer rätſelhafter Fall Heidelberger Findelkind bei München untergebracht X Heidelberg, 11. Aug. Das Heidelberger Findel⸗ kind hat immer noch nicht ſeine Mutter wieder⸗ gefunden. Es ebte bis vor kurzem im Kinderheim in Heidelberg, umgeben von ſehr viel Liebe und Fuürſorge. Es iſt och ſchöner und frischer gewor⸗ den, als es bei ſeiner Auffindung ſchon war. Die Kugen haber einen klaren, hellblauen Glanz und die Haare eine ſchöne blonde Farbe bekommen. Die erſten Gehverſuche machten ihm keine Schwierig⸗ keiten. Die Liebesgabenſendungen hörten nicht auf. Es hat zwar gelernt,„Mama“ und„Papa“ zu ſagen. Eine Mutter und einen Vater kennt das Kind aber nicht. Immer noch möchten viele das hübſche Kind adop⸗ tieren. Noch ſind dafür die geſetzlichen Möglich- keiten nicht gegeben. Man hat das Kind jetzt in ein Kinderheim in die Nähe von München gebracht Dort er⸗ freut es ebenſo wie in Heidelberg durch ſein braves und immer heiteres Weſen ſeine Umgebung. Auch in München iſt das Findelkind zum Liebling aller geworden, die mit ihm umgehen. Daß der Junge den Aufenthaltswechſel und die fremde Umgebung in Heidelberg und jetzt in München ſo leicht hin⸗ nahm, läßt die Vermutung zu, daß es ſich auch rüher ſchon in fremder Obhut befand. Die Nachforſchungen nach der Mutter blieben bis letzt erfolglos. Die Behörden hoffen aber immer woch, ſie zu finden. Notſtege am Radolfzeller Hafen Hochwaſſergefahr in nächſte Nähe gerückt 4 Radolfzell, 11. Aug. Das ſtetige Anſteigen des Bodenſees in den letzten Tagen hat die Hoſch⸗ waſſergefahr in nächſte Nähe gerückt. Die Ufermauer im Radolfzeller Hafen iſt völlig über⸗ ſchwemmt. Die Reichsbahn hat bereits mit der Er⸗ richtung von Notſtegen begonnen, um das Ein⸗ uns Ausſteigen aus den am Hafen anlegenden Schiffen zu ermöglichen. Der Pegelſtand bewegt ſich um die Fünfmetergrenze. Blick auf Ludwigshafen: i„Für die Katz' Köcß⸗Gaſtſpiel des Landestheaters im Hindenburgpark Ludwigshafen, 8. Auguſt. Sein jüngſtes Luſtſpiel„Für die Katz“ ſchrieb Hinrichs, der Vater der„Jolanthe“ und des„Krä⸗ henden Hahns“, keineswegs für die Katz. Dank feinſtem für alles Menſchlich⸗Allzumenſchliche und alles Bühnenwirkſame füllt auch dieſes Miezevieh die Theaterkaſſen, und manche Beſucher würden am liebſten mitmiauen vor Vergnügen am Erlebnis des vielfältigen Katze und Maus⸗Spiels zwiſchen zwei⸗ malzwei Brautleuten, den rechthaberiſchen Alten und zwei komiſchen Einſpännern, das iſt ein ältlicher verſoffener Auktionator und ein aufgeblaſener lächer⸗ licher Stadtfrack. Der Bühnenbildner Dr. Heinz Beiſker hatte die Konzertmuſchel des Hindenburg⸗ parks geſchickt in die Faſſade eines niederſächſiſchen Gaſthauſes verwandelt, mit Gartenwirtſchaft davor, die ſich beſonders glücklich im Park fortſetzte. Anny Hinz ſpielte die Wirtin auf dem Mühlenhof reſolut und ſelbſtſicher und kämpfte mit aller— ſagen wir weſtfäliſchen Hartſchädligleit gegen ihren Gutsnach⸗ barn(K. E. Miltner) um ihren geliebten Kater Peter. Karl Gaebler machte ſeinen Auktionator mümiſchen Glanzleiſtung. als norddeutſch⸗kühles, handfeſtes leitete die Juſzenſerung und Mählmann zu einer Erika Gerheim hatte Wirtstöchterlein Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Herz und Mundwerk ſtets auf dem rechten Fleck. Eine rotbackige, lach⸗ und lebensluſtige Magd und ihren tapſigen Müllerburſchen im Gardemaß ſtell⸗ ten Gretel Eckert und K. Th. Tecklenburg auf ſolide Beine. Max Karolus war der zweibeinige unter den verliebten Petern, und Ewald Schaefer führte ſich als geſchniegelter und gebügelter Steuer⸗ berater recht charakteriſtiſch ein. Dir. Fritz Haubold. Heidelbergs älteſter Bürger Profeſſor Dr. Adolf Mayer 96 Jahre alt * Heidelberg, 11. Aug. Profeſſor Dr. Adolf Mayer, der ſeit 25 Jahren hier im Ruheſtand lebende Agrikulturchemiker, vollendete geſtern ſein 96. Lebensjahr. Der Jubilar dürfte wohl Heidelbergs älteſter Bürger ſein. ec eee ne Der inferessamte Fall: Mie ein Autodieb gefaßt wurde 9— Brüſſel, 11. Auguſt. Die Ueberraſchung des biederen Fleiſchermeiſters Dubois war ein wenig außergewöhnlich, als er ines Tages der erſten Kundin des Vormittags Unter anderm den verlangten Markknochen aus der in Brüſſel üblichen großen Fleiſchertruhe heraus⸗ holen wollte und plötzlich einen ausgewachſenen Menſchen zwiſchen den Fleiſchſtücken liegen ſah. Der Findling war ein recht gut angesogener, ſchwarzhaariger und lebendiger Ausländer. Sehr behende ſprang er aus ſeinem Verſteck und wollte möglichſt ſchnell die Ausgangstür erreichen. Doch die kräftigen Faäuſte des Herrn Dubois hinderten ihn an dieſem Vorhaben. Der Metzgermeiſter er⸗ kundigte ſich eindringlichſt, wieſo der Fremdling in dieſe ſeltſame Lage gekommen ſei. Der Aufgeſtöberte, deſſen bürgerlicher Name Senſi iſt, war um eine Antwort nicht verlegen. Höchſt anſchaulich wußte er Ein M aun Lag ⁊uisclien Fleisclstuicken zu berichten, daß er die Nacht bei einer guten Freun⸗ din verbracht habe, deren Ehemann aber ſehr plötzlich und unerwartet nach Hauſe gekommen ſei. Deshalb habe er ſchleunigſt die Flucht ergriffen, ſei in ſeiner Angſt in ein offenſtehendes Fenſter der Fleiſcherei geſprungen und habe ſich in dem Fleiſcherkaſten ver⸗ borgen Heſſen ſchweren Eichendeckel er dann von in⸗ nen nicht mehr habe öffnen können. Dem braven Metzgermeiſter kam dieſe ganze Heſchichte nur ſtellenweiſe wahrſcheinlich vor. Doch ehe er noch ſeinen Verdacht ausſprechen konnte, hatte ſich plötzlich der Mann losgeriſſen, die ſich ihm in den Weg ſtellende Kundin zu Boden geboxt, war durch die Ladentür gerannt und draußen auf ein bereitſtehendes Automobil geſprungen. Gas geben und davonraſen war eins. Höchſt ver⸗ wundert blickte der Fleiſcher dem ſeltſamen Aben⸗ teurer nach Erſt ungefähr vier Monate ſpäter brachte ein anderes Ereignis Licht in unſere Geſchichte. Ein Brüſſeler Automobiliſt hatte ſeinen Wagen an einen Straßenrand geſtellt, um ſich in der Nähe an einem Danzig„in Germany“ Der ganz Deutſchland mit Propagandabriefen üb erſchüttende Mr. King⸗Hall ſchickte, wie wir berich⸗ ö Dabei geſtand er Die Adreſſe lautet nämlich:„Dan⸗ (Atlantic, Zander⸗M.) teten, auch an ein wohl unbeab zig— Germany!“. ige Danziger führende Perſönlichkeiten ſeine Werbebriefe. bſichtigt— die Tatſache ein, daß Dan zig deutſch iſt. Schmeiz⸗Rundfahrt in vollem Gange Nach de das ſtrebend. Admiral Horthy in Szeged Der ungariſche Reichsverweſen, Admiral Horthy, ſtattete der Stadt Szeged einen Beſuch ab, wi ihm ein großer Empfang bereiter wurde Auch der deufſche Geſandte Erdmannsdorff befand ſich in ſeiner Begleitung.(Aſſocrated Preß, Zander⸗M.) Kiosk eine Zeitung zu kaufen. Als er zurückkam, ſah er plötzlich zwei fremde Männer in ſeinem Wagen ſitzen, die ſich eifrig, aber vergeblich bemühten, ihm in Gang zu bringen Als der Inhaber die Fremden ſtellte, kamen ſie ſehr ſchnell aus dem Auto geklettert und verſicherten, ſie hätten ſich nur für die Schaltung intereſſiert. Da es ſich aber um ein recht gängiges Serienfabrikat handelte, war die Auskunft nicht ſehr glaubwürdig Der Wagenbeſitzer fuhr denn, ſo ſchnell er konnte, zum nächſten Poliziſten und nahm mit dieſem zuſammen die Verfolgung der beiden Flüchtigen auf. Als man ſie gefaßt hatte, die beiden nochmals beteuerten nichts Böſes im Schilde ge⸗ führt zu haben, kam dem Poliziſten bei der Be⸗ trachtung des einen Mannes ein Gedanke. War das nicht am Ende der kleine Schwarz haa⸗ rige, von dem ihm der Fleiſchermeiſter die ſelt⸗ jame Geſchichte erzählt hatte. Gedacht, getan, der Poliziſt nahm ſeine beiden Leute an den Arm und führte ſie ein paar Ecken r perten Etappe lagen die Schweizer Fahrer min Feld in langer Kolonne auf der dritten Etazpe, der alten Schweizer Stadt Fribourg entgegen Vorſprung an der Spitze. Hier (Schirner, Zander⸗M.) Mr. Strang aus Moskau zurück Stockholm kommend traf der britiſche 580 6 Ueber mann Strang nach den zweimonatigen Verhandlungen Unſer B 1 dem (Aſſoeioted Preß, Zonder⸗ N. —. ̃ ¼..,] 7 mit den Sowjets wieder in London ein zeigt ihn beim Verlaſſer ſeiner Maſchine au Flugplatz Croydon. * weiter zum Fleiſchermeiſter Dubois. Hier war le Freude des Wiederſehens groß, denn ſofort 5 klärte der Metzgermeiſter:„Jawohl, das iſt de Mann aus dem Fleiſchkaſten!“ Die 1 ſuchung ergab, daß es ſich bei dem Mann 1 mehrfachen gewerbsmäßigen Autone händelt, der nunmehr von dem Strafrichter ſeinet Aburteilung entgegenſieht. Eine Greiſin in ihrer Wohnung überfallen * Pforzheim, 11. Aug. Geſtern nachmittag wu die 79 Jahre alte Witwe Juliane Hage in t Wohnung in der Siedlung Krebspfad von ein Unbekannten überfallen und gewürgt, ſo daß bewußtlos zu Boden fiel. Der Täter riß der 77 den Schlüſſelbund aus der Hand und entwenden. 160 Mark die in einem Zigarettenetuf in eine Schrank aufbewahrt waren. Der Täter iſt noch u ermittekt. 1 * eee. e e „ „„„ ( 2 „ ee TWTTTVTVVTVTTJTVV vr: ̃ ̃ ß