ö 1 Ichwer ſolche Vorteile wiegen. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13. Je Fiſcherſtr. 1. Pe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Seitn Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle; R I,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pfg. Anzeiger unig, 79 mm breite a milien⸗ un d Kleis opreiſe. Allgemein gültig e 20. Bet Zwangsvergleichen oder Kon chlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzen Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fer ite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 21. Auguſt 1930 KK 150. Jahrgang— Nr. 380 2——— Politischer Kredit, größter Feind der Weltwirtſch Ftalien warnt Polen und die Einkreiſer Neue Schwierigkeiten England-Javan Danzigs neue SS-Heimwehr deulſchlands handelspolitiche galtung Feierliche Eröffnung der Königsberger Oſtmeſſe i dub. Königsberg, 20. Auguſt. In feierlichem Rahmen wurde am Sonntag die 7. Deutſche Oſtmeſſe durch den Oberpräſidenten der Provinz Oſtpreußen, Gauleiter Erich Koch, eröffnet. Oberbürgermeiſter Dr. Will begrüßte die zahl⸗ reich erſchienenen Vertreter der Reichs⸗ und Staats⸗ behörden, insbeſondere die Staatsſekretäre Dr. Landfried in Vertretung des verhinderten Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters und Reichsbankpräſidenten Funk, Dr. Neumann und Pfundtner, die Geſandten der zwei Nachbarſtaaten Lettland und Litauen, den Prä⸗ ſidenten des Danziger Senats Greiſer, deſſen An⸗ weſenheit er als Zeichen für die unlösliche Verbun⸗ denheit der deutſchen Stadt Danzig mit dem Groß⸗ deutſchen Reich bezeichnete, ferner die Vertreter der an der Meſſe beteiligten ausländiſchen Staaten, näm⸗ lich außer den bereits genannten die Vertreter Eſt⸗ lands, Finnlands, Schwedens, Norwegens, der Sowjetunion, Ungarns, Bulgariens, Mandſchukuos und zum erſten Male auch Italiens ſowie Beſucher aus Frankreich, den Niederlanden und aus Däne⸗ Mark. Staatsſekretär Dr. Landfried An Stelle des im letzten Augenblick verhinderten Reichswirtſchaftsminiſters und Reichsbanlpräſidenten Funk hielt der Staatsſekretär im Reichswirtſchafts⸗ miniſterium Jandfried die Eröffnungsrede Anta, der diesjährigen Deutichen Oſtmeſſe in Königsberg. Er führte u. a. aus Für die nationalſozialiſtiſche Staatsführung war es vom Tage der Machtübernahme an eine nationale Pflicht, die Provinz Oſtpreußen auf allen Gebieten des kulturellen und wirtſchaftlichen Lebens zu för⸗ dern und zu ſtärken, damit ſie ihrer geſchichtlichen Aufgabe für alle Zukunft gewachſen bleibt, Bollwerk des Deutſchtums im Oſten zu ſein. Von welch aktueller und eruſter Bedeutung dieſe Aufgabe iſt, wird uns in dieſen Wochen auf das ein⸗ dringlichſte vor Augen geführt, da man in Polen An⸗ ſprüche auf uraltes deutſches Land erhebt, die in ihrer grotesken Maßloſigkeit einen abgrundtiefen Haß gegenüber allem Deutſchen erkennen laſſen. Wir hingegen ſind heute hier in Königsberg zu⸗ ſammen gekommen, um friedlicher Arbeit den Weg zu bereiten und zeigen, damit der Welt, wie wenig des Deulſchland Adolf Hitlers von Haß und Dro⸗ hungen berührt werden kann. Aber wenn ich hier als Staatsſekretär des Reichswirtſchaftsminiſteriums und damit als Be⸗ auftragter und Vertreter des Reichs wirtſchafts⸗ miniſters ſpreche, ſo möchte ich in dieſer Stunde in der Hauptſtadt des deutſchen Gaues, auf den heute die ganze Welt voll höchſter Spannung blickt, im Hinblick auf das Problem Polen nur das eine agen: wir haben auch in wirtſchaftlicher Hinſicht die Lehren aus dem verlorenen Weltkriege gezogen. Nicht nur in ſeiner politiſchen Ausrichtung und Einigkeit und in der Ausſchöpfung ſeiner militäriſchen Macht⸗ duellen, ſondern auch in wirtſchoftlicher Hinſicht ſteht das deutſche Volk heute anders da als bits. Heute haben wir den wirtſchaftlichen General⸗ ſtab, der uns 1914 fehlte. Wir wiſſen, daß wir militäriſch keinen Krieg gewinnen können, wenn wir ihn wirtſchaftlich verlieren. 5 Deshalb haben wir uns auch wirtſchaftlich wohl gerüſtet und vorbereitet, um die volle Lebens⸗ und Dr Dr. Kampfkraft der Nation auch wirtſchaftlich ſofort ein⸗ etzen zu können, wenn eine feindliche Welt uns hierzu zwingen ſollte. Die deutſche Oſtmeſſe in Königsberg hat ſchon bis⸗ her eine außerordentlich günſtige Entwicklung ge⸗ nommen, die auch in dem ſteigenden Intereſſe des Auslandes zum Ausdruck kommt. großenteils dem Umſtand, daß ſie einem ſtarken wirtſchaftlichen Bedürfnis des geſamten europfiſchen Das verdankt ſie Oſtraumes entſpricht. Durch den Verkauf von Maſchinen und anderen Produktionsmitteln vermag eutſchland die Bemühungen der Oſtſtaaten um den uf⸗ und Ausbau einer eigenen induſtriellen Baſis derem zu fördern. Andererſeits iſt Deutſchland für nie Hauptausfuhrartikel dieſer Länder, wie Agrar⸗ brodukte, Holz, Häute, Felle, nahezu unbeſchränkt aufnahmefähig. Wir ſind dabei in der Lage, nicht nur den Abſatz zu ſichern, ſondern auch den Preis, zu dem wir die Waren abnehmen. Unſere auslän⸗ dischen Geſchäftsfreunde wiſſen ſelbſt am beſten, wie Sie haben mehr und mehr erkannt, daß der Auſſtieg der deutſchen Wirt⸗ t auch auf unſere Handelspartner ausſtrahlt und ihnen auf dem Wege zu einer kontinuierlichen und kriſenfeſten Entwicklung hilft. Die natürliche gegen⸗ ſeitige Ergänzung kommt deutlich in der erfreulichen Erhöhung unſerer Handelsumſätze zum Ausdruck. Dieſe ſind, um die markanteſten Bei⸗ ſpiele zu nennen, in der Zeit von 1933 bis 1938 geſtiegen: mit Eſtland um 207 v.., mit Lettland um 143 v.., mit Finnland um 111 v.., mit Schweden um 80 v. H. und mit Litauen um 24 v. H. Dabei beziehen ſich dieſe Ziffern nur auf das Gebiet des Altreiches; es iſt darin alſo die Umſatzerweiterung nicht enthalten, die ſich aus der Vergrößerung des Reichsgebietes ergeben hat. Seit der Machtübernahme durch den National⸗ ſozjialismus hat Deutſchland das Beſtreben, ſeine Außenhandels beziehungen überall dort auszu⸗ bauen und nach Möglichkeit auf längere Sicht zu regeln, wo die natürlichen Vorausſetzungen dazu vorliegen. Das iſt die einzig richtige Methode, um dem Welt⸗ handel auf neuer Baſis neue Impulſe und Auffſtiegs⸗ möglichkeiten zu ſichern. Falſch dagegen iſt jedes Beſtreben, dem Welthandelsſchema der Vorkriegszeit künſtlich wieder Leben einflöſen zu wollen. Denn dieſes Schema, das früher einmal auf organiſchen Beziehungen aufgebaut war, iſt inzwiſchen durch den Krieg und ſeine Folgen unorganiſch im höchſten Maße geworden. Was aber unorganiſch iſt, das kann auch nicht lebensfähig ſein, und deshalb gilt es, diejſenigen Möglichkeiten für eine Erſtarkung der Weltwirtſchaft zu erfaſſen, die heute den natürlichen Gegebenheiten entſprechen. Die Erfolge, die unſere Außenhandelsbeziehungen insbeſondere mit den öſtlichen und ſüdöſtlichen Nach⸗ Einmarſch in die neuen Kaſernen Gine Abteilung der ½ Heimwehr marſchiert in ihre Kaſerne in Matzkau.(Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗ aa barſtaaten ſowie mit den ſüd⸗ und mittelamerika⸗ niſchen Staaten aufweiſen, zeigen deutlich, daß wir mit dieſem Grundgedanken auf dem rechten Wege ſind. Möglichkeiten, natürliche Beziehungen neu zu knüpfen oder zu erweitern, beſtehen in reicher Fülle. (Fortſetzung auf Seite 2) arne. „Nlickgabe Danzigs unbedingt notwendig' Flalien warnt Polen und die Einkreiſer EP Rom, 20. Auguſt. In der Preſſe der weſtlichen Demokratien, ſo ſchreibt am Samstag die„Tribuna“, wird oft und viel vom Nervenkrieg geſprochen. Dieſer ſei aller⸗ dings den Achſenmächten unbekannt. Nicht bei den Achſenmächten, wohl aber bei den demokratiſchen Nationen und ihren Verbündeten ſeien ſchwere Nervenkriſen feſtzuſtellen, die ſchon den Charakter einer wahrhaften Krankheit angenommen hätten. Selbſt jene verantwortlichen Männer ſeien von ihr unterjocht worden, die die Lage beherrſchen ſollten, aber nun verſagen. Der Zweck der Aufblähung des Problems Dan⸗ zig durch die Weſtmächte ſcheine nun klar, ſo ſchreibt Gayda im„Giornale'Italia“. Dieſes Problem ſolle vor allem den Grund des vorbereiteten und ge⸗ wünſchten Zuſammenſtoßes zwiſchen den Einkrei⸗ ſern und Deutſchland bieten. Das ſei ein furchtbares und ſeit dem Jahre 1935 vorbereitetes Vorhaben. Die Stunde ſei ernſt und ſorgenvoll für den Frieden Europas, betont Gayda. Die von London und Paris inſpirierte und betriebene Einkreiſungspolitik über⸗ nehme die Verantwortung in einem Augenblick, der plötzlich ihrer Kontrolle entgleiten und ſie in tra⸗ giſche Abenteuer treiben könnte. Was wolle man alſo in London und Paris? Halte man denn den Augenblick für gekommen für eine neue, heftige und nicht mehr gutzumachende Kriſe in den Beziehungen der europäiſchen Völker? Nur wenige Schritte blieben noch bis zum Abgrund. Im Geiſt und im Urteil gleichlautend ſind auch die Aeußerungen der übrigen italieniſchen Blätter. Der Konflikt von Danzig, ſo ſchreibt z. B.„Gazetta del Popolo“, ſtehe in ſeiner akuten Phaſe.„Tele⸗ grafo“ unterſtreicht, durch die fortſchreitende Ver⸗ ſchärfung der Lage an den deutſch⸗polniſchen Gren⸗ zen und durch die ſchweren Vergewaltigungen der auf polniſchem Gebiet lebenden Deutſchen ſei der Bogen zum Reißen geſpannt. ä Europa ſei am Scheidewege angelangk, ſo ſchreibt Stampa“. Durch freiwilliges Einlenken könne Po⸗ len ſich ſelbſt und den Weltfrieden retten. „Rückgabe Danzigs unbedingt notmendig“ Die„Stampa“ ſchreibt, noch ſei es Zeit; wenn Polen Danzig freigebe, könne es ſich und den Welt⸗ frieden retten. Auf die Frage der polniſchen Preſſe, warum Ita⸗ lien den deutſchen Standpunkt ſo rückhaltlos unter⸗ ſtütze, antwortet die„Gazzetta del Popolo“, dies geſchehe aus dem Grundſatz des Selbſtbeſtimmungs⸗ rechts der Völker; denn Danzig ſei eine deutſche Stadt. Nach dem gleichen Grundſatz habe Muſſolini im September vorigen Jahres die Rückkehr der polniſchen Gebiete der Tſchecho⸗Slowakei unterſtützt. Heute ſei die Rückgabe Danzigs an Deutſchland eine unbedingte Notwendigkeit zur Rettung des euro⸗ päiſchen Friedens. Deutſches Handels- und Kredit- abkommen mit Sowietrußland Warenkredit von 200 Mill. Mark dnb. Berlin, 20. Auguſt. Die ſeit längerer Zeit zwiſchen Deutſchland und der ÜdsSqt über eine Verbreiterung des beider⸗ ſeitigen Warenverkehrs geführten Verhandlungen wurden am 19. Auguſt 1939 erfolgreich abgeſchloſſen. Das Ergebnis der Verhandlungen iſt ein Han⸗ dels⸗ und Kreditabkommen, das auf deutſcher Seite von dem Vortragenden Legationsrat im Auswär⸗ tigen Amt Dr. K. Schnurre, auf ſowjetruſſiſcher Seite von dem ſtellvertretenden Leiter der Handelsvertre⸗ tung der UdSSR. in Deutſchland E. Babarin unterzeichnet wurde. Das Abkommen ſieht einen Warenkredit von 200 Millionen Mark vor, den Deutſchland der UdS Sz. gewährt und der für den Bezug deutſcher Waren zur Verfügung ſteht. Das Abkommen legt ferner feſt, daß die UdSSR. innerhalb der nächſten zwei Jahre ſowjetruſſiſche Waren an Deutſchland im Werte von 180 Millionen Mark liefert. Staatsbeſuch des Reichsfinauzminiſters in Rom und Florenz dnb. Berlin, 20. Auguſt. Einer Einladung der italieniſchen Regierung folgend, begibt ſich der Reichsminiſter der Finan⸗ zen Graf Schwerin von Kroſigk zu einem mehr⸗ tägigen Staatsbeſuch nach Rom und Florenz. Das Banner der eiſernen Truppe Damit die Freie Stadt nicht mehr ſchutzlos an ihrer Grenze der polniſchen Willkür ausgeliefert iſt, ordneten Senat und Gauleitung von Danzig die Bildung einer/ Heimwehr an. Gauleiter Forſter überreicht dem Kommandeur der Truppe, Oberſturmbannführer Götze, die Fahne. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano iſt am Samstagfrüh zum Albanienflug nach Tirana Zum Abſchied hatten ſich neben Partei⸗ geſtartet. ſekretär Miniſter Starace die Staatsſekretäre Außen⸗, Innen- und Luftfahrtminiſterium ſowie der italieniſche Botſchafter in Spanſen General Gam⸗ bara und mehrere hohe Beamte auf dem Flugplatz eingefunden. die lesen heule im Sport: 1. Hauptrunde im Tschammer- Pokal, u. 4. Vik Mannheim— Westende Hamborn, Admira Wien- SV Waldhof Auswahlspiel: Württemberg—Baden Die ersten Gauspiele im Handball Leichtathletik-Länderkampf Deutschland- Eng⸗ land Großer Preis der Schweiz Großer Preis von Ulster für Motorräder 1. Tag der Baden-Badener Renn woche Kanu-Gaustaffelmeisterschaften in Frama, 2 im 2. Seite/ Nummer 380 Neue Maunheimer Zeitung! Morgen⸗Ausgabe Montag, 21. Auguſt 1939 eee. (Fortſetzung von Seite 1) aber leider nur langſam erfafſen und 18zuſchöpfen, nämlich nur in dem Tempo und Umfang, in dem ſich die Vernunft über die chineſiſchen Mauern überhol⸗ ter Wirtſchaftsdogmen hinwegzuſetzen vermag. Im Intereſſe des Wohlſtandes aller Nationen wün⸗ chen wir aufs aufrichtigſte, daß man in den Demo⸗ kratien diesſeits und jenſeits des Ozeans endlich einmal die fundamentalen Wandlungen erkennt, die das Weltbild ſeit dem Kriege und dann wieder in den letzten Jahren grundlegend verändert haben. 1 im nationaglſozialiſtiſchen Deutſchland jedenfalls gar nicht erſt angefangen, reſigniert oder impfend auf die Rückkehr der alten Zeiten zu war⸗ Wir waren ſtatt deſſen unabläſſig tätig, natür⸗ Handelsbeziehungen zu erſchließen und 2 85 ſind 3 18zubauen. Unter den Handelsverträgen, die wir ſeit dem rigen Jahr abgeſchloſſen haben, ſeien einige beſonders aufgeführt, die in ihrer Art und in ihrer Fortſchrittlichkeit den Erfolg unſerer Bemühun⸗ gen deutlich in Erſcheinung treten laſſen. So iſt or kurzem ein neues Abkommen mit Japan zu⸗ ſtande gekommen, das eine erfreuliche Erweiterung beiderſeitigen Handelsverkehrs vorſieht. Die Umſatzerhöhung wird durch Zwiſchenſchaltung eines deutſchen Kredits im Werte von 180 Millio⸗ nen Yen ermöglicht, der im Verlauf einiger Jahre zur Hälfte in Form von Warenlieferungen, zur (Hälfte in Devifen rückzahlbar iſt. Beſondere Be⸗ achtung verdient der im März abgeſchloſſene deutſch⸗rumäniſche Wirtſchaftsvertrag, der in ſei⸗ ner Bedeutung weit über ein Handelsabkommen der üblichen Art hinausragt. Er weiſt in einem mehrjährigen Plan den Weg, wie die gegen⸗ 0 eitigen Verſorgungswünſchen auf lange Sicht in lorganiſcher Weiſe verbunden werden können. Ru⸗ Umänien liefert uns überſchüſſige Agrarprodukte, Erdöl u. dergl. unter Abſatz⸗ und Preisgarantie. Deutſchland dagegen hilft Rumänien unter Betei⸗ ligung deutſcher Technik und gegebenfalls auch deutſchen Kapitals, ſeine induſtrielle Baſis aufzu⸗ bauen; gleichzeitig iſt vorgeſehen, daß wir Rumä⸗ zien bei der Entwicklung und Lenkung ſeiner Land⸗ i wirtſchaft in wiſſenſchaftlicher und materieller Hin⸗ icht unterſtützen. Zur Verwirklichung dieſes letz⸗ ien Zieles wurde im vorigen Monat ein zuſätz⸗ liches Agrarabkommen mit Rumänien abgeſchloſſen. Die Intereſſen, die dieſen Abmachungen zugrunde hliegen, ſind— in wohltuendem Gegenſatz zu an⸗ ernorts abgeſchloſſenen Verträgen— rein wirtſchaftlicher Natur und dienen einzig und allein der Sicherung der Arbeit und der Förderung des beiderſeitigen Wohlſtandes. 0 Ich kann mir nicht verſagen, auch daran zu er⸗ Unnern, daß vor etwa einem Jahr ein neues Han⸗ i delsabkommen mit Polen in Kraft trat, das für 15 f einen Zeitraum von 2, Jahren gelten ſollte und ö heine bedeutende Ausdehnung des gegenſeitigen (Warenverkehrs vorſah. Außerdem wurde im Okto⸗ ber vorigen Jahres ein zuſätzliches Warenkredit⸗ 11013 10 abkommen geſchloſſen, nach dem Polen in Deutſch⸗ a 0 des land Beſtellungen zur Durchführung geplanter Auveſtitionsanlagen bis zu einer Höhe von 120 Millionen Zloty vornehmen konnte; der Kredit oute von Polen in Form von Warenlieferungen getilgt werden. Es iſt nicht unſere Schuld, wenn Adieſe Abmachungen, die die ſchwere Notlage der polpiſchen Landwirtſchaft fühlbar erleichtert hätten, nicht zur Auswirkung kommen können. Aber dieſe für einen längeren Zeitraum getrof⸗ fene Regelung iſt mit ein Beweis dafür, daß Deutſchland ſtets an eine friedliche und ver⸗ uſtuftige Löſung der ſchwebenden deutſch⸗pol⸗ niſchen Fragen geglaubt hat. Weiter war Deutſchland bemüht, Abkommen auch in techniſcher Hinſicht zu verbeſſern und hemmende Momente auszuräumen. Die in letzter Zeit mit 0 Frankreich und der Schweiz getroffenen Verein⸗ 4 100 barungen ſtellen einen beachtlichen Fortſchritt dar 164 10 und laſſen erwarten, daß die wirtſchaftliche Zuſam⸗ in menarbeit wieder eine Beſſerung erfahren kann. Auch die mit den Niederlanden geführten Be⸗ prechungen waren erfolgreich und dürften bald zu er von beiden Seiten gewünſchten Erhöhung der umſätze führen. Sie mögen aus dieſen Beiſpielen erſehen, daß Deutſchland wahrlich nicht müßig iſt, den zwiſchenſtaatlichen Güteraustauſch zu fördern, 9 und daß es ſeinen guten Willen trotz mancher Ent⸗ täuſchung immer wieder unter Beweis ſtellt. Wir unterlaſſen es allerdings bewußt, dem Welt⸗ handel ausgerechnet durch politiſche Kredite helfen . zu wollen, wie das gegenwärtig gerade die Nation h betreibt, die ſich in Welthandelsfragen beſonders erfahren fühlt. Im politiſchen Kredit ſehen wir nämlich den größten Feind der Weltwirtſchaft. Durch ihn werden alle jene negativen ausgelöſt, die nicht den Aufbau, ſondern ſtörung wollen und die natürlichen Handelsbe⸗ 0 n 11 Kräfte die Zer⸗ (Funemeldung der NM.) Berlin, 20. Auguſt. 1 Von der Deutſchen Geſandtſchaft in Pretoria und 1 der Südafrikaniſchen Regierung wurde geſtern ein Abkommen über den deutſch⸗ſüdafrikaniſchen Waren⸗ und Zahlungsverkehr unterzeichnet, das im weſent⸗ ö lichen eine Erneuerung des geltenden, am 31. Auguſt 8. J. ablaufenden Ablommens darſtellt. Das neue, nunmehr ſechſte Abkommen tritt am 1. September in Kraft und läuft, ebenſo wie die fünf letzten 6 Abkommen auf ein Jahr. Die für den Bezug fünd⸗ üfrikaniſcher Erzeugniſſe vorgeſehene Geſamtſumme it die gleiche wie beim Abſchluß des letzten Abkom⸗ mens, nämlich 6 355000 Piund Sterling. Auch die Hiffern für die einzelnen Warengruppen ſind in der Hauptſache die gleichen geblieben. Das Abkommen regelt den deutſchen Bezug von Molle, wofür 3,7 Millionen Pfund Sterling zur Verfügung ſtehen, von Manvan⸗ und Chromerzen, bon Gerorinde, von Walöl u. a. für uns wichtigen RNebfioffen. Auch bat Deutſchland mieder den Bezug . 5 hon Weinbau⸗ und Gartenbauerzeugniſſen, ins⸗ beſondere von Apfelſinen, zugeſagt. Schließlich iſt der deutſche Bezug von Karakulfellen und Butter pvorgeſehen, an denen die Farmerſchaft in Deutſch⸗ Südweſtafrika, das unter dem Mandat der Süsd⸗ 2 Erneuerung des deutich- ſüdafrikaniſchen Handelsabkommens Graf Cjaty bei Muſſolini Die Privatreiſe Eſakys nach Deutſchland und Italien keine Senſation dnb. Rom, 20. Auguſt. Nach einer Meldung der Agenzia Stefani ſtartete Graf Cſaky von Rom nach Norditalien, wo er ſeine Ferien bis Montag verbringen wird. Freitagnachmittag wurde der ungariſche Außen⸗ miniſter vom Duce im Palazzo Venezia empfan⸗ gen, mit dem er in Anweſenheit des italieniſchen Außen miniſters Graf Ciano eine Unterredung hatte. Zum Beſuch des ungariſchen Außenminiſters in Rom betont man in hieſigen journaliſtiſchen Kreiſen, daß Graf Cſaky bereits ſeit längerer Zeit die Abſicht hatte, ſeine diesjährigen Ferien in Deutſchland und Italien zu verbringen. Er habe ſich auch in rein pri⸗ vater Form nach Salzburg begeben. Es ſei natürlich, daß der ungariſche Außenminiſter auch mit dem italieniſchen Regierungschef und dem italieniſchen Außenminiſter habe ſprechen wollen, um ſich über die— übrigens vollkommen übereinſtim⸗ mende Auffaſſung der beiden Achſenmächte in Bezug auf die europäiſchen Probleme zu unter⸗ ziehungen vernichten. Da dem politiſchen Kredit außerdem die ſtrukturellen Voraus ſetzungen für ſeine Verzinſung und Tilgung zu fehlen pflegen, bilden ſolche feſtfrierenden Schuldenblocks auf lange Sicht ein ſchweres Hindernis für den geſamten Welthandel. Auf dieſem Gebiete ſollten eigentlich halten. Sein Beſuch in Rom am Vorabend der Abreiſe des italieniſchen Außen miniſters ſei deshalb weder ein überraſchendes noch viel weniger ein ſenſationelles Ereignis. Graf Eſaky habe, wie man in den gleichen Kreiſen hinzufügt, ſeine Genugtuung über den ihm von ſeiten maßgebender deutſcher und italieniſcher Kreiſe zuteil gewordenen Empfang zum Ausdruck gebracht. Er habe erneut alle jene im Ausland verbrei⸗ teten tendenziöſen Gerüchte über einen angeblich von Deutſchland und Italien ausgeübten Druck auf Ungarn dementiert, indem er die Gerüchte als jeder Grundlage eutbehrend bezeichnete. * Glückwünſche des Führers zum ungariſchen Nationalfeiertag dnb. Berlin, 20. Auguſt. Der Führer hat dem Reichsverweſer des Königs⸗ reich Ungarn, Admiral Horthy, anläßlich des unga⸗ riſchen Nationalfeiertages drahtlich ſeine herzlichſten Glückwünſche übermittelt. ſchon genügend Erfahrungen geſammelt ſein, aber man ſoll und kann niemanden daran hindern, wenn er gerne die Probe auf das Exempel wiederholen möchte. Eine Gouvernantenrolle liegt uns Deut⸗ ſchen nicht; ſchließlich iſt es ja auch nicht unſer Geld, das auf dieſe Weiſe verloren geht! Die ſcharfe amerikaniſche Ablehnung 2 5 der deutſchen Grundſätze Mit dieſen Ausführungen iſt unſere handelspo⸗ litiſche Haltung in poſitiver und negativer Hinſicht klar umriſſen. Man ſollte meinen, daß unſere aus⸗ ländiſchen Kritiker den Bemühungen Deutſchlands eine gewiſſe Anerkennung nicht verſagen könnten, zumal ſie von Deutſchland immer wieder verlangen, daß es ſeine Käufe auf dem Weltmarkt erhöhen und ſeinen Auslandsſchuldendienſt verbeſſern ſoll. Weit gefehlt! Während man uns auf der einen Seite im Hinblick auf den Vierjahresplan eine außenhandels⸗ feindliche Einſtellung andichtet, zeigt man anderer⸗ ſeits ein gerütteltes Maß von Eiferſucht und Miß⸗ gunſt, wenn ſich unſere Handelsbeziehungen zu un⸗ ſeren Nachbarn vorteilhaft entwickeln. Im ameri⸗ kaniſchen State Department hat indeſſen der neu⸗ ernannte Direktor für Außenhandelsfragen, Henry Grady, eine Erklärung über das deutſch⸗amerika⸗ niſche Verhältnis abgegeben, die in ihrem Mangel an Verſtändnis und Verſtändigungsbereitſchaft kaum überboten werden kann. Auf ſie hat Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Funk bereits in einem Interview ausführlich geantwortet. Der Gegenſatz zwiſchen den beiderſeitigen Handelsſyſtemen ſei, wie Grady meint, viel zu diametral, als daß man überhaupt zu einer gemeinſamen Verhandlungsbaſis gelangen könne. Ohne überhaupt erſt einmal den Verſuch ge⸗ macht zu haben, zu einer Verſtändigung zu ge⸗ langen, ſchlägt Grady alſo die Tür rundweg zu. Fürwahr ein bedauerlich ſchlechter Start in ein Amt, das der Förderung des internationalen Wa⸗ renaustauſches dienen ſollte. Die Tatſachen wider⸗ legen die Auffaſſung Gradys eindeutig. Wir unter⸗ halten mit zahlreichen nichtautoritären Staaten aus⸗ gezeichnete Handelsbeziehungen, desgleichen iſt auch unſer Wirtſchaftsverkehr mit den demokratiſchen Ländern England und Frankreich recht erheblich. Tatſächlich iſt ein Wirtſchaftsaustauſch immer mög⸗ lich, ſo verſchieden auch die Regierungs⸗ und Wirt⸗ ſchaftsſyſteme der beiden Handelspartner ſein mögen, wenn nur auf beiden Seiten der aufrichtige Wille dazu vorhanden iſt. Wir unſererſeits haben den Vereinigten Staaten ſchon ſehr konkrete und reale Vorſchläge gemacht, ſie ſind immer wieder an dem mangelnden Wil⸗ len und der politiſchen Mentalität der Regie⸗ rung der USA geſcheitert. Was aber die uns ſelbſt bekannten Mängel bei der Abwicklung unſeres Außenhandels angeht, ſo iſt es gerade Herrn Grady gegenüber notwendig, daran zu erinnern, daß die Vereinigten Staaten hieran allein die Schuld trifft. Wenn die USA neben den Vor⸗ teilen, die ihr Export bereits aus dem WMihrungs⸗ dumping hat, noch recht erhebliche und indirekte Ausfuhrprämien gewähren, und wenn ſie weiterhin deutſchen Erzeugniſſen ihren eigenen Markt durch Prohibitivzölle und dergleichen verſchließen, dann ſind wir natürlich zu Defenſivmaßnahmen gezwun⸗ afrikaniſchen Union ſteht, intereſſiert iſt. Die Be⸗ zahlung der deutſchen Bezüge aus Südafrika erfolgt wie bisher ausſchließlich durch deutſche Waren. Räumung franzöſiſcher Bunker am Rhein wegen Hochwaſſers dub Freiling i. Br., 20. Aug. Das Rhein⸗Hochwaſſer veranlaßte die franzöſi⸗ ſchen Truppen, folgende Bunker zu räumen: Bunker bei Rheinkilometer 270.600 5 1 5 270.800 5 1 1 271.200 5 1* 271.300 *„ 285.400 *** 286.200 ** 4. 288 5„ 1. 298.200 *. E— 298.500 82„ 8 1 318.555 Munition, Ausrüſtungsgegenſtände und Betten wurden teils im Wald, teils Holzſchuppen untergebracht. Der Beobachtungsdienſt gegen das deutſche Ufer wird teilweiſe durch Reiter aufrechterhalten. a in naheliegenden gen. Und wenn man in Amerika uns jetzt freund⸗ licherweiſe einen Kredit und die Ueberlaſſung ame⸗ rikaniſcher Waren zu billigen Preiſen anbietet, wenn Deutſchland bereit ſei, abzurüſten und ſeine Wirt⸗ ſchaftspolitik zu revidieren, ſo kann man darauf nur erwidern: Wir ſind im Deutſchland Adolf Hitlers nicht gewohnt, Fragen der nationalen Sicherheit mit Handelsgeſchäften zu verquicken. Wir wollen auch gar keine Kredite und wollen keinen Anteil an Amerikas Ausfuhrdumping durch ſogenannte„billige Preiſe“ haben, was wir wollen, iſt ein Warenaustauſch auf vernünftiger Grundlage. Grundloſe Verdächtigung der deulſchen Währung Und wenn man ſchon von einer Reviſton der Wirbſchaftspolitik ſpricht, ſo liegt es nach meinen Feſtſtellungen über die amerikaniſchen Methoden nahe, dieſen Rat dem Abſender dankend zurückzu⸗ geben. Zu den Machenſchaften, mit denen man das Vertrauen zu Deutſchlands Wirtſchaftskraft im Aus⸗ land untergraben und unſere Außenhandelsbezie⸗ hungen ſtören möchte, gehören auch die. Verdächtigungen der deutſchen Währung. Sie werden ſich alle erinnern, daß ein Teil des Aus⸗ 1 5 25 ä landes ſchon bald nach der Machtergreifung den nahe bevorſtehenden Zuſammenbruch der deutſchen Wäh⸗ rung ankündigte. Dieſe Prophezeiungen liefen ſich jedoch nach wiederholter Prolongation allmählich tot Als der Notenumlauf im Vorjahre ſtärker anſtieg feierte in einem Teil der Auslandspreſſe das Ge⸗ ſpenſt einer deutſchen Inflation wieder Auferſtehung, die aber ebenfalls nur von kurzer Dauer war; denn man konnte ſich doch der Tatſache nicht verſchließen, daß der deutſche Notenumlauf entſprechend dem Be⸗ völkerungszuwachs durch die Rückgliederung der Oſtmark und des Sud etengaues anſteigen mußte. Hinzu kommt, daß dieſe Gebiete, die im Zeitpunkt der Uebernahme wirtſchaftlich ſchwer darniederlagen, dank der raſchen und tatkräftigen Hilfe des Reiches bald geſundeten, was ſich natürlich ebenfalls in einem erhöhten Zahlungsmittelbedarf äußerte. Wiss nun die neueſte Währungsentwicklung an⸗ geht, ſo haben wir keinerlei Anlaß, einen Vergleich mit anderen Ländern zu ſcheuen. Der Notenumlauf iſt bei uns in den erſten ſieben Monaten des lau⸗ fenden Jahres von 8,2 auf 9,0 Mrd. Mark geſtiegen. Im gleichen Zeitraum ſtieg er in Frankreich von 110,9 auf 124,5, Mrd. Franken, in England von 504,7 auf 520,6 Mill. Pfund und in den Vereinigten Staaten von 6,9 auf 7, Mrd. Dollar. Die Steige⸗ rung beträgt, in Prozentziffern ausgedrückt, bei den Vereinigten Staaten rund 3 v.., bei England 32, bei Deutſchland 9,8 und bei Frankreich 12,3 v. 5. Hieraus ergibt ſich, daß wir uns durchaus im internationalen Nah⸗ men halten, und daß daher die ausgeſtreuten Verdächtigungen einer Grundlage entbehren. Wir aber, meine deutſchen Volksgenoſſen, wollen unbeirrt von Anwürſen aller Art unſeren Weg weitergehen und an der Verwirklichung unſerer Ziele arbeiten. Ich möchte daher meine Ausführun⸗ gen ſchließen mit einem Appell an den deutſchen Exportkaufmann. Erlahmen Sie nicht in Ihrem Eifer für die Aus⸗ dehnung und Erſtarkung des deutſchen Außenhandels und laſſen Sie ſich von den leider noch immer auf Ihrem Arbeitsgebiet laſtenden Schwierigkeiten und Widerwärtigkeiten nicht unterkriegen. Ergreifen Sie alle Ausfuhrchancen, ſo geringfügig ſie manchmal auch erſcheinen mögen. Jedes Exportgeſchäft bringt Dentſchland ein Stück vorwärts. Laſſen Sie mich der diesjährigen Deutſchen Oſtmeſſe die Geleitworte ihres Schirmherrn, des Miniſter⸗ präſtdenten Generalfeldmarſchall Göring auf den Weg geben: „Möge die Deutſche Oſtmeſſe im geſamten Oſt⸗ raum künden von der gewaltigen Schaffenskraft un⸗ ſeres 80⸗Millionen⸗Bolkes und ſeinem unwandel⸗ baren Wällen, die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit mit 3955 friedliebenden Nationen zu pflegen und zu ver⸗ iefen.“ * Telegramm des Führers zur Eröffnung der Deutſchen Oſtmeſſe Der Führer hat an die Deutſche Oſtmeſſe Königs⸗ berg folgendes Geleitwort gerichtet: „Der Deutſchen Oſtmeſſe, Königsberg, welcher die Aufgabe zuteil wurde, den Güteraustauſch zwiſchen der deutſchen Volkswirtſchaft und den Nachbarn des Oſtens zu pflegen und zu fördern, wünſche ich für ihr Wirken im Dienſte friedlicher zwiſchenſtaatlicher Zuſammenarbeit weitere Erfolge.“ eee ee. Will England die Verhandlungen mit Japan abbrechen? Immer neue Forderungen Londons dnb Tokio, 20. Auguſt. Am Sonntag fand wieder eine längere Aus⸗ ſprache zwiſchen dem japaniſchen Geſandten Kato und dem britiſchen Botſchafter Craigie über die Ti⸗ entſinverhandlungen ſtatt. Der engliſche Botſchafter teilte dabei mit, daß die britiſche Regierung in kurzem ein Kommuniqué veröffentlichen werde. Dies Kommunique gab der britiſche Botſchafter dem japaniſchen Geſandten Kato im Wortlaut bekannt.— Wie verlautet, enthält es folgende Punkte: 1. England könne keine Entſchei⸗ dung in den Tientſiner Wirtſchaftsfragen ohne Be⸗ fvagung der dritten Mächte treffen, 2. die engliſche Regierung glaube nicht, daß eine Weiterführung der Beſprechungen in Tokio zu entſprechenden Er⸗ gebniſſen führen werde, 3. England könne die Wirt⸗ ſchaftsfragen in Tientſin nicht als eine rein lokale Tientſin⸗Angelegenheit anſehen, 4. die britiſche Re⸗ zierung ſei zur Fortführung der Verb zudlungen in Tokio bereit, wenn ſich dieſe ausſchkießlich auf lokale Tientſinfragen beſchränken. Kato kündigte dem britiſchen Botſchafter eine japaniſche Stellungnahme an und verwies darauf, daß die Erklärungen in London die Gegenſätze, in den Anſchauungen derartig vertieft hätten, daß wahrſcheinlich ein Abbruch der Verhandlungen nicht zu umgehen ſei. Vorbereitunden zur Tannenbergfeier vor dem Abſchluß Mehrere Zeltlager errichtet dub Hohenſtein, 20. Auguſt. Die Vorbereitungen zur 25⸗Jahr⸗Feier der ſieg⸗ reichen Schlacht bei Tannenberg, die vor mehreren Wochen begonnen haben, ſtehen vor dem Abſchluß. Da der Abtransport der Teilnehmer einige Tage in Auſpruch nimmt, ſind mehrere Zeltlager nach dem Muſter der Reichsparteitage errichtet worden. Sie haben eigene Kraftzentralen und eigenes Waſſer⸗ werk und ermöglichen den Teilnehmern die in den Tagen vor der Kundgebung ankommen. oder erſt einige Tage nach der Kundgebung abreiſen, einen angenehmen Aufenthalt. Den Aufbau der Lautſprecher. Mikrophone und ſonſticen techufſchen Auſggen Rat der Peiseutyzng Deutſchland in bewährteſter Weiſe durchgeführt und vollendet. Der Hilfszug Bayern wird die Verpflegung der Zeltlager und eines Teiles der Teilnehmer über⸗ nehmen. Er wird in ſechs Tagen mehrere hundert⸗ tauſend Portionen Eſſen ausgeben. Die Organffa⸗ tion der Kundgebung liegt in den Händen des Ein⸗ ſatzſtabes des Reichsminiſteriums für Volksauf⸗ klärung und Propaganda. Kraftfahrzeug-Sperraum Vom 10. bis 18. September wegen Manöver im Raume Brück— Freiberg— Cheunitz Zwickau— Plauen— Hof— Waldmünchen — Protektoratsgrenze dnb. Berlin, 20. Auguft. Die im Rahmen der Herbſtmanöver der Wehr⸗ macht vorgeſehenen Manöver der motoriſterten Truppen finden vom 10. bis 18. September im Raume Brück— Freiberg— Chemnitz— Zwickau — Plauen— Hof— Waldmünchen— Protektorats⸗ grenze ſtatt. Die Straßen innerhalb dieſes Rau⸗ mes werden in dieſer Zeit durch Wehrmachts fahr⸗ zeuge ſtark in Anſpruch genommen ſein. Aus Sicherheitsgründen müſſen die Straßen in dem vorgezeichneten Raume von allem übrigen Kraftfahrzeugverkehr möglichſt frei gehalten werden. Wie verlautet, ſollen in der Zeit der Uebungen in Orten innerhalb des genannten Raumes größere Geſellſchaftstagungen ſtattfinden. Eine Anfahrt in Kraft⸗Fahrzeugen zu dieſen Tagungen kann nicht geſtattet werden. Es iſt daher zweckmäßig, geplante Tagungen vor oder nach den Uebungen zu legen. Perſonen, die in der Zeit vom 10. bis 18. Sep⸗ tember aus dringenden Gründen mit Kraftfahrzeu⸗ gen in den Sperraum einzureiſen beabſichtigen, oder Deutſche, die Badeorte innerhalb des Sperraumes zum Kuraufenthalt beſuchen wollen, müſſen ſich von ihrer Heimatbehörde eine Unbedenklichkeitsbeſcheini⸗ gung ausſtellen laſſen. Auf Grund diefer Beſcheini⸗ gung werden ihnen von den Zivilbehörden(Polizei⸗ präſident und Landräte), die ihren Dienſtſitz um den Sperraum haben, Einreiſegenehmigungen mit Kraft⸗ fahrzeugen erteil“ Zweikowüſch mahnt Fugoflawien zur Einigkeit anb. Belgrad, 20. Auguſt. Am Gedenktag der Weltkriegsſchlacht bei Tier hielt Miniſterpräſident Zwetkowitſch geſtern eine Rede, in der er das jugoflawiſche Volk zur Einigkeit aufrief und u. a. erklärte, die fruchtloſen Streitig keiten müßten aufhören und der brüderlichen Liebe der Serben, Kroaten und Slowenen Platz machen. Ihr gemeinſamer Staat ſei die einzige Hoffnunz und die einzige Garantie für eine beſſere und glücklichere Zukunft innerhalb der Staatsgrenzen. eee eee Mor M fried aus den, zeit blieb 2 9 und Am herrf die Spa D eie fried um 17 8 zertie fand, wun! den Stan pen! hielt. nism gleich auch ganz auch Les Zahl des Offen Auße Rauz bron Ko zur der z Son Stut zurü Mai: Gef tog. F A ür S W Montag, 21. Auguſt 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Nummer 380 3. Seite Mannheim, 21. Auguſt. Lachende Sonne Mit dieſem ſonnigen Wochenende waren wir zu⸗ frieden. Die lebenſpendende Himmelskugel blachte aus vollem Geſicht. Es ift uns dabei warm gewor⸗ den, recht warm ſogar, wie man es zur Sommers⸗ zeit ſchlechthin erwartet. Auf das Strandbad blieb das natürlich nicht ohne Einfluß. Viele Tauſende haben in den Waſſern des Rheines Kühlung geſucht und gefunden und die Sonnenſtrahlen taten auch der Haut gut. Am Neckarufer und am Altrheinſtrand herrſchte ebenfalls reger Badebetrieb. Aber nicht nur die Badeluſtigen, auch die Ausflügler und Spaziergänger kamen zu ihrem Recht. Die Sonne verklärte die morgendliche Helden⸗ feier der La ndwehr 40er auf dem Helden⸗ friedhof. Sie überglänzte den Friedrichsplatz, wo um die Mittagszeit das Muſikkorps des II./ J. R. 110 unter Feldwebel Kirchner kon⸗ zertierte und ein beſonders großes Auditorium fand, was angeſichts des heiteren Rahmens nicht wunder nimmt. Viele Zuhörer ſuchten ſogar ſchon den Schatten der Bäume auf. Andere zogen einen Standplatz auf den von Sonne„verſchonten“ Trep⸗ pen des Waſſerturmes vor. Aber die Soldaten ſelbſt hielten tapfer in der Sonne aus; ein nur verhält⸗ nismäßig kleiner Teil der Zuhörer tat es ihnen gleich. Die Gunſt der Witterung nützte übrigens auch das NS⸗Fliegerkorps aus: Kurz vor 11 Uhr ſtartete auf dem Flughafen in Neuoſtheim der Freiballon„Baden⸗Pfalz“ zu einer Fahrt in die Pfalz, wo er bald nach 12 Uhr wohlbehalten landete. Schließlich nahm ſich auch der Richtkranz am Neubau des OE Bahnhofs neben der Hauptfeuerwache im Glanze der Sonnenſtrahlen be⸗ ſonders nett aus. Inr Fenilaf zimmer und Folster- Mübef van Dietrieh E211 Der Auftakt der letzten neuen Woche war in jeder Hinſicht beſtens gelungen. Hoffen wir, daß die kommenden Tage von gleicher Qualität ſind. Die große Schau„Geſundheit— Dein höch⸗ ſtesz Glück“, die auf dem Meßplatz ihre Zelte auf⸗ ſchlagen wird, könnte Sonnenſchein gut gebrauchen. Auch die Fiſcher, die mit einem neuen Fiſcher⸗ feſt aufwarten wollen leine große Feſthalle ſteht be⸗ reits am Adolf⸗Hitler⸗Ufer), rechnen mit Petri Gunſt. Und ſchließlich ſtehen ja auch die Kerch⸗ weihfeſte in Neckarau und Sandhofen dicht be⸗ vor. n. 5 Lebhafter Bahnverkehr ei der Reichsbahn herrſchte während des ganzen Wochenendes im Fern⸗ und Nahverkehr, aber auch im Ausflugs⸗ und Stadtbeſuchsverkehr aroße Leshaftig keit. Erheblich war wiederum die Zahl der Sonderzüge. Am Samstag mußte wegen des großen Andrangs der D 99g auf der Strecke von Offenburg nach Mannheim doppelt gefahren werden. Außerdem verkehrten ein Kinderſonderzug von Rauxel nach Geißlingen und ein Köy⸗Zug von Kretz⸗ bronn nach Köln⸗Deutz. Am Sonntag brachte ein Köcy⸗Zug Mannheim Stuttgart tauſend Perſonen zur Reichsgartenſchau; er kehrte um 22.30 Uhr wie⸗ der zurück. Im Durchlauf berührten folgende Kd F⸗ Sonderzüge den hieſigen Hauptbahnhof: Mainz Stuttgart und zurück, Wiesbaden Stuttgart und zurück, Worms—Baden⸗Baden und zurück und Mainz⸗Biſchofsheim Stuttgart und zurück.—0— Aufregende Minuten im Strandbad Ein Geſchwiſterpaar wäre beinahe ertrunken. Gegen 16 Uhr gellten am Samstag Hilferufe im Strandbad Nord. Man glaubte zunächſt an eine der üblen Neckereien. Es war diesmal bitterer Ernſt. Weit abgetrieben kämpften mitten im Rhein zwei Menſchen mit dem naſſen Tod. Der Retter ſetzte ſich blitzſchnell mit ſeinem Kanu⸗ Einer vom Ufer aus ein. Mit flinken Schlägen eilte er in die Mitte das Stromes, um die erſte Hilfe zu bringen. Er ſtürzte ſich vom Boot ins Waſſer, um den bereits unter Waſſer treibenden, von ſeiner mitſchwimmenden Schweſter bisher müh⸗ ſam gehaltenen jungen Mann vor dem Wegſinken zu bewahren. Inzwiſchen hinzugeeilte Rettungs⸗ ſchwimmer konnten das ſchwere Werk vollenden. Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg, nach⸗ 1 auch noch das Sauerſtoffgerät eingeſetzt worden ar. f Tapfer verhielt ſich die junge Schweſter des Djährigen jungen Mannes, der durch einen Schwächeanfall vom Tode bedroht worden war. Dank aber gebührt dem Kanufahrer der„Inka“ der durch ſeinen entſchloſſenen Einſatz in der entſchei⸗ denden Minute an Ort und Stelle war. Beide Ge⸗ ſchwiſter waren von Weinheim herüber an den Strand gekommen und des Schwimmens gut kundig. Immer wieder Verſtoß gegen die Verkehrsvorſchrißten Bei acht Zuſammenſtößen ſechs Perſonen verletzt Im Laufe des Samstags ereigneten ſich, wie der Polizeibericht mitteilt, durch Außerachtlaſſung der Verkehrsvorſchriften acht Zuſammenſtöße zwiſchen Kraftfahrzeugen und drei Radfahrern. Hierbei wur⸗ den ſechs Perſonen verletzt, wovoß drei in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Der bei den Zuſammenſtößen entſtandene Sachſchaden iſt gering. Wegen Trunkenheit mußte eine Perſon in polisei⸗ lichen Gewahrſam genommen werden. Wegen Ruheſtörung und groben Unſugs wurden zehn Perſonen angezeigt.. in Hohes Alter. Frau Eliſabeth Maſer Wwe., wohnhaft Lindenhofſtraße 80, begeht heute in voller Geſundheit und geiſtiger Friſche ihren 83. Geburts⸗ Wir gratulieren!.. * Die Toten von Dornach ſind unvergeſſen Heldenfeier der Landwehr 40 er auf dem Heldenfriedhof Die Kameradſchaft ehemaliger Land⸗ wehr 40er Mannheim beging am Sonntag⸗ vormittag den 25. Jahrestag der Schlacht bei Mül⸗ hauſen⸗Dornach mit einer Heldenfeier auf dem Ehrenfriedhof. Der Feier ging ein Auf⸗ marſch der Kameradſchaft, zu der ſich Ab⸗ ordnungen anderer Militärkameradſchaften geſellt hatten, voran. Vom Tennisplatz aus marſchierte die ſtattliche Kolonne hinter der Fahne des NS⸗Reichs⸗ kriegerbundes nach dem Gräberfeld, auf dem hun⸗ derte von Frontkämpfern ihre letzte Ruheſtatt ge⸗ funden haben. Auf den von Gärtnerhand wohlge⸗ pflegten Grabſtätten lagen die warmen Strahlen hochſommerlichen Sonnenſcheins. Vor dem Ehrenmal des Heldenfriedhofs nahmen die Landwehr⸗ aber Aufſtellung. Außerdem hatten ſich dort mehrere Vertreter von Wehrmacht, Partei und NS⸗Reichskriegerbund eingefunden. Namens des Diviſionskommandeurs und des Stadtkomman⸗ danten war Major Zierl zugegen. Der Kreis⸗ leiter wurde von Ortsgruppenleiter Kaufmann vertreten. Vom NS⸗Reichskriegerbund war Kreis⸗ kriegerführer Hauptmann d. L. Dr. Hieke zugegen. Auch Oberſt Melchers, der erſte Kommandeur des Landwehr⸗Infanterie-Regiments 40, war anweſend. Kameradſchaftsführer Adolf Kempf die Gedenkanſprache Er erinnerte daran, mit welcher Begeiſterung die Landwehr⸗ Aber vor nunmehr 25 Jahren auszo⸗ gen, zumal ſie den beſonderen Auftrag hatten, die hielt engere Heimat vor dem Feinde zu ſchützen. Er entwarf ein Bild von den vielen Tagesmärſchen, die der erſten Berührung mit dem Gegner voran⸗ gingen, und er rief dann in die Erinnerung zurück, wie das Regiment bei Dornach die Feuer⸗ taufe erhielt und wie es ſich dabei tapfer hielt, ſo daß ihm die verdiente Anerkennung durch die Oberſte Heeresleitung nicht verſagt blieb. Kame⸗ radſchaftsführer Kempf ſchilderte in eindrucksvoller Worten, wie das Regiment nach der Schlacht an der Straße Dornach—Niedermorſchweiler an den Maſſengräben vorbeimarſchierten, in denen die ge⸗ fallenen Kameraden ruhten. In ſtillem Gebet habe man damals dieſer Toten gedacht und dabei ihren Ruf aus der Tiefe des Grabens vernommen:„Ver⸗ geßt eure toten Kameraden nicht! Vergeßt nicht unſere Frauen und Kinder!“ Dornach wurde zum Beweis deutſcher ſoldatiſcher Treue. Die Kameraoͤſchaft ſtand ſtill Weiſe vom guten Kameraden klang über die Heldengräber hin. Unterdeſſen legte Kameraoͤſchaftsführer Kempf am Ehrenmal den Kranz der ehemaligen Landwehr⸗ 40er nieder. Anſchließend folgte durch Ortsgrup⸗ penleiter Kaufmann die Niederlegung eines Kranzes des Kreisleiters. Damit war die Helden⸗ feier zu Ende. Die Landwehr⸗40er traten den Rückmarſch an. Den Ausklang des Dornach Gedenktages bil⸗ dete ein Kameradſchaftsabend in den Ger⸗ mania⸗Sälen. Die — mm. eee Suntelulęe in Jus uncl H 8 VUeberraschungsbesuche bei den Mannheimer Musikstudenten Bei den Mannheimer Muſikſtudenten, welche in der Dreiländerecke zwiſchen Freiburg und Baſel eingeſetzt wurden, haben wir einige Ueberraſchungsbeſuche gemacht. Alle fänden wir ſie in blendender Stimmung. Das perſönliche Verhältnis zu ihren Bauern iſt ein denkbar gutes. Wie Söhne und Töchter werden die Muſikſtudenten und Muſikſtudentinnen be⸗ handelt, ſo daß es ihnen leid tut, wenn die Ernte in der Scheune iſt und ſie wieder in die Stadt zurück müſſen. Mannigfaltig iſt die Tätigkeit in den einzelnen Orten. Tätigkeit im Weinberg wechſelt mit Mäh⸗ arbeiten. Bald iſt Grünfutter für das Vieh zu holen, bald wird wieder gedroſchen. Heute wird Obſt geerntet und morgen Getreide. „Ich muß ſtaune, mer cha ſie überall bratſche, die Mannheimer Studenten“, ſagte uns der Ortsbauernführer von W. Sie er⸗ faſſen alles raſch und ſtehen ihren Mann und was an Erfahrung fehlt, das, ſchafft der Ehrgeiz und der gute Wille. Es iſt eine Freude, zu ſehen, wie die Muſikſtudenten, Sänger und Schauſpieler ihre Rol⸗ len beim Bauern ausgezeichnet ſpielen und daneben finden ſie noch Zeit, trotz der vielen Arbeit täglich eine Stunde für ihren Beruf zu üben. Das iſt auch wichtig, denn die Schwielen und Blaſen an den Händen ſind unangenehme Begleiterſcheinungen für Muſikſtudenten. Trotzdem haben ſie vergangene Woche nach Feierabend täglich Stunden gemeinſam geübt und am Samstag wurde dann ein pfundiger Dorftanz veranſtaltet. Wenn Muſikſtudenten zum Tanz aufſpielen, darf man ſchon etwas Zünf⸗ tiges erwarten. Aber eine ſolch bombige Tanz⸗ kapelle, wie ſie die Muſikhochſchüler präſentierten, übertraf alle Erwartungen. Sogar Schweizer und Italiener waren als Gäſte zum Tanz gekommen und die Dorfjugend war mit den Eltern darin einig, daß ſie noch niemals eine ſolche Tanzmuſik gehabt haben. Sie wollen ſchon deswegen die Mannheimer Erntehelfer am liebſten gar nicht mehr weglaſſen. Die muſikaliſchen Ueberraſchungen nahmen bei dieſem Tanzabend gar kein Ende. Da waren der brillante Kylophoniſt, der tolle Saxophoniſt, die drei itbermütigen Klarinettiſten, der hervorragende Kla⸗ vierſpieler, die ſchwungvollen Melodien des Schiffer⸗ klawiers und dann der Stehgeiger, der das Ganze mit Elan führte und obendrein als intereſſanter Plaude⸗ rer und geſchickter Confereneier fungierte. Seiner organiſatoriſchen Tatkraft iſt es übrigens zu verdan⸗ ken, daß die muſizierenden Erntehelfer den Bauern einen ſolch hübſchen Tanzabend bereiteten, der auf allgemeinen Wunſch am Sonntag wiederholt werden mußte. Wir haben ſie uns ſo der Reihe nach angeſchaut, die Erntehelfer. Da iſt Ingeborg, die dem Bauern in A. den Traktor„fortiſſimo“ fährt und Obſt und Heu in rauhen Mengen erntet. Wilhelm hilft ſeinem Bauern in W. vor allem im Weinberg, wo er, als handle es ſich um ein Paganini⸗Konzert mit Staccati und Springbogen, ſchon am erſten Tag 600 Liter Kupfer⸗ vitriol an die Reben ſpritzte. Eine Schauſpiel⸗ ſtudentin im„tragiſchen“ Fach und eine Eelliſtin mit flottem Strich, beide Erika genannt, helfen einem Weingutsbeſitzer in H. in den Weinbergen und kom⸗ men oft erſt um 9 Uhr abends nach Hauſe. Aber Be⸗ handlung und Eſſen ſind vorzüglich und die Mädels ſind herrlich ſonnengebräunt. Helmut und Walter hahen eine ganze Woche Garben nach allen Regeln des„Kontrapunkts“ auf die Erntewagen auf- und abgeladen, als handle es ſich nur um„Tonleitern“. Wilma und Marianne müſſen bei der Bäuerin in Küche und Haushalt helſen und tun es mit Begeiſte⸗ rung, denn während des Studiums haben ſie zu ſolchen Arbeiten wenig Zeit und außerdem handelt es ſich hier um angewandte„Bodengymnaſtik“. Käthe konnte nach acht Tagen ſchon ganz ordentlich die Kühe melken, erſt„Adagio“, dann„Allegretto“. Hans und Adolf fahren ſo ſchneidig mit den Pferden im Galopp durch das Dorf, daß Karlheinz und Fritz ordentlich neidiſch werden, weil die Kühe ihres Bau⸗ ern ſich nur im Zeitmaß eines„Trauermarſches“ be⸗ wegen laſſen. Hildegard und Rosmari in K. ver⸗ ſorgen Kühe, Schweine, Haſen, Hühner und Gänſe. Sie alle müſſen morgens ſehr früh heraus aus den Federn. Sie nennen das„Ouvertüre“. Anfangs ging es ſehr hart, aber jetzt fällt es nicht mehr ſchwer. Wilhelm der Geiger, ein ganz Schlauer, hat entdeckt, daß das Melken der Kühe eine ausgezeich⸗ nete Abrollübung für ſeine Geigerhände iſt, die da⸗ durch elaſtiſch bleiben. Seitdem melkt er freiwillig alle ſechs Kühe ſeines Bauern. Eugen, Karl und Peter haben mit Flegel und Maſchine gedroſchen, und dabei nicht nur an„Taktgefühl“ gewonnen, ſon⸗ dern auch einige Schwitzrekorde gebrochen. Alle Erntehelfer betonen, daß die ſchwerſte Arbeit leicht vergeſſen iſt, wenn im„Finale“ guter„Win“, Speck und Bauernbrot auf dem Tiſch ſteht. Die Studenten ſehen täglich, wie ſchwer ſich der Bauer abmühen muß, wie einfach er im allgemeinen lebt und ſie lernen ſeine Arbeit und ſeine Art ver⸗ ſtehen, und wenn die Studenten nach der harten Dagesarbeit noch eine Stunde dem Ueben ihres In⸗ ſtrumentes oder ihres Faches widmen, lernt auch der Bauer die Leiſtung des ſpäteren Künſtlers rich⸗ tig ſchätzen. Noten, Inſtrumente und Rollenbücher ſahen wir bei allen Studenten. Auch ſonſt ſind die Ernte⸗ Gute Laune im Friedrichspark Drei Stunden Lachen verhieß das Wochenend⸗ programm im Friedrichspark. Der gute Vorſatz wurde auch tatſächlich verwirklicht. Die Zeit, die durch den allgemeinen Tanz zu den denzenten Klängen der Kapelle Georg Matz ausgefüllt wurde, ging natürlich ab an den drei Stunden. In Ord⸗ nung. Zwei Leute aus Berlin waren mit löblichem Eifer bemüht, den zahlreichen Gäſten eine hochſom⸗ merlich leichte Unterhaltung zu bieten: Hans Parg 055 ein wohlgewachſener Mann, der ſein künſtlertſches Alibi auf eine Tätigkeit im„Kabarett der Komiker“ und im Leſſing⸗Theater Berlin ſtützen kann, und Liſa Mühlenbruch, eine blonde Deern mit Temperament im Herzen und viel Stimme in der Kehle. Die beiden wiſſen, was das Publikum immer wieder gerne hört. Hans Parge war Anſager und Vortragskünſtler. Er wußte eine Menge Weis⸗ heiten in Reim und Proſa unter's Volk zu bringen. Auch den unſterblichen Otto Reuter holte er heran Vor allen Dingen verſtand er es, die prominente Mannheimer Sprödigkeit ganz erheblich zu lockern Dazu will viel gehören, und erſt recht im Freien. „Gewiß, lieber Hans!“ Liſa Mühlenbruch wußte gleichfalls, wie man ſich beliebt machen kann, haupt⸗ amtlich aber ſang ſie nette Schlagerlieder, teils mit teils ohne Werbelauf im Parkett. Später kam ſie ſogar als Matroſe mit den entſprechenden Songs zum Lobe der chriſtlichen Seefahrt, der Hamburger Reeperbahn und der entſprechenden Liebe, und ein⸗ mal aſſiſtierte ſie ihren Partner, als es darum ging, in tauſendfach bewährter Art die Vorzüge der Männer und Frauen auszuknobeln. Sieger in dieſem Kampf der Geſchlechter: Liſa Mühlbenbruch. Grit Stündebeek, die Dritte im Bunde, arrangierte ein paar luſtige Scherztänze mit obli⸗ gaten Kochlöffeln und Ballönern. Der Ballontanz hatte ein Wettblaſen im Gefolge, aus dem eine kleine, ſchmächtige Dame als Atemphänomen hervorging. Sie blies ihren Ballon mühelos bis zum platzen. Drei nette Stunden. tt. 25 Km-Moarſch Das Wehrabzeichen erfordert eine vorgeſchriebene Ausbildungszeit durch einen Lehrſcheininhaber. Männer vom NSaK⸗Sturm 21/153 die durch dieſe Schule gegangen ſind, legten bereits am. Auguſt ihre Leiſtungsprüfung in Gruppe J(Leibesübung) ab. Am Samstagabend folgte der 25⸗Klm.⸗Marſch. Mit 25 Pfund Gepäck bewieſen die Männer ihre Marſchfähigkeit. Die gut diſziplinierte Truppe trat um 20 Uhr den Marſch in Ladenburg an, der über Ilvesheim, Feudenheim, Mannheim, Käfertal, Wall⸗ ſtadt nach Ladenburg zurück führte. Der Trupp erreichte ohne Schwierigkeit(einſchl. Halten von ins⸗ geſamt 25 Minuten) um.30 Uhr das Ziel. Nach Zurückwiegen des Gepäcks konnte der Trupp als marſchfähig entlaſſen werden. i Im Wetterhäuschen beim Waſſerturm ſind die Regiſtrierapparate wieder eingebaut worden, aber ſchon wieder zeigen ſie ſich widerſpenſtig. In der Nacht zum Samstag blieben die Walzen erneut ſtehen. Die Wetterlaunen der vergangenen Wochen ſcheinen der Materie ſehr zugeſetzt zu haben. vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung zur Ver helfer ſehr rege. Rosmarie erzählte uns, daß ſie für ihren ſpäteren Schauſpielberuf bereits eine ganze Reihe bäuerlicher Typen diert habe. und Hildegard haben ſich übrigens mit der Tochter Emma Ortsbauernführers K. ſehr nett angefreundet und erzählten beſonders ſchmunzelnd von de lich gemeinſam beſuchten Manöverball. Mari und Inge haben am Sonntag im Dorfgaſtha 55 Sie st Sie des Stepptanz vorgeführt, daß die ganze Dorfſjus zückt war und die Eltern als Zaungäſte ſtaunten. Der Kontakt zwiſchen der T und den Studenten iſt überhaupt ein ausge und die Bürgermeiſter und Ortsbauernführer ten ſich durchaus lobend über die Muſikhock und Wohnung igen laſſen. ſich ein⸗ Ueber⸗ Die Unterbringung Erntehelfer haben wir uns ebenfalls z In ſehr vielen Bauernhäuſern befanden fache, aber praktiſch eingerichtete Bäder. haupt iſt ein erſtaunlicher Fortſchritt unter den badiſchen Bauern des Markgräfler Landes feſt⸗ zuſtellen. Der Bauer M. in W. kennt nicht nur ganz Deutſchland, ſondern auch weite Teile der Schweiz und Italiens. Der Bauer J. in A. hielt uns einen Vortrag über ſeine neueſten Erkenntniſſe im biohly⸗ giſch⸗zynamiſchen Naturdüngeverfahren, der für uns Städter eine wiſſenſchaftliche Vorleſung erſten Ranges war. In ſolcher Umgebung läßt ſich als Muſikſtudent ſehr gut Erntehelfer ſein. Doch ſchoy geht die Ernte ihrem Ende zu. Bald können die freiwilligen Helfer, die dem deutſchen Bauern und damit dem Führer und Reich in tat⸗ ernſter Zeit kräftig zur Seite ſtanden, wieder nach Mannheim zurück. Harte Arbeit und ſchwere werden ſie dann hinter ſich haben, aber auch ſonnige Erinne⸗ rungen an herrliche Tage bringen ſie in ihre Mann⸗ heimer Hochſchule mit. Stunden Und wie es immer im Leben iſt, wo Freude und Kampf gepaart erſcheinen, ſo werden auch die Studenten die Symphonie ihrer Erntehilſe in Dur und Moll nacherleben. W. Kinderbeihilfen für Richtſozialverſicherte Zur Frage der Gewährung von Kinderbeihilfen an nichtſozialverſicherte Volksgenoſſen z. B. ſelbe ſtändige Gewerbetreibende, Handwerker uſw. halte das Raſſenpolitiſche Amt der NSDAP eine Anfrage? an den Reichsfinanzminiſter gerichtet. Es handelt ſich dabei um die erweiterte laufende King derbeihilfe, die bisher an den genannten Per⸗ ſonenkreis noch nicht ausgezahlt wird. In ſeinech Antwort erklärt der Miniſter, die Mittel für diefe Beihilfe würden von der Reichsanſtalt für Arbeits e Fügung geſtellt. Zur Aufbringung dieſer Mitte hätten mithin nur diejenigen Perſonen beigetragen die gegen Arbeitsloſigkeit verſichert ſind oder waren im allgemeinen alſo nur Lohn⸗, Gehalts⸗ und Reu⸗ tenempfänger. Es ſei infolgedeſſen nicht möglich daß aus dieſen Mitteln auch Kinderbeihilſen an Perz ſonen gewährt werden, die nicht gegen Arbeitsloſige keit verſichert ſind oder waren. Der Reichsfinaunz⸗ miniſter fügt jedoch hinzu, daß im Zuge der weite 3 ren Entwicklung, wenn der allgemeine Haushalt des Reiches es erlaube, ſelbſtverſtändlich auch Gewerbe treibende und Handwerker, unbhängig von der jetzt gen Regelung, Beihilfen erhalten würden. 750 Mißſlände im Trödel- und Allwarenhandel werden beſeitigt Der Reichswirtſchaftsminiſter hat zur entſchiedey neren Abwehr von Mißſtänden im Trödel- und Alt warenhandel, insbeſondere auch dem Handel mit ge brauchten Kraftfahrzeugen, die Geſchäfts buch und ſonſtigen Vorſchriften für dieſe Handelszweige ergänzt und neu gefaßt. Er wünſcht eine beſonde r Beobachtung des Handels mit gebrauchten Kraftfahr⸗ zeugen und beſtimmt, daß das Auftreten wilden Handels mit allen Mitteln zu bekämpfen iſt. In übrigen haben die erwähnten Handelskreiſe ein Ge ſchäftsbuch über ihre Ein⸗ und Verkäufe zu führen das vor ſeiner Ingebrauchnahme von der Ortspolf zeibehörde unter Beglaubigung der Seitenzahl abe zuſtempeln iſt. In dem Geſchäftsbuch dürften webe Raſuren vorgenommen, noch Eintragungen unleſer lich gemacht werden; auch darf es weder ganz no teilweiſe vernichtet werden. Gewiſſe Erleichterunge für beſtimmte Zweige des erwähnten Handels kön nen die Polizeibehörden gewähren. ö Bei allen Eintragungen in das Geſchäftshuch ſind Vor- und Zunamen, Stand, Wohnort und Woh nung desjenigen, mit dem das betreffende Einkaufs oder Verkaufsgeſchäft abgeſchloſſen iſt, genau anz geben. Ueber die Richtigkeit der gemachten Angabe hat ſich der Gebrauchswarenhändler bzw. Trödler ſoweit ihm nicht die Perſönlichkeit bekannt iſt, dure Vorlage von Ausweispapieren zu vergewiſſern. Ge ſchäftsbücher, die nicht mehr benutzt werden ſollen ſind der Ortspolizei zur Beſtätigung des Abſchluſſeß vorzulegen und ſodann 10 Jahre lang aufzubewaß ren. Der Gebrauchtwarenhändler bzw. Trödler i verpflichtet, alle ihm zugehenden Benachrichtigung über geſtohlene, verlorene oder ſonſt dem Eigen titmer abhanden gekommenen Gegenſtände nach de Zeitfolge geordnet aufzubewahren. Er muß prüfen ob dieſe Waren ſich in ſeinen Geſchäftsbüchern doe in ſeinen Beſtänden befinden. Werden die Gegen ligzei innerhalb 24 Stunden Anzeige zu erſtatten. n * Regimentstag der 7ßer in Freiburg. Br Vom 2. bis 4. September findet in Freiburg i Be der Regimentstag des ehemaligen Feldartilleri Regiments 76 und ſeiner Kriegsformationen ſtatt verbunden mit dem 40 jährigen Gründungsfeſt d Regiments. Die kameradſchaftliche Zuſammenkun wird ihren Höhepunkt in den großen Feierlichkeit am Sonntag, dem 3. September, erreichen(Franz niederlegungen, Heldengedenkfeier, Feſtakt, abend liche Veranſtaltung in der ſtädtiſchen Feſthalleh, un am Montag ihren Abſchluß mit einer Auty⸗Höhen fahrt finden, die in beſonders ſchöne Gebiete des Schwarzwaldes führen wird. 4. Seite Nummer 380 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 21. Auguſt 1939 eich adi Edcl.uigoſafen Ein Abend bei Lehar 3500 Gäſte zur letzten Großveranſtaltung im Hindenburgpark * Ludwigshafen, 20. Auguſt Ein bezaubernd warmer Sommerabend gab dem Beſuch der letzten Großveranſtaltung des Hinden⸗ burgparks beträchtlichen Auftrieb. Die Torhüter des ſchönen, in Blütenpracht, Lichterketten und Veuchtſpringbrunnen erſtrahlenden Parks durften och. 3500 Gäſte regiſtrieren. Das Saar⸗ ppfalz⸗Orcheſter unter Ernſt Schmeißer. pielte und begleitete den Lehar⸗Abend mit beſon⸗ berer Freude und Hingabe. Der Zug zum Opern⸗ Haften, der Lehars Tonſchöpfungen eigen iſt, kam f 0 zm Samstagabend am eiten zur Geltung in den Vorſpielen(namentlich zum„Land des Lächelns“, ber Urſprünglichen„Gelben Jacke“) und im Auftre⸗ 0 ien von Johannes Schocke, dem jugendlich⸗lyri⸗ ſhchen Tenor des Opernhauſes Köln. Mit großen, Herrlich gelockertem und biegſamem Organ, ſtarkem pfinden und ſchönſtem Ausdruck ſang Schocke das Zieb„Schön iſt die Welt“ aus der gleichnamigen Sperette,„O Mädchen, mein Mädchen“(„Friede⸗ beike“) und„Gern hab ich die Frauen geküßt“(„Pa⸗ anini“). Nur nach Wiederholung ließ man den Sänger frei. Im zweiten Teil ſtellte er kluger Weiſe bie Vortragsfolge noch um und ſang zuerſt das ichwermütige Wolgalied und dann erſt den Erguß 0 des ganzen Herzens aus dem„Landdes Lächeln“ Von Zugaben wurde das Treuloſigkeits⸗Geſtändnis größ⸗ ies Entzücken der gewaltigen Hörerrunde, die die Stuhlreihen, die Gänge und die Terraſſe bis ganz 4 Jinten hin beſetzt hielt. Das groteske Element vertraten Eva Charlotte s Erſte Operetten⸗Soubrette vom Theater des Weſtens, Berlin, und Jino Wimmer. Erſter DOperetten⸗Buffo vom Neuen Operetten⸗Theater, 1 Feiwgin. Die zierliche blonde Frau mit den leuchten⸗ den blauen Augen und ihr ſtürmiſcher ausgelaſſener Partner bezwangen die Zuſchauer in erſter Linie durch ihr Bühnenſpiel, ihr Temperament und ihre übermütigen Einfälle. Wie ihr e Kamerad vom Bau ſangen ſie eins ihrer Duette „Schauen Sie freundlichſt mich an“) auch mit Kla⸗ (Hierbegleitung, alle übrigen aber erfreulicherweiſe 15 mit daun. So ſtatteten ſie„Meine Ziebe— deine Liebe“ mit Grotesktanz und ſonſtigem geniſchen Drum und Dran aus.„Heute möcht ich vas Närriſches tun“ brachte Schmeißers Taktſtock uns Gedränge dadurch, daß das Duett in der Muſchel ticht mehr recht zu hören war. Soweit hatten ſich die Künſtler dem Publikum genähert. Das ſchöne 1 Berſprechen„Heut abend komm ich zu dir“ mußten die wiederholen, und jedes Mal tanzen ſie anders gazu! Die allgemeine Fröhlichkeit ſteckte auch das Orcheſter an, ſo daß ſich auch Schmeißer ausnahms⸗ veiſe einmal zu einer Zugabe entſchloß. Allgemeiner Tanz im Feſtzelt wurde als fröh⸗ licher, ſtilgerechter Ausklang bis morgens angeſagt. Dir. Fritz Haubold. Bauleitung kommt nach Kaiſerslautern 1 * Kaiſerslautern, 18. Aug. Die Gauleitung be⸗ Finnt nun bald, von Neuſtadt in die Gauhauptſtadt überzuſiedeln. Ein größerer Wohnblock in der Dr.⸗Frick⸗Straße wird bis zum Frühjahr 1940 ge⸗ äumt werden, um der Gauleitung damit ihren vor⸗ äuftigen Sitz zu ſchaffen. Der Bau hat auch bereits jußerlich eine Verſchönerung erfahren. Somit wird Uſo die Gauleitung im Frühjahr 1940 ihren Einzug zalten. In dieſem Zuſammenhang wird in der Zer⸗ Straße, öſtlich der Bahnüberführung am Eingang er Stadt, mit dem Bau zweier Wohnblocks ſegonnen, die als Erſatz für den geräumigen Bau u der Dr.⸗Frick⸗Straße dienen. Weitere Wohnun⸗ Nen werden ebenfalls von der Gemeinnützigen Bau⸗ zeſellſchaft AG. in der Straße der SA erſtellt, ſo 0 daß bis zum Frühjahr 1940 insgeſamt 84 Wohnungen gezogen werden können. Siclealiagen aus dem ol iltag Allerlei Rechtsfälle vor dem Arbeitsgericht Wenn man„unbesehen“ unterschreibt. befriſtete Veranſtaltung wurde die S Für eine er⸗ viererin angeſtellt. Im Verlaufe der vorgeſehenen Zeit mußte ſie zwei Tage ausſetzen, was ſie bemän⸗ gelte, und ſie verlangte den Verdienſtausfall von 14,60 Mark. Die Beklagtenſeite wandte ein, daß mit der Klägerin und ihren Kolleginnen die Verein⸗ barung getroffen wurde, daß bei Bedarf ausgeſetzt werden ſolle. Außerdem hatte ſie bei Beendigung der Arbeit eine Quittung unterſchrieben, die den bedeut⸗ ſamen Paſſus enthielt:„Sämtliche Anſprüche ſind hiermit abgegolten“. Die Klägerin glaubte, mit die⸗ ſem Satz ſeien die Abzüge gemeint. Aber ihr Fall entſchied ſich an dieſer Quittung. Die Klage wurde abgewieſen. Das Arbeits⸗ gericht wies die Auslegung der Klägerin hinſichtlich der unterſchriebenen Quittung zurück. Die Aus⸗ gleichsquittung ſei ſo eindeutig, daß es darüber gar keinen Zweifel geben könne. Die Klägerin habe über„ſämtliche Anſprüche“ quittiert und müſſe dieſen Verzicht gegen ſich gelten laſſen. Die Klage ſei da⸗ her, ohne auf die Sache einzugehen, abzuweiſen. „Das Mag ist voll“.. Was ſich der Arbeiter alles derte der Geſchäftsinhaber in bewegten Worten. „Freitags bekam er die Ratt“ das heißt, er ſprach dem Alkohol ſo zu, daß erſt ab Montag wieder mit dem Mann zu reden war. erlaubte, das ſchil⸗ „Fünfzigmal“ hätte der Inhaber ihn entlaſſen kön⸗ nen, ſo viel Anlaß gab der Arbeiter, aber es wurde immer wieder davon N genommen. Bis eines Tages das Maß voll war. Der Arbeiter war mit einer Arbeit beſchäftigt und wollte dieſe nicht unter⸗ brechen, als ihn der Betriebsinhaber zu einer an⸗ dern Arbeit beorderte. Es ſei techniſch nicht zu ma⸗ chen geweſen, er hätte fahrläſſig gehandelt, wenn er der Aufforderung des Betriebsführers nachgekom⸗ men wäre. So ſagte der Kläger. Er ſei wieder nicht nüchtern geweſen, und aus dieſem Grunde habe er die Arbeit verweigert— dies iſt die Auffaſſung des Betriebsführers. Jetzt ſei aber Schluß, obwohl der Mann an ſich ein ordentlicher Arbeiter ſei. Vierzehn Tage Lohn wollte er haben, was der Beklagte ablehnte, weil der Kläger hätte bald Arbeit finden können, wenn er ſich ernſtlich bemüht hätte. Der Richter legt die gütliche Einigung nahe, er empfiehlt eine kleine Zahlung an den Kläger. Zehn Mark— mit Rückſicht auf den Zeitverluſt— will der Beklagte ſchließlich noch öͤranwenden. Der Kläger iſt entſetzt, er will mehr Geld haben, weil er entlaſſen wurde. Der Richter belehrt ihn, daß ſeite Prozeß⸗Ausſichten hei einem Urteil nicht die beſten ſind. Wohl oder übel nimmt er die 10 Mk. an. „Danke schön“.. ſagte die junge Dame zum Gericht, als ihre Sache in drei Minuten erledigt war. Sie hatte alles dazu getan, um ſo ſchnell die Akten weglegen zu können. Sie war die Beklagte. Aus ihrer früheren Stellung wiürrden von ihr 140 Mark gefordert. Der Richter Grimmelshauſen zum Gedächtnis Begrüßung des neuen Bürgermeiſters von Renchen durch den Kreisleiter 5 * Renchen, 18. Aug. Aus Anlaß des 263. Todes⸗ tages des größten deutſchen Dichters des 17. Habr⸗ hunderts, Johann Jakob Chriſtoph von Grimmels⸗ hauſen fand am Donnerstag eine ſchlichte Gedenk⸗ feier in der Grimmelshauſen⸗Stadt Renchen ſtatt. Vormittags begaben ſich die Gemeinderäte der Stadt, an der Spitze Bi e Schmidt, zum Grim⸗ melshauſen⸗Denkmal und legten einen Kranz nieder. Am Abend verſammelten ſich die Gemeinde⸗ räte ſowie die Arbeiter und Beamten der Gemeinde⸗ verwaltung in Anweſenheita des Kehler Kreisleiters Sauerhöfer zu einer Gedenkſitzung. Bürger⸗ meiſter Schmidt zeichnete dabei in kurzen Worten ein Lebensbild des großen Mannes, der neun Jahre lang in der Zeit des ſchwerſten Niederganges die Ge⸗ ſchicke der Stadt Renchen lenkte, und ſtellte dieſen Manm als ein Vorbild hin, das gerade heute in der Gemeindeführung jederzeit leuchtendes Beiſpiel ſein wird. Kreisleiter Sauerhöfer dankte dem Bür⸗ germeiſter für dieſe Gedächtnisſtende und nahm erſt⸗ mals Anlaß, von ſeiten der Partei den neuen kom⸗ miſſariſchen Bürgermeiſter Schmidt zu begrüßen. Er gab der Hyffnung Ausdruck, daß die Gemeindefüh⸗ rung auch künftighin im Geiſte ihren großen Ahn⸗ herrn Grimmelshauſen weiter arbeiten werde. Mit dem Gruß an den Führer wurde die eindrucksvolle Gedächtnisſtunde geſchloſſen. Junge mit dem Flobert erſchoſſen Weinheim, 18. Aug. Am 17. Auguſt hantier⸗ ten zwei Jugendliche mit einem 6⸗Millimeter⸗Flo⸗ bert⸗ Gewehr. Dabei löſte ſich ein Schuß und drang einem Jungen in die Herzgegend. Die Verletzung führte den Tod herbei. 115 Freiſtellen für Danziger Kinder geſtiftet * Gaggenau, 18. Aug. Die Gefolgſchaft der Daimler⸗Benz⸗AGG. in Gaggenau hat 115 Kindern der deutſchen Stadt Danzig Freiſtellen zur Ver⸗ . OL. Bad Kreuznach, 20. Auguſt. Bis in den Sonntag hinein waren tauſend Hände im Werk, die„Stadt der Roſen und Nachtigallen“ in der Nahe bräutlich zu ſchmücken. Wohl noch nie t eine Stadt mit ſoviel Liebe und Vielfältigkeit ge⸗ chmückt worden wie Kreuznach. Nicht ein einziges schaufenſter, das der Bedeutung dieſer Tage nicht bit ſinngemäßer Ausſchmückung Rechnung trüge. „Ganz groß“ iſt das Kleid, das die Straßen 8 augelegt haben, jede nach anderer Art. 0 89 klettern in der Kurhausſtraße hoch über gen Fahrdamm hinweg künſtliche Reben, jede eine ieſige Traube tragend, dazwiſchen feſtliche Beleuch⸗ lung inſtalliert, ähnlich in der Wilhelmſtraße. Un⸗ olige rotbekleidete und mit goldenem Laub be⸗ eckte Bogen, gekrönt vom Hoheitsadler, ſchafſen 0 15 ine triumphale Durchfahrt. Fahnen wehen von undert Maſten. Die Salinenſtraße iſt ein f 1 11 inziges Fahnenſpalier, ähnlich die Hindenburg⸗ 9 10 aß e, die zahlreiche Pylonen mit dem Hoheits⸗ 0 Der zeigt, für jeden Beſucher als Erinnerung an 10 en Weltkrieg auch das Haus, in dem der greiſe Abeneralfeldmarſchall. Februar 1917 bis zum 10 tärz 1918 wohnte. Vor dem Kurhauſe ſind an eſigen Maſten buntbebänderte Kränze aus Wein⸗ zub nach Art der Maibaumkränze hochgezogen. In inzelnen Straßen ſieht man ungeheure Trauben längen, jede einzelne Beere durch ein Lampion argeſtellt. Die Hotels, Gaſthäuſer und ſeloſt die Einſten Gaſtſtätten wetteifern in Schmuck und wirt⸗ scher Vorbereitung. Es wird— das Ausland ſoll ch davon überzeugen— bei uns an nichts ſehlen. der Mühlteich, ein Arm der Nahe, iſt reizvoll tit japaniſchen Rieſenlampions geſchmückt und durch lektriſches Buntlicht beleuchtet. Vor allem aber debt der lebende Schmuck die Blicke auf ſich, den bärtuerhand überall geſchaffen hat. Die ſonſt ſo geruhſame und erholſame Stadt macht 1 15 Eindruck eines frohgeſchäftig aufgeſtörten Amei⸗ 18* Niemals noch ſah Verkehrs, wie ſie 5 eine ſolche Häufung des ieſe Tage gebracht haben. e Bad Kreuznach im Feſiſchmuk zu Ehren der Gäſte des heute eröffneten Internationalen Weinbaukongreſſes Die zu Hilfe geholten auswärtigen Verkehrspoli⸗ ziſten walten mit der Ruhe von Automaten ihres Amtes. Wie nach den mehrals 1500 aus ländi⸗ ſchen Anmeldungen zu erwarten, ſind die Gäſte von weither meiſt ſchon am Sonntag eingetrof⸗ ſen, denn ein Beſuch im ſchönen Deutſchland will weidlich ausgenutzt werden. Es liegt auf der Hand, daß der Kurbetrieb und ſeine Intereſſen in ſolchen Tagen zurückzutreten 90 und aller irgendwie ver⸗ fügbare Unterkunftsraum den Gäſten jenſeits der Grenzen zur Verfügung ſteht. Die Veranſtalter der Tagung haben ſich für ihre Organiſations⸗ und Ver⸗ waltungsarbeit im weſentlichen mit neuerbauten Baracken beholfen. Zu den letzten Vorbereitungen gehörte auch eine am Samstag abgehaltene Preſſe⸗ konferenß, die das gute Funktionieren des In⸗ ſtruments ſicherſtellte, mit dem die deutſche und die Weltöffentlichkeit über den Ablauf der Tagung unterrichtet werden ſoll. In einem Schaufenſter ſieht man den Ehren⸗ bürgerbrief der Stadt Kreuznach für Miniſter Darré ausgeſtellt, in rotes Saf⸗ fianleder gebunden und mit einem metallgetriebenen Ausſchnitt aus der ſchönen Nahelandſchaft ausgeſtat⸗ tet. Die Urkunde wird dem Miniſter am Mittwoch durch die Stadt feierlich überreicht„in dankbarer Würdigung ſeiner Verdienſte um den deutſchen Bauern und das deutſche Volk“. Ein Kontraſt wird allen Beſuchern aus dem Auslande bewußt werden. Die eben noch jenſeits der Grenzen im Banne der kriegerwartenden Unruhe und Aufgeregtheit waren, fühlen ſich hier auf deut⸗ ſchem Boden umfangen von tiefſtem Flieden, von Seelenruhe und Arbeitsbereitſchaft. Und der Ablauf der Tagung wird den Beweis bringen, daß Deutſchland alle Nervoſität fremd geblieben iſt, daß es ſicher in ſich ſelber ruht und nicht in Hoffnun⸗ gen und Garantien von bundesbrüderlichen Gnaden. In dieſem Gefühl der Sicherheit und in dieſer Freude am Frieden wird der Kongreß auch wahrhaft deutſche Arbeit leiſten, das heißt gründliche und nach⸗ haltige Arbeit zum Segen des Weinbaues der gan⸗ zen Welt. fügung geſtellt. Die Kinder können vier Wochen zur Erholung im Murgtal weilen. Dieſe ſoziale Maßnahme ergänzt die der Vorjahre. Die Zwetſchgenernte in vollem Gange * Bühl, 18. Aug. Große Mengen Bühler Früh⸗ zwetſchgen werden jetzt allabendlich bei den Sammel⸗ ſtellen angeliefert. Bei der Bezirksabgabeſtelle Bühl betrug am Donnerstag die Anfuhr rund 17000 Zentner, bei der Bezirksabgabeſtelle Achern 4500 Zentner. Fund im Säckinger Trompeterſchloß * Säckingen, 18. Aug. Im hieſigen Trompeter⸗ ſchloß entdeckte man dieſer Tage den Türſturz vom alten Eingangsportal des Schloſ⸗ ſe s, das urſprünglich an der Nordſeite gelegen hatte. Der mit ſchönen Ornamenten verſehene Tür⸗ ſturz beſteht aus rotem Sandſtein aus den Stein⸗ brüchen bei Degerfelden. Der Fund, der u. a. ein großes rundes Palmettenmotiv mit einem Sonnen⸗ wirbel zeigt, iſt aus dem Anfang des 16. Jahrhundert zu datieren. Der neue Bürgermeiſter von Lindau * Lindau, 17. Aug. Der Regierungspräſident in Augsburg hat den von dem Beauftragten der Ne DAP für die Stadt Lindau nach Beratung mit den Ratsherren vorgeſchlagenen Rechtsrat Joſef Haas in Deggendorf zum Bürgermeiſter der Stadt Lindau berufen. Der neue Bürgermeiſter wird am 21. Auguſt die Dienſtgeſchäfte übernehmen. J Schriesheim, 19. Auguſt. Im Rahmen einer ſtimmungsvollen Feier wurde die gemeinde⸗ eigene Schießanlage ihrer Beſtimmung über⸗ geben. Bürgermeiſter Urban hob in ſeiner An⸗ ſprache die Bedeutung des Schießſports hervor. Am Sonntag wurde auf der neuzeitlichen Anlage der Kampf um den Wanderpreis der Gemeinde aus⸗ getragen, den nach ſcharfem Kampfe der SA⸗Trupp IV Schriesheim erringen konnte. Die während des Schießens gemachten Erfahrungen bewieſen, daß die Anlage als muſtergültig zu bezeichnen iſt und alle Anſprüche erfüllt. Abends nahm Bürgermeiſter Urban die Preisverteilung vor. st. Neckargemünd, 18. Aug. Beim Einbiegen in die neue Neckarbrücke ſtieß am Dienstag ein Heidel⸗ berger Poſtauto auf ein in die Neckarſteinacher Straße einbiegendes Laſtauto mit Anhänger. Hierbei wurde bei dem Auto der Poſt das linke Vorderteil des Wagens eingedrückt, während am Laſtkraft⸗ wagen die Stoßſtange und die Lichtanlage beſchädigt wurden. Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden.— Frau Franziska Thiel geb. Käpferle ſeierte ihren 75. Geburtstag. st. Gaiberg, 18. Aug. In beſter körperlicher und geiſtiger Friſche beging Waldarbeiter i. R. Nikolaus Wallenwein das 70. Wiegenfeſt. * Karlsruhe, 17. Aug. Im Alter von 54 Jahren ſtarb Kapitänleutnant a. D. Curt Grimm, der ſich ſeit Jahren für den Ausbau der Marine⸗Kame⸗ radſchaften eingeſetzt hatte und Ehrenmitglied ver⸗ ſchiedener Kameradſchaften war. Er war einer der wenigen Ueberlebenden des in der Nordſee unter⸗ gegangenen Luftſchiffs„L“. Von 1915 bis 1917 war er Kommandeur der 6. Torpedobootsflottille, die bei der Skagerrakſchlacht hervorragende Lei⸗ ſtungen vollbrachte und bei der ſein Boot ſchwer be⸗ ſchädigt, Grimm ſelbſt ſchwer verwundet wurde. Nach dem Krieg widmete ſich Grimm dem Studium der Volkswirtſchaft an der Univerſität Würzburg, wo er auch zum Dr. rer. pol. promovierte. Der liebenswürdige Mann war gebürtiger Offenburger. * Singen a.., 19. Auguſt. Zwiſchen Hauſen an der Aar und Remishof entdeckte ein Paſſant einen in der Aar treibenden Körper. Bei der geborgenen Leiche handelt es ſich um einen 50fährigen Sin ge⸗ mer Bürger, der den Tod in der Aar geſucht haben dürfte, da er ſchon längere Zeit in zerrütteten Familienverhältniſſen lebte. Großfeuer in einem Straßburger Sägewerk * Straßburg, 18. Aug. Auf der Meinau explo⸗ dierte der Silo eines Sägewerks. Die Mauern erbarſten und das Dach mit den Entlüf⸗ tungsanlagen wurde durch die Wucht der Exploſion glatt abgeriſſen. Ein 34jähriger Heizer erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf im Kran⸗ kenhaus ſtar b. Das Dach des Sägewerkes wurde ebenfalls vom Feuer erfaßt und zerſtört. Wertvolle Maſchinen ſowie eine größere Menge geſchnittenes Holz fielen den Flammen zum Opfer. Man ver⸗ mutet, daß ſich in dem Silo Gaſe gebildet haben, die dann die Exploſion verurſachten. 8 2 8— frug ſie, ob ſte die Schuld anerkenne ſie ſagte:„Ja Ein ſeltener Fall. Auch bezahlen will ſie den Betrag. Es wurde ein Vergleich protokolliert, wonach die Be⸗ klagte monatlich 10 Mark bezahlen muß. Vorſich⸗ tigerweiſe wurde in den Vergleich die Verfallklauſel aufgenommen, derzufolge die ganze Schuld 1 einmal fällig wird, wenn die Beklagte mit einer Rate län⸗ ger als 14 Tage in Rückſtand kommt. Geld oder Papiere Die nicht mehr junge Angeſtellte erſchien innerhalß nicht ganz oͤrei Wochen zum zweitenmal beim Ar⸗ beitsgericht. Das Arbeitsverhältnis war nach kur zem Beſtehen aufgelöſt worden und die Firma hatte großzügigerweiſe das Gehalt bis zum Vierteljahres⸗ ſchluß zugeſagt, ohne von der Arbeitskraft Gebrauch zu machen. Ein diesbezüglicher Vergleich war vor dem Arbeitsgericht abgeſchloſſen worden. Nun reichte die Angeſtellte Mitte Auguſt eine neue Klage ein auf Herausgabe der Arbeitspapiere; ſie wollte ſich eine neue Stellung ſuchen. Damit war die Firma gerne einverſtanden, das Arbeitsverhältnis ſollte dann bei Antreten der neuen Poſtttion beendet ſein, ebenſo die Gehaltszahlung. Aber gerade dies wollte die Klägerin nicht. Sie beanſpruchte ihre Papiere ſofort und oͤas Geld bis Ende September. Dies wurde von der Firma abgelehnt, und auch der Rich⸗ ter machte der Klägerin gegenüber keinen Hehl har⸗ aus, daß es ſich um die Alternative drehen kann: Geld oder Papiere, keinesfalls um beides. Die Frau ſprach von ihren Schwierigkeiten, auch von der Volksgemeinſchaft, wie ſie ſie verſtand, aber es be⸗ Uberkinger kranke! Fragen Sie Ihren Arzt über die: Adelheid- Quelle Oft bewährt, viel verwendeil e ee e e. 5 5 von der Mineralbrunnen A0 Bad 0b ſtand nicht die geringſte Ausſicht für ſie, ihre zu weit⸗ gehende Forderung zu erreichen. Sie nahm die Klage zurück. Die Schuld steigt. erklärte der Vertreter der Firma, die gegen ihren früheren Vertreter auf Rückzahlung von Pro⸗ viſion klagte. Im Augenblick der Klage betrug die Schuld etwa 125 Mk, aber es wurden noch mehr ein⸗ gebrachte Aufträge rückgängig gemacht und die dafür bezahlte Proviſion müſſe zurückbezahlt werden— etwa 200 Mik— das war der Standpunkt der klagen⸗ den Firma. Der Beklagte(Vertreter) war bereit, 125 Mk. als Rückzahlungsverpflichtung anzuerken⸗ nen, aber nicht mehr. Das Verhältnis zwiſchen den beiden Prozeßparteien war ſehr geſpannt, der Ver⸗ treter war aus der Firma angeſchieden. Es gelang dem Vorſitzenden, oͤurch ein Anerkenntnisurteil über 125 Mk. den Streit zu beenden. Ueber die Raten⸗ zahlungen wäre es beinahe zu neuem Streit ge⸗ kommen, aber man ließ dieſen Punkt offen. Ueberstunden gegen Freizeit Das lebhafte Fräulein bemängelte, daß ihr im Arbeitsbuch beſcheinigt wurde, ſie ſei als Kantinen⸗ hilfe beſchäftigt geweſen, ſie nannte ſich Verkäuferin; ſie habe meiſtens Waren verkauft. Aber dies war nicht die Hauptfrage bei dem Klageverfahren, die Klägerin verlangte Bezahlung der Ueberſtunden und reſtlichen Lohntage. Die letzteren wurden halb und halb zugeſtanden, aber bei den Ueberſtunden rechnete der Beklagtenvertreter heraus, daß dieſe gegen die gewährte Freizeit ausgeglichen ſeien. Die Klägerin wollt dies zuerſt nicht gelten laſſen, aber die Par⸗ teien kamen bald überein— ohne die grundſätzliche Frage, welcher Tarif für die Kantinen gilt, auf⸗ zu rollen— den Anſpruch auf Ueberſtunden fallen zu laſſen. Für den Anſpruch von drei Arbeitstagen kam nach zweimaligem Verſuch ein Vergleich auf Zahlung von 10 Mk. zuſtande. Dvageobalencles Montag, 21. Auguſt Nationaltheater: Geſchloſſen. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 11 und 16 Uhr Beſichtigung der Bilderſchar, des Sternenprojektors und der techniſchen Einrichtungen, Stadt Baſel: Konzert(Verlängerung) Tanz:. Brückl, Waldparkreſtaurant„Am Stern“ Parkhotel. Lichtſviele: Ufa⸗Palaſt:„Senſationsprozeß Caſilfa“.— Alhambra und Schauburg:„Ich bin Sebastian Ott“ Palaſt:„Der Vogelhändler“.— Gloria:„Im goldenen Weſten“.— cala und Capitol:„Mann für Mann“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 1 Prunkräume im Oſtflügel und Sammlungen antiker Kunſt neu eröffnet. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10—18 und 1817 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergzeit. Städt. Hallenbad: Geöffnet von 16—20 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am carlſtern: Bis Ein- bruch der Dunkelheit geöffnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Fontäne am Friedrichsplatz: Flughafen: Was hoͤren wir? Mittwoch, 23. Auguſt Reichsſender Stuttgart .30: Konzert.— 11.30: Volksmuſik und Bauerukalen⸗ der.— 12.00: Konzert.— 13.00: Nachrichten.— 13.18: Konzert.— 14.00: Nachrichten.— 14.10: Uplatten. 15.00: Wiederſehensfeiern alter Froutſoldaten.— 16. 16.00: 11 bis 13 Uhr. Täglich Rundflüge von 10—19 Uhr. Konzert.— 18.00: Schallplatten.— 18.45: Politiſche 5 tungsſchau.— 19.00 Schallplatten.— 19.30: Segelflug wettbewerb in Elmira— USA.— 20.00: Nachrichten. 20.15: Franzöſiſche Nachrichten.— 20.30: Volkslieder und Volkstänze aus Tirol.— 21.00: Liebe N 400 ſpiel.— 22.00: Nachrichten.— 22.15: Franzöſiſche richten.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Dentſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.80: 5.— 10.00: Die gebrochenen Hände. Spiel.— Kinder⸗ garten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.. Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis Frei.— 15,45: Kleine Tanzmuſik. 16.00; uſik am Nachmittag 18.00: Bücherplauderei.— 18.30: Die 0— 10 005 Deutſchlandecho.— 19.15: A 5 Melodienreigen.— 20.45: Militärkonzert— 21.15: Aus beutſchen en.— 22.20: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Unterhaltungsmuſtk. — Es b London, freut wi Touſſ Welt d Rumme London en un: lich iſtd irge ndei 170 Jah Könige mit den und den zöſtſchen binett u Welt de entthror 5 Aülmab geben der R worden ver 1 0 iet vatoriu ſchoß b. in der phoniſck Wettert graph. graph Tabelle Anſtalt turm ſtärke 1 es in Beobach und ſtn zumal auf der Forſchu . 1 In meinen ſich mit glückt n im Leb bleibt Erſt aus, als dern i nahmen Frau, Kirſchku keinen Sohn, dmußer blick m. auf ſein Kirſchki Frai los an. „Da „ wir do Zeit ki bahnſch Später anders, Mädel; Wir Y in die „WI eſſen?“ gemein ſtrome⸗ 1 17 in⸗ uc Cunkxeisen im panoptikum Londons Wachsfigurenkabinett feiert seinen 150. Geburtstag — London. im Auguſt. Das bekannte Panoptikum der M a d a me Touſſaud in London kann in dieſen Tagen auf ein 150 jähriges Beſtehen zurückblicken. Als Hauptanziehungspunkte hat es für ſeine Jubiläums⸗ wochen die naturgetreuen Na choh il dungen der Einkreiſungspolitiker aufgeſtellt. Es gibt nicht leicht ein zweites Unternehmen in gondon, das ſich einer derartigen Popularität er⸗ rent wie das Panoptikum der Madame [Touſſan d. In einer Zeit, wo in der übrigen Belt das Wachsfigurenkabinett längſt zu einer gummelplatzbeluſtigung herabgeſunken iſt, hat in 8 London die Schau der wächſernen Weltberühmthei⸗ len unverminderten Zulauf zu verzeichnen. Frei⸗ ch iſt das Panoptikum der Madame Souſſand nicht itgendeine xbeliebige Schau, es beſteht jetzt ſchon 10 Jahre und kann ſich rühmen, eine lücken⸗ loſe Weltgeſchichte darzuſtellen. die ebenſo lünſtleriſch, wie originell iſt. Madame Touſſau d, die gegen Ende des 18. gahrhunderts begann, lebende Menſchen in Wachs achzubilden und ſie in einer ſchauluſtigen Welt in ihren Eigenheiten zu zeigen, iſt natürlichlängſt eine Wachsfigur in ihrem eigenen Ka⸗ binett geworden. Sie hat vermutlich damals nicht gedacht, daß ihr Unternehmen Kriege und Könige überdauern würde. Sie begann ihr Werk mit den Perſönlichkeiten am Hofe Ludwigs XVI. und den Größen der bald darauf beginnenden fran⸗ zöſiſchen Revolution. Heute ſieht man in ihrem Ka⸗ hinett nicht nur die Vergangenheit, ſondern auch die 1 1 Belt der letzten ereignisreichen Jahre— von dem entthronten Negerkaiſer Haile Selaſſie bis zur Filmgöttin Greta Garbo, von dem dreifachen Olympiaſieger Jeſſe Owens bis Max Schmeling und und Joe Louis, von Tſchaugkaiſchek bis zum ſpani⸗ ſchen Nationalhelden General Franco. und gerade in dieſen Jubiläumstagen haben die Einkreiſungs⸗ politiker und Kriegshetzer Lord Chamberlain, Halifax, Daladier, Rooſevelt. Mr. Eden, Mr. Strang Aufnahme in dieſer Schau der wäch⸗ ſernen Berühmtheiten gefunden. a Man darf ſich dieſes Panoptikum nicht als irgend eine Schauſtellerbude in der Vorſtadt vorſtellen. Es iſt ein prächtiges Gebäude von der Größe eines Muſeums mit livriertem Portier und Marmor⸗ treppen. Im Foyer iſt ein Teeraum untergebracht, wo man gemächlich im Katalog des Wachsfiguren⸗ kabinetts blättern kann, der einem Bilderbuch großer Könige, berühmter Dichter und ſchöner Frauen gleicht. Und daun beginnt man feinen Rundgang durch die Weltgeſchichte und vermeint in dem dämmerigen Licht, lebenden Menſchen, in Samt und Seide gekleidet, gegenüberzuſtehen. Da iſt der Saal der Dichter und Denker, in dem ſich Goethe und William Shakeſpeare gegenüberſtehen. Da ſitzt, ſpöttiſch lächelnd, Bernhard Shaw, ſein Nachbar iſt Galsworthy. Hier fehlen weder Gerhart Haupt⸗ mann und Leo Tolſtoi, noch Selma Lagerlöf und Sinclair Lewis. Dann folgen die Komponiſten— pfele Deutſche ſind unter ihnen. Franz Liſzt, Schubert, Beethoven und Richard Wagner. Aber ſchon iſt man wieder in unſerem Jahrhundert: Verdi, Puceini, Sullivan. Da dirigiert Richard Strauß, hier tanzt die Pawlowa, und plötzlich ſteht man entgeiſtert im Reiche des Films, um die göttliche Greta Garbo zu beſtaunen, die ſich mit Mary Dresler unterhält, um Douglas Fairbanks zu ſehen, wie er Mae Weſt's verführeriſche Beine betrachtet. Es iſt in der Tat unterhaltend, einen Bummel durch dieſe Welt⸗ geſchichte aus Wachs zu unternehmen. eee Welterpropheten über 3000 m hoch Deutſchlands höchſte Wetterwarte. Die höchſte und berühmteſte Wetterwarte Deutſch⸗ lands liegt auf dem 3100 Meter hohen Sonnblick den Hohen Tauern. Sie iſt das älteſte Gipfelobſervatorium Europas. Alte Knappenhäuſer geben Kunde davon, daß hier einſt bis in die Zeiten der Römer zurück reger Goldoͤbergbau betrieben worden iſt. Der„Deutſche und Oeſterreichiſche Alpen⸗ verein“ errichtete ſeinerzeit auf Anregung des Berg⸗ werkbeſitzers J. Rojacher die Wetterſtattion„Zittel⸗ haus“ auf dem Sonnblickgipfel, die inzwiſchen weſentlich vergrößert wurde und neben dem Obſer⸗ hatorium auch Touriſten beherbergt. Im Erdge⸗ ſchoß befindet ſich die ſogenannte„Gelehrtenſtube“, in der die Meſſungen ſtändig verarbeitet und tele⸗ phaniſch nach Rauris hinunter gegeben werden. Im Welterkurm des Zittelhauſes ſteht der Sonnenauto⸗ graph. Im Turmſtüberl zeichnet der Thermohydro⸗ graph Feuchtigkeit und Temperatur der Luft in eine Tabelle ein, die alle acht Tage der meteorologiſchen Anſtalt in Wien eingeſandt wird. Auf dem Wetter⸗ turm kann man am Windmeſſer jederzeit Wind⸗ türke und Windrichtung ableſen; Regenmeſſer gibt es in verſchiedenen Ausführungen. Die täglichen Beobachtungen werden von der Zentrale verarbeitet und ſind für die Wettervorherſage äußerſt wichtig; zumal für den Flugwetterdienſt iſt die Wetterwarte auf dem Sonnblick unentbehrlich. Das Sonnblick⸗Obſervatorium zählt heute zu den Forſchungsinſtituten der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft. Fremder Leute Semmel Von Alfred Bareſel In der Sommerfriſche gibt man ſich im allge⸗ meinen gelöſter. Vater hat auch endlich mal Zeit, ſch mit den Kindern eingehend zu beſchäftigen; nicht o ſehr erzieheriſch, denn dazu ſind die Ferien nicht agentlich da, als vielmehr behaglich⸗betrachtend, am Vachstum des Sprößlings die eigene Jugendzeit be⸗ glückt memorierend. Es wiederholt ſich nämlich alles im Leben, und ſchließlich und überhaupt: Knabe lleibt Knabe, in jedem Lebensalter Erſt ſah es alſo durchaus familiär und gemütlich dus, als Herr und Frau Bendermann mit den Kin⸗ bern im Kaffeegarten beim Kurkonzert Platz nahmen.„Laß ihn“, ſagte er begütigend zu ſeiner Frau, als das dreijährige Bübli den vortrefflichen Kürſchkuchen energiſch ablehnte.„Er hat eben jetzt keinen Appetit“, verteidigte Bendermann ſeinen Sohn, die Puff⸗Puff⸗Bahn da drüben, die Schiffe dmußen auf dem Meer intereſſieren ihn im Augen⸗ lick mehr. Das Kind will auch mal Ferien haben, uuf ſeine Art. Jeden Nachmittag brav daſitzen und kirſchkuchen eſſen...“ . 4 8 2 157 * Bendermann ſah ihren Gatten verſtändnis⸗ 9s an. „Das iſt eben ſo bei uns Männern“, erläuterte er,„Was ſich bewegt, intereſſiert uns ſo ſehr, daß wir das Eſſen darüber vergeſſen. Bald wird die geit kommen, da Bübli um jeden Preis Straßen⸗ dahnſchaffner oder Lokomotivführer werden will. Später natürlich Flieger. Bei euch Frauen iſt das anders. Ihr ſeid die Beharrenden. Ihr ſitzt ſchon als mädels ſtill da und wiegt die Puppe auf dem Schoß. Wir Männer haben ſtatt deſſen den ewigen Drang ie Weite N „„Willſt du nun endlich den guten Kirſchkuchen een?“ fragte Frau Bendermann ſtreng. Bübli war gemeint. Aber der war längſt nicht mehr am Tiſch, ſtromerte im Garten umher, während Klein⸗Ilſe artig daſaß und ihren Kuchen aß. Bendermanns hebrie ſchien glänzend gerechtfertigt.- „Tia, ſagte er. Mehr ſagte er nicht, auch nichts mehr über die Knabenſeele, die den zukünfti⸗ gen Mann erahnen läßt, denn ſeine Aufmerkſamkeit wurde plötzlich in hohem Maße auderweitig bean⸗ pprucht. Am Nebentiſch hatte ein fremder Herr mit f einer Begleiterin Platz genommen. Die Dame trug Lines jener reizvollen Strandkoſtüme, wie ſie jetzt modern ſind, und Herr Bendermann ſchaute wie ge⸗ Viele Gelehrte haben Monate hindurch hier oben Unterſuchungen angeſtellt und forſchend den Grund zu bedeutſamen Arbeiten gelegt, die dann die Ent⸗ wicklung der Wetterkunde maßgeblich förderten. Selbſtverſtändlich⸗ müſſen der Meteorloge und ſein Gehilfe, die jetzt ſchon über fünf Jahre ſtändig ihren Dienſt verſehen, erfahrene Alpiniſten ſein, die im Frühjahr allen Strapazen gewachſen ſind und ſich, wenn nötig, mit Eispickel und Steigeiſen ihren Weg zu bahnen vermögen. Wenn die Fernſprechleitung durch Lawinen oder Stürme zerſtört iſt, gehen ſie bei jedem Wetter auf die Strecke, um den Schaden zu beheben. So ſind die Männer vom Hohen Sonn⸗ blick auch hervorragende Skiläufer, denn der Ski iſt und bleibt im Notfall die zuverläſſigſte Verbindung zum Tal. Der Ene der Studenten Ein liebenswürdiger, rückſichtsvoller Examinator war der Superintendent Lohmann zur Weſel. Einſt hatte ſich ein Kandidat zur Prüfung gemeldet. Leider fühlte er ſich im Lateiniſchen aber durchaus nicht ſicher und klagte ſein Leid einem Freunde, der eben⸗ falls in das Examen ging und ein großer Lateiner war.„Laß nur gut ſein“, tröſtete ihn der Freund, „ich werde veranlaſſen, daß du durchkommſt! Setz' dich nur neben mich, dann wird ſchon alles gut gehen!“ Die Prüfung begann. Der Freund kam zuerſt an die Reihe und beſtand ſo glänzend, daß Lohmann ſtaunend fragte:„Woher haben Sie dieſe ausgezeich⸗ neten Kenntniſſe?“ BILDER VON TAGE Jetzt im Schutz des Reiches! Der polniſche Terror gegen das Deutſchtum hat zu einem maßloſen Elend unſerer Volksgenoſſen Man ſchätzt die Zahl der Flüchtlinge auf deutſchem Gebiet auf nahezu 80 009. Aus einem deutſchen Flüchtlingslager, wo die Flüchtlinge vorbildlich betreut werden. in Polen geführt. Bären aus Bern in Berlin Das Freundſchaftsgeſchenk der Stadt Bern. Die beiden braunen Tolpatſche hielten im neuen Bärenzwinger am Köllniſchen Park der Reichs⸗ hauptſtadt ihren Einzug. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) —:—: pp) pp, ̃jĩ jc...«⅛79,:..... ˙ w!...... eee „Hier von meinem Freund neben mir“, antworte dieſer. 1 0 N 1 1600 (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) Die neue Uniform der Protektoratstruppen „Rottmeiſter“, fünfzackiger Stern, grüner Streifen auf der Achſelklappe.(Atlantic, Zander⸗M.) „So? Na, dann brauche ich ja den Herrn gar nicht mehr zu fragen!“ Das Examen war beſtanden! bannt hinüber. Sie war nicht einmal beſonders hübſch, dieſe Dame, auch nicht mehr ganz fung, und wenn ſie nicht das auffällige Strandkoſtüm getragen hätte... Denn ſie ſchien obendrein ein bißchen langweilig und trocken zu ſein, ſagte gar nichts zu ihrem Begleiter, gähnte des öfteren Aber Bendermann mußte doch immerzu hinſehen. Auf dem Tiſche ſtand der unberührte ſaftige Kirſchkuchen, aber Bendermann hatte kein Auge mehr dafür, er hatte nur noch Augen für jene Dame in dem komi⸗ ſchen Strandkoſtüm. Jetzt wurde Frau Bendermann böſe.„Ich ver⸗ ſtehe dich nicht“, ſagte ſie und es klang leicht gereizt, „du haſt zwei geſunde, hübſche Kinder, haſt eine noch paſſable Frau, und trotzdem mußt du 825 In dieſem Augenblick kam Bübli zurück und kaute mit vollen Backen. Er hatte ſich bei fremden Leuten am Tiſch eine trockene Semmel erbettelt, man hatte ſie dem reizenden Knaben nicht verweigert. Er hätte ſich was ſchämen ſollen, die Semmel war nicht einmal mehr knuſperig, und zu Hauſe hätte man ihm ſo trockenes Zeug nie anzubieten gewagt. Mutter machte denn auch ein beinahe gekränktes Geſicht an⸗ geſichts des verſchmähten Kirſchkuchens. „Ta“, ſagte Herr Bendermann begütigend, indem er ſeinen Stuhl energiſch herumdrehte, ſo daß er die Dame am Nebentiſch nicht mehr ſehen konnte,„das iſt eben ſo: Fremder Leute Semmel iſt den Knaben Kuchen. Und leider bleibt das bei manchen Män⸗ nern immer ſoo 55 Ein indianſſches Pompeſi? Forſcher von der Geblogiſchen Abteilung der Univerſity of California haben unterhalb einer Bimsſteinſchicht, die auf lange Strecken die Ufer des Deſchutes⸗Fluſſes in Kalifornien bedeckt, eine Ent⸗ deckung gemacht, die bei den Archäologen großes Auf⸗ ſehen erregt hat. Man hat zahlreiche Spuren einer alten indianiſchen Kultur aufgefunden, große Men⸗ gen an Waffen und Hausgeräten und andere Gegen⸗ ſtände, die großenteils Brandſpuren aufweiſen. Im Zuſammenhang mit anderen kürzlich an einer etwa 50 Kilometer entfernten Stelle gemachten Funden glauben die Gelehrten eine Entdeckung ge⸗ macht zu haben, die vielleicht nicht der Bedeutung, aber den Tatſachen nach, der Ausgrabung von Pompeji und Herkulaneum entſpricht. Es weiſt näm⸗ lich alles darauf hin, daß hier in vorgeſchichtlicher Zeit eine Anzahl von Indianerſtämmen vom Aus⸗ bruch eines Vulkans überraſcht worden iſt, der ſich an der Stelle des heutigen berühmten Mazana⸗ Kraterſees im äußerſten Süden des nordamerikani⸗ ſchen Staates Oregon, dicht an der kaliforniſchen Grenze, etwa 80 Kilometer von den Fundſtellen ent⸗ fernt, befand. Man nimmt an, daß bei der dama⸗ ligen Kataſtrophe ein Berg von mehr als 2000 Meter Höhe einfach in die Luft geſprengt wurde, ſo daß ſeine Trümmer ein ungeheures Gebiet bedeckten. Falls ſich die Hoffnungen der Wiſſenſchaftler, unter dem Ausbruchsgeſtein noch weitere Funde zu machen, bewahrheiten, kann mit intereſſanten Auf⸗ ſchlüſſen über die frühen Indianerkulturen gerechnet werden. Mailands älteſte Kirche erneuert. Die Kirche San Lorenzo iſt die älteſte Kirche Mai⸗ lands, die ſchon im Jahre 385 vollendet wurde. Sie iſt nächſt dem Dom das Ziel aller Mailand⸗ beſucher. Die Kirche war durch Brände in den Jahren 1071 und 1121 vernichtet, iſt aber immer wieder hergeſtellt worden, jedoch im Laufe der letzten Jahrhunderte in vollen Verfall geraten. Auf Be⸗ fehl Muſſolinis iſt nun im Jahre 1936 ihre Wie⸗ derherſtellung und Freilegung begonnen worden. Zunächſt iſt man an ihre Freilegung gegangen, d. h. im Laufe der Zeit hatte ſich um ſie herum ein Ge⸗ wirr von kleinen Gaſſen mit den elendeſten Häuſern gebildet— alle dieſe ſind jetzt verſchwunden, ſie liegt vollkommen frei da und hann durch ihre Schönheit wirken ein herrlich gedachter und gegliederter Rund⸗ bau. Im Innern ſind die Fresken und Mo⸗ ſafken wieder hergeſtellt; und nun hat man beim Aufreißen des Bodens eine ganz ſon⸗ derbare Entdeckung gemacht, ein Chaos von altem Baumaterial, noch aus der Kai⸗ ſenzeit, Marmorblöcke, Säulen, Kapitäle, die erſt noch näherer Unterſuchung in bezug auf ihren Ur⸗ ſprung bedürfen. Auch die aus dem 5. Jahrhundert ſtammende Kapelle Sant Aquilino konnte wieder inſtandgeſetzt werden. Die Kommunalverwaltung Mailands hat 10 Millionen Lire dazu hergegeben, das übrige hat die Archäologiſche Geſellſchaft durch Sammlung beigeſteuert. Weltfront gegen den Krebs. Zum drittenwal treffen die Krebsforſcher aus allen Teilen der Welt diesmal in Atlantie City im Staate Nem Jerſey in den Vereinigten Staaten zuſammen, um alle in Frage kommenden Maßnahmen zur Be⸗ kämpfung der Krebskrankheit zu be⸗ raten. Durch eine intenſtye Zuſammenarbeft der Forſcher der einzelnen Staaten ſoll die Krebs⸗ kapitän außer Dienſt Thomas von Orla au einem Waldſee bekämpfung noch ſtärker als bisher gefördert werden. Für das Beratungsthema:„Ueberſtaatliche Planung zur Löſung des Krebsproblems und der Frage der Krebsklinit“ iſt eine beſondere Sitzung am Tages⸗ programm vorgeſehen. Weiterhin ſind für die Ar⸗ beitstagung folgende Referate u. a. vorgeſehen:„Die chemiſchen krebsbildenden Subſtanzen, die Krank⸗ heitserreger, Malignität und Vererbung.“ Außer⸗ dem wird über die Zuſammenarbeit und den Erxfah⸗ rungsaustauſch in den Fächern Diagnoſtik, Therapie und Krankheitsgeſichte geſprochen werden. Zur In⸗ ternationalen Union zur Bekämpfung der Kreßs⸗ krankheit gehören auch zwei Deutſche, Prof, Holt⸗ huſen⸗ Hamburg und Prof. Borſt⸗ München. None Bücher Das einfache Leben. Romon von GEruſt Wieche nt (Alb. Langen Georg Müller Verlag, München„.50. In Ernſt Wiecherts neuem Roman wird der Korvetten⸗ des Oſtens Fiſcher, er ſchließt, als Steuermann verkleidet, mit dem alten General einen Vertrag. Die Handlung be⸗ ginnt kurz nach dem Kriege, in einer Zeit alfo, die auß den Fugen geraten war. Von all dieſem will der freiwillige Einſiedler nichts hören und ſehen, er will nur eine Arbeit tun, die er für weſentlich hält. Er verzichtet auf ſeine Familie, überläßt ſeine Frau dem Strudel betäubender Vergnügungen, der ſie dann auch zugrunde richtet ex ver⸗ zichtet auch darauf, ſeinem Sohn ein Vater zu ſein, ſpter allerdings hat er vieles an Joachim und an einer netten, nicht ſehr liebevoll gezeichneten Jugend überhaupt guszu⸗ ſetzen. So ganz ſchlimm freilich wird es mit der Fiſcherarbeit nicht; denn das Inkognito läßt ſich nicht lange wahren, auch trifft der treue Burſche Bildermann ein, um die Ein⸗ ſiedelei ſeines Herrn zu teilen und ihm die grobe Arbeit abzunehmen. Thomas von Orla ſchreibt dafür Bücher, und damit widerſpricht er ſeinem asketiſchen Ideal eigent⸗ lich. Es gibt in dieſem Buch poetiſche Geſpräche mit einem zarten, kindlichen Fräulein und philoſophiſche Erürterun⸗ gen mit einem Graſen, der als Letzter ſeines Geſchlechtes auch der ſchmerzlichen Verſenkung in eine ſchöne Umfrie⸗ dung huldigt. In ſeinem Roman„Die Magd des Jürgen Doskocil“ hatte Eruſt Wiechert das einfache Leben aus der Stimmung ſeiner Heimat dichteriſch geſtaltet, da traten die einfachen Menſchen nicht aus ihrem natürlichen Kreis heraus, ſondern waren, wie ſie ſein mußten. Auch in der„Majorin“, mit der das neue Buch manche Aehnlichkeit hat, ſtand hinter den Worten ein erfülltes und ſelbſtverſtändliches Daſein. Daß der neue Roman die Laudſchaft Oſtpreußens wieder mit echten Farben malt, daß man die Schreie der Haubentaucher auf dem See und das Rauſchen der Wälder vernimmt, daß der Dichter dem Fiſchadler nachblickt und eine Wolfsjagd ſchüldert, daß er ein Förſterhaus am See unverwechſelbar zeichnet, bringt auch diesmal manche nachhaltige Stimmung mit ſich, Doch legt man das Buch trotzdem mit zwieſpöltigen Gefühlen aus der Hand. Es überwindet die Verfallszeit, in der es 8 nicht. Der reſignierende Held bleibt ſchließlich allein und ohne ſinnvolle Aufgabe zurück. Richard Gerlach. Reue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 21. Auguſt 1939 — Francis Collet und Henri Huſtaix waren zwei Straßenmuſikanten die man im allen Hinter⸗ Nazaire kannte. Die unzertrenn⸗ le recht gut von ihrer Kunſt, Henri Huſtaix nur eine mittelmäßige te, ſo unterlag es doch keinem Zweifel, s Collet meiſterhaft ſeine Violine zu n verſtand— ſo meiſterhaft, daß er oft ge⸗ Anerbieten erhielt, in einer Kapelle zu ſpie⸗ b is beſaß offenbar keinen Ehrgeiz. verlockendſten Angebote ab und muſi⸗ in in Hinterhöfen, öffentlichen Parks ängen und ſammelte die milden Gaben, 3 reichlich floſſen, wenn das Muf'kanten⸗ te Glanznummer, das melancholiſche Lied⸗ a Miſereuſe“ zum Beſten gab. Franeis' ichzte ſo herzzerbrechend, daß auch die Zu⸗ nen ergriffen zu ſchluchzen begannen und mit ſtücken nicht kargten. Am Sonntag aber die zwei Freunde in Geſellſchaft von Fran⸗ junger Frau in der behaglich eingerichteten des Geigers ein üppiges Mahl einzuneh⸗ bei dem es weder an erleſenen Gerichten, noch n Thampagner fehlte. Hier ruhte man ſich zu Dritt lnſtrengungen der Voche aus. Vor weni⸗ gen geſchah es nun, daß man bei Deſſert daß keine Zigaretten im Hauſe waren. 9 t ſich der Sänger Huſtaix, welche zu be⸗ t. Als er auffallend lange nicht wieder kam, ieß Francis, der Geiger plötzlich einen Schrei aus. Denn er hatte bemerkt, daß ſeine Violine, die am zuntag an der Wand zu hängen pflegte verſchwun⸗ r. Ein des Entſetzens ausſtoßend s auf und rannte ſogleich zur Polizei. zein Freund und langjähriger Kame⸗ einzige, der ſein Geheimnis kannte, ner eigenen Frau verſchwiegen greift man auf der Polizei nicht, ßenmuſikant ſo untröſtlich über den ge iſt, die ihm der ungetreue Part⸗ hat. Man lächelte ungläubig, als er 2 7 iſt eine echte Stradivari, meine Herren!“ u hat man je gehört, daß ein Straßenmuſiker auf einem jener ſeltenen, koſtbaren Inſtrumente ſpielt, die der Werkſtätte des berühmten italieniſchen Gei⸗ genbauers aller Zeiten entſtammen? Aber Francis konnte den Nachweis für ſeine haarſträubende Be⸗ tptung b D en 2 S. de Schrei Die in ſeiner Hand befindlichen en zweifelsfrei, daß er eine echte die ſich von ſeinem Großvater, jſedeutenden Muſiker, auf ſeinen Vater und aF B, r den Freund zum Mittwiſſer dieſes n 3 gemacht, das zugleich auch die Erfolge Muſikantenpaares erklärte. Einem ſo herrlichen ment konnte man freilich hinreißende Weiſen ken. Der treuloſe Huſtaix aber iſt und bleibt chwunden. Alle franzöſiſchen Polizeiſtationen en auf ihn und die geſtohlene Stradivari⸗Geige, die einen Jagd. Es köſtharen Wert von mindeſtens 500 000 Francs hat, wird dem Sänger, der den Freund ſeines Be 3 beraubte, ſchwer fallen, ſeine veräußern. Denn niemand kauft eine i von denen es auf der ganzen Welt gibt, ohne den„Stammbaum“, für die Echtheit des Inſtru⸗ Bouttenzu i⸗Ge weispapiere zu verlangen. * kaum 16jährige Handelsſchülerin Elfin⸗ ke hatte am 1. Auguſt die elterliche Berlin⸗Pankow verlaſſen. Seitdem nißt. Am 5. Auguſt traf bei den Eltern auf der ſie mitteilte, daß es ihr ganz zolizei nahm umfangreiche Ermitt⸗ ehnke Wurd eine K gut g lungen auf, P i ein, Dienſt, um die Vermißte zu finden. Die Mutter reiſte nach Hamburg und ließ Plakate an die An⸗ ſchlagſäulen kleben. Es wurde der Vermutung Ausdruck gegeben, daß das Mädchen mit dem merk⸗ würdigen Vornamen nach Hamburg verſchleppt wor⸗ den ſei. Wie die Polizei jetzt mitteilt, konnte die Schülerin in Hamburg ermittelt und wohlbehalten ihren Eltern übergeben werden. Sie iſt keineswegs, wie man vermutete, entführt worden, ſondern hat aug eigenem Entſchluß die elterliche Wohnung ver⸗ laſſen. Aus familären Gründen und in durchaus guter Abſicht wollte ſie ſich auf eigene Füße ſtellen und ſelbſt ihr Brot verdienen. Drei Nächte trieb ſie ſich in ſchlechten Quartieren umher und fand dann bei der Familie des ungariſchen Artiſten Madauſch Aufnahme. Sie hatte die Abſicht, in deſſen Luft⸗ Nummer als Elevin einzutreten. Der Artiſt fragte ſie immer wieder nach ihren Papieren und ihrer Herkunft. Das Mädchen gab an, daß ihre Eltern in der Schweiz wohnten und ihr Vater viel auf Rei⸗ ſen ſei. Auch hatte ſie einen anderen Namen ange⸗ geben. Als der Artiſt die ausführlichen Aufrufe und das Bild der vermißten Jaehnke in den Zeitungen ſah, führte er das Mädchen der Polizei zu. Hier leugnete ſie, die Geſuchte zu ſein und war erſt ge⸗ ſtändig, als ſie der Mutter gegenübergeſtellt wurde. Die kleine Jaehnke hat bis zum letzten Augenblick verſucht, ihren Plan, ſich ſelbſtändig durchs Leben zu ſchlagen, durchzuführen. Ihr Leugnen. die Vermißte zu ſein, iſt nur aus der Abſicht zu erklären, alles zu tun, um ihrem Vater als Stiefkind nicht zur Laſt zu fallen. 4 — Ein eigenartiger Unglücksfall ereignete ſich kürzlich in Südſchweden. Ein alter Fiſcher war mit ſeinem Sohne aufs Meer gefahren, um die aus⸗ gelegten Netze nachzuſehen. Beim Aufziehen der Netze drehte ſich der 29jährige Sohn plötzlich zu ſeinem Vater um und ſagte ganz ruhig:„Vater, Grüß leb wohl, mein Herz hört auf zu ſchlagen. Schwere Beſchädigung des geſtohlenen Louvre- Bildes Dag Gemälde mit Autolack gereinigt Paris, 20. Auguſt. Die Sachverſtändigen des Louyre⸗Muſeums haben geſtern das von dem Bilderdieb Boguflawſki angeb⸗ lich reſtaurierte und gereinigte Gemälde Watteaus genau unterſucht. Sie ſtellten dabei zu ihrem Entſetzen feſt, daß Boguſlawſki, genannt Bog, das Meiſterwerk völlig entſtellt hat. Dieſer angebliche Maler und Bilderreiniger iſt nichts anderes als ein völlig unwiſſender Wilder“, ſchrie einer der Sachverſtändigen zornig. Vor dem Unterſuchungsrichter hatte Bog angegeben, er habe zur Reinigung einen Firnis benutzt, den er ſelber aus einem„Originalfirnis der primitiven Maler von Florenz“, vermiſcht mit ſeinſtem Kognak, her⸗ geſtellt habe.„Um Gottes willen, Unſeliger“, ent⸗ ſetzten ſich die Sachverſtändigen,„Kognak, aber das iſt ja Alkohol, und Alkohol löſt die Farben auf. So⸗ fort muß das Gemälde entalkoholiſiert werden. Keine Minute iſt zu verlieren.“ Auf die Frage, wie er dieſen Firnis aufgetragen habe, behauptete Bog zunächſt, daß er einen Pinſel benutzt hätte.„Das iſt die Mutter.“ Im nächſten Augenblick fiel er tot um. Der junge Mann muß deutlich geſpürt haben, wie ſein Herzſchlag nachließ, und da ſein füngerer Bruder etwa vor Jahresfriſt unter ſaſt genau den⸗ ſelben Umſtänden ſtarb, war er ſich wohl darüber klar, daß er von einem Herzſchlag getroffen werden würde. 2 — Die Eutwendung des Wattean⸗Bildes„LIndif⸗ ſerent“ aus dem Pariſer Louvre durch den Maler Sergy Claude Boguslavpſky ſcheint ſich nach den ver⸗ ſchiedenen Verhören des Täters immer mehr zu etner rein kriminellen Angelegenheit zu entwickeln. Der Täter, der angeblich die Tat aus künſtleriſchen Beweggründen begangen haben will. wird nun von der Pariſer Preſſe, die zunächſt mit ihren Sympa⸗ thien für ihn nicht geizte, offen als Dieb bezeichnet. Die Unterſuchungen haben, wie die Blätter am Freitagnachmittag melden, ergeben, daß eine Reihe von Perſonen um den Diebſtahl gewußt hat. So der Schauſpieler Despreés, der die Rückaabe des Ge⸗ mäldes inſzenierte und aus Reklamengründe die Preſſe auf den Plan rief, weiter die frühere Frau des Malers Boguslapſky und jetzige Frau des Schauſpielers Després und ſchließlich noch eine andere Pariſer Schauſpielerin, deren Name von der Behörde noch verſchwiegen wird und die den Maler bei der Ausführung der Tat unterſtützt zu haben ſcheint.„Ce Soir“ ſpricht die Vermutung aus, Boguslapfky und ſeine Kumpane hätten urſprüng⸗ lich beabſichtigt, das Bild zu verkaufen. Erſt als das ſich als unmöglich erwieſen habe, ſei man auf den Gedanken gekommen. das Kunſtwerk mit der nötigen Inſzenierung zurückzuerſtatten und aus der damit verbundenen Reklame den größt⸗ möglichen Nutzen zu ziehen. Die Sachverſtändigen der Loupre⸗Direktion wollen übrigens die Ueberma⸗ lung Boguslayſkys, die ſie als äußerſt ſchlecht be⸗ zeichnen, wieder beſeitigen. * — Bei einem Leichenbegängnis in Dartmouth in England ereignete ſich ein ungewöhnlicher Zwiſchen⸗ fall. Während ſich der Trauerzug auf den Friedhof hinaufbewegte, wurde plötzlich eine Kuh, die auf der Straße vorübergetrieben wurde, wild. Sie ſprengte mit heftigem Gebrüll durch das Tor in das Fried⸗ hofsinnere und jagte in die Reihen der Trauergäſte dau Olli nicht wahr“, erwiderten ihm die Sachverſtändigen ſofort. Endlich gab Bog zu, daß er ſeinen eigenen Daumen dazu gebraucht hätte.„Und das will etwas von Gemälden verſtehen“, war die kritiſche Antwort der Sachverſtändigen. Als man dann endlich dem Firnis Bogs zuleibe rückte, ſtellte man feſt, daß der Bilderſtürmer einen gantz gewöhnlichen induſtriellen Lack benutzt hatte, einen Lack, mit dem man gemeinhin die Auto⸗ mobile zu reinigen pflegt. Natürlich enthielt dieſer Lack verſchiedene Säuren, die ebenſo natürlich die Farben der Gemäldes an⸗ gegriffen haben.„Die Farben ſind ſtellenweiſe ver⸗ waſchen, glanzlos oder gar völlig aufgelöſt“, ſtellten die Sachverſtändigen feſt. Namentlich an den Rän⸗ dern des Bildes ſind beinahe alle Farben weggeätzt. Der Himmel des Hintergrundes iſt ſtark angegrif⸗ fen, und ſogar die Figur des„Indifferent“ ſelbſt trägt Spuren der„Reginigung“. Die Farben in den Haaren und an den Händen ſind ſtark angefreſſen. Auf jeden Fall iſt der dreiſte Kunſtjüngling mit völliger Gewiſſenloſigkeit mit dem Meiſterwerk um⸗ gegangen. Die Sachverſtändigen betonten daher nachdrücklichſt, daß Bog von der Malerei nicht das geringſte verſtünde und daß er völlig pietätlos gegen das Gemälde vorgegangen ſei. hinein. Drei Mann wurden durch ihre Hörnerſtöße teilweiſe erheblich verletzt. Nach einer mehrſtündi⸗ gen Jagd gelang es. das wilde Tier in eine Ecke zu treiben. Durch mehrere Schüſſe wurde es nieder⸗ geſtreckt. * — Ein italieniſcher Bauer fuhr auf einem Karren einen ſchweren Maſtochſen, um ihn nach dem Schlacht hof der Stabt Deſenzauo zu bringen. Dort ange⸗ langt, hielt er auf der Straße vor einem Friſeurladeg an und ſtieg ab, um ſich raſieren zu laſſen. Der Ochſe hatte offenbar in den Spiegelſcheiben des La⸗ dens ſein Bild erblickt. Wütend riß er ſich los und ſtürmte in den Laden, nachdem er mit ſeinen Hör⸗ nern die Tür zertrümmert hatte. Der Barbier und ſein Kunde konnten ſich rechtzeitig in einen Neben⸗ raum retten. Der Ochſe aber zertrümmerte ſämt⸗ liche Spiegel und richtete unter den übrigen Möbeln und Gegenſtänden des Ladens eine furchtbare Ver⸗ wüſtung an. Als ſich ſeine Wut gelegt hatte, ließ er ſich von dem Bauern geduldig an den Strick legen und zur Schlachtbank führen. * —„Das Haus des Beines“ heißt ein hiſtoriſcheg Gebäude in Waterloo, wo ſich am 18. Juni 1815 Na⸗ poleons Schickſal entſchied. Seinen Namen verdankt dieſes von Fremden heute noch viel beſuchte Haus der merkwürdigen Tatſache, daß in ſeinem Garten dag Bein eineg engliſchen Offiziers, des Lords ur⸗ bridge, begraben liegt, das der Schlacht zum Opfer fiel, während ſein Beſitzer mit dem Leben davon⸗ kam. Alljährlich verſammeln ſich hier am Jahres⸗ tag der Schlacht von Waterloo die auf echt engliſche Weiſe traditionsbewußten Nachkommen Seiner Lordͤſchaft, die Familie derer von Uxbridge, um vor birgt, das„Jeſt der Tapferkeit“ zu feiern und ſich ihres mannhaften Vorfahren zu erinnern, der in der Schlacht bei Waterloo für die gute Sache ein Bein opferte, das er hier beſtatten ließ. Seit 125 Jahren wird mit dieſem Bein von der Familie der Grafen Uxpridge ein förmlicher Kult getrieben, und bis heute ſind alle Erinnerungsſtücke an den ebenſo bedauerlichen wir ruhmreichen Augenblick Montag nnn Wie diesmal 0 her Schn 1 Untertit: die Uebe lig, ſich Wieder wunderb N 55 Brauchit dem eigenartigen Grab, das nur ein einziges Bein 5 72 K [Brema dahin. der Schlacht bei Waterloo, da Lord Uxbridge ſein Bein verlor, ſorgfältig geſammelt worden. denkſtein über dem Grab des Beines iſt folgende Inſchrift zu leſen:„Hier iſt begraben das Bein— des ſehr honorablen und tapferen Lords Uxbrido⸗ Generalleutnant Seiner Britanniſchen Majeſtät und Oberſtkommandierender der engliſchen, belgiſchen und holländiſchen Kavallerie— verwundet am 18. Jum 1815 in der denkwürdigen Schlacht von Waterloo zu deren Triumph er durch ſeine Tapferkeit beige⸗ tragen hat“. Auch das Haus ſelbſt. das einer Witwe gehörte und in das Seine Lordſchaft getragen wurde, als ihm einer der letzten Kanonenſchüſſe, die in der Schlacht bei Waterloo abgegeben wurden. das linke Bein zerſchmetterte, birgt viele Erinnerungen an die Auf dem Ge⸗ denkwürdige Epiſode. Da ſteht der gewaltige eichene Eßtiſch, auf den man Lord Uxbridge legte, um ihm das Bein zu amputieren, da iſt, einer Reliquie gleich, der blutgetränkte Huſarenſtiefel aufbewahrt, den man dem wackeren Briten vom Fuße ſchneiden mußte, da hängt ein Oelgemälde des Lords Uxbridge, Marqueß of Angleſey, das ihn, den Kommandanten der alliierten Reiterei hoch zu Roß in engliſcher Hu⸗ ſarenuniſorm darſtellt. Seine Loroſchaft erholte ſich ſpäter wieder von dem betrüblichen Verluſt. Er er⸗ warb das Haus von Waterloo und fand ſich forfan bis zu ſeinem Ableben alljährlich mit ſeiner Ge⸗ mahlin, der Lady Uxbridge, und ſeinen Kindern hier ein, um das Grab ſeines Beines zu beſuchen und an jenem Tiſch, auf den man ihn einſt zur Ampu⸗ tation legte, nicht ohne Stolz das Mittagsmahl ein⸗ zunehmen. Dieſe Sitte hat ſich unter den Uxbridges weitervererbt, und ſo kommt es, daß heute noch, da über 12 Jahrzehnte ſeit der Schlacht bei Waterloo vergangen ſind, die Angehörigen der Familie hier verfammeln, um des tapferen Generals zu denken, ſein Bein zu ehren und an dem hiſtoriſchen Tiſch zu ſpeiſen. — eee—— OLAF SOUTERWEC. N N. Fuhrkötter ging ohne Umſchweife auf ſein Ziel los. Er hielt Nickel den Scheck hin.„Iſt das Ihre Unterſchrift, Herr Kolombek?“ Nickel, der ſich gerade eine Zigarette anzündete, zögerte die Antwort einen Augenblick hinaus.„Ja!“ ſagte er dann ruhig⸗ „Dann haben Sie alſo geſtern dieſen Scheck über tauſend Mark ausgeſchrieben?“ „Ganz recht, Herr Kriminalrat!“ Fuhrkötter machte eine kurze Pauſe und fragte dann unvermittelt:„Woher kennen Sie John Kuuth?“ Nickel fühlte ſich einigermaßen unbehaglich, als er bemerkte, daß ſeine Ausſagen von dem Hilfs⸗ kommiſſar Annweiler eifrig ſtenographiert wurden. Aber er gab bereitwillig Auskunft:„Ich habe Knuth vor einigen Jahren drüben in Amerika kennenge⸗ lernt— genauer ausgedrückt: in Hollywood, Herr Kriminalrat!“ „Ach— das intereſſiert mich, Herr Kolombek Was machte Knuth denn in Hollywood?“ Da Nickel nicht wußte, was der Kriminalrat mit ſeinen Fragen eigentlich bezweckte, wurde er ein wenig nervös; er ſuchte ſeine Unruhe hinter einem etwas gezwungen klingenden Lachen zu verbergen. „Knuth tat damals das, was alle unbekannten Film⸗ leute in Hollywood tun: Er wartete auf ſein Enga⸗ gement. Aber zu ſeinem Leſdweſen wurde er immer Rur als Statiſt für Verbrecherſzenen verwendet, wo⸗ zu er ſeinem Aeußeren nach wie geſchaffen ſchien. Zwar haben die richtigen Berufsverbrecher meiſtens gar kein ſogenanntes„Verbrechergeſicht“ aber was macht das? Knuth ſieht eben genau ſo aus, wie der Laie ſich gewöhnlich einen Verbrecher vor⸗ ſtellt— und das genügt!“ Nickel lachte. Aber Fuhrkötter blieb ernſt. Er deutete auf den Scheck und ſah Nickel fragend an.„Ich möchte Sie bitte, Herr Kolombek, ſich etwas ausführlicher dar⸗ über zu äußern, aus welchem Grunde Sie geſtern dieſen Scheck John Knuth aushändigten.“ eaunetefer Der Nomen eines groben „Sehr gern, Herr Kriminalrat!“ erklärte Nickel, während er ſich zwang, dem forſchenden Blick Fuhr⸗ kötters tapfer ſtandzuhalten.„John Knuth ſuchte mich geſtern mittag hier im Atelier auf und bat mich um dieſe Summe... Da ich natürlich nicht ſoviel Bar⸗ geld bei mir hatte, gab ich ihm einen Scheck.“ „Wann war das geſtern mittag?“ „Etwa gegen dreizehn Uhr, Herr Kriminalrat.“ „Om— ich verſtehe das Ganze immer noch nicht recht, Herr Kolombek! Tauſend Mark ſind ein ſchönes Stück Geld, das man doch nicht ſo ohne wei⸗ teres fortgibt! Hatte Knuth dafür irgendwelche Gegendienſte geleiſtet? Oder welchen beſonderen Grund hatten Sie, ihm den Scheck auszuhändigen,“ Nickel blickte auf ſeine Hände und räuſperte ſich. Zögernd und nach richtigen Worten ſuchend, begann er:„Nun, in gewiſſem Sinne fühle ich mich John Knuth gegenüber verpflichtet... Es iſt heute für mich nicht ganz leicht, das eingeſtehen zu müſſen; denn Verbindungen mit Männern vom Schlage John Knuths gereichen einem nicht zur Ehre. Aber ande⸗ rerſeits bin ich nicht ſo undankbar. Wohltaten zu vergeſſen, die mir einmal erwieſen worden ſind In der erſten Zeit ging es mir nämlich in Holly⸗ wood ziemlich ſchlecht— denn ich war ja noch ein junger, unbekannter Anfänger—, und da hat Knuth mir hin und wieder aus der Patſche geholfen Knuth weiß genau, daß für mich heute tauſend Mark nicht ſehr viel bedeuten, und deshalb konnte ich ſeine Bitte nicht abſchlagen..“ „Hm—“, machte Fuhrkötter nachdenklich. Es war ihm anzumerken, daß er dieſe Erklärung nicht recht glaubte.„Wiſſen Sie übrigens, ob Knuth irgend⸗ welche Feinde hatte?“ „Ob er Feinde hatte—?“ wiederholt Nickel ver⸗ wundert.„Wieſo? Iſt Knuth etwa—— 2“ „Jawohl!“ nickte Fuhrkötter, als Nickel ſtockte. „John Knuth iſt tot! Er iſt geſtern abend im Hotel Romeo ermordet worden!“ * „Ermordet—?“ ſtieß Nickel tonlos hervor. Me⸗ chaniſch zerdrückte er die erſt halb gerauchte Ziga⸗ rette ein wenig dabei. Er ſprang auf und lief erregt einige Schritte hin und her. Plötzlich blieb er ſtehen und ſah den Kriminalrat unſicher an:„Ja, und der Täter Fuhrkötter zuckte die Achſeln.„Vorläufig tappen wir da noch völlig im Dunkeln... Deshalb kam ich ja her, weil ich hoffte, daß Sie mir vielleicht einen Fingerzeig geben könnten... Bisher ſteht nur feſt, daß Knuth geſtern abend in der Zeit zwiſchen ein⸗ undzwanzig und zweiundzwanzig Uhr im Hotel Ro⸗ meo erſtochen worden iſt. Anſcheinend handelt es ſich um einen Racheakt, denn ein Raubmord kommt nicht in Frage.... Denken Sie einmal ſcharf nach, Herr Kolombek! Vielleicht wiſſen Sie doch etwas darüber, ob Knuth irgendwelche Feinde hatte?“ Nickel ſchüttelte haſtig den Kopf.„Darüber weiß ich wirklich nichts, Herr Kriminalrat! Ich habe Knuth lange Zeit nicht mehr geſehen, bis ich ihn vor vier Wochen zufällig hier in Berlin wiedertraf. Aber über ſeine privaten Verhältniſſe kann ich Ihnen leider keinerlei Auskunft geben, da ich ſelbſt nicht das geringſte weiß“—„Hm,. ſehr bedauerlich Aber vielleicht kennen Sie zufällig einen gewiſſen Jack Parker aus Neuyork?“ „Jack Parker?“ Nickel überlegte eine Weile.„Ich kann mich nicht entſinnen, Herr Kriminalrat Der Name Parker kommt drüben übrigens ſehr häufig vor. Haben Sie keine näheren Anhalts⸗ punkte?“ „Doch!“ Fuhrkötter blätterte in ſeinem Merk⸗ buch und las dann die Beſchreibung vor, die der Hoteldirektor Volander und die Kellner Schütze und Nagelſchmidt von dem angeblichen Mr. Parker ge⸗ geben hatten. Es entging Fuhrkötter nicht, daß Nickel wieder ſehr unruhig wurde. Und plötzlich fiel ihm auf, daß die äußeren Merkmale des angeblichen Jack Parker auch auf Nickel Kolombek paßten! Es ſtimmte ſogar genau: Größe ungefähr.80 Meter; breite Schultern; Alter etwa Mitte der Dreißig; hohe, breite Stirn, kräftige, leichtgebogene Naſe, flotter ſchwarzer Schnurrbart, dreieckiges Geſicht... Die einzigen Unterſchiede beſtanden darin, daß Parker einen Spitzbart getragen und daß Haar geſcheitelt hatte, während Nickels Haar lockig und nach hinten zurück⸗ gekämmt war; aber dieſe kleine Unterſchiede wollten bei einem Filmſchauſpieler, der gewöhnt iſt, Maske zu machen, nicht viel beſagen. Fuhrkötter behielt dieſe Vermutung jedoch vor⸗ läufig noch für ſich; denn das Ganze konnte natürlich auch ein Zufall ſein. Immerhin war aber ſein Ver⸗ dacht rege geworden, und deshalb wurde er noch vor⸗ ſichtiger. Nickel war an das Fenſter getreten und ſtarrke geiſtesabweſend auf das gegenüberliegende Dach der Tonfilmhalle J. Er ſchien die Anweſenheit der bei⸗ den Beamten vergeſſen zu haben. Erſt, als Fuhrkböt⸗ ter ſich räuſperte, fuhr er ein wenig zuſammen und drehte ſich um. „Nun, Herr Kolombek, erinnert Sie dieſe Be ſchreibung nicht an irgend jemand, den Sie einmal zuſammen mit Knuth geſehen haben?“ Nickel ſtreifte den Kriminalrat mit einem un⸗ ſicheren Blick und ſchüttelte dann lanaſam den Kopf „Ich entſinne mich wirklich nicht, Herr Kriminalra, dieſen angeblichen Jack Parker jemals geſehen zu haben.“ n Fuhrkötter gab dem Hilfskommiſſar Annweiler einen Wink und erhob ſich.„Na. dann wollen wir Ihre Zeit nicht länger in Anſpruch nehmen. Einſtweilen danke ich Ihnen, Herr Kolombek!“ Er reichte Nickel zum Abſchied die Hand.„Uebrigens: Geſtern abend haben Sie wohl nicht mehr mit John Knuth geſprochen— auch nicht telephoniſch?“ i „Nein natürlich nicht, Herr Kriminalrat! Geſtern mittag ſah ich ihn hier im Atelier zum letztenmal, und ſeitdem habe ich ihn auch nicht mehr geſprochen.“ „Om— gewiſſe Anzeichen deuten allerdings dare auf hin, daß Knuth verſucht hat, Sie geſtern aben in Ihrer Wohnung telephoniſch zu erreichen.„Wiſ⸗ ſen Sie etwa davon?“ „Geſtern abend—2“ Nickel ſchüttelte verwundert den Kopf.„Nein— ich war geſtern ſchon um ſieben daheim und bin auch den ganzen Abend zu Hause geblieben. Aber Knuth hat nicht angerufen!“ „Waren Sie allein zu Hauſe?“ fragte Fuhrköttet ſchnell.„Nein Ja. Das heißt: Mein Diener hatte geſtern abend Ausgang. Er ging gegen acht Uhr fort, und ich blieb den ganzen Abend allein. Auf dieſem Umweg erfuhr der Kriminalrat au ohne unmittelbare Frage die Tatſache, die ihn am meiſten intereſſierte: Nickel Kolombek hatte für die fragliche Zeit kein einwandfreies Alibi! Nachdem die beiden Beamten ſich entfernt hatten, zündete Nickel ſich mechaniſch eine Zigarette an un nerſank in Brüten (Fortſetzung folgt) ff nber 0 nen Ku; aber ha Die daß ſie kütſchter moment auch nu wurde. läufe lauf fü die 3⸗N den Vi Hauptla Nach für Sp. Bremga 1 Uhr Pietſe deutſcher deutſcher und kan fünften ſſehten Rennen. führte neuem ſchraubt Sieg vo zweiten beiden 1 einander ich, wer Montag, 215 Auguſt 1939 Neue Maunheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 80 —— Lang gewann den„Großen Preis der Schweiz“ Dreifacher glänzender Mertedes-Sieg im Bremgartenwald— Carattiola und von Brauchitſch auf dem 2. und 3. Platz Wundervolles Rennen mit mörderiſchem Tempo (Eigenbericht der NM) Bern, 30. Auguſt. Wie ſchon im vergangenen Jahr, hat ſich auch diesmal wieder Mercedes⸗Benz im Großen Preis ber Schweiz einen dreifachen Sieg holen können. Die Untertürkheimer waren vom Start bis zum Ziel (die Ueberlegenen und Hermann Lang brachte es fer⸗ g, ſich den ſtebenten Sieg in dieſem Jahr zu holen. ieder einmal fuhr der Stuttgarter geradezu bunderbar. Hinter Lang belegten Caracciola und Franchitſch die nächſten Plätze. 5 72 Kilometer lang sieht ſich die Runoͤſtrecke im gremgarten⸗Wald unter hohen alten Bäumen dahin. Die Bahn iſt ſchnell mit ihren langgezoge⸗ Hermann Lang, ber Gewinner des Großen Preiſes nen Kurven. Oelverluſte und Reifenabſonderungen aber hatten ſie bald glatt und gefährlich gemacht. [Die Fahrer mußten ſich verdammt vorſehen, daß ſie in den ſchlüpfrigen Kurven nicht hinaus⸗ rütſchten. Dazu kam als weiteres Erſchwerungs⸗ moment die Tatſache, daß der Sonnenſchein, wenn auch nur für kurze Zeit, durch Regen unterbrochen wurde. Es ging hier im übrigen um zwei Vor⸗ läufe und einen Hauptlauf. Im erſten Vor⸗ lauf führten die Wagen bis 1,5 Liter, im zweiten die 3⸗Liter⸗Formel⸗Wagen und Zweidrittel der in den Vorläufen geſtarteten Fahrer trafen dann im Hauptlauf aufeinander. Nachdem bereits kurz vor 10 Uhr ein nationales Schweizer⸗Rennen für Sport⸗ und Rennwagen um den Preis vom Bremgarten⸗Wald geſtartet worden war, gingen um 1 Uhr die 1,5⸗Liter⸗Wagen in den erſten Vorlauf. pietſch auf Maſerati und Joa von der ſüd⸗ beutſchen Renngemeinſchaft waren hier die einzigen beutſchen Fahrer. Pietſch aber hatte leider Pech und kam wegen Stoßdämpferſchadens nicht über den fünften Platz hinaus, während ſich Joa mit dem ſiebten Platz begnügen mußte. Der Mann des gennens war Farina auf dem 1,5⸗Liter⸗Alfa. Er führte überlegen über 20 Runden und fuhr nach heuem Rundenrekord, den er auf 157,4 Klmſtd. ſchraubte, mit dem Durchſchnitt von 155 Klmſtd. den Sieg vor ſeinem Stallgefährten Bionetti heraus. Die Spannung wuchs, als dann nach einer Jauſe gegen 2 Uhr die großen Wagen zum erſten Vorlauf an den Start geſchoben wurden. 45000 Zuſchauer waren zu gieſem Zeitpunkt um die Strecke verſammelt. 14 agen ſtarteten, davon je 4 von Mercedes-Benz und Auto⸗Unjon. Um 2 Uhr Startſchuß. Hermann Lang legt ſich gleich an die Spitze, auf dem zweiten Platz folgt ihm Caracciola und dieſe beiden bleiben auch vorn in ſicherem Abſtand von einander bis zum Ziel. Hinter ihnen aber ſpielt cc, wenigſtens anfangs, ein ſcharfer Kampf um den dritten Platz ab. Nuvolari und Stuck hetzen ſcharf hinter Brauchitſch her. In der echſten Runde geht Nuvolari an Brauchitſch vor⸗ bei, der holt ſich ſeinen Platz in der zwölften unde aber wieder. 5 Lang und Caracciola legen an der Spitze ein ſolches Tempo vor, daß ſie in der achtzehnten Runde bereits die deutſchen Fahrer Hartmann, baſſe und Müller überrundet haben. Auch Stuck muß das in Kauf nehmen, weil er unterwegs einen Reifenſchaden hat und dadurch zurückfällt. Hermann Lang holt als Sieger einen Durchſchnitt von 162,78 Klmſtd. heraus. Caracciola hat als Zweiter die ſchnellſte Runde des Tages mit 167,99 Klmſtd., Brauchitſch landet uf dem dritten Platz vor Nuvolari und Hart⸗ haun. Alle acht deutſchen Fahrer placierten ſich für ben Hauptlauf. Kurz nach 3 Uhr war es daß dieſes Heuptereignis, der Echlußkampf um den Großen Preis der Schweis, ſoweit, geſtarket werden konnte. Siebzehn Wagen gehen ins Rennen, elf Wagen der 3⸗Liter⸗Klaſſe, ſechs Wagen von den 1,5 Litern. Die Spannung iſt auf dem Höhepunkt! Die Mercedeswagen ſind zwar im erſten Vorlauf viel ſchneller als die der Autounion geweſen, viel⸗ leicht aber haben die Zwickauer im Vorlauf nur zurückgehalten? Wer kann es wiſſen.— Jetzt Startſchuß. Lang ſchießt gleich nach vorn, zwi⸗ ſchen ihn und Caracciola aber ſchiebt ſich Farina mit dem 15⸗Liter⸗Alfa. Die Räder drehen am Start durch, die Wagen rutſchen. Müller hat einen be⸗ ſonders ſchlechten Start und kommt mit ſeinem Auto⸗Union⸗Wagen erſt nach wildem Schlenkern weg. Es hatte kurz vor dem Start geregnet und die Strecke iſt beſonders glatt. Aus der erſten Runde ſchießen in langer Kette die Wagen hintereinander in folgender Reihenfolge an den Tribünen vorbei: Lang, Farina, Caracciola, Nuvolari, Brauchitſch, Haſſe, Biontetti auf dem zweiten 1,5⸗Liter⸗Alfa, Pietſch auf Maſerati, Stuck, Müller, Hartmann und dann die übrigen Privat⸗ fahrer. Man traut ſeinen Augen kaum: der kleine Alfa mit Farina an zweiter Stelle. Farina behält auch dieſen Platz bis zur ſechſten Runde, und auch Biontetti behauptet ſich vor den Deutſchen Stuck, Müller und Hartmann. Dann aber fallen ſie doch Platz um Platz zurück. Während Lana wieder in wundervollem Stil führt, ſtößt Cargcciola auf den zweiten Platz vor und Brauchitſch legt ſich auf den dritten. Hinter den Mercedes⸗Fahrern aber ſtößt Müller vom letzten Platz immer mehr vor, holt ſich einen nach dem andern und kämpft wie ein Löwe. Die Auto⸗Union⸗Wagen ſind aber offenſichtlich langſamer als die von Mercedes⸗Benz und die Zwickauer Fahrer können beim beſten Willen nichts gegen die Untertürkheimer ausrichten. Sie können nur den Nachwuchsmann Hartmann nieder⸗ halten und die beiden kleinen Alfa verdrängen. Während Lang, Caracciola und Brauchitſch unan⸗ gefochten die erſten Plätze halten und zum Schluß dann noch Caracciola in einem Endſpurt vergeb⸗ lich verſucht, Lang vom erſten Platz zu verdrängen, muß Haſſe aufgeben mit Oelrohrbruch, und Stuck, der Pechvogel, bleibt ausgerechnet mit Maſchtnendefekt liegen; laufend ſchiebt er ſeinen Wagen durchs Ziel. Her⸗ mann Lang wird der Sieger mit einem Durchſchnitt von 154,619 Kilometerſtun⸗ den und einer Zeit von:24,47,6: Caracciola kommt als Zweiter auf:24,50,7; Brauchitſch auf:25,57, als Vierter landet Müller vor Nuvolari, Hartmann und Dreyfuß. Bei den 15⸗Literwagen holte ſich Far in a überlegen den Sieg vor Biontetti mit einem Durch⸗ ſchnitt von 151,6 Std.⸗Klm. Die ſchnellſte Runde des Hauptlaufes von Lang war 165,87 Std.⸗Klm. Velotelte vor den deutſchen BKW Neuer Sieg von Serafini im Großen Preis von Ulſter Genau die umgekehrten Ergebniſſe wie beim Großen Preis von Deutſchland brachte am Samstag der gleichfalls ſitr die Europameiſterſchaft gewertete Motorradpieigs von Ulſter. In der 350⸗cem⸗Klaſſe war in Hohenſtein die Velo⸗ cette der DW von Hamelehle klar unterlegen, diesmal jedoch konnte der Ire Stanley Woods auf der engliſchen Maſchine einen überlegenen Sieg gegen die beiden Da W⸗ Fahrer Fleiſchmann und Wünſche herausfahren. Words gewann das 362 Km. lange Rennen in:47187 Std. mit einem Mittel von 147,4 Std.⸗Km. vor Fleiſchmann, der vier Minuten zurück vor Wünſche als Zweiter das Ziel erreichte. Die beiden Deutſchen haben damit wertvolle Punkte für die Europameiſterſchaft errungen, und Fleiſch⸗ mann führt weiterhin in ſeiner Klaſſe. In der Halbliter⸗ klaſſe war der Italiener Serafini auf Gilera erneut der überlegene Mann. Er gewann in:80:51 Std.(157,3 Std. ⸗ Km). vor Frith(Norton) und hat nunmehr den ans Kran⸗ kenlager gefeſſelten Oberfeldwebel Meier von der Füh⸗ rung in der Meiſterſchaftstabelle verdrängt. Der Eng⸗ länder Rusk erreichte auf ſeiner Aid S zum erſtenmal auf der Ulſter⸗Strecke einen Durchſchnitt von 160 Stö.⸗Km., aber eine Runde ſpäter ſtreikte dann ſeine Maſchine. Bei den„Kleinen“ machten die Excelſior⸗Fahrer Martin und MeAdam das Ende unter ſich aus. Ftaliener-Sieg in Aachen Im Caprilli⸗Preis Mit zu den wichtigſten Wettbewerben des Aachener Reitturniers gehört der offizielle internationale Dreſſur⸗ Wettbewerb, in deſſen Rahmen auch der aus Dreſſur und einem leichten Jagöſpringen beſtehende Caprilli⸗ Im Iffezheimer Fürſtenberg⸗Rennen: Otkabianus ſiegte vor Sonnenorden Glanzvoller Auftakt in Vaden-VBaden— Großer Erfolg der deutſchen zucht— Internationale Elite am Start (Eigener Drahtbericht.) Baden ⸗Baden, 20. Auguſt. Zu keiner Zeit des Jahres iſt die Bäderſtadt an der Oos mehr Mittelpunkt des Weltintereſſes als während der Internationalen Rennwoche. In die⸗ ſen Tagen iſt Baden⸗Baden in des Wortes wahr⸗ ſter Bedeutung die Sommerhauptſtadt Europas. Aber auch der kleine Landort Iffezheim zwiſchen Rhein und Schwarzwald ſteht in dieſen 8 Tagen im Brennpunkt der internationalen Sportwelt und wird zum großen Sportzentrum der pferde⸗ ſportlichen Entſcheidungen. Auch heuer iſt das ausländiſche Aufgebot für die Baden⸗ Badener Reuntage vollzählig in Iffezheim verſammelt. Von den Trainern und Jockeis iſt ziemlich alles am Phatze, was Rang und Namen hat. Nur Elliot, der am heutigen Sonntag noch in Deauville ritt, und Gubellini, der ebenfalls am heutigen Sonn⸗ tag in Livorno für ſeinen Stall ritt, treffen er ſt am morgigen Montag ein, um bereits am Diens⸗ tag im Zukunftsrennen im Sattel zu ſein. Baden⸗Baden bot am erſten Tag der Rennwoche das gewohnte Bild. Kurgarten und Kuranlagen zeigten am Vormittag eine feſtlich geſtimmte Men⸗ ſchenmenge, die am Nachmittag in langen Autoſchlan⸗ gen nach Iffezheim hinausfuhr. Auf dem Rennplatz und auf den Tribünenplätzen war ein ausgezeich⸗ neter Beſuch feſtzuſtellen. Auf dem Klubplatz ſah man unter den vielen Gäſten den Präſidenten des Internationalen Komitees Graf Baillet⸗ Latour, der zugleich als Vertreter des bel⸗ giſchen Jockeiklubs anweſend war. Das Hauptintereſſe des Tages konzentrierte ſich naturgemäß auf das Fürſtenberg⸗Rennen, bei dem das deutſche Aufgebot das beſte am Start vereinte, was zur Zeit von den Vertretern des Derby⸗Jahrganges bei uns im Gange iſt und durch ſein Gewicht auch entſprechende Ausſichten geltend machen konnte. Das waren die Placierten aus dem Derby Octavianus, Sonnenorden, Organdy und Tatjana. Octavianus und Sonnenorden trafen ſich unter den gleichen Gewichtsbedingungen wie im Braunen Band, wobei Octavianus bekanntlich in der Geraden kein glückliches Rennen hatte. Nun konnte er in Baden⸗Baden beweiſen, daß er dem Mühlhens'ſchen Vertreter gegenüber überlegen beſtand. Er hatte vom Tribünenſtart an die Füh⸗ rung übernommen, hielt ſich ſtets in guter Lage und konnte den raſch an die Spitze aufrückenden Sonnen⸗ orden und auch Organdy bis ins Ziel beherrſchen. Tatjana kam hinter Organdy heim. Das franzöſiſche Aufgebot, das ſich auf den Bouſſac'ſchen Grauſchimmel Ru⸗ rk beſchränkte, konnte ebenſowenig wie der Ita⸗ liener Maenio dem deutſchen Aufgebot gefährlich werden. Maenio lag zwar in der Gegenüberliegen⸗ den in der Mitte des Feldes, fiel aber ſchon beim Einbiegen in den Raſtatter Bogen ans Ende zurück. Die Form der beiden ausländiſchen Pferde reichte nicht aus, um Siegeslorbeeren zu holen. Ins⸗ beſondere konnte Maenio den Fürſtenbergſieger des Stalles del Soldo in den beiden letzten Jahren (1938: Procle, 1937: Gaio) keinen neuen Erfolg anreihen. Aber auch der heiße Favorit der deut⸗ ſchen Vertreter, der Mülhens'ſche Oleander⸗Sohn Sonnenorden, konnte ſeinem Stall keinen Sieg einbringen, ſondern mußte ſich mit dem Platz⸗Erfolg zufriedengeben. Im einleitenden Preis von Iffezheim konnte nach kurzer Führung durch Cundry der Mül⸗ 1 Hengſt Reichsfürſt erfolgreich durchs Ziel gehen. N Im Ulrich⸗von⸗Oertzen⸗ Ausgleich gab es einen Außenſeiter. Grollezu unter Kra⸗ balek ſtieß beim Einlauf in die Gerade von außen her gegen die von Per aſperum und Prinzregent geführte Spitze vor und konnte in grandioſem End⸗ ſpurt den Sieg vor Prinzregent und dem in den letzten 100 Metern mächtig aufholenden Morgenruf den Sieg ſicherſtellen. 2 Im internationalen Flieger⸗Rennen holte ſich die Erlenhofer Stute Florida den Sieg. Sie hatte von Anfang an bis ins Ziel die Führung übernommen. Einen weiteren Ueberraſchungsſieg brachte der über 1600, Meter führende Eberſtein Aus⸗ gleich, bei dem ſich der Nachwuchs ⸗Jockei Krabalek ſeinen zweiten Tagesſieg auf Soubrette holte, und ſeinem Stall Butzke einen ſchönen Erfolg ſichern konnte. Ziemlich geſchloſſen war das Feld von ſieben Pferden auf die Reiſe gegangen, als in der Gegenüberliegenden der Erlenhofer Hengſt Giotto die Führung übernahm und ſte bis vor die Tri⸗ bünenplätze erfolgreich vor ſeinen Gegnern Staats⸗ paladin und Toreador verteidigen konnte. In den letzten 100 Metern verſuchte Soubrette einen ſtür⸗ miſchen Außenangriff und konnte dabei unter dem Jubel der Zuſchauer vor Giotto und Staatspaladin ſiegreich das Ziel paſſieren. Im Kampf um den 2. Platz behauptete ſich Giotto nach Gegenwehr knapp vor dem brap gelaufenen Staatspaladin. Son Preis fällt. Dabei werden die gleichen Anforderungen geſtellt, wie bei der Olympiſchen Military. Den Sieg errang der von Hptm. Graf Campello gerittene Tor⸗ dinemit mit 215 Punkten und verwies unſeren Olympia⸗ ſieger Nurmi(Hptm. Stubbendorf) mit 20 Punkten und den Vollblüter Moſelländer(Oblt. Nette) mit 208,75 P. auf die Plätzes An reinen Sprungwettbewerben gab es zwei ähnliche Konkurrenzen wie am Vortage, diesmal für deutſche Offiziere und ausländiſche Zivilreiter getrennt. Im Nationalen Preis der Wehrmacht gab es ſehr gute Zeiten; ſchnellſter war Pater(Hpt. Stubbendorf). Mit 66 Sekunden ſiegte der Hannoveraner Wotansbruder und Oberſt, auf denen Rittm. Brinckmann wieder zwei ſchnei⸗ dige Ritte zeigte. Den erſten holländiſchen Erfolg gab es im Preis von Schloß Rahe durch Killarque(H. Albers⸗ Die erſten badiſchen Fußballtermine Badens Fußball⸗Meiſterſchaft wird am 27, Auguſt mit zwei Spielen eingeleitet, in denen ſich die SpVg Sandhofen und der SV Waldhof, ſowie der Freiburger FC und Fc 08 Villingen gegen⸗ überſtehen. Für den 3. September wurden keine Punkteſpiele angeſetzt und erſt am 10. September gibt es dann den erſten Großkampftag.— Die erſten Termine: 27. Aug uſt: Spog Sandhofen— S Wald⸗ hof; Freiburger FC— 08 Villingen. 10. September: Karlsruher JB— Bf Mannheim; SpVg Sandhofen— 1. JC Pforzheim; Ic Birkenfeld— Phönix Karlsruhe; Fe 908 Vil⸗ lingen— VfB Mühlburg. 17. September: S Waldhof— 8c 08 Villingen; VfR Mannheim— Fe Birkenfeld; 1. Fc Pforzheim— Karlsruher FB; VfB Mühl⸗ burg— Phönix Karlsruhe; Freiburger 56— SpVg Sandhofen. Walter Apklau geſtorben Einer unſerer hoffnungsvollſten Jockey⸗Lehrlinge, der erſt 17 Jahre alte Walter Apklau, iſt in einem Ber⸗ liner Krankenhaus ſeinen in Dresden erlittenen Stunz⸗ verletzungen erlegen. Bei einem Flachrennen ereignete ſich am Sonntag in Dresden ein Doppelſturz, in den Apklau und Berndt verwickelt wurden. Bei ſeiner Rück⸗ kehr nach Berlin ſtellten ſich die Verletzungen bei Apklan doch als weit ernſter heraus, ſo daß er ein Krankenhaus auſſuchen mußte. brettes Ueberraſchungsſieg brachte nicht nur eine hohe Siegesquote(127:10), ſondern auch mit Giotto eine ſenſationelle Einlaufswette(123210). Die Favoritin Stammherrin erfüllte nicht die er⸗ warteten Hoffnungen; ſie kam als Fünfte hinter Luzie nach Hauſe. Im Kineſem⸗ Rennen übernahm nach einem Fehlſtart des kleinen Feldes von drei Pferden Stro⸗ mer unter H. Schmidt die Führung, die er bis in den Einlauf vor Amaranthus und Thronfolger be⸗ haupten konnte. In der Geraden unternahm dann Thronfolger von außen einen Angriff, der ihm den ſicheren Sieg vor dem Favoriten Amaranthus ein⸗ brachte. Stromer kam als letzter nach Hauſe. Im abſchließenden Preis vom Alten Schloß konnte wieder ein Außenſeiter den Sieg erringen. Bis zum Einlauf in die Gerade hatte nach einem burzen Führungsduell mit Netty der Mül⸗ hens'ſche Vertreter Marienpage die Spitze er⸗ obert, mußte aber im Endſpurt die von außen mächtig vorſtoßende Prieſterin nach vorne laſſen, die dann Siegerin wurde und außerdem noch den Platz an die Schweizerin Netty abtrat. Der erſte Renntag war alſo ein Tag der Außenſeiter! Die Ergebniſſe der Rennen: 1. Preis von Iffezheim. 1400 Meter, 5650 4. 1. Hru. P. Mülhen's Reichsfürſt(Raſtenberger); 2. Cundry; J. Barsdorf. Ferner liefen: Dolmetſcher, Entſcheidung. RSpr.:———1. Tot.: 18:10, Pl. 14, 20:10. EW: 80:10. 2. Ulrich⸗von⸗Oertzen⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 1800 Mtr., 4900 ,. 1. Hrn. A. Daub's Grollezu(Krataletz); 2. Prinzregent; 3. Peſſimiſt. Ferner liefen: Goldtaler, Per aſperum, Arbedo. RSpr.: Kampf—Kopf——1½ Tot: 55:10, Pl. 17, 20, 14:10. EW: 408:10. Zeit::52,8. 3. Internationales Fliegerrennen. 1200 Meter, Ehren⸗ preis u. 8000 J. 1. Geſt. Erlenhofs Florida(Sämiſch); 2. Orianda; 3. Atalanta. Ferner liefen: Milo, Purpur roſe. RSpr.: 23113. Tot.: 71:10, Pl. 15, 24:10. EW: 96710. Zeit::11. 4. Fürſtenberg⸗Rennen. 2100 Meter, Ehrenpreis und 23 750 l. J. Geſt. Schlenderhans Oetavianus(Streit): 2. Sonnenorden; 3. Organdy; 4. Tatjana. Ferner lieſen: Rurik, Maenio. RSpr.: 7——1— Hals. Tot.: 72:10, Pl. 17, 13, 24:10. EW: 116:10. Zeit: 213,0. 5. Eberſtein⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 1600 Mtr., 4200. 1. Hrn. E. G. Butzktes Soubrette(Grabalek); 2. Giotto; 3. Staatspaladin. Ferner liefen: Na⸗Na, Stammherrin, Toreador, Luzie. RSpr.: Hals 1. Tot.: 127210, Pl. 34, 20, 74:10. EW: 1232:10. Zeit: 144,4. 6. Kineſem⸗ Nennen. 2100 Meter, 4200. 1. Stall Birkenhofs Thronfolger(Alters); 2. Amaranthus; 3. Stromer. RSpr.: Kampf—,— Kopf. Tot.: 46:10. EW: 60210. Zeit: 222,1. N 7. Preis vom Alten Schloß. Ausgleich 4. 1400 Meter, 340% 4. J. Hrn. E. G. Butzke's Prieſterin(Böllkeß: 2. Netty; 3. Marienpage. Ferner liefen: Amern, Lauf RSpr.: 11% Kopf- 1. Tot.: 43:10. EW: 160: Zeit: 1290. 55 — KAB 4 Nummer 380 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 21. Auguſt 1980 Waldͤhof-Sieg in Wien Admira unterliegt 911 Wien, 20. in Wien der Admira nicht allzugroße als bekannt wurde, daß der Torhüter Auguſt.(Eig. Drahtbericht). „ Platzer ſpielen werde, hegte man doch einige Hoffnung. — el begann für die Wiener zuerſt recht gut, doch erbinder Hahnemann in der ſt n rechten Fuß, mußte für einige t ſcheiden und konnte dann nur mehr als Sta⸗ tiſt mit! völlige zur n. Sein Ausſcheiden hatte eine zlauloſigkeit in der Angriffsreihe der Wiener 8 1 und Durſpekt erwieſen ſich als zu ige Meyrhofer zeigte wenig Erfahrung, Folge. ge rhofer zeigte zu wenig Erſah⸗ Vogl als vollwertiger Stürmer übrig Hauptübel bei den Wienern war die Deckungs⸗ ek aber das viele Bälle, ver⸗ ſehr leichtſinnig. u erkämpfte wohl ſehr derte Leder in der Regel In den meiſten Fällen kam der Ball zu den Gäſten. Auch Mariſchek w ehr ſchwach, ſo daß nur Hahnreiter ent⸗ ſprach. Durch das Verſagen der Deckungsreihe, die aus den Spielern Schilling, Mariſchka und Platzer beſtand, war die Verteidigung überlaſtet. Lange Zeit hindurch überſtand alle Angriffe der ſchnellen Mannheimer, aber auf die Dauer konnte ſie doch nicht einen Verluſt⸗ treffer der Gäſte verhindern. ſtie woh und ohne ſein Mit⸗ einer kataſtrophalen Platzer ſpielte ganz hervorragend wirken wäre es ſicher wieder zu Niederlage der Admira gekommen. Die Mannheimer gefielen in Wien ſehr gut. Alles Lob verdient das Verteidigertrio. Der Tor⸗ mann Drayß machte kaum einen Fehler und die Verteidi⸗ ger Schneider und Siegel erwieſen ſich als ungemein auf⸗ 1 Ganz hervorragend war jedoch der Mittelläufer Heermann, der das Stopperſpiel in Vollendung vorführte. Er erhielt beſonderen Bei⸗ fahl, als er wenige Minuten vor Schluß ein ſicheres opfernd und ſte cher. T o r d Flügelſtürmers Vogl verhinderte, da gerade der Tormonn Drayß außer Hauſer war. Auch die Seitenläufer Maier und Range gefielen ſehr gut. Ueberraſchend gut iel; vor allem zeichnete ſich der junge Mittelſtürmer Erb aus. Auch die Flügelſtürmer trugen ſehr viel zum Erfolg bei und die Verbindungsleute wirk⸗ ten dadurch ſehr verdienſtlich mit, daß ſie viele Bälle nach vorn ſchleppten Alles in allem hinterließen die Mannheimer in Wien eilen überaus guten Eindruck, und ihr Erfolg iſt ſehr bei⸗ fällig aufgenommen worden. war das Angri Spielverlauf Anfangs war Admira im Vorteil; dann mußte aber yhnemann ausſcheiden, und von dieſem Augenblick an eitete die Angriffsreihe der: Wiener ſehr planlos. Daran änderte ſich auch nichts, als Hahnemann wieder erſchten und auf dem rechten Flügel als Statiſt mitwirkte. die anfängliche Ueberlegenheit Admiras ging verloren und die ldhöüker übernahmen das Kommando. Bis zur Pauſe fiel jedoch kein zählbarer Erfolg. arb — Nach dem Seitenwechſel waren Mannheimer klor im Vorteil. Peter Platzer wat reichlich beſchäftigt und zeigte einige meiſterhafte Paraden. Aber in der 25. Minute mußte er einen Ball des Mittelſtürmers Erb doch durchlaſſen Gleich darauf iſt es wiederum vor dem Tor der Wiener ſehr kritiſch. Dann machten dieſe einige Gegenangriſfe, die aber er⸗ ſokglbs Die Wiener nahmen nun eine Reihe hon vor, die ſich aber micht bewährten. e auch Hahnreiter verletzt, ſo daß zeit⸗ ener im Felde waren, weil inzwiſchen n endgültig abgetreten war. giener ſpielten völlig zerfahren, ſo daß die Mann⸗ er keine ſonderliche Mühe hatten, den kleinen Vor⸗ ſprung bis zum Schlußpfiff zu halten. Schiedsrichter war Hauptrunde im Tſchammer-Pokal: Waldhof im Glück VfR Regending. Dem Spiel folgten 25 000 Zuſchauer mit großer Aufmerbſamkeit. SC Käfertal gewann Sc Käfertal— Viktoria Neckarhauſen:2(:0) 5 Die Gäſte konnten durch ſaires und auch ganz gutes Spiel gefallen, wenn auch der Sturm, in dem Weidinger ſeinen Mitſtürmern weit überlegen war, eine äußerſt ſchlechte Schießkunſt zeigte. Den erſten Treffer kanonierte Hering ganz gewaltig ein, und Claus nutzte einen Fehler vom Torwächter zum:0 aus. In der zweiten Hälfte hatten die Gäſte die beſſeren Chancen, ohne aber eine nutzen zu können. Ein Mißverſtändnis eines Verteidigers mit ſeinem Torwächter ergab durch den dazwiſchenfahren⸗ den Mittelſtürmer Ketterer das Schlußergebnis. Schieds⸗ richter Eitel(Weinheim) leitete den Kampf einwandfrei. Matte Ouvertüre in Neckarau Bf Neckarau— 08 Mannheim 410 Die außerordentlich warme kaum überſtandene Ferienpauſe zu keinen beſonderen Leiſtungen kommen. Da und dort vermißte man ſtark den nötigen Schwung in der Ge⸗ ſchichte. Hatte Neckarau wenigſtens das Plus, einen 30 Fahre Amititia: Tagestemperatur und die ließ beide Mannſchaften im Pech einigermaßen harmoniſchen Angriff zur Verfügung zu haben, in welchem namentlich Veitengruber füßhl⸗ bar zur Geltung kam, ſo war dieſer Mannſchaftsteil bei (8 äußerſt ſchwach beſetzt und konnte ſo zu keinen Er⸗ folgen kommen. Anerkennenswert bei allem der Eifer der 8⸗Abwehr ſowie der Läuferreihe, wo die alten Füchſe Engſter, Soldner und Ziegler noch mit die Beſten waren. Bei Neckarau gefielen Dieringer im Tor, die wendigen Läufer Benner und Größ le, im Sturm hauptſächlich natürlich die Torſchützen Veiten⸗ Gruber(), Klamm(1) und Henneberger(). Das el ſelbſt ſtand mehr oder weniger nahezu aus⸗ nahmslos im Zeichen der diktierenden Neckarauer, die ſchon bei der Pauſe mit:0 klar in Front lagen. Daß man ſich beiderfeits— überflüſſiger Weiſe b und zu unbedingt zu ſcharf anging, wobei Albrecht(07 Mannheim) als Schiedsrichter ein wachſames Auge hatte, ſei nur der Vollſtändigkeit halber erwähnt. Schwere Niederlage des Südweſtmeiſlers VfL Köln 99 ſchlägt Wormatia Worms mit 9190(:0) Eine Niederba gde, wie man ſie nicht erwartet hatte, zog ſich der Südweſtmeiſter Wormatia Worms im Jubiläumsſpiele in Viernheim Amicitia Viernheim— Tura Ludwigs haſen 225 Zum Feſttagstreffen am Wochenende ſpielte an der„Waldſchenke“ die bekannte Elf der Tura auf, die dem Jubilar ein feſſelndes, ſchneidiges und torreiches Treffen bot, das ſehr zu gefallen wußte. Mit ſehr guten Angriffen verſtanden die Gäſte das Bollwerk der Viernheimer Deckung un⸗ ter Druck zu halten. Doch hier ſtand wie einſt im Mai der noch immer große Verteidiger Kiß, ge⸗ nannt„Jean.“, der in alter Klaſſe ſeinen Straf⸗ raum leerfegte und mit weiten Bällen ſogar noch den Sturm ankurbelte, ſo daß dieſer mit ſeinen Chancen vorerſt mehr Glück hatte als die Tura. Burkert köpfte nach 10 Minuten eine Ecke des Rechtsaußen Faltermann ein, und dieſer ſchuf mit einem Bombenſchuß das 2. Tor. Durch Lebküchler und Fauth verſtand jedoch„Kornblumenblau“ gleichzuziehen, um in der 34. Minute durch Reimer in Führung zu gehen. Auch im zweiten Abſchnitt gab Tura ganz groß an. Torwart Helfrich, der Reſerviſt für Krug, ſtand bald im Kreuzfeuer der Ludwigshafener, für die Faulſtich und Lebküchler die nächſten Treffer ſchoſ⸗ ſen. Ludwigshafen, übrigens von Langenbein trai⸗ niert, hat den Sieg vollauf verdient. denn neben einer ſchlagfertigen Tordeckung beſaß es die ent⸗ ſchieden beſſere Läuferreihe. Schiedsrichter Lauer⸗Plankſtadt hatte bei dem fairen Spiel ein leichtes Amt. Der zweite Fubiläumsgaſt Amicitia Viernheim— 1. F Kaiſerslautern 313 Die Viernheimer Amicitia, die bereits am Samstagabend gegen Tura Ludwigshafen eine Vor⸗ Senſationeller Sieg der Weſtfalen: in der Verlüngerung ausgeſchieden Weſlende Hamborn ſchlug die Mannheimer:2(.2) Sechs volle Wochen war während der Fußball⸗ pauſe die Witterung wie im Herbſt, wenn's Wet⸗ ter kühl und nun, nachdem das runde Leder wie⸗ der rollt, da ſtehen auf einmal ſieben pralle Son⸗ nen am Himmel und ſenden ihre Strahlen ohne Gnade auf das Völklein der Fußballſpieler herab. Komme keiner und behaupte, der olle, alte Petrus hälte früher auch geklickt. Ströme von Schweiß koſtete das harte, ſchwere Tſchammerpokalſpiel un⸗ ſeres Meiſters gegen die tapferen Jungens vom Niederrhein, die ja nichts zu verlieren hatten. Sie, die zu Hauſe als Neuling der Gauklaſſe ungeſchla⸗ gen blieben und ſelbſt der„ewigen Meiſterin“ Fortung Düſſeldorf, die mit allen ihren T mks, wie Janes, Kobierſki uſw. angetreten war, ein Paroli zu bieten vermocht hatten, kümmerten ſich auch in Mannheim um den großen Namen ihres Gegners keinen Deut, ſondern rückten mit Schneid und Energie dem Favoriten auf den„Leib“ und zwangen ihm ein kampfbetontes, energiegeladenes Ringen ab, gegen das er nicht beſtehen ſollte. Dem Vfq blühten die erſten Chancen, als der Verteidiger Rommer einen Ball falſch be⸗ rechnet hatte und dann Herold die erſte Ecke er⸗ zwang. In beiden Fällen rettete aber der Tor⸗ wart Köſter die ſehr zerfahrene Lage, bis ihm in der 12. Minute ein großartig gezogener Schuß des jungen Rechtsaußen Eder bezwang, gegen den kein! Kraut gewachſen war. Der Ausgleich für Weſtende ſchien da zu ſein, als Manthey einen Strafhall auf das Gehäuſe von Vetter jagte. Doch dieſer hatte Glück, denn der wuchtige Ball prallte bon nder Seitenlatte weg. Ein feſſelnder Augen⸗ blick war es dann, als Striebinger im Alleingang wie eine Rakete loszog. Er hatte jedoch Pech und jagte den Ball knapp vorbei. In der 35. Minute fiel durch Herold das 2. Tor. Der ſorſch nach⸗ ſetzende Halbrechte wurde im Getümmel angeſchoſ⸗ ſen und von ſeinem Körner weg flog der Ball in das verwaiſte, ungedeckte Netz des Gegners. Nach Wiederbeginn drehte Weſtende verblüf⸗ fend au“ und holte ſchon in den erſten Angriffen durch Man⸗ they ein Tor auf als die geſamte Mannheimer Deckung etwas ſchwamm. Der Vff ſpielte nun, ner⸗ vös geworden, reichlich zerfahren. Namentlich im Sturm wollte nichts mehr zuſammengehen, da Fuchs den Faden verloren hatte. In der letzten Viertelſtunde war daun der Vin wieder etwas in Front und ver⸗ ſuchte noch einmal, den harten Gegner zurückzudrän⸗ gen. Aber nach wie vor ſcheiterte der Sturm an der einzigartigen Schlagfertigkeit der Hamborner Backs, deren weite Abſchläge den gelbbehoſten Stürmern immer wieder eine Gaſſe öffneten, ſo daß doch noch der Ausgleich kam. Rommer 2 ſandte einen Straf⸗ ball wuchtig aufs Tor; Vetter wehrte ab, doch Man⸗ they knallte aus kurzer Entfernung ein. Die ge⸗ fürchtete Verlängerung war da! Abgekämpft ſuchten die Leute mit den letzten Kräften den Sieg. Er ſollte Hamborn gehören, das mit einem letzten Generalſturm die Feſtung Mannheims berannte. Flockowſky war der Schütze des ſiegbringenden Tores. Die Mannſchaften: VfR Mannheim: Vetter; Conrad, Rößling; Rohr, Fath, Hubſchneider; Eder Herold, Fuchs, Adam, Striebinger. Hamborn: Köſter; Moſchüring, Rommer 1; Stemmer, Pflaum, Pitlick; Rommer 2, Kreyenberg 1, Florkowſki, Manthey, Rommer 3. Der VfR Mannheim hatte auf die Mitwirkung von Spindler, ſeines derzeit beſten und agilſten Stürmers Verzicht geleiſtet und dieſen für die Teilnahme am Gauvergleichskampf gegen Württem⸗ berg abgeſtellt. Dafür hatte man Eder aufgeboten, der ſich die erdenklichſte Mühe gab, um den Poſten des Rechtsaußen auszufüllen. Er konnte die große Leiſtung ſeines Vorgängers nicht reſtlos erfüllen, ſchoß aber ein Bombentor, das ſich gewaſchen hatte. Striebinger verriet Anſätze ſeiner einſtigen großen Gefährlichkeit. Das Innentrio hatte es ſehr ſchwer, die tiefgeſtaffelte Abwehr des Gegners auszuſchalten, da Steilvorlagen kaum zu erreichen waren. Feth ſpielte für Henninger, der am Weſtwall ſteht, einen ausgezeichneten Mittelläufer. Hubſchneider hat ſich ſehr gut in die Mannſchaft gefunden und ſpielt jetzt faſt ſo geriſſen wie Rohr. In der Verteidigung gab es ſehr viel Kleinarbeit. Vetter war mitunter groß im Zug und hielt ganz dicke, ſchwere Brocken Die Spieler von Weſtende Hamborn, die erſt vor wenigen Tagen gegen die Olympia⸗ kandidaten unſeres Reichstrainers Herberger in Duisburg ganz hervorragend abgeſchnitten haben und durch die„Bank“ den ſchweren Beruf des Berg⸗ mannes unter Tage erfüllen, haben dem VfR das Leben wirklich zu ſchwer gemacht. Da war Köſter ein ſchneidiger und mutvoller Torwart. Moſchu⸗ ring und Rommer verteidigten hart und geſchickt und die Läuferreihe zeigte ſich als eine ſehr ſtabile Ein heit, in der Pflaumer als Mittelläufer überragte Der Sturm hatte in dem kleinen Floakowſki einen ganz gefährlichen Mittelſtürmer, der ein großes Schußvermögen beſitzt und Manthey war ein tüch tiger Verbinder, der ſehr zu gefallen wußte. Schiedsrichter Hirſch⸗Stuttgart leitete Treffen gewandt und ſicher. das ſtellung gegeben hatte, empfing am Sonntag als zweiten Jubiläumsgaſt den bekannten 1. Fußballelub Kaiſerslautern, dem in dieſem Jahr der Aufſtieg zur Gauklaſſe Südweſt gelang und der vor 8 Tagen die Heſſen in Kaiſerslautern mit:2 beſiegte. Um es vorweg zu nehmen, ſei geſagt, daß die Leute aus der Hinterpfalz bis auf ihren erfolgreichen Mittelſtürmer Walter ziemlich komplett ſtanden und recht annehmbares Können verrieten. Torwart Gebhardt hatte wiederholt Gelegenheit, durch tadel⸗ loſe Arbeit zu glänzen und auch ſeine beiden Vorder⸗ leute taten lediglich ihre Pflicht. Im Mittellauf intereſſierte vor allem der alte Kämpe Hergert (früher Fußballklub Pirmaſens), der auch heule noch als ein großer Stratege angeſehen werden muß. Die Angriffe der Lauterer litten zweifellos unter dem Fehlen des Angriffsführers. Zu erwähnen iſt die jederzeit wachſame Viernheimer Abwehr, in der namentlich Kiß l und Faltermann wieder mächtig auf dem Damm waren und im Verein mit Krug im Tor eine tadelloſe Abwehrarbeit zeigten. Die Läufer⸗ reihe war gut dirigiert von Kiß und auch Fetſch und Hoock wuchſen mit der Dauer des Spiels gut in ihre Aufgaben hinein. Im Sturm waren zweifellos Kiß I und die beiden Flügelſtürmer die beſten Leute. 5 Das Spiel ſelbſt, das in Anbetracht der Hitze nur knapp 400 Zuſchauer angelockt hatte, nahm einen anſtändigen Verlauf und gipfelte mit den gezeigten Leiſtungen in der erſten Spielhälfte, wo Viernheim vorübergehend zur Führung kam, be⸗ reits in der 8. Minute durch Kiß 4 in dem Reſul⸗ tat:0 für Viernheim. Nach einem exakten Wechſel fiel in der 32. Minute durch Mandel der zweite Treffer im Anſchluß an eine ſchöne zügige Kom⸗ bination. Recht intereſſant begann die zweite Hälfte, als nach einer knappen Viertelſtunde die Lauterer durch ſchöne Tore von Imminger und Reiber ausgleichen konnten. Dann war wieder Viernheim an der Reihe mit dem dritten Treffer durch Pennig, der aber erneut ausgeglichen wurde durch Reiber. Das 318 wurde ſo ziemlich am beſten den gezeigten Leiſtungen gerecht. Als Leiter des Spiels gefiel Pennig Waldhof ausgezeichnet. —— Sechs neue Weltrekorde ſtellte der Amerikaner Abe Jenkins mit ſeinem Ueberrennwagen auf, und zwar über 50 Meilen(280,28 Km./ Std.), 2000 Km.(272,6 Km./ Std.), 3000 Km.(271,9 Km. Std.) und 1000 Meilen(274,63 Km.⸗ Std.) ſowie über ſechs und zwölf Stunden(274,9 bzw. 271,79) Km./ Sed.). — Bchammerpokalkampf gegen Vſch Köln 99 am 5 in Köln zu. Die Kölner ſchickten den Südweſtmeſſter m :0 Toren nach Hauſe, nachdem ſie bei Halbzeit mit 50 Treffern den Sieg bereits ſichergeſtellt hatten. Wormatig war im Feldſpiel den Rheinländern ſtets überlegen, konnte aber dieſes Plus in beinen einzigen Treffer um, wandeln. Dazu kam der völlige Ausfall don Foth, dem im Gegenſatz zu Eckert auf Halbrechts und Mittelläufer Kiefer überhaupt nicht gelang. Köln verdankt ſeineg überragenden Erfolg in erſter Linie dem überragenden Spiel ſeines ſtets entſchloſſenen Angriffs, nicht zuletzt aber auch ſeiner zuverläſſigen Verteidigung. Die Tore fielen meiſt nach ſchnellen Kombinationen und ſchon nach 9 Minuten hieß es durch Anfang, Wehr, heit und Leinen 3i0 für Köln. Bis zur Halbzeit erhöhten in der 24. und 37. Minute wiederum Wehrheit bzw. Leinen auf:0. Auch nach dem Wechſel änderte ſich das Biz nicht und Köln blieb bei ſeinem zweckmäßigen Erfolgsſpiel Durch Anfang, Wehrheit, Kuchertz und Rehkeſſel fielen in dieſer Reihenfolge noch vier weitere Treſſer. Weinheimer Sieg in Kirchheim JG Kirchheim— 09 Weinheim 14 Die Kirchheimer mußten an ihrem Kirchweihſonntag gegen die ſpielſtarken und gut ſpielenden Gäſte eine glatte Niederlage hinnehmen. Allerdüngs iſt ſichtigen, daß bei den Platzherren der beſte Mann und Sturmdirigent Karl fehlte. Dadurch vermißte man im Kirchheimer Sturm jeglichen Zuſammenhang. Die Wein⸗ heimer kommen nach etwa 10 Minuten durch Linksaußen Sommer zum:0. Kurz vor Halbzeit glich der Rechts⸗ außen Schenk für Kirchheim aus. Mit 11 ging es in die Pauſe. In der zweiten Spielhalfte gaben die BVein⸗ Ton an. a Selzam⸗Heidelberg leitete korrekt. heimer den Schiedsrichter Ein gerechtes:3(:1) Fußballkampf Württemberg— Baden Mit großer Spannung verfolgten die 30 000 Zuſchauer in der Ludwigsburger Horſt⸗Weſſel⸗Kampfbahn den Fuß⸗ ballkampf zwiſchen Württemberg und Baden, der gerechter⸗ weife mit einem:3(:1) unentſchieden endete. Baden, das ebenſo wie der Gegner in ſtärkſter Aufſtellung antrat, ſpielte in der erſten Halbzeit dentlich überlegen, da es dem württembergiſchen Sturm an tattiſchem Verſtändnis mangelte. Den einzigen Treffer dieſer Spielzeit ſchoß Spindler(Bf Mannheim). Jußball im Reich 1. Tſchammerpokal⸗Hauptrunde FS Frankfurt— Mülheimer SW:3; Boruſſia Neun⸗ kirchen— Vfè Benrath:1; Vfn Mannheim— Weſtende Hamborn:3 n..; FC Singen— 1. Fc Nürnberg 118; Neumeyer Nürnberg— SC 03 Kaſſel 723; VfB Coburg— Rapid Wien:6; 1. FC 05 Schweinfurt— Wacker Wien :3; Kurheſſen Kaſſel— Köln⸗Sülz 07:5; SV 06 Beuel Eintracht Frankfurt:5; VfL 99 Köln— Wormatia Worms :0; Admira Wien— SV Waldhof:1; Vienna Wien— Be Hartha 2183 n..; Hamborn 07— Hamburger SV 118; VfB Bielefeld— Ve Osnabrück:3; ASV Blumenthal Polizei Hamburg 314; SC 05 Göttingen— 1. S Jena :3; Vorwärts Hamburg— Fortuna Düſſeldorf:3, Tad Eimsbüttel— Boruſſia Dortmund 273; Thüringen Weida — Berliner SVW 92:2; Vfè Halle 96— Dresdener Se :3 dabei zu berü, ö SV 05 Deſſau— Tennis⸗Boruſſia Berlin:2; Kon⸗ Monta — Engl J Daß Kranz de nung mi dem Lu rung ih! ein, her: Fachamts am Nach Nationen Burghlei der Ane Wohl es gewe kropiſche! enen Ei ſchen Me National übernahr deutſchen In einen Scheu r ſen muß! breite ab 1 ſche 400 Weltreko der Geg länder B teißende! und unte großen vorgearb über raſch Im 2 in dem ſe Bruſtbre Auch klar in ſel mehr guch der den erſte ſchon klo (Ei Deut ten zu 2 f kordia Plauen— Viktorig Hamburg:3; SpVg Leipzig— Vorw.⸗Raſenſp. Gleiwitz:2; SV Klettendorf— Minerva 93 Berlin:0; U. Oberſchöneweide— Bl.⸗W. Berlin 12 Hertha BSC Berlin— Planitzer SC:2; Pol. Danzig— Viktoria Stolp 113. VfB Alſum— Schalke 04:13 Auswahlſpiele In Ludwigsburg: Württemberg— Baden 313 In Ludwigsburg: Württemberg— Bezirksklaſſe 713 Süddeutſche Spiele Gan Südweſt: Kickers Offenbach— Sportbr. 1806 670 Union Niederrad— Bf Friedberg 10:35 Opel Rüſſels⸗ heim— Bf Schweinfurt:2; Vſs Quierſchied. Pirmaſens 216 FV Saarbrücken— Bayern München 113 FS Frankfurt— 1. FC Nürnberg(AS):7. Gau Baden: Union Heidelberg— Sͤ Oſtrau 125, JC Rheinfelden— 1. Fc Pforzheim:2; SpVg Sandhofen— SV Wiesbaden i..):5; FV Nieſern— VfB Mühl⸗ burg:6; Phönix Karlsruhe— Tura Bonn 223; Korls⸗ ruher V— BE Augsburg:7. Gau Bayern: Spöͤg Fürth— Slavia Prag 513; TS 1860 München— Poſt München:0; Wiener SC— Alte Haide München:0; Poſt München— Alte Haide München 32; 1860 München— Wiener SC:1; Kickers Würzburg gegen Boruſſia Fulda:3. 3 Gau Heſſen: Boruſſia Fulda— Sparta Prag ausge FC Hanau 93— Freiburger FC 276; VfB Friedberg VfR Schweinfurt:2; BC Sport Kaſſel— Sp Kaſſel 512. Süddeutſche Spiele Gan Baden Meiſterſchaftsſpiele: TW 62 Weinheim 10:5; Reichsbahn Mannheim Mannheim 10:11. Freundſchaftsſpiel: Tgd. Ketſch— Sal Frankfurt ausg. Gau Südweſt: Gaupokalſpiel: 60. in Homburg: Mittei⸗ pfolz— Nordw.⸗Pf. 11:7. Sp Waldhof BfR Reg.⸗Rat Hans Pfeiffer[Wien] wurde in Anerketrung feiner großen Verdienſte um die Entwicklung des inter⸗ nationalen Eisſports vom Amſterdamer Kongreß der Internationolen Eislauf⸗Vereinigung zum Ehrenmitglied ernannt. Es geht am laufenden Band! Beim Turnier der Privatmannſchaften Der 5. und 6. Kampftag brachte auf dem VfR⸗Platz nicht weniger als ſieben Turnierſpiele, die teils noch in der Vorrunde, teils in der Zwiſchenrunde ſegelten. Die allzu üppige Sommertemperatur beeindruckte die Spiele natür⸗ lich etwas ſtark, dennoch gab es mitunter recht flotte Spiele zu ſehen. So om Samstag mit dem letzten Spiel der Vorrunde: TSch 61 Ludwigshafen— BMG Südd. Kabelwerke 410. Die Mannſchaft der Kabelwerke machte recht gute Figur und namentlich die beiden ſchlanken Verteidiger zeigten eine gute Veranlagung. Schwächer wor hier der Anariff der mit der Sturmreihe der Pfälzer nicht mitkommen konnte. Die Leute um Lindemann, Klett uſw. ſpiel⸗ ten überaus flüſſig und rationell und es muß ihnen ſchon beſtätigt werden, daß ſie unbedingt mit zu den beſten Mannſchaften gehören, die das Turnier bis jetzt brachte. In der erſten Hälfte ſich mit:1 wacker haltend, konnte die Mannheimer Firmenelf im zweiten Spielabſchnitt, trotz allem Eifer, nicht mehr den nötigen Widerſtand ſetzen, während andererſeits Ludwigshafen ſeine Sturm⸗ und Drangperiode weitgehendſt zu nutzen verſtand. Die übrigen zwei Spiele des Samstags: SC Käfertal(Welker⸗M.)— 08 Mannheim(Görig⸗M):0 VfR(Noll⸗M.)— Poſt⸗SV Mannheim 10 ſtanden nicht auf beſonderem Niveau. Schwache Leiſtungen der Stürmer im erſten Spiel, wechſelten mit zu ſehr auf Härte konzentrierter Arbeit im zweiten Treffen. Jeweils recht knapp waren dementſprechend die Ergebniſſe in bei⸗ den Spielen, wobei verſchiedene gute Einzelleiſtungen den an ſich matten Geſamtrahmen nicht überdecken konnten. * Der Sonntag morgen hatte als Einleitung die Be⸗ gegnung zweier Phönixrmannſchaften vorgeſehen, wobei allerdings infolge Abweſenheit des Spielleiters das Los den Sieger beſtimmen mußte. Der Glückliche war hier⸗ bei die Grün/ Schwarzelf, der Bezwinger der Waldhof⸗ mannſchaft, während die Kameraden von Rotweiß die bit⸗ tere Pille des Ausſcheidens ſchlucken mußten. Das zweite Treffen des Tages führt dann die Mann⸗ ſchaften VfR(Steinkamp)— Stadt⸗SV(Blau/ weiß/rot):0 zuſammen, die ſich einen im allgemeinen wechſelvollen Kampf lieferten. Die Raſenſpieler waren längſt nicht ſo in Fahrt, wie gelegentlich ihres:1⸗Vorrundenſieges, ſie konnten es auch nicht ſo, da der Gegner heftigſten Wider⸗ ſtand bot. Recht nett die Kampfduelle der alten Routiniers Sangenbein und„Hempel“ Hahn die ſozuſagen buchſtäblich wie die Kletten aneinander hingen und ſich kaum von den Socken gingen. Soweit die Torerfolge in Frage kommen war es zunächſt wieder Otto Kamenzien der die Sache mit zwei Pfundstreffern verſorgte, während dann einige weitere gute Chancen Kamenzien⸗Langenbein buchſtäblich ins blaue gingen, bis Langenbein kurz vor Schluß zu:0 für VfR abſchloß. g Eine weitere VfR⸗Elf der„alten Garde“ ſtand im nächſten Treffen VfR(Willi⸗Schmid⸗M.]— VfL Frieſenheim 11 auf dem Plan und um die bekannten Namen Simon, Geis, Heckmann, Hoßfelder, Dagne, Caſpari, Krieger uſw. rankte ſich ein aufopfernder Arbeitseifer gegenüber dem Gegne! aus der Pfalz, der trotz klarer Niederlage erneut zu geſal⸗ len wußte. Einen großen Fehler begingen die Frieſen⸗ heimer inſofern, als ſie oft viel zu lange mit dem Ball liefen und ſo dem Gonzen keine rationelle Note geben konnten. Weit wirkſamer war da ſchon die Taktik der Raſenſpieler, die weitaus entſchloſſener handelten. Simon(3) und Hoßfelder(1) ſorgten für durchweg hübſch gemachte Torerfolge, denen die Pfälzer erſt in den Schlußminuten den Ehrentreſſer entgegenſetzen konnten. Den Reigen der ſomitäglichen Spiele beſchloß die Partie: 7 Mannheim(Rhenigold.⸗M.)— Alem. Ilvesheim 914 Das Spiel wurde beiderſeits recht temperamentvoll und auch ideenreich geſpielt. Die Ilresheimer drückten ſchon bald nach Beginn ſcharf auf das Tempo. Hannes 7 ber und Kraft ſchickten ihre Leute gleich tüchtig ine Feuer und ſchon nach 20 Minuten hieß es 20. Kurz vin dem Wechſel ergab ein Zögenz der 07⸗ Abwehr ſogar und damit waren die Neuoſtheimer klar im Hintertreſſen wobei es merklich auffiel, daß der fünffache Torſchlihe der Vorrunde, Müller, von 07 diesmal kaum zur Git, tung kam. Die Ilvesheimer, die das Spiel ſtändig dik⸗ tierten, erreichten mit einem 4. Treſſer den Weg in din Vorſchlußrunde. 5 1 Die Spiele hatten trotz der ſommerlichen Wärme wieder überaus guten Beſuch und bemerkte man unter den Ji ichauern u. a. Reg.⸗Rat Geppert, den Grinder des Tumiers, Direktor Egetmeyer, die an den Spielen regſten Anteil nahmen. Am 7. Kampftag des Turniers(Mittwoch] ſpielen: Vie Neckarau(Bertſch⸗M.]— BW G 17.30 Uhr TSch 61 Ludwigshafen— Bf[Noll⸗M.] 18.30 Uhr ihre Spiele der Zwiſcheurunde und freut man ſich. heute auf das zweite Auftreten der Gäſteelf aus Lu wigshafen, die am Samstagabend bereits ſo begeiſte Bei den Mit Kanufal Wettkan ſterſch Frank fu Main u haus g 9 Paddl Padde Mann ſchon ſo ſchnellſte ſich mit Einſatz. kunden den wil tretunge Die WVind⸗ Einer), Einer) von dei erfolgre gaues B lung de man ia Heſamtl. ſtehender ſchen St ee ſtart ganu⸗Ge ler wie berringe 5 un bre de Sprin on Man kit 1292 Die tec Montag, 21. Auguſt 1939 9. Seite/ Nummer 3880 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ———*- ee—— Jußball-Nolizen Die Südweſt⸗Fußballelf, die am 3. September im Naß men des Frankfurter NShlv⸗Kreisfeſtes einer Frankfurter J Enoland mit 42,5 zu 93,5 Punkten geschlagen: 1 1 0 1 5 gen, 7 7 7 7 17 Stadtmannſchaſt gegenübertritt, ſteht wie folgt: Michel um;(Kaiſerslautern); Harter(Offenbach)— Schmitt(Saar⸗ dem 9 en en 0 I brücken); Erfurth(Frankfurt) Gärtner(Frankfurt) der 1 Klees(Homburg); Riehm(Ludwigshafen;— Nemenich 10 H bi U(Biſchmisheim— Eckert(Worms)— Pfirſching(Franken⸗ den. 5 0 0 f thal)— Fath(Worms). Farbig kantert auch Brown nieder— Der Mannheimer Neckermann Doppelſieger 4 ö int N ſi Die deutſche Fußballelf, die am 27. 5 in Paddie Daß unſere ten im Fahrt ſind, bewies im Abteilung 33 der Mainz⸗Kaſteler Rud e e( 1 den erſten Länderkampf gegen die Slowakei beſtreiten Kranz der Ländertre die geſtern ſtattgefundene Begeg⸗ 5 9 5 8 85 Mair 3 Kaſteler Rudergeſellſchaft Wuto union ſoll, nach braſilianiſchen Meidung en eine wird, mußte in der Läuferreihe geändert werden. An nung mit den Vertretern Großbritanniens in Köln. Auf zermania 1880, 2 Stunden 55 Minuten. 4. Kanu⸗ 10 2 5 b e 85 5 8 5 955 Stelle des verletzten Laudon[Vienna Wien) wird der 0 f raf die is 51 1 N i es Poſtſpor. 7777 2 einer Verle 8 2 olari N er entſenden. g o ni 7 0 f dem Luftwege traf die engliſche Expedition unter Füh⸗ abteilung des Poſtſportvereins Frankfurt, 2 Stun egung Nuvolart und en eisen früthere öſterreichiſche Nationalſpieler Wagner Mapid tung i 5 e en 2 7 hley„ den 55:3 Min., 5. Gemeinſchaft für Leibesübungen Wien) eingeſetzt. a erzli begr 0 9 von H t 59 7 70 55* 5 9 b A herzlich ben 5 r von Halt, dem Darmſtadt, 3 Stunden 23:19 Minuten. 6. Mann⸗ 8. Fachamtsleiter der deutſchen Leichtathleten. Den Kämpfen um Nachmittag ging ein Empfang der Mannſchaften beider Nationen durch die Stadt Köln voraus, bei dem Lord Hurghley dem völkerverbindenden Sport ein hohes Lied der Anerkennung zollte. Wohl an die 40 000 ſportbegeiſtertete Zuſchauer mögen es geweſen ſei, die ſich am Nachmittag im Stadion bei ropiſcher Hitze einfanden, um einen neuen Triumph ö eichtathetiſchen Könnens zu erleben. Nach dem geſchlof⸗ nen Einmarſch der Gäſte vertretung ſowie uriſerer deut⸗ ſchen Mannſchaften erklangen die engliſchen und deutſchen Nationallieder, worauf der Starter das Kommando übernahm. Gleich der raſſige 100⸗Meter⸗Lauf ſah die deutſchen Farben doppelt erfolgreich, wobei unſer Mannheimer Neckermann In einem weiteren ſtolzen Erfolg vor ſeinem Landsmann Scheuring(Ottenau] kam, der allerdings alles aufbie⸗ en mußte, um den Engländer Holmes im Ziel mit Bruſt⸗ breite abzufangen. Atemloſe Stille herrſchte, als das klaſ⸗ Alleiln-Verkauf epper⸗ dle der Kleppetfabtikate O 7, 24. uf 519 92 8 ſiſche 400⸗Meterreunen geſtartet wurde, zu dem ſich unſer Meltrekordler Harbig viel vorgenommen hatte, zumal der Gegner kein geringer war als der bekannte Eng⸗ länder Brown, von dem man ſich viel verſprach. Erſt in hin⸗ teißendem Finiſh gelang dem Deutſchen der große Wurf und unter ſtürmiſchen Anfeuerungsrufen konterte er ſeinen großen Gegner einwandfrei nieder, für den ſich Pennington borgearbeitet hatte, während der Berliner Hamann noch über raſchend vor Brown durch das Ziel ging. Im 200⸗Meterlauf kam es zu einem feſſelnden Duell Schenring⸗Neckermann, in dem ſchließlich der Mannheimer Neckermann mit knapper Bruſtbreite vor dem Ottenauer das Ziel paſſierte. Auch die folgenden Wettbewerbe ſahen die Deutſchen lar in Front„ſo daß am überlegenen Endͤſieg kein Zwei⸗ fel mehr beſtand. Der 800⸗Meterlauf, das Diskuswerfen wie guch der Hochſprung ſah die Deutſchen jeweils auf den bei⸗ den epſten Plätzen, ſo daß damit der Engländer Schickſal ſchon klar und eindeutig beſiegelt war. (Ein ausführlicher Bericht folgt im Abendblatt.) Endergebnis im Länderkampf: Deutſchlands Leichtathleten ſiegten mit 93,5 Punk⸗ ten zu 42,5 über die britiſchen Kämpfer. Mannheimer Kanufahrer am ſchnellſten Bei den Gauſtaffelmeiſterſchaften in Frankfurt a. M. Frankfurt a.., 20. Auguſt. Mit ſtolzen Erfolgen kehren die Mannheimer Kanufahrer auch von der vorletzten diesjährigen Wettkampf⸗Veranſtaltung, den Gauſtaffelmei⸗ ſterſchaften der Gaue XIV und XIII, aus Frankfurt a. M. zurück. Unter den ſieben auf dem Main mit Start, Wende und Ziel am Poſt⸗Boots⸗ haus geſtarteten Vereinsbeſatzungen, die aus je 9 Paddlern in 6 Booten beſtanden, erwieſen ſich die Paddelgeſellſchaft Mannheim und die Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft, wie ſchon ſo oft, mit ziemlichem Vorſprung als die ſchnellſten. Die beiden Orts⸗Rivalen bekämpften ſich mit außerordentlicher Härte und größtem Kräfte⸗ Einſatz. Der geringe Zeitunterſchied von 15 Se⸗ kunden bei einer Geſamtfahrzeit von über 27 Stun⸗ den will nicht viel heißen und läßt die beiden Ver⸗ tretungen aus Mannheim gleichwertig erſcheinen. Die Mannſchaft Rudolf Weinmann(Einer), ind⸗Tränkle(Zweier), Max Friedemann Einer), Rink Wirth(Zweier), Jakob Stumpf Einer) und Klinker⸗Schollmaier(Zweier) don der Paddelgeſellſchaft Mannheim verteidigte ktfolgreich ihren Titel als Gaumeiſter des Sport⸗ gaues Baden und wird ebenſo wie die Kanu⸗Abtei⸗ lung der Mainz⸗Kaſteler Ruder⸗Geſellſchaft Ger⸗ manja als ſchnellſte Mannſchaft des in ſeiner beſamtleiſtung dem Gau Baden gegenüber zurück⸗ chenden Gau XIII am 3. September bei den Deut⸗ ſchen Staffel meiſterſchaften in Gmunden am Traun⸗ ie ſtarten. In der Mannſchaft der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft leiſtete der deutſche Meiſter Nol⸗ ler wieder Hervorragendes. Er half die Zeit ſtark berringern und und gab das Staffelholz glatt ab. Die Ergebniſſe: 1. Paddelgeſellſchaft Mannheim, 2 Stunden 36,05 Rinuten. 2. Mannheimer Kanugeſellſchaft(Mann⸗ haft Staudt) 2 Stunden 36:20 Minuten. 3. Kana⸗ heimer Kanugeſellſchaft(Mannſchaft Plitt) 3 Stunden 28:35 Minuten. 7. Faltboot⸗Abteilung des Polizei⸗ ſportvereins Frankfurt(nicht gezeitet). 2 0 33 2 Wo die Tennisbälle fliegen Henkel Turnierſieger in Pörtſchach Bei prachtvollem Tenniswetter wurden am Samstag beim internationalen Tennisturnier in Pörtſchach die Einzel⸗Wettbewerbe entſchieden. Bei den Männern wor der deutſche Meiſter Henner Henkel gegen Gg. v. Metaxa :3,:2,:2 erfolgreich und das Frauen⸗Einzel endete mit dem erwarteten Sieg der Amerikanerin Graey Wheeler, die nach hartem Kampf die Wienerin Frl. Walter 618,:5 bezwang. * R. Menzel im Endſpiel Bei den Tennismeiſterſchaften des Protektorats, die „erreichte Roderich Men⸗ bie ußrunde im Männereinzel 5 Sieg über Szentpetri, nachdem er (Protektorat) ausgeſchaltet hatte. Zehn Gewichtheber nach Riga Das deutſche Weltmeiſterſchafts⸗Aufgebot Zu den Gewichtheber⸗Weltmeiſterſchaften, die vom 16. bis 18. September in Riga durchgeführt werden, entſendet Deutſchland eine Doppelmannſchaft, alſo insgeſamt zehn Athleten. Die Reichsſportführung(Fachamt Schwer⸗ athletik) hat bereits ihre Wahl getroſſen und folgende Kämpfer für Riga namhaft gemacht: Federgewicht: Anton Richter(Wien); Georg Liebſch (Düſſeldorf); Leichtgewicht: Karl Janſen(Eſſen), Karl Schwitalle(Breslau); Mittelgewicht: Rudi Ismayr(Frei⸗ ſing), Adolf Wagner(Eſſen); Halbſchwergewicht: Fritz Haller(Wien), Hans Valla(Wien); Schwergewicht: Joſef Manger(Freiſing), Heinz Schattner(München). Deutſchland war 1937 und 1938 in Paris und Wien bei den Gewichtheber⸗Weltmeiſterſchaften beſte Nation und Gewinner des„Preis der Nationen“. In den Einzel⸗ meiſterſchaften hat Deutſchland drei Weltmeiſterſchaften durch Liebſch, Wagner und Manger zu verteidigen. Mit dieſer ſtarken Mannſchaft wird Deutſchland zweifellos auch in Riga großen Eindruck machen. Gewichtheber⸗Endkampf in München in Brünn durchge zel am Samst durch einen 3, zuvor Marſalek Der Endkampf um die deutſche Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaft im Gewichtheben wurde fetzt zum 11. November nach München angeſetzt. Teilnahmeberechtigt an der End⸗ runde ſind der Titelverteidiger Eſſen 1888, TSW 1830 München, die RS München⸗Neuaubing und der Polizei⸗ SV Wien. Deutſche Rennwagen nach Südamerika Der Nationale Automobil⸗Cluß von Braſilien bemüht ſich weiterhin, den Großen Preis von Braſilien am 8. Oktober auf der Gavea⸗Rundſtrecke bei Rio de Janeiro unter Beteiligung europäiſcher Fahrer abzuwickeln. Da⸗ zu ift jedoch eine Verlegung des Rennens zum mindeſten auf 29. Oktober notwendig, denn am 8. Oktober wird in Zürich der Große Preis der Landesausſtellung gefahren. Die eingeladenen Deutſchen, Italiener und Fronzoſen ſtarten in der Schweiz, nur bei einer Termimverlegung wäre der„Ausflug“ unſerer Rennſtälle möglich. Die Handball⸗Großkampf ſteigt in Karlsruhe Am kommenden Mittwoch ſteigt im Karlsruher Phönir⸗ Stadion ein intereſſanter Handballkampf. Die Reichsaus⸗ wahl der deutſchen Polizei, in der ſo bekannte National⸗ ſpieler wie Ortmann, Pfeiffer, Keiter, Brinkmann und Obermark mitwirken, tritt gegen eine badiſche Gau⸗Aus⸗ wahl an, in der die beſten Mannheimer und Karlsru 5 Spieler ſtehen werden. Das Treffen gilt als Opfertags⸗ ſpiel. Einen ſchönen Sieg erkämpfte am Samstag die Spog Fürth, die nach einem ſpannenden Kampf die Berufsſpie⸗ lerelf der Slavia Prag mit 53(:2) bezwang. a1. Nürnbergs Traditſons⸗Elf feierte am Samstag bei dem Fußballſpiel gegen die„Alten“ des FS V Frankfurt einen hohen Sieg. Vor 3000 Zuſchauern lieferten ſich in Frankfurt die beiden Mannſchaften, die 1925 im Endkanpf um die deutſche Meiſterſchaft ſtanden, einen ſpannenden Kampf, den der Club mit:1(:0) gewann. Am die Achter⸗Vertrelung in Amſterdam Vergleichskampf zwiſchen Eſſen und Wannſee— Germania⸗Vierer ſoll ſich ſtartbereit halten Reichsfachamtsleiter Pauli iſt auf Grund der nicht völlig befriedigenden Ergebniſſe einzelner Rennen des Deutſchen Meiſterſchaftsruderns vor ſchwierige Entſchei⸗ dungen hinſichtlich der Beſchickung der Europameiſterſchafts⸗ Regatta geſtellt. Nur die Entſendung der Meiſter im Einer(Haſenöhrl, Wien) und Zweier o. St.(Eckſtein⸗ Stelzer, Wannſee⸗Berlin) ſteht bis jetzt endgültig feſt, allenfalls noch im Vierer o. St. durch Berlin 76⸗Luftwaffe. Am meiſten Kopfzerbrechen verurſacht die Entſendung der geeigneten Vertretung in der wichtigſten Bootsgattung, dem Achter, in welchem bekanntlich die Renngemeinſchaft Baldeneyſee Eſſen mit vierzehntel Sekunden Vorſprung vor der Berliner Renngemeinſchaft Wannſee⸗Frieſen deut⸗ ſcher Meiſter wurde. Um den tatſächlich ſchnellſten deutſchen Achter nach Amſterdam zu den Europameiſterſchaften zu entſen⸗ den, ſoll dieſer, nach einem ſoeben gefaßten Be⸗ ſchluß des Reichsfachamtsleiters durch einen auf dem Baldeneyſee bei Eſſen vorgeſehenen Ver⸗ gleichskampf ermittelt werden. Dieſe Begegnung wird innerhalb der nächſten acht Tage zwiſchen den Mannſchaften der Eſſener Renngemeinſchaft Baldeneyſee und der Berliner Renngemeinſchaft ſtattfinden, wobei man ohne weiteres mit einem Sieg der Wannſee⸗Frieſen⸗Acht rechnet. Dies umſomehr, weil beide Mannſchaften diesmal unter gleichen Vorausſetzungen, d. h. ohne daß, wie in Hannover, die Berliner vorher zu ſtark beanſprucht waren, in den Kampf gehen. Erweiſen ſich die Ruderer vom Wannſee um eine bis eineinhalb Längen ſchneller, als der neue deutſche Meiſter, dann ſteht einwandfrei feſt, daß nicht Eſſen ſondern Berlin die Achtervertretung auf der Boſchbahn übernimmt. In die⸗ ſem Falle werden nicht, wie urſprünglich vorgeſehen, die den Vierer m. St. bildenden Paare Eckſtein⸗Stelzer und Guſtmann⸗Adamſki den Eröffnungskampf der Fosa⸗ Regatta beſtreiten, ſondern die Hüllinghoff⸗Mannſchaft der Frankfurter Rh Germania. Der Reichsfachamtsleiter hat noch Freitagabend die Frankfurter RG Ger⸗ mania wiſſen laſſen, daß dieſe ihren Hüllinghoff⸗Vierer für Amſterdam ſtartbereit halten möge. Die Mannſchaft Glock, Kämpf, Rumbler, Hüllinghoff; St.: Runge hat in Hannover, nach Ueberwindung des Berliner RCN „Sturmvogel“ und des Erſten Breslauer RV, ein hervor⸗ ragendes Rennen gegen die Vereinigung Eckſtein⸗Stelzer und Guſtmann⸗Adamfki gerudert und ſich als zweitſchwell⸗ ſter deutſcher Vierer das ſilberne Leiſtungsabzeichen erworben. Zu beachten bleibt im übrigen, daß nach der FJS A⸗Nennfolge der Zweier o. St. unmittelbar nach dem Vierer m. St. ausgetragen wird. Ob Hlotz⸗Lindner als neuer deutſcher Doppel⸗Zweiermei⸗ ſter in Amſterdam ſtarten werden, ſteht immer noch nicht ſeſt, wird aber bezweifelt, da die geſundheitliche Störung Lindners anhält. Man wird alſo in dieſem Falle mit einer Entſendung von Füth⸗Neuburger rechnen müſſen. Da bis zum 22. Auguſt nicht nur die Nationen als ſolche gemeldet ſein, ſondern auch die betreffenden Vereine umd Mannſchaften benannt ſein müſſen, wird das Reichs⸗ fachamt die Möglichkeit des ſogenannten Ueberkreuzmel⸗ dens der Ruderer ſich zu eigen machen. In Frage kommen hierfür, um im entſcheidenden Falle die Meiſter⸗ Zweiten einſetzen zu können, alle Bootsgattungen, außer dem Einer, Zweier o. St. und Vierer o. St. Sd ungeklärt wie diesmal zu den Europameiſterſchaften, bei denen Deutſchland vier Titel zu verteidigen hat, war die Kampf, ſtärke der deutſchen Spitzenklaſſe noch nie. Ob dies, zwei Bootsgattungen ausgenommen, nicht bedenklich iſt? Kleine Sport-Nachrichten Die Gäſte aus dem Prolektorat Union Heidelberg— Sportklub Slezſka Oſtrova 15 Bei dem obigen am Samstag auf dem Gelände der F Union Heidelberg zum Austrag kommenden Treffen, dem leider nur etawt 800 Zuſchauer beiwohnten, han⸗ delte es ſich um einen Gegner aus dem Protektorat Böh⸗ men⸗Mähren, der in der früheren Tſchecho⸗Slowakei eine ausgezeichnete Rolle ſpielte und heute noch zu den ſpiel⸗ ſtärkſten Mannſchaften des Protéktorats gehörte. Die Gäſte befinden ſich auf einer Deutſchlandreiſe; ihr erſtes Spiel abſolvierten ſie am Mittwoch gegen den Nürnberger Die erſten Handballpunkte S Waldhof und Bſc Mannheim holen ſie ſich Sp Waldhof T 62 Weinheim 10:5(.2) Der Weinheimer Turnverein hatte bis zur letzten Minute Schwierigkeiten mit ſeiner Mannſchaftsauſſtellung, brachte aber dann doch eine gute Elf zuſammen, die ſich wacker ſchlug. Geſpannt war man auf die Auſſtellung der Waldhöſer. Daß Henninger micht ſpielt war be⸗ kannt und auch die Abweſenheit Reinhardts war bekannt geworden. Aber ob Müller ſpielt oder nicht, war für viele noch ein großes Fragezeichen. Nun Müller war nicht mit von der Partie, für ihn verteidigte Brunwell, der ſich mit Schmidt gut verſtond und in der Läuſerreihe erſchien Rihm, der ebenfalls ein gelungenes Debut gab. Rutſchmann war gleichfalls zur Stelle. Im Autgriff ſbitrmte Petry, die anderen vier, Heiſek. Zimmermann 1, Kemeter und Herzog waren zur Stelle. Mannheimer Leichtathletikſieg in Weinheim Im Städtekampf Mannheim Weinheim B= Dr. Jung ſpringt 1,82 m hoch Schmin-Poſt wirſt 40,80 m Diskus eden zum zweiten Mal zur Durchführung gekommene e ekampf Mannheim— Weinheim brachte wiederum u Marnheimer Athleten einen ſchönen Sieg. 0 nier Führung von Dr. Jung(Mannheim)] ſprangen e Athleten ins Feld, wo ſie vom Ringführer Dr. Meiſer Aug wurden. Alsdann folgten die Kämpfe ohne nterbrechung, die diel Stimmung unter das Pucßlikum dachten, wobei diesmal die Hochſpringer als erſte den enn brachen. Es woren aber auch ſeine Leiſtungen die lin Springer boten. Fünf Mann waren über 170 ge. n. die genaue Abmeſſung ergab dann allerdings ur.67 Meter, ober dennoch iſt auch dieſe Leiſtung be⸗ Ichtenswert. 1,72 ſchaffte damt nur noch Schwöbel⸗Wein⸗ im, der auch als Handballer bekannt iſt. Dr. Jung⸗ 1 ſchoß aber den Vogel ab und ſchaffte einwandfrei n Meter, eine in Mannheim ſchon lange nicht mehr er⸗ 985 Jeiſtung. Im Weitſprung errang er mit 6/2 Mtr. wananls die beſte Leiſtung. Auch der dritte Sprung wurde 1 Maunheim gewonnen. Hier war der Poſtler Schmitt it 1292 Meter der beſte Sprütger. Die techniſchen Wettbewerbe erbrachten den einzigſten 5 Weinheimer Sieg. eu Seiz im Kugelſtoßen; mit 12 Meter errang. ahmt ſchoffte mit 40,80 Meter, einer beachtlichen Lei⸗ 40 g, den Sieg im Diskuswerfen und der Neckarauer el war mit 50,90 Meter im Speerwerfen der ſtärkſte un in der Konkurrenz. 90 nter den ungünſtigſten Verhältniſſen mußten die aufer ſtarten, da die Bahn ſehr weich war. Mon darf auch hier zufrieden ſein. Sind auch die Zeiten nicht Fueſen lo gab es doch ſeine Kämpſe und was noch 5 entlicher, ſchöne Läufe mit einwandfreiem Stil. Sämt⸗ ie Konkurrenzen endeten mit Doppelſiegen der Mann⸗ mer. W. Abel gewann die 400 ustd 800 Meter, Feuer⸗ und Roegg die beiden kurzen Strecken und über 1500 Meter war miederum Neckarau mit Piſter für Mannheim t. Die 3000 Meter holten Fiſcher und Hotter, i Fron beide Poſt, im Bruſt⸗on⸗Bruſt⸗Kampf für Mannheim. Auch beide Staffeln wurden eine Mannheimer Beute Maunheim gewann den Städtekampf überlegen mit 99:53 Punkten, hatte allerdings einige erfahrene Athleten mit ſeiner Ver⸗ tretung vertraut, die zudem noch ſich doppelt einſetzen mußten, da der Mannheimer Turnverein mit ſeinen ſechs Mann nicht am Start erſchienen war. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Feuerſtein(M) 11,5; 2. Schmitt(M) 11,7; 3. Fetzer(W) 11,8; 4. Weber(W) 12,2. 200 Meter: 1. Ruegg(M) 24,8; 2. Feuerſtein(M) 24,8: 3. Dörfer(W) 25,1; 4. Renzlaud(W] 27,1. 400 Meter: 1. Abel(M) 56, 2. Ludwig(M) 567 3. Renz⸗ land(W) 57,2; 4. Gropp(W) 60,0. 800 Meter: Abel[(M):06,6; 2. Seitz(M) 2107; 3. (W] 223,8; 4. Müller(W) 224,1. 1500 Meter: 1. Piſter(M) 488,5; 2. Neunfinger(Mi) :89,0; 3. Rothemund(W).40. 3000 Meter: 1. Fiſcher(M) 1032.0; 2. Hotter(M) 10:32,0; 3. Auburger(W) 1117.4. 8 4 mal 100 Meter: 1. Mannheim 47,2; 2. Weinheim. 10 mal s Runde: 1. Mannheim:49,4 2. Mannheim 251,1. Dreiſprung: 3. Lehr(W) 12,66; 4. Neunſinger(M) 11½08 Kugelſtoßen: 1. Seitz(W) 12,34; 2. Herrmann(M) 12,17; 3. Jung(M) 11,99; 4. Schütz(W) 11,2 Diskuswerfen: 1. Schmitt(M) 40,80; 2. Abel(M) 36,25; 3. Seitz(W) 32,42; 4. Schröder(W) 29,7. Speerwerfen: 1. Abel(M 50,90; 2. Grimm(2) 89,01; 3. Rufer(W) 4,2, 4. Kiß(M) 40,05. Das Spiel beginnt mit forſchem Angriff der Wald⸗ höfer, die auch bald mit:0 führen, aber faſt ebenſo ſchnell die Führung wieder verlieren, da es Weinheim gelingt, dieſe beiden Treffer wieder aufzuholen. Im weiteren Verlauf des von Miltner⸗Doſſenheim ſehr gut ge⸗ leiteten Spieles ſchaſfen die Platzherren bis zum Wechſel noch eine verdiente:2⸗Führiong. Die zweite Hälfte bringt zunächſt wiederum eine leichte Feldüberlegen⸗ heit Waldhof, aber Weinheim iſt in der 1 doch konzentrierter geworden. Nach einem weiteren Wal hoftor rterletzt ſich Trippmacher bei der Abwehr eines geg⸗ neriſchen Angriffes und muß bald darauf ganz das Feld verlaſſen. Für ihn geht Zimmermann ins Tor und zeigt ſich auch bier als brauchbarer Spieler. Trotzdem die Platz⸗ herren nun nur zehn Spieler im Feld haben, können ſie ihren Vorſprung auf 10:8 ausdehnen, um dann in den letzten Minuten noch zwei Gegentore hinnehmen zu müſſen. BfR beinahe geſtrauchelt Reichsbahn⸗Tu sp— VfR Mannheim 10:11(:5) Auf dem Reichsbahnplatz gab es bei nicht allzu großem Publikumszulauf einen erbitterten Kampf zwiſchen dem Neuling der Gauklaſſe und dem Bft. Man hatte anſchei⸗ nend den Gegner unterſchätzt, ſonſt hätte man ſich wohl etwas anders auf dieſen Kampf eingeſtellt, der erſt in aller⸗ letzter Minute und»'nter Aufbietung aller Kräfte gewon⸗ nen werden konnte. Die Raſenſpieler hatten in erſter Li⸗ nie die beiden Stürmer Glück und Hillengaß erſetzen müf⸗ ſen, deren Fehlen im Angriff faſt deſſen völligen Aus foll bedeutete, dies umſo mehr, als Brenk- lange ſehr ſchwach ſpielte und immer wieder den Ball zu lange hielt. In der Läuferreihe ſtand mit Specht der beſte Mann des Bf, der allerdings auch bei der Abwehr von Freiwürfen in der Deckung nicht ſicher iſt. Schwach war lange der Torwächter des Gaſtes, der die Hälfte der Treffer hätte verhindern müſſen.— Auch die Reichs bahn hatte nicht ihre beſte Mann⸗ ſchaft zur Stelle und vermißte man beſonders Merwarth, Hauß und Bonnacker ſehr ſtark. 5 Die Raſenſpieler lieferten eine ſehr ſchwache Partie und werden ſelbſt mit dieſem knappen Sieg nicht ganz zufrie⸗ den ſein. Wohl hatte man vielen Erſatz, aber der hat nichts mit der ſchwachen Leiſtung der etatmäßigen Spieler zu tun, wie z. B. das Ball⸗zu⸗lange⸗Halten oder ſchlechte Juſpiel. Reichsbahn geht unter der Leitung von Guldner, Wein⸗ heim, der reſtlos gefallen konnte, durch Bechold in Füh⸗ rung. Specht kann durch Freiwurf ausgleichen, wenig ſpäter kann Fuchs für Vit durch Freiwurf die Führung holen. Wendling gleicht nun für Reichsbahn aus, aber die Raſen⸗ ſpieler ſchaffen durch Brenk und Wolther eine:2⸗Füh⸗ rung. Schon glaubt mam an einen ſicheren Vſ⸗Sieg, do kommt Reichsbahn durch Tore von Kuhn(2) und Bechold zur abermaligen Führung, die Fuchs kurz vor dem Wechſel ausgleichen kann. Nach der Pauſe können die Gäſte zwei⸗ mol den knappen Vorsprung der Reichsbahn ausgleichen, als dieſe dann aber mit zwei Toren vorne liegen, glaubt mon an eine Ueberraſchung, aber nun ſchaffen Fuchs und Wolther den Ausgleich. Nochmals liegt Reichsbohn vorne, aber wieder gelingt Vin der Ausgleich durch Fuchs, nach⸗ dem zuvor ein Vſſſtler Marſchorder bekommen hatte. Einen 13 Meter vermögen die Gaſtgeber nicht verwandeln, dafür gelingt Göbel drei Minuten vor Schluß der 11. und Ste⸗ gestreffer, der einen ſehr glücklichen Sieg des Bit bedeutet. „Club“, das für ſie mit:3 perluſtig ging. Gegen die Elf des deutſchen Altmeiſters konnte dieſes Ergebuis immerhin als günſtig beurteilt werden. Am Donnerstag trafen die Gäſte in Heidelberg ein, wo ſie dann am Samstag gegen c Union ihr zweites Gaſtſpiel beſtritten. Mit großer Spannung ſah man dieſem Heidelberger Fußballgroßkampf entgegen. Nachdem nun der Kampf vorüber iſt, muß man ſag, daß die in ſie geſetzten Erwartungen reſtlos erfüllt wurden. Aber auch die Spielweiſe der Platzherren konnte reſtlos begeiſtern. Ihre prächtige Geſamtleiſtung wurde wenigſtens dadurch belohnt, daß es den Heidelberger Rot⸗ jacken gelang, in den erſten 45 Minuten ein 00 zu bewerk⸗ ſtelligen. Obwohl die ſchußgewaltige Stürmerreihe der Gäſte, und vor allen Dingen ihr Mittelläufer Bartonee, mit ſaftigen Torſchüſſen nicht ſparte, konnte ſie keinen Treffer anbringen, weil Heidelbergs Torhüter Niklaus ſich in fabelhafter Form befand. Dieſem haben die Einheimiſchen in erſter Linie das Unentſchieden im erſten Spielabſchnftt zu verdanken. Wenn der Heidelberger Torwart ſodann nach der Pauſe dennoch hat fünf Treffer entgegennehmen müſſen, ſo iſt ihm heran abſolut keine Schuld bei⸗ zumeſſen, denn ſämtliche Tore waren unhaltbar und das Produkt einer Zuſammenarbeit, dem die Platzherren ſich trotz heldenhafter Gegenwehr ſchließlich beugen mußten. Beim Stande von 310 kam Union durch Mittelſtürmer Kiechle zum Ehrentreffer. In der letzten Viertelſtunde des auf ſehr hoher Stufe ſtehenden Kampfes find die Hei⸗ delberger wiederholt im Angriff, können aber trotz einiger guten Torchancen nicht mehr zum Zuge kommen. Als Spielleiter amtierte Höhn⸗Mannheim zur beſten Zufriedenheit. Siegfried Ludwigshafen gewinnt auch Rückkampf Auch den Rückkampf des Freundſchaftstrefſens der Rin⸗ gerſtaffel von Siegfried Ludwigshaſen mit einer kombi⸗ nierten Mannſchaft von TS 61 Ludwigshafen und Bf Frieſenheim endete in Frieſenheim vor 800 Zuſchauern mit einem 4·8⸗Sieg der Siegfried⸗Ringer. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: M. Gehring⸗Frieſenheim beſiegt Ca⸗ valar⸗Siegfried durch Armſchlüſfel und Eindrücken der Brücke in 10:50 Minuten.— Federgewicht: J. Gehring⸗ Frieſenheim beſiegt Walter⸗Siegfried nach 3 Minuten ent⸗ ſcheidend.— Leichtgewicht: K. Vondung⸗ Siegfried Arbeits⸗ ſieger über Stein⸗Frieſenheim.— Weltergewicht: Freund⸗ Siegfried beſiegt Neeſer⸗TSch 61 durch ſeitlichen Unter⸗ griif nach 1220 Minuten.— Mittelgewicht: Schäfer⸗Sieg⸗ fried beſiegt Martinello-SSch 61 nach 1 Minute entſchei⸗ dend.— Halbſchwergewicht: Ehret⸗ Siegfried] beſtegt Abel⸗ TS 61 nach 515 Minuten entſcheidend.— Schwergewicht; Kärcher⸗Frieſenheim kampflos Sieger, da Siegfried keinen Vertreter ſtellte. Dr. Schöbel gewann in Wannſee auch die Europameiſter⸗ ſchaft im Wurftaubenſchießen mit 191 Treffern bei ins⸗ geſamt 200 Tauben. Auch die Eu ropameiſterſchaft der . fiel an Deutſchland. Zweiter wurde hier Italien. 5 belm Koch. Ro ch. Umſchaus i. rt: l. B. C. W. Fennel. Richard Schönfelder. C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. 8. Schaffer, Berlin. Sndweſtkorſo 68. Für unverlangte Belträge keine Gewähr.— Rückſendung wen Be ber, Druck 5b 0 a M. rausgeber, Drucker 1 Nene Mannben 5 Dr Fries Bode E Co.. Mannbeim, K 1. 6. 9 1 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftlich⸗ Mittellungen Jakob Faude Mannbeim. ur Zelt Prelsliſte Nr. 10 Nee 5 Die Anzeigen der 127 a Abend und 4 Iittag erſcheinen gleich⸗ teſtia in der Ausgab⸗ Ausgabe A Mittag äber 10 000 Ausgabe A Abend äber 9 300 Ausgabe B über 20 000 Gefamt⸗D.⸗AH. Monat Juli nber 30 1 8 Seite/ Nummer 380 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe In Breslau: Reichswettkämpfe des RAD Montag, 21. Auguſt 1950 — moch, 28. Auguſt: guſt: Deutſchlond Ungarn Samstag, 28. An⸗ Italien. Fußball in Schottland. Bei den Meiſterſchaftsſpielen im ſchottiſchen Fußball gab es 5 Samstag folgende Ergebniſſe: All —Italten.— einer 87 und mit einer 71 am Nachmittag. Er führt rt nag den beiden erſten Runden mit insgeſamt 1388 Schlä gantz überlegen. Die große Ueberraſchung des erſten Tages war jedoch das gute Abſchneiden des Gormiſch porter, kircheners Georg Beßne der ſich mit 71 und 70 141 ; 175 N 1 1 W. 3 5 3 N 2 Arbroath— Ayr United— Rangers:4 hlägen den zweiten Platz ſicherte. Weiter folgten der in Niederſachſen⸗Oſt gewinnt Orientierungslauf Geile Ser kirk— Cowdenbeath 71; Hiber⸗ Köln lebende Engländer Me Evan mit 145(75 u. 22, 5 nian— Clyde Motherwell— rdeen:0; Partick der Engländer Artur Lees, der Gewinner der Offenen etzte der Formationen und Organiſationen von pfalz 60,92 Meter; 4. Mittelſchleſien 60,40 Meter; 5. Baden Thiſtle— Albion Rovere 2717 S ne— Kilmarnock Iriſchen Meiſterſchaft, mit 146(73 u. 83), der Engländer Staat führte in Breslau der Arbeitsdienſt Mirren— Queen o 5,89 Meter; 6. Köln 56,54 Meter. 9 0 3 the Sou Third Lanark Dyer(Göteborg) mit 148, Dingeldein Sas Ems) mit 1. 255 bh 8, agen ſeine ee durch, die wie⸗ gegen Hamilton Academicols 2: Görner(Oberhof) 18 105 25 van Donck arembürg chzeitig als Endausſcheidungen für die NS⸗ 2 8— 0 mit 149. Als beſter deut her mateur erwies ſich der Ber, Nürnberg gelten. Noch der feierlichen Reichsweltkämpfe des RAD 99 d. I. 7 liner Ebel der Volksgolfgruppe Berlin⸗Weſten mit 10 und Verpflichtung der Kämpfer in der 4 bat die beſt Piſtoleuſcht von un er ge ro en!(81 u. 75) Schlägen. ö ahn des Hermann⸗Göring⸗Stadions began⸗ Thſtringen hat die en Piſtolenſchützen. 5 8 ö a 4. ermittag die eigentlichen Wettbewerbe 2 1 Um die Weltmeiſterſchaft im Wurftaubenſchießen 3 5 hettkämsrf 5 5 5 i zerlauf der Reichswettkämpfe des RAD 8 7 deichswettkämpfen der SA, des NS d Im weiteren Verlauf Ech N 5 8 8 auch in Bres 11 5 1 1 fielen noch zwei Entſcheidungen in den Einzelkämpfen. 2⁵ Glaubte man vielleicht, daß die Wurftaubenſchützen nach. ell en N er Ur eran 0 Mannſch ämpfe im Vordergrund. Teilnehmer traten zum Piſtolenſchießen an, um die fünf den anſtrengenden Kämpfen um die D hen und Europa⸗ Eine ſtarhe deutſche Mannſchaft wird in dieſem Fre Beſten für die NSalampfſpiele in Nürnberg zu ermitteln. meiſterſchaften in Berlht⸗Wannſee nachlaſſen würden, ſo an den Wel tmeiſterſchaften im Fechten teilnehmen, die 1 0 Die erſte Entſcheidung fiel am Samstagmorgen in dem Wei itaus beſter Schütze war Vormann Bader(Thüringen), wurde man am Samstag eines Beſſeren belehrt. Der vom.14. September in Meran zum Austrag gelangen. 50 Pfe 62 85 Drientierungslauf, zu dem die ſieben beſten Gaue der bei 35 Schuß in drei Serien 320 Ringe erzielte. Außer Ungar v. LTumniczer brachte das Kunſtſtück fertig, von Die Titelkämpfe 1938 gingen in Pyſtian ohne deutſche Fe hofſtt ihre Mannſchaften in Stärke von einem Führer und drei Bader konnte nur noch Oberfeldmeiſter Jenske über 300 den 100 Wurſtauben der zweiten Reihe der Weltmeiſter⸗ teiligung vor ſich. Unter Führung von Altmeiſter Erwir Ne F. Mann an den Start brachten. Ringe hinaus kommen. ſchaft allein 90 zu treffen, ausgerechnet die ſiebente ver- Casmir wurden für die Einzel⸗ und Mannſchaftsmeiſter Abbe 5 S fehlte der Ungar. Mit dieſer großartigen Leiſtung konnte schiede Vaffengattun 0 Die Ergebniſſe: 310 von 320 Ringen im Ka⸗Schießen. er ſich zur Spitze vorarbeiten, die er nun ſammen mit 1. ere Geher(Berlin, Eiſenecer(Fraue 5 n ie zweite Entſcheid fiel im Kd⸗ S ießen, bei dem Major Frhr. v. d. Bongart bei je 193 Treffern hält.— 9 W Dr 0 A 6⸗Km.⸗Orientierungslauf: 1. Arbeitsgau Niederſachſen⸗ Die zweite Entscheidung fiel im 55 chieß 8 e e,, Loſert(Wien), Dr. Fraß Friedenfeldt(Berlin, Ab Oft 395 P, 2. Magdeb Anhalt 368., 3. B nir ſich 52 Teilnehmer um den Sieg bewarben. Drei Serien Auch in der Mamn meiſterſchaft iſt ein heißer Kampf 1[Wiesbaden) und Bergon(Nürnberg). 955 P. 5 845 88 5. 5 85 1 5 10 E 9155., 0 8 zu je zehn Schuß waren bei verſchiedenem Anſchlog auf die entbrannt. Deutſchland führt mit nur vier Treffern Vor⸗ Degen: Lerdeu(Frankfurt a..), Mierſch(Berlin, 55 ürttember 5 Hefen Sg 777 P. 5 l zer⸗Scheibe abzugeben. Arbeitsmann Schlettner(Franken) ſprunig vor Italien und Ungarn. Raif(Oberleutensdorſ), Dopfer(Köln), Schröder(Ber⸗ 8 1 5 FF erzielte dabei das ausgezeichnete Ergebnis von 310 bei 320 lin) und Kroggel(Berlin). 5 nuch die nächſten ieger zurück. Magdeburg⸗Anhalt ſiegt mit 63,15 Meter. möglichen Ringen, aber Schützen lagen Liebſcher Berlin) nur wenig hinter dem S Glanzleiſtungen in Bad Ems Loi!„5 c 55 M) 5 Erſtaunlich gute Leiſtungen brachte der e 5 N 950%, i(Duſſeldon amcf im Handgranaten⸗Weitwurf, wobei ſich die einzelnen 2 2 Um die Internationale Deutſche Golfmeiſterſchaft. i 8 9 8 e Mannſchaften jeweils aus ſechs Arbeitsmännern zuſom⸗ Studentlen-Weltſpiele Wien 1939 Mit de 0 855 5 af e enen Flore: e Haß 1 Ellen Preiß f n. Magdeburg⸗Anhalt ſtellte eine hervorragende eit der Austragung der Offenen Internationalen Golf⸗(Wien), Lilo Deutzer(Offenbach), Leni O lob(L eipzigl, „aus Her allein fünf über 60 Mtr. kamen. Aber Fußballturnier ohne Lettland meiſterſchaft non Deutſchland fand die Internationale Golf⸗ Brigitte Schöne(Chemnitz! und Trude Jacob(Sſſen⸗ rch die letzten beiden Werfer, die 66,90 Meter und 5 0 0 1. Woche in Bad E ms ihren Höhepunkt. Am Samstag wurden bach). Meter erreichten, fiel bei einem Durchſchnitt von Das Fußballturnier im Rahmen der Studenten⸗Welt⸗ ie erſte n Runden zu je 18 Löcher bei beſtem Wetter 3,15 Meter ihnen der Sieg zu. ſpiele in Wien mußte eine Aenderung erfahren, da die let⸗„dabei gab es hervorra ende Leiſtungen. Ganz. 5 Die Er ebniſſe: tiſche Studentenſchaft mit Rüchſicht auf einige verletzte id war der Engländer Cotton, 5 der wunderbare Steve 2 Dudas, der durch ſeinen Kampf mit Max Schme⸗ rg 5 Spieler nicht in der Lage war, eine Fußballelf nach Wien ge zeigte, ſich auch in der Annäherung als Mei⸗ lieg in Deutſchland bekannte omerikaniſche Schwer, Maunſchafts⸗Handgrauaten⸗Weitwerfen: 1. Magdeburg⸗ zu entſenden. Der Spi elle an laut et nunmehr: 5 r ies und auch auf dem Grün keine Chance ver⸗ gewichtsboxer, mußte in Brooklyn gegen Nathie Mann Anhalt 63,15 Meter; 2. Heſſen⸗Nord 61,05 Meter; 3. Saar⸗ Montag, 21. Auguſt: Deutſchland— Ungarn.— Mitt⸗ paßte. Cotton beendete am Vormittag ſeine Runden mit eine uPnklniederlage hinnehmen. Willi forst AM ZScMurE TAM Z- spre, ergenn 1 beginnen Montag, den 28. august 5 0 Ors N 75 e ee Iufängerkurze und Freitag. i. Septem ber, 20 U Int i a Haute letster Tag! tu 7 debee 7 Anmeldungen erb. Einselstunden N r. m seiner neuesten Jeälelle Mat Donald— felson kad Femtuf 250 00 8 5 2 Dienstag, 22. Auguſt Neinr., en George Fümschõöpfung in dem bezaubernden SS iso- nνrmðuαν,: 1. September raft durch Freude Angem. Körperſchule für Männer 5 1 5 musſkalischen f II m 5 S ee Anmeſdungen frohzeltig eibeten. Körp für? ons 1008 02 9 illg 0 3 Sportamt und Frauen:.30 bis.30 Uhr 5 Montag, 21. Auguſt Stadion(Defaka— Neugebauer); Ein großer, packender Ufa- Kriminalfilm mit 2 1 e Fanler 18 00 bie 19 0 uhr Planetarium. lutta freybe- Dagny Servaes Albert eh mit oder ohue und Männer: 15. is r ſportplatz(Schenker und Co.); 4.45 2 0 im Vorprogramm: 5 Dauerwelle. ae dene ego Stadion(Hoto); 18 bis 19 Uhr g 00 115 55 9 19 In Tägl..00.45.30 Jugendl. öb. 14 Jahr. zugel. auf den fachmapn kommt es an. Stadion(Arbeitsamt); 19.00 bis 5 75 88 1 3 Dil Wafvag. en e 5 2 5 ſchmelze); 17.30—19 Uhr Werner“ 5 1 Engelhorn* ö else 400 P 7. 14 Salon Sckmitt Siemensſchule(Oler); 1819.30 u. Sturm); 18 bis 19 Uhr Stadion 5 (nur noch bis einschl. Donnerstag) 2 8 5 5 5 N 18 9 8 rel. 246 24 aA UM Wa Ss S E uff U n u Herzogenriedſportplatz(Hutchin⸗(Daimler-Benz Ac Verkaufs⸗ A e 1 5 2 I bens; 1843020 Uhr Peſtalogzi- telle); 20 bis 21.30 uhr Stadion[on een daß FV ſchule(Rhein. Hypoth.]; 19.30(Klöckner Eiſenhandel); 20 bis[un macher den Poestwall.44.33 Unrß bis 21 Uhr Stadion loffen]; 19.30 21.30 Peſtalozziſchule(Schreiber); bietet lhnen die 85 jugend. über 14 Jahre zugelassen,? IF iderei 1 bis 21 Uhr Stodion(Rich. Kunze) g bis 21.30 Uhr Stadion(Kauff⸗ Jewane slaes 991 a von der Übung zurüen N 5 Uhr Plonetarium(Fritz mann Mühle, Forrer): 18.30 bis 1 200 liche. — eparatur- u Krieger); 18 bis 19.30 Stadion 48 55 2 n 0 0 8 5. — Bügelanstalt(Siemens); 17.3019 Uhr 5 Sta- 20 5 0 e Uhren · Fachmann a N 5 dion(Nahrungsmittel ⸗ Berufs⸗ hu. Co.); 19 bis 20.30 Uhr Her⸗ 7 8 66 Dr.. Battenstein chemische beneftench;.90 bis 10.50 Uhr(Jagen riedplas(Huth u. Co), 18 JS. 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