tſt. 1900 art nach Schlägen Tagez Parten. S 141 der in u. 79), Offenen gländer mit 1, mßhurg er Ber, mit 155 meiſter⸗ ſeboten: furt g. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K l,-0. Feruſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zeit. Mannheim Zerlinh, Jerlinj, GBer⸗ Jerlin!, eldorſh, Preiß eipzig, (Ofſen⸗ — Schme Schwer⸗ Mann — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13 Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. 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Im vollen Gegenſatz dazu ſteht die Auffaſſung ſämt⸗ licher führender Morgenblätter, 5 die am Montag eine entſcheidende Ent⸗ wicklung vorausſagen und den Dienstagbera⸗ tungen die größte außenpolitiſche Bedeutung bei⸗ meſſen. Für dieſe Auslegung ſprechen verſchiedene Um⸗ ſtände. Premierminiſter Chamberlain hat z. B. ſeine Abreiſe aus Schottland um volle 24 Stunden vorverlegt und Außenminiſter Lord Halifax iſt nicht, wie er es vorhatte, das volle Wochenende über in Norkſhire geblieben. An der Sitzung nimmt ferner eine größere Anzahl von Kabinettsmitgliedern teil, als urſprünglich vorgeſehen war. Von den Wehr⸗ miniſtern fehlt nur der Lordſiegelbewahrer und Hivilverteidigungsminiſter Sir John Anderſom. Auch Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha mußte auf dringenden Wunſch des Kabinettschefs hin ſeine Erholungstage im füdfrauzöſiſchen Cannes unterbrechen. Da auch ſolche Kabinettsmitglieder zugezogen ſein werden, die— wie der Kolonialminiſter, der Ge⸗ ſundsheitsminiſter und der Präſident des Handels⸗ amtes— im allgemeinen nicht mit außenpolitiſchen Fragen befaßt werden, erblickt man in dieſem Um⸗ ſtand den Wunſch Chamberlains, nicht mehr ſo ſtark wie früher die Kritik der Oeffentlichkeit an der Staatsführung herauszufordern. Die Kabinetts⸗ ſitzung ſoll nach außen hin nicht mehr den Rahmen der ſtreng internen Zuſammenſetzung des„inneren Regierungskreiſes“ tragen. Die inſpirierte Preſſe hat auch bereits dieſen Gedankengang aufgegriffen und erklärt, ein Rückfall in die Gepflogenheit des „inneren Kreiſes“ ſei nicht mehr zu befürchten. Dan⸗ zig und das deutſch⸗polniſche Verhältnis einerſeits, die Kriſenentwicklung mit Japan andererſeits wer⸗ 52 zweifellos die Hauptberatungsgegenſtände bil⸗ en. Zur europäiſchen Spannung dürfte das Kabinett eine wichtige außen poli⸗ tiſche Erklärung beſprechen, die aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach bereits im Konzept ausgearbeitet iſt. Es iſt bekannt geworden, daß die Regierung von ihren wichtigſten europäiſchen Vertretungen Denk⸗ ſchriften zur Lage eingefordert hat; auch iſt die Mög⸗ lichkeit gegeben, daß unter Umſtänden eine Reihe von Diplomaten in den nächſten Tagen zur Berichterſtat⸗ kung nach London berufen würden. Allerdings iſt die Preſſe auf Mutmaßungen über den amtlichen Kurs angewieſen. Sie kann ſich daher unter dem Ergebnis der Beſprechung nur eine Art von amt⸗ licher„Gewiſſensbereinigung“ vorſtellen, die der Welt die engliſche Haltung plauſibel machen ſoll. Andeutungen, daß es zu einem engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Einlenken kommen wird, fehlen jedoch vollſtändig. Die Kriſenwoche, von deren Anbrechen man hier mit allem Nachdruck ſprach, iſt durch die Zuspitzung des Verhältnſſes zu Japan eingeleitet worden. Dieſe Frage ſteht für die Lon⸗ doner Politiker in Parallelſtellung zum europäiſchen Kriſenproblem. Auf die ablehnende Note Londons, daß die Probleme der chineſiſchen Silberwährung nicht mit der Auseinanderſetzung über Tientſin ver⸗ knüpft werden ſollen, und daß England ſich auf den „Neuumächtevertrag und die Rechte Dritter“ in China zurückzieht, iſt inzwiſchen eine japaniſche Er⸗ widerung erfolgt die keinen Mangel an Deutlichkeit aufwies. Man weiß hier natürlich ſehr genau, was es mit dem noch am Sonntagabend ergangenen„ver⸗ ſteckten Ultimatum“ Tokios auf ſich hat. an iſt ſich ferner klar darüber, daß die am Sams⸗ lag ergangene Drohung japaniſcher Militärkreiſe, in Südchina um Hongkong werde der Blockadering ge⸗ zogen, falls England ſich nicht zur Fortſetzung der Verhandlungen auf breiteſter Grundlage bereit er⸗ klärt, keine leeren Worte ſind. Der„Daily Expreß“ beiſpielsweiſe beantwortet ſe militäriſch deutliche Sprache Japans am Mon⸗ ag mit einer Gegendrohung: Auge um Auge, Zahn um Zahn, Blockade um Blockade. Aber man wird doch mit einer größeren Zurückhaltung und einem Ausweichverſuch der amtlichen Politik rechnen müf⸗ ſen. Das Auswärtige Amt hatte am Sonntag noch vor Bekanntwerden der japaniſchen Stellungnahme eime Regierungserklärung in der Chinafrage ver⸗ öffentlicht. Sie enthielt in der Hauptſache eine Rekapitulierung derjenigen Vorgänge, die zur Auf⸗ nahme der Verhandlungen führten. Sie ließ ferner unter Beibehaltung des Stand⸗ punktes, daß zweiſeitige Abmachungen über die all⸗ gemeinen chineſiſchen Fragen für England nicht in Frage kommen, einen kleinen Schlupfwinkel offen. Das Auswärtige Amt wies nämlich auf die Tatſache hin, daß die japaniſche Regierung bereits früher dahingehend unterrichtet worden war, Verträge ſeien nach Anſicht Englands nicht als ewig zu be⸗ trachten und mit konſtruktiven japaniſchen Vor⸗ ſchlägen könne man in London etwas anfangen. Zu früh gejubelt EP Paris, 21. Auguſt. Der„Jour“ dementiert am Montagmorgen ge⸗ wiſſe Gerüchte, in denen von einer endgültigen Einigung in den Dreier⸗Verhandlungen swiſchen Paris, London und Moskau geſprochen wurde. Das Blatt ſchreiht:„Dieſe Informationen beruhen leider auf keinerlei ernſter Grundlage. Die militäriſchen Verhandlungen in Moskau ſtoßen auf die gleichen Schwierigkeiten und gehen ebenſo langſam vorwärts wie die politiſchen Verhand⸗ lungen“. „Los von jedem Kriegsblock⸗ Flämiſche Heldengedenkfeier bei Dixmuiden dnb. Dixmuiden, 21. Auguſt. Am Sonntag wurde die große Wallfahrt des flämiſchen Volkes zum Heldendenkmal bei Dixmui⸗ den zum zwanzigſten Male durchgeführt. Weit über 100 000 Flamen hatten ſich zu der Gedenkfeier am Fuß des Yſer⸗Turms eingefunden, der als Symbol für die im Kriege gefallenen 30 000 Flamen und für den flämiſchen Kampf um Gleichberechtigung und völkiſche Selbſtbeſtimmung gilt. Der Vertreter des Flämiſchen Frontkämpferver⸗ bandes van Reeth, erklärte, daß Flandern unter keinen Umſtänden ſein Schickſal mit einem Kriegsblock verbinden würde. Unter dem Schlagwort„Los von Frankreich“ hätten die Flamen das belgiſche Volk von der Militär⸗ dienſtbarkeit gegenüber Frankreich befreit. Jetzt heiße die Parole„Los von jedem Kriegsblock“. Die anſchließende Kranzniederlegung durch flä⸗ miſche und ausländiſche Abordnungen war außer⸗ ordentlich eindrucksvoll. Verhandlungen London-Tokio gescheitert? Die Hetzer prophezeien, Kriſenwoche dialien ſtell hic im Kamp) um Danzig entntliaſen an die Seite Deulſclunds Flüchtlinge aus Nolen An der polniſchen Grenze in Oberſchleſien wurden für die Volksdeutſchen, die täglrt Lie Grenze überſchreiten, große Flüchtlingslager errichtet. Raſch wird geholfen: Der Auſenthalt im Flücht lingslager iſt nur ein vorübergehender, und bold ſind die aus Polen entkommenen Deut ſchen an Arbeitsplätzen untergebracht. Die Wechſelwirkung der europäiſchen und der fernöſtlichen Kriſe EP Paris, 21. Auguſt. Die engliſche amtliche Verlautbarung über den Stand der engliſch⸗japaniſchen Verhandlungen hat in Paris ſtarke Beachtung gefunden. In den hieſi⸗ gen politiſchen Kreiſen befürchtet man trotz der eng⸗ liſchen erſicherung, die Verhandlungen ſeien nicht abgebrochen, ein endgültiges Scheitern dieſer Ver⸗ handlungen. Man ſtellt ſich bereits die Frage, welche Rückwirkungen ein ſolcher Abbruch der Verhand⸗ lungen auf die Entwicklung der europäiſchen Lage haben würde. Der„Jour“ ſchreibt dazu, man könne unmöglich den Ernſt der fernöſtlichen Ereigniſſe verheim⸗ lichen, die ſicherlich nicht durch reinen Zufall in die europäiſchen Geſchehniſſe ſich einfügten. Die vollkommene Uebereinſtimmung der deutſchen, italieniſchen und japaniſchen Politik werde in mehr als einem diplomatiſchen Bericht, die in der letzten Woche nach London gelangten, ver⸗ zeichnet. f Die nationale„Epoque“ hält den vollſtändigen Abbruch der engliſch⸗japaniſchen Verhandlungen ebenfalls für unmittelbar bevorſtehend.. „ ere, 717171 2 P 7 Alles Britiſche wird boykotiert! . dnb. Tſchingking, 21. Auguſt. Der erweiterte antibritiſche Ausſchuß in Peking iſt bemüht, alle antibritiſchen Organiſationen einer gemeinſamen Leitung zu unterſtellen. Alle Zeitun⸗ gen bringen Entſchließungen, die die Chineſen, die in britiſchen Dienſten ſtehen, zur Kündigung ihres Dienſtverhältniſſes auffordern. Schüler ſollen aus den britiſchen Schulen herausgenommen werden. Die Kaufleute ⸗ſollen jeden Handelsverkehr mit britiſchen Firmen abbrechen. Chineſen, die infolge dieſer Maßnahmen arbeitslos oder ſonſt geſchädigt wurden, könnten ſich an die Unterſtützungsabteilung des Ausſchuſſes wenden. Sie haben keine Luſt England ſchaut vergeblich nach Freiwilligen für den Hilfsdienſt aus. EP. London, 21. Auguſt. In der engliſchen Preſſe werden Beſorgniſſe wegen der nicht den Erwartungen entſprechenden Meldun⸗ e 4 5 an Freiwilligen, ſo ſtellt das Blatt feſt, habe vie 135 1 1 1 (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) (Aſſvejated Preß, Zander⸗M.) gen von Freiwilligen zu den verſchiedenen Hilf dienſtzweigen laut. Nach Angaben des„Daily 7 graph“ fehlen für die Zivilverteidigung insge ſamt rund 350 000 Mann. Der erſte Zuſtro Untaugliche enthalten. In der letzten Woche ſeie die Meldungen ſehr ſtark zurückgegangen. Sie b liefen ſich im ganzen Lande auf 24000 Mann gege über einem Wochendurchſchnitt von 100 000 Mann i vergangenen April und 50 000 während der übrige Zeit. Am wenigſten befriedige die Lage in Glasgow wo ſich insgeſamt nur 17000 Freiwillige gemelde hätten, während 36 000, benötigt würden. Aehnli ſtehe es mit Mancheſter. Auch in London ſeien di Lücken noch groß. f Mißglücktes Lügenmanöver i dnb Berlin, 21. Auguſt. Engliſche Blätter melden, daß der Führer au dem Oberſalzberg den italieniſchen Botſchafter Atto lico empfangen habe, der ihm eine negative Antwor des Duce, die Salzburger Beſprechungen betreffend überbracht hätte. Dazu wird amtlich mitgeteilt, da dieſe Nachricht vollkommen frei er funde iſt und jeder Grundlage entbehrt. ). Seite/ Nummer 381 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Montag, 21. Auguſt 1939 Hoffentlich verſteht man ſie: ö„Polen muß ſofort in Verhandlungen rahtber. 55 röm. Korreſpondenten — Rom, 21. Auguſt. Die Chronik der Leiden, denen die Volksdeutſchen n Polen ausgeſetzt ſind, die Morde, Folterungen, Perbannungen, mit denen Grazynſkis Banden gegen es, was deutſch iſt, wüten und über die die geſamte eniſche Preſſe in höchſter Entrüſtung ausführlich htet, macht auch dem letzten italieniſchen Zei⸗ igsleſer klar, daß für eine friedliche Löſung des onflikts nur noch ſehr wenig Zeit iſt. „Es iſt offenſichtlich“, ſchreibt Virginio Gayda in der„Voce'Italia“,„daß der augenblickliche Spannungszuſtand um Danzig und den Korridor nicht mehr lange andauern kaun. So oder ſo muß er in kürzeſter Zeit gelöſt werden.“ die Blätter verweiſen Polen noch einmal auf die Forſchläge, die der Führer zur gerechten Löſung ller zwiſchen Deutſchland und Polen ſchwebenden tstreitfragen im April in ſeiner großen Reichstags⸗ ede bekanntgegeben hat, und erklären, daß Warſchau ſofort und ohne jede Einmiſchung bon britter Seite mit der Reichsregierung in Verhandlungen eintreten müßte. llerdings werden in Rom auch bereits Zweifel Maut, ob die polniſche Regierung überhaupt noch ſo⸗ beit Herr im eigenen Hauſe iſt, daß ſie noch eine iplomatiſche Initiative ergreifen kann. i Noch einmal unterſtreichen die Blätter, daß Dan⸗ Iiitig keine polniſche Intereſſenfrage, ſondern nur line Angelegenheit ſeines Preſtiges ei, da es ſelbſt ſtets den Hafen von Gingen dem don Danzig vorgezogen habe und daß der Korridor Ihn ſeiner jetzigen Geſtalt mit den realen Bedürf⸗ iſſen und der Ehre Großdeutſchlands unvereinbar ei, Aber die Ausſichten auf polniſches Einlenken dverden nach hieſiger Anſicht ſtündlich geringer. ein Sonderbericht der„Voce'Italia“ ſchildert die h anatiſche Kriegshetze, die ſich der Bepölkerung dingens bemächtigt hat. Im eindrucksvollen Gegen⸗ atz dazu beſchreibt ein Bericht des„Corriere della Sera“ aus Danzig die abſolute Ruhe und Zuver⸗ icht, die in Danzig herrſche und von der man in Vondon und Paris keine Ahnung habe. Die rege Tätigkeit, die die oberſten militäriſchen len Italiens in den letzten Tagen entfalteten, hie Beſprechungen des Duee mit den Oberbefehls⸗ (ſabern der verſchiedenen Wehrmachtsteile, ſeine e äinterredung mit dem ungariſchen Außenminiſter raf Eſaky der übrigens Rom wieder verlaſſen hat, ind die Inſpektionsreiſe des Grafen Ciano nach Al⸗ in anien, die ſich zu einer wahren Triumphfahrt ge⸗ i tattete, haben die Aufmerkſamkeit der internationalen iplomatie auf Rom gelenkt und in den demokrati⸗ chen Ländern Anlaß zu den phantaſtiſchſten [Zermutungen gegeben. Das halbamtliche Giornale'Italia“ ſtellt die Dinge richtig und gibt en einzig zutreffenden Grund für die erhöhte Tä⸗ igkeit der römiſchen Stellung an, indem es ſagt, Italien wolle ſich für alle Fälle bereit halten. Italien nähme am„Krieg der Nerven“ nicht teil, aber es halte die allgemeine Lage für zu eruſt als daß die Achſenmächte ſich Ruhepauſen gönnen könnten. Auszeichnung für Cano ö Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 21. Auguſt. 11 er König und Kaiſer hat dem Außenminiſter raf Ciano teleg raphiſch die Verleihung des An⸗ (Kunziatenordeng mitgeteilt. Mit der Ver⸗ 1 eihung dieſes höchſten Ordens Italiens, der im Jahre 1362 geſtiftet worden iſt, iſt die Anrede„Mein 9 Vetter“ von ſeiten des Königs verbunden. g Vietor Emanuel hat dem Grafen Ciano, Seſſen ärzlich verſtorbener Vater auch Ritter des Annun⸗ unf. 16 1 1— 1 D 1 ö Auf den ſchönen Bänken der Strandpromenade aßen die älteren Herrſchaften und genoſſen in ſtil⸗ er Würde den Sonnenuntergang. Das ganze Meer und der Himmel waren ein einziger gold⸗ 8 prühender Ball. Aber ein Schiff zog mit dickem Rauch einen häßlichen Strich in die Glut. wic̃Karin ſtand ganz allein an dem Steg, der zu den Fähnen hinunterführte, und drehte der Sonne den Rücken zu. Sie hatte ſich ſehr ſchön gemacht. Sie ſhzah in das Waſſer hinab und dachte: Wo er nur gleibt? Es war bereits eine halbe Stunde über Hie verabredete Zeit, und immer war er pünktlich hgeweſen. Schon all die Tage hatte ſie auf dieſe Stunde gewartet, die ihr die Entſcheidung bringen h ollte. Heute wollte ſie ihm geſtehen, daß ſie nicht das Fräulein von Karlskrong war, ſondern nur chlicht und einfach Karin Bergſtröm hieß. Im Kur⸗ haus war Tanz. Der Wind brachte ab und zu ein ar Fetzen Muſik und trug ſie wieder fort. Karin 9 1 rehte ſich um. Da ſah ſte, daß die Sonne unter⸗ gegangen war und das Waſſer immer ſchwärzer und ichwärzer wurde. Der Strand war leer, und ein Fühler Wind kräuſelte die Wellen. Sie ſtieg die Treppe hinauf, an deren Fuß die Kähne lagen. A* Karin war müde. Er war alſo wirklich abgereiſt 185 Uhne Abſchied genommen zu haben. Der Brief, hen ihr der Portier übergeben hatte, war von troſt⸗ opfer Höflichkeit:„. die ſchönen Stunden in an⸗ geunehmſter Erinnerung— leider dringend abgeru⸗ zen— noch recht viel Vergnügen— und auf Wieder⸗ ehen in Stockholm— immer Ihr Spen Kragen.“ Alſo war es nun doch zu Ende! Und wie ſchön tte es begonnen! Sie hatten ſich auf der Fahrt nach aby dem kleinen Seebad im Süden des Landes, 5 ennengelernt. Er hatte ihr beim Ausſteigen den offer aus dem Gepäcknetz gehoben und dabei nach em eingebrannten Signum geſchſelt. Seit dieſer Stunde naunte er ſie Fräulein von Karlskrona. Und hie hatte es geduldet, obgleich ſie nur Karin Berg⸗ tröm hieß. Vielleicht war es falſch geweſen, ihm Auch ſpäter die Wahrheit nicht zu ſagen, ihm zu ver⸗ ſchweigen, daß ſte Erzieherin in der Famflie des Letzte roͤmiſche Warnung an Warſchau mit der Reichsregierung eintreten“ Löſung der Danzig-Frage ſo oder ſo!“ ziatenordens war, in dem Augenblick, in dem der Miniſter ſeine Inſpektionsfahrt durch Albanien be⸗ gann, mit dieſer Verleihung ſeine Anerkennung für die Tätigkeit ausgeſprochen, die Graf Ciano im Frühjahr bei der Perſonalunion Albaniens mit Italien entfaltet hat. Darüber hinaus zeigt dieſe Verleihung die völlige Uebereinſtimmung des Sou⸗ veräns mit der Politik, die der Außenminiſter im gegenwärtigen Zeitpunkt nach den Direktiven des Duce führt. Franto Mitte Seplember in Italien EP. Madrid, 20. Auguſt. Ueber den Termin der Reiſe Francos nach Ita⸗ lien verlautet in hieſigen gut unterrichteten Kreiſen, daß Franco möglicherweiſe am 14. oder 15. Septem⸗ ber ſeine Reiſe antreten werde. Die Einladung für dieſe Reiſe hat der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano während ſeines Spanien⸗ aufenthaltes überbracht. Der Terror wütet weiter Deutſche Familien von polniſchen Rowdies überfallen und mißhandelt anb Gleiwitz, 21. Auguſt. Der chauviniſtiſche Haß des polniſchen Pöbels tobt ſich in immer neuen und brutaleren Gewalt⸗ takten und Roheitsakten aus. Der Volksdeutſche Georg Barsbender aus Kattowitz, dem es in der vergangenen Nacht unter ſtändiger Lebensgefahr gelang, über die Grenze zu flüchten, wo der völlig Erſchöpfte die erſte Hilfe erfuhr, ſchildert das Schick⸗ ſal einer deutſchen Familie, mit der er im gleichen Grundſtück in Kattowitz wohnte.* Nach dem Bericht Barsbenders überfiel in den Abendſtunden des 18. Auguſt eine Horde von ſechs Aufſtändiſchen unter Führung des ortsbekannten berüchtigten Rädelsführers Kozeialſki die Wohnung des Volksdeutſchen Alfred Pracheda, der ein kleines Glaswarengeſchäft beſitzt, das die polniſchen Behörden bereits vor 14 Tagen ohne Augabe von Gründen geſchloſſen hatten. Pracheda, der mit ſeiner Frau und ſeinen beiden ſechs und acht Jahre alten Kindern in der Wohnung anweſend war, wurde von den Rohlingen auf den Hof gezerrt. Barsbender, der im Hinterhaus wohnte ſah vom Fenſter aus, wie Pracheda von einem der Aufſtändiſchen in ſinnloſe. Wut unabläſſig mit einem Hammer über den Kopf geſchlagen wurde, big er blutend zuſammenbrach. Auf den bewußt⸗ los am Boden Liegenden ſchlug ein anderer Rowdy noch mit einem ſchweren Knüppel ein. Dann ſchleiften die Rohlinge Pracheda in einen Holzſtall, wo ſie den Hilfloſen liegen ließen. Die Frau des Unglücklichen, die die Aufſtändiſchen an⸗ flehte, Epbarmen zu haben, wurde von einem der Burſchen unter gemeinen Schimpfworten an den Haaren gepackt und gegen die Hofmauer geſtoßen. Was aus den Kindern geworden iſt, konnte der Augenzeuge dieſes unmenſchlichen Verbrechens nicht mehr feſtſtellen. Er hörte nur noch, daß die Auf⸗ ſtändiſchen laut lärmend die Wohnungseinrichtung zerſtörten, und wie die Kinder ſchrien. Barsbender konnte auch nicht verſuchen, dem ſchwer verletzten Pracheda zu helfen, da er befürchten mußte, daß die Polen auch ihn überfallen würden. Er flüchtete aus dem zum Garten gelegenen Fenſter und konnte, nachdem er beinahe noch von polniſchen Grenzpoſten entdeckt worden wäre, entkommen. Deutſche Bankbeamte verhaftet * Warſchau, 20. Auguſt. Die Maßnahmen zur Vernichtung des deutſchen Wirtſchaftslebens in Poſen⸗Pommerellen nehmen ihren Fortgang. Finanz⸗ und Polizeibehörden haben in Pommerellen bei einigen deutſchen Banken „Reviſtonen“ vorgenommen und„feſtgeſtellt“, daß in den Banken Hartgeld„magaziniert“ wurde. Auch angeblichen„Deviſenſchmuggel“ mit Deutſchland wirft man den Banken vor. Dieſe Vorgänge müſ⸗ ſen natürlich wieder zu Verhaftungen dienen. So wurde in Hohenſalza in der Filiale der Po⸗ ſener Bank für Handel und Induſtrie der ſtellver⸗ 10 0 Die Liebe eines Sommers 1 Erzählung von Kurt Avenue Konſuls Jobaras war. Dann hätte ſie ihm aller⸗ dings auch beichten müſſen, daß ſie ſich den Koffer von der gnädigen Frau geliehen hatte und daß Fräulein von Karlskrona eine Freundin der Frau Konſul war, die ſich zumeiſt auf Reiſen befand. Durch einen Zufall alſo war der Koffer in ihre Hände gekommen. Karin hatte ſich vorgenommen, ihm dies alles zu ſagen. Die eilige Abreiſe jedoch hatte nun alles zer⸗ ſtört. Immer und immer wieder las ſie den Ab⸗ ſchiedsbrief und beſchloß, gleichfalls heimzufahren. Was ſie noch hier zu ſuchen hatte? Sie war nicht etwa verwundert oder erſchrocken über dieſes Ende. Wenn ſie auch erſt 26 Jahre alt war, ſo kannte ſie doch das Leben recht gut. Man hatte nicht ohne Nutzen vier Stellungen in reichen ſchwediſchen Häu⸗ ſern hinter ſich. Zum letzten Male ging ſie am Strand entlang und ſetzte ſich auf die Bank, auf der ſte ſich oft geküßt hatten. Heiß und innig und alles vergeſſend. Wie ſie ſo träumte, ſtand plötzlich Peer vor ihr. Der kleine, blonde Peer Raßmuſſen, der ſie ſchon lange umſchwärmte und den ſie immer ſo ſchlecht be⸗ handelt hatte. Um wenigſtens zum Abſchied wieder etwas gutzu machen, nahm ſie ſeine Einladung zu einer Segelpartie an. Aber ſie war eine ſchlechte Gefährtin und ließ den guten Peer ziemlich beſtürzt zurück, als ſie ihm nach der Landung er⸗ klärte, daß ſie noch heute abreiſen würde. „Ich warte auf Sie, Fräulein Karin!“ ſagte der blonde Junge an der Bahn und drückte ihr lange beide Hände. 5 Nun war Karin wieder daheim. Daheim— das war ihr Zimmerchen im Dachgeſchoß, das waren die täglichen Bedrängniſſe und Widerwärtigkeiten. Zu⸗ erſt hatte ihr das Leben in den feudalen Kreiſen Vergnügen gemacht. Aber nun litt ſie ſchon ſeit Jah⸗ ren unter den ewigen Wiederholungen von Schika⸗ nen und Feindſchaften der kleinen Schüler, der Herr⸗ ſchaften und Dienſtboten. Sie fühlte die unzähligen Demütigungen ihres Lebens, indem ſie weder Fa⸗ milienangehörige noch Hausmädchen war. Wenn tretende Direktor und Kaſſierer Pinſke, ein Reichs⸗ deutſcher, verhaftet. In Stargard wurde der Kaſſierer der Filiale der Danziger Privataktienbank, Gohr, verhaftet, weil er das Wechſeln von Banknoten abgelehnt haben ſoll, als er kein Kleingeld zur Verfügung hatte. Die pol⸗ niſche Preſſe hebt als offenbar beſonders belaſtend hervor, daß Gohr, obwohl er Angeſtellter einer Danziger Bank iſt, oft nach Danzig gefahren ſei. Litauen zeigt Polen die kalte Schulter EP. Kowno, 20. Auguſt. Polens verzweifeltes Beſtreben, ſeine troſtloſe Lage durch die Gewinnung neuer Freunde zu beſ⸗ ſern, hatte die Polen in der letzten Zeit dazu ver⸗ anlaßt, ſich bei Litauen anzubiedern. Die Grün⸗ dung eines ſogenannten litauiſch⸗polniſchen Annähe⸗ rungs⸗Vereins ſollte dieſen Beſtrebungen dienen, und die Vorbereitungen zur Einberufung einer Gründungs⸗Verſammlung waren bereits getroffen worden. Wie jetzt bekannt wird, zeigt Litauen dieſem pol⸗ niſchen Liebeswerben aber die kalte Schulter und litauiſcherſeits denkt man nicht daran, einer ſolchen Organiſation beizutreten. Man weiſt mit Recht darauf hin, daß die bedrängte Lage der litauiſchen Volksgruppe in dem Litauen ſeinerzeit geraubten Gebiet von Wilna eine Annäherung an Polen unmöglich mache. Noch ein volniſcher Hereinfall dnb. Warſchau, 20. Auguſt. In der kommenden Woche wird in Lemberg das Zentralkomitee der ukrainiſchen Undopartei zuſam⸗ mentreten.— Von polniſcher Seite waren gefliſſent⸗ lich Nachrichten über angebliche polniſch⸗ukrainiſche Geſpräche verbreitet worden, die mit einem poſttiven Ergebnis geendet haben ſollten. Das Lemberger ukrainiſche„Dilo“ hat dieſe Nachrichten ſcharf demen⸗ tiert. Polniſch⸗ukrainiſche Geſpräche haben über⸗ haupt nicht ſtattgefunden Das polniſche Blatt„Czas“ iſt wegen der Ent⸗ wicklung der Beziehungen Polens und Ukrainern in großer Sorge. Die Zeitung gibt zu, daß zwiſchen Polen und Ukrainern jedes Vertrauen fehlt, und dieſer Vertrauensmangel die Hauptſchwierigkeit bilde.— Die ukrainiſche Politik verfolge Pläne, ſo meint der„Czas“, die über die Grenze Polens hinausreichen. Italieniſche Kdß⸗Fahrer beſuchen die Königin⸗ Elena⸗Klinik. Die zur Zeit in Kaſſel weilenden italieniſchen Gäſte beſichtigten am Freitag unter Führung des Commendatore Pederneſchi die Köni⸗ gin⸗Elena⸗Klinik in Kaſſel⸗Harleshauſen, wo ſie vom leitenden Arzt der Klinik, Dr. Völler, herzlich be⸗ grüßt wurden. — Vergangene Größen Kommuniſten und Marxiſten nur noch ein kleine Häuflein 5 Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 20. Auguſt. Unter der Führung der Kommuniſten und Mar⸗ riſten ſollten die Ueberbleibſel der einſtigen roten Volksfront in Frankreich zu einem Kriegsrat in Paris zuſammentreten, um einen gemeinſamen Druck gegen die Notverordnungen Daladiers und vor allem die Vertagung der Kammerwahlen von 1940 und 1942 zu beſchließen. Zu dieſem Kriegsrat waren jedoch nur etwa ein Dutzend marxiſtiſcher Schreier und einige jüdiſche Hetzer von der Liga für Menſchenrechte erſchienen. Dieſe wenigen Getreuen der Volksfrontidee gerie⸗ ten ſich dazu auch noch ſelber in die Haare. Kom⸗ muniſten und Sozialdemokraten warfen ſich gegen⸗ ſeitig Partejegoismus vor, und ſo endete der große Kriegsrat völlig ergebnislos. Man ging im Zorn auseinander, ohne Daladier irgend ein Leid getan zu haben. Graf Ciando aus Albanien zurück. Der italieni⸗ ſche Außenminiſter Graf Ciano iſt im Lauf des Sonntagabends im Flugzeug in Rom eingetroffen. Sechs lödliche Bergunfälle dnb Kempten, 21. Auguſt. In den Allgäuer Bergen ereigneten ſich über das Wochenende drei tödliche Bergunfälle. Am Samstag ſtürzte am Heilbronner Weg der 18 Jahre alte Adolf Geiſelhardt aus Stuttgart töd⸗ lich ab. Er fiel 70 Meter tief in das Geröll. Die Leiche wurde geborgen und nach Oberſtdorf gebracht. Geiſelhardt hatte die Tour in Begleitung ſeiner Schweſter unternommen. Der Bergwachtmann Huber aus Oberſtdorf erlitt das gleiche Schickſal in der Schnek⸗Oſtwand am Sountag. Er wurde von Kameraden tot geborgen. In der Trettach⸗Oſtwand kam ebenfalls am Sonntag der 18 Jahre alte Haus Günter Hofmann, der die Trettach beſtiegen hatte, ums Leben. Er ſtürzte vom Oſtgrat in die Wand ab. Die Leiche wurde noch nicht gefunden. Außer den drei tödlichen Abſtſtrzen im Allgän wird noch ein Doppelabſturz an der Karwen⸗ delwand bekannt, bei dem zwei Münchener den Tod fanden. Die beiden hatten die Nordwand in der ſogenaunten Gipfellinie erſteigen wollen und ſtitrzten auf dieſer ſchwierigſten Route kurz unter⸗ halb des Gipfels die nahezu 400 Meter hohe Wand herunter. Bei der Bergung der Leichen retteten Männer der alpinen Rettungsſtelle Benediktbeuren eine zweite Partie aus Bergnot, die ſich augeſichts des Unglücks nicht mehr weiter wagte. Schließlich fiel der Dr. Erwin von Angerer ans Wittenberg im Karwendel durch Reißens eines Ha⸗ keuns aus der Wand und in das Pendelſeil ſeines Bergkameraden. Das Seil riß, und der als erfah⸗ rener Kletterer bekannte Bergſteiger ſtürzte 50 Meter tief. Die Bergung der Leiche geſtaltete ſich ſehr ſchwierig. r Haupeſcheiftleiter 5 und berantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kultur/ politik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart. Handelsteil: Dr. Sele Bode.— Lokaler Teil: i. B. Dr. Franz Wil⸗ helm Koch. unſt, Fim und Gericht: Dr. Franz Wilhelm Koch.— Sport: l. V. C. Jenne l.— Südweſtdeutſche Umſchau: i. B. Richard Schönfelder.— Bllderdlenſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. 8. Schaffe e, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Nückſendung um bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zetteng Or. Fritz Bode& Co., annheim. R 1, 6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftiiche Mittellungen Jakob Faude Mannbeim. Zur Zeit Prelsliſte Nr. 10 Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A zeitig in der Ausgabe Ausgabe à Mittag äber 10 000 Ausgabe A Abend äber 9 500 Ausgabe B über 20 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juli über 30 000 ültig. dittag erſchelnen gleich ein Beſuch kam, wurde ſie nicht vorgeſtellt, und die Herren ſchwankten dann, ob ſie ſich vor ihr vepbeu⸗ gen ſollten oder ob es beſſer war, die Kleine zu überſehen. Und doch ſehnte ſie ſich nach ſtarken Armen, um auszuruhen und Erfſtllung zu finden. Es war ſon⸗ derbar, daß ſie in ſolchen Stunden immer wieder das Bild von Sven vor ſich ſah. Ganz plötzlich kam dann die Stunde, in der ſie ihn wiederſehen ſollte. Konſuls hatten Beſuch. Fräulein von Karls⸗ krona war von einer ihrer Reiſen zurückgekehrt und hatte ſich überraſchend ſchnell verlobt. Als Karin in den Wintergarten trat, machte die glückliche Braut gerade die Frau Konſul mit ihrem Verlobten be⸗ kannt. Karin wollte ſich diskret zurückziehen, aber Fräulein von Karlskrona hielt ſie in ihrer überſpru⸗ delnden Laune am Aermel feſt: „Nun, Kleine, wie gefällt Ihnen mein zukünftiger Mann?“ Karin ſah in zwei tödlich erſchrockene Augen, die ſie kannte, und hörte nichts als ihr Herz, das raſend ſchlug und ſchlug. Sie brachte noch die Kraft auf, zu lächeln und ein paar Worte des Glückwunſches zu ſtammeln— erſt im Kinderzimmer brach ſie zuſam⸗ men und ſchluchzte ohne Tränen. Die Kinder zu ihren Füßen ſpielten mit einem Schiffchen und lie⸗ ßen es auf dem Teppich ſchwimmen.„Gruß von Osby“ ſtand auf dem Segel. Dort war es, dachte Karin, dort ſchlichen wir uns nachts zum Strand und feierten unter den Sternen. Und nun Am nächſten Morgen kam ein Brief von Sven. Er brachte die Erklärung.„Damals mußte ich Hals über Kopf nach Stockholm zurück, mein Sozius war plötzlich krank geworden, und das Geſchäft brauchte meine ganze Kraft. Und doch konnte ich Dich nicht vergeſſen! Ich ſchrieb Dir nach Osby— die Brieſe kamen mit dem Vermerk„Abgereiſt, Adreſſe unbe⸗ kannt“ zurück. Ich ging zur Polizei und frazte nach der Wohnung des Fräulein von Karlskrona. Ich er⸗ fuhr ſie— und ſtand einer fremden Frau gegen⸗ über! Der Irrtum war bald aufgeklärt, wir trafen uns öfter— nun ſind wir verlobt und lieben uns.— Warum haſt Du mir damals die Wahrheit nicht ge⸗ ſagt? Es wäre doch alles gut geworden! Jetzt aber kann ich nicht mehr zurück— das wirſt Du wohl be⸗ greifen.“ Karin hatte ſo viel im Leben begreifen müſſen, daß ſie auch jetzt verſuchte, darüber hinwegzukom⸗ men. Aber vielleicht war es doch gut, daß ſie im Park, als ſie mit den Kindern ſpazierenging, Peer Raßmuſſen wiederſah. Der kleine Peer war durch⸗ aus nicht erſtaunt, ſie dort mit fremden Kindern zu treffen und ſchüttelte ihr lange und glücklich die Hand. 5 eee Die Frankfurter Mundart wird wiſſenſchaftlich erforſcht. In der letzten Sitzung der Frankfurter Ratsherren wurde auch die Herſtellung eines Frankfurter Wörterbuches beraten. Mit der Einrichtung der Stelle zur Erforſchung der Frankfurter Mundart hat Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs einen von der Heimatkunde und Mundartforſchung ſchon lang gehegten Plan wieder aufgegriffen und ihn nunmehr verwirklicht Die Aufgabe des neugegründeten wiſſenſchaftlichen Unternehmens iſt die Erforſchung der Frankfurter Mundart und die Sammlung und wiſſenſchaftlithe Durchleuchtung des Frankfurter Wortſchatzes der Gegenwart und der Vergangenheit, wobei neben der rein ſprachlichen auch die volkskundliche Seite in gleicher Weiſe betont werden ſoll. Die Leitung der Forſchungsſtelle hat Studienrat Dr. Hans Ludwig Rau h. Als wiſſenſchaftlicher Mitarbeiter iſt ihm Studienaſſeſſor Dr. Heinz Bodenſohn beigege⸗ ben. Das Frankfurter Wörterbuch unterſteht der Obhut und Unterſtützung der deutſchen Kommiſſion der preußiſchen Akademie für Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft. Dramen wettbewerb um deutſch⸗baltiſche Ge⸗ ſchichte. Vor einiger Zeit hat das Jugendamt der Deutſchen Kulturverwaltung Eſtland ein Preis⸗ ausſchreiben unter den tem ver⸗ anſtaltet. Es galt der Schaffung eines Schauſpiels aus der deutſchbaltiſchen Geſchichte. Der Wette bewerb hatte ein überraſchend gutes Ergebnis, das ſelbſt von dem Jugendamt nicht erwartet worden war. Es liefen nicht weniger als dreizehn Dramen ein, eine Zahl, die im Verhältnis zu der Bevölke- rungsziffer der Deutſchbalten in Eſtland als un⸗ gewöhnlich hoch bezeichnet werden muß. 6 Kl 8G . wurde Stefan Junge Straß erlitt ſeine! So gewor hat ih bereit, auf ve ſicher! der 9 Prog: gleich Nene Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 81 Momtag, 21. Auguſt 1939 —— Mannheim, 21. Auguſt. Heimſerien Sei ehrlich, Freund, was haſt du ſchon von einer teuren Ferienreiſe? Die Miete und das Telephon, die Steuern und der Mädcheulohn, ſie fließen fort in muntrer Weiſe! Und Hochbetrieb iſt überall an den beliebten Urlaubsſtätten; du biſt durchaus kein Einzelfall, ron Helgoland bis Reichenhall ſchläft alle Welt in Ferienbetten! Wie gut haſt du es da zu Haus, ſtrohwitwernd und mit dir alleine! Du kriegſt mit niemand Streit ünd Strauß, auch überläuft des Aergers Laus dir Leber nicht und Gallenſteine! Du brauchſt nicht, wie im Ferienbad, für jeden Handgriff was zu zahlen, mit Bratkartoffeln und Salat kaunſt du dir deinen Lebenspfad ganz appetitlich ſelbſt bemalen! Und ſchlafen kannſt du kreuz und que In allen Betten deiner Wohnung; Und weil die Nachbarhäuſer leer, Stört dich kein Radio zu ſehr Durch allzuſtarke Lautbetonung! Dagegen bleibt dein Stammtiſch dir Erfreulich nah für Dämmerſtunden; Dich labt dein gutes Heimatbier, Und für den Weg ins Nachtquartier Biſt du an keine Zeit gebunden! Kurzum die Ferien zu Haus Sind keineswegs ſo zu verachten! Du gibſt dein ſchönes Geld nicht aus Und brauchſt auch nicht mit Floh und Laus Im fremden Stroh zu übernachten! Wau-Wau. * Augefahren von einem Perſonenkraftwagen wurde am Sonntagnachmittag 19 Uhr auf der Stefanienpromenade ein ungefähr 6 Jahre alter Junge, als er gerade im Begriffe war, über die Straße zu gehen, um Brezeln zu kaufen. Der Junge erlitt Hautabſchürfungen und kam glimpflich davon; ſeine Mutter erlitt einen Weinkrampf. Ned.-Ruſgabe iſt: Das volk geſund und ſtark zu machen, damit es ſeine tebensgauſgabe erfüllen kann, das ift auch Deine eigene Hache! Werde nsb.- mitglied! * Mannſieimex M enicligkeiten In Ferienzeiten kommen viele Fremde nach Mannheim. Die merken ſich dann allerlei Dinge als Mannheimer Beſonderheit, woran man ſelber nie ge⸗ dacht, denn der tägliche Umgang nimmt ihnen ja dieſen Charakter, und ſo iſt es ganz geſund und lehr⸗ reich, ſich das mal zuſammenzuſtellen und in ſumma zu vergegenwärtigen. 1. Das durchbrochene QOuadratſyſtem. Na ſchön, wenn mans erklärt bekommt und kapiert hat, und außerdem iſt eine Karte zu Hand, ganz praktiſch. Aber was iſt nun mit dieſen L⸗Quadraten los, mit den geraden und ungeraden Nummern, eine drangehängte Sache, die mit dem Syſtem nichts zu tun hat. Doppelt ſtörend, weil der Fremde ge⸗ rade vorm Bahnhof draufſtößt. Und was iſt eigent⸗ lich der Unterſchied von Heidelberger Straße und Planken, jetztr nach dem Durchbruch ſſ Die meiſten Geſchäfte liegen doch in der Gegend, und ein Fremder bekommt dreierlei Beſcheid(mit O 7 und P 6 uſw.). ſteht da und zählt am Knöpfchen, und denkt: in Heidelsberg iſt's doch einfacher. 2. Die Mannheimer Gucker. Es wird auf den Planken und ſonſtwo recht ungeniert geguckt und der Kopf gewendet. Eine gut angezogene Dame, noch dazu nicht von hier, kann allerlei Kummer er⸗ leben, und nicht immer wird ſowas ſchmeichelhaft empfunden. Diskret iſt dieſe Mannheimer Auf⸗ merkſamkeit jedenfalls nicht, und die Bemerkungen der Buben in den Nebenſtraßen, ja ſchon in der Freßgaß, ſind bei aller Originalität von einer be⸗ klemmenden Offenherzigkeit. Rechte Fremdenver⸗ kehrswerbung müßte eigentlich hier anfangen, den kleinen und großen Mannheimern und Mann⸗ heimerinnen etwas mehr Straßen⸗Benimm einzu⸗ impfen; denn ſowas ſchreckt ab. 3. Die Mannheimer Natürlichkeit. Es ſcheint irgendwie tief mit unſerem Stadt⸗ und Volkscharakter zuſammenzuhängen— in mancher Weiſe iſt's natürlich auch was Allgemeinpfälziſches, — daß man alles Theatraliſche, alles Gezierte, Feine, „Gebildete“, Unnatürliche ablehnt. Eine Unzahl von Dialektformeln, und ſtehenden Ausdrücken deu⸗ ten darauf hin:„Mach kee' Welle!“—„Her uff mit denne Krämpf!“ Mach kee ferz! Und daß Mann⸗ heimer Leckerbiſſen und Spezialitäten den Namen „Mannemer Dreck“ und„Mannemer Kandelwaſſer“ führen, daß eine Straße den anerkannten Namen „Freßgaß“ trägt(der ſogar in amtlichen Ankündi⸗ gungen mindeſtens in Gänſefüßchen und Klammer vorkommt), das läßt doch tief blicken. Rinnſtein und Dreck ſind nun mal nichts„Feines“, ſondern In⸗ begriff allzumenſchlich, ungeformter Natürlichkeit, und gerade ſie zu Delikateſſen zu erheben, dazu gehört eben eine„gute Natur“, ein gutes Stück länd⸗ lich kerniger Urprünglichkeit. 4. Die Mannheimer Höflichkeit. Sie iſt nun als Ausfluß dieſer offenen Urſprünglichkeit ausgeſprochen ungezwungen, geſund und klar. Der auf der Straße um Feuer, nach dem Weg zum Thea⸗ ter, Kunſthalle, Bahnhof Befragte iſt immer bei Laune, hat immer Zeit, iſt nie befangen, und wenn der andere noch ſo knarrend und ſteif ſich gibt. Und wird irgendwie noch der Lokalſtolz angerührt, ſoweit er mit Quadraten, Schloß oder Theater und ande⸗ ren glorreichen Mannheimer Eigenheiten zuſam⸗ men hängt, dann iſt der Willigkeit und Hilfsbereit⸗ ſchaft keine Grenze mehr geſetzt. Dazu paßt es, daß „Abelle“ ftartet die neue Saiſon Erſter„Aufgalopp“ zur Winterſpielzeit Bunter artiſtiſcher Reigen So paradox es angeſichts des wahrhaft tropiſch gewordenen Klimas klingen mag: Die„Libelle“ hat ihre Winterſpielzeit mit dem neuen Programm bereits begonnen. Ein Anſager, der ſich trefflich dar⸗ auf verſteht, die Stimmung ſchnell auf fröhliche Höhe⸗ punkte zu treiben, iſt Otto Stange. Er konferiert nicht nur recht vergnüglich, ſondern hat auch den Bogen raus, ſeine Worte durch allerlei Schauſpiele⸗ rei witzig zu unterſtreichen. In einem kleinen Skeiſch gefällt er mit Inge Thomé. Unter den rein akrobatiſchen Nummern des Pro⸗ gramms ſind zuerſt die beiden Helias(Mann und kleine zierliche Frau) zu nennen, die mit ihren equi⸗ libriſtiſchen Darbietungen verdienten Beifall finden. Als Blomdin und Partnerin zeigen ſie ſich in einem ausgezeichneten Balance⸗Akt. Ganz hervorragend iſt auch, was die beiden Per⸗ kins ſervieren. Ein Fahrrad iſt ihr Requiſit, mit dem ſte allerhand ſchwierige, teilweiſe ſogar recht waghalſtge Kunſtſtücke zeigen. Wenn der weibliche Partner unter der Decke auf dem kühn balaneierten Velbeiped das Publikum amüſant unterhält, dann bangt man doch immer ein biſſel... Aber es geht alles gut, dazit arbeitet der„Untermann“ viel zu ſicher!— Inge Thom é iſt ein hübſcher„Trotzkopf“, der Marita Gründgens Kinderparodien in ſein Programm aufgenommen hat.— Die beiden Kar⸗ batis erweiſen ſich als virtuoſe Faßſpringer und Handvoltigeure, und Schichtls Marionetten⸗ theater wird wie immer mit ſtarkem Beifall für ſeine priginellen Vorſtellungen belohnt.— Den her⸗ teren Schlußpunkt hinter dieſen Reigen ſetzt Ritjo, PPPPFTTTPbTbTPTPTDTDTDDVDVPDPDVDVDPDUPUVUVUVUVVVVVVVVVVVVVVVVTVVTVTTPFÄTGTTUPVwTFÄGTFÄGTTwwTTÄͤ1TÄfWTTGTFTWTTGTFWTPGTTWWTWTW1WTWTTWTG:TWBWWWWWWWWWWWWWWWWWWTWW!'!WW..!!!!!'„!„!::Ww!.!..' ů ů¶ůywꝛvꝛvꝛ y y bv K K Ku K K K ein Exentriktänzer, deſſen Auftreten wahre Lach⸗ ſtürme hervorvuft. Für die muſikaliſche Illuſtrierung aller Bühnen⸗ geſchehniſſe zeichnet wiederum Kapellmeiſter Haſeke verantwortlich. C. W. Fennel. Die Marionette und ihre Meiſterin Schichtls Marionettentheater wieder in der„Libelle“ (Kabarett⸗Photo) die Mannheimer Polizei von alters her einen Ruf für beſondere Höflichkeit und Zuvorkommenheit ge⸗ nießt.— Die freundliche, natürliche Höflichkeit bei Auskünften wird übrigens von Ausländern vielfach als eine allgemeindeutſche Erſcheinung ſeit 1933 be⸗ zeichnet, und zweifellos hängt ſie mit dem neuen deutſchen Selbſtbewußtſein, dem Unteroffizierston und Untertänigkeit alten Stiles gleichmäßig fremd iſt, zuſammen. Aber die Mannheimer haben alſo hier den Vorzug, ſchon immer ſo geweſen zu ſein. 5. Mannheimer Krächzen. Mit der Feuch⸗ tigkeit der Rheinebene und der Beimiſchung verſchie⸗ dener chemiſchen Abgaſe, die als ſolche ja nicht ſum⸗ mariſch ungeſund zu bezeichnen ſind(die Sterblich⸗ keitsziffer Mannheims iſt erſtaunlich niedrigl), mag es zuſammenhängen, daß unter Mannheimern immer wieder ein Krächzen, Räuſpern und vielfach Spucken unangenehm vermerkt wird. Der Durchſchnitts⸗ Mannheimer, beſonders aber der Zugezogene, mag wohl an einer chroniſchen leichten Irritation der Rachen⸗ und Naſenſchleimhäute leiden, und gar zu äſthetiſch iſt die Wirkung ja nicht. Man muß ſich dann eben zur obenbeſchriebenen Mannheimer Natürlich⸗ keit bekennen, um nicht zu oft chokiert zu ſein, und innerhalb der vier Wände macht es ſich ja weniger bemerkbar. 6. Die Mannheimer Vorſtädte. Das einige von ihnen ihren eigenen chemiſch⸗pharmazeu⸗ tiſchen Duft haben, hat man natürlich bald heraus. Vielfach wird aber bemerkt, daß ſie ſo weit ausein- ander liegen, und ſo viel bebautes Land daswiſchen, Mannheims ländlicher Charakter ſozuſagen. Schließ⸗ lich, daß eigentlich keine ausgeſprochen„fein“ und villenmäßig iſt. Faſt alle haben ganz ohne Ueber⸗ gang Straßenzüge mit alten Mietskaſernen dicht neben modernen Villen etwas was natürlich wieder⸗ um in den Spielgemeinſchaften der Jugend, der Dialektformung und der Lebens⸗ und Umgangsform zit einer gewiſſen ausgleichend volksverbundenen Gemütlichkeit drängt, der alle ſozialen Abſtände und Empfindlichkeiten ein Greuel ſind. Inſofern iſt Mannheim auch von Natur und geographiſcher An⸗ lage aus eine nationalſozialiſtiſche Stadt. Man könnte dieſe Liſte der Merkwürdigkeiten noch beliebig verlängern; der Charakter einer Stadt beſteht ja aus ſolchen. Daß eine ſo proſaiſche An⸗ gelegenheit wie ein Waſſerreſervoir Zentrum und Sinnbild einer Stadt werden konnte, daß man in Mannheim vom Hafen, vom Bahnhof, von der Auto⸗ bahn und ſogar vom Flughafen aus nach wenigen hundert Metern ſchon im Zentrum iſt, daß der lokale Fußballfanatismus unvergleichlich iſt, das alles hat ſeine tiefere Bedeutung, die natürlich in ein paar Randbemerkungen von Fremden beim Weine nicht zu ergründen iſt. Seien wir zufrieden, daß wir die Fehler unſerer Tuge'nden haben, und daß ſtie uns nicht krumm genommen werden. Denn in allem äußert ſich eine ebenſo gelaſſene wie offene Natür⸗ lichkeit ein Bekenntnis zum Leben und zum Leben⸗ laſſen, von duldſamer Gemütlichkeit und offenherzi⸗ ger Aktivität zugleich erfüllt, und ſomit den Namen der Lebendigen Stadt in Ehren haltend. Dr. Hr. Ein Vetrieb in Eintauſend Mit rund 1000 Betriebsangehörigen trat Hein⸗ rich Lanz am Sonntag zum Sportappell an: Das iſt eine ſtattliche Zahl, auch wenn man die Größe des Betriebs dabei berückſichtigt, denn über 3000 Be⸗ triebskameraden wohnen von ihrer Arbeitsſtätte mehr als 25 Kilometer entfernt, und kommen des⸗ halb für den Betriebsſport nicht in Frage. 1000 Aktiwe! Welcher Turn oder Sportverein kommt da noch mit?! Selbſtverſtändlich kann man mit ſoviel Teilnehmern auch einen netten Werbe⸗ marſch formieren. Tatſächlich haben die Lindenhöf⸗ ler nicht ſchlecht geſchaut, als die Lanz⸗Leute kurz vor 14 Uhr in ſchmucker, einheitlicher Sportkleidung durch„ihren“ Stadtteil zogen. Voraus ein Spiel⸗ mannszug, die Werkskapelle und eine Abordnung der Werkſchar mit der Betriebsfahne. Der große Pfalzplatz war das Ziel. In der Eſchkopfſtraße wurden zwei Marſchſäulen gebildet, die um den Platz herummarſchierten, um dann ſchneidig einzuziehen. Nach der feierlichen Flaggenhiſſung und einem Vorſpruch, trat der ſtell⸗ vertretende Betriebsführer Direktor Ehlers vor das Mikrophon, um allen Erſchienenen, darunter Vertreter der Kreisleitung, der DA, der Stadt und der Ortsgruppe, zu begrüßen. Mit berechtigtem Stolz ſtellte er feſt, daß oͤie Zahl der Teilnehmer gegen das Vorjahr um das dreifache geſtiegen iſt, Er ſtellte aber auch feſt, daß man ſich damit noch nicht zufrieden geben werde. In humorvoller Weiſe zerſtreute der Redner, der ſelbſt in Sportkleidung erſchienen war, die Einwendungen. die oft gegen den Betriebsſport gemacht werden. Der Betriebs⸗ ſport, ſo fuhr oͤer Redner weiter, iſt keine Spielerei, ſondern eine ſehr ernſte Angelegenheit, er iſt aber auch zugleich ein Mittel zum Erleben einer echten Betriebsgemeinſchaft. Anſchließend zeigten die Männer und Frauen, was ſie in den Uebungsſtunden gelernt hatten. Zu⸗ nächſt wurden acht Freiübungen unter dem Titel „Allgemeine Körperſchule“ bewältigt, dann ging es an die„Leiſtungen des guten Willens“, beſtehend in Weitſprung, Medizinballweitwurf und 1000⸗Mtr.⸗Lauf (die älteren Semeſter brauchten nur 800 Meter zu laufen), und ſchließlich galt es noch, im Wettbewerb der Mannſchaft zu beſtehen der Medizinballſtoßen und ⸗werfen als Staffel, eine 8⸗mal⸗75⸗Meter⸗Pen⸗ delſtaffel, Keulenzielwurf und 1000⸗Meter⸗Mann⸗ ſchaftslauf umfaßte. Die Frauen hatten ihre beſon⸗ deren Wettbewerbe. Mit einer raſſigen 4⸗mal⸗100⸗ Meter⸗Staffel der Männer, in der nur ausgeſprochene Aſſe eingeſetzt waren, fand der imponierende und erfriſchende Betrieb auf dem Pfalzplatz ſein Ende. Betriebsſportwart Sauter ſprach in ſeinem Schlußwort den Dank an alle Teilnehmer aus und ermunterte ſie zu weiterer Arbeit an der Sache der deutſchen Leibesübungen. 0 Die Betriebsgemeinſchaft Heinrich Lanz kann ſtolz fein.— Geſundheit- Dein höchſtes Gut!“ Der Ausſtellungszug kommt morgen Wie wir bereits kurz mitteilten, wird der ſehens⸗ werte Ausſtellungszug„Geſundheit— Dein höchſtes Gut“ auch unſere Stadt berühren und auf dem Meßplatz vom 22. bis 30. Auguſt der Oeffent⸗ lichkeit zugängig ſein. In den neuen großen Räumen der Wagenburg werden den Beſuchern in einer ebenſo intereſſanten wie allgemein verſtänd⸗ anleinen d. Kom. Verb. Obergeſſ.Pr.⸗Anl. Stadtenleihen 4½ Augsburg 26 99,— 4½B.⸗Baden 26 98, 4½ͤBerlincgold24 102.5 4% Darmſtadt 20 5 4½ Dresden 26 97,25 97,25 4½(1) Frankf. 26 98.75 98,75 4½ Hanau 26. 97,50 97,50 47 5 26. 94 75 4½ Ludwigsh. 26 98.25 98,25 4½ Mainz 26 K. 94,75 1½ Mannheim es 97,75 97.5 477 do. 27 97,75 97,50 4½ Pirmaſens 26 98,87 98,87 5 Hm 28.. 8 Mannheim. Ausl. 134,2 134,2 Pfandbriefe u. Schuld- verschreibungen Kreuitanstalten der Lände Frank f 1 11 434% 131ᷣ8 e 8 99,— Deutsche lestver zins l. werte 93.42 Otsch. Staatsanleihen 21. 19. 1 „ An Schag 85% 1... 4½ d f 4/6 95,78 95, s 1 do. v. 38 2. F. 8 403 do v 37 8. F. 98,87 98.87 4½% do. v. 36 1. F. 99,62 99,0. 4% Baden BBF 4% Vagern 27„ 90,62 99,62 4½Feſſen 28 K- U 98,50 98,50 % Ur. St.⸗Anl.28 100,2 109,2 3% Thllringen 28 99,90 9,7 % do. 27 A- 90,50 90,37 4% do. 4½ do. 4½ do. 13 Württ. Wohn. 102,5 28 K.. Landes- und Provinz: banken, kom. Giroverb. 4% Bad..⸗Odbt. Mannh. 29, R 2 90 3% do. Goldsd A1 1½ Kaſſelgdkr. 26 NIR ½ Edstom. Bl. Giroz.„ Heſſen R 4 * 8 * 10 K 12 4½ Naſſauvsdsot. Gpfbr. 25, K 1 99,25 4½ do. Rom. 26 81— 2¹ 19 Zoldbyp.- Pfandbriefe 21. 19 Hypothekenbanken 2¹ 10 ½% Rh. Hyp.⸗Bk. Mannh. f—4 90,— 4½ do. R 35,36,39 09.— 5% do. Lig. Pfbr. 200.9 4½ Rh.-Hyp.-Bk. .⸗Kom. Rl-Il 98.50 5% Südd Boder. 2/ Lig. Gpfbx. 8 und ll o. A. 4½ Württ Hyp.⸗ Gpfbr. 1, 2. 99,75 100,0 4½d0do. Erdtv.! 43 99,75 99,75 Schuldvesrchrelbung. 5 KruppTreibſtoff.12 99, 5 Neckar Stuttg. 23—2 »Rochling, Elſen 98.62 in Aktien umwandelbar JG. Farben Ruſt⸗ Anl. v. 28. 119,7 120,2 ohne Zinsberechnun 5 Neckarstuttg. 21 95.— 95. 99.— 90.— 101,0 98,50 190,0 100, 100,0 100,0 100,0 100. %BayrBodener. Würzb.§ M- il 4½ Bahr. Landw⸗ bant t 32 4½ Berl. Byp.⸗B 8 6 von 25 4½ Freftrüyp. Bk. R-4. 5½ do. Lig. Pf. A. kr 0. 3 1½ do. Gold. k 2 98.50 98.5% 4½ do. Pfbr.⸗Bk. Gpfbr. Emlll u. 1 5½ do. Lig. d J. 98.25 4½ do. Kom. El. 5%% Goth. Grder.⸗ 25 Bank K 4½ Ptein. Hyp. Bk. Gpfbr.k U. I. In. 4¼% Pfälz. 1 99,75 100,2 99,— 99,50 99.50 100,6 100,6 98 75 90.50 Bayr Motorenw Bemberg. J. P. 1 Jultus Berger. 148, Bronce Schlenk. Brown, Boveri. 105,0 hem. Albert Ot Gold eu Silber Dit. Steinzeug Dürrwerfʒdte Durlacher Hof 2 ⸗Werger Eſchweilerdergw. Eßlinger Maſch.. Ettlinger Spinn. Exportmal zz 24/5/06 El- 5 a 8 Industrie-Aktien o 4½ mlt bahn 3o 100,4 10055 175 do. v. 60 R. 1 90,00 09,70 2 voſt 35. 100,2 100,2 Steuerguiſcheinz! Aus Aelheed 83.50 83,50 0 ulkbeſttz Dt. Reich 132,2 122.1 4½pHeſſ.Ldsbk. 26, u. 29, R 1, 2 99.— 99,— dy. 4—— 8 Schuld. 28 K 2 98,50 98,50 5¼ Heſſ. L. 1. 2, Dt. Rom. S. Abl. 31 52 2 Landschaften „Hypbk. 4½Oſtpr. Landſch. Tea And t. 24 101,0 100, le KC f u. f 2.. Sie A- e, K. 333 d, Lig. 28.20 37,2 5.., RAG. da⸗Ada⸗Schuh, 126,0 150,2 4½ bo. Golb Rom. dt, Gebrüder.. 60,— 60,— RA A. E. G. 1117 Preuß. Boder. Andreae-Noris Lig. Gold VI Aſchaff. Buntpap. 5.— 100,5 100,7 de, Zellſtoff, 84,50 — 65.— 86.— Feinmech.(Jetter) Jeldmühleßapier 21 adiſche Maſch. 3 ayr. Br. Pforzh. 75,.— 75.— 1 132.0 130.0 140,5 19 2l. Großkraft Mom. Grün& Bilfinger afenmühle aid& Neun panauer Hofbr. Hanfwerke Füſſen Harpener. 128.0 Hartmann& Br... 87.— Heldelbg. Zement 2 e eſſen⸗Naſſ. Gas 1355 olzmann, Pg. 205,0 unghanns fälz. Mühlen rauer. Kleinlein 5 100,0 10650 almler-Benz Roeder, Gebr. emagg lein. Schanzlin Anorr, Heilvronn Kolb ck Schitle, 131,0 Konſerven Braun fraftw 5. 10 anz A.. 157, Stitt 5 5 ger, dene den 1 e Süd Ste Löwenbr. Miltach. 191,0 0 Ludwigs Ak. Br... 9 Bergbau do. Walzmühle ainkraftwerte ainzer Akt.⸗Br. 97,75 Mez, A. G. 85, 93,62 Mocnus. 165 Motoren Darmſt. 133,0 1 11270 108,5 107,0 * 2 106% 103,0 55 1045 147,5 148.7 Seilind. nzinger⸗Union Sin aleo aber u. Schleich. ahr, Gebr. 5 G. Farben 15 do. do, Ultramarin Voigt& Haeffner Bolthom, Seil oldſchmidt. 132.3 ritzner⸗ftayſer. 89,— e e 5 9 1 1 Hartſtein 159,0 159,0 Dent. u. Bürgerbr. f. Preßh.⸗Sprit. hein. Braunkohl. heinelektra St. Mheinmetall Rh. Weſtf.⸗Elektr. alzwk.Hellbronn Hriftg. Stempel Schuhfabrik perz Schwartz Storch. (Wolff) Siemens⸗Reinig⸗ Sinner, Grünw. n dt. Oelfab. do. Glanzſtoff Gothania Strohſtoff Leibesübungen Aktive lichen Darſtellung all die Gefahren vor führt, die die Geſundheit des einzelnen des ganzen Volkes bedrohen. Ebenſo anſchaulich aber werden die Möglichkeiten gezeigt, durch ver⸗ nünftige Lebensführung und rechtzeitige Behandlung dieſen Gefahren zu begegnen und ſich Geſundheit, Lebensfreude und Arbeitskraft zu erhalten. Um allen Volksgenoſſen den Beſuch der Ausſtellung zu ermöglichen, ſind die Eintrittspreiſe ſehr niedeig ge⸗ halten. Eine Tonfilmvorführung iſt in dieſem Eintrittspreis eingeſchloſſen. Schon deswegen iſt mit Sicherheit zu erwarten, daß der Ausſt ellung auch in unſerer Stadt derſelbe Beſuchererfolg be⸗ ſchieden ſein wird, den die Ausſtellung bisher in allen anderen Städten fand, um ſo mehr, als es ſich hier wirklich um eine Ausſtellung handelt, die ſich an alle V Wiederaufbau Deutſchlands an die Arbeitskraft jedes Augen ge⸗ und damit einzelnen Volksgenoſſen ungewöhnlich hohe Anfor⸗ derungen, denen nur ein geſunder, leiſtungsfähigen Körper nachkommen kann. Mehr denn je gilt heute 5 die Wahrheit des Satzes:„Geſundheit Dein höchſtes Gut“. Wir werden auf die Ausſtellung, deren Beſuch ſich jeder Volksgenoſſe zur Pflicht machen ſollte, noch näher zurückkommen. Die Beitragsnachentrichtung zur Handwerker-Altersverſorgung Das Altersverſorgungsgeſetz gibt dem Handwer⸗ 0 N ker das Recht, Beiträge für die Zeit, in der er ſeſb⸗ Volksgenoſſen wendet: Stellt doch der großactige g ſtändig geweſen iſt, früheſtens für die Zeit ſeit 60 dem 1. Januar 1924, sur Angeſtelltenverſiche⸗ rung nachzuentrichten. Der Reichsſtand des deut⸗ ſchen Handwerks gibt hierzu bekannt, daß die er⸗ wähnte Friſt zu beachten iſt und daß Beiträge nur für eine Zeit nachentrichtet werden dürfen, in der der Handwerker ſelbſtändig war. Auch dürfen die Beiträge nur bis zum 31. Dezember 1941 nach⸗ entrichtet werden; ſie können nicht mehr entrichtet werden, wenn der Handwerker das 60. Lebensjahr vollendet hat oder berufsunfähig iſt. Ebenſo dü fen nach ſeinem Tode keine Beiträge mehr zur Er⸗ langung von Hinterbliebenenrente geleiſtet werden Endlich ſind Handwerker, die auf Grund eines ab⸗ geſchloſſenen Lebensverſicherungsvertrages die Ver⸗ ſicherungsfreiheit geltend machen, nicht berechtigt, Beiträge nachzuentrichten. Erutehilfsplakette Jeòer Student, der in dieſem Sommer ſeinen Ehrendienf in der Erntehilfe abgeleiſtet hat, erhält Einſatzpaß dieſe vom Reichsſtudentenführer geschaffene Erntehilfsplakette verliehen. Eine verdiente Anerkennung für tatkräftigen Gemeinſchaftsgeiſt. 2 18 142,0 142.0 21. 19. ürttemb. Elektr. 96— 96, ulle⸗ Brauerei. Fuſtoff Waldhof 21. Verkehrs-Aktien Bad. AG. f. hein ſchiff⸗ und See⸗ transport Mhm. 110,5 110% Dt Reichsb. Borz. 122,6 1 19. „ 23 N. 88 5 130,0 130.0 163,0 103.0 0 1168 116,0 117.2 117,0 112,1 112.0 —— Zank-Aktlen Badiſche Bank. Com.⸗ u Privatb. Deutſche Bank Dresdner Bank Frankfurter Bank do, Hyp⸗Bant Pfälz. Hyp.⸗Bank Reichsbant Rhein. Hyp.⸗Bank Württembg. Bank Amtlich nieht nolierte Werte Umtausch- Obligationen. Lersicherungen Bad. Aſſekuran 90. 90,— AG. Je 7 5 1057 Mannheim. Berſ. 2 Württ⸗Transport 34,.— 84, 28 ** 254,0 254.0 118.0 118,0 95,— 95, ———— 105,0 108,0 4¼% Berliner Städtiſche Elektr.⸗Werke fallig 21 Auuguft Anl. von 1„3 ͤ 99.— 130,5 130,55% Großtraft Mannheim u. Pfalzwerke 1941 10,— „ 4% Ah.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1927 1952 36,— „ 8 19281953 90, 5 103,5%% 5„19301958 720 118 1 146 9800 3 4010 1058 „% Ver. erte(Rheinelbe Union) 1848 00.— 00.— Lee.„i881 neben ſeinem 15 1 4 2. Seite“ Nummer 381 Abend⸗Ausgabe Montag, 21. Auguſt 1989 Am den Tſchammerpokal FS Frankfurt— Mülheimer SV 513(:2) Am Bornheimer Hang erlebten 3000 Zuſchauer einen s harten Pokalkampf, in dem der FSW Frankfurt Frankſurt, hatte aber her waren. :2) zu einem verdienten Siege kam. e Böttgen, war in der Abwehr nicht ſo ſicher Glück, daß die Kölner Stürmer nicht ſchußf Die Mülheimer kamen ohne ihren Torhüter Mombre ler war durch Böltje erſetzt) und hatten auch einige Umbe⸗ ſetzungen im Sturm und in der Läuferreihe vorgenommen. FE Singen— 1. Fe Nürnberg 113(:0) Badens letzter Bezirksklaſſen⸗Vertreter im Tſchammer⸗ vokal⸗ Wettbewerb lieferte am Sonntag vor 4000 Zu⸗ ſchauern gegen den 1. FC Nürnberg einen prächtigen und fairen Kampf, den er ſchließlich knapp, aber verdient mit 118 verlor, nachdem er bis zur Pauſe noch mit 10 in Führung gelegen war. Der FCE Singen aber verdient für lein unbeſchwertes Spiel und ſeinen Kampfgeiſt ganz he⸗ ſondere Anerkennung. Neumeyer Nürnberg— Sc 08 Kaſſel 713(:1) 3000 Zuſchauer erlebten am Sonntag im Pokalſpiel in Nürnberg zwiſchen Neumeyer und Sc 03 Kaſſel eine große Enttäuſchung, denn ſchon nach 26 Minuten war He 8 Gaumeiſter mit vier Toren im Rückſtand. Nach dem Wechſel hatte Kaſſel einige Lichtblicke, konnte Nürnbergs Abwehr aber nicht überwinden. BfB Kobura— Rapid len 116(:1) Zuſchauer ſahen trotz des hohen und verdienten des Pokalvorteidigers Rapid Wien in Koburg einen ſpannenden Kampf, das der Gaſtgeber bis in die 75. Minute offen geſtalten konnte, dann aber dem ge⸗ igen Endſpurt der Gäſte zum Opfer fiel. Der über ragende Mann bei den Wienern war Binder, der nicht meniger als vier von den ſechs Treffern auf ſein Konto brachte. Lediglich nach Seitenwechſel kam Koburg, das ſich aufopfernd zur Wehr ſetzte, zeitweiſe ſtark auf und drängte die Wiener in ihre Hälfte zurück, als aber Binder das ödritte Tor ſchoß, war ihr Widerſtand gebrochen. Die Tore ſchoſſen für Wien Binder(4) und Schors(), wäh⸗ rend Stegner beim Stande von:0 das Ehrentor für den Gaſtgeber ſchoß.— Schiedsrichter Freudenberg(Halber⸗ ſbadt). Schalke ſchoß 13 Tore Ohne Ueberraſchungen ging es auch bei den übrigen Spielen im Reich nicht ab. So iſt vor allem das ſchlechte Abſchneiden der Wiener Vereine erſtaunlich, die zu. Hause — wo ſte doch ſonſt immer beſonders ſtark waren— gleich heide Spiele verloren und nur durch Rapid und Wacker noch in der nächſten Runde vertreten ſind. Neben der Admira ſchied diesmal auch die Vienna aus, die gegen Be Hartha durch drei Tore von Männer nach einer Ath⸗Halbzeitführung noch ausgeſchaltet wurde(in der Ver⸗ längerung). In überragender Form war auch diesmal wieder der deutſche Meiſter Schalke 04, der in Duisburg vor 10 000 Zuſchauern den Bezivksklaſſenvertreter VfB Alſum 1310 Nachſtehend bringen wir eine ausführliche Ueberſicht über das leichtathletiſche Ländertreffen im Kölner Stadion: Die Erwartungen, die man deutſcherſeits an den Veichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland— England ſtellte, wurden noch übertroffen. Für die im letzten Kampf mit den Briten in London erlittene knappe Niederlage revan⸗ chierten ſich unſere Leichtathleten derart überzeugend, daß ſie mit Ausnahme des 110⸗Meter⸗Hürdenlaufes, bei dem lich Pollmanns und Lockton in den Sieg teilten, nicht einen Weltbewerb abgaben. Das Punkteverhältnis von 93,5 742,5 beſagt alles! Es gab eine Fülle herrlicher Kämpfe und hervorragender Leiſtungen. Den Vogel aber ſchoß der kleine Münchener Hindernisläufer Joſef Kandel ab, der über 1500 Meter von dem Briten Pell derart mitgeriſſen wurde, daß er mit:50,2 einen neuen deutſchen Rekord aufſtellte. Harbig gewann die 400 Meter in 46,0 Sekunden ganz ſicher. Der Brite A. K. Brown, der vor einigen Wochen an Harbigs Weltrekordzeit nicht recht glauben wollte, wird in Köln ſelbſt geſehen haben, wie ungeheuer nel. der Dresdner iſt, als er hinter ihm nur Vierter wurde! Bielverſprechend war ſchon der Auftakt, der Lauf 8 über die 100⸗Meter⸗Strecke. Es ſtarteten von innen nach außen: Neckermann, Sweeney, Scheuring, Holmes. Nach zwei Fehlſtarts— der Mün⸗ chener Starter Müller war verhindert und durch den Köl⸗ nex Blöck erſetzt— kam das Feld gut ab. Bei 40 Meter ſchob ſich Neckermann mit raumgreifenden Schritten nach vorn und gewann klar vor Scheuring, der den Eng⸗ länder Holmes noch knapp niederrang. 10,4 für Necker⸗ mann, 10,5 für Scheuring und Holmes, der um Bruſtbreite zurücklag, waren die geſtoppten Zeiten. Neckermann auch 200⸗Meter⸗Sieger Das Ende über die 200 Meter machten Neckermann und Scheuring unter ſich aus. In 21,4 ſiegte diesmal der Mann⸗ heimer knapp vor Scheuring(21,5), während Sweeney 22,0 1 benötigte. i Harbig in 49,6 Sekunden Wegen eines auſziehenden Gewilters wurde der 400⸗ Meter⸗Lauf vorverlegt. Die Innenbahn blieb frei, von der zweiten Bahn ab ſtorteten: Harbig, Brown, Hamann und Pennington. Die beiden Briten legten ein unheimliches Tempo vor. Hamann wurde ſehr ſchnell geholt, während Horbig Zentimeter um Zentimeter zurückfiel. Ausgangs der Kurve war das Bild immer noch das gleiche. Harbig Holte den Kurvenvorſprung der Briten noch nicht aufgeholt. de Zuſchauer glaubten ſchon nicht mehr an ſeinen Sieg. Aber o Meter vor dem Ziel hatte der Weltrebordläufer bie beiden Briten erreicht. Der gefürchtete Brown war mit ſeinen Krüften zu Ende und fiel zurück, während Penning⸗ lan drei Meter hinter dem in 46,9 Sek, ſtegenden Harbig mit 47, Sek. eine neue perſcnliche Beſtleiſtung aufſſtellt. Hamann wird mit 47,8 Sek. ſicherer Dritter. . Tüchtiger 800⸗Meter⸗Nachwuchs Noch nie hat Deutſchland ſo ſtarke 800⸗Meter⸗Läufer ge⸗ habt wie in dieſem Jahr. Auch ohne Horbig gab ses einen Jdeufſchen Sieg. Gieſen(Luftwaſſen⸗S V, Berlin) und Schumacher(Düſſeldorf; ſtehen den Briten Littler und Moreton gegenüber. Schu macher fürhte das Feld au, doch an der 300⸗Meter⸗Marte ging Gieſen plötzlich in Front 1 gefglgt von Littler, (Kampf lieferten. Littler brach im Ziel hinter dem in 1750,2 Min ſiegenden Gieſen faſt zuſammen. Pollmauns und Locketon im„toten“ Rennen Nicht ganz erwartet kam das Ende des 110⸗Meter⸗ Hürde flouſes, zu dem Pollmanns, Locketon, Kumpmann und Sgopes von innen noch außen ſtarteten. Zunächſt lag das Feld geſchloſſen beiſammen, dann ſchob ſich Kumpmann hach vorn vor Locketon, bis Pollmanns etwa 40 Meter or dem Ziel ſeinen bekannten Endſpurt herausſpielte. But on Bruſt kämpften Pollmonns und Locketon bis ins Ziel, ſo daß die Briten zu ihrem erſten— halben Sieg kamen. 15,0 Sek. für Pollmauns und Locketon, 15, für Kumpmann, der außer Tritt. war. Weinkötg is Meter beim 2. Verſuch 15 Ein ſchwerer Kampf entbrannte Mit Ausnahme von Newman ſchaften alle 190 Meter beim erſten Sprung. Außer Weinkötz aber, der mit großer Sicherheit auf Anhieb 1,95 Meter bewältigte, kam keiner ouch im Hochſprung. 11. die ſich einen hörten Bruſt⸗an⸗Bruſt⸗ 0 Spiele, die der geſtrige Sonntag brachte: Rückblick auf (:0) neten ſich hierbei überrannte Kuzorra und Urban Torſchützen aus. zeich⸗ als Das Gauſpiel in Ludwigsburg Fußballtreffen Baden Zum Württemberg iddeutſchen Freundſchaftsſpielen ragt die Badens und Württembergs Gau⸗ des württembergiſchen Gaufeſtes hervor. Baden mußte ſich diesmal ſeden beg en, allerdings waren Spieler für Vereine freigegeben die beſter Aufſtellung 8 8 Lu d einem einige der worden, währen antraten. Nach dem ausgewechſelt. meiſterhaft n ihre Schwaben in Wechſel ſchien die württembergiſche Elf wie Im S Sturm verteilte nun Conen die Bälle auf die el. Die ganze Angriffsreihe arbeitete geſchloſſener ſo kam es, daß die Württem⸗ berger ihren:1 R it c ſt and bei der Pauſe ſchon in der 60. Minute in einen:1⸗Vorſprung verwandelt hat⸗ ten. Frey, Conen und Frey ſchlugen nacheinander in kur⸗ zen Abſtänden den Badener Torhüter Rohrmann, der im übt ſehr ſicheren Eindruck machte. Dann aber ſetzte ſich d 5 Spielweiſe der Badener wie⸗ der ſtärker durch. Spindler und Beha ſorgten für den verdienten Ausgleich. Die tüchtigſten badiſchen Spieler waren die lich, die im Verein mit reieck bildeten. Schwächer allem Wünſch(Müßhl⸗ ro ſe reihe, ein die Läuf ſpielte burg) den Gegenſpieler Con icht zu halten vermochte. Im Sturm gefielen Spindler und Klingler. Conen und Piccard überragten beim Gegner. Schiedsrichter war Fink(Frankfurt). Samstagabend hatten Sportführer in einem Lud⸗ getagt. wigsburger Lichtſpielhaus Dabei hatten Gauleiter Murr und Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten geſprochen. Weiheſtunde am Samstagabend gab in gedrängter Form einen guten Ueberblick über das emſige Schaffen im NSRe⸗Gau Württemberg. Weitere ſüddeutſche In Baden hat auch Fußball⸗ Begegnungen diesmal wieder das ſchwache Spiel des Karlsruher FV überraſcht, der diesmol vom BC Augs⸗ burg nach einer:1⸗Führung noch 714 bezwungen wurde Tapfer hielt ſich Phönix Karlsruhe trotz drei Erſatzleuten gegen Tura Bonn und verlor nur durch einen Elfmeter knapp:2. Gut in Form ſcheint ſchon der BfB Mühl⸗ burg zu ſein, der gegen den FV Niefern klar:0 erfolg⸗ reich war, während ſich der 1. Fc Pforzheim beim FC Rheinfelden mit einem:2⸗Unentſchieden begnügen mußte. Gäſte aus dem Protektorat weilten über das Wochen⸗ ende in Süddeutſchland. Die Prager Slavia wurde von der geſchickt verfüngten Elf der SpVg Fürth 53 bezwungen und die Sportbrüder Prag wurden in Offenbach von den Kickers gar 610 bezwungen. Schon in guter Form zeigte ſich Pirmaſens, das in Quierſchied 622 erfolgreich war und zu einem eindeutigen:1⸗Sieg kam auch die„Traditions⸗ monnſchaft“ des 1. c Nürnberg gegen die des FS Frankfurt. Rückblick auf das Kölner Ländertreffen: Der Leichtathletit⸗Kampf gegen England Kaindl lief 1500-Rekord- Neckermanns Doppeiſieg in zwei Sprinterklaſſen weiter. Hinter ihm landete Martens vor Stubos und Newman auf dem zweiten Platz. Sieg des neuen N Glötzner Glötzner⸗Weiden war nach ſeinem Duisburger Sprung von 4,148 Meter klarer Favorit im Stabhochſprung. Dies⸗ mal mußte er ſich aber mit 4,10 Meter begnügen, Weinkötz wurde mit 4,00. Zweiter, Stöck— Trippe— Dr. Long Bei den en Uebungen waren auch diesmal die Deutſchen klar überlegen. Im Kugelſtoßent gab es einen Sieg für Stöck, der mit ſeinem erſten Wurf mit 15,74 Meter in Front lag, dann auf 16,24 und ſchließlich auf 16,35 Meter ſteigerte. Trippe enttäuſchte etwas mit 15,37 Meter, nachdem er allerdings das Diskuswerfen mit 51,03 Meter gewonnen hatte. Hier war der Wiener Wotapek mit 40,4 Meter Zweiter geworden. Dr. Long⸗Leipzig halte beim Weitſprung ebenfalls nichts mehr zu befürchten. als er 7,43 Meter vorlegte. 7,43 Meter beweiſen, daß er ſeine Beſtform immer noch nicht erreicht hat. Leichum belegte mit 7,10 Meter knapp vor Breach(7,08 Meter)] den 2. Platz. Kaindl verbeſſert Peltzers 1500⸗Meter⸗Rekord Die Ueberraſchung des Tages bildete der Münchener Hindernisläufer Kaindl. Dieſes große Läufertalent hatte in den letzten Wochen mehrfach ſchon in den Mittelſtrecken ſchnelle Zeiten erreicht und ſtartete für den außer Form gekommenen Mehlhoſe. Ein wie glänzender„Erſatzmaun“ er iſt, zeigte ſich dann im Rennen. Bei 600 Meter hatte Jacob vor Pell die Spitze, Kaindl dichtauf. Kurz vor Beendi⸗ gung der zweiten Runde war Kaindl vor Pell auf den zweiten Platz gerückt. 350 Meter vor dem Ziel war der Engländer wieder an der Spitze. Auf der Zielgeraden entbrannte dann der Kampf um den Sieg. Kaindl ſchob ſich Zentimeter um Zentimeter an den verbiſſen kämpfen⸗ den Engländer heran und fing ihn tatſächlich mit der Bruſt ab. Endloſer Jubel der 40000 lohnte die Energieleiſtung des kleinen Mannes, als die neue deutſche Rekordzeit von 350,2 bekanntgegeben wurde. Pell war mit der gleichen Zeit auf den zweiten Platz gekommen. Schaumburg vor Emery und Fellersmann Mit aller Gewalt verſuchte der Engländer Emery im 5000⸗Meter⸗Lauf den Sieg davonzutragen. So gab es ein äußerſt ſpannendes Rennen zwiſchen ihm, Fellersmann und Schaumburg, der mit Zwiſchenzeiten von:24 für die 1500 Meter und:54 für die 3000 Meter führte, dann Fellersmann bei 4000 Meter vorbeilaſſen mußte, der in der Schlußrunde von Emery abgelöſt wurde. Gegen Schaumburgs Spurt war der Brite aber machtlos. In 14:40,2 ſiegte Schauburg vor Emery und Fellersmann, der mit 1440, im„toten“ Rennen auf den zweiten Platz kam. Die Ergebniſſe: 1. Neckermann(D) 10,4; 2. 10,57 3. Holmes(E) 10,5 Bruſtbreite); 4. Sweeney(E) 10,8 — 200 Meter: J. Neckermann(D). e(85 21% 3. Sweeney 75 22,0, 4. Holmes(C) 22,8 400 Mtr.: 1. Harbig(D) 46,9; 2. Penniugton(E) 47,87 3 Hamann (D 47,87 4. Brown(E) 48,7.— 800 Meter: 1. Gieſen(D) Littler(C) 151,4; 3. Schumacher(D) 1153,5; 4. Moreton([E] 155,4.— 1500 Meter: 1. Kaindl(D) 3: 50,3 (neuer 7 cher Rekord); Pell(E):50,(Bruſtbreite e Jacob(D) 3: 525 4. Collyer[E):55.— 3000 eier: 1. Schaumburg(S) 144%, 2. Emery(E) und N(D) je:40, 4. Cox[E) 15:32.— Olym⸗ piſche ee 95 Deufſchland(Harbig, Scheuring, Horn⸗ berger, Breloſcheit):2; 2. England.(Pennington, Sweeney, Brown, Me. Cabej:94,6.— 110 Meter Hürden: 1 Pollmanus()] und Locketon(C le 15,0 3. Kumpmann (DJ 15,2; 4. Scopes(E) 15,3.— Hochſprung: l. Weinkötz (D) 1,053 2. Martens(D) 1,90; 3. Stubbs(C) 1,90; 4. 8 man 5 1,90.— Weitſprung: 1. Dr. 1(D) 7,48, Leichum(D) 7,10; 3. Breach(E) 55 4. Askow(E) 57 5 Verletzung ausgeſchieden.— Stabhochſprung: J. Glötzner (D) 4,10; 2. Haunzwickel(D) 4,00; 3. Mielder(E) 3,80; 4. Webſter(CJ 3,0. Kugelſtoßen! 1. Stöck(5) 18.85, 2. Trippe(D) 15,37; 5 Howland(E) 13,42; 4. Bandidt(c) 100 Meter: Scheuring D 13,29.— Diskus: Trippe(D) 51.03; 2. Wotapek(D) 40,44; 8. Nesbitt 6) 42.813 4. Grigg(E) 4161. Geſamtergebnis: Beulſchland 93,5 Punkte; England 12, Punkte. Neue Mannheimer Zeitung ie Fußballjeld er Werbeſpiel in Bruchſal Spg Sandhofen— S Wiesbaden 926(:3) tem Werbeſpiel hatte der VfB Bruchſal am Sonn⸗ tag mannſchafter 1 Spielvereinigung Sandhofen und des S Wiesbaden eingeladen. Trotz der Hitze fan⸗ den ſich 1500 Zuſchauer zu dem Treffen ein, das aller⸗ dings einen ſehr einſeitigen Verlauf nahm. Die Mann⸗ dem zügigen Feldſplel der Wiesbadener nur waltig Widerſtand entgegenſetzen, woran vor allen Dingen die Läuferreihe ſchuld war. Dazu war der Sturm äußerſt ſchwerfällig. 85 hohen Ergebnis trägt der junge Erſatzt s keine Schuld, viel mehr heimer konnten 2 dagegen die ſich einige grobe Schnitzer zuſchulden ko In regebmäßigen Abſtänden Wiesbad en in Halbzeit zu 3 Toren, ſo daß iel:0(:0) jeder endete. kam ſo das Sp Am Vadens Schachmeiſterſchaft Scharfe Kämpfe gleich zu Beginn Wir bringen zur Feſtſtellung der weiteren Paarungen zunüchſt die Nummern der Ausloſung: 1. Schuppler⸗Villingen, 2. Heinrich Mannheim, 3. Popp⸗Villingen, 4. Eiſinger⸗Karlsruhe, Prof. Naegeli⸗ Bern, 6. Barnſtedt⸗Karlsruhe, 7. Dr. Linder⸗Pforzheim, 3. Diemer⸗Baden⸗Baden. Heinrich, der die badiſche Schachmeiſterſchaft zu ver⸗ teidigen hat, feierte gleich in der erſten Runde einen ſchönen Sieg. Er führte einen Rochadeangriff durch eine Opferkombination wuchtig zu Ende. Sein Gegner war der Pforzheimer Dr. Linder. Eiſinger unterlag gegen den Schweizer Meiſter Prof. Naegeli. Zeitnot ſpielte eine be⸗ deutende Rolle. Vielleicht konnte er mit ſeinen Figuren den feindlichen König in ein Mattnetz bringen. So aber ſchlüpfte der routinierte Schweizer durch alle Maſchen und ließ ſeinen freien h⸗Bauer lauſen. Das brachte dem Karlsruher das Verderben. Barnſtedt remiſierte mit Popp, Diemer gewann nach intereſſanter Angriffsführung gegen Schuppler, der allerdings an einer Stelle hätte gewinnen können. In der zweiten Runde lautet die Paarung: Heinrich, Barnſtedt— Eiſinger, Dr. Linder— Diemer— Prof. Naegeli. Am Sonntag in Wien: Schuppler— Popp, Budapeſt — Südweſt gegen Frankfurt Jntereſſauter Fußballkampf am 3. September Im Rahmen des Frankfurter NSRe⸗Kreisfeſtes an 3. September wird im Frankfurter Sportfeld ein Fußball kampf zwiſchen einer Frankfurter Stadtelf und einer Auswahlmannſchaft des Gaues Sücdweſt ſtattfinden. Die beiden Mannſchaften für dieſes Spiel wurden fetzt wie folgt namhaft gemacht: Sü dweſt: Michel(TSG Kaiſerslautern); Offenbach), Schmitt(FV ücken); Er ben), Gärtuer(Bie Germania 94 Frankf 1 Klees(Vi Hombg.); Riehm(Tc 61 Ludwigshafen), Nemenich(Bitch, misheim), Eckert(Wormatia Worms), Pfirſching(Bien Frankenthal), Fath(Wormatia Worms). Frankfurt a..: Fiſcher(Eintracht); Kolb(Eintracht, 11„Gickerz Saarbr Schweinhard(FSV); Böttgen, Dietſch, d(alle SN); Röll, Wirſching(beide Eintracht), Doſedzal(Fes), Schmitt, Linken(beide Eintracht). Riltmeiſter Brinckmann in Front Beim Aachener Internationalen Reitturnſer Das Hauptereignis des Sonntags bildete beim Inter⸗ nationnalen Reitturnier in Aachen das Schwere Jagd⸗ ſpringen um den Großen Preis des Landkreiſes Aachen, der Rittmeiſter Brinckmann Gelegenheit zu einem neuen großen Erfolg gab. Auf Baron erzielte er mit 78 Sek. auf dem durch viele Kombinationen erſchwerten Parcours unter 14 Fehlerloſen— 68 erſchienen insgeſamt in der Bahn— die beſte Zeit. Nur durch Bruchteile von Se⸗ kunden getrennt folgten„⸗Uſtuf Schmidt auf Element und SA⸗Scharf. Günther, der auf ſeinem ſchon zweimal erfolgreich geweſenen Burggraf auch hier wieder mit zu den erſten Sieganwärtern zählte. Um den St. Georg⸗ Preis(Dreſſurprüfung) waren die Beſten ausgeſchlofſen Die Schweiz ſtellte mit Waran unter Lt. Moſer unter dem gleichen Reiter den Erſten ſchen beiden qualifizierte ſich der jwige Tra⸗ iſeden unter Rittm. Sachenbacher. Dritten, 31 kehner Dorf 14jährige Düſſeldorferin ſchwimmt Rekord Beim internationalen Schwimmſeſt in Leverkuſen ſtellte die 14jährige Wera Schäferkordt einen neuen deutſchen 1000⸗Meter⸗Kraul⸗Rekord auf. Mit 15739,2 Min. unterbot Magdeburger Nixe Gerdo Stegemann ge⸗ haltenen Rekord um 86,5 Sekunden. Bei der gleichen Ver⸗ anſtaltung ſchlug der belgiſche Waſſerballmeiſter Cerel Royal de Natatoin Brüſſel eine weſtdeutſche Waſſerboll⸗ Auswahl:3(:). In den Schwimmkonkurrenzen wurden die Belgier glatt geſchlagen. ſie den von der Sludenten-Weltſpiele 1939 eröffnet 25000 wohnten dem Einmarſch der 18 Nationen bei In einem noch nie erlebten ſeſtlichen Rahmen wurden am Sonntag die erſtmals von der Reichsſtudentenführung veranſtalteten Studenten⸗Weltſpiele eröffnet, die in der kommenden Woche„dem Leben der alten Kultur⸗ und Sportſtadt an der Donau das Gepräge geben werden. Ver⸗ treter von 18 Nationen haben dem Ruf nach Wien Folge geleiſtet, ſich zu einem Feſt der ſportlichen Kraft und echten Kameradſchaft zu verſammeln. Der Aufmarſch der Nationen Das prächtige Stadion prangte in ſeſtlichem Schmuck. Rings um das weite Rund flatterten die Fahnen aller be⸗ teiligten Nationen. Gleißender Sonnenſchein tauchte den grünen Raſen, das rote Band der Laufbahn und das bunte farbige Bild von über 25 000 Zuſchauern auf den dicht⸗ gefüllten Rängen des mächtigen Stein⸗Ovals in helles Licht. Ein imponierendes Bild bot ſich, als nach dem ein⸗ leitenden Tſchammerpokalſpiel zwiſchen Vienna Wien und Be Hartha ſowie dem Handballtreffen zwiſchen der Stu⸗ dentenelf und der Oſtmark⸗Auswahl die Nationen mit ihren Fahnen unter dem Jubel der feſtlich geſtimmten Zuschauer in das Stadion einzogen, voran die bleine Ab⸗ ordnung von Arabien, dann Bulgarien, Eſtland, Finn⸗ land und die ganz in weiß gekleidete ſtarke Vertretung des befreundeten Italien, die mit einem Sturm der Begei⸗ ſterung empfangen wurde. Es folgten Japan, Jugoflawien, Peru, Schweden, Slowakei, Spanſen, Südafrika, über 100 Ungarn in feldgrauen S portanzügen und ſchließlich der mächtige Block der 500 deutſchen ſtudentiſchen Kämpfer. Reichsminiſter Ruſt und der Führer der Deutſchen Stu⸗ dentenſchaft Dr. Scheel ſchritten zum Gruß die Front der Nationen ab. Alle aufbauwilligen Kräfte vertreten Nun hieß Reichsſtudetenführer Dr. Guſtav Scheel die Wettkämpfer auf deutſchem Boden herzlich willlommen und führte dabei aus:„Sie befinden ſich, meine Kameraden, inmitten eines friedlich arbeitenden und ſchaffenden Vol⸗ kes, das Sie ſelbſt Gelegenheit haben, kennenzulernen. Es umgibt uns draußen eine Welt voll Unruhen, die durch eine jeden Tag geſchürte Hetze irregeführt wird. Wir Deut⸗ ſche haben nur den einen Wunſch, den Völkern der Welt den Frieden zu erhalten. Aber dieſer Wunſch nach Frie⸗ den iſt bei uns verbunden mit dem ungebrochenen Lebens⸗ willen zum Recht und damit zu einer neuen und geſunden Ordnung in der Welt. Ich glaube auch, daß ſich aus die⸗ ſem im kameradſchaftlichen Geiſt der Zuſammenarbeit ge⸗ führten Studenten⸗Weltſpielen ein neuer Aufbau der ſtudentiſchen Arbeit in der Welt überhaupt vollziehen wird. Denn wir ſtehen mit der Durchführung der Stu⸗ denten⸗Weltſpiele an einem Wendepunkt, da hier alle auf⸗ bauwilligen Kräfte der Völker vertreten und im harten Wettkampf vereint ſind. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß alle Wettkämpfer in ritterlicher, auſtändiger und ſau⸗ berer Haltung während der Studenten⸗Weltſpiele kämpfen. In dieſer Haltung ſehen wir den ethiſchen und zugleich auch den politiſchen Wert der Studenten⸗Weltſpiele. Seien Sie ſich bewußt, daß jeder Kämpfer hier auf dem grünen Raſen ein Vertreter ſeiner Nation und im beſten Sinne des Wortes ein Kämpfer für ſein Volk iſt.“ Eröffnung durch Reſchsminiſter Ruſt Nachdem der Studentenweltmeiſter, der Deutſche Fünf⸗ und Zehnkampfmeiſter Fritz Müller(Kiel) im Auftrag aller Wettkämpfer gelobt hatte, ritterlich zu kämpfen und die für die Spiele geltenden Beſtimmungen zu achten, eröffnete Reichsminiſter Ru ſt die Spiele mit folgenden Worten:„Ich eröffne die Studenten⸗Weltſpiele 1939.“ Mit der ſeierlichen Flaggenhiſfung und dem Ausmarſch der Mannſchaften ſchloß die überaus eindrucksvolle Feier, 5* Glückwunſchtelegramm von Rudolf Heß. Aus Anlaß des Sieges der deutſchen Leichtothleten im Länderkampf gegen England hat der Stellvertreter des Füh⸗ rers an den Reichsſportführer folgendes Telegramm ge⸗ ſandt: „Ich bitte den Heutſchen Leichtathleten zu ihrem glän⸗ zeuden Sieg im Länderkampf gegen England meine herz⸗ lichſten Glückwünſche zu übermitteln Rudolf Heß. Die NS-Kamypfſpiele Bekenntnis zur Wehrbereitſchaft und Wehrkraft Es iſt heute nicht mehr notwendig, im deutſchen Volk den Willen und die Begeiſterung für die Wehrhaftmachung zu wecken, aber es iſt notwendig, dieſen Willen zu er⸗ halten und zu vertiefen. Das Vaterland braucht die volle Wehrkraft eines Jeden. Auch der Mann, dem kein olym⸗ piſcher Sieg je winkt, ſoll ſeine Lejſtung im freien Wett⸗ bewerb des Wehrwettkampfes unter Beweis ſtellen. Der Nationalſozialismus will durch die körperliche Leibeserziehung die jungen Deutſchen zu kämpferiſcher Haltung und zu einem der Gemeinſchaft dienenden Ein⸗ ſatz bringen. Ein ſolches Ziel mußte folgerichtig neue Formen annehmen. Die Kräfte, die uns die Natur gab, dürfen nicht verkommen, ſie müſſen erhalten und ſtark geſtaltet werden. Eiſerner. Wille, Ruhe, Stetigkeit, Wach⸗ ſamkeit, Kraft und Stärke, Einſatzbereitſchoft und klarer Blick verkörpern in der Gemeinſchaft des Ganzen die Ideale völkiſcher wehrhaftkörperlicher Ertüchtigung, wie ſie der Führer vom deutſchen Volk verlangt. Die NS⸗ Kampſſpiele ſind daher nicht Selbſtzweck, der Leitſatz: „Dienen ſür Volk und Vaterland“ beſtimmt auch das Handeln und das Sein bei den Wett⸗ kämpfen. Die Uebungen erfordern ganze Kerle. Der Mannſchaftskampf nimmt einen breiten Raum ein. Es ſoll ja gerade erreicht werden, daß ſich jeder als Glied der Gemeinſchaft fühlt. Durch Beiſpiele werden die Lauen, die Müden und die Bequemen auſgerüttelt, ſie werden davon überzeugt, daß jeder Volksgenoſſe die Pflicht gegenüber ſeinem Volk hat, alles zu tun, um ſeinen Körper geſund und kräftig zu erhalten. Wenn heute der Soldat ſeine Wehrdienſtzeit beendet hat, ſo iſt damit der Dienſt, den Volk und Vaterland verlangen, noch lange nicht erfüllt. Das Leben liegt ja erſt vor ihm und verlangt neue Arbeit. muß feine N Einſatzbereitſchaft und Kraſt erhalten und ſtärken. Die Erziehung zur Kameraoſchaft macht ihn hart und mutig, richtet ihn charakterlich und welt⸗ anſchaulich aus und entwickelt ſo in unſerem Volk alle die Tugenden, ohne die ſich ein Staat aufgeben müßte. Die NS⸗Kampfſpiele in Nürnberg ſind wahrlich ein gtreues Spiegelbild der geiſtigen und wehrhaftkörper⸗ lichen Haltung des deutſchen Volkes. Der harmoniſche Gleichklang: Starke Seele— Geſunder Geiſt— Geſtählter Körper webt ſich durch das Geſchehen aller Wettkämpfe, er iſt das durchdringende Leitmotiv im Aufbau und in der Durch⸗ führung. So ſind die NS⸗Kampſſpiele das Bekenntnis des unentwegten Einſatzes für Deutſchland, das Bekennt⸗ Der wehrfertige junge Deutſche nis der Tat zu den vom Führer geſteckten Zielen und der Ausdruck des Willens, die Wehrkraft und Wehrbereit⸗ ſchaft des deutſchen Volkes zu erhalten und zu fördern. A aussicht Wetterbericht des Reichs wetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 21. Auguſt: Mit der Zu⸗ fuhr ſubtropiſcher Warmluft bei gleichzeitig kräftiger Sonneneinſtrahlung erreichte die Erwärmung geſtern mit etwa 30 Grad einen Höhepunkt. Der Luftdruck fall hat vor allem über Weſt⸗ und Südweſteuropa zum Aufkommen lebhafter Störungstätigkeit ge⸗ führt, die auch für uns von Bedeutung ſein wird. Das Aufkommen ausgeſprochenen Schlechtwetters it jedoch noch nicht zu erwarten. 5 Vorausſane ſür Dienstag. 22 Auguſt Wolkig bis heiter, Neigung zu meiſt gewittrigen Regenfällen, warm und ſchwül, Winde veränderlich Höchſttemperatur in Mannheim am 20. Auguſ + 29,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 21. Auguſt 12 17,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 18,7 Grad. In den Rheinbädern wurden geſtern nachmittag 4 Uhr. 19,5 Grad Waſſer⸗ und 16,5 Gras Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr 4 10% Grad Waſſer⸗ und. 17% Grad Luftwärme. See e im Monat Aude. r 19 1 16 19. 20. 21 2 neger 18 19. 20 5 beinfelder 5 20.183 152,983 Kaub 23305 8 5 e 3 5 05 5 1 190 deln 80,72 622 el„ 610351, Nagau. 3 335, 3,1440 eee 450 Mannbeim 05 85016 150 3 42702 Maundeim 4,6804 30.18 der verſch jüteraus en Vor alur un 8 Liſen ua Im einer aus d Ils beſte ſetgeſtellt. Divekti erb al Linzelzell Femten aulerte 0 Ar Schlu und Meta ſeigerung Aeude al der Vopſt gerieben killgten beiten u — Be be beitverz An Reich, Län kentenbrieſ 11 ebrandend „ bamevet s an aß ball einet Die zt wie kickerz ö Far⸗ ö(Vis (Biß sch. (ict kracht, S8) SN), ont r Inter⸗ Jagd⸗ lachen, neuen Sek. bedurs n der n Se⸗ ement deimal nit zu Veorg⸗ loſſen, und t und Tra⸗ ſtellte utſchen iterbot un ge⸗ t Ver⸗ Cerel erball⸗ jurden Frie⸗ ebens⸗ unden 8 die⸗ eit ge⸗ u der ziehen Stu⸗ e auf⸗ harten sdruck, d ſau⸗ mpfen. ugleich Seien frünen Sinne glän⸗ herz⸗ veg. und bereit, rn. gabe⸗ r Zu⸗ tiger eſtern druck⸗ uropa ge⸗ wird,. 18 ist gen erlich uguſt zum Uhr Rittag Färme Grad f Montag, 21. August 1939 kinzelhandelsumsätze um 13 VH. über Vorjahr Größere Mengen und bessere Forſchungsſtelle für den Handel(Ff) beim Reichs⸗ m für Wirtſchaftlichkeit(Ra W) und das Juſtitut unkturforſchung legen folgenden gemeinſamen r die Entwicklung der Einzelhandelsumſätze im und im erſten Halbjahr 1939 vor. verſtärkte Zunahme der Einzelhandels umſätze, die des Jahres zu beobachten iſt, hat bis in die t angehalten. Im erſten Halbjahr 1999 e des Facheinzelhandels um 15 v. H. lagen 1 höher als dem ſteigenden Einkommen und dem ſtändig Kräftebedarf der Wirtſchaft. Einmal dürfte ſich ge der abgeſetzten Waren vergrößert haben, und en hat zweifellos ein Uebergang zu beſſeren n ſtattgfunden. n einzelnen Mongten des zweiten Viertelfahres ar die Umſatzentwicklung infolge der verſchiedenen n Lage des Oſter⸗ und Pfingſtfeſtes nicht ganz ein⸗ So betrug die Umſatzzunahme im April nur ., da ein Teil der Oſtereinkäufe bereits in den Tagen des März vorgenommen wurde. Aehnlich je frühere Lage des Pfingſtfeſtes, das 1938 auf den d 6. Juni, in dieſem Jahr aber bereits auf den 28. Mai fiel, die Umſatzentwicklung beeinflußt: Im irde eine Zunahme um 18 v. H. feſtgeſtellt, im Juni war ſie mit 14 v. H. etwas geringer. inerhalb der einzelnen Handelszweige war die Umſatz⸗ im erſten Halbjohr 1939 recht verſchieden: In der e und Genußmittel wieſen die ür Schokolgde und Süßwaren eine außer⸗ 55 Umſatzſteigerung auf lum rund ein t gegenüber dem erſten Halbfahr 1938). In den mittelfachgeſchäften(vorwiegend ohne Friſchobſt und und in den Tabakwarenſachgeſchäften war die ne ſchwächer. Die Umſätze lagen um 12 bis 13 v. H. Vorjahrshöhe. zergleich zu 1998 haben ſich die Umſätze der 1 0 7 e für Schokolade und Süßwaren faſt verdoppelt d ſie bei den Lebensmittelgeſchäften in dieſer Zeit mehr als die Hälfte geſtſegen ſind. Die länd⸗ iſchtwarengeſchäfte(mit vorwiegend Lebensmit⸗ en ihre Umſätze um knapp 8 v. H. gegenüber dem albfahr 1938 erhöhen. erſten Hälfte ds. höhe. für Herren⸗ und Knabenkleidung, bekleidung, ferner die Fachgeſchäfte für D omen⸗ und Mädchenkleidung, für Bett⸗ Qualiiäfen wurden gekauff Die Umſätze der Texti lwarenfachgeſchäfte lagen in der Is. um rund 18 v. H. über Vorfahrs⸗ dieſer kräftigen Aufwärtsentwicklung haben vor Herrengusſtattungsgeſchäfte, die Fachgeſchäfte ſowie für Herrenkopf⸗ Wirk⸗ und St trickworengeſchäfte, di An d die lem ie waren und ſchließlich die Sportgeſchäfte teilgehabt. ſprechenden Vorfſahrszeit.— Die Umſätze ſtiegen in dieſen Handelszweigen um ein im erſten Halbfahr 1933 wurde um drei Fünftel bis ein Viertel, teilweiſe ſogar noch ſtärker. Auch ſchritten. Der kräftige Anſtieg der Einzel⸗ die Schuhwarenfachgeſchüfte hatten eine Zunahme um 21 ätze in dieſem Jahr ſteht in engem Zuſammen⸗ v. H. gegenüber dem erſten Halbjahr 1938 zu verzeichnen. Geringer war die Umſatzſteigerung bei den Fachgeſchäften für Wäſche(plus 16,2 v..), für Textilwaren aller Art (plus 13,8 v..) und bei den Schnittwaren⸗ und Mann⸗ fakturwarenhandlungen(plus 8,5 v..). Ebenfalls recht verſchieden war die Entwicklung in der Gruppe Hausrat und Wohnbedarf. In den Fachgeſchäften für Rundfunkgeräte wurden 90 v. H. mehr Waren um⸗ geſetzt als im erſten Halbjahr 19938. Der Einzelhandel mit Elektrogeräten ſowie der Möbelhandel ſchnitten gleich⸗ falls(mit Umſatzerhöhungen um etwa ein Viertel und mehr) ſehr günſtig ab. Erſt in weitem Abſtand folgten dann die Fachgeſchäfte für Keramik und Glaswaren(plus 16,8 v..) und die Fachgeſchäfte für Elſenwaren, Haus⸗ und Küchengeräte und Oefen und Herde(plus 12,5 v..). — Unter den übrigen Zweigen berichten vor allem die Uhrengeſchäfte, die Fachgeſchäfte für Photobedarf und die Büromaſchinen⸗ und Organiſationsmittelhandlungen über einen ſehr kräftigen Aufſchwung(um ein Fünftel bis ein Viertel). In den Drgerien, den Farbengeſchäften und den Fachgeſchäften für Papier, Schreibwaren und Büro⸗ bedarf nahmen die Umſätze um 13 bis 17 v. H. zu. Im Landmaſchinenhandel hielt das außerordentlich raſche Anſtiegtempo ſeit etwa Mitte 1938 unvermindert an lerſtes Halbjahr 1939 plus 40 v. H. gegenüber dem Vor⸗ jahr). Dieſe Zahl zeigt deutlich die Bereitſchaft der Landwirt⸗ ſchaft, dem drückenden Mangel an Arbeitskräften durch erhöhten Einſotz von Maſchinen entgegenzuwirken. eee 3. Infernalionaler Kongreß der Schuhwirischaff Umfangreiches Arbeiisprogramm genehmigi Zürich fand der 5. Internationale Kongreß der irtſchaft ſtatt. In einer Schlußſitzung wurde das itsprogramm genehmigt, das u. a. die Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes, die Möglichteiten der Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Jnduſtrie, Großhandel, Detailhan⸗ und Schuhmacherhandwerk, Fragen des beruflichen hſes und deſſen internationalen Austauſch uſw. be⸗ kt. Ferner gelangten e Reſolutionen zur ähme. So ſtellte die Verſammlung die Fopderung ch Schaffung des obligatoriſchen Beſtihigungs nachweiſes r Schuhgeſchäfte auf, die gleichzeitig Reparaturen aus⸗ u. Weiter wurde für Schuhgeſchäfte im allgemeinen Nachweis der kaufſmänniſchen Schulung, gründlicher en⸗ und Materialkenntniſſe uw. verlangt. Die nien für eine wirkſame Sanierung des Schuhhan⸗ len in den dem Verband angeſchloſſenen Ländern iigehend e und unterſtützt werden. Die gegen⸗ ktigen Verhältniſſe in bezug auf den Modellſchutz wer⸗ als unhaltbar bezeichnet, und es werden auf inter⸗ r Grundlage Schritte unternommen werden, um ingültige Grundſätze aufzuſtellen. Die Zolltarife verſg edenen Länder erſchweren den internationalen ieee skauſch im Schuhgewerbe, weshalb den Regierun⸗ Vorſchläge zu einer Vereinheitlichung der Zollnomen⸗ tür unterbreitet werden. Es werden für alle Staaten ge einheitliche Zolltariſe angeſtrebt. Endlich wurde ziglkommiſſion beſtellt, die ſich zur Aufgabe macht, ichen Erpanſionsbeſtrebungen, eines ausländeſchen kationsunternehmens einzudämmen. Der nächſte gangreß wird 1940 in Amſterdam abgehalten werden. Beiriebswellbewerb als Milſei inerner Ralionalisierung Die Fachgruppe Maſchrenbau des Fachamts Eiſen und Suhl hat am 18. Auguft den aus Betriebsführern und geirſebsobmännern aus dem ganzen Reich beſtehenden at der Fachgruppe Maſchinenbau in Berlin im Ge⸗ ftshaus der Daß zu einer erſten Beratung zu⸗ umengerufen. Dem geſamten Fachbeirot waren noch ler Leiter der Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau. Direktor D. Sack, der Leiter des Reichsausſchuſſes für Leiſtungs⸗ ſigerung, Ing. Seebauer, und der Leiter des Fachamts eiſen wind Metall, Jaezoſch. anweſend. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtand die d Arte einer Beteiligung der Gefolgſchaften der Betrie aus dem e an einer internen Ratio⸗ naliſierung. 10 beſtes Mittet hierzu wurde der Betriebswettbewerb ſeſtgeſtellt. Direktor Sack ſtellte den kommenden Betriebswett⸗ kwerb als eine Gemeinſchaftsaufgabe des Betriebes als Kiczelzelle und alle Betriebe als Zuſommenfaſſung des zeamten Induſtrieſektors hin. Dipl.⸗Ing. Seebauer er⸗ küerke eingehend die e Mittel und Wege. In ir Schlußanſprache wies der Leiter des Fachamtes Eiſen and Metall, Jaezoſch, auf die 1 jeder Leiſtungs⸗ ſelgerung, auf die Gewinnung des Menſchen hin. der geude an der Arbeit und an der Leiſtung haben müſſe. Der Vorſchlag des Fachamts, die Leiſtungsſteigerung durch htiebs wettbewerbe zu verſtärken, wurde von allen 1 kigten mit Begeiſterung aufgenommen. Die Vor⸗ beiten werden ſofort beginnen. * Hitdorſer Brauerei AG., Kölu.— Neuwahl des Auf⸗ ſichtsrates. In einer ao. HV. der Hitdorfer Brauerei AG., köln, wurde als Folge des kürzlich erfolgten Uebergangs der Aktienmehrheit der Brauerei auf die Funke⸗Gruppe, Eſſen, der Aufſichtsrat wie folgt neu gewählt: General⸗ direktor Dr. A. Will⸗ Hamburg, Vorſitzer, Fritz Funke⸗ Hamburg, ſtellvertretender Vorſitzer, Auguſt Funke⸗Neu⸗ vork, Brauereidirektor A. Klaar⸗Eſſen, Bankdirektor Hans Rinn⸗Berlin. Die Brauerei⸗Intereſſen der Funke⸗Gruppe beſtehen nun aus der Eſſener Aktien⸗Brauerei Carl Funke AG. Eſſen, der Phönix⸗Brauerei Gmb, Eſſen, der Kronen⸗ Brauerei AG, Eſſen, der Dom⸗ Brauerei Carl Funke AG, Köln, der Weſtmark⸗Brauerei Chriſtian Sünner Gmb, Köln, der Hitdorfer Brauerei AG, Köln, und der Dort⸗ munder Stifts⸗Brauerei Ach, Dortmund. * Maſchinenbau⸗Ach vorm. Beck& Henkel, Kaſſel.— Mehrheitswechſel. In der ohh der Maſchinenbau⸗A G vorm Beck& Henkel, Kaſſel, in der 635 820, von 700 000 Mark AK durch 15 Aktionäre vertreten waren, wurde der bekannte Abſchluß für 1938 zuſtimmend zur Kenntnis 12 nommen und die Dividende auf 4(—) v. H. für 450 000 Stammaktien und guf wieder 6 v. H. für 250 000 4 Vor⸗ zugsaktien ſeſtgeſetzt. Inzwiſchen iſt die Mehrheit des Aktfenbeſitzes von einer Gruppe unter Führung des Berliner Bantkhauſes Jacquier& Securius übernommen worden. Aus dieſem Anlaß haben alle bisherigen Auf⸗ ſichtsratsmitglieder ihre Mandate zur Verfügung geſtellt. Der neue Auſſichtsrot ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Dr. Richard Lenz, Berlin(Vorſitzer), Rechtsanwalt Dr. Weber, Hamm⸗Wiſtf., Ratsherr Eichmann, Kaſſel, Karl Encce, Berlin, Joſef Gockel, Duisburg, Robert Kraus, Berlin, und Dr. jur. Rödder, Duisburg.— Mitgeteilt wurde noch, daß das Unternehmen bis auf weiteres ausveichend mit Aufträgen verſehen ſei. * Britiſche Kunſtſeſdenerzeugung im Juli wieder ange⸗ ſtiegen.— Zellwollerzeugung auf bisher höchſtem Stand. Die britiſche Erzeugung von Kunſtſeide, die im Juni 1939 infolge der Arbeiterferien in den Coventry⸗Werken von Courtaulds einen Rückgang aufwies, iſt im Juli 1939 wieder angeſtiegen. Sie ſtellte ſich auf 10,5 Mill. lbs. gegen.6 Mill. bös. im Vormonat und 8,7 Mill. bbs. im Juli 1938. Für die erſten ſieben Monate 1939 bleibt die Erzeugung von Kunſtſeldegoarnen mit 65,8 Mill. lös. hinter der Höhe des entſprechenden Zeitabſchnittes des Vorfahres von 67,1 Mill. lbs. zurück. Die Erzeugung von Zellwolle erreichte im Juli 1939 mit 5,9 Mill. lös. ihren bisher höchſten Mo⸗ natsſtand in Großbritannien. Im Vormonat ſtellte ſich die Erzeugung von Zellwolle auf 5,95 Mill. bös. und im Juli 1998 auf 2,9 Mill. lbs. Für die erſten ſieben Monate 1939 erreichte die Zellwollerzeugung 34,4 Mill. lbs, gegenüber 17,6 Mill. los im entſprechenden Zeitraum des Vorjahres. Waren une Märkte * Berliner Getreidegroßmarktbericht. Kleine Be⸗ darfsſteigerung. Die Zuſuhren zum Berliner Getreide⸗ verkehr waren auch zu Beginn der neuen Woche unter⸗ ſchiedlich. Namentlich Roggen ſtand ſtber Bedarf zum Verkauf, zumal die Mühlen lediglich kleine Mengen er⸗ werben. Weizen zur prompten Verladung konnte im all⸗ gemeinen abgeſetzt werden, allerdings waren hierin die eee nicht unerheblich kleiner als in Roggen. Spätere Verledungenn wurden verſchiedentlich beachtet. Futtergetreide fand, ſoweit am Markt, Unterkunft. Auch Futterhafer ſtand im Vordergrunde. Regeres Geſchäſt entwickelte ſich ferner in Braugerſten, wo gute und mitt⸗ leve Qualitäten aufgenommen wurden. Das Mehl⸗ geſchäft hatte keine Aenderung erfahren. Futtermittel werden jeweils zur Deckung des Bedarfs erworben. Freundlicher Wochenbeginn Aklien fesier— Renſen fesier überwiegend feſter Frankfurt, 21. Auguſt. he an den Aktienmärk⸗ ter Haltung. Von der käufe fort. Der Ab⸗ Rhein⸗Mainiſche Börſe: Die Börſe eröffnete 8 wieder in üb zundſchaft ſetzten f ten K ſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Handel und Kreöditabkommens ſand ſtarke Beachtung, ebenſo die Kusfüd rungen von Staatsſekretär Lawdſried auf der deutſchen Oſtmeſſe. Die durchſchnittlichen Erhöhungen betrugen 4 v.., ver⸗ einzelte Rückgänge hatten kleineres Ausmaß, verh. Atnſs⸗ ßig lebhaft wurden J Farben mit 150,50(149,25) um⸗ geſetzt, ebenſo am Montanmarkt Verein. Stahl mit 97,75 bis 98(97,50) während im üb rigen die Umſätze kaum über Mindeſtumfang hinausgingen. Im einzelnen kamen worerſt u. a. zur Notiz Mannesmann 108,75 15 50), Deutſche Erd⸗ 61 110,50(119) Koͤlerwerke 97(96,75), Junghans 93(92%), Heidelberger Zement 143,25(142,75), andererſeits Gold⸗ ſchmiot 182,50 1138 und RWE 11285(112,75). Der Nenteumarkt verfügte über nur kleine Aufträge, ſo daß die Umſätze bei im allgemeinen kaum veränderten Kurſen gering blieben. Reichsaltbeſitz gewannen. auf 132,25. Dagegen bröckelten Dekoſamo 136 v. H. auf 136,75 ab. Liquidationspfandbrieſe und J: uſtrieanleihen wi⸗ chen geringfügig ab. Von Stadtanleihe kamen 4% Mainz nach mehrkägiger Pauſe mit 94,75(96) wieder zur Notiz. Im Freiverkehr erhöhten ſich Kommunal⸗Umſchuldung auf 93(92,90) im Verkehr von Bank zu Bank lagen Sbeuer⸗ e 1 mit 9998,80 etwas ſchwächer. In der zweiten Börſenſtunde bewegte ſich das Geſchäft nach wie vor in engen Grenzen und konzentrierte ſich im 2 weſentlichen auf einige Spezialpapiere. Von dieſen ſtie⸗ gen JG⸗Farben bis auf 151, ſpäter hörte man ſie jedoch wieder auf dem. von 150,50, Rheinmetall bröckelten 4 auf 10 Die ſpätz ſeſtgeſtellten Kurſe zeig⸗ ten vorwiegend Erböhungen bes 1 v. H. Schuckert ge⸗ wannen 2 v. H. auf 174, Hanſwerke Füſſen und Berger Tiefbau je 1% v. H. Der Freiverkehr lag ſtill, geſucht blieben Verein. Fränk. Schuch zu 78(77). Renten freundlich Berlin, 21. Auguſt. Den in Bank⸗ und Börſenkreiſen gehegten Erwartungen entſprechend, blieben die Aktienmärkte auch zu Beginn der Berliner Börſe: Aktien feſter, neuen Woche auf einen freundlichen Grundton geſtimmt. Echten Anſchaffungen der Bankenkundſchaft, die heute größeres Ausmaß hatten als der Tagesdurchſchnitt der Vor⸗ 188 ſtanden nur ganz vereinzelt Abgaben gegenüber. Do letztere bei weitem nicht ausreichten, um den vorhandenen Bedarf zu befriedigen, konnten die Kaufaufträge faſt aus⸗ nahmslos nur zu höheren Kurſen befriedigt werden. Montanwerte waren faſt durchweg um 76 ½ v. H. ge⸗ beſſert, Verein. Stahlwerke konnten einen Anfangsgewinn von 36 ſogleich auf 1 v. H. verbeſſern. Auch Buderus er⸗ höhten unmittelbar nach der erſten Notiz einen Anfangs⸗ gewinn von„ auf ½ v. H. Braunkohlenwerte lagen ver⸗ hältnismäßig ruhig; bemerkenswert verändert waren nur Ilſe Bergbau mit plus 1 v. H. Von chemiſchen Papieren ſetzten Farben bei regem Anfangsumſatz um c höher mit 150 ein, ſtellten ſich aber ſchon nach Ablauf der erſten Vier⸗ telſtunde auf 150,50. Schering zogen um 1 v. H. an. Bemer⸗ kenswert feſt lagen Elektro⸗ und Verſorgungswerte, ſeit jeher die Domäne für echte Anlagekäufe. Deutſche Atlanten ſtiegen um 241, Schuckert um 178, Acc um 1 und Elektr. Werke Schleſien um 2% v. H. Sonſt ſind mit auffälligeren Kursſteigerungen noch Deutſche Linoleum 8), Bre⸗ mer Wolle(plus 1) und Dierig(plus 2 v..) hervor⸗ zuheben. Die größten Kurseinbußen batten Aſchaffenbur⸗ ger Zellſtoff und Ach für Verkehr mit je minus* v.., wobei je Papier nur ein Mindeſtſchluß zuſtande kom. Im geregelten Freiverkehr fielen Oberſchleſiſche Bedarf mit minus 3 v. H. auf. Am variablen Rentenmarkt zogen Reichsaltbeſitz um 755 Pig. auf 13296, die Gemeindeumſchuldungsanleihe um 10 Pfg. auf 93 an. Steuergutſcheine 1 galten 90 Geld nach 99,05 am Vortag. Im Börſenverlaufe ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung der Kurſe überwiegend fort, jedoch vermochten ſich die höchſten Tagesnotierungen nicht immer zu behaupten. So ſtellten ſich Farben, die zeitweiſe mit 151.50 gehandelt wor⸗ den waren, wieder auf 150.50, Bremer Wolle büßten 17 u. H. ein. Andererſeits gingen Rheinmetall Borſig um 1½. Schuckert, Ilſe Genußſcheine und Aſchaffenburger Zellſtoff um je 4 und Buderus um 1 v. H. zurück. Der Kaſſarentenmarkt wies kursmäßig nur geringe Veränderungen auf. In Pfandbriefen beſtand vereinzelt Abgabeneigung. Liquidationspfandbriefe ſtellten ſich etwa auf alter Baſis. 28er 1/11 Deutſche Kommunale verloren „ v. H. Von Stadtanleihen fielen her Hagen mit einem Rückgang von ½ v. H. auf. Zu erwähnen ſind noch von Provinzanleihen 2. Pommern nach Pauſe mit einer Stei⸗ gerung von 1 v. H. Von Altbeſitzanleihen waren Thüringer um i v. H. rückgängig, während Weſtfalen 0,40 v. H. höher ankamen. Reichs⸗ und Länderanleihen veränderten 50 l 5 b 3 R ſich kaum. Bei den Induſtrie⸗Obligationen wurden Fahl⸗ berg⸗Liſt, Caſtellengo, 35er Mittelſtahl, Gebr. Stumm um 90 v. H. heraufgeſetzt. 35er Harpener verloren jedoch“ und Farbenbonds„ v. H. Steuergutſcheine 1 hörte man mit 99 gegen 99.05, dito II blieben durchweg unverändert. 9 Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1949er 99,87 G 100,62 B; 194er 100 G 100,75 B; 194der 99,62 G 100,37 B; 1944er bis 1945er je 98,37 G 99,5 B; 1946er bis 1948er 98,62 G 69,37 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗4öber und 1946⸗48er 83,62 G 84,37 B; 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 92,62 G 93,37 B. Am Börſenſchluß drückten Gewinnmitnahmen verſchie⸗ dentlich auf die Notierungen, doch waren nennenswerte Ab⸗ 8 nicht zu verzeichnen. Gehr. Jung ahang, ſtiegen um 1 U. Buderus befeſtigten ſich erneut um. v.., an⸗ deterſelie ben Daimler, Geſfürel und Mannesmann um je ½ und Deutſche Erdöl um 7 v. H. nach. Farben ſchloſ⸗ ſen zu 150,25. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisen marki Am Geldmarkt wurden für Blankotagesgeld unverän⸗ derte Sätze von 2 bis 2 v. H. gefordert. Am Dis⸗ kontmarkt war die Lage ziemlich ausgeglichezt. Privab⸗ diskonten, Reichswechſel und ſonſtige kurzfriſtige Titel wurden in kleinen Beträgen gekauft. Im allgemeinen blieb der Geſchäftsumfang aber klein. Der Privaſdiskont⸗ ſatz ſtellte ſich auf unverändert 2 v. H. Im internationalen Deviſenverkehr ſtellte ſich der hol⸗ ländiſche Gulden in London auf 8,72 gegen 8,71 und in Zürich auf 287.80 gegen 237,65. Der fronzöſiſche Fraue blieb in London mit 176,70 unverändert, in Zürich gab er auf 14,7234(11,73) nach. Der Schweizer Franken ſtieg in London auf 20,72%(20,7276). Der Dollar veränderte ſich nur unbedeutend. In Zürich notierte der Dollar 4,42%½ gegen.427 Im internationalen Deviſenverkehr waren Pfund und Dollar, ebenſo auch der franzöſiſche Franken kaum ver⸗ ändert; letzterer neigte allerdings leicht zur Schwäche. Gedrückt war auch der holländiſche Gulden. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 8, Privat 8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 21. Auguſt 19. Au guft bur konte Geld Brief Geld J Brief Aegypten lägypt. Pfbd.. 11,050 11,980 11,950 11,080 Argentinien 1P.⸗Peſoo 0,575 0,579 0,575] 0,579 Auftralten 1 malcal Ai... 9,3810.340.3310.349 Belgien„100 Belga 42,30 42,38 42.30 42,38 Braſtlien 1 Milreis 0,130 0, 132 0,130] 0,132 Brit. Indien 100 Rufen 87,01[ 87.19 87,01 J 87,19 Bulgarien 100 Leva 6 3,047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen 3½] 52.05(52,15 52,05 52,15 Danzig 100 Gulden 4 47,.— 47,10 47.— 47,10 England... 1Pfd 2 11,655 11,685 11,655 11,685 Eſtland 100 eſtn. Kr. 4% 68,13 68,27 68,130 68,27 Fran 80 hr 4 5,140 5,150 5,1400 5,150 rankreich. 100 fr. 2 6,598 6,612 6,598] 6,612 Griechenland 100 Dr 6.353 2,357 27353] 2,357 Holland 100 Golden] 2 133,62 133,88 133,57 133,03 tan(Teheran) 100 Mels 14.49 14.51 14,490 14,51 sland„ 100 ist r,] 8% J 43,18 43,26 43,18 43,26 Italien„. 100 Lire 47 13.09 13,11 13,09 13,11 Japan 1 Den].29 0,680 0,682 0,680] 0,682 J 340 1 5 100 Dina 5 5,694 5,700 5,694].706 anada 1 kan. Dollar 2,391.495 2,491] 2, 405 Lettland. 100 Latts]/ 48,7 48,85 Litauen„ 100 vitas 85 41,04 42.02 Luxemburg 10öluremd. fr T 10,578] 10,595 182 Neuſeeland 1 heute....3760 9,394 2 Norwegen 100 Rronen] 3½ 58,57] 58,69 e g Polen.„„ 100 8loty] 4% 47,.— 47,10 47, 40 Portugal 100 Eskudo] 4 10,565 10,585 10,565 10,585 Rumänien 100 Le 3¼ 2—2—————— Schweden 100 fr. 27% 60,11 69,23 50,10 60,22 Schweiz 100 Franken 1½ 56,24 56,36 56,24[ 50,30 Spanien„100 Peſetenf 5 1 5 151 4 55 Slowakei 100 Kronen 8,521] 8,539 8,521].530 Südafrika 1 fldatr bf... 11.543 11,507 11,543 11,567 Türtei„ tit. Pfd. 4 1978 1982 1,978 1,082 Ungarn 100 61 4 5 3 6 2 855 Uruguag, 1Goldpeſoſ 0,899 0,001 0,899 0,901 Ver, Staaten Dollar 1.491].495 2,491].405 Frankfurt,. Auguſt. Tagesgeld unv. 2,25 v. H. * Die Umſtellung bei Bata.„Ceſke Slovo“ berichtet über eine Unterredung der maßgebenden Leiter der Firma Bata mit führenden reichsdeutſchen Wirtſchaftsvertretern. Danach beſteht für die Bata⸗Werke keine Sorge um die weitere Ausfuhr. Die Werke hoffen, daß der Export bald wieder ſeine gewohnte Höhe erreichen und ſie auch noch überſchreiten werde. Der Chef der Werke, Dr. Bata, be⸗ finde ſich gegenwärtig auf einer Geſchäftsreiſe in Amerikg. Die Bata Werke würden nunmehr ihre Aufmerkſamkeft beſonders auf Südoſt⸗Eu ropa richten. Die Bata⸗Werke ver⸗ fügen im Protektorat gegenwärtig über ein Aktienkapital von 526,2 Mill. Kronen und über eine Tageserzeugung von 180000 Paar Schuhen. In der nächſten Zeit werde in Zlin mit der Herſtellung von Buna begonnen. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 21. Aug. (Eig. Dr.) Auguſt 5,00 B 4,80 G; Sept. 5,00 B 4,80 G; Okt. 4,90 B 4,70 G; Nov. 400 B 4,70 G; Dez. 4,00 B 4,70 G; Jan.(40) 5,00 B 4,80 G; Febr. 5,00 B 4,90 G; März 5,10 B 5,00 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 3,50; Tendenz ruhig; Wetter ſchwül. 3 Berliner Metallnotierungen vom 21. Auguſt. 1. (Eig. Es notierten in 1 für die 100 Kilo Elektrolytkupfer (wirebars] 61,25; Standard⸗Kupfer lid. Monat 55,50; Ori⸗ ginalweichblei 19,75; Standard⸗Blei ld. Monat 19,75; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 18,25; Stan⸗ dard⸗Zink lo. Monat 18,5; Originalhütten⸗Aluminium 9809 v. H. in Blöcken 133; dto. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 31,80 36,00 je Hilo. Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis betrug am 19. Auguſt 1999 für eine Unze Feingold 148 ſh 7 d 86,6984„ für ein Gramm Feingold demnach 57,3247 Pence gleich 2,78741 l. 8 Heute wurde im Werte von Gold 389 000 Pfund zu einem Kurſe von 148 ſh pro Unze fein verkauft. * Verbot des Hauſierhandels mit Honig. Die Haupt⸗ vereinigung der deubſchen Eierwirtſchaft hat eine Anord⸗ nung erlaſſen, durch die das Feilbieten von Honig und das Aufſuchen von Honigbeſtellungen im Umherziehen unterſagt wird, Die Anordnung tritt am 21. Auguſt 1939 in Kraft. * Abſchluß von Lohumälzungs⸗ und Kaufverträgen über Malz aus Braugetrelde der Ernte 1939, Eine Anordnung der HW der deutſchen Brauwirtſchaft beſtimmt, daß Lohn⸗ mälzungs verträge, das heißt Verträge, die die Herſtellung von Braumalz aus Gerſte der Ernte 1939 im Lohn für Rechnung des Auftraggebers zum Gegenſtand haben, erſt vom 1. Oktober 1939 ab abgeſchloſſen werden dürfen. In begründeten Einzelfällen kann die Hauptvereinigung den Abſchluß von Lohnmälzungsverträgen auch ſchon vor dieſem Zeitpunkt zulaſſen. Der Abſchluß von Kaufverträgen über Malz aus Baugetreide der Ernte 1999 iſt nur in der Zeit vom 1. Oktober 1939 bis zum 31. Januar 1941 zuläſſig. 1 8 1. 5 ö Berlin Segel e. d Landschaften e er 0 de, Haſee Gates 10 be muß Alibi. Schl. Landſch. 5% do, Oiautb. 100, 101,0 Bafali A. G.. 60.50 60, bene isl. W e TZInsl. Werte S. Holſt. A Altdeſ. 152, 5 1% e L. N 5 7740 d do. Elektr. WI. Anleihen: Weßalen Auel 13550 184,% d. bnd e. 102, ee e e ee eee 28 229.5 kalender Meiden. J Nachen. 2 5787 Uf. 40 b de 00. de. Seb 297.8 255 lleſe Schuggeblele Je erden 8 Stadischaften UVVTVVT 10 21 10.4% Bochum 29. 97,50 97,25 5 e Pfbrümt Goldpf. km. 28 99,— 99.— Betonen Monier. 149, 149, 8. 8„ 2855 e e dee ee 99.75 99,754¼ 685 entral,„ 00 Beauh Rürnberg 13% V 5 1055 7076 4% Eſſen 10.. 97 VVV 1·„* 9 9— N 75 25 e eee eee e ee 100.3 100.34 5 100,„ rt. Hk. HII„ T 98,0„ 4%„ 100,4 100,0 al. Waffe.. 1188 118.5 9,2„4% münchen.. dank 95 81 1009 101.0 ladustrie- Obligationen chem, Bukaoenn 4% Pforzheim 2 9% Berl. Lig, 5 d Bl. Orautnd 97,70 97,87 do. Grünau„„ 100.0 100.0 L Wiesbaden 29 88.12 1 0 5 90,— 99. 5 9 4005„ e do, d. biodden 140,. 28225 98,75 Mannbeim lte.. en. 8, 11%% 175 1. 5 ati 56 98,02 98,50 Spillingwerth 5955 2 2 1 8 90.— 99, 3 8 55 ellſto 255. Cbriſtoph a unnmn 1 100.4 5 8 ih-M⸗ 5 1 8 5 100.0 Toncordla Berg... 26,75 e 5ͤͤ „1 09,50 99.50 ö 1 8 8 a Gbrtz 102.7 102 Standbr. und Schuld e. VVV e dal Au Aan 133,0 Skfentl. Kredit-Anstalt.. 1 5 99,— 90, ehne Sinsderech nung dach Atte da 22.75 00, aal Ulibeſt. e% rſchwer g. 99.50( Aetbpfte. 8 Ufchinger 28 101,..„ eabant all e, eden 3 due 6h.— 00% aeg berge 18, 167, be. Fon Be 107 108.0 Vuelng⸗ 2 N. 8, 4, 5 Lb Vodkr. ö 8 Stn s Balske 180%. de. Ecbel 119,7 119½ Ae eder e 775 95 75 1 4 99,— 95.— 118% 99,— do. Rabelwerke 1555. E 71 100,0 10 100,0 6 1. n 90,— 00 Amen o e 5 6 0 8 8 industrie-Aktien de. Steinzeug 168.5 1 5 ande oldpfbr, k 219 99,— uta. Fadt..5 223,7 do Tel u. Kad 8 ben 1 hen a 99,50 99,50% r, Ernithed. 11 110 do Ton u. S160 145 dan S irks-, gwecver⸗. 305 12 98.87 98,87. Goldpf. 102 07 90. 112.2 111,5 de Waffen. 147. 1470 b b aer Side 4% dec lbrbt t 90 30 b.% de dau dee lad 5115 ber. do. Eiſenband. 197 1750 10 anden dere 98,62 99.75 1948 5 11 100,2 100,2 ½ Ur. Pup ⸗ Uk. Ammendorf. 78,50 77, Lidter⸗Werfe 0 8750 1 wen n. 33,25 6% etre 98.39 98,30 G. 5. pf. 26 514 99.7 99, Amperweree, 116,2 Dierkg. Coriſtlan 3. ebe mern 885 5 7 8 99. 5 andbe. Anhalt Kohlenw. 113,3 114, Dortm. ki. Br. 199,0 S chen K. 10 90.—. elde. f 20 09.— 99. Aale 152 i bn c Volſt. A 14 4 98,25 ½ Bt. Rom. 28726 99,— 99. ½ de, Rom.? 20 88,50 98,50 aſch, 143.2 1„„ 2¹.¹ 19. 21 19. Dresbuer⸗Lelpz. beſch. Kön Oges 105,6 105,5 atrengen fte e ellpreſfee eff Side 1350 2 leeaenerfer„ Düren. Metal„ SGhil. Holzmans 153.0 152.70 Niederl. Rogte Düſſelb Hoefelos... Hoteldeteſe)h.. 71,7 7, Nerdbd Fabeln Donam. A. Nobel 80,50 80,—Hutſchen reuter. 79.— 78, 75 ee ntracht Urnunk 154,5 163,5 anabrück. Rupſen Hens eee 9„ 189.5 kad Laa 3. 25 Elektt 1 1 0 132,5 132, Fmiob. Münch Elektr. Sicht u. Kr. 129,5 130,0 nduſtrieplauen Engelhardt Brau 90,37 90,87 Enzinger ⸗Union 101.0 255.. Tien den Spi 19575 108,5 lebn, J... ang ⸗Baumw, 15, Borpell au 136½ 130,5 1 124.2 123,7 Ene faszzeande List* 23** Kall ene 8 uin Farbwk. eee 150,5 149,0 er amag 20 ee elbiſch, N** Alöctner⸗Werke 115,2 114.7 Reinecker eln⸗Jute⸗Spinn ͤĩ helnfelden Kraßß 5 8 138,5 138,2 Roksw. z.. 5 Frauſtadt. Zucker Koll 98,50 97, 0. triztickt Froebeln, Zuckerf. 113, Abtiger 5 3 90, Spiegelglas edbardi a 6% 140.5.„ 28, Weng lebe i Serre m tar 120 17% Würters bac, 3.. edel de Haan Gef. f. el. Untern 120,2 12,60 05. 3 Koſentbal, Bors Glas Schalke 150 5 m 4 6. 108,5 108,0 Mobdergrube Glauzig. Zuckerk. 119.3 0 labrah ln, 5 14,- Koftzer Zucke Goebhart,. 123 32 Jeet, dr. Mieb en Ferd. Nückfortg Goldſchmidt, Th. 3550 132% Seopoldgrube.. 118, Klltgerdwerp Grün 4 Bilfinges.75 235,6 indes Eismaſch. 173,0 1722 Guano- Werke. 99.75 Sindner, Gottfa 134, 1 8. aberm. 4 Guckes 105,„ ingner“ Werks. 7 Sald Kall adelhel. dract 150,8 155.0 ſete a. Kraus 132.5 1326 Sacgerb. 5 Hageda 11,5 115, 0 annesmann 103,2 103, Sarstti Scho Laage Masch. 94,“ Hansſeld. Berg 1420., Schleß⸗ Hecke amburg, Flettg. 143,2 144% Rarkt⸗ u. Kühltz 110,5 117, Schlsgw. Beueh, 1 Gumm, NaſchinenBuckans 115,5 115,% b Elektr. u. Gag Harden. Bergbau. 127,7 Rech. Web. Sora n 100,0, Portl⸗ Zen Hheldenau. Par.„ Mercur Wollw.. Schöſferhof Br. Hemmoor Portl 191.2 190, Metallgeſellſcha f 110,05 5 n en 5 üdebrand Mühl Mimosa. 136, 88„ 185 ieſecdene Lee 1750 Aale 12 5 e 18 175 Sab eee ex* 4 8* N . 132,2 132,2 Mülheim.„ Stenaslstan 21 19. 188,0 187,8 Ben. Hanbelsgef. Som. u. Prloath. Deutſche Bank. Dt Centralb.⸗Kr. 102,2 Dt. Gff.- u. W. ⸗Bk. 80. Dt. Golbbisc⸗ Bk, Dt. Hypoth. Dan Dit.Ueberſee⸗Ban 225. 0 222,3 Dresdner Bank 78,75 77.— 7 124,0 122.0 Staber 18 Steatti⸗Magneſia Stettin. Portl.⸗3. 1 Stock 2 Cie Stöbrtammgarn Stolberger Zink. Debr. S Südd. 05 lee 8 u.&. Triumph Werke Tucher, Brauerei Tuchfabr. Aachen F 92.42 95,— Südd. Bodenerdd Verelnsbk. Hamb. 115,3 Wſtb.Bodbenkreblt 103,5 Verkehrs-Aktlen Aachenfkleindahnn 2 Ach f. Berke hrsw 107,0 1 Allg. okd. u Rr. 1 Dt. Eiſenb.-Beit. 52,.— 32.50 Di. Reichb. 7½ Un 1225 6 1 7 25 Fa bahn ambg.⸗Sübam 5 Nordd. Blond 48,75 48,80 Versicherungs- Aktlen Aach. u. Ut. Feuel do. Nu 97 3 1 118,3 8 0 e etlin. Feuerder 144,0 143,0 Sen 248ʃ0 230.00 Per mes HRrebitd 105,8 105,5 agdebg,. 3 * Touring rf 4 Kolonial- Werte 91,, btſch.⸗Oftaftita 79, 104,7 705 fl 85 Feten per Char. de., Gumb Maf do. dt. Nickel do. Stahlwerke do Trik. Bollm. do Ultramarin Biktorta-Werke Vogel. Tal.-Drabt e arſtein. Eiſen Waſſerwt Selk. Wenderotg Weſtb. Raufh. A. eregelnn 51 aht ſcküler⸗ſKüpn. inters hall tal 76,50 70,75 ——— 19550 2320 23000 20270 aer 5 —* 5 * Bank- Aktien Allg. Da. Gr.- Bab iſche W 85 6. Seite/ Nummer 381 Neue Maunheimer Zeitung? Abend⸗Ausgabe Montag, 21. Auguſt Aa ae Zübwelldeuiſche Umſchan Im feſtlich geſchmückten Bad Kreuznach: Feierliche Eröffnung des Internationalen Weinbaukongreſſes Im Mittelpunkt ſland die Anſprache des Reichsminiſters Walter Darré OL Bad Kreuznach, 20. Aug. Am Wochenende ſind bereits zahlreiche Gäſte aus dem In⸗ und Auslande zum Internationalen Weinbaukongreß 1939 in Bad Kreuznach eingetroffen. Als am Sonntag der Morgen graute, waren ſchon viele Arbeiter beſchäftigt, dem großartigen Schmutk⸗ bild den letzten Glanz zu verleihen. Um 9 Uhr vormittags gingen an 1 5 hohen Maſten vor dem Kurhaus die Flaggen von 24 am Kongreß teil⸗ nehmenden Nationen hoch. Eine feſtlich geſtimmte Menge, darunter viele Ausländer, belebte das ſchöne Bild der Kongreßſtadt. Am Sonntagabend trafen ununterbrochen die Kongreßteilnehmer und die Delegationen der fremden Staaten in Bad Kreuznach ein. Mit dem Fern⸗D⸗Zug gegen 19 Uhr kam die außerordent⸗ lich ſtarke Delegation Frankreichs mit 105 Teil⸗ nehmern auf dem Bahnhof an, an ihrer Spitze der Präſtdent des Internationalen Weinamtes Edmound Barthe und Direktor L. Douarche. Zur Begrüßung hatten ſich Miniſterialdirigent Schuſter, der ge⸗ ſchäftsführende Präſident des Internationalen Weinbaukongreſſes E. Diehl und Reichsſtellenleiter, Oberlandwirtſchaftsrat Heuchmann auf dem Bahn⸗ hof eingefunden. Die Eröffnungsfeier Der Montagvormittag brachte im herrlich Ze⸗ ſchmückten Feſtſgale des Kreuznacher Kurhauſes die feierliche Eröffnung des Intlernatio⸗ nalen Weinbaukongreſſes. Nachdem We⸗ bers„Euryanthe“-Ouvertüre verklungen war, be⸗ grüßte der Vorſitzende der ere der Dent⸗ ſchen Weinbauwirtſchaft Edmund Diehl als geſchäftsführender Präſident des Kongreſſes an dieſem Tag der Freude und des Stolzes für den geſamten Weinbau und die Weinbauwirtſchaft der Welt die hohen Gäſte wie alle zu gemeinſamer Ar⸗ beit Erſchienenen, die ſich über die Grenzen der Völker hinweg zu dieſer Tatgemeinſchaft berufsſtän⸗ diſchen Denkens zuſammengefunden haben. Ein be⸗ ſonderer Ehrentag ſeit mit dem Erſcheinen der Ver⸗ treter ſo vieler Länder gegeben. Die auf dem letzten [Liſſaboner) Internationalen Weinbaukongreß be⸗ gaunnenen Aufgaben ſollen hier in Kreuznach ergänzt und der Klärung entgegengeführt werden, ſo daß der gegenwärtige Kongreß zu hohen wiſſenſchaft⸗ lichen, fachlichen und wirtſchaftlichen Erkenntniſſen und Ergebniſſen gelangen kann. Nach Dankesworten für die fördernde Unterſtützung durch Miniſter Darré und der Bitte um die tatkräftige Mitarbeit aller am gemeinſamen Werke ſchloß der Redner: Möge das Goethewort„Der Wein erhebt uns; er macht uns zum A Wahrheit werden auf unſerm Kongreß. Möge es uns gelingen, Herr der Schwieriakeiten zu werden die uns noch bei unſerer Arbeit entgegenſtehen, und möge der Wein, der zu allen Völkern der Erde eine verſöhnende Sprache ſpricht, auch die Staatsmänner aller Völker dazu ermuntern und begeiſtern, Herr der Schwierigkeiten zu werden, die heute noch leider zwiſchen vielen Völkern beſtehen. 5 Danach dankte der Präſident des Interuntiv⸗ nalen Weinamtes Paris, Edmound Barthe namens der auf dem Kongreß vertretenen Nationen der deutſchen Regierung und der Stadt Kreuznach für die großartige Veranſtaltung. Auf dieſem Kon⸗ greß in Deutſchland, das auf ſeinen Wein ſtolz ſein könne, würden alle Weinfachleute durch ein, metho⸗ diſches Studium der einſchlägigen Fragen viel ge⸗ winnen können. Es ſei von größtem Nutzen, daß in einer Zeit, in der die Regierungen mit Schwie⸗ rigkeiten zu kämpfen haben, die überall in gerin⸗ gerem oder größerem Ausmaße zur An wendung der Planwirtſchaft nötigten, die angeſehenſten Vertreter der Weinbauländer zuſammenkämen. Die nach Jahren bitterſter Not für die Winzer aller Län⸗ der entſtandenen Probleme bedingten internationa⸗ len Vereinbarungen in Vereinigung aller Kräfte zum Schutze und zur Hebung des Weinverbrauches. Die Millionen über die Welt verſtreuten Winzer verdienen es, daß man ſie beſſer gegen die Feinde ihrer Kulturen ſchützt und ihnen eine ſorgenloſe Zu⸗ kunft ſichert. Aber ſelbſt, wenn ſie von Unwettern heimgeſucht werden und ihren vielen Gegnern zu exliegen drohen, verlieren ſie die Hoffnung nicht, wiſſen ſie doch, daß ſie durch ihre Arbeit beſſere Ern⸗ ten vorbereiten. Kein Land hat beſſer als Deutſchland das Beiſpiel für die fruchtbringende Zuſammen⸗ arbeit fleißiger Winzer mit Wiſſeuſchaftlern aus Landwirtſchafſt und Chemie gegeben. Die Kriſenzuſtände in der Landwirtſchaft aller Welt und die Anſätze zu einer häuerlichen Selbſt⸗ hilfe hätten die Gründung des Internationalen pat den Miniſter, dem Führer der großen deutſchen Landwirtſchaftinſtituts und im weiteren Verfolg die im März 1933 zuſtandegekommene Vereinbarung der Weinbauländer gezeitigt, deren kragende Ge⸗ danken waren: Feſtigung des Winzerbeſitzes, Ver⸗ leidigung der Qualität, Kampf gegen die Hybriden⸗ Direktträger, Ermittlung des Gleichgewichts zwi⸗ ſchen der Leiſtungsfähigkeit des Erzeugers und der Aufnahmefähigkeit des Verbrauchers. Vertrauens⸗ volle Zuſammenarbeit der Völker iſt auf allen Ge⸗ bieten erforderlich, auch im Weinbau. In dieſer ernſten Stunde, in der der Kongreß zuſammentritt, hängt es von uns ab ob er der Welt eine große Wohltat bringt. Mit der ganzen Kraft unſerer eberzeugung und mit der ganzen Hoffnung halten wir große weittragende Abkommen für möglich. Dankesworte an Deutſchlands Führer, au Miniſter Darré und die Perſonen und Inſtitutio⸗ nen für den bereiteten Empfang und die Verſiche⸗ rung loyaler und unetngeſchränkter Nikarbeit fan⸗ den ihren Abſchluß mit den Worten:„Wir ſind voll guten Willens, alles Trennende zu vergeſſen, um nur dem zu leben, was verbinden ſoll, in dem einzi⸗ gen Gedanken: den Weinbau aller Länder einer glückhafteren Zukunft z u z uf üh⸗ ren und neben den großen Gedanken der Arbeit der Sache der Menſchheit zu dienen, zum Wohle eines gerechten und geſegneten Friedens aller Völker. Reichsminiſter Walter Darré gab ſeiner Freude Ausdruck, die Gäſte, namentlich die ſo zahlreich aus dem Auslande erſchienenen, namens des Führers, der Reichsregierung und der Schirmherren des Kongreſſes begrüßen zu dürfen, hob beſonders die Vertreter des Internationalen Vandwirtſchaftsinſtituts in Rom und den Präſiden⸗ ten Barthe, die Vertreter der auswärtigen Regie⸗ rungen, die Delegationsführer der vertretenen Staa⸗ ten hervor, hieß alle Fachleute des Weinbaues und der Weinwirtſchaft aus Wiſſenſchaft und Praxis der ganzen Welt, ſchließlich die deutſchen Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht wie auch die deut⸗ ſchen Kongreßteilnehmer willkommen. Der Kongreß⸗ ort Kreuznach inmitten des deutſchen Weinbaugebie⸗ tes werde alle mit dem führenden deutſchen Wein⸗ bau bekannt machen. Der Weinbau und ſeine Erzeugniſſe ſeien ein nicht zu unterſchätzender Faktor in der Volks⸗ und Weltwirtſchaft. Der bevölkerungspolitiſche Wert des Weinbaues liege darin begründet, daß in faſt allen Ländern der Klein⸗ und Kleinbeſitz vor⸗ herrſche und ſo auf breiter Grundlage vielen Familien eine wirtſchaftliche Exiſtenz ermögliche. Von der Geſamtweinbaufläche Deutſchlands befän⸗ den ſich 97 v. H. im Beſitz von Kleinlandwirten und Bauern. Familienbetriebe ſind in aller Welt be⸗ ſonderes Kennzeichen des Weinbaues. Die Rebe, als langlebige Pflanze ſtändig Pflege verlangend, binde auch den Menſchen an die Scholle, der er ſeine Kraft widme. Ein wirtſchaftlich geſunder Weinbau ſei da⸗ her ein wertvoller Helfer im Kampf gegen die Landflucht. Der Miniſter lenkte dann den Blick auf die ein⸗ ſchlägigen techniſchen und ſonſtigen Fortſchritte, die Schädlingsbekämpfung, die Weinbehandlung und „Pflege und die ſtaatlich geförderte Gründung von Winzergenoſſenſchaften, die vornehmlich den Klein⸗ winzer von der ſchwierigen Weinbehandlung und von der Abſatzſorge befreien, und ging dann auf die marktmäßige Verwertung des Rebenſaftes ein. Die Ordnung des Weinmarktes habe die Grundlage für eine ſehr ſtarke Beteiligung Deutſchlands am zwi⸗ ſchenſtgatlichen Weinhandel geſchaffen. So führte Deutſchland z. B. im Jahre 1938 für rund 10 Mil⸗ lionen Reichsmark deutſchen Wein aus, während die Einfuhr im gleichen Zeitraum etwa 30 Millionen Reichsmark betrug. Es geht uns nicht darum, den Weinkonſum um jeden Preis zu heben, ſondern den wirklichen Genuß am Wein, die Freude an ihm unter Beachtung geſundheitlicher Erforderniſſe in weite Kreiſe zu tragen. Nicht dem geſteigerten Alkoholgenuß oder Mißbrauch reden wir das Wort, ſondern ſtellen die guten nicht geſundheitsſchädlichen, vielmehr oft geſundheitsfördernden Eigen⸗ ſchaften hochwertiger, möglichſt naturreiner Weine heraus. Damit, daß die auf Deutſchlands Antrag gebildeten ſtändigen Sektionen auf dieſem Kongreß erſtmalig zu arbeiten beginnen, iſt ein weiterer Grundſtein für den Austauſch der wiſſenſchaftlichen Erkenntniſſe und der praktiſchen Erfahrungen 1 Nach Dankesworten für alle Mitarbeit am ge⸗ meinſamen Werk, einem Hinweis auf die Be⸗ ſichtigungsfahrten in die Weinbaugebiete der Nahe und der Moſel, des Rheines und der Pfalz mit ihrem aufſtrebenden deutſchen Weinbau und der herrlichen Landſchaft und auf die am kommenden Sonntag hier beginnende 2. Reichstagung des deutſchen Weinbaues als günſtige Gelegen⸗ heit zu einem gedrängten Einblick ins Schaffen des deutſchen Winzers, ſchloß der Miniſter ſeine Eröff⸗ nungsanſprache mit der Hoffnung, daß die Arbeit des Kongreſſes über den fachlichen Rahmen hinaus dazu beitrage, die mit dem Weinbau und dem Wein verbundenen Menſchen einander näherzubringen und das gegenſeitige Verſtändnis der friedliebenden Völker zu fördern. Die Gäſte aber möchten nach er⸗ ſölgreichen Beratungen und angenehmem Aufenthalt als Freunde Deutſchlands in ihrer Heimat zurück⸗ kehren. Francisco Bilbao vom Internationalen Landwirtſchaftlichen Inſtitut in Rom überbrachte dem Miniſter wie allen Kongreßteil⸗ nehmern die herzlichſten Grüße des Inſtituts und Nation die Grüße des Inſtituts mit der Verſiche⸗ rung der Ergebenheit zu übermitteln. Der Redner habe die Zuverſicht, daß die gemeinſame Arbeit zur praktiſchen Löſung der Probleme beikragen werde. Er wünſche der Tagung den beſten Erfolg zum Wohle der ganzen Weinbauwirtſchaft. Die allen Teilnehmern ſchon im Augenblick der Rede elektriſch gedolmetſchten Anſprachen löſten auf⸗ richtigen Beifall aus. Germersheim, 18. Aug. In ganz kurzer Zeit iſt es gelungen, die Perfönlichkeit des Ertrunke⸗ nen, der am Dienstag hier geborgen wurde, feſt⸗ zuſtellen. Es handelt ſich um den Steuermann Auguſt Extel aus Neuburg, der ſeit 8 Tagen vermißt wurde, ſeitdem er ſich von ſeinen Kameraden nach der Rückkehr von einer Straßburgfahrt getrennt Ne... 12 Berlin begrüßt die Jugend Italiens Mit Begeiſterung wurden die faſchiſtiſchen Rom⸗Berlin⸗Rom⸗Radfahrer Unſer Bild zeigt Obergebietsführer Axmann der Hitler⸗Jugend, der bei der Empfaugs⸗ fejerlichkeit im Luſtgarten die Begrüßungsworte an die ſtalieniſche Fahrtengruppe vichtete. 5(Schirner, Zander⸗Multiprexeag Reichshauptstadt Ein Gaſt aus den USA in Kiel An der Weltmeiſterſchaft der Starboote, die auf der Kieler Förde ausgekämpft wird, beteiligten ſi i Hier das US A⸗Startboot„Scout II, 8 (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) Vertreter aus den Vereinigten Staa ten. Hintergrund der Signalturm, das Wahrzeichen des Kieler Hafens. Trümmerhaufen 150 dem Stapellauf b Das 23 000 Tonnen große britiſche Flugzeugmutte rſchiff„Formidable“ glitt während der Tauffeter In wildem Wirbel riß da bei der Laufſchlitten des rieſigen Schiffskörpers Durch e e e Holzſplitter wurde eine Frau getötet und viele Zuſchaſter ..(Aſſociated Preß, Zander⸗ N) vorzeitig ins Waſſer. Der Unglückszug„City of San Frame scp, i Aus noch unbekannter Urſache entgleiſte der Stro mlinienzug der South⸗ PacifteGiſenda gel „Eity of San Franeciscv“ nordöſtlich von Rens im Staate Nevada(IIS). Die binteren Wagen des e ind in eine; tieſe Schlucht. hundert 23 e wurden getötet, 3 a GAßesteted weck. Berber ar) Erſche Frei Geſche 50 Pfe hofſtr. Ne Fi Abbeſ f rowi nörd und mit den. Laſt! Höhe ſchen niſch ben ziehe A ſter 1938 wur ſtraf Söee jeeb; 9 trup Dög Tru von 2 dur ſchin Auff ders