Uſt 1000 — teten ſulde. „oll Fim ö ö eue Mannheimer Zei Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K I,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRema zei Maunhei m brſcheinungsweiſe: Täglich à2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: get Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk etnſchl. 0 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 49. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13. Je Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr 1 Albbeſtellungen müſſen bie ſpäteſt. 25, f. d. folgend Monat erfolgen Eingepreis 10 pp 0 ö Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 75 Pfennig. Für Famtlien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpretſe. Allgemein aitltig in die Anzetgen⸗Preisliſte Nr. 10. Bet Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, und für fernmündlich erteilte Aufträge. Keine Gewähr an beſonderen Plätzen Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe N handos trausportiert. 1 4 0 Donnerstag, 24. Auguſt 1030 Will Polen den Krieg? Die Mobilmachung in den polniſchen Grenzbezirken im vollen Gange (Funkmeldung der NM.) Danzig, 24. Auguſt. Wie aus dem Korridorgebiet zuverläſſig verlautet, hat mit dem heutigen Tage in Polen die Mobilmachung begonnen. Heute vormittag ſind von ſämtlichen Feldern die Landarbeiter durch Gendarmeriebeamte alarmiert und ſofort in ihre Garniſons⸗ ſtädte geſchafft worden. dub. Gleiwitz, 24. Auguſt. Wie aus Oſtoberſchleſien gemeldet wird, haben die polniſchen Militärbehörden in der Nacht zum Donnerstag eine geheime Mobilmachung angeord⸗ gel, Sämtliche Polizei⸗ und Gendarmerieträfte wurden aufgeboten, um noch nachts die Geſtellungs⸗ befehle in die Häuſer zu tragen. In den meiſten Jgällen wurden die zum Kriegsdienſt Einberufenen aus den Betten herausgeholt und in bereitſtehenden den einzelnen Wehrkom⸗ Heute früh war das Stra⸗ kraftwagen ſofort zu ßenbild in Oſtoberſchleſien ausſchließlich von ſolchen Transporten beherrſcht Man hat ſich nicht nur darauf beſchränkt, alle wehrpflichtigen Männer ein⸗ zuziehen, ſondern auch alle wehrunfähig geſchriebe⸗ nen Männer wurden zum Kriegsdienſt eingezogen. Für die Transporte wurden ſämtliche erreichbaren Laſtkraft⸗ und Perſonenkraftwagen beſchlagnahmt. Wieder ein Flugzeug beſchoſſen! adnb Danzig, 24. Auguſt. Donnerstag gegen 49 Uhr wurde von polniſcher Seite auf ein über Zoppot in einer Höhe von etwa 200 bis 300 Meter fliegendes Danziger Sportflug⸗ zeug ſcharf geſchoſſen. Das Flugzeug konnte aus der Gefahrenzone über Zoppot in Richtung Danzig entkommen. Die Detonationen hinterließen ſchwarze Rauchwolken. Fenſter in den Hauptſtraßen Zoppots zerſprangen. In den Zoppoter Anlagen und Straßen liegen Spreugſtücke, die von den polniſchen Geſchoſſen herrühren. A Paris konzentriert Truppen in Marokko Erregung in Spanien- Engliſche Kriegs vorbereitungen in Gibraltar (Funkmeldung der NM.) . Madrid, 24. Auguſt. Nachrichten aus Marokko zufolge treffen die Franzoſen in Franzöſiſch⸗Marokko kriegeriſche Vorbereitungen. In der Nähe der Grenze der ſpaniſchen Zone ſollen bereits 150 000 Mann fran⸗ zöſiſchen Militärs konzentriert ſein. Soweit dieſe Maßnahmen in ſpaniſchen Kreiſen bekannt geworden ſind, riefen ſie ſtarke Empörung hervor. Es wird dabei erinnert, daß Frankreich be⸗ ſeits während der letztjährigen Septemberkriſe einen leberfall auf Spaniſch⸗Marokko plante. Politiſche Zon Moskau zurück: Kreiſe Spaniens weiſen auf die Ausſichtsloſigkeit ſolcher Unternehmungen hin, denn Spanien ſei nicht unvorbereitet und die Franzoſen würden Ge⸗ fahr laufen, daß die geſamte muſelmaniſche Welt gegen ſie aufſteht. Starke Aktivät in Gibraltar anb Pari 8, 24. Auguſt. Havyas meldet aus Gibraltar, daß in der Garni⸗ ſon eine große Aktivität herrſche. Die Soldaten dürften die Kaſernen nicht mehr verlaſſen und ſämt⸗ 150. Jahrgang Nr. 387 8 0 ad OU c CEE Das iſt Polen liche Verteidigungspoſten, insbeſondere die ſchweren Artilleriebatterien und die Flugzeugabwehr, die auf den Höhenzügen lägen, ſeien von den Truppen be⸗ ſetzt. Außerdem ſei die Grenze nach Spanien zu durch Militärabteilungen verſtärkt worden. Der Nordeingang zum Hafen von Gibraltar ſei geſperrt worden. Die Verteidigungskommiſſion von Gibral⸗ tar habe eine Beſprechung abgehalten. Mehrere Kriegsſchiffe würden in Kürze in Gibraltar erwartet. v. Ribbentrop erstattet dem Führer Veritht Eine Erklärung des Außenminiſters:„Der Nichtangriffspakt ein feſtes und unvberrückbares Fundament dnb Berlin, 24. Auguſt. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ lentroy meldete heute, am 24. Auguſt, um.00 Uhr, em Führer den Abſchluß des deutſch⸗ſowjetiſchen gichtangriffspaktes. Der Reichsaußenminiſter wird ſch heute um 13 Uhr im Flugzeng von Moskan nach hem Berghof begeben, um dem Führer Bericht zu erſtatten. Der Abſchied von Moskau (Funkmeldung der Nm 3) 5 Moskau, 24. Auguſt. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, von Ribben⸗ ktop, hat mit den Herren ſeiner Begleitung am Don⸗ lerstagmittag um 13.20 Uhr Moskau im Sonder⸗ ſugzeug wieder verlaſſen. Zur Verabſchiedung des Außenminiſters waren eſchienen von ſowjetiſcher Seite der erſte ſtellver⸗ letende Volkskommiſſar des Aenußern, Potemkin, wie die meiſten Perſönlichkeiten, die auch am Mitt⸗ ch ſchon zur Begrüßung zugegen waren. Der ge⸗ ante Stab der Deutſchen Botſchaft mit dem Bot⸗ ter Graf von der Schulenburg an der Spitze gab m Außen miniſter das Geleit. Auch der italieniſche Jotſchafter Roſſo hatte ſich zur Verabſchiedung ein⸗ gefunden. 5 Emme Erklärung Ribbentrops anb Moskau, 24. Auguſt. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ trop erklärte bei ſeinem Abflug aus Moskau: 4 „Deutſchland und Rußland iſt es früher immer ſchlecht gegangen, wenn ſie Feinde waren, aber gut, wenn ſie Freunde waren. Geſtern war ein ſchickſalhafter Tag für die bei⸗ den Völker: Der Führer und Stalin haben ſich für die Freundſchaft entſchieden. Der Nicht⸗ angriffspakt und Konſultationspakt, den Herr Molotow und ich geſtern abend unterzeichneten, iſt ein feſtes und unverrückbares Fundament, auf dem die beiden Staaten aufbauen und zu einer engen Zuſammenarbeit kommen werden. Es iſt dies vielleicht einer der bedeutſamſten Wende⸗ punkte in der Geſchichte zweier Völker. Man hat ver⸗ ſucht, Deutſchland und Rußland einzukreiſen, und gerade aus dieſer Einkreiſung iſt nun die deutſch⸗ ruſſiſche Verſtändigung entſtanden.“ Nach feiner Auffaſſung befragt, welchen Eindruck dieſer Pakt in Japan machen würde, erklärte Herr von Ribbentrop:„Ich bin überzeugt, daß dieſer Vertrag für die ruſſiſch⸗japaniſchen Beziehungen mie auch für die deutſch⸗japaniſche Frenndſchaft ſich gut auswirken wird.“ Das britiſche Kabinett tagt (Funkmeldung der NM.) . London, 21. Auguſt. Das Kabinett iſt heute mittag im Downing⸗ ſtreet 10 zu einer Sitzung zuſammengetreten. Zuvor war Chamberlain vom König in Audienz empfangen Das Ergebnis des Pariſer Kabinettsrats + Paris, 24. Auguſt. Nach Schluß des Donnerstag vormittag zuſam⸗ mengetretenen franzöſiſchen Miniſterrats wurde ein Kommuniqué ausgegeben, in dem es heißt: Der Mi⸗ niſterrat war ausſchließlich der Prüfung der inter⸗ nationalen Lage gewidmet. Miniſterpräſident Dala⸗ dier gab einen Ueberblick über die Maßnahmen, die er ſich berufen fühlte, zu ergreifen. Außenminiſter Bonnet hat dann dem Miniſterrat von der außen⸗ politiſchen Lage in Kenntnis geſetzt, und insbeſondere das deutſch⸗ſowjetruſſiſche Abkommen analyſiert an Hand des Wortlautes, der durch den franzöſiſchen Botſchafter aus Moskau telephoniſch übermittelt worden iſt. La Guardia hetzt Große autideutſche Kundgebungen in Neuyork (Eigenmeldung der NM) — Neuyork, 24. Auguſt. Zu großen Maſſenkundgebungen in Neuyork und anderen amerikaniſchen Städten iſt es am Sonntag gekommen, in denen der aktive Beiſtand Amerikas für die Demokratien Europas gefordert wurde In Neuyork hielt der Oberbürgermeiſter La Guardia eine Rede, die auch durch das Radio übertragen wurde. Er nannte diejenigen Amerikaner, die jetzt noch Amerikas Iſolierung von Europa predigten, „geiſtig arme Menſchen, die hundert Jahre zu ſpät auf die Welt gekommen ſeien“. e Danzig:„Freie Stadt“ dnb. Danzig, 24. Auguſt. Amtlich wird mitgeteilt: Auf Grund des Geſetzes zur Behebung der Not von Volk und Staat vom 24. 6. 33 und des Geſetzes zur Ver⸗ längerung dieſes Geſetzes vom 5. 5. 37 wird folgendes mit Geſetzeskraft verordnet: Der Gauleiter von Danzig iſt das Staats⸗ Artikel 1 oberhaupt der Freien Stadt Danzig. Die Verordnung tritt mit dem 23. 8. 39 in Kraft. Danzig, 23. Artikel 2 Auguſt 1939. Der Senat der Freien Stadt Danzig gez. Greiſer Huth, Wiers⸗Keiſer, Hoppenrath, Boeck, Rettelſky, Großmann, Schimmel. . — ᷣͤ—— nßßßßßßßTCTTTFT c ——— 5 1 1 % Nichtangriffs⸗Verhandlungen g 0 Diego nicht lange gezögert. 2. Seite/ Nummer 387 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 24. Auguſt 1939 Senator Wiesner klagt an: Die erſchülternde Klage der Polen-Deulſchen i„Was über die deutſche Volksgruppe in Polen hereingebrochen iſt, bedeutet ein völkiſches Anglück von unvorſtellbarer Größe“ dnb. Danzig, 24. Auguſt. Der„Danziger Vorpoſten“ veröffentlicht eine Er⸗ klärung des Landesleiters der Jungdeutſchen Partei Ind ehemaligen Senators der Republik Polen, Wiesner, in der es heißt: „Im Jahre 1934 kündigte der polniſche Außen⸗ Riniſter Beck den dem polniſchen Staat durch die Friedensverträge auferlegten und von ihm feierlich ibernommenen Minderheitenſchutzvertrag. Der polni⸗ che Staat brach damit eines der fundamentalſten Rechte, Jas den in ihm wohnenden Volksgruppen zuerkannt wurde und das eine der Vorausſetzungen für die Zuteilung dieſer Volksgruppen zu dem polniſchen Staat war. Trotz der Aufkündigung des auch für die Deut⸗ ſchen geltenden Minderheitenſchutzvertrages vertrat die deutſche Volksgruppe den Standpunkt, daß es bei gutem Willen ſowohl ihr als auch dem polniſchen Staate möglich geweſen wäre, auch ohne beſondere nternationale Garantieverträge ein erträgliches Berhältnis zwiſchen der deutſchen Volksgruppe und dem polniſchen Staat herzuſtellen und damit die Lebensrechte der deutſchen Volksgruppe zu ſichern. Denſelben Standpunkt finden wir niedergelegt in der deutſch⸗polniſchen Minderheitenerklärung vom 3. November 1937. Seit Anbeginn bemühte ſich die deutſche Volksgruppe, ein tragbares Verhältnis zwiſchen der deutſchen Volksgruppe und dem pol⸗ niſchen Staat herzuſtellen. f Wie haben nun der polniſche Staat und ſeine ver⸗ antwortlichen Organe dies belohnt und wie haben ſie auf unſere rechtmäßigen Forderungen geantwortet? Seit die deutſche Volksgruppe in den polniſchen Stgat hineingeſtellt wurde, iſt ihr Weg gekennzeich⸗ net durch unſägliche Leiden, durch Drangſalierungen, durch Rechtsbrüche jeglicher Art und durch Vor⸗ enthaltung der primitipſten Rechte auf dem Gebiete der Kultur, der Sprache, der Wirtſchaft und des völkiſchen Lebens überhaupt. Was jedoch ſeit Beginn dieſes Jahres über die deutſche Volksgruppe in Polen ohne ihre Schuld hereingebrochen iſt, bedeutet ein völkiſches Un⸗ glück von unvorſtellbarer Größe. Wohl noch nie iſt eine ſolche Terrorwelle über ein Volkstum hin weggegangen, wie über nuuſere deutſche Volksgruppe in Polen. Dieſer brutale polniſche Vernichtungswille hat die innere Kraft und Geſundheit der Deutſchen auf das ſchwerſte geſchädigt und erſchüttert. Hunger und Ent⸗ behrung zeichnen das deutſche Geſicht im polniſchen Land. Tauſende von ſchuldloſen Kindern ſtechen dahin und müſſen in früheſtem Lebensalter ihr Leben laſſen, nur weil ſie Kinder Deutſcher ſind. Man hat das Deutſchtum weggeriſſen vom Mul⸗ tervolk, hat es iſoliert und einen ſtändigen Kampf gegen deutſche Schule, Sitten und Brauchtum durch⸗ geführt. Durch die Schaffung des Grenzzonengeſetzes und die Ausdehnung desſelben auf mehr als ein Drittel des polniſchen Staates wurde die völlige Rechtlosmachung Deutſchtumes bewerkſtelligt. Vertreibungen von Haus und Hof bildeten die Krö⸗ nung dieſes fürchterlichen Zerſtörungskampfes. All' dies wurde jedoch noch überboten durch Maß⸗ nahmen des polniſchen Staates gegen das Deutſch⸗ tum in den letzten Wochen. des die Schon heute hat das Deutſchtum in Polen Tau⸗ ſende von Geſchlagenen, Verletzten und Verwunde⸗ ten aufzuweiſen und ſo mancher mußte ſein völki⸗ ſches Bekenntnis mit ſeinem Leben beſiegeln. Auch dieſe ſind gefallen auf dem Felde der Ehre für Volk und Heimat. All' die vielen Tauſende und aber Tau⸗ ſende, die im Kampf für ihre Heimat und ihr Lebens⸗ recht ſtehen, wiſſen, daß ſie heute wie immer ihre Pflicht getan haben gegenüber ihrem Volk und auch dem polniſchen Staat. Sie wollen leben, wollen ar beiten und wollen deshalb den Frieden. Sie ertra⸗ gen ihr namenloſes Leid im alleinigen Glauben an die deutſche Schickſalsgemeinſchaft unter Adolf Hit⸗ ler.“ Die italieniſche Preſſe ſtellt fest: Heute iſt es anders als 1914. Der Nichtangriffsvakt und die Sieges-Chanten in einem künftigen Krieg Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 24. Auguſt. In rieſiger Auſmachung berichten heute mor⸗ gen die Zeitungen über die Unterzeichnung des deutſch⸗ruſſiſchen Nichtaugriffspaktes und zu⸗ gleich über die wilde Kriegspanik, die in London und Paris ausgebrochen iſt, nachdem der Führer dem engliſchen Botſchafter Henderſon mitgeteilt hat, daß Deutſchland ſich durch die von England Polen gegebene Garantie von der Verteidigung ſeiner nationalen Lebensintereſſen nicht abbrin⸗ gen laſſe. Man hat bisher hier noch nicht Zeit gefunden, die juriſtiſche Bedeutung des deutſch⸗xuſſiſchen Pak⸗ tes zu ſtudieren, da den Wortlaut des Paktes erſt die Mittagsblätter veröffentlichen. Aber ſchon jetzt herrſcht der Eindruck vor, daß für London und Paris nun auch die letzte Hoffnung verſchwun⸗ den iſt, ſich Sowjetrußland im Kriegsfalle noch in irgendeiner Form dienſtbar zu machen und man legt hier daher beſonderen Nachdruck auf den Ar⸗ tikel des Paktes, in dem die Vertragſchließenden ſich verpflichten, keiner irgendeiner gegen einen von ihnen gerichteten Mächtegruppierung beizutreten. Im übrigen wird der Pakt hier als Zeichen dafür bewertet, daß auch Rußland vom Sieg der Achſen⸗ mächte in einem künftigen Krieg überzeugt iſt und 90 Die wirtichaftliche Auswirkung des Nichtangriffspaktes: Auch der Wirtſchaftsboykolt jjt zerſclagen Amgekehrt fürchtet England für ſich ſelbſt ſchwerſte wirtſchaſtliche Rückſchläge dnb. London, 24. Auguſt. die deutſch⸗ſowjetruſſiſchen haben in Londoner Wirtſchaftskreiſen ungeheuren Eindruck gemacht. Man befindet ſich noch vollkommen im Banne dieſes Schlages, deſſen politiſche und wirtſchaftliche Aus⸗ wirkungen gegenwärtig überhaupt noch nicht abzu⸗ ſehen ſind, der aber nach allgemeiner Auffaſſung den Beginn einer neuen hiſtoriſchen Epoche in Europa einleitet. Ohne weiteres klar iſt auch nach Auffaſſung brftiſcher Wirtſchaftler bereits jetzt, daß ſich mit ieſer Umſtellung nicht nur die außenpolitiſchen ombinationen entſcheidend zugunſten des eiches wandelten, ſondern daß die Lage auch bein wirtſchaftlich derart zugunſten des Reiches nerſchoben wurde daß eine Fortſetzung des bis⸗ herigen Widerſtandes der britiſchen Wirtſchafts⸗ politik gegen die Politik deg Reiches praktiſch uumöglich iſt. Es iſt gleichzeitig nach Auffaſſung wohlunterrichteter britiſcher Kreiſe klar, daß für Großbritannien eine Die Nachricht über wirtſchaftspolitiſche Neuorientierung unumgäng⸗ lich wird, die ſchwerſte Rückwirkungen auf die bri⸗ tiſche Volkswirtſchaft mit ſich bringen muß. Iſt doch mit der neuen außenpolitiſchen Lage beiſpielsweiſe das Fiasko der geſamten, ſeit 1938 verfolgten, und mit großen Kreditmitteln unterbauten britiſchen Wirtſchaftspolitik auf dem Balkan und unter Um⸗ ſtänden auch in der Türkei außer Frage. Kein Wunder, wenn man deshalb eine Fort⸗ ſetzung der wirtſchaftlichen Entwicklung erwartet, wie ſie bereits nach dem Bekanntwerden der Nach⸗ richt über den Abſchluß des deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Handelsabkommens einſetzte, nämlich eine verſtärkte Kapitalflucht und damit verbunden ein erhöhter Druck auf das Pfund Sterling, und außerdem eine Fortſetzung des Kursſturzes für alle britiſchen Werte, deren Notierungen ſtark nachgaben. Daß an eine weitere wirtſchaftspolitiſche Unter⸗ ſtützung Polens durch Großbritannien bei dieſer Geſamtlage nach Auffaſſung engliſcher Wirtſchaftler nicht mehr zu denken iſt, ſei nur beiläufig erwähnt. ſich daher von London und Paris nicht in ein aus⸗ ſichtsloſes Unternehmen hat hineinſetzen laſſen wollen. „Reſto del Carlino“ legt dar, daß die Kräftevertei⸗ lung diesmal ganz anders ſei als im Welt⸗ krieg, da die damaligen Alliierten Englands und Frankreichs, Italien und Japan diesmal ihre Feinde, ihre damaligen Verbündeten Rußland und die Vereinigten Staaten und Belgien neutral und das einſt neutrale Spanien morgen ihr Feind ſein würde. In monatelanger Arbeit hätten Stalin und ſeine Mitarbeiter die Kräfteverhältniſſe der beiden ſich eutgegenſtehenden Mächtegruppen geprüft und ſeien dabei klar zu der Erkenntnis gekommen, daß die Achſen militäriſch ſtärker ſeien. Als bez ſonders wenig ſchmeichelhaft für die auglo⸗fran⸗ zöſiſchen Streitkräfte empfindet man in Rom, daß die Ruſſen ſich ausgerechnet während der Anweſenheit der anglo⸗franzöſiſchen Militär⸗ miſſionen zur Paktunterzeichuung mit Deuntſch⸗ land entſchloſſen, d. h. alſo nachdem ſie ſich noch einmal von kompetenteſter Stelle über den anglo⸗franzöſiſchen Rüſtungsſtand unterrichtet hätten. Die Meldungen über die in London und Paris ausgebrochene Kriegshetze vermittelt der ita⸗ lieniſchen Oeffentlichkeit einen Eindruck von dem Ernſt der Lage. Trotzdem herrſcht hier nicht die mindeſte Unruhe oder Nerpoſität. Man iſt ſich hier in allen Kreiſen des Ernſtes der internationalen Situation bewußt, aber Italien iſt ſo feſt entſchloſſen, ſeinen Weg gemeinſam mit Deutſchlaund zu Ende zu gehen, daß es auch die Möglichkeit eines von den Weſ⸗ mächten vom Zaune gebrochenen Krieges nicht beirren kann. Der„Meſſagero“ fragt:„Alſo Krieg?“ und ant⸗ wortet:„Noch wollen wir die Möglichkeit einer friedlichen Löſung nicht von der Hand weiſen, aber was auch geſchehen möge, Italien erwartet die Er⸗ eigniſſe im Vertrauen auf den Duce ohne Furcht“ Fürſt Coloung geſtorben. Der Gouverneur von Rom, Fürſt Don Piero Colonna, iſt am Donnerstag um.20 Uhr im Alter von 48 Jahren geſtorben. „In neuer Freundschaft vereint. Herzliche Mürdigung des Nichtangriffspaktes in der Moskauer Preſſe dnb. Moskau, 24. Auguſt. Die Moskauer Preſſe veröffentlicht heute in größter Aufmachung den Wortlaut des deutſch⸗ ruſſiſc hn Nichtangriffs⸗ und Konſultationspaktes. 9 Die„wrawda“ bringt bereits eine Würdigung des Vertrags in einem herzlich gehaltenen Spitzen⸗ artikel. Gleichzeitig bringt ſie auf der erſten Seite eine Photographie, die Stalin und Mol o⸗ to w mit von Ribbentrop und Dr. Gaus darſtellt. Im Leitartikel der„Prawda“ heißt es: Der In⸗ halt jedes einzelnen Punktes des Nichtangriffspaktes und der Vertrag im ganzen geſehen iſt durchdrungen von oem Beſtreben, Konflikte zu vermeiden und die friedlichen und ſachlichen Beziehungen zwiſchen bei⸗ den Seiten zu feſtigen. Es beſteht kein Zweifel, daß der abgeſchloſſene Nichtangriffspakt die Geſpanntheit liquidieren wird, die in den Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der UdSSR. vorhanden war. Aber die Bedeutung des abgeſchloſſenen Vertra⸗ ges geht weit über den Rahmen einer Regelung der Beziehungen zwiſchen den beiden Vertrag⸗ ſchließenden hinaus. Der Vertrag iſt geſchloſſen in dem Augenblick, da die außenpolitiſche Lage eine große Zuſpitzung und Spannung erreicht. Der friedliche Akt, den der Nichtangriffspakt zwiſchen Deutſchland und der ÜUdSSgi. darſtellt, wird unzweifelhaft zur Erleichterung in der Spannung der außenpolitiſchen Lage dienen und helfen, dieſe Spannung zu löſen. 3 Die Unterzeichnung dieſes Vertrages iſt, ſo ſagt die „Prawda“ weiter, unzweifelhaft eine Tatſache von wichtigſter außenpolitiſcher Bedeu⸗ tung, da der Vertrag nicht nur ein Inſtrument des Friedens darſtellt und berufen iſt, die gutnachbar⸗ lichen friedlichen Beziehungen zwiſchen der Sowjet⸗ union und Deutſchband zu feſtigen, ſondern auch der allgemeinen Feſtigung des Friedens dient. Im ähnlichen Sinne wie die„Prawda“ äußert ſich auch die„Iſweſtija“, die gleichfalls eine große Aufnahme vom Abſchluß des Vertrages veröffent⸗ licht.„Die Herſtellung der friedlichen gutnachbar⸗ lichen Beziehungen“, ſchreibt das Blatt,„die ſich noch dazu auf alte wirtſchaftliche Verbindungen ſtützen, zwiſchen zwei ſo mächtigen Staaten wie Sopwjiet⸗ rußland und Deutſchland, muß eine Beruhigung in die allgemeine, außerordentlich geſpannte inter⸗ nationale Lage bringen und zum Frieden beitragen“, „Vom politiſch⸗juriſtiſchen Standpunkt aus iſt der geſtern unterzeichnete Vertrag ein Doku⸗ ment von äußerſter Wichtigkeit. Er moraliſiert vollkommen die Beziehungen zwiſchen zwei ſehr großen Mächten und dient ſchon allein dadurch der Feſtigung des Gleichgewichts in der inter⸗ nationalen Lage und der ganzen Welt. Er macht der Feindſeligkeit in den Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion ein Ende, einer Feindſeligkeit, die die Feinde beider Seiten zu entfachen und zu ſchüren verſuchten!“ „In dem eben abgeſchloſſenen Nichtangriffsvertrag, ſowie in dem Handels⸗ und Kreditabkommen nom 19. Auguſt ſind die notwendigen Vorbedingungen enthalten für das Aufblühen der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den Völkern der Sowfet⸗ unſon ünd dem deutſchen Volke.“ i Die Warſchauer Enttäuſchung . Warſchan, 24. Auguſt. Die Unterzeichnung des deutſch⸗ruſſiſchen Nichk⸗ angriffspaktes war der Morgenpreſſe mit Aus⸗ nahme des„Kurjer Warſchawſki“ noch nicht bekannt. Nachdem am Mittwoch in der Preſſe noch Zweifel geäußert worden waren, ob der Vertrag überhaupt zuſtandekommen werde oder ob ſich die Verhand⸗ lungen nicht nach dem berühmten Beiſpiel der Weſt⸗ mächte endlos in die Länge ziehen würden, ſtellt der raſche Abſchluß naturgemäß eine neue Ueber⸗ raſchung dar. Niemand in Warſchau hatte zudem mit einem derart weitgehenden Vertrag gerechnet. In der Preſſe hatte man ſich vielmehr an die Hoffnung geklammert, der deutſch⸗ruſſiſche Nicht⸗ angriffspakt würde ebeuſo wie andere Nichte angriffsverträge, die die Sowjetunion früher abgeſchloſſen hat, die Klauſel enthalten, daß der Pakt bei einem Angriff auf einen dritten Staat automatiſch erlöſche. Jetzt iſt auf eine zweiden⸗ tige Angriffsbeſtimmung verzichtet und klar Neutralität bei kriegeriſchen Verwicklungen ſeſt⸗ gelegt worden. —.—.—....——.....—ñ———ĩp—ĩ— Der ſchwarze Muſtang 7 Von Herbert Hartenfels 14 Seit Wochen ſprach man auf der Farm des Don Diego Alfonſo y Guarnaro nur vom ſchwarzen Muſtang. Wenn die Boys von den Weiden heimkamen, war mindeſtens einer unter ihnen, der den Einzel⸗ gänger und Einſamen geſehen haben wollte, wenn er mit flatternder, pechſchwarzer Mähne und geſtrecktem 135 Schweif vor dem Winde daherbrauſte. ö Unter den Weidegängern Don Diegos war auch ſo ein Einſamer, Einzelgänger, der ſich an nieman⸗ den auſchloß. Eines Tages hatte Dick Brown an den Hürden geſtanden und um Arbeit gefragt. Da er ein ausgezeichneter Zureiter war, hatte Don Es war wieder einmal vom Schwarzen die Rede, als Don Diego die Stube der Boys betrat. Er hoffte immer noch auf einen guten Tip, wie er den Wilö⸗ ling fangen könne. Da pflanzte ſich Dick vor Don Diego auf:„Geben Sie mir vier Wochen Urlaub, für vier Wochen Proviant und einen Gaul mit, Boß. Ich hole Ihnen den Schwarzen!“ 5 1 Die Boys wälzen ſich vor Lachen, doch Don Diego reicht Dick die Hand:„Iſt bewilligt, Dick. Und wenn du in vier Wochen mit dem Schwarzen zurück biſt, bist du Vorreiter und um 500 Dollar reicher!“ 1 Als die Boys in der Frühe aus den Strohläcken kriechen, iſt Dick ſchon nicht mehr auf der Farm. Und nun beginnt er ein ſeltſames Treiben. Am Rande der Steppe unter einer hundertjährigen Hickory hat er ſein Lager aufgeſchlagen. Jeden Morgen marſchiert er tief in die Steppe hinein und jeder Abend findet ihn auf dem Ausguck des Schwar⸗ zen. Bald iſt er 400, bald 500, dann auch 390 und ſo⸗ gar nur 150 Meter von dem äugenden Hengſt ent⸗ fernt; der beobachtet den einzelnen Menſchen mit ſteigender Unruhe, aber auch Neugierde. Je länger dieſes Beiſammenſein auf Entfernung dauert. um ſo nervöſer wird der Muſtang. Eines Tages, es mögen ſo an die vierzehn Tage verfloſſen ſein, nimmt ſich der Rappe ein Herz; er verfällt in raſenden Galopp, fegt auf den reglos Daſitzenden los und ſetzt mit einem rieſigen Sprung über ihn hinweg, zwanzig Meter weiter ſchlägt er einen Bogen und äugt zurück. Der Menſch iſt unver⸗ ändert hocken geblieben. An die zehn Minuten ſtiert der Schwarze zu dem Unbekannten hinüber, wendet dann kurz auf der Hinterhand und trabt davon. Anderen Tages wiederholte ſich das Spiel, nur das diesmal die Hufe des Muſtangs faſt den Scheitel des Mannes treffen. Jetzt umtrabt der Schwarze den Genoſſen der Steppe in immer kleiner werden⸗ den Kreiſen, immer enger werden die Bahnen, im⸗ mer langſamer der Trab. Dann ſteht er hinter ihm, erſt zehn Schritte, dann fünf, jetzt noch zwei. Erſt ſaſſen ſeine Leſzen behutſam nach der Hutkrempe des Sitzenden, zerren ihm dann die Bedeckung vom Kopfe. Lauernd, ſtets fluchtbereit verharrt der Hengſt und nimmt den Geruch„Menſch“ in ſich auf. Dick dreht langſam, faſt millimeterweiſe den Kopf herum, bis ſich Mann und Tier in die Augen ſehen. Ruhig, Stückchen um Stückchen hebt Dick die Hand, die einen Augenblick in der Luft verweilt, bevor ſie ſich ganz ſanft über die Nüſtern des Schwarzen legt. Ein jähes Zurückſchnellen des Kopfes, ein allmähliches Wiederſinkenlaſſen, und wie⸗ der die ſtreichelnde Hand, dann zum erſtenmal leiſe, beruhigende Worte aus Menſchenmund. Langſam erhebt ſich Dick, fährt noch einmal ſacht über die Nüſtern, aufwärts zwiſchen die Augen. Dann dreht ſich Dick auf dem Abſatz, und ohne noch einmal zu⸗ rückzublicken, verliert er ſich im hohen Graſe. Am nächſten Abend hat ſich Dick eine leichte Decke mitgebracht. Der Hongſt iſt ſchon zutraulicher ge⸗ worden. Wieder beginnt das Werben des Mannes um das Zutrauen des Tieres, bis es duldet, Faß er die Hand leicht über Kruppe und Rücken fahren läßt. Endlich iſt es ſoweit, daß Dick dem Schwarzen die Decke über den Rücken werfen kann. Erſchreckt macht das Tier einige weite Sätze aus dem Bereich des Menſchen. Ueber eine Stunde wahrt es Abſtand. Dann iſt die Furcht überwunden, und beim zweiten Verſuch ſchon duldet der Schwarze die Decke auf ſei⸗ nem Rücken. Der nächſte Tag ſieht Dick in aller Frühe in der Steppe, Sattel, und Zaumzeug über der Schulter. Nach einigen Stunden Wartezeit hat ſich auch der vierbeinige Steppengenoſſe eingefunden. Nichts von Furcht iſt mehr in dem Gebaren des Tieres. Dick wiederholt den Verſuch mit der Decke. Er klappt ausgezeichnet. Dann wagt es Dick. Mit einem Schwung hat er dem Rappen den ſchweren Sattel übergeworfen. Aber ſtatt in ſinnloſem Schrecken davonzujagen, ſteht der Schwarze ruhig da, als Dick das Zaumzeug anzieht, nur ein Schütteln des Kör⸗ pers verrät die innere Spannung des Tieres. 0 Die Unentſchloſſenheit des Schwarzen ausnutzend, wirft ſich Dick mit einem Schwung in den Sattel, preßt die ſporenloſen Füße in die Seiten des Rappen und umklammert den hochaufragenden Sattelknopf. Keine Sekunde zu früh. Wie auf der Flucht vor einem Steppenbrand ſchießt der Schwarze davon. Heiße zornige Töne kommen aus ſeinem Rachen, das Maul ſchnappt nach den Füßen des unerwünſch⸗ ten Reiters. Aus raſendem Lauf ſtoppt er in Se⸗ kundenſchnelle. Alle Kniffe und Verzweiflungstricks ungebändigter Pferde muß Dick über ſich ergehen laſſen. Stundenlang währt der Kampf, bis der Schwarze nach einem letzten Galopp mit einem Ruck ſtehen bleibt, den Kopf geſenkt, mit zitternden Flan⸗ ken. Dick iſt Sieger geblieben. Drei Tage vor Ablauf der vierwöchigen Friſt ſprengt Dick am frühen Morgen in den von Boys und Mädchen wimmelnden Hof der Farm. Niemandem hat er erzählt, wie er den Schwarzen fing. Don Diego macht ſich den Schwarzen mit den allen Pferdezüch⸗ tern des Weſtens geläufigen Methoden ebenfalls gefügig. b Eines Tages aber iſt der Vorreiter Dick ohne Kündigung, ohne Lebewohl von der Farm ver⸗ ſchwunden. Eine Magd behauptet, er ſei gegangen, weil er dem Schwarzen nicht mehr in die Augen ſehen konnte. Kleine Theater- und Muſikchronil In der Eröffnungsſitzung des Vierten Doberaner Dichter tages im dortigen Rathaus wurde dem Dichter Friedrich Grieſe der von Gauleiter und Reichs ſtalt⸗ halter Friedrich Hildebrondt geſtiftete Mecklen bur⸗ giſche Dichterpreis zugeſprochen. Neben zahlreichen bekannten niederdeutſchen Dichtern war auch die oz: preußiſche Heimatdichterin Agnes Miegel und der deubch⸗ ſchweizeriſche Dichter Jakob Schaffner erſchienen. Die Hiesjährigen feſtlichen Schloßkonzerte im Schloß Meersburg, dem ehemaligen Wohnſitz der Droste Hülshoff, ſtanden im Zeichen der deutſchen Romantſk. An drei Abenden wurden in erleſener Beſetzung Werke Schubert, Schumann, Brahms und Bruckner zum Vortrag abracht. Mitwirkende waren namhafte Münchener Kunde (Urſula van Diemen, Prof. Erb, Prof. Ruoff, Prof. Här und Prof. Suttner] und dos Konſtanzer Streichquartett. Wilhelm Furtwängler wird mit den Wienet Philharmonikern Mitte Oktober eine Reiſe unter, nehmen, die durch eine Reihe deutſcher Städte u. a. Mün⸗ chen, Stuttgart, Frankfurt, Köln, Hamburg führen wird. and bderantwortlich für Politik: Dr. Alois Win baust. Stellvertreter des ee und verantwortlich für Kultne politik, Tbeater und Unterhaltung! Carl Onno Eiſen bort. Handelsteil: Or. Fritz Bode.— Lokaler Teil: i. B. Dr. Frag delm Koch.— FKunſt, Füm und Gericht: Dr. 555 ben dweſtdeulſcht Noch. et: l... W 1.— Umſchau:. J. RIerd Schu elde. Bieren C. W. Fennel, sämtliche in Mannhelm. Schriftleitung in Berli: De. E. 8. Schaffe t, Berlin. Südweſtkorto 60. Für unverlangte e 2 5 W— Rück endung zun 0 to. Herausgeber, Drucker and. Neue Mannheimer Beterno Or. Fritz Bode& Co., Mannbeim. K 1. 46. Derantwortlich 5225 0 und ſchäftliche Mittellungen a Jakol auf 1 Zelt Preisliſte Nr. 10 g. Die Anzeigen der Ae 4 Abend 55 4 1 8 5 teitig in der Ausgabe B Ausgabe a Mittag aber 10 oc Ausgabe A Abend ber 9 500 5 5 Ausgabe 8 über 20 000 . 1 1 kittag erſchelnen ales 5 2 pen, und ſchli näm Dur Ran fend von konr der dem Und dene des und 2 Schi form Ball und Son ſich berg blech A riert fahr! wohl Mon A geſch. 14. 1 hafen Einn Kraf. 0 20 wurd Städ ſtellu entne Gew. geſtel er ſtr G Hierl Verk. kehrs Di ährl! Milli. 8 6 ſhaſtl b18 15 mitte über werde ſchriſt ig in nter⸗ gen“, ts iſt dpku⸗ iſtert ſehr durch uter⸗ Er ungen t ein eider ten!“ trag, nom ngen ichen wfet⸗ ——— Honnerstag, 24. Auguſt 1939 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite“ Nummer 3887 — bi eie 22 2 Maunheim, Auguſt. Ein Gqchild am Gqloß Dieſes Schild am linken Flügel trägt kein Wap⸗ pen, aber es iſt doch von weittragender Bedeutung, und wird in mancher Weiſe nervenberuhigend, ſtreit⸗ ſhlichtend und verkehrsregelnd t„ nämlich ein Verkehrsſchild, ein Sperrzeichen für Durchgangsverkehr, ein weißer Kreis mit rotem Rand, aber doch bei näherem Zuſehen mit einſchrän⸗ lender Inſchrift verſehen, daß hier Handkarren und geſchobene Fahrräder doch noch durchkönnen. ge Dieſer Durchgang rechts(aber am linken Flügel!) der ins Grüne des Schloßgartens, aber auch in den Schatten des Ballhauſes, ins kühle Naß der Rheinbäder führte, machte nämlich der Po⸗ lizei ebenſoviel Kummer wie dem Publikum. Die Zufahrt zum Ballhaus war geſtattet, und wer dort⸗ hin wollte, konnte mit Macht durch die enge Gaſſe brauſen, unverwundbar der für Verwarnungen und Strafzettel ärgerlichen Geloͤbeutelſchläge. Aber wer wollte nun wirklich zum Ballhaus und wer nicht, die Radfahrer hatten das bald ſpitz gekriegt und waren voller Ausflüchte, und die Polizeibeamten waren wiederum voller Mißtrauen. Es war ein etes Beäugen und ſtrenges Vernehmen, und wenn einer zum Halten gebracht war, fuhren ſechſe mit Lächeln und Winkegruß vorbei, es war ein Kreuz von einem Durchgang. Noch an der Bismarckſtraße konnte man geſtoppt werden, und ſtolz der Mann, der wie ich dem Geſtrengen gewichtige Akten aus zem Bezirksbauamt unter die Naſe halten konnte. Und über die Vielzahl der Schilder aus verſchie⸗ denen verkehrspolitiſchen Epochen wurde die Schale des Hohnes in dieſen und anderen Spalten weioͤlich und reichlich geleert. Das alles hat nun ein Ende, das gelbſchwarze Schild verſchwand und ebenſo das rotweiße in Pfeil⸗ ſorm, die ſich mehr oder weniger widerſprachen. Das Ballhaus iſt zu, es liegt dunkel und verſchloſſen da und wartet auf Umbaumaterial; es erwirkt keine Sonderrechte mehr für motoriſierte Gäſte, und wer ſich auf ſeinen Wag zum Ballhaus beruft, wenn er bergißt abzuſteigen, der hat ausgeflunkert, der muß blechen, und mache er noch ſo ſchöne Augen, es müßten denn weibliche im Alter von 17 Jahren sein! Aber wehe, wenn nun eines Tages im reſtau⸗ rierten Ballhaus⸗Reſtaurant wieder die alten Durch⸗ ſahrtsrechte zur Sprache kommen ſollten. Ob das wohl der Grund iſt, daß man ſo ſchnell, ſchon drei Monate nach dem Erlöſchen der Ballhauslampen, dem Verſiegen der Ballhaus⸗Bierquellen, zu ſo ein⸗ ſchneidender Neuordnung des Schilderweſens ſchritt? Doch iſt es nicht unſeres Amtes darüber zu grü⸗ heln, freuen wir uns der Klärung der juriſtiſchen Lage, wonach das„Schieben“(welches in Mannheim „Drücken“ heißt) geſtattet iſt, und wir uns 5 5 nung hingeben können, daß mindeſtens 50 v. der Mannheimer Radf ahrerſchaft ſich dieſem 5 fügen wird, und von den anderen 50 v. H. nur 1 v. H. geſchnappt werden wird. Dr Ex. Velrunkener Kraftradfahrer Polizeibericht vom 24. Auguſt Am 18. Auguſt 1939, gegen 22.45 Uhr fuhr der geſch. Hilfsarbeiter Joſef Grieger, geboren am 1. 10. 1900 in Langendorf, wohnhaft in Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Hartmannſtraße 58, obwohl er unter Einwirkung geiſtiger Getränke ſtand, mit einem Kraftrad auf der Straße zwiſchen den Quadraten 6 20 3 in Mannheim. Nach erfolgter Feſtnahme wurde der verantwortungsloſe Kraftfahrer nach dem Städt. Krankenhaus gebracht, wo ihm zwecks Feſt⸗ ſtellung des Grades der Trunkenheit eine Blutprobe entnommen wurde. Grieger wurde in polizeilichen Gewahrſam genommen und das Kraftrad ſicher⸗ geſtellt. Außer dem Entzug des Führerſcheins hat er ſtrenge Beſtrafung zu erwarten. Geſtern ereigneten ſich hier drei Verkehrsunfälle. Hierbei wurden drei Perſonen verletzt. Sämtliche kerkehraunfalle ſind auf Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. „Waſche Mäſche weiſe“ Durch unſachgemäßes Waſchen werden noch heute üährlich Textilien im Werte von einigen hundert Millionen Mark vernichtet. Es iſt daher ſehr bedeut⸗ am, wenn in Zuſammenarbeit mit den Fachgruppen bes Einzelhandels der Reichsausſchuß für volkswirt⸗ ſhaftliche Aufklärung in der Zeit vom 17. September lis 15. Oktober 1939 in allen Geſchäften. die Waſch⸗ Mittel verkaufen, eine umfaſſende Aufklärungsaktion über richtiges Waſchen durchführen wird. Dabei werden vor allem die„Vereinheitlichten Waſchvor⸗ ſhriften“, die in enger Zuſammenarbeit von Indu⸗ trie, Handel und Wiſſenſchaft entwickelt wurden, an ie Hausfrauen verteilt. In den Geſchäften wer⸗ hen Sonderdekorationen mit dem Schlagwort„Waſche Wäſche weiſe!“ aufgebaut. frankfurt anleihen d. Kom.-Verb. 23. Deulsche lestver zins l. werie Otsch. Staatsanleihen 4½ Dresden 28 5 28. 4½0 Frankf. 26 2 . 27 101,, ½ Hanau 28. 97,50 . ½ Heidelberg 26 8˙75½%½ Ludwigsh. 26 4½ Mainz 26 G. 25 4. * 45 N 26 98,87 % Ulm 26 8— 62 85 5 Mannheim. Ausl. 134,7 Pfandbriefe u. Schuld. verschteibungen Kreultanstaſten der Lände 8 24 23 2 2 23 24. 23 denw. Hartſtein 142,0 142,0 Anfl. G do. 24 O berheſſ. Pr.⸗Anl Stadtanleihen 4% Augsburg 26 99.— 4½B.⸗Baden 28 4½ Berlincholde 4% Darmſtadt 28 98,124 102.5 28 f l 2** 97,75 RI 748 4% do. „r. St.⸗Anl.28 100.2 109.2 1 „ do. Thüringen 26 4% do. 2290 A. 1 . 5. Afbrf. do..⸗Rom f 12 100,0 100. Württ. Wohn. Landes- und Provinz- banken, kom. Giroverb. 4½% Bad..⸗Odbk. Mannh. 29, R2 1% do. Golde) Al 4 1 4% bstont vi 5 i Giroz, 115 1 5½ do. Liq. k II do. 10 4½ Naſſausdsok. Gpfbr. 25, K 1 4½ do. Kom. 26 81 in Vierteljahr- im Gpiegel der zahlen Mannheim im zweiten Quartal 1939 Wir haben dieſes Jahr einen eigenartigen Witterungsablauf. Wir wiſſen das aus un⸗ mittelbarer und oft wenig angenehmer Erfahrung, aber wir laſſen uns doch auch noch ganz gerne zahlenmäßig belegen. Die Hauptfeſtſtellungen für das zweite Vierteljahr ſind in der ſo⸗ eben erſchienenen, vom Mannheimer Statiſtiſchen Amt herausgegebenen Quartalsüberſicht enthalten und beſagen folgendes: Am 12, April kletterte die Queckſilberſäule bis auf + 27 Grad Celſius, wäh⸗ rend im folgenden Monat das Maximum mit nur + 22.5 Grad Celſius(am 31. Mai) erreicht wurde; der höchſte Thermometerſtand im Juni betrug 4 32 Grad Celſius(am 7. Juni). Die niedrigſten Tempe⸗ raturen wurden ermittelt mit + 2 Grad Celſius am 1. April, mit.1 Grad Celſius am 2. Mai und mit +.4 Grad Celſius am 15. Juni. Charakteriſti⸗ ſcher als dieſe monatlichen Grenzwerte iſt die mitt⸗ lere Tagestemperatur; dieſe lag im April mit 9 11,7 Grad Celſius weit über der vorjährigen ( 8 Grad Celſius), im Mai dagegen blieb ſie mit + 12,6 Grad Celſius(gegen 7 13,2 Grad Celſius) und ebenſo im Juni mit 4 18,8 Grad Celſius(gegen E 19,2 Grad Celſius) hinter jener z zurück. Der April war verhältnismäßig warm, der Mai relatip kalt. An Regen hatten wir in dem genannten Vierteljahr keinen Mangel. Die Niederſchlagshöhe ſtellte ſich auf insgeſamt 168,7 Millimeter und lag damit um rund 50 v. H. höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres(109,5 Millimeter). Der höchſte Rhein⸗ waſſerſtand des Vierteljahres betrug 6,46 Meter und der höchſte Neckarwaſſerſtand 6,37 Meter, beide Male im Mai. es Im zweiten Viertelfahr wurden hier 880 Ehen geſchloſſen(d. h. 55 mehr als im Vorjahre). Die größte Heiratsluſt herrſchte wieder nicht etwa im Mai, ſondern der April ſtand mit 309 Eheſchließungen an erſter Stelle. Andererſeits brachte uns der„Wonne⸗ monat“ die meiſten Geburten. Von den ins⸗ geſamt 1400 Lebendgeborenen des Vierteljahres(im Vorjahre 1351) erblickten allein 480 im Mai das Licht der Welt. Zum Vergleich: im zweiten Quartal 1933 hatten wir in Mannheim nur 895 Lebend⸗ geborene... Geſtiegen iſt allerdings auch die Zahl der Sterbefälle, und zwar lag ſie mit 800 um 25 höher als 1938. Die meiſten Todesfälle brachte der April(293). Nr. Die Allein 91 Säuglinge fielen dem Tode anheim. häufigſten Todesurſachen waren Erkrankungen der Kreislauforgane(162 Sterbefälle). 24 Perſonen endeten durch Selbſtmord und 29 durch Verunglük⸗ kung, davon 11 im Zuſammenhang mit Verkehrs⸗ unfällen. Die natürliche Bevölkerungs⸗ zuwahme(Lebendgeborene abzüglich Geſtorbene) ſtellte ſich im April bis Juni auf 600; im gleichen Zeitraum 1933 hatte ſie nur 319 betragen. Ein Wanderungsgewinn blieb diesmal aus. Im genannten Vierteljahr ſind 6358 Perſonen gu⸗ und 6383 Perſonen weggezogen. Umgezogen ſind insgeſamt 2419 Haushalte, davon allein 942 im April. Der 1. April hat ſich damit erneut als einer der beliebteſten Termine für Wohnunswechſel erwieſen. Das Nationaltheater ſah insgeſamt 80 939 Beſucher, das Neue Theater 15598 und der Roſengarten 60 506. Die höchſte Beſucherzahl(1223) im National⸗ theater brachte im Mai eine Vorſtellung von „Das Land des Lächelns“, die kleinſte(428) im April eine Aufführung von „Münchhauſen“. Bei den Roſengarten⸗Veranſtal⸗ tungen ſtand der Kameradſchaftsabend der Stadt⸗ verwaltung am 1. Mai mit 5820 Beſuchern an der Spitze.— m. nee enen Vor dem Einzelrichter: Suan mil MAuiuun Die Sache mit der Tasche „Bin ich eine Stehlerin, dann bin ich ſelbſt be⸗ ſtohlen worden“. Alſo ſprach die Angeklagte, die be⸗ ſchuldigt wurde, in fröhlicher Runde einem Hau⸗ ſierer die Taſche geſtohlen zu haben. Die Dame war um pathetiſche Redensarten überhaupt nicht ver⸗ legen: Als ſie der Richter fragte, wo denn die Taſche geblieben ſei, gab ſie mit nicht mehr zu überbieten⸗ der Feierlichkeit zur Antwort:„Ja, wo iſt die Taſche? Das iſt die Frage!„Unglücklicherweiſe war der Richter aber für ſolche geſchwollenen Aus⸗ laſſungen nicht empfänglich, er vermutet nämlich, daß der genoſſene Alkohol die Rede beflügelte, und der böſe Staatsanwalt beantragte aus dieſem Grunde gleich 10 Tage Haft. 1 Es war ſchon ein Tortur mit dieſer Frau. Sie redete kreuz und quer, und ihrer Rede war nichts zu entnehmen, am wenigſten ein Eingeſtändnis. Sie hatte nach Aufhebung der Tafelrunde die Taſche eines alten Hauſierers mitgehen heißen, weil ſie zu⸗ fällig auf einem Stuhl lag und keiner wußte, wem ſie gehörte. Der etwas ſchwerfällige Beſitzer rekla⸗ mierte zwar ſpäter ſeine Taſche, auch die Wirtin ver⸗ ſuchte die Angeklagte zur Herausgabe der Taſche zu bewegen, ſie ſchickte ihr das Dienſtmädchen nach— es war zu ſpät. Die Taſche war weg, ſie wurde auch nicht mehr aufgefunden. Wohin ſie dank der Be⸗ mühung der Angeklagten entſchwunden war?„Das iſt die Frage!“ Wie geſagt, die Frau war zu einem Geſtändnis nicht zu bewegen. Ganz klare Ausſagen ſtanden ge⸗ gen ſie, ſogar der eigene Mann belaſtete ſie, wenn auch nur aus Verſehen. Gegen die Angeklagte ſprach aber außerdem eine fette Vorſtrafenliſte. Das Ergebnis einer recht verzwickten Verhand⸗ lung: Drei Monate Gefängnis für den Diebſtahl und drei Tage Haft für die„Stärkung“ Verhandlung. Die bestohlene Untermieterin Für ſage und ſchreibe ſechs Mark ſetzt ſich eine Frau fünf Monate ins Gefängnis. Und hatte das Geld nach dem eigenen Geſtändnis nicht einmal not⸗ wendig. Dazu will wahrhaftig viel gehören. Die Angeklagte hatte ein Zimmer für acht Tage an eine arme Frau vermietet, die ſich mit ihrer Fürſorge⸗ unterſtützung kümmerlich durchs Leben ſchlug. Die Untermieterin zahlte die ausgemachte Miete im voraus, die eine Mark, die daran noch fehlte, brachte ſie pünktlich nach— ſie mußte ja ihre Kröten erſt zu⸗ ſammenkratzen— ja ſie zahlte ſie ſogar doppelt; denn ihre freundliche Vermieterin hatte ſie bereits an dem Pfanderlös für einen Mantel abgezogen. Das ging ſo zu: Die Angeklagte erwirkte von dem armen Teufel die Erlaubnis, einen Mantel zu ver⸗ vor der ſetzen. Von den erzielten drei Mark gab ſie aber nur 1,80 Mark her mit der Bemerkung, die Pfand⸗ ſtellen bezahlten immer weniger als auf dem Pfand⸗ ſchein ſtehe. Und von dieſem Betrag zahlte die Untermieterin noch die eine Mark an rückſtändiger Miete. Das Maß der Gemeinheit war noch nicht voll: Die Vermieterin klaute ihr auch noch fünf Mark aus der Handtaſche. Als„Grund“ dafür gab ſie in der Verhandlung an, ſie habe befürchtet, die Frau wolle noch ein paar Tage bei ihr wohnen. Es gab fünf Mongte Gefängnis mit Rückſicht darauf, daß es bei der noch jungen Angeklagten ſchon einigemal recht bedenklich im Blätterwald der Vorſtrafenliſte gerauſcht hat. t. Vom Rhein an die Ruhr: Woſtwall-Arbeiter gehen in die Gruben Hunderte von Arbeitern werden zu Vergleuten umgeſchult 0 tragt, die in erſter Linie im Kohlenbergbau vordring⸗ N 1 Auf allen Gebieten der Arbeit machte ſich während der letzten Jahre in Deutſchland ein derartiger Man⸗ gel an Arbeitskräften bemerkbar, ſo daß bereits Zehn⸗ tauſende ausländiſcher Arbeitskräfte in verſchiedenen Induſtriezweigen zur Mitarbeit eingeſetzt werden mußten. Die in höchſtem Maße zur Durchführung des zweiten Vierjahresplanes eingeſetzte Bergbau⸗ Wirtſchaft hat in dieſem Geſamtrahmen beſondere Schwierigkeiten, die Frage des Arbeitseinſatzes zu löſen. Einmal mußte von allen vorhandenen Arten des Bergbaues eine gewaltige Steigerung der För⸗ derleiſtung vollbracht und zum anderen neue Be⸗ triebe erſchloſſen und aufgebaut werden. Die Ar⸗ beitsloſigkeit im Bergbau war bald beſeitigt und man war vor die Notwendigkeit geſtellt, in alten und neuerſchloſſenen Bergbaugebieten berufsfremde Ar⸗ beiter einzuſetzen und ſie in kurzer Zeit zu Berg⸗ männern unmzuſchulen. All dieſe Maßnahmen, die von Partei, Staat und Wirtſchaft in beſtem Maße gefördert wurden reich⸗ ten jedoch nicht aus, um die bereits gewaltig ge⸗ ſtiegene Förderleiſtung auf den Stand zu bringen, der aus ſtaatspolitiſchem Intereſſe erreicht werden muß. Zunächſt hat im Frühjahr des Jahres 1939 der Beauftragte für den 2. Vierjahresplan, General⸗ feldmarſchall Göring, eine weitere Steigerung der Förderleiſtung durch Erhöhung der Schichtzeiten im Bergbau um 45 Min u⸗ 1 angeordnet. Dieſe Arbeitszeitverlängerung, die einerſeits eine Steigerung der Förderleiſtung und z. a. dem Bergmann ein beſſeres Einkommen brachte, genügte jedoch noch nicht, um die unerläßlich not⸗ wendigen Förderziffern zu erreichen. Generalfeld⸗ marſchall Göring hat daraufhin den Reichsamtsleiter Standartenführer Parteigenoſſen Walter beauf⸗ 24 4½ Rh. 15 p. Bk. Mannh. R—4 99.— 99,— 4½ do. R 35,36,39 90.— 00.— 5½½ do. Lig. e 101,1 701, 1 4½ Rh.-Hyp.- .⸗Kom. Lal. 98.50 98.50 5½ Südd oder. 27 Lig. Gpfbr. 8 und II o. A.. 100,7 100,7 4½ Württ Hyp.⸗ Gpfbr. 1, 2„ 99,75 99,75 4% 0. Erdtv. i 1˙⁰ 99,75 99, 75 Schuldverschreibung. 5 5 99.12 99,.— e en 5 Röchling, Eiſen 98,75 98,50 in Aktien umwandelbar JG. Farben RM⸗ Anl. v. 28. 119,5 120,5 ohne Zinsberechnun „Neckaxstutig. 21 95.— 05. 23 2⁴ 23 Goldhyp. Pfandbriefe V. R 23 6 4½ Bayr Bodener. Würzb. 8-n 4½ Bayr. Landw⸗ bank R 32. ½ Berl. Hyp. Br. 8 6 von 25 kel a. dt 5 do. Lig. Pf. o. A. R 5.. 1½% dp. Gold R. R 2 4½ do. Pfbr.⸗Bk. u u. 1 99.75 100,2 99,— 99,75 100,2 99. 99,50 09.50 9875 5% Goth. Grder.⸗ Bant A T. 100, 7 504„lein. Hyp. Bk. l II, 1 55 4½ Pfälz Hyp 145 K. Tat Maſch. Bayr. Motorenw Bemberg. J. P. 23/5/76 5 7 955 ndustrie-Aktien 46 50 0 5 1 4 do. v. 3 1 90,6 2 yoſt 85 Steuergutſcheinz Aus Anleibeac 83.50.0 55 Allbeſtz Dt. Reich 122,2 132,1 ee 100% 100 f le 8 8 4— 1 26, R 1, 2, 7 nh, e 08 Dt. Kom. S. Abl. 31 do. 9 2 150,2 eee 57. 28 60. 0.., Kd. 100,7 e 126,0 126,0 4 Æ5ñ bo, Gold ſtom. 0 dt 1 03,— 63,— RI 3 1565 1555 5½ Preuß. Boder⸗ e 136,3 156,5 Sig. Gold Aae Buntpap. 68.— 65,— de. Zellſtoff 9180. e le. K, e ,s 24 96, 0 75˙ 134, 2 131.1 23 96,50 — 75.— 136,0 132.5 149,5 Großkraft Mhm. Grün& Bilfinger afenmühle aid& Neu Hanauer Hofbr. . Hanfwerke güſſen ——„„ r. Br. Pforzh. 5 85 5 150,0 150,0 2 e fälz. Mühlen. ulius Berger. 156,0 156, 5 Ir 5 rauer, Kleinlein 127 127.5 ark⸗ u Bürgerbr. eßh. Sprit. Kurszeltel der Hausfrau Die ſpätſommerliche Fülle der Früchte und Ge müſe und Blumen auf dem Wochenmarkte hält un⸗ vermindert an. Gurken, Tomaten, Zwetſchgen und Bohnen ſind in großer Fahrt, aber auch die Aepfel— und Birnen, der Salat und der Kohlrabi, das Weiß⸗ kraut und die dicken, ſaftigen Lauchſtengel präſentie⸗ ren ſich ſtattlich wie ſelten. Pfirſiche kann haben, ſoviel das Herz begehrt; Mirabellen locken mit honiggelbem Schein,— kurzum: die Hausfrau hat für Hauptmahlzeit, Nachtiſch und Wochenend⸗ kuchen Auswahl aller Art. Freilich läßt ſich dabei nicht verleugnen, daß der Herbſt nun doch ſchon be⸗ trächtlich näher rückt. Zwar macht bekanntlich eine Schwalbe noch keinen Sommer, und ein Korb voll Trauben noch keine fertige Weinernte; immerhin muß man doch aber angeſichts ſolcher Vorboten ſchon ans Keltern und an den„Süßen“ mit friſchen Nüf⸗ ſen zu denken anfangen... Freilich waren dieſe ſteb⸗ zehn Pfund allererſter deutſcher Trauben auf keinem Wingert gewachſen, ſondern ſtammten aus einem Gewächshaus in Ladenburg, was wiederum darauf ſchließen läßt, bis zu welcher Meiſterſchaft des He⸗ gens und Pflegens es doch ein rechter Gärtner brin⸗ gen kann. Es bleibt zu berichten, daß die ausreichend ange⸗ lieferten Eier heute vorwiegend aus dem oſten von Eſtland bis Polen ſtammten, und daß mancherlei Geflügel ebenſo wie etliches und ſchöne, blutfriſche Seefiſche willkommenen Aus⸗ gleich für einige leere Plätze bei den Fleiſchbänken boten. Im prangenden Blumenflor aber ſind nun auch ſchon jene meiſt kleinen, ſtarkduftenden und als Zimmerſchmuck beſonders haltbaren Roſen zu ſehen, die als„letzte des Sommers“ ſo gern von den Dichtern beſungen werden. Der Preis im Schaufenſter Der Reichskommiſſar für die Preisbildung haf in einer Entſcheidung vom 31. Juli 1939(Akt.⸗Zch,. L 1901853) zu der Frage Stellung genommen, ob eine beſtehende Preisauszeichnungspflicht ſich auch auf ausgeſtellte leere Umhüllungen und auf Nach⸗ Der Reichsbommiſ⸗ bildungen der Waren erſtreckt. ſar hat hierzu ausgeführt: „Sind Waren, die in Schaufenſtern oder Schau⸗ käſten ausgeſtellt werden, nach den beſtehenden Vor⸗ ſchriften mit Preisſchildern zu verſehen, ſo müſſen auch ausgeſtellbte leere Umhüllungen, in denen die Waren üblicherweiſe verkauft werden, ſtets mit 1 ſchildern verſehen werden. Dies gilt ſelbſt dann, wenn darauf hingewieſen wird, daß es ſich um leere Umhüllungen handelt oder wenn die ausgeſtellten Umhüllungen in der Größe oder Art von dem mit Ware gefüllten ver⸗ käuflichen Umhüllungen abweichen, es ſei denn, vac die Abweichungen derart erheblich ſind, daß e weiteres tel handelt. auszeichnungspflichtig ſind, ſchildern verſehen werden.“ Nachbildungen der Waren ſelbſt, die müſſen ſtets mit Preis * Brig.⸗Erſ.⸗Batl. 58. E. IR. 29. in Kärlsrühe Hotel Nowack. Näheres dürch Kehne⸗ rad Meiſter, Karlsruhe, Hirſchſtraße 91 oder Fecht, Mannheim, Mittelſtraße 1. liche Frage zu löſen. Wo ſollten nun die Männer gefunden werden, die in der Lage ſind, ſich im Bergbau einzuſetzen und die entſcheidende Arbeit für die Durchführung In bei⸗ ſpielloſer Arbeit haben Hunderttau, ſende deutſcher Arbeiter den We ſt wall, Dieſelbe Bedeutung für die des zweiten Vierjahresplanes zu leiſten? errichtet. Sicherung der 2 ſchen Volkes Bergbau, namentlich in der Kocle. ebens rechte des deut⸗ So hat nun der Reichsorganiſationsleiter Par⸗ teigenoſſe Dr. Ley ſeine Propagandiſten und Män⸗ ner vom Fachamt Bergbau herausgeſchickt nw den Weſtwall, um dort die bewährten Arbeiter von der Weſtfront zum freiwilligen Einſatz im Bergbau zu rufen. Man muß ſchon ſagen, daß heute der deutſche Arbeiter bewußt politiſch denkt und ohne kleinliche Einwände die weitſchauende nationalſozialiſtiſche Aufbaupolitik erkennt. Die Männer vom Weſtwall ſehen eine Arbeit und machen ſie zu ihrer Lebens⸗ aufgabe. Jung und alt, Ledige und Verheiratete kommen zu Hunderten, um freiwillig dem Ruf der Partei und der Deutſchen Arbeitsfront zu folgen, um in kürzeſter Zeit die Arbeit des Bergmannes zu erlernen und ſich in die Kohle als wichtig ſten Frontabſchnitt des 2. Vierjahres⸗ planes einzuſetzen. In wenig'n Wochen werden ſie im Ruhrgebiet eintreffen, genau wie ſie im Sommer 1938 in die Gaue der Weſtgrenze des Reiches kamen, nur mit dem einen Unterſchied, dort zu bleiben, um in einer nuen Arbeit auf Zechen und Gruben ihren Kame⸗ raden zu helfen. ürttemb. Elektr. 97,75 97 75 ulle⸗ Brauerei Lufoft Waldhof 110, 111 50 Verkehrs-Aktien Bad. AG. f. Rhein ⸗ 13070 130.0 ſchiff⸗ und See⸗ 163.0 190 transport Mhm. 110,5 110, „en Sank-Aktlen Dt Reichs b. Vorz. 1226 122.6 Bronce Schlenk. 101.8 1017 Harpener r. 130˙0 130.0 heine enn. 228,0 229.00 Sadiſche Bank.. 110,0 109,5 Brown, Boveri. 107,0 100,0 artmann& B. Üheinelektra St.... 117, Com.⸗ u. Privatb. 106,0 106,%, Albert 93.50 87,50 Feidelbg. 2 147,0 147,0 Rheinmetall. 121,5 122,00 Deutſche Bank.. 111,5 111,5 Versicherungen em.—*„„ Ae 118,0 118,00 Rh. Weſtf⸗Eletir. 112.2 115,7 Dresdner Bank 106,0 100,0 Bad. Aſſekuranz⸗ almler-Ben 120.2 121.2 eſſen Raff e Gebr.. 80.— 80,— e 9025 90..⸗G, Mhym. 9 2 85 1391425 142.7 Holzmann. Ph.. 375 150,5 baten, Hebe 254,0 254,0 do. op Fan! 1057 105, mannbeim. Vers.— enden Siber. 20 50 finahans.... 00. Pate tempel 10 50 dc 0 Ric ee en 17 5 1 Württ ransvert 34, 88 D. See 5 Schwebe. 160 1180 Reiezskant.. 120, 125. 15 1. ein. Schanzlin 148,0 145.0 rg Storch. 118,0 118,0 Rhein. Hp. Hank 1200 130.0 Dürrwerke 113,7 wartz 09 0 118,0 . 15 7. 4063 1655 o e 23,0 1 Se ind.(Wolff) 98, 98, Württembg. Bank 108,0 108.0 . Ko üle Siemens⸗Reinig. 25 ichbaum⸗Werger 108,5 103,5 v raun 90.25 90,25 e 7. s Kraken Aibwvüect. 1,80 81.50 Slane 67 5 2 5 1 e generte u, Werte A 10 40 e 85 93 5 5 105,0 105, Atause-Obligat onen ß Lelus Bergbau ic g dose ge leu Khodeaſche Clern.⸗ Werke e e ber u. Schleich. 104,5 104. do. Walſmüßhle 700 4b 18 E aber u. 15 129,0 143.0 arntraftwerke. 84.50 84.50 ferein dt. Oelfab. 130,5 130, 4% 9 1 5 Maunheim 1. Pfalzwerke 1941 10, 0 152.5 133.5 Mainzer Akt⸗Br. 88,.— 88.— 95.„„ 15 95 Ah. ⸗ Weſtf. 1 Anl. von 1927 1 155 90.— 11 25—Mez,.⸗ G 5 0. othani gn— umech ente 105 0 e Noenns e e de. Smobfteff 105.8 5 1888] 8020 ſeldmühleßapier 102,0. Rotoren Darmſt. 117.0 5 do. Ultramarin 1 0 1058 35,70 oldſchmibt.. 135.0 138.5 Abe bein eder— igt Ha—— 447% tah. bare 1046 806.65 Kapſer 0 90. 5. 90.44 1951— man Nord⸗ Wild erſichtlich iſt, daß es ſich nur um Werbemit⸗ 25fährige: Wiederſehensfeier am 9. und 10. September hat heute die Arbeit im 1 n 9020 5 ö 10 0 1 17 0 1 4 778 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 24. Auguſt 1939 inwelter lobten am Vodenſee i Sahlreiche Keller in Konſtanz unter Waſſer Aeberſchwemmungen in den Straßen 22 23. * Konſtanz, 00 Aug. Vier Stunden lang tobten in der Nacht zum Mittwoch ſchwere Gewitter über dem Ueberlinger See. bundene wolkenbruchartige, teilweiſe auch mit Hagel Der damit ver⸗ vermiſchte Regen führte, wie der„Führer“ berichtet, überall zu Ueberſchwemmungen der Straßen. bis zu einem Meter hoch. ganz Schäden zu beheben. haufen. N reichen Kellern ſtand in Konſtanz das Waſſer Die Feuerwehr war die e Nacht unterwegs, um wenigſtens die größten In ze Am ſchlimmſten hauſte das Unwetter in Wall⸗ Im kleinen Bach, der über dem Dorf die Waſſerläufe der benachbarten Wälder aufnimmt, Stunden konnten. 1 lichen Augenblicken wurden durch das Waſſer zu Boden geworfen. Waſſerrad Stege und Geländer weg, ſo daß Unwetter ebenſo zahlreiche Keller mit Waſſer gefüllt und an gefährdeten bei uf batte ſich das Waſſer geſtaut und ſchließlich wurde der Druck ſo groß, daß ſich das Waſſer durch einen End rutſch erheblichen Ausmaßes einen neuen Ablauf ſchuf. hinab und drangen in die So ſtürzten Geröll und Waſſer die Dorfſtraße Erdgeſchoſſe der Häuſer. ren, die ſich in dieſen gefähr⸗ in die Ställe begeben wollten, Zahlreiche Baue Ein Mann, der von den Fluten mitgeriſſen wurde, konnte im letzten Augenblick gerettet werden. Der Mühle eines benachbarten Ortes wurde das ſamt Mauerwerk weggeriſſen. In der Marienſchlucht riſſen die Waſſermaſſen alle die Schlucht nicht Schlimm hauſte das Ueberlingen. Dort waren mehr begangen werden kann. auch in Stellen ſtauten ſich Kraftwagen, weil dem anſtrömenden Waſſer einfach kein Durch⸗ kommen mehr möglich war. Während die Feuer⸗ wehr ſchon gegen Waſſernot eingeſetzt wurde, ertönte Feueralarm. Der Blitz hatte in ein Landhaus ge⸗ ſchlagen, doch konnte der entſtehende Brand noch rechtzeitig gelöſcht werden. Zwiſchen Sipplingen und Ludwigshafen brachen an einer durch Erdrutſch in den letzten Jah⸗ ren brüchig gewordenen Stelle infolge der ſtarken Regengüſſe große Mengen Erdreich, Geſtrüpp und Geröll auf die Straße hinab und machten ſie ebenſo wie die daran vorbeiführende Bahnlinie unpaſſier⸗ har. Gleich nach dem Unwetter wurden noch in der Nacht Arbeitskolonnen eingeſetzt, die nach wenigen dieſe größte Verkehrsſtörung beſeitigen Volksſchädlinge werden beſtraft * Karlsruhe, 22. Aug. Die Ueberwachungsſtelle des Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums t gegen eine unterbadiſche Holzhandelsfirma eine Ordnungsſtrafe in Höhe von 25000 Mk. und gegen einen mittelbadiſchen Holzhandels⸗ und Sägewerks⸗ betrieb eine ſolche von 10000 Mk. ausgeſprochen. In heiden Fällen ſpielten Preis zuwiderhand⸗ Ha lungen für die Weſtbauten eine' weſentliche Rolle. 210 * Karlsruhe, Aug. Realſchüler aus Karlsruhe ſtiegen in Tirol von der Anhalter Hütte die Heiterwand auf. Als der Anſtieg immer ſchwieriger wurde, entfernte ſich der 16 jährige 55 28. Zwei Auguſt Mauch von der Normalroute und kletterte eine faſt ſenkrechte Wand hinauf, von der er infolge Ausbrechens eines Griffes 150 Meter tief abſtürzte. Sein Kamerad wollte ihm zu Hilfe eilen, fand ihn aber nur noch als Leiche vor. N * Karlsruhe, 23. Auguſt. Der 18jährige Ludwig Jörger von hier hatte im Mai in Karlsruhe vier Motorräder entwendet und damit unternommen. Die letzte Fahrt Spazierfahrten endete an einem 0 Kandelaber, wobei er ſich einen Oberſchenkelbruch und einen Beckenbruch zuzog. Als Sühne für die Diebſtähle ſprach das Schöffengericht drei Mowate Gefängnis aus. * Forbach, 23. Aug. An einer Wegkreuzung unterhalb des Ortes Forbach raſte ein Motorradler gegen einen Lieferwagen. Der Kraftradler e er⸗ N litt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ins Kran⸗ kenhaus geſchafft werden mußte. Bei dem Verun⸗ glückten handelt es ſich um einen Engländer, der eine Ferienfahrt durch Deutſchland machte. Waden- Badens Große Moche Im Lichte der feſtlichen Veranſtaltungen Baden⸗Baden, 23. Aug. Für den Montagabend hatte die Bäder⸗ und Kurverwaltung zu einem Feſt⸗ Konzert in den Großen Bühnenſaal geladen, bei dem das verſtärkte Sinfonie⸗ und Kurorcheſter unter der Gaſtleitung von Generalmuſikdirektor Prof, Oswald Kabaſta, München Wien, die ſin⸗ foniſche Dichtung„Don Juan“ von Richard Strauß, daun„Bilder einer Ausſtellung“ von Muſſorgſki⸗ Ravel und Brahms erſte Sinfonie e⸗Moll aufführte. Die drei Werke wurden vom Sinfonie⸗ und Kur⸗ Ircheſter mit der an ihm gewohnten Verve, die ſich an Kabaſtas mitreißendem Elan entzündet hatte, und mit außergewöhnlicher Klangſchönheit geboten. Das Publikum, unter dem man auch Innenminiſter Pflaumer ſah, brachte Profeſſor Kabaſta, der alle drei Werke auswendig dirigiert hatte, begeiſterte Ovationen dar, in die der Gaſt auch das Orcheſter mehrfach einbezog. Am Dienstag fand in den mit Gladiolen, Dahlien und Georginen herrlich ge⸗ ſchmückten Bühnenſälen der traditionelle Gala⸗ Abend der Bäder⸗ und Kurverwaltung mit Va⸗ brietévorführungen internationaler Kräfte ſtatt. Rekordernte in Mittelbaden * Bühl, 23. Aug. Am Sonntag fanden die aröß⸗ ten Obſtmävkte, die jemals in Bühl und Achern abgehalten wurden, ſtatt. In Bühl wurden an dieſem Tage mehr Zwetſchgen angeliefert als der Markt insgeſamt im Jahre 1938 aufwies. Hier waren es etwas über 18 000 Zentner Obſt und in Achern be⸗ krug die Anſuhr 11000 Zentner. Trotz der rieſigen Anfuhren konnten ſämtliches Obſt glatt abgeſetzt werden. Geſandter a. D Baron von Ow⸗Wachendorf 7 * Freiburg, 23. Aug. Im Alter von 53 Jahren ſtarb fern ſeiner Heimat der Geſandte a. D Baron von Ow⸗Wachendorf, der aus Buch⸗ holz bei Freiburg ſtammt. Baron von Ow⸗Wachen⸗ dorf befand ſich in beſonderer Miſſion auf Java. Der im April dieſes Jahres in Tunis verunglückte Ge⸗ neralkonſul Freiherr von Bieberſtein und deſſen Gattin waren mit Baron von Ow⸗Wachendorf ver⸗ wandt. Freifrau von Bieberſtein war die Schweſter des jetzt auf Java verſtorbenen Geſandten. * Bad Dürrheim, 22. Aug. desſolbad in Bad Dürrheim konnte dieſer Tage Schweſter Eliſabeth Riedling aus Doſſenheim a. d. Bergſtraße auf eine 25jährige Tätigkeit zurückblicken. Kurz nach dem Kriegsausbruch 1914 wurde Schweſter Eliſabeth Riedling nach dem Lan⸗ desſolbad berufen. Während des Krieges, als ſich viele verwundeten Soldaten zur Erholung im Lan⸗ desſolbad und zur Kur befanden, wurden ſie von Schweſter Eliſabeth betreut. In den langen Jah⸗ ren ſah ſie ſo manchen wiederkehren und auch viele Kurgäſte, die ſtets in dankbarer Erinnerung das Haus verließen. Im ſtaatlichen Lau⸗ * Säckingen, 23. Aug. Bei Ausſchachtungsarbeiten für einen Neubau in Brennet wurden Funde aus der jüngeren Steinzeit gemacht. Die Auf⸗ deckung iſt einem Schüler zu verdanken, der aus Liebhaberei für frühgeſchichtliche Fundſtätten die betreffende Bauſtelle einer genauen Beſichtigung unterzog und dabei einige ſchöne Stücke zu Tage förderte; ſie wurden dem Heimatmuſeum Säckingen übergeben. * Säckingen, 22. Aug. In dem Hotzenwalddorf Wieladingen brach Montag früh in dem noch mit Stroh bedeckten landwirtſchaftlichen Anweſen der Geſchwiſter Albie z ein Brand aus bis jetzt noch ungeklärter Urſache aus, das in den ein⸗ gebrachten Erntevorräten reiche Nahrung fand. Mit knapper Mühe konnte das Vieh in Sicherheit gebracht werden, doch verbrannte ein Jungrind, das in den Stall zurückgelaufen war. Die Feuerwehr mußte alle Anſtrengungen unternehmen, um ein Ueber⸗ greifen auf den benachbarten Hochwald zu ver⸗ hindern. Großer Feſttag in Waldshut * Waldshut, 23. Aug. Die Waldshuter Chilbi 1939, die 471. ihrer Art, war vom herr⸗ lichſten Sommerwetter begünſtigt. Neben den Schweizer Trachtengruppen und Alphornbläſern waren Trachtengruppen aus dem ganzen alemanni⸗ ſchen Land zu dieſer feſtlichen Veranſtaltung er⸗ ſchienen. Eingeleitet wurde die Chilbi mit einem Heimatabend am Samstag. Der Sonntagvor⸗ mittag brachte Standkonzerte und Vorführungen und Vorträge der deutſchen und ſchweizeriſchen Trachtengruppen. Als Höhepunkt der feſtlichen Ver⸗ anſtaltung, der am Sonntag über 10000 Zuſchauer beiwohnten, bewegte ſich am Nachmittag ein gro⸗ ßer Feſtzug durch die Straßen der alten Wald⸗ ſtadt. Adolf-Hitler-Marſch 1939: — Die Hälfte des Marſchweges zurückgelegt Noch 135 km bis Nürnberg Obergebietsführer Kemper bei ſeinen Jungen NSsd Karlsruhe, 23. Auguſt. Sechs Tage nun ſind die badiſchen Hitlerjungen unterwegs, die ihre 17 Bannfahnen zum Führer nach Nürnberg tragen. Von Karlsruhe aus gings das Pfinztal entlang über Berghauſen nach Pforz⸗ heim ins ſchwäbiſche Land nach Vaihingen⸗Enz, Back⸗ nang und Gaildorf, um nunmehr bayeriſches Gebiet zu betreten. Noch bevor die badiſche Marſcheinheit den Nach⸗ bargau Württemberg verließ, ſuchte der Führer des Gebietes Baden, Obergebietsführer Friedhelm Kemper, ſeine Hitlerjungen auf, um ſich über den Verlauf des Marſches zu erkundigen. Kurz vor Gail⸗ dorf traf er ſie an, wo ſie ſich gerade rüſteten, zur Begrüßung in die Stadt einzuziehen. Ueberall wurden die 71 Teilnehmer der badiſchen Marſcheinheit des Adolf⸗Hitler⸗Marſches gern auf⸗ genommen. Sie konnten ſomit ihrem Obergebiets⸗ führer mit frohen Geſichtern von der Begeiſterung und der Anteilnahme der Bevölkerung berichten. Friedhelm Kemper richtete an ſeine Jungen packende Worte und hämmerte ihnen die hohe Ver⸗ pflichtung ihres Marſches zum Führer ein, der nun ſchon hiſtoriſche Bedeutung habe. Nachdem er aus eigenem Kampferleben und Märſchen zum Führer geſprochen hatte, ermahnte er die Teilnehmer, nicht nur Marſchierer zu ſein, ſondern eine verſchwo⸗ rene Gemeinſchaft von Kameraden, die die Träger eines tiefen Glaubens ſind. Hierauf beſichtigte er ſeine Jungen und freute ſich, daß ſie alle einen friſchen Eindruck machten. Er erkundigte ſich eingehend über ihren bisherigen Weg und nach dem perſönlichen Befinden eines jeden. Wie die Quartiere ſeien— die Jungen übernachten faſt ausſchließlich in Privatunterkünften— wollte er wiſſen. Mit Genugtuung konnte er feſtſtellen, daß gerade hier die wahre Volksgemeinſchaft zum Aus⸗ druck komme, denn bald iſt der eine Gaſt bei einem Bäckermeiſter, der andere bei einem Fabrikanten, einem einfachen Arbeiter oder bei einem hohen Be⸗ amten. Beſonderes Lob erteilte der Obergebiets⸗ führer den Trägern des HJ⸗Leiſtungsabzeichens und der HJ ⸗Schießauszeichnung, die zu ſeiner großen Freude von den meiſten Jungen getragen werden. Die anderen verſprachen ihm, beide Abzeichen bald zu erwerben. Nachbargebiete * Worms, 23. Aug. Mit dem Kopf durch die Windſchutzſcheibe fuhr der arglos ſeines Weges gehende Eiſenbahner Lehmann. Der Nichts⸗ ahnende war durch den Bauern Gottſchall aus Mon⸗ zernheim angefahren, auf den Kühler genommen und ſo durch die Windſchutzſcheibe geſtoßen worden. L. erlitt erhebliche Schnittwunden. Die Aufmerk⸗ ſamkeit des Lenkers war durch einen anderen Wa⸗ gen abgelenkt worden. Mainzer Weinmarkt * Mainz, 22. Aug. In althergebrachter wird Ende Auguſt und Anfang September „Mainzer Weinmarkt“ durchgeführt. Vorbereitungen ſind in vollem Gange. erfahrene Weinzungen ſchon die Weine für die Spitzenweinprobe am 3. September ausge⸗ ſucht. Auf dem idylliſchen„Brand“, in nächſter Nähe des Weinmarktgeländes, wird wiederum ein Freilichtſpiel aufgeführt. Weiſe der Die Auch haben eee Der interessante Fall: Falſcher Poltzeibeamter s belauſchte Liebesvürchen Er erpreßte Schweigegeld Ein wirklicher Kriminalbeamter ſchnappte ihn ser. Karlsruhe, 24. Auguſt. Am 21. Juli unternahm die 25jährige Helene mit einem jungen Mann einen Spaziergang im Hardtwald. Dabei kam es im Verlaufe einer harm⸗ loſen Tändelei zwiſchen den beiden jungen Leuten zu einem ſcherzhaften Ringkampf. Der Vorgang wurde von dem 38jährigen verheirateten Werner Morlock aus Karlsruhe⸗Daxlanden beobachtet, der mit dem Fahrrad, einer Decke und einem Feld⸗ ſtecher durch den Hardtwald ſtrich und es darauf angelegt hatte, Liebespärchen zu belauſchen. Dieſer Burſche verfolgte Helene bis vor ihre Wohnung, wo er ſie anhielt und ſich als„Beamter des Streifen⸗ dienſtes des Amtsgericht im Hardtwald“ ausgab. Er behauptete, ſie habe ſich im Hardtwald in Aergernis erregender Weiſe benommen, woran eine Frau mit zwei Kindern Anſtoß genommen habe. Er ſei da⸗ mit befaßt, Anzeige gegen ſie zu erſtatten. Dann forderte der„Streifenbeamte“ 20 Mark, die er an⸗ geblich der Frau geben wollte, um dieſe zu beſchwich⸗ tigen und zu veranlaſſen, von einer Anzeige abzu⸗ ſehen. Das Mädchen gab ihm die 20 Mark. Drei Tage ſpäter erſchien der„Streifenbeamte“ wieder bei dem Mädchen mit der Erklärung, ſie gebe ſich nicht zufrieden. Er habe ihr daher noch 30 Mark gegeben. Dabei zeigte er eine Quittung über 50 Mark vor, die angeblich von der Frau, die Aergernis genommen hatte, ausgeſtellt war. Helene, die ihm nicht traute, verſprach ihm, um ihn hinzu⸗ halten, das Geld in Raten zu bezahlen. Der ver⸗ dächtige Kriminalbeamte verſuchte dann noch, ihre Uhr als Pfand zu erhalten. Inzwiſchen erkundigte ſich Helene beim Amtsge⸗ richt und zog einen richtigen Kriminalbeamten zu Rate. Auf deſſen Vorſchlag beſtellte ſie den falſchen Beamten nach Dienſtſchluß aufs Arbeitsamt, um, wie ſie ihm ſagte, das Geld zu übergeben Der falſch⸗ Beamte kam zu dem Treffpunkt, der richtige eben⸗ falls und der falſche wurde geſchnappt. In der vor⸗ hergehenden Nacht hatte er ein ayderes Maßen, des 21jährige Wilhelmine, beim Auskauſch von Zärklich⸗ keiten mit einem jungen Manne auf dem Ludwigs⸗ platz beobachtet. Auch in dieſem Falle vepfolgte er Wilhelmine bis zur Baumeiſterſtraße, wo er ſie an⸗ hielt, und ihr erklärte, er müſſe ſie feſtnehmen wegen unſittlichen Lebenswandels. Er gab ſich als Beam⸗ ter der Sittenpolizei aus, fragte ſie aus über Be⸗ ziehungen zu jungen Männern und ihre Arbeits⸗ verhältniſſe. Als Wilhelmine, dem der Beamte ver⸗ dächtig vorkam, die Ausſage verweigerte, forderte er ſie auf, zur Wache zu kommen. Als Wilhelmine ſei⸗ nen Ausweis ſehen wollte meinte er, den könne ſie auf dem Bezirksamt einſehen. Dann verſuchte er zärtlich zu werden und verſprach, ſie laufen zu laſ⸗ ſen, wenn ſie ihm einen Kuß gebe. Das über dieſen merkwürdigen Polizeibeamten erſtaunte Mädchen ſah einen gerade vorübergebenden Wachmann und wandte ſich an dieſen— da aber zog es der Pſeudo⸗ polizeibeamte vor, ſich ſchleunigſt aufs Rad zu ſchwin⸗ gen und zu türmen Wegen Amtsanmaßung, Urkundenfäl⸗ ſchung umd Erpreſſung ſtand nun der angeb⸗ liche Streifenbeamte des Amtsgerichts vor dem Karlsruher Schöffengericht. Er iſt insgeſamt 18mal zumeiſt wegen Diebſtahls, aber auch einſchlägig, vor⸗ beſtraft. Mit ſchwachem Erfolg verſucht er ſich düm⸗ mer hinzuſtellen, als er iſt. Er ſei einmal auf den Kopf gefallen und in der Schule ſechsmal ſitzen ge⸗ blieben. Er will das Gericht glauben machen, im Hardtwald hätte wirklich eine Frau mit zwei Kin⸗ dern Anſtoß an dem Verhalten des Pärchens genom⸗ 1 Frau habe geäußert:„Das iſt doch aller⸗ and! Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten, der im weſentlichen geſtändig war, wegen erſchwer⸗ ter Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Erpreſſung und Amtsanmaßung zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahre und ſechs Monaten. Auf dieſe Strafe wurden drei Wochen Unter⸗ ſüchungshaft angerechnet. Bei der Strafzumeſſung wurde die üble und ſchmutzige Handlungsweiſe des Angeklagten, bei dem es ſich um einen Menſchen von minderwertigem Charakter handelt, berüchkſichtigt. Der Angeklagte unterwarf ſich dem Urteil. Die Teilnehmer des Weinbaukongreſſes in Wiesbaden * Wiesbaden, 24. Auguſt. Etwa 900 Teilnehmer des Internationalen Weinbaukongreſſes waren am Mittwoch einer Einladung der Stadt Wiesbaden ge⸗ folgt. Sie lernten die hauptſächlichſten Kureinrich⸗ tungen kennen und waren begeiſtert von dem Opel⸗ bad auf dem Neroberg. Im Kurpark fand ein Empfang ſtatt, dem auch Gauleiter Reichsſtatthal⸗ ter Sprenger und ſtellv. Gauleiter Linder bei⸗ wohnten. Oberbürgermeiſter Dr. Mix begrüßte die Gäſte, denen das Erholungsbad einige Stunden der Entſpannung vermittelte, und gab der Freude der Stadt Wiesbaden Ausdruck, daß die in⸗ und auslän⸗ diſchen Teilnehmer des Kongreſſes in ſo großer Zahl der Einladung gefolgt waren. Den Dank der Gäſte übermittelten der Direktor des Internationalen Weinbauamtes, Douarche(Paris) und der bul⸗ gariſche Delegationsführer. Später trugen ſich das Präſidium des Kongreſſes und die Delegationsfüh⸗ rer in das Gäſtebuch der Stadt Wiesbaden ein. Am Abend wohnten die Gäſte einem ihnen zu Ehren im illuminierten Kurgarten veranſtalteten Konzert hei. * Frankfurt, 23. Auguſt. In einem Preisaus⸗ ſchreiben hat die Stadtverwaltung 1000 Mark für ſolche deutſche Reichsbürger ausgeſetzt, die ihre väterliche oder mütterliche Stammlinie auf Vorfahren zurückführen können, die vor 1600 Bü r⸗ ger der Reichsſtadt Frankfurt/ Main geweſen ſind. * Bad Kreuznach, 23. Aug. In Weiler bei Monzingen wollte der 27 jährige Arbeiter Gaß zu⸗ ſammen mit einem Jungen zwei Pferde in der Nahe ſchwemmen. Da die Tiere zuſammengebunden wa⸗ ren, wurden ſie unruhig und warfen ihre Reiter ab. Während der Junge ſich ans Ufer retten konnte, verſank Gaß, der Nichtſchwimmer war, in den Flu⸗ ten und ertrank. Drei Menſchenleben gerettet * Kirn a. d. Nahe, 23. Aug. Auf einem Betriebs⸗ ausflug der Kirner Firma Simon⸗Söhne beobachte⸗ ten Arbeitskameraden in Boppard, wie ein ſpielen⸗ des Mädchen plötzlich in den Rhein ſtürzte. Der kleine Bruder verſuchte, ſein Schweſterchen zu feſſen, er rutſchte aber ebenfalls ins Waſſer und drohte mit zu ertrinken. Inzwiſchen war der des Schwim⸗ mens unkundige Arbeitskamerad Ph. Kahlſtadt aus Kirn hinzugeeilt. Bei dem Verſuch, die Kinder zu retten, ſtürzte auch er ins Waſſer und geriet in Le⸗ bensgefahr. Daraufhin ſprang der Müller Georg Kettler ins Waſſer. Es gelang ihm, den Arbeits⸗ kameraden und die beiden Kinder zu faſſen; unter Einſatz aller Kräfte konnte er die Ertrinkenden ans Ufer bringen. Aus der Pfalz; Die pfälziſchen Weinfeſte Die Weinorte an der Deutſchen Weinſtraße und im nordpfälzer Weinbaugebiet rüſten zu ihren tra⸗ dittonellen Weinfeſten. Den Auftakt gibt, wie aus dem Terminkalender des Landesfremdenverkehrs⸗ verbandes Saarpfalz erſichtlich, Kirchheim⸗ bolanden mit dem Zellertaler Weinfeſt vom 2. bis 4. September. Dann folgt vom 9. bis 17. September der Dürkheimer Wurſt markt, das größte deutſche Weinfeſt. Neuſtadt an der Weinſtraße hält ſein pfälziſches Weinleſe⸗ feſt am 7. und 8. Oktober ab und wird wieder den neuen Wein taufen und die deutſche Weinkönigin krönen. Die große Fahrt über die Deutſche Weinſtraße auf Einladung des Gauleiters, unter Teilnahme von Vertretern der deutſchen Preſſe, wird am 14. und 15. Oktober durchgeführt. Bockenheim, am Ende der Deutſchen Weinſtraße, verbindet hiermit ſein großes Winzerfeſt. Ebenſo hat Edenkoben an der Weinſtraße ſein Weinfeſt für den 14. Oktober angeſetzt. Zu den älteſten deutſchen Volksfeſten gehört der Billig heimer Purzelmarkt, der ſeit 1540 ununter⸗ brochen gefeiert wird. Er wird am 17. Oktober ab⸗ gehalten. Der Weinwettſtreit der Unter⸗ haarôt ſteigt vom 28. bis 30. Oktober in Grün⸗ ſtadt an der Weinſtraße. Mit dem Weinleſe⸗ ſchlußfeſt am 5. November in Deidesheim klingen die fröhlichen pfälziſchen Feſte um den Wein aus. Wer weiß einen Namen für den„Neuen“? Ein Höhepunkt des pfälziſchen Weinleſefeſtes in Neuſtadt an der Weinſtraße iſt die Taufe des neuen Weines. Aus den zu Tauſenden eingereichten Namensvorſchlägen wählen die Feſtbeſucher den treffenödſten Namen aus. Friedenstropfen hieß er im vergangenen Jahr. Wer weiß für den neuen Wein einen charakteriſtiſchen Namen? Zuſchriſten erbittet das ſtädtiſche Verkehrsamt Neuſtadt an der Weinſtraße. Vom Ban der Reichsantobahn * Frankenthal, 23. Aug. Um die Jahreswende wird die Teilſtrecke Grünſtadt Frankenthal der Reichs autobahn ihrer endgültigen Beſtim⸗ mung übergeben werden. In letzter Zeit haben diene Arbeiten weitere ſichtbare Geſtalt angenommen.(s iſt mit dem Deckenbau hegonnen worden und auf einer Strecke von 600 Metern eine Fahrbahn der Reichsautobahn in weſtlicher Richtung bereits fer⸗ tiggeſtellt. Von Frankenthal aus haben die Bau: arbeiter in weſtlicher Richtung noch etwa zehn Kilo⸗ meter Anſchlußſtrecke herzuſtellen, bis das Teilſtück der Reichsautobahn bei Grünſtadt erreicht iſt. Nach⸗ dem der Unterbau fertiggeſtellt iſt und die Brücken⸗ bauten errichtet ſind, geht dieſe Arbeit nun kaſch ihrem Ende entgegen. In etwa vierzehn Tagen wird mit der Umlegung der Beindersheimer Straße begonnen, die über die bereits beſtehende Brücke ge⸗ führt wird ſo daß alſo die Reichsautobahn in der Ebene weiterläuft. bletsä tektor. Auch Schwe Dos 2 Maß ne dollar der N der V Seiten Die Disko: Juni Markt. betrug porden 8 kkeider andw A ble Dare Bledesbach(Pfalz), 23. Aug. Nahe der Wirtſchaſt Günther kam der Lenker eines mit Kühen beſpann⸗ ten Fuhrwerks. der 50 Jahre alte Landwirt Karl ſchweren Anhängers eines Kraftwagens und wurde tödlich verletzt. zungen labrar Jakob Müller von hier, unter die Räder eines den Pon . Sach 80 Allo, lſtück Nach⸗ cken⸗ raſch agen raße 8 b der ſchaft ſann⸗ Karl eines urde —— liſchen * HA! Donnerstag, 24. August 19329 — ELS- v WIRTSCHAFT-ZET der Neuen Mannheimer Zeitung lmsaßmengen undUmsagwerie sind gesſiegen Der Welihandel im 2. Vierieljahr 1939 N rt. Schon 110 je Zunahme des Rüſtungsbedarfs ſſen Belebung des im ng der jahreszeitlichen Einflüff g der Umſatzmengen e Umſatzwerte noch einen kleinen Rückgang. Viertel feſtzuſtellen; 1839 hat 3 ¹¹ war 0 einer ge⸗ zwiſchenſtaatlichen Güteraustauſches Aus⸗ eine leichte Steige⸗ allerdings bei Im 2. Vierteljahr ſind nun nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamts Mengen und Werte — und in geringem Maße auch die Preiſe— der im Welthandel umgeſetzten Waren geſtiegen, ob⸗ gleich ſich früher um dieſe Zeit ein gewiſſer jahres⸗ zeitlicher Rückgang einzuſtellen pflegte. Durchſchnitt der Jahre atzwert vom 1. zum 2. Vierteljohr um 49 v. H. zurück⸗ gangen iſt, hat er vom 1. zum 2. 4 p. H. zugenommen, Fiozentſatz iſt auch das Umſatzvolumen noch in Betracht zu ziehen, daß der Umſatz des 2. Vier⸗ B. Hährend z. im und um ungefähr klahres 1930 durch die Nichteinbeziehung perkehrs zwiſchen Krerſeits etwas ergeben. gleigerung des Umſatzwertes der Umſatzwert liegt im 2 bis 3 v.., das Umſatzy Vorjahr. ſeſetzten Waren liegen dagegen 2. Vierteljahr 1938. Zugenommen gegenüber dem 1. Vierteljahr 1939 der Umſatz ſowohl ſeſtzuſtellen; im r als r dem Stande gat in den europäiſchen als auch in den überſeeiſchen Ländern. Zn den europäiſchen Ländern ſtärker geſtiegen elwas dem alten mark einerſeits und dem Protektorat herabgedrückt Lerkehr auch für das 1. Vierteljahr 1989 aus, ſo ſch eine Zunahme des Welthandels um etwa 5,5 v. Auch gegenüber dem 2. Vierteljahr 1938 iſt eine des Umſatzvolumens 2. Vierteljahr 1937 vom und Die Preiſe noch iſt als die Einfuhr. den geſtiegen. 1925/28 der Vierteljahr 1930 um gleichen Dabei des Handels⸗ Reichsgebiet und der Oſt⸗ Böhmen⸗Mähren an⸗ iſt. Schaltet man dieſen men um 10 bis 13 v. H. der im Welthandel um—9 v. 5 die Ausfuhr Die Steigerung der Ausfuhr beträgt 4,5 v.., die der Einfuhr 3 v. H. Feſonders groß iſt die Zunahme der Ausfuhr in den Induſtrieländern, ( Mill.„ oder 24 v..), Schweden( 51 Mill. 1 cher 21 v..), im Deutſchen Reich(r 106 Mill./ oder 95,.]. Dabei iſt bei Deutſchland noch zu berückſichtigen, ſoß im 2. Vierteljahr 1989 Deutſchen Reich und dem kuropäiſchen licht mehr einbezogen vor wird. überwiegend allem der Verkehr Protektorat Böhmen⸗Mähren Darauf und auf die bletsänderung iſt auch der Rückgarrg der Ausfuhr des Pro⸗ lektorats Böhmen⸗Mähren Auch in den Niederlanden., Frankreich, Belgien und der in Groß⸗ Schweiz hat die Ausfuhr zugenommen. *— 8 zwiſchen Nur in Italien urückzuführen. zeigten würde dem Ge⸗ britannjen(— 1,5 v..) und in Norwegen— 0,7 v..) iſt die Ausfuhr etwas zurückgegongen. Auch die meiſten eu ropäiſchen Agrarländer verzeichnen eine— größtenteils erhebliche— Ausſuhrſteigerung. Nur in Litauen, Polen und Ungarn iſt die Ausfuhr niedriger als im Vorviertel⸗ jah. r Wie die Ausfuhr iſt auch die Einfuhr vor allem in den Induſtrieländern geſtiegen. Die Zunahme beträgt in Italien 63 Mill.„ oder 20 v.., in Schweden 50 Mil⸗ lonen Mark oder 16 v.., in der Schweiz 34 Mill. Mark oder 15 v.., in den Niederlanden 54 Mill. oder 12 v.., in Norwegen 15 Mill. 1 oder 9 5. H. und in Großbritannien 143 Mill./ oder 6 v. H. Einfuhrrückgang zeigte ſich nur in Belgien(— 52 Mil⸗ lionen Mark oder 11 v..), Frankreich(— 13 Mill. oder 2 v..) und Deutſchland(— 184 Mill./ oder 13 v..), wie auch im Protektorat Böhmen⸗Mähren. Doch iſt bei Deutſchland und beim Protektorat Böhmen⸗ Mähren die Gebietsänderung und die Aenderung der Er⸗ faſſungsmethoden zu berückſichtigen. In den europäiſchen Agrarländern hat die Einfuhr ſaſt ausnahmslos zugenommen, aber die Zunahme iſt zu⸗ meiſt nur gering. Ein leichter Rückgang der Einfuhr zeigt ſich nur in Litauen und Ungarn. In den Ueberſeeländerm hat die Einfuhr(8 7,„.) ſtärker zugenommen als die Ausfuhr ( 3,9 v..). Auch hier iſt üblicherweiſe ein Rückgang zu verzeichnen. Die erhebliche Zunahme der Einfuhr entfällt zu einem großen Teil auf die Induſtrieländer. In den Vereinigten Staaten iſt die Einfuhr gegenüber dem Vorvierteljahr um 101 Mill.„ oder 8 v.., in Japan um 53 Mill./ oder 11 v. H. geſtiegen. Auch in den Agrarländern überwiegt die Zunahme. In Kanada, Britiſch⸗Indien, Niederländiſch⸗Indien und Neuſeeland, ſerner in den Ländern des japaniſchen Lebensraumes iſl die Einfuhr zum Teil erheblich größer geworden. Allerdings iſt in anderen Ländern, ſo im Auſtraliſchen Bund, in Argentinien, Britiſch⸗Malaya umd Aegypten die Einfuhr zurückgegangen. Auf der Ausſuhrſeite iſt vor allem die beträchtliche Zunahme der Ausfuhr Japans ( 139 Mill./ oder 33 v..] bemerkenswert. Sie richtet ſich faſt ausſchließlich noch Ländern des fapaniſchen Lebensraumes. Auch in den Vereinigten Staaten iſt die Ausfuhr wieder etwas ge⸗ ſtiegen( 23 v..), doch iſt der Vorjahrsſtand noch keineswegs eingeholt. Kanada hat ebenſalls ſeine Aus⸗ ohr erheblich( 66 Mill./ oder 14 v..) ſteigern önnen. eee We die englische Wirischafi reagieri Die amtiſchen britiſchen Druck der Ereigniſſe im Lauf des 22. Auguſt geſehen, eine ſtrenge Deviſenbewirtſchaftung einzuführen. Dos Termingeſchäft mit Maßnahmen derart beſchräukt, daß der Ankauf von Termin⸗ dollar praktiſch unmöglich wurde. Ebenſo London, 23. Neuyork wurde durch ber Verkauf von Wertpapieren aller Art. ile Diskontierung von Wechſeln Die bereits erkennbare Verſchlechterung der * kte ſich erheblich, und genau borden, allerdings mit der Maßgabe, Stellen jederzeit richtunggebend eingreifen können. lands Wirtſchafts⸗ und Währungslage zeigt Seiten der Schwäche. Lokd 9, Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 24. Aug. 0 Auguſt 5,00 B 4,80 G; Sept..00 B 2 dit. 4,90 B 4,70 G; Nov. 4,90 B 4,70;: Dez. 400 B 4,70 G. März 5,15 B g.— Gemahlener Melis prompt per ) Tage 81.85; per Auguſt 31,45—31,50; Weißzucker⸗ bzw. daffinerte⸗Melaſſe 3,24; Rohzucker— Melaſſe 3,24; Ten⸗ 1 B erli. 2 2 24 9155 22. 23 2 23 24 ö NL 37 87% Rhein. Hypbk. achm. Ksabewig 94— 94.50 Dresdner⸗Velpz. velch. Röln 108,5 107.2 114,, Slemeng d Setem 191,5 191,00 Ben. Pandelsgef. 112. Oberelbe, 1540 180 Landschaften e e ee ee eee 0e e eee, e e n e e eee ee Oſtpreuß. Altbeſ. 5 f 5 Deutsche Pommern Altb..% Schl. Sandſch. 5¼% do. Siqulb. 1011 101,10 Baſalt A. G... 61.— 61,50 Düren. Metalloßbßb. Phil. Holzmans 158.7 1570 Niederl. Kohle, 165,0 155,0 Steattt⸗Magneſia 140,0 150,3 Deutſche Ban! 11 lestverzinsl. Werte Hbeinprov-Alibeſ 135,111 8 90.80 99,— 4½ do. Kom. 1-1 88,50 98,50] Bayr. El, Stef. Ge.... Düſſeld. Hoefelbr. Hotelbetrieb... 23.75 75. Nordd. Kabelwi. 124ʃ, Stettin. Portl.⸗3. 193,5 105,0 Dt Centralö.-Fr, 103 1 S. Holſt. Altbe. ½ Weſtf. L. Gdof 90.— 9,25% Nhe Weſtfeodt de. Elektr.-W...... Donam. A. Nobel 82,87„ Futſchen reuter. A 82,50 81,87] do. Steingutfb.. 13130] Stock 4 bie 191,, Dt ff. en... 80,— 80,50 . Bentelen Altde 134 184% da Abfünd 39. 99,25.1 0 0g.— 0. Herne nd ern 20 0 Fintracht 104,0 166.0 ſteingzopgei 98,— 95,7 Stöorgammgarn. 117,0 Dt. Golddtse St, cht Braunk. 8 1 lat. Dander, Reichspoſt,% Aachen v. 762 5775% Sächſ. Bdkred.— 5 5 9 8 79 105 iſenb.⸗Verkram 151,0 5 5 Kupfer 9. 1 nk. 1 85 1 5 51 e 99 0 VC a. ¼ꝗ ,,,, e r.— 99.— Beton⸗u Monier, 147.0 145,0 5.. 12 Ind lauen 162,0 105,00 Pomm.Gi 2 131,5 fempelhofer gerd 77,50 76, Meining. Hop. 51 106,2 105.7 ½ erl. Pforumt olbpf. km. 22 99.— 99„Engelhardt Fran 93.— 62.12 0 gomm.giſengieß. 5 g. Hop 2 105. eiegsant en 1017 10% 4% Bragian 2. Geldof.. 99.— 00.%½ fudd. ble Lesmons knauer 140,0 1405 Enzinger Unten 1..5 110.5 Jace bſen.... 99,37 90, Ponartg rau. 28,0 Jar Glette a.., Reichen s dag 1800 GK-Schaz 86 09. 75 69,75 1 28 98.50 98.50% Pr. Zentral⸗ 19, 10. 100,0 100,00 Braud 5% 142 Erdmannsb, Spi 108.3.. lohn J.. 97.— 80,75 Pongs 4 Zahn. Friumpz Werke, 129,0 125,00 Rh. Hyp. Bt cbm. 130,0 get debe.8, 9,1 00.12 4½ Dülſt abe 2 Sktabdtſck. K b. 7 00.— 99.— ½ Thür, gandes⸗ Sraunk. u. Bril 173 125 Erlang ⸗Saumw. 150,2, orgeden 140,, Praibenarnte. e, gr Tuches Brauerei 1070 108.5088 en er 13 1215 achsanl. 1986 90,62 99,02% 5 97.25 Opp. ⸗Bt. 3 21 99.— 99. Brem. Woll tam. 178, Talk Kte 128 7% evortb 185,7 185 5 Fuchkebr. Aachen 107.0 108,0 Säcgſiſce Bank ic.. % houng⸗Anl. 102.0 102,5 4½½ Eſſen 2% 525 1 Weſtd. Boden⸗ Hrown, Bop. 4 G. 108.2 107.2 pahwderg⸗ Sißt„„ emie„„ 1 5. 37,0[[laton. chem. Proh. 80,— 80,25 Süd. Bobenerdb, 1020 1012 ehen 10 108,2 109.2 4% Vella nypotnex- Sante maerte giebt netz 60.— 09, Suden, Elfenm., 98.— 08, 5 fabeadd.6 165,1 153,/ Seis gad e%. ige 1 929 1 5 Seren e en 6850%½ fanden ds..% Poor ddt..0 100%„, n TD.. e 0 e ses 1250 1230 Alb nere 1122 3. Meinert 1905 1910 Feten e. les ere, 9 d 962 4% munen l.. ent 88.18 60 100,0 iaoustrle-Obligatienen Glen Dale.. Feen e a 0 42 aten. Ge Ae rennt 4200 o g de. de d. ds is 84780. Vertehrs. aktien . Ser. Ani. 1 99,— 99, 15 98,75 8* 9 101,1 101,1 em. Ducken. Frauſtadt,. Zucken 14.0 Kollmar& ours 100.0 85 Elektrigitat 1165 118,5 e un 71, 170,0 Aachenfeleindahn 69.75 69,25 10 1 0 10953 1000 4% Wed 33 g erean, 1 9 12. 5 97,75 97,87 5. 140 141 roebeln, Zuckerf. 115,5 beate Leder 145,7 1400 15 e 1 7 5 e 1 70 Ai 15 55 2 (achen 1927 98.25 98,25 Hann, Hud s 99,— 99, 2. do. Ind. Gelſe.. zedbard 4 de. 1500. graßwerk Thür,„„„ Da ten 112,2 115,0 de Uitramarin 121,2 122,0 Ol. Piſenb 85 0 Wenden 4 1245.0. Kenirbfrek! 59, 0, z Peace 8 98,62 988 115,2 lege& 6 75.97 75 Kreft. W., 86.25 8602 Kd. Beſeſ, Elen 112,2 115,0 Mttorta⸗ Werte 9730 0730 Dr. Fifend Bar e, eee 5 100.3 19055 4% D Hypoth.⸗Bt. 5 Mittelſtahl 38 98,62 98,87 Shillingworth 2 hebe asd. fGKroupr. Mean.„ 4 Riebeck Renta 8 550 97,500 Di. Reichb. 7¼ 4 122, 122 10 do. 5 1 99,50 100,4 45 ne 90,— 99,. n 8 5 155 17855 9 128,2 128,7 Kütwersbuſch, 1 85 ee Draht 25 1655 4 6 hund 3— 5— Ur dert 5 ½ D. Wohnſtaät.- n Contl. 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Salla Benz..67 slesf engen Madden 110,0 119.5 f. Anleihen: 4% Hann. Sdkr. 27 99,50 99.500, Goldefbr k 21 99, 99.— mulat.⸗Fabt 224.2 225,2] de Tel u. Kad 122% Harburg. G ummt„„.(Aaſchinenguckan 115, 20d Elektr. u. Gh. 2 Na 1 1 3 e—— U 4% aſſ. der 14,6 99,50 95.50% Ur. Cenir Bod. üg. Baugeſ Ven 117, do Ton u. S 3% Parven. Bergbau 129,5 130% Nech. Wed. Sora 100,2 100, 0b, Portl- gem 133,0 135, Tour! 50 bein Dezlers⸗, gweckver⸗ 3 1 08. 98. Goldpf. 1929 90. 99. 468. 115,0 110,00 de Waffen 4% 140% Heidenau Bag„Mercur Wolw. 80, 80, Schöfferhof r. 199,0 193.0 Anbe, Kreiſe und Städte 3 bt. 1 99,50 5% do. Viqutd. 20 100,6 100,6 Alſen, Portl gem do Eſſenhand 140,1 141, Hemmoor Porti 191,0 193.5 Metallgeſel chan 110.0 112, Schubert& Salza 7 8,5 Bank- Aktien Kolonlal- Werts ö lbrandenbg. 50 98.75 99,75 4755 5 A 1 90,50 00,2% Pr. Hop.⸗Bt. Ammendorf. Pap), 81.[Aſdter⸗Werke 88.—. Heſſ eu berkul Br.„ ſuliag Mübleubo n. Schuckert 4 Ce. 4, 17% Alg. Ot. Gr.⸗Anſt. 91,.— 91.— Dnch.-Oſtafrika, 88.80 1. 4 ennever 13 N 255 12721 98.50 98.30 G. H. Pf. 29 814 99,— 99. Amperwerte 110,5 Pierig. Cyriſtian 190,0 ildebrand Nugl 01.—„„ Mimoſa 5 148,0 145,0 geiß 1 107, 100,2 Badiſche Bank 09,6 Ramerug Uens 1 78.5 Gebeten 1 98. Lee.. 582 99.50 22 e unbantseblenm 315,0 freie Der un r. 210 220 Pindrtche gu 178.0 120% ante ra.. Sab enn 136.0 1350 Band Saua 31573 352% Neu⸗ Genes.,„ ö„Sachſen A. 18. 9, oldhnp. k 80 99.— 0. ale 1 91,2 92.7 do ÜUnionbr., 221,0 221,0[Pirſchberg,Lederk. 175,0 110.0„ Müamngen.. 136,5 Seid KNaunaus 189,0 188.9 Sagr. 55. u. 8. 97.30 98,30 Oiavfe inen 3 218 22412 se polſt. K 14. 98, 6% Rem. 462% 99,——% 5, Keb. 0 68,80 96,50 ch. 148,0 14% raabner Garbi 11150 110,0[schief 18. 4, 13575 13540 Berg,. 105, 105,51 5. Waaalasde 104,7 110,7 Schantung Huch, 88,78 95, Marktlage. leidemarkt war ndwirtſchaft immer noch mit Erntearbeiten beſchäftigt bleiben die Zufuhren gering. Bare beſtehtl weiterhin reges zungen werden vereinzelt beachtet. dengen blieb auch heute gering. ſind begehrt, die Anlieferungen halten ſich in engen grenzen Braugerſte guter Quolität bleibt abguſetzen. Aüduſtriegerſte hat weiterhin ruhiges Geſchäſt, da die er⸗ kaſer renzen. Die Bank von England hat eine Verdoppelung Aiskontſatzes vorgenommen. Juni 1932, alſo ſeit über ſieben Jahren, unverändert 2 v. H. Wirkung auf 4 v. H. erhöht ketrug, iſt mit worden. ſofortiger entgegengeſetzte der Der Satz, der amtlich Auguſt. Stellen haben ſich unter dem gezwungen amtliche unmöglich war Am Geldmarkt zoßen die Sätze für Kursgelder raſch um 1 v. H. on, und war nur mit größten Schwierigkeiten durch die Bereitſtellung von Mitteln durch hie Bauk von England möglich. Am Goldmarkt die Beſtände rationiert und der Goldpreis geſetzt. wurden feſt⸗ britiſchen Währungslage ſteht alſo unter dem Eindruck der deutſch⸗ ſowietruſſiſchen Abkommen. Den ſtarken Worten der bri⸗ Regierung ſteht eine aft gegenüber. Der Druck auf das engliſche Pfund es iſt eine ausgesprochene eſpekulation ſeſtzuſtellen. Im Lauf des 23. Auguſt iſt war der Termindollarbedarf für den laufenden Geſchäfts⸗ kehr wieder mit ziemlichen Beſchränkungen befriedigt daß die amtlichen Eng⸗ bedenkliche Waren une Märkte Berliner 45. Lig. Dr.) im weſentlichen Getreidegroßmarktbericht. 8 Die Morktlage am heutigen Berliner Ge⸗ unnerändert. Intereſſe, Jan. 5,00 B 4,85 G; Febr. 5,05 B 4,90 G: 505 GJ Tendenz ſteti uz ſtetig; Wetter heiter, warm. 15 Unveränderte Da die Für Weizen prompter ſpätere Liefe⸗ Die Kauf buſt Futtergerſte und Futter⸗ ſüderlichen Bezugsſcheine kaum noch zur Verfügung schn. Für Futtermittel erhält ſich weiterhin Kauf⸗ kreſſe. Mehle haben normalen Abzug. 5 Bremer Baumwolle vom 24. Auguſt.(Eig. Dr.) 4,80 B: des ſeit dem 30. ſür Hamburger Schmalzuotſerungen vom 24. Auguſt. Marktlage ſtetig, unverändert. * Herbſtverkehrsaufgaben der Deutſchen Reichsbahn. Im Herbſt werden regelmäßig an den Güterwagenpark der Deutſchen Reichsbahn für die Beförderung von Brenn⸗ ſtoffen, landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen und ſonſtigen Gütern zur Vorratseindeckung für die Wintermonate außerordentliche Anforderungen geſtellt. Alle Maßnahmen der Reichsbahn hierfür können nicht zum Erfolg führen, wenn nicht auch die Verkehrstreibenden ſelbſt verſtändnis⸗ voll für eine Beſchleunigung des Wagenumlaufes eintreten und die Reichsbahn nach beſten Kräften in ihren Beſtre⸗ bungen unterſtützen. So müſſen die Verkehrstreibenden ſchnellſtens die Güterwagen, unter allen Umſtänden inner⸗ halb der Friſten beladen oder leer zurückgeben, die Güter⸗ wagen rechtzeitig und nur für den wirklichen Bedarf be⸗ ſtellen, das Ladegewicht und, ſoweit angängig, auch die Tragfähigkeit möglichſt voll ausnützen, angebotene Erſatz⸗ wagen verwenden, auch wenn kleine Unbequemlichkeiten damit verbunden ſind, den Zulauf von Maſſengütern, den Entladungs möglichkeiten anpaſſen und ſchließlich die An⸗ und Abfuhrleiſtungen möglichſt ſteigern. Leichie Kursabschläge Akſlen nachgebend— Renien behaupiei Rhein⸗mainiſche Börſe: uneinheitlich Frankfurt a.., 24. Auguſt. Die Börſe tra ach den lebhaften und feſten Vortagen heute etwas kürz auf. Aufträge der Kundſchoft logen zwar weiter vor, ſie haben ſich jedoch verringert, während der Berufshandel eher noch Abgaben tätigte. Indeſſen er⸗ hielt ſich eine abſolut ſeſte und zuverſichtliche Grund⸗ tendenz Am Aktienmarkt war die Entwicklung unein heitlich, wobei leichte Abſchwächungen überwogen. Durch größere Umſätze fielen am Montanmarkt Ver. Stahl mit 974997—99%(100%) und erneut Laurahütte mit 2034 4 2076(2034) auf. JG Farben gingen auf 153—1 (1537), von den Hauptwerten ferner ACG auf 115—114 74 (115%), Rheinſtahl auf 124(1), Mannesmann auf 1046(105) und etwas ſtärker Höſch auf 105½(1074) zu⸗ rück. Zu erwähnen ſind noch u. a. Geffürel mit 128(129 Demag mit 142%(144), Conti Gummi mit 222%„ Rheinmetall mit 1297(122), andererſeits Holzmann mit 157%(156), Löwenbräu München mit 193/½(191) und Aſchaffenburger Zellſtoff mit 9276(91]. Der Renten⸗ markt lag weiterhin ungewöhnlich ruhig. Verſchiedentlich kam auch hier etwas Ware heraus, die Kurſe wurden je⸗ doch nur wenig beeinlußt. Von Induſtrie⸗Anleihen§proz. Gelſenkirchen Berg 98½(984), bproz. Mittelſtahl 98 ½ (98%), 5proz. Höſch 99(99 /½) und nach Pauſe 5proz. Eiſen⸗ bahnbank 88%(90), andererſeits 4% Voigt u. Häffner 998 (94). Pfandbriefe, Staats⸗ und Stodtanleihen waren kaum verändert, Reichsaltbeſitz s v. H. niedriger mit 132, Steuergutſchein 1 im Telefonverkehr 98, 90—98, 75 8 Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft weiter zufſammen, die Kurſe bröckelten noch überwiegend etwa 74— 4 v. H. ab. Höher waren nochmals Löwenbrän München mit 1937, Rach 193½1. Bei den ſpäter notierten Werten ergaben ſich meiſt Rückgänge bis zu 1% v. H. Der Freiverkehr lag ſtill. Berliner Börſe: Aktien uneinheitlich, Renten ruhig Berlin, 24. Auguſt Nach den kräftigen Kursſteigerungen der letzten Tage war heute an den Aktienmärkten eine leichte Reaktion zu beobachten. Die Abgaben erfolgten hauptſächlich vom Be⸗ rufshandel, der einige Engagements glattſtellte. Anderer⸗ ſeits wurden aber von der Bankenkunsſchaft auch neuer⸗ dings Anlagekäufe getätigt. Infolgedeſſen bot das Böyſen⸗ bild kein einheitliches Ausſehen. Am Montanmarkt gaben Hoeſch um 1j, Mannesmann um 1 und Harpener um% v. H. nach. Stolberger Zink waren gegen den geſtrigen Kaſſakurs um 3% v. H. ſchwä⸗ cher. Von Braunkohlenwerten ſind Niederlauſitzer mit plus 1, Rheinebraun dagegen mit minus 2% v.., von chemiſchen Werten Goldſchmidt mit plus 1 und Farben mit minus 78 v. H. hervorzuheben. Ueberwiegend ſchwä⸗ cher lagen Elektro⸗ und Verſorgungswerte. Hier ſetzten Deutſche Atlanten ihre Aufwärtsbewegung um 178 v. H. fort, Bekula ſtiegen um, Schleſ. Gas um, während RW um 294, Akkumulatoren um 2, EW Schleſien um 1% und Schuckert um ½ v. H. zurückgingen. Gedrückt waren ferner Deutſche Telephon und Kabel um 2, Deut⸗ ſche Linoleum um 27, Ach für Verkehr, Engelhardt, Bre⸗ mer Wolle und Rheinmetall Borſig um je ca. 14 v. H. Feſter waren dagegen Holzmann um 1 und Giſenbahn⸗ verkehr um 1 v. H. Im variablen Reutenverkehr waren Reichsaltbeſitz mit 132,10 nach 132% geringfügig ſchwächer. Die Gemeinde⸗ umſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf unverändert 93,15. Für Steuergutſcheine 1 war noch kein Kurs zu hören. Im Börſenverlauf war die Kursgeſtaltung uneinheitlich, jedoch überwogen leichte Kursabſchläge. Raeinſtahl büßte 2, Vereinigte Stahlwerke 56, Deutſcher Eiſenhandel und Schuckert je, Aſchaffenburger Zellſtoff 6, Harpener 1 und Deutſche Erdöl 1½ v. H. ein. Farben ſtellten ſich auf 15376. Andererſeits wurden Hapag um ½ v. H. herauf⸗ geſetzt, ferner ſtiegen Holzmann um 7 und Akkumulatoren um 1 v. H. Die Reichsaltbeſitzanleihe gab auf 132 nach. Der Kaſſarentenmarkt lag ruhig und kaum verändert. Pfandbriefe und Kommunalobligationen ſowie Reichs⸗ und Rußland brauchf deufsche Maschinen Aber nur für seine Indusirialisjerung— In Landmaschinen haf es sich selbsfändig gemachi Mannheim, 24. Auguſt. Der Abſchluß des deutſchen Handels⸗ und Kredit⸗ Abkommens mit Sowjetrußland in Höhe von 200 Millionen Reichsmark veranlaßte uns zu einer kurzen Befragung des Exportleiters der Heinrich Lanz Aktiengeſellſchaft in Mannheim. Der Leiter der Ausfuhr⸗Abteilung dieſes welt⸗ bekannten Unternehmens beſtätigte uns, daß Ruß⸗ land in der Zeit vor dem Weltkriege und auch noch darnach außerordentlich aufnahmefähig für deutſche landwirkſchaftliche Maſchinen war. So hat auch Lanz noch 1929 beiſpielsweiſe große Mengen von Dreſch⸗ maſchinen nach Sowjetrußland exportiert. Inzwiſchen haben ſich die Dinge erheblich ge⸗ ändert; ſeit etwa 1931 hat Sowjetrußland keine Landmaſchinen mehr von uns oder anderen Ländern gekauft, weil es ſich in Schleppern, Dreſch⸗ und Erntemaſchinen eine eigene Fabrikation aufgebaut hat, teilweiſe unter Hilfe amerikaniſcher Fachleute. Dieſe Bemühungen wurden allmählich ſoweit for⸗ ciert, daß Sowjetrußland ſich ſogar im Export eige⸗ mer Lanoͤmaſchinen verſuchte. Sie gingen in der Hauptſache nach der Türkei, nach oͤem Irak ſowie nach Holland und Belgien. Dieſes Land kaufte hauptſächlich Binder und Mähmaſchinen von Ruß⸗ land. Alleròings iſt der ruſſiſche Landmaſchinen⸗ Export nach dieſen beiden Ländern wieder verſchwun⸗ den, denn es wurde zwar ganz erſtaunlich billig ge⸗ liefert; die Beſchaffenheit des Stahls, der hier ver⸗ wendet wurde, verſchuldete im praktiſchen Gebrauch allzu oft Bruch. Der auffallende Export ſowjfetruſſiſcher Land⸗ maſchinen verfolgte offenbar zweierlei Ziel: einmal propagandiſtiſche Zwecke, zum andern Hereinholung der ſo dringend benötigten Deviſen. Neuerdings hat ſich, wie uns der Exportleiter der Firma Lanz mitteilte, die Qualität der einſchlägigen ſowjetruſ⸗ ſiſchen Lieferungen etwas gehoben, namentlich hat ſich der ſowjetruſſiſche Schlepper verbeſſert. Was Rußland demnach heute von uns in Wirk⸗ lichkeit benötigt, ſind in erſter Linie deutſche Maſchinen für die Induſtrialiſierung dieſes großen oſteuropäiſchen Landes. Lönderanleihen Stadt⸗ und Provinzanle nur unbedeutend. Wer Harpener 7 und gꝛer Kru Daimler 0,40 v. H. der Harpener zogen andererſeits Steuergutſcheine v. H. dit um gegen um 1 v. H. gaben Schantung um ſtriepapieren Metall Dresdner Karton 4 und R. Stock u. Co., letztere nach Un⸗ terbrechung, 5 v. H. Sſchuldcbuchforderungen Ausgabe 1: 100,62 B; 1941er 100 G 100,75 B; 1042er 99,5 G 100,25 B; 1943er 98,87 G 99,62 B; 1944er 98,75 G 99,5 B; jogser bis 1948er 98,62 G 99,37 B. 100,62 B. holten ſich auf 153. ſtetig. Geld- und Devisenmarkt Die Geldmarktlage blieb unverändert. tagesgeld waren wieder Sätze von 2,25 bis 2,50 p. H. zu Im Wechſelgeſchäft kamen nur kleine Umſätze zu⸗ Der Privatdiskontſatz ſtellte ſich auf unverändert zahlen. ſtande. 2,75 v. H. An den internationalen Deviſenmärkten waren heute nur verhältnismäßig geringe Kursſchwankungen feſt⸗ zuſtellen. gemeldet, die (8,7338) zurück, 20,73(20,72%) befeſtigte. ſie ſtellten Auch H. ermäßigt. H. an. Steuergutſcheine 1 2 blieben Von den zu Bei + Av. H, heraufgeſ um je 5 v. H. h Reie Wiederaufbauanleihe: auch darin zum Au 1 und Nordd. Lloyd Pfunde⸗Kabel Diskont: Reichsbank 4. Lombard 5. Privat 8 v. H. nannte ermäßigt. 125 und Doag um 2,50 v. H. nach, während Kamerun im letztgenannten Ausmaße und Neu⸗ guinea um 7 v. H. heraufgeſetzt wurden. ſtellten ſich Hirſchberger Leder und Dürener 15 wurde etzt. Am öher; Au 1944⸗45er und 1946 84,37 B: 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 92,775 G 93, Am Börſenſchluß wor der Grundton zuverſichtlich, was Werte ihren Kursſtand wiede beſſern keunten. Verein. Stahlwerke und Wintershall um je, Acc. um um Nachbörslich Sdruck 9³ wurden Amſterdamer Pfund⸗Notiz während ſich das Pfund in Zürich auf Im erſteren Falle iſt eine kräf⸗ tige Erholung des Holland⸗Gulden, im letzteren eine ge⸗ ringe Ermäßigung des Schweizer Franken Beim franzöſiſchen Frane und beim Dollar traten keine nennenswerten Veränderungen ein. zumeiſt un veränderten Bei den Induſtrieobliga man durchweg Einheitskurſen verloren Deutſche Ueberſee und Bayer. Vereinsbank je 7 den Hyopthekenbanken wurden Süd. Bodenkre⸗ Bayer. auf Vorta Treibſtoff n Farbenbo 98,80 gegen unverändert. gehandelten Bankaktien Hypotheken hin⸗ Markt der Kolonialwerte Bei den Indu⸗ demgegenüber verloren 1940er 99,87 G 1940er 99,87 sgabe 2: G 48er 83,62 5 B. kam, das verſchiedene So zogen v. H. an. Farben er⸗ war der Grundton 25 Für Blanko⸗ auch mit unverändert 4,6813 ging auf 8,6974 die Urſache. Feſter lag der Belga. Amtlich in Rm. Dis⸗ für kont Aegypten lägypt Pfd.. Argentinien 1P.⸗Peſo Auſtralten 1 östraf Pfd. Belgien„100 Belga Braſtlien 1Milreis Brit. Indien tod fupfen f Bulgarien, 100 veva 6 Dänemark 100 Kronen Danzig 100 Gulden England. Eſtland 0 FinnlondtooOfinn Mk. Frankreich.. 100 Fr. Griechenland 100 Dr Holl ind 1006 Gulden ran(Teheran) 100 felt Island„ 100 tstetr. Italien„„ 100 Lire Japan Iden Jugoflaw. 100 Dina Ranada 1 kan. Dollar Lettland 100 Latts Litauen„. 100 Litas Luxemburg ſooluremb. fr Neuſeeland f neuseel. Pfd. 00 N .: SNS: Norwegen lontronen] 3, Polen 100 gloty] 4½¼ Portugal 100 Eskudo] 4½ Rumänien, 100 Le 37 Schweden 100 fr.] 25 Schweiz 100 Franken 1½ Spanien, 100Peſeten 5 Stowgfei 100 Kronen Südafrika 1 udatr Pfd. Türkei„ it 1. Pfd. 4 Ungarn„ 100Pengö] 4 Uruguay 1Goldpeſe Ver Staaten 1 Dollar! 1 * Frankfurt, 24. Auguſt. 24. Au Geld 11,950 0,576 .331 10,505 60511 56,19 8,521 11,543 17978 07809 .401 Tagesgeld unv. 2,5 v. H. * Aprozentige Rumäniſche Rente von 1913. Die Firma J. Henry Schröder& Co., London, gibt bekannt, daß die Mittel für die Einlöſung der Kupons per 1. April 1899 der durch das Schröder⸗Abkommen von 4. Juli 1928 und durch das Pariſer Abkommen vom 31. Mai 1928 geregelten Stücke der 4 prozentigen Rumäniſchen Rente von 1918 er⸗ halten hat. Von den unter das vorgenannte Pariſer Ab⸗ kommen fallenden Stücken kommen nur die Kupons die Einlöſung in Frage, die mit einer engliſchen Bank⸗ erklärung darüber verſehen ſind, daß die Stücke, wie engliſch⸗rumäniſchen am 4. Mai 1936 in engliſchem Beſitz befindlich abgeſtempelt ſind. Die Kupons werden machung des Abkommen von entſprechend der Camneil of ſoreign bondholders vom Auguſt 1939(vergl. Mitteilung der Ständigen Kommiſſion zur Wahrung der Intereſſen deutſcher Beſitzer ausländi⸗ ſcher Wertpapiere vom gleichen Tage heitlichten Rumäniſchen Renten des Berliner Abkommens vom 10. November 1928) mit 47 v. H. ihres Pfund⸗Sterling⸗ Niminals abzüglich 4 v. H. Gebühren Inſtitut eingelöſt. Die Ortsausſchüſſe Berlin, Frankfurt a. M. burg der Ständigen Kommiſſion für Angelegenheiten des Handels in amtlich nicht notierten Werten teilen mit: Die 4% prozentige Rumäniſche Goldrente von 1913(Schroeder⸗ Stücke] iſt ab 24. Auguſt 1939 ausſchließlich Kupon Num⸗ mer 51 vom 1. April 1939 lieferbar. guſt 23. Auguſt Brief Geld Brief 11,080 11,0500 11,980 .581 0,575 0,579 .349 9,331 9,349 42.22 42,0 42,4 .132 0,130 87.10 87.01 87,19 3,053 3,047 2 52,15 52.05 52,15 47,10 47.— 47,10 11,685 11,658 1,688 68,27 68,13 68,27 5,150 5,140 6,612 6,598 2,357.353 134,13 133.52 133,78 14,51 14.49 14.51 43,26 43,18 43,26 13,11 13,09 13,11 0,682 0,580 5 700 5,004 5, 2,405 2,40 48,85 48,75 48,8 42502 41,04 42.02 10.555 10,5150 10,535 .394.376 5 58 60 58,57 58,69 47.10 47.— 47,10 10,585 10,565 10,583 60,23 60,11 60,23 50,31 56,26 36,38 .539 8,521 8,839 11.867 11.543 11,507 .982 159780 1,982 0,001 0,899 0,001 .405.491] 2,405 ſie für im 1936 vorgeſehen, als Bekannt⸗ 22. wegen der verein⸗ für das Clearing⸗ und Ham⸗ f 1 1 8. Seite/ Nummer 387 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe ö g Donnerstag, 24. Auguß 0 Rlitckblick auf den Karlsruher Fandballkampf Der Reichsauswahl lächelle das Glück Zu dem Spiel Polizei⸗Auswahl gegen eine kom⸗ binſerte Mannſchaft aus Karlsruhe und Maunheim tragen wir noch folgenden eigenen Bericht nach: Im Rahmen der Opfertagſpiele für den deutſchen Sport gab es, wie bereits gemeldet, am geſtrigen Mitt⸗ wochabend auf dem Platz des FC Phönix Karlsruhe im Wildparkſtadion einen feinen Handballkampf, den eine Reichsauswahl der Polizei und eine kombinierte Mann⸗ ſchaft aus Mannheim/ Karlsruhe beſtritten. Wir betonen dabei, eine kombinierte Mannſchaft dieſer beiden Städte, dn wirklich nicht die beſte Vertretung von Mannheim⸗ Karlsruhe geſtellt worden war. e Wohl die beſte Leiſtung vollbrachte für Baden Kinzer im Tor, der ſich nur ein einziges Mal täuſchen ließ, dafür aber einige ganz ſchwere Brocken hielt. In der Verteidigung war Schmidt der beſſere. Die Läuferreihe hielt ſich tapfer, wenn man auch gegen Schluß etwas nachließ. Im Angriff fehlte der zündende Funken. 8 Wir haben alle fünf ſchon beſſer geſehen. Sutter ließ Hiesmal die ſonſt an ihm gewohnte Entſchlußkraft fehlen. Zimmermann bonnte ſich zunächſt auf Linksaußen(1) gar nicht wohl fühlen. Anerkannt muß der Eifer der Mann⸗⸗ ſchaft werden, der lediglich im Angriff durch zu enges Spiel den im Bereich des Möglichen liegenden Sieg vergab. Die Polizei kam mit einer Kauonenmannſchaft, der man eigentlich einen überlegenen Sieg zugetraut hatte. Daraus wurde nichts, obwohl unſere Mannſchaft, wie geſagt, nicht allen Anſprüchen genügte. Auch hier wagte man im Angriff zu wenig. Geworfen wurde faſt nur am Wurfkreis. Allerdings muß man den Poliziſten inſo⸗ fern gerecht werden, daß anerkannt werden muß, daß die Monnſchaft von einem Kurs kommt bzw. mitten in dem⸗ ſelben ſteht und dadurch der einzelne doch mehr angeſtrengt iſt, als wenn man eigens zum Wettſpiel gekommen wäre. Die erſte Halbzeit begannen die Gäſte aus dem Reich nach der Pauſe wurden drei Spieler, darunter auch der Torwart, für den dann der Wiener Paor zwiſchen die Pfoſten ging, ausgewechſelt— mit: Raonze(Berlin) Krokmus(Magdeburg) Hellmer(Hamburg) Kuhn(Hamburg) Brinkmann(Berlin) Kunze(Magdeburg) Obermark Böttcher Ortmann Keiter Buchmann (Frankfurt)(Magdeburg)(Berlin)(Berlin!(Berlin) Die Polizeiſportler haben uns etwas enttäuſcht, da wir uns unter den beſten des Reiches doch eine ſtärkere Mannuſchaft vorgeſtellt hatten. Wir müſſen von unſeren Wiener Studenten ⸗Weltſpiele: Spitzenkönnern verlangen, daß ſie der Jugend Vorbild ſind, zum mindeſten in einem Kampf, in dem es um gar nichts geht. Das war bei dieſer Mannſchaft nicht ganz der Fall, da in der Abwehr zu unrein geſpielt wurde. Unſere Spieler griffen ja auch manchesmal hart zu, aber es war doch ein Unterſchied. Abgeſehen von dieſem Manko durfte man aber mit dem Gebotenen zufrieden ſein. Man ſah einige prächtige Würfe und feine Deckungsarbeit; leider auch zuviel Einzelſpiel. Ranze gefiel beſſer als der ſpäter ſpielende Paar, Brinkmann hat etwas enttäuſcht, außer⸗ ordentlich gefallen konnten Klakmus, Keiter, Ortmann, Buchmann und Obermark, auch Böttcher ließ des öfteren ſeine Klaſſe durchblicken. Unter der nicht immer überzeugenden Spielleitung von Her b⸗Polizei Karlsruhe kamen die Gäſte ſchon früh in Fithrung, da Mannheim⸗Karlsruhe immer wieder an der Verteidigung, und war dieſe glücklich überwunden, am Torwart ſcheiterte.:0 liegt die Polizei ſchon in Front bis Baden endlich durch Sutter einen Treffer aufholen kann. — Nach der Pauſe haben die Poliziſten den Dreß gewech⸗ ſelt, ſie ſpielen nun ganz grün, und auch einige Spieler ausgetauſcht, aber letzteres ohne Erfolg. Die Einheit der erſten Hälfte war ſtärker. Die Städtekombination holt durch Sutter, Specht und Zimmermann auf und wäre ſogar faſt in Führung gegangen. Böttcher ſchafft 524 für die Grünen, aber Sutter gelingt nochmals der Ausgleich. Faſt wäre Zimmermann der Füh⸗ rungstreffer geglückt, aber ſein Ball, den man von der Tribüne aus im Tor ſah, ſpritzte gerade noch zurück. Der Reichsauswahl lächelt aber dann in der immer ſtärker werdenden Dunkelheit noch dreimal das Glück, indem Buch⸗ mann und Böttcher drei weitere Tore gelingen. Das Spiel hatte trotz des kurz zuvor niedergegangenen Gewitterregens mit etwa 1500 Zuſchauern einen guten Beſuch aufzuweiſen und dürfte damit auch ſeinen Zweck erfüllt haben. Wie wir erfuhren, will Kreisfachwart Schmidt die Mannſchaft für kommende Woche nach Mann⸗ heim verpflichten und ihr eine reine Mannheimer Städte⸗ mannſchaft gegenüberſtellen. Runge..⸗Sieger in Stockholm Unſer Olympiaſieger im Schwergewicht Herbert Runge errang beim Internationalen Amateur ⸗Boxturnier in Stockholm am Mittwochabend einen ſchönen Erfolg. Gegen den Schweden Per Andersſon war Runge ſo ſtark über⸗ legen, daß Andersſon in der Pauſe zur dritten Runde auf⸗ gab. Im Mittelgewichtstreffen zwiſchen dem Schweden Erik Agren und dem Wuppertaler Herchenbach war der Schwede techniſch beſſer und daher ſein Punktſieg verdient. Italiens Fußballelf ſchlägt ungarn Reichsminiſter Ruſt, der italieniſche Miniſter für Volksbildung Bottai und Reichsſtudentenführer Scheel wohnten am Mittwoch wiederum den Studenten⸗Weltſpielen als Zuſchauer bei. Den Fußballkampf Italien— Ungarn gewannen die Italiener mit:2(222) Toren verdient. Ungarn mußte allerdings für zwei verletzte Spieler Erſatz ſtellen, doch erwieſen ſich die Italiener ſo ſtark überlegen, daß ſie auch gegen die ſtärtſte ungariſche Mannſchaft erſolg⸗ reich geblieben wären. Bei den Italienern war der Rechts⸗ Hüßen Froſſi die treibende Kraft, während bei den Ungarn Kopges 4 als Mittelläuſer Hervorragendes leiſtete. Froſſi und Perrugio waren je zweimal für Italien erfolgreich, auf Ungariſcher Seite ſchoſſen Pazmandy und Kovacs 2 die Tore. Basketball⸗Ueberraſchung durch Ungarn Das Basketball⸗Turnier brachte am Nachmittag eine Rieſenüberraſchung. Die ungariſche Mannſchaft ſchlug Deutſchland mit 23:21(:), da das Zuſammenſpiel bei uns nicht klappen wollte, zudem wurden nicht weniger als s wölf Freiwürſe ungenutzt gelaſſen. Im zweiten Spiel war Italien mit 54:24(24:9) über Peru ſiegreich. Bramfeldt und Mack ſchieden aus Bei den Einzelkämpfen auf Degen wurde unter 16 Teil⸗ nehmern die Vorrunde ausgefochten, bei der auch die Deutſchen Bramſeldt und Mack auf der Strecke blieben. Hochbetrieb im Schwimmen Hochbetrieb herrſchte bei den Schwimmern. In allen Wettbewerben wurde erbittert um den Sieg gekämpft. Klar ſthberlegen waren die Ungarn im Waſſerballkampf gegen Deutſchland, und mit:2(:0) fiel der Sieg recht deutlich aus. Taries(6) und Kanaſſy(3) waren für Ungarn, Leukitſch und Wiener für Deutſchland erfolgreich. Die Ergebniſſe: Turmſpringen: Frauen: l. Daumerlang(D) 35,17.; 2. Heinze(D) 34,20.; 3. Kraker(D) 31,20 P.— Männer: 1. Kitzig(D) 115,32.; 2. Hidveghi(Ungarn) 102,34; 3. Ferraris(Italien] 91,21.— 400 Meter Kraul:(Männer): 1. Grof(Ungarn) 5768,6; 2. Dr. Leugyel(Un 5 14,2: 8. Gambetta(Italien):16,2; 5. Ludwig(D) 522,6.— 100 Meter Rücken[Frauen]: 1. Pollack(D) 124,4; 2. Pletſch (D):27 3. Aces(Ungarn):28,41.— Z⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Lagenſtaffel:(Studentinnen): 1. Deutſchland 411; 2. Ungarn 419,4; 3. Deutſchland B:23,8.— Z⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Lagenſtaffel(Studenten): 1. Deutſchland:25,7; 2. Ungarn 3231 3. Italien:37,9. Erſte Entſcheidung im Tennis Gut gefördert wurde auch das Tennisturnier, bei dem im Frauendoppel die Deutſchen Kröhling/ v. Sprenger 650,:1 das Endſpiel gegen die Bulgarinnen Jowkowa/ Zankowa gewannen. Den dritten Platz im Frauen⸗Einzel ſicherte ſich die Italienerin Franzoni, mit einem 610, 624. Sieg über die Deutſche v. Sprenger. In der Vorſchluß⸗ runde des Männereinzels ſchlug Canepele(Italien) mit 574,:3,:0 ſicher den Deutſchen Pietzner und trifft im Endſpiel auf Egert(Deutſchland), der den Ungarn Ferenczy 673,:7, 276,:0,:3 abfertigte. 5 Harte Kämpfe bei den Boxern Im Bantamgewicht iſt beim Boxturnier bereits die Entſcheidung gefallen. Martella(Italien) ſchlug ſeinen Landsmann Leone ſicher nach Punkten. In den übrigen Wewichtsklaſſen gab es erbitterte Geſechte. Der deutſche Halb ſchwergowichtler Abke ſchlug in der Zwiſchenrunde den Italiener Coco mit einem linken Herzhaken über die Zeit zu Boden, und auch unſer Schwergewichtler Adam ſchaltete den Italiener Riagio bereits in der erſten Runde aus.— Die Ergebniſſe: Weltergewicht: Knies⸗D. ſchlug Mainetto⸗ Italien n..; Mittelgewicht: Totti⸗Italien ſchlug Werner⸗ D. in der 3. R. ko.; Schwergewicht: Chieſa⸗Italien ſchlug Jeckel⸗D. in der 2. R. ko. 5 Deutſche Segelflieger überlegen Nicht günſtig waren die Bedingungen für die Segel⸗ flieger. Für den verlangten 60⸗Kilometer⸗Zielſtreckenflug war gur ſchwer Anſchluß an die Luftſtrömungen zu ge⸗ winnen. Wie am Vortog. erledigten die beiden deutſchen Vertreter ihre Aufgabe gut. Flinſch führt weiter mit 200 P. nor Meier⸗Bento(.) mit 165, dem Ungarn Hoffmann und der Schwedin Olof. Der Ungarn Bollmann mußte vorzeitig landen, Tasnady(Ungarn) erreichte das Ziel. Kinnmann [Schweden) aing einen Kilometer vor dem Ziel nieder, ſeine Landsmännin Olof bewältigte dagegen die Aufgabe. * Erſte Entſcheidung im Boxen Bei den Studenten⸗Weltſpielen in Wien wurde am Dienstag abend ouch noch das Borfurnier begonnep und uu ſpäter Stunde fiel auch bereits die erſte Entſcheidung. Ave Beiſein des deutſchen und des italieniſchen Studenten⸗ ſthrers ſicherte ſich der Italiener Lancellotti den Titel im Fliegengewicht. Er ſchlug im Endkampf ſeinen Landsmann Suſſarello in der Fritten Runde durch techn. . o. Deutſche Vorkomu'ſiege cab es im Leichtgewicht durch Weiß und Krüger und im Schwergewicht durch Juckel. Auf der Strecke blieben Lang im Feder⸗, Woitinek im Welter⸗ und Gehlker im Halbſchwergewicht. ————— Wieder Flaute in Kiel 8 Auch das dritte Rennen um die Starboot⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft in Kiel konnte ebenſo wie das zweite wegen allzu großer Flaute nicht anerkannt werden. Das Rennen wurde vorzeitig beendet, ſo daß der Geſamtſtand am Mitt⸗ woch unverändert iſt. Nach Ablauf der vorgeſchriebenen Mindeſtzeit waren erſt zwei Drittel der Bahn zurückgelegt und ſo mußte das Rennen abgebrochen werden. Schach in Waldkirch: Heinrich-Mannheim dominiert Das Meiſterſchaftsturnier begaun am Mittwoch Heinrich ſetzte ſeinen Siegeszug auch in der dritten Runde fort. Er konnte durch ein verſchmitztes Manöver gegen Diemer⸗Baden⸗Baden einen Bauern ergattern und behielt auch nach deſſen Verluſt noch die beſſeren Ausſichten. Das Endſpiel ſah ihn mit dem Läuferpaar ſogar im An⸗ griff gegen die Königsſtellung, welcher die Dame und da⸗ mit die Partie gewann. Barnſtedt und Prof. Naegeli, der Schweizer Gaſt, ſpielten unentſchieden. Barnſtedt konnte nach zöher Verteidigung ein ewiges Schach anbrin⸗ gen. Eiſinger gewann im Mattangriff gegen den ſich allzu⸗ kühn zur Wehr ſetzenden Pforzheimer Dr. Linder. Popp⸗ Villingen gewann gegen Schuppler⸗Villingen die Dame gegen zwei Springer, doch dieſer verteidigte ſich zäh bis ins Ensſpiel hinein, bis bittere Tatſachen ihn zur Auf⸗ gabe veraulaßten. Der Stand nach der 3. Runde Heinrich⸗Mannheim 3 Punkte, Proſ. Naegeli⸗Bern und Popp⸗Villingen je 2,5, Eiſinger⸗Karlsruhe 2, Barnſtedt⸗Karlsruhe und Diemer je 1 Punkt uſw. 5 Das Meiſterſchaftsturnier begann mit folgender Be⸗ ſetzung: Lützenbürger, Platte und Schnepf(Mannheim), Ginter und Unruh(Karlsruhe), Ebert⸗Durlach, Immel⸗ Baden⸗Baden, Raßler⸗Ettlingen, Bender⸗Freiburg, Knodel, Reinbold und Wiedmann(Pforzheim), Schelle⸗Gottmadin⸗ Man U. a. gewann Platte⸗Mannheim gegen Raßler. Elf Rudernationen auf der 5 Boſch-Bahn Bei den Europa⸗Meiſterſchaften in Amſterdam Der mit Spannung erwartete offizielle Meldeſchluß für die Europa⸗Meiſterſchaften 1939 im Rudern, die vom 1. bis 3. September auf der Boſch⸗Bahn in Amſterdam ſtattfinden, hat ein günſtiges Ergebnis Keek 11 Nationen— ohne Polen— haben zu den 7 Titelkämpfen in 49 Booten über 200 Ruderer gemeldet. Das iſt in 676115 auf die Zahl der Boote und Ruderer eine ſtärkere Beteiligung als im Vor⸗ jahr in Mailand. R Die Einzelmeldungen: Vierer mit Steuermann(Titelverteidiger Deutſchland): 7 Boote: Frankreich, Italien, Schweiz, Holland, Rumänien, Dänemark, Deutſchland(Frankfurter Rh Germania). Riemenzweier ohne Steuermann(“Titelverteidiger Deutſchlandf: 7 Boote: Italien, Schweiz, Holland, Ru⸗ mänien, Dänemark, Deutſchland(Eckſtein⸗Stelzer, RE am Wannſee Berlin). Einer(Titelverteidiger Deutſchland): 5 Boote: Hol⸗ land(Velds⸗Leyden), Ungarn(Maroſi⸗Budapeſt), Däne⸗ mark, Rumänien, Deutſchland(Haſenöhrl⸗RW Elliöda, Wien) Niemenzweier mit Steuermann(Titelverteidiger Ita⸗ lien): 8 Boote, Belgien, Frankreich, Italien, Schweiz, Holland, Ungarn, Dänemark, Deutſchland(Guſtmann⸗ Adamſki, St.: Holſtein, RV Frieſen Berlin). Vierer ohne Steuermann(Titelverteidiger Schweiz): 4 Boote: Italien, Schweiz, Dänemark, Deutſchland(Renn⸗ gemeinſchaft Berliner RV 76⸗Luftwaffenſportverein Regi⸗ ment General Göring). Doppelzweier(Titelverteidiger Italien)]: 7 Boote: Bel⸗ gien, Frankreich, Italien, Schweiz, Holland, Ungarn, Deutſchland(Renngemeinſchaft Rh Viktoria Berlin): Füth⸗Waſſerſportverein Godesberg, Neuburger). Achter(Titelverteidiger Deuſchlandp 11 Boote: Bel⸗ gien. Frankreich, Italien(Livorno), Schweiz( Reuß, Luzern), Holland(Niord, Leyden), Dänemark(Kopen⸗ bagener Rc), Böhmen(Rrag), Ungarn(Renngemeinſchaft Pannonig⸗Hungaria, Budapeſt), Jugoſlawien(Krka, Si⸗ benik), Rumänjen(Bukareſt), Deutſchland(Renngemein⸗ ſchaft RV Frieſen⸗KC am Wanhnſee, Berlin?). * Das heute abend auf dem Baldeneyſee bei Eſſen an⸗ eſetzte Vergleichsrennen der beiden ſchnellſten deutſchen Achier⸗Mannſcha ten von Eſſen und Berlin(Frieſen⸗ Wannſee] kann nicht ſtattfinden, weil aus der Eſſener Mei⸗ ſtermaunſchaft zwei Ruderer anderweitig beanſprucht wer⸗ den. Der Berliner Achter weilt bereits ſeit zwei Tagen auf dem Baldeneyſee. Der Italiener Urbinati wurde von der JBu als Kan⸗ didat für einen Weltmeiſterſchaftsfampf im Fliegengewicht genannt. Es iſt abzuwarten, wie die Amerikaner(National mera blickt in die wel 3 Auf reichsdeutſchem Gebiet Die erſte Mahlzeit ſchmeckt den Volksdentſchen, die ſich wor ausgezeichnet. Die Fahrer hatten es nicht leicht Eine herrliche Landſchaft bildet die Kuliſſe für die Große Internationale Sechstagefahrt der Fac. für Motorräder, die gegenwärtig mit Start und Ziel in Salzburg ſtattfindet.(Schirner, Zander⸗M.) ee deere See Ein luſtiges Bild aus Wien Bei den Studenten⸗Weltſpielen im großen Wiener Stadion, werden auch Gymnaſtikübungen gezeigt Hier ein luſtiges Bild vom Treiben der Studen, ten⸗Sportler.(Scherl Bilderdienſt, Zünder Hochbahnunglück in Neuyork Auf der Neuyorker Hochbahn bei Coney Islandſprang ein Wagen aus den Schienen, gertrüm⸗ merte ein Stellwerkhäuschen und ſtellte ſich quer über die Strecke. 16 Perſonen wurden verletzt. „Katerſtimmung“ in London? Ein Schnappſchuß vom Eingang der Downing⸗ ſtreet 10. War die ſchwarze Katze ein böſes Omen für die politiſche Entwicklung dieſer Tage, (Aſſooiated Preß, Zander⸗M.) Bild rechts: Auf dem Weg nach Moskau Die Maſchine des Reichsaußenminiſters von Ribcentror das Condor⸗Flugzeug„Grenzmark“, bei ihrem nächtlichen Abflug vom Zlughafen Tempelhof nach Moskau. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) 0